05.04.2020 Aufrufe

Foto Fernweh - Eyes of Cambodia

Dieses Magazin ist über das Reisen und Die Fotografie. Im ersten Teil geht es um die Menschen in Kambodscha, wie ich mich ihnen respektvoll nähere, wie ich mit einer Drohne Spenden sammeln kann, wie nützlich eine Polaroid sein kann. Und es geht natürlich auch um die Geschichte Kambodschas, um Pol Pot und die Roten Khmer.

Dieses Magazin ist über das Reisen und Die Fotografie. Im ersten Teil geht es um die Menschen in Kambodscha, wie ich mich ihnen respektvoll nähere, wie ich mit einer Drohne Spenden sammeln kann, wie nützlich eine Polaroid sein kann. Und es geht natürlich auch um die Geschichte Kambodschas, um Pol Pot und die Roten Khmer.

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Andrea Künstle & Klaus Breuer<br />

<strong>Foto</strong><br />

<strong>Fernweh</strong><br />

Ich sehe Dich.<br />

<strong>Eyes</strong> <strong>of</strong> <strong>Cambodia</strong>.<br />

Eine 4 monatige Reise mit zwei Falträdern durch Kambodscha: Teil 1


2<br />

Streetart Siem Reap<br />

<strong>Foto</strong>grafie Workshops - <strong>Foto</strong>reisen<br />

www.kuenstle.de


3<br />

Kambodscha<br />

Ein Magazin mit ganz persönlichen <strong>Foto</strong>grafien.<br />

Von einer Reise durch ein atemberaubendes Land.<br />

Andrea Künstle<br />

Fast immer hinter<br />

der Kamera,<br />

deshalb gibt es hier<br />

auch nur ein Handy<br />

<strong>Foto</strong> von mir.<br />

Klaus Breuer<br />

Fast immer vor der<br />

Kamera, aber auch<br />

verantwortlich für<br />

die Drohnenflüge,<br />

die Technik und die<br />

Unterhaltung :-)<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser!<br />

In diesem Magazin geht es um unsere<br />

Reisen und die <strong>Foto</strong>grafie.<br />

Wir möchten euch zeigen, was es in<br />

anderen Ländern zu entdecken gibt,<br />

aber auch einen Weg, wie ihr von<br />

euren Reisen fotografisch intensiver<br />

erzählen könnt.<br />

Ich möchte euch zeigen, wie ihr<br />

Geschichten mit euren Bildern<br />

"schreibt" und wie ihr spannende<br />

Geschichten entdeckt.<br />

Warum wir reisen...<br />

Die Winter sind dunkel und grau in Berlin.<br />

Deshalb machen wir uns in dieser Zeit immer auf in andere Länder.<br />

2017-2018 waren wir 4 Monate in Kambodscha.<br />

Wir reisen mit unseren Brompton Falträdern, um den Menschen und der Landschaft möglichst<br />

nah zu sein.<br />

"Ein Fahrrad ist langsam genug, um die Bäume zu sehen und schnell genug, um durch den<br />

Wald zu kommen."<br />

In diesem ersten Teil "<strong>Eyes</strong> <strong>of</strong> <strong>Cambodia</strong>" geht es hauptsächlich um die Menschen in<br />

Kambodscha. Wir berichten von Hilfsaktionen, den Märkten, unseren "Dronies" und ein wenig<br />

über die Geschichte und deren Spuren, die bis heute sichtbar und fühlbar sind.


4<br />

6 Portrait<br />

"Ein Portrait nimmst du nicht<br />

alleine auf.<br />

Der Andere schenkt es dir"<br />

Taucht ein in die Faszination<br />

Portraitfotografie. Ich gebe euch<br />

hier ein paar Tips. Traut euch.<br />

16 Sand in Kambodscha<br />

Das neue Gold auf unserer Erde.<br />

20 Der Mensch und sein Bild<br />

Die vollkommene Treue der<br />

Wiedergabe oder doch kein<br />

Abbild der Realität.<br />

22 Tabakblätter Ernte<br />

Schwarz Weiß <strong>Foto</strong>grafie<br />

32 Khmer Rouge<br />

Die Roten Khmer<br />

Muß ich unbedingt alles<br />

fotografieren?<br />

36 Armut in Kambodscha<br />

Wie kann ich respektvoll Armut<br />

begreifen und zeigen?<br />

42 Dronies<br />

Die etwas anderen Selfies.<br />

46 Polaroid auf Reisen<br />

Ein Werkzeug, um die Menschen<br />

in eure <strong>Foto</strong>grafien direkt mit<br />

einzubeziehen.<br />

52 Einkaufen und Streetfood<br />

Märkte mit ihren Menschen! Wie<br />

kann man die Besonderheiten<br />

eines Marktes darstellen?<br />

Funktioniert eine vegane/<br />

vegetarische Ernährung?<br />

66 Unsere Route<br />

Visual Story Telling<br />

70 Planet Brompton<br />

Wie kann man es sich leisten,<br />

4 Monate zu reisen?<br />

72 Digitale Nomaden<br />

Wie Klaus unterwegs weiter<br />

arbeitet.<br />

Impressum<br />

40 Hilfsorganisationen<br />

Sinn oder Unsinn?<br />

Persönliche Tipps<br />

<strong>Foto</strong> Tipps


5<br />

<strong>Eyes</strong> <strong>of</strong> <strong>Cambodia</strong>!<br />

Wir reisen mit Falträdern, um flexibel zu<br />

sein. Wir können mit ihnen in Museen und<br />

öffentlichen Anlagen unterwegs sein, ob<br />

fahrend oder gefaltet. In Städten sind wir<br />

schnell und anpassungsfähig.<br />

Unser einziges Gepäckstücke für 4 Monate<br />

sind jeweils eine Tasche, die vorne am<br />

Brompton angebracht ist. 24L Volumen<br />

müssen reichen für 4 Monate inkl.<br />

Kameraausrüstung, Polaroid und Laptop.<br />

Und unsere Drohne, eine DJI Inspire 1, für<br />

diese hat Klaus eine Transportbox gebaut,<br />

die uns als Anhänger an seinem Brompton<br />

begleitet.<br />

Was für eine verrückte Idee und warum die<br />

Drohne unbedingt mit mußte, was wir<br />

erlebt und "erfahren" haben, das könnt ihr<br />

in diesem Magazin nachlesen.<br />

Meine Leidenschaft in der <strong>Foto</strong>grafie sind<br />

Portraits. Teil1 dieser Ausgabe der<br />

Kambodscha Reise dreht sich um diese<br />

Menschen und ich h<strong>of</strong>fe ihr seht, was wir<br />

gesehen haben.<br />

Hochzeit in Kampong Chhnang


Portrait<br />

6


Ein Porträt nimmt man nicht alleine auf.<br />

Der andere schenkt es einem. Die Kraft<br />

eines Portraits liegt in dem Bruchteil<br />

einer Sekunde, in dem man etwas vom<br />

Leben der fotografierten Person<br />

versteht. Die Augen, der<br />

Gesichtausdruck, erzählen viel. Sie<br />

erzählen mir Dinge und es ist als ob<br />

ich ihre Geschichten aufzeichne.<br />

Eine Reise durch die Vielfalt der<br />

Menschen hier in Kambodscha.<br />

Dankbar, dass Sie mir diese Sekunde,<br />

diesen Augenblick, geschenkt haben.<br />

7<br />

<strong>Foto</strong>grafie<br />

Tipp<br />

Wahre Portraits nehmt ihr nicht<br />

heimlich oder im Vorrübergehen auf.<br />

Nehmt euch Zeit, bittet um Erlaubnis.<br />

Wenn das sprachlich schwierig ist,<br />

dann hilft Augenkontakt und ein<br />

Lächeln. Verängstigt die Menschen<br />

nicht mit eurer Technik. Seid gut<br />

vorbereitet bzgl. eurer Objektivwahl.<br />

Wenn ihr euch auf euer Gegenüber<br />

einlasst, dann werdet ihr im richtigen<br />

Moment auslösen.<br />

Und solltet ihr DAS Portrait gemacht<br />

haben, dann macht den Rest des<br />

Tages <strong>Foto</strong>frei. Schlendert ein wenig<br />

herum und genießt, was ihr geschafft<br />

habt.<br />

Übrigens: man kann den Menschen<br />

Geld geben, aber passt auf, dass es<br />

nicht eine Art Bezahlung wird. Sonst<br />

werdet ihr vielleicht nie das für euch<br />

perfekte Portrait erschaffen und den<br />

Menschen mit Respekt begegnen.


8


9


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11


12


13<br />

Mit all diesen Menschen in Kambodscha<br />

habe ich viel Zeit verbracht. Wir haben auf den<br />

Märkten nebeneinander gesessen. Wir<br />

haben gemeinsam Reiskuchen gegessen<br />

und den Trubel beobachtet. Es war<br />

laut, bunt, fröhlich - verrückt.<br />

Für das ein oder andere<br />

Portrait bin ich mehrfach zu den<br />

Menschen gegangen.<br />

Ich glaube, sie fühlten sich<br />

geschmeichelt, haben ihr Kleidung und<br />

ihre Tücher zurechtgerückt bevor ich das<br />

<strong>Foto</strong> machen durfte.


14


15


16


17<br />

Sand in<br />

Kambodscha


18<br />

<strong>Foto</strong>grafie<br />

Wann sollte ich nach Kambodscha reisen?<br />

Was muß ich bei der Ausrüstung beachten?<br />

Das hängt davon ab, was du magst. Das Land ist<br />

das ganze Jahr über warm, aber<br />

es gibt trotzdem verschiedene Jahreszeiten, die<br />

deine Reise bestimmen können.<br />

Von November bis Mai regnet es eher wenig.<br />

Diese Trockenzeit unterteilt sich in eine kühle<br />

Jahreszeit (Nov. – Feb.) und eine heiße Jahreszeit<br />

(März - Mai). Temperatur und Luftfeuchtigkeit<br />

steigen dann. Besuche der Tempelanlagen können<br />

hier unerträglich werden.<br />

Ein Besuch in Kambodscha während der Regenzeit<br />

ist vielleicht eine besondere Herausforderung aber<br />

vielleicht auch eine faszinierende Zeit, das Land zu<br />

sehen, wie es sich unter den täglichen Monsunfluten<br />

in eine feuchte tropische Grünfläche verwandelt .<br />

Ein weiterer Vorteil: es ist die ruhigste Zeit für den<br />

Tourismus und die Landschaft ist am Üppigsten.<br />

Egal wann du nun reist, deine Kamera und deine<br />

Objektive sind extremen Verhältnissen ausgesetzt.<br />

Entweder der Sand gelangt in jede Ritze oder die<br />

Feuchtigkeit macht den Objektiven zu schaffen.<br />

Tipp<br />

Die Hitze tut ihr Übriges.<br />

Bist du in Gegenden mit hoher Luftfeuchtigkeit<br />

unterwegs, dann lege dir ein paar kleine<br />

Päckchen Silicagel mit in deine <strong>Foto</strong>tasche. Verzichte<br />

bei solchen Verhältnissen auf den Wechsel deiner<br />

Objektive, um zu verhindern, dass sich im Inneren<br />

deiner Kamera Kondenswasser bildet.<br />

Vor Staub und Sand kannst du deine Ausrüstung nur<br />

bedingt schützen. Vor allem verstaue sie lieber<br />

einmal zu <strong>of</strong>t wenn du sie nicht verwendest. Am<br />

Ende des Tages kann man alles mit einem Pinsel<br />

reinigen. Auf Pressluft würde ich verzichten.<br />

Und dann ist da noch die Hitze: verzichte auf<br />

Lifeview und Langzeitbelichtungen und setze eher<br />

auf Einzelaufnahmen als auf Serienbilder.<br />

Deine Akkus solltest du übrigens genauso pflegen<br />

wie den Rest deiner Ausrüstung. Mindestens 2 sollten<br />

in deinem Gepäck sein.<br />

Zur Datensicherung: Mache sie täglich und am<br />

besten doppelt.


19<br />

Ein scheinbar endlos<br />

verfügbarer Rohst<strong>of</strong>f wird<br />

zur heißbegehrten Ware.<br />

Der Hunger nach immer<br />

neuen Wolkenkratzern in<br />

den großen Städten hat<br />

dramatische Folgen für<br />

Flüsse und Strände auch in<br />

Kambodscha.<br />

Sand ist nach Wasser der<br />

wichtigste Rohst<strong>of</strong>f der<br />

Menschheit. Allerdings gilt<br />

Wüstensand für die<br />

Betonproduktion als<br />

ungeeignet.<br />

„Sand ist so etwas wie die<br />

zweitmeist verbrauchte<br />

Ressource unserer Welt<br />

geworden, nach Wasser“,<br />

sagt Dirk Hebel vom<br />

Karlsruher Institut für<br />

Technologie (KIT). "Sande<br />

und Kiese in ganz<br />

verschiedenen Qualitäten<br />

stecken in Beton und<br />

Ziegelsteinen, in Gläsern,<br />

Straßen, Dämmen.<br />

Sand verfüllt die<br />

Kabelschächte für das<br />

schnelle Internet, er ist in<br />

Lacken, Klebst<strong>of</strong>fen,<br />

Kosmetika, in<br />

Solaranlagen und<br />

Computerchips. Sand ist<br />

ein versteckter Begleiter,<br />

der einen zwar jeden Tag<br />

umgibt, aber über dessen<br />

man sich überhaupt nicht<br />

so bewusst ist“<br />

Nicht so in Kambodscha.<br />

Dort ist man sich dessen<br />

bewußt. Nicht nur, weil er<br />

durch die Luft wirbelt und<br />

sich auf alles legt, was frei<br />

zugänglich ist, sondern<br />

auch weil man Sand für<br />

Länder wie China und<br />

Singapur in gigantischen<br />

Mengen fördert und damit<br />

Flüsse, Seen und Küsten<br />

extrem verändert.<br />

Mangrovenwälder<br />

werden vernichtet und der<br />

Fischfang verringert sich.<br />

Die Trinkwasserqualität<br />

kann sich dadurch<br />

verschlechtern, der<br />

Flusslauf sich ändern,<br />

Fischerei und Ökosysteme<br />

leiden.<br />

Leben mit dem Sand: der<br />

feine Sand wird von der<br />

Straße aufgewirbelt und<br />

macht die Luft stickig.<br />

In der Regenzeit wird er<br />

zu einer <strong>of</strong>t nicht<br />

befahrbaren, schlammigen<br />

Masse. Dann sind viele<br />

Menschen von den<br />

Städten abgeschnitten.


De<br />

20<br />

Wir sehen einen Menschen und in nur einem B<br />

machen wir uns ein „<br />

Blitzschnell entscheiden wir uns, welchen Weg w<br />

Gegenüber im vorbeigehen anlächeln<br />

Ist es eine Art Seelenabdruck, wenn wir einen Mensc<br />

kleinen Moment erwischen und auf unse<br />

Eigentlich sollte Porträt-<strong>Foto</strong>grafie eine Art Endschle<br />

Momente, in denen wir der Sehnsucht nach einer „vol<br />

Treue der Wiedergabe“<br />

Und schon ist es wieder mal vorbei mit der<br />

Realitätstreue der Abbildung. Wenn wir <strong>Foto</strong>s betrachte<br />

in einem or<br />

Nein, wir betrachten die aufg<br />

Gesichter viel kleine<br />

großer Wahrscheinlichkeit sogar sehr klein, au<br />

Warum also nicht einfach aufhören, nach der Realtität<br />

das hinnehmen, was wir glauben "zu glauben", zu wissen<br />

Diese Aufnahmen erzä<br />

Welche, das ist gan<br />

Denkt euch<br />

Vielleicht stimmt sie, viellei


21<br />

ruchteil einer Sekunde<br />

Bild“ von ihm oder ihr.<br />

ir gehen, ob wir unser<br />

oder eher ignorieren.<br />

hen in einem ganz<br />

r <strong>Foto</strong> bannen?<br />

uniger sein.<br />

lkommenen<br />

nachgehen.<br />

vollkommenen<br />

, dann eher nie<br />

ginal Maßstab.<br />

enommenen<br />

r und mit sehr<br />

f den Handys.<br />

zu suchen und<br />

oder zu sehen?<br />

hlen Geschichten.<br />

z euch überlassen.<br />

einfach welche aus.<br />

cht aber auch nicht.<br />

r Mensch – sein Bild!


Schwarzweiß – farblose Magie<br />

22<br />

Hätte man doch die Farbfotografie gar nicht erst<br />

erfunden!<br />

Schwarzweißfotografie zeigt den Moment, frei vom<br />

störenden Rest.<br />

Durch die Andersartigkeit ihrer Abbildung verlieh sie<br />

dem Abgebildeten einen besonderen Zauber.<br />

Sie konzentriert sich auf das, worum es im Bild geht.<br />

Schwarzweißfotografie liebt das Spiel mit Licht und<br />

Schatten! Klare Formen und Strukturen!


23


24<br />

Wann sollte ich Schwarz-Weiß sehen?<br />

D i e s e A u f n a h m e n e n t s t a n d e n i n e i n e m T a b a k b l ä t t e r f e l d . D a s<br />

s t r a h l e n d e G r ü n d e r B l ä t t e r r e f l e k t i e r t e i n d i e G e s i c h t e r .<br />

I m N a c h h i n e i n d i e g r ü n e n R e f l e x i o n e n z u f i l t e r n , g e h t b e i s o<br />

e i n e m M o t i v n i c h t , d e n n d a n n w ä r e a u c h d i e g r ü n e F a r b e d e r<br />

B l ä t t e r v e r l o r e n g e g a n g e n .<br />

E s w a r a l s o k l a r , d i e s e A u f n a h m e n w e r d e i c h s c h w a r z w e i ß<br />

k o n v e r t i e r e n .


25<br />

<strong>Foto</strong>grafie<br />

Tipp<br />

Wirkung von Farbfiltern in der Schwarz-Weiß bzw.<br />

Monochrom-<strong>Foto</strong>grafie<br />

Gelbfilter: Aufhellung von Bildelement wie z.B. Haut, Anteile<br />

von Landschaftsfotos. Die Komplementärfarbe Violett wird<br />

abgedunkelt. Violett ist in sehr dunkelblauen Himmel<br />

enthalten. Viele Blumen werden ebenfalls dunkler.<br />

Anwendungen: Portraitfotografie, Landschaftsfotografie,<br />

Pflanzenfotografie.<br />

Orangefilter: Die Komplementärfarbe Blau wird abgedunkelt.<br />

Dementsprechend gerne wird der Filter in der<br />

Landschaftsfotografie verwandt, um den Himmel oder blaues<br />

Wasser in der Wirkung zu unterstreichen. Orange selbst ist in<br />

dunklerer Haut, in Steinen, Herbstlaub und vielen anderen<br />

Motiven enthalten und wird mit dem Orangefilter aufgehellt.<br />

Anwendungen: Landschaftsfotografie, Architekturfotografie,<br />

Portraitfotografie.<br />

Rotfilter: Der Rotfilter ist ein sehr extremer Farbfilter in der<br />

Schwarzweißfotografie. Er wirkt auf alle roten Anteile (Haut,<br />

Lehm, Rost, Stein) aufhellend. Die<br />

Komplementärfarbe Grün wird schwarzweiß dunkel<br />

abgebildet. Das wirkt sich insbesondere in Landschaftsfotos und<br />

Pflanzen stark aus.<br />

Anwendungen: Landschaftsfotos, Industriefotografie,<br />

Streetphotography.<br />

Grünfilter: Komplementärfarbe Rot wird mit dem Grünfilter<br />

abgedunkelt wird. Eine rote Paprika wird sehr dunkel, grüne<br />

Anteile werden heller abgebildet. Das wirkt sich<br />

insbesondere in der Pflanzenfotografie extrem aus.<br />

Anwendungen: Pflanzenfotografie, Landschaften<br />

Blaufilter: Der Filter wird am Seltensten verwandt. Orangene<br />

Töne werden abgedunkelt (Komplementärfarbe). Blaues wird<br />

aufgehellt.<br />

Anwendungen: Architektur, evt. Streetphotography


26


27


28


29<br />

Seid unterwegs<br />

In meinen Workshops spreche ich<br />

auch darüber, dass ich meine<br />

<strong>Foto</strong>ausflüge plane. Aber wie<br />

plane ich, wenn ich nicht weiß,<br />

was auf mich zukommt?<br />

Bei meinen Entdeckungstouren<br />

habe ich keine Erwartungen,<br />

keine Pläne.<br />

Ich bewaffne mich mit möglichst<br />

wenig Aurüstung. Ein Objektiv<br />

muß reichen.<br />

Vergesst, dass ein <strong>Foto</strong> nur dann<br />

gut ist, wenn es 101% scharf ist.<br />

Also lasst auch das Stativ zu<br />

Hause.<br />

Müßt ihr die ISO hoch drehen, so<br />

dass Rauschen in den Aufnahmen<br />

entsteht, dann ist das auch ein<br />

Grund, später die Aufnahmen in<br />

schwarz- weiß zu wandeln.<br />

An einem Morgen in "Kampong<br />

Cham" fuhr ich mit meinem<br />

Brompton los. Entdeckte eine<br />

kleine Fähre, die vom Festland<br />

auf eine kleine Insel im Mekong<br />

fuhr.<br />

Eine Insel, die von Landwirtschaft<br />

geprägt ist, hauptsächlich durch<br />

Tabakanbau.<br />

Aber noch wußte ich auch das<br />

nicht. Nach 2 Stunden<br />

herumfahren entdeckte ich diese<br />

Menschen bei der Ernte und ging<br />

mitten hinein in das Feld.<br />

Sie fanden das irgendwie<br />

komisch. Ein Alien in ihrem<br />

Tabak.<br />

Ich machte nur wenige <strong>Foto</strong>s<br />

bedankte mich und ging wieder.<br />

Das hätte ich weder planen noch<br />

wiederholen können.<br />

Geplant hatte ich nur, dass ich<br />

möglichst flexibel sein wollte und<br />

das hat mir die Freiheit gegeben,<br />

nah an die Menschen<br />

heranzukommen.<br />

Ich sprang samt Fahrrad auf<br />

dieses Holzboot und bevor ich<br />

ich irgendeine Vorstellung hatte<br />

was mich erwarten könnte, war<br />

ich drüben.


<strong>Foto</strong>motive für<br />

Schwarzweiß-<strong>Foto</strong>grafie<br />

30<br />

Gute <strong>Foto</strong>motive für Schwarz-Weiß-<strong>Foto</strong>grafie sind<br />

einfach erklärt. Schwarzweißmotive besitzen Formen,<br />

Linien, Strukturen und Kontraste.<br />

- Reportagefotografie<br />

- Hochzeitsfotografie<br />

- Naturfotografie<br />

- Landschaftsfotografie<br />

- Architekturfotografie<br />

- Technikfotos<br />

- Portraitfotografie / Aktfotografie - Straßenfotografie<br />

- <strong>Foto</strong>grafie von abstrakten Motiven


31


32<br />

Gleichheit<br />

Bauern<br />

Demokratie<br />

Kommunismus<br />

Kollabor<br />

Killing Fields<br />

?<br />

Monarchie<br />

Hunger<br />

Vietnam<br />

Städter


33<br />

Khmer Rouge<br />

ateure<br />

Pol Pot<br />

1975-1979<br />

Folter<br />

USA<br />

Korruption<br />

Massenmord<br />

!<br />

China


Wenn man sich für<br />

Kambodscha interessiert,<br />

wird man sich auch mit der<br />

Geschichte Kambodschas<br />

beschäftigen.<br />

Zumindest mit der Zeit der<br />

Khmer Rouge unter Pol Pot.<br />

Geschichte und deren<br />

Zusammenhänge zu<br />

verstehen ist schwierig und<br />

füllt natürlich ganze<br />

Bücher.<br />

Auch hier ist es nicht ein<br />

Einzelner, der<br />

Veränderungen wollte und<br />

diese gewaltsam<br />

durchsetzte.<br />

Viele Menschen suchten<br />

nach Veränderung,<br />

Unabhängigkeit, auch der<br />

Unabhängigkeit z.B. von<br />

der kambodschanischen<br />

Monarchie und den<br />

militärischen Einmischungen<br />

der USA. Man suchte nach<br />

Gleichheit und Demokratie,<br />

besseren Lebensstandards<br />

und dem Ende der<br />

Korruption.<br />

Wie es dann letztlich zu<br />

diesen grausamen<br />

Vergehen an der eigenen<br />

Bevölkerung kommen<br />

konnte, ist unverständlich.<br />

Es führt aber dazu, dass<br />

die Menschen in<br />

Kambodscha noch heute<br />

traumatisiert sind.<br />

Vertreibung, Folterung,<br />

Hungersnöte,<br />

Ermordungen... dieses sitzt<br />

tief im Gedächtnis der<br />

Menschen.<br />

Wie man so etwas<br />

fotografisch erfassen kann,<br />

das weiß ich leider auch<br />

nicht, aber es gibt<br />

Menschen dort, die uns<br />

ihre persönlichen<br />

Geschichten erzählen, die<br />

sich mit der Geschichte<br />

ihres eigenen Volkes<br />

intensiv auseinander<br />

gesetzt haben.<br />

Solchen Menschen sollte<br />

man vielleicht zuhören.<br />

Orte wie die Killing Fields<br />

in Phnom Penh oder das<br />

Tuol-Sleng-Genozid-<br />

Museum (S21) sind<br />

"große" Erinnerungsorte,<br />

aber ich empfehle euch,<br />

auch die kleinen<br />

aufzusuchen.<br />

Orte, z.B. in der Nähe von<br />

Battambang, wie die<br />

Samrong Knong Killing<br />

Fields mit "The torture<br />

house museum" und "The<br />

wall <strong>of</strong> shadows" am Wat<br />

Samrong Knong. Solche<br />

Orte erzählen von<br />

grausamen Geschehnissen<br />

zu Zeiten Pol Pots, der<br />

"Säuberung" der<br />

kambodschanischen<br />

Gesellschaft, wie Pol Pot es<br />

nannte.<br />

34<br />

Pol Pot begann damit, alle<br />

Städter aufs Land<br />

umzusiedeln. So wurde die<br />

Masse der Bevölkerung in<br />

ländliche Kommunen<br />

untergebracht, die aus<br />

einzelnen Familien<br />

bestanden und in<br />

militärähnlichen Baracken<br />

wohnen mußten. Diese<br />

Politik beseitigte im Grunde<br />

genommen überall in<br />

Kambodscha jede Form der<br />

modernen, bürgerlichen<br />

Lebensweise und führte das<br />

Land in Abhängigkeit von<br />

einem extrem primitiven,<br />

landwirtschaftlichen Leben.<br />

Zudem fiel diese radikale<br />

gesellschaftliche<br />

Veränderung mit<br />

Mißernten, dem Ausbruch<br />

einer Hungersnot und mit<br />

Krankheiten zusammen.<br />

Allein diese Tatsache<br />

führte, noch bevor<br />

überhaupt die willkürliche<br />

„Säuberung“ begonnen<br />

hatte, zu einer erheblichen<br />

Anzahl von Todesfällen in<br />

der kambodschanischen<br />

Bevölkerung.


Von 1975 bis 1979 an der<br />

Macht, starben unter Pol<br />

Pot durch Hunger,<br />

Krankheiten, Folter und<br />

Ermordung, nach<br />

unterschiedlichen<br />

Schätzungen, zwischen<br />

750.000 und 2 Millionen<br />

Menschen, bei einer<br />

gesamt Bevölkerung von 8<br />

Millionen (Stand 1975).<br />

Es ist also so gut wie<br />

sicher, dass ihr einem<br />

Menschen begegnen<br />

werdet, dessen Eltern,<br />

Großeltern, Geschwister<br />

diese Zeit nicht überlebt<br />

haben und deren restliche<br />

Familie auch danach noch<br />

grausame Dinge erlitt.<br />

Vielleicht ist das der<br />

Zeitpunkt zu begreifen,<br />

dass unverständliche Dinge<br />

in fremden Ländern <strong>of</strong>t<br />

nicht zu begreifen sind.<br />

Es fehlt uns zu sehr an dem<br />

Wissen um die Geschichte<br />

und den Menschen.<br />

Lasst euch aber dennoch<br />

nicht abschrecken, diese zu<br />

erfahren.<br />

Es ist nicht eure<br />

Geschichte, ihr müßt nicht<br />

mitleiden. Respektvoll sein,<br />

Abstand wahren und ihnen<br />

zuhören.<br />

Sie sollen nicht schweigen<br />

oder zum Schweigen<br />

gebracht werden, weil wir<br />

uns schlecht fühlen. Sie<br />

sollen Ihre Geschichte<br />

erzählen und sie nicht<br />

"töten". Vielleicht hilft es ja,<br />

solchen Menschen zu<br />

begegnen, um die Spiralen<br />

der Gewalt künftig zu<br />

unterbrechen.<br />

35<br />

Lektüre<br />

Khmer Rouge (Kommunistische Partei Kambodschas) unter Pol Pot<br />

(vermutl. eine Abkürzung des französischen Begriffs „politique<br />

potentielle“ – oder: die „Politik des Möglichen“).<br />

<strong>Foto</strong>s S21, Tuol-Sleng-Genozid-Museum und Choeung Ek<br />

Völkermord-Gedenkzentrum, Killing Fields Phnom Penh.<br />

Es gibt viel Lektüre<br />

über die Geschichte<br />

Kambodschas und<br />

vieles ist lesenswert.<br />

Ein ganz besonderes<br />

Buch möchte ich euch<br />

aber dazu empfehlen:<br />

"Pol Pots Lächeln".<br />

Es geht um eine Reise<br />

einer schwedischen<br />

Delegation durch das<br />

Kambodscha der<br />

Roten Khmer. Über<br />

das, was sie sehen,<br />

glauben zu sehen und<br />

sehen wollen oder<br />

können.


36


Bevor wir unsere 4-monatige Fahrradreise<br />

durch Kambodscha "wagten", hatte ich<br />

keine Idee von dem Land und den<br />

Menschen. Es war meine erste Reise in<br />

asiatisches Land. Bis dahin kannte ich<br />

diese Länder nur aus Berichten. Ich dachte<br />

an bunt, Märkte, laut, Korruption, Armut,<br />

Freundlichkeit. Aber das, auf was wir<br />

trafen, hat alle meine Erwartungen im<br />

Positiven übertr<strong>of</strong>fen. Das Wort<br />

"Freundlichkeit" beschreibt bei weitem<br />

nicht ausreichend die Herzlichkeit der<br />

Kambodschaner oder Khmer, wie sie sich<br />

selbst nennen, gegenüber uns Ausländern.<br />

Dieses Lächeln, dieser Stolz, diese<br />

Zurückhaltung, diese Hilfsbereitschaft,<br />

diese Freude dieser Menschen. Eine<br />

unfassbare Menschlichkeit.<br />

37<br />

Wir reisen mit unseren Fahrrädern durch<br />

das Land, werden belächelt und bestaunt.<br />

Die Fahrräder ermöglichen eine Nähe, die<br />

sonst kaum erreichbar wäre.<br />

Eine Nähe zu dem Land mit allen unseren<br />

Sinnen.<br />

<strong>Foto</strong>grafie<br />

Tipp<br />

Objektivwahl<br />

Wenn ich keine Vorstellung habe, was<br />

mich auf meiner Reise fotografisch<br />

faszinieren könnte, dann bin ich gerne<br />

zuerst mit einem flexiblen Objektiv<br />

unterwegs.<br />

In meinem Fall ist es ein 24-300mm.<br />

Nicht sehr lichtstark in allen Bereichen,<br />

aber vor allem in Ländern wie<br />

Kambodscha ist es eigentlich immer<br />

ausreichend hell am Tag.


Armut in Kambodscha<br />

38<br />

Man müßte das Wort "arm" erst<br />

definieren wenn man in<br />

Kambodscha davon spricht, dass<br />

die meisten Menschen arm sind.<br />

Was die finanziellen Mittel, die<br />

Bildung und die medizinische<br />

Versorgung angeht, sind sie es.<br />

Ihre harte Zeit unter den vielen<br />

Besatzern und dann den Roten<br />

Khmer prägt sie bis heute.<br />

In einem sind sie definitiv reicher<br />

als wir Europäer:<br />

ihrem fantastischen Lächeln.<br />

Wir sind natürlich auch nur<br />

Touristen, die in das Land<br />

kommen, um unglaublich viele<br />

Erlebnisse mit zurück nach Hause<br />

zu nehmen und die Frage ist, was<br />

können wir dort lassen.<br />

Ich habe hier mal ein paar Tipps,<br />

nicht fotografischer Art :-) für euch<br />

bzgl. Spenden vor Ort:<br />

1. hab keine „Angst“ Menschen<br />

auf der Straße Geld zu geben.<br />

2.000 Riehl (0,45€) sind immer<br />

angemessen. Das Bauchgefühl<br />

funktioniert da und dann kann es<br />

auch schon mal mehr sein. Ich<br />

habe ein fixes Tagesbudget. Das<br />

hilft mir auch mal „Nein“ zu<br />

sagen.<br />

3. wenn dir jemand etwas zeigt,<br />

ein Handwerk, einen Ort, ein<br />

besonderes Essen, eine<br />

Vorführung, dann spende immer<br />

ein bisschen.<br />

Überleg Dir einfach, was es Dir<br />

wert ist:<br />

1 Dollar, 2 Dollar?<br />

(4.000 oder 8.000 Riehl).<br />

4. lass all deine plastikst<strong>of</strong>f<br />

Puppen zu Hause.<br />

Investiere lieber in vernünftiges<br />

Spielzeug, Lernmaterial und<br />

Kleidung. Frage dazu einfach bei<br />

einer Organisation nach, was<br />

denn benötigt wird.<br />

Müll gibt es schon genug in<br />

Kambodscha. Übrigens auch<br />

gebrauchte Kleidung. Die kannst<br />

Du hier auf Märkten kaufen und<br />

dann verschenken. Bitte nicht<br />

nach Kambodscha importieren.<br />

A n m e r k u n g :<br />

mach dir keinen Gedanken<br />

darüber, wenn du statt 50 cent<br />

mal 1 Dollar für das Essen<br />

bezahlst. Das tut dir nicht weh und<br />

den Menschen dort gut.<br />

2. auch wenn es weh tut, niemals<br />

Kindern Geld geben und ich<br />

denke, besser auch kein Essen<br />

kaufen.


39<br />

Gib etwas zurück! Lass etwas dort!<br />

Ich bin schlecht darin, wenn es z.B. um das Thema Basteln<br />

oder Singen geht. Aber wenn Du Zeit spenden kannst, dann<br />

ist es das beste selber vor Ort so etwas oder ähnliches zu tun.<br />

Fangt einfach an, die Kinder werden dazu kommen.<br />

Ich habe immer eine Polaroidkamera dabei und kann so wenigstens nicht<br />

nur <strong>Foto</strong>s mitnehmen, sondern auch ein Bild da lassen. Wir haben auch<br />

immer unterwegs gespendet und wir haben geübt, gelernt und gefühlt,<br />

wie es ist, so etwas bewusst und mit Freude zu tun.


40<br />

Hilfsorganisationen<br />

An dieser Stelle möchte ich einmal auf die vielen Hilfsorganisationen in<br />

Kambodscha, ob klein oder groß, eingehen.<br />

Kein sauberes Wasser zu haben ist eines<br />

der großen Probleme in diesem Land.<br />

Immer noch leiden vor allem Kinder an<br />

Durchfall, können deshalb nicht zur Schule<br />

gehen oder sterben sogar daran.<br />

Gerade in ländlichen Gegenden gibt es<br />

meistens keine sanitären Anlagen und kein<br />

sauberes Wasser zum Waschen.<br />

Die Lösung des Problems scheint in der<br />

Politik jedoch keine hohe Priorität zu<br />

haben.<br />

Wie sieht die Zukunft in Kambodscha aus?<br />

Teile der Bevölkerung sehen nicht, dass es<br />

aus der Regierung Unterstützung geben<br />

wird.<br />

Hilfsorganisationen wie die Kleine<br />

Hilfsaktion e.V. schaut vor Ort, wer<br />

dringend Hilfe braucht, liefert Reis an<br />

Familien in abgelegenen Orten, die nicht<br />

genug zu essen haben, kümmert sich um<br />

Kranke, die keine Aussicht auf medizinische<br />

Versorgung haben. Zudem kümmert sie<br />

sich um Menschen, die am grauen Star<br />

leiden und begleitet sie zu Operationen,<br />

übernimmt dafür Kosten und errichtet<br />

Schulen, sanitäre Anlagen und bildet<br />

Lehrer zum Thema Hygiene aus. Viele<br />

freiwillige Helfer sind so im Namen der<br />

Organisation in Kambodscha tätig.<br />

Und dann ist da noch *Seed: "Seed <strong>of</strong><br />

Small Beginnings".<br />

Ein kleines, unabhängiges, nur in<br />

Kambodscha tätiges Hilfswerk.<br />

Sie beschreiben auf ihrer Internetseite wer<br />

sie sind und was sie tun. Schaut am Besten<br />

dort nach.<br />

U. a. hat uns besonders beeindruckt wie<br />

diese Hilfsorganisationen sich vernetzen.<br />

um die richtige Hilfe an die richtigen Orte<br />

zu bringen.<br />

Sie alle bringen so viel Farbe, so viel<br />

Freude in das Leben der Menschen dort,<br />

die es nicht so leicht haben. Sie bringen<br />

medizinische Hilfe, errichten Schulen und<br />

bilden aus. Kindergärten, Umwelt, Wasser,<br />

Nahrung, Hygiene alles Themen, die sie<br />

gemeinsam mit den Menschen dort<br />

besprechen und sie bei der Verbesserung<br />

der Situation unterstützen.<br />

Es gibt noch viele solcher kleinen<br />

Organisationen, über die ich hier aber<br />

nicht im Detail berichten kann.<br />

Wenn ihr Fragen habt, spenden möchtet,<br />

aber nicht wißt wie und wohin, dann<br />

schreibt uns gerne an. Wir unterstützen<br />

euch bei der Suche nach der für euch<br />

richtigen Hilfsorganisation, damit das Geld<br />

direkt bei den Menschen vor Ort ankommt.<br />

Zu unserem "Donation Drone" Projekt,<br />

warum wir eine Drohne dabei hatten und<br />

wie man mit einer Drohne Spenden<br />

sammeln kann für Hilfen in Kambodscha,<br />

findet ihr in Heft 2.<br />

*Seed: Seed <strong>of</strong> Small Beginnings


41<br />

Lotos Stängel<br />

Die Lotospflanze wird als Zierpflanze und Nahrungsmittel verwendet.<br />

Die Blätter dienen zur Verpackung von Speisen, und Teile der Pflanze<br />

finden als Arznei Verwendung.<br />

Die Fasern der Stängel und Blätter können zu Lotosseide versponnen<br />

werden. Lotos hat großen Symbolwert, auf Grund seiner Fähigkeiten<br />

Schmutz abzuweisen. Die Pflanze ist Symbol für Reinheit, Treue und<br />

Erleuchtung, für Regeneration und Auferstehung.<br />

Zahlreiche Reliefs in Angkor zeigen auf Lotosblüten tanzende<br />

Apsaratänzerinnen und die 5 Türme von Angkor Wat sind ebenfalls<br />

Lotosblüten nachempfunden.


42<br />

Dronies<br />

Und das sind wir: Klaus & Andrea!<br />

Wir haben die Selfies für uns entdeckt, allerdings am<br />

liebsten als Dronies.<br />

Hier fliegen wir noch mit unserer großen Drohne der<br />

DJI Inspire 1, welche Klaus in einem Anhänger am<br />

Brompton transportierte. Dazu mehr im Heft 2 über<br />

Kambodscha.<br />

Diese Drohne macht qualitativ bessere Aufnahmen<br />

und auch viel mehr Eindruck, alleine durch ihre<br />

Größe, aber jetzt reisen wir mit einer DJI Mavic Air<br />

und die passt ins Handgepäck.


Koh Rong Sanloem<br />

43


44


45<br />

Dronies<br />

in<br />

- Sisophon<br />

- Battambang<br />

- Wat Ek Phnom<br />

- Djungle School Seed


46


47<br />

Polaroid - ein Bild "To Go"<br />

<strong>Foto</strong>grafieren ist meine Leidenschaft und deshalb<br />

möchte ich auch gerne anderen ermöglichen zu<br />

fotografieren. In einer Schule in Kambodscha, weit<br />

abgelegen von normal befahrbaren Straßen und<br />

während der Regenzeit unerreichbar, haben wir<br />

aus den Schubladen in Deutschland verwaiste<br />

Kameras mitgebracht.<br />

Aber auch eine Polaroid ist immer dabei. Für das<br />

unwiederbringbare S<strong>of</strong>ortbild.<br />

Die Kinder bekommen die Gelegenheit ein <strong>Foto</strong> von<br />

sich zu machen, ihren Familien oder der Kuh an<br />

ihrem Haus.


Polaroid<br />

48


49


50


<strong>Foto</strong>grafie<br />

Tipp<br />

Belichtungszeit / Blende / ISO<br />

Szenen dieser Art kann man nicht planen.<br />

Ihr müßt schnell sein. Darum wähl die<br />

Belichtungszeit so kurz wie möglich und<br />

arbeitet eher mit einer kleineren Blende.<br />

Behaltet dabei die ISO Automatik im<br />

Auge bei den Lichtverhältnissen vor Ort.<br />

Je nach Kamera nicht über 400-800 ISO<br />

gehen lassen und dann ggf. eher die<br />

Blende aufmachen. Belichtungszeit<br />

würde ich, bei z.B.einem 24-300mm<br />

Objektiv auf 1/250 stellen.<br />

51


52


53<br />

Einkaufen und<br />

Streetfood<br />

auf den Märkten<br />

Kambodschas


Dani, eine Freundin, ist mit mir auf den Markt gegangen. Ein Markt auf dem sie ihre<br />

Kindheit verbrachte. Jeder scheint sie zu kennen und freut sich, wenn sie auf ein<br />

Schwätzchen vorbei kommt.<br />

Ich bin Vegetarierin und das ist in Kambodscha nicht ganz einfach, aber Dani findet<br />

dann doch Unmengen an leckeren Sachen zum Kosten.<br />

Es ist laut, es ist bunt, es riecht überall nach Kräutern und... Zitronengras.<br />

Zitronengras wird vor<br />

Ort frisch gehobelt und<br />

die ätherischen Öle<br />

verströmen ihren Duft<br />

auf dem ganzen Markt.<br />

Nun, wir sind ja auch in<br />

der "Gemüseabteilung".<br />

Die Fisch- und<br />

Fleischabteilungen<br />

meide ich heute lieber.<br />

Wir treffen Danis<br />

Freunde und Familie<br />

und probieren wieder.<br />

Dann hier und da noch<br />

einen Kaffee oder<br />

grünen Tee und die<br />

Überlegung, was wir<br />

gemeinsam kochen<br />

könnten: "also eigentlich<br />

Dani, ich bin da eher<br />

unbegabt." Aber sie<br />

möchte irgendwie<br />

unbedingt, dass ich<br />

dann auch zurück in<br />

Deutschland für Klaus<br />

kochen kann.<br />

Wenn sie wüßte: da<br />

kocht eher Klaus für<br />

mich. Er ist da<br />

begabter.<br />

Aber egal. Die Taschen<br />

füllen sich und ich frage<br />

mich schon, wer das später alles essen soll? Aber sie ist in ihrem Element, und nicht<br />

zu stoppen. Ein paar Ameiseneier nimmt sie dann auch noch mit. Die werden später<br />

geröstet und wie Chips gegessen.<br />

Der Roller quillt über mit Taschen und ich glaube nicht so recht, dass es etwas mit<br />

dem Fahren wird, aber... klar, Asiaten ist das Rollerfahren in die Wiege gelegt.<br />

54


Am Abend wird dann gekocht und ich werde Danis größter Fan.<br />

In Kambodscha müßt ihr euch unbedingt verzaubern lassen und vielleicht könnt ihr<br />

einen Kochkurs besuchen. Ihr werdet begeistert sein, aber leider in Deutschland<br />

auch wieder enttäuscht. Ernüchternd wenn man zurück ist und schon die Zutaten<br />

nicht in der Qualität zu bekommen sind.<br />

In Kambodscha hat man die natürliche Verpackung noch nicht ganz aufgegeben.<br />

Bananenblätter werden zum<br />

Garen verwendet und zum<br />

Verpacken. Egal ob gegrillte<br />

Hähnchen oder Reiskuchen<br />

darin verpackt werden, es<br />

sieht auch noch toll aus.<br />

Kräuter finden wir in großen<br />

Mengen in unseren<br />

Nudelsalaten und manche<br />

schmecken<br />

gewöhnungsbedürftig, aber<br />

nur am Anfang.<br />

Meistens ist alles unglaublich<br />

süß, was dazu führte, dass<br />

wir zurück in Deutschland<br />

erst mal jeglichen Zucker<br />

vermieden. Es war einfach zu<br />

viel.<br />

Wir hatten köstlichen<br />

Bananenblütensalat, haben<br />

fast täglich eine Ananas<br />

gegessen und unreife<br />

Mangos, mit einem scharfsüß-salzigen<br />

Gewürz,<br />

schätzen gelernt.<br />

An der Jack Frucht haben wir<br />

uns direkt überfuttert und sie<br />

dann gemieden.<br />

Naja und die Stinkfrucht,<br />

Durian, wir konnten die<br />

Begeisterung dafür nicht<br />

teilen.<br />

In Kambodscha sich als Vegetarier zurecht zu finden, kann an abgelegenen Orten<br />

schwierig sein, aber nicht unmöglich. Das Prinzip kein Fleisch oder Fisch zu essen<br />

versteht man dort nicht unbedingt und dann kann es passieren, dass du eine Suppe<br />

bestellt hast und dir sicher warst, alles richtig gemacht zu haben, sie jetzt aber mit<br />

einem Berg an Eingeweiden vor dir steht. Da mußt du durch :-)<br />

55


DerZimtapfel -<br />

weißes Fleisch mit<br />

einem süß<br />

säuerlichen<br />

Geschmack.<br />

56


57


Bananen-<br />

Blüte<br />

Frucht<br />

Blätter<br />

58


59


Veganes Amok - Khmer Kokos Curry - Happy<br />

60


61


Reis und<br />

Bananen<br />

gegrillt in<br />

Bananenblättern.<br />

62


63


64


Jackfrucht -<br />

süß wie<br />

Gummibärchen<br />

65


66<br />

<strong>Foto</strong>grafie<br />

Tipp<br />

Visual Story Telling<br />

Du möchtest doch bestimmt deiner Familie, deinen<br />

Freunden nach deiner Reise in Bildern erzählen, was<br />

du gesehen, was du erlebt hast. Jetzt kannst du sie<br />

mit 1.000 Landschaftsaufnahmen langweilen, ihnen<br />

die Aufnahmen von Angkor Wat zeigen, die sie<br />

auch bei Ikea in der Rahmenabteilung bekommen,<br />

bunte Märkte, die es auch in anderen asiatischen<br />

Ländern gibt... oder ihr erzählt Geschichten.<br />

Versteht mich nicht falsch, alles das Genannte hat<br />

auch seine Berechtigung, aber die ein oder andere<br />

persönlich erlebte, persönlich entdeckte Geschichte<br />

wird den Abend, den Vortrag zu einem einmaligen<br />

Erlebnis machen.<br />

Aber wie erzählt man nun eine Geschichte in <strong>Foto</strong>s?<br />

Ihr müßt wachsam sein. Wenn etwas eure<br />

Aufmerksamkeit erweckt, dann achtet darauf, ob es<br />

sich evtl. wiederholt, wiederholen lässt.<br />

Vielleicht macht ihr an jedem Ort ein Selfie mit einem<br />

Einheimischen? Oder ihr fotografiert jeden Ort, an<br />

dem ihr eine Ananas esst, oder ihr fotografiert<br />

komische Straßenschilder. Erinnert ihr euch an die<br />

Polaroidstory von Seite 42? Auch das könntet ihr an<br />

vielen Orten wiederholen.<br />

Unsere ganz persönliche Geschichte ist natürlich das<br />

Reisen mit unseren Brompton Falträdern und immer<br />

wieder war das Falten für die Zuschauer eine große<br />

Freude, Klaus Kiste mit der Drohne der absolute<br />

Hingucker. Jeder wollte wissen, was darin ist und<br />

irgendwie war dann die Enttäuschung groß... nur<br />

eine Drohne. Wahrscheinlich vermutete man eine<br />

ausgeklügelte Garküche darin :-)<br />

Und so reisten wir durch das Land und hatten<br />

unglaublich viele wunderbare Begegnungen und<br />

Erlebnisse.


Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben!<br />

67<br />

Warum reisen wir mit<br />

Fahrrädern? Warum haben<br />

wir eine Drohne im<br />

Anhänger dabei? Und wie<br />

können wir es uns leisten, 4<br />

Monate unterwegs zu sein?<br />

Und warum brauchen wir<br />

nur 4 Shirts, 2 Hosen und 1<br />

paar Schuhe, 1 Fleece und<br />

1 Jacke?<br />

Reisen war und ist immer<br />

abenteuerlich.<br />

Lediglich die Geschichten,<br />

die man später zu erzählen<br />

hat, unterschieden sich.<br />

Früher waren es sicherlich<br />

die fremden Kulturen, die<br />

besonderen Düfte, die<br />

exotischen Früchte, von<br />

denen man berichtete. Man<br />

sprach über die so anders<br />

aussehenden Pflanzen, über<br />

Tiere, die man sich nicht<br />

vorstellen konnte und über<br />

Traditionen, die einen<br />

staunen ließen.<br />

Das hat sich verändert.<br />

Unsere Globalisierung führt<br />

dazu, dass man glaubt, das<br />

alles schon zu kennen. Auch<br />

bevor man selbst dort war.<br />

Aber das stimmt nicht. Da<br />

reicht kein Film über das<br />

Andersartige, kein<br />

Magazin, keine VR<br />

Erfahrung.<br />

Wie ist es mit riechen,<br />

spüren und schmecken?<br />

Eine Ananas am<br />

Straßenrand in<br />

Kambodscha, frisch<br />

geschnitten, saftig, goldgelb<br />

und unbeschreiblich süß, ist<br />

durch nichts zu ersetzen.<br />

Dazu das Lächeln der<br />

Verkäuferin, die Geduld mit<br />

der sie die Frucht für euch<br />

zubereitet. Der warme<br />

Wind, der euch austrocknet<br />

und immer gieriger macht.<br />

Wie wollt ihr das erleben,<br />

ohne dort gewesen zu sein?<br />

Denn der eigene Blick für<br />

die Details oder das<br />

Wesentliche der Dinge wird<br />

letztlich die Inhalte eines<br />

nachträglichen<br />

Reiseberichtes bestimmen.<br />

Und daran wird sich auch<br />

der Wert für die daheim<br />

gebliebenen Zuhörer<br />

bemessen. Aber vor allem<br />

auch der Wert, den die<br />

Reise für euch hatte.<br />

Natürlich stellt sich auch die<br />

Frage, ob man angesichts<br />

der riesigen Unterschiede<br />

zwischen unseren<br />

Möglichkeiten und den der<br />

Menschen in Kambodscha<br />

überhaupt dort reisen darf.<br />

Ist das schon eine Art<br />

Voyeurismus?<br />

Das Reisen heute hat sich<br />

für diejenigen verändert,<br />

die nicht nur mit den<br />

Scheuklappen eines<br />

Durchschnittstouristen auf<br />

Fun-Reise begeben, sondern<br />

den wahren Zustand der<br />

Welt bewusst an sich<br />

heranlassen. Reisen kann<br />

auch heute noch Menschen<br />

stark verändern.<br />

Man kann immer noch viel<br />

erleben wenn man eine<br />

"Reise tut". Man kann viel<br />

mit nach Hause nehmen und<br />

andere neugierig machen.<br />

Mit welchem Blick man bei<br />

seiner Reise auf die Welt<br />

schaut, welches Auge man<br />

<strong>of</strong>fen lässt, ob man dafür<br />

das Herz dabei aktiviert<br />

und den Verstand ein- oder<br />

ausschaltet, ob man den<br />

Blick tiefer auf die Zustände<br />

lenkt, das ist allerdings eine<br />

Frage, die jeder für sich<br />

selbst beantworten muß.<br />

Eines ist sicher, eine Reise<br />

bietet einem die Chance,<br />

mit einem erweiterten Blick<br />

auf unsere Welt zu<br />

schauen.<br />

Mit den Fahrrädern sind wir<br />

näher dran. Die Drohne<br />

ermöglicht, uns etwas da zu<br />

lassen: wir haben Spenden<br />

gesammelt für ein Projekt<br />

dort vor Ort.<br />

4 Monate reisen? Schaut<br />

mal auf Seite 42. Und zu<br />

unserer Kleidung: haben wir<br />

nicht immer viel zu viel<br />

dabei?<br />

Wir teilen uns nicht die<br />

Zahnbürste, aber die<br />

Zahnpasta. Wir haben nur<br />

ein Handtuch und ein<br />

Duschgel dabei. Allerdings<br />

jeder seinen Laptop.<br />

Mehr Ausrüstung bedeutet<br />

mehr Balast.<br />

Weniger ist mehr!


68


69


70<br />

Planet Bromp<br />

Gehört die Antwort auf die Frage "Wie<br />

könnt ihr euch 4 Monate reisen leisten" in<br />

so ein Magazin? Ich weiß es nicht.<br />

Ich glaube, das ist auch die falsche Frage.<br />

Vielleicht wäre es besser zu fragen, auf was<br />

wir verzichten können und wollen?<br />

Es gibt 2 entscheidende Antworten.<br />

Erstens: wir haben nicht mehr oder<br />

weniger Geld als andere, wir geben es nur<br />

anders aus.<br />

Wir haben keine Abos und kein Auto, keine<br />

anderen Verpflichtungen.<br />

Miete und Krankenversicherung muß<br />

leider bei so einer "Kurz"Reise weiter<br />

laufen.<br />

Das Reisen mit einem Fahrrad, das Essen<br />

an den Ständen auf der Straße und<br />

günstige Unterkünfte machen das Leben<br />

evtl. sogar günstiger als zu Hause.


71<br />

ton<br />

Zweitens: In Berlin arbeite ich von April bis<br />

Oktober an 7 Tagen in der Woche. Das<br />

entspricht 196 Arbeitstagen. Bei einem<br />

normalen 5 Tage Job mit im Schnitt 40<br />

Arbeitstagen Urlaub incl. Feiertage kommt<br />

das auf das Gleiche heraus: 240 Tage - 40<br />

Tage = 200 Tage.<br />

Klaus ist "Digitaler Nomade". Er kann von<br />

überall arbeiten und auch darüber und wie<br />

es mit einem Brompton so ist, wie man so<br />

eine Kiste als Anhänger baut und warum<br />

er zum Bromptonauten wurde, darüber<br />

schreibt er in seinem Blog<br />

Planet Brompton


72<br />

Digitaler<br />

Habt ihr euch schon immer mal<br />

gefragt was es eigentlich bedeutet,<br />

wenn man von "Digitaler Nomade"<br />

spricht?<br />

Wikipedia sagt dazu: "Ein digitaler<br />

Nomade ist ein Unternehmer oder<br />

auch Arbeitnehmer, der fast<br />

ausschließlich digitale Technologien<br />

anwendet, um seine Arbeit zu<br />

verrichten und zugleich ein eher<br />

ortsunabhängiges beziehungsweise<br />

multilokales Leben führt.".<br />

Aha.<br />

Es gibt sie tatsächlich, eine<br />

Gemeinschaft, die diesen Lebensstil<br />

laut propagiert, ein lifestyle, vielleicht<br />

sogar eine Bewegung.<br />

Sie schreiben darüber und inszenieren<br />

sich. Das nervt manche Menschen.<br />

Kann ich verstehen. Aber warum seid<br />

ihr dann nicht auch von Bloggern,<br />

Trekkies, Nerds oder Instagrammern<br />

genervt?<br />

Neueste Mode: Selfie mit Maske gegen<br />

Corona.<br />

Davon könnte ich bald genervt sein.<br />

Ist da ein bisschen Neid dabei?<br />

So ein "Digital Nomad" zeigt sich bei<br />

Sonnenuntergang in Afrika. Neben sich<br />

ein kühles Bier und in der Ferne ein<br />

paar Giraffen.<br />

Leute, da braucht ihr nicht neidisch<br />

drauf sein.<br />

Der ist wahrscheinlich gestreßt, weil<br />

die Internetverbindung für die<br />

Onlinevideokonferenz hakelt und er<br />

zugesagt hat, dass er seine neuen<br />

Änderungen vorstellt.<br />

Dann nerven die Mücken, der Schweiß<br />

läuft die Stirn herunter, das Laptop<br />

fängt an zu rauschen: es ist zu heiß.<br />

So oder so ähnlich sieht das nämlich<br />

aus.<br />

Es gehört eine ordentliche Portion<br />

Disziplin dazu, auf so einer Reise zu<br />

arbeiten.<br />

Über all das wird ein Digitaler Nomade<br />

aber wahrscheinlich nicht sprechen.<br />

Zumindest innerhalb der Community<br />

nicht. Schließlich wollen einige ihre<br />

Seminare zu dem Thema ja verkaufen.<br />

"Wir haben genug von dieser<br />

ständigen happyness!"<br />

Ja, verstehe ich. Aber eins ist klar:<br />

Digitale Nomaden lieben ihr Leben<br />

wirklich.


73<br />

Nomade<br />

Wie sieht das nun bei Klaus aus wenn wir reisen?<br />

Er sagt mir wann er online gehen muß, wann er eine gesicherte<br />

Internetverbindung braucht, wann er ganze Tage arbeiten muß, wann halbe Tage<br />

reichen.<br />

Danach planen wir immer wenige Tage im voraus die Etappen und die Routen,<br />

bauen Puffer ein, weil es vor allem durch die Feuchtigkeit und Hitze zu massiven<br />

Problemen kommen kann.<br />

Ja, es stimmt, die Orte an denen er arbeitet sind <strong>of</strong>t wunderschön und dennoch<br />

ist es auch Arbeit und nicht nur Freizeit.<br />

Das soll jetzt kein Plädoyer gegen "Digitales Nomadentum" sein.<br />

Es soll nur zeigen, dass eine gehörige Portion Disziplin aufzubringen ist, um an<br />

solchen wunderschönen Orten zu arbeiten :-)<br />

Klaus!


74<br />

E r w a r t e n i c h t s v o n d e i n e r<br />

R e i s e i n K a m b o d s c h a !<br />

W e n n D u D i c h w u n d e r s t ,<br />

U n v e r s t ä n d n i s a u f k o m m t ,<br />

d a n n i s t g e n a u d a s d e r<br />

M o m e n t , a n d e m D u i n d a s<br />

L e b e n i n K a m b o d s c h a<br />

e i n s t e i g s t .<br />

E s l o h n t s i c h !<br />

E i n S c h o k o l ä d c h e n a u f d e m K o p f k i s s e n w i r s t d u n i c h t f i n d e n .


75<br />

IMPRESSUM<br />

Wenn Du Fragen hast zu einem der Themen in diesem Heft, wenn du dich für <strong>Foto</strong>reisen oder <strong>Foto</strong>workshops<br />

interessierst, dann sende uns gerne eine eMail.<br />

Die Inhalte dieser Seite sind urheberrechtlich geschützt. Ohne schriftliche Einwilligung seitens der<br />

Autorin darf der Inhalt in keiner Form verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.<br />

Dieses Magazin wurde mit größtmöglicher Sorgfalt zusammengestellt. Trotzdem kann keine Gewähr für die<br />

Aktualität, Korrektheit oder Vollständigkeit der enthaltenen Informationen übernommen werden.<br />

Text: Andrea Künstle | Klaus Breuer<br />

Bildmaterial: Andrea Künstle | Klaus Breuer<br />

Inhaltlich verantwortlich:<br />

Andrea Künstle<br />

Wilhelminenh<strong>of</strong>straße 83-85 | Atelierhaus 79<br />

12459 Berlin<br />

E-Mail: andrea@kuenstle.de<br />

Telefon: +49 (0) 151 514 555 35<br />

Hier noch eine Linkliste der im Heft genannten Firmen, Vereine oder Privatpersonen und deren Blogs und<br />

Webseiten:<br />

Hilfsorganisation in Kambodscha: Seed <strong>of</strong> Small Beginnings<br />

Klaus Blog zu Brompton Falträdern: Planet Brompton<br />

Meine Webseite: Künstle <strong>Foto</strong>grafie<br />

Brompton Händler unseres Vertrauens: Kultrad Brompton Falträder<br />

Hersteller unserer Drohne: DJI Drohnen Hersteller<br />

Mein Blog über Reisen und <strong>Foto</strong>grafie: Streetpepper<br />

Unsere Luftbildaufnahmen: Jokeair<br />

Berlin, April 2020


<strong>Foto</strong><br />

<strong>Fernweh</strong><br />

Ein Magazin von Künstle <strong>Foto</strong>grafie<br />

Wenn Fernreisen schwierig wird, soll "<strong>Foto</strong><br />

<strong>Fernweh</strong>" fremde Länder zu euch bringen. Gepaart mit<br />

ein paar <strong>Foto</strong>tipps, "Digitalem Nomadentum" und dem<br />

Leben auf dem Fahrrad, wenn man mit minimalem<br />

Gepäck unterwegs ist. 4 Monate sind wir durch<br />

Kambodscha gereist und haben fantastische<br />

Menschen kennen gelernt und atmberaubende<br />

Sichtweisen auf das Land bekommen. Ein Abenteuer - eine Reise gegen <strong>Fernweh</strong>.<br />

Kommt mit uns und taucht ein in eine andere Kultur.<br />

Mehr über uns und unsere Arbeiten findet ihr über Andrea Künstle <strong>Foto</strong>grafie ,<br />

Jokeair Luftaufnahmen oder über unseren Blog Streetpepper. Mehr zu Digitalem<br />

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