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Leseprobe »Alles bleibt anders – Abenteuerreisen mit Kindern«

»Alles bleibt anders« erzählt von Fami­lien­­reisen im Camping­bus, mehrtägigen Trek­king­touren in Norwegen und im Val Grande, einer Kanu­fahrt auf der Loire und ersten Fern­reisen nach Marokko und Süd­­afrika. Ein Buch, das out­door­­be­geis­ter­­ten Eltern Spaß und Mut macht, Ideen liefert, Erfahrungen teilt und mit vielen Fotos zum Reise-Träumen und Reise-­Planen anregt. Erhältlich im Buchhandel oder unter www.naturzeit-verlag.de. ISBN 978-3-944378-12-1, €15,90.

»Alles bleibt anders« erzählt von Fami­lien­­reisen im Camping­bus, mehrtägigen Trek­king­touren in Norwegen und im Val Grande, einer Kanu­fahrt auf der Loire und ersten Fern­reisen nach Marokko und Süd­­afrika. Ein Buch, das out­door­­be­geis­ter­­ten Eltern Spaß und Mut macht, Ideen liefert, Erfahrungen teilt und mit vielen Fotos zum Reise-Träumen und Reise-­Planen anregt.
Erhältlich im Buchhandel oder unter www.naturzeit-verlag.de.
ISBN 978-3-944378-12-1, €15,90.

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SCHLAFLOS DURCH TAG UND NACHT<br />

schrecklichen Luftmatratzen-Gästebett die Luft. So haben wir<br />

in dieser Nacht viel, viel zu wenig geschlafen. Doch am nächsten<br />

Morgen ruft erneut das Abenteuer und die Fahrt nach Genua,<br />

also auf und durch! Alles läuft, beziehungsweise rollt, wie<br />

geplant und am frühen Abend checken wir auf der Fähre ein,<br />

ausgerüstet <strong>mit</strong> einem Lebens<strong>mit</strong>tel-Survival-Paket, allem Nötigen<br />

für Joshua und zwei Fleeceschlafsäcken. Fähre fahren ist<br />

irgendwie anstrengend, das fängt schon <strong>mit</strong> den engen und stickigen<br />

Treppen an. Und gemütlich sind Fähren auch nicht. Wenigstens<br />

schwankt diese erst einmal nicht, denn wir liegen<br />

noch im Hafen. Dafür ist es überall laut und hektisch und wuselig.<br />

Alle Passagiere sind gleichzeitig da<strong>mit</strong> beschäftigt, etwas<br />

zu suchen: ihre Kabine, ihre Mitreisenden, ihr Gepäck, die Bar,<br />

ein kaltes Bier. Wir suchen auch etwas: eine ruhige Ecke. Ganz<br />

wie früher wollen wir uns in ein stilles Eck verkramen und dort<br />

die Nacht verbringen. Allerdings: eine ruhige Ecke ist erstmal<br />

nicht zu finden. Eine Kabine haben wir natürlich nicht gebucht,<br />

so etwas haben wir doch früher auch nicht gebraucht!<br />

Für die Leser, die jetzt völlig fassungslos ob dieser Naivität den<br />

Kopf schütteln: Seit neun Monaten haben wir statt zwei nur<br />

noch ein Gehalt <strong>–</strong> das ist finanziell eine ganz schöne Umstellung!<br />

Zwar arbeite ich inzwischen wieder halbtags, aber mein<br />

halbes Gehalt geht fast komplett drauf für Kinderbetreuung:<br />

einmal für das Kindermädchen, dazu kommt Lars‘ Verdienstausfall<br />

durch seine Stellenverkürzung. Zeitgleich sind wir aber<br />

nicht halb so viele, sondern dankbar zu dritt. Dazu kommen ein<br />

paar absehbare Investitionen <strong>–</strong> zum Beispiel bei Gelegenheit<br />

einen neueren Bus <strong>–</strong> und nicht zu vergessen das erst vor zwei<br />

Jahren gekaufte alte Haus. Die Zeiten von Elterngeld sind noch<br />

nicht angebrochen. Soll heißen: Geld ist gerade ziemlich knapp.<br />

Etwa sechshundert Euro mehr für eine Kabine sind uns neben<br />

allem »Es-<strong>bleibt</strong>-wie-es-ist« und »Das-kriegen-wir-schon-hin«<br />

schlichtweg zu teuer!<br />

Also wuseln um uns herum lauter aufgeregte Menschen <strong>mit</strong><br />

meist lebhaftem italienischem Temperament. Es geht schließlich<br />

gen Süden, zurück zur Familie oder in den Urlaub. Nur wir<br />

wissen nicht, wohin <strong>mit</strong> uns. Joshua versteht das alles natürlich<br />

noch nicht. Er ist jetzt vor allem müde und kann trotz<br />

Schuckeln im Arm nicht einschlafen. Ganz Baby tut er seinen<br />

Unmut kund, indem er knatschig wird. Uns kommt ein genialer<br />

Gedanke: die Pullmannsitze! Die sind schließlich für die<br />

Nicht-Kabinen-Besitzer zum Übernachten gedacht. Auf der Suche<br />

nach selbigen steigen wir immer tiefer in den Schiffsbauch<br />

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