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KonsumMarken 2-2019

Aktuelle Informationen aus der Familie der Konsumgenossenschaften.

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INTERVIEW

DOPPELSPITZE BADE/FESTER

Herausforderungen angenommen

Am 2. September übergab Vorstandssprecher

Martin Bergner in Anwesenheit der Belegschaft den Staffelstab

an die neuberufene Geschäftsleitung der Zentralkonsum-Tochter

Bürstenmann GmbH in Stützengrün.

Hoffest: Begrüßung durch Martin Bergner und Carola Pauly

Steile Karriere

Die gelernte Bürokauffrau

Stefanie Goltz (38) wurde zum

1.7.2019 zum Vorstand Finanzen/

Immobilien der Konsumgenossenschaft

Hagenow eG berufen

und hat damit an der Spitze des

Unternehmens einen Generationswechsel

eingeleitet.

Frau Goltz, seit wann sind Sie im

Unternehmen tätig?

Seit 12 Jahren.

Wie verlief Ihre Karriere bisher?

Gestartet bin ich 2007 als Lohnbuchhalterin

und habe nach meiner

Weiterbildung zur Bilanzbuchhalterin

die Abteilung Finanzen geleitet,

später Prokura erteilt bekommen

und bin am 1. 7. dieses Jahres zum

Vorstand berufen worden.

Wollten Sie jemals Prokuristin werden?

Insgeheim, nach meinem Abschluss

als Bilanzbuchhalterin. Dass die

Berufung schon so schnell kommt,

wagte ich damals nicht zu hoffen.

Unter welchen Bedingungen haben Sie

Verantwortung übernommen?

Unter besseren Voraussetzungen als

mein Vorgänger, Herr Bade. Schließlich

schreibt das Unternehmen seit

2015 wieder schwarze Zahlen.

Welche Herausforderungen gilt es in

den Folgejahren zu meistern?

Um den immer härter werdenden

Wettbewerb mit finanzstarken

Discountern im Marktumfeld

erfolgreich zu bestehen, muss das

bestehende Filialnetz permanent

modernisiert und teilweise erweitert

werden.

Sind Sie besorgt, dass dabei der

Genossenschaft eines Tages die Luft

ausgehen könnte?

Die Sorge habe ich nicht. Die Genossenschaft

hat in den letzten Jahren

gut gewirtschaftet und Rücklagen

gebildet. Damit sind wir für den

Wettbewerb gut gerüstet.

20 JAHRE »NEUE KAUFFAHRTEI«

Grund zum Feiern

An einem sonnigen Spätsommertag, Anfang September, beging in Chemnitz die Zentralkonsum eG

gemeinsam mit ihren Mietern das Jubiläum eines architektonischen Kleinods.

n Die Konsum Leipzig eG, die

in den Bundesländern Sachsen,

Sachsen-Anhalt und Thüringen

61 Filialen betreibt, setzt ihre Expansion

zielstrebig fort.

Die Geschichte der »Neuen Kauffahrtei«

wird im Foyer erlebbar.

COMEBACK IN HALLE

Diese denkmalgeschützte

Immobilie mit einer Fläche

von 30000 qm blickt

auf eine wechselvolle

Geschichte zurück: errichtet im

Jahr 1923 nach Plänen des Chemnitzer

Architekten Erich Basarke

als Handelszentrale der damals

in Hamburg ansässigen Großeinkaufs-Gesellschaft

Deutscher Consumvereine

m.b.H. Seither ist das

Gebäude ein lebendiger Ort sächsischen

Gewerbefleißes, an dem

zunächst Senf, Malzkaffee und

Fleischwaren hergestellt, Kakao

und Tee abgepackt, Schuhe und

Textilien gelagert wurden.

Zu DDR-Zeiten befand sich in der

Kauffahrtei die Zentrale der konsument-Warenhäuser.

In den 60er

und 70er Jahren wurde von diesem

Standort aus der Versandhandel

der DDR, der später mangels ausreichender

Angebotsmöglichkeiten

eingestellt wurde, abgewickelt. Die

wechselvolle Geschichte der Immobilie

ist auf zum Jubiläum neu

gestalteten Tafeln im Eingangsbereich

der »Neuen Kauffahrtei« zu

besichtigen. Sie dokumentieren die

vielfältige Nutzung der Kauffahrtei

im Wandel der Zeiten.

Das vorerst letzte Kapitel wurde

schließlich im Jahr 1999

aufgeschlagen. Seither wurde

das Gebäude im historischem

Gewand in mehreren Etappen

durch die Zentralkonsum eG für

mehr als 20 Millionen Euro zu

einem modernen Standort für

Produktion, Aus- und Weiterbildung

sowie Forschung und Entwicklung

mit Flächen von 400 bis

3000 qm saniert und zeitgemäß

ausgestattet.

Zum 20. Jubiläum der »Neuen

Kauffahrtei« sorgten neben dem

Veranstalter auch Tochterunternehmen

der Zentralkonsum eG

sowie Partner und Mieter für das

leibliche Wohl sowie die Ausstattung

der Tombola mit wertvollen

Preisen. Der Erlös ging als Spende

an den Förderverein der Landesschule

für Blinde und Sehbehinderte

in Chemnitz. Die Kinder

revanchierten sich mit einem musikalischen

Rahmenprogramm.

Für Diana Stefani, die Vorsitzende

des Fördervereins, ist dies

eine willkommene Gelegenheit,

ihre Schüler außerhalb ihres geschützten

Raumes in der Öffentlichkeit

zu präsentieren: »Dank

einer beständigen und zuverlässigen

Zusammenarbeit mit den

Mitarbeitern der Zentralkonsum

eG vor Ort«.

Filialleiterin Jana Rasch, gebürtige Hallenserin (2.v.r.), freut sich auf die bevorstehende Aufgabe und vor allem

auch darüber, dass der Konsum nach 27 Jahren wieder in ihrer Heimatstadt zurück ist.

Unter der Regionalmarke »Konsum

Halle« eröffneten die Leipziger

am 24. Oktober im Herzen

der Saalestadt einen brandneuen

Supermarkt auf 230 qm Verkaufsfläche.

Das breite Angebot

von 4500 Artikeln setzt auf

Regionalität und Frische und

zeigt, dass Vielfalt keine Frage der

Filialgröße ist.

Tombola: Gespickt mit wertvollen Preisen

Losglück: Jonas Scholz freut sich über das gewonnene Tablet

Auftritt: Kinder der Landesschule für Blinde und Sehbehinderte

Jan-Michael Kappe,

langjähriger Vorstand der

Konsumgenossenschaft

Hagenow eG, wurde vom

Aufsichtsrat Mitte des

Jahres zum Vorstandsvorsitzenden

bestellt.

PERSONALIA

Nancy Krappe unterstützt

seit September als

neuberufene Geschäftsführerin

Eike-Jens König,

der zum Sprecher der

Geschäftsführung der

Röstfein Kaffee GmbH

ernannt wurde.

Sören Goldmann

ist seit Juli als Vorstand

an der Seite von Vorstandschef

Roger Ulke

bei der KONSUM DRESDEN

eG tätig.

Übergabe des Staffelstabes an Ralf Bade (m.) und Christian-Carl Fester

Herr Bade, Herr Fester, in

welcher Verfassung haben Sie

bei Amtsantritt die Firma

Bürstenmann vorgefunden?

Als ein Unternehmen, das sich in den

vergangenen 30 Jahren erfolgreich

am Markt behauptet hat, technisch

und technologisch schlagkräftig aufgestellt

ist, schwarze Zahlen schreibt,

allerdings seit fünf Jahren gegen

sinkende Gewinnmargen ankämpft.

Was sind dafür die Ursachen?

Die Einführung des Mindestlohnes,

wachsender Preisdruck von Seiten

der großen Handelsmarken sowie

die Verteuerung der eingesetzten

Materialien und Rohstoffe.

Gibt es dagegen wirksame Mittel?

Wir müssen das Spagat schaffen,

bei steigenden Kosten preiswürdig

zu bleiben.

Wie versuchen Sie diesen

Prozess zu steuern?

Wir werden alle Bereiche des Unternehmens

– Produktion, Einkauf,

Vertrieb und Verwaltung – auf den

Prüfstand stellen.

Welche Möglichkeiten sehen Sie,

speziell auf der Vertriebsseite,

dem wachsenden Kostenblock

Herr zu werden?

Indem wir den Vertrieb breiter

aufstellen, neue Märkte, z.B. in

Nordeuropa sowie in Nordamerika,

erschließen, uns innovativ auf

die Entwicklung von Erzeugnissen im

Premiumbereich zur Erzielung höherer

Gewinnmargen konzentrieren und die

übergroße Sortimentsbreite von 1600

Erzeugnissen kritisch hinterfragen.

Wie wollen Sie diese

Herausforderungen bewältigen?

Wir arbeiten teamorientiert und

arbeitsteilig. Vor unserer Zeit wurden

Bürstenmann und Denta Bross, ein

1991 gegründetes Joint Venture

mit M+C Schiffer aus Neustadt/

Wied, unisono nur von einer Person

geleitet – nunmehr von jeweils einer

Doppelspitze in beiden Firmen.

Das erlaubt uns, analytisch tiefer

in die einzelnen Fachbereiche einzudringen

und uns ein eigenes Bild

vom aktuellen Zustand des jeweiligen

Unternehmens zu machen.

Entschieden wird gemeinsam.

Können Sie sich dabei auf eine

eingespielte Mannschaft stützen?

Wir haben in Stützengrün eine sehr

erfahrene und einsatzbereite Mitarbeiterschaft

vorgefunden, die teilweise

schon 40 Jahre im Unternehmen

tätig ist, aber jetzt vor dem Eintritt in

den Ruhestand steht. Deshalb ist es

dringend geboten, für qualifizierten

Nachwuchs zu sorgen.

Woher soll er kommen angesichts

der Tatsache, dass viele junge

Menschen nach der Wende aus

dem strukturschwachen Erzgebirgskreis

abgewandert sind?

Wir sind optimistisch, dass es uns

gelingt, qualifizierten Nachwuchs

aus boomenden Regionen in Sachsen

zurückzuholen unter der Voraussetzung,

konkurrenzfähige Löhne zahlen

zu können. Gegenwärtig verstärken wir

unsere Belegschaft mit Arbeitnehmern

aus der Tschechischen Republik.

Sie leisten gute Arbeit und sind bereit,

für den gesetzlichen Mindestlohn

zu arbeiten.

Herr Bade, Herr Fester, was liegt

Ihnen bei allen Herausforderungen

besonders am Herzen?

Dass Bürstenmann zukunftsfest gemacht

wird und die Leute in der Region

dauerhaft in Lohn und Arbeit bleiben.

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