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Patchwork Professional 01/2020

Ab 14. Dezember im Handel! Seit nun schon mehr 10 Jahren befasst sich das Patchwork Professional intensiv mit den Themen Quilt & Textilkunst. Das Heft erscheint ab 2019 6x im Jahr. Wir möchten unseren Lesern nicht nur weiterführende Informationen zur vielseitigen Textilkunstbranche bieten sondern auch inspirieren und Anregungen zum Experimentieren geben. Außerdem stellen wir neue Techniken sowie Materialien vor und präsentieren Werke von ausgesuchten Künstlern. Das Patchwork Professional ist sowohl für Fortgeschrittene als auch für Profis geeignet. Zahlreiche Workshops und Projekte laden zum Nacharbeiten ein. Hier werden nicht nur neue Techniken Schritt-für-Schritt erklärt, sondern auch ein Mystery Quilt aus mehreren Teilen gemeinsam von Ausgabe zu Ausgabe genäht.

Ab 14. Dezember im Handel!

Seit nun schon mehr 10 Jahren befasst sich das Patchwork Professional intensiv mit den Themen Quilt & Textilkunst. Das Heft erscheint ab 2019 6x im Jahr. Wir möchten unseren Lesern nicht nur weiterführende Informationen zur vielseitigen Textilkunstbranche bieten sondern auch inspirieren und Anregungen zum Experimentieren geben. Außerdem stellen wir neue Techniken sowie Materialien vor und präsentieren Werke von ausgesuchten Künstlern. Das Patchwork Professional ist sowohl für Fortgeschrittene als auch für Profis geeignet. Zahlreiche Workshops und Projekte laden zum Nacharbeiten ein. Hier werden nicht nur neue Techniken Schritt-für-Schritt erklärt, sondern auch ein Mystery Quilt aus mehreren Teilen gemeinsam von Ausgabe zu Ausgabe genäht.

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Porträt Katrina rodabaugh

Mending Matters

Die „Slow Stitching“-Künstlerin, Kunsthandwerkerin und Autorin Katrina Rodabaugh plädiert für einen

bewussten Umgang mit Ressourcen und für die Reparatur von Kleidungsstücken als Möglichkeit der

Verantwortungsübernahme für ein nachhaltiges Handeln.

kündigte öffentlich an, einfache Kleidung

selbst herzustellen, nur noch Secondhand-

Mode zu kaufen und die Kleidung, die ich

besitze, zu reparieren.“ Gleichzeitig wollte

sie erkunden, wie sie sich am besten für faire

und nachhaltige Mode engagieren kann.

Fotos: Karen Pearson, Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Verlags

Ein Porträt von sarah Käsmayr

Müsste Katrina Rodabaugh sich für ein Lebensmotto

entscheiden, so wäre es wohl

dieses Zitat von Arthur Ashe: „Fang dort

an, wo Du bist. Nutze, was Du hast. Tu, was

Du kannst.“ Diese Aufforderung bezieht sie

nicht nur auf ihre Arbeit, sondern auf ihr

Leben. Die Künstlerin erforscht ökologische

und soziale Fragen mittels traditioneller

Handwerkstechniken. Dabei ist ihr die Beziehung

zwischen Textilien, Textilkunst und

Nachhaltigkeit ein besonderes Anliegen. Sie

vertritt eine Bewegung, die sich „Slow Stitching“

nennt – ein Begriff in Anlehnung an

„Slow Food“ und „Slow Fashion“. In ihrem

jüngsten Buch „Mending Matters“ gibt sie

Einblicke in die dahinterliegende Philosophie

und erklärt anhand von über 20 bebilderten

Schritt-für-Schritt-Anleitungen, wie

diese Theorie in die Praxis übersetzt werden

kann. So wird die Reparatur von Kleidungsstücken

nicht nur zu einem kreativ-künstlerischen,

sondern auch zu einem politischen

Statement.

Katrinas Weg zum Slow Stitching begann

am 1. August 2013 mit ihrem Kunstprojekt

„Make Thrift Mend“ („Herstellen – Trödeln –

Reparieren“). Mit dem Projekt wollte sie als

Textilkünstlerin in die sogenannte „sozialen

Praxis“ sowie in die „Kunst als Aktion“ einsteigen.

Im Zentrum des kreativen Experiments

stand ihr persönlicher Bezug zur Mode. „Ich

Ähnlich wie beim Nahrungsmittelfasten

wollte sie ihren Modekonsum bewusst aussetzen,

um nachzudenken und sich daraufhin

neu zu positionieren. Das Projekt habe

ihr Leben von Grund auf verändert, sagt sie.

„Ich habe meine Arbeit neu ausgerichtet

und bin mit meiner Familie auf einen 200

Jahre alten Bauernhof im Hudson Valley

gezogen. Zudem konnte ich in einer Slow

Fashion-Community Fuß fassen, die mich

bis heute mit Leidenschaft, Optimismus

und Freude erfüllt.“ Gemeinsam mit ihrem

Mann und ihren zwei Söhnen lebt die Künstlerin

auf diesem Bauernhof. Sie renovieren

das Gebäude nach und nach und bauen

die Scheune zu einem Atelier um. In ihrem

Garten wachsen neben Obstbäumen auch

Färberpflanzen, und sie halten Hühner und

Bienen.

Die Idee zu „Make Thrift Mend“ kam nicht

aus dem Nichts. Das Projekt war nicht zuletzt

eine Konsequenz, die Katrina für sich

aus der folgenden Tragödie gezogen hatte:

Am 24. April 2013 stürzte in der Nähe der

bengalischen Hauptstadt Dhaka die Rana

Plaza Nähfabrik ein; über 1100 Menschen

starben, 2500 weitere wurden verletzt.

Dann hörte Katrina beim Radiosender

NPR ein Interview mit Elizabeth Cline, der

Autorin von „Overdressed: The Shockingly

High Cost of Cheap Fashion“, und stieß auf

einen Blogeintrag über „Slow Design“ von

der Designerin Natalie Chanin von Alabama

Chanin. Das Ereignis in Bangladesh, das

Buch und der Blogeintrag weckten in Katrina

den Wunsch nach einer Veränderung

in ihrem Konsumverhalten. Eine Rolle mag

dabei auch ihre Vorbildung gespielt haben:

Katrina hat nicht nur einen Master of Fine

Arts in Kreativem Schreiben, sondern auch

einen Bachelor in Environmental Studies

(Umweltwissenschaften). „Als langjährige

Umweltschützerin kam ich zu der überraschenden

Erkenntnis, dass ich meine Garderobe

bisher aus allen meinen Versuchen,

umweltfreundlich zu leben, ausgeklammert

hatte“, schreibt sie in ihrem Buch. Das sollte

sich nun ändern.

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PW PROFESSIONAL 01/2020

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