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2020

VERANSTALTUNGEN

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2020

MITTWOCH, 15. APRIL 2020

MITTWOCH, 15. APRIL 2020

Prof. Dr. phil. Klaus Bartels,

Kilchberg (Schweiz)

Prof. Dr. Dr. h. c. Michael Erler,

Würzburg

V

09.00–10.00 Uhr

Neue

Universität

Hörsaal 216

(Audimax)

Die sieben tollsten Wortgeschichten –

Ein Plädoyer und eine Vernissage.

So paradox es ist: Ein altrömischer digitus weist uns den Weg in die schöne neue

digitale Welt von morgen, und auch die spricht griechisch und lateinisch: von Automatisierung

und einer Industrie 4.0, Ökologie und Recycling, einer Virtual Reality,

Klimaneutralität und e-Mobilität, hybriden und bald auch autonomen Autos. Im Leben

der Wörter mit seinen oftmals tollen Bedeutungssprüngen spiegelt sich das Menschenleben;

in diesen geschichtsträchtigen, zukunftsträchtigen Wortgeschichten zeigt sich die

Sprache in ihrem ureigenen, urmenschlichen Wesen. Da ist kein Wörterleben gleich dem

anderen, so wenig wie ein Menschenleben einem anderen, und da gilt allemal, frei nach

der Lustigen Person im „Faust“: „Greift nur hinein ins volle Wörterleben! ... und wo

ihr’s packt, da ist’s interessant.“

Das Referat ist ein Plädoyer: Es möchte dieser so gegenwartsnahen Sparte unserer

Philologie neue Fans und einen steten Platz im altsprachlichen Unterricht gewinnen.

Zugleich ist es eine Vernissage für eine jüngste Wortgeschichtensammlung (s. u.), mit

Königin Berenike II. als Ehrengast und perfekt belegten pikanten „Kanapees“.

Klaus Bartels, geboren 1936, Philologe, lebt in Kilchberg am Zürichsee. Er ist Autor jahrzehntelang

laufender Zeitungsrubriken; aus seiner Rubrik „Stichwort ...“ in der „Neuen Zürcher Zeitung“

ist soeben erschienen: „Vom Leben der Wörter. Wortgeschichten aus der NZZ“, herausgegeben

von Bernhard Zimmermann, Rombach Verlag, Freiburg i. Br. 2019. Drei jüngste Neuauflagen:

die zweisprachige Inschriftensammlung „Roms sprechende Steine. Inschriften aus zwei Jahrtausenden“

(5. Auflage, Darmstadt 2018); die Zitatensammlung „Jahrtausendworte – in die

Gegenwart gesprochen“ (2. Auflage, Reihe Paradeigmata, Freiburg i. Br. 2019); das „Veni vidi vici.

Geflügelte Worte ...“ (16. Auflage, Darmstadt 2019).

Ironie und Parrhesie.

Sokrates ‚revisited’ im digitalen Zeitalter.

Der Historiker Timothy Garton Ash beschreibt die digitale Welt als eine virtuelle

„Kosmopolis“. Dieses Bild verdeutlicht Chancen und Gefahren des Internets als moderner

Kommunikationsraum. Denn dieser verspricht nicht nur unbegrenzten Zugang zu

neuen Ideen und unbegrenzte Freiheit des Meinungsaustausches, sondern lädt auch

zur Nutzung von Freiheit der Rede als Mittel schrankenloser Selbstverwirklichung und

Vermittlung eigener Befindlichkeiten ein, ohne Adressaten, ihre Kapazitäten und Befindlichkeiten

zu beachten. Es soll daran erinnert werden, dass eine solche Problematik

auch in der realen Polis Athen zur Zeit des Sokrates und Platons gegeben war, thematisiert,

reflektiert und in Platons Dialogen illustriert wurde. Sokrates greift den Anspruch

auf Freiheit der Kommunikation (Parrhesie) als ein Markenzeichen Athener Demokratie

kritisch auf und transformiert ihn zu einem Konzept adressatenbezogener Kommunikation.

Er begründet damit eine Tradition, die man über Aristoteles und den Hellenismus

bis in die Spätantike und darüber hinaus verfolgen und die vielleicht Denkanstöße

für den Umgang mit kommunikativer Freiheit im virtuellen Kommunikationsraum der

modernen Kosmopolis geben kann.

Michael Erler, geboren 1953, studierte Klassische Philologie und Philosophie ab 1973 in Köln und

London (University College), 1977 Promotion (Köln), 1985 Habilitation (Konstanz), 1987/8 Junior

Fellow Center for Hellenic Studies, Washington D. C., 1990 Fellow Institute for Advanced Study,

Edinburgh, 1989 Professor (C3) für Klassische Philologie (mit Schwerpunkt Latein) Erlangen, 1992

ord. Professor für Klassische Philologie (mit Schwerpunkt Griechisch) Würzburg. Monographien,

Anthologien und Aufsätze zu Platon, Platonismus Epikur, Epikureanismus. Drama und hellenistischer

Literatur Forschungsschwerpunkte: Griechische und römische Philosophie (Platonismus,

Epikureanismus) Drama, hellenistische Poesie, griechische Literatur der Kaiserzeit. Präsident der

International Plato Society (2001–2004) , der Gesellschaft für antike Philosophie (2007–2010),

der Mommsen Gesellschaft, (2013–2015) der Sokratischen Gesellschaft (2010–2018).

Ab 2019 Seniorprofessor und Mitglied des Direktoriums (chair) des Siebold-Collegium.

Institut for Advanced Studies (Scias) (2016) der Universität Würzburg (2019)

V

09.00–10.00 Uhr

Neue

Universität

Hörsaal 224

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14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg

14. bis 18. April 2020 Julius-Maximilians-Universität Würzburg

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