Festschrift Teil 1 Chronik
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Festschrift
der
Freiwilligen Feuerwehr
Markt Obernzell
zum
150-jährigen Gründungsfest
mit
Fahnen- und Fahrzeugweihe
vom 7. bis 9. Juni 2013
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Impressum
Herausgeber:
Verantwortlich:
Gestaltung,
Text, Satz:
Freiwillige Feuerwehr Markt Obernzell
Stefan Liebl, Schriftführer
Auflage: 300
Quellen:
Archiv der Freiwilligen Feuerwehr Markt Obernzell
Festschrift zum 125-jährigen Gründungsfest 1988 – Chronist Erich Obermeier
Festschrift zum 100-jährigen Gründungsfest 1963 – Chronist Karl Danzer
Archiv der Marktgemeinde Obernzell – Helmut Schweller / Horst Kraml
Fotos:
Druck:
Feuerwehr Obernzell, Archiv der Marktgemeinde Obernzell, private Fotosammlungen,
Fotos von Helmut Schweller und Martin Möckl
Tutte Druckerei GmbH, 94121 Salzweg
Freiwillige Feuerwehr Markt Obernzell
Passauer Straße 37
94130 Obernzell
Tel: 08591/507
E-Mail: zentrale@ffobernzell.de
www.ffobernzell.de
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Inhaltsverzeichnis
Kapitel Seite Kapitel Seite
Logo zum 150. Geburtstag
Werbebild zum Gründungsfest
Titelseite der Festschrift
Impressum
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Festprogramm
Grußworte
Fahnenmutter
Landrat
Bürgermeister und Schirmherr
Landesfeuerwehrverband
Bezirksfeuerwehrverband
Kreisfeuerwehrverband
Abschnittsfeuerwehrkommandant
Engelhartszell, Oberösterreich
Kreisbrandrat
Kreisbrandinspektor
Kreisbrandmeister
Partnerfeuerwehr FF Krems/Stein
Nachbarfeuerwehr FF Engelhartszell
Patenfeuerwehr FF Ederlsdorf
Jubelwehr FF Obernzell
Chronik
Feuerlöschwesen vor 1863
Das Gründungsjahr 1863
Bis zum 1. Weltkrieg
Bis zum 2. Weltkrieg
Bis zum Ende der 80er Jahre
Die letzten 25 Jahre
Überblick (Panorama Seite)
Jubelbilder
Jubelverein (Panorama Seite)
Fahnenmutter, Festdamen
Fahnenträger mit Fahnen
Patenverein und Schirmherr
Verwaltungsrat, Ehrenmitglieder
Führungsdienstgrade
Jugendfeuerwehr
Taferlbua
Neues Hilfeleistungslöschfahrzeug
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Totengedenken
Fahnen
Fahne von 1868
Fahne von 1953
Bisherige Fahnenbänder
Die neuen Fahnenbänder
Die neue Fahne
Der Weg zum Jubiläum
Vorbereitungen
Schirmherrnbitten
Patenbitten
Der Feuerwehrverein
Der Verwaltungsrat
Ein Vereinsjahr im Überblick
Spezial „Florianifest“
Spezial „Feuerwehrausflug“
Aktiver Dienst
Führungsmannschaft
Aufgaben der Feuerwehr
Aus- und Fortbildung
Übungsbetrieb
Leistungsabzeichen
Unsere Teams
Unsere Jugendfeuerwehr
Ausrüstung
Feuerwehrgerätehaus
Löschgruppenfahrzeug HLF20
Löschgruppenfahrzeug LFKatS
Mehrzweckfahrzeug
Mehrzweckboot
Ölentsorgungsanhänger, Ölsperre
Anhängeleiter, weitere Geräte
Besondere Einsätze
Hochwasser Aug. 2002
Schneechaos Feb. 2006
Brand Galvano Bauer Sep. 2006
Bildergalerie weitere Einsätze
Spender, Sponsoren u. Hauptsponsoren
Glückwünsche
Dankesworte
Florianbrunnen
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Vorwort
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Vorwort
Vorwort
Als Autor dieser Festschrift sei es mir hier gestattet, ein
paar einleitende Worte niederzuschreiben.
Schon immer in der Geschichte der Menschheit gab es
Brand- oder Naturkatastrophen, welche großes Leid über
die Betroffenen brachten. Aber auch genauso lange gibt
es Menschen, die den in Not geratenen Mitbürgern helfen
und zur Seite stehen.
In unserem Heimatort finden sich diese Helfer seit
nunmehr 150 Jahren unter dem Banner der Freiwilligen
Feuerwehr Obernzell zusammen.
Bereits seit der Gründung im Jahr 1863 gaben die
Obernzeller Feuerwehrler immer ihr Bestes, wenn es
darum ging, Personen oder auch Tiere zu retten oder zu
bergen, Brände zu löschen und Sachwerte zu schützen.
Es sind einfache Angestellte und Arbeiter, Schüler und
Studenten, Beamte und Geschäftsleute, die sich zu jeder
Tages- und Nachtzeit aufmachen, wenn es gilt, den
Mitbürgern zu helfen. Dann schlüpfen sie in ihre
Schutzanzüge, egal ob satt oder hungrig, ausgeschlafen
oder hundemüde, und geben den letzten Tropfen
Schweiß, bis der letzte Funke beim Großbrand erloschen
ist, bis der Familienvater aus seinem Unglücksfahrzeug
befreit und dem Rettungsdienst übergeben wurde, bis der
eingefrorene Schwan aus dem Eis auf der Donau befreit
ist, der letzte Keller leer gepumpt oder das letzte Dach von
zu hoher Schneelast befreit ist.
Dies alles machen die Freiwilligen der Feuerwehr in ihrer
Freizeit, ohne eine finanzielle Entschädigung, und oft auch
in für sie selbst gefährlichen oder gar lebensbedrohlichen
Situationen.
Leider wird in unserer heutigen schnelllebigen Zeit allzu oft
dieser Dienst am Nächsten von vielen als selbstverständlich
angesehen oder im schlimmsten Fall gar nicht
wahrgenommen. Je größer der Ort, umso anonymer wird
auch die Feuerwehr für viele Bürger. Dies ist aber Gott sei
Dank nicht bei allen so, was die große Anzahl an
fördernden Mitgliedern im Feuerwehrverein unterstreicht,
welche mit einem geringen Jahresbeitrag die Aktiven bei
der Ausrüstungsbeschaffung unterstützen.
So entsteht aus der Summe der Aktiven, der Jugendfeuerwehr,
der Passiven und Ehrenmitglieder sowie der
Förderer die Freiwillige Feuerwehr Obernzell.
Um die Geschichte der Obernzeller Feuerwehr
umfassend aufzuschreiben und diese für unsere
Nachkommen festzuhalten, war es von Anfang an
meine Absicht, in dieser Festschrift eine detaillierte
Chronik über die 150-jährige Vereinsgeschichte
abzudrucken. Im Gegensatz zu bisherigen
Festschriften sollte aber nicht nur über die
Meilensteine wie Fahnenweihen, neue Fahrzeuge
und Ausrüstungsübersichten, sondern auch mehr
über die Personen, die Namen, die einen Verein
prägen, geschrieben werden.
So sind zum ersten Mal nicht nur die Namen der
Vorstände und Kommandanten zu lesen, sondern
darüber hinaus auch die Namen der Stellvertreter,
der Verwaltungsratsmitglieder, Führungsdienstgrade
der aktiven Wehr und vieler anderer, die an der
Vereinsgeschichte mitgeschrieben haben.
Um diese Details zu erfassen, war es notwendig, die
Archive der Feuerwehr von Grund auf neu zu
durchforsten und mit der bereits niedergeschriebenen
Geschichte zu kombinieren. So konnten unter
anderem vier Ehrenmitglieder aus dem zweiten Drittel
der Vereinsgeschichte ermittelt werden, die bisher in
den Chroniken fehlten.
Neben den Jubelbildern zum 150-jährigen Jubiläum
sollen auch die folgenden Berichte über die Aktive
Mannschaft und deren Ausrüstung sowie die Beiträge
zum Feuerwehrverein und dessen Veranstaltungen
ein Zeugnis über die Feuerwehr Obernzell im Jahr
2013 abgeben.
So erscheint vielleicht manchem außenstehenden
Leser diese Festschrift als zu umfangreich oder
Kapitel wie die der Chronik als zu detailliert. Dafür
möchte ich um Verständnis bitten und betonen, dass
dies eben nicht nur eine Festschrift zum 150-jährigen
Gründungsfest, sondern ein ganzheitlicher Überblick
zur Freiwilligen Feuerwehr Obernzell sein soll.
Ich wünsche allen viel Spaß beim Lesen und beim
Studium unserer Vereinsgeschichte.
Obernzell, Juni 2013
Stefan Liebl
Schriftführer der Feuerwehr Obernzell
Marktgemeinderat im Markt Obernzell
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Festprogramm
Festprogramm zum 150-jährigen Gründungsfest
Freitag, 7. Juni 2013 18:00 Uhr Einlass zur Eröffnungsveranstaltung
18:30 Uhr Bieranstich durch den Schirmherrn 1. Bürgermeister Josef Würzinger
20:00 Uhr Festauftakt mit den Jetzendorfer Hinterhof Musikanten
Samstag, 8. Juni 2013 12:00 Uhr Zeltbetrieb
13:00 Uhr Fahrzeug- und Geräteschau mit dem LFKatSchutz (BJ 2012)
und dem neuen Hilfeleistungslöschfahrzeug HLF 20/16 (BJ 2013)
13:00 Uhr Kinderprogramm mit Kinder-Feuerlöschübungen, Hüpfburg usw.
14:00 Uhr Kaffee- und Kuchenverkauf
15:00 Uhr Totengedenken am Kriegerdenkmal mit Kranzniederlegung
16:00 Uhr Ehrungsabend im Rittersaal Schloss Obernzell
19:00 Uhr Feiern mit Freunden und der Blaskapelle Schönbrunn am Lusen
19:30 Uhr 1. Fahnenmuttertreffen im KBI-Bereich
21:00 Uhr zünftige Trachtenmodenschau von Spieth & Wensky,
moderiert und musikalisch begleitet von Schlagerstar Romy
Sonntag, 9. Juni 2013 7:00 Uhr Einholung der Fahnenmutter, des Schirmherrn und des Patenvereins
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8:00 Uhr Empfang der Gastvereine und Ehrengäste im Schlossgarten
8:00 Uhr Frühstück im Zelt
9:30 Uhr Aufstellung zum Kirchenzug
10:00 Uhr Feierlicher Festgottesdienst in der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt
mit Fahnen- und Fahrzeugweihe
11:30 Uhr Festzug durch den Markt Obernzell
12:00 Uhr Mittagstisch im Festzelt und Unterhaltungsnachmittag mit dem
Stodertaler Gaudi Express
Festprogramm
Romy
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Grußworte
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Grußworte
Grußworte
Grußwort unserer Fahnenmutter
Roswitha Reschke
Zum 150-jährigen Gründungsfest der Freiwilligen Feuerwehr Obernzell mit Fahnenund
Fahrzeugweihe heiße ich Sie alle
Ganz besonders möchte ich dabei unseren Patenverein, die Freiwillige Feuerwehr
Ederlsdorf, und alle anwesenden Gäste begrüßen.
Ich bin stolz auf die Frauen und Männer, besonders aber auf die Jugend unserer
Wehr. Sie bieten zu jeder Stunde und oft unter großer Gefahr bei Brand,
Katastrophen und Unfällen ihre Hilfe an.
Ich wünsche mir für die Zukunft, dass unsere Feuerwehren in allen Bereichen gut zusammenarbeiten und die
Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe nie vergessen. Für mich als Fahnenmutter ist es eine große Ehre, an diesem Fest
teilnehmen zu dürfen.
Für die uns bevorstehenden Festtage danke ich allen, die uns einen Besuch abstatten, und wünsche ihnen und uns allen
einen schönen Festverlauf.
Fahnenmutter
Roswitha Reschke
herzlich willkommen!
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Grußworte
Grußwort des Landrates
des Landkreises Passau
Franz Meyer
Ab Mitte des 19. Jahrhunderts begann die große Zeit
der Feuerwehrgründungen in Bayern. So kann auch
die Freiwillige Feuerwehr Obernzell heuer ein stolzes
und großes Jubiläum feiern: 150 Jahre ist es her, dass
die Gründungsmitglieder die Initiative ergriffen und die
Wehr aus der Taufe hoben.
Ehrenamtlich den Schutz von Leib und Leben, Hab
und Gut zu organisieren, das war und ist das
Kernelement der Freiwilligen Feuerwehren. Das war
vor 150 Jahren so und gilt auch heute noch. Vor
diesem Hintergrund zählen die Feuerwehren zu den
besten Bewahrern einer langen Tradition mit Wurzeln
in der christlichen Kultur unserer Heimat.
„Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ –
diesem gutem Motto unserer Feuerwehren ist auch die
FFW Obernzell seit 150 Jahren verpflichtet.
Mit großem Dank an alle, die der Freiwilligen
Feuerwehr Obernzell als Aktive und als Förderer die
Treue halten, die die Wehr unterstützen und dieses
Fest möglich gemacht haben, möchte ich ganz
herzlich zum 150. Gründungsfest gratulieren.
Eine besondere Bedeutung erhält das Jubiläum durch
seine Einbindung in die Feierlichkeiten zum Festjahr
„750 Jahre Markt Obernzell“.
Die FFW Obernzell ist ein traditionsreicher, wichtiger
und leistungsstarker Teil unserer Feuerwehrfamilie im
Landkreis!
Franz Meyer
Landrat
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Grußworte
Grußwort des Schirmherrn,
1. Bürgermeister der
Marktgemeinde Obernzell
Josef Würzinger
Die Freiwillige Feuerwehr Obernzell feiert vom 7. bis 9.
Juni 2013 ein herausragendes Jubiläum – sie blickt auf
ihr 150-jähriges Bestehen zurück.
Die Naturgewalt Feuer spielt seit jeher eine wichtige
Rolle in der Entwicklungsgeschichte der Menschheit.
Das Dienstbarmachen des Feuers war ein wichtiger
Schritt auf der Leiter der Zivilisation. Dabei zeigt das
Feuer zwei Gesichter: Es ist zum einen Wärme,
Wohltat, Energie, andererseits zeigt es sich als
verheerende und zerstörerische Kraft.
Die Aufgabenstellung unserer Wehr hat sich seit der
Gründung im Jahr 1863 von der Brandbekämpfung bis
hin zu jeglicher Art von Hilfeleistung ausgeweitet.
Unsere bestens ausgebildeten Feuerwehrleute sind bei
ihren Einsätzen zu Soforthelfern in Not- und
Unglücksfällen geworden. Mit ihrer hochwertigen
Ausrüstung sind sie die Garanten für erfolgreiche
Einsätze. Damit dies so bleibt, ist die Förderung der
Jugendfeuerwehren ein wichtiger Ansatz. Sie hat nicht
nur als Nachwuchsorganisation für die Feuerwehr
enorme Bedeutung, sondern sie übernimmt zugleich
auch eine wichtige Aufgabe in der Jugendarbeit.
Ein herzliches Vergelt`s Gott daher an alle, die ihre
Freizeit opfern, die bei Einsätzen ihre Gesundheit und
ihr Leben riskieren. Diesen freiwilligen, ehrenamtlichen
Frauen und Männern gebührt meine höchste
Anerkennung.
Mein Glückwunsch zum 150-jährigen Bestehen gilt den
Feuerwehrmännern und –frauen, damit verbunden sind
die besten Wünsche zum bevorstehenden Fest, dem
ich einen erfolgreichen Verlauf wünsche.
Danken möchte ich auch allen, die dieses Jubiläum
vorbereitet haben und die vor und hinter den Kulissen
für ein reibungsloses Festwochenende sorgen.
Für die Zukunft wünsche ich der Freiwilligen Feuerwehr
Obernzell alles Gute, weiterhin eine gute Kameradschaft
sowie stets unfallfreie Einsätze.
Allen Gästen wünsche ich einen angenehmen und
unterhaltsamen Aufenthalt bei uns in Obernzell.
Josef Würzinger
Bürgermeister und Schirmherr
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Grußworte
Grußwort des
Vorsitzenden des
LFV Bayern e.V.
KBR Alfons Weinzierl
Im Namen des LFV Bayern e.V. und der bayerischen
Feuerwehren gratuliere ich der Freiwilligen Feuerwehr
Obernzell zum 150-jährigen Jubiläum und danke allen,
die in den vergangenen Jahren Verantwortung
getragen und sich mit Tatkraft für den Nächsten
eingesetzt haben.
Es ist ein stolzes Jubiläum, das mit Sicherheit Anlass
gibt, in gebührendem Rahmen zu feiern und der
Männer der ersten Stunde zu gedenken, die den
Gedanken der selbstlosen Hilfeleistung aufgegriffen
haben, um dem Mitmenschen in der Not beizustehen
und zu helfen. Beim Rückblick auf 150 Jahre Freiwillige
Feuerwehr Obernzell steht daher allem voran der Dank
und der Respekt vor den Männern, die vor 150 Jahren
den Entschluss fassten, die Freiwillige Feuerwehr
Obernzell ins Leben zu rufen.
1863 war nicht nur das Jahr, in dem die Feuerwehr
Obernzell gegründet wurde – übrigens gab es in
diesem Jahr in ganz Bayern erst 25 Freiwillige
Feuerwehren! Es war das Jahr, in dem im vom
Bürgerkrieg betroffenen Amerika der Feuerlöscher
erfunden wurde, das Jahr, in dem in London die erste
U-Bahn eröffnet wurde und das Jahr, in dem ebenfalls
in London die Football Association gegründet wurde,
was als "Geburtsstunde" des modernen Fußballs gilt.
Möge dieser kleine Ausflug in die Geschichte dazu
dienen, die Zahl der Jahre nicht nur beiläufig und ohne
großes Nachdenken zur Kenntnis zu nehmen, sondern
sich in Erinnerung zu rufen, wie lange schon die
Bewohner von Obernzell auf Schutz und Hilfe durch
ihre Feuerwehr vertrauen können.
Am 13.04.1868 wurde im mittelfränkischen
Gunzenhausen der Bayerische Feuerwehrverband
gegründet und umso mehr freut es mich, wenn der
Chronik zu entnehmen ist, dass auch die Feuerwehr
Obernzell zu den Gründungmitgliedern zählt.
Heutzutage ist es kaum noch vorstellbar, dass man bis
zur Mitte des vorigen Jahrhunderts kein einheitlich
organisiertes Löschwesen in Deutschland kannte. Die
mittelalterliche Bauweise der Städte mit ihren engen
Gassen, dem vielen Holz und den offenen Feuerstellen
in den Häusern trugen ein Übriges dazu bei, dass sich
kleine Brände rasch zu verheerenden Feuersbrünsten
ausweiteten.
Wenn die Gründer der Feuerwehr heute sehen
könnten, wie sich diese Feuerwehr entwickelt hat, sie
kämen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Im
Wandel der Zeit hat es für die Feuerwehr
entscheidende Veränderungen in ihren Einsatzbereichen
gegeben. Bestand damals die Hauptaufgabe
darin, Brände zu bekämpfen, so haben wir heute in der
Hauptsache technische Hilfeleistung zu bewältigen.
Doch die Bereitschaft zu helfen, der Einsatzwille und
die Pflege der Kameradschaft haben sich in dieser Zeit
nicht verändert. Menschenleben und Sachwerte zu
retten und zu schützen, waren und sind den
Dienstleistenden eine selbstverständliche und
verantwortungsvolle Aufgabe und Pflicht. Darüber
hinaus hat sich die FFW Obernzell auch zu einem
wichtigen Träger des gesellschaftlichen Lebens
entwickelt.
So verbinde ich mit den besten Grüßen und
Glückwünschen deshalb den Wunsch, dass sich auch
in Zukunft stets genügend Bürgerinnen und Bürger
finden, die bereit sind, ihrem Nächsten in Not und
Gefahr beizustehen. Der Freiwilligen Feuerwehr
Obernzell wünsche ich für die Zukunft stets Glück und
Erfolg; allen Kameradinnen und Kameraden allzeit eine
gesunde Rückkehr von Übung und Einsatz.
Alfons Weinzierl
Vorsitzender des LFV Bayern e.V.
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Grußworte
Grußwort des
Vorsitzenden des
BFV Niederbayern e.V.
SBR Dieter Schlegl
Grußwort des
Vorsitzenden des
KFV Passau e.V.
KBI Alois Fischl
Die Freiwillige Feuerwehr Obernzell hat sich in den 150
Jahren ihres Bestehens zu einer schlagkräftigen
Hilfeleistungsorganisation für Brände und Hilfeleistungen
jeder Art entwickelt. Freilich haben sich
Aufgabenfeld und Ausstattung wesentlich verändert
und erweitert.
Gleich geblieben sind aber die Beweggründe, aus
denen sich die Feuerwehrmitglieder freiwillig und
ehrenamtlich für den Schutz ihrer Mitmenschen
einsetzen. Dazu gehören Hilfsbereitschaft,
Kameradschaftsgeist und Verantwortungsbewusstsein
für die Gemeinschaft. Und da sich in der heutigen Zeit
immer weniger bereitfinden, diesen selbstlosen Dienst
zu leisten, ist es mir ein besonderes Anliegen, allen
Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Obernzell sowie
den hinter ihnen stehenden Familien meinen
besonderen Dank für ihr Engagement und ihren
Einsatz auszusprechen.
Altbundespräsident Theodor Heuss sagte einmal: „Die
Sorge und die Hilfe für andere Menschen ist das
wertvollste Kapital im Haushalt der Menschheit. Und
solange es noch Leute gibt, die freiwillig bereit sind, für
andere da zu sein, ist es um diese Welt nicht allzu
schlimm bestellt.“
Namens der Feuerwehren der Stadt Passau, des
Bezirksfeuerwehrverbandes Niederbayern und
persönlich wünsche ich den Jubiläumsfeierlichkeiten
einen guten Verlauf und der FF Obernzell auch in der
Zukunft alles Gute und viel Erfolg.
Dieter Schlegl
Stadtbrandrat und Vorsitzender
des BFV Niederbayern
150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Obernzell heißt:
150 Jahre Hilfe und Schutz für die Bürgerinnen und
Bürger in Obernzell und Umgebung.
150 Jahre ehrenamtlicher und unentgeltlicher Dienst
am Nächsten, bei Bränden, Hochwasser, Sturm und
Unwettern.
150 Jahre Verantwortung tragen für Andere, Aus- und
Fortbildung in der Freizeit, Hilfsbereitschaft Tag und
Nacht.
Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr - dieser
Leitspruch begleitet die Mitglieder der Freiwilligen
Feuerwehr Obernzell seit nun mehr als 150 Jahren. In
diesen 150 Jahren haben sich die Aufgaben unserer
Feuerwehren wesentlich gewandelt. Aus der
Einrichtung zur Bekämpfung von Bränden wurde eine
Hilfsorganisation für Einsätze aller Art, mit
Schwerpunkt der technischen Hilfe bei
Verkehrsunfällen.
Neben der Hilfsorganisation "Feuerwehr" als gemeindlicher
Einrichtung sind die Feuerwehrvereine eine
tragende Säule unserer Gesellschaft. Das Wirken der
Feuerwehren ist aus dem Leben eines lebendigen
Dorfes auch in der heutigen Zeit nicht wegzudenken.
Ich hoffe, dass sich auch in der Zukunft Frauen und
Männer in dieser sinnvollen Einrichtung im Interesse
unserer Heimat und der Bürgerinnen und Bürger
zusammenfinden. Die sich einbringen und engagieren,
die einfach da sind, wenn der Nächste sie braucht.
Im Namen des Kreisfeuerwehrverbandes Passau, aber
auch persönlich gratuliere ich der Freiwilligen
Feuerwehr Obernzell zum 150. Geburtstag sehr
herzlich. Ich wünsche für die Zukunft Gottes Segen und
den Festlichkeiten einen harmonischen Verlauf.
Alois Fischl,
KBI, Verbandsvorsitzender
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Grußworte
Grußwort des
Abschnitts-Feuerwehr-
Kdt. Engelhartszell
BR Günter Unterholzer
Grußwort des
Kreisbrandrates
Josef Ascher
Die Freiwillige Feuerwehr Obernzell feiert im Jahr 2013
ihr 150-jähriges Bestehen.
Dieses Fest bietet die Gelegenheit, Dank und Anerkennung
auszusprechen - Dank und Anerkennung vor
allem den zahlreichen Feuerwehrmitgliedern für ihre
hervorragenden Leistungen sowie für die Bereitschaft,
rund um die Uhr für die Sicherheit der Bevölkerung
einzutreten.
Ein ganz besonderer Dank gilt aber auch jenen Feuerwehrmännern,
die vor 150 Jahren die Feuerwehr
Obernzell gegründet haben. Sie waren die Pioniere der
Feuerwehr. Ihre Initiative und Ihr Einsatz legten die
Grundsteine für den heutigen Feuerwehrdienst. Die
gute Zusammenarbeit zwischen der FF Obernzell und
den österreichischen Nachbar-Feuerwehren Pyrawang
und Vichtenstein hat Tradition. War es früher die
Brandbekämpfung, so ist es heute vor allem der
Einsatzbereich "Donau", der uns gute, grenzübergreifende
Zusammenarbeit abfordert. Heute, zu Beginn
des 21. Jahrhunderts, können die schwierigen Aufgaben
in der Feuerwehr nur durch ständige entsprechende
Aus- und Weiterbildung sowie die erforderliche
Ausrüstung zur Zufriedenheit unserer "Kunden" – der
Bevölkerung – bewältigt werden. Die Feuerwehr
Obernzell war und ist stets bemüht, dieser Entwicklung
gerecht zu werden.
Ich wünsche den Kameraden der FF Obernzell für die
weitere Zukunft alles Gute, besonders aber, dass sie
von ihren Einsätzen immer wieder gesund zurückkehren.
Abschnitts-Feuerwehrkommandant
BR Günter Unterholzer
Die Freiwillige Feuerwehr Obernzell blickt mit
berechtigtem Stolz zurück auf 150 Jahre Dienst am
Nächsten.
Nach einem der verheerenden Großbrände, durch die
die Bevölkerung immer wieder heimgesucht wurde,
wurde am 2. Februar 1863 das Freiwillige Feuerwehrcorps
Obernzell aus der Taufe gehoben.
Die Wehr entwickelte sich gerade auch durch die stets
große Unterstützung seitens der Bevölkerung rasch zu
der bedeutenden Hilfsorganisation, die sie bis heute
geblieben ist.
Für den aufopferungsvollen Dienst am Nächsten
gebührt den Gründern der Freiwilligen Feuerwehr
Obernzell ebenso herzlicher Dank wie all jenen, die
seither bis zum heutigen stolzen Jubiläum zum
Gedeihen und zur Entwicklung der Wehr beigetragen
haben. Ihr Wirken war und ist ein großartiges Beispiel
gelebter Mitmenschlichkeit und damit bestes Vorbild für
unsere Jugend.
Ehre sei ihrem Andenken und dem Andenken aller seit
dem Bestehen der Wehr verstorbenen
Feuerwehrkameraden.
Herzlichen Glückwunsch der Freiwilligen Feuerwehr
Obernzell zum 150-jährigen Gründungsfest,
Glückwunsch aber auch der Marktgemeinde, die über
diese schlagkräftige Feuerwehr verfügt.
Für die Zukunft der Wehr die besten Wünsche für eine
gute Entwicklung und einen stets unfallfreien Einsatzund
Übungsbetrieb!
Kreisbrandrat
Josef Ascher
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Grußworte
Grußwort des
Kreisbrandinspektors
Horst Reschke
Grußwort des
Kreisbrandmeisters
Alois Ritzer
Die Freiwillige Feuerwehr Obernzell feiert in der Zeit
von 07. - 09. Juni 2013 ihr 150-jähriges Gründungsfest
mit Fahnenweihe und Fahrzeugsegnung. Ich darf euch
als zuständiger KBI und Mitglied dieser Wehr zu
diesem Jubiläum recht herzlich gratulieren und
wünsche für das Fest alles Gute.
150 Jahre Freiwillige Feuerwehr ist ein guter Grund,
ein großes Fest zu feiern, aber auch den Männern der
Gründung zu gedenken und auf die geleistete Arbeit
zurückzublicken. Schon seit Anfang ihres Bestehens
leisten Helfer der Freiwilligen Feuerwehr Obernzell
ihren Mitbürgern Hilfe bei Feuer und anderen Notlagen.
Die Kameraden dieser Wehr haben bei zahlreichen
Einsätzen, Übungen und Ausbildungen stets ihre
Einsatzbereitschaft unter Beweis gestellt. Sie opfern
ihre Freizeit, um den immer vielseitigeren Aufgaben
des Feuerwehrdienstes gerecht zu werden. Für dieses
großartige Engagement möchte ich allen
Wehrmännern und -frauen meinen Dank aussprechen.
Als zuständiger Kreisbrandinspektor wünsche ich der
Freiwilligen Feuerwehr Obernzell alles Gute, vor allem
unfallfreie Einsätze und Übungen, und möget ihr immer
die richtigen Entscheidungen treffen, um unseren
Bürgerinnen und Bürgern, die in Not gekommen sind,
zu helfen. Den Mitgliedern und Angehörigen wünsche
ich für die Zukunft alles Gute. Für den Festverlauf
wünsche ich den Gästen, Freunden und Gönnern frohe
und angenehme Stunden bei guten Gesprächen mit
der Freiwilligen Feuerwehr Obernzell.
Die Freiwillige Feuerwehr Obernzell, feiert in diesen
Tagen ihr 150-jähriges Bestehen.
Zu diesem festlichen Ereignis gratuliere ich ganz
herzlich und wünsche der Feuerwehr für die Zukunft
alles Gute und viel Erfolg im Dienste am Nächsten.
Dieses Jubiläum macht uns bewusst, dass die
Freiwilligen Feuerwehr Obernzell seit 150 Jahren bereit
ist, Verantwortung für die Sicherheit der Bevölkerung
zu übernehmen.
Der Freiwilligen Feuerwehr Obernzell ist es seither
stets gelungen, Bürger zu finden, die Verantwortung
gegenüber der Allgemeinheit übernehmen.
Mein Dank gilt allen Kameradinnen und Kameraden,
die die Freiwillige Feuerwehr Obernzell zu dem
gemacht haben, was sie heute ist.
Eine gut gerüstete Wehr, die in der Lage ist, die an sie
gestellten Aufgaben mit einer hohen
Einsatzbereitschaft zu erfüllen und in der das Wort
Kameradschaft nicht nur gesprochen, sondern auch
gelebt wird.
Ich wünsche den Festtagen der Freiwilligen Feuerwehr
Obernzell einen guten Verlauf und entbiete allen
Festbesuchern und Feuerwehrangehörigen meine
besten Grüße und Wünsche.
Kreisbrandinspektor
Horst Reschke
Kreisbrandmeister
Alois Ritzer
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Grußworte
Grußwort unserer
Partnerfeuerwehr aus Niederösterreich
Freiwillige Feuerwehr Krems a. d. Donau
Feuerwache Stein
Schon die Geschichte hat bewiesen, dass die
Partnerschaft zwischen Bayern und der Wachau,
bestens funktioniert. Die Bayern brachten uns die
Donauklöster samt Wirtschaftshöfen, wir lieferten
unseren Wein.
Der verbindende Fluss bringt uns aber nicht nur Segen
(Handel und Tourismus), sondern leider sehr oft auch
Katastrophen (Hochwasser).
Wir von der Feuerwache Stein gratulieren zum 150-
jährigen Jubiläum und wünschen euch:
„Mögen alle Kameraden der FF Obernzell von allen
Einsätzen und Übungen gesund nach Hause kommen“
Stein, Juni 2013
BI Roland Hintenberger
Kommandant
BM Lars Hintenberger
Zugskommandant
Die Partnerschaft zwischen unseren Feuerwehren
entstand im Jahre 1969, bei den Internationalen
Feuerwehrwettkämpfen (Feuerwehrolympiade) in
Krems. Dort lernten sich die Kameraden Fürst (FF
Obernzell) und Mühlberger (Feuerwache Stein)
kennen. Bei einem Glaserl Wein in geselliger Runde
wurde die Freundschaft und Partnerschaft begossen.
So wie die Donau mit ihrem Wasserstand ein Auf und
Ab aufweist, durchlebte unsere Partnerschaft
auch diese Phasen.
Durch mehrmaligen Wechsel in der Führung der
Feuerwache Stein, mit personellen Problemen, schlief
in den letzten Jahren die Partnerschaft leider ein.
Dank der Kontaktaufnahme durch die Kameraden aus
Obernzell und ihrem Besuch bei unserem Sturmfest im
September 2012, mit der Einladung zu ihrer 150-Jahr-
Feier ist eine neue Freundschaft entstanden.
Diese Freundschaft wollen wir in Zukunft hegen und
pflegen
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Grußworte
Grußwort unserer
Nachbarfeuerwehr aus Oberösterreich
Freiwillige Feuerwehr Engelhartszell
Was verbindet die Menschen „Diesseits und Jenseits
der Donau“?
Genau darum geht es in der 150-jährigen Geschichte
der Freiwilligen Feuerwehr Obernzell und in der 146-
jährigen Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr
Engelhartszell. Es geht nicht um einen Grenzfluss, es
geht um das verbindende Medium „Wasser“.
Es geht um Jahrzehnte langer Freundschaften, die sich
aus dem Idealismus und dem Willen zur
Hilfsbereitschaft ergeben und entwickelt haben.
Es geht um die Bereitschaft, auch unter hoher
körperlicher und seelischer Belastung, Menschen in
jeder nur erdenklichen Notlage beizustehen und zu
helfen, jetzt, genauso wie vor 150 Jahren. So war es,
und so ist es immer noch „Diesseits und Jenseits der
Donau“.
Es geht darum, keine Grenzen zu sehen, wo welche
sind, Hürden zu überwinden und Nachbarn in Not
beizustehen und Hilfe anzubieten, genauso wie es vor
150 Jahren geschah „Diesseits und Jenseits der
Donau“.
Die Brände der damaligen Zeit waren meist verheerend.
Fing ein Haus Feuer, so blieb dies nicht für lange Zeit
das einzige Haus, das niederbrannte.
So oder ähnlich dürfte es sich im Jahr 1867 in
Engelhartszell abgespielt haben, als vier Familien ihr
Hab und Gut verloren. Eine organisierte Feuerwehr gab
es zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Aufgrund dieses Anlasses und angespornt durch ihren
Nachbarn gaben die Engelhartszeller 1867 die
Grundsatzerklärung ab, eine Freiwillige Feuerwehr laut
Vorbild der Obernzeller zu errichten.
Durch die große Unterstützung der damaligen
Kameraden aus Obernzell und im Besonderen durch
Herrn Kommerzienrat Josef Zirnbauer, der im Übrigen
am 15. August 1913 zum Ehrenbürger der Gemeinde
Engelhartszell ernannt wurde, konnte am 25. Juli 1869,
also 6 Jahre nach der Gründung unserer Nachbarn,
auch in Engelhartszell offiziell eine Freiwillige
Feuerwehr ihren Dienst antreten. Diese war zum
damaligen Zeitpunkt die zweite Feuerwehr, die es im
Bezirk Schärding gab. 150 Jahre nach eurer Gründung,
und mit der damaligen Absicht, auch „Jenseits der
Donau“ die Sicherheit zu erhöhen, möchte ich mich im
Namen unserer Feuerwehr auf das herzlichste
bedanken und wünsche euch weitere 150 Jahre im
Dienste des Nächsten.
Strasser Matthias, HBI
Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Engelhartszell
Pflichtbereichskommandant des Pflichtbereichs
Engelhartszell
19
Grußworte
Grußwort des
Patenvereins
Freiwillige Feuerwehr Ederlsdorf
Zum 150-jährigen Gründungsfest mit Fahnen- und
Fahrzeugweihe gratulieren wir der Freiwilligen
Feuerwehr Obernzell als Patenverein auf das
Herzlichste.
Es ist für uns eine besondere Ehre und Freude, dass
wir, wie bei den zurückliegenden Gründungsfesten,
wieder die Patenschaft übernehmen dürfen.
Als eine der ältesten Wehren im Landkreis Passau
waren die Gründerväter der Marktfeuerwehr Obernzell
in die Geschichte eingegangen, als es um
fortschrittliche Brandbekämpfung, Gefahrenabwehr und
Hilfsbereitschaft ging. Mit hoher Einsatzbereitschaft und
einer dazugehörigen zeitgemäßen Ausstattung
meisterte die Marktfeuerwehr die Herausforderungen.
In den letzten Jahrzehnten hat sich jedoch die
Ausrüstung erheblich geändert und die Aufgaben des
Feuerschutzes wurden wesentlich erweitert. Neben den
ursprünglichen Aufgaben des Brandschutzes sind durch
die Technisierung auf allen Gebieten die Einsätze bei
der technischen Hilfeleistung und im
Katastrophenschutz hinzugekommen.
Aufgrund dieser Veränderungen und der zusätzlichen
Aufgaben und Anforderungen an die Einsatzkräfte
wurde in den letzten Jahren die Zusammenarbeit der
beiden Feuerwehren im Bereich der Aus- und
Fortbildung und der Gemeinschaftsübungen intensiviert.
Dieses herausragende Jubiläum gibt uns die
Gelegenheit, der Freiwilligen Feuerwehr Obernzell für
den Einsatz, sei es bei Bränden, technischen
Hilfeleistungen, anderen Gefahren- und
Katastrophensituationen sowie für die zahlreiche
Teilnahme an den jährlich stattfindenden
Vereinsveranstaltungen in besonderer Weise zu
danken.
So verbindet die beiden Wehren eine langjährige
Zusammenarbeit, Freundschaft sowie Kameradschaft.
Mit Stolz und großer Freude könnt ihr in diesen Tagen
auf eine beeindruckende 150-jährige Feuerwehrgeschichte
zurückblicken.
Möge es auch in Zukunft ein Ansporn sein, dass sich
von Jugend an Bürgerinnen und Bürger bereitfinden
sich freiwillig für den Dienst am Nächsten zu
engagieren.
Das Patenband für die neue Fahne soll als äußeres
Zeichen dazu beitragen, die bestehende Freundschaft
und Kameradschaft weiter zu vertiefen und zu festigen.
Für die Festtage wünschen wir dem Jubelverein alles
erdenklich Gute und viel Erfolg.
Wir freuen uns auf schöne gemeinsame Stunden.
Auch in Zukunft wünschen wir euch ein erfolgreiches
Wirken. Auf uns könnt ihr weiterhin zählen.
Ludwig Prügl
Franz Leithenmüller
1. Vorstand 1. Kommandant
20
Grußworte
Grußwort des
Vorsitzenden und Kommandanten der
Freiwilligen Feuerwehr Obernzell
Verehrte Gäste, liebe Feuerwehrkameradinnen und
Feuerwehrkameraden,
als sich vor nunmehr 150 Jahren verantwortungsvolle
Bürger unter der Leitung von Josef Zirnbauer zu einer
Feuerwehr zusammenschlossen, ahnten sie wohl noch
nicht, dass sie die älteste immer noch aktive
Bürgerinitiative des Marktes gegründet hatten. Aber es
war ihnen klar, dass nur eine eingespielte und geübte
Truppe dem Nächsten bei Feuergefahr helfen kann.
Zwar haben sich die Aufgaben der Feuerwehr in 150
Jahren enorm erweitert, aber an den Grundsätzen hat
sich im Kern nichts geändert. Nur mit viel Übung, gutem
Zusammenhalt und der erforderlichen Ausrüstung ist
eine schnelle und professionelle Hilfe möglich. Die FF
Obernzell hat auch in schwierigen Zeiten bewiesen,
dass sie immer für den Nächsten einsteht. Die
Gemeinde Obernzell als Träger hat die Finanzen zur
Verfügung gestellt, um die Ausrüstung stets auf
modernem Stand zu halten. Dies beweist auch die
Übergabe des neuen Löschgruppenfahrzeugs HLF
20/16, die wir im Rahmen des 150-jährigen Jubiläums
feiern können.
Neben dem Wirken im Einsatz bildet eine Freiwillige
Feuerwehr aber auch eine Stätte der Kamerad- und
Freundschaft. Gerade heute, wo leider vielfach nur
mehr das egoistische Denken im Vordergrund steht,
stellen diese Faktoren eine zusätzliche menschliche
Bereicherung dar. Um schlussendlich die gestellten
Anforderungen auch zu meistern, müssen sich die
Helfer in kritischen Situationen auch aufeinander
verlassen können. Trotz moderner Technik ist es die
Mannschaft, die das Rad antreibt… Ein Rad, das sich
auch in Zukunft immer stetig drehen soll, braucht
tatkräftigen Nachwuchs, den wir gerne aufnehmen.
Mit diesem Jubiläum wird nach 60 Jahren auch eine
neue, wie wir meinen, eine sehr gelungene Fahne
geweiht. Die eine Seite ist der Feuerwehr (Patron,
Leitspruch, Feuerwehrhaus) gewidmet, während die
andere Seite die Silhouette des Heimatortes zeigt, für
dessen Bürger die FF hauptsächlich als Helfer in der
Not zur Seite steht. Zusätzlich wurde die Fahne aus
dem Jahre 1868, welche damals, zum Dank und zur
Anerkennung der Leistung des Corps, von den Frauen
und Jungfrauen aus Obernzell gespendet wurde,
restauriert, um diese uns und der Nachwelt erhalten zu
können.
Wir wünschen uns, den Bürgern Obernzells, Freunden,
Gönnern und allen Gästen aus nah und fern ein
schönes gemeinsames Jubiläumsfest. Den
Feuerwehrfrauen und -männern unserer Wehr mögen
die beim Jubiläum geweckten Erinnerungen an die
Vergangenheit auch Mut und Kraft für die Zukunft
geben. In den Dank, der anlässlich unseres Jubiläums
auszusprechen ist, möchten wir auch ausdrücklich
unsere Familien und Angehörigen einschließen. Ohne
ihr andauerndes Verständnis könnte unser freiwilliger
Feuerwehrdienst nicht in dieser Form erbracht werden.
Für die Zukunft wünschen wir uns weiterhin gute
Kameradschaft, unfallfreie Übungen, Einsätze und
Veranstaltungen sowie die Anerkennung der
Bevölkerung - getreu unserem Leitspruch:
“Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“
Obernzell, Juni 2013
Andreas Weindler Klaus Hoier
1. Vorstand 1. Kommandant
21
Chronik
Postkartenmotiv „Obernzell a. d. Donau“ aus dem Jahr 1936
22
Chronik
Chronik
23
Chronik
Feuerlöschwesen vor 1863
Vor der Gründung der Freiwilligen Feuerwehren waren
die Bürger allerorts kaum vor Brandkatastrophen
geschützt. So war auch in Obernzell eine wirksame
Bekämpfung von Bränden in den seltensten Fällen
möglich.
Bedingt durch die Holzbauweise, die mit Schindeln
eingedeckten Dächer und die damals noch verbreiteten
Dachvorsprünge im Marktbereich konnte sich ein Feuer
in Windeseile ausbreiten.
Durch das Fehlen der notwendigen Hilfsmittel stand
man dem Feuer oft machtlos gegenüber.
1367
In der Fehde zwischen dem Bischof Albert III von
Passau und den Passauer Bürgern, die in der Schlacht
an der Erlaumündung im Jahre 1367 eine Niederlage
erlitten, wurde Obernzell fast gänzlich in Asche gelegt.
1791
Im Jahr 1791 erschien die allgemeine Churfürstliche
Feuerordnung, welche Bestimmungen enthielt über
Feuersicherheit, Feuermeldung und Bekämpfung sowie
über Strafen bei Nichtverfolgung der Vorschriften. So
war z.B. jeder Bürger und Hausbesitzer verpflichtet
einen Feuereimer zu halten und damit bei Feueralarm
auf den Brandplatz zu eilen und löschen zu helfen.
1839
In der Nacht vom 30./31. Dezember 1839 ging der
westliche Teil des Marktes unrettbar in Flammen auf.
Ein Bild aus der Kreuzsäulenkapelle zeugt noch heute
von der Unglücksnacht.
Die Bilanz dieser Brandkatastrophe war verheerend.
Von der Brand-Assekuranz-Anstalt wurden 24.780
Gulden und 40 Kreuzer für 30 niedergebrannte Häuser
und 500 Gulden und 51 ½ Kreuzer für 9 beschädigte
Häuser bezahlt.
Das Landgericht Wegscheid forderte danach vom
Marktmagistrat, allen Hausbesitzern die Auflage zu
machen, künftig nur noch in Stein zu bauen und Dächer
mit Ziegeln zu decken. Außerdem sollten die
Dachvorsprünge beseitigt werden. Der Schrecken der
Brandkatastrophe wirkte nach und so erklärten sich die
meisten Bürger bereit, ihre 4-6 Schuh weit vorragenden
Dächer abzuschneiden bzw. bei einem Neubau durch
eine Vorschussmauer zu überhöhen. Damit war der
Anstoß zu unserem heutigen Ortsbild gegeben, mit als
„Feuermauern“ hochgezogenen Giebelfronten nach
italienischem Vorbild.
1840
Am 15. Februar 1840 folgte eine Lokalfeuerlöschordnung,
die aber wegen Mangels an Hilfsmitteln nicht
viel Wert hatte
1829
Feuerlöschgeräte der Gemeinde Obernzell:
26 lederne Wassereimer
8 Feuerleitern
7 Feuerhaken
1 große Wasserspritze mit ledernem Schlauch,
im Jahre 1825 beigeschafft
1 großer Wasserzuber im Gemeindehaus
1 großes Vorhangschloss zu dem Requisitenbehälter
der großen Wasserspritze
1 Überdecke zur großen Wasserspritze
24
Feuerlöschwesen vor 1863
1844 Verzeichnis der Löschapparate der Gemeinde
1 große Feuerlöschspritze, fast unbrauchbar
1 60 Schuh langer, lederner Schlauch, uralt
10 lederne Wassereimer, uralt
13 mit Eisen beschlagene Feuerleitern
3 Unterstützgabeln
12 eiserne Mauerstiften zum Aufhängern der Leitern
14 Feuerhaken zum Niederreißen
1 großer Wasserzuber
1 hölzerne Hütte zur Unterbringung der Apparate
1 Vorhangschloss zur Hütte
1 Überdecke zur Spritze
1 Nachtwächtermantel
1 Nachtwächterschilderhaus
3 steinerne Wasserreserven
3 Warnungstafeln an den Reserven
1846
Um die schlimmsten Ausrüstungsmängel zu beseitigen,
wurde im Jahr 1846 von der Gemeinde um den Preis
von 800 Gulden, wozu die Kgl. Kreisregierung 200
Gulden beisteuerte, eine zweite, von dem
Kupferschmied Pauli in Deggendorf erbaute Feuerspritze
gekauft.
1862
In der Nacht vom 5./6. Mai 1862 entstand im Haus-
Nr. 88 in der Marktstraße ein Brand, der beim
herrschenden starken Ostwind in kürzester Zeit die
gegen Westen liegende Häuserreihe ergriff und 28
Wohnhäuser und 40 Nebengebäude vernichtete.
Darunter auch das Fabrikgebäude des Fabrikanten
Franz Paul Kaufmann.
25
Chronik
Das Gründungsjahr 1863
Nach der Feuersbrunst im Jahr 1862 wurde auf
Anregung des damaligen Bürgermeisters Johann
Menschick das Freiwillige Feuerwehr Corps gegründet.
Dies in die Wege zu leiten und sachgemäß durchzuführen
war die Aufgabe des hiesigen Gerbermeisters
Josef Zirnbauer, welcher als früheres aktives Mitglied
und Mitbegründer der Freiwilligen Feuerwehr Passau
(15. Oktober 1859) hierin reiche Erfahrung besaß.
Unter tatkräftiger Unterstützung des Bürgermeisters
fand am 02. Februar 1863 im 2. Stock des Gasthauses
Stingl (Haus-Nr. 93) eine konstituierende Versammlung
statt. 129 interessierte Obernzeller Bürger folgten dem
Gründungsaufruf.
Aus der Wahl der Vorstandschaft und der Chargen
gingen hervor:
Zirnbauer Josef, Gerbermeister
> als Vorstand und Kommandant
Mielach Max, Apotheker
> als Schriftführer, Kassier und Adjutant
Menschick Johann, Kaminkehrermeister
> als Zeugmeister
Stingl Georg, Schiffmeister
> als Steigerzugführer
Hammel Leopold, Spenglermeister
> als Spritzenzugführer
Fotos unseres Gründers Josef Zirnbauer
Steigerrotte des Korps der FFW Passau mit Rottenführer Josef Zirnbauer (4.v.r.) am 18. Oktober 1859 Josef Zirnbauer, 1837 - 1917
(Das Bild war ein Geschenk der FFW Passau zu unserem 125-jährigen Gründungsfest 1988)
Lederfabrikant und Kommerzienrat
26
Das Gründungsjahr 1863
Die damals bestehende Turnergemeinschaft trat
geschlossen dem Freiwilligen Feuerwehr Corps bei und
daher erhielt die erste Obernzeller Feuerwehr auch den
Namen „Turner-Feuerwehr“.
Mit 94 aktiven und 35 passiven Mitgliedern hatte sie im
Handumdrehen einen respektablen Mannschaftsstand
erreicht.
Die Gemeinde stiftete 150 Gulden, eine Haussammlung
brachte 180 Gulden und der große Wohltäter der
Gemeinde Franz Paul Kaufmann spendete 200 Gulden
zur Anschaffung von 2 Löschmaschinen.
Als Bekleidung hatte man die damals übliche Turnerkleidung,
nämlich Naturgradl gewählt.
Die vorhandenen Requisiten wurden in Ermangelung
von geeigneten Räumlichkeiten in der ehemaligen
Seelenkapelle nächst der Marktkirche und ein Teil der
Geräte in einem ca. 6 m langen und nur 2 m breiten
Raum zwischen der genannten Kapelle und dem
Stingl’schen Stallgebäude untergebracht.
Die Gründung des Freiwilligen Feuerwehrcorps
Obernzell war beispielhaft in der damaligen Zeit und
zog weitere Gründungen anderer Feuerwehren im
Unteren Bayerischen Wald und im angrenzenden
Oberösterreich nach sich.
Gründungsmitglieder im Jahr 1863
Die ältesten Wehren in Stadt u. Landkreis Passau
Gründungsjahre unserer Nachbarwehren
1859 Freiwillige Feuerwehr Passau 1869 Freiwillige Feuerwehr Engelhartszell
1859 Freiwillige Feuerwehr Ortenburg 1871 Freiwillige Feuerwehr Untergriesbach
1860 Freiwillige Feuerwehr Vilshofen 1872 Freiwillige Feuerwehr Gottsdorf
1862 Freiwillige Feuerwehr Hauzenberg 1877 Freiwillige Feuerwehr Lämmersdorf
1863 Freiwillige Feuerwehr Obernzell 1878 Freiwillige Feuerwehr Erlau
1863 Freiwillige Feuerwehr Bad Griesbach 1881 Freiwillige Feuerwehr Ederlsdorf
1863 Freiwillige Feuerwehr Hofkirchen 1895 Freiwillige Feuerwehr Schaibing
1864 Freiwillige Feuerwehr Wegscheid 1897 Freiwillige Feuerwehr Oberötzdorf
27
Chronik
Liste der 129 Gründungsmitglieder (aus der Stammliste von 1863; in alphabetischer Reihenfolge sortiert)
Altendorfer Josef, Hafner Kaufmann Franz Paul, Privatier Ritthaler Franz, Lehrer
Altendorfer Karl, Hafner Kettenberger Josef, Hafner Saxinger Georg, Fabrikant
Bauer Lorenz, Kapitän Kirmaier Martin, Comis Schifer Georg, Hammerschmied
Bauer Mathias, Schmiedmeister Kneißl Konrad, Hufschmied Schifer Gottlieb, Hammerschmied
Berlinger Johann, Baumann Koppeller Josef, Lebzelter Schmid Daniel, Buchhalter
Bindl Andreas, Schmiedmeister Koppenstätter Johann, Hufschmied Schnitzbauer Johann, Bindermeister
Braun Johann, Metzger Kraninger Anton, Schuhmacher Schöller Josef, Schmiedmeister
Braunauer Josef, Bäckermeister Kraninger Josef, Schuhmacher Schrettenbauer Karl, Rentamtsbote
Dobersberger Johann, Maurer Kristlmaier Michl, Gastwirt Schuster Johann, Gastwirt
Eimering Max, Buchbinder Kronawitter Johann, Hafner Sefehlner Josef, Handelsmann
Engl Karl, Schuhmacher Lang Johann, Seifensieder Sitzberger Dr., Arzt
Enthammer Josef, Kaufmann Lang Rudolf, Schuhmacher Sonleitner Peter, Hafner
Enzinger Ludwig, Binder Lang Wilhelm, Schuhmacher Stadler Georg, Hafner
Estermann Josef, Gastwirt Leiderer Fidel, Kaufmann Starnberger Josef, Schuhmacher
Feltl Josef, Hafner Leidinger Josef, Maurer Stern Alois, Überführer
Fischer Sebastian, Tischler Lipp Michl, Hafner Stern Anton, Überführer
Friedl Ignatz, Fabrikant+Kaufmann Loher Franz-Xaver, Kaminkehrer Stern Johann, Spengler
Füchsl Paul, Hafner Ludwig Ferdinand, Fabrikant Stern Josef, Sattlermeister
Glashauser Mathias, Hafnermeister Maier Johann, Schneidermeister Stiller Franz, Fabrikant
Grübl Anton, Webermeister Maier Leopold, Spengler Stingl Georg, Schiffmeister
Guglmaier Georg, Hafner Martin Anton, Schlossermeister Straßl Sebastian, Gastwirt
Guglmaier Paul, Hafner Mathes Anton, Hafner Strobl Franz, Tischler
Hagen Eduard, Hafner Maurer Karl, Fabrikant Thoma Josef, Zimmermann
Hager Josef, Binder Mayer Adolf, Oberschreiber Thurnwalder Johann, Kaufmann
Hammel Leopold, Spenglermeister Mayer Heinrich, Hafner Türk Josef, Kutscher
Hauer Angot, Bindermeister Mayer Max, Fabrikant Wagner Josef, Uhrmacher
Hauer Friedrich, Seilermeister Menschick Johann sen.,Kaminkehrer Watzl Martin, Hafner
Heininger Josef, Schuhmacher Menschick Johann, Kaminkehrer Weiß Karl, Hafner
Heinlein Michl, Tischler Mielach Max, Apotheker Weiß Mathias jun., Hafner
Heller Karl, Spengler Mühlbauer Johann, Nagelschmied Weiß Mathias sen., Hafner
Hermann Ludwig, Fabrikant Mühlberger Anton, Post Wiesmaier Karl, Gastwirt
Heß Karl, Rentamtsbeamter Müller Max, Metzger Wilhelm Rochus, Maurermeister
Hirschmann Johann, Gürtlermeister Neustiefter Josef, Hafner Wimer Georg, Weber
Hubbauer Josef, Lehrer Nigl Johann, Hafner Wiringer Alois, Schuhmacher
Huber Alois, Müller Nolde Georg, Säcklermeister Witting Johann, Zollverwalter
Huber Anton, Bäcker Öller Johann, Bäckermeister Wittmann Johann, Braumeister
Huber Anton, Metzger Pappenberger Josef, Marktschreiber Wörle Georg, Hafner
Huber Karl, Metzger Pflacher Josef, Hafner Wörle Johann, Tischlermeister
Hummer Andreas, Hafner Pilsl Johann, Hafner Wörle Josef, Tischlermeister
Jung Andreas, Schneider Pulstinger Johann, Gastwirt Zaspl Alois, Posthalter
Kamamüller Mathias, Bäckermeister Reischl Josef, Binder Zaspl Johann, Hafner
Karlhuber Franz, Gastwirt Resch Lorenz, Zimmermann Zirnbauer Josef, Gerbermeister
Karnomiller Mathias, Privatier Ries Josef, Pfarrer Zöller Georg, Bäckermeister
28
Das Gründungsjahr 1863
Weltgeschichte – Das Jahr 1863
1. Januar In den Vereinigten Staaten werden durch Lincolns Emanzipationsakte Millionen von Sklaven für
frei erklärt. Es dauert aber bis zum Ende des Bürgerkriegs im Sommer 1865, bis alle befreit sind.
6. Januar Der Rollschuh wird geboren. Erfinder James L. Plimpton lässt ihn patentieren.
10. Januar In London wird die erste U-Bahn der Welt, die Metropolitan Line, eröffnet.
22. Januar In Polen beginnt mit dem Januaraufstand eine erneute Erhebung gegen die russische Herrschaft.
10. Februar Alanson Crane erhält in den USA ein Patent auf den von ihm erfundenen Feuerlöscher.
01. März Die „Höchste Spitze“, der höchste Berg der Schweiz, wird zu Ehren des Schweizer Generals und
Kartographen Guillaume-Henri Dufour (1787 – 1875) in Dufourspitze umbenannt.
14. April Die Rollen-Rotations-Druckmaschine von William Bullock wird in den USA patentiert.
27. April Der Passagierdampfer Anglo Saxon kollidiert vor der Küste von Neufundland mit einem Felsen
und sinkt. 238 Menschen sterben. Das bis dahin schwerste Schiffsunglück im Nordatlantik.
7. Juni Die französische Intervention in Mexiko führt zur Einnahme von Mexiko Stadt.
20. Juni Das von den konföderierten Staaten abgespaltene West Virginia wird 35. Bundesstaat der USA.
1.-3. Juli Die konföderierte Nordvirginia Armee verliert die blutigste Schlacht des amerikanischen
Bürgerkriegs in Gettysburg gegen die Potomac Armee der Nordstaaten.
4. Juli Auf dem westlichen Kriegsschauplatz erobert General Grant, (später Präsident der USA)
die Rebellenhochburg Vicksburg nach sechswöchiger Belagerung.
20. September Jacob Grimm, einer der Gebrüder Grimm, stirbt in Berlin.
27. September Das bis dato höchste Gebäude der Welt, die St.-Nikolai-Kirche in Hamburg, wird fertig gestellt.
6. Oktober Jungfernfahrt der Plongeur, des ersten U-Boots mit maschinellem Antrieb.
26. Oktober In Genf beginnt eine internationale Konferenz, deren Resolutionen die Internationale Rotkreuzund
Rothalbmond-Bewegung gedeihen lassen.
26. Oktober Die Football Association wird gegründet und erstellt die ersten offiziellen Fußballregeln.
Dies bedeutet die Trennung von Fußball und Rugby.
29. Dezember Während des Baus des Sueskanals wird ein Süßwasserkanal vom Nil bis Sues vollendet,
der Trinkwasser für 25.000 Arbeiter liefert.
29
Chronik
Bis zum 1. Weltkrieg
Obwohl jeder Verein, und vor allem eine Feuerwehr, nur
aus der Summe der Mitglieder bestehen kann, wurde
die Epoche bis zum 1. Weltkrieg von einem Namen
geprägt. Es war die Ära Josef Zirnbauer, der für
heutige Verhältnisse unglaubliche 54 Jahre als Vorstand
und Kommandant an der Spitze der Freiwilligen
Feuerwehr Obernzell stand.
Zirnbauer, geb. im Jahr 1834, war von Beruf Gerbermeister
und zum Zeitpunkt der Gründung 29 Jahre jung.
Er hatte aber als aktives Mitglied der Freiwilligen
Feuerwehr Passau im Amt eines Rottenführers einer
Steigerrotte bereits große Erfahrung gesammelt.
Aus den Protokollbüchern jener Zeit ist zu entnehmen
welch hohes Ansehen er bei seiner Mannschaft genoss
und welch große Verdienste er sich um das Feuerlöschwesen
erworben hat. Von 1869 bis 1882 war Josef
Zirnbauer auch Bürgermeister von Obernzell.
Der Aufbau des Feuerwehrcorps wurde nun Schritt für
Schritt vollzogen.
1865
wurden die ersten Helme nach dem Muster der
Nürnberger Feuerwehr eingeführt.
Außerdem wurde im Jahr 1865 von der Fa. Neff in
Passau eine Abprotzspritze System Metz–Heidelberg
für 800 Gulden gekauft, wozu der Gönner der Feuerwehr,
Schmelztiegelfabrikant Franz Paul Kaufmann,
600 Gulden beisteuerte. Für die restlichen 200 Gulden
nahm der Fabrikant Neff die alte Wiener-Spritze in Kauf.
Kommerzienrat Josef Zirnbauer
(1834-1917)
1867
Durch Zuwendungen vom
österreichischen Staat für
geleistete Hilfe bei
Brandfällen in Engelhartszell
und Pyrawang
erstarkte das Corps auch
finanziell, sodass weitere
Requisiten angeschafft
werden konnten.
1868
spendeten die Frauen und
Jungfrauen von Obernzell
„in Anerkennung der bisherigen ersprießlichen Tätigkeit
des Corps“ eine Fahne, die am 15. August 1868
geweiht und übergeben wurde.
1876
Nach einer distriktpolizeilichen Vorschrift vom
1. November 1876 sind Feuerboten und Feuerreiter
aufzustellen. Den Spritzenvorspann mussten
Hausbesitzer mit 2 Pferden, den Feuerreiterdienst
Hausbesitzer mit 1 Pferd übernehmen. Für den Feuerboten
bzw. Feuerreiter wurden 0,50 Mark, für den Vorspanndienst
1 Mark für jedes verwendete Pferd pro km
bezahlt. Der Retourweg blieb ohne Ansatz.
Franz Paul Kaufmann
(1800 – 1884)
Aus diesem Grund
ernannte das Corps in
diesem Jahr zum
Zeichen der Verehrung
und Dankbarkeit für die
vielen Beweise des
Wohlwollens seinen
großmütigen Gönner
Herrn Schmelztiegelfabrikant
Franz Paul
Kaufmann zum Ehrenmitglied
der Wehr.
30
Bis zum 1. Weltkrieg
1884
Am 22. Januar 1884 starb im Alter von 84 Jahren der
größte Wohltäter der Gemeinde und Gönner der
Feuerwehr, Herr Fabrikant Franz Paul Kaufmann. Dem
Großmut dieses edelgesinnten Mannes hatte die
Feuerwehr auch noch ein Legat von 17.000 Mark zu
verdanken, nachdem er bereits bei der Gründung 200
Gulden und im Jahr der Ernennung zum Ehrenmitglied
600 Gulden gespendet hatte. Von den ersten Zinsen
und dem Erbschaftssteuernachlass von Seiten des
Staates wurde eine neue Saug- und Druckspritze
angekauft. Durch die fließenden Zinsen wurde es dem
Feuerwehrcorps möglich, Mitgliedern im Falle der
Erwerbsunfähigkeit durch Krankheit auf die Höchst-
dauer von 90 Tagen pro Jahr eine Unterstützung von
1 Mark je Tag zu gewähren.
1885
Kauf einer Saug- u. Druckspritze von der Firma Braun
um 1550,00 Mark.
1886
Nach dem Erwerb des Schnitzbauer’schen Bindemeisterhauses
Nr. 109 durch die Gemeinde und dem
darauf folgenden Umbau zum Löschrequisitenhaus
konnten die ernsten Unterbringungsschwierigkeiten der
Feuerlöschgeräte letztlich befriedigend gelöst werden.
31
Chronik
1888
Ein Vierteljahrhundert nach der
Gründung konnte Kommandant
Josef Zirnbauer am 2. Feb 1888
für 24 Gründungsmitglieder das
Ehrenzeichen für 25-jährige
Dienstzeit beim königlichen
Bezirksamt Wegscheid beantragen.
Das Gründungsfest wurde am
15. August 1888 gefeiert, auf
den Tag genau 20 Jahre nach
der Fahnenweihe.
Der Festgottesdienst und die
Verleihung der Ehrenzeichen für
25-jährige Dienstzeit standen im
Mittelpunkt.
Um die Leistung der Mitglieder
der Freiwilligen Feuerwehr zu
würdigen, stiftete König Ludwig
II am 24. Juni 1884 dieses
Ehrenzeichen. Verliehen wurde
es an Mitglieder der freiwilligen
Feuerwehren nach 25 Jahren
treuen und eifrigen Dienst. Diese
Schnalle wurde bis zum
November 1918 verliehen.
32
Bis zum 1. Weltkrieg
33
Chronik
1893
Am 9. Juni 1893 „ernannte das Corps seinen hochgeschätzten
Gönner“ Herrn Fabrikant Georg Saxinger
„in dankbarer Anerkennung der großen Wohltaten,
welche er demselben erwiesen hat“, zum
Ehrenmitglied. Unter anderem stiftete der ehemalige
Zugführer eine Schubleiter.
1898
Ankauf und Indienststellung des ersten Spritzenwagens.
1912
Der Verwaltungsrat beschloss, dass nun im Notfall auch
die Hinterbliebenen verstorbener Feuerwehrmänner auf
Antrag finanzielle Zuwendung bekommen sollen.
1913
Die Neuwahlen bei der Generalversammlung am 08.
Februar 1913 bestätigten nach 50 Jahren Amtszeit
abermals Herrn Kommerzienrat Josef Zirnbauer im
Amt des Vorsitzenden und Kommandanten. Des
Weiteren wurden gewählt:
Johann Wilhelm zum stellvertretenden Vorstand u.
Kommandanten; Adolf Andorfer zum Zeugmeister;
und als Mitglieder des Verwaltungsrates die Herren
Karl Altendorfer, Franz Meisinger, Ludwig Blössl
sen. und Alois Zirnbauer.
Des Weiteren wurde im Frühjahr 1913 die Feuerwehr
gemäß den Vorschriften des neuen Feuerwehrhandbuches
in zwei Kompanien zu je zwei Steiger-, zwei
Spritzen- und einer Schlauchleger- bzw. einer
Hydrantensektion aufgeteilt.
Die Wahl der Kompanieführer am 16. März 1913
erbrachte folgendes Ergebnis:
Kompanieführer 1. Kompanie: Matthias Braunauer
und dessen Stellvertreter: Alois Zirnbauer
Kompanieführer 2. Kompanie: Karl Altendorfer
und dessen Stellvertreter: Josef Stern
1903
Am 12. März 1903 wurde dem Vorstand und Kommandanten
der Freiwilligen Feuerwehr, Herrn Josef
Zirnbauer, in Anerkennung der großen Verdienste, die
er sich um das Feuerwehrwesen erworben hat, von
seiner Königlichen Hoheit dem Prinzregenten Luitpold,
das Feuerwehrverdienstkreuz verliehen.
1908
Am 15. August 1908 feierte die Feuerwehr ihr 45-
jähriges Gründungsfest, verbunden mit 40-jähriger
Erinnerungsfeier an die Fahnenweihe (15. Aug. 1868).
Protokoll zur Verwaltungsratssitzung am 29. Juli 2013:
„Ehrung unseres hochverdienten Vorstands,
I. Kommandanten Herrn Kommerzienrat J. Zirnbauer“
Der Verwaltungsrat beschließt einstimmig, den um die
Freiw. Feuerwehr Obernzell so hochverdienten
Vorstand, I. Kommandanten Herrn Kommerzienrat Jos.
Zirnbauer den das Korps nun volle 50 Jahre an seiner
Spitze zu sehen das Glück hat aus Anlass seines
goldenen Jubiläums zum „Ehrenvorstand“ und
„Ehrenkommandanten“ zu ernennen.
(siehe Originalschriftstück auf der folgenden Seite)
34
Bis zum 1. Weltkrieg
Mitgliederstand 1913
a) ordentliche Mitglieder
Steiger 51
Spritzenmänner 58
Ordnungsmänner 21
Kommandant, Vorstand
Adjutant, Signalisten 5
Im Ganzen 135
b) außerordentl. Mitglieder 13
Im Ganzen 148
Ausrüstungsverzeichnis 1913
3 Saug- und Druckspritze
220 Eimer
1100 Meter gewöhnliche Schläuche
20 Schlauchbinden
3 Steigerwagen
2 Schubleitern
3 Anstellleitern mit Stangen
4 Anstellleitern ohne Stangen
3 Zweiholmige Hakenleitern
3 Fahrbare Schlauchhaspeln
5 Nichtfahrb. Schlauchhaspeln
4 Fackeln
6 Laternen
150 Lederhelme
60 Steigergurten
70 Spritzenmannsgurten
5 Chargistengurten
3 Signalhörner
12 Steigerbeile
12 Steigerleinen
20 Schlauchhalter
Gleichzeitig wurden 1913 vier weitere noch aktive
Gründungsmitglieder zum Ehrenmitglied ernannt:
Herr Mathias Weiß, Schmelztiegeloberdreher
Herr Georg Wörle, Schmelztiegeldreher
Herr Martin Watzl, Schmelztiegeldreher
Herr Josef Reischl, Binder
Am 15. August 1913 konnte die Feuerwehr ihr
50-jähriges Jubiläum feiern, Hierzu erschienen 53
bayerische Wehren mit 460 Mitgliedern und 15
österreichische Wehren mit 220 Mitgliedern.
In der Donauzeitung vom Dienstag, den 19. August
1913 konnte man folgenden Bericht über das
Gründungsjubiläum der Feuerwehr Obernzell finden:
35
Chronik
Donau Zeitung, Dienstag den 19. August 1913
50 jähriges Gründungsjubiläum
der Freiw. Feuerwehr Obernzell
* Obernzell 16. Aug
Am gestrigen Feiertage prangte unser Markt im festlichen
Schmuck, um auch äußerlich das 50-jährige
Gründungsjubiläum der hiesigen Freiw. Feuerwehr würdig
zu begehen. Festesstimmung durchzog den ganzen Ort.
Eingeleitet wurde die Feier durch einen am Donnerstag
abends stattgehabten Fackelzug des Feuerwehrcorps zum
Heim des ersten Kommandanten und Jubilars Herrn
Kommerzienrat Zirnbauer. Dort beglückwünschte namens
des Corps Herr Fabrikverwalter Thurnwalder den Jubilar,
die Liedertafel gab zwei Lieder trefflich zum Besten.
Tiefgerührt dankte Herr Kommerzienrat Zirnbauer für diese
überraschende Ehrung. Daran schloß sich ein
Begrüßungsabend im vollbesetzten Saale des Gasthofes
zur Post. Der Kommandant der Freiw. Feuerwehr
Vilshofen dankte seinem ehemaligen Lehrmeister für die
Mitarbeit bei der Gründung, die Freiw. Feuerwehr
Engelhartszell ehrte den Jubilar und Gründer dieser Wehr
durch Überreichung eines Ehrenmitgliedschaftsdiploms.
Abgeordneter Oekonomierat Schramm beglückwünschte
als Bezirksfeuerwehrstellvertreter den Jubilar; in
begeisterten Worten gedachte der Bezirksobmann von
Engelhartszell des Zusammenarbeitens und des
bahnbrechenden Vorgehens der Freiw. Feuerwehr
Obernzell und des Jubilars, speziell im Hinblick auf die
angrenzenden Gebiete Oberösterreichs. Den Damentoast
brachte schließlich noch der Kommandant der Freiw.
Feuerwehr Vilshofen aus. Tiefbewegt dankte der Herr
Jubilar Kommerzienrat Zirnbauer jedem einzelnen Redner
für die ehrenden Worte. In vortrefflicher Weise sorgte durch
ein auserlesenes Programm die Stadtkapelle „Passavia“-
Passau für gute Unterhaltung, wobei sie in dankenswerter
Weise durch die hiesige Liedertafel, die unter der
meisterhaften Direktion ihres Dirigenten Herrn
Oberkontrolleur Schmoll Vorzügliches leistete, unterstützt
wurde.
Am Festtag war früh morgens Zapfenstreich; hernach
Empfang der ankommenden Gäste. Der Festzug, an dem
sich ca. 60 Vereine, darunter 16 österreichische, mit etwa
250 Mann beteiligten, bewegte sich um 10 Uhr vormittags
zur Kirche, in der eine Seelenmesse für die verstorbenen
Mitglieder aufgeopfert wurde.
Hierauf bewegte sich der Zug zur festlich geschmückten
Tribüne. Nach zwei von Fräulein Rechenmacher und
Gekisch vorgetragenen Prologen hielt Herr
Altbürgermeister Hammerl eine begeisterte Festrede, die in
ein stürmisch aufgenommenes „Gut Heil“ auf die
Jubelwehr, deren Kommandanten, Gründer und
Hauptmann und auf die übrigen Jubilare ausklang. Herr
Bürgermeister Werner überreichte namens der
Marktgemeinde Herrn Kommerzienrat Zirnbauer ein
Diplom, wonach dieser zum Ehrenbürger Obernzells
ernannt wurde, die vier aktiven Gründungsmitglieder,
Herren Reischl, Watzl, Weiß und Wörle erhielten je eine
silberne Taschenuhr, außerdem wurde seitens der
Feuerwehr Herr Kommerzienrat Zirnbauer zum
Ehrenvorstand und Ehrenkommandanten und die vier oben
genannten Gründungsmitglieder zu Ehrenmitgliedern
ernannt. Außer den fünf vorerwähnten aktiven
Gründungsmitgliedern leben noch vier weitere
Mitbegründer. Es sind dies die Herren Altendorfer Joseph,
hier, Altendorfer Karl in Wiener-Neustadt, Kappeller in
Wegscheid und Starnberger in Passau.
Herr Bezirksfeuerwehrvertreter Kammermeier – Untergriesbach
beglückwünschte die Feuerwehr zu ihrem um
das Korps stets besorgten Herrn Ehrenvorstand. Herr
Bezirksamtmann Fomm von Wegscheid brachte ein „Hoch“
auf Seine kgl. Hoheit Prinz-Regent Ludwig aus und dankte
im Namen des Bezirks dem im Feuerwehrwesen
unermüdlich tätigen Herrn Jubilar. Den Feuerwehrmännern
Herren M. Braunauer, Andreas Kropf und
Wirringer überreichte der Redner Ehrenzeichen für 25
jährige Feuerwehrdienstzeit. Gerührt dankte Herr Zirnbauer
für die außerordentlichen Ehrungen. Die Freiwillige
Feuerwehr Passau ehrte den Herrn Jubilar durch
Überreichung eines prächtigen Bildes.
Um 2. Uhr fand eine allseits befriedigende Feuerwehrübung
statt, wobei die von den Guß- und
Armaturenwerken Kaiserslautern gelieferten Hydranten der
neuen Wasserleitung besonderes Interesse erregten.
Daran schloß sich der Festzug durch den Markt, der sich,
nachdem das geplante Gartenfest infolge der schlechten
Witterung nicht abgehalten werden konnte, beim Gasthof
zur „Post“ auflöste. Die Vereine verteilten sich in die
verschiedenen Gasthöfe, in denen die zum Feste
eingetroffenen Musikkapellen konzertierten. Allgemein
gerühmt wurde die freundliche Aufnahme und gute
Bewirtung. Im Postgarten führte der hiesige Turnverein
abends bei bengalischer Beleuchtung sehr gut gelungene
Pyramiden auf.
Möge unsere Wehr unter ihrem rührigen Herrn
Ehrenvorstand stets fortgedeihen zu Nutz und Frommen
unseres Marktes und seiner Bewohner.
36
Bis zum 1. Weltkrieg
1914
Der Verwaltungsrat beschloss einstimmig, den Familien
der im Felde stehenden Feuerwehrleute eine
Unterstützung von je 5 Mark zukommen zu lassen.
1918
Der Erste Weltkrieg forderte das Leben dutzender
junger Männer aus Obernzell. So musste auch die
Feuerwehr um sieben gefallene Kameraden trauern.
1916
Dem Mannschaftsmangel infolge des
Krieges wurde abgeholfen, indem an die
außerordentlichen Mitglieder das
schriftliche Gesuch erging, im Brandfall
die Ordnungsmannschaft in der
Bewachung von wertvollen Gegenständen
und Aufrechterhaltung der
Ordnung zu unterstützen.
1917
Am 1. Januar 1917 starb im Alter von 83
Jahren der Gründer und Hauptmann,
Ehrenkommandant und Ehrenvorstand
Josef Zirnbauer.
Familie Zirnbauer spendete eine
Kriegsanleihe im Wert von 500 Mark. Die
Wertpapiere aus der „Zirnbauer’schen
Stiftung“ und alle anderen Wertpapiere
der Feuerwehr wurden an den Magistrat
zur Verwahrung übergeben.
Nach dem Ableben von Kommerzienrat
Zirnbauer übernahm der bisherige
Stellvertreter, Herr Johann Wilhelm, das
Amt des 1. Kommandanten.
Bei der Jahreshauptversammlung am
28. April 1917 wählte die Feuerwehr
Herrn Alois Zirnbauer zum 1.
Vorsitzenden und Herrn Josef Sefehlner
zum Schriftführer.
Fabrikverwalter Herr Carl Thurnwalder
fungierte weiter als Kassier.
Alle anderen Verwaltungsratsmitglieder
sollten erst nach dem Krieg gewählt
werden.
37
Chronik
Bis zum 2. Weltkrieg
Die nächste Epoche in unserer Vereinsgeschichte war
zur Zeit der glücklosen Weimarer Republik und während
der dunkelsten Ära Deutschlands unter den Nationalsozialisten.
Führten zunächst noch die Erben des Gründers die
Feuerwehr, finden wir später Namen von Männern, die
während des Dritten Reichs versuchten trotz der
politischen Situation und der Unterdrückung von
Vereinen mit den vorhandenen Mitteln den Dienst am
Nächsten weiter aufrechtzuerhalten.
1919
Wie geplant wurden nach dem Ersten Weltkrieg
Neuwahlen angesetzt. Das Votum der Mitglieder bei
der ordentlichen Generalversammlung am 15. März
1919 erbrachte folgendes Ergebnis:
Vorstand
Kommandant
Kompanieführer I
Kompanieführer II
Kassier
Schriftführer
Verwaltungsratsmitglieder
Requisitenmeister
Adjutant
Alois Zirnbauer
Johann Wilhelm
Matthias Braunauer
Karl Altendorfer
Franz Stadler
Josef Sefehlner
Franz Meisinger
Georg Wörle
Josef Haas
Johann Sterl
Josef Hammel
Georg Hühnlein
1921
Im Jahr 1921 sterben nur wenige Tage nacheinander
die letzten beiden Gründungsmitglieder.
Am 21. März starb Ehrenmitglied Josef Altendorfer
und am 24. März Ehrenmitglied Josef Reischl.
1923
In der Verwaltungsratssitzung vom 6. Oktober 1923
wurde infolge der Inflation der Quartalsbeitrag auf
50.000,00 Mark festgelegt.
Durch die Hochinflation und die anschließende
Währungsreform wurden die „Zirnbauer’sche Stiftung“
und alle anderen Wertpapiere der Feuerwehr entwertet.
Bei der Fahnenweihe der Feuerwehr Erlau hat unser
Corps das Amt des Patenvereins übernommen.
Mitgliederstand am 31.12.1923
44 Steiger
34 Spritzenleute
10 Schlauchleger
12 Hydrantenleute
11 Ordnungsmänner
3 Signalisten
1 Ehrenmitglied
8 außerordentliche Mitglieder
1 Vorstand
1 Kommandant
2 Kompanieführer
1 Zeugwart
1 Kassier
1 Schriftführer
130 Mitglieder
1924
Nach der Währungsreform wurde bei der Generalversammlung
am 8. März 1924 der Jahresbeitrag auf
4 Mark festgesetzt.
38
Bis zum 2. Weltkrieg
1925
Die Herren Franz und Alois Zirnbauer spendeten einen
Grundstock von 100,00 Mark zu einem neuen
Unterstützungsfond.
Einbau einer Motorsirene im alten
Rathaus Hs.-Nr. 108 zum Preis von
494,00 Mark.
1929
Bei der 66. Generalversammlung am 5. Januar 1929
ernannte eine dankbare Feuerwehr den ehemaligen
Kommandanten Herrn Johann Wilhelm zum
Ehrenkommandanten.
1926
Am 10. Januar 1926 hat ein Brand die
Lederfabrik Zirnbauer in Schutt und
Asche gelegt. Sogar die Freiwillige
Feuerwehr Passau eilte herbei und half
mit, den Brand, der durch
Selbstentzündung der Lohe entstand,
zu bekämpfen.
Im Zuge der Brandbekämpfung
rechtfertigte die Obernzeller Wehr
erneut ihren guten Ruf, den sie sich
schon bei anderen Einsätzen und in der
Nachbarschaftshilfe erworben hatte.
1927
Am 12. März 1927 wählte die
Feuerwehr Herrn Hans Hüttinger zum
neuen Kommandanten.
Die Feuerwehr kaufte die erste
Motorspritze von Paul Ludwig für
5100,00 Mark. Die Feuertaufe erhielt
das moderne Löschgerät beim Brand
der Fabrik Erlau am 28. Juni 1927.
39
Chronik
1930
Am 24. April 1930 verstarb der Sohn des Gründers und
amtierende 1. Vorstand Herr Alois Zirnbauer. Bei der
67. Generalversammlung am 26. Juli 1930 wurde
Kommandant Hans Hüttinger zum 1. Vorsitzenden
gewählt.
Ausrüstungsverzeichnis am 31.12.1930
23
180
1
1
1
2
1
2
112
Oberflurhydranten
m Schlauchmaterial
Motorspritze (Paul Ludwig BJ 1927)
Wasserzubringerspritze
Saug- u. Druckspritze
Schubleitern
gr. Anstellleiter mit Stangen
mittlere Leitern
Uniformen
1933
Am 08. Juli 1933 trat nach 4 Jahren Amtszeit Herr
Johann Mühlbauer wegen Krankheit als Requisitenmeister
zurück. Sektionsführer Georg Wörle übernahm
die Aufgabe.
Zum 70. Geburtstag orderte die Feuerwehr Obernzell
eine neue Motorspritze der Fa. Robel.
Die Übergabe und Weihe der Motorspritze
Robel fand am 13. August 1933
statt.
1931
Am 1. Februar 1931 stiftete Bürgermeister Egger mit
1000 RM den Adolf Egger’schen Wohltätigkeitsfond für
alte, unterstützungsbedürftige Mitglieder.
Bei der 68. Generalversammlung am 28. Februar 1931
ernannte die Feuerwehr ihren großen Gönner Herrn
Bürgermeister Adolf Egger zum Ehrenmitglied.
Am 15.5.1931 brannte mitternachts der Stadel bei
Tomaschek Hs.-Nr. 51. Damit startete eine Serie von
insgesamt 11 Brandstiftungen, welche trotz aufgestellter
Brandwachen nicht aufgeklärt werden konnten.
Bei der Führerversammlung am 3. August 1931 trat der
bisherige Führer der II. Kompanie, Hr. Karl Altendorfer,
zurück. Aufgrund seiner 30 Jahre im Verwaltungsrat und
18 Jahre als Kompanieführer wurde er zum
Ehrenmitglied des Corps ernannt.
Den Posten des Zugführers der II. Kompanie übernahm
Kassier Franz Stadler.
v.l. Sefehlner, Wilhelm, Franzbauer, Lenauer, Braunauer, Müller, Fürst
1936
Bei der 73. Generalversammlung am 12. Januar 1936
wurde erstmals die Altersbegrenzung von 65 Jahren für
den aktiven Dienst erwähnt. Somit mussten unter
anderem die 1871 geborenen Herrn Braunauer,
Lenauer und Sefehlner ausscheiden.
40
Bis zum 2. Weltkrieg
1937
Bei der 74. Generalversammlung am 24. Januar 1937
wurden aufgrund der Altersbeschränkung auch
Zeugwart und Interimsschriftführer Georg Wörle und
Brandmeister und Kommandant Hans Hüttinger aus
dem aktiven Dienst verabschiedet.
Zum neuen Feuerwehrführer wurde Herr Lederfabrikant
Franz Vogl ernannt.
Des Weiteren wurden die Ämter an folgende
Kameraden vergeben:
Adjutant und Kassier Franz Stadler
Schriftführer
Max Unfried
Zeugwart
Hans Leidinger
Zugführer
Franz Escherich
Zugführer
Josef Hammel
1939
Beim Generalappell am 15. Januar 1939 verlas Feuerwehrführer
Vogl das Gesetz über die Eingliederung der
Feuerwehren in die Feuerlöschpolizei.
Am 1. November 1939 errang die Obernzeller Wehr
beim Leistungswettkampf der Freiwilligen Feuerwehren
Bayerns den 1. Platz und war damit die leistungsstärkste
Feuerwehr in ganz Bayern.
Am 14. Februar 1937 wurde an die Gemeinde der
Antrag gestellt, dass fortan auch die Pflichtfeuerwehr
zu den Übungen einberufen wird.
1938
Anlässlich des 75-jährigen Jubiläums unserer
Wehr wurde auch der Appell des Bezirks
Wegscheid in Obernzell durchgeführt:
1. Platz: Feuerwehr Obernzell mit 95 Punkten
2. Platz: Feuerwehr Wegscheid mit 84 Punkten
3. Platz: Feuerwehr Ederlsdorf mit 78 Punkten
4. Platz: Feuerwehr Meßnerschlag mit 74 Punkten
Am 23. Oktober fand der Kreisentscheid unter
Teilnahme von 900 Feuerwehren Niederbayerns in
Landshut statt.
Bei diesem Leistungswettkampf erreichte die
Obernzeller Wehr den 2. Platz.
Der Führer des Halblöschzuges, bestehend aus
einer Steiger-, einer Motorspritzen-, einer
Schlauchlegergruppe und der Reserve, Herr
Oberbrandmeister Franz Stadler, konnte einen
Gutschein in Höhe von 250,00 Reichsmark
entgegennehmen.
Zum Ende des Jahres wurde Hauptbrandmeister
Vogl zum Kreisbrandinspektor ernannt.
41
Chronik
1940
Kosten für das leichte Löschgruppenfahrzeug
Im Jahr 1940 waren von den 85 aktiven Mitgliedern der
Feuerwehr Obernzell bereits 25 Kameraden zur
Wehrmacht eingezogen.
Beim Generalappell am 6. April 1940 begrüßte Herr
Hauptbrandmeister und Kreisfeuerwehrführer
Franz Vogl unter anderem eine Gruppe der Hitlerjugend
welche während des Krieges Ausbildungsdienst
bei der Feuerwehr leistete. Diese jungen Burschen
beteiligten sich sehr fleißig an den Übungen der Wehr.
1941
Leichtes Löschgruppenfahrzeug LLG
Mercedes Benz L1500S
+ Tragbare Magirus-Kraftspritze
TS Goliath III
+ Einachsenanhänger „TSA“
+ Feuerwehrtechnische Ausrüstung
1943
11.514,80 RM
1.923,00 RM
1.014,15 RM
691,80 RM
___________
15.143,75 RM
Den Generalappell am 29. März 1941 eröffnete der
Hauptzugführer Hans Leidinger. Nach den Berichten
sprach Kreisfeuerwehrführer Vogl über die
Neugestaltung der Wehr und nahm hierauf die
Vereidigung sämtlicher Wehrmänner vor.
1942
Im Jahr 1942 machte die Freiwillige Feuerwehr
Obernzell in Sachen Ausrüstung einen sehr großen
Schritt. Durch den Erwerb eines leichten Löschgruppenfahrzeuges
(LLG) mit einer tragbaren Magirus-Kraftspritze
„TS Goliath III“ auf einem Einachshänger TSA
stand der Obernzeller Wehr das erste Löschfahrzeug
dieser Art im Altlandkreis Wegscheid zur Verfügung.
In diesem Jahr war infolge des Krieges der aktive
Mitgliederstand auf ein Minimum gesunken. Als Ersatz
für die zur Wehrmacht einberufenen Feuerwehrmänner
wurde eine weibliche Hilfsgruppe aufgestellt, am Gerät
ausgebildet und auch zum Einsatz herangezogen.
1944
Beim Kriegsapell am 15. Januar 1944 wurden durch
Hauptzugführer Hans Leidinger neue Richtlinien und
Aufgaben bekannt gegeben.
1945
Aufgrund des Kriegsverlaufs gibt es über das Jahr 1945
kaum Aufzeichnungen im Archiv der Feuerwehr.
Lediglich aus der Chronik von 1963 ist zu entnehmen,
dass am 1. Mai 1945, also kurz vor der Kapitulation
Deutschlands, Herr Hans Leidinger die
kommissarische Leitung der freiwilligen Feuerwehr
Obernzell übernommen hat.
Am 2. Juli 1945 verfügte Oberleutnant W.W. Wade Jr.
vom Military Government der U.S. Army:
“Der Bürgermeister von Wegscheid und der Bürgermeister
von Obernzell sind angewiesen worden, eine
Feuerspritze von Obernzell nach Wegscheid zu
verlagern, da Obernzell zwei hat und Wegscheid keine
besitzt.“
42
Bis zum 2. Weltkrieg
Bild der weiblichen Hilfsgruppe im 2. Weltkrieg
Stehend von links nach rechts:
Kainz Maria
Stemplinger Franziska
Escherich Klara
Dullinger Walburga
Mühlbauer Klothilde
Sitzend von links nach rechts:
Prechtl Maria
Prechtl Josefine
Vogl Josefine
Herzlichen Dank
an Herrn Willi Schmeizl sen.,
der dieses Bild der Feuerwehr Obernzell
bei der Jahreshauptversammlung
am 23.01.2010 zum Geschenk machte!
43
Chronik
Bis zum Ende der 80er Jahre
In diesem Abschnitt der Chronik wird über die
schwierige Zeit des Wiederaufbaus der Wehr nach dem
2. Weltkrieg und die daran anschließende Zeit des
Aufschwungs und der Modernisierung berichtet.
Die ersten 15 Jahre nach dem Krieg gab es sehr viele
Führungswechsel in der Vorstandschaft und dem
Kommando der aktiven Wehr. Fünf Vorstände und fünf
Kommandanten versuchten bis zum Anfang der 60er
Jahre ihr Glück am Wiederaufbau der Feuerwehr
Obernzell. Im Vergleich dazu waren es in den ersten 80
Jahren von der Gründung bis zum Krieg nur 5 Männer
die diese Ämter, zumeist in Doppelverwendung,
ausübten.
Eines der größten Probleme war der ausbleibende
Mitgliederzustrom infolge der Uniformverdrossenheit der
Bürger nach dem Dritten Reich.
Nach dem 100-jährigen Jubiläum 1963 zog aber auch
wieder mehr Stabilität in die Wehr ein und die
Amtszeiten der Vorstände und Kommandanten
erhöhten sich deutlich.
Auch die Mitgliederwerbung zeigte ihre Früchte und so
gelang es, viele junge Obernzeller in die aktive
Mannschaft aufzunehmen.
1946
Der kommissarische Leiter, Herr Möbelschreiner Karl
Gammertshofer, eröffnete die 83. Generalversammlung
am 9. März 1946. Die Neuwahl erbrachte folgendes
Ergebnis:
1. Kommandant
stellv. Kommandant
Schriftführer u. Kassier
Zeugwart
Ausschussmitglieder
1947
Karl Gammertshofer
Martin Pöppel
Hans Lindemann
Rudolf Donaubauer
Franz Xaver Scharringer
Michael Graf
Alois Pröll
1948
Am 8. August 1948 entstand durch die Wahl einer
ordnungsgemäßen Vorstandschaft die Feuerwehr
wieder als selbständiger Verein. Kommandant
Gammertshofer und Schriftführer Lindemann wurden im
Amt bestätigt. Neuer Vorstand wurde Martin Pöppel.
1950
Weihnachten 1950 brannte das Wohnhaus der Familie
Zirnbauer neben der Gerberei am Ledererplatz.
Im Herbst 1947 entzündete sich während einer längeren
Trockenperiode durch den Funkenflug der vorbeifahrenden
Dampflok die ausgetrocknete Obernzeller
Leite und brannte trotz Aufbietung aller Kräfte und der
Heranziehung auswärtiger Wehren tagelang.
44
Bis zum Ende der 80er Jahre
1951
Aufgrund der 5 jährigen Wahlperiode musste die
Vorstandschaft neu gewählt werden:
Vorstand
1. Kommandant
stellv. Kommandant
Kassier
Schriftführer
Zeugwart
Beirat
Otto Anstatt
Franz Escherich
Max Unfried
Richard Fürst
Michael Kronawitter
Siegfried Fehrer
Karl Gammertshofer
Martin Pöppel
Matthias Kerber
Im Frühjahr 1951 sprachen der Vorstand und der
Kommandant persönlich bei der Feuerwehr Wegscheid
vor, um die Rücklieferung der Paul-Ludwig-Motorspritze,
die 1945 dorthin abgegeben werden musste, zu
erbitten. Wenige Tage später stand die Spritze zur
Abholung bereit und wurde umgehend heimgeholt.
1953
Wegen Wohnortwechsels stellte Vorstand Anstatt bei
der 90. Generalversammlung am 18. Januar 1953 sein
Amt zur Verfügung. Obwohl er mehrmals darum bat,
von seiner Person abzusehen, konnte der ehemalige
Kreisfeuerwehrführer Franz Vogl zur Kandidatur
überredet werden. Er wurde mit großer Mehrheit zum
neuen Vorstand gewählt.
Für die Vorbereitung zum 90-jährigen Gründungsfest
mit Fahnenweihe wurde ein Festausschuss gebildet, als
Termin wurde der 19. Juli 1953 festgelegt und als
Fahnenmutter konnte Frau Baumeistergattin Emma
Anetzberger gewonnen werden. Das Amt des
Patenvereins übernahm die Freiwillige Feuerwehr
Ederlsdorf. Trotz sehr schlechten Wetters war es eine
rundum gelungene Veranstaltung, zu der 44 Wehren
mit 684 Feuerwehrmännern, 40 Fahnen und 9
Musikkapellen erschienen sind.
1952
Am 13. März 1952 ernannte KBI Anton Kornexl den
Kommandanten der Feuerwehr Obernzell, Franz
Escherich, zum Kreisbrandmeister für den Abschnitt II
(Obernzell, Erlau, Ederlsdorf, Hundsruck, Windpassing)
Durch Blitzschlag wurden am 13. August 1952 die
landwirtschaftlichen Gebäude des Anwesens Bischof in
Brand gesetzt und vernichtet
45
Chronik
1954
Aufgrund von Differenzen mit der Gemeinde wegen
unangemeldeter Entnahme von Schläuchen durch
Gemeindearbeiter wollte Kommandant Escherich nicht
mehr zur Wahl antreten. Nach Aussprache mit Bürgermeister
Ratzinger und auf Bitten von Vorstand Vogl
nahm er dann doch die Wahl an.
Vorstand
1. Kommandant
stellv. Kommandant
Kassier
Schriftführer
Zeugwart
Gerätewart
Beisitzer
Franz Vogl
Franz Escherich
Max Unfried
Richard Fürst
Michael Kronawitter
Otto Hoier
Siegfried Fehrer
Hans Leidinger
Karl Gammertshofer
Nur wenige Tage nach der 91. Generalversammlung
traten die beiden Kommandanten wegen eines Vorfalls,
bei dem ohne ihre Genehmigung, mit dem Löschgruppenfahrzeug
ein Feuerwehrfest besucht wurde,
zurück.
Bei der außerordentlichen Generalversammlung am
26 Juni 1954 wurden zwei erfahrene Feuerwehrmänner
gewählt, die bereits ein paar Jahre zuvor an der
Spitze der Wehr gestanden waren.
Neuer 1. Kommandant wurde Hans Leidinger,
sein Stellvertreter Karl Gammertshofer.
Ein katastrophales Hochwasser überflutete das Donautal
in der Zeit vom 9.-15 Juli 1954. Die unteren Räume
der Häuser auf der Donauseite standen alle, teilweise
bis zum ersten Stock reichend, unter Wasser. Die
Straße vom Bach bis zum Markt und das ganze Örtl
waren überschwemmt.
Die Feuerwehren von Obernzell, Ederlsdorf, Gottsdorf
und Wildenranna waren 68 Stunden ununterbrochen im
Einsatz und konnten insbesondere im Postamt großen
Schaden verhüten.
Durch Schreiben vom 27. Juli 1954 dankte die
Oberpostdirektion Regensburg für die große Hilfe durch
die Feuerwehr, durch die wichtige Teile des Fernmeldenetzes
vor Überflutung geschützt und damit dem
öffentlichen und privaten Fernmeldeverkehr, insbesondere
dem Katastrophendienst, erhalten wurde.
1956
Bei der 93. Generalversammlung am 14. April 1956
erklärte Hans Leidinger aus gesundheitlichen Gründen
seinen Rücktritt, wurde aber zur erneuten Kandidatur
überredet. Da aufgrund eines engen Wahlausgangs
sowohl Hans Leidinger als auch Josef Knab
ablehnten, musste ein weiterer Wahlgang durchgeführt
werden. Hier konnte Kamerad Ludwig Haidn die
Mehrheit der Stimmen erreichen, er nahm die Wahl zum
Kommandanten an.
Am 10. Juni 1956 übernahm unsere Wehr das
Patenamt beim 75-jährigen Gründungsfest der
Freiwilligen Feuerwehr Ederlsdorf.
Im selben Jahr wurde die Motorspritze Paul Ludwig,
Baujahr 1927, für 200,00 DM verkauft, da sie
mittlerweile vollständig unbrauchbar geworden war.
46
Bis zum Ende der 80er Jahre
1957
Nur ein Jahr nach Leidinger musste nun auch Vorstand
Franz Vogl aufgrund seiner Gesundheit und des Alters
sein Amt niederlegen.
Bei der 94. Generalversammlung am 4. Mai 1957 wurde
folgende Vorstandschaft gewählt:
Vorstand
Kommandant
Stellv. Kdt / 2. Vorstand
Kassier
Schriftführer
Beisitzer
Vereinsdiener
Josef Unfried
Ludwig Haidn
Karl Gammertshofer
Richard Fürst
Alois Pröll jun.
Ludwig Huber
Willi Schauer
Georg Sailer
Es wurde der Beschluss gefasst, dass die bisherige
Satzung gemäß Regierungserlass neu überarbeitet
wird.
1961
Bereits bei der 98. Generalversammlung am 8. Januar
1961 wurde wieder eine neue Vorstandschaft gewählt.
1. Vorstand
2. Vorstand
Kassier
Schriftführer
Beisitzer
Ludwig Huber
Max Moser
Richard Fürst
Hans Zaspel
Georg Dullinger
Fritz Freund
Bei der Wahl des Kommandanten setzte sich diesmal
Franz Escherich gegen Josef Knab durch. Es wurde
vereinbart, dass der Stellvertreter, der Gerätewart und
der Zeugwart vom Kommandanten selbst bestimmt
werden.
Im September 1961 wurde eine neue Tragkraftspritze
TS 8/8 von Paul Ludwig mit Anhänger TSA für
insgesamt 5.813,51 DM angeschafft.
1958
Die Feuerwehr Obernzell ernannte ihren früheren langjährigen
und bewährten Kommandanten Herrn Hans
Leidinger im Hinblick auf seine Verdienste um die Wehr
zum Ehrenkommandanten.
Nach Unstimmigkeiten in der Führungsspitze der
Feuerwehr trat im September 1958 die gesamte
Vorstandschaft zurück.
Vorstand Unfried und Schriftführer Fürst wurden von
Bürgermeister Desing zum Weitermachen überredet.
Bei den Neuwahlen konnte sich Ludwig Haidn
abermals gegen Josef Knab durchsetzen.
Stellvertretender Kommandant wurde Ludwig Huber,
Zeugwart wurde Otto Hoier sen., den Posten des
Schriftführers übernahm Kassier Richard Fürst
kommissarisch.
1959
Bei der 96. Generalversammlung am 25. April 1959 trat
Vorstand Josef Unfried zurück. Sein Nachfolger wurde
für die nächsten zwei Jahre der ehemalige
Kommandant Franz Escherich.
1962
Paul Ludwig TS8/8 Baujahr 1961 auf TSA Einachshänger
Bei der Generalversammlung am 24. März 1962
erfreute sich Bürgermeister Roesner des guten
Verhältnisses zwischen Gruppenführern, Kommandant
und Vorstand.
Bedauert wurde das nach wie vor geringe Interesse der
Bevölkerung und der Jugend an der Feuerwehr.
47
Chronik
1963
Ein großes Fest zum 100. Geburtstag der
Freiwilligen Feuerwehr Obernzell
(Eintrag im Protokollbuch 1963 von Schriftführer Hans Zaspel)
Die Feuerwehr feierte am Samstag und Sonntag 8./9.
Juni ihr 100-jähriges Jubiläum, das zu einem großen
Fest für den Markt wurde. Die Häuser waren mit
Fahnen, Girlanden und Blumen geschmückt
Das Fest begann schon am Samstagabend, als die
Fahnenmutter Emma Anetzberger von der Marktkapelle
mit einem Ständchen geehrt wurde und die Feuerwehrmänner
dann im Fackelzug zum Kriegerdenkmal
marschierten, um ihrer gefallenen Kameraden zu
gedenken. Vorstand und Kommandant legten Kränze
nieder, wobei die Marktkapelle das Lied vom guten
Kameraden intonierte. Anschließend traf man sich im
Gasthof „Schwarzer Adler“ zu einem Kameradschaftsabend.
Der Festsonntag begann in aller Frühe mit Böllerschüssen
und dem Weckruf durch die Marktkapelle. Mit
klingendem Spiel und wehenden Fahnen rückten die
Gastvereine in Obernzell ein. Um 9 Uhr waren es
bereits 43 Vereine, darunter acht aus Österreich, die
unser Kommandant Franz Escherich begrüßen konnte,
auch sechs Kapellen gehörten dazu. 620 Feuerwehrmänner
gaben der Obernzeller Wehr zu ihrem Jubiläum
die Ehre. Zur Einholung der Vereine wurden teilweise
auch Reitertrupps eingesetzt. In einer Kutsche wurde
die Fahnenmutter, geleitet von einer Ehrengarde, zur
Festtribüne gefahren. Regierungspräsident Hopfner und
Landrat Donderer wurden von der Feuerwehr sowie
dem 1. Bürgermeister herzlich begrüßt.
Ein langer Festzug setzte sich dann in Bewegung, den
ein Reitertrupp eröffnete. Reiter eskortierten auch die
Festkutsche mit dem Regierungspräsidenten,
Bürgermeister und der Fahnenmutter. An der Spitze der
Marschkolone folgt dann der Patenverein, die
Feuerwehr Ederlsdorf. Nach dem Festgottesdienst
nahmen die Vereine erneut zum Festzug Aufstellung.
Auf der Ehrentribüne hatten neben den Gästen
verdiente Jubilare der Feuerwehr Platz genommen
unter ihnen Ehrenkommandant Hans Leidinger. Die
Marktkapelle eröffnete den Festakt.
Nach den Begrüßungsworten des Vorstandes Ludwig
Huber richtete Bürgermeister Roesner herzliche
Begrüßungsworte an die Erschienenen.
Regierungspräsident Hopfner anerkannte die
besonderen Leistungen der Jubelwehr und wies auf die
Zusammenarbeit der Feuerwehren in Niederbayern und
den Kameraden aus dem Nachbarland Österreich hin.
Landrat Donderer brachte in seinem Glückwunsch zum
Ausdruck, dass das Beispiel an Pflichtbewusstsein, das
die Alten in den vergangenen 100 Jahren gegeben
hätten, ein Ansporn für die Jugend sein müsse.
Festredner Josef Unfried würdigte in einem Rückblick
die Bedeutung der Obernzeller Feuerwehr. Der
Kreisbrandinspektor gratulierte im gleichen Sinne unter
Anerkennung ihrer Leistungen. Anschließend tauschten
der Patenverein und der Jubelverein Fahnenbänder
aus. Erinnerungszeichen erhielten die Gastvereine in
Form von Fahnenschaftnägeln.
48
Bis zum Ende der 80er Jahre
Bilder zum 100-jährigen Gründungsfest
Bestand an Löschgeräten 1963
1 Leichte Löschgruppenfahrzeug (LLG)
1 Tragbare Magirus-Kraftspritze Goliath III
1 Einachsenanhänger TSA
1 Motorspritze Paul Ludwig TS8 mit TSA
1 Motorspritze Robel
1 mech. Feuerwehrleiter, Steighöhe 13 m
1 mech. Feuerwehrleiter, Steighöhe 17 m
1 Feuerspritze für Pferdebespannung
2 Schlauchwagen
ca. 1500 m Schläuche
5 Strahlrohre B
10 Strahlrohre C
60 Uniformröcke
60 Helme
15 Sicherheitsgurte
1 Heusonde
Fahnenabordnung, Festdamen mit Fahnenbändern, die Führungsmannschaft mit
Kommandant Franz Escherich in der Mitte und Ludwig Haidn rechts
Die Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum
erstellte Herr Oberlehrer Karl Danzer.
Er schloss die Chronik unter anderem mit
folgenden Worten:
„Im Laufe der 100 Jahre wurden so viele
Feuerwehrmänner für ihren restlosen und langjährigen
Einsatz bei der Feuerwehr
ausgezeichnet, dass es nicht möglich ist, all die
Geehrten aufzuzählen… Möge der Geist der
Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft fortbestehen
und insbesondere die Jugend es als
ihre Ehrensache betrachten, Mitglied der
Freiwilligen Feuerwehr zu sein.“
Fahnenträger Karl Ratzinger, flankiert von Bruder Willi Ratzinger (links)
und Willi Schauer (rechts)
Eintrag im Protokollbuch vom Juli 1963:
„Abschließend möchte nochmals gesagt sein, dass der
100. Geburtstag der Freiwilligen Feuerwehr Obernzell ein voller
Erfolg war und ohne jegliche Zwischenfälle verlief.“
Zur Erstellung unserer Chronik zum 150-
jährigen Jubiläum waren die Beiträge zur
Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr
Obernzell von Oberlehrer Danzer eine große
Hilfe. Die chronologische Auflistung, also Jahr
für Jahr zu betrachten, wurde nach seinem
Beispiel übernommen. Teilweise konnten
einige Textpassagen originalgetreu
wiederverwendet werden.
49
Chronik
1964
Im Jahr nach dem 100-jährigen Gründungsfest wurde
Wilhelm Ratzinger zum neuen 1. Kommandanten
gewählt. Sein Stellvertreter als 2. Kommandant blieb
weiterhin Ludwig Haidn.
Im selben Jahr legte die erste Gruppe der Feuerwehr
Obernzell das Leistungsabzeichen Stufe 1 (Bronze) ab.
1965
Die Feuerwehr führte unter der Leitung von Kassier
Richard Fürst den ersten Feuerwehrausflug durch.
Das Reiseziel war Aggstein in der Wachau.
Ein Bild der Reisegruppe:
Die Mitglieder der Löschgruppe:
Gruppenführer
Maschinist
Melder
Löschtruppführer
Löschtruppmann
Wassertruppführer
Wassertruppmann
Schlauchtruppführer
Schlauchtruppmann
Josef Knab
Dieter Dorner
Ignaz Sicklinger
Karl Ratzinger
Karl Heppel
Ludwig Haidn
Konrad Böhm
Otto Hoier
Lenz Leidinger
Vorne rechts der Stellv. Kommandant Ludwig Haidn,
hinten rechts die Kameraden Albert Luger, Konrad Böhm, Otto Preßl
und Otto Haidinger, Zentral in der Mitte Kamerad Otto Bauer.
1967
Mit einem LF 8 auf Opel Blitz erhielt die Feuerwehr ein
modernes Löschgruppenfahrzeug.
Kdt. Wilhelm Ratzinger mit der Löschgruppe am Anger,
angetreten vor dem Leichten Löschgruppenfahrzeug (Baujahr 1942)
mit TSA Paul Ludwig (Baujahr 1961)
In den folgenden Jahrzehnten legten Dutzende von
Kameraden Leistungsprüfungen in allen erreichbaren
Stufen ab. Leider ist es nicht möglich, in der Chronik alle
Namen zu nennen.
Außerdem erfolgte die Anschaffung von vier umluftunabhängigen
Atemschutzgeräten und damit
verbunden die Aufstellung einer Atemschutzgruppe,
einer der ersten im Landkreis Passau.
50
Bis zum Ende der 80er Jahre
1968
Für den verstorbenen Hans Zaspel übernahm Kamerad
Albert Luger zunächst kommissarisch das Amt des
Schriftführers. Bei der nächsten Jahreshauptversammlung
wurde er offiziell ins Amt gewählt.
1969
Im Februar 1969 wurde das Leichte Löschgruppenfahrzeug
LLG Baujahr 1942 endgültig außer Dienst
gestellt, da es nicht mehr den Bestimmungen der
Verkehrssicherheit entsprach.
Bei der Jahreshauptversammlung am 15. März 1969
wurde Kamerad Otto Haidinger zum Zeugwart ernannt,
nachdem Oberlöschmeister Josef Knab aus gesundheitlichen
Gründen vom Amt zurückgetreten war.
1970
Am 7. November 1970 verlieh KBI Stadler der ersten
Gruppe aus Obernzell das Leistungsabzeichen Stufe
III/2. Besonders erfreute ihn die Tatsache, dass mit
Otto Hoier sen. und Peter Hoier Vater und Sohn das
Goldene Leistungsabzeichen entgegennehmen durften.
Er fügte an, dass dies wohl einmalig in ganz Bayern sei.
Auch Bürgermeister Rudolf Hammel richtete einen
Glückwunsch an die „Feuerwehrfamilie Hoier“.
1971
Am 8 März 1971 wurde die neue Satzung für die
Feuerwehr Obernzell durch das Landratsamt
Wegscheid genehmigt.
Am ersten Weihnachtsfeiertag 1971 kam es zu einem
Brand bei der Fa. Galvano Bauer. Zum ersten Mal
musste die Atemschutztruppe bei einem Brandfall
eingesetzt werden.
Den Einsatz leitete bis zum Eintreffen des
Kommandanten Löschmeister Albert Kickner.
Aufgrund eines fehlenden Einsatzplanes gestalteten
sich die Löscharbeiten äußerst schwierig.
1972
Bei der Jahreshauptversammlung am 25. März 1972
standen Neuwahlen auf der Tagesordnung. Im Grunde
wurde die Spitze der Feuerwehrführung wie schon 1967
komplett im Amt bestätigt:
1. Vorstand
2. Vorstand
1. Kommandant
2. Kommandant
Kassier
Schriftführer
Gerätewart
Zeugwart
Beisitzer
Gruppenführer
(nach der Wahl vom
Kommandanten ernannt)
Ludwig Huber
Max Moser
Willi Ratzinger
Ludwig Haidn
Richard Fürst
Albert Luger
Otto Preßl
Otto Haidinger
Georg Dullinger sen.
Hans Lindemann
Franz Gaisbauer
Karl Ratzinger
Ernst Schmid
Franz Escherich jun.
Albert Kickner
Ignaz Sicklinger
Vom 8.-9. August wurde für die Feuerwehr Obernzell
höchste Alarmbereitschaft angeordnet, denn es wurde
im Zusammenhang mit den Vorfällen während der
Olympischen Spiele in München mit einem Anschlag
auf das Donaukraftwerk Jochenstein gerechnet.
1973
Am 12. Januar 1973 brannte oberhalb des Krankenhauses
an der Bahnböschung um 6.25 Uhr morgens
eine Holzhütte, die allerdings nicht mehr gerettet
werden konnte.
Bei Tageslicht fand man dann unter den Trümmern die
verkohlte Leiche von Oskar N., der in der Hütte
genächtigt hatte.
Zum ersten Mal in der über 100-jährigen Geschichte der
Obernzeller Feuerwehr hatte damit ein Brandunglück
ein Menschenleben gefordert. Die polizeilichen
Ermittlungen wurden sofort aufgenommen, doch die
eigentliche Brandursache blieb ungeklärt.
51
Chronik
1974
Am 5. Mai 1974 nahm unsere Wehr an einer Fahrzeugweihe
der Freiwilligen Feuerwehr Stein in der Wachau
teil. Dem stellv. Kdt. Ludwig Haidn wurde bei dieser
Gelegenheit eine Ehrenauszeichnung verliehen.
Bild vom Leistungsabzeichen am 19. Mai 1974
Eintrag aus dem Protokollbuch von Schriftführer Albert
Luger im April 1975:
„Einen schweren Verlust musste die Freiwillige Feuerwehr
Obernzell hinnehmen, als in den Abendstunden
des 14. April 1975 unser verdienter 2. Kommandant
Ludwig Haidn schnell und unerwartet verstarb. Die
Beerdigung fand am Donnerstag, den 17. April 1975
unter großer Anteilnahme der Bevölkerung statt. Die
aktive Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Obernzell
war fast vollzählig vertreten. Eine besondere Ehre
wurde dem Verstorbenen zuteil, indem eine Abordnung
von 6 Mann von der befreundeten Feuerwehr
Stein/Wachau in voller Uniform an der Beerdigung
teilnahm. Wie es das Schicksal wollte, so nahm der
Verstorbene erst Ende Januar 1975 an der Beerdigung
des Steiner Feuerwehrkommandanten Mühlberger in
Stein teil. In der Zeit darauf erzählte Kamerad Ludwig
Haidn immer wieder, dass die Steiner bald nach
Obernzell kommen würden. Er hat sicher nicht geahnt,
dass dies bei seiner eigenen Beerdigung der Fall sein
würde. Er möge ruhen in Frieden!“
Gruppenführer
Maschinist
Angriffstruppführer
Angriffstruppmann
Wassertruppführer
Wassertruppmann
Schlauchtruppführer
Schlauchtruppmann
1975
LM Ignaz Sicklinger
Alfred Krinninger
Otto Hoier jun.
Hans Kornexl
LM Franz Escherich jun.
Albert Feichtinger
Horst Reschke
Siegfried Haidn
Am 19.
Februar 1975
wurde eine
neue
Anhängeleiter
vom Typ
AL18 in
Dienst
gestellt.
Am 28. Juni 1975 wurde bei einer außerordentlichen
Mitgliederversammlung Oberlöschmeister Albert
Kickner zum neuen stellvertretenden Kommandanten
gewählt.
1977
Wilhelm Ratzinger kandidierte aus beruflichen Gründen
nicht mehr für das Amt des 1. Kommandanten:
1. Vorstand
2. Vorstand / Kassier
Schriftführer
Subkassier
Beisitzer
1. Kommandant
2. Kommandant
Gerätewart
Zeugwart
Ludwig Huber
Richard Fürst
Albert Luger
Josef Knab
Hans Lindemann sen.
Georg Dullinger sen.
Franz Gaisbauer
Horst Reschke
Hans Kornexl
Albert Kickner
Wilhelm Ratzinger sen.
Otto Preßl
Karl Ratzinger
52
Bis zum Ende der 80er Jahre
Bedeutende Anschaffungen im Jahr 1977 waren die
Ausgaben für ein Funkgerät FuG 7b und die Umstellung
auf Sirenenfunkalarmierung für insgesamt 10.500,- DM.
1980
Am Rosemontag 1980 wurde um 18:25 Uhr Alarm
ausgelöst. In einer Garage geriet bei Schweißarbeiten
ein Auto in Brand. Dieses musste mit LF8 erst aus der
Garage gezogen werden, um es löschen zu können.
Äußerste Vorsicht war geboten, da sich Azetylen- und
Sauerstoffflaschen in der Garage befanden.
1981
Nachdem LM Franz Escherich jun. aus beruflichen
Gründen das Amt eines Gruppenführers zur Verfügung
gestellt hatte, ernannte Kdt. Kickner Horst Reschke
zum Gruppenführer. Außerdem wurde Kamerad
Siegfried Haidn als Nachfolger für den kurz vor
Vollendung des 50. Lebensjahres verstorbenen
Otto Preßl zum Gerätewart gewählt.
Beim 100-jährigen Gründungsfest der Feuerwehr
Ederlsdorf übernahm unsere Wehr abermals die
Patenschaft.
Zum Ende des Jahres wurde unser langjähriges und
verdientes Mitglied Max Unfried zum Ehrenmitglied
ernannt.
1982
Nach 21 Jahren verdienter Tätigkeit als 1. Vorstand verzichtete
Ludwig Huber auf eine weitere Kandidatur.
1. Vorstand
2. Vorstand
1. Kommandant
2. Kommandant
Kassier
Schriftführer
Gerätewart
Zeugwart
Beisitzer
Wilhelm Ratzinger sen.
Franz Escherich jun.
Albert Kickner
Horst Reschke
Richard Fürst
Albert Luger sen.
Siegfried Haidn
Karl Ratzinger
Johann Kornexl
Otto Bauer
Ludwig Huber
Georg Dullinger sen.
1983
Anlässlich der Weihnachtsfeier am 1. Januar 1983
wurde Herrn Ludwig Huber die Ehrenvorstandschaftswürde
verliehen.
Im selben Jahr stellten alle drei Gemeindefeuerwehren
einen Antrag auf Ersatzbeschaffung für die veralteten
LF8 aus den 60er Jahren.
1984
Otto Hoier jun. wurde zum Gruppenführer ernannt.
1985
Da die Feuerwehren Erlau und Ederlsdorf von der
Gemeinde den Vortritt bei der Beschaffung neuer
Löschfahrzeuge bekamen, wurde der Beschluss
gefasst, dass der Opel Blitz aus Ederlsdorf als Zweitfahrzeug
nach Obernzell kommt.
Zu neuen Beisitzern wurden gewählt: Otto Bauer,
Ernst Schmid, Hans Kornexl und Anton Hammel.
1986
Ab der Jahreshauptversammlung 1986 übernahm
Konrad Bauer jun. das Amt des Schriftführers von
Albert Luger sen.
Gemeinsam mit der Gemeinde wurde festgelegt, dass
ein LF16 den Fuhrpark der Obernzeller Wehr
verstärken soll. Außerdem wurde darüber beraten,
zusätzlich einen gebrauchten VW-Kombi zu beschaffen.
1987
Bei der Jahreshauptversammlung am 29. März 1987
galt die Gedenkminute dem langjährigen und
verdienten Schriftführer Albert Luger sen.
Ein äußerst bedeutender Meilenstein im Jahr 1987 war
die Gründung der Jugendfeuerwehr. Gruppenführer
Wolfgang Escherich übernahm die Ausbildung der
Jungfeuerwehrmänner.
53
Chronik
Aufgrund des bevorstehenden 125-jährigen Gründungsfestes
wurde festgelegt, dass die Kommandantenwahl
erst im Herbst des Folgejahres durchgeführt wird. Die
Neuwahlen bestätigten die Vorstandschaft im Amt.
Nur für den aus Obernzell weggegangenen Franz
Escherich übernahm Johann Kornexl den Posten des
stellvertretenden Vorsitzenden.
Am 17. Juli 1987 konnte eine Abordnung nach Ulm
reisen und dort das brandneue LF16 abholen. Das 12
Tonnen schwere Löschgruppenfahrzeug auf Fahrgestell
IVECO Magirus hatte einen luftgekühlten 6-Zylinder-
Deutz-Dieselmotor mit Direkteinspritzung und 256 PS,
war nach Beladeplan I und II ausgerüstet und führte
somit einen hydraulischen Rettungssatz mit. Im Heck
war die Feuerlöschkreiselpumpe FP16/8 und daran
angeschlossen ein 1200 Liter Wassertank.
Foto der Abholung des LF16 in Ulm
Hinten von links: Willi Ratzinger jun., 2. Kdt. Horst Reschke, Otto Hoier,
Ludwig Pöppel, 1. Kdt. Albert Kickner,
vorne von links: Wolfgang Escherich, Klaus Hoier
Vom 11. – 18. Dezember 1987 war unsere Wehr mit 46
Mann insgesamt 17,5 Stunden im Einsatz, um mit Flies
und Ölbindemittel in Jochenstein an der Schleuse Öl
aufzufangen und zu beseitigen, das ein jugoslawischer
Tanker nach Landberührung verloren hatte. Angesichts
der Ölmenge von ca. 30.000 Litern fehlte jedoch für eine
effektive Bekämpfung die Ausrüstung. Erst Jahre später
wurde die Feuerwehr Obernzell mit einem Mehrzweckboot,
Ölsperren und einem Ölentsorgungsanhänger
ausgerüstet.
1988
Das Gründungsfest mit Fahrzeugweihe war das
zentrale Ereignis im Jahr 1988.
Als neue Fahnenmutter konnte Roswitha Reschke
gewonnen werden. Die Schirmherrschaft übernahm
Landrat Baptist Kitzlinger und die Patenschaft
wiederum die Freiwillige Feuerwehr Ederlsdorf. Für die
Erstellung der Chronik und die Gestaltung der
Festschrift zeichnete Mitglied Erich Obermeier
verantwortlich. Genau wie schon die Chronik zum 100-
jährigen Gründungsfest, so waren auch die Beiträge
aus der Festschrift von 1988 ein wichtiges Element bei
der Erstellung unserer aktuellen Chronik.
Das Fest selbst startete am Freitag, den 24. Juni mit
dem Bieranstich im Festzelt und einem Unterhaltungsabend
mit der Marktkapelle Obernzell.
Am Samstag, den 25. Juni folgten nachmittags eine
Fahrzeug- und Geräteschau und die Festsitzung mit
Ehrenzeichenverleihung in der Turnhalle, ehe der
Unterhaltungsabend im Festzelt mit der Musikgruppe
„The Men“ startete.
Am Sonntag, den 26. Juni wurde nach dem Empfang
der Gastvereine und Ehrengäste der Kirchenzug
durchgeführt. Nach dem Festgottesdienst mit Fahrzeugweihe
nahm man Aufstellung zum prachtvollen Festzug
hinter der Trachtenkapelle Vichtenstein, der Knappenkapelle
Kropfmühl und der Marktkapelle Obernzell.
54
Bis zum Ende der 80er Jahre
Fahnenjunker Karl Ratzinger und Fahnenmutter Roswitha Reschke
Prachtvoller Festzug durch den Markt Obernzell
Das neue LF 16 festlich geschmückt zur Fahrzeugweihe
Jubelverein FF Obernzell unter Führung von Kdt. Albert Kickner
Bürgermeister Rudolf Hammel beim etwas missglückten Bieranstich
55
Chronik
Die letzten 25 Jahre
Im abschließenden Kapitel der Chronik wird die weitere
Modernisierung und allem voran die technische
Vergrößerung der Feuerwehr Obernzell aufgezeigt.
Dieser Fortschritt sollte dem ständig anwachsenden
Aufgabengebiet der Obernzeller Feuerwehr Rechnung
tragen.
Durch lange Amtszeiten der Kommandanten und
Vorstände sowie stätige Aus- und Fortbildung der
Mannschaft konnte im aktiven Dienst sowie auch im
Verein ein hoher Leistungsstand erreicht werden, der
die Bewältigung der Aufgaben erst möglich machte.
In dieses vergangene Vierteljahrhundert fallen aber
auch die beiden größten Einsätze der Wehr. Seit der
Flutkatastrophe im August 2002 und dem Brand der
Industriehalle im September 2006 weiß die Feuerwehr
Obernzell, dass auch jederzeit die vorher
unvorstellbaren Dinge passieren können. Die Bürger
aus Obernzell wissen aber seither auch, dass sie sich
auf ihre Feuerwehr zu jeder Zeit und bei noch so großen
Schadenslagen verlassen können.
1990
Konrad Bauer jun. wurde zum Gruppenführer ernannt.
Das Amt des Jugendwartes übernahm Klaus Hoier.
Die Feuerwehr erfüllte sich einen langersehnten
Wunsch und kaufte auf eigene Rechnung ein
Mehrzweckfahrzeug.
1988
Am 8. Oktober 1988 wurden bei einer Dienstversammlung
die aufgrund vom Gründungsfest
verschobenen Kommandantenwahlen durchgeführt. Die
neue Führungsspitze der Aktiven Mannschaft bildeten
fortan als 1. Kommandant der bisherige Stellvertreter
Horst Reschke und als 2. Kommandant der Gerätewart
Siegfried Haidn.
Einige Tage später wurde Albert Kickner aufgrund
seiner 11 jährigen Tätigkeit als Kommandant der Wehr
zum Ehrenkommandanten ernannt.
1989
Bei der Jahreshauptversammlung am 5. März 1989
wurde die neue Vereinssatzung beschlossen.
Die Wahl der Beisitzer bestätigte Otto Bauer, Josef
Kerber und Ludwig Pöppel im Amt. Erich Obermeier
folgte als neuer Beisitzer Klaus Hoier, der mittlerweile
zum Gruppenführer ernannt wurde.
Als neuer KBI stellte sich der bisherige Kreisbrandmeister
Franz Klinger aus Untergriesbach vor.
Das Mehrzweckfahrzeug auf VW im alten Gerätehaus am Marktplatz
Ausrüstungsverzeichnis 1990
1
1
1
1
1
1
1
1
4
15
4
18
Mehrzweckfahrzeug Bj. 1990
Löschgruppenfahrzeug LF 16, BJ 1987, BP I-II
Löschgruppenfahrzeug LF 8, BJ 1967, BP I
Anhängeleiter AL 18, BJ 1974
Tragkraftspritze TS8/8 Paul Ludwig, BJ 1961
Hydraulischer Unfallrettungssatz
Stromerzeuger 5 KVA, tragbar
Beleuchtungsgerät, 2x 1000W
Atemschutzgeräte
Vollmasken
Funkgeräte FUG10
Funkmeldeempfänger
56
Die letzten 25 Jahre
1991
Im Mai 1991 informierte Kommandant Reschke die
Vorstandschaft, dass die Obernzeller Wehr in zwei bis
drei Jahren ein Arbeitsboot erhalten wird.
Harald Luger wurde zum Gruppenführer ernannt.
Aufgrund der Platzverhältnisse im bisherigen Gerätehaus
war man sich bereits seit einigen Jahren im
Klaren, dass nur ein Neubau Abhilfe schaffen kann.
1992
Nach 28 Jahren an der Spitze der Wehr, zunächst als
Kommandant, dann als 1. Vorsitzender, stellte Wilhelm
Ratzinger sen. sein Amt zur Verfügung. Nach gar 41
Jahren übergab Richard Fürst seinen Posten als
Kassier.
Die Neuwahlen brachten folgendes Ergebnis:
1. Vorstand
2. Vorstand
Kassier
Schriftführer
Beisitzer
Erich Obermeier
Johann Kornexl
Otto Höller
Konrad Bauer
Andreas Weindler
Josef Kerber
Martin Rieger
Willi Ratzinger sen.
Bei einer Dienstversammlung am 26. März 1992 wurde
Wilhelm Ratzinger sen. zum Ehrenvorstand, die
Kameraden Richard Fürst und Otto Hoier sen. zu
Ehrenmitgliedern ernannt.
Obwohl die Gemeinde Obernzell bereits das Grundstück
im Freizeitgelände besaß, auf welchem der Neubau
des Feuerwehrgerätehauses Platz finden sollte und
obwohl bereits fertige und von der Regierung
genehmigte Baupläne vorlagen und außerdem für die
Planung, Statik und Bodenuntersuchungen an die
100.000,- DM ausgegeben worden waren, schlug
Bürgermeister Hammel dem Gemeinderat und der
Feuerwehr vor, den Plan für den Neubau zu verwerfen
und stattdessen die ehemalige Scharl-Autowerkstatt
(heute Fenzl-Wohnblock) an der Passauer Straße zu
kaufen. Durch sofortige gemeinsame schriftliche
Intervention von Vorstand Erich Obermeier und
Kommandant Horst Reschke konnte hier Schlimmeres
verhindert werden.
Im Dezember 1992 beauftragte der Gemeinderat die
Architekten Schönbauer sen. und jun. aus Pocking mit
den notwendigen Änderungen des Bauplans. Bisher
war ein Keller mit Schutzraum für Zivilpersonen
vorgesehen. Aufgrund der veränderten politischen
Situation zu Beginn der 90er Jahre wurden
Schutzräume dieser Art nicht mehr gefördert. Es
entstand ein völlig neuer Plan in kostensparender
ebenerdiger Bauweise.
1993
Von links: 1. Vorstand Erich Obermeier, Ehrenmitglieder Max Unfried
und Otto Hoier sen., Julia Hoier, 2. Kdt. Siegfried Haidn, Ehrenvorstand
Willi Ratzinger sen., Katharina Ratzinger, 2. Vorstand Johann Kornexl,
Bgm. Rudolf Hammel, Ehrenmitgl. Richard Fürst, 1. Kdt. Horst Reschke
Am 18. August 1993 schritt man zum Spatenstich. Die
Ehre des ersten Stichs überließ man Ehrenvorstand
Wilhelm Ratzinger sen.
57
Chronik
Von links: Hans Kornexl, Horst Reschke, Siegfried Haidn, Josef Kerber, Architekt
Schönbauer sen., Konrad Bauer, Ehrenvorstand Willi Ratzinger, Andreas Weindler,
Schönbauer jun., Erich Obermeier, Karl Ratzinger, Otto Hoier, Baumeister Zellner,
Martin Rieger, Stefan Liebl, Mitarbeiterin Architekturbüro
58
Die letzten 25 Jahre
1994
Ab 1994 kam es vereinzelt zu Unstimmigkeiten
zwischen der Vereinsführung und der Aktivenführung.
In einem Verein läuft nicht immer alles perfekt, aber
auch diese etwas schwierigen Zeiten gehören zu
unserer Geschichte.
Die Zeit lässt so manche Meinungsverschiedenheit
vergessen, und erlaubt es mit dem Abstand von fast
20 Jahren gerne an diese Tage zu denken.
Denn genau auch zu der Zeit entstand mit dem neuen
Feuerwehrgerätehaus im Freizeitgelände der größte
Meilenstein der Nachkriegsgeschichte. Ohne diese
Räumlichkeiten hätten sich die Obernzeller nicht zu der
schlagkräftigen Stützpunktwehr im östlichen Donautal
entwickeln können.
Und genau dieses Gebäude trägt die Handschrift aller
damaligen Führungskräfte. Eigentlich genug Anlass, um
gemeinsam zurückzublicken, auf das Positive zu
schauen und mit Stolz die Entwicklung dieser
Feuerwehr, welche auf den Fundamenten dieses
Gerätehauses aufgebaut wurde, zu feiern.
1995
Bei der Jahreshauptversammlung wird Christian Luger
zum neuen Schriftführer gewählt.
Mit einem Eigenanteil von 60.000,00 DM hat sich die
Feuerwehr Obernzell an dem 2.000.000,00-DM-Bauvorhaben
beteiligt.
Im Juli 1995 konnte die Einweihung gefeiert werden.
Zur Jahresmitte übernahm der bisherige Jugendsprecher
Stefan Liebl kommissarisch das Amt des
Schriftführers.
Nach Klärung einiger Details zu den Unterhaltskosten
zwischen der Gemeinde und dem Landkreis konnte am
14. November die offizielle Übergabe und Weihe des
Mehrzweckbootes stattfinden.
Bei der Einweihung wurden folgende verdiente
Kameraden zu Ehrenmitgliedern ernannt:
Markus Fehrer
Franz Gaisbauer
Otto Haidinger
Max Moser
Ernst Schmid
59
Chronik
1996
Nachdem bereits im Vorjahr Martin Rieger seinen
Gruppenführerlehrgang absolviert hatte und Rupert
Prügl als Löschmeister bedingt durch einen Umzug von
der FF Ederlsdorf zur FF Obernzell wechselte,
komplettierte nun Andreas Weindler als frisch
gebackener Gruppenführer das neue Trio von
Führungskräften.
Im selben Jahr erhielt die Feuerwehr Obernzell auch die
notwendige Ausrüstung für die Ölwehr auf der Donau.
So zählte man nun einen Ölsperrenanhänger der Firma
Staiger, Baujahr
1984, und einen
Ölentsorgungsanhänger
der
Firma Mahr,
Baujahr 1996,
zum Fuhrpark.
Nun war man
auch für diesen
Aufgabenbereich
gut gerüstet.
Das alte LF8 auf Fahrgestell Opel Blitz (BJ 1967) war
bereits einige Monate ausgemustert, als es der
Feuerwehr Obernzell gelang, ein gebrauchtes LF16-TS
vom Katastrophenschutz zu erhalten. Das mit 600 m B-
Schlauch ausgestattete Löschgruppenfahrzeug,
Baujahr 1983, auf Daimler-Benz-Fahrgestell hatte eine
FP16/8 vor der Haube und eine TS8/8 im Heck. Die
beiden Kommandanten konnten das Fahrzeug in
Rosenheim abholen.
Die Feuerwehr Obernzell ist seither die Brandschutzkomponente
des Katastrophenschutzes im Landkreis
Passau. Damit verbunden war auch die Möglichkeit der
Freistellung vom Grundwehrdienst. Viele junge
Kameraden nutzten die Gelegenheit und verpflichteten
sich für mehrere Jahre zum Dienst bei der Feuerwehr.
1997
Bei der Jahreshauptversammlung am 22. März 1997
wurden Herr Georg Dullinger sen. sowie Herr
Altbürgermeister Rudolf Hammel zum Ehrenmitglied
der Freiwilligen Feuerwehr Obernzell ernannt.
LF16-TS Katastrophenschutz vom Bund mit dem Ölsperrenanhänger
60
Die letzten 25 Jahre
1998
Nach sechs Jahren standen wieder die Neuwahlen der
Vorstandschaft auf der Tagesordnung der Jahreshauptversammlung.
1. Vorstand:
2. Vorstand:
Kassier:
Schriftführer:
Beisitzer:
Andreas Weindler
Otto Hoier
Bernhard Riedl
Stefan Liebl
Albert Luger
Josef Kerber
Thomas Liebl
Christian Klampfl
Im gleichen Jahr wurde die Feuerwehr Obernzell mit
200 m der neuen WU-Ölsperre ausgestattet.
1999
Beim Aufstellen des Maibaums im Altenheim St. Josef
entstand dieses Foto der Feuerwehr mit Schwester
Adelheid.
2000
Bei der Dienstversammlung am 14. Oktober 2000
stellten die amtierenden Kommandanten jeweils ihr Amt
zur Verfügung.
Seither stehen an der Spitze der Feuerwehr Obernzell
als 1. Kommandant Klaus Hoier und als stellvertretender
Kommandant Martin Rieger.
2001
Im Jahr 2001 standen wieder die Leistungsprüfungen
zum Bayerischen Leistungsabzeichen und zum THL-
Leistungsabzeichen im Mittelpunkt. Rekordverdächtige
sechs Gruppen beteiligten sich erfolgreich an den
Prüfungen.
Im Oktober 2001 gab es einen Wechsel in der
Landkreisführung. Fritz Stemplinger aus Wegscheid
wurde neuer Kreisbrandinspektor und folgte damit dem
bisherigen Amtsinhaber Franz Klinger aus
Untergriesbach.
Otto Hoier
Schwester Adelheid
Christian Klampfl
Roland Siekiera
Roland Hammer
Markus Hofmann
Wolfgang Seidl
Stefan Liebl
Thomas Liebl
Andreas Weindler Horst Reschke Alfred Buchmeier
Bruno Saß Martin Rieger Karl-Heinz Noack Erwin Würzinger
61
Chronik
Am 12. August 2002 wurden das Hammermühltal, die
Bachstraße und der Anger von Obernzell durch eine
Flutwelle am Eckerbach überflutet. Dutzende Häuser
waren bis unter die Decke mit Schmutzwasser gefüllt.
Zwei Dutzend Autos waren nur noch Schrott. Darunter
war auch das LF16-TS, welches von den Fluten
mitgerissen und von einem Stadeldach begraben
wurde. Wie durch ein Wunder wurde dabei niemand
ernsthaft verletzt.
2002
Bei der Jahreshauptversammlung wurde Thomas Liebl
zum Gruppenführer ernannt. Während des
Gottesdiensts vor der Versammlung wurde das neue
Trauerband geweiht.
Vorstand Andreas Weindler, im Hintergrund Fahnenträger Martin Höfler
Im Mai des Jahres wurde der ehemalige Kommandant
der Feuerwehr Obernzell, Horst Reschke, zum
Kreisbrandmeister ernannt. Er folgte dem bisherigen
Amtsinhaber Georg Reitberger aus Thyrnau, der aus
beruflichen Gründen das Amt zur Verfügung stellte. Nur
wenige Wochen später wurde die Feuerwehr Obernzell
aufs Äußerste gefordert.
Die Aufräumarbeiten dauerten über eine Woche an.
Doch die Solidarität der Oberzeller, der Nachbargemeinden
und Menschen aus ganz Bayern war
überwältigend.
62
Die letzten 25 Jahre
2003
Bei der Jahreshauptversammlung wurde Stefan Liebl
zum Gruppenführer ernannt.
Im Juni feierte die Feuerwehr Obernzell das 140-jährige
Gründungsfest. Die Feierlichkeiten starteten am Freitag
mit der Musikgruppe „The Moondogs“ bei der
„1. Irgendwie und Sowieso Party“. Am Samstag wurden
Ehrungen im Rathaus durchgeführt und am Sonntag
marschierte der Festzug zum Feuerwehrgerätehaus.
Die geehrten Mitglieder mit der Feuerwehrführung:
2004
Im Rahmen der Jahreshauptversammlung im Januar
2004 verlieh Landrat Hanns Dorfner gemeinsam mit
Kreisbrandrat Franz Silbereisen die Fluthelfermedaille
an die Einsatzkräfte der Feuerwehr Obernzell.
Hinten von links: Bernhard Riedl, Rudi „Keks“ Paukner, Christian
“Flitschi“ Klampfl, Anton Hammel, Wolfgang Seidl, Peter Kölbl,
Rupert Prügl, Karl-Heinz Noack, Klaus Hoier, Johann Waldbauer sen.,
Martin Rieger, KBM Horst Reschke, stellv. Landrat Günther Kohl,
KBI Fritz Stemplinger, Andreas Weindler
Vorne von links: Ehrenmitglied Ernst Schmid, Ehrenkommandant Albert
Kickner, Fahnenmutter Roswitha Reschke, Ignaz Sicklinger,
2. Bürgermeister Josef Würzinger, Fritz Freund
Die Neuwahlen bestätigten die amtierende Vorstandschaft
um Andreas Weindler im Amt. Lediglich bei den
Beisitzern gab es zwei Wechsel. Der ehemalige
Oberlöschmeister Ignaz Sicklinger wurde für die
Passiven, Roland Hammer für die Aktiven gewählt. Die
beiden bisherigen Beisitzer Thomas Liebl und Albert
Luger waren mittlerweile als Gruppenführer und als
Gerätewart in der Vorstandschaft.
Im gleichen Jahr wurden die Chemikalienschutzanzüge
an die Feuerwehr ausgeliefert und zum ersten Mal der
Hochwasserschutz an der Donau aufgebaut.
Im August 2003 konnte eine Abordnung der Feuerwehr
Obernzell als Ersatz für das zerstörte Katastrophenschutzfahrzeug
ein gebrauchtes LF16-TS, Baujahr
1981, auf Magirus bei der Berufsfeuerwehr Berlin
abholen. Nach monatelanger Planung für ein LF10/6
war kurz vor der Bestellung die Nachricht eingetroffen,
dass der Bund nun doch ein Ersatzfahrzeug zur
Verfügung stellen kann. Leider war das Einsatzfahrzeug
zum Zeitpunkt der Übernahme bereits über 20 Jahre alt.
63
Chronik
2005
Der ehemalige 2. Kommandant der FF Erlau, Hauptlöschmeister
Wolfgang Schinkinger, bekannte sich
nach vielen Jahren doch noch zu seinem neuen
Wohnort und wechselte zur Feuerwehr Obernzell.
Nach 44 Jahren wurde im Oktober 2005 die alte Tragkraftspritze
von Paul Ludwig durch eine moderne
TS10/10 Magirus Eurofire ersetzt.
Im April bewirtete die Feuerwehr Obernzell eine Liveübertragung
des Bayerischen Rundfunks aus der
Turnhalle.
2006
Belauschen die Marktkapelle, Roland Huber und Andreas Weindler.
Im Sommer 2005, 10 Jahre nach der Einweihung,
wurden die West- und Südseite des Feuerwehrhauses
saniert. Um den Witterungsschäden vorzubeugen
wurden die Mauern mit Blech verkleidet.
Bei der Jahreshauptversammlung erhob Kommandant
Klaus Hoier seinen Stellvertreter Martin Rieger und
den Leiter der Ölwehr und Jugendwart Thomas Liebl in
die Dienststellung eines Zugführers.
Im Winter konnten wir uns bei den Nachbarwehren für
die große Unterstützung beim Hochwasser vier Jahre
zuvor revanchieren. Eine Woche lang schaufelten wir in
den Nachbargemeinden tonnenweise Schnee von den
Dächern.
64
Die letzten 25 Jahre
Im Mai 2006 durfte die Feuerwehr Obernzell ihr neues
Mehrzweckfahrzeug bei der Firma Furtner + Ammer
abholen. Neben den Zuschüssen vom Freistaat und
dem Landkreis stemmte der Feuerwehrverein die
notwendige Ersatzbeschaffung selbst und wendete
mehr als 50.000,- € auf.
Im Juni durfte die Feuerwehr Obernzell, so wie es
schon seit jeher Tradition war, abermals das Patenamt
für die Feuerwehr Ederlsdorf übernehmen. Das
125-jährige Gründungsfest unserer Nachbarn war das
Highlight im Veranstaltungskalender der Gemeinde.
Im Juli wurde Horst Reschke zum neuen KBI ernannt.
Sein Nachfolger als KBM wurde Alois Ritzer aus
Thyrnau.
Am 13. September 2006 musste die Feuerwehr
Obernzell das größte Feuer in der eigenen Geschichte
und wohl eines der größten Feuer im Landkreis seit
dem 2. Weltkrieg niederkämpfen. Der Brand einer
Industriehalle forderte eine ganze Nacht lang die
Männer der umliegenden Wehren.
Von links: Hr. Wiesner, Hr. Furtner, 2. Vorstand Otto Hoier, 1. Kdt. Klaus
Hoier, Kassier Bernhard Riedl, 2. Kdt. Martin Rieger, GrpFhr Wolfgang
Schinkinger, 1. Vorstand Andreas Weindler, Zugführer Thomas Liebl
Das große Plus des Mercedes Sprinter 316 CDI 3,5to
sind die 156 PS, der zuschaltbare Allrad sowie die
2800 kg Zug- und 120 kg Stützlast zum Ziehen des
Mehrzweckbootes oder der Ölsperren.
65
Chronik
2007
In der Jahreshauptversammlung wurde der neue
Jugendwart Bernd Falkner zum Gruppenführer
ernannt.
Die altgedienten und verdienten Mitglieder Otto Bauer
und Karl Ratzinger wurden von der Versammlung
einstimmig zum Ehrenmitglied der Feuerwehr Obernzell
ernannt.
2009
Am 25. Mai 2009 brannte eine der Fertigungshallen der
Firma Grabsteine Bischof. Durch das schnelle
Eingreifen der Feuerwehren konnte ein Übergreifen der
Flammen auf das Wohnhaus verhindert werden.
Die beiden Kommandanten Klaus Hoier und Martin
Rieger wurden bei der Wahl im Amt bestätigt.
Im Oktober 2007 verabschiedete sich die zu lokaler
Berühmtheit gelangte Musikgruppe „The Moondogs“
nach 10 erfolgreichen Jahren von ihrem Publikum. Da
alle vier männlichen Mitglieder der Band auch Mitglied
bei der Feuerwehr Obernzell waren, bewirteten die
Kameraden die Gäste des Abschiedskonzertes.
2008
Im Rahmen der Jahreshauptversammlung bedankte
sich Vorstand Andreas Weindler beim scheidenden
Bürgermeister Manfred Riedl für die große
Unterstützung der Feuerwehr während dessen
Amtszeit.
Ausrüstungsverzeichnis im Jahr 2008
Die Rauchentwicklung Im Augenblick einer Gasflaschen-Explosion
Bei einer Einsatzübung im Oktober 2009 im
Donaukraftwerk Jochenstein musste unser LF16 mit
dem Fahrzeugkran über die beiden Schleusen befördert
werden.
Mehrzweckfahrzeug, Mercedes Sprinter, BJ 2006
Löschgruppenfahrzeug LF16, Iveco Magirus, BJ 1987
Löschgruppenfahrzeug LF16-TS, Magirus, BJ 1981
Arbeitsboot, BJ 1994
Anhängeleiter AL18, BJ 1974
Ölsperrenanhänger (200m WU-Sperre), BJ 1998
Ölentsorgungsanhänger, BJ 1996
Tragkraftspritze TS 10/10 Magirus Eurofire, BJ 2005
Hydraulischer Rettungssatz
Hebekissen
Chemikalienschutzanzüge (4x)
Atemschutzgeräte (12x)
Schmutzwasserpumpen/Tauchpumpen (3x)
Nasssauger (2x)
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Die letzten 25 Jahre
2010
Bei der Jahreshauptversammlung im Januar 2010
wurde die bisherige Vorstandschaft mit einem überwältigenden
Ergebnis im Amt bestätigt. So konnten
Andreas Weindler, Otto Hoier, Bernhard Riedl und
Stefan Liebl gestärkt in ihre dritte Amtszeit starten.
Bei den Beisitzern blieben Roland Hammer und Ignaz
Sicklinger im Amt. Neu in die Vorstandschaft gewählt
wurden die Beisitzer Roland Huber und Martin Höfler.
Die Versammlung beschloss einstimmig die Ernennung
von Ignaz Sicklinger und Konrad Böhm zu Ehrenmitgliedern
der Feuerwehr Obernzell.
2011
Nachdem im Vorjahr
eine Abordnung der
Feuerwehr bereits
bei der Ausräumung
der zu renovierenden
Kirche mitgeholfen
hatte, waren im Juli
2011 wieder die
Feuerwehrmänner
gefragt, als es darum
ging, Kirchenausstattung
von der
Friedhofskirche in
die Pfarrkirche zu
schaffen.
Rechts im Bild:
Albert Luger und Rudi
Paukner beim Transport
der Marien-Statue
von links: 1. Kdt. Klaus Hoier, die Ehrenmitglieder Otto Haidinger, Karl
Ratzinger, Ignaz Sicklinger, 1. Vorstand Andreas Weindler, die Ehrenmitglieder
Konrad Böhm und Otto Bauer, 2. Vorstand Otto Hoier
Im Juni 2010 bewirtete die Feuerwehr die Gäste des
140-jährigen Gründungsjubiläums des Veteranen- und
Kriegervereins Obernzell in der Fahrzeughalle.
Bei dieser und
vielen anderen
Gelegenheiten
zeigt die Feuerwehr
Obernzell,
wie gute Zusammenarbeit
mit anderen
Ortsvereinen
aussehen muss:
„partnerschaftlich
und fair“
Ein Meilenstein in der Geschichte der Feuerwehr
Obernzell war im Sommer 2011 die Aufnahme von drei
jungen Damen in die aktive Mannschaft.
Damit waren, abgesehen von der weiblichen
Hilfsgruppe im 2. Weltkrieg, erstmals Frauen im
Übungs- und Einsatzdienst integriert.
Mit einigen Jahren, zum Teil schon Jahrzehnten
Verspätung zog die Feuerwehr Obernzell nun mit den
Nachbarwehren gleich.
Zur gleichen Zeit starteten auch die intensiven
Planungen für eine Ersatzbeschaffung des LF16,
Baujahr 1987. Für das LF16-TS, welches nach
Ausmusterung vom Katastrophenschutz mittlerweile im
Besitz der Gemeinde Obernzell war, machte man sich
Hoffnung, vom Bund bei der Auslieferung der neuen
LF-KatSchutz Reihe berücksichtigt zu werden.
Für das LF16 sollte ein HLF20/16 beschafft werden.
Erstmals wurde in einem gemeinsamen Projekt die
Ausschreibung für drei Gemeinden gleichzeitig in einem
Leistungsverzeichnis vereinigt. Auch die Feuerwehren
Thyrnau und Breitenberg sowie KBR Josef Ascher und
KBI Horst Reschke beteiligten sich an dieser
richtungsweisenden, Kosten sparenden und
professionell unterstützten Vorgehensweise.
67
Chronik
2012
Bei der Jahreshauptversammlung im Januar ernannte
Kommandant Hoier den Schlauchwart Bernhard Habel
zum Gruppenführer und Stefan Liebl zum Zugführer.
Im März, während die Gemeinde und die Feuerwehr auf
die Angebote im Rahmen der Ausschreibung für das
HLF20/16 warteten, kam ganz überraschend eine
Mitteilung vom Landratsamt, welche bei der nächsten
Auslieferung ein LFKatS in Aussicht stellte.
Die ersten beiden Katastrophenschutzfahrzeuge waren
bei Übernahme aus Rosenheim und Berlin bereits altgedient.
Diesmal bekommt die Feuerwehr Obernzell ein
modernes und nagelneues Löschgruppenfahrzeug vom
Bund.
Im Mai 2012 vergab die Marktgemeinde Obernzell
federführend auch für Breitenberg und Thyrnau den
Auftrag für drei HLF’s an die österreichische Firma
Rosenbauer.
Am Samstag, den 19. Mai beteiligte sich zum ersten Mal
nach dem 2. Weltkrieg eine Gruppe der FF Obernzell an
einem Bewerb. Beim 9. internationalen Feuerwehrpokalwettbewerb
mit Bewerbsabzeichen des Landkreises
Passau erhielt man dieses in Bronze.
Löschmeister Bernd Falkner übernahm die Aufstellung
und Organisation der Bewerbsgruppe.
Am 29. August konnten die beiden Kommandanten und
der Jugendwart das neue LFKatS in Bonn beim
Bundesamt für Katastrophenschutz abholen.
Am 4. Oktober wurde unter der Leitung von Vorstand
Andreas Weindler das Schirmherrnbitten im Rathaus
durchgeführt. Bürgermeister Josef Würzinger willigte
ein und versprach beim Gründungsfest für das richtige
Wetter zu sorgen.
Bürgermeister Josef Würzinger mit dem Schirm, Vorstand Andreas
Weindler beim Vortrag des Prologs, mit dabei Ehrenmitglied Ignaz
Sicklinger.
GF: OLM Stefan Liebl, MA: Jürgen Resch (FF Ederlsdorf)
ATF: Gerd Unter, ATM: Dominik Moosbauer (FF Ederlsdorf),
WTF: Andreas Kronawitter, WTM Fabian Kronawitter,
STF: LM Bernd Falkner, STM: Josef Prechtl, ME: Mariana Grillhösl.
Am 27. Oktober fuhren die Kommandanten, der
Jugendwart und der stellvertretende Vorsitzende nach
Marktredwitz, wo Bundesinnenminister Dr. Friedrich
offiziell die zwölf nach Bayern ausgelieferten LFKatS an
die Trägerfeuerwehren übergab.
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Die letzten 25 Jahre
2013
Am 4. November wurde im Rahmen eines feierlichen
Gottesdienstes die Fahrzeugweihe durch unseren
Pfarrer Magnus König vorgenommen. Begleitet von
Behördenvertretern der Regierung und aus dem
Landratsamt sowie Mitgliedern des Marktgemeinderates
gab es auch eine Feierstunde im Gerätehaus.
Zur Jubiläumsversammlung wurden die beiden
Kommandanten Klaus Hoier und Martin Rieger von
der aktiven Mannschaft erneut im Amt bestätigt. Der
Start in die dritte Amtszeit steht vorrangig unter dem
Zeichen des Gründungsfestes und der Vorfreude auf
das neue Hilfeleistungslöschfahrzeug.
Eine Woche später besuchte die Vorstandschaft unsere
Nachbarn von der Freiwilligen Feuerwehr Ederlsdorf,
mit dem Ziel, die Übernahme des Patenamtes zu
erbitten. Nach einer Vielzahl von schwierigen Aufgaben
sagten unsere Freunde unter der Führung von Vorstand
Ludwig Prügl und Kommandant Franz Leithenmüller
zu, das Patenamt zu übernehmen.
Vom 29.- 30. April 2013 konnte ein 9 köpfiges Team
das neue Hilfeleistungslöschfahrzeug HLF20/16 beim
Hersteller abholen. Die Firma Rosenbauer baute uns
das Fahrzeug auf einem MAN 15.290 Fahrgestell auf.
Das alte LF16 wurde an die Kameraden unserer
Patenfeuerwehr Ederlsdorf übergeben, wo es noch
einige Jahre Dienst leisten wird.
v.l. 2. Kdt. Martin Rieger, 1. Kdt. Klaus Hoier, 1. Vorstand Andreas
Weindler, 2. Vorstand Otto Hoier, Kreisbrandinspektor Horst Reschke
Ablösung – nach 26 Jahren wird das LF16 durch ein HLF20/16 ersetzt.
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