02.03.2020 Aufrufe

Rundbrief der Emmausgemeinschaft - Ausgabe 01|20

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Thema | 9

aus Kostengründen eines unserer beiden

Autos abgeben wollte. Dadurch kam ich

zum Car-Sharing. Seit damals beschäftige

ich mich mehr mit dem Thema Nachhaltigkeit.

Damit bist du in deinem Wohnort Herzogenburg

sehr aktiv, du hast bei der

Gründung einiger Initiativen mitgewirkt.

Wir haben den Car-Sharing-Verein „Move

Herzogenburg“ gegründet. Wir wollen

Autos nicht durch E-Autos ersetzen, sondern

die Anzahl der Autos generell reduzieren.

Dafür ist Car-Sharing eine super

Methode.

Ein anderes Projekt ist der „Fahrdienst

Herzogenburg“, das ist ein Sammeltaxi

für die Bevölkerung von Herzogenburg.

Besonders wichtig ist dabei der soziale

Faktor. Ältere Personen können länger

mobil bleiben. Dadurch sind sie von anderen

nicht so abhängig und bleiben eigenständig.

Und Eltern von Jugendlichen

müssen nicht mehr ständig ihre Kinder

durch die Gegend führen. Außerdem wird

dadurch der Individualverkehr reduziert.

Organisation und Fahrer sind ehrenamtlich,

lediglich der Fahrpreis muss bezahlt

werden, der ist aber günstiger als bei einem

Taxi. Angemeldete Mitglieder zahlen

25 Euro/Monat und können dann fahren,

sooft sie wollen. Das Projekt wird vom

Land NÖ und der Gemeinde gefördert.

Das dritte Projekt ist die Genossenschaft

für Gemeinwohl, bei der ich in der Regionenarbeit

für den Raum St. Pölten-

Krems-Tulln mitwirke. Da geht’s um eine

Veränderung des Finanzwesens hin zu

mehr Nachhaltigkeit. Das hätte auch auf

unsere Emmaus-Gäste Auswirkungen,

Beispiel Zinspolitik und „bedingungsloses

Grundeinkommen“. Auch Geld hat

Auswirkungen auf den Klimawandel, aber

es ist schwierig, die Leute davon zu überzeugen.

Die Zusammenhänge sind kompliziert.*

Wie werden die Angebote in Herzogenburg

angenommen?

Das Car-Sharing und der Fahrdienst gut!

Wir wollen durch beispielhaftes Vorleben

und Erzählen überzeugen. Das Car-Sharing-Auto

steht mitten am Rathausplatz

– eine gute Werbung! Und Einstieg für

Gespräche zum Thema.

Inzwischen muss wohl kaum noch jemand

von der Wichtigkeit des Themas

Klimawandel überzeugt werden. Aber

sollen nicht zuerst einmal jene Staaten

Maßnahmen setzen, die wesentlich mehr

CO 2

emittieren als wir?

Dieses Argument zählt für mich nicht,

denn wenn keiner anfängt, wird sich nie

etwas ändern. Ich kann nur selbst meinen

Beitrag leisten, weil ich einen Herrn

Trump nicht davon überzeugen kann,

umzudenken. Wenn viele Einzelpersonen

etwas tun, passiert auch etwas. Und es

wird anderen zu denken geben. Wenn ein

paar Kleine anfangen, werden die großen

irgendwann dazukommen. Greta Thunberg

hätte auch sagen können: Ich kann

alleine eh nichts bewirken. Hat sie nicht,

und der Erfolg gibt ihr Recht.

Silvia, was wirst du heute noch tun, um

deinen persönlichen ökologischen Fußabdruck

zu verkleinern?

Ich werde mir wieder Stofftaschentücher

zulegen!

Und beim Zentraleinkauf achten wir bei

Emmaus in Zukunft sehr auf Nachhaltigkeit,

etwa bei Reinigungsmitteln. Ein Anbieter

nimmt leere Kanister zurück und

befüllt sie wieder. Und das Kopierpapier

wird Recyclingpapier.

*Buchtipp zum besseren Verständnis mit vielen Lösungsansätzen: Margrit Kennedy „Geld ohne Zinsen und Inflation“

(Gratisdownload im Internet)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!