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Harley Quinn: Greatest Hits (Leseprobe) DDCPB156

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ich<br />

erzähl euch jetzt<br />

was, weil ich weiss,<br />

dass ihr es nicht<br />

weitersagen<br />

werdet.<br />

wie wurde<br />

ich zu dieser tollen<br />

person, die ihr hier<br />

vor euch seht?<br />

nun, es war<br />

ein prozess, aber<br />

jedes mal, wenn ich die<br />

geschichte erzähl, ist<br />

sie ein bisschen<br />

anders.<br />

das passiert,<br />

wisst ihr? mit der zeit<br />

ändern sich die details,<br />

aber die mitspieler …<br />

die bleiben dieselben.<br />

glaubt mir,<br />

diese geschichte<br />

wird euch von den<br />

socken hauen!<br />

Amanda Conner &<br />

Jimmy Palmiotti Story<br />

Stéphane Roux Zeichnungen<br />

Brett Smith Farben<br />

Carolin Hidalgo Übersetzung<br />

Symmaceo Lettering<br />

Katie Kubert, Chris Conroy &<br />

Mark Doyle Redaktion USA<br />

<strong>Harley</strong> <strong>Quinn</strong> geschaffen von Paul Dini & Bruce Timm.


ich wuchs in<br />

einem kleinen vorort von<br />

brooklyn auf, einen steinwurf<br />

von der stadt<br />

entfernt.<br />

ich war das<br />

älteste von vier kindern.<br />

drei brüder … und ich, das<br />

einzige mädchen. zum glück<br />

war ich die älteste.<br />

Meine Kindheit verlief recht<br />

normal. Meine Brüder machten<br />

ihr Ding, Mom schimpfte,<br />

und Dad hielt sich raus.<br />

Als Teil eines<br />

typischen Teenager-<br />

Daseins brachten<br />

mich meine Eltern<br />

ständig in Verlegenheit,<br />

und meine Brüder<br />

trieben mich in<br />

den Wahnsinn.<br />

Meine Interessen waren nicht ganz<br />

normal, aber sie halfen mir, die Welt um mich<br />

herum schon in sehr jungen Jahren<br />

zu verstehen.<br />

Und das war äußerst<br />

nützlich.<br />

* STUDIEN ZUM KRIMINELLEN VERSTAND<br />

*


Anders als meine Klassenkameraden<br />

wusste ich schon früh,<br />

was ich werden wollte. Das war<br />

kurz bevor ich jemanden traf,<br />

der mich verstand.<br />

Sein Name war<br />

Bernie Bash.<br />

schon<br />

mal 'ne leiche<br />

gesehen?<br />

nö.<br />

du?<br />

ja.<br />

echt?<br />

ja, hab gesehen, wie so 'n typ<br />

nachts eine frau am rockland<br />

lake ertränkt hat. ich hielt<br />

mich in den büschen<br />

versteckt.<br />

und du hast<br />

nichts unternommen?<br />

hat er dich<br />

gesehen?<br />

nein, ich<br />

hatte zu viel<br />

angst. danach<br />

hat er sie einfach<br />

liegen gelassen<br />

und ist gegangen.<br />

hast du sie dir<br />

angesehen?<br />

ja, und ihre augen waren offen,<br />

als würde sie etwas anstarren, was<br />

niemand sonst sehen konnte. hat<br />

mich an dads jagdtrophäen<br />

erinnert.<br />

ich frag mich, ob das ein mord aus<br />

leidenschaft war oder ein serienmörder,<br />

für den das 'ne psychologische<br />

befriedigung<br />

war.<br />

nö.<br />

hey, wenn du hier eine<br />

person töten könntest,<br />

wer wäre es?<br />

wenn er<br />

keine reue empfunden<br />

hat, ist das ein klassisches<br />

anzeichen …<br />

die meisten psychopathen<br />

haben ein unstillbares<br />

raubtierverhalten.<br />

kennst du<br />

das buch der<br />

luzifer-effekt?


ganz genau die. sie hat mir das leben<br />

zur hölle gemacht. immer, wenn sie<br />

miese laune hat, hat sie mich<br />

auf dem kieker.<br />

die würde<br />

ich echt gern aus<br />

'nem fahrenden auto<br />

vor 'nen laster<br />

schubsen.<br />

hmm.<br />

interessante<br />

frage. siehst du<br />

die prinzessin<br />

da drüben?<br />

bonnie<br />

harper?<br />

bonnie<br />

harper.<br />

und deine<br />

wahl?<br />

hö?<br />

was hat sie dir<br />

getan?<br />

dich<br />

belästigt.<br />

Ja, Bernie Bash war<br />

mein erster Schwarm.<br />

Der war echt süß. Meine<br />

erste Liebe kam erst<br />

später, aber ich will<br />

nicht vorgreifen.<br />

Unsere Romanze endete, als<br />

Bernie das Romantischste<br />

tat, was ich je gesehen<br />

hatte.<br />

Er schubste Bonnie Harper<br />

aus seinem Auto vor einen<br />

Laster.


Ich schwänzte die Schule und saß im<br />

Gerichtssaal, als sie Bernie abführten. Man<br />

hat ihn in eine Jugendstrafanstalt<br />

gesteckt für … na ja, immer.<br />

Er war nicht nur mein erster<br />

Schwarm. Er war auch der<br />

Erste, der mir das Herz<br />

brach.<br />

Ein paar Wochen später<br />

brach ich bei Bernies Eltern<br />

ein, während sie weg waren.<br />

Ich suchte nach etwas, das<br />

mich an ihn erinnern<br />

würde.<br />

Ich bin lieber glücklich, falls ihr das<br />

noch nicht über mich wusstet.<br />

Dort sah es aus, als<br />

hätte jemand einen<br />

ganzen Zoo an die<br />

Wand genagelt.<br />

Als angehende<br />

Psychologin erklärte<br />

das so<br />

einiges.<br />

Kaum dass ich das Zimmer<br />

betreten hatte, fand ich genau<br />

das richtige Erinnerungsstück<br />

an Bernie.<br />

Später fand ich raus, dass man<br />

Bernie wegen einer Portion Kartoffelbrei<br />

abgestochen hatte.<br />

Das hab ich<br />

heute noch.<br />

Das erklärte,<br />

warum die Briefe<br />

aufgehört<br />

hatten.


Danach erhielt ich eine<br />

Reihe Stipendien, um an<br />

die Universität von<br />

Gotham zu gehen.<br />

Ich begann, alles und jeden<br />

um mich herum zu ignorieren<br />

und mich ganz meiner<br />

Arbeit zu widmen.<br />

Ich war unter den<br />

Klassenbesten und fand schnell<br />

Anstellung in einem berühmten<br />

Krankenhaus in Gotham.<br />

Obwohl es mich faszinierte,<br />

hatte ich nicht das Gefühl,<br />

etwas Besonderes zu tun, und<br />

fühlte mich wieder zu meinem<br />

alten Lieblingsthema<br />

hingezogen.<br />

Der<br />

kriminelle<br />

Geist.<br />

Die Patienten im Arkham<br />

Asylum galten als unheilbar, aber<br />

für mich war das eine große<br />

Herausforderung, also legte ich<br />

mich ins Zeug.<br />

ich<br />

kann nicht<br />

helfen, wenn<br />

sie nicht mit<br />

mir reden.


Dann begriff ich, was das Problem war. Die Patienten<br />

redeten und schimpften zwar untereinander, aber bei Einzelgesprächen<br />

vertrauten sie keinem aus der Belegschaft.<br />

Und das aus gutem Grund.<br />

Teil der Therapie war eine<br />

gewaltige Menge an Medikamenten,<br />

welche die Sinne<br />

betäubten und Paranoia auslösten.<br />

Ich begriff, dass ich<br />

ihr Vertrauen nur gewinnen<br />

konnte, indem ich eine von<br />

ihnen wurde.<br />

Ich hatte einen Fürsprecher,<br />

den ich zwar erst überzeugen<br />

musste, aber der Direktor ließ<br />

mich mein Experiment durchführen,<br />

ohne dass die anderen<br />

Mitarbeiter etwas davon wussten.<br />

Ich musste natürlich mein Äußeres verändern,<br />

damit es klappte. Arkham war voller bunter<br />

Vögel, und wenn ich Erfolg haben wollte,<br />

musste ich aussehen wie eine von ihnen.


Ich bekam am ersten<br />

Tag ‚ ne Menge<br />

Aufmerksamkeit.<br />

Zwar von der falschen<br />

Sorte, aber ich kam<br />

drüber weg.<br />

Einer der Insassen stand ganz oben<br />

auf meiner Liste, und es war unmöglich,<br />

zu ihm durchzudringen.<br />

Na ja, fast<br />

niemandem.<br />

Er benahm sich<br />

wie ein Prinz im Exil<br />

und sprach mit<br />

niemandem.<br />

folgen<br />

sie mir …<br />

… doktor.


Er hatte Macht über mich.<br />

Er sprach mit mir, als würde<br />

er mich schon ewig<br />

kennen.<br />

Jedes Wort aus seinem<br />

Mund war kalkuliert und<br />

voller Einsichten. Er war<br />

brillant, gefährlich und<br />

unberechenbar.<br />

Die Art Mann,<br />

vor der mich Mom<br />

gewarnt hatte.<br />

In dieser Sekunde<br />

änderte sich einfach<br />

alles für mich. Ich<br />

opferte einen Teil von<br />

mir, um eins mit<br />

ihm zu werden.<br />

Leider<br />

ging direkt<br />

danach alles<br />

den Bach<br />

runter.<br />

Einer der Lebenslänglichen tötete den<br />

Direktor, und ich flog auf.<br />

Der neue Chef kritisierte mich und<br />

nannte mich alles, von „unverantwortlich“<br />

über „nachweislich<br />

verrückt“ bis hin zu „ein Risiko<br />

für die Mitmenschen“.<br />

Die Wachen sollten<br />

mich nach draußen<br />

eskortieren. Es wäre<br />

das Ende dieser<br />

Verbindung gewesen,<br />

also hatte ich<br />

keine Wahl ...<br />

… ich musste handeln,<br />

sonst hätte ich ihn nie wiedergesehen.<br />

Also tat<br />

ich es.<br />

Heh. Ich liebe<br />

Schmeicheleien.


wisst ihr, wie<br />

sehr sich leute in einer<br />

beziehung verändern?<br />

ich war da nicht anders. er<br />

brachte … dinge in mir hervor,<br />

und ich fühlte mich<br />

als person auf einmal<br />

komplett.<br />

er liebte<br />

meine wilde seite, und<br />

ich vertraute ihm voll<br />

und ganz.<br />

das war<br />

vielleicht nicht das<br />

klügste, aber … na<br />

ja, liebe macht<br />

blind.<br />

Ich gab mich ihm<br />

hin …<br />

Er erklärte mir, dass ich alles<br />

vergessen müsste, was ich<br />

wusste, um frei zu sein und<br />

eine neue Person zu<br />

werden.<br />

Jemand, der<br />

alles sein konnte,<br />

was er wollte. Die<br />

Sexmieze, die Verführerin,<br />

die Jungfrau,<br />

der Aggressor,<br />

die Antagonistin,<br />

das Opfer, das<br />

Dummchen …<br />

… und er warf mich<br />

in einen Bottich<br />

voller Chemikalien,<br />

die meine Haut<br />

bleichten.<br />

Er liebte das<br />

Dummchen, also<br />

spielte ich mit.<br />

Es war sehr<br />

romantisch, aber in<br />

dem Moment flippte<br />

ich fast aus.<br />

oh,<br />

mistah<br />

j …

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