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STADTJournal 01-2020

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STADTJournal Menschen

Menschen unserer Stadt

Irmtrud Roeder

Die 68-jährige Irmtrud Roeder hat

schon in ihrer Kindheit ihr Herz für

Tiere entdeckt. In der Türkei wird

die engagierte Frau nur Melek genannt. Das

ist das türkische Wort für Engel. Manchem

Tier kommt sie schon als Engel vor. Katzen

und Hunde, die verwahrlost auf der Straße

leben, hat sie schon vor einem schlimmen

Schicksal bewahrt. Ihre Affinität zu Tieren

hat sie wohl von ihrem Vater Erich geerbt,

der auch sehr tierlieb war. So nahm er aus

der Verwandtschaft einen Jagdhund auf,

der krank und für die Jagd nicht mehr zu

gebrauchen war; also sollte er getötet werden.

Das ließ Irmtruds Vater nicht zu und

nahm den Hund mit in die Ringstraße.

So kam Irmtrud zum ersten Hund, später

schenkte der Vater ihr einen Collie. Davor

waren schon Schildkröten, Fische und Vögel

die frühen Begleiter von Irmtrud. „Ich werde

oft gefragt, warum ich mich so vehement für

Tiere engagiere: Weil sie keine Lobby haben

und sich niemand um diese armen Kreaturen

kümmert. Es sind auch Lebewesen,

mit denen herzlos umgegangen wird“.

Den Anfang machte ein Urlaub 1991 in

der Türkei. Dort spielten vor Restaurants

immer wieder niedliche

Tiere. Beim

nächsten Urlaub,

ein Jahr später,

waren die gleichen

Tiere nicht mehr da.

Dann erfuhr Irmtrud

Roeder, dass die Tiere

während der Saison nur

dazu dienten, um Touristen

anzulocken. Nach der Saison wurden

die Tiere getötet. So entstand Irmtruds

Engagement für die Tiere in der Türkei. Ein

befreundeter Tierarzt hilft bei der medizinischen

Versorgung und Irmtrud Roeder

sorgt für die Überführung nach Deutschland.

Die örtlichen Tierheime helfen bei

der Unterbringung und anschließenden

Vermittlung der Tiere. Vor allem im Tierheim

Neuwied finden Hunde und Katzen

ein vorübergehendes Heim.

Im Jahr 2004 wurde ein Verein gegründet,

der sich "Melek" nennt und sich zur Aufgabe

gemacht, hat Tieren zu helfen. Aus

verschiedenen Gründen haben sich die

Gründer Liane und Lothar Hoffmann sowie

Irmtrud Roeder von dem Verein getrennt,

aber ihr Engagement

für Tiere hat sich

nicht geändert. Dies

ist manchmal eine

kostspielige Angelegenheit.

„Ich habe

die medizinische Versorgung

und den Transport

von 11 Welpen und

ihrer Mutter nach Deutschland

aus eigenen Mitteln bezahlt. Das waren

insgesamt 4000 Euro“, berichtet die Tierschützerin.

Sie arbeitet noch als Rentnerin,

um das Geld zu verdienen, das sie für

ihre aufwendige Arbeit braucht. Die Frage,

was ihr Mann Willi dazu sagt, ist schnell

beantwortet: „Mein Mann stärkt mir den

Rücken und steht zu meinem Engagement.

Es darf aber nicht zu finanziellen

Problemen führen“, erklärt sie. Tierpatenschaften

in Rumänien gibt es inzwischen

auch. Besonders unterstützt sie eine in der

Türkei lebende Kölnerin, die sich um verwaiste

Katzen kümmert. Mit ihrer Hilfe ist

der Garten der Frau inzwischen umzäunt

und die Katzen sind im Garten geschützt.

„Meine Tätigkeit gibt mir mehr als ich

gebe. Es ist toll, wenn Rückmeldungen

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