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Sadun Tryst hatte verächtlich geschnaubt. „Hast du schon jemals<br />
einen Dämon gesehen? Kennst du jemanden, der einen zu Gesicht<br />
bekommen hat?“<br />
Norrec musste verneinen. „Und du, Fauztin? Es heißt, dass die<br />
Vizjerei Dämonen heraufbeschwören können, damit diese ihre Befehle<br />
ausführen.“<br />
„Wenn ich das könnte, würde ich mich dann in leeren Labyrinthen<br />
und Gräbern herumtreiben?“<br />
Diese Bemerkung hatte Norrec mehr als alles andere davon überzeugt,<br />
die Worte <strong>des</strong> Dorfbewohners als Schauermärchen abzutun.<br />
Es war ihm auch nicht besonders schwer gefallen. Schließlich interessierte<br />
die drei damals wie heute nur eines: Reichtum.<br />
Leider schien es sich in zunehmendem Maße herauszustellen, dass<br />
man ihnen abermals zuvorgekommen war.<br />
Während Fauztin in den Gang vor ihnen spähte, verstärkte er mit<br />
seiner anderen Hand den Griff um seinen Zauberstab. Die juwelenbesetzte<br />
Spitze, die zugleich ihre Lichtquelle in der Dunkelheit war,<br />
flackerte kurz. „Ich hatte gehofft, ich würde mich irren, aber jetzt<br />
fürchte ich wirklich, dass wir nicht die Ersten sind, die hierher vordringen.“<br />
Der leicht ergraute Kämpfer fluchte leise. Er hatte in seinem Leben<br />
unter vielen Befehlshabern gedient, größtenteils während der<br />
Kreuzzüge von Westmarch aus. Nachdem er diese zahlreichen Feldzüge<br />
überlebt hatte – und das oft nur sehr knapp –, war er zu einer<br />
Erkenntnis gekommen: Niemand konnte darauf hoffen, es ohne<br />
Geld in dieser Welt zu etwas zu bringen. Er hatte es bis zum Captain<br />
gebracht und diesen Rang dreimal verloren, bis er nach dem letzten<br />
Debakel schließlich den Militärdienst quittierte.<br />
Der Krieg hatte Norrecs Leben bestimmt, seit er alt genug war,<br />
ein Schwert zu erheben. Einst hatte er auch so etwas wie eine Familie<br />
gehabt, doch die war inzwischen tot – so wie seine Ideale. Er hielt<br />
sich immer noch für einen anständigen Mann, aber Anstand allein<br />
machte ihn auch nicht satt. Norrec war zu der Ansicht gelangt, dass<br />
es noch einen anderen Weg geben musste. Und so hatten er und seine<br />
beiden Kameraden sich auf Schatzsuche begeben.<br />
So wie Sadun hatte er Narben davongetragen, doch davon abge-<br />
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