Toni braucht Ihre Hilfe! Tierpensionen Kein guter Platz - Tierheim Linz
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Botanik | 10<br />
Haben Sie’s gewusst? Der OÖ. Landestierschutzverein<br />
trägt in seinem Titel auch die Bezeichnung „Verein<br />
für Naturschutz“. Nachstehend bringen wir Ihnen<br />
daher Kostbarkeiten aus dem Bereich der Planzen<br />
näher.<br />
Frauenschuh<br />
Cypripedium calceolus, Orchideengewächs<br />
Der größte Schatz unserer heimischen Flora ist wohl der Frauenschuh,<br />
eine Orchidee. Selten fndet man seine Blüten Anfang<br />
Juni in Gebirgslagen an Abhängen in Wassernähe und er steht<br />
selbstverständlich unter Naturschutz.<br />
Wie jede Orchidee hat auch der Frauenschuh sechs Blütenblätter,<br />
allerdings muss man da beim Zählen schon genau hinsehen,<br />
denn ein gelbes Blütenblatt ist zum Pantoffel aufgeblasen und<br />
zwei braune Blütenblätter sind hinter dem „Schuh“ zusammengewachsen<br />
und nur mehr an den beiden Zipfeln zu erkennen.<br />
Sehr raffiniert ist der Frauenschuh beim Sicherstellen seiner Bestäubung<br />
durch Insekten, meist Erdbienen. Er gehört nämlich<br />
zu den so genannten Kesselfallenblumen.<br />
Seine Blüten strömen wunderbaren Duft aus, der sogar für<br />
menschliche Nasen bezaubernd ist.<br />
Für Düfte gibt es ja in der Sprache zu wenige Ausdrücke, um<br />
sie wirklich beschreiben zu können, aber der Duft des Frauenschuhs<br />
ist der Duft des ganzen Frühlings.<br />
Unwiderstehlich angelockt vom Duft, nehmen die Insekten am<br />
Rand des Schuhs <strong>Platz</strong>, Dieser ist jedoch so glatt, dass die Insekten<br />
ausrutschen und in den Schuh hineinplumpsen. Der einzige<br />
gangbare Weg ins Freie ist durch dunkle Fransen und<br />
Lichtfenster markiert und führt durch eine Engstelle, wo sie<br />
beim Hindurchzwängen das Pollenpaket an den Rücken geklebt<br />
bekommen. Bei der nächsten Blüte, auf die sie unweigerlich wieder<br />
hereinfallen, streifen sie das Pollenpaket dann ab und befruchten<br />
so die Blüte.<br />
Wir betreuen im Auftrag und Anspruch unserer offiziellen<br />
Vereinsbezeichnung entsprechend ein durch<br />
Erbschaft an uns gelangtes Waldgrundstück in Hartkirchen,<br />
in dem wir 50 vom Aussterben bedrohte<br />
Waldbaumarten gepflanzt haben. Im Besonderen<br />
stellen wir nachfolgend den Hopfen vor.<br />
Hopfen<br />
Humulus lupulus, Hanfgewächs<br />
Jedermann kennt den Hopfen als Bierwürze. Als im 8. Jhdt. nach<br />
Chr. die Bier brauenden Mönche in den Klöstern bei ihren Experimenten<br />
mit Kräutern als Würze auf den Hopfen kamen, landeten<br />
sie einen durchschlagenden Erfolg. Die Bitterstoffe des<br />
Hopfens verleihen dem Bier den herben Geschmack und sind<br />
verantwortlich für seine beruhigende Wirkung. Verwendet werden<br />
die unbefruchteten weiblichen Blütenähren (Zapfen). Der<br />
Hopfen ist zweihäusig., das heißt, es gibt Pfanzen mit ausschließlich<br />
weiblichen und solche mit ausschließlich männlichen<br />
Blüten.<br />
Wie wohl das Bier der Ägypter vor 4000 Jahren geschmeckt haben<br />
mag, die noch keine Hopfenwürze kannten?<br />
Der Hopfen ist eine schnell wachsende Kletterpfanze, die bis<br />
zu 50 Jahre alt werden kann. Es schadet ihm daher wohl kaum,<br />
wenn man im Frühling seine ersten Sprossen pfückt, um sie als<br />
Gemüse zu essen.<br />
Hopfen ist sehr gesund und die Liste seiner Heilwirkungen ist<br />
lang. Er gilt als beruhigend, antibakteriell, blutreinigend, entzündungshemmend,<br />
schmerzstillend, gegen nervöse Herzbeschwerden,<br />
Magen- und Darmkrämpfe, Schlafstörungen, Migräne,<br />
Wechseljahrsbeschwerden, Menstruationsstörungen,<br />
Haarausfall etc. Da er auch Phytohormone enthält, die dem Östrogen<br />
ähneln, führt z. B. zu großer Bierkonsum zu einer Zunahme<br />
des Bauchumfangs und Brustbildung auch bei Männern.<br />
Diese Nebenwirkungen sind aber beim Genuss des Hopfens als<br />
Gemüse nicht zu erwarten, daher folgen nun Rezepte für die<br />
Zubereitung von Hopfensprossen:<br />
Hopfensprossen mit Butter und Brösel<br />
Hopfensprossen waschen, zusammenbinden und in gesalzenem<br />
Wasser al dente weich kochen (dauert nur wenige Minuten),<br />
mit Butter und Brösel servieren.<br />
Gut zu den Hopfensprossen passt auch eine Sauce Hollandaise<br />
(2 Eidotten, E EL Suppe, Salz, Pfeffer, über Wasserdampf<br />
dickschaumig schlagen und 15 dag zerlassene Butter<br />
und Zitronensaft darunter rühren).<br />
Wem die Sauce Hollandaise zu üppig ist, kann auch eine wesentlich<br />
kalorienärmere Sauce zubereiten:<br />
3 EL Butter, 1 EL glattes Mehl, 1 Prise Zucker, 1 Prise Salz<br />
in der Pfanne anschwitzen, mit ¼ l Hopfenkochsud aufgießen<br />
und eindicken lassen, zum Schluss mit Zitronensaft und<br />
Pfeffer mischen.