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1.3 Auf dem Schreibfluss treiben<br />
(Automatisches Schreiben)<br />
Eine der grundlegenden Methoden aus dem kreativen Schreiben ist das<br />
automatische Schreiben. Es kennt nur eine Regel: schreiben, schreiben,<br />
schreiben. Schreiben ohne den Stift abzusetzen, Schreiben ohne Pause, ohne<br />
Punkt und Komma, ohne auf die Rechtschreibung zu achten, ohne ganze<br />
Sätze, ohne Konzept, ohne Nachdenken. Im besten Fall schreiben Sie sich in<br />
eine Art Trance und zum Schluss stehen da Worte, die nie in Ihrem Kopf<br />
waren, sondern direkt aus Ihrem Innersten aufs Papier geflossen sind. Es<br />
geht beim automatischen Schreiben darum, nicht zu filtern, nicht zu<br />
zensieren und den Worten freien Lauf zu lassen.<br />
Sie können das automatische Schreiben ganz ohne Vorgaben ausprobieren,<br />
d.h. Sie schreiben auf einem leeren Papier einfach los. Oder Sie lassen sich –<br />
wie auf der folgenden Seite – den Einstieg durch einen Satzanfang<br />
erleichtern. Nehmen Sie einen Stift zur Hand, blättern Sie um, lesen Sie den<br />
Satzanfang und schreiben Sie einfach weiter, ohne den Stift abzusetzen.<br />
Wenn Ihnen nichts mehr einfällt, wiederholen Sie Ihre zuletzt geschriebenen<br />
Wörter so oft, bis neue Worte entstehen. Wenn Sie merken, dass Ihr<br />
innerer Schreibfluss versiegt, hören Sie auf.<br />
Legen Sie den Stift beiseite und gönnen sich eine kurze Pause mit Räkeln,<br />
Aufstehen, einem Blick aus dem Fenster oder einer Tasse Kaffee. Danach<br />
lesen Sie mit frischem Blick, was Sie geschrieben haben.<br />
Wenn Sie mit Ihrer Kindheit vor allem Negatives verbinden und berechtigte<br />
Sorge haben, sich in eine negative Stimmung hineinzuschreiben, stellen Sie<br />
sich bitte vor dem Schreiben eine Eieruhr auf 15 Minuten und hören Sie<br />
nach dem Klingeln mit dem Schreiben auf. So können Sie verhindern, dass<br />
Sie sich in negativen Emotionen verlieren.<br />
<strong>Lebenslinien</strong>, 1. Kindheitsmuster - Seite 13 - © Marén Wiedekind