manager review | Top Experten Special |Sommer 2020
Der manager review ist das Wirtschaftsmagazin für Nordrhein-Westfalen, um Top Experten auf Augenhöhe zu finden.
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Paul Underberg: Ich mache das, weil ich davon überzeugt<br />
bin und weil es mir Spaß macht. Es entspricht<br />
genau dem, wofür ich auch über Jahre beweisführend<br />
gekämpft habe – nämlich dafür, dass qualitatives Muskeltraining<br />
nicht einer Modeerscheinung unterliegt, sondern<br />
der wesentliche Weg zur besseren Volksgesundheit<br />
ist und wertvolle Lebensjahre schenken kann. Dazu gehört<br />
auch die Leistungsfähigkeit im Job und in allen anderen<br />
Lebensbereichen. Ich unterstütze sozusagen als<br />
Business Angel und Initiator zwei junge UnternehmerInnen<br />
und ihre Teams in ihrer Kooperation mit dem starken<br />
Firmenfitness-Netzwerk „qualitrain“. Kurzum: Firmen<br />
werden Partner von qualitrain und ihre Mitarbeiter können<br />
bundesweit und natürlich auch regional in über 3.200 angeschlossenen<br />
Fitness- und Wellnesseinrichtungen einchecken<br />
und qualitativ begleitet werden. Betriebliches<br />
Gesundheitsmanagement und betriebliche Gesundheitsförderung<br />
(BGM/BGF) verschmelzen zudem und auch die<br />
Arbeitgeberattraktivität steigt dadurch natürlich.<br />
Zum Thema Fitness und Gesundheit haben Sie<br />
mal gesagt: „Menschen müssen in die Eigenverantwortung<br />
gebracht werden.“ Wird mit<br />
qualitrain nun auch der Arbeitgeber in seiner<br />
Verantwortung für Mitarbeiter und deren Wohlbefinden<br />
gefordert?<br />
Paul Underberg: Neben dem, dass es ein politischer<br />
Wille ist, erkennen natürlich immer mehr Unternehmen beziehungsweise<br />
deren Verantwortliche die Bedeutung des<br />
Fachkräfteerhalts, der Mitarbeitermotivation, die dadurch<br />
initiierten geringeren Krankenstände und Fehlzeiten, die<br />
Bedeutung neuer Belohnungssysteme, die Wichtigkeit<br />
der erweiterten Firmenkultur mit Teambuildings und verstehen<br />
den schnellen ROI. Nachweislich bringt die Förderung<br />
des qualitativen Trainings laut internationaler Studien<br />
eindrucksvoll mehr, als es kostet. Denn letztendlich kostest<br />
es dann ja nichts. Wir Menschen sind unter anderem<br />
durch die Mobilität und Digitalisierungen bequemer geworden.<br />
Wir spüren aber den Trend, dass immer noch<br />
viele Menschen zwar nicht das Training mögen, aber sie<br />
mögen, „dass sie trainieren“; eine Art Identitätsarbeit. Bodystyling<br />
(Figur, Ästhetik), Bodytuning (Leistungsfähigkeit<br />
steigern) oder Bodycaring (fit und gesund bleiben) – alle<br />
drei Modi werden je nach Intention, Status oder Willen abgebildet.<br />
Aber alle erkennen zunehmend, dass es nicht<br />
weniger wertvoll ist, seinen Körperstatus zu verbessern<br />
als sich intellektuell zu beschäftigen.<br />
Die Liste der beteiligten Unternehmen liest<br />
sich wie ein Auszug des Who's who der Branche.<br />
AIRBUS, KUKA, HiPP, thyssenkrupp, HIL-<br />
TI, Walt Disney, Melitta oder STRABAG (um nur<br />
einige zu nennen) sind Mitglieder und haben<br />
sich für qualitrain als Partner im Firmensport<br />
entschieden. Welche Vorteile bietet qualitrain<br />
für seine Kunden?<br />
Paul Underberg: Die Vorteile sind eine Mitgliedschaft,<br />
über 3.200 Fitnesspartner, hohe Flexibilität, keine Vertragsbindungen,<br />
Unterstützung bei Planung und Umsetzung<br />
im Unternehmen und die Aktivierung der Mitarbeiter<br />
durch ein bundesweites Team im Unternehmen. Besser<br />
geht’s nicht.<br />
Sie sind passionierter Hobby-Fotograf: Was<br />
haben Sie zuletzt fotografiert und was ist Ihr<br />
„Big Picture“ für die nächsten zehn Jahre? Wir<br />
würden uns freuen Ihr nächstes Herzensbild zu<br />
publizieren.<br />
Paul Underberg: Ja, Hobby-Fotograf trifft es. Wenn<br />
man Kinder und Hunde hat, fotografiert man ja irgendwie<br />
– das mache ich seit Jahren. Im Laufe der Zeit habe ich<br />
autodidaktisch und durch ein paar Lehrgänge, aber auch<br />
mit besserem Equipment dazu gelernt. Ein Big Picture?<br />
Eher abstrakt. Aber Visionen sind ja streng genommen Bilder<br />
einer zukünftigen Wirklichkeit, die im Prinzip realisierbar<br />
sind, nur derzeit noch nicht der Realität entsprechen.<br />
Im Geschäftlichen ist die große Vision VOLKSGESUND-<br />
HEIT mit Muskeltraining, die ich mit anderen Protagonisten<br />
teile. Und immerhin gibt es ja schon elf Millionen Mitglieder<br />
in deutschen Fitnessstudios und täglich mehr Firmen, die<br />
das auch im eigenen Interesse fördern.<br />
Was treibt Sie denn jetzt noch an? Sie sind<br />
doch jetzt Privatier. Und wie fühlt sich das an?<br />
Paul Underberg: Ja, nach dem Verlust einer großen<br />
Aufgabe, erkennt man, was es auch zurückzugewinnen<br />
gibt. Zeit und Selbstbestimmtheit sind dabei für mich<br />
ganz wesentlich. Die Schulterklopfer sind jetzt weniger<br />
geworden und mein Handy klingelt morgens nicht mehr<br />
um 6.30 Uhr, sondern eher gegen 9 Uhr. Ab einem gewissen<br />
Alter ist jedes Jahr, das man gesund erlebt, ein<br />
Privileg. Einerseits genieße ich das, anderseits treibt mich<br />
das auch weiterhin an – und meine Frau mich aus dem<br />
Haus (lacht). Ich kann zwar nicht immer machen, was ich<br />
will, aber ich muss auch nicht mehr machen, was ich<br />
nicht will. Stattdessen kann ich tun, was ich gut und gerne<br />
mache. Die tägliche Disziplin, sich selbst und andere<br />
verbessern zu wollen – auch als Vater – und bei Rückschlägen<br />
nicht den Mut zu verlieren sowie konsequent zu<br />
sein, sind als Erfolgsprinzipien bei mir im Alltag nicht ver-<br />
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