Dance for You Magazine 81 (Nov/Dec 2017)
The international dance magazine is dedicated to the dance world. Dance for You is published six times per year in German and English Language. It is our intention to make current dance events transparent and to inform objectively about facts and newest developments. With a unique mixture of topics and a modern, clear appearance, technically competent and understably presented, Dance for You Magazine is read by theatres, dance companies, dancers, choreographers, performers, show business, dance schools, associated clubs, dancewear manufacturers, retailers, dance competitons,dance festivals, agencies, show organziers and more.
The international dance magazine is dedicated to the dance world. Dance for You is published six times per year in German and English Language. It is our intention to make current dance events transparent and to inform objectively about facts and newest developments. With a unique mixture of topics and a modern, clear appearance, technically competent and understably presented, Dance for You Magazine is read by theatres, dance companies, dancers, choreographers, performers, show business, dance schools, associated clubs, dancewear manufacturers, retailers, dance competitons,dance festivals, agencies, show organziers and more.
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28 DANCEforYOU magazine
Stefan Sixt Spezial:
Gute Freunde
Menschen fortgeschrittenen Alters sind nicht
dafür bekannt, dass sie sich auf Facebook
tummeln. Ganz im Gegenteil! Trotzdem ist
ausgerechnet Oma auf Facebook. Sie hat dort zwar
nicht viele Freunde, genau genommen nur zwei.
Aber auf diese zwei kommt es an. Es sind ihre Enkel!
Und im Gegensatz zu früher, als die Enkel nur in homöopathischen
Dosen bei ihr auftauchten, ist Oma
jetzt stets im Bilde, was so "läuft". Sie kennt die doofe
Mitschülerin, die süüüüße Katze und die Ballettlehrerin.
Und seit geraumer Zeit traut sie sich sogar zu
"liken". Was die Enkel voll geil finden.
Im letzten Heft, liebe Leser, war die Rede davon, wie Sie
Ihren Namen bekannt machen. Facebook bietet Ihnen
dafür – kostenlos – eine perfekte Basis. Ich habe das
nicht wissenschaftlich untersucht, aber gehen Sie mal
davon aus, dass 98 % Ihrer Schülerinnen und 98 % der
Freundinnen Ihrer Schülerinnen auf Facebook sind. Ja,
und weil der Berg nicht zum Propheten kommt, muss
der Prophet zum Berg gehen. Machen Sie mit!
Und jetzt kommt die schlechte Nachricht: Nur weil Sie
einen Account eröffnen, werden Skie nicht gleich berühmt.
Vorher müssen Sie viel Arbeit investieren, und
Sie sollten ein gutes Konzept haben. Denn Facebook
ist zwar leicht zu bedienen, funktioniert in den Köpfen
der Menschen hingegen sehr komplex. Packen wir’s an:
1. Sie brauchen "Freunde". Natürlich fangen Sie mit
Ihrem engsten Umfeld und mit Ihren Schülern an.
Danach wird’s ernst. Fragen Sie Personen an, die Sie
zwar nicht kennen, die aber zu Ihnen passen. Tänzer
aus dem Stadttheater und den Ballettdirektor. Den
Bürgermeister, den Kulturamtsleiter und – ja – Kollegen
und Konkurrenz. Sie werden sich wundern, kaum
jemand lehnt die Anfrage ab. Schließlich sind auch
die anderen Facebooker auf der Suche nach neuen
und hoffentlich nützlichen "Freunden". Der nächste
Schritt ist, "Freunde von Freunden" anzufragen, und
je größer die Schar Ihrer neuen Freunde wird, desto
häufiger werden auch Sie selbst Freundschaftsanfragen
bekommen. Da sollten Sie, siehe oben, nicht
ablehnen, wenn es sich nicht gerade um den Vorsitzenden
der örtlichen Hell’s Angels handelt. Denn
hier wird Facebook komplex. Ihre Freunde sehen,
welche anderen Freunde Sie haben. Und wenn da die
falschen Personen dabei sind, werden Sie mit einem
Mausklick "geblockt".
2. Sie brauchen "Posts", also kurze Veröffentlichungen,
gerne mit Foto oder gar Film. Posts sollten kurz
und knackig sein, gerne witzig, freundlich und immer
familientauglich. Nur wenn Sie regelmäßig posten,
werden Sie wahrgenommen. Ich poste z.B. den "student
of the day", Sie können aber auch das Tanzgedicht
der Woche verfassen, ein Fotorätsel (wer kennt
diesen Tänzer?), den Veranstaltungstipp des Monats
oder das Kurzportrait eines Lehrers. Heutzutage aber
immer politisch korrekt! Keine Fotos von Kindern,
ohne das mit den Eltern abzuklären, und keine Tipps
zum Abnehmen.
3. Sie brauchen "Likes". Wenn Ihre FB-Freunde einen
Ihrer Posts besonders cool finden, klicken sie auf die
Like-Taste. Viele Likes sind gleichbedeutend mit viel
Ehre, also versetzen Sie sich in die Haut Ihrer Freunde,
bevor Sie posten. "Ich liebe Bad Wursthofen" liked
vermutlich nur der Bürgermeister, ein Jugendfoto
von Ihnen persönlich im Spagat hingegen hat das Potential
für 20 Likes. Eine echte Garantie für Likes sind
immer Gruppenfotos. 20 Personen auf dem Foto und
"girls, Ihr wart großartig" drunter ist gut für 60 Likes.
Und zum Schluss noch der Praxistipp: Seien Sie selbst
nicht sparsam damit, zu liken. Auch auf Facebook
wäscht eine Hand die andere…
4. Sie brauchen "geteilte Inhalte". Wenn Freunde einen
Ihrer Beiträge besonders gelungen und interessant
finden, können sie ihn mit den anderen Freunden
"teilen". Dann sehen die Nachricht nicht mehr
nur Ihre 200 Freunde, sondern auch die 500 Freunde
Ihres Freundes. Und wenn auch da wieder der eine
oder andere teilt, kommt die Spirale in Gang, und es
hagelt neue Likes und neue Freundschaftsanfragen.
Auf diese Art werden manche Posts vielmillionenfach
gesehen, das sind dann aber meist weder Katzennoch
Ballettfotos, sondern Filme, in denen ein netter
Elefant einen jungen Löwen vor dem Ertrinken aus
dem Schlamm rettet.
5. Sie brauchen “Tags“. "To tag" heißt auf englisch
"markieren". Sie können auf Facebook Namen und
Fotos von (befreundeten) Personen "tagen", also markieren,
dann wird der Beitrag auch den Freunden dieser
Person angezeigt. Vielleicht finden diese Freunde
das wiederum bemerkenswert und liken oder teilen
gar. Ganz offensichtlich sind dafür wieder Gruppenfotos
geeignet: "Gratulation zur bestandenen Prüfung"
– und dann jedes Gesicht mit dem zugehörigen Namen
versehen. Aus 20 "Views" (Gesehenwerden) werden
so vielleicht 2000.
6. Last but not least: Sie brauchen Inhalte! Wer nur
publiziert, dass nächste Woche ein neuer Ballettkurs
beginnt, dass nagelneue Schläppchen eingetroffen
www.danceforyou-magazine.com
sind und dass in Kürze der Vorverkauf beginnt, wird
damit weder viele Freunde noch Likes gewinnen. Die
richtige Mischung macht’s: ein bisschen Persönliches,
ein bisschen Kuriosa, ein bisschen Business-News!
Sie sehen, liebe Leser, Facebook legt Ihnen die Welt zu
Füßen, aber Sie müssen eine ganze Menge dafür tun.
Sie brauchen gute Ideen, witzige Fotos – und einen
langen Atem. Dann bauen Sie einen großen Personenkreis
auf, der regelmäßig von Ihrer Arbeit erfährt
und Ihrer Laufbahn folgt.
Zum Abschluss möchte ich nochmals Ihre Bedenken
zerstreuen. Wenn Sie keine Dummheiten
posten, wenn Sie fremde Posts nicht zickig und aggressiv
kommentieren, und wenn Sie sich vor allen
Dingen von radikalen Seiten fernhalten, werden Sie
vermutlich nie Drohungen und Hass-Posts bekommen.
Ich bin seit 2008 auf Facebook und habe über
5000 "Freunde". Und alle sind nette Menschen. Besuchen
Sie mich und das Dance for You Magazine
auf Facebook, ich bin sicher, wir werden richtig gute
Freunde.
LABAN/BARTENIEFF
BEWEGUNGSSTUDIEN
Deutsches Wochenend-Format
Beginn: September 2018
FORTBILDUNG BASIC/
Z E R T I F I K A T S -
P R O G R A M M
Leitung: Antja Kennedy
Telefon: +49 30 52282446
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