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Diablo: Das Vermächtnis des Blutes (Roman-Leseprobe) YDDITP001

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Sadun Tryst hatte verächtlich geschnaubt. „Hast du schon jemals<br />

einen Dämon gesehen? Kennst du jemanden, der einen zu Gesicht<br />

bekommen hat?“<br />

Norrec musste verneinen. „Und du, Fauztin? Es heißt, dass die<br />

Vizjerei Dämonen heraufbeschwören können, damit diese ihre Befehle<br />

ausführen.“<br />

„Wenn ich das könnte, würde ich mich dann in leeren Labyrinthen<br />

und Gräbern herumtreiben?“<br />

Diese Bemerkung hatte Norrec mehr als alles andere davon überzeugt,<br />

die Worte <strong>des</strong> Dorfbewohners als Schauermärchen abzutun.<br />

Es war ihm auch nicht besonders schwer gefallen. Schließlich interessierte<br />

die drei damals wie heute nur eines: Reichtum.<br />

Leider schien es sich in zunehmendem Maße herauszustellen, dass<br />

man ihnen abermals zuvorgekommen war.<br />

Während Fauztin in den Gang vor ihnen spähte, verstärkte er mit<br />

seiner anderen Hand den Griff um seinen Zauberstab. Die juwelenbesetzte<br />

Spitze, die zugleich ihre Lichtquelle in der Dunkelheit war,<br />

flackerte kurz. „Ich hatte gehofft, ich würde mich irren, aber jetzt<br />

fürchte ich wirklich, dass wir nicht die Ersten sind, die hierher vordringen.“<br />

Der leicht ergraute Kämpfer fluchte leise. Er hatte in seinem Leben<br />

unter vielen Befehlshabern gedient, größtenteils während der<br />

Kreuzzüge von Westmarch aus. Nachdem er diese zahlreichen Feldzüge<br />

überlebt hatte – und das oft nur sehr knapp –, war er zu einer<br />

Erkenntnis gekommen: Niemand konnte darauf hoffen, es ohne<br />

Geld in dieser Welt zu etwas zu bringen. Er hatte es bis zum Captain<br />

gebracht und diesen Rang dreimal verloren, bis er nach dem letzten<br />

Debakel schließlich den Militärdienst quittierte.<br />

Der Krieg hatte Norrecs Leben bestimmt, seit er alt genug war,<br />

ein Schwert zu erheben. Einst hatte er auch so etwas wie eine Familie<br />

gehabt, doch die war inzwischen tot – so wie seine Ideale. Er hielt<br />

sich immer noch für einen anständigen Mann, aber Anstand allein<br />

machte ihn auch nicht satt. Norrec war zu der Ansicht gelangt, dass<br />

es noch einen anderen Weg geben musste. Und so hatten er und seine<br />

beiden Kameraden sich auf Schatzsuche begeben.<br />

So wie Sadun hatte er Narben davongetragen, doch davon abge-<br />

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