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Nicole Wunram & Markus Gründel | Das Nordkappprojekt

Im Sommer 2017 brachen Nicole Wunram und Markus Gründel zu einer besonderen Reise auf: Mit einem zum »Wohnmobil« umgebauten Twingo fuhren sie sechs Wochen lang quer durch Skandinavien zum Nordkapp. Eine Fahrt mit viel Natur, atemberaubenden Aussichten und einem plötzlichen Ende. In ihrem Reisetagebuch berichtet Nicole Wunram über Outdoor-Abenteuer, Wanderungen und Sehenswürdigkeiten. Und auch der Twingo kommt mit seiner ganz eigenen Sicht der Dinge zu Wort. Dass das gleiche Abenteuer nicht dasselbe sein muss, zeigt sich im anderen Teil des Buches: Der Reisebericht von Markus Gründel ist ein Geocacher-Tagebuch, in dem er über die Fahrt zum Kinnarodden und dem nördlichsten auf Kontinentaleuropa gelegenen Geocache „Nothing but stones“ berichtet – inklusive vieler Microadventures am Wegesrand. Das Buch ist als Wendebuch gestaltet: zwei Reiseberichte, die sich ergänzen. Und das erste Buch in der Edition Wundergrün. Bilder zur Reise gibt es unter: www.nordkappprojekt.de

Im Sommer 2017 brachen Nicole Wunram und Markus Gründel zu einer besonderen Reise auf: Mit einem zum »Wohnmobil« umgebauten Twingo fuhren sie sechs Wochen lang quer durch Skandinavien zum Nordkapp. Eine Fahrt mit viel Natur, atemberaubenden Aussichten und einem plötzlichen Ende. In ihrem Reisetagebuch berichtet Nicole Wunram über Outdoor-Abenteuer, Wanderungen und Sehenswürdigkeiten. Und auch der Twingo kommt mit seiner ganz eigenen Sicht der Dinge zu Wort.

Dass das gleiche Abenteuer nicht dasselbe sein muss, zeigt sich im anderen Teil des Buches: Der Reisebericht von Markus Gründel ist ein Geocacher-Tagebuch, in dem er über die Fahrt zum Kinnarodden und dem nördlichsten auf Kontinentaleuropa gelegenen Geocache „Nothing but stones“ berichtet – inklusive vieler Microadventures am Wegesrand.

Das Buch ist als Wendebuch gestaltet: zwei Reiseberichte, die sich ergänzen. Und das erste Buch in der Edition Wundergrün.

Bilder zur Reise gibt es unter: www.nordkappprojekt.de

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<strong>Das</strong> #NordkappProjekt<br />

Bilder, GPS-Daten und Vortragstermine zum Buch sind zu finden auf<br />

www.NordkappProjekt.de


<strong>Nicole</strong> <strong>Wunram</strong> & <strong>Markus</strong> Grndel<br />

<strong>Das</strong> #NordkappProjekt<br />

8500 km mit dem Twingo durch Skandinavien


www.verlag-monikafuchs.de<br />

www.edition-wundergruen.de<br />

www.nordkappprojekt.de<br />

Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek:<br />

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation<br />

in der Deutschen Nationalbibliografie;<br />

detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über<br />

http://dnb.dnb.de abrufbar.<br />

ISBN 978-3-947066-90-2 – auch als eBook erhältlich<br />

© 2018 <strong>Nicole</strong> <strong>Wunram</strong> & <strong>Markus</strong> <strong>Gründel</strong> | Hannover<br />

Edition Wundergrün im Verlag Monika Fuchs | Hildesheim<br />

Cover, Layout und Satz: Die Bücherfüxin | Hildesheim | www.buecherfuexin.de<br />

Verwendete Fotos: © <strong>Nicole</strong> <strong>Wunram</strong> und <strong>Markus</strong> <strong>Gründel</strong><br />

Alle Teile dieses Buches sind urheberrechtlich geschützt. Vervielfätigungen, Abdrucke,<br />

Bearbeitungen, Verfilmungen etc. sind nur mit Erlaubnis der Rechteinhaber gestattet.<br />

Anfragen richten Sie bitte an den Verlag.<br />

Printed in EU by Mazowieckie Centrum Poligrafii (MCP), Marki (Poland) – www.c-p.com


Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort 9<br />

21. Januar 2016 Beantragung Sonderurlaub 10<br />

16. Februar 2016 Erster Check für Floh 11<br />

21. Februar 2016 Erste Investitionen 11<br />

24. Februar 2016 Anprobe 12<br />

März 2016 – Mai 2017 Laufende Vorbereitungen 12<br />

17. Juni 2017 Endspurt 13<br />

1. Juli 2017 <strong>Das</strong> große Packen 13<br />

2. Juli 2017 Tag 1 15 9<br />

Hannover – Kiel<br />

3. Juli 2017 Tag 2 17 10<br />

Oslo – Sandeord (Norwegen)<br />

4. Juli 2017 Tag 3 26 13<br />

Cachetag in Sandeord<br />

5. Juli 2017 Tag 4 30 15<br />

Sandeord – Lindesnes Fyr<br />

6. Juli 2017 Tag 5 33 17<br />

Lindesnes Fyr – Preikestolen<br />

Campingplatz<br />

7. Juli 2017 Tag 6 36 20<br />

Wanderung zum Preikestolen<br />

8. Juli 2017 Tag 7 40 23<br />

Preikestolen Campingplatz –<br />

Holemark (Parkplatz an der E16)<br />

5


9. Juli 2017 Tag 8 42 26<br />

Holemark – Randabygda<br />

10. Juli 2017 Tag 9 44 27<br />

Randabygda – Breiddalsvatnet<br />

11. Juli 2017 Tag 10 47 30<br />

Breiddalsvatnet – Parkplatz<br />

an der E6 (3 km vor Sel)<br />

12. Juli 2017 Tag 11 50 33<br />

Parkplatz an der E6 – Jammerdalshøgda<br />

13. Juli 2017 Tag 12 52 35<br />

Stürmischer Arbeitstag<br />

14. Juli 2017 Tag 13 53 36<br />

Wanderung zu JU52<br />

15. Juli 2017 Tag 14 57 37<br />

Jammerdalshøgda – Trondheim<br />

16. Juli 2017 Tag 15 59 40<br />

Trondheim – Steinmobilparking<br />

bei Horn<br />

17. Juli 2017 Tag 16 61 42<br />

Steinmobilparking bei Horn –<br />

Furøy Camping<br />

18. Juli 2017 Tag 17 64 44<br />

Arbeits- und Waschtag<br />

19. Juli 2017 Tag 18 65 45<br />

Furøy Camping – Moskenes (Lofoten)<br />

20. Juli 2017 Tag 19 67 47<br />

Moskenes – Krystad (Lofoten)<br />

6


21. Juli 2017 Tag 20 70 49<br />

Krystad – Sundklakk (Lofoten)<br />

22. Juli 2017 Tag 21 73 52<br />

Sundklakk – Wiese bei Holmstad<br />

(Vesterålen)<br />

23. Juli 2017 Tag 22 75 54<br />

Holmstad – Hovden (Vesterålen)<br />

24. Juli 2017 Tag 23 78 57<br />

Hovden – Andenes (Vesterålen)<br />

25. Juli 2017 Tag 24 81 61<br />

Andenes – Goldenes Klohaus am<br />

Ersord (Senja)<br />

26. Juli 2017 Tag 25 85 64<br />

Ersord – Kilpisjärven Campingplatz<br />

Kilpisjärven (Drei – Länder – Eck)<br />

27. Juli 2017 Tag 26 86 66<br />

Kilpisjärven – Stellplatz E6 (40 km vor Alta)<br />

28. Juli 2017 Tag 27 90 69<br />

Stellplatz vor Alta – letzter Parkplatz<br />

vor dem Nordkapp (6 km)<br />

29. Juli 2017 Tag 28 92 71<br />

Ein Tag und eine Nacht am Nordkapp<br />

30. Juli 2017 Tag 29 95 72<br />

Nordkapp – Mehamn<br />

31. Juli 2017 Tag 30 97 74<br />

1. Tag von »Nothing but stones«<br />

1. August 2017 Tag 31 100 76<br />

2. Tag von »Nothing but stones«<br />

7


2. August 2017 Tag 32 102 78<br />

8<br />

3. Tag von »Nothing but stones«<br />

3. August 2017 Tag 33 104 79<br />

Mehamn – Parkplatz am Juntejohka<br />

(10 km vor Kautokeino)<br />

4. August 2017 Tag 34 106 80<br />

Juntejohka – Hexagon bei Idivuoma<br />

(Schweden)<br />

5. August 2017 Tag 35 108 82<br />

Hexagon – Rastplatz an E45<br />

bei dem Piteälven<br />

06. August 2017 Tag 36 109 84<br />

Piteälven – Stellplatz bei Glissjöberg<br />

7. August 2017 Tag 37 111 85<br />

Glissjöberg – Leksand am<br />

Österdalälven<br />

8. August 2017 Tag 38 114 88<br />

Leksand – Ekillabadet<br />

9. August 2017 Tag 39 116 89<br />

Ekillabadet – Bredäng Camping<br />

(Stockholm)<br />

10. August 2017 Tag 40 120 93<br />

Bredäng Camping – Humlebæk<br />

11. August 2017 Tag 41 122 94<br />

Humlebæk – Hannover<br />

12. August 2017 Wieder zu Hause 123<br />

Fazit 124 95<br />

Unser Cacher-ABC 96


Vorwort<br />

Es begann im Dezember 2015 bei einem Glas Wein und netter Gesellschaft<br />

von Freunden. Eine Idee wurde geboren … Wir unterhielten<br />

uns über Reisen und schöne Ziele. Beim Stichwort »Skandinavien«<br />

kamen die Erinnerungen an vergangene Fahrten in den<br />

Norden wieder hoch: Weißt du noch, damals, als wir dort waren? – Ja,<br />

war das schön! Wir wollten schon immer mal wieder dorthin. – Und<br />

je länger wir uns darüber unterhielten, desto mehr wuchs eine neue<br />

Idee heran: Wir besuchen das Nordkapp! An jenem Abend entstand<br />

die Idee, und nach einem weiteren Glas Wein war klar: Da fahren wir<br />

nicht einfach nur so hin, nein, wir nehmen unseren Renault Twingo<br />

und packen unser Zelt ein.<br />

Auch nach ein paar Tagen noch ließ uns die Idee nicht los und wir<br />

beschäftigten uns eingehender damit. Wie viel Zeit brauchen wir?<br />

Sollten wir unbezahlten Urlaub beantragen? Welche Zwischenziele<br />

wollen wir besuchen? Was müssen wir alles beachten? Schnell gab<br />

es die ersten Notizzettel und eine »ToDo-Liste« wurde geschrieben,<br />

eine »In-Erfahrung-bringen-Liste« und eine »Pack-Liste«. Die erste<br />

Lektüre wurde gekauft und wartete darauf, gelesen zu werden. Aus<br />

einer kleinen Flamme wurde langsam ein Feuer, das in uns brannte,<br />

und die Vorfreude wuchs weiter.<br />

Denn die Reise sollte erst im Jahr 2017 stattfinden. So hatten wir<br />

über ein Jahr Zeit für die Vorbereitungen und konnten uns mächtig<br />

drauf freuen. Wir feierten Silvester und 2016 begann. Nun konnten<br />

wir schon sagen: »Nächstes Jahr geht es los!« <strong>Das</strong> fühlte sich toll an.<br />

9


21. Januar 2016<br />

Beantragung Sonderurlaub<br />

I<br />

ch war ein bisschen aufgeregt. In der vergangenen Woche hatte<br />

mir meine Chefin und die Personalabteilung signalisiert, dass der<br />

unbezahlte Urlaub von vier Wochen genehmigt würde. Nun war es<br />

an der Zeit, »mein« Team darüber zu informieren und quasi um Erlaubnis<br />

zu bitten. Denn schließlich lag es an ihnen, mich in den immerhin<br />

insgesamt sieben Wochen zu vertreten.<br />

Wir hatten eine Teambesprechung, und nachdem die geschäftlichen<br />

Informationen weitergegeben waren, durfte ich unser Projekt<br />

2017 vorstellen. Bei einigen Kollegen hörte ich spontane Begeisterung,<br />

andere machten sich Sorgen um ihren eigenen Urlaub 2017.<br />

Um die Reise ein wenig planen zu können, haben wir uns Landkarten<br />

vom ADAC für alle nordischen Länder bestellt. Weiterhin haben<br />

wir in eine neue Pinnwand investiert, und sobald der Urlaub von<br />

allen abgenickt werden würde, konnten wir unser Projekt mit den<br />

weiteren Vorbereitungen starten.<br />

Ende Januar sollte sich nun entscheiden, ob wir den Urlaub so nehmen<br />

konnten, wie wir ihn geplant hatten. Doch nun wollten auch andere<br />

Kollegen ihren Urlaub für das Jahr 2017 bestätigt haben, da sie<br />

auf die Sommerferien angewiesen waren.<br />

Die Köpfe wurden zusammengesteckt, schlaflose Nächte folgten,<br />

die Partner wurden mit einbezogen und dann haben wir uns mit der<br />

Teamleitung zusammengesetzt. Ein Plan war erarbeitet. Dies bedeutete<br />

für uns, dass wir erst eine Woche später als geplant die Reise<br />

beginnen konnten, damit alle ihre drei Wochen Urlaub genehmigt<br />

bekamen und keiner sich mit dem anderen überschnitt.<br />

Aufgrund dieser Änderung musste nun das gesamte Team erneut<br />

befragt werden. Eine E-Mail an alle war schnell geschrieben und Anfang<br />

Februar hatten wir von allen Teammitgliedern das O.K. – am<br />

Abend tranken wir einen Sekt darauf. Nun konnte die eigentliche<br />

Planung endlich beginnen.<br />

10


16. Februar 2016<br />

Erster Check für Floh<br />

Heute war ein wichtiger Tag! Wir hatten Termin mit Floh (so heißt<br />

unser Twingo) beim Schrauber, um mal eine Einschätzung zu<br />

bekommen, wie es dem Auto geht. Ein Bekannter holte uns ab und<br />

begleitete uns, denn von ihm hatten wir den Kontakt zu den Schraubern.<br />

In einem Dorf im Umkreis unseres Wohnortes parkten wir in<br />

einer Scheune und vier Augenpaare warteten schon gespannt.<br />

Ich parkte Floh mitten in der Scheune über einer Bühne. Nachdem<br />

Floh bewundert und als »schneeweiße Pracht« bezeichnet wurde,<br />

ging es mit der Bühne hinauf in luftige Höhe. Ach ja, und wir wurden<br />

ganz nebenbei mit unserem Vorhaben als verrückt bezeichnet und<br />

dass wir doch das falsche Auto dafür hätten …<br />

Nun wurde es ernst, und zwei Männer schauten unter das Auto und<br />

leuchteten mit ihren Lampen in jede Ritze. Es folgten Kommentare,<br />

mit denen ich nichts anfangen konnte. Am Ende der Untersuchung<br />

stand fest, es musste einiges repariert werden, damit wir bedenkenfrei<br />

losfahren konnten.<br />

Bereits auf der Rückfahrt stand für uns fest, dass wir in dieses Auto<br />

durchaus noch einiges investieren wollten.<br />

21. Februar 2016<br />

Erste Investitionen<br />

D<br />

ie erste Investition waren Dachträger, damit wir die Dachbox<br />

vom Honda auf dem Twingo anbringen konnten. <strong>Das</strong> brachte<br />

uns ein wenig mehr Platz für all die Dinge, die mit sollten.<br />

Als wir von unserem Wochenendurlaub aus dem Harz wiederkamen,<br />

waren die Dachträger geliefert worden und lagen beim Nachbarn.<br />

In ihrer Verpackung sahen sie mächtig groß aus. Nachdem wir<br />

den ersten Karton aber ausgepackt hatten, konnte ich nun eher glauben,<br />

dass sie passten.<br />

11


24. Februar 2016<br />

Anprobe<br />

Ein regenfreier Moment wurde von uns genutzt, um die Dachträger<br />

einmal auszuprobieren. Ein wenig Frickelei und genaues<br />

Deuten der Montageanleitung führte dann zum Erfolg. Floh sah mit<br />

der Dachbox richtig groß aus. Ich war begeistert!<br />

12<br />

März 2016 – Mai 2017<br />

Laufende Vorbereitungen<br />

W<br />

ir haben unseren Twingo nochmal aufgerüstet – er ist jetzt zu<br />

einem Wohnmobil aufgestiegen. Wie? Ganz einfach, indem<br />

wir ihm Buchstaben mit dem Schriftzug »Wohnmobil« an die Türen<br />

geklebt haben. <strong>Das</strong> Anbringen war zu zweit relativ einfach und das<br />

Ergebnis konnte sich sehen lassen. Nun standen die Probefahrten<br />

vor der Tür.<br />

Im Laufe des Jahres unternahmen wir insgesamt drei Probetouren.<br />

Wir probierten aus, wie der Platz im Twingo von uns am besten genutzt<br />

werden konnte, welche Kisten hinter den Sitzen Platz hatten,<br />

entdeckten Unterbringungsmöglichkeiten und hatten eine schöne<br />

Zeit auf diesen drei Touren.<br />

Langsam wurde es absehbar, dass unsere große Tour, das #NordkappProjekt,<br />

starten konnte und wir vervollständigten unsere Listen.<br />

Am Ende hatten wir eine siebenseitige Exceltabelle, die abgearbeitet<br />

werden wollte. Bei dem einen oder anderen Einkauf wurde schon<br />

mal in Dosenbrot, Müsliriegel und Fertiggerichte investiert.<br />

Der Twingo bekam neue Reifen, allerdings eher unfreiwillig, denn<br />

er hatte sich auf einem Parkplatz einen Nagel hineingefahren. Aber<br />

die Reifen waren fix bestellt und in der Werkstatt ausgetauscht.<br />

Als sicherheitsbewusste Menschen haben wir während unserer<br />

Vorbereitungen noch einen Erste-Hilfe-Kurs besucht. Es war sehr<br />

lustig mit all den Führerscheinneulingen, doch am Ende des Tages


war unser altes Wissen aufgefrischt und zum Teil erneuert. In diesem<br />

Zusammenhang haben wir auch unsere Versicherungen noch<br />

einmal überdacht und ergänzt. Außerdem machten wir beide noch<br />

einen Gesundheitscheck beim Arzt, den wir mit Auszeichnung bestanden.<br />

Der Twingo bekam seinen Urlaubscheck in der Werkstatt und auch<br />

dort waren keine Bedenken ersichtlich, schließlich hatte er in der<br />

Zwischenzeit ja auch neuen TÜV und die dazu notwendigen Reparaturen<br />

erhalten. Die Bremsflüssigkeit wurde noch erneuert und somit<br />

hatte der Twingo auch seinen Check erfolgreich hinter sich.<br />

17. Juni 2017<br />

Endspurt<br />

Im Juni 2017 fuhren wir mit dem Zug an den Bodensee zur OutDoor-<br />

Messe in Friedrichshafen. Dort konnten wir das Zelt noch einmal<br />

aufbauen und auf Dichtigkeit und Vollständigkeit prüfen. Auf der<br />

Messe selbst haben wir noch einige interessierte Händler gefunden,<br />

die unser Projekt unterstützen wollten.<br />

Nun gingen die Vorbereitungen in die letzte Woche, der Gefrierschrank<br />

war leer und konnte abgetaut werden, der Stapel der bereitgelegten<br />

Dinge wurde immer größer und damit auch unübersichtlicher.<br />

Der letzte Arbeitstag war geschafft und wir fingen an, die<br />

Exceltabelle abzuarbeiten, alle Dinge, die dort draufstanden, landeten<br />

auf dem Bett und wir überlegten, was sinnvollerweise wo untergebracht<br />

werden konnte. Wir hatten zur Auswahl die Dachbox und je<br />

eine Kiste hinter den Sitzen.<br />

1. Juli 2017<br />

<strong>Das</strong> große Packen<br />

Am Freitagabend hatten wir bereits die Dachbox mit Lebensmitteln<br />

gefüllt, dem Zelt, den Regensachen und vielem mehr. Den<br />

13


Samstag haben wir damit verbracht, die restlichen Sachen zusammenzupacken.<br />

Am Abend konnten wir dann glücklich feststellen,<br />

dass wir alles untergebracht hatten. <strong>Das</strong> war ein gutes Gefühl. Über<br />

Nacht kamen noch einmal alle Geräte an den Strom und am Sonntag<br />

sollte es früh losgehen.<br />

Ja, was soll ich sagen … Da bekam ich am Montag<br />

die Dachbox auf meinen Rücken … nun sollte die<br />

Reise wohl bald losgehen. Ich war sehr gespannt,<br />

hatte ich doch schon so einiges von <strong>Nicole</strong> und<br />

<strong>Markus</strong> gehört. Vorher genoss ich noch ein kleines<br />

Beautyprogramm mit einem Vollbad und in<br />

der Werkstatt bekam ich die nötigen Flüssigkeiten,<br />

die ich zum Bremsen brauche. Außerdem<br />

hat <strong>Markus</strong> meinen Innenraum gesaugt, das war<br />

fast wie Streicheln. ;-)<br />

Dann bekam ich eine kleine Box an die Scheibe<br />

hinter den Spiegel geklebt, keine Ahnung, was<br />

das sollte, schick sah es jedenfalls nicht aus.<br />

Ein paar Tage stand ich mit der Dachbox vor der<br />

Tür und am Freitag kam <strong>Markus</strong> und hat die ersten<br />

Dinge darin untergebracht. Irgendwelche<br />

Tüten, erst ein paar und dann wurden es immer<br />

mehr. Ich konnte kaum erkennen, was noch alles<br />

in der Dachbox landete, doch am Ende war sie<br />

voll und ging kaum noch zu.<br />

Im Innenraum beherbergte ich bereits Stühle<br />

und die schicken Warnwesten. Am Abend kamen<br />

noch Schuhe hinzu. Und das ganze Werkzeug<br />

wurde geprüt und ausgetauscht. Ich wurde so<br />

langsam aufgeregt.<br />

14


2. Juli 2017 Tag 1<br />

Hannover – Kiel<br />

Kilometer 165.347 bis Kilometer 165.606<br />

= 259 Kilometer / Tag<br />

= 259 Kilometer / Reise<br />

Der Wecker klingelte um kurz vor sechs und nach dem Frühstück<br />

sollte es bereits losgehen. Um 12:00 Uhr wollten wir spätestens<br />

in Kiel sein und um genügend Zeit zu haben, machten wir uns zeitig<br />

auf den Weg.<br />

Sonntag – eigentlich ein Tag, an dem ich ausschlafen<br />

kann, da die beiden mit dem Honda<br />

unterwegs sind. Doch heute wurde ich früh geweckt,<br />

es wurden noch eine Kiste und ein Korb<br />

hinter meinen Sitzen untergebracht. <strong>Das</strong> war<br />

ziemlich eng für die Wanderschuhe. Doch es<br />

ging. Dann kamen noch die großen Rucksäcke<br />

und später noch kleinere dazu.<br />

Gegen 7:35 Uhr saßen dann <strong>Nicole</strong> und <strong>Markus</strong><br />

auf ihren Plätzen und es konnte endlich losgehen.<br />

Ach ja, nicht zu vergessen die zwei Cachies<br />

an Bord: 007 und Expeditionscachie. Bei Kilometer<br />

165.347 starteten wir im Sonnenschein. Nach<br />

kurzer Zeit steuerten wir eine Tankstelle an und<br />

ich bekam mein Frühstück.<br />

Wir fuhren auf die A7 und es war anfangs ein<br />

gutes Durchkommen und wenig Verkehr. <strong>Das</strong><br />

änderte sich dann bei Hamburg, doch es war<br />

immer noch ein angenehmes Fahren möglich.<br />

Zwischendurch regnete es ein wenig und es gab<br />

recht viele Baustellen. Dort mussten wir mit 80<br />

km/h durchfahren. Wie ich gehört habe, ist das<br />

auch die durchschnittliche Reisegeschwindig-<br />

15


16<br />

keit in Skandinavien. So konnte ich mich gleich<br />

dran gewöhnen.<br />

Kurz vor Kiel wechselten wir auf die A215, <strong>Markus</strong><br />

und <strong>Nicole</strong> wollten zu McDonalds fahren. Doch<br />

der hatte noch geschlossen. Da aber eine Tankstelle<br />

in der Nähe war, bekam ich meinen Tank<br />

heute ein zweites Mal voll. Dann fuhren die beiden<br />

ein wenig Zickzack … mit dem Erfolg, doch<br />

nicht bei McDonalds angehalten zu haben.<br />

Am Hafen kamen wir um 11:08 Uhr bei Kilometer<br />

165.606 an und mussten nicht lange warten,<br />

um einzuchecken. <strong>Markus</strong> und <strong>Nicole</strong> bekamen<br />

Bordkarten und ich einen Parkausweis. Doch<br />

dann hatten wir eine Stunde Zeit, bis es weiterging.<br />

Die beiden stiegen aus und ich konnte sehen,<br />

wie sie das Schif fotografierten und etwas<br />

aßen. Aber sie ließen mich nicht lange alleine.<br />

Nach einer weiteren kurzen Wartezeit durten<br />

wir auf das Schif fahren. Puh, war das groß! Es<br />

ging eine Schräge hoch auf Deck 5 und dort wurde<br />

ich ganz hinten links an der Seite eingewiesen<br />

zum Parken. Dann ging alles ganz schnell und<br />

die beiden stiegen samt ihrer Rucksäcke aus. Die<br />

Nacht werde ich wohl ohne sie verbringen, mal<br />

schauen, vielleicht kann ich mich mit den anderen<br />

Autos unterhalten.<br />

An Bord wurden wir fix eingewiesen zum Parken und konnten in<br />

den Passagierbereich gehen. Doch leider war unsere Kabine noch<br />

nicht gesäubert, sodass wir noch warten mussten. Wir gingen aufs<br />

Sonnendeck und genossen den Blick auf den Hafen. Um Viertel nach<br />

eins konnten wir unsere Kabine auf Deck 8, Nummer 919, beziehen.<br />

Sie bestand aus einem Doppelbett, einer kleinen Sitzgelegenheit und<br />

einem Bad, die Sicht aus dem Fenster zeigte uns, was auf der Shoppingmeile<br />

so los war.


Da wir das Auslaufen aus dem Hafen nicht verpassen wollten, begaben<br />

wir uns wieder an Deck, und kurze Zeit später verließen wir<br />

Kiel. <strong>Das</strong> Schiff war mit einer Geschwindigkeit von ca. 20 km/h unterwegs<br />

und auf dem Wasser waren viele kleine Motorschiffe und<br />

Segelschiffe. Wir fuhren vorbei an einem Leuchtturm und Stränden<br />

und verließen langsam aber sicher das deutsche Festland.<br />

Wir unternahmen einen Rundgang auf dem Schiff und wollten<br />

mal schauen, was es alles zu bieten hatte. Außer der Shoppingmeile<br />

gab es einen Wellnessbereich, mehrere Restaurants, ein Kino, ein<br />

Casino, einen Golfsimulator, einen Supermarkt und noch viele andere<br />

Dinge, die wir für unsere Reise nicht wirklich brauchten.<br />

Sehr lustig war es im Supermarkt, dort übertrug sich die Motorenvibration<br />

auf die Flaschen und wir hörten ein ständiges Klirren.<br />

In Kiel war der Anfang eines Multi-Caches, hier war die Aufgabe,<br />

an einer Schiffsschraube die Flügel zu zählen. Die weiteren Stationen<br />

waren dann auf See, sodass wir während der Fahrt immer mal<br />

wieder an Deck gingen, um die Aufgaben zu lösen.<br />

Ansonsten war die Reise mit dem Schiff eher ein Mittel zum Abkürzen<br />

für uns, sodass wir die Zeit mit Ausruhen verbrachten. Der<br />

Tag hatte schließlich früh begonnen.<br />

3. Juli 2017 Tag 2<br />

Oslo – Sandefjord (Norwegen)<br />

Kilometer 165.606 bis 165.758<br />

= 152 Kilometer / Tag<br />

= 411 Kilometer / Reise<br />

Die erste Nacht auf so einem großen Schiff … und die war nicht<br />

ganz langweilig. Nachdem wir früh im Bett und recht schnell<br />

eingeschlafen waren, wurden wir gegen 3 Uhr wach. <strong>Das</strong> Neonlicht<br />

aus der Shoppingmeile schien aufdringlich durch das Fenster, die<br />

Kabine quietschte bedenklich, und es schaukelte wie, na ja, wie auf<br />

einem Schiff halt. Aber eher wie auf einem kleinen Schiff. Und wir<br />

17


waren doch auf der Color Line Fantasy, einem großen Kreuzfahrtschiff<br />

…<br />

Draußen war es stürmisch und wir hätten nicht gedacht, dass sich<br />

das so auf die Kabine auswirkte. Auf dem Fernseher konnten wir die<br />

Route des Schiffes verfolgen. Wir hatten gerade Dänemark im Westen<br />

hinter uns gelassen und somit war etwas mehr Meer um uns herum.<br />

Wir ließen uns in den Schlaf schaukeln und gegen 7 Uhr überlegten<br />

wir, ob wir noch ein Stündchen schlafen oder zum Frühstück gehen<br />

sollten. Die Wahl fiel gegen das Frühstück, doch eine Stunde später<br />

machten wir uns dann auch auf, frisch geduscht und munter, und<br />

suchten nach einem Kaffee.<br />

An Deck genossen wir die Sonne und die Aussicht auf Norwegen.<br />

Kleine Inseln mit den typischen skandinavischen Häuschen, die darauf<br />

warteten, bewundert zu werden. In sommerlichem Grün zeigte<br />

sich das Festland, immer wieder durch kleine Buchten unterbrochen.<br />

Bald schon kam Oslo in Sicht, ein weiteres großes Schiff fuhr vor<br />

uns in den Hafen ein. Plötzlich kamen mehrere Speedboote vom<br />

Festland mit hohem Tempo auf uns zugefahren, ganz so, als wollten<br />

sie das Schiff entern. Doch wir mussten keine Angst haben, das war<br />

nicht ernst gemeint. Die Touristen auf den Booten hatten viel Spaß<br />

und der Kapitän fuhr immer wieder in sehr engen Kurven an unserem<br />

Schiff vorbei, sodass es fast so aussah, als kippte das Boot um.<br />

<strong>Das</strong> Quietschen und Schreien der Passagiere bestätigte uns, dass<br />

es nicht nur vom Sonnendeck der Fantasy so aussah. Ein großes<br />

Winken von beiden Seiten und die Speedboote fuhren weiter.<br />

Um 10 Uhr sollten wir anlegen, eine viertel Stunde vorher kam die<br />

Durchsage, dass wir zu unseren Autos durften. Unsere Rucksäcke<br />

hatten wir bereits aus der Kabine geholt, und so machten wir uns auf<br />

in Richtung Parkdeck auf der Ebene 5.<br />

Wir kämpften uns durch die eng parkenden Autos bis zu unserem<br />

Floh. Dort angekommen, waren die Rucksäcke schnell verstaut und<br />

wir eingestiegen. Nun begann das Warten bis zur Ausfahrt.<br />

18


Es kamen immer mehr Autos auf das Deck und<br />

wir standen eng aneinander geparkt. Alle waren<br />

größer als ich und ich kam mir vor wie ein kleines<br />

Kind. Doch es waren alles nette Gesellen. Wir unterhielten<br />

uns ein wenig über die Fahrt bis hierher.<br />

Manche konnte ich nicht verstehen, da sie<br />

Norwegisch sprachen, doch es waren auch einige<br />

Deutsche an Bord.<br />

Ich merkte, wie das Schif ablegte, und nun wartete<br />

ich darauf, was passieren würde. Mehrere<br />

Männer kamen und kontrollierten die Autos.<br />

Doch bei mir schien wohl alles richtig zu sein.<br />

Später wurde das Licht abgedunkelt. So konnte<br />

ich etwas schlafen, war ich doch müde von der<br />

Fahrt.<br />

Huch, was war das denn? Ich wurde plötzlich<br />

wach, um mich herum war noch alles dunkel,<br />

wo war ich? Hatte ich geträumt? Ach nein, ich<br />

war ja auf dem Schif, doch mir wurde ein wenig<br />

unheimlich. Es schaukelte ziemlich doll und ich<br />

hote darauf, dass alle anderen Autos auch die<br />

Handbremse angezogen hatten.<br />

Ich hatte ein bisschen Angst … das Schif sollte<br />

doch wohl nicht untergehen und ich <strong>Markus</strong> und<br />

<strong>Nicole</strong> nie wieder sehen? Puh, es war nicht leicht,<br />

still zu stehen. Und schon wieder ein krätiger<br />

Ruck, so als ob eine Riesenwelle uns erwischt<br />

hätte. Nach dem ersten Schrecken erholte ich<br />

mich und begann, das Schaukeln zu genießen.<br />

Noch während des Wartens kam eine Frau an unser Auto und stellte<br />

sich als Cacherin vor. Wir haben ein Magnetschild mit der Aufschrift<br />

Geocaching auf dem Wagen und deshalb waren wir als Cacher erkennbar.<br />

Sie fragte, ob wir einen Code am Auto haben, um ihn zu tracken.<br />

(Dies ist ein Spiel im Spiel beim Geocachen, jeder Code hat eine<br />

19


eigene kleine Internetseite, auf der eigene Kommentare hinterlassen<br />

werden können.) Wir kamen noch kurz ins Gespräch und tauschten<br />

uns über unsere Reiseziele und bereits gefundene Caches aus, bevor<br />

sie wieder zu ihrem Auto ging. Natürlich nicht, ohne dass wir uns<br />

gegenseitig noch eine gute Reise und viel Spaß gewünscht hatten.<br />

20<br />

Ich hörte die ersten Motorgeräusche, nun sollte<br />

es wohl bald vom Schif gehen. Es war mittlerweile<br />

kurz vor 11:00 Uhr. Dann ging alles ganz<br />

schnell, die Autos neben uns fuhren bereits und<br />

die hinter uns setzten schon zurück.<br />

Nun konnte <strong>Nicole</strong> mich auch ein Stück zurückfahren<br />

und wir fuhren in einer Kurve um den<br />

nächsten Pfeiler. Dann ging es eine kleine Strecke<br />

geradeaus, eine weitere Kurve nach rechts,<br />

und dann kam die Rampe, auf der wir bereits<br />

hochgefahren waren.<br />

Hui, das hat Spaß gemacht, wie auf einer Rutsche,<br />

leider viel zu kurz. Schon waren wir draußen<br />

im Tageslicht. <strong>Das</strong> blendete ein wenig nach<br />

dem schummerigen Licht im Rumpf des Schifes.<br />

Wir fuhren der Straße folgend bis zu einem Kreisel,<br />

dann bogen wir ab auf einen Parkplatz. Ich<br />

dachte, es ging jetzt richtig los? Geparkt hatte ich<br />

doch lange genug!<br />

Gleich am Hafen befand sich das Finale des Multi-Caches, den wir in<br />

Kiel begonnen und über die Fahrt weiter gelöst hatten. Wir fuhren<br />

auf einen Parkplatz und die Dose mit dem Logbuch konnte sich nicht<br />

lange verstecken.<br />

Für heute hatten wir den Besuch von zwei Sehenswürdigkeiten in<br />

Oslo geplant, bevor es dann weiter in den Westen gehen sollte. Wir<br />

fuhren als erstes in den Vigelandpark, nur ein paar Kilometer vom<br />

Hafen entfernt. Hier hat der Bildhauer Gustav Vigeland (1869–1943)<br />

über 200 Skulpturen von nackten Menschen geschaffen. Rechts und


links des Weges sind sie zu bewundern, es handelt sich um alte und<br />

junge Menschen, teilweise sehr innig miteinander, teilweise athletisch<br />

verrenkt. Am Ende des Weges steht auf einem kleinen Hügel<br />

eine 17 Meter hohe Steinsäule aus 121 ineinander verschlungenen<br />

Menschenleibern. Um den Monolithen herum bilden überdimensionale<br />

Steinmenschen einen imposanten Anblick.<br />

Der Brunnen unterhalb der Säule besteht aus einem Kreis starker<br />

Männer und plätschert munter vor sich hin. Ein Blumenmeer in der<br />

ganzen Anlage macht den Park zu einem Ort der Entspannung. Viele<br />

Sitzmöglichkeiten boten sich an, um einem Moment zu verweilen.<br />

Der Vigelandpark ist eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten<br />

in Oslo. Wir waren beeindruckt von den vielen Skulpturen, manche<br />

waren ziemlich skurril und verdreht. Wir fotografierten einige und<br />

gingen bis zur Säule vor, die auf einer Anhöhe schon vom Eingang<br />

des Parks zu sehen war. Es war schon beeindruckend, was der Bildhauer<br />

so alles aus Stein gezaubert hatte.<br />

Man gut, wir parkten nur kurz, dann ging es weiter,<br />

doch nach wenigen Kilometern fuhren wir<br />

schon wieder auf einen Parkplatz. Was war das<br />

denn nun schon wieder – so viele Busse um mich<br />

herum, hofentlich sahen die mich auch alle. Die<br />

beiden gingen wieder von mir weg. Wenn das so<br />

weitergehen sollte, dann wird diese Reise ziemlich<br />

langweilig.<br />

Doch kurze Zeit später kamen sie wieder und wir<br />

fuhren weiter. Nun ging es durch mehrere Kreisel<br />

und ein paar Serpentinen hoch, hui, das hat Spaß<br />

gemacht! Und noch eine Kurve, ich konnte von<br />

hier oben schon das Meer sehen. Langsam fand<br />

ich Gefallen an der Fahrt, doch dann, oh nein, der<br />

nächste Parkplatz. Na gut, hier war wenigstens<br />

was los und nicht so viele Busse um mich herum.<br />

Ich hatte einen tollen Ausblick. Mein Job war<br />

dann wohl mal wieder warten.<br />

21


Als Nächstes durfte das Wahrzeichen Oslos nicht in unserer Sammlung<br />

fehlen. Wir fuhren zum Holmenkollen. Die markante Silhouette<br />

des Holmenkollbakkens war schon bald zu sehen. Nachdem wir<br />

einen Parkplatz gefunden hatten, standen wir vor der weltweit ältesten<br />

Skischanze. <strong>Das</strong> war sehr beeindruckend. Sie wurde 1892 erbaut<br />

und 1952 fanden hier die VI. Olympischen Winterspiele statt. Die Anlage<br />

musste später abgerissen werden, da sie für Großereignisse wie<br />

diese nicht mehr sicher war. Nach unzähligen Entwürfen entschieden<br />

sich die Norweger für den Aufbau einer ähnlichen Anlage, die<br />

2010 eröffnet wurde. Im Skimuseum kann die Geschichte der Skier<br />

und deren Bindungen bewundert werden.<br />

Schon vom Parkplatz aus hatten wir einen beeindruckenden Blick<br />

auf die Anlage. Wir gingen um die Skischanze herum. Hier waren<br />

ebenfalls Caches zu suchen, wir fanden sie schnell und waren dadurch<br />

bald auf halber Höhe der Anlage und konnten von hier auf das<br />

Meer schauen. Von ganz oben gab es die Möglichkeit, an einem Seil<br />

runterzufahren.<br />

Uns genügte jedoch der Ausblick von hier oben auf halber Höhe auf<br />

die Anlage und in die Ferne. Wir gingen auf der anderen Seite der<br />

Schanze an der Straße zurück zum Auto und besprachen bei einem<br />

Schluck Wasser und einem Pick Up unser weiteres Vorgehen.<br />

Hier war es lustig, die Autos kamen und fuhren<br />

wieder. Immer wieder amüsierten sie sich über<br />

mich, wohl wegen der Aufschrit »Wohnmobil«.<br />

Kinder fuhren mit Ihren Mountainbikes auf verschiedenen<br />

Hindernissen und wirkten ziemlich<br />

professionell.<br />

<strong>Markus</strong> und <strong>Nicole</strong> kamen wieder und die Skandinavienkarte<br />

wurde auf meinem Lenkrad ausgebreitet.<br />

Sie unterhielten sich über die nächsten<br />

Ziele und ich hote, dass ich nun mal länger<br />

fahren durte. Parkplätze waren auf Dauer nicht<br />

so meins.<br />

22


Wir nahmen den Reiseführer zur Hilfe und schauten uns die von<br />

uns gesetzten Ziele an. Wir gaben Kristiansand in das Navi ein und<br />

beschlossen, das als heutiges Ziel anzupeilen, bevor es dann bis Stavanger<br />

ging. Alles war schnell wieder an seinem Ort verstaut und die<br />

Fahrt begann.<br />

Zunächst ging es die vielen Kurven erst einmal wieder runter und<br />

wir bekamen noch ein paar wunderschöne Ausblicke auf das Meer<br />

zu sehen. Sogar unser Kreuzfahrtschiff sahen wir noch einmal, da es<br />

um 14 Uhr im Hafen wieder abgelegt hatte.<br />

Cool, nun konnten wir endlich fahren. Die Straße<br />

runterzufahren machte mir genauso viel Spaß<br />

wie rauf, und nach ein paar Kreiseln waren wir<br />

auf der E18. Doch Tempo konnten wir dort auch<br />

nicht machen, die Geschwindigkeitsbegrenzung<br />

lag bei 80km/h.<br />

Hier sah es fast so aus wie zu Hause, nun ja, eben<br />

nur fast, die Autos vor und hinter mir hatten norwegische<br />

Kennzeichen, die Berge waren ein wenig<br />

höher, doch es war halt auch nur eine Autobahn,<br />

auf der wir fuhren.<br />

Zur Abwechslung kam ein Tunnel, der durch den<br />

Berg führte, so etwas hatte ich zu Hause nicht so<br />

ot. <strong>Das</strong> machte Spaß, die Tunnel waren unterschiedlich<br />

lang. Manche bis zu drei Kilometer!<br />

Ach ja, und dann war hier noch etwas anders: Ich<br />

musste die ganze Zeit mit Licht fahren, obwohl<br />

es hier um die Jahreszeit nicht mal nachts dunkel<br />

wird. Komisches Land!<br />

Waren die Tunnel am Anfang eine Abwechslung,<br />

so begannen sie bald zu nerven. Wir waren bald<br />

mehr im Tunnel als im Tageslicht unterwegs.<br />

Dann eine Fahrbahnverengung – ob die das hier<br />

besser hinbekommen? Die linke Spur war gesperrt<br />

und nur noch eine befahrbar. Wir fuhren<br />

23


24<br />

etwas langsamer, doch im Großen und Ganzen<br />

war die Fahrbahnverengung schnell erledigt und<br />

es ging weiter. Teilweise durte ich jetzt sogar bis<br />

110 km/h fahren.<br />

Dann wurde eine Baustelle angekündigt. Wir<br />

wurden runter gedrosselt auf 50 km/h und das<br />

war auch gut so. Die Straße wurde ein wenig<br />

kurvig und hügelig. Einmal kamen wir zum Stillstand,<br />

aber die meiste Zeit ging es langsam weiter.<br />

Die Baustelle war fast zu Ende, wir fuhren auf<br />

einen Kreisel zu – ja, mitten auf der Autobahn!<br />

Und dann passierte es. Ich fuhr die kleine Anhöhe<br />

hoch und plötzlich durchfuhr mich ein kleiner<br />

Schmerz, es krachte laut und ich fühlte mich erschöpt.<br />

Was war los??<br />

Schnell waren wir auf der E18 und konnten gemütlich mit 80 km/h<br />

die Landschaft genießen, solange wir nicht in einem Tunnel waren,<br />

diese wurden entlang der Strecke immer häufiger. Wir freuten uns<br />

schon darauf, im Meer zu baden und auf unsere erste Nacht in diesem<br />

Urlaub im Auto.<br />

In einer Baustelle mussten wir langsamer fahren und in einem<br />

Kreisel auf einer kleinen Anhöhe wurden unsere Urlaubspläne für<br />

diesen Tag unterbrochen. Es knackte, und ich konnte plötzlich nicht<br />

mehr kuppeln. Schnell haben wir das Auto an die Seite gefahren,<br />

standen jedoch kurz vor dem Kreisel. <strong>Markus</strong> hat das Warndreieck<br />

aufgestellt und mit dem ADAC telefoniert. <strong>Das</strong> war um 16:35 Uhr. Der<br />

Herr von den Gelben Engeln meinte, er würde uns Hilfe schicken,<br />

das könnte aber bis zu drei Stunden dauern.<br />

Wir zogen unsere Warnwesten an, verließen das Auto und stellten<br />

uns an den Straßenrand. <strong>Markus</strong> hielt noch Motorradfahrer an, die<br />

ihm halfen, Floh ein wenig weiter an den Rand zu schieben. So konnten<br />

die vielen LKW besser vorbeifahren. Nun hieß es abwarten, bis<br />

jemand kam und uns half.


Mein Bowdenzug von der Kupplung war gerissen.<br />

<strong>Nicole</strong> bremste und wir kamen am Straßenrand<br />

zum Stehen. Später haben mich zwei Männer<br />

und <strong>Markus</strong> noch ein wenig an den Rand geschoben.<br />

<strong>Markus</strong> telefonierte und 50 Minuten später<br />

war ein sehr netter Herr vom hiesigen ADAC mit<br />

einem Abschleppwagen bei uns.<br />

Schnell fand er den Rest meines Bowdenzuges<br />

im Fahrerraum und es war schnell klar: Vor Ort<br />

konnte das nicht repariert werden. Ein gelber<br />

Haken wurde an mir befestigt und ich wurde auf<br />

den Abschleppwagen gezogen. Was für ein komisches<br />

Gefühl. Doch der Herr war sehr behutsam<br />

mit mir.<br />

Anschließend wurde ich wie auf einer Hebebühne<br />

hochgehoben und der Wagen setzte sich mit<br />

mir in Bewegung. Ich konnte nichts sehen, doch<br />

die Kurven waren schon abenteuerlich. Ich war<br />

gespannt, wo es nun hinging.<br />

<strong>Das</strong> Warten fühlte sich ziemlich lang an, die Sonne schien und es<br />

war sehr warm. Wir hofften, nicht noch einen Sonnenbrand oder<br />

gar -stich zu bekommen. Man gut, dass wir genügend Wasser mitgenommen<br />

hatten. Doch bereits nach einer guten halben Stunde<br />

klingelte das Telefon und <strong>Markus</strong> sprach mit dem Herrn vom NAF.<br />

Weitere zehn Minuten später war der Abschleppdienst vor Ort und<br />

brachte uns in die nächste Werkstatt.<br />

Diese hatte allerdings schon Feierabend und wir beschlossen, im<br />

Auto zu übernachten, da wir mitten in einem Industriegebiet waren<br />

und weit und breit keine Alternative zu sehen war. Wir hatten ja alles<br />

dabei.<br />

Also machten wir uns erst einmal Abendbrot. Es gab Schweinefleisch<br />

mit Bohnen für den einen und Reis mit Spinat, von der Firma<br />

Firepot, für die andere. Als wir so am Kochen waren, kam ein Anwohner<br />

und bot uns an, die Tür bis 23 Uhr offen zu lassen, damit wir die<br />

25


Regen ab und gingen danach in Richtung des 4 km entfernten Sandefjord.<br />

Da das PQ auf dem Montana nur die Dosen ab 50 Favoriten-Punkten<br />

aufwärts geladen hatte, sah es erstmal recht nüchtern aus. Als wir<br />

an eine Steinumfriedung kamen, schaltete ich dann c:geo ein, um<br />

30 m weiter einen Tradi zu sehen. Wir gingen hin und fanden den<br />

PETling am Schild.<br />

8/1 GC2B4JA Elgesem<br />

Weiter ging es dann den Weg runter in die Stadt und es fing wieder<br />

an zu regnen, gut, dass es hier ein Bushäuschen gab, flugs hinein und<br />

abwarten. Nach 15 Minuten war der Regen vorbei, wir konnten weiter,<br />

doch es kam neuer Regen, schnell ins nächste Bushäuschen und<br />

die App befragt. Ein Cache in 105 m, okay, nach Ende des Regens den<br />

Nano an einer Bank gehoben.<br />

9/2 GC5NAFK Familieseter<br />

Weiter ging es, wobei hier irgendwie nur Straßen, aber keine Fußwege<br />

gebaut wurden, man fährt hier wohl. Vorbei an einem See mit einem<br />

DNF Richtung Hafen. Auf dem Weg ins Stadtzentrum konnten<br />

wir einen weiteren PETling finden.<br />

10/3 GC68X9Z Ekeberg Kapell #20<br />

Schließlich kamen wir im Hafen an. Bei eitel Sonnenschein lief gerade<br />

ein Schiff ein, was wir auf SD bannten. Hier gibt es ein Museum,<br />

und überhaupt ist der Ort für den Walfang und dessen Geschichte<br />

berühmt. So saßen wir auch an einem Brunnen, der diese Geschichte<br />

darstellt, natürlich mit einem Cache unter einer Bank.<br />

11/4 GCX8G4 Whale vs. Man<br />

14


Wasser gefüllt werden und 15 Minuten ziehen. <strong>Das</strong> Bohnengericht,<br />

was hätte noch länger ziehen können, war aber lecker, ebenso das<br />

scharfe Reisgericht – volle Punktzahl!<br />

4. Juli 2017 Dienstag Tag 3<br />

Cachetag in Sandefjord<br />

Der Wecker klingelte nach einer ruhigen, hellen und 12°C kalten<br />

(ohne Frieren in den dünnen OCK-Schlafsäcken) Nacht um<br />

6:00 Uhr. Stian musste zur Arbeit und wollte uns die beiden großen<br />

Rucksäcke vor die Tür stellen. Wir waren also gespannt und angezogen,<br />

nur Stian erschien nicht … dafür um 6:45 Uhr ein Kollege ohne<br />

Schlüssel – Öffnungszeit 7:30 Uhr.<br />

Gegen 7:10 Uhr erschien der barfüßige Stian mit den Rucksäcken<br />

und ehe ich aus dem Wagen springen und mich nochmal bedanken<br />

konnte, war er schon wieder verschwunden.<br />

Nun trudelten auch die restlichen Kollegen ein und wir konnten<br />

um 7:30 Uhr bei Thomas unser Problem vortragen. Der übergab<br />

dann an seinen Chef Eric, der uns nicht viel Hoffnung machte, da<br />

der Twingo nicht in Norwegen verkauft wurde und Ersatzteile direkt<br />

aus Frankreich geordert werden mussten.<br />

Aber die Jungs wollten sich den Wagen dennoch mal anschauen, ob<br />

nicht vielleicht etwas zu machen ist. Es wäre ja nur ein Drahtzug, von<br />

dem vielleicht einige Teile wiederverwendet werden konnten – so jedenfalls<br />

unsere Hoffnung. Eric holte den Schlüssel und wollte mal<br />

schauen, so die Ansage. Alle hier waren sehr bemüht, schien es uns!<br />

Nebenan waren zwei flügge Möwen in graumeliert und plüschig,<br />

die hockten einfach auf dem Rasen. Und einen Cache gibt es laut<br />

c:geo auch noch in 400m Entfernung im Industriegebiet.<br />

Gegen 13:00 Uhr kam die Nachricht, dass es zwar keine Woche dauerte,<br />

aber deren Kabelzüge zu kurz waren. Sie hatten jedoch einen<br />

Twingo auf einem Schrottplatz gefunden, der als Spender herhalten<br />

konnte. Kurz entschlossen warteten wir den gerade einsetzenden<br />

13


Toilette benutzen konnten. <strong>Das</strong> war super, denn hierfür hatten wir<br />

nur wenig Alternativen.<br />

Nach dem Essen wurde es bald frisch, wir bauten das Auto um und<br />

bereiteten uns auf die Nacht vor. Ich war schnell eingeschlafen, war<br />

der Tag doch aufregend gewesen, allerdings wurde ich in der Nacht<br />

mehrmals wach und war am Morgen doch noch recht müde. Nun<br />

blieb abzuwarten, was die Werkstatt zu Floh sagte.<br />

4. Juli 2017 Tag 3<br />

Cachetag in Sandefjord<br />

Kilometer 165.758 bis 165.758<br />

= 0 Kilometer / Tag<br />

= 411 Kilometer / Reise<br />

Pünktlich zur Öffnung der Werkstatt waren wir wach und das<br />

Auto war schnell wieder umgebaut. Wir gingen zur Anmeldung<br />

und sprachen mit Thomas. Da wir bereits wussten, was dem Wagen<br />

fehlte, schaute er gleich nach dem Ersatzteil im Computer. Doch<br />

das erwies sich als nicht so einfach. Später kümmerte sich Eric, der<br />

Chef, selbst um unsere Angelegenheit und meinte, das Teil müsste in<br />

Frankreich geordert werden und es dauere ca. eine Woche, bis es hier<br />

in Norwegen ankäme. Der Twingo wurde in Norwegen nie verkauft,<br />

daher war es auch mit Ersatzteilen schwierig.<br />

<strong>Das</strong> war nun nicht in unserem Sinne und Eric hatte großes Mitleid<br />

mit uns. Er meinte, sie würden Floh erstmal in die Werkstatt schieben<br />

und schauen, ob sie eine andere Lösung fänden. Wir durften im<br />

Warteraum Platz nehmen und gratis Kaffee trinken. <strong>Das</strong> kam uns<br />

erst mal sehr gelegen und wir machten gerne Gebrauch davon.<br />

Um die Wartezeit zu überbrücken, schrieben wir Tagebuch, checkten<br />

E-Mails und Einträge in den sozialen Medien und warteten geduldig.<br />

26


Passend zur Mittagsrast: der erste große Wasserfall,<br />

Pause mit Dusch- und Abwaschgelegenheit


Polarkreis mit der Fähre -<br />

Mitternachtssonne, wir kommen!


<strong>Markus</strong> <strong>Gründel</strong> & <strong>Nicole</strong> <strong>Wunram</strong><br />

<strong>Das</strong> #NordkappProjekt<br />

8500 km mit dem Twingo durch Skandinavien


2. Juli 2017 Sonntag Tag 1<br />

Hannover – Kiel<br />

U<br />

m 6:00 Uhr klingelte der Wecker – heute sollte es endlich losgehen<br />

mit unserem #NordkappProjekt! Anderthalb Jahre Vorbereitung<br />

hatten wir hinter uns – wir waren gespannt, was uns alles<br />

erwarten würde.<br />

Freitag hatten wir schon die Dachbox auf unseren Twingo namens<br />

Floh montiert. Samstag dann ging es an das Verstauen von Material<br />

und Verpflegung für eine gefühlt halbjährige Expedition. Erstaunlich,<br />

was wir mit etwas Geduld in der 320 Liter fassenden Box unterbringen<br />

konnten!<br />

Mit Kiste und Korb (für den Stauraum hinter den Vordersitzen)<br />

und den großen Rucksäcken brachten wir die letzten Gepäckstücke<br />

in den Wagen, dann ging es auf die A7 Richtung Kiel.<br />

Wir kamen gut durch, tankten ein letztes Mal Sprit zu deutschen<br />

Konditionen und erreichten zeitig das Skandinavienkai. So konnten<br />

wir bequem vorm Boarding die erste Aufgabe des Multi-Caches<br />

Kiel – Oslo lösen. Gegen 14:00 Uhr legten wir ab und konnten bald<br />

weitere Stationen lösen.<br />

Leider mussten wir noch einige Zeit auf den Bezug unserer Kabine<br />

warten und blieben deshalb an Deck. Hier genossen wir das<br />

Wetter und beobachteten die vielen anderen Schiffe – in einer Werft<br />

lag sogar ein U-Boot! In den Medien sieht man immer nur diese Riesen-U-Boote,<br />

aber dieses war klein und eher gedrungen, fast so, wie<br />

man sich die Nautilus von Kapitän Nemo vorstellt.<br />

Und die schöne neue Technik hat uns auch den ersten Streich gespielt<br />

… Plötzlich hat sich mein aktuelles Watchface der fēnix5 verabschiedet<br />

– nur noch ein Verweis auf Connect IQ, sonst nix … naja, ich<br />

hatte noch andere, aber man ist ja Gewohnheitstier.<br />

9


10<br />

3. Juli 2017 Montag Tag 2<br />

Oslo – Sandefjord (Norwegen)<br />

Auf der Überfahrt hatten wir einiges an Wellengang. Von der<br />

BordCam am Bug sah es mit den kleinen Schaumkronen zwar so<br />

aus wie beim Ablegen in Kiel, aber wir spürten ein kräftiges Schaukeln,<br />

gerade, als wir aus dem Windschatten von Dänemark herauswaren.<br />

So wurden wir dann in den Schlaf geschaukelt.<br />

Irgendwann gegen 7:30 Uhr wurden wir dann wach und sind aufgestanden.<br />

<strong>Das</strong> war wohl die letzte Übernachtung in einem richtigen<br />

Bett und die letzte richtige Dusche für die nächsten sieben Wochen.<br />

Wir lösten noch die Stationen 6 und 7 des Multis Kiel – Oslo; die Station<br />

8 wollte sich nicht offenbaren. Es war sonnig und so auch beste<br />

Bedingungen und Zeit für Fotos. Auf Frühstück haben wir dann doch<br />

verzichtet und nur einen Kleinstkaffee für 24 Nok genossen.<br />

Um 9:45 Uhr wurden wir aufgefordert, zu den Autos zu gehen. Hier<br />

warteten wir – um 10:30 Uhr immer noch! Dann kam eine Mitcacherin<br />

zum Auto, der das GC-Logo an Floh aufgefallen war. Sie fragte,<br />

ob der Wagen auch discovert werden könne – klar doch! Sie und ihr<br />

Partner wollten eine Floßfahrt auf einem großen Fluss machen. Und<br />

dann wurden die ersten Motoren angelassen. <strong>Das</strong> Abenteuer begann.<br />

Zehn Minuten später ging es dann wirklich los, die Ausfahrt verlief<br />

ohne Verzögerungen und dann sind wir gleich zum Finale des Kiel<br />

– Oslo-Multis – leider nur ein einfacher PETling unter einer Treppe,<br />

aber dafür mit Parkplatz. Cache Nummer eins an diesen Tag.<br />

1/1 GCH4AF Color Line Kiel-Oslo<br />

Um 11:08 Uhr waren wir dann auf dem Parkplatz des Vigelandparken<br />

– mit den Skulpturen von 212 Menschen und dem Obelisken, an<br />

dem 121 Körper dargestellt werden. Wir haben auch ein paar zu uns<br />

passende Skulpturen gefunden. ;-)<br />

Im Park sammelten wir drei weitere Tradis ein und haben sie mit<br />

dem Montana fotografiert.


2/2 GC2Z81N A magnet for tourists?<br />

3/3 GC2WPAJ Birds behind the Angry Boy<br />

4/4 GCMAKQ Hanging from the gates<br />

Weiter ging es dann durch Oslo auf Touri-Sightseeing zum Holmenkollen,<br />

den wir um 12:04 Uhr erreichten. Die älteste Skischanze (natürlich<br />

mehrfach erneuert!) ist schon sehr beeindruckend, gerade,<br />

wenn man den Blick auf den Oslo-Fjord genießen kann.<br />

Hier war irgendein Jugendcamp mit Fahrrädern und ein Mädel,<br />

das Kleinkaliberschießen übte … und einiges an Touris. Lustig, die<br />

Anfahrt führte komplett durch einige Wohngebiete. Auch hier haben<br />

wir drei Caches – zwei Vogelhäuser und einen Nakro gehoben – denen<br />

wir ein Ersatzlogbuch spendiert haben.<br />

5/5 GC2K29R VM-82 – Da Brå brakk staven<br />

6/6 GC51A59 Norgesboksen 50 cacher – Oslo<br />

7/7 GC2K2A7 Holmenkollen Skijump<br />

Um 14:16 Uhr ging es weiter gen Süden auf der E18. Wir kamen entsprechend<br />

der Geschwindigkeitsbegrenzung und ordentlich ausgebauter<br />

Straßen, teils als Mautstrecke (gut, dass wir den Autopass hatten),<br />

gut voran – allerdings gab es, wenn überhaupt etwas zu sehen<br />

war, nur Nadelwald oder Felder zum Anschauen. Wenig spektakulär.<br />

Bis … ja, bis kurz vor einem Kreisel ein lautes und leider wohlvertrautes<br />

Knirschen ertönte und gleichzeitig <strong>Nicole</strong> ein »Nicht schon<br />

wieder!« entschlüpfte … der Bowdenzug des Kupplungspedals war<br />

wieder gerissen – an der gleichen Stelle wie im letzten Winter. Nicht,<br />

dass wir genau deswegen mit dem Wagen noch zum Urlaubs-Scheck<br />

waren! <strong>Das</strong> passierte gegen 16:30 Uhr …<br />

Gottseidank war der Verkehr langsam und wir konnten fast bis<br />

an die Seite ausrollen. Schnell waren die Warnwesten angezogen<br />

und das Warndreieck hinter die nächste Kurve platziert. Leider war<br />

es nicht eben, so dass ich allein den Floh nicht weiter auf den Seitenstreifen<br />

schieben konnte. So telefonierten wir mit dem ADAC und<br />

warteten. Ein Norweger hielt tatsächlich an und fragte, ob wir Sprit<br />

11


äuchten – leider war es das nun nicht. Ich konnte dann drei Motorradfahrer<br />

stoppen, die Floh ganz an die Seite schoben. Nun hieß<br />

es warten – in praller Sonne, und die Westen wärmten auch ganz<br />

ordentlich. Erstaunlich, dass sonst keiner anhielt.<br />

Kurz nach 17:00 Uhr klingelte das Handy, der Abschleppfahrer des<br />

NAF, leider mit schlechtem Englisch und von den vielen Daten, die<br />

ich dem ADAC gegeben hatte, war fast nix angekommen. Also habe<br />

ich die Stelle beschrieben und KOs weitergegeben. Nach weiteren 10<br />

Minuten war er dann da. Wie zu erwarten, musste Floh aufgeladen<br />

und in eine Werkstatt gebracht werden. Dies war gar nicht so einfach,<br />

da gerade die dreiwöchigen Ferien begonnen hatten und fast<br />

alle Werkstätten geschlossen waren. Dem Fahrer fiel aber noch eine<br />

Werkstatt ein, die gut im Improvisieren war und vor allem geöffnet<br />

hatte (man schließt hier schon auf 16:00 Uhr!). Um 17:35 Uhr ging es<br />

dann nach Sandefjord in ein Industriegebiet, wo wir auf dem Parkplatz<br />

der Werkstatt abgeladen wurden. Okay, es war keiner mehr<br />

da, also erstes Microadventure auf dem Werkstattparkplatz anstatt<br />

Strand und Baden …<br />

Auf dem Parkplatz herrschte unerwarteterweise noch bis tief in die<br />

Nacht ein reges Treiben. Erst haben wir mit einem der Mechaniker<br />

gesprochen, der Altmetall entsorgte. Dann mit Stian, der eine Wohnung<br />

über der Werkstatt hatte und irgendwann heimkam. <strong>Das</strong> war<br />

gut so, da wir nun, bis er abschloss, das WC der Werkstatt nutzen<br />

konnten.<br />

Dann kamen immer mal wieder Fahrzeuge von Carsharing-Pendlern,<br />

Leute, die hier wendeten, und die Putz- und Unkraut-Rausrupf-Frau,<br />

die die Außenanlagen pflegte. Mit vielen haben wir uns<br />

nett unterhalten und gefragt, ob wir hier über Nacht bleiben könnten,<br />

was kein Problem war. »Ihr seid nicht die Ersten«, so eine Aussage.<br />

Also haben wir dann Tisch und Stühle ausgepackt und von den<br />

neuen Firepot-Gerichten aus Britannien probiert, ein Reisgericht<br />

und ein Bohnengericht. Hier leistete uns der neue Spider Stove von<br />

Kovea gute Dienste. Ähnlich wie bei den Gerichten von Voyager<br />

mussten die Beutel bis zu einer bestimmten Marke mit kochendem<br />

12


Wasser gefüllt werden und 15 Minuten ziehen. <strong>Das</strong> Bohnengericht,<br />

was hätte noch länger ziehen können, war aber lecker, ebenso das<br />

scharfe Reisgericht – volle Punktzahl!<br />

4. Juli 2017 Dienstag Tag 3<br />

Cachetag in Sandefjord<br />

Der Wecker klingelte nach einer ruhigen, hellen und 12°C kalten<br />

(ohne Frieren in den dünnen OCK-Schlafsäcken) Nacht um<br />

6:00 Uhr. Stian musste zur Arbeit und wollte uns die beiden großen<br />

Rucksäcke vor die Tür stellen. Wir waren also gespannt und angezogen,<br />

nur Stian erschien nicht … dafür um 6:45 Uhr ein Kollege ohne<br />

Schlüssel – Öffnungszeit 7:30 Uhr.<br />

Gegen 7:10 Uhr erschien der barfüßige Stian mit den Rucksäcken<br />

und ehe ich aus dem Wagen springen und mich nochmal bedanken<br />

konnte, war er schon wieder verschwunden.<br />

Nun trudelten auch die restlichen Kollegen ein und wir konnten<br />

um 7:30 Uhr bei Thomas unser Problem vortragen. Der übergab<br />

dann an seinen Chef Eric, der uns nicht viel Hoffnung machte, da<br />

der Twingo nicht in Norwegen verkauft wurde und Ersatzteile direkt<br />

aus Frankreich geordert werden mussten.<br />

Aber die Jungs wollten sich den Wagen dennoch mal anschauen, ob<br />

nicht vielleicht etwas zu machen ist. Es wäre ja nur ein Drahtzug, von<br />

dem vielleicht einige Teile wiederverwendet werden konnten – so jedenfalls<br />

unsere Hoffnung. Eric holte den Schlüssel und wollte mal<br />

schauen, so die Ansage. Alle hier waren sehr bemüht, schien es uns!<br />

Nebenan waren zwei flügge Möwen in graumeliert und plüschig,<br />

die hockten einfach auf dem Rasen. Und einen Cache gibt es laut<br />

c:geo auch noch in 400m Entfernung im Industriegebiet.<br />

Gegen 13:00 Uhr kam die Nachricht, dass es zwar keine Woche dauerte,<br />

aber deren Kabelzüge zu kurz waren. Sie hatten jedoch einen<br />

Twingo auf einem Schrottplatz gefunden, der als Spender herhalten<br />

konnte. Kurz entschlossen warteten wir den gerade einsetzenden<br />

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Regen ab und gingen danach in Richtung des 4 km entfernten Sandefjord.<br />

Da das PQ auf dem Montana nur die Dosen ab 50 Favoriten-Punkten<br />

aufwärts geladen hatte, sah es erstmal recht nüchtern aus. Als wir<br />

an eine Steinumfriedung kamen, schaltete ich dann c:geo ein, um<br />

30 m weiter einen Tradi zu sehen. Wir gingen hin und fanden den<br />

PETling am Schild.<br />

8/1 GC2B4JA Elgesem<br />

Weiter ging es dann den Weg runter in die Stadt und es fing wieder<br />

an zu regnen, gut, dass es hier ein Bushäuschen gab, flugs hinein und<br />

abwarten. Nach 15 Minuten war der Regen vorbei, wir konnten weiter,<br />

doch es kam neuer Regen, schnell ins nächste Bushäuschen und<br />

die App befragt. Ein Cache in 105 m, okay, nach Ende des Regens den<br />

Nano an einer Bank gehoben.<br />

9/2 GC5NAFK Familieseter<br />

Weiter ging es, wobei hier irgendwie nur Straßen, aber keine Fußwege<br />

gebaut wurden, man fährt hier wohl. Vorbei an einem See mit einem<br />

DNF Richtung Hafen. Auf dem Weg ins Stadtzentrum konnten<br />

wir einen weiteren PETling finden.<br />

10/3 GC68X9Z Ekeberg Kapell #20<br />

Schließlich kamen wir im Hafen an. Bei eitel Sonnenschein lief gerade<br />

ein Schiff ein, was wir auf SD bannten. Hier gibt es ein Museum,<br />

und überhaupt ist der Ort für den Walfang und dessen Geschichte<br />

berühmt. So saßen wir auch an einem Brunnen, der diese Geschichte<br />

darstellt, natürlich mit einem Cache unter einer Bank.<br />

11/4 GCX8G4 Whale vs. Man<br />

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Weiter führte uns der Weg in Richtung Walfangmuseum. Auf diesem<br />

Weg hoben wir den ersten Biltema-Cache, wo das cachetool I<br />

modular gerade noch ausreichte um an den Cache zu gelangen –<br />

Glück gehabt!<br />

12/5 GC64HET Badeparken<br />

Beim Museum, wo das 21 m lange Modell eines Blauwals von 1917<br />

ausgestellt ist, hatten wir cachetechnisch weniger Glück. Der Cache-<br />

Wirt, eine Bank, war zu Gunsten einer Baustelle verschwunden. Und<br />

im Museum erklärte man uns, dass es um 17:00 Uhr, also in 13 Minuten,<br />

schlösse. Okay, also Rückzug. Auch hier noch ein DNF, was uns<br />

nicht weiter störte. Dafür spürten wir die nun brütende Sonne und<br />

es ging bergan. So kamen wir etwas dehydriert an unserer Werkstatt<br />

an und machten erstmal Abendessen, gestreckter Asia Nudeltopf<br />

vom Maggi.<br />

Leider war Stian nicht da und unser Toilettenproblem konnten wir<br />

wegen der vielen Überwachungskameras nicht lösen. Also sind wir<br />

nochmal los, einen letzten Cache mit 45 Favoritenpunkten in 400 m<br />

Entfernung suchen … ein weiterer DNF. Zwar ist die Firma laut Listing<br />

informiert, aber unter Beobachtung der vielen wachsamen Kameras<br />

suchen wollten wir auch nicht. So ging es unverrichteter Dinge<br />

wieder »heim«. Kurz darauf erschien Stian und wir vereinbarten,<br />

dass er die Tür noch bis 22:00 Uhr aufließe.<br />

Diese Nacht kamen die Schlafbrillen zu ihrem ersten Einsatz … Es<br />

wurde selbst um 2:00 Uhr nicht mehr richtig dunkel!<br />

5. Juli 2017 Mittwoch Tag 4<br />

Sandefjord – Lindesnes Fyr<br />

Nach der zweiten Nacht auf dem Werkstatthof ging es langsam<br />

los. Um 9:00 Uhr wollten die Jungs den Twingo-Schlüssel haben<br />

und um 10:00 Uhr hieß es dann »Let the vacations begin!!!«<br />

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Die Jungs waren alle super nett und so süß besorgt, dass sie uns<br />

nun endlich haben helfen können – und die Rechnung von 2.000 Nok<br />

fanden wir für die viele Telefoniererei auch okay. Wir hofften, dass es<br />

das jetzt mit Pannen und Unvorhergesehenem gewesen war!<br />

Um 10:42 Uhr sind wir dann, nach einem Werkstattkaffee und<br />

Trinkwasser auffüllen, los gen Süden, der E18 folgend.<br />

Nach unzähligen Tunneln kamen wir an eine größere Baustelle, wo<br />

wir auf eine eventuell alte Variante der E18 geleitet wurden. Fortan<br />

war die Strecke landschaftlich eher felsig und kurvig und auf 50 bis<br />

70 km/h beschränkt. Irgendwann machten wir Pause auf einem der<br />

wenigen Rastplätzen, die die E18 auf diesem Teilstück zu bieten hat.<br />

Natürlich war hier auch ein Cache, zu dem ich aber allein durchs Unterholz<br />

gegangen bin.<br />

Leider ließ der nahegelegene See wegen der vielen Rastplatzbesucher<br />

kein Baden zu.<br />

13/1 GC3FZQD Lindeli Rasteplass<br />

Kurz hinter Mandal sind wir dann auf die 460 abgebogen. Weitere 26<br />

km Richtung Süden zum ältesten und südlichsten Leuchtturm Norwegens,<br />

dem Lindesnes Fyr. Hier haben wir uns durch die Eingangskontrollen<br />

geschummelt und den Ausblick Richtung Dänemark und<br />

auf die wilden Felsen im Wasser genossen.<br />

Und natürlich sind wir den schmalen Pfaden über Stock und Stein<br />

zum<br />

14/2 GC1EA41 Udsigt mod Danmark<br />

gefolgt … Hier war auf den gelb und eher weniger markierten Pfaden<br />

durchaus einiges los. Am Cache mussten wir feststellen, dass wir befreundete<br />

Cacher aus Lübeck um zwei Tage verpasst hatten – schade,<br />

ein zufälliges Treffen wäre sicher lustig geworden.<br />

Als wir um 17:45 Uhr wieder am Auto waren, hatten wir keine Lust<br />

mehr, die kurvigen 26 km zurückzufahren – zumal sich weder ein<br />

schöner Rastplatz für die Nacht noch ein Badeplatz auf der Strecke<br />

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offenbart hatten. So blieben wir hier auf dem Stellplatz ohne Strom<br />

und Wasser und genossen den sonnigen, aber windigen Abend.<br />

Zwischen all den vielen Wohnmobilen waren wir der Hingucker<br />

und wurden angequatscht – schnell hatte sich eine richtige Fangemeinde<br />

gebildet. ;-)<br />

6. Juli 2017 Donnerstag Tag 5<br />

Lindesnes Fyr – Preikestolen Campingplatz<br />

Um 2:20 Uhr stand der Mond toll über dem Leuchtturm … aber es<br />

gab auch einen zusätzlichen Gast, der auf den Parkplatz ankam<br />

und mich weckte. Leider ließ sich die tolle Stimmung nicht auf SD<br />

einfangen.<br />

Gegen 8:00 Uhr sind wir bei Sonnenschein wach geworden und haben<br />

uns langsam ans Aufstehen gemacht. Frühstück mit dem ersten<br />

selbstgemachten Kaffee in diesem Urlaub vor dem Wagen.<br />

Diese Nacht hatten wir minimal 11°C, also ein Grad weniger als<br />

die letzten Nächte – dennoch haben die leichten OCK-Schlafsäcke<br />

gelangt, schon erstaunlich, wie schnell wir uns den Gegebenheiten<br />

anpasst haben! Auch mit dem wenigen Essen von zwei Müsliriegeln<br />

und einem Fertiggericht am Abend … dafür verschwinden die Bäuche<br />

zusehends.<br />

Allmählich wurden die anderen ca. 15 Wohnmobil-Insassen auch<br />

wach und schlichen sich, wenn nicht mit Frühstück oder Gassigehen<br />

beschäftigt, zum noch eintrittsfreien Turm hoch. Kurz nach 9:00 Uhr<br />

erschien der erste Touribus.<br />

Gegen 10:30Uhr waren wir dann zum Aufbruch bereit, schnell noch<br />

ein paar Bilder von Floh neben dem Nordkapp-Schild und dann auf<br />

die 26 km-Serpentinen-Strecke nach Vigeland zur E39. Ich durfte<br />

diesmal fahren und klemmte mich hinter einen Touribus, der nach<br />

1,5 Stunden seine Schäfchen ein Stück weiter brachte. Praktisch, da<br />

die sonst so forschen Eingeborenen für den dicken Bus brav an die<br />

Seite fuhren und wir so an ihnen vorbeihuschen konnten. Dies ging<br />

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so bis kurz vor einer Tankstelle. Dort tankten wir und machten einen<br />

Fahrerwechsel. Und weiter ging es gen Stavanger zu den drei<br />

Schwertern im Fjell. Die Strecke hatte wieder viele Tunnel, mal mit<br />

Naturfels, mal mit Beton, mal mit viel und mal mit wenig Licht …<br />

erschreckend bei dem vielen Tunnelfahren, dass sich die Augen nur<br />

schwer an die Dunkelheit gewöhnten und man im Tunnel den Eindruck<br />

hatte, gar kein Licht anzuhaben …<br />

Und noch eine Sache, die sich auf dieser Fahrt unangenehm bemerkbar<br />

machte: der Twingo ist nicht für permanentes Fahren mit<br />

Abblendlicht in den nordischen Ländern konzipiert, so dimmt er<br />

die Instrumentenbeleuchtung runter, wenn das Licht eingeschaltet<br />

wird. Somit sind Geschwindigkeit und Spritstand extrem schlecht<br />

ablesbar … naja, Jammern auf hohem Niveau. ;-)<br />

An einer Raststätte bei<br />

15/1 GC2Z9BX Vikesa FN<br />

parkten wir und machten ca. 30 km vor Stavanger eine Mittagspause.<br />

Danach machten wir erneut einen Fahrerwechsel und es ging zu den<br />

drei Swerd i fjellet, die direkt mit Parkplatz an der Straße liegen.<br />

Hier kurze Fotosession und<br />

16/2 GCYRAR The Three Swords<br />

gehoben.<br />

Der westlichste Cache Norwegens wollte sich dort weder im PQ<br />

noch mit c:geo finden lassen und so machten wir uns in Richtung<br />

Inland zum Preikestolen auf, das waren ja nur 30 km Luftlinie.<br />

Entgegen der Empfehlung von Steffi2 (unser Montana) nahmen<br />

wir nicht die E39, sondern eine Nebenstrecke durch Industrie- und<br />

später Wohngebiete. Diese begleiteten uns fast die ganze 13, bis wir<br />

an der Fähre Lauvvik-Oanes kamen. Diese brachte uns in nicht mal<br />

10 Minuten über den Fjord – wir fuhren als vorletztes Fahrzeug auf<br />

die Fähre und mussten uns auf eine Schräge stellen, das war der Frau<br />

gar nicht geheuer, klappte aber.<br />

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Dann ging es auf die letzten Kilometer Richtung Preikestolen. 4 km<br />

vorm Ziel ein Campingplatz, dann ein Schild »Camping verboten«<br />

auf den nächsten 4 km, Halteverbotsschilder rechts und links der<br />

Fahrbahn, ein Parkplatz, zwar mit Wohnmobilen aber auch mit dem<br />

unmissverständlichen Schild, dass diese des Nachts nicht erlaubt<br />

seien, uns schwante nichts Gutes …<br />

Auf der Straße kamen uns immer mehr Menschen mit nicht-trekkingtauglichem<br />

Outfit, kleinen Kindern und Hunden entgegen und<br />

große Busse … dann erreichten wir das Fjellhotel mit entsprechend<br />

kostenpflichtigem Parkplatz, 200 Nok und nix Wohnmobile über<br />

Nacht … Tourinepp vom Feinsten!<br />

Hier machten wir erstmal eine kurze schöpferische Pause, erstaunlich,<br />

dass wir nicht gleich verscheucht wurden! Dann begaben wir<br />

uns auf den Rückzug zum Campingplatz. Hier wurden wir als zwei<br />

Personen für 280 Nok pro Nacht eingebucht. Na, auch nicht schlimm,<br />

da wir ja letztes Mal auf der Fähre geduscht hatten. Und da sich zum<br />

Baden bisher keine weitere Gelegenheit geboten hatte, waren uns die<br />

sanitären Anlagen höchst willkommen.<br />

Ja, und kaum hatten wir uns ein »stilles Plätzchen« auf der hintersten<br />

Zeltwiese ausgesucht, da standen Karin und Frank aus Bad<br />

Harzburg vor uns. Die beiden hatten nur zwei Wochen Urlaub, sind<br />

aber begeisterte Norwegenfans und ganz gespannt, wie es mit unserer<br />

Tour weiter geht … wurde heute ja der erste wirkliche Beitrag auf<br />

www.gps.de online gestellt – der, der mit der Panne endete.<br />

Hier auf dem Platz waren, wie auf der Fahrt generell, sehr viele<br />

Deutsche unterwegs. Auch gab es einen Abwaschplatz und wenige<br />

Duschen des Typs Festanbau, na, die aktiven Frauen wird das aber<br />

»freuen« … Und: Gnitzen hatte es hier viele!<br />

Wir haben dann noch fix auf eine zweite Nacht verlängert, da Karin<br />

und Frank als erfahrene Wanderer für die ca. 8 km-Tour einen<br />

ganzen Tag gebraucht hatten und wir sonst um 11:00 Uhr hier vom<br />

Platz verschwunden sein mussten. So konnten wir Zelt und Auto stehen<br />

lassen und uns am Folgetag ganz auf die Tour konzentrieren.<br />

Beim Buchen der zweiten Nacht an der Rezeption des Platzes haben<br />

wir dann erfahren, dass es vom Platz einen Pendelbus zum Start<br />

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Unser kleines Cacher-ABC<br />

Biltema<br />

c:geo<br />

Cache<br />

cachetool I<br />

cachetool IV<br />

Dakota<br />

discovern<br />

DNF<br />

EC, Earth Cache<br />

Favoriten-Punkt<br />

Final<br />

Skandinavische Baumarktkette; beim Geocachen<br />

meint es Caches, die hoch in Bäumen angebracht<br />

sind, mit einer Angel geborgen und<br />

wieder an ihre Position gebracht werden müssen<br />

Kostenlose App zum Geocachen<br />

Verstecktes wasserdichtes Behältnis mit mindestens<br />

einem Logbuch, das die Grundlage für<br />

das weltweite Spiel Geocaching bildet<br />

Erweiterbarer Haken, der zum Bergen kleiner<br />

Caches aus z. B. Schildern dient<br />

Pinzettenartiges Werkzeug, das zum Aufrollen<br />

der extrem kleinen Logstreifen in Nano-<br />

Caches dient<br />

Unser kleines GPS-Gerät<br />

die individuelle Nummer eines trackbaren Gegenstandes<br />

notieren, analog tracken<br />

Did Not Find; Logtyp wenn ein Geocache nicht<br />

gefunden wurde<br />

Cachetyp ohne den sonst typischen physischen<br />

Behälter, weist auf geologische Besonderheiten<br />

hin<br />

Kann auf www.geocaching.com von Premium-<br />

Mitgliedern vergeben werden, wenn ein Geocache<br />

besonders gut gefallen hat; ähnlich dem<br />

»Like« in sozialen Medien<br />

Letzte Station eines Multi-Caches mit dem<br />

Log buch<br />

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