Jahresbericht 2019
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2019</strong><br />
Gewaltlos.de e.V.
Inhaltsangabe<br />
Deckbla3<br />
1. Begrüßung Seite 5<br />
2. Intro Seite 6<br />
3. Rückblick <strong>2019</strong> Seite 7<br />
3.1 Timeline <strong>2019</strong> Seite 8-9<br />
3.2 StaGsGk und Fallbeispiele Seite 10-13<br />
3.3 So funkGoniert der Chat Seite 14<br />
3.4 Socialmedia AkGonen in <strong>2019</strong> Seite 15<br />
3.5 Mitglieder, Förderer, SGRungen in <strong>2019</strong> Seite 16<br />
4. Jahresabschluss Seite 17<br />
5. Ausblick 2020 - Strategiepapier Seite 19<br />
5.1 Strategieplan 2020-2022 Seite 20-21<br />
5.3 WirtschaRsplan 2020 und 2021 Seite 22<br />
5.4 BundesinvesGGonsprogramm „Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“ 2020-2023 Seite 23<br />
6. Der Vorstand Seite 24-25<br />
7. Impressum Seite 26
"Menschen mit einer neuen Idee gelten solange<br />
als Spinner, bis sich die Sache durchgesetzt hat."<br />
Mark Twain<br />
Liebe Mitglieder, liebe Förderer,<br />
Der Verein Gewaltlos.de e.V. ist am 13.06.<strong>2019</strong> gegründet und mit seiner postalischen GeschäRsstelle<br />
nach Essen umgezogen.<br />
Damit ist für uns alle die Verantwortung für das Gelingen und die Ausweitung unseres Angebots noch<br />
einmal deutlicher geworden. Wir haben jetzt schon 15 Jahre durchgehalten und einer Menge<br />
Widrigkeiten zusammen die SGrn geboten. Wir haben Erfahrungen gesammelt und viel gelernt. Und<br />
wir sind zuversichtlich, dass uns endlich gelingt, worauf wir schon so lange hinarbeiten: eine<br />
auskömmliche, zuverlässige (Regel)Finanzierung zu sichern für ein qualitaGv überzeugendes<br />
Hilfeangebot für von Gewalt Betroffene.<br />
Vieles wird neu gedacht – die OrganisaGon, unser AuRreten und nach und nach auch unsere Arbeit im<br />
Chat. Sichtbares Zeichen soll der neue <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2019</strong> sein. Ich hoffe sehr, dass dieser Schwung<br />
sich auf Sie alle überträgt und wir weiterhin mit Ihnen rechnen können. Ohne Ihre Unterstützung, Ihre<br />
Werbung, Ihren Einsatz vor Ort können wir nicht überzeugen.<br />
Viel Freude und InspiraGon bei der Lektüre!<br />
Maria Thoma, Vorsitzende Gewaltlos.de<br />
Herzlichst Ihre<br />
5
Einleitung<br />
WAS<br />
Gewaltlos.de ist eine digitale Beratungsstelle für von Gewalt<br />
betroffene Frauen und Mädchen. Die Chatberatung ist ein<br />
spezielles Beratungsmedium, sie wirkt akut und prävenCv<br />
und dient der Selbsthilfe. Seit 15 Jahren in einer<br />
ArbeitsgemeinschaI organisiert wurde Gewaltlos.de <strong>2019</strong><br />
in einen rechtsfähigen und gemeinnützig, anerkannten<br />
Verein umgewandelt. Aktuell bilden 35 SkF-Ortsvereine als<br />
SolidargemeinschaI das sinnsCIende Fundament, für ein<br />
prävenCv ausgerichtetes Gewaltschutznetzwerk im Internet.<br />
Die GeschäIsstelle des Vereins sitzt in Essen.<br />
Das Angebot ist bundesweit und wohnortsunabhängig über<br />
das Internet erreichbar und steht zurzeit auf Deutsch sowie<br />
Englisch zur Verfügung. Gewaltlos.de bietet einen<br />
anonymen Chat bei gleichzeiCger Zusicherung personenidenCscher<br />
und konCnuierlicher Beratung. Der kostenlose<br />
Chat eröffnet allen von Gewalt betroffenen Frauen,<br />
Mädchen und Kinder Teilhabechancen an PrävenCon und<br />
Selbsthilfe, für die klassische Beratungsstellen und<br />
Telefonangebote zunächst nicht in Frage kommen. Viele<br />
Opfer von Gewalt leiden unter Schuld und Schamgefühle,<br />
sehr viele sind gehemmt und /oder traumaCsiert. Je nach<br />
Gewalterfahrung reagiert die Umwelt mit Unglaube,<br />
Abwehr, Ohnmacht und/oder Widerstand. Häufig sind<br />
mehrere Anläufe notwendig, bevor die Betroffenen eine<br />
angemessene Hilfe erreichen.<br />
WESHALB<br />
Gewalt ist immer noch ein zentraler Bestandteil unserer<br />
GesellschaI. Rund 35 Prozent aller Frauen sind mindestens<br />
einmal in ihrem Leben von psychischer, physischer und/oder<br />
sexueller Gewalt betroffen – nur 20% der von Gewalt<br />
Betroffenen suchen eine Beratungs- oder Unterstützungsstelle<br />
auf, so das Ergebnis einer Untersuchung der<br />
Europäischen Grundrechteagentur von 2014. In den<br />
vergangenen 15 Jahren hat die Nutzung der Chatberatung<br />
Gewaltlos.de steCg zugenommen. Neben den klassischen<br />
Gewaleormen kann eine Zunahme aggressiver, verbaler, so<br />
genannter „Digitale Gewalt“ durch das Internet verzeichnet<br />
werden - ein wichCges ZukunIsthema finden wir!<br />
FÜR WEN<br />
Von Gewalt betroffene und bedrohte Menschen sollen<br />
durch das digitale Beratungsangebot schnelle und<br />
unbürokraCsche Hilfe finden. Dabei liegt der Schwerpunkt<br />
auf der professionellen Beratung im Chat von Frauen,<br />
Mädchen und dem Austausch untereinander. Der<br />
gemeinnützige Verein bietet seine Unterstützung allen<br />
Betroffenen unabhängig von ethnischer HerkunI, Religion<br />
und Weltanschauung, BeeinträchCgung und Alter an.<br />
Fachberaterinnen und Ehrenamtliche sind gemeinsam im<br />
Einsatz! Wir stärken und fördern bei allen Betroffenen<br />
Resilienz und „Empowerment“.<br />
WIE<br />
Vorstand Gewaltlos.de: v.l.n.r: Wirtz-Doerr, Ochsenfeld, Thoma, Duderstadt, Mandrysch<br />
Wir setzen uns für eine demokraCsche, vielfälCge und gewalereie<br />
GesellschaI ein, in der wir unterschiedliche Interessen in<br />
respektvoller und gleichberechCgter Weise aushandeln, Kompromisse<br />
schließen und sozialen Frieden sichern. Wir unterstützen und fordern<br />
zugleich die Umsetzung der Istanbul-KonvenCon, das „Übereinkommen<br />
des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt<br />
gegen Frauen und häuslicher Gewalt“. Sie definiert PrävenCon,<br />
IntervenCon und Gewährleistung von Fachberatungsstellen und<br />
Schutzeinrichtungen.<br />
6
Rückblick<br />
<strong>2019</strong> ein kurzer Rückblick die AG wird ein Verein<br />
7
Timeline <strong>2019</strong><br />
Einstellung der<br />
neuen<br />
GeschäRsführerin<br />
Theresa Schwarz<br />
Erste AbsGmmungsgespräche<br />
mit dem DiCV Essen (Frau<br />
Depew) über Raumnutzungund<br />
Unterstützungsmöglichkeiten<br />
Bezug der neuen<br />
GeschäRsstelle beim DiCV<br />
Essen, Porscheplatz 1,<br />
Essen<br />
Hand in Hand<br />
für ein gewal3reies Miteinander am<br />
Wel3rauentag!<br />
gewaltlos.de hat den Impuls<br />
gegeben und viele Verbände,<br />
OrganisaBonen, inkl. der<br />
GleichstellungsbeauEragten aus<br />
Essen haben sich dem<br />
angeschlossen!<br />
Drehbeginn und Veröffentlichung<br />
von 2 Videos:<br />
• „RichGg oder falsch<br />
• „ich bin unschlagbar“<br />
1700 Aufrufe pro Video!<br />
Start der Zusammenarbeit mit SEM-Kiel Agentur schaltet<br />
professionelle Werbeanzeigen bei google<br />
Teilnahme am Programm google AdGrants für Non-Profit-<br />
OrganisaGonen<br />
Anzeigen für Gewaltlos.de bei google kostenlos<br />
Vorstandssitzung<br />
Vorstandssitzung<br />
Januar<br />
Vorstandssitzung<br />
Februar<br />
Vorstandssitzung<br />
März<br />
Klausurtag mit Vorstand und Beraterinnen:<br />
Beginn der Strategieplanung mit den Zielsetzungen:<br />
- Professionalisierung erhöhen (z.B. Qualifizierung, Supervision, Standards<br />
beschreiben, qualifiziert Daten erheben, FalldokumentaCon, …)<br />
- Personalausstaqung anpassen (mind. 2 Beraterinnen & 1 Ehrenamtliche pro<br />
Chateinsatz)<br />
- Technik & Sicherheit (Ausstaqung der Beraterinnen, Sicherheit,<br />
Programmanschaffung, einheitliche StaCsCk, barrierefreier Zugang zum Chat (z.B.<br />
Zugang mit iPhone)<br />
- Konsequente digitale OrganisaBonsstruktur und Arbeitsweise<br />
- ThemaCsche Ausweitung hinsichtlich:<br />
1. Jugendliche & Schule (z.B. sexualisierte Gewalt, Mobbing)<br />
2. Angehörigenberatung<br />
3. Themenchats Öffentlichkeitsarbeit (& Beratung) in verschiedenen Sprachen<br />
4. Relevante Zielgruppen erreichen & Form und externe PartnerschaIen, um<br />
Nutzerinnen im Netz gut zu finden<br />
5. Fachöffentlichkeit erreichen (z.B. Fachtage)<br />
6. MigraCon, Umgang und Behandlung dieses Themenspektrums.<br />
7. Geschlechtsspezifische Aspekte: Jungen & Männer, Täter aber auch vielfach<br />
Opfer. Sollen wir unser Angebot ausweiten? Vor- und Nachteile?<br />
8. Neue mediengerechte Angebote (Buqon, Plaxormen – PrävenCon,<br />
Elternchat, Schulsozialarbeiter, Lehrer etc.)<br />
Mehrere Gespräche mit dem<br />
Notariat bezüglich der<br />
Vereinsanmeldung<br />
AbsGmmungsgespräche<br />
zwischen dem SkF e.V. Köln,<br />
Gewaltlos.de und dem<br />
Caritasverband für das<br />
Bistum Essen, um alle<br />
verwaltungs- und<br />
geschäRsführenden<br />
Aufgaben an Gewaltlos.de zu<br />
übergeben (Verwaltung,<br />
Finanzen, Personal etc. )<br />
Vorstandssitzung<br />
April<br />
AkquiseakGon<br />
Ehrenamtliche<br />
Mai<br />
Schaltung von Anzeigen bei<br />
facebook, instagram und twi3er<br />
Juni<br />
13.06.<strong>2019</strong><br />
Gewaltlos.de e.V.<br />
ist nun ein eingetragener<br />
Verein<br />
8
Timeline <strong>2019</strong><br />
Einstellung einer<br />
neuen<br />
Fachberaterin, Frau<br />
Yvonne Wiese<br />
Caritasverband<br />
für das Bistum<br />
Essen e.V.<br />
Antragstellung<br />
bei AkGon<br />
Mensch<br />
Vorstandssitzung<br />
Aufnahme einer<br />
neuen<br />
ehrenamtlichen<br />
Mitarbeiterin<br />
Bewilligung der Caritas-SGRung Essen über die<br />
beantragten 25.000 € für die Weiterentwicklung<br />
der Beratung und Auqau der Ehrenamtlichen<br />
Arbeit<br />
Kontaktaufnahme zu<br />
Beranet, zur<br />
Professionalisierung des<br />
Chat-Moduls<br />
Vorstandssitzung<br />
ImplemenGerung von Beranet<br />
Ein sicheres, verschlüsseltes und geschlossenes<br />
Beratungsmodul. Es ist in unserer Homepage<br />
integriert, damit gewährleisten wir keine<br />
Rückverfolgungsmöglichkeiten zu Userinnen oder zu<br />
unseren Beraterinnen. Ein Instrument, das unsere<br />
Beraterinnen zum Eigenschutz forderten!<br />
Juli<br />
August<br />
September<br />
Oktober<br />
November<br />
Dezember<br />
Mit einem gemeinsamen Abendessen<br />
bedanken wir uns sehr herzlich beim SkF<br />
Köln e.V. und dem DiCV Köln e.V. für die<br />
vertrauensvolle, unterstützende und<br />
langjährige Zusammenarbeit!<br />
Unser ausdrücklicher Dank gilt allen<br />
Mitarbeiterinnen des SkF Köln e.V., die in<br />
unsere Arbeit involviert waren, Angelika<br />
Wiedenau als Fachberaterin, Monika<br />
Kleine als GeschäRsführerin sowie dem<br />
gesamten Kölner Vorstand, Dr. Frank J.<br />
Hensel vom DiCV und Lydia Ossmann als<br />
ganz besondere Unterstützerin und<br />
Wegbegleiterin der ersten Stunde!<br />
Vorstandssitzung<br />
Klausurtag der<br />
Mitarbeiterinnen<br />
Verabschiedung der GeschäRsführung Theresa Schwarz<br />
von Gewaltlos.de, die eine Festanstellung bei den<br />
Vereinten NaGonen beginnt.<br />
Übernahme der Aufgaben durch den Vorstand des Vereins<br />
Vertragsabschluss<br />
mit Beranet<br />
Bundesweite PlakatakBon<br />
zum 25.11.<strong>2019</strong><br />
Antragstellung bei<br />
der Caritas-SGRung<br />
im Erzbistum Köln<br />
Vorstandssitzung<br />
Ohne „die Kölner“ wären wir nicht so<br />
weit gekommen - gemeinsam sind wir<br />
stark!<br />
9
StaBsBk I<br />
Start der Zusammenarbeit mit SEM Kiel<br />
im April/ Mai <strong>2019</strong>. Die Agentur schaltet<br />
professionelle Anzeigen bei google.<br />
Über die Teilnahme an dem Programm<br />
für Non-Profit-OrganisaConen google<br />
AdGrants sind die Anzeigen für<br />
Gewaltlos.de bei google kostenlos.<br />
Jedoch müssen sie einige Kriterien<br />
erfüllen, z.B. eine Mindest-„Klickrate“.<br />
Durch eine gezieltere Bewerbung,<br />
werden Mädchen und Frauen besser auf<br />
Gewaltlos.de aufmerksam.<br />
Der Einsatz der Plaxorm führt dazu,<br />
dass sich die Besucherinnenzahl erhöht<br />
hat. Im Schniq gehen 34 Frauen<br />
monatlich direkt von der geschalteten<br />
Anzeige in den Chat.<br />
Anzahl der Nutzerinnen auf der Website pro Monat<br />
2400<br />
1800<br />
1200<br />
600<br />
0<br />
Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember<br />
Jährlich wiederkehrender Effekt aufgrund der Plakatkampagne<br />
zum 25.10.2020. Die PlakatakCon hat einen<br />
sprunghaIen AnsCeg auf unserer Website bewirkt! Das<br />
können wir seit der ersten Plakatkampagne im Jahr 2017<br />
beobachten.<br />
Dies ist kein repräsentaCver Wert, da wir im Dezember die<br />
Systemumstellung auf Beranet vorgenommen haben und<br />
„google analyCcs“ abgeschaltet wurde. Die Daten geben<br />
somit nur ein halben Monat wieder!<br />
Ob wir „google analyCcs“ wieder einsetzen, wird von der<br />
weiteren Auseinandersetzung mit der DGSVO abhängen.<br />
Aktuell exisCert unter verschiedenen Experten kein einheitliches<br />
Meinungsbild, inwieweit dieses Instrument DGSVOkonform<br />
ist.<br />
Von den Nutzerinnen erfahren wir bei direkter Befragung im<br />
Chat, dass uns fast alle über google gesucht und gefunden<br />
haben. Ein wichCges Thema , das uns 2020 weiter<br />
beschäIigt!<br />
Socialmedia Entwicklung<br />
2000<br />
1500<br />
1.999<br />
989<br />
1.013<br />
1000<br />
650<br />
500<br />
297<br />
177<br />
0<br />
2018 <strong>2019</strong><br />
Die Nutzerinnenzahl steigt seit drei Jahren konCnuierlich. In 2017 haqen wir<br />
den Relaunch unserer Website und sind mit verschiedenen Werbepartnern<br />
stärker in den SocialMedia Bereich eingesCegen.<br />
Miqe 2017 haben wir die ersten regelmäßigen Beiträge auf twiqer, facebook<br />
und instagram geschaltet. Wir kombinieren dieses Beiträge mit zusätzlichen<br />
Blogbeiträgen auf unserer Homepage und lassen verschiedene Menschen zu<br />
dem Thema „Gewalt“ zu Wort kommen. Im letzten Jahr haben wir erstmalig<br />
zwei Videokampagnen iniCiert.<br />
Um den Bekanntheitsgrad im Netz für unsere Zielgruppe zu erweitern, sind<br />
weitere Kampagnen geplant. Bisher hat sich die digitale Ausrichtung für<br />
„gewaltlos.de" gelohnt. Jede öffentliche AkCon korreliert mit einem AnsCeg<br />
der Nutzerinnen auf unserer Website und im Chat. Alle drei Grafiken hängen<br />
in einer Wechselwirkung unmiqelbar zusammen und bedingen sich<br />
gegenseiCg.<br />
10<br />
3000<br />
2250<br />
1500<br />
750<br />
0<br />
Anzahl Nutzerinnen absolut<br />
518<br />
2.505<br />
240<br />
2017 2018 <strong>2019</strong>
Fallbericht I - ein Beispiel ritueller Gewalt<br />
MARINA 1 ist 36 Jahre alt und lebt alleine in eigener Wohnung.<br />
Aufgrund ihrer vielen Gewalterfahrungen ist sie körperlich sehr<br />
krank und stark eingeschränkt. Sie hat oI Schmerzen und muss<br />
viele Medikamente nehmen. Trotzdem versucht sie so gut es<br />
geht, ihren Lebensunterhalt mit verschiedenen Jobs zu bestreiten.<br />
MARINA ist 2018 zu gewaltlos.de gekommen. Sie hat lange<br />
gebraucht, um mit uns über ihre SituaCon sprechen zu können.<br />
Sie haqe große Angst, jemand könne herausfinden, dass sie<br />
„spricht“, was schlimme Konsequenzen für sie und geliebte<br />
Menschen häqe. Auch wollte sie mich als ihre Beraterin<br />
schützen, weil alle „Mitwisser“ beseiCgt werden - so wurde es ihr<br />
angedroht und in Ihrer Vergangenheit auch demonstriert.<br />
1 Der Name „MARINA“ ist ein frei erfundener Name, der gesamte Beratungsverlauf ist<br />
ein Beispiel für viele Fallverläufe und beschreibt keinen Einzelfall.<br />
MARINA wurde als Kind in eine Sekte hineingeboren. Ihre Eltern<br />
gehören einer extremen Glaubensrichtung an und erzogen<br />
dementsprechend auch die Kinder. Schon als Kleinkind erinnert sie<br />
massive Gewalt und Angst, um ihre „Pflichten zu erlernen“. Rechte<br />
haqe sie in ihrer Stellung innerhalb der Sekte keine. Diese musste<br />
sie sich durch besCmmte Handlungen, absolutem Gehorsam und<br />
Verschwiegenheit erarbeiten.<br />
MARINA ging als Kind ganz normal in den Kindergarten und später<br />
zur Schule. Sie hat alles versucht, um dort nicht aufzufallen. Mit<br />
anderen Kindern durIe sie nicht spielen, das war ihr verboten und<br />
stärkte ihr eigenes Gefühl, nicht dazu zu gehören. Sie selbst ging<br />
gerne zur Schule, da sie dort einfach „sein“ durIe, ohne etwas<br />
dafür tun zu müssen. Vor den Wochenenden haqe sie enorme<br />
Angst. Alle Sektenmitglieder trafen sich regelmäßig, viele<br />
Mitglieder waren Männer und sie erlebte „schlimme Dinge“. An<br />
Schlafen war häufig nicht zu denken, oI gingen diese Treffen die<br />
ganze Nacht lang.<br />
MARINA wurde missbraucht, gefoltert, geschlagen. Sie selbst war<br />
Opfer, musste später als Jugendliche selbst zur Täterin werden. Sie<br />
wurde gezwungen, sich zu prosCtuieren, um für ihr Essen, ihre<br />
Kleidung - für ihr „Dasein“ bezahlen zu können. Sie musste für Ihre<br />
Existenz bezahlen und sich diese in der GlaubensgemeinschaI<br />
„verdienen“.<br />
Die massiven Gewalterfahrungen durch Verbrennungen, Schniqe,<br />
Triqe etc. haqen zur Folge, dass sie heute körperlich sehr<br />
eingeschränkt ist und unter starken Schmerzen leidet. Ihre<br />
Verletzungen wurden immer nur notdürIig versorgt, damit kein<br />
öffentlicher Arzt aufgesucht werden musste. Viele Heilungsprozesse<br />
fanden somit unzureichend bis gar nicht staq.<br />
Der Druck und das Verbot über die GlaubensgemeinschaI zu<br />
sprechen war und ist auch heute noch sehr präsent. Menschen<br />
wie MARINA, die Opfer ritueller Gewalt wurden, sind häufig<br />
schwer traumaCsiert. Sie leben in der Regel allein und<br />
zurückgezogen. Jeder Kontakt nach Außen nährt die innere Angst,<br />
andere in Gefahr zu bringen. Zu oI mussten sie schwören, ihr<br />
Geheimnis und ihre Loyalität zu wahren, die GlaubensgemeinschaI<br />
nicht zu verraten. Andernfalls wären sie selbst<br />
Schuld, wenn den Menschen, denen sie darüber berichten etwas<br />
Schlimmes passiert. Auch wenn MARINA inzwischen immer<br />
wieder versucht, sich von der GlaubensgemeinschaI zu<br />
eneernen, sich zu verstecken und ihren Aufenthaltsort wechselt,<br />
wird sie immer wieder gefunden. Sie wird an Ihr Schweigegebot<br />
unter Androhung von Gewalt „erinnert“, mit Anrufen, Mails und<br />
SMS wird sie bis heute bedroht. Ihre Telefonnummer hat sie<br />
schon mehrfach gewechselt, sie wurde aber immer wieder<br />
herausgefunden.<br />
Ziel unserer Beratung ist es, Vertrauen aufzubauen und die<br />
KlienCn vor Ort an geeignete Hilfeangebote wie beispielsweise<br />
eine*n erfahrene*n Therapeut*in anzubinden. Dieser Prozess ist<br />
sehr langwierig und mit vielen Kontaktunterbrechungen<br />
verbunden. Trotzdem nimmt sie immer wieder zu uns Kontakt auf<br />
und versucht in ihrem eigenen Tempo und mit den vorhandenen<br />
Ressourcen, ein gewalereies Leben zu gewinnen.<br />
Eine unserer Mitarbeiterinnen hat sich auf das Themenfeld spezialisiert.<br />
„Rituelle Gewalt ist eine Form planmäßiger und systemaGsch ausgeführter<br />
körperlicher und psychischer Gewalt. Sie wird in Gruppierungen ausgeübt, die<br />
ihre Handlungen in ein Glaubenssystem einbe3en oder ein Glaubenssystem<br />
vortäuschen.<br />
Die TraumaGsierung der Opfer kann dissoziaGve IdenGtätsstörungen zur Folge<br />
haben. (…) Einige Berichte über Fälle ritueller Gewalt, hauptsächlich im Umfeld<br />
von Satanismus werden auf Erinnerungsverfälschung, suggesGve<br />
Befragungstechniken und reißerische Berichtersta3ung der Medien<br />
zurückgeführt.“<br />
Quelle: h3ps://de.wikipedia.org/wiki/Ritual<br />
11
StaBsBk II<br />
Psychische<br />
Physische<br />
Sexualisierte<br />
Häusliche<br />
Rituelle<br />
ProsGtuGon<br />
Mobbing<br />
40<br />
35<br />
217<br />
150<br />
122<br />
105<br />
74<br />
163<br />
217<br />
Gewal3ormen<br />
258<br />
325<br />
286<br />
391<br />
Die Tabelle Gewalyormen beinhaltet<br />
auch Mehrfachnennungen.<br />
Grundsätzlich addieren wir in einfacher<br />
Summenbildung die zur<br />
Verfügung gestellten Antworten.<br />
Nicht alle sind bereit, eine Antwort zu<br />
geben. Hier wollen wir geeignete<br />
Anamneseinstrumente entwickeln.<br />
Zum überwiegenden Anteil werden<br />
Männer als Täter benannt, nur in 6%<br />
werden Frauen angegeben.<br />
SonsGge<br />
3 %<br />
Ex-Partner<br />
2 %<br />
Unbekannt<br />
26 %<br />
Verhältnis zum Täter<br />
Ehemann<br />
22 %<br />
Partner<br />
9 %<br />
Stalking 34 16<br />
Menschenhandel 19 12<br />
2018 <strong>2019</strong><br />
Der AnsGeg in der Tabelle „Gewaltformen“<br />
korreliert mit dem AnsGeg<br />
der Nutzerinnen.<br />
Unserer beider Prämissen „Kostenfreiheit<br />
und Anonymität“ folgend,<br />
beinhalten alle Zahlen und Rubriken<br />
einen Dunkelzifferanteil.<br />
Nachbar<br />
1 %<br />
Verwandte<br />
15 %<br />
Vater<br />
16 %<br />
Mu3er<br />
6 %<br />
Kontaktzeiten<br />
238<br />
215<br />
312<br />
242<br />
LangfrisGge Kontakte<br />
>6 Monate<br />
1-3 Kurzkontakte<br />
98<br />
63 79<br />
65<br />
Mi3elfrisGge Kontakte<br />
27<br />
< 6 Monate<br />
2017 2018 <strong>2019</strong><br />
Unsere Kontaktzeiten belegen sehr deutlich, dass wir viele<br />
KlienGnnen betreuen, die länger als 6 Monate mit uns im<br />
Kontakt stehen und in ihrem eigenen Tempo Beistand,<br />
Begleitung und Beratung in Anspruch nehmen. Zusätzlich<br />
fanden 895 Mailkontakte im letzten Jahr sta3. Das<br />
Alleinstellungsmerkmal einer digitalen Beratungsstelle<br />
bestäGgt sich dadurch.<br />
Wir stärken die Selbsthilfe und fördern „Empowerment“<br />
und Resilienz, ganz im Sinn der SelbstermächBgung, bzw.<br />
-stärkung und der Verantwortungsübernahme für eigene<br />
Angelegenheiten.<br />
Neben der Beratung und Begleitung vermi3eln wir zu<br />
passenden Stellen und Hilfsangeboten: 42 mal in eine<br />
andere Beratungsstelle und 15 mal in ein Frauenhaus. 83<br />
Vermi3lungen konnten wir <strong>2019</strong> insgesamt durchführen.<br />
12<br />
Beratungsstelle<br />
51 %<br />
Weitervermialung<br />
Frauenhaus<br />
18 %<br />
Anwalt<br />
5 %<br />
Jugendamt<br />
14 %<br />
Klinik/Therapie<br />
4 %<br />
Arzt<br />
2 %<br />
Polizei<br />
6 %
Fallbericht II - ein Beispiel häuslicher Gewalt<br />
Franziska 1 ist seit einigen Monaten bei Gewaltlos.de. Zu Beginn<br />
der Beratung lebte sie mit ihrem Mann und den gemeinsamen<br />
Kindern in einer Mietwohnung. Franziska ist seit fast 20 Jahren<br />
mit ihrem Ehemann verheiratet. Vor ein paar Jahren verlor der<br />
Ehemann seine Arbeit. Seitdem gelingt es ihm nicht, eine neue<br />
BeschäRigung zu finden, die Familie erhält inzwischen Leistungen<br />
vom Jobcenter.<br />
Die ständigen Absagen und das daraus resulGerende gekränkte<br />
Selbstbewusstsein sorgten unter anderem dafür, dass der<br />
Ehemann im Laufe seiner Arbeitslosigkeit angefangen hat zu<br />
trinken. Der Konsum war zunächst überschaubar und mit“ 1-2<br />
Bier“ für Franziska tolerierbar. Jedoch ha3e sich das Konsumverhalten<br />
in den letzten Monaten enorm verändert: Aus<br />
unregelmäßigem und sporadischem Konsum wurde regelmäßiger<br />
und aus 1-2 Bier wurde ein tägliches Trinken von mindestens<br />
einer Flasche Schnaps.<br />
Der exzessive Konsum von Alkohol und der dauerhaRe Zustand<br />
des „Betrunkenseins“ führten dazu, dass Franziskas Mann immer<br />
aggressiver wurde. Zunächst waren es Gegenstände, die von ihm<br />
im besoffenen Zustand demoliert wurden. Mit der Zeit wurde er<br />
der Familie gegenüber gewaltäGg. Franziska und ihre Kinder li3en<br />
sehr stark unter diesem Zustand und lebten in ständiger Angst.<br />
Franziska fühlte sich oRmals ohnmächGg und zu schwach, um<br />
gegen ihren Mann anzugehen. GleichzeiGg war ihr irgendwie klar,<br />
dass es so nicht weiter gehen konnte. Sie machte sich als Ehefrau<br />
und Mu3er gleichermaßen Vorwürfe. Auf der einen Seite wusste<br />
sie, dass sie ihre Kinder und sich selbst schützen musste und<br />
damit eine Trennung unumgänglich wäre. Auf der anderen Seite<br />
wollte sie nicht ihre Verpflichtungen als Ehefrau vernachlässigen<br />
und fühlte sich an ihr Ehegelübte „In guten und in schlechten<br />
Zeiten“ gebunden.<br />
Sie fühlte sich unzureichend und glaubte, ihn nicht gut genug<br />
unterstützt zu haben. Zudem problemaGsierten wir als<br />
Beraterinnen ihren Anteil an Unterstützungsleistung. Dabei wurde<br />
ihr sehr schnell bewusst, dass sie schon vieles getan ha3e, um die<br />
ProblemaGk der Arbeitslosigkeit und des Alkoholproblems ihres<br />
Mann anzugehen. Zudem wurde ihr deutlich, dass immer wieder<br />
ihr Mann keine BereitschaR zeigte, Vorschläge und Hilfsangebote<br />
anzunehmen und damit seiner eigenen Verantwortungsübernahme<br />
nicht nachkam.<br />
Für Franziska war das eine sehr wichGge Erkenntnis im<br />
Beratungsprozess! So ha3e sie selbst es noch nie betrachtet: Über<br />
die Beratungsgespräch bekam sie langsam einen Zugang zu ihren<br />
Bedürfnissen und Gefühlen. Langsam konnte sie eine andere<br />
PerspekGve nicht nur spüren sondern auch in sich selbst zulassen<br />
und annehmen. Sie fing an, ihre eigenen Schuldgefühle bezüglich<br />
einer gescheiterten Ehe abzubauen und fing an zu akzepGeren,<br />
dass ihr Mann nichts zu einer Veränderung bzw. Verbesserung<br />
beitrug. Sie schlussfolgerte und entschied, selbst akGv zu werden,<br />
Verantwortung zu übernehmen, mit der Hoffnung, dass er<br />
„mitziehen“ würde.<br />
Während des Beratungsprozesses haben wir sie eng bei der Frage<br />
begleitet, welches Angebot in ihrem Heimatort am passendsten<br />
für die Familie wäre. Wir ermuGgten sie, Kontakt zum Jugendamt<br />
aufzubauen. Das war für Franziska eine große Hürde, da sie wie<br />
viele Frauen in ihrer SituaGon die Befürchtung ha3e, das<br />
Jugendamt würde ihr die Kinder entziehen. Unsere Gespräche<br />
bestärkten sie, an einer passenden Lösung für ihre SituaGon<br />
weiter zu arbeiten und ein Zutrauen in die Behörde zu entwickeln.<br />
Das Jugendamt beriet Franziska ganz behutsam, gemeinsam<br />
entschied man sich, eine Familienhilfe im eigenen Wohnraum zur<br />
Unterstützung aller Familienangehörigen anzubieten.<br />
Die Familienhilfe brachte Struktur und Normalität in den Familienalltag und<br />
unterstützte Franziska ganz prakGsch vor Ort. Franziska wurde ersichtlich, dass<br />
eine Trennung vom Ehemann und Vater unvermeidbar war. Dieser war weiterhin<br />
zu keiner Zusammenarbeit bzw. Veränderung bereit und wurde immer wieder<br />
handgreiflich, bis letztendlich die Polizei ihn aus der gemeinsamen Wohnung<br />
verwies.<br />
Franziska hat inzwischen die Scheidung eingereicht und kämpR seitdem um das<br />
alleinige Sorgerecht. Der Ehemann lebt nicht mehr in der Wohnung und ist<br />
ausgezogen. Es wird lange Zeit brauchen, bis das Erlebte für sie und ihre Kinder<br />
verarbeitet ist. Hierbei ist die Familienhilfe eine wichGge Stütze.<br />
Die Entscheidung, sich Hilfe zu suchen, fiel Franziska nicht leicht und hä3e sich<br />
ohne unsere ermuGgenden Beratungsgespräche vermutlich noch lange<br />
hingezogen. In der Nachbetrachtung ist sie froh, die Chatberatung als<br />
Unterstützung in Anspruch genommen zu haben. Der gesamte Beratungsprozess<br />
hat insgesamt etwas über ein halbes Jahr gedauert.<br />
13<br />
1 Der Name „Franziska“ ist ein frei erfundener Name, der gesamte Beratungsverlauf ist ein Beispiel vieler Fallverläufe und beschreibt<br />
keinen Einzelfall.
So funkBoniert der Chat<br />
Jede Besucherin logt sich in unseren Chat ein und kommt in einen<br />
so genannten Warteraum. Hier werden alle von einer Ehrenamtlerin<br />
begrüßt und betreut. Zwei Ehrenamtlerinnen betreuen im opGmalen<br />
Fall die Gruppe.<br />
In der Regel sind im Abendbereich bis zu 12 KlienGnnen während<br />
der begleiteten Zeiten in der Gruppe. Die meisten KlienGnnen<br />
kommen aus Deutschland, wir haben aber auch immer wieder<br />
KlienGnnen, die aus dem Ausland auf unsere Seite zugreifen.<br />
Sobald eine Beraterin „frei“ ist, geht sie in den<br />
Warteraum und fragt nach, wer „dran“ ist.<br />
Anschließend findet im Beratungsraum ein<br />
Beratungsgespräch sta3.<br />
Dieser Ablauf gewährleistet:<br />
1. die Privatsphäre der einzelnen KlienGn,<br />
2. er schützt alle Anderen vor retrauma-<br />
Gsierenden SituaGonen und<br />
3. schützt vor unerwünschten Voyeuristen,<br />
die immer mal wieder im Chat auftauchen.<br />
Beratungsraum 1<br />
Warteraum<br />
Userin<br />
Fachberaterin<br />
Fachberaterinnen<br />
Ehrenamtlerin<br />
Ehrenamtlerin<br />
Beratungsraum 2<br />
Fachberaterin<br />
Ehrenamtlerinnen<br />
Drei von derzeit vier Fachberaterinnen<br />
sitzen in Köln<br />
und arbeiten im Homeoffice.<br />
Letztes Jahr haben wir<br />
alle mit einem Dienst-Laptop<br />
ausgesta3et.<br />
Angemessene Arbeitsaussta3ung<br />
und Arbeitsumgebung<br />
sind zwei zentrale<br />
Themen, die wir derzeit<br />
diskuGeren.<br />
Alle Ehrenamtlerinnen gehen<br />
über ihr privates Gerät in den<br />
Chat.<br />
Die Ehrenamtlerinnen versuchen Gewal3hemen weitestgehend zu<br />
vermeiden, um die Gruppe und die KlienGnnen nicht zu „triggern“. Sehr<br />
schnell kann es sonst zu emoGonalen SituaGonen kommen, die in der Folge<br />
nur schwer aufzufangen sind.<br />
Es ist nicht immer einfach, mit den Gefühlslagen der KlienGnnen<br />
umzugehen. Hierfür werden die Ehrenamtlerinnen geschult.<br />
In <strong>2019</strong> haben wir mit der konzepGonellen Überarbeitung der Schulungen<br />
angefangen, diese werden sich in 2020 fortsetzen.<br />
Zusätzlich sind bis zu zwei Klausurtage im Jahr geplant, an denen persönliche<br />
Begegnung, Austausch und eine fachliche und kollegiale AbsGmmung<br />
erfolgen kann.<br />
14<br />
Userin<br />
Die Fachberaterinnen sollen nach Möglichkeit<br />
ebenfalls doppelt besetzt sein, um die<br />
Ehrenamtlerinnen im Bedarfsfall zu unterstützen.<br />
Ziel der Beratung ist immer, die KlienGn in<br />
ihrer Wahrnehmung, Bewusstsein und<br />
Entscheidungsfähigkeit zu unterstützen. Sehr<br />
häufig sind wir die einzigen Personen, die ins<br />
Vertrauen gezogen werden. Im ersten Kontakt<br />
gilt es, den berichteten Erfahrungen Glauben<br />
zu schenken und nicht zu zweifeln.
Socialmedia AkBonen<br />
64<br />
Viele Frauen fragen sich,<br />
ob sie etwas falsch<br />
gemacht haben, wenn<br />
sie Gewalt erfahren.<br />
Ganz klar: Die<br />
Verantwortung liegt<br />
einzig und allein beim<br />
Täter!<br />
62<br />
Auch wenn Du Dir<br />
einredest, es seien nur<br />
„Kleinigkeiten“: Keine<br />
Form der Gewalt ist<br />
akzeptabel. Zögere<br />
nicht, Dich bei uns zu<br />
melden.<br />
tablet<br />
desktop<br />
mobile<br />
57<br />
52<br />
Männer, die merken, dass sie zu<br />
Gewal3äGgkeit tendieren, sollten sich<br />
beraten lassen, bevor etwas passiert. Die<br />
Ausrede, dass es einem hinter leid tut, man<br />
aber in dem Moment „nicht anders kann“,<br />
gilt nicht. Mit einfachen Google-Suche<br />
„Beratung gewal3äGge Männer + Name der<br />
Stadt“ lassen sich passende<br />
Beratungsangebote finden.<br />
52% unserer follower auf<br />
Facebook sind männlich und<br />
48% sind weiblich laut google<br />
analyGcs. Ein weiterer Grund,<br />
unsere Zielgruppe zu erweitern.<br />
93<br />
108<br />
Hamburg<br />
Nicht nur Schläge und andere<br />
Formen körperlicher Gewalt<br />
sind Gewalt. Auch Mobbing,<br />
Psychoterror, Runtermachen<br />
und verbale Erniedrigung<br />
sind Formen von Gewalt. Wir<br />
nehmen sie ernst und<br />
beraten Dich, wenn Du<br />
betroffen bist.<br />
Köln<br />
In diesen Städten leben<br />
die meisten Facebook<br />
follower von<br />
gewaltlos.de<br />
Berlin<br />
Männer, die Gewalt<br />
anwenden,<br />
wollen Frauen<br />
beherrschen. Es geht<br />
Ihnen um Macht, nicht<br />
um Liebe.<br />
Ingolstadt<br />
15<br />
München
Dank an alle Mitglieder, SBNer und Förderer<br />
35 Mitglieder SGRungen Spender<br />
Aachen, Bad-Soden-Salmünster,<br />
Bergisch Land, Berlin, Bochum,<br />
Bonn-Rhein-Sieg-Kreis, Düren,<br />
Essen-MiRe, Frankfurt, Fulda,<br />
Garmisch-Partenkirchen, Gießen,<br />
Heidelberg, Karlsruhe, Kassel,<br />
Köln, Krefeld, Kreis Warendorf,<br />
Langenfeld, Leverkusen, Lippstadt,<br />
Lüdinghausen, Marburg,<br />
MeRmann, Mönchengladbach,<br />
Neuss, RaBngen, Recklinghausen,<br />
Rhein-ErN-Kreis, Saarbrücken,<br />
Schweinfurt, Stolberg, Trier,<br />
Viersen, Warburg<br />
Caritasverband<br />
für das Bistum<br />
Essen e.V.<br />
SUSANNE HENLE STIFTUNG<br />
Im letzten Jahr<br />
konnten wir<br />
insgesamt 10.280,-€<br />
an privaten Spenden<br />
verbuchen!<br />
Das ist ein absoluter<br />
Rekord an privaten<br />
Spendeneinnahmen.<br />
Ein herzliches<br />
Dankeschön an alle,<br />
die uns so tatkräNig<br />
unterstützen!<br />
16
Jahresabschluss <strong>2019</strong><br />
Plan <strong>2019</strong> Ist <strong>2019</strong><br />
Einnahmen Gesamt 107.500,00 € 171.735,70 €<br />
Mitgliedsbeiträge 87.500,00 € 83.750,00 €<br />
Spenden und Fördergelder 20.000,00 € 87.966,70 €<br />
Zuschüsse 0,00 € 0,00 €<br />
Ausgaben Gesamt 240.000,00 € 200.196,92 €<br />
Personalkosten 170.000,00 € 135.313,68 €<br />
Sachkosten 70.000,00 € 64.883,24 €<br />
davon Werbungskosten 45.000,00 € 39.620,68 €<br />
Zwischenergebnis -132.500,00 € -28.461,22 €<br />
Verwendung aus Rücklagen 132.500,00 € 28.461,22 €<br />
Ergebnis 0,00 € 0,00 €<br />
17
Ausblick<br />
2020 ein neues Jahrzehnt Strategiepapier 2020 - 2022<br />
19
Strategieplan 2020 - 2022<br />
Angebot<br />
3-Säulen-Finanzierung<br />
Ziele<br />
In 4 Bereichen definieren wir strategische Ziele und<br />
Aufgabenfelder, die im Jahr 2022 weitestgehend<br />
erreicht sein sollen. Dabei verfolgen wir drei<br />
Kernziele:<br />
1. Ziel<br />
Wir sorgen gemeinschaRlich für ein tragfähiges und<br />
nachhalGges „Fundament“, um unserer Personal-,<br />
Sach- und Aufgabenverantwortung gerecht zu<br />
werden.<br />
2. Ziel<br />
Wir verpflichten uns, den digitalen Beratungsansatz<br />
zur Selbsthilfe, Stärkung von Resilienz und<br />
Empowerment gegen jegliche Gewalyormen weiter<br />
zu entwickeln und fortzuschreiben. Er ist innerhalb<br />
dieses Mediums zukunRsweisend und aktueller denn<br />
je.<br />
3. Ziel<br />
Wir richten unsere KommunikaGons- und Infrastruktur<br />
konsequent und zielgerichtet digital aus, um<br />
das Alleinstellungsmerkmal und die Kernaufgabe<br />
einer digitalen Beratungsstelle zu stärken.<br />
Konzeptstrategie: Ausbau des Angebots auf :<br />
• der quanGtaGven Ebene: Tägliche, feste Erreichbarkeit, auch<br />
an Feiertagen und Wochenenden.<br />
• auf der qualitaGven Ebene: Weiterentwicklung und<br />
Spezialisierung der Gesprächsmethode.<br />
• auf der technischen Ebene: Konsequentes, digitales KommunikaGonskonzept<br />
für den internen Austausch und für die<br />
externe KommunikaGon.<br />
• Personalstrategie: Eine Teamleitung verantwortet die konzepGonelle<br />
Fortschreibung. Auqau von drei festen Standorten<br />
innerhalb Deutschlands, um die Zusammenarbeit,<br />
Vertretungszeiten und die inhaltliche Arbeit zu organisieren<br />
(siehe nächste Folie).<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Schaltung gezielter und konGnuierlicher Werbekampagnen mit<br />
Hilfe starker MarkeGngpartner auf allen socialmedia Kanälen,<br />
um Förderer und Unterstützer zu gewinnen.<br />
Lokale Maßnahmen wie Plakatkampagnen, Fachtage, aber auch<br />
überregionale VernetzungsakGonen an jährlich wiederkehrenden<br />
Gedenktagen 8. März, 25. November, etc.<br />
Strategische MitgliedschaRen und Vernetzungen mit anderen<br />
themaGsch artverwandten Interessengruppen und -verbänden,<br />
wie zum Beispiel Bff Bundesverband Frauen gegen Gewalt,<br />
Global Digital Women, Deutscher Frauenrat, Deutscher Juris-<br />
Gnnenbund DjB, INVIA, KFD, SKM, etc.<br />
1. Säule:<br />
Mitgliederausweitung auf bis zu 80 Trägervereine. Durch die<br />
Vereinsgründung in <strong>2019</strong> möchten wir innerhalb des SkFs<br />
verstärkt um eine MitgliedschaR bei Gewaltlos.de aufrufen und<br />
werben! Eine erste Werbekampagne starten wir in 2020,<br />
hierfür haben wir eine kleine Broschüre erstellt! Wenn jedes<br />
Mitglied einen weiteren Träger dazu gewinnt, ist dieses Ziel<br />
gemeinsam zu schaffen!<br />
2.Säule:<br />
SpendenakGonen aus der PrivatwirtschaR und öffentlichen<br />
GesellschaR: Auqau verschiedener Werbemaßnahmen mit<br />
Hilfe einer festen Agentur, um Spenden und/oder weitere<br />
Mitglieder zu generieren.<br />
3. Säule:<br />
Beantragung öffentlicher Mi3el („Regelfinanzierung“) aus dem<br />
Bundesprogramm „Gemeinsam gegen Gewalt“. Wir werden<br />
nicht aufgeben, sowohl auf Landes- und auf Bundesebene<br />
Gespräche führen.<br />
Fundraising<br />
Auqau eines zielgerichteten Fundraisingkonzepts zur regelmäßigen<br />
Mi3elakquise für Gewaltlos.de. Zielgruppe sind<br />
SGRungen und Förderprogramme.<br />
Passgenaue MarkeGngstrategie, um freie Spender und Förderer<br />
aus der GesellschaR und WirtschaR zu gewinnen.<br />
20
Strategieplan 2020 - 2022<br />
365/4<br />
Ausbau des Angebots auf der qualitaBven Ebene:<br />
• Weiterentwicklung und fachlichen Beschreibung der<br />
spezialisierten Beratungskompetenz und Gesprächsmethode.<br />
• Entwicklung von Themen- und Gruppenangebote zur<br />
Unterstützung der Selbsthilfe und Stärkung der<br />
persönlichen Resilienz. ggf. auch als „e-Learning-<br />
Konzept“<br />
• Ein breiteres und Geschlechter übergreifendes<br />
Verständnis von Gewalt und demzufolge die<br />
Erweiterung der von Gewalt betroffenen Zielgruppe<br />
auf Männer und Jungen.<br />
Weiterentwicklung des Angebots auf der technischen<br />
Ebene:<br />
• Konsequente digitale KommunikaGonskonzepte, für<br />
den internen Austausch aber auch für die KommunikaGon<br />
nach Außen.<br />
• Einsatz moderner CollaboraGon-Lösungen, um eine<br />
effiziente, reibungslose KommunikaGon, losgelöst von<br />
örtlichen und zeitlichen Beschränkungen herzustellen.<br />
• Darüber hinaus benöGgen wir pragmaGsche und<br />
kosteneffiziente Lösungen beim operaGven Support<br />
und einen externen Partner, zur schnellen und<br />
kompetenten Unterstützung bei Hardware- und<br />
SoRwareproblemen.<br />
Standort WEST<br />
3 Fachberaterinnen<br />
Verwaltung<br />
Vorstand<br />
Fachleitung<br />
GeschäRsführung<br />
2-3 Fachberaterinnen<br />
Standort OST<br />
2-3 Fachberaterinnen<br />
Standort SÜD<br />
Ausbau des Angebots auf der quanBtaBven Ebene:<br />
• Tägliche und verbindliche Erreichbarkeit, auch an Feiertagen<br />
und Wochenenden.<br />
• Mo-So konGnuierliche Beratung zwischen 19:00h und<br />
23:00h - 365 Tage im Jahr!<br />
• Drei Standorte in Deutschland bilden eigenständige und in<br />
sich vernetzte Teams mit 1 bis 3 in Teilzeit beschäRigten<br />
Fachberaterinnen und mindestens 4 bis 5 Ehrenamtlerinnen.<br />
GemeinschaRlich und standortübergreifend organisieren alle<br />
drei Teams die täglichen Präsenzzeiten im Abendbereich.<br />
• Mit 3 SkF-Ortsvereinen entwickeln wir eine besondere<br />
KooperaGonspartnernerschaR, in der besGmmte Leistungen<br />
zur bedarfsgerechten Teamunterstützung definiert sind.<br />
• Die fachliche Weiterentwicklung und kollegiale Bindung wird<br />
an 2-3 Klausurtagen im Jahr gefördert.<br />
• Alle 2 Jahre iniGiert das Team und die Fachleitung einen<br />
Fachtag, um Fortschri3e, Standards und Vernetzungen in<br />
diesem Aufgabenbereich anzuregen und zu veröffentlichen.<br />
• Verwaltungs- und geschäRsführende Aufgaben können<br />
bedarfsgerecht über flexible Dienstleistungsverträge hinzu<br />
gekauR werden.<br />
• MarkeGngstrategien und Öffentlichkeitsarbeit wird durch<br />
externe Partner entwickelt und ergänzt eine tägliche Präsenz<br />
im öffentlichen, analogen und digitalen Raum.<br />
• Die digitale Infrastruktur wird mit einem externen Partner<br />
entwickelt und auf unsere Bedürfnisse angepasst.<br />
21
WirtschaNsplan 2020 und 2021<br />
Plan 2020 Plan 2021<br />
Einnahmen Gesamt 248.376 € 387.500 €<br />
Mitgliedsbeiträge 125.000 € 162.500 €<br />
Spenden und Fördergelder 123.376 € 125.000 €<br />
Zuschüsse 0 € 100.000 €<br />
Ausgaben Gesamt 272.580 € 391.564 €<br />
Personalkosten 301.367 € 316.638 €<br />
Sachkosten 71.000 € 74.927 €<br />
davon Werbungskosten 40.000 € 40.000 €<br />
Zwischenergebnis -24.204 € -4.064 €<br />
Verwendung aus Rücklagen 24.204 € 4.064 €<br />
Ergebnis 0 € 0 €<br />
22
Unsere Handlungsgrundlage, um öffentliche Förderung zu werben<br />
21.10.<strong>2019</strong> Aktuelle Meldung<br />
Frauenhäuser und Beratungsstellen<br />
Bundesinvestitionsprogramm "Gemeinsam gegen<br />
Gewalt an Frauen" startet<br />
Um Frauen besser vor Gewalt zu schützen, will der Bund in<br />
den Jahren 2020 bis 2023 insgesamt 120 Millionen Euro<br />
invesBeren. Der Runde Tisch von Bund, Ländern und<br />
Kommunen gegen Gewalt an Frauen hat über das<br />
InvesBBonsprogramm beraten.<br />
Dr. Franziska Giffey (Mitte) mit Silvio Witt, Oberbürgermeister der Stadt<br />
Neubrandenburg, und Anne Spiegel, Frauenministerin in Rheinland-Pfalz© BMFSFJ<br />
https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/aktuelles/alle-meldungen/bundesinvestitionsprogramm--gemeinsam-gegen-gewalt-an-frauen--startet/140312<br />
!<br />
Der Bund plant, in den Jahren 2020 bis 2023 insgesamt 120 Millionen<br />
Euro in den Aus-, Um- und Neubau von Frauenhäusern und<br />
Beratungsstellen in Deutschland zu invesCeren. Am 21. Oktober<br />
wurden bei der Sitzung des Runden Tisches von Bund, Ländern und<br />
Kommunen gegen Gewalt an Frauen Details der Umsetzung des<br />
InvesCConsprogramms durch das Bundesfrauenministerium vorgestellt<br />
und mit Ländern und Kommunen beraten. Im Januar 2020 soll das<br />
Programm starten.<br />
Bundesfrauenministerin Dr. Franziska Giffey:<br />
"Gewalt gegen Frauen darf niemals die Oberhand gewinnen. Jede Frau<br />
in einer NotsituaCon muss schnelle Hilfe und Unterstützung<br />
bekommen. Bund, Länder und Kommunen sind hier gemeinsam in<br />
Verantwortung. Der Bund unterstützt ab Januar 2020 erstmalig den<br />
Ausbau von Hilfseinrichtungen mit einem BundesinvesCConsprogramm.<br />
120 Millionen Euro sind ein wichCger Impuls, um<br />
Frauenhäuser und Beratungsstellen besser aufzustellen. Unser Ziel<br />
erreichen wir aber nur zusammen. Die Länder und Kommunen wissen,<br />
wo welche Ausbau-Maßnahmen sinnvoll sind und können sicherstellen,<br />
dass die InvesCConen nachhalCg sind und vor Ort ankommen. Deshalb<br />
haben wir heute gemeinsam die Umsetzung des Bundesprogramms<br />
beschlossen."<br />
Istanbul-KonvenBon verpflichtet zum Schutz<br />
Am 1. Februar 2018 ist die Istanbul-KonvenCon in Deutschland in KraI<br />
getreten und somit geltendes Recht. Sie ist das "Übereinkommen des<br />
Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen<br />
und häuslicher Gewalt". Darauf verwies Anne Spiegel, Landesfrauenministerin<br />
in Rheinland-Pfalz und Vorsitzende der Gleichstellungs-<br />
und Frauenministerkonferenz der Länder (GFMK).<br />
Anne Spiegel:<br />
"Die Istanbul-KonvenCon ist ein Meilenstein im Kampf gegen Gewalt<br />
gegen Frauen. Sie verpflichtet uns, Frauen vor allen Formen von Gewalt<br />
zu schützen. Jede driqe Frau in Deutschland wurde bereits Opfer von<br />
körperlicher oder sexualisierter Gewalt. Die Länder invesCeren seit<br />
Jahren in den Schutz von Frauen. So konnte ein breites Hilfesystem<br />
aufgebaut werden. Dennoch finden noch immer nicht alle Frauen die<br />
Unterstützung, die sie benöCgen. Die GFMK hat sich bereits im Juni bei<br />
ihrer Hauptkonferenz dafür ausgesprochen, dass der Bund hier die<br />
notwendigen Ressourcen zur Verfügung stellt. Daher begrüße ich das<br />
jetzt aufgelegte BundesinvesCConsprogramm."<br />
Silvio Wiq, Oberbürgermeister der Stadt Neubrandenburg und<br />
Präsidiumsmitglied des Deutschen Städtetages für die Bundesvereinigung<br />
der kommunalen Spitzenverbände (Deutscher Städtetag, Deutscher<br />
Landkreistag, Deutscher Städte- und Gemeindebund) erklärte:<br />
"Jegliche Form von Gewalt gegen Frauen ist inakzeptabel. Von häuslicher<br />
Gewalt betroffene Frauen und Kinder brauchen schnellen und<br />
unbürokraCschen Schutz. Die Kommunen wollen gemeinsam mit Bund<br />
und Ländern PrävenCon und Hilfsangebote verbessern und ausbauen.<br />
Der Ausbau des Hilfesystems ist erforderlich, weil Frauenhäuser<br />
bundesweit überlastet sind. Deshalb muss vor allem die Finanzierung der<br />
Frauenhausplätze auf eine sichere Basis gestellt werden. Das vorgesehene<br />
Bundesförderprogramm ist ein erster wichCger Schriq für<br />
bessere Hilfe für Frauen in Not. Auch die Städte, Landkreise und<br />
Gemeinden wollen sich an dieser Aufgabe beteiligen und mithelfen,<br />
bürokraCsche Hürden weiter abzubauen."<br />
Zugang zu Hilfseinrichtungen verbessern<br />
Mit dem BundesinvesCConsprogramm "Gemeinsam gegen Gewalt an<br />
Frauen" will der Bund in den Jahren 2020 bis 2023 mit jährlich 30<br />
Millionen Euro den Aus-, Um- und Neubau sowie die Sanierung von<br />
Frauenhäusern und Fachberatungsstellen fördern. (Voraussetzung ist<br />
jeweils die ZusCmmung des Bundestages als Haushaltsgesetzgeber.)<br />
Insgesamt gibt der Bund damit 120 Millionen Euro für eine bessere<br />
Aufstellung der Hilfestrukturen für Frauen, die von Gewalt betroffen sind.<br />
Ziel ist, Hilfseinrichtungen besser zugänglich zu machen, insbesondere für<br />
Zielgruppen, die es bislang schwer haben, Schutz und Hilfe zu<br />
bekommen. Zum Beispiel soll mit den Bundesmiqeln der barrierefreie<br />
Ausbau von Frauenhäusern gefördert werden. Außerdem sollen neue<br />
räumliche Kapazitäten und innovaCve Wohnformen für Frauen<br />
geschaffen werden, die von Gewalt betroffen sind und gemeinsam mit<br />
ihren Kindern Schutz suchen.<br />
Die Bauförderung soll in enger KooperaCon mit den Ländern und<br />
Kommunen durchgeführt werden.<br />
Der Runde Tisch<br />
Am Runden Tisch gegen Gewalt an Frauen sind neben dem<br />
Bundesfrauenministerium (Vorsitz) und dem Bundesministerium für<br />
Arbeit und Soziales alle 16 Bundesländer sowie die kommunalen<br />
Spitzenverbände vertreten. Zentrales Ziel der Gespräche ist der<br />
bedarfsgerechte Ausbau der Unterstützungsangebote für Frauen, die von<br />
Gewalt betroffen sind. Der Runde Tisch wird auch künIig weiterarbeiten.<br />
23
Der Vorstand<br />
Wir setzen uns akCv und unmissverständlich für eine<br />
gewalereie GesellschaI ein<br />
und<br />
arbeiten an der professionellen Weiterentwicklung der fachlichen und<br />
digitalen Beratungskompetenz<br />
24
Der Vorstand<br />
Elisabeth Ochsenfeld Marie-Therese Wirtz-Doerr Maria Thoma<br />
Dorothee Duderstadt Claudia Mandrysch<br />
25
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Gewaltlos.de e.V.<br />
Am Porscheplatz 1<br />
45127 Essen<br />
Tel.: 0201-81028515<br />
info@gewaltlos.de<br />
www.gewaltlos.de<br />
RedakGon:<br />
Der Vorstand<br />
Layout und Gestaltung<br />
Vorstand und<br />
Heike Kaldenhoff<br />
Bildnachweise:<br />
Frontcover, ©yupachingping - stock.adobe.com, ©Jacob Lund - stock.adobe.com,<br />
Seite 5, ©Heike Kaldenhoff, Seite 6, ©Heike Kaldenhoff, Seite 8, ©Heike Kaldenhoff, ©werk 21<br />
Seite 11, ©Jonathan Stutz - stock.adobe.com, Seite 13, ©Africa Studio - stock.adobe.com<br />
Seite 23, ©BMFSFJ Seite 25, ©Heike Kaldenhoff<br />
Stand März 2020