25 Jahre Frauenchor „Eintracht“ Nellingen
Festschrift zum 25-jährigen Jubiläum des Frauenchors im Gesangverein „Eintracht“ Nellingen
Festschrift zum 25-jährigen Jubiläum des Frauenchors im Gesangverein „Eintracht“ Nellingen
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25
Jahre
Frauenchor
Eintracht Nellingen
1969–1994
Grußwort
vom 1. Vorsitzenden der Eintracht
Weile gerne im Reich der Töne
nur im Liede blüht das Schöne
Die Freude am Singen und Musizieren gehört mit zu den
ursprünglichsten geistigen Bedürfnissen des Menschen.
Und so sollen die Lieder in ihrer Vielfalt jeden Menschen
erreichen und das kulturelle Leben in unserer Heimat mitgestalten.
Waren es bis auf wenige Ausnahmen jahrzehntelang nur
Männer, die in unserer Eintracht den Chor bildeten, so
sind seit 1969 auch Frauen im Verein organisiert und
bilden mit dem Frauenchor und im gemischten Chor
eine tragende Säule im Vereinsleben.
Und so hoffe und wünsche ich, daß der gemeinsame
Chorgesang auch weiterhin ein lebendiges Band der
Gemeinschaft und Freundschaft darstellen möge.
Den Frauen wünsche ich für die Zukunft weiterhin
viel Erfolg und frohe gemeinsame Stunden.
Ihr
Hans-Dieter Bauer
Grußwort
des Präsidenten vom Karl-Pfaff-Gau,
Prof. Hans Herzinger
Liebe Sängerinnen der Eintracht Nellingen,
25 Jahre sind im Vergleich zum Alter Ihres Vereins noch eine kurze Zeit.
Aber gerade diese letzten 25 Jahre der Vereinsgeschichte, in denen die
Männer der Eintracht ihr Hobby „Singen“ mit den Frauen geteilt haben,
zeigen Veränderungen auf, die unsere Sängerbewegung durchlaufen
hat. Ursprünglich war der Chorgesang ausschließlich den Männern vorbehalten.
In den letzten Jahrzehnten hat sich aber gezeigt, daß dies eine
Einstellung ist, die nicht mehr ohne weiteres in unsere Zeit paßt. Auf
vielen Gebieten wurden klassische Rollenverteilungen aufgegeben. Man
hat erkannt, daß viele Aktivitäten in Familie, Beruf und Freizeit nicht
„geschlechtsspezifisch“ aufgeteilt werden können.
Mit den Frauen kamen viele neue Ideen und Impulse in die Vereine
hinein. Sehr viel mehr wurden sie damit auch ein Spiegelbild der
modernen Gesellschaft, in der sie leben und auf die sie zurückwirken.
Ich freue mich sehr, daß auch der Gesangverein Eintracht Nellingen
seit nunmehr 25 Jahren von dieser aktiven Teilnahme der Frauen
profitiert. Ich bitte Sie, Ihr Können und Ihre Fähigkeiten nicht nur
für den Chorgesang zur Verfügung zu stellen, sondern auch aktiv bei
der Gestaltung des Vereinslebens mitzuwirken. Auch hier können
die Frauen sehr viel beitragen und vieles bewegen. Ebenso wie im
Chorgesang die Vielfalt der Chorgattungen bereichtert, so bereichert
auch im organisatorischen Bereich die Vielfalt der Ideen.
Ich gratuliere Ihnen zu Ihrem Jubiläum und wünsche Ihnen für die
Zukunft alles Gute.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Hans Herzinger
Herzliche Glückwünsche
den Sängerinnen
der Eintracht Nellingen
In den zwanzig Jahren Ihres Bestehens haben Sie sich ein beachtliches
Repertoire aus der Frauenchor-Literatur angeeignet, zugleich – zusammen
mit den Männerstimmen des traditionsreichen Männergesangvereins –
auch der gemischten Chormusik zugewandt und seitdem Ihr wachsendes
Können bei zahlreichen öffentlichen Auftritten unter Beweis gestellt.
Daneben bringen Sie Ihre nicht nur musikalischen, sondern auch
vielfältigen Begabungen und Talente, kurz Ihre menschliche Originalität
bei Festen und Feiern, beim Beieinandersein, im Ausschuß und bei der
Vereinsleitung ein. Im heutigen Leben des Vereins sind Sie nicht mehr
wegzudenken; sein musikalisches und gesellschaftliches Profil nach
innen und außen wird hoffentlich zunehmend von einem fruchtbaren
Miteinander von Männern und Frauen geprägt werden.
Soweit mein Wunsch und meine Anerkennung.
Mein Dank: Ihre Begeisterung beim Singen wirkt ansteckend.
Es macht mir Freude, Ihr Chorleiter zu sein.
Auf viele Jahre!
Ihr
Peter Lauterbach
Grußwort
von Oberbürgermeister Gerhard Koch
Es ist gerade sechs Jahre her, als wir ein überaus
stolzes Jubiläum, nämlich das 150jährige Bestehen
des Gesangvereins Eintracht Nellingen feiern
konnten. Chorgesang ist in Nellingen also groß
geschrieben und hat Tradition.
So freut es mich um so mehr, daß wir in diesen Tagen ein weiteres
Jubiläum feiern dürfen und gratulieren dem Frauenchor des
Gesangvereins Eintracht Nellingen ganz herzlich zu seinem 25jährigen
Bestehen.
Es war mit Sicherheit ein richtiger Schritt, mit der Gründung eines
Frauenchors im Jahr 1969 in eine echte Männerdomäne einzudringen.
Einerseits befürchtete man, Sänger zu verlieren und andererseits sah man
die „Leistungsfähigkeit“ des Männerchors gefährdet. Was auch immer
darunter zu verstehen war, ein Sinneswandel hat stattgefunden und jeder
Chorsänger ist heute bestimmt davon überzeugt, daß ein Frauenchor, wie
der der Eintracht Nellingen, eine wahre Bereicherung für den Chorgesang
ist. Erfreulicherweise hat der Frauenchor in den vergangenen 25 Jahren
seit seinem Bestehen auch Traditionen aufgebaut und steht heute fest auf
eigenen Füßen.
Mein Dank gilt all denen, die mit dazu beigetragen haben, daß der
Frauenchor der Eintracht Nellingen seit seiner Gründung eine stetige
Aufwärtsentwicklung verzeichnen kann und heute einen festen und
nicht mehr wegdenkbaren Stellenwert im kulturellen Leben unserer Stadt
einnimmt. Allen aktiven Sängerinnen und allen Freunden des Frauenchors
wünsche ich für die Zukunft alles Gute und weiterhin viel Erfolg.
Ihr
Gerhard Koch
Rückblick auf 25 Jahre Frauenchor der
Eintracht Nellingen 1969 – 1994
Aus dem Gründerjahr
Am 24. Februar 1969 wurde der Frauenchor der Eintracht im kleinen Saal
des Gasthauses HERZOG KARL in Nellingen, das gleichzeitig jahrelang
Übungslokal war, mit 33 Sängerinnen vom damals 1. Vorsitzenden
Wilhelm Hartmann, Schriftführer Ernst Kenner, sowie Chorleiter, dem
Kirchenmusikdirektor Lorenz Lauterbach, gegründet.
Gesungen wurden in der Folgezeit leichtere Chöre, doch nach einigen
Wochen stellte sich bei den Sängerinnen mit der Sicherheit im
Einstudieren Selbstvertrauen ein, und damit wuchsen auch Ehrgeiz,
Leistungswille und der Wunsch nach Eigenständigkeit. Der Frauenchor
wollte nicht „unter ferner liefen“ und nur als „Anhängsel“ des
Männerchores genannt werden, sondern wünschte Mitspracherecht im
Gesamtausschuß und Entscheidungskraft betr. interner Fragen. So wurde
noch 1969 Margrit Kirschnek einstimmig als Sprecherin des Frauenchores
gewählt und mit ihr noch drei weitere Sängerinnen als Beisitzerinnen im
Ausschuß.
Heute ist der Frauenchor ein wesentlicher Bestandteil der „Eintracht“, eine
Bereicherung des Vereins in der Pflege und Erhaltung des Chorgesangs für
die Zukunft und aus ihrer Mitte nicht mehr wegzudenken.
Ehre, wem Ehre gebührt
Wir glauben sagen zu können, daß auch der Frauenchor der Eintracht
keinem anderen mehr verdankt als seinem langjährigen Dirigenten und
Mitbegründer, Lorenz Lauterbach, der es immer wieder verstand, uns zu
Höchstleistungen zu motivieren.
Mitglieder im Gründungsjahr 1969
Die Mitglieder im Gründungsjahr von links nach rechts:
Maria Kenner, Babette Pfeiffer, Rosa Haas, Eva Schnabel, Liesel Maier, Martha Kaschel,
Emilie Bräuning, Lisa Kuhn, Emma Heimsch, Christl Lackner, Waltraud Wichmann.
Die Mitglieder im Gründungsjahr von links nach rechts: Erika Baumgart, Else Arm, Maria Aichele,
Gertrud Blessing, Maria Raditsch, Ruth Silber, Elisabeth Hartmann, Anni Bauer, Margrit Kirschnek,
Ingeborg Plensat, Thea Mettler, Hilde Kindt, Emma Ziegler, Margot Baur, Lore Kriessler.
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
dem Alter weicht,
blüht jede Lebensstufe,
blüht jede Weisheit auch
und jede Tugend
zu ihrer Zeit
und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
bereit zum Abschied sein
und Neubeginne,
um sich in Tapferkeit
und ohne Trauern
in neue, andre Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
an keinem wie an einer Heimat hängen,
der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
er will uns Stuf’ um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen;
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
uns neuen Räumen jung entgegen senden,
des Lebens Ruf an uns wird niemals enden …
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
Hermann Hesse „Stufen“
Wir gedenken unserer
verstorbenen Sängerinnen
Luise Ankele
(Gründungsmitglied)
Anne Eberspächer
Marie Eisinger
(Gründungsmitglied)
Hilde Gombold
Rosa Hägele
(Gründungsmitglied)
Margarete Hartmann
(Gründungsmitglied)
Marianne Jalufka
(Gründungsmitglied)
Anna Kober
(Gründungsmitglied)
Eva Mayer
Luise Münzenmaier
Emma Notdurft
(Gründungsmitglied)
Der Frauenchor im Jubiläumsjahr
1. Reihe (von links): Elsbeth Braun, Maria Raditsch, Ursula Schütt, Rita Holland, Gerlinde Holz,
Rosa Haas, Edith Rauch, Inge Plensat, Ruth Silber.
2. Reihe: Doris Strobel, Helene Emrich, Else Zander, Johanna Arnold, Elisabeth Hartmann,
Annemarie Ehrenbrandt, Edeltraud Schurz, Leni Hägele.
3. Reihe: Christl Waller, Elke Hirsmüller, Lore Kriessler, Brigitte Nasswetter, Lore Petry,
Martha Leichtmann, Gisela Pomper, Margrit Kirschnek.
4. Reihe: Gudrun Latzko, Edith Schlecht, Elisabeth Link, Lotte Völkner, Eva Schnabel, Monika Kiefer,
Lore Liedle, Margot Baur, Renate Funk, Lisa Kuhn.
5. Reihe: Else Arm, Liesel Maier, Erika Baumgart, Annelore Hauke, Liselotte Fortmüller, Rosa Götz,
Uta von Strzemie, Anne Eisele, Jutta Hennig, Gertrud Blessing, Regine Keil, Anni Bauer,
Hedwig Berthold, Marlene Veil, Inge Semler, Karoline Schreiber.
6. Reihe: Marianne Fleschutz, Liesel Bachmann, Hannelore Homberger, Meta Melzer, Elfi Kolm,
Jutta Schweizer, Gerda Kirschner, Helgard Dosquet, Hildegard Kenzler,
Hans-Dieter Bauer (Vorstand).
Nicht auf dem Foto:
Johanna Bender, Ingrid Buchholz, Traude Hahn, Annemarie Hinner, Martha Kaschel, Hilde Kindt,
Edith Mogdans, Rosemarie Schade.
Wo Eintracht herrscht in den Landen,
sind Glück und Freude auferstanden.
Spruch in der Wartburg
Sprecherinnen des Frauenchors
Margrit Kirschnek 1969 – 1978
Doris Strobel
Christl Lackner 1979 – 1985
Christl Lackner
Ingrid Buchholz 1986 – 1991
Gisela Pomper
Ingrid Buchholz seit 1992
1. Vizedirigentin: Margrit Kirschnek seit 1975
2. Vizedirigentin: Lore Petry seit 1992
Schläft ein Lied in allen Dingen, die da träumen fort und fort.
Und die Welt hebt an zu singen, triffst du nur das Zauberwort.
J. Freiherr von Eichendorf
Mit Schwung durch die 70er Jahre …
Die Pflege der Geselligkeit war und ist ein vorrangiges Anliegen der
Sängerinnen.
Im Jahr 1970 lud der Frauenchor zu einer ersten Nikolausfeier
ein und nach einem gemeinsamen Abendessen begehrte auch der
Nikolaus Einlaß, der so manche Anekdote aus dem ersten Jahr der
Sängerinnen zum besten gab.
Um Kameradschaft und Zusammengehörigkeit weiter zu festigen,
wurde beschlossen, jeden ersten Montag im Monat nach der
Singstunde einen sogenannten „Ausgeh-Abend“ einzuführen.
Lorenz Lauterbach war stets mit dabei, denn er schätzte ein privates
„Schwätzle“ mit „seinen“ Frauen!
Gern nahm er auch die Übergabe der Sängergläser während der
Hauptversammlung für regelmäßigen Singstundenbesuch vor und
würzte diese immer mit einem sinnigen Vers:
Es wird so mancher
denken (nur denken
tut nicht kränken):
Wohin mit all
dem Sängerlohn,
ich hab der Gläser
viele schon. Mit
diesem schönen
Sängerdank ist
schon gefüllt mein
ganzer Schrank.
Mein lieber Freund,
mein lieber Schatz,
stell sie doch auf
’nen andern Platz, oder kauf dir einen neuen (Schrank), es wird dich nicht
gereuen!
„Das Lied, die Brücke von Mensch zu Mensch“,
unter diesem Motto beginnen zunächst zaghaft Freundschaften mit
Frauenchören aus dem Karl-Pfaff-Gau, deren Treffen von der damaligen
Frauenbeauftragten Maria Hetzinger stets mit viel Liebe organisiert und
gepflegt wurden. Gemeinsam singen und fröhlich sein, war und ist unsere
Devise!
So gastfreundlich
ging’s beim Frauenchor
in Linsenhofen
zu, mit dem uns
eine langjährige
Sängerfreundschaft
verbindet.
Das Lied als
Freundschaftsband –
eine Brücke über die
Grenzen.
Festzug beim
Kantonalgesangsfest
„Beider Basel“
im Juni 1981 in
Reinach.
Die Kameradschaftsabende, die jedes Jahr im Herbst in der neu erstellten
Festhalle stattfanden, wurden ab 1973 abgelöst durch eine Weihnachtsfeier
für unsere Vereinsfamilie, die sich inzwischen durch den Frauenchor
enorm vergrößert hatte.
Zur Bereicherung des Programms bei den Weihnachtsfeiern wurden
durch die Vize-Chorleiterin Margrit Kirschnek und einige rührige
Sängerinnen viele Jahre mit Erfolg in der Vorweihnachtszeit die Kinder der
Sängerinnen und Sänger zum „Kinderchor auf Zeit“ eingeladen. Es war
beachtlich, mit welchem Eifer die Kinder in ganz kurzer Zeit nicht nur
Weihnachtslieder, sondern auch mit ihren Instrumenten (Flöten, Gitarren,
Klavier) Musikstücke erlernten. Sie waren mit großer Begeisterung bereit,
die Weihnachtsfeiern nicht nur musikalisch, sondern auch durch Beiträge
in Form von weihnachtlichen Theaterstücken zu bereichern.
„Hänsel und Gretel“
im Dezember 1974.
Andrea Schoppe als
„Hänsel“, Angelika Haas als
„Gretel“ und Thea Mettler
als „Hexe“.
Die Flötengruppe
bei ihrem
weihnachtlichen
Vortrag.
Der „Kinderchor
auf Zeit“ singt
Weihnachtslieder zur
Zither.
Max und Moritz mit Karin Petry und
Angelika Haas: Schwuppdiwupp, da wird
nach oben schon ein Huhn heraufgezogen…
Doris Strobel, Lore Petry
und Reinhold Decker in
dem Weihnachtsspiel „Nur
keine Panik, Mama!“
So wurden die Weihnachtsfeiern ein fester Bestandteil im Jahresablauf der
Eintracht.
Konzerte wurden veranstaltet, u. a. ein solches anläßlich 20jähriger
Sängerfreundschaft – die schon seitens des Männerchores geschlossen
wurde – mit dem Männerchor Hohenems (A) im dortigen Palasthof, bei
dem auch der Frauenchor mitwirkte.
Auch bei freudigen und traurigen Anlässen, bei Hochzeiten, Ständchen
und Beerdigungen waren die Sängerinnen dabei, erfreuten die Beteiligten
mit ihren Liedern oder spendeten Trost.
Vorstand
Hans‐Dieter
Bauer anläßlich
70. Geburtstag von
Martha Kaschel.
Ständchen zum
70. Geburtstag
von Edith
Mogdans.
Singe, wem Gesang gegeben, in dem deutschen Dichterwald.
Da ist Freude, da ist Leben, wenn’s von allen Zweigen schallt.
Ludwig Uhland
Am 1. April 1976 wurde Lorenz Lauterbach 70 Jahre alt. Seine
Lebensphilosophie: Mehr sein als scheinen!
„Ein Hoch dem Küfer seinen
Moscht! Gut, wenn du ihn im
Keller hoscht!“
So prostete Lorenz Lauterbach
damals seinen Sängerinnen
und Sängern zu!
Auch das „Filder-
Quartett“, das aus
dem Frauenchor
hervorging, brachte
Lorenz Lauterbach ein
Geburtstagsständchen.
(v. li.: Christl Lackner,
Doris Strobel, Ludwig
Lackner, Eva Mayer,
Margrit Kirschnek).
Der hat vergeben sein ganzes Leben, der nicht die Musik liebt und sich
beständig übt in diesem Spiel. Denn wer auf Erden selig will werden,
der kann erreichen hier durch Musik ohne Müh’ dies’ hohe Ziel.
Text und Musik nach Valentin Rathgeber
Der gesellige und unternehmungslustige
Frauenchor der Eintracht
Hervorzuheben ist eine Schar aktiver Sängerinnen, die sich immer
wieder etwas einfallen lassen, Vereinsmitglieder und Besucher unserer
Veranstaltungen zu unterhalten: mit Sketchen, lustigen Einlagen und
Solovorträgen sowie Parodien auf aktuelle Schlager, z. B. während der
„närrischen Singstunde“.
Die lustigen
„Eintracht‐Clowns“.
Die „Frauen-Fußballmannschaft“.
Die „Frauen-Turner-
Riege“
Doch auch unsere Sangesbrüder wurden zu Auftritten in der „närrischen
Singstunde“ ermuntert.
Das Männer-Ballett
der Eintracht löste
wahre Lachsalven
und stürmische
Beifallsbezeugungen
aus!
Hier wurde nach
dem „Tiroler
Hochzeitsmarsch“
getanzt und
geschuhplattelt!
Lustig ist’s halt immer im Frauenchor! Ob bei Ausflügen, gemütlichem
Zusammensein nach der Singstunde oder bei vielfältigen Aktivitäten der
Frauen!
Groß war immer das
Interesse und die
Teilnahme an unseren
jährlichen Ausflügen!
Lorenz Lauterbach
macht Bekanntschaft mit
St. Nikolaus während
einer Adventsfeier im
Frauenchor.
Ein gelungener Sketch
„Der Tannebohm“,
ebenfalls während
einer Adventsfeier.
(v. li.: Marlene Veil,
Lore Petry, Jutta
Hennig).
Ein Ausblick
In unserer heutigen bewegten Zeit, in der wir an der Schwelle eines
neuen Jahrtausends stehen, in der politische Machtstrukturen über
Nacht wechseln und verschwinden, in der moderne Unterhaltungsmusikelektronik
unerbittlich zum Konsumieren anhält, erscheinen
Gesangvereine in ihrer herkömmlichen Kulturtradition auf verlorenem
Posten. Das menschenverbindende Element des gemeinsamen Singens aber
erhält heute eine neue, wichtige soziologische Bedeutung. Lassen wir uns
auf der Suche nach neuen Wegen zur Gemeinsamkeit niemals aus dem
Bereich echter Kulturarbeit hinausdrängen!
So bauten wir auch unsere Kinder- und Jugendarbeit weiter aus, indem
der damalige Vorstand Walter Kaiser im Dezember 1983 den „Kinderund
Jugendchor der Eintracht Nellingen“ unter der Leitung von Margrit
Kirschnek für gegründet erklärte.
Sein erster Auftritt vollzog sich anläßlich
eines Chorkonzertes unter dem Motto
„Beschwingt in den Frühling“ im April
1984 mit der „Cowboy Kantate“, mit
der sich die Kinder in die Herzen der
Zuhörer sangen.
Im März 1980 legte Lorenz Lauterbach den Taktstock nieder –
es muß ihm nicht leicht gefallen sein!
„Wenn Freunde
auseinandergehen …“
Im September 1986 – nur wenige Monate nach seinem 80. Geburtstag –
stirbt Lorenz Lauterbach, dessen Leben dem Chorgesang und der Musik
gewidmet war. Sein Name wird wohl stets mit der Eintracht verbunden
bleiben. Liebe und Wohlwollen war sein Leben, rastloses Streben nach
dem Edlen und Guten sein Ziel!
Er bleibt uns unvergessen!
Seit April 1986 leitet
nun sein Sohn Peter
Lauterbach die Chöre
der Eintracht.
Das erste Gaukinderfest des Karl-Pfaff-Gaues richtete die Eintracht im
Sommer 1985 mit einer großen Spielwiese in Nellingen aus.
250 Kinder kamen,
spielten, sangen, tanzten
und kreischten vor
Freude!
Und wenn’s mal
einen Regenguß gab,
wurden in der alten
Turnhalle fröhliche
Gesellschaftsspiele
gemacht.
Das Jahr 1988 war gekennzeichnet durch die Feierlichkeiten und
Veranstaltungen der Eintracht Nellingen anläßlich ihres 150jährigen
Jubiläums. Ein großes Festkonzert im April sowie ein abschließendes
Kinder- und Jugendchorkonzert im Oktober waren die wesentlichen
Bestandteile der Chöre des Vereins.
Das herausragende Ereignis für den Frauenchor war zweifellos die
Flugreise anläßlich seines 20jährigen Bestehens nach Berlin!
Strahlender Sonnenschein begleitete den Flug der 40 Sängerinnen,
die ebenso strahlend am Flughafen in Tegel „ihren“ dort wartenden
Bus mit dem Spruchband „Der Frauenchor aus Nellingen grüßt
Berlin“ schmückten. Nach eindrucksvollen Führungen durch das
geschichtsträchtige Berlin setzte ein großartiger Empfang vom Präsidium
des Abgeordnetenhauses Berlin im Schöneberger Rathaus dem
erlebnisreichen Tag die Krone auf, und die Stunde der Abendandacht in
der Gedächtniskirche durften die Sängerinnen mit einigen Chören feierlich
umrahmen – ein unvergeßliches Erlebnis!
Was wir im Mai 1989 noch nicht wußten:
Das letztjährige Bestehen der Mauer in Berlin-Kreuzberg!
Besuch des ehemaligen
Olympia-Geländes
in Berlin –
XI. Olympische Spiele
1936!
Berlins neue Hutmode, kreiert von
den Sängerinnen der Eintracht
Immer für eine Überraschung gut: Lore Petry
und Doris Strobel als „Wecker vom Dienst“!
Nach drei wunderschönen
erlebnisreichen Tagen ging es wieder
von „Bord“!
Der Männerchor
ließ es sich nicht
nehmen, „seine“
Sangesschwestern
gebührend auf dem
heimischen Flughafen
willkommen zu
heißen!
Singen heißt Verstehen, heißt, den Nächsten sehen,
ihn in Freundschaft zu begleiten, suchen die Gemeinsamkeiten:
Singen heißt Verstehen, heißt, den Nächsten sehen.
Singen heißt Verstehen, miteinander gehen,
miteinander fröhlich singen, Harmonien laßt erklingen:
Singen heißt Verstehen, miteinander gehen.
Motto des Deutschen Sängerbundes
Wie versteht sich der Frauenchor heute?
Unser Frauenchor ist im Laufe der 25 Jahre zu einem stattlichen Chor
und einer Gemeinschaft zusammengewachsen, der bzw. die seinesgleichen
sucht!
Verändernde Verbesserungen wird es immer geben, aber man kann
wohl sagen, daß wir inzwischen ein geschulter Laienchor sind, was wir
nicht zuletzt unserem jetzigen Chorleiter Peter Lauterbach zu verdanken
haben, der in bewährter Weise an die Übungen, die nimmermüden, des
Seniores Lorenz Lauterbach, angeknüpft hat. Peter Lauterbach ist in vielen
Dingen des Einstudierens seinem Vater sehr ähnlich, und die Sängerinnen
akzeptieren sein Bemühen, sie als Laienchor weiterhin zu schulen.
Lorenz Lauterbach wird nicht nur als Chorleiter in die Vereinsgeschichte
eingehen, sondern als Freund der Sängerinnen und Sänger, der es in
all den Jahren verstanden hat, durch seinen Ansporn und sein geniales
Können uns immer wieder zu neuen Höhepunkten zu führen.
Wenn wir zusammen singen, dann soll es fröhlich klingen,
dann soll es Freude bringen, dem, der Musik erlebt.
Helmut Hauser
Schlußwort
Sicher haben sich auch unsere Gesangvereine in vielen Jahrzehnten
gewandelt, neues Liedgut, neue Rhythmen haben sich durchgesetzt. Doch
einem sind sie immer treu geblieben: Ihrer liedverbindenden Kraft in einer
Gemeinschaft gleichgesinnter Menschen.
Möge deshalb froher menschenverbindender Chorgesang auch über dieses
Jubiläum hinaus Ziel und Inhalt unseres Vereinslebens bleiben!
Nicht vergessen möchten wir, dem seinerzeitigen langjährigen Vorstand
der Eintracht, Wilhelm Hartmann, Dank zu sagen, der sich trotz aller
Widerstände von seiten des Männerchores nicht beeinflussen ließ, seine
Pläne, einen Frauenchor ins Leben zu rufen, durchzusetzen. Er war und
ist der Mann der ersten Stunde in der Gründung des Frauenchores der
Eintracht.
Zum Schluß gilt unser Dank dem Männerchor der Eintracht, der in
nimmermüder Bereitschaft die Aktivitäten des Frauenchores unterstützt
und gefördert hat! Gemeinsam starten wir in die nächste Runde:
Gemeinsam sind wir stark!
Das gemeinsame Lied verbindet, schafft Gemeinschaft und
Zusammengehörigkeit, spendet Freude und läßt manche Sorgen des
Alltags vergessen!
Die singende Gemeinschaft kann niemals aus dem Bereich menschlichen
Daseins hinausgedrängt werden!