bike'n soul Magazin 2020
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BIKE’N SOUL GESCHICHTE
BIKE’N SOUL MAGAZIN
WIE ALLES
BEGANN
DIE GESCHICHTE
VON BIKE’N SOUL
Schaut man sich Saalbach
Hinterglemm heuer im
Sommer an, so fällt es
schwer zu glauben, dass
noch vor ein paar Jahren
die Sommer im Glemmtal
mehr als ruhig waren.
Doch genau dahin
möchten wir Euch, liebe
Leser, entführen. Lasst
uns die Zeit zurückdrehen
und uns an die bescheidenen
Anfänge erinnern.
Wir reisen
zurück in
die Neunziger.
Saalbach Hinterglemm
ist zu dieser Zeit bereits ein
über die Grenzen hinaus bekanntes
Ziel für Wintersportler, im Sommer
jedoch präsentiert sich der Ort in einem
ganz anderen Bild. Nur wenige Hotels
haben in den Sommermonaten geöffnet
und die Bergbahnen sind noch
weit davon entfernt, Bike-Transporte
anzubieten.
Bascht Hasenauer und seiner Familie
gehörte damals das Hotel Conrad im
Ortskern von Hinterglemm. Zwar
genossen einige Wandergäste die
Pinzgauer Grasberge, doch blieben sie
meist nicht besonders lange, da die
Auswahl an geöffneten Bars und
Restaurants sehr überschaubar war.
Dies war der Anlass für Bascht gemeinsam
mit seiner Frau Evi, Ideen zu
entwickeln, wie man an dieser Situation
etwas ändern könnte. Der passionierte
Biker erkannte, dass seine Heimat
durchaus Potential für mehr hatte. Zur
Erinnerung, wir sind noch vor der
Jahrtausendwende und Mountainbiken
war ungefähr so weit davon entfernt
ein Mainstream-Sport zu sein, wie
Felix Neureuther davon entfernt war,
die damaligen Erfolge seines Freundes
Marcel Hirscher einzuholen. Vollgefederte
Bikes waren eine Seltenheit
und Bikeparks ein Fremdwort.
Aber Bascht war fest entschlossen, hier
etwas neuartiges auf die Beine zu stellen.
Kein Zweifel – an Eigeninitiative
mangelte es nicht, die Frage war nur:
Wer würde ihm dabei helfen? Vieles
musste anfangs noch auf eigene Faust
erledigt werden. Heute zu behaupten,
dass gleich alles glatt lief, wäre komplett
übertrieben. Herausforderungen
gab es genug. Neben Schaffung einer
Infrastruktur mussten auch der Glaube
an eine aktive Sommersaison mit
Bikern gestärkt werden.
In zahllosen Meetings mit Tourismusverband
und Gemeinde, verhandelte
Bascht mit Grundstückseigentümern
und versuchte dabei die Beteiligten
von seiner Vision zu überzeugen.
Natürlich war es auch für viele nicht
leicht, sich dies alles vorzustellen.
Schließlich gab es noch nichts Vergleichbares
in Europa und der Mountainbikesport
steckte insgesamt noch in
den Kinderschuhen.
Aufgeben war aber keine Option und
der erste Teilerfolg stellte sich ein:
Im Auftrag der Gemeinde baggerte
und schaufelte er den Hacklberg-Trail
bei Wind und Wetter in den Berg. Bei
der Hacklbergalm wunderte man sich
seinerzeit, warum er sich dies antue,
da sich doch kaum ein Biker hierhin
verirren würde? Noch ahnte niemand,
wie sehr sich das über die kommenden
Jahre ändern würde …
Nicht nur die körperliche Arbeit musste
geschultert werden – auch die Verantwortung,
denn die Haftung für die
Strecke übernahm sonst niemand.
Auch im Marketing mangelte es nicht
an Engagement. Eine schöne Anekdote
aus der schwierigen Anfangsphase ist
der selbst gekaufte Anhänger, mit dem
Bascht durch die Lande zog, um Bikes
und Material für das Hotel Conrad zu
organisieren. Kein Event wurde ausgelassen,
wo mit Hilfe des Anhängers ein
kleiner Messestand aufgebaut wurde,
um Hotel und Region zu präsentieren.
Bascht akquirierte, was das Zeug hält.
Anfangs vielleicht noch etwas naiv
und unerfahren, ging er davon aus,
dass er zu KTM an den Gardasee fahren
würde und man ihm sofort Bikes zur
Verfügung stellen würde. Dies gestaltete
sich jedoch schwerer, als zunächst
angenommen. Doch das Blatt sollte sich
schnell wenden, denn bei Scott stieß
er mit seiner Idee auf offene Ohren
und Bascht bekam die ersten Leihbikes
für sein Hotel zur Verfügung gestellt.
So ging es freudig mit einem Anhänger
voller Bikes zurück ins Glemmtal.
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