SKMV_MuLi_01-20_Archivierung
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1 <strong>20</strong><br />
Benno Ammanns Messe und neue Fragmente von Joachim Raff<br />
Sensationelle Schweizer Funde<br />
Praxisplatz: Zukunft Kirchenchor?!<br />
Der Fels und das Schwert | Il grep e la spada
Aufs Maximum reduziert<br />
Hans-Peter Keller<br />
Geschäftsleiter<br />
Technik & Gestaltung<br />
Wendig, elegant und vielseitig im Klang ist unsere Kleinorgel, die<br />
wir speziell für Kapellen und Andachtsräume konzipiert haben. Dank<br />
ihres fahrbaren Unterbaus ist sie nicht an einen festen Standort gebunden.<br />
Das helle Ahorn-Gehäuse mit Schleierbrettern und die Spielkonsole<br />
aus Kirschbaum verkörpern schlichte Eleganz. Die Vielseitigkeit<br />
dieses kompakten Klangkonzeptes kann sich nur dank sorgfältigster<br />
Fertigungstechnik und höchster Intonationskunst entfalten.<br />
Es lässt selbst für Trio- und Cantusfirmus-Literatur abwechslungsreiche<br />
Registrierungen zu.<br />
I. Hauptwerk C – g 3<br />
1. Suavial 8 '<br />
2. Flauto dolce 8 '<br />
3. Fugara 4 '<br />
4. Flauto amabile 4 '<br />
5. Nasat 2 2 / 3 '<br />
6. Flauto 2 '<br />
7. Mixtur 3f. 2 '<br />
II. Positiv C – g 3<br />
8. Gedackt 8 '<br />
9. Flauto amabile 4 '<br />
10. Nasat 2 2 / 3 '<br />
11. Flauto 2 '<br />
12. Oboe (Option) 8 '<br />
Tremulant <br />
P. Pedal C – f 1<br />
13. Subbass 16 '<br />
14. Gedecktbass 8 '<br />
Wechselschleife<br />
Tritt, ganzes Werk<br />
Verläng. Subbass 16 '<br />
Koppeln II-I, I-P, II-P<br />
Traktur und Registratur rein<br />
mechanisch<br />
Die Grundstimmen, auf zwei<br />
Manuale verteilt, setzen sich<br />
aus einem warmen Suavial<br />
8 ', einem Gedackt 8 ' und<br />
einer Flauto dolce 8 ' zusammen,<br />
was eine nahtlose<br />
Dynamik von Forte zu Piano<br />
ermöglicht. Die Fugara 4 '<br />
bildet die Brücke zur Klangkrone,<br />
einer milden Mixtur<br />
in Zweifusslage.<br />
Die Flötenregister stehen<br />
dank Wechselschleifen beiden<br />
Manualen wahlweise<br />
zur Verfügung. Das Fundament<br />
bildet der Subbass 16 '.<br />
Dank seiner Verlängerung<br />
um eine Oktave ist er auch<br />
als Gedackt in der Achtfusslage<br />
spielbar.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.orgelbau.ch/op=910060<br />
Vielseitige Kleinorgel für Kirchen, Kapellen und Andachtsräume<br />
Orgelbau Kuhn AG<br />
Seestrasse 141<br />
8708 Männedorf<br />
Tel. 043 843 45 50 Fax 043 843 45 51 Mail kuhn@orgelbau.ch Internet www.orgelbau.ch<br />
Besuchen Sie unseren<br />
Ausstellungsraum mit Neuund<br />
Gebrauchtorgeln:<br />
Klein-, Übungs-, Truhenorgeln,<br />
Positive.
1 <strong>20</strong><br />
1<br />
1 <strong>20</strong><br />
Impressum<br />
145. Jahrgang<br />
Herausgeber:<br />
Schweiz. Kath. Kirchenmusikverband <strong>SKMV</strong><br />
Redaktoren:<br />
Christian Albrecht (ca)<br />
Postfach 269, CH-7302 Landquart<br />
Telefon: 078 647 04 64<br />
E-Mail: christian.albrecht@musikundliturgie.ch<br />
Prof. Martin Hobi (mh)<br />
Züblidörfli 22, CH-8730 Uznach<br />
Telefon: 055 280 27 06<br />
E-Mail: martin.hobi@musikundliturgie.ch<br />
Redaktionsschluss Ausgabe 2//<strong>20</strong>: <strong>20</strong>. Februar <strong>20</strong><strong>20</strong><br />
Abonnemente, Adressänderungen, Satz und Druck:<br />
Cavelti AG, Marken. Digital und gedruckt.<br />
Wilerstrasse 73, CH-92<strong>01</strong> Gossau<br />
Telefon: 071 388 81 81<br />
Fax: 071 388 81 82<br />
E-Mail: muli@cavelti.ch<br />
Abonnementspreise<br />
Jahresabonnement Print + E-Journal Fr. 68.–*<br />
(EU-Staaten € 79.–*)<br />
Online-Abonnement Fr. 58.–*<br />
Jahresabonnement Studierende Print + E-Journal<br />
Fr. 45.–*<br />
Studierende E-Journal Fr. 35.–*<br />
*Einmalige E-Journal-Aufschaltgebühr Fr. 15.–<br />
Inland Print ab 3 Ex. je Fr. 62.–, ab 5 Ex. je Fr. 58.–<br />
Das Abonnement läuft automatisch weiter, wenn nicht<br />
auf Ende Jahr per 31. Oktober des laufenden Jahres<br />
gekündigt wird.<br />
Inseratenannahme/Rezensionsexemplare<br />
Redaktion «Musik und Liturgie»<br />
Postfach 269<br />
CH-7302 Landquart<br />
Telefon: 078 647 04 64<br />
E-Mail: inserate@musikundliturgie.ch<br />
Mediadaten: www.musikundliturgie.ch<br />
Inserate<br />
1/1 Seite Fr. 515.–, 1/2 Seite Fr. 315.–,<br />
3/8 Seite Fr. 280.–, 1/4 Seite Fr. 230.–,<br />
1/8 Seite Fr. 140.–. Online-Schaltung Fr. 90.–.<br />
Beilagen auf Anfrage; Rabatt ab drei aufeinanderfolgenden<br />
Aufträgen<br />
Inserateschluss Ausgabe 2//<strong>20</strong>: 5. März <strong>20</strong><strong>20</strong><br />
Erscheinungsweise<br />
Ende Januar, März, Mai, Juli, September, November<br />
Für unverlangte Einsendungen wird keine Haftung<br />
übernommen. Für einverlangtes und veröffentlichtes<br />
Material gehen alle Rechte an den Herausgeber, ausser<br />
bei anderweitiger vorheriger Abmachung. Die in Beiträgen<br />
vertretenen Meinungen decken sich nicht in jedem<br />
Fall mit denen der Redaktion oder des Herausgebers.<br />
Verantwortlich für Verbandsmitteilungen sind die<br />
unterzeichnenden Verantwortlichen. ISSN 1660-8135;<br />
© <strong>SKMV</strong><br />
Titelfoto: Der neu konzipierte Innenraum der römischkatholischen<br />
Kirche Münchenstein BL.<br />
© Tom Bisig.<br />
Beilagen: Dieser Ausgabe beigelegt sind Flyer von<br />
Arosa Kultur und den Basler Madrigalisten, vom Musikverlag<br />
Dr. J. Butz sowie vom Europäischen Jugendchor<br />
Festival Basel. Wir bitten höflich um Beachtung.<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Editorial 3 Christian Albrecht<br />
Inhalt 4 In eigener Sache<br />
2 × 10 Jahre<br />
Christian Alpiger und Thomas Halter<br />
7 Julien Gründisch zeichnet<br />
Cartoons zur Kirchenmusik<br />
8 Für Ihre Planung:<br />
Geburts- und Todestage <strong>20</strong><strong>20</strong><br />
Christian Albrecht<br />
10 Benno Ammanns Messe und neue Fragmente von Joachim Raff<br />
Sensationelle Schweizer Funde<br />
Raphael Immoos<br />
12 Neues Online-Portal<br />
Joachim-Raff-Archiv digital<br />
14 Festspiel Kloster Disentis<br />
Der Fels und das Schwert | Il grep e la spada<br />
Christian Albrecht<br />
18 Praxisplatz<br />
Zukunft Kirchenchor?!<br />
Kurt Meier<br />
27 *250*lvb*<br />
Wissen Sie, dass …<br />
Christian Albrecht<br />
31 Den Resonanzraum subtil geformt:<br />
Akustische Architektur<br />
Inès und Fabian Neuhaus, Regine Nyfeler und Christian Albrecht<br />
Rubriken 35 sing song<br />
37 register zug<br />
41 verbands fenster<br />
44 rund blick<br />
47 termin kalender<br />
Adressen der Mitarbeitenden dieser Ausgabe:<br />
Christian Alpiger, Zelglistrasse 14a, CH-56<strong>20</strong> Bremgarten<br />
Julien Gründisch, Bruggerstrasse 37, CH-5400 Baden<br />
Thomas Halter, Bodenrietstrasse 2, CH-8734 Ermenswil<br />
Raphael Immoos, c/o Basler Madrigalisten, Türkheimerstrasse 17, CH-4009 Basel<br />
Kurt Meier, Beethovenstrasse 18, CH-3073 Gümligen<br />
I.& F. Neuhaus, Neuhaus Akustische Architektur, Arisdörferstr. 28, CH-4414 Füllinsdorf<br />
Regine Nyfeler, Flubacher Nyfeler Partner Architekten, Birsigstrasse 122, CH-4054 Basel<br />
Hansruedi von Arx, Untergrundstrasse 9, CH-4600 Olten
2. Februar –<br />
1. März <strong>20</strong><strong>20</strong><br />
Kirche<br />
St. Mangen<br />
St. Gallen<br />
Sonntag, 2. Februar<br />
Ensemble Gilles Binchois<br />
Dominique Vellard<br />
Perotin und die Notre-Dame-Schule –<br />
Kathedralmusik aus Paris um 1<strong>20</strong>0<br />
Sonntag, 9. Februar<br />
Feuersinger, Wey,<br />
Johannsen, Abadie<br />
Collegium Instrumentale<br />
der Kathedrale St.Gallen<br />
Michael Wersin<br />
Gloria in excelsis Deo – J. S. Bachs<br />
Messen g-Moll und G-Dur<br />
Sonntag, 16. Februar<br />
Posaunenquartett OPUS 4<br />
Verena Förster, Orgel<br />
Frühbarocke doppelchörige Wechsel-<br />
Spiele: Hassler, Schütz, Gabrieli u.a.<br />
Sonntag, 23. Februar<br />
Dorothee Mields<br />
Salagon Quartett<br />
Miriam Shalinsky<br />
Stabat mater dolorosa – Luigi Boccherini<br />
als Meister der Sakralmusik<br />
Samstag, 29. Februar<br />
Marais-Consort<br />
Incipit lamentatio Jeremiae<br />
prophetae – François Couperins<br />
«Leçons de ténèbres»<br />
Sonntag, 1. März<br />
Wolfgang Zerer, Orgel<br />
Vom Barock via B-A-C-H in die Romantik –<br />
Robert Schumann als Orgelkomponist<br />
Sechsmal Einführung, Konzert und Apéro<br />
Eintritt frei | Kollekte | www.amsg.ch<br />
KIRCHEN-<br />
MUSIKSCHULEN<br />
ST. GALLEN<br />
Infoabend <strong>20</strong><strong>20</strong><br />
Mittwoch 19. Februar, 19h30<br />
centrum dkms<br />
Auf dem Damm 17<br />
9000 St. Gallen<br />
Die Kirchenmusikschulen dkms und ekms sind Teil der Musikakademie St. Gallen<br />
Der taube Titan ...<br />
Aufnahmeprüfungen<br />
Samstag 6. Juni <strong>20</strong><strong>20</strong><br />
Auskunft<br />
und Anmeldung<br />
kirchenmusik-sg.ch<br />
... *lvb* wird in Wien zum ersten<br />
Musikunternehmer der Welt.<br />
Unsere Inserate machen Ihre<br />
guten Anliegen erst-klassig.<br />
Bis am 5. März sollten wir im Besitz<br />
Ihrer Textvorlage sein. Ende März<br />
erscheint die nächste Aus gabe von<br />
«Musik und Liturgie»!
1 <strong>20</strong><br />
3<br />
Editorial<br />
Liebe Leserin, lieber Leser<br />
<strong>20</strong><strong>20</strong>. Haben sie die neue Jahreszahl schon mal wie feine Zartbitter-Schokolade auf Ihrer Zunge<br />
zerschmelzen lassen?<br />
Elegant kommt sie daher, die neue Zahl und ganz schick lässt sie sich aussprechen. Sie erinnert<br />
mich mit ihren zwei identischen Einheiten <strong>20</strong>-<strong>20</strong> irgendwie an «Ma-ma» und «Pa-pa». Damen<br />
denken nun vielleicht an das zweiteilige Deux-Pièces, Autoliebhaber an den Döschwo, Literaten<br />
an den Zweizeiler und das Distichon. Bei diesen Begriffen ist dann allerdings die Achse von <strong>20</strong>:<strong>20</strong><br />
irgendwie verloren gegangen. Ziemlich viel näher bei <strong>20</strong>-<strong>20</strong> liegt der bahntechnische Begriff der<br />
Doppeltraktion.<br />
Christian Albrecht<br />
Zwölf Tage jung ist das neue Jahr zum Zeitpunkt, da ich für Sie diese Zeilen schreibe. Sozusagen<br />
ein mit frisch duftender Wäsche bezogenes Bett. Wie wird es sich darin liegen? «Wie man sich<br />
bettet, so liegt man» – das Sprichwort nimmt die verantwortungsvolle Eigeninitiative ebenso in<br />
den Blick wie die Zukunft. Genau dies tun wir in dieser ersten Ausgabe im neuen Jahr. Ohne die<br />
Vergangenheit zu vernachlässigen. Denn aus ihr heraus entsteht das neue <strong>20</strong><strong>20</strong>.<br />
Ich wünsche Ihnen im neuen Jahr möglichst viele, kräftige kirchenmusikalische Doppeltraktionen.<br />
Sie wissen ja, dass die Bähnler darunter das Fahren mit zwei Lokomotiven oder das Kuppeln von<br />
zwei Triebzügen verstehen.<br />
Mit herzlichen Grüssen<br />
Christian Albrecht<br />
Liebe Abonnentin, lieber Abonnent<br />
Für Ihre Treue zu unserer Fachzeitschrift möchte ich Ihnen im Namen der Herausgeberkommission<br />
anlässlich unseres 145. Jahrgangs ganz herzlich danken! Ihr Interesse zeigt, dass wir uns in<br />
einem sehr anspruchsvollen Umfeld der Printmedien auf einem guten Weg befinden.<br />
Sind auch Sie der Meinung, dass in der Schweizer Kirchenmusik-Szene kein Weg an «Musik<br />
und Liturgie» vorbeiführt? Wir freuen uns, wenn Sie bei Ihren Kirchenmusik-Kolleginnen und<br />
-kollegen, die noch kein Abonnement unserer Zeitschrift besitzen, «Musik und Liturgie» thematisieren.<br />
Ihr Netzwerk ist wertvoll für uns! Gerne versenden wir ein Gratisexemplar. Und Sie<br />
wissen ja: «Musik und Liturgie» ist auch als E-Journal abonnierbar. Nehmen Sie mit uns Kontakt<br />
auf: muli@cavelti.ch<br />
Kirchgemeinden oder Pfarreien als Arbeitgeber sind auf Anfrage bestimmt bereit, ihren Organistinnen<br />
und Chorleitern ein Jahresabonnement zu offerieren – als nachhaltige Investition in<br />
deren Weiterbildung.<br />
Vielen Dank für Ihr wertvolles und wichtiges Engagement.<br />
Mit den besten Wünschen für das neue Jahr und viel Erfolg in Ihrem kirchenmusikalischen<br />
Wirken!<br />
Christian Alpiger, Präsident der Fachkommission «Musik und Liturgie»
4 1 <strong>20</strong><br />
In eigener Sache<br />
2 × 10 Jahre<br />
Foto StudioByThe Sea/shutterstock.com<br />
Sogenannt «runde» Jubiläen sollen kommuniziert<br />
und gefeiert werden. Wir Redaktoren<br />
freuen uns daher, zwei Persönlichkeiten<br />
zu ihrer je zehnjährigen Tätigkeit<br />
im Rahmen der Fachzeitschrift «Musik<br />
und Liturgie» gratulieren zu dürfen.<br />
Wir danken den Autoren für die prägnant<br />
verfassten Laudationes. Dass dabei ein Geehrter<br />
gleich selbst zugunsten des anderen<br />
zu Ehrenden in die Tasten gegriffen hat,<br />
liegt quasi in der Konstellation der Sache<br />
begründet … Wir Redaktoren bürgen<br />
indes für die Tatsache, dass keiner vom<br />
anderen wusste, dass wir diese öffentliche<br />
Ehrung in dieser Form vornehmen<br />
werden. Und dass diese Seite «in eigener<br />
Sache» sozusagen den 145. Jahrgang eröffnen<br />
wird.<br />
Wir danken den beiden Kirchenmusikern<br />
für ihr grosses Engagement im Rahmen<br />
unserer Fachzeitschrift und hoffen weiterhin<br />
auf ihr Mitwirken.<br />
Christian Albrecht und Martin Hobi,<br />
Redaktoren<br />
Christian Alpiger präsidiert seit<br />
zehn Jahren die Fachkommission<br />
der Zeitschrift «Musik und Liturgie»<br />
Lieber Christian,<br />
seit zehn Jahren leitest du sehr engagiert<br />
und mit grosser Umsicht die Fachkommission<br />
der Zeitschrift «Musik und Liturgie»,<br />
die vom Schweizerischen Kirchenmusikverband<br />
<strong>SKMV</strong> herausgegeben wird. Dabei<br />
hast du in unzähligen Arbeitsstunden<br />
und ohne grosse Entlohnung die Zeitschrift<br />
vorangetrieben.<br />
Was dem Amateur als einfach erscheint,<br />
braucht im Hintergrund ein gutes Gespür,<br />
damit es klappt. So hast du eine<br />
neue, leserfreundlichere Schrift eingeführt,<br />
die Zeitschrift zuerst teilfarbig,<br />
dann vollfarbig werden lassen, sodass<br />
sie heute als Fachzeitschrift und Publikationsorgan<br />
des <strong>SKMV</strong> äusserst ansprechend<br />
daherkommt. Du hast ein gutes<br />
Auge und machst auf alles aufmerksam,<br />
was verbessert werden kann und soll.<br />
Einen grossen Einsatz hast du bei der<br />
Erstellung der neuen Homepage von<br />
<strong>SKMV</strong> und «Musik und Liturgie» geleistet.<br />
Und nicht zuletzt hast du die Digitalisierung<br />
der Zeitschrift zielführend<br />
vorangetrieben.<br />
Für deine Treue und dein riesiges Engagement<br />
danke ich dir zu deinem zehnjährigen<br />
Jubiläum ganz herzlich im Namen des<br />
Vorstandes des <strong>SKMV</strong> und der Mitglieder<br />
der Fachkommission «Musik und Liturgie»!<br />
Wir hoffen auf viele weitere Jahre<br />
mit dir bei uns!<br />
Thomas Halter, Präsident <strong>SKMV</strong><br />
Foto Tero Vesalainen/shutterstock.com
1 <strong>20</strong><br />
5<br />
Hansruedi von Arx verfasst seit<br />
zehn Jahren das Musikrätsel in<br />
«Musik und Liturgie»<br />
Was 2<strong>01</strong>0 als Experiment zur Auflockerung<br />
des redaktionellen Inhalts begann,<br />
hat sich innert kürzester Zeit zu einem<br />
unverzichtbaren Bestandteil unserer Zeitschrift<br />
entwickelt: Das Musikrätsel von<br />
Hansruedi von Arx!<br />
Die Idee dazu wurde im Herbst <strong>20</strong>09 von<br />
unseren Redaktoren Christian Albrecht<br />
und Martin Hobi im Rahmen der Planung<br />
des nächsten Jahrs vorgestellt. Der damalige<br />
Präsident der Herausgeberkommission,<br />
Hansruedi von Arx, liess es sich nicht<br />
nehmen, schon vor der Amtsübergabe<br />
an den Schreibenden per 2<strong>01</strong>0 eine neue<br />
Aufgabe für unsere Zeitschrift in Angriff<br />
zu nehmen!<br />
Wir sind sehr glücklich, dass Hansruedi<br />
weiter dran blieb, seit zehn Jahren fast<br />
ohne Unterbruch alle zwei Monate einen<br />
weiteren Knobeltext entwickelte und bis<br />
zum heutigen Tag mit hohem Recherche-<br />
Einsatz die beeindruckende Zahl von 55<br />
Rätseln erstellt hat, die unsere Leserschaft<br />
immer wieder durch ihren Wortwitz sowie<br />
überraschende und interessante Details,<br />
aber auch durch einen einer (kirchen-)<br />
musikalischen Fachzeitschrift angemessenen<br />
Schwierigkeitsgrad zu begeistern<br />
vermögen. Herzliche Gratulation und ein<br />
riesiges Dankeschön an Hansruedi!<br />
Wer die Musikrätsel in unserer Zeitschrift<br />
studiert, weiss es: Eine simple Wikipedia-<br />
Recherche reicht kaum, um den Namen<br />
des gesuchten Komponisten oder Interpreten<br />
herauszufinden. Vielmehr soll<br />
bestehendes Wissen mit gezielten Nachforschungen<br />
in Fachliteratur oder musikalischen<br />
Nachschlagewerken kombiniert<br />
werden, um die Lösung herauszufinden.<br />
Wer sich dieser Herausforderung stellt,<br />
darf sich bei der Einsendung der Antwort<br />
eine gute Chance ausrechnen, einen attraktiven<br />
Wettbewerbspreis zu gewinnen:<br />
in der letzten Ausgabe beispielsweise eine<br />
CD-Box mit neun CDs aus der Heinrich<br />
Schütz-Gesamteinspielung, herausgegeben<br />
vom Carus Verlag. Die Preise werden<br />
seit Beginn der Rätselserie von Christian<br />
Albrecht mit Hilfe seiner Kontakte zu renommierten<br />
Musikverlagen organisiert,<br />
wofür auch ihm ein grosses Dankeschön<br />
gebührt.<br />
Lassen Sie sich vom Rätselfeuer anstecken<br />
und senden Sie uns das Ergebnis Ihrer<br />
Nachforschungen, welche Sie bestimmt<br />
auch immer wieder auf weitere interessante<br />
musikalische Begebenheiten stossen<br />
lässt – wir freuen uns über Ihre Rückmeldungen<br />
und wünschen Ihnen weiterhin<br />
viel Spass mit unserem Musikrätsel!<br />
Christian Alpiger, Präsident der Fachkommission<br />
«Musik und Liturgie»<br />
Foto maradon 333/shutterstock.com<br />
Silbenrätsel<br />
Aus den folgenden Silben sind neun Wörter mit den angegebenen Bedeutungen zu bilden. Die Anfangsbuchstaben von diesen<br />
ergeben den Namen eines Komponisten. Doch aufgepasst: Sie sind in einen Schüttelbecher geraten und müssen erst noch richtig<br />
«sortiert» werden, soll aus ihnen der Nachname des berühmten Herrn gebildet werden!<br />
bach – bi – ci – cus – den – drau – ele – eph – er – ga – hy – im – ker – le – lis – lun –<br />
ni – ni – not – num – on – or – punc – ra – ry – ta – ti – ti – tri – tus – um – va – vo<br />
Das 19. ökumenische Konzil:<br />
Ostfriesischer Komponist (Nachname):<br />
Orgel:<br />
Berühmter St. Galler Mönch:<br />
Männlicher biblischer Vorname:<br />
Liturgische Handlung:<br />
Begriff im Organum des 13. Jh. (2 Worte):<br />
Mus. Repertoirestück (anglikan. Kirche):<br />
Zwiegesang:<br />
Verfasser: Christian Albrecht. Hansruedi von Arx gewidmet
Die Hochschule Luzern – Musik bildet in den Bereichen Klassik, Jazz, Kirchen- und Volksmusik, Komposition sowie Theorie<br />
professionelle Musikerinnen und Musiker aus und weiter. Dank der praxisorientierten Lehr- und Forschungstätigkeit sowie<br />
engen Vernetzung mit Kulturinstitutionen wie dem Lucerne Festival, dem Luzerner Theater, dem Luzerner Sinfonieorchester<br />
oder den Jazzfestivals Schaffhausen und unerhört! bietet das Departement Musik ein dynamisches, international orientiertes<br />
Arbeitsumfeld. Es ist eines der sechs Departemente der Hochschule Luzern, an der über 1'700 Mitarbeitende<br />
tätig sind und sich rund 10'900 Studierende aus- und weiterbilden.<br />
Zur Ergänzung der Fachschaft Kirchenmusik im Institut für Klassik und Kirchenmusik suchen wir per 1. September <strong>20</strong><strong>20</strong><br />
oder nach Vereinbarung eine/n engagierte/n<br />
Dozent/Dozentin Orgel (10-30%)<br />
Ihre Aufgaben<br />
– Sie bauen kontinuierlich eine eigene Orgelklasse auf<br />
– Sie unterrichten auf Bachelor- und Masterstufe im Hauptfach Orgel sowie in der Weiterbildung, im PreCollege und in der<br />
Ausbildung Kirchenmusik C<br />
– Sie unterrichten auch im Bereich Kammermusik<br />
– Sie engagieren sich für die Projekte der Fachschaft und des Instituts<br />
– Sie arbeiten mit bei der Weiterentwicklung der kirchenmusikalischen Ausbildungsinhalte wie auch der Schwerpunkte Kammermusik<br />
und zeitgenössische Musik<br />
– Sie entwickeln Ihre Lehrinhalte im Rahmen der Curricula laufend weiter und besuchen die entsprechenden Weiterbildungsangebote<br />
Ihr Profil<br />
– Ausgeprägtes künstlerisches Renommee<br />
– Hochschulabschlüsse im musikalischen, kirchenmusikalischen und pädagogischen Bereich<br />
– Mehrjährige Konzert- und Hochschulerfahrung<br />
– Breite Repertoirekenntnisse<br />
– Grosses Interesse an der musikpädagogischen Tätigkeit auf Hochschulstufe, an neuartigen Unterrichtsformen und Orientierung<br />
an den neuesten hochschuldidaktischen Erkenntnissen<br />
– Offenheit und Interesse an der Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Fragestellungen und an vernetztem Handeln<br />
– Teamfähigkeit und Bereitschaft für eine breite inhaltliche Zusammenarbeit innerhalb des Instituts<br />
– Sie sind idealerweise als Organist resp. Organistin an einer Kirche mit einem vielseitigen kirchenmusikalischen Angebot<br />
tätig<br />
Unser Angebot<br />
Wir bieten Ihnen die Möglichkeit, in einem kollegialen und engagierten Team die Ausbildung unserer Studierenden massgeblich<br />
zu prägen. Für diese verantwortungsvolle Tätigkeit mit viel Gestaltungsspielraum stehen Ihnen ein attraktiver Arbeitsort<br />
in Luzern/Südpol und ein dynamisches Hochschulumfeld zur Verfügung.<br />
Für weitere Informationen steht Ihnen Herr Peter Baur, stellvertretender Institutsleiter Klassik und Kirchenmusik,<br />
peter.baur@hslu.ch, gerne zur Verfügung. Besuchen Sie auch unsere Homepage www.hslu.ch/musik.<br />
Die Bewerbungsfrist läuft bis am <strong>20</strong>. April <strong>20</strong><strong>20</strong>.<br />
Die Hearings finden statt am 16./17. Juni <strong>20</strong><strong>20</strong>.<br />
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Wir freuen uns auf Ihre Onlinebewerbung über www.hslu.ch/jobs.
1 <strong>20</strong><br />
7<br />
Julien Gründisch zeichnet<br />
Cartoons zur Kirchenmusik<br />
Mit dieser Ausgabe startet «Musik<br />
und Liturgie» eine neue Jahresserie:<br />
Julien Gründisch zeichnet Cartoons<br />
zur Kirchenmusik. Freuen Sie sich<br />
auf die sechs Sujets, die den kirchenmusikalischen<br />
Alltag künstlerischzeichnerisch<br />
einfangen.<br />
Ein Cartoon ist eine Grafik, die eine<br />
Geschichte erzählt. Der Begriff stammt<br />
vom französischen Wort carton (Pappe)<br />
und bezeichnete ursprünglich auf Karton<br />
gezeichnete Entwürfe für Fresken und<br />
Tapisserien.<br />
Heute spielen in Cartoons Satire und/<br />
oder Komik eine bestimmende Rolle. Julien<br />
Gründisch versieht seinen Kirchenmusik-Cartoon<br />
mit einem Schlagwort.<br />
Dieses nehmen wir Redaktoren auf und<br />
gestalten mit ihm inhaltlich den Schluss-<br />
Punkt auf Seite 48. So entsteht über die<br />
ganze Ausgabe hinweg eine thematische<br />
Klammer.<br />
Wer ist er?<br />
Unser Cartoonist Julien Gründisch lebt<br />
in Wettingen AG. Die Lust am Zeichnen<br />
führte ihn zum Beruf des Grafikers. Im<br />
Lehrabschlusslager lernte er seine künftige<br />
Lebens- und Geschäftspartnerin Dominique<br />
Girod kennen. Mit ihr leitet er<br />
das Büro Girod Gründisch in Baden, wo<br />
zurzeit zwei berufslernende Grafikerinnen<br />
ausgebildet werden.<br />
Büro mit Atelier-Charakter: Hier entstehen die<br />
Cartoons für «Musik und Liturgie»<br />
Musik ist Julien Gründisch’s stete Begleiterin.<br />
Er singt im Badener Vokalensemble<br />
und im coro sonoro. Und er spielt diverse<br />
Instrumente – viele davon ungelernt, aber<br />
mit Freude am Entdecken.<br />
Die Tochter Julia ist eben ausgezogen – er<br />
vermisst ihre wunderbare Stimme.<br />
ca<br />
Foto zVg<br />
Cartoon
8 1 <strong>20</strong><br />
Für Ihre Planung:<br />
Geburts- und Todestage <strong>20</strong><strong>20</strong><br />
Auch zu Anfang dieses Jahres<br />
veröffentlichen wir wieder eine<br />
keinesfalls vollständige, subjektiv<br />
zusammengestellte Namenliste,<br />
deren Angaben zwar möglichst<br />
genau recherchiert, aber dennoch<br />
keine absolute Gewähr für Richtigkeit<br />
bieten. Die Gedenkjahre nehmen<br />
Komponisten und Musikerinnen<br />
mit einem Bezug zur Kirchenmusik<br />
in den Blick.<br />
Von Christian Albrecht<br />
• Allgemein<br />
11<strong>20</strong> | vor 900 Jahren<br />
Das Benediktinerkloster in Engelberg wird<br />
gegründet.<br />
17<strong>20</strong> | vor 300 Jahren<br />
Uraufführung von Händels Oratorium<br />
«Esther» und Johann Matthesons «Das<br />
Grösste Kind».<br />
1770 | vor 250 Jahren<br />
Die Missa in honorem Beatissimae Virginis<br />
Mariae, genannt Grosse Orgelsolomesse<br />
von Joseph Haydn wird uraufgeführt.<br />
Bernhard Schott gründet den Musikverlag<br />
B. Schott’s Söhne. Johann Christian<br />
Friedrich Hölderlin und Georg Wilhelm<br />
Friedrich Hegel werden geboren.<br />
1795 | vor 225 Jahren<br />
Justin Heinrich Knecht veröffentlicht die<br />
«Vollständige Orgelschule».<br />
18<strong>20</strong> | vor <strong>20</strong>0 Jahren<br />
Friedrich Schneider komponiert «Das<br />
Weltgericht». Das Oratorium beeinflusst<br />
entscheidend die Entwicklung dieses<br />
Genres.<br />
19<strong>20</strong> | vor 100 Jahren<br />
Die «Geburtsstunde» der Salzburger Festspiele.<br />
1945 | vor 75 Jahren<br />
† Béla Bartók.<br />
• Geburtstage<br />
75 Jahre<br />
Baeriswyl Henri<br />
Ducret André<br />
Hegarty David<br />
Hielscher Hans Uwe<br />
Isenring Bernhard<br />
Koch Alois<br />
Jones Robert<br />
Keller Hermann<br />
Kiesewetter Peter<br />
Rutter John<br />
Ulrich Herbert<br />
100 Jahre<br />
Chailly Luciano<br />
Falcinelli Rolande<br />
Gelineau Joseph<br />
Joulain Jeanne<br />
Welche Geburts- und Todestage werden <strong>20</strong><strong>20</strong> wohl besonders feierlich begangen?
1 <strong>20</strong><br />
9<br />
Kont Paul<br />
Krol Bernhard<br />
Marty Jost<br />
Schibler Armin<br />
125 Jahre<br />
David Johann Nepomuk<br />
Gieseking Walter<br />
Hindemith Paul<br />
Orff Carl<br />
Soler Pérez Eduardo<br />
Sowerby Leo<br />
Suppé Franz von<br />
150 Jahre<br />
Dobler Melchior<br />
Suter Hermann<br />
Schmitt Florent<br />
Tournemire Charles<br />
Vierne Louis<br />
175 Jahre<br />
Ahle Johann Nepomuk<br />
Bottazzo Luigi<br />
Fauré Gabriel Urbain<br />
Stein Joseph<br />
<strong>20</strong>0 Jahre<br />
Aria Cesare<br />
Beaupuis Giuseppe de<br />
Birkler Georg Wilhelm<br />
Gurlitt Cornelius<br />
Lamberti Giuseppe<br />
Reimann Ignaz<br />
Vieuxtemps Henri<br />
225 Jahre<br />
Albéniz y Basanta Pedro Pérez de<br />
Mercadante Giuseppe Saverio Raffaele<br />
250 Jahre<br />
Aelsters Georges Jacques<br />
Beethoven Ludwig van<br />
Reicha Anton<br />
Rinck Johann Christian Heinrich<br />
Vitásek Jan August<br />
Volckmar Adam Valentin<br />
275 Jahre<br />
Bach Johann Michael<br />
Benda Friedrich<br />
Betscher Nikolaus<br />
Michl Joseph Christian Willibald<br />
300 Jahre<br />
Meyer von Schauensee Franz Joseph Leonti<br />
325 Jahre<br />
Locatelli Pietro Antonio<br />
350 Jahre<br />
Bencini Pietro Paolo<br />
Bononcini Giovanni Battista<br />
Boxberg Christian Ludwig<br />
Caldara Antonio<br />
375 Jahre<br />
Bach d. Ä. Johann Christoph<br />
Dietrich Joseph<br />
400 Jahre<br />
Babán Gracián<br />
425 Jahre<br />
Merula Tarquinio<br />
Scheidemann Heinrich<br />
450 Jahre<br />
Vulpius Melchior<br />
475 Jahre<br />
Balbi Lodovico<br />
Caccini Giulio<br />
Ingegneri Marc Antonio<br />
Nanini Giovanni Maria<br />
525 Jahre<br />
Gombert Nicolas<br />
575 Jahre<br />
Finck Heinrich<br />
• Todestage<br />
425 Jahre<br />
Episcopius Ludovicus<br />
375 Jahre<br />
Viadana Ludovico<br />
350 Jahre<br />
Amato Vincenzo<br />
325 Jahre<br />
Purcell Henry<br />
275 Jahre<br />
Hirschberger Albericus<br />
Zelenka Jan Dismas<br />
250 Jahre<br />
Muffat Gottlieb<br />
Tartini Giuseppe<br />
225 Jahre<br />
Bach Johann Christoph Friedrich<br />
Benda Georg Anton<br />
Corrette Michel<br />
Krafft François Joseph<br />
Neubauer Franz Christoph<br />
Reicha Josef<br />
<strong>20</strong>0 Jahre<br />
Grünberger Theodor<br />
175 Jahre<br />
Agnola Jacopo (Giacomo)<br />
Doblhof-Dier Karl Freiherr von<br />
Mayr Johannes Simon<br />
150 Jahre<br />
Maria Amalia Friederike Prinzessin von<br />
Sachsen<br />
Moscheles Ignaz<br />
125 Jahre<br />
Jensen Gustav<br />
100 Jahre<br />
Breitenbach P. Basil<br />
Bruch Max Karl August<br />
Fassbaender Peter<br />
75 Jahre<br />
Dantonello Josef<br />
Frei Josef<br />
Schmid Joseph<br />
Sokol Bernardin<br />
Webern Anton<br />
50 Jahre<br />
Zimmermann Bernd Alois<br />
25 Jahre<br />
Bialas Günter<br />
Fässler Guido<br />
Fleury André<br />
Kaelin Pierre (Abbé)<br />
Kratochwil Heinz<br />
Schmid Karl Norbert<br />
Yun Isang
10 1 <strong>20</strong><br />
Benno Ammanns Messe und neue Fragmente von Joachim Raff<br />
Sensationelle Schweizer Funde<br />
Würde man Musik mit Archäologie<br />
vergleichen, wären «musikalische<br />
Ausgrabungen» wie die Wiederentdeckung<br />
von Benno Ammanns Missa<br />
Defensor Pacis ein Fund von unschätzbarem,<br />
historischen Wert.<br />
In der Schweiz hält sich die Aufregung<br />
über ausserordentliche Funde<br />
in der Musikwelt bislang jedoch in<br />
Grenzen. Es wäre daher gut, wenn<br />
man solchen einheimischen Trouvaillen<br />
eine grössere Wertschätzung<br />
entgegenbringen würde.<br />
Von Raphael Immoos<br />
2<strong>01</strong>7 nahm ich einen interessanten Artikel<br />
von Matthias Wamser in Musik & Liturgie<br />
6//17, Seite 5 ff. zur Kenntnis. Er las sich<br />
wie ein Krimi, denn offenbar hatte man<br />
Ammann seinerzeit in Rom alle möglichen<br />
Steine in den Weg gelegt: Der Chor der<br />
Sixtinischen Kapelle war mit dem Werk<br />
hoffnungslos überfordert. Zudem war die<br />
Aufführung dieser zeitgenössischen Komposition<br />
in Rom anlässlich einer Heiligsprechung<br />
ein absolutes Novum, da bei feierlichen<br />
Papstmessen traditionsgemäss nur<br />
Kompositionen päpstlicher Kapellmeister<br />
gesungen wurden. Insofern war Ammanns<br />
Projekt eine echte Glanzleistung.<br />
Sensation oder Flopp?<br />
Die widrigen Umstände machten mich<br />
natürlich erst recht skeptisch. Sensation<br />
oder Flopp?<br />
Fast gleichzeitig kontaktierte mich der<br />
unseren Leserinnen und Lesern allseits<br />
bekannte Alois Koch – und wieder ging<br />
es um Benno Ammanns Messe. Wir entschieden<br />
uns, jeder für sich die Messe<br />
nochmals genau unter die Lupe zu nehmen.<br />
Wir kamen zu demselben Ergebnis.<br />
Alois Koch schrieb dazu: «In seiner ambitionierten,<br />
einzigen Messekomposition<br />
wollte Ammann der Tradition der grossen<br />
Vokalpolyphonie eine neue Dimension<br />
Wer diese unsere Fachzeitschrift für katholische<br />
Kirchenmusik regelmässig liest,<br />
wird sich an den Schweizer Komponisten<br />
Benno Ammann (*14. Juni 1904 in Gersau;<br />
†14. März 1986 in Rom) erinnern.<br />
Mehrmals wurde sein Schaffen hier vorgestellt<br />
und gewürdigt. Als sich die Basler<br />
Madrigalisten nach den Aufführungs- und<br />
Aufnahmerechten der fein säuberlich gedruckten<br />
Missa Defensor Pacis von Benno<br />
Ammann erkundigten, welche immerhin<br />
zur Heiligsprechung von Bruder Klaus<br />
1947 in Rom erklang, begann die Suche<br />
nach einer adäquaten Einordnung dieses<br />
Werks.<br />
Wie ein Krimi …<br />
Die Aufarbeitung von Benno Ammanns<br />
Nachlass ist Andreas Schenker zu verdanken,<br />
der dessen Werk akribisch erfasste.<br />
2<strong>01</strong>5 legte er erstmals einen Werkkatalog<br />
vor und informierte interessierte Kreise.<br />
So erhielt ich schon bald ein Exemplar<br />
dieser Messe, die ich allerdings zunächst<br />
nicht recht einzuschätzen wusste.<br />
Wortwörtlich<br />
«Als Komponist war ich schon längst zur freien Tonalität und zur<br />
Dodekaphonik vorgedrungen, ohne mir zu verbieten, im alten<br />
Stile zu schreiben. Heute macht mir jede Regression grösstes Unbehagen.<br />
Unser Musikleben ist gespalten, und der schaffende Musiker<br />
sucht Vergangenes und Neues zu verschmelzen, aus Furcht,<br />
nicht verstanden oder abgelehnt zu werden. Ohne mit vielen und<br />
mannigfachen Problemen jahrelang zu ringen, kommt man zu<br />
keiner Lösung und diese wiederum kann man nicht durch Konzessionen preisgeben.<br />
[…] Lebendig-persönliche und verbindliche Aussage ist mir ebenso wichtig wie<br />
kontrapunktische und rhythmische Durchdringung des Tonsatzes oder Lösung eines<br />
kompositorischen Problems an sich im Bereich des melodischen oder harmonischen<br />
Duktus. Innere Unabhängigkeit und Freiheit auch von einem neuen «Tonmaterial»<br />
bilden ein notwendiges Gegengewicht zu einer bedrohlichen Erstarrung von Seiten<br />
der Materie oder naturgesetzliche technische Entwicklungen. Der menschliche<br />
Geist schafft auch hier Neues und öffnet neue Welten. Systeme kommen und gehen.<br />
Das atemraubende Tempo der Entwicklung, die ständige Bewegung und Erneuerung<br />
ist, wie im Kosmos, so auch in der Musik, Tatsache, die wir intensiver wahrnehmen<br />
als in früheren Epochen. Nähern wir uns einer mythischen, ja kultischen Epoche der<br />
Musik? Auch wenn unsere Musikkultur ins aperspektivische Zeitalter hinüber ragt<br />
und neue Erfindungen der Physiologie und Technik ein neues Weltbild der Musik<br />
schaffen und ihre Existenz völlig umgestalten, so wird sich vielleicht der Mensch<br />
doch nach Jahrhunderten wieder früheren Epochen und noch tieferen Schichten<br />
zuwenden, um aus ihrer Wiederentdeckung eine neue Synthese und Blüte der Weltmusik<br />
aufzubauen.»<br />
Benno Ammann (Zitat aus: «Musik der Zeit», Heft 10//1955)
1 <strong>20</strong><br />
11<br />
Foto Benno Hunziker<br />
Foto René Reiche<br />
Die Basler Madrigalisten interpretieren Kirchenmusik von zwei Schweizer Komponisten<br />
Raphael Immoos leitet die Basler Madrigalisten<br />
verleihen und insofern ist die Missa Defensor<br />
pacis ein bemerkenswerter Solitär<br />
der frühen Nachkriegszeit, nicht nur in<br />
der Schweiz. Sie steht gattungsgeschichtlich<br />
zwischen Frank Martins Messe für<br />
zwei vierstimmige Chöre von 1922/1926<br />
und Paul Hindemiths Messe für Chor a<br />
cappella von 1963.»<br />
Qualitativ hochstehend<br />
Die Musikforschung ist heutzutage sehr<br />
aktiv. Es stellt sich bei solchen «Ausgrabungen»<br />
immer wieder die berechtigte Frage,<br />
ob es nicht auch qualitative Gründe gibt,<br />
warum sie in Vergessenheit gerieten. Als<br />
musikalischer Leiter eines der führenden<br />
Vokalensembles der Schweiz, den Basler<br />
Madrigalisten, muss ich leider zugestehen,<br />
dass ich in letzter Zeit wenig qualitativ<br />
hochstehende Wiederentdeckungen<br />
erleben durfte, obwohl die Nachfrage an<br />
Aufführungen und Aufnahmen entdeckungswürdiger<br />
Musik ungebrochen ist.<br />
Eine Ausnahme bildet eben diese Missa<br />
Defensor Pacis. Es freut mich, dass wir<br />
dieses Werk in verschiedenen kirchenmusikalischen<br />
Zentren der Schweiz aufführen<br />
und endlich mit einer CD dokumentieren<br />
dürfen, zu der auch ein entsprechend überarbeitetes<br />
Aufführungsmaterial gehört.<br />
Und noch eine kleine Sensation …<br />
Da Ammanns Messe nicht ganz abendfüllend<br />
ist, werden wir zu einer weiteren<br />
kleinen Sensation ausholen: Joseph<br />
Joachim Raff (*27. Mai 1822 in Lachen<br />
SZ; †24. Juni 1882 in Frankfurt/Main),<br />
auch ein Schwyzer Komponist, wird<br />
ebenfalls einen gebührenden Platz<br />
erhalten. In Zusammenarbeit mit der<br />
Joachim-Raff-Gesellschaft wird erstmals<br />
ein Messe-Fragment mit Kyrie und Gloria<br />
erklingen.<br />
Notenausgaben und CD-Einspielung<br />
Eine Wiederauflage der Notenausgaben<br />
Benno Ammanns ist in den Hug Musikverlagen,<br />
Zürich in Vorbereitung. Eine<br />
Edition der drei Werke von Joachim Raff<br />
ist auf Anfrage bei der Edition Nordstern,<br />
Musikverlag Stuttgart erhältlich. Die Einspielung<br />
ist beim Label Capriccio geplant.<br />
Somit werden die aufgeführten Werke<br />
demnächst allen interessierten Chören<br />
zur Verfügung stehen. Es ist zu hoffen,<br />
dass die neuen «Ausgrabungen» auf Resonanz<br />
stossen werden und diese hervorragende<br />
Schweizer Musik vermehrt<br />
in unseren Kirchen- und Konzerträumen<br />
Gehör findet. Die Konzerte der Basler<br />
Madrigalisten sollte man sich nicht entgehen<br />
lassen (siehe die Angaben im entsprechenden<br />
Kasten).<br />
Raphael Immoos<br />
ist Professor für Chorleitung und Dirigent<br />
verschiedener Vokalensembles an<br />
der Hochschule für Musik in Basel sowie<br />
künstlerischer Leiter der Sommerakademie<br />
Thun. Von <strong>20</strong>00 bis 2<strong>01</strong>3 dirigierte<br />
er das Akademische Orchester Basel und<br />
von <strong>20</strong>04 bis 2<strong>01</strong>3 das Vokalensemble<br />
Cappella Nova. Seit 2<strong>01</strong>3 hat Raphael Immoos<br />
die künstlerische Leitung der Basler<br />
Madrigalisten inne. Besondere Anliegen<br />
sind ihm die Recherche selten aufgeführter<br />
Werke des 17. und 18. Jahrhunderts<br />
und die Pflege und Förderung neuer Musik<br />
unserer Zeit mit zahlreichen Ur- und<br />
Schweizer Erstaufführungen.<br />
Save the dates!<br />
Samstag, 8. Februar<br />
<strong>20</strong>.15 Uhr, Kirche St. Oswald, Zug<br />
Sonntag, 9. Februar<br />
17.30 Uhr: Musikalische Gottesdienstgestaltung;<br />
18.45 Uhr: Konzert<br />
Kath. Kirche St. Peter und Paul,<br />
Werd strasse 63, Zürich<br />
Samstag, 15. Februar<br />
18.45 Uhr: Konzerteinführung im<br />
Joachim-Raff-Archiv, Seeplatz 1, Lachen;<br />
19.30 Uhr: Konzert<br />
Pfarrkirche Lachen SZ<br />
Sonntag, 16. Februar<br />
16.30 Uhr, Kloster Mariastein
12 1 <strong>20</strong><br />
Neues Online-Portal<br />
Joachim-Raff-Archiv digital<br />
Am 10. Dezember 2<strong>01</strong>9 ging das<br />
Raff-Archiv nach intensiver Arbeit<br />
online. Damit ist die erste Etappe zur<br />
Vernetzung der Personen-, Werkund<br />
Briefdatenbank erreicht. Leben,<br />
Werk und Umfeld des Komponisten<br />
Joachim Raff (1822–1882) können<br />
mittels einer einfachen, jedoch zielführenden<br />
Handhabung recherchiert<br />
werden.<br />
Christian Albrecht, Schlussredaktion<br />
Anfang September 2<strong>01</strong>8 öffnete das<br />
Joachim-Raff-Archiv in Lachen SZ – und<br />
damit an der Geburtsstätte des Komponisten<br />
– erstmals seine Tore. Installiert<br />
wurde dort von der äusserst aktiven<br />
Joachim-Raff-Gesellschaft ein Hybrid aus<br />
Ausstellungsstätte und Forschungszentrum:<br />
Während die ständige Ausstellung<br />
eine Synopsis über Leben und Werk des<br />
Komponisten bietet und jährlich mit<br />
einigen Kammerkonzerten bereichert<br />
wird, besteht das Forschungszentrum<br />
primär aus einem Archiv, wo möglichst<br />
flächendeckend alles gesammelt wird,<br />
was einen Informationsgewinn über Raff<br />
und seine Zeit bringt. Das Zentrum versteht<br />
sich dabei als Scharnierstelle, an<br />
dem einerseits gesammelt und geforscht<br />
wird, andererseits die solcherart gewonnen<br />
Erkenntnisse anderen Forschenden,<br />
aber auch ausführenden Musikerinnen<br />
und Musikern sowie der Allgemeinheit<br />
zugänglich gemacht werden.<br />
Meilenstein<br />
Ein Meilenstein auf diesem anforderungsreichen<br />
Weg konnte nun am<br />
10. Dezember 2<strong>01</strong>9 erreicht und gebührend<br />
gefeiert werden, indem das neue<br />
Online-Portal des Joachim-Raff-Archivs<br />
quasi «auf Sendung» ging. Es gliedert<br />
sich damit in eine Reihe von Initiativen<br />
in den Geisteswissenschaften jüngster<br />
Zeit ein, bei denen Forschungsdaten in<br />
einer ansprechenden Online-Präsentation<br />
aufbereitet und mit grossem Mehrwert<br />
für die Nutzerinnen und Nutzer<br />
in eine einfach handhabbare, vernetzte<br />
Darstellung gebracht werden. Eine wegweisende<br />
Funktion übernahmen hierbei<br />
das Portal Weber Digital (WeGA Digital)<br />
der Carl Maria von Weber Gesamtausgabe<br />
sowie die digitale Enzyklopädie<br />
der Max-Reger-Werkausgabe (Max-<br />
Reger-Institut), an denen sich auch das<br />
Raff-Portal orientiert.<br />
Vernetzung<br />
Joachim Raff ist der erste schweizerische<br />
Komponist, für den ein solches Portal<br />
eingerichtet wurde. Eine Besonderheit<br />
der Kataloge des Raff-Portals ist, dass<br />
sie – im Gegensatz zu anderen Projekten<br />
– von Anfang an für eine Präsentation<br />
im Online-Medium konzipiert und entsprechend<br />
strukturiert sind. Personen-,<br />
Werk- und Briefdatenbank sind sowohl<br />
untereinander als auch durch digitale<br />
Anschlussstellen an entsprechende Datenbanken<br />
anderer Forschungsinitiativen<br />
genuin auf Vernetzung angelegt. Die Integration<br />
etwa von etablierten Normdaten<br />
ermöglicht von Anfang an eine Eingliederung<br />
in nationale und internationale<br />
Verbundkataloge.<br />
Das ungemein reichhaltige Netzwerk an<br />
Korrespondenzpartnerinnen, Interpreten<br />
und Widmungsträgerinnen, das sich um<br />
die Person Joachim Raff spinnt und zu<br />
denen in den Katalogen des Raff-Portals<br />
unzählige neue Informationen zusammengetragen<br />
werden, machen des Portal<br />
zu einer Fundgrube für weiterführende<br />
Forschungen sowohl zu Persönlichkeiten<br />
wie auch zur Musikgeschichte des<br />
19. Jahrhunderts. Obwohl der Arbeitsprozess<br />
zur Erfassung der Primärdaten noch<br />
keinesfalls abgeschlossen ist, sind die heutigen<br />
Kennzahlen erheblich: In der Datenbank<br />
erfasst sind aktuell (12.12.2<strong>01</strong>9) 314<br />
Werke, 2299 Postsachen, 1368 Personen<br />
und 146 Institutionen.<br />
Von den Forschungsdaten zum Portal<br />
Daten sind langweilig. Für sich alleine<br />
stehend sind sie zumeist auch wenig<br />
hilfreich. Die Aufgabe, welche sich nun<br />
ergibt, stellt die Vermittlung dar. Bei einer<br />
Printpublikation sind die Strukturen für<br />
die Organisation der Inhalte mehr oder<br />
weniger vorgegeben und begrenzt. Im<br />
Bereich des Digitalen sind die Grenzen<br />
jedoch deutlich weiter abgesteckt; auch<br />
sind die Anforderungen ganz andere. Die<br />
wohl wichtigsten Punkte für beide Medien<br />
sind die Darstellung, die thematische<br />
Ordnung und die Vernetzung. Während<br />
in einem Buch lediglich Querverweise<br />
möglich sind, ist es in einer digitalen Umgebung<br />
geradezu notwendig, intensive<br />
Bezüge zwischen den Daten herzustellen.<br />
Foto zVg
1 <strong>20</strong><br />
13<br />
Foto zVg<br />
Joseph Joachim Raff (1822–1882)<br />
Interaktiver Zugang<br />
Das Online-Portal des Joachim-Raff-<br />
Netzwerk<br />
Wesentlich ist die Vernetzung der Daten,<br />
die das Portal auswertet. So stellt<br />
beispielsweise das Datenblatt von Doris<br />
Raff nicht nur die gesamte erfasste Korrespondenz<br />
zusammen, sondern auch sämtliche<br />
andere Bezüge – etwa ein Werk, das<br />
ihr gewidmet ist.<br />
Diese Form der Zusammenstellung zeichnet<br />
ein Netzwerk nach. Bereits jetzt treten<br />
Beziehungen in Erscheinung, die zuvor<br />
nur durch gezielte Suche und Forschung<br />
erkennbar waren. Durch die Erfassung<br />
aller – und nicht nur «relevanter» Persönlichkeiten<br />
– wächst das Netzwerk<br />
äusserst schnell. Dem Benutzer wird hier<br />
ein erleichterter Zugang zu den historischen<br />
Dokumenten und deren Metadaten<br />
Joseph Joachim Raff<br />
(1822–1882)<br />
wurde als Sohn eines Württemberger<br />
Lehrers und einer Schwyzerin<br />
in Lachen SZ geboren. Unter Franz<br />
Liszts Protektion schlug sich der ausgebildete<br />
Lehrer zunächst in mehreren<br />
deutschen Städten durch, ehe<br />
er 1850 dessen Assistent in Weimar<br />
wurde. Nach der zunehmenden Distanzierung<br />
von diesem Umfeld zog<br />
Raff 1856 nach Wiesbaden, wo ihm<br />
der Durchbruch als freischaffender<br />
Komponist gelang. Als einer der<br />
meistgespielten Komponisten seiner<br />
Zeit wurde er 1877 zum Gründungsdirektor<br />
des Hoch’schen Conservatoriums<br />
in Frankfurt ernannt.<br />
Archivs übernimmt eine vermittelnde<br />
ermöglicht.<br />
Aufgabe. Hier können die Benutzer die<br />
im Archiv erhobenen Daten aufbereitet<br />
und thematisch geordnet einsehen. Einen<br />
ersten interaktiven Zugang bietet der<br />
Artikel zur Biographie Joachim Raffs auf<br />
der Startseite. Dort sind diejenigen Inhalte<br />
ausgezeichnet, die für ein weites Angebot<br />
direkt in das Portal führen.<br />
Einen weiteren Zugang für Recherchierende<br />
bieten die Verzeichnisse. Derzeit finden<br />
Perspektiven<br />
Momentan befindet sich das neue Online-<br />
Portal in der Beta-Version. In dieses sich<br />
zunehmend verdichtende Netzwerk von<br />
Informationen müssen die noch ausstehenden<br />
Brief-Regesten eingeflochten werden.<br />
Bisher wurden 1500 Regesten (von<br />
insgesamt rund 3<strong>20</strong>0 Briefen) angefertigt,<br />
von denen etwa die Hälfte noch verlinkt<br />
Kurz und bündig<br />
Joachim-Raff-Archiv Online:<br />
portal.raff-archiv.ch<br />
Infos zum Archiv/zur Joachim-Raff-<br />
Gesellschaft: www.joachim-raff.ch<br />
Standort Archiv: Seeplatz 1, CH-<br />
8853 Lachen SZ; geöffnet samstags<br />
10.00 bis 17.00 Uhr oder nach Absprache<br />
ca<br />
sich im Portal die vier Hauptverzeichnisse<br />
und ins Portal eingebaut werden wird.<br />
Werke, Briefe, Personen und Institutionen.<br />
Zu den restlichen Briefen, die zu einem<br />
Momentan sind die Personeneinträge<br />
Sie werten den Datenbestand für den<br />
grossen Teil bereits in der Datenbank ver-<br />
erst mit den dazugehörigen Wikipedia-<br />
Nutzer aus und bieten ausgewählte Sor-<br />
zeichnet sind, steht diese Auswertung<br />
Artikeln verknüpft. In Zukunft bietet sich<br />
tierungen an. Von dort aus gelangt man<br />
noch aus. Vor allem Raffs ausführlicher<br />
jedoch auch eine Verbindung mit den da-<br />
zur Einzelansicht des jeweiligen Daten-<br />
Briefwechsel mit seiner Frau Doris Genast<br />
zu passenden Artikeln der Allgemeinen<br />
satzes. Die Anzahl an Informationen,<br />
wird noch einmal sehr viel Information in<br />
Deutschen Biographie und der Neuen<br />
die sich auf den Einzelansichten finden,<br />
die Datenbank bringen.<br />
Deutschen Biographie an, aber auch mit<br />
sind unterschiedlich und reichen von der<br />
Das Werkverzeichnis seinerseits bietet<br />
anderen, spezifischeren Online-Lexika<br />
Namensnennung einer Person bis hin zu<br />
Gelegenheit, Entstehungsgeschichten<br />
wie etwa dem Musik und Musiker am<br />
einem mit Bild versehenen ausführlichen<br />
und Programmhefttexte zu den einzelnen<br />
Mittelrhein 2 oder dem Österreichischen<br />
Stammdatenblatt.<br />
Werken einzuflechten. Zahlreiche Texte,<br />
Musiklexikon online. Auch interne Texte<br />
Bei den Werken sind neben den Stamm-<br />
die im Lauf der vergangenen Jahre ent-<br />
über die Beziehung zwischen Raff und<br />
daten auch Widmungsträger, Textdichter<br />
standen sind, können so der Allgemein-<br />
anderen Personen – etwa über Raffs<br />
sowie die Besetzung hinterlegt, nach de-<br />
heit zugänglich gemacht werden. Auch<br />
Bach-Rezeption oder das Verhältnis zwi-<br />
nen das Portal in (naher) Zukunft auch<br />
dieser Bereich des Portals wird in Zukunft<br />
schen Raff und Tschaikowsky – finden<br />
gefiltert werden kann.<br />
kräftig erweitert.<br />
hier Platz.
14 1 <strong>20</strong><br />
Festspiel Kloster Disentis<br />
Der Fels und das Schwert | Il grep e la spada<br />
Zum Abschluss der Restaurierung<br />
der Klosterkirche St. Martin wird<br />
das Gymnasium & Internat Kloster<br />
Disentis Mitte März ein geistliches<br />
Festspiel aufführen. Vergangenheit<br />
und Zukunft reichen sich darin die<br />
Hände (ca).<br />
Das Kloster Disentis reicht in seinem Ursprung<br />
bis ins Jahr 614 zurück – im Jahr<br />
2<strong>01</strong>4 feierten die Benediktinermönche<br />
«1400 Jahre Stabilitas in Progressu – Beständigkeit<br />
im Voranschreiten».<br />
In den Klöstern wurde das Wissen seit<br />
jeher der nächsten Generation weitergegeben.<br />
So gesehen kann das Gymnasium &<br />
Internat Kloster Disentis auf eine gleich<br />
lange Geschichte zurückblicken wie das<br />
Kloster selber. Die Schüler sind folgerichtig<br />
das tragende Element des Festspiels,<br />
dessen Schluss in die Zukunft weist – die<br />
Zeit, in der die Jugend leben und wirken<br />
wird.<br />
Das Theaterspiel wurde und wird in den<br />
meisten Klosterschulen als wesentlicher<br />
Bestandteil gepflegt und gefördert. In Disentis<br />
wird diese Tradition neu belebt. Der<br />
weitherum bekannte Konzertchor wird<br />
ebenfalls eine gewichtige Rolle spielen.<br />
Das Festspiel wird für die Beteiligten zu<br />
einem Erlebnis, das sie während ihrem<br />
weiteren Leben mitnehmen werden und<br />
das sie prägen wird.<br />
Legende mit Potential<br />
Die Desertina, die einst wilde Gegend im<br />
Vorderrheintal war im 8. Jahrhundert die<br />
natürliche Bühne für ein faszinierendes<br />
Drama: Eine spektakuläre, wildromantische<br />
Kulisse, fast menschenleer, offen<br />
für die Besiedlung durch Menschen, die<br />
einen Raum fürs Überleben suchten, offen<br />
für Menschen mit einer Mission, offen für<br />
jegliche Art einer Entwicklung. Was sich<br />
auf dieser Bühne abspielte, verdichtet sich<br />
in der Legende von Sigisbert, Placidus<br />
und Victor und ist die ideale Vorlage für<br />
ein Theaterstück. Die Legende enthält<br />
die drei Zutaten, die zu einem packenden<br />
Stück gehören: Eine spannende Geschichte,<br />
eine überzeugende Auflösung<br />
der Konflikte und starke Bilder.<br />
Wie jede Legende hat sie einen wahren<br />
Kern, und wie jede Legende lässt sie<br />
Raum für Interpretationen und Variationen.<br />
Das Festspiel wird die Kernbotschaft<br />
der Legende nicht verändern, zu den bestehenden<br />
Versionen jedoch eine neue<br />
hinzufügen.<br />
Bis heute positive Folgen<br />
Die Kontrahenten sind die Hauptfiguren<br />
Placidus, Sigisbert und Victor, der<br />
gedungene Mörder von Placidus sowie<br />
eine heidnische Heilerin und die ersten<br />
Bewohner der Desertina. Der Chor der<br />
Klosterschule, ein Sprechchor und das<br />
Orchester, ebenfalls bestehend aus Schülern,<br />
und nicht zuletzt die Chororgel der<br />
Wichtig zu wissen<br />
Klosterkirche St. Martin, Disentis.<br />
Jeweils <strong>20</strong>.00 Uhr:<br />
Freitag, 13. März<br />
Samstag, 14. März<br />
Sonntag, 15. März<br />
Freitag, <strong>20</strong>. März<br />
Sonntag, 22. März<br />
www.der-fels-und-das-schwert.ch/<br />
termine-und-tickets<br />
Foto zVg<br />
Der Chor von Gymnasium & Internat Kloster Disentis im Konzert – hier 2<strong>01</strong>9 in der Churer Heiligkreuzkirche<br />
Kirche tragen wesentlich zur Wirkung<br />
des Festspiels bei.<br />
Die Hauptdarsteller sprechen Deutsch,<br />
die Bewohner der Desertina Romontsch<br />
sursilvan, wobei die Dialoge so geschrieben<br />
sind, dass für das deutschsprachige<br />
Publikum erkennbar ist, worum es geht.<br />
Die zentralen Orte der Handlung sind<br />
der Urwald der Desertina, das rudimentär<br />
entstehende Klosterdorf sowie der Hof des<br />
Landesherrn Victor in Chur.
1 <strong>20</strong><br />
15<br />
Das Festspiel findet in dem für das Kirchenvolk<br />
zugänglichen Teil der Klosterkirche<br />
Disentis und teilweise auf den<br />
Emporen statt und endet mit der Auflösung<br />
des Konflikts – mit den bis heute<br />
positiven Folgen.<br />
Die Künstlertruppe<br />
innovative Chorkompositionen, Messen,<br />
Kantaten und Singspielen bis hin zu gross<br />
angelegten szenischen Bühnenwerken<br />
und Oratorien.<br />
Als Hauptdarsteller konnte der Schauspieler<br />
Hanspeter Müller-Drossaart verpflichtet<br />
werden. Nach seiner Ausbildung<br />
zum Schauspieler und Theaterpädagogen<br />
an der Schauspiel-Akademie Zürich war<br />
er Ensemble-Mitglied beim Theater am<br />
Neumarkt Zürich, am Schauspielhaus<br />
Zürich und am Wiener Burgtheater. Seit<br />
<strong>20</strong>04 ist er als freischaffender Schauspieler<br />
in Kino- und Fernsehfilmen sowie als<br />
Sprecher tätig.<br />
Regie führen Felicitas Heyerick und<br />
David Flepp. Beide sind mit dem Kanton<br />
Graubünden eng verbunden.<br />
Felicitas Heyerick ist als deutsch-belgische<br />
Doppelbürgerin in den Schweizer Bergen<br />
geboren und aufgewachsen. Seit ihrer<br />
Ausbildung an der European Film Actors<br />
School in Zürich arbeitet sie freiberuflich<br />
als Schauspielerin. Sie wirkte unter<br />
anderem in Inszenierungen am Opernhaus<br />
Zürich mit und bildete sich am renommierten<br />
Lee Strasberg Theatre Film<br />
Institute in Los Angeles weiter. Für ihre<br />
künstlerische Tätigkeit in Graubünden<br />
erhielt sie den Förderpreis des Kantons<br />
Graubünden.<br />
Autor des Festspiels ist Hanspeter<br />
Gschwend, der in Bern und Wien Geschichte<br />
und Germanistik studiert und<br />
mit dem Gymnasiallehrerdiplom abgeschlossen<br />
hat. Von 1972 bis 1978 war er<br />
Sekretär des Projekts einer Hochschule für<br />
Bildungswissenschaften im Kanton Aargau,<br />
zwischen 1978 und <strong>20</strong>08 teilzeitlich<br />
Redaktor beim Schweizer Radio DRS in<br />
den Bereichen Politik, Gesellschaft und<br />
Kultur. Bis 2<strong>01</strong>5 blieb er freier Mitarbeiter<br />
für Informationssendungen und ist weiterhin<br />
Hörspielautor.<br />
Die Musik zum Festspiel schrieb der<br />
bekannte Komponist Martin Völlinger.<br />
Er studierte Kirchenmusik, Gesang, Dirigieren<br />
und Improvisation in Regensburg<br />
und Zürich. Er arbeitete als Chorleiter<br />
und Stimmbildner bei den Regensburger<br />
Domspatzen, später in derselben Funktion<br />
bei den Luzerner Sängerknaben, wo er<br />
als Leiter des Herrenensembles der Sängerknaben<br />
grosse Erfolge feierte. Sein<br />
vielseitiges kompositorisches Schaffen<br />
reicht von einfachen Kinderliedern über<br />
David Flepp verbrachte seine Kindheit in<br />
Danis-Tavanasa. Nach bestandener Matura<br />
am Gymnasium & Internat Kloster<br />
Disentis begann er die Sekundarlehrer-<br />
Ausbildung in Fribourg, die er mit dem<br />
Sekundarlehrer-Diplom phil. I beendete.<br />
Heute ist er als freischaffender Schauspieler,<br />
Theaterpädagoge und Kabarettist<br />
tätig. So etwa in «Ustrinkata» von Arno<br />
Camenisch (ressort K), im interaktiven<br />
Bewegungstheater «Handschlag» oder<br />
in «Brass criminal», einem szenisch begleiteten<br />
Brass-Konzert. David Flepp ist<br />
Mitglied der Theatergruppe BAGAT, welche<br />
Theater für ein junges Publikum und<br />
Familien anbietet.
16 1 <strong>20</strong><br />
Der Konzertchor …<br />
… des Gymnasiums & Internats Kloster<br />
Disentis schliesslich zählt mit seinen rund<br />
100 Sängerinnen und Sängern zu den bekanntesten<br />
Schulchören der Schweiz und<br />
wurde vor ein paar Jahren mit dem renommierten<br />
Lily Waeckerlin-Preis ausgezeichnet.<br />
Das Gymnasium Disentis setzt grosses<br />
Gewicht auf eine ganzheitliche Bildung<br />
und gibt dem Chor eine aussergewöhnlich<br />
hohe Bedeutung: So sind alle Schülerinnen<br />
und Schüler, die über eine gute Stimme<br />
verfügen vom ersten Schultag an bis hin<br />
zur Matura im Chor engagiert – für alle<br />
Sängerinnen und Sänger eine Selbstverständlichkeit<br />
und eine edle Pflicht.<br />
Bei der Sache: Der Konzertchor Gymnasium & Internat Disentis<br />
Foto zVg<br />
Die musikalische Leitung des Festspiels<br />
liegt in den Händen von Peter Werlen,<br />
Chorleiter GKD. Seine Karriere begann<br />
am Walliser Lehrerseminar in Sitten;<br />
danach studierte er an der Musikhochschule<br />
Luzern Chorleitung. Es folgte ein<br />
Jahrzehnt, in dem Peter Werlen mehrere<br />
Chöre leitete. In den folgenden<br />
Jahren beschäftigte er sich ausgiebig<br />
mit Orchesterdirektion und absolvierte<br />
zwei Nachdiplomstudien in Orchesterleitung<br />
an der Zürcher Hochschule der<br />
Künste und beim International Conducting<br />
Institute ICI New York/Boulder.<br />
Zurzeit ist Peter Werlen Kapellmeister<br />
am Kloster Gymnasium Disentis. Weiter<br />
leitet er die Camerata Walchwil, den<br />
Kirchenchor Walchwil und den Chor<br />
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• ein gemischter Chor mit gegenwärtig<br />
31 begeisterungsfähigen Mitgliedern<br />
• pro Jahr in etwa zehn Gottesdiensten oder<br />
an weiteren Anlässen engagiert.<br />
An Hochfesten stehen vielfach Orchestermessen<br />
auf dem Programm<br />
• offen für neue musikalische Herausforderungen.<br />
Unser breitgefächertes Repertoire reicht von der<br />
Gregorianik über Barock und Klassik bis in die<br />
Moderne<br />
• ein aktiver Verein, der auch den geselligen<br />
Aspekt schätzt und pflegt<br />
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Sie haben<br />
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• Freude daran, unseren Chor stimmlich und<br />
klanglich zu fördern<br />
• eine offene, kreative und motivierende Grundhaltung<br />
• bringen innovative Ideen ein<br />
• Kenntnis der Inhalte des Kirchenjahrs und sind<br />
vertraut mit der katholischen Liturgie<br />
• die Bereitschaft für eine konstruktive Zusammenarbeit<br />
mit unserem Pfarrer und Präses,<br />
unserem Chor-Vorstand und unserer Organistin<br />
Die regelmässigen Dienste belaufen sich auf<br />
ca. 25 Stellenprozent. Die Besoldung richtet sich<br />
nach den Richtlinien der Katholischen Kirche im<br />
Kanton Zürich.<br />
Wenn Sie unsere Stelle anspricht, dann freuen<br />
wir uns auf Ihre Bewerbung. Bitte senden Sie Ihr<br />
Bewerbungsschreiben mit allen nötigen Unterlagen<br />
wie Lebenslauf, Foto, Zeugnisse, Referenzangaben<br />
bis 11. März <strong>20</strong><strong>20</strong> an folgende Adresse:<br />
Katholische Kirchenpflege<br />
z. H. Barbara Amrein<br />
Ressort Personal<br />
c/o Adetswilerstrasse 24<br />
8623 Wetzikon<br />
oder per Mail an: barbara.amrein@kath-wetzikon.ch<br />
Auskünfte erteilt Ihnen gerne unsere Präsidentin<br />
Carole Bruderer-Blanchard, carole.blanchard@<br />
bluewin.ch, oder unser aktueller Chorleiter,<br />
Reto Fritz, reto.fritz@gmx.ch<br />
ORGELBAU<br />
HEINRICH PÜRRO AG<br />
Tel. 041 970 15 05<br />
079 408 23 40<br />
info@orgelbau-puerro.ch<br />
www.orgelbau-puerro.ch
18 1 <strong>20</strong><br />
Praxisplatz<br />
Zukunft Kirchenchor?!<br />
«Wir haben seit langem Nachwuchsprobleme»,<br />
heisst es im folgenden<br />
Beitrag. «Kirchenchöre ohne<br />
Nachwuchsproblem», titelt ein<br />
Forschungsbericht. Was ist effektiv<br />
Sache? Unser Autor berichtet über<br />
eine praxisbezogene Projektarbeit<br />
zu diesem Thema (ca).<br />
Von Kurt Meier<br />
«Kirchenchöre ohne Nachwuchsproblem:<br />
Akquisition von jungen Mitgliedern in<br />
Deutschschweizer Kirchenchören» – so<br />
titelt die Autorin Margret Käser ihren im<br />
Rahmen der Hochschule Luzern – Musik<br />
erstellten und dort erschienenen Forschungsbericht.<br />
1<br />
Ausgangslage<br />
Obwohl weder der erste Teil des Titels<br />
noch der zweite auf uns zutrifft, wählten<br />
wir Margret Käsers Arbeit als Ausgangslektüre<br />
für eine einjährige Projektarbeit.<br />
Wir: Das ist eine Arbeitsgruppe des Chors<br />
der Berner Dreifaltigkeitskirche, kurz<br />
«Dreifchor».<br />
Auf uns nicht zutreffend ist der erste Teil<br />
des Titels: Wir haben seit langem Nachwuchsprobleme.<br />
Auf uns ebenfalls nicht<br />
zutreffend ist der zweite: Uns ging und<br />
geht es in erster Linie nicht darum, nur<br />
junge Mitglieder zu gewinnen, sondern<br />
einfach Mitglieder, die dazu beitragen,<br />
dass wir die rundum geschätzte und unsererseits<br />
von uns selbst geforderte Qualität<br />
längerfristig mindestens halten können.<br />
Gute Idee<br />
Einer unserer Sänger hatte die Idee, bei<br />
Innovage anzufragen, ob zwei ihrer Mitglieder<br />
bereit sind, uns in ihrem Fachgebiet<br />
der Unternehmensberatung beizustehen<br />
und – von aussen kommend – einer<br />
möglichen Betriebsblindheit unsererseits<br />
Gegensteuer geben könnten. 2 Finanziell<br />
lagen zwölf Sitzungen à zwei Stunden<br />
drin. Innovage sagte nach einer Prüfung<br />
unseres Anliegens zu. Somit startete unser<br />
Unternehmen unter dem Arbeitstitel<br />
«Innodreif».<br />
Der Fahrplan …<br />
… sah folgendermassen aus:<br />
• Abklärungssitzung: gegenseitiges sich<br />
Kennenlernen, Ausgangslage grob umreissen,<br />
Ziele und Budget definieren<br />
• Projekt dem Kirchgemeinderat vorstellen<br />
und Budget einreichen (inklusive<br />
das Sitzungsgeld des Dirigenten)<br />
• Beratungsvertrag abschliessen<br />
• Abklärung des Umfeldes durch den<br />
Chorleiter: Gibt es andere Kirchenchöre<br />
mit derselben Ausgangslage?<br />
Welche Meinung vertreten die katholischen<br />
Kirchenmusik-Verbände?<br />
• SWOT-Analyse 3 erstellen: Stärken,<br />
Schwächen, Chancen, Risiken …<br />
• SWOT-Ergebnisse analysieren und daraus<br />
Ziele formulieren: Was wollen wir<br />
erreichen?<br />
• Pro Zielsetzung Umsetzungsmassnahmen<br />
definieren<br />
• Massnahmen priorisieren: teilweise<br />
bereits vorhanden | dringlich | nicht so<br />
dringlich<br />
• Pro prioritäre Massnahme eine verantwortliche<br />
Person festlegen und diskutieren,<br />
auf welchem Weg das Ziel<br />
erreicht werden kann<br />
• Projektziele und Massnahmen dem<br />
Gesamtchor vorstellen; Diskussion zu<br />
Partizipation und Mitarbeit eröffnen.<br />
Aufgabenstellungen<br />
Die folgenden Übersichten benennen<br />
Ziele und Massnahmen des Projekts Innodreif<br />
(blau: besteht bereits | rot: prioritär<br />
| schwarz: keine Priorität):<br />
Foto zVg
1 <strong>20</strong><br />
19<br />
Ziel 1: Die Bekanntheit des Chors ist gestiegen<br />
(Kirchgemeinde/Stadt Bern und<br />
Umgebung)<br />
Massnahme<br />
1 Die Homepage modernisiert und schrittweise<br />
erweitert<br />
2 Ein «Auftritt» in der Messe vor dem<br />
Merci-Essen<br />
3 Konzert<br />
4 Beitrag für die Pfarrei-Broschüre<br />
«Jahresrückblick»<br />
5 Flyer neu gestaltet und verteilt<br />
(auflegen/verschicken)<br />
6 Tonaufnahmen für Homepage<br />
7 Flyer hat festen Platz am Schriftenstand<br />
und in der Vitrine<br />
8 Im Vorstand ist ein Ressort «PR» definiert<br />
9 Singen in andern Kirchen (nur Dreifchor/<br />
Dreifchor mit andern Chören)<br />
10 Auftritt in der Nacht der Religionen<br />
11 Auftritt im Rahmen von Cantars<br />
12 Einbezug des Pfarrteams in den Chor<br />
(Klerus, Theologen und Theologinnen<br />
kommen schnuppern)<br />
13 Medienpräsenz (z.B. Interview mit dem<br />
Chorleiter und/oder Chormitgliedern;<br />
Artikel zu spirituellen Erfahrungen)<br />
14 Hinweise auf Musik liegen bei Gottesdienst<br />
auf (evtl. Gesangsbuch)<br />
15 Auftritt an Chorfestival oder Wettbewerb<br />
(evtl. über Landesgrenze hinaus)<br />
Ziel 2: Die Probenarbeit ist flexibler organisiert<br />
1 Präsenzliste für Auftritte<br />
2 Möglichkeit, nur für ein Projekt zu singen<br />
3 Nach jeder Probe mündliche und schriftliche<br />
Information durch Chorleiter, was<br />
als Nächstes gesungen wird (schriftlich<br />
per Whatsapp)<br />
4 Bei Abwesenheiten informieren sich die<br />
Chormitglieder bei anderen Chormitgliedern<br />
(Holschuld)<br />
5 Chorleiter gibt Links zu den Werken<br />
(Youtube, evtl. Noten, evtl. Aufnahmen<br />
der einzelnen Stimmen), so dass auch zu<br />
Hause geübt werden kann<br />
6 Intensivere Probezeiten (längere Proben/<br />
evtl. eine Zusatzprobe)<br />
7 Zusätzlich ab und zu ein Probeblock<br />
8 Pro Projekt proben (Proben aufsplittern)<br />
9 Reserveproben für diejenigen, die kurz<br />
vor den Auftritten noch unsicher sind<br />
Ziel 3: Der Chor ist stufenweise verjüngt<br />
unter Berücksichtigung einer guten Ausgewogenheit<br />
der Stimmen<br />
1 Zwei Arten Schnupperprojekte: Schnuppernde<br />
steigen kurz vor Auftritt ein/<br />
Schnuppernde nehmen an vier Proben teil<br />
2 Schnupperprojekte werden bekannt gemacht<br />
(Pfarrblatt, Homepage, evtl. Flyer)<br />
3 Workshops mit Promis (z.B. bekannter<br />
Sänger) oder mit speziellen Techniken<br />
4 Stimmbildung<br />
Ziel 4: Neue Auftrittsformen sind entwickelt,<br />
getestet, evaluiert<br />
1 Konzert<br />
2 Einmal pro Jahr Concert spirituel<br />
3 Workshop mit anschliessendem Auftritt<br />
4 Konzerte mit andern Chören<br />
Vortragsabend mit Choreinlage<br />
5 Auftritte an Festivitäten/Kulturanlässen<br />
(z.B. Nacht der Religionen oder<br />
Museumsnacht)<br />
Ziel 5: Das Eigenleben des Chors geht<br />
über die Proben hinaus<br />
1 Alle zwei Jahre ein Chor-Ausflug<br />
2 Chlouse-Höck<br />
3 Jährliche Standortbestimmung betreffend<br />
Zufriedenheit und Wünsche des Chors<br />
4 Gotte/Götti für neue Chormitglieder<br />
5 Chor-Höck nach der Probe (nach jeder<br />
Probe erwähnen)<br />
6 Gemeinsame Konzertbesuche (freiwillig)<br />
7 Probe-Block (am Wochenende/auch mal<br />
extern)<br />
8 Whatsapp-Gruppe einrichten für Austausch/Anregungen<br />
unter den Chormitgliedern<br />
Ziel 6: Das Budget des Chors ist den neuen<br />
Auftrittsformen angepasst<br />
1 Sponsorenkonzept erstellen<br />
2 Kollekte bei Konzerten<br />
3 Gönnerbeiträge/Passivmitgliederbeiträge<br />
4 Bei Bedarf Zusatzkredit<br />
Aussen-/Innenwahrnehmung<br />
Was sich dann über wohl zwei Drittel der<br />
Arbeit hinzog und immer wieder nötig<br />
Über uns<br />
Der Chor der Berner Dreifaltigkeitskirche<br />
wurde 1876 als Pfarr-<br />
Cäcilienverein gegründet und von<br />
Pfarrer Jakob Stammler geleitet. Ab<br />
1922 stand Josef Ivar Müller am Dirigentenpult,<br />
dessen Satz «Wenn am<br />
Sonntag weniger als 100 Chorleute<br />
auf der Empore sind, dirigiere ich<br />
nicht!» zeittypisch ist. Ihm folgten<br />
Erwin Mattmann (1966–1985) und<br />
Joseph Bisig (1985–<strong>20</strong>04); seither<br />
leitet Kurt Meier den Chor. 1972<br />
erfolgte eine Statutenänderung: Aus<br />
dem Pfarr-Cäcilienverein wurde der<br />
Chor der Dreifaltigkeitskirche, welcher<br />
heute aus 43 Aktivmitgliedern<br />
besteht (S: 15; A: 18; T: 5; B: 5). In<br />
der Frauen- und in der Männerschola<br />
wirken Sängerinnen und Sänger aus<br />
dem Chor und von ausserhalb mit.<br />
Infos: www.dreifchor.org<br />
war: unseren Innovage-Leuten zu erläutern,<br />
wie es in einer römisch-katholischen<br />
Gemeinde strukturell, hierarchisch mit<br />
Machtbefugnissen und überhaupt aussieht.<br />
Interessante Diskussionen entstanden<br />
aus den Differenzen zwischen<br />
unserer Betriebsblindheit und/oder Betriebskenntnis<br />
und dem quasi Blick auf<br />
unseren Betrieb von aussen. So löste es<br />
bei unseren Fachpersonen Erstaunen<br />
aus, dass wir mit unserem Chorbetrieb<br />
im grossen Ganzen zufrieden, dass wir<br />
nicht an allererster Stelle auf Verjüngung<br />
aus sind, den grosszügigen Jahresbetrag<br />
unserer Kirchgemeinde dankbar entgegennehmen<br />
und nicht an ein Gesuch um<br />
Erhöhung denken. Hingegen blieben wir<br />
skeptisch, was ein Optimieren unseres Bekanntheitsgrades<br />
in Bern und Umgebung<br />
ausserhalb der Kirche betrifft und finden,<br />
unser «Podium» (bei Orchestermessen an<br />
Festtagen zählt die feiernde Gemeinde<br />
700 bis 800 Personen) sei für das Gewinnen<br />
von Kirchenmusikinteressierten
<strong>20</strong> 1 <strong>20</strong><br />
jedenfalls nicht zu verachten – wenn auch<br />
trotz Verteilen von Flyern und gelegentlichem<br />
werbenden Aufruf von Pfarrer und<br />
Dirigent ohne Erfolg.<br />
Umsetzung<br />
Vor den letztjährigen Sommerferien<br />
hatten wir die letzte Sitzung, nach den<br />
Sommerferien eine ausserordentliche<br />
Hauptversammlung, an der wir über die<br />
Innodreif-Ziele und Massnahmen in Arbeitsgruppen<br />
diskutierten.<br />
Zurzeit ist der Stand der Dinge so, dass wir<br />
etliches so belassen können wie es war –<br />
einiges wurde schon oder wird noch optimiert.<br />
Ob es uns dem Ziel näher bringt,<br />
wird sich zeigen; auf jeden Fall haben<br />
wir es im bestehenden Rahmen versucht<br />
und werden auch in Zukunft den Blick<br />
darauf richten.<br />
Zukunft! Zukunft?<br />
Das ändert allerdings nichts daran, dass<br />
ein althergebrachter Kirchenchor wie<br />
der unsrige Mitglieder braucht, die gern<br />
an Wochenenden und an Weihnachten/<br />
Ostern in Gottesdiensten (bei uns seltener<br />
in Konzerten) verschiedenste Musik – von<br />
Gregorianik bis zur gemässigten Moderne<br />
– singen. Ja, die überhaupt fähig sind zu<br />
singen, grundlegende Kenntnisse bezüglich<br />
Notenlesen mitbringen und möglichst<br />
regelmässig zur Probe kommen. Dieser<br />
Rahmen wurde bisher vorausgesetzt. In<br />
Zukunft wird dieser wohl zur Diskussion<br />
stehen müssen: Fusion mit einem anderen<br />
Chor (was einen gänzlich anderen Rahmen<br />
noch um ein paar Jahre hinauszögern,<br />
aber auf zwischenpfarreilich-organisatorische<br />
Probleme und Widerstände stossen<br />
könnte); nur mehr projektweises Singen;<br />
je länger, desto mehr eventuell mit semiprofessionellem<br />
oder professionellem<br />
Ensemble verstärken, oder halt ganz ohne<br />
den bisherigen Kirchenchor (im Einverständnis<br />
mit der Kirchgemeinde).<br />
So viel zu unserem Projekt in gebotener<br />
Kürze … – Qui vivra verra!<br />
Fussnoten<br />
1 Eine Kurzfassung des genannten Forschungsberichtes<br />
erschien in «Musik und Liturgie»<br />
1//2<strong>01</strong>8, Seite 15 ff.<br />
2 Innovage kombiniert Alter mit Innovation.<br />
Schweizweit stellen neun Netzwerke der<br />
Gesellschaft Erfahrung und Fachwissen ihrer<br />
Mitglieder unentgeltlich für gemeinnützige<br />
Projekte zur Verfügung. Wir stellen Erfahrung<br />
und Wissen zur Verfügung, indem wir<br />
gemeinnützige Projekte begleiten oder selber<br />
entwickeln. Innovage schafft eine Brücke<br />
zwischen Gemeinnützigkeit und Erfahrung.<br />
Dadurch profitieren Nonprofit-Organisationen<br />
von einem Erfahrungsschatz, den sie sich sonst<br />
nie leisten könnten (Textquelle abgerufen am<br />
12.12.2<strong>01</strong>9 unter www.innovage.ch/aktuell).<br />
3 Die SWOT-Analyse (englisches Akronym für<br />
Strengths [Stärken], Weaknesses [Schwächen],<br />
Opportunities [Chancen] und Threats [Risiken])<br />
ist ein Instrument der strategischen Planung.<br />
Kurt Meier<br />
(*1961) Studien in Germanistik, Geschichte<br />
und Musikwissenschaft an der<br />
Universität Basel. Ausbildung zum Kirchenmusiker<br />
in Wettingen; Diplome als<br />
Chorleiter, Organist und Sänger an der<br />
Akademie für Schul- und Kirchenmusik<br />
Luzern. Seit 1989 stellvertretender<br />
Leiter der Berner Kantorei am Münster;<br />
1998 interimistischer Leiter der Evangelischen<br />
Singgemeinde (Berner Kantorei<br />
und Kantorei zu Predigern, Zürich). Seit<br />
<strong>20</strong>04 Verantwortlicher für Kirchenmusik<br />
als Chorleiter, Organist und Kantor an der<br />
Dreifaltigkeitskirche Bern.<br />
Sind Sie …<br />
… Chorleiter<br />
… Chormitglied<br />
… Organistin<br />
… Kantor<br />
… Lektorin<br />
… Priester<br />
… Diakon<br />
… Pastoralassistentin?<br />
Dann gehören Sie zur Leserschaft von «Musik und Liturgie».<br />
Probenummer | Abo-Bestellung: cag@cavelti.ch | 071 388 81 81 | Online-Abonnement |<br />
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1 <strong>20</strong><br />
21<br />
musik rätsel<br />
«Schschsch – Silenzio!» Wenn der Geräuschpegel in der Sixtinischen Kapelle anschwillt, machen sich subito die Aufseher bemerkbar,<br />
und wehe, wir kommen den berühmten Wandmalereien etwas zu nahe … Allerdings: Der Name des hier gesuchten Komponisten<br />
ist sogar bei der cantoria eingeritzt! Immerhin war er als Sänger einige Jahre Mitglied der päpstlichen Kapelle.<br />
Wenig ist bekannt über seine musikalische Ausbildung. Bald aber wird er als Chorknabe in Saint-Quentin erwähnt, später als Sänger<br />
am herzoglichen Hof von Aix-en-Provence. Nach dem Tod des Herzogs geht der ganze Besitz an den französischen König über –<br />
die Musiker inklusive. Zu den vielfältigen Aufgaben von diesen gehört es unter anderem, täglich um sieben Uhr dem durch einen<br />
Schlaganfall handicapierten König eine Messe zu singen: Klingende Hoffnung auf Linderung durch die Macht der Musik.<br />
Die nächste Station unseres Musikers ist die Mailänder Residenz des einflussreichen, luxusliebenden und kunstsinnigen Kardinals<br />
Ascanio Sforza. Als dieser für besondere diplomatische Aufgaben in den Vatikan beordert wird, zügelt der ganze Haushalt mit. So<br />
gelangt unser Musiker unversehens ins kulturelle Epizentrum mit seinen herausragenden Dichtern und Komponisten.<br />
Nur logisch, dass die Headhunters des Herzogs von Ferrara genau hier die besten Künstler abwerben wollen. Die «Spione» rapportieren<br />
brieflich an den Herzog über die beiden Top-Favoriten: Heinrich Isaac, der umgehend und äusserst schnell die gewünschten<br />
Kompositionen liefere, die ihm anvertrauten Musiker sehr kameradschaftlich behandle und mit den angebotenen zehn Dukaten<br />
pro Monat zufrieden sei. Andererseits unser Musiker XY, der «nur komponiere, wenn er Lust dazu habe» und zudem einen viel<br />
grösseren Lohn fordere … Der Herzog entscheidet sich gegen Isaac und favorisiert XY!<br />
Die Zeitgenossen bewundern dessen Kompositionen: Die Stimmigkeit, mit welcher der Text in Töne umgesetzt wird – sei es eine<br />
dunkle, dramatische und melancholische Trauermotette zum Tod von Johannes Ockeghem oder aber eine witzig-virtuose Referenz<br />
an die Grille. Dieses «atmosphärische Klingen» findet sich in seinem gesamten Werk, in Messevertonungen, Motetten und Chansons.<br />
König Ludwig XII., einer seiner Dienstherren wollte unbedingt auch einmal im Ensemble seiner berühmten Sänger mitwirken. Also<br />
schrieb unser Musiker eine Motette, in welcher der König, als vox regis bezeichnet, lediglich einen einzigen, durchgehenden Ton<br />
aushalten muss. Weil er nur diesen einen einigermassen sauber singen konnte.<br />
Die herausragende Bedeutung des Komponisten zeigt sich darin, dass der venezianische Verleger Petrucci als Weltpremiere einen<br />
Notenband herausgab, der ausschliesslich einem einzigen Komponisten gewidmet ist: Dem einzigartigen Künstler XY, der in halb<br />
Europa gewirkt und tiefe Spuren hinterlassen hat.<br />
Auflösung Rätsel Ausgabe 6//19: Johann Georg Leopold Mozart (1719–1787).<br />
Vorname und Name des gesuchten Musikers aufschreiben, den Absender (Postadresse) nicht vergessen und per E-Mail oder<br />
Postkarte bis 15. Februar senden an: Redaktion «Musik und Liturgie», Postfach 269, CH-7302 Landquart, oder christian.albrecht@<br />
musikundliturgie.ch. Aus den richtigen Einsendungen werden zwei Gewinner ausgelost. Der Preis besteht aus Musikalien (Noten,<br />
Musikbuch, CD etc.). Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Verfasser des Rätsels: Hansruedi von Arx
22 1 <strong>20</strong><br />
blick fang<br />
Foto mh<br />
Visualisiertes wowerweiss der Kirche<br />
Die Katholische Kirchgemeinde<br />
Pfäffikon ZH sucht eine/-n<br />
Hauptorganistin/<br />
Hauptorganisten<br />
(ca. 25 bis 30 Prozent)<br />
Ihr Aufgabengebiet umfasst<br />
Orgelspiel und Spiel auf dem E-Piano, Begleitung des<br />
Kirchenchores, Verantwortung für Pflege der Orgel<br />
Wir erwarten von Ihnen<br />
musikalische Ausbildung, Einfühlungsvermögen, Flexibilität,<br />
Verantwortungsbewusstsein und Teamfähigkeit<br />
Wir bieten Ihnen<br />
Mitarbeit in einem offenen Team, Anstellungsbedingungen<br />
der Röm.-kath. Körperschaft des Kantons<br />
Zürich<br />
Weitere Auskünfte<br />
erteilt Ihnen gerne Herr Ludwig Widmann, Pfarrei -<br />
beauftragter, Tel. 043 288 70 80. Weitere Informationen<br />
finden Sie unter www.benignus.ch.<br />
Ihre Bewerbung<br />
richten Sie bitte schriftlich bis 22. Februar per Post<br />
oder Mail an Herrn Marcel Stoop, Personalverantwortlicher<br />
der Katholischen Kirchgemeinde Pfäffikon ZH,<br />
Kempttalstrasse 57, 83<strong>20</strong> Fehraltorf,<br />
Mail: mstoop@visionapartments.com<br />
Kantorei St. Peter & Paul Willisau<br />
sucht per 1. April <strong>20</strong><strong>20</strong> oder nach Vereinbarung<br />
Chorleiterin/Chorleiter<br />
Sie<br />
• haben eine fundierte Ausbildung als Chorleiter/-in<br />
(mind. CH-1) oder als Kirchenmusiker/-in<br />
• sind vertraut in liturgischen Belangen<br />
• haben Kenntnisse in kirchenmusikalischer Literatur<br />
• legen Wert auf die Arbeit am Chorklang<br />
Wir<br />
• sind ein Chor mit <strong>20</strong> Mitgliedern<br />
• je nach Projekt wird der Bestand erweitert<br />
• proben jeden Mittwoch ausser Schulferien<br />
• bereichern ca. 6 Gottesdienste pro Jahr<br />
• haben ein breit gefächertes Repertoire an<br />
kirchlichen und weltlichen Werken<br />
• legen Wert auf Kameradschaft und gute Stimmung<br />
im Chor<br />
• besolden Sie nach den Richtlinien der Kantonalkirche<br />
Luzern<br />
Auskunft erteilt:<br />
Werner Bösch, Chorleiter, Telefon 041 612 02 30<br />
Ihre schriftliche Bewerbung richten Sie bitte an:<br />
Katholische Kirchgemeinde Willisau,<br />
Antonia Zihlmann, Kirchmeierin<br />
kirchmeier@kath-kirche-willisau.ch
Inhaltsverzeichnis 2<strong>01</strong>9<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
2<strong>01</strong>9<br />
144. Jahrgang<br />
Früher «Der Chorwächter» / «Katholische Kirchenmusik» /<br />
«Singen und Musizieren im Gottesdienst»<br />
Herausgeber<br />
Schweizerischer Katholischer Kirchenmusikverband <strong>SKMV</strong><br />
(Allgemeiner Cäcilienverband der Schweiz)<br />
Schriftleitung<br />
Christian Albrecht, Martin Hobi
Inhaltsverzeichnis 2<strong>01</strong>9<br />
«Musik und Liturgie» führte 2<strong>01</strong>9 drei Jahresserien:<br />
• … geschärfte Ohren von Stephan Schmid-Keiser<br />
• Gesten und Haltungen in der Liturgie von Peter Spichtig op<br />
in Zusammenarbeit mit dem «Liturgischen Institut Freiburg»<br />
• VariantSingen mit Margret Käser, Jürg Wasescha und Udo<br />
Zimmermann in Zusammenarbeit mit dem «Kirchenmusikverband<br />
Bistum Chur»<br />
Die Ausgabe 6 enthielt ein Dossier mit Beiträgen zu «Jubiläen<br />
von Geburts- und Todestagen 2<strong>01</strong>9». Berücksichtigt wurden (in<br />
der Reihenfolge des Dossiers): Leopold Mozart, Clara Schumann,<br />
Casimir Meister, Hans Henny Jahnn, Carl Rütti, Hugo Riemann.<br />
Jubilierend und gedenkend würdigte «Musik und Liturgie» auch<br />
weitere Personen im gesamten Zeitschriftenjahrgang 2<strong>01</strong>9.<br />
Titelbildgestaltung 2<strong>01</strong>9<br />
Ausgabe 1: Klopacka Jozef<br />
Ausgabe 2: Musikkollegium Winterthur<br />
Ausgaben 3, 4: Kloster Einsiedeln<br />
Ausgabe 5: Habermacher Beat<br />
Ausgabe 6: Krajcir Caroline, Origen Festival Cultural<br />
Editorial<br />
Albrecht Christian<br />
• Editorial 3/3, 4/3, 6/3<br />
Alpiger Christian<br />
• Editorial1/3<br />
Hobi Martin<br />
• Editorial 2/3, 5/3<br />
Interviews fanden 2<strong>01</strong>9 mit den folgenden Personen statt (in der<br />
Reihenfolge der Ausgaben): Nick Pfefferkorn, Thomas Frenzel<br />
(Daniela Wolff, Frank Reinisch), Thomas Zehetmair (Franz Ortner),<br />
Stefan Albrecht, Katharina Jud (Margret Käser), Barbara<br />
Kolberg (Martin Hobi), P. Lukas Helg, Lukas Meister (Thomas<br />
Halter), Stefan Werren (Bernhard Pfammatter).<br />
Der vierspaltige Rubrikenteil in «Musik und Liturgie» wird von<br />
Christian Albrecht betreut. Das seit mehreren Jahren in jeder<br />
Ausgabe publizierte musik~rätsel schreibt Hansruedi von Arx.<br />
Der blick~fang stammt von Martin Hobi. Der SCHLUSSPUNKT<br />
wird von den beiden Redaktoren gestaltet.<br />
Das Jahres-Inhaltsverzeichnis von «Musik und Liturgie» wird<br />
jeweils mit der Ausgabe 1 des Nachfolgejahres publiziert.<br />
Redaktion Inhaltsverzeichnis 2<strong>01</strong>9: Martin Hobi<br />
Fachkommission zur Herausgabe<br />
von «Musik und Liturgie»<br />
Christian Alpiger, Präsident und Vorsitz<br />
Thomas Halter, Präsident <strong>SKMV</strong><br />
Katja Deutschmann<br />
Matthias Wamser<br />
Christian Albrecht, Redaktor<br />
Martin Hobi, Redaktor<br />
Guido Schnelli, Sekretär <strong>SKMV</strong><br />
Druck<br />
Cavelti AG, Marken. Digital und gedruckt, 92<strong>01</strong> Gossau<br />
Gestaltung: Pascal Birchler in Zusammenarbeit mit den<br />
Redaktoren<br />
Artikel, Aufsätze, Interviews, Referate<br />
Albrecht Christian<br />
• Geburts- und Todestage 2<strong>01</strong>9 1/6<br />
• Zwischen Prestissimo und Largo. 75 Jahre<br />
Kirchenmusik-Dachverband im Bistum Chur (Teil 1) 3/26<br />
• Frontal, direkt – mit Herz. Sommerurlaub-Tipp 1 4/11<br />
• Wenn Orgelpfeifen schwimmen gehen.<br />
Sommerurlaub-Tipp 2 4/19<br />
• Die Musikbibliothek im Museum (Ein himmlisch Werk.<br />
Musikalische Schätze aus dem Kloster Einsiedeln) 4/32<br />
• Zwischen Largo und Prestissimo. 75 Jahre Kirchen -<br />
musik-Dachverband im Bistum Chur (Teil 2) 5/26<br />
• Die Pifferari. Mit Dudelsack und Schalmeien 6/4<br />
• Clara Schumann – Materialien (in «Dossier») 6/<strong>20</strong><br />
• Der Makrokosmos eines Multitalents. 125. Geburtstag:<br />
Hans Henny Jahnn (1894–1959; in «Dossier») 6/26<br />
• Eine universale Musikerpersönlichkeit. 100. Todestag:<br />
Hugo Riemann (1849–1919; in «Dossier») 6/33<br />
Aumüller Gerhard<br />
• Glanzpunkt mit Erinnerungswert. Internationales<br />
Schütz-Fest 2<strong>01</strong>8 in Zürich 1/31<br />
[Bach am Sonntag, Zürich]<br />
• Bach am Sonntag (in den Altstadtkirchen<br />
Zürichs 2<strong>01</strong>9/<strong>20</strong>. Kantaten und Gesamtaufführung<br />
des Bachschen Orgelwerks) 6/14<br />
Bachmann Sabrina und Simon<br />
• crossPoint – gottesdienscht mit junge lüüt. Praxisplatz 5/13<br />
Bamert Hansueli<br />
• Eine Prise Ewigkeit er-horchen. Die Bruder Klaus<br />
Messe von Carl Rütti 1/12
Inhaltsverzeichnis 2<strong>01</strong>9<br />
Bernius Frieder<br />
• Missa solemnis in C. 300. Geburtstag: Leopold Mozart<br />
(1719–1787; in «Dossier») 6/16<br />
Binz Hans-Rudolf<br />
• Der Schöpfer von «D’Zyt isch do» als Orgelkomponist.<br />
150. Geburtstag: Casimir Meister (1869–1941;<br />
in «Dossier») 6/22<br />
Bruggisser-Lanker Therese<br />
• 400 Jahre «Psalmen Davids» – ein Jahrhundertwerk?<br />
Heinrich Schütz (1585–1672) 4/14<br />
Ehrismann Sibylle<br />
• Wie komponiert man heute Kirchenmusik, die ankommt?<br />
70. Geburtstag: Carl Rütti (*1949; in «Dossier») 6/31<br />
Halter Thomas<br />
• Kirchenmusik im Wandel (Interview mit P. Lukas Helg<br />
und Lukas Meister) 3/6<br />
Hinrichsen Hans-Joachim<br />
• «Wer das Christentum völlig verlernt hat, der hört es hier<br />
wirklich wie ein Evangelium». Die Ankunft von Bachs<br />
Matthäuspassion in der Schweiz 2/12<br />
Hobi Martin<br />
• blick~fang 1/11, 2/35, 3/10, 4/37, 5/19, 6/10<br />
• 24 Stunden am Zipfel der Ewigkeit. Zur Aufführung des<br />
ORGAN²/ASLSP von John Cage in Hinwil. Praxisplatz 1/17<br />
• «Dein Leben will singen … – Halleluja». Das Interview<br />
zum Jubiläum: Silja Walter in Vertonungen von<br />
Barbara Kolberg (Interview) 2/<strong>20</strong><br />
Käser Margret<br />
• Begeistertes Singen auf hohem Niveau. 70 Jahre<br />
ENGADINER KANTOREI (Interview mit Stefan Albrecht<br />
und Katharina Jud) 2/8<br />
• Singen mit Kindern und Jugendlichen (Jahresserie<br />
«VariantSingen»)2/19<br />
• Kirchenchor «plus» (Jahresserie «VariantSingen») 4/13<br />
[Kirchenmusikverband Bistum St. Gallen]<br />
• Frühromantik des deutschen Sprachraums entdecken.<br />
(Vorschau auf die 11. St. Galler Kirchenmusikwoche) 3/25<br />
Koch Alois<br />
• «Schläft ein Lied in allen Dingen». Joseph Röösli und<br />
die Kirchenmusik (Nachruf) 2/26<br />
• Kunst oder Vehikel. Perspektiven der katholischen<br />
Kirchenmusik im 21. Jahrhundert 4/6<br />
Kopp Eva<br />
• Ein bedenkliches Gottesbild? Wer nur den lieben Gott<br />
lässt walten 4/22<br />
Kugler Bettina<br />
• Trouvaillen zum Klingen bringen. St. Galler<br />
Kirchenmusikwoche 2<strong>01</strong>9 6/11<br />
Marti Andreas<br />
• Zeilenzwischenspiele in handschriftlichen<br />
Choralbüchern5/8<br />
Meier Markus<br />
• Der Orgelbauer Johann Michael Grass und sein<br />
Neu St. Johanner Opus maximum 3/18<br />
Ortner Franz<br />
• «Das Ganze ist ein Traum!». Der Chefdirigent<br />
Thomas Zehetmair im Gespräch (Interview) 2/4<br />
Pfammatter Bernhard<br />
• «Eine gewisse Unruhe angesichts der Aufgabe…».<br />
Kompositionsauftrag für Stefan Werren (Interview) 5/5<br />
Reinisch Frank, Wolff Daniela<br />
• Der Musikverlag Breitkopf & Härtel jubiliert<br />
(Interview mit Nick Pfefferkorn und Thomas Frenzel) 1/8<br />
Rupp Fischer Sandra<br />
• Wenn vom Turm die Orgel läutet. Musikalischer<br />
Stundenschlag5/32<br />
Schmid-Keiser Stephan<br />
• Crossover (Jahresserie «… geschärfte Ohren») 1/21<br />
• Vom Erlebnis Gottesdienst (Jahresserie<br />
«… geschärfte Ohren») 2/16<br />
• Mitwirken an gemeinsamer Gottesdienstkultur<br />
(Jahresserie «… geschärfte Ohren») 3/4<br />
• Jazz-Klangwelten in Kirchen. Eine Spurensuche<br />
(Jahresserie «… geschärfte Ohren») 4/30<br />
• Was Menschen heilig ist (Jahresserie<br />
«… geschärfte Ohren») 5/16<br />
• Mehr als wegfallende Blätter (Jahresserie<br />
«… geschärfte Ohren») 6/35<br />
Schnyder Jost Otto<br />
• Kirchenmusikwoche in der Verlängerung. Praxisplatz<br />
(Alpines Kirchenmusik-Wochenende in Oberems VS) 6/13<br />
Spichtig Peter op<br />
• Dich ansprechen (Jahresserie «Gesten und Haltungen») 1/5<br />
• Zu Dir hin aufbrechen (Jahresserie «Gesten und<br />
Haltungen»)2/7<br />
• Vor dir stehen (Jahresserie «Gesten und Haltungen») 3/11<br />
• Sitzend auf dich lauschen (Jahresserie «Gesten und<br />
Haltungen»)4/5<br />
• Vor dir knien (Jahresserie «Gesten und Haltungen») 5/4<br />
• 50 Jahre neuer Mess-Ordo 6/7
Inhaltsverzeichnis 2<strong>01</strong>9<br />
• Niederfallen vor dir (Jahresserie «Gesten und Haltungen»)6/8<br />
Steger Adrian<br />
• Davids Harfe (Ausstellung in der Musikinstrumentensammlung<br />
Willisau) 5/24<br />
Strobl Johannes<br />
• Verding einer nüwen Orgeln ins Gotshuß. Muri Anno 1619.<br />
Rückblick auf eine Vertragsunterzeichnung – Vorschau auf<br />
die neue Konzertsaison 2/24<br />
Van Oosten Ben<br />
• «In seiner Musik singt alles, und singt dauernd».<br />
Gedanken zur Interpretation der Orgelwerke von<br />
César Franck 3/14<br />
Vollenweider Basil<br />
• Einblicke in die Geschichte der Kirchenmusik-Reform<br />
St. Gallens. Der Musikpädagoge und Komponist<br />
Franz Joseph Greith 4/25<br />
Von Arx Hansruedi<br />
• musik~rätsel 1/16, 2/18, 3/33, 4/34, 5/35, 6/37<br />
Wamser Matthias<br />
• Musik aus dem Kloster Mariastein. Neue Editionen im Verlag<br />
<strong>SKMV</strong>1/27<br />
• Die Hybrid-Orgel als zukunftsfähige Lösung? 3/29<br />
Wasescha Jürg<br />
• Chance Projektchor «plus» (Jahresserie «VariantSingen»)3/12<br />
• Die Choralschola «plus» (Jahresserie «VariantSingen») 5/18<br />
Wiese Kerstin<br />
• «An Bach muss man mit immer frischen Kräften gehen».<br />
<strong>20</strong>0. Geburtstag: Clara Schumann (1819–1896;<br />
in «Dossier») 6/17<br />
Wolff Daniela, Reinisch Frank<br />
• Der Musikverlag Breitkopf & Härtel jubiliert<br />
(Interview mit Nick Pfefferkorn und Thomas Frenzel) 1/8<br />
Zimmerman Udo<br />
• Sonntags-Chor oder einfach nur singen (Jahresserie<br />
«VariantSingen»)1/<strong>20</strong><br />
• Digitale Medien für die Chorarbeit (Jahresserie<br />
«VariantSingen»)6/9<br />
Zürcher Peter<br />
• Ein Meister der Sequenzenbildung. Notker Balbulus 5/<strong>20</strong><br />
register~zug (Orgel)<br />
1/34, 2/31, 3/35, 4/36, 5/40, 6/39<br />
stimm~gabel (Chor)<br />
1/38, 2/32, 3/36, 4/34, 5/42<br />
buch~zeichen<br />
2/34, 4/38<br />
kirchenmusik~ausbildung<br />
2/37, 4/40<br />
• Hochschule Luzern-Musik: Jahresbericht Kirchenmusik 2<strong>01</strong>8<br />
in 2/37<br />
• Hochschule Luzern-Musik: Jahresbericht des Orgeldokumentationszentrums<br />
2<strong>01</strong>8 in 4/40<br />
verbands~fenster<br />
Termine, <strong>SKMV</strong>, Liturgisches Institut, Diözese, Region<br />
1/40, 2/38, 3/38, 4/42, 6/40<br />
• Schweizerischer Katholischer Kirchenmusikverband <strong>SKMV</strong>:<br />
Jahresbericht 2<strong>01</strong>8 in 3/38 (Thomas Halter)<br />
• Kirchenmusikverband Bistum Basel: Generalversammlung<br />
2<strong>01</strong>9 in 4/42 (Simon Haefely)<br />
• Kirchenmusikverband Bistum Chur: Jahresbericht 2<strong>01</strong>8 in<br />
2/38 (Udo Zimmermann); Delegiertenversammlung 2<strong>01</strong>9 in<br />
3/39 (Udo Zimmermann); Verbandsjubiläum 75 Jahre in 4/42<br />
(Christian Albrecht)<br />
• Cäcilienverband Deutschfreiburg: Delegiertenversammlung<br />
2<strong>01</strong>8 in 1/40 (Karin Bovigny-Ackermann)<br />
• Deutschfreiburgischer Organisten- und Dirigentenverband:<br />
Jubiläum zum 100-jährigen Bestehen in 1/40 von Pius Späni<br />
• Kirchenmusikverband Bistum St. Gallen: Jahresbericht 2<strong>01</strong>8<br />
in 3/39 (Thomas Halter)<br />
leser~brief<br />
6/41<br />
rund~blick<br />
Inland, Ausland, Personen, Uraufführung<br />
1/42, 2/40, 3/42, 4/44, 5/44, 6/42<br />
LeserTipps (Albrecht Christian)<br />
2/28, 5/36<br />
termin~kalender<br />
1/46, 2/45, 3/46, 4/46, 5/47, 6/46<br />
sing~song (Kinder, Jugendliche)<br />
1/33, 3/34, 4/35, 5/38, 6/38<br />
SchlussPunkt<br />
1/48, 2/48, 3/48, 4/48, 5/48, 6/48
1 <strong>20</strong><br />
27<br />
*250*lvb*<br />
Wissen Sie, dass …<br />
In diesem Jahr feiert die Musikwelt<br />
den 250. Geburtstag von Ludwig van<br />
Beethoven. Das stimmt zwar möglicherweise<br />
gar nicht. Denn wann<br />
genau und wo *lvb* in Bonn geboren<br />
wurde, ist unbekannt. Sicher ist<br />
bloss, dass er dort am 17. Dezember<br />
1770 getauft wurde.<br />
Von Christian Albrecht<br />
«Musik und Liturgie» widmet sich innerhalb<br />
einer Jahres-Serie diesem runden<br />
Tauf-Jubiläumsjahr. Zwar ist *lvb* natürlich<br />
keineswegs der alles überragende<br />
Kirchenmusik-Komponist. Dennoch ist<br />
festzuhalten, dass ihn diese Musik lebenslang<br />
begleitete. Seine Missa solemnis bezeichnete<br />
er gar als sein bestes Werk. Das<br />
zeigt eindrücklich, welche Bedeutung die<br />
Kirchenmusik für ihn selber hatte.<br />
Start mit Fragen<br />
Unsere Jahres-Serie starten wir mit einer<br />
grossen Menge an Fragen. Solche tauchen<br />
sehr viele auf, wenn Leben und Werk von<br />
*lvb* beleuchtet und hinterfragt werden<br />
möchten. Nichts Gesichertes, nichts Fassbares,<br />
nichts Nachweisbares - das kann<br />
vielleicht sogar als eines seiner «Markenzeichen»<br />
gelten. Gewöhnlich gab er sich<br />
beispielsweise für zwei Jahre jünger aus, als<br />
er war (sic!)… Denn sein Vater hatte den<br />
13-Jährigen einst als «elfjähriges Wunderkind»<br />
auftreten lassen. Woraufhin *lvb*<br />
während seines ganzen Lebens Fragen nach<br />
seinem Geburtstag hartnäckig auswich.<br />
Unbeantwortet zum Beispiel sind auch<br />
heute noch Fragen nach dem tatsächlichen<br />
Namen der «Unsterblich Geliebten»,<br />
nach «Elise», nach der effektiven Ursache<br />
seines Todes oder danach, ob Minona nun<br />
tatsächlich seine Tochter war.<br />
Unseren Fragen an Sie lassen wir nach<br />
bestem Wissen und Gewissen formulierte<br />
Antworten folgen. Wobei wir uns dabei<br />
durchaus der Tatsache bewusst sind, dass<br />
diese *lvb* präziser beantworten könnte.<br />
«O Freunde, nicht diese Antwort!» Gut<br />
möglich, dass er uns solcherart zu rufen<br />
würde.<br />
Und was würde er wohl zum Quasi-Posthum-Kult<br />
um seine Person sagen?<br />
Der Mensch<br />
Wissen Sie, dass …<br />
… *lvb* das zweite von sieben Kindern<br />
war?<br />
Da das älteste Kind starb, gilt er als Erstgeborener.<br />
… seine Körpergrösse ungefähr 1,6 Meter<br />
betrug?<br />
… kaum ein anderer Musiker so oft umgezogen<br />
ist wie er?<br />
Es dürften rund 70 Umzüge gewesen sein.<br />
In Wien kursierte das Bonmot, dass der<br />
Komponist mindestens alle sechs Monate<br />
das Quartier und alle sechs Wochen die<br />
Dienstboten wechsle.<br />
… es viele Beschreibungen darüber gibt,<br />
wie die Wohnungen von *lvb* sich dem<br />
Gast präsentierten?<br />
Obwohl in Details und Gewichtung recht<br />
unterschiedlich ist ihnen gemeinsam, dass<br />
eine – wie die heutige Umschreibung<br />
heisst – kreative Unordnung geherrscht<br />
haben muss.<br />
*lvb* im Porträt von damals<br />
… der Musiker ein Brillenträger war?<br />
Es sind mehrere seiner Brillen ebenso<br />
erhalten wie eine Doppellorgnette, die<br />
er lose an einer langen Kette oder einer<br />
Schnur trug.<br />
… dem Komponisten Kalbs- und Rindsbraten,<br />
Nudeln, österreichische Rotweine<br />
und Brotsuppe besonders schmeckten?<br />
Zu letzterer gehörten zehn frische Eier,<br />
die er genauestens prüfte, bevor er sie<br />
aufschlug und in die Suppe rührte.<br />
… ohne starken Bohnenkaffee bei *lvb*<br />
sozusagen gar nichts ging?<br />
«Sechzig Kaffeebohnen wurden für eine<br />
Tasse gerechnet und oft abgezählt», berichtet<br />
sein Biograph Anton Schindler.<br />
… Johann Nepomuk Mälzel für Beethoven<br />
mehrere Hörrohre konstruierte?<br />
Der an fortschreitender Taubheit leidende<br />
Komponist schrieb dem k. k. Hof-Kammer-<br />
Foto Everett Historical/shutterstock.com
28 1 <strong>20</strong><br />
maschinisten Mälzel (1772–1838; heute<br />
vor allem bekannt als Erbauer des Metronoms)<br />
vermutlich als Dank für dessen<br />
Hörhilfen ein Stück für Panharmonika.<br />
Später bearbeitete er dieses für Orchester<br />
(«Wellingtons Sieg oder Die Schlacht bei<br />
Vittoria» op. 91).<br />
… sich das Autograph des «Heiligenstädter<br />
Testaments» heute in der Hamburger<br />
Staats- und Universitätsbibliothek befindet?<br />
Im Oktober 1802 verfasste *lvb* im Zustand<br />
tiefster Verzweiflung sein Testament<br />
in der damals selbstständigen Weinbauerngemeinde<br />
Heiligenstadt und richtete<br />
es an seine Brüder Kaspar Anton Karl und<br />
Nikolaus Johann.<br />
… Ludwigs Bruder Johann Apotheker in<br />
Linz war?<br />
Nachdem sich letzterer mit Aufträgen für<br />
das Heer eine goldene Nase verdient hatte,<br />
kaufte er einen Gutsbesitz. Zum Neujahr<br />
1823 sandte er seinem Bruder Glückwünsche<br />
und setzte darunter «Gutsbesitzer.»<br />
Zurück erhielt er Ludwigs Neujahrskarte<br />
mit dem Zusatz «Gehirnbesitzer».<br />
Der Musiker<br />
Wissen Sie, dass …<br />
… *lvb* ein erklärter Anhänger der Tonarten<br />
war?<br />
«Wer es gewagt hätte, in seiner Gegenwart<br />
ein kleines Lied von seiner Composition in<br />
eine andere Tonart zu versetzen, an dem<br />
hätte er sich vergriffen», berichtet sein<br />
Autobiograph Anton Schindler.<br />
... der berühmte Ausspruch «Nicht<br />
Bach, – Meer soll er heissen, Meer!» von<br />
Beethoven stammt?<br />
Foto shutterstock.com<br />
Notenblätter: Tiefgekühlte Musik<br />
… *lvb* den Orgelspielenden keine spezifisch<br />
für dieses Instrument bestimmte<br />
Komposition hinterlassen hat?<br />
Wie fast alle bedeutenden Komponisten<br />
der Wiener Klassik schrieb er jedoch<br />
kurze Stücke für die Flötenuhr, den mechanischen,<br />
von einer Stiftwalze gesteuerten<br />
und mit Orgelpfeifen versehenen<br />
Spielautomaten. Ausserdem wurden<br />
viele seiner Sinfoniesätze bereits relativ<br />
kurz nach seinem Tod für die Orgel<br />
arrangiert. – Beethoven wurde 1782<br />
Stellvertreter als Organist von Christian<br />
Gottlob Neefe und erhielt zwei Jahre<br />
später eine feste Anstellung als Organist;<br />
die Kirchenmusik war ihm keineswegs<br />
fremd.<br />
… Beethovens Köchin mit den Manuskriptseiten<br />
des Kyrie aus seiner Missa<br />
solemnis Butter und Käse einpackte?<br />
Sie war der Meinung, dass es sich um<br />
Skizzenblätter handle; *lvb* kündigte ihr<br />
auf der Stelle.<br />
… die cis-Moll-Klaviersonate op. 27 Nr. 2<br />
in Trauer über eine unerreichbare Liebe<br />
entstand?<br />
Den Namen «Mondscheinsonate» erhielt<br />
das Stück erst nach dem Tod von *lvb*<br />
vom Musikschriftsteller Ludwig Rellstab,<br />
der sich beim Hören des ersten Satzes an<br />
eine Bootsfahrt auf dem mondbeglänzten<br />
Vierwaldstättersee erinnert haben<br />
soll.<br />
… *lvb’s* Gage für das Konzert, in welchem<br />
die «Neunte» uraufgeführt wurde<br />
4<strong>20</strong> Gulden betrug?<br />
Der heutige Gegenwert beträgt rund 1800<br />
Euro.<br />
Der Leichnam<br />
Wissen Sie, dass …<br />
… in der Literatur über *lvb* insgesamt<br />
über 15 Krankheiten und Todesursachen<br />
genannt werden?<br />
Das reicht von alkoholbedingter chronischer<br />
Pankreatitis über Syphilis bis zu Typhus.<br />
… sich um den Schädel des Verstorbenen<br />
mehrere Geschichten ranken?<br />
Sicherheit besteht darin, dass im Oktober<br />
1863 Beethovens Grab erstmals geöffnet<br />
wurde – für eine Umbettung der<br />
sterblichen Überreste von einem Holz- in<br />
einen Metallsarg. Am 21. Juni 1888 wurden<br />
die Gebeine erneut exhumiert und<br />
vom Währinger Friedhof auf den Wiener<br />
Zentralfriedhof überführt.<br />
Endlich Ruhe gefunden<br />
Foto ChiccoDodiFC/shutterstock.com
1 <strong>20</strong><br />
29<br />
… eine originale Beethoven-Locke in seinem<br />
Geburtshaus in Bonn zu besichtigen<br />
ist?<br />
Zum Gedächtnis<br />
Wissen Sie, dass …<br />
… der Zürcher Sammler Hans Conrad<br />
Bodmer dem Beethoven-Haus in Bonn<br />
1956 rund 750 Dokumente und Objekte<br />
des Komponisten vermachte?<br />
… das erste Druck-Manuskript von<br />
*lvb’s* «Neunter» für 2,99 Millionen<br />
Euro versteigert wurde?<br />
Im Jahr <strong>20</strong>03 versteigerte Sotheby’s das<br />
1826 von zwei Kopisten erstellte, 575<br />
Seiten umfassende Druck-Manuskript an<br />
einen privaten Käufer. Das Schriftstück<br />
soll Hunderte von letzten Änderungen<br />
des Komponisten enthalten, die von erheblicher<br />
Bedeutung sind.<br />
… das Beethoven-Haus Bonn <strong>20</strong>05<br />
die Stichvorlage der Missa solemnis,<br />
eine dreibändige, von Beethoven minutiös<br />
korrigierte Kopistenabschrift,<br />
ankaufte?<br />
… bis heute rund 130 literarische Titel<br />
(Novellen, Romanbiografien, Erzählungen…)<br />
erschienen sind, die sich um die<br />
Person und/oder Musikwerke des Komponisten<br />
drehen?<br />
Die genannte Anzahl dürfte wohl noch<br />
höher liegen…<br />
… es von Schillers Ode «An die Freude»<br />
mehr als 100 Vertonungen gibt?<br />
Allbekannt ist natürlich diejenige von<br />
Beethoven innerhalb seiner «Neunten<br />
Sinfonie». 1969 erschien die Vertonung<br />
als «Song of Joy» in einer Popversion von<br />
Miguel Ríos und verkaufte sich sieben<br />
Millionen Mal.<br />
Dem Gedächtnis verpflichtet: Beethoven-Haus Bonn<br />
Zum Gedenken<br />
Wissen Sie, dass …<br />
… *lvb* einen Platz in der Ruhmeshalle<br />
(Walhalla) der Deutschen zugewiesen<br />
erhielt?<br />
1866 erhielt er unter der Nummer 65<br />
seinen Ehrenplatz.<br />
… Motive aus *lvb’s* «Fünfter» und<br />
«Neunter Sinfonie» als Erkennungsmelodien<br />
benutzt wurden?<br />
Der «Deutsche Freiheitssender 904», ein<br />
Agenten- und Spionagesender benutzte<br />
während des Kalten Krieges Teile der<br />
«Neunten», während das deutsche Programm<br />
der «BBC London» im Zweiten<br />
Weltkrieg das Anfangsmotiv der «Fünften»<br />
verwendete. In Morseschrift entspricht<br />
es dem Buchstaben «v» für «victory»: …–<br />
… ein Asteroid zwischen den Bahnen von<br />
Mars und Jupiter nach *lvb* benannt ist?<br />
Der Asteroid «(1815) Beethoven» hat einen<br />
Durchmesser von 30 Kilometern und wurde<br />
am 27. Januar 1932 von Karl Wilhelm<br />
Reinmuth entdeckt. Er stammt aus der<br />
Öffentliches Gedenken<br />
Foto Robin Nieuwenkamp/shutterstock.com<br />
Foto travelview/shutterstock.com
30<br />
1 <strong>20</strong><br />
«Themis family» und umkreist während<br />
sie rund 22,11 Milliarden Kilometer von<br />
<strong>20</strong>57 Tagen die Sonne.<br />
der Sonne entfernt.<br />
… es mindestens drei Gedenkmünzen<br />
mit dem Konterfei des Komponisten gibt?<br />
Das sind: 5 Euro (Österreich <strong>20</strong>05, Silber),<br />
250 Won (Nordkorea 1999, Silber)<br />
und 5 DM (Deutschland 1970, Silber).<br />
Am 28.12.2<strong>01</strong>9 wurde im Internet eine<br />
Probe-Fünf-DM-Münze mit Verprägung,<br />
ohne Randschrift und einem um 0,5 mm<br />
grösseren Durchmesser angeboten; Preis:<br />
975 Euro.<br />
… *lvb* im Kreis der Philatelisten sehr<br />
Beethoven heute<br />
Wissen Sie, dass …<br />
… Google beim Aufruf «Ludwig van<br />
Beethoven» innerhalb von 0,58 Sekunden<br />
rund 28 Millionen Fundstellen angezeigt<br />
hat?<br />
Der Aufruf erfolgte am 14.<strong>01</strong>.<strong>20</strong><strong>20</strong>.<br />
… der estnische Komponist Jüri Reinvere<br />
seinen Kompositionsauftrag für das Beet-<br />
*lvb* im Porträt von heute<br />
Foto Ernando Febrian/shutterstock.com<br />
bekannt ist?<br />
hovenjahr <strong>20</strong><strong>20</strong> Minona, der möglichen<br />
Rund 100 verschiedene Briefmarken zu<br />
Beethoven und seiner Musik dürften bisher<br />
weltweit in Umlauf gebracht worden<br />
sein – von den Malediven über Surinam bis<br />
Tatarstan. Mozart übrigens verweist mit<br />
seinen etwa 170 Briefmarken Beethoven<br />
auf den zweiten Platz.<br />
… 1976 ein Krater auf dem Merkur den<br />
Namen «Beethoven» erhielt?<br />
Der Einschlagkrater hat einen Durchmesser<br />
von 625 km und ist der elftgrösste<br />
bekannte Einschlagkrater des Sonnensystems.<br />
Ein Nachbarkrater trägt übrigens<br />
den Namen des Komponisten Schönberg.<br />
… an Bord der «Voyager 1» auf einer Golden<br />
Record unter anderem die «Fünfte»<br />
von Beethoven mitfliegt?<br />
«Voyager 1» ist eine amerikanische Raumsonde<br />
zur Erforschung des äusseren<br />
Tochter von *lvb* widmet?<br />
Jüri Reinvere sieht keine Beweise, jedoch<br />
starke Indizien, dass Minona von Stackelberg<br />
(1813–1897) die Tochter von *lvb*<br />
und Josephine von Stackelberg, seiner<br />
mutmasslichen «Unsterblichen Geliebten»<br />
war. Gemäss den Wasserzeichen kann der<br />
legendäre Brief an diese Geliebte auf den<br />
6./7. Juli 1812 datiert werden und entstand<br />
damit ziemlich exakt neun Monate<br />
vor der Geburt von Minona am 9. April<br />
1813. Und wie liest sich ihr Name von<br />
hinten nach vorn…?<br />
Wir wissen heute vieles von und über Ludwig<br />
van Beethoven, seine Zeit, sein Leben<br />
und seine Musik. Wir wissen übrigens<br />
auch viel von Bach und seiner Zahlensymbolik,<br />
von Haydn, Mozart… Einiges bleibt<br />
im Dunkeln. Das ist durchaus gut so.<br />
Wir nehmen Sie in den weiteren fünf Bei-<br />
Worte<br />
«Die Auseinandersetzung mit dem<br />
Visionär, Humanisten und überzeugten<br />
Europäer Ludwig van Beethoven<br />
ist heute aktueller denn je.<br />
Beethoven war schon zu Lebzeiten<br />
eine Legende: ein Künstler, der mit<br />
seiner Radikalität, gegen Takt und<br />
Konvention komponierend, Grenzen<br />
sprengte und der damit ein breites<br />
Publikum begeisterte. Bis heute berührt,<br />
bewegt, begeistert und verbindet<br />
seine Musik Menschen aller<br />
Länder und Kontinente. Er war einer<br />
der ersten weltweit verehrten ‹Mega-<br />
Stars› – das hilft, ihn gedanklich in<br />
die heutige Zeit zu holen. Beethovens<br />
Resonanz in unserer Gegenwart<br />
nachzuspüren – darum soll es im bevorstehenden<br />
Beethoven-Jubiläumsjahr<br />
gehen.»<br />
Monika Grütters, Deutsche Kulturstaatsministerin,<br />
2<strong>01</strong>9<br />
Planetensystems und des interstellaren<br />
trägen unserer Jahresserie gern mit auf<br />
Raums. Sie wurde am 5. September 1977<br />
eine spannende Reise in die Vergangenheit<br />
«Beethoven gehört der ganzen Welt,<br />
gestartet, flog die Planeten Jupiter und<br />
und verknüpfen diese so weit möglich mit<br />
der ganzen Menschheit. Er ist die<br />
Saturn an und trat ungefähr im August<br />
der Gegenwart.<br />
Verkörperung einer universellen<br />
2<strong>01</strong>2 als erstes von Menschen erzeugtes<br />
Sprache, der Musik, die weltweit<br />
Objekt in den interstellaren Raum ein.<br />
Menschen begeistert und berührt.»<br />
Die Sonde sendet noch heute regelmässig<br />
Ashok Sridharan, Oberbürgermeister<br />
Daten zur Erde. Zurzeit (27.12.2<strong>01</strong>9) ist<br />
der Bundesstadt Bonn, 2<strong>01</strong>9
1 <strong>20</strong><br />
31<br />
Den Resonanzraum subtil geformt:<br />
Akustische Architektur<br />
Der Innenraum der römischkatholischen<br />
Kirche St. Franz Xaver<br />
in Münchenstein BL weist eine bewegte<br />
88-jährige Geschichte auf.<br />
Am 15. Dezember 2<strong>01</strong>9 wurde die<br />
renovierte Kirche neu geweiht.<br />
Sowohl die architektonische als<br />
auch insbesondere die akustische<br />
Neukonzep tion vermögen zu<br />
überzeugen.<br />
I<br />
Im <strong>20</strong>. Jahrhundert kommt die Kirchenarchitektur<br />
in bisher unbekanntem Mass<br />
in Bewegung. In Basel baut Karl Moser<br />
19<strong>01</strong> die neoromanische Pauluskirche<br />
(was wir landläufig Jugendstil nennen)<br />
und 1927 wird die moderne Antoniuskirche<br />
im Kannenfeldquartier vollendet; sie<br />
ist impulsgebend für alle nachfolgenden<br />
Kirchenbauten.<br />
Der Grundstein<br />
Nur gerade drei Jahre später erteilt die<br />
kleine Pfarrei Münchenstein vor den Toren<br />
der Stadt den Auftrag zum Bau einer<br />
Kirche an Wilhelm Meyer und Albin<br />
Gerster. 1932 wird die Kirche St. Franz<br />
Xaver geweiht.<br />
Es ist ein markanter Bau, der die Schmucklosigkeit<br />
der Moderne mit Elementen<br />
des Klassizismus verbindet – eine axial<br />
ausgerichtete Wegkirche mit klassischen<br />
Seitenschiffen, die durch Rundbogen vom<br />
Hauptschiff abgegrenzt sind. Der Übergang<br />
vom Hauptschiff zum Chorraum ist<br />
nüchtern und ohne Chorbogen ausgestaltet,<br />
die Decke allerdings lieblich, aber<br />
zurückhaltend dekoriert.<br />
Die Frauen sitzen zu dieser Zeit auf der<br />
einen Seite, die Männer auf der anderen.<br />
1932: Innenraum der Wegkirche St. Franz Xaver in Münchenstein BL<br />
Die Liturgen im Chorraum sind durch eine<br />
niedrige Chorschranke von den Kirch-<br />
Raum für die Spendung der Sakramen-<br />
ein eucharistischer Opferfeierraum, ein<br />
gängerinnen und –gängern getrennt. Der te, ein Predigtraum und eucharistischer<br />
Priester spricht die Heilige Messe in lateinischer<br />
Sprache, während die Gläubigen Privatandachtsraum zu sein.<br />
Kultraum sowie ein Volksandachts- und<br />
Andacht halten, beten, Lieder singen oder Die Richtlinien empfehlen, die auf ehrwürdiger<br />
Überlieferung beruhende<br />
in Stille verharren. Eine Wechselbeziehung<br />
zwischen Priester und Gläubigen West-Ost-Ausrichtung des Gotteshauses<br />
findet bloss bei wenigen Gelegenheiten nicht ohne triftigen Grund aufzugeben,<br />
statt, beispielsweise während der Predigt und dass im Gotteshaus der Zukunft der<br />
(von der Kanzel herab) oder während der Priester wieder wie einst hinter dem Altar<br />
Austeilung der Kommunion.<br />
stehen und mit dem Gesicht zum Volk<br />
zelebrieren soll.<br />
Aufbruch<br />
Diese Richtlinien haben viele Bestimmungen<br />
des Zweiten Vatikanums und der nach-<br />
1949 erscheinen im Auftrag und unter<br />
Mitwirkung der Liturgischen Kommission<br />
der Deutschen Bischofskonferenz men und den Kirchenbau der folgenden<br />
konziliaren Entwicklung vorausgenom-<br />
«Richtlinien für die Gestaltung des Gotteshauses<br />
aus dem Geist der römischen von neuen Kirchen zunehmend vielfälti-<br />
Jahre beeinflusst. So kommen beim Bau<br />
Liturgie». Darin wird das Wesentliche gere Grundrisse zur Anwendung und es<br />
über das christliche Gotteshaus geklärt bilden sich neue Erscheinungstypen des<br />
beziehungsweise darauf hingewiesen: Um Kirchengebäudes aus, die sich immer mehr<br />
den verschiedenen Verwendungszwecken vom traditionellen Typ entfernen und neue<br />
gerecht zu werden, hat das christliche Ordnungen, Konstruktionen und Kunstformen<br />
schaffen – durchdrungen Gotteshaus die Forderungen zu erfüllen,<br />
von<br />
Foto zVg
32 1 <strong>20</strong><br />
Gefühlswerten und einem erkennbaren<br />
Regionalismus. Bei diesen Grundrissen ist<br />
die Tendenz unverkennbar, dass der Altar<br />
zum optischen Mittelpunkt des Raumes<br />
wird. Der Altar und die Gemeinde kommen<br />
allmählich in ein besonderes Verhältnis<br />
zueinander. Statt in einem gesonderten<br />
Altarraum steht der Altar oftmals auf einer<br />
«Altarinsel» im Liturgieraum. Damit wird<br />
die Möglichkeit geschaffen, eine Altargemeinschaft<br />
zu bilden.<br />
Problemstellung<br />
Die Einraumkirche mit rechteckigem<br />
Grundriss bietet einen offenen Altarraum<br />
und ist für die traditionelle Wegkirche<br />
geeignet. Diese Situation korrespondiert<br />
nicht mit dem neu gewonnenen konziliaren<br />
Selbstverständnis der Kirche.<br />
Entscheidend für dieses ist die geistige<br />
Grundlage, wonach die Kultstätte nicht<br />
nur als Haus Gottes, sondern als Kultraum<br />
der Gemeinde, der Kirche Christi<br />
am Ort erfasst wird: Als Haus der Begegnung<br />
des Gottesvolkes mit Gott und<br />
untereinander, als ein Haus, in der die<br />
Feier der Liturgie zur Heiligen Versammlung<br />
wird. Der Altarbereich ist nicht nur<br />
symbolischer, sondern auch geometrischer<br />
Mittelpunkt, und der Liturgieraum<br />
ist (auch) ein Altargemeinschaftsraum.<br />
Weil die konziliare Kirche wesentlich<br />
eine Gemeinschaftskirche ist, hat das<br />
(gegebene) Rechteck den Charakter der<br />
Wegkirche zu überwinden. Das führt<br />
zwangsläufig zu einer Problemstellung,<br />
die sich (auch) im Fall von Münchenstein<br />
ergeben hat.<br />
II<br />
Lösungsmöglichkeit<br />
Noch während des Konzils zwischen 1962<br />
und 1965 bildet sich in Münchenstein<br />
eine Arbeitsgruppe mit dem Ziel, den<br />
Kirchen-Innenraum umzugestalten. Im<br />
Vordergrund stehen der Grundgedanke<br />
1974: An der Längsfront des rechteckigen Grundrisses befindet sich der Altarbereich, umgeben mit<br />
einer dreiseitigen Bankanordnung; im Chorraum steht die Mathis-Orgel<br />
und das Ziel, wesentliche Inhalte des Konzils<br />
konzeptuell umzusetzen: So unter<br />
anderem die tätige Teilnahme (participatio<br />
actuosa) der Gläubigen am liturgischen<br />
Geschehen. In diesem Sinn wird der Innenraum<br />
grundsätzlich und konsequent<br />
umgestaltet.<br />
Der Altarbereich wird an die Längsfront<br />
des rechteckigen Grundrisses gerückt.<br />
Er wird von einer dreiseitigen Bankanordnung<br />
umgeben. Die Orgel erhält im<br />
ehemaligen Altarraum ihren neuen Standort.<br />
Die Kassettendecke wird mit einer<br />
Täferdecke verkleidet.<br />
III<br />
Wenngleich das neue Konzept wesentliche<br />
Anliegen des Konzils in positivem<br />
Sinn aufnimmt, ist seine räumliche Umsetzung<br />
unglücklich, beziehungsweise auf<br />
diesem Grundriss schlichtweg unmöglich.<br />
Die dreischiffige axiale Ausrichtung der<br />
Längskirche korrespondiert nicht mit der<br />
«Querstellung» des gesamten Kultraumes<br />
an sich. Ein «Rückbau» lehnt die Kirchgemeinde<br />
1979 aufgrund der erst kurz zuvor<br />
getätigten Investition ab.<br />
1990 werden Glasfenster von François<br />
Comment eingebaut und damit ein weiteres<br />
konziliares Anliegen umgesetzt.<br />
Denn das farbige Licht verwandelt den<br />
Kultraum in ein dichtes Gefüge eines<br />
Farb lichtmediums, das besonders stark da<br />
empfunden wird, wo der Raum möglichst<br />
mehrseitig von Farbe umschlossen ist. Eine<br />
solche Umschliessung des Kultraumes<br />
durch Farblicht verdichtet diesen und öffnet<br />
ihn zugleich zu einem nicht mehr<br />
messbaren, imaginären Raum: Durch die<br />
Transparenz wird Transzendenz möglich.<br />
IV<br />
Aktuelles architektonisches<br />
Konzept<br />
Bei der aktuellen Umgestaltung handelt<br />
es sich 2<strong>01</strong>9 nicht wie 1974 um eine komplette<br />
Neugestaltung. Vielmehr sollen die<br />
vorhandenen Qualitäten, die Typologie<br />
der Wegkirche, die Wertigkeit der verwendeten<br />
Materialien und der sakrale<br />
Charakter hervorgeholt, gestärkt und<br />
räumlich inszeniert werden.<br />
Beim Öffnen der Kirchentüre entspricht<br />
der Sakralraum den Erwartungen, die<br />
Foto zVg
1 <strong>20</strong><br />
33<br />
Foto zVg<br />
Foto Neuhaus Akustische Architektur<br />
2<strong>01</strong>7: Visualisierung der aktuellen Umgestaltung<br />
Blick in Richtung Altar (neue akustisch relevante Elemente rot dargestellt)<br />
das äussere Erscheinungsbild der Kirche<br />
weckt und lädt zum Eintreten, Innehalten<br />
und Feiern ein. Die neue Inszenierung<br />
und räumliche Gliederung schaffen<br />
vom Eingang bis hin zum Altarraum eine<br />
zunehmende atmosphärische Dichte<br />
und Heiligkeit. Den Höhepunkt bildet<br />
das neue, raumaufspannende Kreuz,<br />
welches mit viel Emotionalität, Liebe<br />
und Herzblut aufgeladen und von<br />
Kunstschmieden behauen und bearbeitet<br />
wurde.<br />
Die Neugestaltung des Altarraums ist<br />
auf die liturgischen Anforderungen von<br />
heute abgestimmt. Gestaltung und Liturgie<br />
stehen in Einklang mit der Form und<br />
Geometrie der Wegkirche und bieten sowohl<br />
den Liturgen als auch der Gemeinde<br />
räumlichen Halt und Geborgenheit.<br />
Die gewählte Farbgebung und Lichtführung<br />
ist zurückhaltend und spielt primär<br />
mit Hell-Dunkel-Kontrasten sowie Braun-<br />
und warmen Grautönen. Die Schlichtheit<br />
der Kirche wird damit unterstrichen und<br />
zugleich die dekorative Kassettendecke<br />
und die farbigen Kirchenfenster mit ihrer<br />
sakralen Wirkung stärker betont.<br />
V<br />
Lösungs- und Gestaltungsansatz im<br />
akustischen Bereich<br />
Um den unterschiedlichen Anforderungen<br />
gerecht zu werden, wurde eine<br />
differenzierte Komposition auf Ebene<br />
der Raumgeometrien, Formen und Proportionen<br />
entworfen. Die Gestaltung ist<br />
darauf ausgerichtet, den Raum nicht zu<br />
dämpfen, sondern einen gut gestimmten<br />
Raum zu gestalten. Das heisst, im Raum<br />
ausbalancierte Resonanzverhältnisse und<br />
eine günstige Schallführung zu schaffen<br />
– im Einklang mit dem Sichtbaren,<br />
um eine starke, stimmige Gesamtwirkung<br />
und optimale Erfassbarkeit des Raums<br />
zu erreichen. Daher kommen in dieser<br />
architektonisch-akustischen Gestaltung<br />
ausschliesslich natürliche und nichtdämpfende<br />
Materialien zum Einsatz.<br />
Durch die geometrisch-plastischen Ausformulierungen<br />
wird der Resonanzraum, dieses<br />
Gebilde aus schwingenden Luftsäulen,<br />
als architektonische Gesamtkomposition<br />
geformt. Damit wird eine historische – in<br />
der Neuzeit zunehmend verloren gegangene<br />
– Bautradition wieder aufgegriffen<br />
und weitergeführt, in der die Gestaltung<br />
der Schwingungen im Zentrum steht.<br />
Die zusammenspielenden Gestaltungselemente<br />
sind die<br />
• Gliederung der Längswände des Mittelschiffs<br />
durch Lisenen und ein hohes<br />
Sims<br />
• Plastische Ausformulierung des Portals<br />
zwischen Altarbereich und Chor<br />
• Geometrische Gestaltung des Chorbereichs<br />
(Chorgestühl)<br />
• Plastische Ausformulierung der Emporenbrüstung<br />
• Geometrische Gliederung des Emporenbereichs<br />
(Seitenwände, Rückwand)<br />
• Sitzbänke: stellenweises Schliessen der<br />
Öffnung unterhalb der Sitzflächen<br />
Die neu freigelegte, ursprüngliche Holzbalkendecke<br />
hat akustisch eine positive<br />
Wirkung für den Kirchenraum und ist als<br />
prägendes Element in die Gesamtkomposition<br />
einbezogen.<br />
Der Raumklang spielt für die Gesamtwirkung<br />
eines Kirchenraums eine zentrale<br />
Rolle. Die neu renovierte Kirche Mün-
34 1 <strong>20</strong><br />
chenstein wurde aus der Perspektive des<br />
Hörbaren gestaltet und ein gut gestimmter<br />
Raum realisiert. Ohne Dämpfung, sondern<br />
durch subtile geometrische Ausformulierungen<br />
wurde der Resonanzraum geformt<br />
und eine präzise Komposition aus schwingenden<br />
Luftsäulen geschaffen.<br />
Entstanden ist ein erhebender, grosszügiger<br />
Kirchenraum, dessen Raumklang die<br />
Gemeinschaft stärkt und dem Einzelnen<br />
Halt gibt, der das Wort gut trägt und der<br />
Musik Volumen verleiht. Ein Ort, der auf<br />
der Erde verankert ist und sich zum Himmel<br />
hin öffnet.<br />
Hinweis<br />
Der neu konzipierte Innenraum der römisch-katholischen<br />
Kirche Münchenstein<br />
Blick in Richtung Empore (neue akustisch relevante Elemente rot dargestellt)<br />
BL ist auf der Frontseite dieser Ausgabe Regine Nyfeler (Kap. IV) und Redaktor<br />
fotografisch festgehalten.<br />
Christian Albrecht (Kap. I–III, unter teilweiser<br />
Verwendung eines Textes von<br />
Die Texte zu diesem Beitrag stammen Jörg Bucher).<br />
von Inès und Fabian Neuhaus (Kap. V),<br />
Appenzell<br />
Pfarrkirche St. Mauritius<br />
S<br />
Späth<br />
Orgelbau AG<br />
Revision und Umbau<br />
der Orgel Klingler 1895/Späth 1940/1971<br />
III/48/8 Transmissionen<br />
Neuer Spieltisch, Erneuerung der gesamten Elektrik,<br />
Elektronisches Koppelsystem Heuss<br />
Klangliche Reorganisation im Sinne 1940,<br />
Nach- und Umintonation<br />
Werkstrasse 2f CH-8630 Rüti - Tel: +41 (0)55 210 13 28 - Fax: +41 (0)55 210 98 43
1 <strong>20</strong><br />
35<br />
Kompositionswettbewerb<br />
Das Festival Europäische Kirchenmusik<br />
Schwäbisch Gmünd<br />
schreibt im Rahmen des diesjähsing<br />
song<br />
Foto zVg<br />
Aktuell<br />
Schweizerisches<br />
Chorleiter*innen-Treffen<br />
Vom <strong>20</strong>. bis 24. Mai findet das<br />
Europäische Jugendchor Festival<br />
Basel zum zwölften Mal statt.<br />
Für Chorleitende veranstaltet<br />
das Festival am Auffahrtstag, den<br />
21. Mai, das zehnte Schweizerische<br />
Chorleiter*innen-Treffen.<br />
Neu wird ein stark ausgebautes<br />
Weiterbildungsprogramm angeboten,<br />
welches teilweise auch<br />
dem breiten Publikum offensteht.<br />
Weiterbildungsplattform im<br />
Massstab 1:1<br />
Seit bald 30 Jahren trifft sich in<br />
Basel alle zwei Jahre die europäische<br />
Elite der Kinder- und Jugendchöre.<br />
Rund 18 hochqualifizierte<br />
Chöre aus elf europäischen<br />
Ländern sowie ein Gastchor<br />
aus Übersee werden von<br />
einer Fachjury ausgewählt und<br />
zum Festival eingeladen. Sie geben<br />
in fünf Tagen über 40 Konzerte<br />
für ein Publikum von mehr<br />
als 30 000 Personen. Viele Chorleitende<br />
haben das Festival als<br />
ideale Weiterbildungsplattform<br />
für sich entdeckt.<br />
Das dargebotene Repertoire,<br />
welches geistliche und weltliche<br />
Chormusik genauso abdeckt wie<br />
Gospel, Spiritual, Pop, Rock und<br />
Volksliedarrangements, ist eine<br />
unendliche Fundgrube für jeden<br />
Chorleitenden. Die Stücke sind<br />
oft langerprobt vor Publikum<br />
und decken mittelschwere Literatur<br />
für gleichstimmige und gemischte<br />
Chöre ab. Auch die Art<br />
der Darbietungen bietet unzählige<br />
Anregungen für die eigene<br />
Arbeit. Nichtsdestotrotz ist es<br />
sinnvoll, sich als Chorleitungspersönlichkeit<br />
auch in Sachen<br />
Probenleitung und musikalischem<br />
Know-how weiterzubilden.<br />
Die Festivalverantwortlichen<br />
rühren diesmal mit der<br />
grossen Kelle an und haben<br />
das Weiterbildungsangebot für<br />
Chorleitende am EJCF <strong>20</strong><strong>20</strong><br />
stark erweitert.<br />
Weiterbildung gross<br />
geschrieben<br />
Die grosse Stärke des Treffens ist<br />
seine Verankerung in den grössten<br />
Chorverbänden der Schweiz.<br />
Diese sind in der Interessensgemeinschaft<br />
CHorama zusammengeschlossen<br />
und tragen den<br />
Anlass gemeinsam mit. Folgende<br />
Angebote stehen im nächsten<br />
Mai zur Auswahl:<br />
• Sanna Valvanne aus Finnland<br />
hat in ihrer Kindheit im weltberühmten<br />
Kinderchor Tapiola<br />
gesungen. Berührt von grossartiger<br />
Musik und gleichzeitig<br />
gebremst in ihrer persönlichen<br />
Entwicklung zum eigenständigen<br />
und freien Gebrauch ihrer<br />
Stimme, machte sie sich als<br />
erwachsene Sängerin und<br />
Chorleiterin auf die Suche nach<br />
einem Chorklang, welcher<br />
Emotionen, Körper und Geist<br />
verbindet und damit erst musikalisch<br />
wird. Sie gründete die<br />
Sing&Shine Chöre und gibt ihr<br />
grosses Know-how als äusserst<br />
beliebte Workshop-Leiterin an<br />
Interessierte weiter.<br />
• Ēriks Ešenvalds aus Lettland<br />
ist weltberühmt für seine Kompositionen.<br />
In Basel weilt er,<br />
weil seine Multimedia Symphony<br />
«Nordic Light» am Festival<br />
die Schweizer Erstaufführung<br />
erfährt. Auch als Chorleiter<br />
und Sänger hat er viel zu bieten.<br />
Der Chorklang ist eines<br />
seiner Lieblingsthemen, weshalb<br />
er in seinem Workshop<br />
anhand von je einem Werk von<br />
Bach, Brahms und Ēriks<br />
Ešenvalds sowie einem arrangierten<br />
Volkslied aus Lettland<br />
Grundprinzipien der Klanggestaltung<br />
der jeweiligen Epoche,<br />
beziehungsweise des jeweiligen<br />
Musikstils ableiten wird.<br />
• RoxorLoops aus Belgien hat<br />
es bis zum Vizeweltmeister im<br />
Beatboxen gebracht. Die unglaublichen<br />
Klänge, welche<br />
versierte Beatboxer mit ihrem<br />
Stimmapparat erzeugen können,<br />
sind für sich allein bereits<br />
ein faszinierendes Erlebnis. Als<br />
klassische Solokunst funktionieren<br />
die Effekte jedoch nur<br />
mit Mikrofon. Zusammen mit<br />
der Festivalleitung ging Roxor-<br />
Der Jugendchor der Inneren Mongolei tritt beim Europäischen Jugendchor-Festival über die Auffahrtstage als<br />
Gast-Chor in Basel auf<br />
Loops auf die Suche nach Klängen,<br />
welche von mehreren<br />
Stimmen und ohne Verstärkung<br />
zur Unterlegung eines<br />
Stücks verwendet werden können.<br />
Im Workshop werden seine<br />
Vorschläge ausprobiert und<br />
auf ihre Tauglichkeit hin getestet.<br />
• Die bekannte Schweizer Jodlerin<br />
Nadja Räss zeigt am<br />
Chorleiter*innen-Treffen, wie<br />
man Kindern das Jodeln beibringt.<br />
Abélia Nordmann<br />
wandert durch die Strassen von<br />
Basel und zeigt den Interessierten,<br />
wie man mit ganz einfachen<br />
Improvisationsanleitungen,<br />
entlehnt aus dem Repertoire<br />
der Alten Musik, wirkungsvoll<br />
und ohne Vorbereitung<br />
zusammen singen kann.<br />
Vreni Winzeler füllt mit lang<br />
erprobten didaktischen Tricks,<br />
Kniffs und Ideen den Rucksack<br />
von Kinderchorleiter*innen<br />
neu. Und Elsbeth Thüring<br />
lässt mit ihren eingängigen und<br />
leicht zu singenden Popkanons<br />
die Teilnehmenden wieder einmal<br />
so richtig grooven und aus<br />
vollem Herzen singen.<br />
Das Treffen soll nicht nur Weiterbildung<br />
sein, sondern auch<br />
ein grosses «Come Together»<br />
über alle Grenzen der Sprache,<br />
der Regionen und der Musikszenen<br />
hinweg. Das gemeinsame<br />
Mittagessen, die Gelegenheit<br />
zum Austausch und das Durchwühlen<br />
von neuem Notenmaterial<br />
am Ausstellungstisch sind<br />
mindestens so wichtig wie die<br />
Besuche der Workshops. In diesem<br />
Sinn setzt das Schweizerische<br />
Chorleiter*innen-Treffen<br />
auch auf Erwachsenenebene<br />
um, was am ganzen Jugendchorfestival<br />
das Credo ist: Nur gemeinsam<br />
sind wir stark!<br />
ejcf/ca
36 1 <strong>20</strong><br />
rigen Festivalthemas «Ich & Wir»<br />
einen Kompositionswettbewerb<br />
aus. Gesucht ist eine Neukomposition<br />
für Jugendchor a cappella<br />
(SATB), die das Gedicht «Gemeinsam»<br />
von Rose Ausländer<br />
vertont. Die Aufführungsdauer<br />
des Werkes soll acht bis zehn<br />
Minuten betragen. Das von der<br />
Jury prämierte Werk wird beim<br />
Eröffnungsgottesdienst des Festivals<br />
am 17. Juli uraufgeführt. Die<br />
Komposition ist bis spätestens<br />
am 1. März einzureichen. Infos:<br />
www.kirchenmusik-festival.de<br />
oder kulturbuero@schwaebischgmuend.de<br />
pd/ca<br />
Save the date<br />
Auf die Klangfarbe kommt<br />
es an<br />
Kai-Uwe Jirka, Leiter des Berliner<br />
Staats- und Domchors argumentierte<br />
vor dem Berliner Verwaltungsgericht<br />
dahingehend, dass<br />
die Stimme eines zehnjährigen<br />
Mädchens nicht in den Knabenchor<br />
passe und dass er dieses<br />
nicht wegen seines Geschlechts<br />
abgelehnt habe, sondern aus<br />
künstlerischen Gründen. Auch einen<br />
Knaben mit denselben Klangfarben<br />
hätte er abgelehnt; er könne<br />
sich indes vorstellen, ein Mädchen<br />
aufzunehmen, dessen Stimme<br />
die gewünschten Klangfarben<br />
enthalte. Geklagt hatte die Mutter<br />
der Choraspirantin.<br />
Das Gericht folgte der Argumentation<br />
und setzte damit die Freiheit<br />
der Kunst an die erste Stelle<br />
seiner Entscheidung. Unter Berücksichtigung<br />
des Berliner Urteils<br />
hat auch der Leipziger Thomanerchor<br />
erstmals ein Mädchen<br />
zum Vorsingen eingeladen.<br />
pd/ca<br />
Flash<br />
• Forum SKJF: 7. März, Campus<br />
Muristalden in Bern (CH). Infos:<br />
www.skjf.ch<br />
• Europäisches Jugendchorfestival<br />
Basel EJCF: <strong>20</strong>. bis 24. Mai in<br />
Basel (CH). Infos: www.ejcf.ch<br />
• Schweizerisches<br />
Chorleiter*innen-Treffen: Auffahrtstag,<br />
21. Mai im Rahmen<br />
des Europäischen Jugendchorfestivals<br />
in Basel (CH). Siehe<br />
das Aufzählungszeichen oben,<br />
die Flyer-Beilage sowie die Ausschreibung<br />
auf der dritten Umschlagseite.<br />
Samstag, 24. Oktober | 17.30 Uhr | Kathedrale St. Gallen<br />
Abschlussgottesdienst des 4. Bistums-Kinderchortreffens<br />
In dieser Feier gelangt die Auftragskomposition «Halleluja!<br />
– Was denn sonst?» von Raphael Holenstein (*1989) zum<br />
Jubiläumsjahr des KMV Bistum St. Gallen (vergleiche Seite 42<br />
in dieser Ausgabe) zur Uraufführung.<br />
Der Komponist vertont in seiner Gottesdienstmusik für Kinderchor,<br />
Klavier, Orgel und Gemeinde Texte von Barbara<br />
Walser (*1967). Zusammen mit Anita Leimgruber-Mauchle<br />
wird er die musikalische Leitung inne haben. Zu seiner Komposition<br />
schreibt Raphael Holenstein:<br />
«Unbeschwert und locker preisen Kinder mit ihren Stimmen<br />
Gott. Wo er wohl ist, wo er wohl steckt, was für einen Plan<br />
hat er sich für heute ausgeheckt? Lasst ihn uns suchen, fragen<br />
und besingen, mit ihm lachen, spielen, ringen. Halleluja! –<br />
Was denn sonst?»<br />
pd/ca<br />
• Fest der Musik: 22. bis 24. Mai<br />
in Lachen und Altendorf SZ<br />
(CH). Infos:<br />
www.festdermusik<strong>20</strong>.ch<br />
Infolge Pensionierung unserer langjährigen Organistin und<br />
Chorleiterin sucht die Katholische Kirchgemeinde Richterswil<br />
auf den 1. Mai <strong>20</strong><strong>20</strong> oder nach Vereinbarung einen<br />
Kirchenmusiker/eine<br />
Kirchenmusikerin (50 %)<br />
ggf. kann die Stelle auch in Chorleitung/Orgeldienste aufgeteilt<br />
werden.<br />
Die Pfarrei Richterswil mit dem Ortsteil Samstagern versteht<br />
sich als lebendige Gemeinschaft von Gläubigen mit einer guten<br />
kirchenmusikalischen Tradition und Ausstattung. Wir verfügen<br />
über einen Chor (ca. 30 Sängerinnen und Sänger), sowie über<br />
eine Choralschola, welche auch als Quartett singt.<br />
Zu Ihren Aufgaben gehören:<br />
• Kirchenmusikalische Hauptverantwortung,<br />
Koordination des Orgelplanes<br />
• Leitung und Aufbau des Kirchenchores<br />
• Orgeldienste<br />
• Kontakt mit der Kirchenmusik der Reformierten Kirche<br />
• Musikalische Mitarbeit bei Erstkommunion und Firmung<br />
• Weitere Aufgaben nach Interesse und Neigungen<br />
Wir bieten:<br />
• Eine sehr engagierte Pfarrei mit den Gremien Pfarreirat,<br />
Stiftung und Kirchenpflege<br />
• Ein sehr gutes Betriebsklima<br />
• Anspruchsvoll gestaltete Liturgien<br />
• Im Andachtsraum des Pfarreiheimes eine Orgel<br />
(Cäcilia, 1982), II/Ped/8, mechanisch<br />
• In der Pfarrkirche eine Hauptorgel (Kuhn 1979),<br />
II/Ped/18<br />
• Eine romantische Chororgel (Eisenschmid 1934),<br />
II/Ped/12, pneumat. Kegellade<br />
• In der 2<strong>01</strong>2 eingeweihten Marienkirche Samstagern eine<br />
Orgel von Kuhn (1956/2<strong>01</strong>2)<br />
• Im Saal des Pfarreiheimes einen Flügel (Petrov)<br />
• Besoldung gemäss Richtlinien der Kath. Körperschaft des<br />
Kantons Zürich<br />
Sie bringen mit:<br />
• Masterabschluss in Kirchenmusik oder vergleichbare<br />
Qualifikation<br />
• Hohe Sozialkompetenz<br />
• Beste Kenntnisse aller liturgischen Formen<br />
Haben wir Ihr Interesse geweckt?<br />
Dann richten Sie Ihre Bewerbungsunterlagen mit<br />
aussagekräftigen Referenzen bis 31. März an:<br />
mario.pinggera@kath-richterswil.ch<br />
Bei Rückfragen steht Ihnen Pfarrer Mario Pinggera gerne zur<br />
Verfügung: Telefon 044 784 <strong>01</strong> 57.<br />
www.kirche-richterswil.ch<br />
• 43. Int. Chorfestival Pueri Cantores:<br />
15. bis 19. Juli in Florenz<br />
(IT). Infos: www.puericantores.<br />
org/congress-florence-<strong>20</strong><strong>20</strong><br />
pd/ca
1 <strong>20</strong><br />
37<br />
register zug<br />
Foto zVg<br />
Aktuell<br />
Sakrales Gesamtkunstwerk in der reformierten Kirche Schiers<br />
Wie endet das?<br />
Bereits verschiedentlich berichtet<br />
wurde in «Musik und Liturgie»<br />
über die in der evangelischen<br />
Kirche Schiers GR stehende<br />
pneumatische Orgel. Anfang<br />
Juni 2<strong>01</strong>9 stimmte die Kirchgemeindeversammlung<br />
mit 67 zu<br />
56 Stimmen dem Vorschlag zu,<br />
die Orgel zugunsten von optimaleren<br />
Raumverhältnissen zu entfernen.<br />
Der Entscheid wurde<br />
vom Bündner Heimatschutz BHS<br />
umgehend angefochten: Es bestehe<br />
die Gefahr, dass «ohne<br />
zwingende Notwendigkeit wertvolles<br />
Kulturgut zerstört wird»<br />
und dass das «als Gesamtkunstwerk<br />
konzipierte Hartmann’sche<br />
Interieur, das den Bau im Innern<br />
seit bald 100 Jahren prägt» potenziell<br />
schutzwürdig sei.<br />
Verantwortlich für die Kirchenrenovation<br />
von 1928 war der<br />
St. Moritzer Architekt Nicolaus<br />
Hartmann junior – ihr verdankt<br />
sich der grösste Teil der heute<br />
vorhandenen Innenausstattung.<br />
So auch den Orgelprospekt, der<br />
eine pneumatische Orgel umfasst,<br />
die zu den letzten grösseren<br />
romantischen Instrumenten<br />
dieser Art im Kanton Graubünden<br />
gehört. Der Orgelprospekt<br />
dominiert den Chorraum, wo er<br />
in ein Wechselspiel mit dem<br />
spätgotischen Steingewölbe tritt.<br />
Die Platzierung der Orgel in der<br />
Chorfront ist eine in jener Zeit<br />
für Graubünden nicht unübliche,<br />
kirchenhistorisch bedeutsame<br />
Lösung, wie auch das bekannte<br />
Beispiel der evangelischen<br />
Pfarrkirche St. Martin in<br />
Chur zeigt. Sie gründet auf den<br />
Empfehlungen des Wiesbadner<br />
Programms von 1891, einem von<br />
mehreren deutschen Regulativen<br />
für lutherische Bauten, welche<br />
damals den reformierten Kirchenbau<br />
in der Schweiz beeinflussten.<br />
Der Ball in dieser Sache liegt aktuell<br />
bei den zuständigen Instanzen<br />
des Bündner Erziehungs-,<br />
Kultur- und Umweltschutzdepartements<br />
Ekud, nachdem dessen<br />
Denkmalpflege beim Churer<br />
Kulturhistoriker und Autor Leza<br />
Dosch ein Fachgutachten bestellte.<br />
Vom Ekud eingeholt wurden<br />
ausserdem schriftliche Stellungnahmen<br />
sowohl von der reformierten<br />
Kirchgemeinde als auch<br />
von der politischen Gemeinde<br />
Schiers. In dieser Sache entscheiden<br />
wird schliesslich die<br />
Bündner Regierung; sie wird abzuwägen<br />
haben zwischen den<br />
Schutz- und den Nutzungsinteressen<br />
aller Beteiligten.<br />
pd/ca<br />
Wie lautet Ihre Antwort?<br />
Wie geht das?<br />
2<strong>01</strong>8 hat der Schweizerische<br />
Kirchenmusikverband <strong>SKMV</strong> in<br />
Zusammenarbeit mit dem Liturgischen<br />
Institut LI eine Serie<br />
mit kurzen Anleitungen für<br />
erste Schritte zum Liturgischen<br />
Orgelspiel herausgegeben. Die<br />
Handreichung möchte Organistinnen<br />
und Organisten ermuntern,<br />
mit einfachen Mitteln zu<br />
versuchen, über Choralmelodien<br />
zu improvisieren oder ein<br />
eigenes Vorspiel zu Liedern<br />
auszuprobieren.<br />
Sechs Organistinnen und Organisten<br />
haben Beiträge verfasst,<br />
die in sehr unterschiedlicher Art<br />
an diese Thematik herangehen<br />
und Mut machen, sich an das<br />
Liturgische Orgelspiel zu wagen.<br />
Die «Aufrufe zum Ausprobieren<br />
und Tun» können auf der Homepage<br />
von www.liturgie.ch herunter<br />
geladen werden; man findet<br />
sie über die Suche «Liturgisches<br />
Orgelspiel.» Viel Spass<br />
beim Ausprobieren!<br />
thh/ca<br />
Was ist das Schöne an der Orgel?<br />
«Die Orgel vereint in sich eine unbegrenzte Anzahl von<br />
Klangfarben der vergangenen Jahrhunderte und wird zur<br />
Brücke zur Innenwelt der Menschen vergangener Zeiten.<br />
Aber damit nicht genug: Sie trägt ebenso eine Vielzahl an<br />
Naturgeräuschen und Klangmetaphern in sich. Es scheint geradezu<br />
so, als würde das Instrument Orgel alle menschlichen<br />
Hörerfahrungen in sich vereinen wollen, um diese zu musikalischem<br />
Material zu transzendieren. Gleichzeitig funktioniert<br />
sie wie ein grosser lebendiger Organismus, durch den Wind<br />
strömt, welcher tausende von individuellen Pfeifen zum gemeinsamen<br />
Erklingen bringt – was für eine wunderbare Metapher,<br />
die kein Synthesizer dieser Welt leisten könnte […].»<br />
Was zeichnet aus Ihrer Sicht gute Organistinnen und<br />
Organisten aus?<br />
«Vielleicht andersherum: Was macht einen guten Künstler<br />
aus? Ich denke, es ist das Bewusstsein für den dialektischen<br />
Zauber dieser Welt, die ehrliche Auseinandersetzung mit der<br />
menschlichen Existenz – und das Annehmen der grossen<br />
Verantwortung, die damit einhergeht, gerade dort, wo Mitmenschen<br />
den Zugang zu all dem verloren haben. Dann kann<br />
Kunst mit aller Kraft die Sinne öffnen und tatsächlich diese<br />
Welt verändern.<br />
Organistinnen und Organisten begegnen mit jeder Orgel einem<br />
anderen Individuum. Immer müssen sie sich auf erneute<br />
Suche nach dem optimalen Klangbild begeben, nie dürfen sie<br />
müde werden, ungewohnte und manchmal auch unbequeme<br />
Wege zu gehen, denn das Instrument verlangt es von ihnen.<br />
Offene Ohren und eine grosse Portion Neugier sind sicherlich<br />
die besten Voraussetzungen dafür.»<br />
Der Organist Martin Sturm in der nmz 12//19, befragt von<br />
Ina Schwanse
38 1 <strong>20</strong><br />
Foto RKG Herzogenbuchsee<br />
Reformierte Kirche Herzogenbuchsee BE: Die Orgel erlitt einen Löschwasserschaden<br />
Wie weiter?<br />
Am Morgen des 24. Dezember<br />
2<strong>01</strong>9 brach im Turm der reformierten<br />
Kirche im bernischen<br />
Herzogenbuchsee ein Brand aus.<br />
Gegen Mittag war das Feuer unter<br />
Kontrolle. Am Heiligabend<br />
geriet der Turm dann allerdings<br />
erneut in Brand. Ein Teil der<br />
Holzkonstruktion stürzte dabei<br />
ein, durchschlug das Dach des<br />
Schiffs und blieb auf dem Zwischenboden<br />
der 1728 erbauten<br />
Kirche liegen. Die Brandursache<br />
ist unklar; der Sachschaden dürfte<br />
in Millionenhöhe liegen. Eben<br />
erst im Jahr 2<strong>01</strong>8 wurden bei<br />
einer Sanierung Orgel, Licht,<br />
Heizung und Lüftung erneuert.<br />
Angesichts der Situation schlug<br />
die katholische Kirchgemeinde<br />
spontan vor, dass die Evangelisch-Reformierten<br />
in der katholischen<br />
Kirche ihre Gottesdienste<br />
abhalten, solange die Aufbauarbeiten<br />
in ihrer eigenen Kirche<br />
andauern.<br />
pd/ca<br />
Keine Fragen mehr<br />
Wunschlos glücklich dürfte der<br />
Organist Carl-Adam Landström<br />
sein, der die Orgeln in der S:t<br />
Petri Kyrka im schwedischen<br />
Malmö schlägt. Wobei hier der<br />
Ausdruck des Orgel-Schlagens<br />
äusserst archaisch wirkt und unpassend<br />
ist. Denn Landström bespielt<br />
aktuell die weltweit modernste<br />
Orgel, mit insgesamt<br />
109 Registern in zwei Orgelwerken<br />
die grösste von Skandinavien<br />
und bedient einen wahrhaft<br />
futuristisch anmutenden Spieltisch.<br />
Die jüngste, im letzten Jahr abgeschlossene<br />
Orgelrenovation<br />
umfasste die Überarbeitung und<br />
Neuintonation der grossen Marcussen-Orgel<br />
von 1951 auf der<br />
Westempore, die Hinzufügung<br />
einer Chamadenreihe 16'-8'-4'<br />
und eines Untersatz 32' zu beiden<br />
Seiten der Emporenorgel,<br />
die Restaurierung von Fern- und<br />
Altarwerk – Reste der einst<br />
berühmten Walcker-Orgel von<br />
1914 – sowie den Neubau einer<br />
Chororgel und eines fahrbaren<br />
Generalspieltisches.<br />
So wie alle Teilwerke der schon<br />
vorhandenen Orgeln am neuen<br />
Generalspieltisch völlig frei verwaltet<br />
werden können, ist auch<br />
der Registerfundus der neuen<br />
Chororgel vollständig flexibel.<br />
Da alle Pfeifen auf Einzeltonladen<br />
stehen, also unabhängig von<br />
einer klassischen Registerschaltung<br />
individuell angesteuert<br />
werden können, musste für den<br />
Spieltisch ein eigenständiges<br />
Ansteuerungskonzept erarbeitet<br />
werden. Hier steuerte Hans<br />
Fidom seine wertvollen Erfahrungen<br />
aus der Konzeption<br />
der Orgeln des Amsterdamer<br />
Orgelparks bei.<br />
Die Registersteuerung –<br />
vielleicht sollte man besser von<br />
Klangsteuerung sprechen –<br />
erfolgt über zwei grosse Touch-<br />
Bildschirme, auf denen sich die<br />
Klangfarben individuell gruppieren<br />
und platzieren lassen. Auch<br />
die Steuerung aller Sonderfunktionen<br />
sowie der Setzeranlage<br />
erfolgt über diese Bildschirme.<br />
Das Prinzip der unterschiedlichen<br />
Bildschirminhalte ist vom<br />
Smartphone bekannt, bei dem<br />
man von einem Bild zum nächsten<br />
«wischt.»<br />
pd/ca<br />
Smartphone, Computer und «Tastentiger» in Einem: Der fahrbare Generalspieltisch<br />
in der gotischen S:t Petri Kyrka von Malmö SE<br />
Foto Orgelbau Klais Bonn<br />
Die Spannung steigt<br />
Noch nicht so weit wie in Malmö<br />
ist man am Rheinknie. Am<br />
18. November 2<strong>01</strong>9 wurden dort<br />
die ersten Pfeifen für die neue<br />
Saalorgel im Stadtcasino Basel<br />
angeliefert. Es handelte sich dabei<br />
um die zwölf tiefsten Pfeifen<br />
des Grand Bourdon 32', die aufgrund<br />
ihrer Grösse – das tiefe C<br />
misst knapp fünf Meter – hinter<br />
der Bühnenrückwand unter der<br />
Orgel ihren Platz finden und bereits<br />
jetzt, noch bevor der eigentliche<br />
Einbau der Orgel begonnen<br />
hat, platziert wurden.<br />
Für die neue Konzertsaalorgel im<br />
Stadtcasino Basel: Viel Holz für<br />
grosse Bässe<br />
Die neue Orgel wird von der<br />
Orgelbau Metzler AG, Dietikon<br />
in das bestehende, denkmalgeschützte<br />
Gehäuse von 1905 eingebaut,<br />
sodass sich am äusseren<br />
Erscheinungsbild nichts ändert.<br />
Die Orgel wird stilistisch als<br />
symphonisches Instrument einzuordnen<br />
sein, mit Anklängen<br />
an den französisch-symphonischen<br />
und den englisch-romantischen<br />
Stil.<br />
Erstmalig in einer Konzertsaalorgel<br />
vorgesehen ist als viertes<br />
Manual ein winddynamisches<br />
Orgelwerk, welches die Beeinflussung<br />
des Klanges eines Tones<br />
noch nach dessen Anschlag erlaubt.<br />
Dies ermöglicht die Erzeugung<br />
ganz neuer Klänge und<br />
Foto zVg
1 <strong>20</strong><br />
39<br />
Klangverbindungen, die auch<br />
zeitgenössische Komponisten zu<br />
neuen Werken anregen dürfte.<br />
Zu einer Schweizer Erstaufführung<br />
mit der neuen Orgel vergleiche<br />
den Beitrag Seite 44.<br />
Th. Muster/ca<br />
Kurz und bündig<br />
• Beim diesjährigen 9. Internationalen<br />
Orgel-Kompositionswettbewerb<br />
Saarlouis sind Kompositionen<br />
für Orgel und Solo-Instrument<br />
oder Orgel und Solo-<br />
Instrument und Solo-Gesangsstimme<br />
wettbewerbsberechtigt.<br />
Die Dauer sollte acht bis<br />
zehn Minuten betragen. Einsendeschluss:<br />
31. März; Infos:<br />
www.klingende-kirche.de<br />
• Im Pontifikalamt zum Ostersonntag<br />
am 12. April findet die<br />
Weihe der neuen Wiener Domorgel<br />
statt. Zu hören wird unter<br />
anderem die Messe «Salve<br />
Regina» von Yves Castagnet<br />
(*1964) sein. ORF 2 und Radio<br />
Klassik Stephansdom übertragen<br />
die Feier live.<br />
• Der 8. Internationale Franz-<br />
Schmidt-Orgelwettbewerb findet<br />
vom 11. bis 19. September<br />
in Wien statt. Teilnehmen können<br />
Orgelspielende jeder Nationalität,<br />
die nach dem 31. Dezember<br />
1984 geboren sind.<br />
Anmeldeschluss: 31. Mai; Infos:<br />
www.orgelwettbewerb.at<br />
• Innerhalb der nächsten fünf<br />
Jahre wird die Passauer Domorgel<br />
für rund 6,5 Millionen<br />
Euro saniert. Die Finanzierung<br />
kann weitgehend aus den Einnahmen<br />
der Orgelkonzerte<br />
bestritten werden. Dringender<br />
Handlungsbedarf besteht im<br />
Bereich Brandschutz, Statik,<br />
Verschmutzung, Schimmel und<br />
Holzwurmbefall. Das neue<br />
Klangkonzept soll der Orgel<br />
mehr Klangfülle und Tragfähigkeit<br />
verleihen.<br />
• Am Festtag des heiligen Veit,<br />
am 15. Juni <strong>20</strong><strong>20</strong> soll die neue<br />
Orgel im Veitsdom auf dem<br />
Prager Hradschin geweiht werden.<br />
Die rund 7000 Pfeifen hat<br />
Gerhard Grenzing in El Papiol<br />
bei Barcelona zu einem imposanten<br />
Orgel-Werk «geformt».<br />
pd/ca<br />
Und noch dies:<br />
«Schön, dass dir die Orgel am<br />
Herzen liegt! Wähle hier aus,<br />
wie viel du spenden möchtest.<br />
Ab einem Betrag von 100 Euro<br />
macht sich deine Spende doppelt<br />
bezahlt: Du unterstützt unser<br />
Projekt und bekommst eine<br />
hochwertige Anstecknadel zur<br />
Erinnerung. Ausserdem hast du<br />
mit jeder Spende die Möglichkeit,<br />
deinen Namen in der Orgel<br />
zu verewigen: Mit einem Eintrag<br />
ins Goldene Buch, das am<br />
12. April feierlich in die Riesenorgel<br />
eingebaut wird.»<br />
Um welches Instrument es sich<br />
hier wohl handelt?<br />
ca<br />
CD<br />
Wertvolle Intention<br />
Anton Heiller spielt Orgelwerke<br />
von Max Reger. Marcussen-Orgel<br />
im Mariendom zu Linz. Ambiente<br />
Audio, ACD 40<strong>01</strong>.<br />
Höchst erfreut und auch zu<br />
Recht mit Stolz lud im vergangenen<br />
Herbst Bernhard Heiller,<br />
der Sohn des 1979 verstorbenen<br />
Wiener Komponisten und Organisten<br />
Anton Heiller zur Präsentation<br />
der ersten CD der neuen<br />
Anton Heiller Edition. Zeitgleich<br />
kündigte er die Aufschaltung der<br />
Website anton-heiller.com an,<br />
die nun regelmässig «gefüttert»<br />
werden soll. Bei der CD handelt<br />
es sich um die neu gemasterte<br />
Wiederauflage einer 1973 bei<br />
ERATO Disques erschienenen<br />
Schallplatte. Heiller spielte für<br />
dieses Label im April 1972 im<br />
Mariendom zu Linz an der 1968<br />
erbauten Rudigierorgel des dänischen<br />
Orgelbauers Marcussen &<br />
Sohn Orgelwerke von Max Reger<br />
ein. Diese Grossorgel mit<br />
Schleifladen in mechanischer<br />
Spiel- und Registertraktur gilt bis<br />
heute als Meilenstein in der österreichischen<br />
Orgelkultur, wie<br />
dies auch in der kürzlich erfolgten<br />
Buchpublikation «Organum<br />
XX.», herausgegeben von Andreas<br />
Peterl und Wolfgang Sauseng,<br />
eindrücklich unterstrichen wird<br />
(siehe dazu den Beitrag in «Musik<br />
und Liturgie» 6//19, Seite<br />
39).<br />
Foto Ambiente Audio<br />
Glücklicherweise lässt sich die<br />
Reger-Interpretation Heillers im<br />
Fall der Choralfantasie «Wachet<br />
auf, ruft uns die Stimme» op. 52,<br />
Nr. 2 gleich doppelt verfolgen:<br />
Einmal klanglich auf CD, dann<br />
aber auch optisch dank Heillers<br />
persönlichen Noteneintragungen,<br />
die im erwähnten Buch<br />
wiedergegeben werden. Heillers<br />
intensive Beschäftigung mit Reger<br />
war zu dieser Zeit alles andere<br />
als selbstverständlich, wurden<br />
doch beispielsweise Regers Orgelwerke<br />
um 1950 vom Lehrplan<br />
der Musikhochschule<br />
Frankfurt verbannt, was dann<br />
während einiger Zeit eine starke<br />
Nachwirkung hatte. Orgelspuren<br />
Heillers in Sachen Reger finden<br />
sich auch in der Schweiz, so<br />
zum Beispiel während des Reger-Jahres<br />
1973, als er einen<br />
dreitägigen Kurs an der mechanischen<br />
Mathis-Orgel der reformierten<br />
Kirche Heiligkreuz in<br />
St. Gallen veranstaltete. Die neu<br />
herausgegebene CD enthält im<br />
Weiteren die «Fantasie und Fuge<br />
d-moll» op. 135b sowie «Pastorale»<br />
und «Benedictus», beide aus<br />
op. 59.<br />
Ins Netz<br />
gestellt<br />
Mitte Oktober 2<strong>01</strong>9 ging<br />
die Website www.antonheiller.com<br />
online. Sie ist<br />
ein «project in progress»,<br />
indem fortwährend weitere<br />
Dokumente aufgeschaltet<br />
und über Projekte informiert<br />
wird.<br />
pd/ca<br />
Ein hervorragendes Vorwort von<br />
Roman Summereder – er spielte<br />
vor kurzem Heillers Gesamtwerk<br />
für Orgel ein, worüber diese<br />
Zeitschrift berichtete – unterstreicht<br />
die wertvolle Intention<br />
und das engagierte Vorhaben<br />
dieser neuen Reihe. Weiteres<br />
soll sich bereits in der Pipeline<br />
befinden. So das Bachsche «Orgelbüchlein»,<br />
das Heiller in der<br />
reformierten Kirche Netstal einspielte,<br />
aber auch die Adventund<br />
Passionsmusiken, die in der<br />
reformierten Kirche Thalwil unter<br />
der Leitung von Monika<br />
Henking uraufgeführt wurden.<br />
Wir freuen uns darauf!<br />
Klang(er)finder<br />
Hans Eugen Frischknecht. Music<br />
for Special Organs. Hans Eugen<br />
Frischknecht spielt eigene Werke.<br />
NEOS, 11902.<br />
«Im Orgelbau wurde seit jeher<br />
viel experimentiert.» Der erste<br />
Satz von Oliver Fraenzke im<br />
CD-Booklet ist – nun auch auf<br />
die Gegenwart bezogen – Programm<br />
dieser CD. Ein kurzer<br />
geschichtlicher Abriss zum Orgelbau<br />
und zu Stimmungsfragen<br />
weist zunächst auf historische<br />
Vorbilder hin. Bekannt sind die<br />
vereinzelt gebauten «geteilten<br />
Obertasten», wie diese zum Beispiel<br />
an der 1722 fertig erstellten<br />
Orgel in der ehemaligen Klosterkirche<br />
St. Urban LU zu spielen<br />
und zu hören sind. Im Weiteren<br />
ist in Italien gar ein Cembalo be-
40 1 <strong>20</strong><br />
Fot zVg<br />
zeugt, das bereits Mitte des<br />
16. Jahrhunderts in einer Oktave<br />
36 Tasten aufwies. Viertelton-Instrumente<br />
stehen heute in den<br />
Christengemeinschaften von<br />
Zürich, Basel und Bern. Ein<br />
organistisches Diskussions-<br />
Feuer werk entfachte um <strong>20</strong>00<br />
die Initiative des Berner Münsterorganisten<br />
Daniel Glaus mit<br />
den winddynamischen Orgeln,<br />
den sogenannten Prototypen I<br />
bis III im Projekt «ORGAN-IN-<br />
NOV-UM». Die Fortsetzung bildet<br />
das vierte Manual der 2<strong>01</strong>1<br />
erbauten Orgel in der Stadtkirche<br />
Biel oder seit 2<strong>01</strong>8 die Orgel<br />
in St. Martin Kassel.<br />
Der im vergangenen Jahr 80-jährig<br />
gewordene Hans Eugen<br />
Frischknecht hat sich stets für<br />
diese neuen Klänge interessiert<br />
und auch Musik für diese speziellen<br />
Orgeln komponiert. Nach<br />
dem Musikstudium bei Boris<br />
Blacher, Ernst Pepping, Michael<br />
Schneider und seinen weiterführenden<br />
Studien bei Olivier Messiaen<br />
und anderen wurde er selber<br />
als Hochschuldozent und<br />
Organist in Bern gleichsam zum<br />
mutigen «Ohrenöffner der Nation»<br />
und weit darüber hinaus. In<br />
unseren bisherigen Gesprächsbegegnungen<br />
beeindruckte mich<br />
stets seine Offenheit, die nie in<br />
irgendeiner Form verbissen<br />
wirkte. Eine Haltung, die man<br />
leider bei Protagonisten der<br />
Neuen Musik nicht immer antrifft.<br />
Die neue CD des Labels NEOS,<br />
das sich seit <strong>20</strong>07 auf Produktionen<br />
zeitgenössischer Musik konzentriert,<br />
lässt Frischknecht als<br />
Komponisten sowie als Interpreten<br />
seiner Werke in seinem ureigensten<br />
Element von Klangsuche<br />
und Klangsinn, von Spielfreude<br />
und Spielwitz erleben. Er<br />
spielt eigene Werke auf der 1995<br />
nach historischem Vorbild erbauten<br />
italienischen, mitteltönig gestimmten<br />
und mit Doppeltasten<br />
versehenen Chororgel der Berner<br />
Nydeggkirche, auf Vierteltonorgeln<br />
in Bern und Basel, auf<br />
den Prototypen II und III des<br />
Projekts «ORGAN-INNOV-UM»<br />
sowie auf der Orgel der Stadtkirche<br />
Biel. Die CD verbindet geradezu<br />
kongenial den Bereich<br />
Orgelbau-Entwicklung mit Stimmungsfragen<br />
und mit dem<br />
«Gwunder» und der Lust nach<br />
klanglichen Weiter- und Neuentwicklungen<br />
in der praktischen<br />
Ausführung durch einen meisterhaften<br />
Komponisten und Interpreten.<br />
Sie macht uns Mut,<br />
mit offenen und lauschenden<br />
Ohren die Welt und das Leben<br />
zu entdecken.<br />
Martin Hobi<br />
Noten<br />
Neuausgaben für Orgel solo<br />
• Elgar, Edward: Enigma-Variationen<br />
op. 36; Auswahl, bearbeitet<br />
für Orgel von Eberhard<br />
Hofmann. Carus Verlag, CV<br />
18.<strong>01</strong>1.<br />
• Franck, César: Sämtliche<br />
Orgel- und Harmoniumwerke –<br />
Band I: Frühe Orgelwerke,<br />
Fragmente. Urtext. Bärenreiter,<br />
BA 9291. In Zusammenarbeit<br />
mit der Internationalen César-<br />
Franck-Gesellschaft entsteht<br />
die neue fünfbändige Gesamtausgabe<br />
der Orgelwerke César<br />
Francks. Sie bezieht neben allen<br />
bereits bekannten Quellen<br />
auch bislang unberücksichtigte<br />
Manuskripte ein. Auf der Basis<br />
sorgfältiger textkritischer<br />
Vergleiche wird so ein zuverlässiger<br />
Notentext angeboten.<br />
Textvarianten, Zweifelsfälle<br />
und editorische Entscheidungen<br />
werden in einem umfassenden<br />
Kritischen Bericht<br />
dokumentiert. In Band 1<br />
erscheinen erstmals alle überlieferten<br />
frühen Orgelwerke sowie<br />
Fragmente und Varianten.<br />
Besondere Beachtung verdient<br />
die «Fantasie A-Dur» als grösstes<br />
Frühwerk Francks; sie wurde<br />
zu seinen Lebzeiten nicht<br />
gedruckt und erst vor ein paar<br />
Jahren wiederentdeckt. Hier<br />
zeigt sich bereits Francks<br />
meisterhafte Beherrschung<br />
der musikalischen Themenverarbeitung.<br />
• Franck, César: L’Organiste. Orgelbearbeitung<br />
(Band 1). Butz<br />
Verlag, BU 2932.<br />
• Hakim, Naji: Villancico aragonés.<br />
Schott Music, ED 23116.<br />
• Klomp, Carsten: Orgelspiel von<br />
Anfang an (Band 1); Orgelschule<br />
für Anfänger. Butz Verlag,<br />
BU 2895.<br />
• Lindner, Wolfgang: Album<br />
d’Orgue – 12 pièces en styles<br />
variés. Editions Musicales de la<br />
Schola Cantorum, Neuchâtel,<br />
SC 8789.<br />
• Maintz, Philipp: ferner, und immer<br />
ferner. Bärenreiter Verlag,<br />
BA 9367.<br />
• Maintz, Philipp: in nomine: coronæ.<br />
Bärenreiter Verlag, BA<br />
11<strong>01</strong>8.<br />
• MacMillan, James: Toccata.<br />
Boosey & Hawkes,<br />
ISBN 978-1-78454-561-1.<br />
• Rheinberger, Josef Gabriel:<br />
Acht frühe Orgelwerke.<br />
Teilweise Erstdrucke. Butz<br />
Verlag, BU 2939.<br />
• Rousseau, Jean-Jacques: Suite<br />
«Le devin du village». Für Orgel<br />
eingerichtet von Stephan Thomas.<br />
Musikverlag Müller &<br />
Schade, M&S 2372.<br />
• Schroeder, Hermann: Ausgewählte<br />
Orgelwerke; Band 1:<br />
Choralbearbeitungen.<br />
2. Auflage 2<strong>01</strong>9. Schott Music,<br />
ED 2<strong>01</strong>38.<br />
• Thomas, Stephan: 10 Schweizer<br />
Volkslieder (Heft 2). Musikverlag<br />
Müller & Schade, M&S<br />
2448.<br />
• Willscher, Andreas: Der kleine<br />
Prinz. 15 Orgelstücke nach<br />
Gedichten von Klaus Lutterbüse.<br />
Butz Verlag, BU 2926.<br />
• Willscher, Andreas: 15 Momenti<br />
Francescani. Alle diese meditativen<br />
«Franz von Assisi-<br />
Stücke» sind manualiter komponiert.<br />
Butz Verlag, BU 2952.<br />
Neuausgaben für Orgel zu vier<br />
Händen<br />
• De Jong, Margaretha Christina:<br />
Variationen für Orgel zu vier<br />
Händen (und Pedal) op. 87b.<br />
Butz Verlag, BU 2931.<br />
• Mozart, Wolfgang Amadeus:<br />
Symphonie g-moll KV 550,<br />
1. Satz bearbeitet für Orgel zu<br />
vier Händen (und Pedal). Butz<br />
Verlag, BU 2897.<br />
Neuausgabe für Trompete und<br />
Orgel<br />
• Willscher, Andreas: Divertimento<br />
für Trompete in B oder<br />
C und Orgel. Butz Verlag, BU<br />
2894.<br />
ca<br />
Flash<br />
fMusikvermittlung:<br />
f<br />
www.Orgel-und-Kinder.de<br />
fZum f Verweilen:<br />
www.orgeltourismus.de<br />
fDie f Orgelstrasse:<br />
www.deutsche-orgelstrasse.de<br />
ca
1 <strong>20</strong><br />
41<br />
verbands fenster<br />
Termine<br />
Schweizerischer Katholischer<br />
Kirchenmusikverband <strong>SKMV</strong><br />
www.kirchenmusik.ch<br />
fDelegiertenversammlung<br />
f<br />
<strong>SKMV</strong>: 14. März, St. Gallen<br />
cantars <strong>20</strong>21<br />
www.cantars.org<br />
Kirchenmusikverband Bistum<br />
Basel<br />
www.kirchenmusikverband.ch<br />
fKirchenmusikwoche f<br />
Kloster<br />
Mariastein: 4. bis 10. Oktober<br />
(Schweizerische Kirchenmusikwochen)<br />
Kirchenmusikverband Bistum<br />
Chur<br />
www.kmv-bistum-chur.ch<br />
fDelegiertenversammlung:<br />
f<br />
7. März, Sarnen<br />
fKirchenmusikwoche f<br />
Disentis,<br />
Kloster: 12. bis 16. Oktober<br />
(Schweizerische Kirchenmusikwochen)<br />
Kirchenmusikverband Bistum<br />
St. Gallen<br />
www.kmv-bisg.org<br />
fDelegiertenversammlung:<br />
f<br />
2. Mai, Kirchberg<br />
fKinderchor-Bistumssingtag:<br />
f<br />
24. Oktober<br />
fBistums-Singtag: f<br />
7. November,<br />
St. Gallen<br />
fSingtag: f 21. November, Dornbirn<br />
(Vorarlberg)<br />
Cäcilienverband Deutsch-<br />
Freiburg<br />
www.caecilienverband-df.ch<br />
Oberwalliser Chor- und<br />
Cäcilienverband<br />
www.ocv.ch<br />
Diözese<br />
Erlebnisvoller Bistums-<br />
Singtag<br />
Gemeinsames Singen im Rahmen<br />
der Liturgie ist etwas unbeschreibliches,<br />
unfassbar Wunderbares!<br />
So und nicht anders erlebte ich<br />
am 16. November 2<strong>01</strong>9 den<br />
Singtag des Kirchenmusikverbandes<br />
Bistum Chur KMV Chur in<br />
Domat/Ems GR, bei dem sich<br />
rund 60 Sängerinnen und Sängerinnen<br />
aus verschiedenen Kantonen<br />
des Bistums zum gemeinsamen<br />
Singen trafen. Das Kirchenund<br />
Kulturzentrum Sentupada<br />
diente uns als Probe- und Verpflegungsort.<br />
Gleich zu Beginn<br />
wurde jede(r) herzlich begrüsst<br />
und zu Kaffee und Gipfeli eingeladen.<br />
Gemeinsam haben wir die Gesänge<br />
sorgfältig und humorvoll<br />
unter der Leitung von Udo Zimmermann<br />
einstudieren dürfen,<br />
um diese gleichentags im Gottesdienst<br />
in der Katholischen Kirche<br />
St. Maria Himmelfahrt zu musizieren.<br />
Udo Zimmermann schaffte<br />
es mit seiner authentisch-<br />
motivierenden Art und Weise,<br />
dass wir uns hellwach auf die<br />
Musik einlassen konnten. In den<br />
Pausen wurden wir von einem<br />
sehr aufmerksamen und freundlichen<br />
Küchenteam verpflegt<br />
und bedient.<br />
Komischer Weise machte es mir<br />
wenig aus, dass es auf der Kirchenempore<br />
mit dieser grossen<br />
Zahl an Sängerinnen und Sängern<br />
sehr eng war. Es gefiel mir<br />
sehr, dass Kirchenmusik und<br />
Liturgie ein gemeinsames Ganzes<br />
bildeten; dieses spiegelte<br />
sich in uns wieder und erzeugte<br />
eine konzentrierte «innere<br />
Ruhe». So erlebte ich diesen<br />
Gottesdienst als sehr stimmig.<br />
Wie heisst es doch: «Wer singt,<br />
betet doppelt» (Augustinus).<br />
Ich denke, dass hierbei nicht<br />
nur das Proben der Lieder gemeint<br />
ist – denn dabei wiederholt<br />
man sie, bis sie sich im<br />
Gedächtnis einprägen. Gemeint<br />
ist vielmehr die Verinnerlichung<br />
der Lieder, denn mit<br />
dem Singen hat man die zu singenden<br />
Worte so sehr eingeprägt,<br />
dass sie oft einen Platz in<br />
der eigenen spirituellen «Gewohnheit»<br />
erlangen. Oft erinnere<br />
ich mich auch noch nach<br />
Tagen an Kirchenlieder, die ich<br />
während eines Gottesdienstes<br />
mitgesungen habe – dann fällt<br />
mir auf, dass ich eigentlich<br />
Ist die Annahme richtig, dass hier eingesungen wird? Vergleiche dazu<br />
die Seiten 7 und 48<br />
Foto Nuria Richner<br />
ganz oft am Tag bete … Darum<br />
finde ich, dass wer singt, nicht<br />
nur doppelt betet, sondern ganz<br />
oft.<br />
Herzlichen Dank an Udo Zimmermann<br />
als Leiter des Singtages,<br />
an Pieder Jörg mit seinem<br />
fulminanten Auszugsspiel und<br />
als Gastgeber sowie an Manuela<br />
Schiess Jörg und Nuria Richner<br />
als Kantorinnen.<br />
Marija Runje/ca<br />
14. St. Galler Bistums-Singtag<br />
Das Ziel, gemeinsam den Gottesdienst<br />
vom Samstagabend in<br />
der Kathedrale St. Gallen mitzugestalten,<br />
lockte 135 Sängerinnen<br />
und Sänger aus 35 Chören<br />
des Bistums St. Gallen an den<br />
Bistums-Singtag vom 9. November<br />
2<strong>01</strong>9. Der Einsatz waren<br />
fünf Stunden Probe und der<br />
Gewinn die Bestätigung, wie<br />
vernetzend, wohltuend, tragend<br />
und befriedigend Kirchenmusik<br />
in ihrer grossartigen Vielfalt sein<br />
kann. Zudem lernten die Teilnehmenden<br />
ein neues Werk<br />
kennen.<br />
Während der intensiven Probenarbeit<br />
unter der Leitung von<br />
Domkapellmeister Andreas Gut<br />
erarbeiteten sie die Messe brève<br />
von Léo Delibes (1836–1891) in<br />
der festlichen Ausführung mit<br />
Bläserquartett und Orgel. Es ist<br />
die einzige lateinische Messe des<br />
französischen Komponisten –<br />
eine Trouvaille, wie Andreas<br />
Gut feststellte.<br />
Eine besondere und persönlich<br />
gefärbte Bedeutung an diesem<br />
Ort hatte das Schlusslied «Der<br />
Herr ist mein getreuer Hirt».<br />
Hans Göldi, früherer Präsident<br />
des Kirchenmusikverbandes<br />
Bistum St. Gallen und enger<br />
Verbündeter der Diözesanen<br />
Kirchenmusikschule St. Gallen,
42 1 <strong>20</strong><br />
Komponisten-«Rangliste»<br />
«Musik und Liturgie» hat eine Liste der angegebenen Komponisten<br />
erstellt und rangiert die Anzahl der von diesen im<br />
Jubiläumsjahr zu hörenden Werke, wobei es aus naheliegenden<br />
Gründen zu Mehrfachnennungen von einzelnen Werken<br />
gekommen ist:<br />
Foto dkms<br />
Bistums-Singtag: Eine klingende Bestätigung, wie wohltuend, tragend<br />
und befriedigend Kirchenmusik ist<br />
der im Februar 2<strong>01</strong>9 gestorben<br />
ist, hatte das Gemeindelied KG<br />
555 im Andenken an seine 1997<br />
verstorbene Frau bearbeitet.<br />
Der Auftritt im Chor der Kathedrale<br />
war würdig, (aus-)strahlend<br />
und erreichte die Gottesdienstbesuchenden:<br />
Erneut ein erfolgreicher,<br />
beglückender Bistums-<br />
Singtag in St. Gallen!<br />
Cecilia Hess-Lombriser/ca<br />
Wir feiern!<br />
Der Kirchenmusikverband des<br />
Bistums St. Gallen begeht in diesem<br />
Jahr sein 150-jähriges Bestehen.<br />
Wahrlich ein Grund zum<br />
Feiern! Bereits schon im alten<br />
Jahr lag ein zwar nicht 150, aber<br />
doch 108(!) Seiten starkes Büchlein<br />
vor, in welchem sich die<br />
Kirchenchöre des Bistums in<br />
Bild und Wort vorstellen. Der<br />
durch das Jubiläumsbüchlein gelegte<br />
rote Faden ist gleichzeitig<br />
auch quasi ein Festtagskalender,<br />
in dem jeder der Chöre das musikalische<br />
Programm samt den<br />
Ausführenden angibt, welches er<br />
am Patrozinium der zu ihm gehörenden<br />
Kirche im Jahr <strong>20</strong><strong>20</strong><br />
einstudieren und interpretieren<br />
wird.<br />
Nebst mehreren Grussworten<br />
enthält das Jubiläumsbüchlein<br />
auch eine kurz gefasste Verbands-Chronik.<br />
Unter dem Titel<br />
«St. Galler Schprutz» äussert sich<br />
Martin Hobi in seinem Essay<br />
pointiert zur Verbandsgeschichte<br />
sowie zur Kirchenmusik von damals<br />
und heute. Er wagt es sogar,<br />
sein persönliches Bild von<br />
der zukünftigen katholischen<br />
Kirche und «ihrer» Musik zu<br />
skizzieren. «Immer aber wird<br />
das gemeinschaftliche Singen<br />
liturgisch bedeutend bleiben,<br />
Singen gilt als Erkennungszeichen<br />
der Christinnen und Christen»,<br />
schreibt er und schlussfolgert:<br />
«Die quellenfördernde<br />
Energie, die aus dem gemeinsamen<br />
Tun wächst sowie das gemeinsame<br />
Dranbleiben-Wollen<br />
wird als wesentlicher Faktor die<br />
Zukunft der Kirchenmusik bestimmen.<br />
Ob es mal mehr nach<br />
Mozart, nach populärer Musik,<br />
nach Gregorianik oder gar nach<br />
einer cäcilianischen Motette<br />
klingt, ist auf dieser Grundlage<br />
zweitrangig. Personen werden<br />
qualifiziert, reflektiert und auch<br />
emotional, je nach Feier, Ort<br />
und Möglichkeiten eine entsprechende<br />
Musik finden und schaffen,<br />
um gemeinsam-dialogisches<br />
Tun zu ermöglichen.»<br />
«Musik und Liturgie» wird das<br />
Festjahr des KMV Bistum St. Gallen<br />
mit redaktionellen Beiträgen<br />
punktuell begleiten und gratuliert<br />
an dieser Stelle schon mal<br />
herzlich zum grossen Verbandsjubiläum.<br />
Christian Albrecht<br />
9 Nennungen<br />
R. Bislin-Wild (*1970)<br />
8 Nennungen<br />
W. A. Mozart (1756–1791)<br />
6 Nennungen<br />
J. Haydn (1732–1809) Chr. Tambling (1964–2<strong>01</strong>5)<br />
5 Nennungen<br />
P. Roth (*1944)<br />
3 Nennungen<br />
F. Schubert (1797–1828) Ch. Gounod (1818–1893)<br />
J. Leavitt (*1956)<br />
2 Nennungen<br />
J. S. Bach (1685–1750) F. X. Brixi (1732–1771)<br />
L. Delibes (1836–1891)<br />
Uraufführungen<br />
J. Th. Pegram (*1954) R. Reiter (*1967)<br />
G. Fiala (*1982)<br />
Einmal-Nennung (nach Geburtsjahr geordnet)<br />
J. Gallus (1550–1591) A. Gumpelzhaimer (1559–1625)<br />
H. Schütz (1585–1672) J. Pachelbel (1653–1706)<br />
G. F. Händel (1685–1759) J. E. Eberlin (1702–1762)<br />
G. B. Casali (1715–1792) N. Betscher (1745–1811)<br />
A. Rosetti (1750–1792) A. Diabelli (1781–1858)<br />
C. M. von Weber (1786–1826) W. E. Horák (1800–1871)<br />
P. A. Zwyssig (1808–1854) A. G. Stein (1809–1881)<br />
O. Nicolai (1810–1849) Anonymus (um 1810)<br />
C. Greith (1828–1887) J. G. Rheinberger (1839–19<strong>01</strong>)<br />
A. Dvořák (1841–1904) P. Mascagni (1863-1945)<br />
W. Schmid (1906–1983) R. Bambrick (*1927)<br />
W. Menschick (1937–2<strong>01</strong>0) H. Heinzle (*1941)<br />
H. Walder (*1955) J. de Haan (*1959)<br />
M. Schütz (*1963) W. Reisinger (*1964)<br />
Th. Thurnher (*1966) P. Anglea (*1988)<br />
Chr. Mauerhofer (*1990)<br />
Besonderes<br />
St. Holenstein (*1954)<br />
Gospels und Spirituals
1 <strong>20</strong><br />
43<br />
Delegiertenversammlung<br />
Ende November 2<strong>01</strong>9 hiessen<br />
Marianne Jungo und Manuela<br />
Dorthe die Delegierten des<br />
Cäcilienverbands Deutschfreiburg<br />
CVDF in Schmitten FR willkommen.<br />
Die Co-Präsidentinnen<br />
zogen eine positive Bilanz des<br />
vergangenen Verbandsjahres.<br />
Höhepunkt war die Teilnahme<br />
am Fête des Vignerons in Vevey<br />
im Juli und August 2<strong>01</strong>9: 165<br />
Singbegeisterte hatten sich angemeldet!<br />
Unter der Leitung von<br />
David Sansonnens teilten sie<br />
sich in zwei Chöre auf, die an<br />
verschiedenen Anlässen dieses<br />
einmaligen Winzerfestes teilnahmen.<br />
Dafür wurde auch ein Liederheft<br />
mit Volksliedern zusammengestellt,<br />
das als gemeinsames<br />
Repertoire der verschiedenen<br />
Cäcilienchöre dienen kann.<br />
<strong>20</strong><strong>20</strong> nach Locarno<br />
2<strong>01</strong>8 organisierte der CVDF zum<br />
ersten Mal eine Singreise nach<br />
Rom, um die chorübergreifende<br />
Freude und Begeisterung am gemeinschaftlichen<br />
Singen zu fördern.<br />
Der durchschlagende Erfolg<br />
motiviert die Verantwortlichen,<br />
in diesem Jahr wieder<br />
einen solchen Singausflug zu<br />
organisieren: Vom 2. bis 4. Oktober<br />
soll die Reise ins Tessin gehen.<br />
Die Teilnehmenden lernen<br />
eine deutsche Messe, die sie<br />
dann am Sonntag im Gottesdienst<br />
der Pfarrei San Francesco<br />
in Locarno singen werden.<br />
Tutticanti <strong>20</strong>22<br />
Der CVDF ist Mitglied der Freiburger<br />
Chorvereinigung FCV,<br />
Der Vorstand des Cäcilienverbandes Deutschfreiburg: Doris Edelmann, Marianne Pohl, Manuela Dorthe,<br />
Elisabeth Boschung, Hermann Moser, Daniel Sansonnens und Marianne Jungo (v.l.n.r.)<br />
die, inklusive Kinder und<br />
Jugendliche, etwa 6900 Sängerinnen<br />
und Sänger umfasst. Gast<br />
an der Delegiertenversammlung<br />
war der Präsident des FCV,<br />
Philippe Savoy. Er dankte den<br />
Deutschfreiburger Cäcilienchören<br />
für ihr Engagement. Es freue<br />
ihn, dass das nächste kantonale<br />
Sängerfest Tutticanti am Auffahrtswochenende<br />
vom 26. bis<br />
29. Mai <strong>20</strong>22 in Wünnewil-Flamatt<br />
stattfinde.<br />
David Sansonnens von der Musikkommission<br />
unterstrich den<br />
vielfältigen Charakter von Tutticanti:<br />
Dieses Fest des Gesangs<br />
wird verschiedenste Ateliers,<br />
Konzerte und Chorvorträge<br />
anbieten. Das Verbandsfest des<br />
CVDF wird dabei integriert: Ein<br />
Tag soll speziell den Cäcilienchören<br />
gewidmet sein.<br />
Fachstelle für Kirchenmusik<br />
Auch die Fachstelle für Kirchenmusik,<br />
die vom CVDF unterstützt<br />
wird, hatte dieses Jahr<br />
einige Projekte durchgeführt. So<br />
fand unter anderem die beliebte<br />
Kindersingwoche statt (siehe<br />
M&L 6//19, Seite 40). Regelmässig<br />
lädt die Fachstelle, die von<br />
Bettina Gruber und Manuela<br />
Dorthe geleitet wird, auch Kinderchor-Leitende<br />
zum fachlichen<br />
Austausch ein. In diesem Jahr<br />
sind verschiedene Anlässe geplant:<br />
So finden am 1. Februar<br />
ein Singtag für Frauenchöre in<br />
Plasselb und am 21. März ein<br />
Kurs zum Thema «Kantorengesänge<br />
für die Karwoche und<br />
Ostern» statt.<br />
Personelle Änderungen<br />
An der Delegiertenversammlung<br />
trat Doris Edelmann von ihrer<br />
Funktion als Sekretärin zurück.<br />
Der Sitz bleibt vorläufig vakant.<br />
Interessierte sind ebenso willkommen<br />
wie in der Musikkommission,<br />
die auch noch Mitglieder<br />
sucht.<br />
Präses Marianne Pohl und Pfarrer<br />
Hubert Vonlanthen bedankten<br />
sich bei den Delegierten für<br />
ihre Arbeit. Sie wüssten das<br />
grosse Engagement der Chöre zu<br />
schätzen. Sie riefen die Anwesenden<br />
dazu auf, dabei offen für<br />
die Zusammenarbeit zu bleiben:<br />
mit den in der Kirche engagierten<br />
Personen oder auch mit anderen<br />
Chören.<br />
Karin Bovigny-Ackermann/ca<br />
Schweizerische<br />
Kirchenmusikwochen<br />
Kirchenmusikverband Bistum<br />
Basel<br />
www.kirchenmusikverband.ch<br />
fKirchenmusikwoche f<br />
Kloster<br />
Mariastein: 4. bis 10. Oktober<br />
Kirchenmusikverband Bistum<br />
Chur<br />
www.kmv-bistum-chur.ch<br />
fKirchenmusikwoche f<br />
Kloster<br />
Disentis: 12. bis 16. Oktober<br />
Foto Karin Bovigny-Ackermann
44 1 <strong>20</strong><br />
rund blick<br />
Foto OFSB<br />
Foto zVg<br />
Iveta Apkalna (Titularorganistin), Pēteris Vasks (Komponist) und<br />
Babette Mondry (OFSB; v.l.n.r.) freuen sich auf die Schweizer Erstaufführung<br />
in Basel<br />
Inland<br />
Schweizer Erstaufführung<br />
Pēteris Vasks Werk «Veni Domine»<br />
wurde am 24. Februar 2<strong>01</strong>9<br />
in der Hamburger Elbphilharmonie<br />
uraufgeführt.<br />
Das Werk für Chor und Orgel ist<br />
ein gemeinsamer Auftrag der<br />
Elbphilharmonie und des Orgelfestivals<br />
Stadtcasino Basel OFSB.<br />
Die Schweizer Erstaufführung<br />
findet am <strong>20</strong>. September im Rahmen<br />
des OFSB im Stadtcasino<br />
Basel statt. Wie in Hamburg<br />
wird Iveta Apkalna den Orgelpart<br />
übernehmen. Es singt ein<br />
Projektchor, der aus Basler<br />
Chören gebildet wird.<br />
Siehe auch Seite 38 in dieser<br />
Ausgabe.<br />
pd/ca<br />
In St. Gallen konzertiert unter anderen das Ensemble Gilles Binchois<br />
Alte Musik<br />
Der Zyklus Alte Musik St. Gallen<br />
AMSG ist die Fortsetzung des<br />
«Forum Alte Musik». Seit über<br />
30 Jahren widmet sich die in der<br />
Kirche St. Mangen beheimatete<br />
Konzertreihe der Musik vom<br />
Mittelalter bis zur Romantik,<br />
dargeboten in historischer Aufführungspraxis.<br />
Durch die erhebliche<br />
Unterstützung der<br />
Dietschweiler Stiftung ist ein<br />
Ausbau auf sehr hohem Niveau<br />
möglich geworden.<br />
So werden im Februar in<br />
St. Mangen wieder international<br />
renommierte Gruppen und<br />
Künstler erwartet, wie etwa<br />
Miriam Feuersinger, Daniel<br />
Johannsen, das Ensemble Gilles<br />
Binchois oder das Salagon Quartett<br />
mit Dorothee Mields – dies<br />
bei freiem Eintritt zu allen Veranstaltungen.<br />
Vor den Konzerten<br />
gibt es stets ein individuell abgestimmtes<br />
Vorprogramm, im Anschluss<br />
wird jeweils zu einem<br />
Apéro eingeladen, bei dem das<br />
Gehörte nachklingen kann und<br />
auch die Begegnung mit den<br />
Künstlern möglich ist.<br />
Alte Musik St. Gallen präsentiert<br />
in diesem Jahr sechs stilistisch<br />
vielfältige, unterschiedlichst besetzte<br />
Konzerte und bietet in<br />
diesem Sinn eine lebendige Zeitreise<br />
durch die Epochen vom<br />
Mittelalter bis in die Romantik<br />
auf hohem musikalischen<br />
Niveau.<br />
Weitere Informationen zu den<br />
Workshops und dem Orgelkurs<br />
unter www.amsg.ch sowie zu<br />
den Konzerten in dieser Ausgabe<br />
von «Musik und Liturgie» auf<br />
den Seiten 47 und 48.<br />
pd<br />
Jugendförderung<br />
Das Arosa Klassik Festival vom<br />
5. bis 28. März steht ganz im<br />
Zeichen der Jugendförderung:<br />
Fünf Konzerte bestreiten Nachwuchskünstlerinnen<br />
und -künstler.<br />
Anfang März präsentieren<br />
unter der künstlerischen Leitung<br />
von Maurice Steger die Preisträger<br />
des Hans-Schaeuble-<br />
Awards zwei Konzerte, die sie<br />
in Arosa einstudieren werden.<br />
Mitte März sind die noch jungen<br />
Preisträger des Schweizerischen<br />
Jugendmusikwettbewerbs SJMW<br />
an der Reihe. Mit dem Ardemus<br />
Quartet (Saxophon) kommen<br />
Preisträger des SJMW wieder<br />
nach Arosa, was die Nachhaltigkeit<br />
der Jugendförderung deutlich<br />
aufzeigt.<br />
Weiter im Programm von Arosa<br />
Klassik ist das Konzert des Gemischten<br />
Chor Arosa, ein Chanson<br />
Abend mit Martina Hug und<br />
Risch Biert sowie das Konzert<br />
mit dem Trio KlariS, bestehend<br />
aus Sarah Maeder, Hanny<br />
Schmid und Josias Just.<br />
Zu Beginn des Festivals wird ein<br />
dreistündiger öffentlicher Workshop<br />
mit dem Titel «Hören Sie<br />
mal!» angeboten. Der Musikvermittler<br />
Tobias Reber wird mit<br />
einem Probebesuch, Übungen,<br />
einem Hörspaziergang und in<br />
Diskussionen den Fragen nachgehen,<br />
was unser Hören beeinflusst,<br />
wie wir unseren Hörgenuss<br />
steigern können und ob<br />
das Publikum wirklich nur still<br />
dasitzen soll. Der Kurs richtet<br />
sich an alle, die mehr über das<br />
Hören wissen möchten – es sind<br />
keine speziellen Vorkenntnisse<br />
nötig.<br />
pd<br />
Zukunft<br />
Die Zukunft des Hotels Laudinella<br />
in St. Moritz ist gesichert. Nach<br />
einer erfolgreich abgeschlossenen<br />
Kapitalerhöhung steht innerhalb<br />
der nächsten zwei Jahre<br />
ein Erweiterungs- und Sanierungsprojekt<br />
bevor. Dabei wird<br />
das beliebte Seminar- und Musikzentrum<br />
um 22 zusätzliche<br />
Zimmer erweitert. Ebenfalls erweitert<br />
und erneuert werden die<br />
Seminar- und Konzerträume.<br />
pd/ca<br />
Bilanz<br />
Das Musikfestival Bern zieht für<br />
die letztjährige Durchführung eine<br />
positive Bilanz: Neben einer<br />
hohen Auslastung der mehr als<br />
dreissig Veranstaltungen seien<br />
die stilistische Bandbreite, der<br />
Innovationsgehalt sowie Qualität<br />
und Dichte der künstlerischen<br />
Darbietungen Schweiz weit einzigartig.<br />
Das Festival widmete sich dem<br />
Thema «rauschen» und überzog<br />
die Bundesstadt mit alter, neuer<br />
und experimenteller Musik. Von<br />
einer Installation im Botanischen<br />
Garten über multimediale Performances<br />
in den Katakomben<br />
des Swisscom Hochregallagers<br />
bis zur kammermusikalischen<br />
Exzellenz des Londoner Arditti<br />
Quartetts spannte sich ein beachtenswert<br />
weiter künstlerischer<br />
Bogen.
1 <strong>20</strong><br />
45<br />
Die nächste Ausgabe des Musikfestival<br />
Bern findet vom 2. bis<br />
6. September <strong>20</strong><strong>20</strong> zum Thema<br />
«Tektonik» statt. Infos:<br />
www.musikfestivalbern.ch<br />
pd/ca<br />
Vernissage<br />
Am 27. Oktober 2<strong>01</strong>9 fand in der<br />
Musikinstrumentensammlung<br />
Willisau die Vernissage der Sonderausstellung<br />
«Davids Harfe –<br />
Musikinstrumente der Psalmen»<br />
Medienpreis<br />
Der von der Schweizer<br />
Bischofskonferenz SBK vergebene<br />
Medienpreis 2<strong>01</strong>9<br />
geht an die Autorin Susann<br />
Bosshard-Kälin und den Fotografen<br />
Christoph Hammer<br />
für ihr Buch «Im Fahr.<br />
Die Klosterfrauen erzählen<br />
aus ihrem Leben». «Die<br />
Schweizer Bischöfe vergeben<br />
den Preis seit 1993<br />
jährlich als Wertschätzung<br />
verantwortungsvoller Medienarbeit,<br />
die durch verschiedenste<br />
Formate den<br />
Verkündigungsauftrag der<br />
Kirche vermittelt», wird<br />
die Jurypräsidentin Anita<br />
Capaul aus Chur zitiert.<br />
Es ist erstmalig in der Geschichte<br />
des SBK-Preises,<br />
dass ein Buch mit dem Medienpreis<br />
ausgezeichnet<br />
wird. Die Preisübergabe<br />
fand in Lugano statt.<br />
«Musik und Liturgie» hat<br />
das nun ausgezeichnete<br />
Buch bereits in der Ausgabe<br />
2//19 auf Seite 23 im<br />
Rahmen eines Interviews<br />
zum 100. Geburtstag der<br />
Dichterin und Ordensfrau<br />
Silja Walter aus dem Kloster<br />
Fahr ausführlich vorgestellt.<br />
ca<br />
statt. Der Andrang von Besucherinnen<br />
und Besuchern war so<br />
gross, dass alle im Haus verfügbaren<br />
Sitzmöglichkeiten ausgeschöpft<br />
werden mussten. Abt<br />
Christian Meier aus dem Kloster<br />
Engelberg, Marianne Schnarwiler<br />
als Geschäftsführerin der verantwortlichen<br />
Albert Koechlin<br />
Stiftung AKS sowie Adrian Steger<br />
als Leiter der Musikinstrumentensammlung<br />
und Kurator der<br />
Ausstellungen zeigten sich in ihren<br />
Grussworten hoch erfreut<br />
über das sehr grosse Interesse.<br />
Chasan Daniel Kempin aus<br />
Frankfurt/Main und der russische<br />
Violinist Dimitry Reznik gestalteten<br />
unter dem Titel «Tehilim<br />
/ Psalmen – Gebete als Teil<br />
jüdischer Geschichte» eine mit<br />
viel Musik gestaltete Synopsis<br />
über die 150 Psalmen der hebräischen<br />
Bibel: Ur-Gebete, die in<br />
ihrer emotionalen Vielgestaltigkeit<br />
alle Lebenssituationen widerspiegeln.<br />
ca<br />
Kirchenmusik-Kapitel<br />
Der Kirchenrat der Evangelischreformierten<br />
Landeskirche des<br />
Kantons Zürich hat die Einrichtung<br />
von Kirchenmusik-Kapiteln<br />
beschlossen. Ab dem neuen Jahr<br />
gibt es somit für alle Musikerinnen<br />
und Musiker in den reformierten<br />
Kirchgemeinden, Institutionen<br />
und der Landeskirche<br />
Kapitel. Während einer Pilotphase<br />
von drei Jahren sind die regionalen<br />
Kapitel Winterthur – Andelfingen,<br />
Zürcher Oberland<br />
(Uster, Pfäffikon, Hinwil),<br />
Zürcher Unterland (Bülach,<br />
Dielsdorf, Dietikon), Zürich-See<br />
(Meilen, Horgen, Affoltern) sowie<br />
Zürich-Stadt umsetzbar.<br />
Alle Musikerinnen und Musiker,<br />
die bei einer Kirchgemeinde, einer<br />
Institution oder der Landeskirche<br />
angestellt sind, sind Mitglieder<br />
in einem Kapitel. Ab einer<br />
Anstellung von <strong>20</strong> % ist die<br />
Teilnahme an den Kapiteln verpflichtend.<br />
Aber auch alle anderen<br />
sind eingeladen. Wenn jemand<br />
in mehreren Kirchgemeinden<br />
angestellt ist, werden diese<br />
Pensen kumuliert und ab <strong>20</strong> %<br />
gibt es wieder eine Verpflichtung<br />
für die Teilnahme an den Musikkapiteln.<br />
Wenn die anstellenden<br />
Kirchgemeinden in Bereichen<br />
von unterschiedlichen Kapiteln<br />
liegen, ist ein Kapitel auszuwählen.<br />
pd/ca<br />
Fund<br />
Zuerst fanden Kinder beim Spielen<br />
zwischen dem Fussballplatz<br />
und der Kirche Fideris GR in einem<br />
Erdhaufen alte menschliche<br />
Knochen. Dieser entstand bei<br />
Bauarbeiten zur Erneuerung der<br />
Drainage rund um die Kirche.<br />
Diese wurde im Spätmittelalter<br />
erbaut.<br />
Bei einer Notgrabung im Chor<br />
dieser Kirche stiessen die Kantonsarchäologen<br />
nun auf weitere<br />
Neuigkeiten. In der Nähe des<br />
Taufsteins entdeckten sie Fundamente<br />
einer alten Kapelle.<br />
Ausserdem wurde ein bemaltes,<br />
handgrosses Verputzfragment<br />
gefunden, unter dem sich eine<br />
noch viel ältere Bemalung verbirgt.<br />
Vorsichtige Schätzungen<br />
gehen aktuell davon aus, dass<br />
der erste Sakralbau zwischen<br />
dem 11. und 13. Jahrhundert<br />
erbaut wurde – möglicherweise<br />
auch früher.<br />
Spannend und bislang unbeantwortet<br />
ist die Frage, weshalb sie<br />
Gallus, dem irischen Mönch, der<br />
im Bodenseeraum missionierte<br />
und 646 in Arbon starb geweiht<br />
war. Die Fideriser Galluskapelle<br />
war eine Filiale der Kirche in<br />
Schiers, die seit dem 5. Jahrhundert<br />
nachgewiesen ist. Der geografisch<br />
am nächsten gelegene<br />
Ort mit einem Bezug zu Gallus<br />
ist die Klosterkirche Pfäfers SG;<br />
das dortige Kloster wurde im<br />
8. Jahrhundert gegründet.<br />
pd/ca<br />
Jubiläum<br />
An der Tannwaldstrasse 62 in<br />
Olten wird in diesem Jahr gefeiert:<br />
Seit 30 Jahren existiert die<br />
Fachstelle Kirchenmusik Kanton<br />
Solothurn. Von der Römischkatholischen<br />
Synode des<br />
Kantons Solothurn ins Leben<br />
gerufen, setzt sich die Fachstelle<br />
insbesondere für die Ausbildung<br />
von Organisten, Chorleiterinnen<br />
und Vorsängern ein, bietet Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
für<br />
Kirchenmusiker, Chöre und in<br />
der Seelsorge Tätige an und betreut<br />
eine entsprechende Bibliothek/Mediathek.<br />
Die Verantwortlichen<br />
der Fachstelle arbeiten<br />
in kirchlichen Gremien mit,<br />
erbringen Dienstleistungen im<br />
Sinne von Beratungen und Vermittlungen<br />
und widmen sich der<br />
Öffentlichkeitsarbeit. Infos:<br />
www.kirchenmusik-solothurn.ch<br />
ca<br />
Ausland<br />
Frischekur<br />
Das Bach-Denkmal in Eisenach<br />
wurde im letzten Jahr einer Frischekur<br />
unterzogen. Finanziert<br />
wurde es seinerzeit unter anderem<br />
durch Spenden von Clara<br />
Schumann und Joseph Joachim.<br />
Die aktuellen Restaurierungsarbeiten<br />
in einer Berliner Werkstatt<br />
belaufen sich auf rund<br />
84 000 Euro.<br />
pd/ca<br />
Zurück gefunden<br />
Im Jahr 1478 wurde der Kristberger<br />
Flügelaltar in einer Werkstatt<br />
in Memmingen gebaut. Anfang<br />
des <strong>20</strong>. Jahrhunderts verkaufte<br />
ihn der Pfarrer von Silbertal im<br />
Montafon, um die Schulden abzutragen,<br />
die beim Neubau der<br />
Pfarrkirche entstanden. 2<strong>01</strong>5<br />
wurde der Altar in München<br />
versteigert – und schaffte nun<br />
die Rückkehr ins Silbertal. Mit<br />
Kräften dabei war unter anderen
46 1 <strong>20</strong><br />
Zitat<br />
«In meinem Dorf gab es<br />
eine einzige Kirche, in<br />
der Nähe unseres Hauses.<br />
Meine Eltern waren beide<br />
Bauern, tiefrot und Priesterhasser.<br />
Sie standen in aller<br />
Herrgottsfrühe auf, und<br />
als sie von den Feldern zurückkamen,<br />
sahen sie den<br />
Priester im Dorf mit der Bibel<br />
herumspazieren, wohlgenährt<br />
und ausgeschlafen.<br />
Das machte sie rasend.<br />
Zugleich war es ebendieser<br />
Priester, der mir das Orgelspiel<br />
beibrachte, wobei ich<br />
ihm im Gegenzug als Messdiener<br />
half. Mein Vater<br />
und mein Onkel hingegen<br />
gingen kaum in die Kirche,<br />
sondern verkehrten nach<br />
der Arbeit in der Kooperative<br />
der Kommunistischen<br />
Partei, zu der auch eine<br />
Bar gehörte. Da wurde mit<br />
Karten gespielt und getrunken.<br />
Das waren zwei völlig<br />
verschiedene, scheinbar<br />
unversöhnliche Welten,<br />
die heilige und die profane.<br />
Trotz allen Differenzen<br />
standen sie sich nicht unversöhnlich<br />
gegenüber, anders<br />
als heute. Mein Onkel<br />
schickte mich manchmal<br />
mit ein paar frischen Eiern<br />
zum Priester, und manchmal<br />
lud er den Priester am<br />
Sonntagmittag sogar zu<br />
sich nach Hause ein, weil<br />
er sich um ihn sorgte. Es gab<br />
eine Menschlichkeit, ja eine<br />
menschliche Wärme jenseits<br />
aller Ideologien. Ich sage es<br />
ehrlich: Diese Menschlichkeit<br />
fehlt mir heute oftmals.»<br />
Zucchero, der italienische<br />
Liedermacher (*1955) im<br />
Interview mit der NZZ publiziert<br />
am <strong>20</strong>. 11. 2<strong>01</strong>9<br />
Adolf Zudrell, der Seniorwirt am<br />
Kristberg. Seine Führungen in<br />
der dortigen Knappenkapelle<br />
sind in ihrer authentischen Originalität<br />
legendär.<br />
ca<br />
Kabinettausstellung<br />
Vom 27. März bis zum 30. August<br />
lädt das Bach-Museum Leipzig<br />
unter dem Titel «Bach und<br />
Beethoven als Klassiker» zum<br />
Besuch einer Sonderausstellung<br />
aus Anlass *250*lvb* ein.<br />
Heute gehören Beethoven und<br />
Bach zu den bekanntesten Komponisten<br />
weltweit. Doch wie<br />
kam es dazu, dass gerade diese<br />
Komponisten und ihre Werke zu<br />
«Klassikern» werden konnten?<br />
Entscheidende Voraussetzungen<br />
gingen von einer Leipziger Musikzeitschrift<br />
aus: Der 1798 gegründeten<br />
Allgemeinen musikalischen<br />
Zeitung AMZ. Beethovens<br />
Musik galt seinen Zeitgenossen<br />
zunächst als unverständlich, radikal<br />
und verstörend. Mit Werkbesprechungen,<br />
Essays und musiktheoretischen<br />
Beiträgen vermittelte<br />
die AMZ ihren Lesern<br />
im gesamten deutschsprachigen<br />
Raum Einblicke in Beethovens<br />
Schaffen und förderte das Verständnis<br />
seiner Musik.<br />
Das Erlebnis der Musik Beethovens<br />
bewirkte auch ein neues<br />
Interesse an der Musik Bachs:<br />
Verschiedene Abhandlungen in<br />
der AMZ deuteten die von der<br />
Oper dominierte Musikgeschichte<br />
des 18. Jahrhunderts als eine<br />
Geschichte der Instrumentalmusik<br />
um – mit Bach als Anfang<br />
und Beethoven als Ziel. Erstmals<br />
etablierte sich ein «Kanon der<br />
klassischen Meisterwerke», in<br />
dem auch Haydn und Mozart<br />
ihren Platz fanden.<br />
Die Ausstellung veranschaulicht<br />
die sich wechselseitig bedingende<br />
Kanonisierung von Bach und<br />
Beethoven als Klassiker der Musik.<br />
Am Beispiel des Leipziger<br />
Musiklebens beleuchtet sie die<br />
Pflege von Bach und Beethoven<br />
im frühen 19. Jahrhundert – in<br />
häuslichen Musikzirkeln, musikalischen<br />
Gesellschaften, den<br />
«Historischen Konzerten» des<br />
Gewandhausorchesters und dem<br />
1843 gegründeten Leipziger<br />
Konservatorium.<br />
Besucher erfahren zudem, wie<br />
Beethovens intensive Beschäftigung<br />
mit der Musik Johann Sebastian<br />
Bachs Niederschlag in<br />
seinen eigenen Kompositionen<br />
fand. Zu den wertvollsten Exponaten<br />
zählen autographe Briefe<br />
und Notenhandschriften Ludwig<br />
van Beethovens sowie Ausgaben<br />
Bachscher Werke aus seinem<br />
Besitz. Zahlreiche Hörbeispiele<br />
bringen Musik und Geschichten<br />
zum Klingen.<br />
pd/ca<br />
Das Letzte<br />
Fett gedruckter Inserat-Text in<br />
unserer österreichischen<br />
Schwesterzeitschrift: «Orgel<br />
ohne Organist zum Verkauf.»<br />
Ein Schlaumeier, wer dieses<br />
Inserat mit «Orgel ohne Organistin<br />
zum Verkauf» toppt. So oder<br />
so – die Aufmerksamkeit der<br />
geneigten Leserschaft ist dem<br />
Verkäufer wohl gewiss.<br />
ca<br />
Personen<br />
Geehrt<br />
Der österreichische Organist und<br />
Dirigent Martin Haselböck ist<br />
zum Ehrenmitglied der Wiener<br />
Hofmusikkapelle ernannt worden.<br />
Die Ehrung fand nach<br />
seiner letzten Messe als Hoforganist<br />
statt.<br />
pd<br />
Verstorben I<br />
Am 22. November 2<strong>01</strong>9 ist Sir<br />
Stephen Cleobury CBE verstorben.<br />
Der 70-jährige britische Organist<br />
und Chorleiter war von<br />
1982 bis 2<strong>01</strong>9 Direktor der Kirchenmusik<br />
an der Kapelle des<br />
King’s College in Cambridge und<br />
leitete damit den Choir of King’s<br />
College.<br />
Stephen Cleobury empfing viele<br />
Auszeichnungen, darunter <strong>20</strong>09<br />
die Ehrung als Commander of the<br />
Order of the British Empire. 2<strong>01</strong>9<br />
wurde er für seine Verdienste um<br />
die Chormusik geadelt.<br />
pd/ca<br />
Verstorben II<br />
Am 30. November 2<strong>01</strong>9 verstarb<br />
der Orgelbauer Oskar Metzler-<br />
Roffler (jun.) im 94. Lebensjahr,<br />
wohnhaft gewesen in Oetwil an<br />
der Limmat. 1925 in Felsberg GR<br />
geboren, arbeitete der Verstorbene<br />
zwischen 1943 und 1990 im<br />
Orgelbau-Betrieb Metzler. In diese<br />
Zeitspanne fielen unter anderem<br />
die Verlegung des Hauptsitzes<br />
von Felsberg nach Dietikon,<br />
die Errichtung des dortigen Betriebsgebäudes<br />
sowie die endgültige<br />
Aufgabe der Aktivitäten in<br />
Felsberg.<br />
ca<br />
Uraufführung<br />
Foto VocalEssence Ensemble Singers<br />
22. September 2<strong>01</strong>9, Stiftskirche<br />
St. Peter, Salzburg (AT)<br />
Peinstingl, Peter: Festproprium<br />
(Introitus, Offertorium und Communio)<br />
für Alt solo, Chor SATB<br />
und Orchester (UA).<br />
25. Oktober 2<strong>01</strong>9, Josefskirche,<br />
Dietikon (CH)<br />
Hörler, Bernhard: Es jubelt aller<br />
Engel Chor. Präludium, Choral<br />
und Postludium für Bläser und<br />
Orgel (UA).<br />
ca
1 <strong>20</strong><br />
47<br />
termin kalender<br />
Konzert<br />
St. Gallen, Kathedrale<br />
f23. f Februar, 17.30 Uhr<br />
Organ Spectacular zum<br />
Fasnachtssonntag<br />
Burkhard Ascherl (Orgel)<br />
St. Gallen, Schutzengelkapelle<br />
am Klosterplatz<br />
f7. fMärz, 19.15 Uhr<br />
Dieterich Buxtehude: Membra<br />
Jesu nostri<br />
Cappella Vocale; Collegium<br />
Instrumentale; A. Gut (Leitung)<br />
Bremgarten, Stadtkirche<br />
f22. f März, 17.00 Uhr<br />
Orgel trifft Hammond<br />
P. Werder (Hammond),<br />
M. Rabensteiner (Orgel)<br />
Wil SG, Kirche St. Peter<br />
f22. f März, 17.00 Uhr<br />
Himmelhoch jauchzend und zu<br />
Tode betrübt. Orgelmusik und<br />
Texte<br />
M. Leimgruber (Orgel),<br />
W. Lingenhöle (Texte)<br />
St. Gallen, Kathedrale<br />
f29. f März, 17.30 Uhr<br />
Passionsmusik. Werke von<br />
T. L. da Victoria, G. Allegri,<br />
Ch. V. Stanford, O. Gjeilo,<br />
M. Duruflé u.a.<br />
Collegium Vocale; R. Bischofberger<br />
(Flöten), O. Ribar (Perkussion);<br />
A. Gut (Leitung)<br />
Neu St. Johann, Klosterkirche<br />
f26. f April, 17.00 Uhr<br />
Konzert für Trompete und Orgel<br />
Chr. Goldstein (Trompete), M.<br />
Risch (Orgel)<br />
Zyklus<br />
Aarburg, Zentrum Guthirt<br />
Referate; Beginn je um<br />
18.00 Uhr<br />
f04. f Mai: Die Mozartstadt Prag<br />
und ihre Komponisten (U. Ganz)<br />
f06. f Juli: Die Salzburger Komponisten<br />
Muffat und Biber<br />
(H. von Arx)<br />
Arosa, Bergkirchli<br />
Je Dienstag, 17.00 Uhr<br />
www.arosakultur.ch<br />
Basler Madrigalisten<br />
Benno Ammann: Missa Defensor<br />
Pacis; Joachim Raff: Kyrie & Gloria<br />
(Messefragment). Raphael<br />
Immoos, Leitung<br />
f08. f Februar, <strong>20</strong>.15 Uhr:<br />
St. Oswald, Zug<br />
f09. f Februar, 18.45 Uhr:<br />
Kath. Kirche St. Peter und Paul,<br />
Zürich<br />
f15. f Februar, 19.30 Uhr:<br />
Pfarrkirche, Lachen SZ<br />
(18.45 Uhr: Konzerteinführung<br />
im Joachim-Raff-Archiv)<br />
f16. f Februar, 16.30 Uhr:<br />
Kloster Mariastein<br />
Siehe auch Seite 10 in dieser<br />
Ausgabe!<br />
Horw, Pfarrkirche<br />
St. Katharina<br />
f29. f März, 18.30 Uhr: Mon<br />
orgue, c’est mon orchestre.<br />
Orgelrezital mit Martin Heini<br />
Luzern, Franziskanerkirche<br />
Abendmusik; je um 17.00 Uhr<br />
f29. f März: Passion mit Johann<br />
Sebastian Bach; Franz Schaffner<br />
(Orgel)<br />
f7. fJuni: Duo; J. Eichenberger<br />
(Violoncello), F. Schaffner (Orgel)<br />
Luzern, Franziskanerkirche |<br />
KKL<br />
Kantaten, Solokantaten und<br />
Messen von Johann Sebastian<br />
Bach<br />
f22. f März, 17.00 Uhr: Kantaten<br />
BWV 72 und BWV 82; Messe<br />
g-Moll BWV 235<br />
f14. f Juni, 17.00 Uhr: Kantaten<br />
BWV 79 und BWV 54; Messe<br />
G-Dur BWV 236<br />
Pfäffikon SZ,<br />
St. Meinradskirche<br />
Orgelmatineen; je um 11.00 Uhr<br />
f8. fFebruar: Organisten-Vokalquartett;<br />
R. Künzli (Orgel)<br />
f14. f März: K. Egli-Niederer<br />
(Querflöte), B. Isenring (Orgel)<br />
St. Gallen, Kathedrale<br />
Int. Domorgelkonzerte;<br />
je um 19.15 Uhr<br />
f2. fMai: Willibald Guggenmos<br />
f9. fMai: Benjamin Guélat<br />
St. Gallen, Kirche St. Mangen<br />
Konzertbeginn je um 17.00 Uhr;<br />
nach dem Konzert Apéro. Freier<br />
Eintritt.<br />
f2. fFebruar: Perotin und die<br />
Notre-Dame-Schule – Kathedralmusik<br />
aus Paris um 1<strong>20</strong>0.<br />
Ensemble Gilles Binchois;<br />
D. Vellard (Leitung). Einführung<br />
16.00 Uhr: Musikgeschäft Notenpunkt<br />
St. Gallen<br />
f9. fFebruar: Gloria in excelsis<br />
Deo – J. S. Bachs Messen g-Moll<br />
und G-Dur. Feuersinger, Wey,<br />
Johannsen, Abadie; Collegium<br />
instrumentale der Kathedrale<br />
St. Gallen; M. Wersin (Leitung).<br />
Einführung 16.15 Uhr: Kirche<br />
St. Mangen<br />
f16. f Februar: Frühbarocke<br />
doppelchörige Wechsel-Spiele:<br />
Hassler, Schütz, Gabrieli u.a.<br />
Posaunenquartett OPUS 4; V.<br />
Förster (Orgel). Workshop und<br />
Instrumentenvorführung am<br />
15. Februar, 14.00 bis 16.00 Uhr<br />
in der Kirche St. Mangen<br />
f23. f Februar: Stabat mater<br />
dolorosa – Luigi Boccherini als<br />
Meister der Sakralmusik. Dorothee<br />
Mields; Salagon-Quartett mit<br />
Miriam Shalinsky. Workshop am<br />
22. Februar um 19.00 Uhr in der<br />
Kirche St. Mangen<br />
f29. f Februar: Incipit lamentatio<br />
Jeremiae prophetae – François<br />
Couperins «Leçons de ténèbres.»<br />
Gesprächskonzert mit dem<br />
Marais-Consort<br />
f1. fMärz: Vom Barock via B-<br />
A-C-H in die Romantik – Robert<br />
Schumann als Orgelkomponist.<br />
Wolfgang Zerer (Orgel)<br />
Mehr Infos in dieser Ausgabe auf<br />
den Seite 2 und 44 sowie unter<br />
«Weiterbildung/Fortbildung» in<br />
dieser Rubrik.<br />
Solothurn, Klosterkirche<br />
Namen Jesu<br />
Je Mittwoch, 17.30 Uhr<br />
f5. fFebruar: Der König und die<br />
Heiligen: Karolingische Gebete<br />
und Lobgesänge<br />
f1. fApril: G. Ph. Telemann –<br />
Passionsoratorium «Die gekreuzigte<br />
Liebe» TWV 5:4<br />
Stans, Pfarrkirche St. Peter<br />
und Paul<br />
Orgelmatinee, je 11.30 bis<br />
12.00 Uhr<br />
f9. fMai: W. Sieber (Orgel);<br />
Requiemchor Stans, J. Gander-<br />
Brem (Leitung)<br />
f6. fJuni: Nicoleta Paraschivescu<br />
Zürich, Altstadtkirchen<br />
Bach am Sonntag – Jahreszyklus<br />
f23. f Februar, 10.00 Uhr,<br />
Fraumünster: Kantaten-Gottesdienst:<br />
Jesus nahm zu sich die<br />
Zwölfe; BWV 22<br />
f<strong>01</strong>. f März, 10.00/11.30 Uhr,<br />
Grossmünster: Kantaten-Gottesdienst<br />
& Morgenmusik: Alles<br />
nur nach Gottes Willen; BWV 72 &<br />
Bleib bei uns, denn es will Abend<br />
werden; BWV 6<br />
f<strong>01</strong>. f März, 17.00 Uhr, Grossmünster:<br />
Das Orgelwerk –<br />
7. Konzert: Passion I<br />
f22. f März, 10.00 Uhr, Grossmünster:<br />
Kantaten-Gottesdienst:<br />
Bleib bei uns, denn es will Abend<br />
werden; BWV 6<br />
f22. f März, 17.00 Uhr, Grossmünster:<br />
Das Orgelwerk –<br />
7. Konzert: Passion II
48 1 <strong>20</strong><br />
Kongress |<br />
Festival |<br />
Festspiel<br />
Der Fels und das Schwert (UA)<br />
Geistliches Festspiel zum Abschluss<br />
der Restaurierung der<br />
Klosterkirche St. Martin in<br />
Disentis/Mustér (CH), 13., 14.,<br />
15., <strong>20</strong>. und 22. März, jeweils<br />
um <strong>20</strong>.00 Uhr<br />
www.kloster-disentis.ch/derfelsunddasschwert<br />
Details siehe Seite 14 in dieser<br />
Ausgabe.<br />
Europäisches Jugendchorfestival<br />
Basel (CH), <strong>20</strong>. bis 24. Mai<br />
www.ejcf.ch<br />
43. Int. Chorfestival Pueri<br />
Cantores<br />
Florenz (IT), 15. bis 19. Juli<br />
www.puericantores.org/<br />
congress-florence-<strong>20</strong><strong>20</strong><br />
Ausstellung |<br />
Messe | Reise<br />
Davids Harfe<br />
Musikinstrumente der Psalmen<br />
Musikinstrumentensammlung,<br />
Willisau (CH), bis 21. Juni<br />
www.musikinstrumentensammlung.ch<br />
Vergleiche auch Seite 45 in dieser<br />
Ausgabe.<br />
Weiterbildung |<br />
Fortbildung<br />
Orgelkurs<br />
Kirche St. Mangen, St. Gallen<br />
(CH), 29. Februar, 09.00 bis<br />
16.00 Uhr. Referent: Wolfgang<br />
Zerer<br />
www.amsg.ch<br />
Forum SKJF<br />
Campus Muristalden in Bern<br />
(CH), 7. März<br />
www.skjf.ch<br />
10. Schweizerisches<br />
Chorleiter*innen-Treffen<br />
Im Rahmen des Europäischen<br />
Jugendchorfestivals in Basel<br />
(CH), Auffahrtstag, 21. Mai<br />
www.ejcf.ch<br />
Details siehe Seite 35 in dieser<br />
Ausgabe.<br />
Kirchenmusikwoche Kloster<br />
Mariastein<br />
Mariastein (CH), 4. bis 10. Oktober<br />
www.kirchenmusikverband.ch<br />
Kirchenmusikwoche Disentis<br />
Disentis, Kloster (CH), 12. bis<br />
16. Oktober<br />
www.kmv-bistum-chur.ch<br />
Wettbewerb<br />
Kompositionswettbewerb für<br />
Jugendchor SATB<br />
Festival Europäische Kirchenmusik<br />
Schwäbisch Gmünd (DE);<br />
Einsendeschluss: 1. März, Uraufführung:<br />
17. Juli<br />
www.kirchenmusik-festival.de<br />
Details siehe Seite 35 in dieser<br />
Ausgabe.<br />
9. Int. Orgel-Kompositions-<br />
Wettbewerb<br />
Saarlouiser Orgeltage (DE);<br />
Einsendeschluss: 31. März<br />
info@klingende-kirche.de<br />
6. Schramberger Eberhard<br />
Friedrich Walcker-Preis<br />
Schramberg (DE), 13. bis<br />
24. Mai<br />
www.schramberger-orgelkonzerte.de<br />
XXII. Int. Johann-Sebastian-<br />
Bach-Wettbewerb<br />
Leipzig (DE), 13. bis 25. Juli;<br />
Anmeldeschluss 25. Februar<br />
www.bachwettbewerbleipzig.de<br />
8. Int. Franz-Schmidt-Orgelwettbewerb<br />
Wien (AT), 11. bis 19. September;<br />
Anmeldeschluss 31. Mai<br />
www.orgelwettbewerb.at<br />
Einsingen<br />
«Bist Du in guter Stimmung?» Meine Antwort wäre Schweigen. Meine hoch gezogenen Augenbrauen<br />
entsprechen dem Fragezeichen am Ende meiner nonverbalen Gegenfrage. –<br />
SCHLUSSPUNKT<br />
«Seid Ihr gut bei Stimme?» Der Frage des Dirigenten an den Chor, dessen Probe gerade erst anfängt,<br />
dürften unterschiedliche Antworten folgen. –<br />
«Wir singen zuerst ein!» Schnellen da alle Sängerinnen und Sänger von ihren Stühlen hoch? –<br />
Vor dem Einsingen steht das Ankommen. Ein sichtbar müder oder ein hörbar(!) aufgedrehter Chor<br />
verlangt entsprechend angepasste Warm- beziehungsweise Start ups.<br />
Vor dem bewussten Atmen stehen Körperdehnung und Stand.<br />
Die Kontaktaufnahme mit der Singstimme, mit Randstimme, Resonanz, mit Höhe und Tiefe macht es hörbar: «Seid Ihr gut bei<br />
Stimme?»<br />
Es gibt gute Konzepte, die an dieser Stelle als Fortsetzung des Einsingens Sonderübungen wie Vokalsitz und –ausgleich, Koloraturübungen<br />
oder Intonation proklamieren. Das ist ein durchaus gangbarer Weg. Sinnvoll ist es aber auch, Sondertrainings dieser<br />
Art genau zu jenem Zeitpunkt innerhalb einer Probe einzubauen, an dem dieses Training den erwünschten Nutzen bringt. Eine<br />
Koloraturübung im Rahmen des Einsingens wird nach der Pause um 21.15 Uhr kaum noch präsent sein.<br />
«Wir singen zuerst ein!» Wenn das Einsingen «Probe» ist, wird die Ansage obsolet. Wobei das Einsingen unverzichtbarer Bestandteil<br />
der Probe ist.<br />
Christian Albrecht
BASEL SWITZERLAND<br />
<strong>20</strong> — 24 05 <strong>20</strong><strong>20</strong><br />
CHORAMA LÄDT EIN!<br />
DONNERSTAG, 21. MAI <strong>20</strong><strong>20</strong> / AUFFAHRT / MUSIK-AKADEMIE BASEL<br />
10. SCHWEIZERISCHES<br />
CHORLEITER*INNEN-TREFFEN<br />
für Leitende von Erwachsenen-, Kinder-, Jugend- und Schulchören<br />
jeglicher Stilrichtung sowie Interessierte<br />
WORKSHOPS<br />
10.00 h Ēriks Ešenvalds (Lettland), Sanna Valvanne (Finnland),<br />
Vreni Winzeler (Schweiz)<br />
13.00 h Sanna Valvanne (Finnland), Nadja Räss (Schweiz)<br />
14.00 h RoxorLoops (Belgien), Abélia Nordmann (Schweiz)<br />
15.00 h Vreni Winzeler (Schweiz), Elsbeth Thürig (Schweiz)<br />
Anmeldung: bis 30. April <strong>20</strong><strong>20</strong> via www.ejcf.ch oder 061 4<strong>01</strong> 21 00<br />
Kosten: CHF 45 Tagespass inkl. Lunch / CHF 35 ermässigt<br />
CHF 15 Einzelworkshop / CHF 10 ermässigt<br />
Ermässigung für Zuhörende, Studierende, Leitende J+M<br />
In Zusammenarbeit mit<br />
Die Teilnahme am Treffen wird vom<br />
Programm J+M als Weiterbildung anerkannt.<br />
NEU IN DER ST. JAKOBSHALLE BASEL<br />
MITTWOCH <strong>20</strong>. MAI <strong>20</strong><strong>20</strong> / 19.30 UHR ST. JAKOBSHALLE BASEL<br />
ERÖFFNUNGSKONZERT<br />
«FULMINANTES CHORSPEKTAKEL»<br />
Über 1’000 Jugendliche aus ganz Europa und der Inneren Mongolei<br />
bieten Chormusik vom Feinsten. 18 Chöre geben ihre musikalische<br />
Visitenkarte ab. Sie werden von 9 Gymnasiumschören der Region<br />
musikalisch begrüsst. Zusätzlich stimmen die Live-Vertonung des<br />
Animationsfilms «Circuit» (Uraufführung), gemeinsam gesungene<br />
Chorhits und die faszinierende Klangwelt des Vizeweltmeisters im<br />
Beatboxen, RoxorLoops aus Belgien, auf das zwölfte Festival ein.<br />
VORVERKAUF AB 28. MÄRZ <strong>20</strong><strong>20</strong><br />
WWW.EJCF.CH<br />
EUROPEAN FESTIVAL OF YOUTH CHOIRS<br />
EUROPÄISCHES JUGENDCHOR FESTIVAL<br />
WWW.EJCF.CH