Leseprobe »Alles bleibt anders – Abenteuerreisen mit Kindern«
»Alles bleibt anders« erzählt von Familienreisen im Campingbus, mehrtägigen Trekkingtouren in Norwegen und im Val Grande, einer Kanufahrt auf der Loire und ersten Fernreisen nach Marokko und Südafrika. Ein Buch, das outdoorbegeisterten Eltern Spaß und Mut macht, Ideen liefert, Erfahrungen teilt und mit vielen Fotos zum Reise-Träumen und Reise-Planen anregt. Erhältlich im Buchhandel oder unter www.naturzeit-verlag.de. ISBN 978-3-944378-12-1, €15,90.
»Alles bleibt anders« erzählt von Familienreisen im Campingbus, mehrtägigen Trekkingtouren in Norwegen und im Val Grande, einer Kanufahrt auf der Loire und ersten Fernreisen nach Marokko und Südafrika. Ein Buch, das outdoorbegeisterten Eltern Spaß und Mut macht, Ideen liefert, Erfahrungen teilt und mit vielen Fotos zum Reise-Träumen und Reise-Planen anregt.
Erhältlich im Buchhandel oder unter www.naturzeit-verlag.de.
ISBN 978-3-944378-12-1, €15,90.
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SCHLAFLOS DURCH TAG UND NACHT<br />
hin schnullernd. Bald gehen die Sterne über uns auf. Von Zeit zu<br />
Zeit schaut jemand um die Ecke, aber das ist mir gerade egal.<br />
Zwischen uns liegt unser friedlich schlafendes Baby, über uns<br />
der Sternenhimmel. Romantik pur, beinahe kitschig, und fast<br />
bedauere ich die armen Menschen, die jetzt eingeschlossen in<br />
einer Kabine sind. Das hätte so bleiben können!<br />
Leider legt die Fähre irgendwann ab und stampft durchs Mittelmeer.<br />
Eigentlich absehbar, denn schließlich wollen wir ja nicht<br />
vier Wochen Urlaub im Hafen verbringen, sondern auf Sizilien.<br />
Auf dem Meer ist es WINDIG, und obwohl wir im Windschatten<br />
liegen, wird es schnell kalt. Fleeceschlafsäcke sind weder winddicht<br />
noch temperaturbereichsgetestet. Wir frieren die ganze<br />
Nacht lang wie die Schneider. Bis auf Joshua selbstverständlich,<br />
er liegt dick eingepackt zwischen uns und verpennt selig<br />
sowohl Romantik als auch Kälte. Aber für uns ist an Schlafen<br />
kaum zu denken. Uns erneut auf die Suche nach einem ruhigen<br />
und wärmeren Platz zu begeben <strong>–</strong> selbst den Gedanken schaffen<br />
unsere Gehirnzellen nicht mehr. Wir sind viel, viel zu müde.<br />
Am nächsten Mittag beginnt unser Urlaub auf Sizilien. In Palermo.<br />
Beim dortigen Straßenchaos ist die Erschöpfung wie weggeblasen.<br />
Eine vierköpfige Familie auf einem Moped durchquert<br />
hupend einen Kreisverkehr. Auf der Ausfallstraße wird die Anzahl<br />
der Verkehrsspuren für unsere Richtung beziehungsweise<br />
für den Gegenverkehr spontan dem jeweiligen Autoaufkommen<br />
angepasst. Fahren in Palermo braucht starke Nerven. Nach<br />
einem kurzen Boxenstopp in einem Supermarkt suchen wir uns<br />
einen Campingplatz <strong>mit</strong> Blick aufs Meer östlich von Palermo.<br />
Hier wollen wir die ersten paar Tage bleiben. »Paar« heißt konkret<br />
zwei bis drei, denn Reisen bedeutet für uns, das Land zu<br />
erkunden und unterwegs zu sein. Diesen Entschluss <strong>mit</strong> ein<br />
paar Tagen Ruhe finden wir übrigens heldenhaft und sehr angepasst<br />
an unsere neue Situation als Familie! Allerdings scheint er<br />
auch adäquat für unseren momentanen physischen und geistigen<br />
Status: wir fühlen uns völlig zerschlagen. Im Bus werden<br />
wir uns heute Abend unser Bett nicht suchen müssen, weiche<br />
Matratzen sind vorhanden und Wind ist nicht zu erwarten! Unseren<br />
ersten Nach<strong>mit</strong>tag auf Sizilien erleben wir <strong>mit</strong> Blick auf<br />
die Bucht vom schattigsten Schattenplatz aus, den wir finden<br />
konnten. Wir ordnen ein wenig in unserem chaotischen Auto<br />
und bauen unser Bett auf. Dann wollen wir etwas dösen, was<br />
sich aber als schwierig herausstellt. Joshua ist nämlich super<br />
ausgeschlafen und quietschfidel. Also genießen wir den Blick<br />
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