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KEM Konstruktion 04.2020

Trendthemen: Digitalisierung, Additive Manufacturing; KEM Porträt: Prof. Christoph Lütge, TU München; KEM Perspektiven: Digitalisierung im Leichtbau - Kein Ende der Diät

Trendthemen: Digitalisierung, Additive Manufacturing; KEM Porträt: Prof. Christoph Lütge, TU München; KEM Perspektiven: Digitalisierung im Leichtbau - Kein Ende der Diät

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Das<br />

Engineering<br />

Magazin<br />

04 2020<br />

www.kem.de<br />

Digitale und reale Dimensionen innovativer Produkte<br />

Titelstory – Seite 36<br />

Bürstenlose Motoren<br />

mit hoher Drehmomentdichte<br />

Schlank<br />

produzieren<br />

Schaltschrankbau<br />

Seite 56<br />

Ausfall<br />

vermeiden<br />

Dichtungen<br />

Seite 64<br />

Hürden<br />

überwinden<br />

Verbindungstechnik<br />

Seite 80<br />

Im Gespräch | „Eine Menge ethischer Chancen von KI“<br />

Prof. Christoph Lütge, Leiter des IEAI an der TU München – Seite 12 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020 1


4 MILLIONEN<br />

SCHRITTE WEITER<br />

DIE INTELLIGENTE KUPPLUNG.<br />

2 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020<br />

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EDITORIAL<br />

Nutzen wir die Zeit<br />

Zeit ist ein knappes Gut – das gilt auch in den durch das Auftreten des neuen Corona -<br />

virus geprägten Zeiten. Hersteller medizinischer Ausrüstungen etwa sind jetzt gefragt,<br />

den zu erwartenden hohen Bedarf bei Beatmungsgeräten in kurzer Zeit zu decken.<br />

Parallel dazu stoppen allerdings die großen Automobilbauer ihre Werke und auch viele<br />

der mittelständisch geprägten ‚Hidden Champions‘ müssen ungewollt in Warteposition<br />

gehen. Damit ergibt sich eine Chance: Jetzt ist Zeit vorhanden, um sich umzuschauen<br />

und das eigene Handeln neu zu bewerten. Konkret beispielsweise mit Blick auf die<br />

Frage, welche Chancen die Künstliche Intelligenz (KI) bietet.<br />

„KI ist eine Technologie, die viel ändern wird – Technik, Zulieferketten und Prozesse, und<br />

viel Wissen wird einfach entwertet“, berichtet etwa Prof. Christoph Lütge, Leiter des<br />

Institute for Ethics in Artificial Intelligence an der TU München. Er rät insbesondere<br />

Mittelständlern, sich in ihren Nischen von Marktführerschaften nicht zu sicher zu fühlen.<br />

Im <strong>KEM</strong> Porträt unseres Korrespondenten Nico Schröder (ab S. 12) betont er, dass es<br />

keinen Grund gebe, vor der Nutzung von Daten angesichts der DSGVO zurückzuschrecken.<br />

„Es geht um Kooperationen mit anderen Unternehmen über die interne Datennutzung<br />

hinaus – und das ist mit der DSGVO möglich, sagen selbst diejenigen, die diese<br />

entwickelt haben.“ Interessant ist auch der Gedanke, dass ein besonderer KI-Ethik-<br />

Fokus ein Alleinstellungsmerkmal europäischer Hersteller werden könnte.<br />

Nicht immer jedoch muss es direkt KI sein, um Chancen und Veränderungen zu entdecken.<br />

So verschiebe sich etwa beim Leichtbau die Grundlage des Effizienzgewinns<br />

vom Endprodukt Auto in den Produktionsprozess – und die Reduzierung von Treibhausgasen<br />

werde im übertragenen Sinne nicht mehr nur am Auspuff gemessen,<br />

berichtet unser Kollege Tobias Meyer nach dem Besuch einer Veranstaltung beim<br />

Umformspezialisten Schuler (<strong>KEM</strong> Perspektiven ab S. 22).<br />

Mehr Präzision.<br />

Hochgenaue<br />

Wegmessung<br />

Kapazitive Sensoren für Weg,<br />

Abstand & Position<br />

Höchste Messgenauigkeit und Stabilität<br />

Temperaturbereich -270°C bis +200°C<br />

Hohe Störsicherheit bei Magnetfeldern<br />

Kundenspezifische Ausführungen für<br />

OEM und Serienintegration<br />

Ideal für industrielle Messaufgaben:<br />

F&E, Maschinenbau und Automation<br />

Übrigens: Alle Themen, über die wir berichten, finden Sie online übersichtlich<br />

angeordnet – unter kem.de. Bleiben Sie gesund!<br />

Dipl.-Ing. Michael Corban<br />

Chefredakteur <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />

michael.corban@konradin.de<br />

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Spaltmessgerät<br />

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für Service und<br />

Instandhaltung<br />

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micro-epsilon.de/capa<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020 3


Inhalt 04 2020<br />

57. Jahrgang<br />

TITELSTORY<br />

Hohe Drehmomentdichte<br />

Bürstenlose Motoren mit genuteter Wicklung sind zwar<br />

kräftig, weisen aber eine hohe Induktivität auf. Wie sehr<br />

weichen die Daten solcher Motoren vom idealen linearen<br />

Verhalten ab? Und welche Effekte erzeugt die magnetische<br />

Sättigung bei hohen Strömen?<br />

Bild: Schuler<br />

22<br />

Leichtbau wird nicht unwichtiger, die Vorteile verlagern sich<br />

jedoch: Künftig verschiebt sich die Grundlage des Effizienzgewinns<br />

vom Endprodukt Auto in den Produktionsprozess.<br />

Magazin<br />

Branchennews<br />

Lapp wächst gegen den Trend ......................................................... 6<br />

Bosch.IO beschäftigt mehr als 900 IoT- und Digitalexperten ........... 7<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> Service<br />

Online-Tipps<br />

Maschinenbauteile online konfigurieren ......................................... 10<br />

<strong>KEM</strong> Porträt<br />

Prof. Christoph Lütge, TU München<br />

„Eine Menge ethischer Chancen von KI“ ...................................... 12<br />

Bild: SPN Schwaben Präzision<br />

Antriebsoptimierungen gehören zum Alltag der SPN Schwaben Präzision.<br />

Sehr wichtig in der Textilmaschinenindustrie ist, dass bewährte<br />

und teilweise sehr sensible Prozesse nicht verändert werden dürfen.<br />

Bild: Pro-Beam<br />

46<br />

80<br />

Das Elektronenstrahlschweißen von Pro-Beam ist ein innovatives<br />

Fügeverfahren, durch das Konstrukteure eine<br />

große Materialfreiheit erhalten, da fast alle metallischen<br />

Werkstoffe bearbeitet werden können.<br />

Trends<br />

Digitalisierung<br />

Grenzen per Digitalisierung überschreiten ..................................... 16<br />

Additive Manufacturing<br />

Optimierung der additiven Fertigung von ABS-Bauteilen ............... 19<br />

Produkt-News aus dem Bereich Digitalisierung ............................. 26<br />

<strong>KEM</strong> Perspektiven<br />

Digitalisierung im Leichtbau<br />

Kein Ende der Diät ......................................................................... 22<br />

Antriebstechnik<br />

Titelstory<br />

Bürstenlose Motoren von Maxon mit genuteter Wicklung ............ 36<br />

Elektromotoren<br />

Ein Permanentmagnet-Synchronmotor verbessert die Effizienz .... 40<br />

Piezomotor ermöglicht Präzision auf Nanometer-Ebene ................ 42<br />

Kupplungen & Bremsen<br />

Einfache, effiziente Sicherheitskupplung am Getriebeeingang ...... 44<br />

Getriebe<br />

Schneckengetriebe für Webmaschinenhersteller optimiert ........... 46<br />

Produkt-News aus dem Bereich Antriebstechnik. .......................... 48<br />

Automatisierung<br />

Steuerungstechnik<br />

Höhere Skalierbarkeit mit der Twincat-3-Kleinsteuerung ................ 52<br />

4 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020


50 %<br />

WENIGER<br />

PLATZBEDARF<br />

36<br />

Bild: Maxon/Konradin Mediengruppe<br />

Elektrotechnische Bauelemente<br />

Kabelmäntel mit hoher Schutzwirkung ................................. 54<br />

Lean Production optimiert den Schaltschrankbau ................. 56<br />

Produkt-News aus dem Bereich Automatisierung ................ 59<br />

Maschinenelemente<br />

Einzelbauteile<br />

Eine niedrige Federrate optimiert den Toleranzausgleich ...... 62<br />

Dichtungen<br />

Ausfall von Dichtungen durch Spaltextrusion ........................ 64<br />

Schutz- & Bedienelemente<br />

Höhenverstellbarer Monitorständer für die Industrie ............ 67<br />

Montage- & Handhabungstechnik<br />

Lineartechnik für eine flexible Produktion ............................. 70<br />

Mit acht Schrauben zum kartesischen Raumportal ............... 72<br />

Produkt-News aus dem Bereich Maschinenelemente .......... 74<br />

Fluidtechnik<br />

Hydraulik<br />

Höhere Lebensdauer und Verfügbarkeit der Hydraulik .......... 76<br />

Produkt-News aus dem Bereich Fluidtechnik ....................... 78<br />

Werkstoffe/Verfahren<br />

Verbindungstechnik<br />

Flexibles Design dank Elektronenstrahlschweißen ............... 80<br />

Modulbaugruppen mit integrierter Verbindungslösung ......... 82<br />

Oberflächentechnik<br />

Pulver in Pulver mit Infrarot-Booster ..................................... 84<br />

Produkt-News aus dem Bereich Werkstoffe/Verfahren. ........ 86<br />

Rubriken<br />

Editorial ................................................................................... 3<br />

Wir berichten über ................................................................ 10<br />

Inserentenverzeichnis, Vorschau, Impressum ....................... 90<br />

STANDARD-SPIRALFEDER SMALLEY ®<br />

WELLENFEDER<br />

Druckventil<br />

Schwimmend<br />

gelagertes Zahnrad<br />

Ölventil<br />

ALL SPRINGS ARE NOT EQUAL ®<br />

(ALLE FEDERN SIND NICHT GLEICH)<br />

Federhöhe gegenüber gewöhnlichen Spiralfedern<br />

um 50 % reduziert – bei gleicher Federkraft und<br />

gleichem Federweg. Standardmäßig aus Edelstahl und<br />

Kohlenstoffstahl erhältlich. Sie benötigen individuelle<br />

Teile? Kein Problem. Wir liefern Ihnen die richtige<br />

Feder aus dem gewünschten Werkstoff für Ihre<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020 5


MAGAZIN<br />

BRANCHENNEWS<br />

Umsatzanstieg durch Wachstumsinitiativen und Zukäufe<br />

Lapp wächst<br />

gegen den Trend<br />

Lapp hat auch das Geschäftsjahr 2018/2019 erfolgreich abgeschlossen. Der Umsatz<br />

des Spezialisten für Verbindungstechnologie erhöhte sich im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr 2018/2019 (1. Oktober bis 30. September) um 6,0 % auf 1.222 Mrd.<br />

Euro. Die Zahl der Mitarbeiter stieg um 9,5 % auf 4650 Beschäftigte. Allerdings<br />

verringerte sich das Ergebnis vor Steuern um 17,6 % auf 48,3 Mio. Euro.<br />

„Angesichts anhaltender Spannungen im<br />

Welthandel und der Eintrübung der Konjunktur,<br />

können wir auf das Erreichte sehr stolz<br />

sein. Vor allem unsere Strategie, die digitale<br />

Bild: Lapp<br />

Die Predictive Maintenance<br />

Box von Lapp<br />

wird im unternehmenseigenen<br />

Testzentrum<br />

weiterentwickelt und<br />

verfeinert<br />

Transformation gemeinsam mit den Kunden<br />

voranzutreiben, trägt erste Früchte. Das zeigt<br />

uns, dass wir mit innovativen Lösungen auch<br />

in schwierigen Zeiten noch wachsen können“,<br />

sagt Andreas Lapp, Vorstandsvorsitzender<br />

der Lapp Holding AG. Die größten Zuwächse<br />

erzielte das Familienunternehmen mit<br />

Stammsitz in Stuttgart in Europa. Aber auch<br />

in Amerika und Asien konnte Lapp seinen<br />

Umsatz weiter steigern. Allerdings war im 4.<br />

Quartal auch bei Lapp die wirtschaftliche Abschwächung<br />

deutlich spürbar.<br />

Der Umsatzanstieg wurde durch drei Faktoren<br />

beeinflusst. Die Gründe:<br />

• Strategische Vertriebsinitiativen waren<br />

Wachstumsmotor im vergangenen Geschäftsjahr.<br />

Beispiele hierfür waren die<br />

Weiterentwicklung des Projektgeschäfts<br />

sowie die Umsatzsteigerungen im Marktsegment<br />

Industrielle Kommunikation.<br />

• Akquisition von CEAM Cavi Speciali Srl.<br />

Das italienische Unternehmen wurde im<br />

Geschäftsjahr 2018/2019 erstmals voll konsolidiert<br />

und unterstützte die positive Entwicklung<br />

mit 8,2 Mio. Euro Zusatzumsatz.<br />

• Kupferpreise und Wechselkurse hatten<br />

weniger Einfluss: Erklärung: Der tatsächliche<br />

Preis eines Kabels wird immer tagesaktuell<br />

auf Basis des aktuellen Kupferkurses<br />

berechnet. Da der Preis im Jahresdurchschnitt<br />

um -3,8 % sank (547<br />

Euro/100 kg), reduzierte sich auch der Gesamtumsatz<br />

um -1,1 %. Die Wechselkursschwankungen<br />

schlugen leicht mit +0,2 %<br />

zu Buche.<br />

bt<br />

www.lappkabel.de<br />

Fränkische Industrial Pipes und Tsubaki Kabelschlepp kooperieren<br />

Kooperation schafft Synergien<br />

Übernahmeangebot vollzogen<br />

Mehrheit an First Sensor<br />

Der Kabelschutz-Experte Fränkische Industrial<br />

Pipes (FIP) nutzt seine Synergien mit Tsubaki<br />

Kabelschlepp, Lieferant von Energieführungsketten,<br />

Führungsbahnschutz- und Fördersystemen.<br />

Das industrielle Kabelschutzprogramm<br />

FIPSystems lässt sich künftig für<br />

dynamische Industrieanwendungen in<br />

Schleppketten direkt über den Kooperationspartner<br />

beziehen. Damit schafft FIP einen zusätzlichen<br />

Vertriebskanal für sein Sortiment:<br />

Wenn Interessenten Schleppketten für dynamische<br />

Industrieanwendungen bei Tsubaki<br />

Kabelschlepp anfragen, erhalten diese nun<br />

direkt den dazu passenden Kabelschutz von<br />

Fränkische Industrial Pipes. „Durch die Kooperation<br />

nutzen wir Synergieeffekte und es<br />

bieten sich ergänzende Produkte aus einer<br />

Hand an. Das reduziert den Aufwand für Kunden<br />

und vereinfacht den Bestellprozess“,<br />

fasst Henning Preis, Geschäftsführer bei Tsubaki<br />

Kabelschlepp, die Vorteile zusammen.<br />

„Mit unserem starken Partner und dem neu-<br />

en Distributionskanal in Deutschland können<br />

wir unsere Marktposition im industriellen Kabelschutz<br />

weiter ausbauen“, ergänzt Andreas<br />

Schuster, Sales Manager Deutschland, bei<br />

Fränkische Industrial Pipes.<br />

ik<br />

www.tsubaki-kabelschlepp.com<br />

www.fipsystems.com<br />

FIPLockOne, der vielseitig einsetzbare Wellrohranschluss<br />

von Fränkische Industrial Pipes, passt<br />

für alle IP-Schutzklassen<br />

Bild: Fränkische Industrial Pipes/FIP<br />

Das Technologieunternehmen im Bereich Verbindungs-<br />

und Sensorlösungen TE Connectivity<br />

Ltd hat sein öffentliches Übernahmeangebot<br />

für die First Sensor AG vollzogen. TE<br />

hält nun 71,87 % der Aktien von First Sensor.<br />

First Sensor, in den frühen 1990er Jahren als<br />

Start-up gegründet, ist ein weltweit tätiges<br />

Sensorikunternehmen. Mit seinen Kompetenzen<br />

im Chip Design und im Production sowie<br />

Microelectronic Packaging, entwickelt<br />

und produziert das Unternehmen Standardund<br />

kundenspezifische Sensorlösungen in<br />

den Bereichen Photonics, Pressure sowie<br />

Advanced Electronics für Anwendungen in<br />

den Märkten Industrial, Medical und Transportation.<br />

TE kann aufgrund der Kombination<br />

der beiden Portfolios eine noch umfangreichere<br />

Produktpalette anbieten, mit innovativen<br />

Sensoren, Verbindungslösungen und<br />

Systemen sowie Kompetenzen, die die<br />

Wachstumsstrategie unterstützen. ik<br />

www.te.com<br />

6 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020


BRANCHENNEWS<br />

MAGAZIN<br />

Bosch.IO GmbH beschäftigt mehr als 900 IoT- und Digitalexperten<br />

Gebündelte IoT- und Digital-Kompetenz<br />

„Bosch.IO bringt das<br />

Internet der Dinge<br />

auf die Straße,<br />

in Fabrikhallen,<br />

ins Zuhause und<br />

aufs Feld.“<br />

Bild: Bosch<br />

Bosch-Geschäftsführer Michael Bolle<br />

Bosch bündelt seine Aktivitäten rund um das<br />

Internet der Dinge in einer neuen Tochtergesellschaft.<br />

Mit ihren rund 900 Mitarbeitern ist<br />

die Bosch.IO GmbH ab sofort eine der treibenden<br />

Kräfte für Lösungen im Internet der<br />

Dinge (IoT) – von der Beratung über die Implementierung<br />

bis zum Betrieb. „Mit Bosch.<br />

IO stärken wir unsere Position als führendes<br />

IoT-Unternehmen“, sagt Bosch-Geschäftsführer<br />

Michael Bolle. Das Besondere an der neuen<br />

Bosch-Tochter: Hier arbeiten Softwareund<br />

Hardwareentwickler gemeinsam mit<br />

Cloud-Spezialisten und User-Experience-Designern<br />

an den IoT-Projekten der Zukunft.<br />

Kernelement des Produktportfolios der neuen<br />

Bosch-Tochter ist die Bosch IoT Suite. Sie<br />

ist die zentrale technische Plattform für IoT-<br />

Lösungen. „Durch das neue Gesamtpaket<br />

aus Bosch IoT Suite, digitalem Consulting<br />

und weiteren erprobten IoT-Technologien reduziert<br />

Bosch.IO die Einstiegshürden ins Internet<br />

der Dinge“, erklärt Bolle. Neben hoch<br />

spezialisierten Lösungen für einzelne Branchen<br />

können bestimmte Dienste der Bosch<br />

IoT Suite auch für eine Vielzahl von Anwendungen<br />

genutzt werden. Das erhöht die Effizienz<br />

in der Entwicklung und im Betrieb, weil<br />

komplexe und arbeitsaufwendige Basisaufgaben<br />

nur einmalig anfallen. Dazu zählt beispielsweise<br />

ein Service für die Vernetzung<br />

und Verwaltung von Geräten sowie Softwareund<br />

Firmware-Updates „Over-the-Air“. Damit<br />

bleiben Fahrzeugflotten, Sicherheitskameras<br />

und Maschinenparks immer auf dem neuesten<br />

Stand.<br />

bt<br />

www.bosch.io<br />

it‘s OWL Clustermanagement stellt KI-Marktplatz vor<br />

Digitale Plattform für Künstliche Intelligenz<br />

Der Spitzencluster it‘s OWL hat sich mit dem<br />

Konzept KI-Marktplatz im Wettbewerb<br />

‚Künstliche Intelligenz (KI) als Treiber für Ökosysteme‘<br />

des Bundeswirtschaftsministeriums<br />

(BMWi) durchgesetzt. 20 Forschungseinrichtungen<br />

und Unternehmen entwickeln<br />

nun eine digitale Plattform für Künstliche Intelligenz<br />

in der Produktentstehung, auf der<br />

sich Anbieter, Nutzer und Experten vernetzen<br />

und Lösungen entwickeln können. Ende Februar<br />

2020 wurden am Heinz Nixdorf Institut<br />

verschiedene Pilotprojekte des KI-Marktplatzes<br />

vorgestellt: Schild, Baum oder Mensch?<br />

Damit selbständig fahrende Autos ihre Umgebung<br />

wahrnehmen können, müssen große<br />

Bild- und Videodaten ausgewertet und Objekte<br />

wie Schilder, Bäume oder Fußgänger präzise<br />

gekennzeichnet werden. Mit den markierten<br />

Daten wird ein Algorithmus trainiert, der<br />

beim autonomen Fahren zum Einsatz<br />

kommt. Derzeit werden die Objekte auf den<br />

Videos und Bildern in mühsamer Handarbeit<br />

gekennzeichnet. „Das ist eine unglaublich<br />

aufwändige und kostenintensive<br />

Arbeit, deshalb brauchen<br />

wir Künstliche Intelligenz“,<br />

sagt Yvonne Lichtblau von<br />

Hella Aglaia. Das Unternehmen<br />

zählt zu den weltweit<br />

führenden Entwicklern intelligenter<br />

visueller Sensorsystemen<br />

und gehört zur Hella-<br />

Gruppe mit Sitz in Lippstadt.<br />

Hella Aglaia arbeitet mit dem<br />

Fraunhofer IEM zusammen, um die Analyse<br />

und Annotation von Video-Daten zur Generierung<br />

von Ground-Truth-Daten mit Hilfe von<br />

Künstlicher Intelligenz zu optimieren. ‚Automatisches<br />

Labeling von Video-Daten‘, heißt<br />

das Pilotprojekt, das Lichtblau auf dem Kickoff<br />

des KI-Marktplatzes vorstellt. „Die KI<br />

kann allerdings den Menschen nicht komplett<br />

ersetzen“, sagt Lichtblau. Nach der automatischen<br />

Markierung der Objekte geschieht die<br />

Qualitätskontrolle manuell.<br />

Im Projekt ‚KI-gestütztes Service-Enginee-<br />

Bild: it‘s OWL Clustermanagement<br />

Vertreter der Unternehmens- und Forschungseinrichtungen<br />

haben sich zum Kick-off versammelt<br />

ring‘ stehen ebenfalls Maschinendaten im<br />

Fokus. Diebold Nixdorf und das Fraunhofer<br />

IOSB-INA arbeiten daran, die intelligente<br />

Auswertung der Maschinendaten zur Fehlerursachenerkennung<br />

beziehungsweise für die<br />

prädiktive Instandhaltung (predictive maintenance)<br />

zu nutzen. Dadurch soll die Effizienz<br />

von Serviceanfragen mit Hilfe von Künstlicher<br />

Intelligenz gesteigert werden. ik<br />

www.its-owl.de<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020 7


MAGAZIN<br />

BRANCHENNEWS<br />

PERSONEN<br />

Johannes Pfeffer,<br />

EBM-Papst<br />

Im April 2020 wurde Johannes<br />

Pfeffer in die Geschäftsführung<br />

der EBM-Papst Gruppe,<br />

Mulfingen berufen. Bis<br />

dato war er Sprecher der<br />

Geschäftsführung der Tochtergesellschaft<br />

EBM-Papst St. Georgen. In seiner<br />

neuen Funktion wird er diverse Geschäftsfelder<br />

des Technologiespezialisten von Ventilatoren und<br />

Motoren führen und strategisch weiterentwickeln.<br />

Andreas Evertz, Flender<br />

Andreas Evertz erweiterte<br />

ab April 2020 die Geschäftsführung<br />

der Flender-Gruppe<br />

um ein weiteres Mitglied.<br />

Zum 1. Juni 2020 wird er<br />

den Vorsitz der Geschäftsführung<br />

übernehmen. Evertz<br />

war bis Ende 2007 für den damaligen Flender<br />

Konzern unter anderem in Bocholt und Tübingen<br />

tätig. Anschließend arbeitete er als CTO und<br />

später als CEO der Walter AG, als Vorstandsmitglied<br />

bei Sandvik sowie zuletzt als CEO der<br />

Schenck Process Gruppe.<br />

Andreas Hölscher,<br />

Leantechnik<br />

Die Leantechnik AG hat einen<br />

neuen Gesamtvertriebsleiter:<br />

Dipl.-Ing. Andreas<br />

Hölscher wird das Kundenportfolio<br />

des Zahnstangengetriebe-Spezialisten<br />

ausbauen und weitere Märkte erschließen.<br />

Der Elektrotechnik-Ingenieur war unter anderem<br />

Geschäftsführer eines Herstellers für Motoren<br />

und Antriebstechnik und hat weltweit erfolgreiche<br />

Automatisierungslösung entwickelt.<br />

Peter Pühringer, Stäubli<br />

Peter Pühringer ist neuer<br />

Geschäftsführer der Stäubli<br />

Tec-Systems GmbH Robotics,<br />

Bayreuth. Er trägt damit<br />

die Verantwortung für die<br />

Märkte Deutschland, Österreich<br />

und Skandinavien.<br />

Pühringer hatte die operative Leitung des Standorts<br />

Bayreuths als Division Manager bereits seit<br />

Mitte 2017 inne, allerdings bis dato unter der<br />

Geschäftsführerschaft von Gerald Vogt.<br />

Partnerschaft von Dassault Systèmes und Xometry<br />

Rasche Teilefertigung in der <strong>Konstruktion</strong>sumgebung<br />

Dassault Systèmes unternimmt den nächsten<br />

Schritt zur Vernetzung aller Beteiligten aus <strong>Konstruktion</strong><br />

und Fertigung in einem nahtlosen Prozess<br />

Bild: Dassault<br />

Dassault Systèmes und Xometry gaben auf<br />

der 3DExperienceWorld 2020 eine Partnerschaft<br />

bekannt, mit der sie Kunden ein nahtloses,<br />

integriertes Verfahren zur Teilefertigung<br />

anbieten. Dadurch soll der Prozess von<br />

der Konzeption bis zur Fertigung beschleunigt<br />

werden. Anwender der Dassault Systèmes<br />

Lösungen Solidworks und Catia erhalten<br />

damit automatisch Zugang zu Angeboten für<br />

die Fertigung von Teilen von Xometry auf<br />

dem Make Marketplace, ohne ihre Konstruk-<br />

TU Graz forscht im Bereich Magnet-3D-Druck<br />

Alternative zu Seltenen Erden<br />

Im Rahmen seiner Dissertation am Institut<br />

für Werkstoffkunde, Fügetechnik und Umformtechnik<br />

der TU Graz forscht Siegfried<br />

Arneitz an alternativen Magnetwerkstoffen<br />

aus dem 3D-Druck. Er widmet sich dem<br />

3D-Druck von eisen- und kobaltbasierten<br />

Magneten (Fe-Co-Magnete). Dabei handelt<br />

es sich um vielversprechende Alternativen zu<br />

NdFeB-Magneten. In doppelter Hinsicht: Der<br />

Abbau von Seltenen Erden ist aufwendig und<br />

wenig nachhaltig, das Recycling dieser Metalle<br />

steckt noch in den Kinderschuhen. Fe-<br />

Co-basierte Magnete hingegen sind für die<br />

Umwelt weit weniger bedenklich.<br />

Basis seiner Forschungen ist die Tatsache,<br />

dass es Forschenden der TU Graz gemeinsam<br />

mit Experten der Universitäten Wien<br />

und Erlangen-Nürnberg sowie mit einem<br />

Team von Joanneum Research gelungen, Supermagnete<br />

mittels laserbasiertem 3D-Druck<br />

herzustellen. Dabei wird Metallpulver des<br />

magnetischen Materials schichtweise aufgetragen,<br />

die Partikel werden durch Schmelzen<br />

miteinander verbunden. So entsteht ein Bauteil,<br />

das zur Gänze aus Metall besteht. Das<br />

tionsumgebung verlassen zu müssen.<br />

Ingenieure nehmen dadurch eine größere<br />

Rolle im Prozess von der <strong>Konstruktion</strong> bis zur<br />

Fertigung ein, da sie nicht nur die Form des<br />

Prototyps im Blick haben, sondern auch die<br />

Kosten für dessen Produktion. Die Angebotsphase<br />

für die Lohnfertigung von Teilen nahm<br />

früher umfangreiche Ressourcen in Anspruch.<br />

Heute reicht ein einziger Klick in Solidworks<br />

oder Catia dafür aus. Nutzer können<br />

sich die Xometry Angebote im Kontext ihrer<br />

<strong>Konstruktion</strong> anzeigen lassen und dann die<br />

Fertigung direkt veranlassen. Gleichzeitig<br />

bleibt die Möglichkeit erhalten, Angebote von<br />

anderen Anbietern über den Make Marketplace<br />

manuell zu beziehen.<br />

Xometry wird mit dieser Partnerschaft der<br />

erste Prime Partner auf dem Make Marketplace<br />

von Dassault Systèmes. Diese Kategorie<br />

zeichnet Anbieter aus, die über industriespezifische<br />

Zertifizierungen und ausreichende<br />

Produktionskapazitäten sowie über eine<br />

hohe Zufriedenheitsrate seitens Ihrer Kunden<br />

verfügen.<br />

bt<br />

www.3ds.com<br />

Miniaturisierte Magnete aus dem 3D-Drucker: Die<br />

TU Graz forscht an einer vielversprechenden Alternative<br />

zu Seltenen Erden<br />

Bild: IMAT – TU Graz<br />

Verfahren ist derart ausgereift, dass die Forschenden<br />

Magnete mit hoher relativer Dichte<br />

drucken und zugleich deren Mikrostruktur<br />

kontrollieren können. „Die Kombination dieser<br />

beiden Eigenschaften garantiert einen effizienten<br />

Materialeinsatz, weil wir damit die<br />

magnetischen Eigenschaften exakt auf die jeweilige<br />

Anwendung zuschneiden können“, so<br />

Siegfried Arneitz.<br />

eve<br />

www.tugraz.at<br />

8 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020


Industrie<br />

Automobilkonstruktion<br />

Fachwissen für<br />

Automobilentwickler<br />

<strong>KEM</strong> Automobilkonstruktion<br />

Speziell für Ingenieure und Konstrukteure in den Entwicklungsabteilungen<br />

der Automobil- und Zulieferindustrie.<br />

Ob Komponenten, Systeme oder das Auto der Zukunft –<br />

in diesen Sonderausgaben erfahren Sie alles rund um die<br />

konstruktiven Aspekte des Fahrzeugbaus.<br />

Die nächsten Ausgaben:<br />

• 5. Juni 2020<br />

• 15. September 2020<br />

Hier kostenfreies Probeheft vormerken:<br />

media.industrie@konradin.de<br />

autokon.de<br />

Digitale Ausgabe hier anschauen:<br />

http://hier.pro/<strong>KEM</strong>-Automobilkonstruktion<br />

Hier finden Sie die passenden<br />

Medien für Sie und Ihre Branche:<br />

konradin.de/industrie<br />

media.industrie.de<br />

Sonderausgaben<br />

bei <strong>KEM</strong><br />

<strong>Konstruktion</strong>!<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020 9


SERVICE<br />

TIPPS & TERMINE<br />

Online-Shop von Misumi<br />

Maschinenbauteile online konfigurieren<br />

Misumi bietet Konstrukteuren Stifte nach<br />

mehr als 30 verschiedenen DIN- und ISO-<br />

Normen. Im Onlineshop des Herstellers und<br />

Lieferanten von Maschinenbauteilen sind diverse<br />

Varianten verfügbar: Zylinderstifte,<br />

Spannstifte, Zahnschlitzstifte, Spiralformstifte,<br />

Kegelstifte und Kerbstifte. Neben Standardteilen<br />

aus Eigenproduktion und von renommierten<br />

Partnerunternehmen wie Reyher<br />

und Ganter sind auch präzise konfigurierbare<br />

Make-to-Order(MTO)-Bauteile im Portfolio<br />

enthalten. Dadurch erhält jeder Kunde die<br />

Komponente, die er benötigt.<br />

Neben einem großen Sortiment an Normteilen<br />

nach DIN und ISO bietet Misumi Konstrukteuren<br />

die Möglichkeit, ihre Stifte individuell<br />

zu modellieren und so genau auf spezifische<br />

Anforderungen zuzuschneiden. Das<br />

Konzept: Konstrukteuren mit einer großen<br />

Auswahl möglichst alle Bauteile bieten, die<br />

sie für eine fertige Applikation benötigen.<br />

Im Maschinenbau dienen Stifte dem Verbinden<br />

von Bauteilen. Dazu werden sie in die<br />

Aufnahmebohrungen der zu verbindenden<br />

Komponenten gesteckt. Neben der Sicherung<br />

der Lage und der Aufnahme von Kräften<br />

können Stifte auch Momente übertragen und<br />

vor Verdrehung sowie Überlastung schützen.<br />

Bild: Misumi<br />

Diverse Varianten<br />

können online konfiguriert<br />

werden<br />

Wenn vorrangig eine Kraftübertragung benötigt<br />

wird, können Stifte mit Übermaß in die<br />

Aufnahmebohrungen geschlagen werden,<br />

sodass es zu einem sogenannten Presssitz<br />

kommt. Die Herausforderung für den Konstrukteur:<br />

Um die dabei entstehenden Querkräfte<br />

aufnehmen zu können, muss die<br />

Scherfestigkeit der Stifte in der <strong>Konstruktion</strong><br />

entsprechend ausgelegt werden.<br />

bt<br />

www.misumi-europe.com<br />

Trainingsmodul der NSK Academy<br />

Das richtige Wälzlager für Schwingsiebe<br />

Bild: NSK<br />

NSK hat ein neues Trainingsmodul auf der<br />

Plattform der NSK Academy online gestellt.<br />

Am Beispiel von Schwingsieben wird darge-<br />

stellt, was bei der Auswahl von Wälzlagern<br />

für ungünstige Umgebungsbedingungen z.B.<br />

im Bergbau, in der Gewinnungsindustrie und<br />

in der Baumaschinentechnik zu beachten ist.<br />

Zum Inhalt des Seminars gehören ein Überblick<br />

über die Funktionalitäten von Schwingsieben,<br />

die wichtigsten Bauarten sowie die<br />

zentralen Betriebsparameter. Außerdem werden<br />

die Wälzlagertypen, die in Schwingsieben<br />

zum Einsatz kommen, mit ihren wesentlichen<br />

Eigenschaften, Spezifikationen und<br />

Vorteilen vorgestellt. Das Online-Seminar<br />

wendet sich an Mitarbeiter von Schwingsieb-<br />

Herstellern, die in den Bereichen Forschung<br />

& Entwicklung, <strong>Konstruktion</strong>, Produktmanagement,<br />

Vertrieb und Service tätig sind. Es<br />

steht nach einem einfachen Registrierungsprozess<br />

in deutscher Sprache zur Verfügung.<br />

Wie bei allen Online-Seminaren der NSK Academy<br />

folgt auf einen Informationsteil jeweils<br />

eine Abfrage der Inhalte. Teilnehmer, die<br />

mehr als 80% dieser Fragen richtig beantworten,<br />

erhalten ein Teilnahme-Zertifikat. bt<br />

www.nskacademy.com<br />

Wir berichten über<br />

Aachener Zentrum für integrativen<br />

Leichtbau ................................... 22<br />

ABB ........................................... 28<br />

Airbus Helicopters ..................... 28<br />

Altra Industrial Motion ............... 40<br />

Ansys ......................................... 28<br />

Arnold Umformtechnik .............. 82<br />

Atlas Copco Kompressoren ....... 78<br />

Bauer Gear Motor ...................... 40<br />

Beckhoff Automation ........... 50, 52<br />

Berliner Glas .............................. 87<br />

Bosch.IO ...................................... 7<br />

Brinkmann ................................. 26<br />

Brütsch/Rüegger Tools ............... 87<br />

Bucher Hydraulics ..................... 79<br />

COG C. Otto Gehrckens ............ 75<br />

CAD Schroer .............................. 27<br />

Contrinex ................................... 76<br />

Dassault Systèmes ...................... 8<br />

Diebold Nixdorf ........................... 7<br />

Drei Bond .................................. 86<br />

EBM-Papst .................................. 8<br />

Edag .......................................... 22<br />

Escha ......................................... 61<br />

Ewellix ....................................... 70<br />

Expert-Tünkers .......................... 75<br />

Flender ........................................ 8<br />

Framo Morat .............................. 49<br />

Fränkische Industrial Pipes .......... 6<br />

Fraunhofer ILT ............................ 22<br />

Fraunhofer IOSB-INA ................... 7<br />

Fraunhofer IPT ........................... 16<br />

Ganter .................................. 10, 75<br />

Gubesch .................................... 22<br />

Hasco ........................................ 78<br />

Hella Aglaia .................................. 7<br />

Heraeus Noblelight .................... 84<br />

Icotek ................................... 60, 74<br />

Igus ........................................... 51<br />

It‘s OWL ...................................... 7<br />

Joyson Safety Systems<br />

PlasTec ...................................... 82<br />

Jung Antriebstechnik u.<br />

Automation ................................ 72<br />

KBK Antriebstechnik .................. 48<br />

KEB Automation ........................ 48<br />

Kirchhoff Automotive ................. 22<br />

Kollmorgen ................................ 51<br />

Lapp ............................................ 6<br />

Leantechnik ................................. 8<br />

Lyft ............................................. 12<br />

MakerBot ................................... 19<br />

Maxon ....................................... 36<br />

Mazda ........................................ 28<br />

Microsoft ................................... 26<br />

Misumi ....................................... 10<br />

Mitsubishi Electric ..................... 61<br />

Nord Drivesystems .................... 48<br />

NSK ...................................... 10, 50<br />

O-Ring Prüflabor Richter ............ 64<br />

Parker Hannifin .......................... 79<br />

Perantec .................................... 44<br />

Phoenix Contact ........................ 56<br />

Phoenix Mecano ....................... 67<br />

Piezo Motor Uppsala ................. 42<br />

Pro-Beam ................................... 80<br />

Rafi ............................................ 60<br />

RCT Reichelt Chemietechnik ..... 87<br />

Reyher ....................................... 10<br />

RK Rose+Krieger ....................... 67<br />

RWTH Aachen ........................... 22<br />

Sandvik ........................................ 8<br />

Schenck Process ......................... 8<br />

Schuler ...................................... 22<br />

Sembach ................................... 86<br />

Sieb & Meyer ............................ 26<br />

Sigmatek ................................... 60<br />

Smalley ...................................... 62<br />

SPN Schwaben Präzision ........... 46<br />

Stahlwille ................................... 87<br />

Stäubli Tec-Systems ..................... 8<br />

SycoTec ..................................... 50<br />

TE Connectivity ........................... 6<br />

Telemeter .................................. 59<br />

Tesla .......................................... 44<br />

TFC Bochum .............................. 62<br />

TKD Kabel .................................. 54<br />

TL Electronic ............................. 59<br />

Tsubaki Kabelschlepp .................. 6<br />

TU Graz ....................................... 8<br />

TU München .............................. 12<br />

Uber ........................................... 12<br />

Viscotec ..................................... 86<br />

Volkswagen ............................... 12<br />

Walter .......................................... 8<br />

WEG Germany .......................... 49<br />

Wika .......................................... 79<br />

WZL RWTH Aachen ................... 16<br />

Xometry ...................................... 8<br />

Zeller + Gmelin .......................... 78<br />

10 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020


3D-Druck und Additive Manufacturing (AM) im Fokus<br />

Chancen insbesondere bei der Funktionsintegration<br />

Bild: science photo/Fotolia.com<br />

Der 3D-Druck (besser die generative oder additive<br />

Fertigung, im Englischen Additive Manufacturing/AM)<br />

ist ‚nur‘ eine neue Fertigungstechnologie<br />

– aber eine, die völlig neue<br />

Möglichkeiten bietet. Wenn es um komplexe,<br />

extrem leichte, besonders belastbare sowie<br />

kundenindividuelle Teile geht, spielen die additiven<br />

Technologien ihre Vorteile aus. Die vielen<br />

verschiedenen Technologien unter dem<br />

Additive-Dach sind zunächst verwirrend –<br />

Grund genug für die <strong>KEM</strong><br />

<strong>Konstruktion</strong>, die einzelnen<br />

Verfahren einschließlich deren<br />

Nutzen und Anwendungsfällen<br />

zu erläutern. Wir<br />

geben Auskunft zu:<br />

• Wie entstand der<br />

3D-Druck und wer steckt<br />

dahinter?<br />

• Wie gliedert sich der<br />

Markt für 3D-Drucker?<br />

• Welche 3D-Druck-Verfahren<br />

gibt es?<br />

(mit Details zu Stereolithografie,<br />

Filamentdruck,<br />

Selective Laser Sintering<br />

(SLS), Direct Metal Laser Sintering<br />

(DMLS), Binder Jetting, Jetted Photopolymer<br />

sowie weiteren 3D-Druck-Verfahren)<br />

• Wofür nutzt man den 3D-Druck?<br />

(kleine Serien und individualisierte Teile,<br />

komplexe Formen und innenliegende<br />

Geometrien, funktional integrierte Teile<br />

sowie Bauteile mit ansonsten großem<br />

Span anteil)<br />

Gerade auch bei der Realisierung konturnaher<br />

Kühlkanäle sowie der Funktionsintegra -<br />

tion mit dem Verzicht auf eine Reihe von<br />

Montagevorgängen lohnt sich der AM-Einsatz<br />

sofort. Mehr zum Thema 3D-Druck und<br />

additive Fertigung finden Sie auf unserer Themenseite<br />

3D-Druck/Additive Verfahren:<br />

hier.pro/pBjou<br />

H a<br />

Testing Expo Stuttgart<br />

l l e<br />

16. – 18.6.<br />

2020<br />

1 0<br />

1 6 5 6<br />

| S t a n d<br />

H-CFK Bauteile<br />

Leicht, belastbar, rostfrei<br />

• Carbon-Zylinder aus H-CFK, bis<br />

zu 70 % leichter und 50 % energieeffizienter<br />

als Stahl-Zylinder<br />

• Runde Bauteile mit hochbelastbarerm<br />

Carbon-Metall-Verbund<br />

• Druckdichte Rohre und Stangen<br />

aus H-CFK<br />

www.haenchen.de<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020 11


MAGAZIN<br />

PORTRÄT<br />

Im Gespräch: Prof. Christoph Lütge, TUM, über Ethik in der künstlichen Intelligenz<br />

„Eine Menge ethischer Chancen von KI“<br />

Künstliche Intelligenz (KI) gilt als Schlüsseltechnologie. KI weiterzuentwickeln und in zukunftstragende<br />

Anwendungen zu führen, beschäftigt Ingenieure wie auch Mega-Konzerne. Wie Chancen und Risiken<br />

künstlicher Intelligenz aus ethischer Sicht zu bewerten sind, erläutert Prof. Christoph Lütge, Leiter des<br />

Institute for Ethics in Artificial Intelligence an der TU München, im Interview mit <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>.<br />

Interview: Nico Schröder, Korrespondent <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>, Augsburg<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Herr Professor Lütge, Sie leiten<br />

das 2019 gegründete Institute for Ethics in Artificial<br />

Intelligence (IEAI) an der TU München. Mit welcher<br />

Arbeitsdefinition von künstlicher Intelligenz oder KI<br />

arbeiten Sie?<br />

Christoph Lütge: KI muss externe Daten korrekt interpretieren<br />

können, muss auf der Basis dieser Daten lernen<br />

können und muss sich anhand der Daten flexibel<br />

anpassen können.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Machine Learning ist für Sie ein<br />

Kernbereich künstlicher Intelligenz?<br />

Lütge: Das sehe ich so. Ich behaupte gerade nicht, das<br />

wäre noch nicht „die richtige KI“.<br />

Bild: Sonja Herpich<br />

„KI ist eine Technologie,<br />

die viel ändern wird.<br />

Ich beantworte lieber<br />

die Frage, welche<br />

Bereiche sie nicht<br />

ändern wird.“<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Worum geht es bei Ethikfragen<br />

im Zusammenhang mit künstlicher Intelligenz?<br />

Lütge: Gleich zu Anfang weise ich immer darauf hin, dass<br />

Ethik nicht nur die Risiken, sondern auch die Chancen<br />

behandelt. Bevor man zu den Risiken kommt, gibt es<br />

eine Menge ethischer Chancen von KI. Dazu zählen etwa<br />

Ansätze, Unfälle zu vermeiden und Leben zu retten –<br />

beim autonomen Fahren wird das enorm wichtig. Auch<br />

zählen dazu Krebsfrüherkennung, Pflegeleistungen oder<br />

Möglichkeiten, Artenschutz und allgemein Nachhaltigkeit<br />

zu stärken.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Wo liegen, ethisch betrachtet,<br />

hingegen Risiken im Zusammenhang mit KI?<br />

Lütge: Die Risikobetrachtung bewegt sich etwa um Fragen,<br />

wie sicher die Systeme sind – gerade bei Angriffen<br />

von außen. Wichtig ist auch, inwieweit es Fairness oder<br />

eben Voreingenommenheiten der Systeme gibt, die häufig<br />

auf einer bestimmten Auswahl von Trainingsdaten<br />

basieren. Und wie steht es um die Erklärbarkeit von KI,<br />

explainable AI? Also wie gestalte ich KI-Systeme zumindest<br />

prinzipiell erklärbar, wenngleich sie Black-Box-Charakter<br />

haben? Weitere Aspekte sind digitale Kompetenz<br />

und Bildung. Dahinter steht die Frage, wie der Umgang<br />

mit KI-Systemen erlernt wird.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Sollte erkennbar sein, wo und<br />

wann Entscheidungen KI-basiert gefällt werden?<br />

Christoph Lütge leitet das Institute<br />

for Ethics in Artificial Intelligence<br />

(IEAI) an der TU München<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Eine eher offene Definition, die<br />

auch widerspiegelt, dass unterschiedliche Fakultäten<br />

Teil Ihres Teams sind.<br />

Lütge: Ja. Und sie erlaubt es, Aspekte miteinzubeziehen,<br />

die mit enger gefassten Definitionen nicht gefasst werden<br />

können. Wir arbeiten einerseits von der technischen Seite<br />

her, vor allem der Informatik, mit KI, aber eben auch aus<br />

der Perspektive der Geistes- und Sozialwissenschaften.<br />

Lütge: Es gibt gegenwärtig Tendenzen, zu sagen, eine<br />

künstliche Intelligenz muss sich sofort als solche identifizieren.<br />

Es gibt Studien, die zeigen, dass es hier einen<br />

gewissen Trade-off (eine gegenläufige Abhängigkeit;<br />

Anm. d. Red.) zwischen dieser Transparenz und der Effizienz<br />

geben kann. Das kann ein Problem darstellen. Der<br />

Punkt ist einfach, dass für viele Leute – wenn sie sehen,<br />

es handelt sich um ein KI-System – das Vertrauen sinkt,<br />

obwohl die Systeme eigentlich sehr hilfreich sein könnten.<br />

Sie verlieren also an Effizienz: Studien zeigen, dass<br />

wenn sich Chat-Bots identifizieren, sie ihren Job nicht<br />

mehr so gut erfüllen können. Beim autonomen Fahren ist<br />

es ähnlich. Wie soll sich ein autonomes Fahrzeug identifizieren?<br />

Eine schwierige Frage.<br />

Bild: Sonja Herpich<br />

12 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020


Zu Lütges Forschungsschwerpunkten<br />

gehören Fragen der Unternehmensethik<br />

und der Ethik digitaler<br />

Technologien wie künstliche Intelligenz<br />

und autonomes Fahren<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020 13


MAGAZIN<br />

PORTRÄT<br />

„Mit KI-Prinzipien beginnt<br />

die eigentliche Arbeit<br />

erst. Man kann die Ingenieure<br />

und Informatiker<br />

nicht allein damit lassen.“<br />

Christoph Lütge ist Leiter des 2019<br />

gegründeten Institute for Ethics in Artifi -<br />

cial Intelligence (IEAI) an der TU München<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Impliziert „explainable AI“ letztlich<br />

Transparenz für Anwender?<br />

Lütge: Hier wird es interessant, denn diese ganzen Prinzipien<br />

sind halt abstrakt. Wir wollen erklären, was Ethik<br />

auf Ebene eines konkreten Systems bedeutet. Nun<br />

bringt Transparenz nicht sehr viel, wenn es sich um einen<br />

einfachen Code – bei Machine Learning oftmals der Fall –<br />

handelt, der Anwender allerdings nicht weiß, was aus<br />

diesem Code resultiert. Insofern lautet die Frage eher:<br />

Wie programmiere ich zum Beispiel verschiedene Interfaces,<br />

auf denen ich sehen kann, welche Faktoren das<br />

Resultat beeinflusst haben? Wem das etwas bringt, wird<br />

kontextabhängig sein.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Sie wollen „Leitlinien für die<br />

Identifikation und Beantwortung ethischer Fragen der<br />

künstlichen Intelligenz“ erarbeiten. Was ist das Wichtigste<br />

dabei?<br />

Lütge: Das Wichtigste dabei ist sicherlich Erklärbarkeit,<br />

also Ergebnisse von KI-Prozessen erklärbar zu machen –<br />

explainable AI. Das finden Sie so nicht in anderen Bereichen<br />

der Ethik.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Leitlinien besagen noch nicht<br />

unbedingt, was zu tun ist. Wo beginnt die Arbeit für<br />

Entwickler oder industrielle Entscheider?<br />

Lütge: An uns treten Unternehmen und KI-Entwickler<br />

heran, die auf der konkreten Entwicklungsebene mit uns<br />

zusammenarbeiten möchten, weil wir zusammen mit<br />

den geistes- und sozialwissenschaftlichen Hintergründen<br />

eine entsprechende Orientierung bieten und einschätzen<br />

können, ob die Richtung stimmt. Mit KI-Prinzipien<br />

beginnt die eigentliche Arbeit erst. Man kann die Ingenieure<br />

und Informatiker nicht allein damit lassen. Und das<br />

wollen diese auch nicht. Unser Institut versteht sich als<br />

Plattform, um die Kooperationen zwischen den unterschiedlichen<br />

Disziplinen zu ermöglichen, also zwischen<br />

Ingenieurwissenschaften beziehungsweise Informatik<br />

und Geistes- sowie Sozialwissenschaften. Wir sprechen<br />

Bild: Andreas Heddergott/TUM<br />

mit KI-Forschern und bringen sie mit weiteren Disziplinen<br />

zusammen. In unseren Forschungsprojekten geht es<br />

darum, auf der Forschungs- und Entwicklungsebene am<br />

konkreten System zu arbeiten.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: In einem Ihrer Forschungsprojekte,<br />

„A Human preference-aware optimization system“,<br />

geht es speziell um maschinelles Lernen in der<br />

Fertigung und Fragen dazu, welche Rückschlüsse die<br />

Datenanalyse der Produktionsprozesse auf die Werker<br />

zulässt und wie sich Daten letztlich im Sinne des Werkers<br />

nutzen lassen. Was steckt hinter diesem Forschungsansatz?<br />

Lütge: Es geht vor allem darum, diejenigen in ihren<br />

Bedürfnissen zu berücksichtigen, die konkret mit KI-Systemen<br />

arbeiten, also etwa Teams in Unternehmen. Hier<br />

fühlen sich Mitarbeiter oft nicht mitgenommen. Das wollen<br />

wir ändern.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Damit sind zutiefst kulturelle<br />

Fragen verbunden.<br />

Lütge: In unterschiedlichen Ländern und Kulturen geht<br />

man unterschiedlich unbefangen und pragmatisch mit KI<br />

um. Also wir haben ein gewisses kulturelles Problem in<br />

Deutschland. Eine Herausforderung für Unternehmen ist<br />

es, das nicht zum Risiko werden zu lassen. Wir haben<br />

einiges aufzuholen.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Wie nehmen Sie Unternehmen<br />

in Deutschland wahr?<br />

Lütge: Im Laufe des vergangenen Jahres sind einige große<br />

Player aufgewacht. Sie investieren nun massiv. Volkswagen<br />

ist ein Beispiel, das Kooperationen mit großen<br />

Partnern eingeht. Und man darf auch nicht sagen,<br />

bestimmte Kooperationen sind auszuschließen. Das halte<br />

ich für völlig verfehlt, weil es den Standort Deutschland<br />

zurückwerfen würde. Also einige sind aufgewacht, bei<br />

anderen bin ich mir nicht sicher. Das betrifft nicht nur den<br />

Mittelstand, sondern auch so manche große Unternehmen,<br />

die zu zögerlich sind, KI umzusetzen. Mittelständler<br />

fühlen sich gerade in Nischen von Marktführerschaften zu<br />

sicher. Nur rate ich zur Vorsicht, denn KI ist eine Technologie,<br />

die viel ändern wird. Es betrifft gerade die Großtechnologien,<br />

die sich ändern werden, wenn ein Fahrzeug beispielsweise<br />

autonom und rein elektrisch fährt. Die Technik,<br />

Zuliefererketten und Prozesse verändern sich. Und<br />

viel Wissen wird einfach entwertet. Ich meine, wir reden<br />

über KI, doch allein Digitalisierung ist bei einigen Unternehmen<br />

noch nicht angekommen.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Stichwort Plattform-Ökonomie:<br />

Wird KI zum kritischen Wettbewerbsfaktor?<br />

Lütge: Plattform-Ökonomie ist in den vergangenen Jahren<br />

häufig ein massives Problem der deutschen Industrie<br />

gewesen. Gerade den B2C-Bereich haben Unternehmen<br />

14 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020


vernachlässigt. Mittlerweile gibt es Anzeichen dafür, dass<br />

sich etwas verändert.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Worin sehen Sie Gründe für zu<br />

zögerliches Vorgehen?<br />

Lütge: Das Thema Datenschutz wird teils zu stark vorgeschickt.<br />

Es gibt Datenschutzbeauftragte in den Unternehmen,<br />

die viel zu streng vorgehen und genauer hinsehen<br />

müssten, was in den einzelnen Gesetzen steht. Die<br />

Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) existiert, um mit<br />

den Daten etwas machen zu können. Eine zu rigide Auslegung<br />

der Richtlinien ist gefährlich. Man muss also mit<br />

Daten umgehen können. Es reicht nicht, an der Firewall-<br />

Grenze damit aufzuhören, sondern es geht um Kooperationen<br />

mit anderen Unternehmen über die interne Datennutzung<br />

hinaus. Wenn also Automobilkonzerne in verschiedenen<br />

Bereichen, gerade beim autonomen Fahren,<br />

kooperieren, wird es darum gehen, Daten im großen Stil<br />

auszutauschen. Und das ist mit der DSGVO möglich –<br />

das sagen diejenigen selbst, die sie entwickelt haben.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Ihre Arbeit ist ein sozio-ökonomischer<br />

Balanceakt. Wie bringen Sie unterschiedliche<br />

gesellschaftliche (System-) Interessen dennoch zu<br />

einem Common Sense in Sachen KI voran?<br />

Lütge: Vorteile künstlicher Intelligenz müssen sichtbar<br />

sein und herausgestellt werden. Es wird nicht reichen,<br />

zu sagen, KI ist für die deutsche Wirtschaft wichtig.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Das bedeutet, nützliche und vertrauenswürdige<br />

Systeme zu entwickeln?<br />

Lütge: Entwickler und Manager treten an mich heran,<br />

weil sie merken, dass sie auf rein technischer Seite nicht<br />

vorankommen – zum Beispiel beim Programmieren, um<br />

die Systeme vertrauenswürdig zu machen, sodass sich<br />

Vertrauen breiter gesellschaftlicher Gruppen entwickeln<br />

kann. Mir sind Fälle bekannt, wo technische, KI-basierte<br />

Lösungen entwickelt worden sind, aber nicht angenommen<br />

wurden, weil den Anwendern das Vertrauen fehlte.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Könnte ein besonderer KI-Ethik-<br />

Fokus ein Alleinstellungsmerkmal europäischer Hersteller<br />

werden?<br />

Lütge: Im Grundsatz ist es möglich. Also die Frage dahinter<br />

ist, ob es eine Art Gütesiegel werden könnte. Ich<br />

halte das für denkbar, nur erfordert es seitens Unternehmen<br />

die Bereitschaft, jetzt tätig zu werden und massiv zu<br />

investieren.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Wie stark wird KI bereits von der<br />

Industrie genutzt?<br />

Lütge: Es ist natürlich immer die Frage, wo KI anfängt<br />

und wo sie aufhört. Relativ stark wird KI in Deutschland<br />

bisher in kontrollierten Umgebungen wie in der Logistik<br />

oder in Teilen der Produktion genutzt. Im Moment geht<br />

es aber darum, diese kontrollierten Umgebungen zu verlassen.<br />

Das bedeutet sowohl auf der technischen als<br />

auch auf der ethischen Seite eine Menge an Arbeit. Es<br />

geht um die Robustheit von Systemen, sodass diese mit<br />

Unwägbarkeiten zurecht kommen.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Welche erfolgsversprechenden<br />

KI-Geschäftsmodelle sehen Sie?<br />

Lütge: Betrachten wir beispielsweise Preisbildung bei<br />

Buchungssystemen, geht es um Skalierung. KI kann<br />

dabei helfen, wenn man bereit ist, zu skalieren. Was man<br />

in Deutschland eher unterschätzt – gerade bei den Mittelständlern<br />

und Hidden Champions – ist die Erweiterbarkeit<br />

und Wachstumsfähigkeit von Plattformen, die mehr<br />

sind als bloß lokale Plattformen – nehmen Sie Mobilitätsplattformen<br />

wie Uber oder Lyft. Also mit KI-Systemen ließen<br />

sich viele Geschäftsmodelle aufbauen. Vielleicht ist<br />

eines der Probleme in Deutschland, dass man in den<br />

Großkonzernen zu sehr von den Entwicklungsabteilungen<br />

her denkt.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Unser Verhalten und Miteinander<br />

wird sich durch zunehmend KI-gestützte technische<br />

Anwendungen wohl noch deutlicher verändern.<br />

Worauf sollten wir gefasst sein?<br />

Lütge: Es wird natürlich weitere Veränderungen geben.<br />

Die Frage ist ja, wie man diese bewertet, also ob man<br />

eine positive oder negative Konsequenz ableiten möchte.<br />

Viele Menschen schauen in der U-Bahn aufs Smart -<br />

phone. Und das ist nicht schlimm. Ich beobachte bei den<br />

Kritikern ein Festhalten am Überholten um seiner selbst<br />

willen. Aber ich finde, es geht doch darum, Interaktionen<br />

zu fördern – in welcher Form diese Interaktionen ablaufen,<br />

ist eine zweite Frage.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Abschließend gefragt,<br />

da Facebook das IEAI bis 2023 mit insgesamt<br />

6,5 Mio. Euro in seiner Forschung im Bereich Ethik der<br />

KI fördern wird: Gibt es über den thematischen<br />

Forschungsrahmen hinaus inhaltliche Vorgaben durch<br />

den Konzern?<br />

Lütge: Es gibt und es gab keine inhaltlichen Vorgaben<br />

durch Facebook. Es geht darum, zu Ethik der künstlichen<br />

Intelligenz zu forschen. Die Forschungsschwerpunkte<br />

werden über ein Advisory Board bewertet und ausgewählt,<br />

das mit externen Mitgliedern besetzt ist, und ohne<br />

Facebook-Vertreter. Die endgültigen Entscheidungen<br />

werden von einem Research Selection Committee<br />

getroffen.<br />

ieai.mcts.tum.de<br />

Details zu den aktuellen<br />

Forschungsprojekten am IEAI<br />

hier.pro/hZ5PZ<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020 15


TRENDS<br />

DIGITALISIERUNG<br />

Am Beispiel der Blisk-Fertigung für Flugtriebwerke lassen sich die Chancen der Digitalisierung veranschaulichen.<br />

Ziel ist, eine wiederholbar stabile Produktion mit hoher Qualität zu erreichen<br />

Bild: SergeyBitos/stock.adobe.com<br />

Fertigungsprozesse besser verstehen – das Internet of Production<br />

Grenzen per Digitalisierung überschreiten<br />

Welche Chancen die Digitalisierung gerade produzierenden Unternehmen bietet, will das 30. Aachener<br />

Werkzeugmaschinen-Kolloquium (AWK) zeigen – auch wenn der Termin derzeit noch nicht feststeht.<br />

Da, wo Simulationen an Grenzen stoßen, können die bereits heute verfügbaren Informationen helfen,<br />

die Fertigungsprozesse zu analysieren und damit besser zu verstehen. Gerade der Werkzeugmaschinenbau<br />

kann von diesem modell- und datenbasierten Ansatz profitieren – zumal hier die Grundlagen<br />

für die oft zitierten ‘neuen Geschäftsmodelle‘ gelegt werden, die es zu entwickeln gilt.<br />

Die technische Welt zum Labor machen, um Zusammenhänge<br />

zu erkennen und damit die Effizienz und Produktivität von<br />

Werkzeugmaschinen zu verbessern – dieses Ziel hatten die Forscher<br />

des Werkzeugmaschinenlabors WZL der RWTH Aachen und<br />

des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnologie IPT schon anlässlich<br />

des Aachener Werkzeugmaschinen-Kolloquiums (AWK)<br />

2017 ausgerufen. Im Vorfeld des AWK 2020 bauen sie diesen Gedanken<br />

eines Internets of Production weiter aus und konkretisieren<br />

den Nutzen. „An vielen Stellen der Produktion stoßen wir mit herkömmlichen<br />

Methoden, Technologien und Prozessen an die Grenzen<br />

unserer Erkenntnis“, betont Prof. Thomas Bergs vom Lehrstuhl<br />

für Technologie der Fertigungsverfahren, derzeit Geschäftsführender<br />

Direktor des WZL. „Die Digitalisierung versetzt uns aber jetzt in die<br />

Lage, diese Grenzen zu überschreiten.“<br />

Herausforderung Blisk-Fertigung<br />

Was das konkret heißt, demonstrieren die Aachener am Beispiel der<br />

Blisk-Fertigung für Flugtriebwerke. Bei Blisks, die Laufschaufeln und<br />

Rotor in einem Bauteil vereinen, kommen komplexe dünnwandige<br />

Geometrien, extreme Toleranzen bis hinab zu 25 μm und schwer zu<br />

bearbeitende Werkstoffe zusammen – alles andere als einfache Voraussetzungen,<br />

um eine qualitativ stabile Fertigung sicherzustellen.<br />

Die ist aber erforderlich, damit die Triebwerke später die geforderte<br />

Leistung bringen.<br />

Bei der Blisk-Fertigung stoßen selbst die heute verfügbaren Simulationsmöglichkeiten<br />

an ihre Grenzen – zu vielfältig sind die Einflussfaktoren,<br />

was Untersuchungen an einem Digitalen Zwilling erschwert.<br />

Letztlich will man ja verstehen, unter welchen Voraussetzungen<br />

die Bauteile mit den gewünschten Toleranzen stabil gefertigt<br />

werden können. Genau hier setzt der Kerngedanke des ‚Internet<br />

of Production‘ an – denn bereits heute erfassen Steuerungen und<br />

Sensoren in den Werkzeugmaschinen eine Vielzahl an Parametern.<br />

Gelingt es, alle auf diesem Wege bereits vorliegenden Informationen<br />

zusammenzuführen und mit den Messwerten konkreter Blisks<br />

zu vergleichen, lassen sich Rückschlüsse ziehen, unter welchen Bedingungen<br />

wiederholbar die gewünschte Qualität erreicht werden<br />

kann. Steht etwa eine Hallentür offen, kann dies zu temperaturbedingten<br />

Abweichungen führen – das fällt dann auf und macht verständlich,<br />

warum die Datenanalyse so verlockend ist.<br />

16 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020


„Je besser ich meine<br />

komplexen Prozesse<br />

und ihre Randbeding -<br />

ungen kenne, desto<br />

fundierter kann ich die<br />

wahren Kosten meiner<br />

Produkte benennen<br />

und zudem wertvolle<br />

Ressourcen sparen.“<br />

Bild: WZL/Krentz<br />

Prof. Dr.-Ing. Thomas Bergs, Geschäftsführender<br />

Direktor des WZL,<br />

Lehrstuhlinhaber Lehrstuhl für Technologie<br />

der Fertigungsverfahren<br />

Auf dem Weg zur digital vernetzten Produktion<br />

Das Motto des alle drei Jahre stattfindenden AWKs lautet 2020 deswegen<br />

‚Internet of Production – Turning Data to Value‘. Ziel ist, produzierenden<br />

Unternehmen Wege aufzuzeigen, wie sie mittels bedarfsgerechter<br />

Datenerfassung und maschinellem Lernen zu<br />

schnellen, fehlerfreien Verbesserungen in der Serienproduktion gelangen<br />

können. „Je besser ich meine komplexen Prozesse und ihre<br />

Randbedingungen kenne, desto fundierter kann ich die wahren Kosten<br />

meiner Produkte benennen und zudem wertvolle Ressourcen<br />

sparen“, führt Bergs weiter aus. „Lehrstuhlübergreifend ist es uns<br />

wichtig zu verstehen, was erforderlich ist, damit die Vision von der<br />

vollständig digitalisierten und vernetzten Produktion in der Industrie<br />

Wirklichkeit werden kann.“<br />

Anlässlich des AWK 2020 stellen neben WissenschaftlerInnen auch<br />

ReferentInnen aus namhaften Unternehmen vor, welche Schritte sie<br />

hier bereits gegangen sind und welchen Nutzen sie aus einer umfassend<br />

vernetzten Produktion ziehen können. Mit mehr als 1200<br />

TeilnehmerInnen ist die Veranstaltung Informations-Hub und Netzwerktreffen<br />

zugleich. In zweimal zwei parallelen Vortragssessions<br />

werden die folgenden Themen behandelt:<br />

• Architektur einer vernetzten, adaptiven Produktion<br />

• der Digitale Zwilling in der Fertigung<br />

• Analytics in der Produktion<br />

• Geschäftsmodelle im Internet of Production<br />

Gerade der letzte Punkt dürfte einer der konfliktträchtigsten Punkte<br />

sein. Das ist einfach zu verstehen, wenn man sich vor Augen hält,<br />

dass das Internet of Production dann besonders leistungsstark ist,<br />

wenn viele Informationen – oder besser Daten – seitens aller Beteiligten<br />

zur Verfügung gestellt werden. Will heißen: Fließen Daten von<br />

Anwender, Werkzeugmaschinenhersteller, Werkzeughersteller und<br />

Materiallieferant zusammen – um nur einige zu nennen –, lassen<br />

sich bessere Rückschlüsse ziehen verglichen mit dem Fall, in dem<br />

nur einer der Beteiligten seine Daten analysiert. Die Frage, wer in<br />

welchem Maße von den Erkenntnissen profitiert und wie künftige<br />

Geschäftsmodelle aussehen, können allerdings auch die Aachener<br />

Wissenschaftler noch nicht beantworten. Andererseits: Kann ich<br />

wiederholbar Bauteile hoher Qualität bei minimalem Einsatz von<br />

Ressourcen fertigen, kann und wird dies ein wertvoller Wettbewerbsvorteil<br />

sein.<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020 17


TRENDS<br />

DIGITALISIERUNG<br />

Im Rahmen der Institutsbesichtigungen anlässlich des AWK 2020 besteht<br />

auch die Möglichkeit, ein adaptives Automatisierungsszenario unter die<br />

Lupe zu nehmen – am Beispiel der Fertigung einer Lkw-Kabine. Einer der<br />

Key-Enabler dazu ist der 5G-Mobilfunk<br />

Analytics<br />

in der Produktion<br />

Unter dem Titel ‚Funktionale Rückverfolgung in Prozessketten<br />

– ein modell- und datenbasierter Ansatz‘ geht<br />

Prof. Bergs in seinem Vortrag unter anderem auf Verzahnungen<br />

ein, die in Luft- und Raumfahrtanwendungen ein sicherheitskritisches<br />

Maschinenelement bilden. Durch das Konzept<br />

des digitalen Zwillings wird die Idee einer vollständigen<br />

Rückverfolgbarkeit des Fertigungsprozesses Wirklichkeit:<br />

Dies erfordert Daten, die schon heute während des Fertigungsprozesses<br />

anfallen, jedoch bisher zum Großteil ungenutzt<br />

bleiben. Physikalische Daten wie Servo-Traces, aber<br />

auch Werkzeug- und Prozessdaten, die entlang der Prozesskette<br />

aufgenommen werden, können mit digitalen Daten aus<br />

Fertigungssimulationen verknüpft werden. Dieses Vorgehen<br />

ermöglicht modell- und datenbasierte Analysen, sowohl für<br />

die einzelnen Prozessschritte als auch prozessketten -<br />

übergreifend.<br />

Dieser Vortrag beschreibt zunächst die aktuelle Ausgangs -<br />

situation. Anhand von Praxisbeispielen wird diskutiert, wie<br />

Fertigungsketten heute gestaltet sind und welche Herausforderungen<br />

dies mit sich bringt. Daraus wird schließlich der<br />

Optimierungsbedarf abgeleitet: Wo stehen wir, wo wollen<br />

wir hin? Der Frage, wie die Digitalisierung und datenbasierte<br />

Modelle zur Optimierung der Prozesskette beitragen – und<br />

wie eine lückenlose und individuelle Rückverfolgbarkeit gewährleistet<br />

werden kann –, soll anschließend nachgegangen<br />

werden. Darunter fällt die Klärung von Eingangsgrößen (zum<br />

Beispiel der ‚Foot-print‘ der Maschine) sowie der individuellen<br />

und prozesskettenübergreifenden Prozessbeschreibung<br />

(daten-, modell- und/oder phänomenbasiert). Wie Maschinen<br />

künftig auf Basis der generierten Daten lernen und autark<br />

auf Prozessänderungen reagieren können, wird den Ausblick<br />

des Vortrags bilden.<br />

Bild: WZL<br />

INFO<br />

Das kommende<br />

AWK will aufzeigen,<br />

wie digitale mit<br />

physikalischen<br />

Daten entlang der<br />

Prozesskette<br />

verknüpft werden<br />

können<br />

Bild: Konradin Mediengruppe<br />

In einer digitalisierten und vernetzten Fertigungslandschaft ist es<br />

jederzeit möglich, die mit den physischen Bauteilen verknüpften<br />

Daten einzusehen<br />

Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz<br />

Gerade die Frage der Ressourcen wird zukünftig eine immer wichtigere<br />

Rolle spielen. Mehr und mehr stoßen wir ja an Grenzen, weil<br />

erforderliche Rohstoffe nicht mehr in ausreichendem Maße zur Verfügung<br />

stehen. „Durch das Abbild meiner Komponente über den<br />

gesamten Werdegang lerne ich, was an Energie- und Ressourceneinsatz<br />

das Bauteil von seiner Entstehung bis zum fertigen Produkt<br />

erlebt hat“, so Prof. Thomas Bergs weiter. „Auf diese Weise kann ich<br />

eine Aussage darüber treffen, ob diese Komponente in meinem<br />

System auch ökologisch sinnvoll ist oder nicht.“ Bergs wird diesen<br />

Gedanken auch in seiner Session zum Digitalen Zwilling in der Fertigung<br />

vertiefen.<br />

Vor dem Hintergrund der aktuellen Debatten über Klimawandel,<br />

Energiewende und drohender Rezession geht das AWK 2020 auch<br />

auf die Frage nach dem Wert und den wahren Kosten eines Produktes<br />

ein – über seine gesamte Entstehungs- und Nutzungsdauer hinweg.<br />

„Die Digitalisierung ermöglicht es Unternehmen, beispielsweise<br />

Werkstoffe und Energie einzusparen, den Verschleiß an Werkzeugen<br />

und Maschinen zu verringern und kostspielige Hightech-Produkte<br />

leichter, robuster und effizienter zu machen“, so Bergs abschließend.<br />

Übrigens: In der 30. Auflage dss AWK wird es auch wieder die Möglichkeit<br />

geben, Einblick in die Forschungsarbeiten an WZL und<br />

Fraunhofer IPT zu nehmen. Erstmals werden thematisch strukturierte<br />

Touren durch die Maschinenhallen der Institute und ausgewählte<br />

Partnerangebote, die Vortragsinhalte durch praxistaugliche Demonstratoren<br />

und sogar bereits industriell verwirklichte Entwicklungen<br />

illustrieren, angeboten. Schwerpunkte legen die Veranstalter dabei<br />

auf aktuelle Themen wie Digitalisierung, Individualisierung, Elektrifizierung<br />

und Klimaschutz, Industrie 4.0, Blockchain, Künstliche Intelligenz<br />

und 5G.<br />

co<br />

www.wzl.rwth-aachen.de<br />

www.ipt.fraunhofer.de<br />

Hinweis: Situationsbedingt ist das AWK 2020 (Aachener<br />

Werkzeugmaschinen-Kolloquium) zunächst verschoben<br />

– aktuelle Infos sind hier verfügbar:<br />

hier.pro/ObiX1<br />

Bild: Konradin Mediengruppe<br />

18 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020


ADDITIVE MANUFACTURING<br />

TRENDS<br />

MakerBot optimiert die Additive Fertigung von ABS-Bauteilen<br />

Stabil und zuverlässig<br />

Die Einsatzmöglichkeit des Kunststoffs Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer, kurz ABS, in der additiven Fertigung<br />

war auf teure Industriedrucker beschränkt. Der Markt reagierte mit preisgünstigen 3D-Druckern, die jedoch<br />

Materialien verwenden, die ABS nur nachbilden, nicht aber an dessen chemische Eigenschaften herankommen.<br />

MakerBot schafft die Grätsche mit einem Desktop-Drucker für ABS-Bauteile. Wesentlicher Faktor: die<br />

Temperatur steuerung beim 3D-Drucken.<br />

Dave Veisz, VP of Engineering, MakerBot Industries, USA<br />

Für die Produktion von Bauteilen, wie dieser Pneumatikpumpe, war ABS<br />

noch nie so wichtig wie heute. Desktop-3D-Drucker mit echtem technischem<br />

ABS eröffnen Ingenieuren zahlreiche neue Möglichkeiten<br />

Die meisten ABS-Bauteile werden mit konventionellen Fertigungsmethoden<br />

wie Spritzgussverfahren hergestellt. Die industrielle<br />

additive Fertigung wird jedoch zunehmend beliebter für<br />

die schnelle Herstellung von ABS-Prototypen und die kostengünstige<br />

Fertigung von Endteilen mit geringen Stückzahlen. Die Möglich-<br />

Bild: MakerBot<br />

keit der Produktion von Bauteilen aus echtem technischem ABS mit<br />

hochwertigeren 3D-Druckern ist inzwischen weit verbreitet. Der additiven<br />

Desktop-Fertigung fiel es jedoch lange Zeit schwer, diese<br />

Bauteile so zuverlässig und reproduzierbar zu fertigen wie es Produktdesigner<br />

oder Ingenieure erwarten würden.<br />

Das Problem beruht auf der hohen Temperaturbeständigkeit sowie<br />

dem hohen Schmelzpunkt von ABS. Beim Abkühlen lösen sich<br />

Schichten ab, dies führt zu einer erheblichen Schwächung der Bauteilstruktur<br />

und letztlich zu Krümmungen und Rissen – der Grund für<br />

die ursprüngliche Entscheidung für ABS verliert hierdurch wesentlich<br />

an Bedeutung. Wenn ein Bauteil durch Löschen abgekühlt wird,<br />

wirken wegen des Luftkontakts Schrumpfungskräfte darauf ein.<br />

Wenn man mit einem Desktop-3D-Drucker Bauteile aus ABS fertigt,<br />

sind ein kontrollierter Abkühlungsprozess und eine geschlossene<br />

Kammer daher zu empfehlen. Je größer das Bauteil, desto wahrscheinlicher<br />

ist es, dass Schrumpfungskräfte eine Rolle spielen und<br />

das Ergebnis verkrümmt oder verdreht ist.<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020 19


TRENDS<br />

ADDITIVE MANUFACTURING<br />

Schleifmaschinen aus echtem ABS sind sehr robust. Neben hoher Zug -<br />

festigkeit verfügt das Material zudem über eine hohe Temperaturbeständigkeit,<br />

Wiederverwertbarkeit sowie hohe Chemikalienbeständigkeit<br />

Echtes ABS versus PLA<br />

Einige Ingenieure verzichten möglicherweise gänzlich auf ABS und<br />

verwenden andere Materialien wie Polyactide (PLA). Dieses erfordert<br />

normalerweise eine geringere Drucktemperatur von<br />

190–230°C (bei ABS werden 210–250°C empfohlen). Außerdem besteht<br />

ein geringeres Krümmungsrisiko. Der niedrige Schmelzpunkt<br />

von PLA hat jedoch seinen Preis: Bei einer Erhitzung über 50°C geht<br />

ein Großteil der Zugfestigkeit verloren und dies führt dazu, dass das<br />

Bauteil brüchig wird.<br />

Ingenieure lassen sich von einem chemischen Problem nie beirren,<br />

und wer fest entschlossen ist, an ABS festzuhalten, der kann die<br />

Qualität der Bauteile mithilfe verschiedener „Tipps“ oder alternativer<br />

Ansätze verbessern. Die meisten Lösungen laufen auf zwei grundlegende<br />

Vorgehensweisen hinaus: entweder man wechselt das Material<br />

oder den 3D-Drucker.<br />

Im Internet findet man zahlreiche modifizierte ABS-Materialien: thermochromische<br />

und durchsichtige, schwer entflammbare und sogar<br />

phosphoreszierende Materialien. Ingenieure können dank dieser<br />

chemischen Anpassungen frei wählen, welche Formel am besten<br />

zu ihrer spezifischen Anwendung passt.<br />

Diese geänderten Formeln haben aber in der Regel ihren<br />

Preis und oft sieht man ABS mit dem Zusatz „optimiert<br />

für 3D-Druck“. Chemisch modifiziertes ABS kann die<br />

Wärmebeständigkeit verbessern – entweder durch<br />

Hinzugeben eines Zusatzstoffs oder durch einen höheren<br />

Polybutadienanteil (das B in ABS). Man muss<br />

dies jedoch abwägen gegenüber einigen Nachteilen:<br />

niedrigere Formbeständigkeitstemperaturen, geringeres Zugmodul<br />

und geringere Zugfestigkeit. Dies kann zu einem minderwertigeren<br />

Produkt führen, das völlig ungeeignet ist für viele Hochleistungsanwendungen,<br />

bei denen ABS verwendet wird, wie etwa in<br />

der Fertigung von Bauteilen für die Automobil- und Luftfahrtbranche.<br />

Bild: MakerBot<br />

Stellschraube Temperatur<br />

Wenn eine Änderung des Materials nicht den gewünschten Effekt<br />

hat, dann ist es naheliegend zu schauen ob es möglich ist den<br />

3D-Drucker selbst zu manipulieren. Bei vielen der inzwischen auf<br />

dem Markt erhältlichen Desktop-3D-Drucker können Nutzer die<br />

Temperatur der Bauplatte steuern. Mit einer temperaturgesteuerten<br />

Heizplattform kann die Wärme teilweise an die Unterseite des<br />

3D-gedruckten Bauteils geleitet werden. Dies verringert das Risiko<br />

einer Schichtablösung. MakerBot nutzte diesen Ansatz bei seinen<br />

früheren 3D-Druckern, musste jedoch feststellen, dass der Effekt<br />

gering ist. Die Temperatur kann mithilfe dieser Technik nicht gleichzeitig<br />

bei allen Schichten des Bauteils einheitlich gesteuert werden<br />

und ist daher anfälliger für Krümmungen und Risse.<br />

Die Entwicklung der neuen Produktreihe der Method-Drucker zielte<br />

darauf, die Temperatur der Baukammer zu steuern und nicht nur die<br />

Temperatur der Bauplatte. Statt einer einfachen Beheizung der Unterseite<br />

bietet die geschlossene Kammer die Möglichkeit des Wärmeumlaufs<br />

innerhalb der Kammer, indem Luft von beiden Seiten<br />

weitergeleitet wird. Dies ermöglicht eine bessere Kontrolle, da jede<br />

Schicht in einer Umgebung mit der gleichen Temperatur gedruckt<br />

wird und es nicht erforderlich ist, an den Druckereinstellungen „herumzuspielen“.<br />

Mit dieser Technologie können Ingenieure maßgenaue<br />

ABS-Bauteile für gewerbliche Anwendungen kostengünstiger<br />

als bei einer herkömmlichen Fertigung erstellen.<br />

Additiv gefertigte ABS-Bauteile für Jedermann<br />

Aber auch bei dem neuen Ansatz der Temperatursteuerung der Baufläche<br />

hat man immer noch mit Herausforderungen zu kämpfen. Da<br />

sich der Extruder in einer wärmeren Umgebung befindet, besteht<br />

ein Expansionsrisiko. Warum also überhaupt ABS, wenn Desktop-3D-Drucker,<br />

die ABS verwenden, ein grundlegendes Wärmeproblem<br />

haben?<br />

3D-gedruckte Gehäuse,<br />

hergestellt aus echtem<br />

technischem ABS<br />

Bild: MakerBot<br />

20 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020


PLUS<br />

Anwenderbeispiel<br />

Bild: All Axis Robotics<br />

All Axis Robotics: 3D-gedruckte<br />

Roboterendeffektoren<br />

Um die Gestaltung seiner individuellen Roboterendeffek -<br />

toren an die Produktionshalle anzupassen, musste das<br />

Unternehmen All Axis Robotics aus Dallas, Texas, einen<br />

maßgeschneiderten ABS-Bauteilschleifer fertigen. Mit dem<br />

3D-Drucker Method X konnte das Team den Schleifer in<br />

wenigen Stunden aus äußerst hartem und beständigem<br />

ABS-Material fertigen und so die hohen Kosten und langen<br />

Vorlaufzeiten, die bei externen Lieferanten in der Regel<br />

anfallen, vermeiden. Videotipp:<br />

hier.pro/aNZCr<br />

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Die Erklärung liegt in der Vision der Fertigungsindustrie der Zukunft:<br />

ein auf additiver Fertigung basierendes dezentralisiertes, bedarfsgerechtes<br />

Produktionsmodell. Für die Massenproduktion wird in<br />

Spritzgussverfahren verarbeitetes ABS in den kommenden Jahren<br />

weiterhin die erste Wahl bleiben, weil es schnell geht und kostengünstig<br />

ist. Aber wenn Stückzahlen im zwei-, drei- oder sogar vierstelligen<br />

Bereich bzw. individuell angepasste Produkte hergestellt<br />

werden, ist die additive Fertigung klar im Vorteil. Dies sprengt die<br />

herkömmliche Wirtschaftlichkeitsanalyse, die bei der Entwicklung<br />

von Werkzeug, von Prototypen oder von Endbauteilen normalerweise<br />

zum Einsatz kommt. Designs können schneller getestet und reproduziert<br />

werden. Dies beschleunigt die Innovation und die Markteinführung,<br />

und all dies zu weitaus geringeren Kosten als bei konventionellen<br />

Methoden.<br />

Die Nutzung mit echtem technischem ABS ermöglicht es, die Vorteile<br />

der additiven Fertigung einer breiteren Zielgruppe zugänglich zu<br />

machen. Im Gegensatz zu traditionellen 3D-Druck Methoden können<br />

Ingenieure, die bisher große und teure Industrie-3D-Drucker<br />

verwenden mussten, nun kostengünstig ihren ABS-Anforderungen<br />

gerecht werden. Deshalb ist der kürzlich eingeführte 3D-Drucker<br />

Method X ein wichtiger Schritt für die technische additive Fertigung.<br />

Er bietet Konstrukteuren Zugang zu technischem ABS für präzisere<br />

Funktionsprototypen, sowie stabilere und zuverlässigere Produktionsbauteile.<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020 21


TRENDS<br />

PERSPEKTIVEN<br />

Auch der Leichtbau profitiert von der Digitalisierung, was vor allem im Automotive-Sektor eine tragende Rolle spielt<br />

Bild: Schuler<br />

Globale Nachhaltigkeit statt punktueller Leichtbau<br />

Kein Ende der Diät<br />

Leichtbau wird nicht unwichtiger, die Vorteile verlagern sich jedoch: Künftig verschiebt sich die Grundlage<br />

des Effizienzgewinns vom Endprodukt Auto in den Produktionsprozess. Die Reduzierung von Treibhausgasen<br />

wird also – im übertragenen Sinne – nicht mehr nur am Auspuff gemessen, vielmehr wird<br />

der Foodprint des gesamten Produktes bewertet, wobei Leichtbau aber ein Faktor bleibt.<br />

Tobias Meyer, freier Mitarbeiter der <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />

Ob Leichtbau oder nicht, diese Frage stellt sich ein Ingenieur eigentlich<br />

nicht. Für uns ist es die Natur, ein Bauteil aus so wenig<br />

Material und so leicht wie möglich zu fertigen“, sagt Christoph Wagener,<br />

Leiter Forschung und Produktentwicklung des Strukturteil-<br />

Zulieferers Kirchhoff Automotive. Vor wenigen Jahren wurde der<br />

Leichtbau noch als wichtige Säule im Automobilbau der Zukunft gesehen<br />

– dann schlug die E-Mobilität ein wie eine Bombe: Die als<br />

grüne Speerspitze angesehenen Fahrzeuge trugen gerne eine halbe<br />

Tonne Akku unter dem Boden. Es schien, als würden die zuvor im<br />

Verbrenner mühevoll eigesparten Kilos nun völlig irrelevant. Das<br />

dem nicht ganz so ist, im Kern aber stimmt, erklärt Wagener anhand<br />

der hohen Effizienz der aktuellen Motoren, E-Antrieb wie Verbrenner:<br />

100 kg Gewichtseinsparung würden bei Diesel und Benzin etwa<br />

0,12 bis 0,16 l auf 100 km sparen, beim E-Auto blieben 0,46 kWh<br />

mehr im Akku. Da solche immensen Gewichtseinsparungen jedoch<br />

sehr aufwendig sind, sieht Wagenerr die Ziele des künftigen Leichtbaus<br />

nicht mehr allein in der CO 2 -Reduktion, sondern verstärkt auch<br />

in der Schonung von Ressourcen durch weniger Materialeinsatz,<br />

wodurch wiederum auch andere Bauteile wie Achsen schlanker gebaut<br />

werden können. Eine größere Fahrzeugmasse ist zudem im<br />

Crashfall nachteilig, da mehr Energie abgebaut werden muss. „Somit<br />

wird in Zukunft der Fokus noch stärker auf einem kostengünstigen,<br />

ganzheitlichen und systemischen Leichtbau liegen“, prognostiziert<br />

Wagener. „Durch Dinge wie den Digital Twin sind die Konzepte<br />

heute zudem besser zu verkaufen, da der Nutzen in einem komplexen<br />

System wesentlich schneller erkennbar ist.“<br />

Digitales Presswerk<br />

Um entsprechende Modelle aber sauber entwickeln zu können, bedarf<br />

es einem aktuellen und umfassenden Datensatz direkt aus der<br />

Produktion. „Richtig eingesetzt, hat das industrielle Internet der Dinge<br />

positiven Einfluss auf das Wachstum, die Wettbewerbsfähigkeit<br />

und die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen“, sagt Tobias Schwarz,<br />

Leiter des Bereichs Technology bei Pressenhersteller Schuler. „Vor<br />

22 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020


Sämtliche Bestandteile der Fertigungslinie<br />

des AZL an der RWTH<br />

Aachen sind miteinander vernetzt<br />

Bild: Campus GmbH/Moll<br />

fünf Jahren hätte kein OEM seine Daten nach außen gegeben. Inzwischen<br />

wird es aber immer mehr Firmen bewusst, dass dadurch<br />

ein Mehrwert generiert werden kann. Viele sind daher bereit, ihre<br />

digitalen Schätze zu teilen, wenn dafür die Produktion sauber läuft.“<br />

Auch im Prozess selbst optimiert man bei Schuler, um den Anforderungen<br />

der Nachhaltigkeit gerecht zu werden, etwa durch weniger<br />

Ausschuss: Ein vergessener Schraubenschlüssel im Werkzeug ist<br />

der Alptraum jedes Pressenbedieners. Läuft die Maschine jetzt an,<br />

sind Schäden an Werkzeug und Bauteil die unweigerliche Folge. Ein<br />

solcher kurzer Moment der Unachtsamkeit kann sogar die gesamte<br />

Anlage in Mitleidenschaft ziehen. Daher hat Schuler nun ein Überwachungssystem<br />

entwickelt, um so etwas zu verhindern. Kameras<br />

entdecken dabei nicht nur Fremdkörper oder Stanzreste: Das System<br />

prüft auch, ob das Werkzeug korrekt angeschlossen ist und die<br />

Rohlinge richtig eingelegt, umgeformt und entnommen wurden.<br />

Risse im Bauteil sieht es genauso wie eine mögliche Beschädigung<br />

der Zentrier- und Auswerfstifte. Liegt eine Abweichung vor, stoppt<br />

die Presse, um Schlimmeres zu verhindern. Um dies zu erkennen,<br />

müssen die Kameras vor dem Produktionsstart zunächst Referenzbilder<br />

des jeweiligen Werkzeugs machen. Die Bediener markieren<br />

dabei sensible Bereiche wie die Zentrier- und Auswerfstifte, die einer<br />

besonders genauen Überwachung bedürfen. Die künstliche Intelligenz<br />

auf einem separaten Rechner vergleicht im Produktionsprozess<br />

dann die aktuellen Fotos in Echtzeit mit dem Ursprungszustand<br />

des Werkzeugs und ermöglicht sofort die Einleitung von Gegenmaßnahmen.<br />

Die Herausforderung war hierbei die Schnelligkeit,<br />

denn die Kontrolle muss bei jedem Pressenhub durchgeführt und<br />

die Maschine im Fall des Falles rechtzeitig gestoppt werden. Ein Digitaler<br />

Zwilling ist hier derzeit noch nicht angebunden, nach Ansicht<br />

der Experten könnte das aber ein weiterer Schritt für die Zukunft<br />

sein. „Im intelligenten, voll vernetzten Presswerk der Zukunft ist es<br />

möglich, mithilfe von ausgefeilter Sensorik und Aktorik sowie den<br />

dadurch gesammelten Daten, sich abzeichnende Stillstände genau<br />

vorherzusagen und schon im Vorfeld abzuwenden. Das sichert die<br />

Produktivität unserer Kunden, erhöht die Qualität der gefertigten<br />

Teile und senkt den Energiebedarf“, so Lothar Gräbener, Direktor<br />

Vertrieb bei Schuler Pressen.<br />

Schwankungen im Prozess kompensieren<br />

Patric Winterhalter, Produktmanager Composites bei Schuler sieht<br />

ebenfalls einen steigenden Bedarf für Leichtbauanwendungen, Faserverbund<br />

stelle dabei eine wichtige Technologie dar: „Aktuell sind<br />

die Herausforderungen hier die ineffiziente Materialausnutzung, hohe<br />

Ausschussraten und teilweise keine fortlaufende Qualitätssicherung.<br />

Zudem sind die Verfahren nur für kleine und mittlere Produktionsvolumen<br />

geeignet.“ Notwendig sei daher eine Steigerung der<br />

Produktivität und Effizienz. Derzeit wird vor allem mit dem Harzinjektionsverfahren<br />

(RTM) gearbeitet, dabei wird die – mit Verschnitt –<br />

vorkonfektionierte Faser in eine Form gelegt und diese dann mit<br />

Harz ausgespritzt. Dabei staffelt sich die Kostenverteilung eines<br />

Bauteils in 50 % Material, 35 % Betrieb und 15 % Investition. Am<br />

Aachener Zentrum für integrativen Leichtbau (AZL) der RWTH will<br />

man durch das Projekt iComposite 4.0 nun die Kosten insgesamt<br />

um 49 bis 64 % reduzieren, Schuler ist einer der Partner. Als Demonstrator<br />

wird in einem hybriden Verfahren aus Lang- und Endlosfaser<br />

ein Fahrzeugboden mit einer Wandstärke von 2,15 mm hergestellt.<br />

Im ersten Schritt werden dabei die Langglasfasern per Roboter<br />

auf eine Negativform gespritzt, was für minimalen Verschnitt<br />

sorgt. Nicht steuerbar ist hier aber die Faserorientierung, weshalb<br />

anschließend bestimmte Bereiche mit Bändern aus Carbon verstärkt<br />

werden. Dann erfolgt der gewohnte RTM-Prozess.<br />

Derzeit wird daran gearbeitet, während des Faserspritzens direkt<br />

die Ausrichtung der Fasern in Echtzeit zu messen. Der Vergleich mit<br />

dem Digitalen Zwilling des Bauteils legt fest, wo genau die Verstär-<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020 23


TRENDS<br />

PERSPEKTIVEN<br />

Durch Digital-Twins kann auch Pressenhersteller<br />

Schuler seinen Kunden<br />

die Vorteile des Leichtbaus verständlicher<br />

machen<br />

Bild: Schuler<br />

kungsstruktur durch die Carbonbänder angebracht und mit welchen<br />

Parametern der RTM-Prozess gefahren werden muss. Diese vor -<br />

ausschauende Qualitätskontrolle wird für jedes einzelne Bauteil<br />

direkt im Fertigungsprozess durchgeführt, wodurch zwar jedes Teil<br />

minimal individuell wird, die erforderliche Steifigkeit aber immer garantiert<br />

gegeben ist. Experimentiert wurde dabei auch mit den Anteilen<br />

Glasfaser und Carbon, wobei die Eigenschaften hinsichtlich<br />

Torsionssteifigkeit, Biegesteifigkeit und Frontaufprall gleich bleiben<br />

mussten. Dabei stellte sich ein hoher Carbon-Anteil als die beste<br />

Lösung heraus, obwohl das Material wesentlich teurer ist als die<br />

Glasfaser. Im Best-Case wurde das Gewicht im Vergleich zum Referenzteil<br />

aus reinem Carbon-Textil-Material von 7,9 auf 7 kg reduziert,<br />

die Kosten sanken um 50 %. Denn bislang setzen Hersteller auf Carbonmatten<br />

als Ausgangsmaterial, das mit hohen Verlusten zugeschnitten<br />

werden muss, fast die Hälfte der teuren Kohlenstofffasern<br />

können die Produzenten dabei gar nicht verwenden. Bei iComposite<br />

4.0 wird das benötigte CFK vollständig verbraucht, der Verschnitt beträgt<br />

ebenfalls null. Gleichzeitig sinkt die Durchlaufzeit um 40 %,<br />

wodurch die Ausbringungsleistung steigt. „Im Serienprozess kämen<br />

wir bei 35.000 Bauteilen pro Jahr auf unter 150 € Stückkosten“, so<br />

Winterhalter. Weiteres Potenzial zur Reduktion der Werkzeugkosten<br />

sehen die Experten in der Verringerung der Werkzeugsteifigkeit, wodurch<br />

die RTM-Presse mit bauteilspezifischen Parametern noch<br />

mehr Einfluss nehmen könnte.<br />

Ohne Schrauben oder Kleber<br />

Ebenfalls mit hybriden Materialien beschäftigt sich das EU-geförderte<br />

Projekt FlexHyJoin: Verschiedene Partner wie Gubesch, das<br />

Fraunhofer ILT und Produktentwicklungsspezialist Edag untersuchen<br />

hier, wie Hybridbauteile aus thermoplastischen Faserkunststoffverbünden<br />

und Metallen erzeugt werden können. Dabei kommen<br />

keine zusätzlichen Fügeelemente wie Kleben oder Schrauben<br />

zum tragen: Eine Laservorbehandlung sorgt für Mikrokavitäten in<br />

der Metalloberfläche, durch diese werden die Werkstoffe anhand lokalem<br />

Wärmeeintrag verbunden. Zum Einsatz kommt dafür je nach<br />

Geometrie der Bauteile eine Kombination aus Induktions- und Lasertemperierung,<br />

die aufgeschmolzene Polymermatrix wird in die<br />

ösenförmigen Vertiefungen im Metall gepresst, wodurch dieses<br />

mechanisch „verkrallt“ wird. Im Anschluss erfolgt eine zerstörungsfreie<br />

Inline-Prüfung via Lock-In-Thermografie. Den Nachweis der<br />

Großserientauglichkeit will man anhand einer vollautomatischen Fertigungszelle<br />

liefern. Als Versuchsteil dient eine Dachquerstrebe des<br />

Fiat Panda, bisher wurden hier die an der Karosserie verschweißbaren<br />

Endstücken aus Metall mit dem Carbon-Träger vernietet: „Löcher<br />

sind aber eigentlich der Tod für Composite-Materialien, ein besserer<br />

und schnell handelbarer Prozess stand aber nicht zur Verfügung<br />

– bis jetzt“, so Michael Begert von Edag. „Wir erreichen so<br />

50 MPa Zug- und 20 MPa Schälfestigkeit, was eher für semistrukturelle<br />

Bauteile spricht. Die Gewichtseinsparung gegenüber einem reinen<br />

Stahlteil beträgt aber 40 %.“<br />

Funktionsintegration, Massereduzierung und<br />

Fertigungseffizienz vereinen<br />

Nachhaltigkeit bei Faserverbundwerkstoffen ist auch Thema der<br />

Leichtbau-Plattform Forel, wo etwa im Projekt ReLei Recyclingtechnologien<br />

zur CFK-Aufbereitung vorangetrieben werden. Dabei entwickelt<br />

man eine aufwendige Werkstofftrennung und Sortierung sowie<br />

ressourceneffiziente Fertigungsprozesse, um integrative Sandwichstrukturen<br />

mit wiederverwerteten Werkstoffen zu ermöglichen.<br />

Dabei können vielseitige Einleger zum Einsatz kommen, etwa Vliese<br />

oder Organobleche. Letztere sind Faserverbund-Halbzeuge auf thermoplastischer<br />

Basis. Diese können in den vom Automobilbau angestrebten<br />

kurzen Prozesszeiten thermisch umgeformt werden, was<br />

mit regulären duroplastbasierten Verbundwerkstoffen nicht funktioniert.<br />

Im ReLei-Projekt arbeitet man mit dem automatisierten Spritzgieß-Fertigungsprozess<br />

Schäumformen, wobei der Anteil des Recyclingmaterials<br />

bei ca. 80 % liegt. Ein weiteres Projekt des Forel-<br />

24 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020


Bild: Schuler<br />

Die Kameras in der Pressenüberwachung entdecken unter<br />

anderem Fremdkörper, fehlende Anschlüsse oder Beschädigungen<br />

an Werkzeug und Bauteil<br />

Netzwerks mit dem Namen FuPro entwickelt einen neuartigen Fertigungsprozess<br />

zur Kombination von Organoblechen, Faserverbund-<br />

Hohlprofilen und Spritzgießknotenstrukturen. So sollen integrative<br />

Mehrkomponentenbauweise mit faserverstärkten Thermoplasten<br />

die Punkte Funktionsintegration, Massereduzierung und Fertigungseffizienz<br />

vereinen. Als Demonstrator fungiert hier ein Autositz, der<br />

so etwa 30 % bzw. 2 kg leichter ist und aus zehn Teilen weniger besteht.<br />

„Die Stückkosten sind zwar moderat höher, dafür konnten wir<br />

die nötigen Investitionen aber deutlich reduzieren“, versichert Maik<br />

Gude, Innhaber der Professur für Leichtbaudesign und Strukturbewertung<br />

an der TU Dresden.<br />

Generell sieht auch Gude aber den ganzheitlichen Footprint eines<br />

Fahrzeugs als künftiges Argument für den Leichtbau, wobei auch<br />

Recycling und Hybridbauteile eine große Rolle spielen werden:<br />

„Eine prinzipielle Ablehnung des Leichtbaus sehe ich auch in Zeiten<br />

der E-Mobilität nicht, auch dort wird die Thematik gerne gesehen –<br />

sie darf aber nicht mehr kosten.“<br />

www.vdma.org<br />

Mehr Details zu den aktuellen Projekten bietet die<br />

Arbeitsgemeinschaft Hybride Leichtbau Technologien<br />

des VDMA:<br />

hier.pro/SJYdR<br />

Efficient Engineering ist, wenn ein PLAN zu EPLAN wird.<br />

Unternehmen, die den digitalen Wandel im Engineering erfolgreich gestalten wollen,<br />

brauchen mehr als einen Plan.<br />

Wie Sie mit EPLAN als starkem globalen Partner alle Potenziale voll ausschöpfen: eplan.de<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020 25


TRENDS<br />

NEWS<br />

Pumpensteuerung von Brinkmann mit integriertem Logikmodul<br />

Smart Data für die Pumpe<br />

Durch die Entwicklung der smarten Pumpensteuerung<br />

bplogic hat die K. H. Brinkmann<br />

GmbH & Co. KG aus dem sauerländischen<br />

Werdohl einen entscheidenden Schritt in<br />

Richtung Industrie 4.0 unternommen. Die digitale<br />

Steuerung wird zwischen Werkzeugmaschinen,<br />

Pumpen, Filteranlagen und andere<br />

Komponenten geschaltet und integriert<br />

sich unabhängig von den eingesetzten Frequenzumrichtern<br />

in bestehende System -<br />

umgebungen. Dabei eignet sie sich für folgende<br />

Basisanwendungen:<br />

• Plug-and-pump-Lösung<br />

• Stell- und Regelbetrieb<br />

• 2-Pumpen-Reihenbetrieb oder bis zu<br />

6-Pumpen-Parallelbetrieb<br />

• Niveauregelung für Rückpumpstationen<br />

• Paralleler Betrieb von bis zu 6 Anwendungen<br />

Der digitale Controller stellt so praktisch anwendbare<br />

Daten zum Predictive Mainte -<br />

nance von Pumpen bereit:<br />

• Zur Verschleißerkennung<br />

• Zur Service-Planung<br />

• Zur Laufzeitabschätzung<br />

• Zur Redundanz/Steuerung, zur Aktivierung<br />

von Reservepumpen<br />

Ohne SPS-Programmierkenntnisse und eigene<br />

Softwareentwicklungsumgebungen realisieren<br />

Anwender künftig herstellerspezifische<br />

Funktionen. Die Konfiguration erfolgt über die<br />

Benutzeroberfläche der intelligenten Pum-<br />

Bild: Brinkmann Pumps<br />

pensteuerung. Dort werden alle verfügbaren<br />

Größen wie Drücke, Drehzahlen sowie weitere<br />

digitale und analoge Ein- oder Ausgangssignale<br />

logisch miteinander verknüpft. Die Implementierung<br />

von Zeitgliedern ist ebenso<br />

möglich, wie die Ausgabe kundenspezifischer<br />

Fehlermeldungen in verschiedenen Sprachen.<br />

Ein implementierter Online-Debugger unterstützt<br />

die Fehlersuche bei der Überprüfung<br />

herstellerspezifischer Funktionen. eve<br />

www.brinkmannpumps.de<br />

Sieb & Meyer bietet Sistema-Bibliotheken zum Download an<br />

Risikobewertung von Maschinensteuerungen<br />

Bild: Sieb & Meyer AG<br />

Die Sieb & Meyer AG, Lüneburg, stellt sicherheitsrelevante<br />

Kenngrößen ihrer Antriebselektroniken<br />

– wie die Frequenzumrichter<br />

und Servoverstärker der Produktfamilie SD2x<br />

– als Sistema-Bibliotheken zum Download<br />

zur Verfügung. Mit Hilfe von Sistema können<br />

Maschinenhersteller sicherheitsbezogene<br />

Steuerungsteile (SRP/CS) aus Subsystemen,<br />

Blöcken und Elementen modellieren und risikoseitig<br />

bewerten. Die Assistenz-Software<br />

wird vom Institut für Arbeitsschutz der DGUV<br />

(IFA) zur Verfügung gestellt. Der Hintergrund:<br />

Die Sicherheit der Bedienperson hängt insbesondere<br />

bei komplexen Maschinen von der<br />

Zuverlässigkeit der Steuerung ab. Grundlage<br />

für die Bewertung der Sicherheit komplexer<br />

Maschinensteuerungen ist die DIN EN ISO<br />

13849–1. Während der Risikoanalyse und -beurteilung<br />

können Maschinenhersteller den<br />

Gefährdungsbereich festlegen – unter Berücksichtigung<br />

der bestimmungsgemäßen<br />

Handlungen des Bedienpersonals und der<br />

Maße der gefährdeten Körperteile. Sistema<br />

hilft bei diesem Prozess.<br />

In ihren Frequenzumrichtern und Servoverstärkern<br />

der Serien SD2, SD2S, SD2M,<br />

SD2Bplus und SD3 hat Sieb & Meyer standardmäßig<br />

die Sicherheitsfunktion Safe Torque<br />

Off (STO) integriert. Zudem stellt das Unternehmen<br />

Anwendern des Antriebssystems<br />

SD2 optional zwei geberlose Sicherheitsfunktionen<br />

zur Verfügung, die speziell für rotierende<br />

Motoren ohne Drehzahlgeber konzipiert<br />

sind: „Sicherer Stillstandsmonitor“ (SFM –<br />

Safe Frequency Monitor) und „Sicher begrenztes<br />

Drehfeld“ (SLOF – Safe Limited<br />

Output Frequency).<br />

up<br />

www.sieb-meyer.de<br />

IoT-Sicherheitslösung<br />

Microsoft veröffentlicht IoT-Sicherheitslösung Azure Sphere<br />

Die IoT-Sicherheitslösung Azure Sphere ist<br />

die Antwort der Microsoft Corporation, Redmond/USA,<br />

auf die zunehmenden Bedrohungen<br />

im Internet of Things (IoT). Die Lösung<br />

bietet Unternehmen und OEMs ein Gesamtpaket,<br />

mit dem sie IoT-Geräte mit einer integrierten,<br />

umfassenden und kostengünstigen<br />

Gerätesicherheit ausstatten können. Das<br />

System besteht aus vier Komponenten:<br />

• speziell für Azure Sphere zertifizierte<br />

Chips,<br />

• ein eigenes Betriebssystem und<br />

• cloudbasierte Sicherheitsdienste.<br />

• Zudem kümmert sich ein Experten-Team<br />

um die Sicherheit jedes einzelnen für Azure<br />

Sphere zertifizierten Geräts.<br />

Erste Halbleiterhersteller haben als OEMs<br />

bereits begonnen, Azure Sphere in ihre Chips<br />

zu integrieren. Von MediaTek Inc, Hsinchu/<br />

Taiwan, ist bereits der MT3620 verfügbar. Für<br />

das vierte Quartal 2020 hat NXP Semiconductors,<br />

Eindhoven/NL, einen sicheren, intelligenten<br />

Prozessor für Edge-Knoten angekündigt.<br />

Im Oktober 2019 gab Qualcomm Inc,<br />

San Diego/USA, bekannt einen ersten nativen<br />

Azure-Sphere-Chip zu bauen. mc<br />

www.microsoft.com<br />

Bild: Microsoft<br />

26 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020


NEWS<br />

TRENDS<br />

CAD Schroer vereint Medusa4 und MPDS4 zu M4<br />

Besserer Überblick für den Anlagenkonstrukteur<br />

Mit der Version 7.0 vereinigt die CAD Schroer<br />

GmbH, Moers, Medusa4 und MPDS4 in einer<br />

gemeinsamen 3D-CAD-Software. Der<br />

Vorteil ist ein ganzheitliches 3D-Planungs -<br />

ergebnis. Durch die Neustrukturierung treten<br />

alle CAD-Produkte des Unternehmens unter<br />

einer einheitlichen Marke auf:<br />

MPDS4 läuft jetzt unter dem Namen M4<br />

Plant. Die 3D-Software für den Anlagenbau<br />

wurde entwickelt, um die Vorteile einer integrierten<br />

Software-Lösung auszuschöpfen,<br />

stabile Funktionen mit der höchstmöglichen<br />

Leistung zu bieten und nahtlos mit anderen<br />

Standorten zusammenzuarbeiten. Version 7.0<br />

ist mit vielen neuen Funktionen und Katalogen<br />

ausgestattet. Bestehende Funktionen<br />

und die CAD- und PLM-Schnittstellen wurden<br />

weiter optimiert und angepasst.<br />

Beispielsweise können mit der neuen Version<br />

intelligente R&I-Fließbilder erzeugt und<br />

ausgewertet werden. Diese dienen dann als<br />

Basis für die darauffolgende 3D-Rohrleitungsplanung.<br />

M4 Plant verfügt außerdem über<br />

ein Modul für die automatische Erzeugung<br />

von Rohrleitungsisometrien. Dem Nutzer stehen<br />

zudem auch Module für den Stahlbau<br />

und die Planung von Kabeltrassen oder Klimakanälen<br />

zur Verfügung.<br />

Für den 3D-Rohrleitungsbau stehen in der<br />

3D-CAD-Software zusätzliche Hersteller spezifische<br />

Kataloge zur Verfügung. Darüber hinaus<br />

gibt es mehr Möglichkeiten zur Konfiguration<br />

und das Detaillieren von Stücklisten.<br />

Auch der Bereich Rohrleitungsisometrien<br />

profitiert von vielen Neuerungen, so dass<br />

selbst sehr umfangreiche Isometrien nun optimal<br />

erzeugt werden oder die Biegetabellen<br />

nun auch direkt im maschinenlesbaren Format<br />

exportiert werden können.<br />

eve<br />

www.cad-schroer.de<br />

Bild: CAD Schroer GmbH<br />

ALUMINIUM 2020<br />

13. Weltmesse & Kongress<br />

Ihr<br />

persönlicher<br />

Promocode<br />

<strong>KEM</strong>2020<br />

JETZT KOSTENFREIES<br />

TICKET SICHERN<br />

06. – 08. Oktober 2020<br />

Messegelände Düsseldorf<br />

www.aluminium-exhibition.com/ticket<br />

Ideelle Träger<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020 27


TRENDS<br />

NEWS<br />

ABB stellt Condition-Monitoring-Lösung für Gasanalysatoren vor<br />

Zustandsüberwachung von Gas-Messgeräten<br />

Die ABB Ltd., Zürich, bietet eine neue digitale<br />

Lösung zur Zustandsüberwachung von<br />

ABB-Messgeräten. Hierzu gehören etwa<br />

kontinuierliche Gasanalysatoren, die unter<br />

anderem den Betrieb in sauberer Luft sicherstellen.<br />

Das sogenannte ABB Abilility Condition Monitoring<br />

for measurement devices identifiziert<br />

durch Echtzeit-Datenanalyse Änderungen<br />

des Gerätezustands frühzeitig und gibt<br />

entsprechende Meldungen aus. Diese regelmäßigen<br />

Berichte geben Nutzern Handlungsempfehlungen.<br />

Das Personal vor Ort kann<br />

entweder mittels eigenem Fachwissen eingreifen<br />

oder bei Bedarf Remote-Unterstützung<br />

von ABB erhalten.<br />

Durch das Konzept der vorausschauenden<br />

Wartung können Geräte aktiv überwacht und<br />

verwaltet werden, um das Auftreten von Pro-<br />

blemen zu verhindern. Anwender der Messgeräte<br />

seien hierdurch in der Lage, fundierte<br />

Entscheidungen zu treffen, die zu optimierten<br />

Betriebsabläufen führen, heißt es bei ABB.<br />

Denn Kunden des Unternehmens müssten<br />

sich heute verstärkt mit verschärften Emissionsvorschriften<br />

auseinandersetzen.<br />

Die Condition-Monitoring-Lösung soll Sicherheitsrisiken<br />

reduzieren und dabei helfen,<br />

Bußgelder zu vermeiden. Betriebs- und Instandhaltungskosten<br />

sinken, weil weniger<br />

unvorhergesehene Wartungsarbeiten anfallen.<br />

Auch ungeplante Ausfälle werden verhindert.<br />

Entsprechend soll die digitale Zustandsüberwachung<br />

ein Höchstmaß an Verfügbarkeit<br />

und Zuverlässigkeit der Geräte sicherstellen.<br />

Der Produktlebenszyklus kann durch<br />

einen geplanten Upgrade-Zyklus verlängert<br />

werden.<br />

Bild: ABB<br />

Die neue digitale Lösung ist Teil des „Advanced<br />

Services“ für Mess- und Analysentechnik<br />

von ABB, die einen optimierten Einsatz<br />

und bessere Leistung der Automatisierungstechnik,<br />

der Prozesse und des Personals ermöglichen<br />

soll.<br />

up<br />

https://new.abb.com/de<br />

Neues Release von Ansys für die <strong>Konstruktion</strong> autonomer Fahrzeuge<br />

Simulationssoftware erleichtert AV-Entwicklung<br />

Bild: Ansys<br />

Die Ansys, Inc., Canonsburg (USA), stellt eine<br />

neue Version ihrer gleichnamigen Simulationssoftware<br />

vor. Mit Ansys 2020 R1 stehen<br />

Ingenieuren Neuerungen und Weiterentwicklungen<br />

für das gesamte Anwendungsspektrum<br />

zur Verfügung. Dazu zählen unter anderem<br />

die Bereiche Strukturmechanik, Strömungsmechanik<br />

oder Elektromagnetik.<br />

Die neue Software-Version enthält Updates<br />

für alle Anwendungen der Ansys-Produktfamilie.<br />

Die Neuerungen unterstützen beim<br />

Design autonomer und teilautonomer Fahrzeuge,<br />

bei der Sensorik sowie bei Cyber- und<br />

System-Sicherheit. Von hochmodernen optischen<br />

Simulationen bis hin zu neuen Anwendungen<br />

für das Embedded-Design bietet Ansys<br />

2020 R1 Verbesserungen des digitalen<br />

Threads, um die Sicherheit, Zuverlässigkeit<br />

und Ästhetik autonomer Fahrzeuge („Auto-<br />

nomous Vehicles“, AV) der nächsten Generation<br />

zu optimieren.<br />

Mit den Technologien von Ansys können Unternehmen<br />

die digitale Transformation über<br />

den gesamten Produktlebenszyklus hinweg<br />

beschleunigen.<br />

Die neueste Version von „Ansys medini analyse“<br />

ist darauf ausgerichtet, Sicherheitsbedrohungen<br />

für cyber-physische Systeme von<br />

autonomen Fahrzeugen systematisch zu analysieren<br />

und zu bewerten – und das zu einem<br />

frühen Zeitpunkt des Systemdesigns. Dies<br />

hilft Fahrzeugherstellern, Schwächen von AV-<br />

Systemkomponenten sowie Umgebungsbedingungen<br />

abzubilden, um Cyber-Sicherheit<br />

auf dem neuesten Stand der Technik zu gewährleisten.<br />

Die neueste Version von „Ansys Scade“ beschleunigt<br />

die Entwicklung eingebetteter<br />

Steuerungssoftware von autonomen Fahrzeugen.<br />

Sie enthält mehrere neue Funktionen,<br />

mit denen Anwender Entwicklungszeit<br />

und -kosten für die automatische Code-Generierung<br />

von sicherheitskritischer Software<br />

halbieren können.<br />

Mittels „Ansys Speos“ können Anwender<br />

jetzt schnell und effizient zahlreiche verschiedene<br />

Beleuchtungsvarianten simulieren, denen<br />

autonome Fahrzeuge auf der Straße begegnen.<br />

Hierdurch lässt sich die Leistung der<br />

Beleuchtungssysteme optimieren. Der Auto-<br />

mobilhersteller Mazda setzt die Software unter<br />

anderem dafür ein, anpassungsfähige<br />

Fernlichter unter Verwendung von LED-Einheiten<br />

und Kamerasystemen zu testen. Hiermit<br />

sollen Test- und Prototypenphase der<br />

Systeme verkürzt werden.<br />

Innovationen für Sensoren, Mensch-Maschine-Schnittstellen<br />

(HMI) und Sound-Simulationen<br />

bietet das Produkt „Ansys VR-Xperience“.<br />

Ingenieure können mittels der Software die<br />

Genauigkeit und Robustheit von AV-Radargeräten<br />

in Randbereichen schnell prüfen und<br />

verbessern. HMI-Prototypen lassen sich laut<br />

Anbieter schneller als je zuvor testen. Auch<br />

Motorgeräusche können analysiert werden,<br />

um das Kabinendesign in Hinblick auf die<br />

Lautstärke zu optimieren: Der Hubschrauberhersteller<br />

Airbus Helicopters verwendet „Ansys<br />

VR-Xperience Sound“, um den akustischen<br />

Komfort in Hubschrauberkabinen für<br />

Piloten und Passagiere sicherzustellen.<br />

„Ansys VR-Xperience Light Simulation“ wiederum<br />

vereinfacht die Entwicklung der Beleuchtung<br />

im Automobilbau und liefert Designern<br />

eine Lichtsimulation in technischer Qualität.<br />

Durch eine fotorealistische Visualisierung<br />

der Fahrzeuginnen- und -außenbeleuchtung<br />

müssen Nutzer erheblich weniger Zeit<br />

und Geld für die Entwicklung physischer Prototypen<br />

aufwenden.<br />

up<br />

www.ansys.com/de-de<br />

28 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020


Nr. 03 | April 2020<br />

Mechatronicnews®<br />

AUTOMATISIERUNG | ANTRIEBSTECHNIK | TECHNOLOGIETRENDS<br />

GUT GESCHÜTZT VOR KORROSION<br />

KIPP erweitert Positionier- und Spannsystem BALL lock um Edelstahlvariante<br />

Mehr dazu auf Seite 4<br />

IMPRESSUM<br />

HERAUSGEBER<br />

Köhler + Partner GmbH<br />

Brauerstraße 42<br />

21244 Buchholz i.d.N.<br />

Tel.: +49 4181 92892-0<br />

Fax: +49 4181 92892-55<br />

info@koehler-partner.de<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Jan Phillip Köhler, Julia Köhler-Cordes<br />

BILDNACHWEIS<br />

Archiv, Köhler + Partner GmbH<br />

www.koehler-partner.de<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020 29


ROBUSTER, ERGONOMISCHER STEH-<br />

ARBEITSPLATZ FÜR DIE INDUSTRIE<br />

Ab sofort ergänzt ein höhenverstellbarer<br />

Monitorständer das System der RK Monitorhalter.<br />

RK Rose+Krieger stellt höchste Ansprüche an<br />

<br />

weiterer Beleg dafür ist der neue höhenverstell-<br />

-<br />

<br />

<br />

leicht mit der Hand verstellt werden kann. Für<br />

eine sichere Arretierung sorgt ein federbelaste-<br />

<br />

<br />

die damit realisierbare individuelle Anpassung des<br />

Arbeitsplatzes an die Körpergröße des jeweiligen<br />

Mitarbeiters ist eine optimale Arbeitsplatzergonomie<br />

garantiert.<br />

<br />

Aluminium stehen auf einem schwarz pulverbeschichteten<br />

Untergestell, das Platz für einen<br />

Industrie-PC und Zubehör bietet. Kabel werden<br />

geschickt im integrierten Kabelkanal der hinteren<br />

<br />

In der Standardausführung besitzt der höhenver-<br />

-<br />

<br />

und runder Anschlussplatte. Optional sind zudem<br />

-<br />

<br />

Optimale<br />

Arbeitsplatzergonomie<br />

garantiert<br />

Die Vorteile des höhenverstellbaren<br />

Monitorhalters auf einen Blick:<br />

- Ergonomischer Steharbeitsplatz<br />

- Werkzeuglose Handverstellung<br />

<br />

mit Zugbandunterstützung<br />

- Sichere Arretierung der Höhenverstellung<br />

- Integrierter Kabelkanal<br />

- Halterung für Monitor vormontiert<br />

Funktionsvideo<br />

RK ROSE+KRIEGER GMBH<br />

Potsdamer Str. 9 | 32423 Minden | Tel.: +49 571 9335-0<br />

info@rk-online.de | www.rk-rose-krieger.com<br />

30 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020<br />

MN 2


UMFANGREICHES SORTIMENT,<br />

SONDERANFERTIGUNGEN MÖGLICH<br />

Linearsysteme von Rodriguez: Linearführung und Antrieb aus einer Hand<br />

RLA-Lineareinheit<br />

Ein Beispiel für ein fortschrittliches Linearsystem „von der<br />

Stange“ ist die kompakte, geschlossene RLA-Lineareinheit<br />

<br />

für Anwendungen im mittleren Lastbereich mit hohen Anforderungen<br />

an die Genauigkeit, bei denen Geschwindig-<br />

<br />

<br />

weils<br />

zwei Führungswagen und passende Spindellagerungen<br />

integriert wurden. Optimal aufeinander abgestimmte<br />

tendes<br />

Abdeckband aus Edelstahl komplettieren die RLA.<br />

<br />

-<br />

<br />

Je nach Anwendungsfall werden die passenden Linearführungen<br />

und Antriebe zu einer applikationsgerechten Linearein-<br />

<br />

<br />

<br />

Rodriguez-Linearsysteme verbinden auf kompakte und<br />

einfache Art die Vorteile von Linearführungen mit denen<br />

mechanischer Antriebe. So lassen sich industrielle Handhabungs-,<br />

Zuführ- und Positionieraufgaben zuverlässig<br />

automatisieren. Zudem ist der Aufbau von modularen<br />

Mehrachssystemen für Pick-and-place-Aufgaben möglich.<br />

Für nahezu jede industrielle Anwendung bietet der Eschweiler<br />

Antriebsspezialist bedarfsgerechte Systemlösungen auf<br />

der Basis von Linearführungen und mechanischen Antrieben.<br />

Führen, verstellen, positionieren oder gleichförmig<br />

tige<br />

Lösung für beinahe jeden benötigten linearen Bewe-<br />

<br />

- Kugelgewindetriebe für besonders dynamische<br />

<br />

- Trapezgewindetriebe für Spannungsaufgaben<br />

und langsame Transporte<br />

<br />

<br />

Auf Wunsch liefern die Eschweiler Antriebsspezialisten jedes<br />

Linearsystem als einbaufertige Einheit inklusive Motor und<br />

Steuerung aus. Auch individuelle Maßausführungen aus der<br />

eigenen Fertigung sind möglich.<br />

RODRIGUEZ GMBH<br />

Ernst-Abbe-Straße 20 | 52249 Eschweiler | Tel.: +49 2403 780-0<br />

info@rodriguez.de | www.rodriguez.de<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020 31<br />

MN 3


BALL LOCK JETZT AUCH IN<br />

EDELSTAHLAUSFÜHRUNG<br />

Das Positionier- und Spannsystem aus dem HEINRICH KIPP WERK wird um eine korrosionsbeständige<br />

Variante für raue und reinigungsintensive Umgebungen ergänzt<br />

Mit dem BALL lock System sind bis zu zwölfmal kürzere<br />

Maschinenrüstzeiten im Vergleich zu herkömmlichen Methoden<br />

möglich, ohne Kompromisse bei der Genauigkeit zu<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

rauen oder reinigungsintensiven Umgebungen.<br />

Egal in welcher Ausführung: BALL lock ist die ideale Wahl, wenn<br />

Platten, Werkstücke oder Vorrichtungen auf dem Maschinentisch<br />

befestigt bzw. zentriert werden sollen. Es besteht aus<br />

einem Positionierzylinder sowie einer Zentrier- und einer Auf-<br />

<br />

wird die mittlere Kugel im Zylinder nach unten gedrückt und<br />

presst somit die drei Befestigungskugeln nach außen, wo sie<br />

in der Aufnahmebuchse zentriert und gespannt werden.<br />

punkt-Spannsystems<br />

sind bei KIPP einzeln ab<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Wiederholgenauigkeit von bis zu ± 0,013 mm.<br />

HEINRICH KIPP WERK KG<br />

Heubergstraße 2 | 72172 Sulz am Neckar | Tel.: +49 7454 793-0<br />

info@kipp.com | www.kipp.com<br />

32 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020<br />

MN 4


RUNDUM GESCHÜTZT MIT<br />

FALTENBÄLGEN VON HEMA<br />

Verschmutzte Führungsbahnen und Achsen können die Leistungsfähigkeit von<br />

<br />

beeinträchtigen. Faltenbälge von HEMA sorgen dafür, dass es gar nicht so weit kommt.<br />

<br />

Verunreinigungen und verhindern, dass der Bediener verse-<br />

<br />

vielen verschiedenen Ausführungen.<br />

<br />

<br />

Abdeckung großer Hubarbeitsbühnen oder als reiner Staubschutz,<br />

die Anwendungsmöglichkeiten sind vielseitig.<br />

Geschlossene Laminatausführungen kommen oftmals an<br />

Messmaschinen zum Schutz hochpolierter Spindelführungen<br />

zum Einsatz. In der holzverarbeitenden Industrie ver-<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

mit großen Mengen an Kühlmitteln vorkommen. Hier schützen<br />

Edelstahllamellen den darunterliegenden Balgkörper<br />

des ELASTIC-Faltenbalges sicher und dauerhaft vor allen Be-<br />

gen<br />

nach individuellen Kundenwünschen umsetzbar.<br />

Mit dem W-Faltenbalg, einer für dynamische Anwendungen<br />

konzipierten Schutzabdeckung, können maximale Hübe bei<br />

geringem Bauraum erzielt werden. Auch dieser Faltenbalg-<br />

<br />

geschützt, also für die Verwendung in spanenden Umgebungen<br />

optimal geeignet.<br />

W-FALTENBALG<br />

HEMA-Faltenbälge: hohe Qualität<br />

und sorgfältige Verarbeitung<br />

<br />

HEMA ausschließlich robuste Spezialgewebe<br />

- Für Anwendungen mit hohen Umgebungstemperaturen<br />

<br />

<br />

Abmessungen jedes Faltenbalgs werden von HEMA exakt<br />

auf den jeweiligen Einsatzbereich abgestimmt<br />

- Funktion und Lebensdauer werden mit umfangreichen<br />

Produkttests im HEMA-eigenen Testlabor überprüft<br />

HEMA-Faltenbälge haben vielfältige Einsatzgebiete:<br />

- Werkzeugmaschinen<br />

- Strahlschneidemaschinen<br />

- Produktionstechnik<br />

- Messinstrumente<br />

- Medizintechnik<br />

SAMURAI FASTAF TW<br />

ELASTIC<br />

SAMURAI<br />

HEMA MASCHINEN- UND APPARATESCHUTZ GMBH<br />

Am Klinggraben 2 | 63500 Seligenstadt | Tel.: +49 6182 773-0<br />

info@hema-group.com | www.hema-group.com<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020 33<br />

MN 5


GUT GELAGERT IST HALB VERPACKT<br />

<br />

ten<br />

unterstützen. Im Bereich der Lebensmittelverpackungen sind korrosionsarme Edelstahl-Lösungen mit Sonderbefettun-<br />

<br />

Services – alles aus einer Hand.<br />

Im Edelstahl-Portfolio<br />

<br />

und Kurvenrollen sowie Nadellager. Spe-<br />

-<br />

<br />

<br />

Alu-Druckguss-Lager sind sehr klein,<br />

leicht und korrosionsarm und kommen<br />

zum Beispiel in Verschließmaschinen zum<br />

Einsatz. Auch verzinkte Stahlblechge-<br />

<br />

Findling im Programm<br />

Kugelbuchsen ermöglichen eine Linearbewegung<br />

auf einer Stahlwelle und werden<br />

in der Verpackungstechnik zum Beispiel<br />

für Schiebebewegungen eingesetzt.<br />

Kompakt-Kugelbuchsen eignen sich auch<br />

<br />

ABEG ® -Methode: Die technisch und<br />

wirtschaftlich optimale Lösung<br />

<br />

Weil Tragzahlen in der Verpackungsindustrie eine<br />

untergeordnete Rolle spielen, kann meist auf<br />

Premium-Produkte verzichtet werden. Der Hintergrund:<br />

Die Lebensdauer dieser Wälzlager ist<br />

zu hoch. Konstruktiv ergibt sich eine klassische<br />

Überdimensionierung, die für den Kunden unwirtschaftlich<br />

ist. Mithilfe der ABEG ® -Methode<br />

kann Findling dabei helfen, Einsparpotenziale zu<br />

realisieren – zum Beispiel durch den Wechsel auf<br />

kostengünstigere Wälzlager einer anderen Leistungsklasse,<br />

die dennoch die Anforderungen der<br />

jeweiligen Anwendung auf ganzer Linie erfüllen.<br />

FINDLING WÄLZLAGER GMBH<br />

Schoemperlenstr. 12 | 76185 Karlsruhe | Tel.: +49 721 55999-0<br />

<br />

34 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020<br />

MN 6


STARKE ANTRIEBSPAKETE FÜR<br />

MISCHER-ANWENDUNGEN<br />

MAXXDRIVE ® -Industriegetriebe gehören seit mehr als zehn Jahren zum NORD-<br />

Programm und haben sich weltweit in unzähligen Applikationen bewährt. Sie bieten<br />

hohe Abtriebsdrehmomente von 15 bis 250 kNm und gewährleisten auch unter<br />

anspruchsvollen Einsatzbedingungen einen reibungslosen Betrieb. Für den Einsatz in<br />

großen Mischern sind sie eine ausgezeichnete Wahl.<br />

Weniger Verschleißteile – Kein Wellendichtring<br />

zwischen Getriebe und IEC-Zylinder notwendig<br />

Weniger Anbauteile – Reduzierter Ölstand,<br />

<br />

Geringerer Bauraum – dank reduzierter<br />

Anbauteile<br />

MAXXDRIVE ® -Industriegetriebe<br />

für die Misch- und Rührtechnik<br />

<br />

für höchste externe Lasten<br />

<br />

<br />

® -Industriegetriebe,<br />

SAFOMI-IEC-Adapter und einem Antriebsmotor<br />

ist für Mischer und Rührwerksanwendungen eine optimale<br />

<br />

SAFOMI-IEC-Adapter ist kompakt und einfach aufgebaut<br />

<br />

Umstieg auf einen SAFOMI-IEC-Adapter anstelle des Standard-IEC-Adapters<br />

am Rührwerksantrieb führt zu höherer<br />

Betriebssicherheit und geringerem Wartungsaufwand.<br />

- Umfangreiches Baukastensystem für<br />

maßgeschneiderte Lösungen<br />

GETRIEBEBAU NORD GMBH & CO. KG<br />

Getriebebau-Nord-Straße 1 | 22941 Bargteheide | Tel.: +49 4532 289-0<br />

info@nord.com | www.nord.com<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020 35<br />

MN 7


ANTRIEBSTECHNIK<br />

TITELSTORY<br />

Bürstenlose Motoren von Maxon mit genuteter Wicklung<br />

Hohe Drehmomentdichte<br />

Bürstenlose Motoren mit genuteter Wicklung – also mit Eisenkern – sind<br />

zwar kräftig, weisen aber eine hohe Induktivität auf. Hierbei stellt sich die<br />

Frage, wie sehr weichen die Daten solcher Motoren vom idealen linearen<br />

Verhalten ab? Zudem werden die Effekte der magnetischen Sättigung bei<br />

hohen Strömen beschrieben.<br />

Urs Kafader, Leiter technische Ausbildung, Maxon Group, Sachseln, Schweiz<br />

36 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020


TITELSTORY<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

Im Gegensatz zu den klassischen eisenlosen Maxon-Motoren haben<br />

die Flachmotoren und die EC-i Motoren des Herstellers eine<br />

Wicklung mit Eisenkern. Die bürstenlosen EC-i Motoren besitzen<br />

dank optimiertem Magnetkreis eine hohe Drehmomentdichte und<br />

weisen trotzdem nur ein leichtes Rastmoment auf. Der mehrpolige<br />

innen liegende Rotor liefert eine sehr hohe Dynamik. Allerdings verlangsamt<br />

die hohe Induktivität aufgrund des Eisenkerns die Reaktion<br />

des Stroms. Bei hohen Drehzahlen können sich Abweichungen<br />

vom einfachen linearen Verhalten der Motoren mit eisenloser Wicklung<br />

ergeben, etwa bei DCX- und ECX-Speed-Motoren von Maxon<br />

oder den neuen IDX-Antrieben, bestehend aus einem Motor basierend<br />

auf der EC-i-Technologie, einem magnetischen Absolut Encoder<br />

(Single-turn) und einer Epos4-Positioniersteurung. Dies wird im<br />

Folgenden betrachtet. In weiteren geht es dann um den Effekt der<br />

magnetischen Sättigung im Eisenkern bei hohen Strömen.<br />

Bild: Maxon/Konradin Mediengruppe<br />

Elektrische Zeitkonstante und Kommutierung<br />

Die Motorwicklung stellt eine induktive und resistive Last dar, und<br />

der Motorstrom wird exponentiell gedämpft anwachsen, wenn eine<br />

Spannung angelegt wird. Das exponentielle Verhalten ist durch die<br />

elektrische Zeitkonstante, T_el, charakterisiert, die sich einfach aus<br />

der Anschlussinduktivität Lmot geteilt durch den Anschlusswiderstand<br />

Rmot des Motors berechnet, Tel=Lmot⁄Rmot. Der maximale<br />

Strom am Ende ist durch das Ohmsche Gesetz gegeben,<br />

Iend=Umot ⁄ Rmot. Bürstenlose Motoren werden elektronisch kommutiert,<br />

d.h., der Strom in jeder Phase wird ein- und ausgeschaltet.<br />

Abbildung 4 zeigt den idealen Stromverlauf bei Blockkommutierung<br />

in den drei Phasen. Dies dient als Grundlage zur Spezifikation der<br />

Motoren des Herstellers. Die Induktivität bewirkt, dass der Wicklungsstrom<br />

nicht so abrupt ändern kann. Wie viel Zeit wird in jedem<br />

Kommutierungsintervall für den Stromanstieg benötigt? Berechnen<br />

wir die Dauer eines Kommutierungsintervalls und vergleichen diese<br />

mit der elektrischen Zeitkonstanten. Klar ist: je höher die Motordrehzahl,<br />

umso kürzer das Kommutierungsintervall. Zur Berechnung<br />

nehmen wir einen extremen Fall, die Leerlauf-Drehzahl bei Nennspannung<br />

n0. Die Anzahl Kommutierungsintervalle pro Motorumdrehung<br />

ist sechsmal die Anzahl Polpaare p. Während 1 Minute ergeben<br />

sich 6p∙n0 Kommutierungsschritte. Somit ist die Dauer eines<br />

Kommutierungsschritts ∆tcomm = (60 s/min)/(6p∙n0).<br />

Die Ergebnisse für verschiedene Motordesigns sind in der Tabelle<br />

(siehe Abb. 3) zusammengefasst. Die ersten beiden Motoren in der<br />

Tabelle haben eine eisenlose Maxon-Wicklung mit tiefer Induktivität.<br />

Entsprechend sind die elektrischen Zeitkonstanten sehr kurz<br />

und – am wichtigsten – bedeutend kürzer als das Kommutierungsintervall.<br />

Beim ECX-Speed-Motor ist die Situation nicht ganz so komfortabel<br />

wie beim EC-max 40 aufgrund der sehr hohen Leerlauf-<br />

Drehzahl des Ersteren. Die letzten drei Motoren in der Tabelle sind<br />

Multipol-Motoren mit genuteten Wicklungen. Der Eisenkern erhöht<br />

die Induktivität und damit die elektrische Zeitkonstante auf Werte<br />

gegen 1 ms. Andererseits werden die Kommutierungsintervalle<br />

sehr kurz wegen der hohen Anzahl Polpaare. Tatsächlich sind die<br />

Kommutierungsintervalle bedeutend kürzer als die elektrische Zeit-<br />

Die IDX-Antriebe bestehen aus einem<br />

Motor basierend auf der EC-i Technologie,<br />

einem magnetischen Absolut Encoder<br />

(Single-turn) und einer EPOS4-Positionier -<br />

steuerung mit integrierter feldorientierter<br />

Regelung (FOC)<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020 37


ANTRIEBSTECHNIK<br />

TITELSTORY<br />

Bild: Maxon<br />

Abb. 1: Die blaue Linie skizziert den zusätzlichen magnetischen<br />

Fluss aufgrund der Magnetisierung des Eisenkerns bei kleinen<br />

Strömen. Der gesamte magnetische Fluss wird durch die rote Linie<br />

dargestellt. Deren Steigung – und damit die Drehmomentkonstante<br />

des Motors k M<br />

– ist größer als im eisenlosen Fall<br />

Abb. 2: Vergleich des Nennstroms und des Anlaufstroms mit dem maximalen<br />

Strom passender Regler. Ebenfalls ist der Strom angegeben, bei dem<br />

eine signifikante Abweichung in der Drehmomentkonstante beobachtet<br />

wurde<br />

Bild: Maxon<br />

konstante. Daraus resultiert, dass der Strom sich nicht voll ausbilden<br />

kann, und der Motor wird schwächer. Der Effekt ist ähnlich wie<br />

eine Kommutierung, die nicht perfekt eingestellt ist und eine höhere<br />

Leerlauf-Drehzahl und eine steilere Kennlinie ergibt. All diese Phänomene<br />

sind bei höheren Drehzahlen ausgeprägter, das heißt nahe<br />

bei Leerlauf und bei höherer Versorgungsspannung.<br />

Praktische Aspekte<br />

Im Maxon-Katalog werden drei Punkte auf der Drehzahl-Drehmoment-Kennlinie<br />

spezifiziert: Leerlauf, Nennarbeitspunkt und Anlauf.<br />

Diese Arbeitspunkte werden unter Berücksichtigung der bisher beschriebenen<br />

Effekte berechnet. Wir haben gesehen, dass die größten<br />

Abweichungen auftreten, wenn die Intervalle bei Blockkommutierung<br />

sehr kurz werden, also bei hohen Motordrehzahlen. Bei der<br />

Angabe der Drehzahl-Drehmoment-Kennlinie und ihrer Steigung<br />

wird eine gerade Linie zwischen Leerlauf-Drehzahl (welche zu hoch<br />

ist) und Anahaltemoment angenommen. Somit wird der Nennarbeitspunkt<br />

unterhalb dieser Linie zu liegen kommen. In den meisten<br />

Leistungsstarker<br />

Antrieb<br />

INFO<br />

Der kompakte bürstenlose EC-i Motor kombiniert mit einer<br />

Epos4-Positioniersteuerung ergibt ein hochdynamisches,<br />

kraftvolles Antriebspaket mit feldorientierter Regelung (FOC),<br />

hohem Wirkungsgrad und wartungsfreien Komponenten in<br />

einem hochwertigen Industriegehäuse. Die Maxon-IDX Antriebe<br />

eignen sich für den Einsatz über den kompletten Drehzahlbereich<br />

(von Stillstand bis max. Drehzahl) und weisen eine<br />

hohe Überlastfähigkeit aus. Der integrierte Sensor (Single-turn)<br />

ermöglicht zusammen mit der Positioniersteuerung<br />

eine absolute Positionierung. Das Unternehmen stellt 2020<br />

eine neue und größere Bauform vor – den IDX 70. Ebenso<br />

wird derzeit an einem IDX-Motor ohne integrierte Elektronik<br />

gearbeitet um noch mehr Leistung zu erzeugen und dieser ist<br />

dann auch um einiges kompakter.<br />

hier.pro/xNp7X<br />

praktischen Anwendungen und für die Motorauswahl können wir<br />

die im Katalog aufgeführte Regel anwenden. Bei den Flachmotoren<br />

ist vor allem der Dauerbetrieb interessant. Dort kann die Kennlinie<br />

durch eine Gerade zwischen der Leerlauf-Drehzahl und dem Nennarbeitspunkt<br />

angenähert werden. Für diese erreichbare Kennliniensteigung<br />

gilt angenähert: ∆n/∆M≈(n0-nN)/MN. Berechnen wir dies<br />

als Beispiel für den Motor EC-i 40 High Torque 50 W: Wir erhalten eine<br />

Kennliniensteigung von etwa 16,2 min-1/mNm, was bedeutend<br />

höher ist als der Katalogwert von 6,48 min-1/mNm. Als Konsequenz<br />

bräuchte man beispielsweise etwa 32V Spannung, um 5000 min-1<br />

bei 100 mNm zu erreichen, anstelle der 27V, wenn der ideelle Katalogwert<br />

der Kennliniensteigung gelten würde.<br />

Was kann man daraus lernen? Vorsicht bei der Auslegung von Motoren<br />

mit genuteten Wicklungen für hohe Drehzahlen. Sie könnten<br />

mehr Spannung benötigen als gedacht. Bei tiefen Drehzahlen kann<br />

man problemlos die spezifizierten Motordaten verwenden.<br />

Bewegungsverhalten – mechanische Zeitkonstante<br />

Die elektrische Zeitkonstante der klassischen eisenlosen Maxon-<br />

Wicklung ist bedeutend kürzer als die mechanische Reaktion der<br />

Motoren. Für die meisten praktischen Anwendungen kann man deshalb<br />

sagen, dass der Strom ohne Verzögerung anliegt und die Bewegung<br />

damit ausgeführt wird. Das Drehmoment wird sofort wirksam<br />

und unterstützt die hohe Dynamik des Motors. Die Motoren mit der<br />

kleinsten mechanischen Zeitkonstanten finden sich in der Baureihe<br />

EC-i High Torque. Die Dynamik ergibt sich aus einer Kombination<br />

von hohem Drehmoment – erzeugt durch die eisenbehaftete Wicklung<br />

und die starken Magneten im Rotor – und der tiefen Massenträgheit<br />

des Rotors. Unglücklicherweise weist die genutete Wicklung<br />

eine elektrische Zeitkonstante auf, die in derselben Größenordnung<br />

wie die mechanische Zeitkonstante liegt. Somit wird das dynamische<br />

Verhalten durch die Zeit verzögert, die der Strom braucht,<br />

um anzusteigen; es ist schwierig, den Strom schnell genug in die<br />

Wicklung zu kriegen. Zusätzlich können Sättigungseffekte das maximal<br />

erreichbare Drehmoment einschränken, und die resultierende<br />

mechanische Zeitkonstante ist länger als die ideale Angabe in der<br />

Spezifikation. Die zweite Lektion: Nimm die mechanische Zeitkonstante<br />

nicht für bare Münze. Es gibt noch andere Effekte, die einen<br />

Einfluss haben; nicht zuletzt die Massenträgheit der Last.<br />

38 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020


TITELSTORY<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

Bild: Maxon<br />

Abb. 3: Vergleich der elektrischen und mechanischen Zeitkonstanten mit<br />

der Dauer des Kommutierungsintervalls bei Leerlauf-Drehzahl für verschiedene<br />

bürstenlose Maxon-EC-Motoren<br />

Bild: Maxon<br />

Abb. 4: Phasenströme bei Blockkommutierung (aus dem Maxon-<br />

Katalog) für eine vollständige Kommutierungssequenz.<br />

Effekte der magnetischen Sättigung<br />

bei hohen Strömen<br />

Bisher ging es darum, wie die hohe Induktivität die Stromantwort<br />

verlangsamt. Bei hohen Drehzahlen ergeben sich Abweichungen<br />

vom einfachen linearen Verhalten der Motoren mit eisenloser Wicklung.<br />

Nun betrachten wir in vereinfachter Darstellung die Effekte der<br />

magnetischen Sättigung bei hohen Strömen. Der Eisenkern kann<br />

den Magnetfluss nur bis zu einer bestimmten Grenze verstärken;<br />

darüber findet keine Verstärkung des Magnetflusses der Wicklung<br />

mehr statt. Das resultierende Anhaltemoment des Motors weicht<br />

von einer einfachen linearen Extrapolation der Kennlinie ab. Man beachte,<br />

dass Maxon im Moment (2020) alle Motordaten ohne Berücksichtigung<br />

der Sättigung darstellt.<br />

Magnetische Flussdichte einer Spule<br />

Der magnetische Fluss einer konventionellen Wicklung ist proportional<br />

zur Anzahl Windungen multipliziert mit dem Strom im Draht. Ein<br />

höherer Strom bedeutet eine höhere Flussdichte, und für den Motor<br />

wird mehr Drehmoment erzeugt. Die Drehmomentkonstante des<br />

Motors k M drückt diese Proportionalität zwischen Strom und Drehmoment<br />

aus. Platziert man weichmagnetisches Eisen in ein externes<br />

Feld (erzeugt z.B. durch eine Spule um den Eisenkern), magnetisiert<br />

sich das Eisen, das heißt, die internen magnetischen Momente<br />

richten sich nach und nach entlang des äußeren Feldes aus. Diese<br />

Bild: Maxon<br />

Die bürstenlosen EC-i-Motoren mit eisenbehafteter Wicklung besitzen<br />

dank optimiertem Magnetkreis eine sehr hohe Drehmomentdichte und<br />

weisen trotzdem nur ein leichtes Rastmoment auf<br />

Magnetisierung generiert einen zusätzlichen Magnetfluss, und im<br />

Motor wird zusätzlich Drehmoment erzeugt. Im Endeffekt bedeutet<br />

dies, dass die Drehmomentkonstante des Motors größer wird.<br />

Mehr Drehmoment benötigt mehr Strom<br />

Werden die Ströme größer, sättigt sich der Eisenkern im Magnetfeld<br />

der Spule. Sättigung bedeutet, dass alle internen magnetischen<br />

Momente des Eisens gänzlich ausgerichtet sind. Eine Erhöhung des<br />

äußeren Feldes (mehr Strom) hat keinen Einfluss mehr auf die Magnetisierung;<br />

es steigt nur noch der Fluss der Spule selbst an. Anders<br />

gesagt: Um mehr Drehmoment aus dem Motor zu kriegen, ist viel<br />

mehr Strom nötig. Oder auch: Mit derselben Stromerhöhung wird<br />

nur wenig zusätzliches Drehmoment erzeugt. Die Drehmomentkonstante<br />

wird kleiner. Wie bedeutsam sind die Sättigungseffekte in<br />

Realität? Alle betroffenen Motoren haben eine sehr flache Kennlinie<br />

und entsprechend ein sehr hohes Anhaltemoment verglichen mit<br />

dem Nennmoment. Bekanntlich bewegen sich vernünftige Überlastmomente<br />

höchstens bis etwa zum fünffachen Nennmoment. Zusätzlich<br />

sind die Spitzenmomente häufig durch die Maximalströme<br />

der Regler (z.B. Maxon Escon oder Epos) begrenzt. Vergleicht man<br />

verschiedene Stromwerte von genuteten mehrpoligen EC-i Motoren,<br />

erkennt man (siehe Abbildung xx zur Illustration): Die Anlaufströme<br />

liegen weit oberhalb, was die Standard-Regler an Maximalstrom<br />

liefern können. In realen Anwendungen können die spezifizierten<br />

Anlaufströme – und die entsprechenden Anhaltemomente –<br />

nicht erreicht werden. Allerdings können die Motoren mit dem Maximalstrom<br />

des Reglers noch immer massiv überlastet werden. Die<br />

Sättigung wird erst bedeutsam bei Strömen und Drehmomenten,<br />

die höher sind, als was sinnvollerweise erreicht werden kann. Was<br />

man daraus lernen kann: In den meisten Anwendungen steht gar<br />

nicht genug Strom zur Verfügung, um auch nur in die Nähe der Sättigungsproblematik<br />

zu kommen. Sättigung ist kein wirkliches Problem,<br />

außer man hat ein Netzgerät und einen Regler, welche diese<br />

großen Ströme liefern können. Ob der Motor eine so hohe Überlast<br />

liebt, ist wiederum eine andere Frage.<br />

jg<br />

www.maxongroup.de<br />

Details zu den Motoren von Maxon:<br />

hier.pro/sWAbu<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020 39


ANTRIEBSTECHNIK<br />

ELEKTROMOTOREN<br />

Permanentmagnet-Synchronmotor von Bauer verbessert Effizienz<br />

Antrieb mit hohem Wirkungsgrad<br />

Die Anlagen des Klärwerks Bayreuth arbeiten praktisch im Dauerbetrieb. Als die Erneuerung eines<br />

Elektromotors am Standort anstand, nutzte der Betreiber die Gelegenheit einen optimalen Austauschmotor<br />

zu spezifizieren. Bauer Gear Motor konnte hierfür eine Permanentmagnet-Synchronmotor<br />

(PMSM)-Lösung anbieten, die einen verbesserten Wirkungsgrad und höhere Wirtschaftlichkeit bietet.<br />

Philip Crowe, Marketing Manager, Bauer Gear Motor GmbH, Esslingen<br />

Exzenterschneckenpumpen arbeiten je nach Anforderung<br />

mit unterschiedlichen Drehzahlen und<br />

Betriebspunkten, was dem weiten Teillast- und<br />

Drehzahlbereich des PMSM entspricht<br />

nenten, das Verfehlen des Betriebspunktes<br />

oder die Wahl der falschen Verzahnung können<br />

sich negativ auf die langfristige Energieeffizienz<br />

auswirken. Die Spezifizierung einer<br />

optimalen Antriebslösung für diese Anwendung<br />

in Zusammenarbeit mit dem Pumpenhersteller<br />

war die Herausforderung des Anlagenbetreibers<br />

für den Antriebsspezialisten.<br />

Bild: Bauer Gear Motor<br />

Die Sicherung der Effizienz ist in jeder Branche wichtig. Für kritische<br />

Einrichtungen der Infrastruktur wie Kläranlagen, die im<br />

Dauerbetrieb laufen, gilt dies umso mehr. Daher kann die Auswahl<br />

des richtigen Getriebemotors zur effizienten Erfüllung dieser Anforderungen<br />

eine überzeugende Kombination aus Wirtschaftlichkeit<br />

und erhöhtem Umweltschutz darstellen. Genau das hat die Bauer<br />

Gear Motor GmbH, Esslingen, eine Marke der Altra Industrial Motion<br />

Corporation, für eine Exzenterschneckenpumpe im Klärwerk<br />

Bayreuth in Deutschland realisiert. Der Hersteller fokussiert auf<br />

Motor- und Getriebelösungen, die den Betreibern Anwendungssicherheit<br />

bieten und dabei Investitionen absichern und den Gesamtenergieverbrauch<br />

optimieren. Dies ist für den Bereich der Wasseraufbereitung<br />

von Bedeutung. In Bayreuth wird den Exzenterschneckenpumpen<br />

ein nahezu kontinuierlicher Betrieb an 365 Tagen im<br />

Jahr abverlangt. Bei derartigen Anforderungen kann ein ungeeigneter<br />

Motor hohe Kosten für den Betreiber verursachen. Eine Überdimensionierung<br />

des Motors, das Kombinieren mit falschen Kompo-<br />

PMSM-Technologie ermöglicht<br />

Verkleinerung des Motors<br />

Genau für diese Problemstellung hatte der<br />

Antriebsspezialist eine Lösung. In Zusammenarbeit<br />

mit dem Pumpenhersteller stellte<br />

man fest, dass der installierte 15-kW-<br />

IE3-Asynchronmotor (ASM) durch Permanentmagnet-Synchronmotor-Technologie<br />

(PMSM) auf einen 5,5-kW-<br />

IE3-Antrieb reduziert werden kann. Allein die Verkleinerung des Motors<br />

steigert die Energieeffizienz, aber der eigentliche Vorteil liegt in<br />

der Bauweise der PMSM-Antriebe des Herstellers. Ein effizientes<br />

Rotordesign mit speziellen Permanentmagneten bietet im Vergleich<br />

zu herkömmlichen Motoren Energieeinsparungen und verbesserte<br />

Umweltverträglichkeit. Wärmeverluste des Rotors werden eliminiert<br />

und die Gesamtverluste um 25% reduziert, woraus sich eine durchgängige<br />

Erhöhung des Motorwirkungsgrads von über 10% im Vergleich<br />

zu Antrieben des Wettbewerbs ergibt. Diese Eigenschaften<br />

sorgen für einen hohen Wirkungsgrad auch bei variierenden Betriebsanforderungen.<br />

Andere Exzenterschneckenpumpen im Klärwerk werden noch mit<br />

ASM-Varianten betrieben, sodass Motorenbauer und der Betreiber<br />

einen direkten Vergleich vornehmen konnten. Bei Betrieb sowohl<br />

der ASM- als auch der PMSM-Variante mit konstanter Drehzahl bei<br />

25 Hz liefert der Permanentmagnet-Synchronmotor durchgängig<br />

über die gesamte Kennlinie einen höheren Wirkungsgrad, insbesondere<br />

bei niedriger Last. Bei variabler Drehzahl unter Teillastbedingungen<br />

war der PMSM sogar noch effizienter. Bei niedriger Drehzahl<br />

und Last erreicht der PMSM einen Wirkungsgrad von 85%,<br />

während der Asynchronmotor lediglich 65% erreicht. Dies veranschaulicht<br />

den weiten Teillast- und Drehzahlbereich, den der bauartbedingt<br />

effiziente PMSM abdeckt.<br />

40 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020


Bild: Bauer Gear Motor<br />

Die angebauten Frequenzumrichter<br />

senden über die Profinet-Verbindung<br />

einen konstanten Datenstrom<br />

an die speicherprogrammierbare<br />

Steuerung. So kann der Zustand<br />

jedes einzelnen Aggregats fernüberwacht<br />

werden<br />

Hohes Anlaufdrehmoment ist<br />

PMSM-typisches Merkmal<br />

Die Vorteile für die Anwendung sind vielfältig. Exzenterschneckenpumpen<br />

arbeiten je nach Anforderung mit unterschiedlichen Drehzahlen<br />

und Betriebspunkten, was dem weiten Teillast- und Drehzahlbereich<br />

des Permanentmagnet-Synchronmotors entspricht. Darüber<br />

hinaus bietet dieser Bereich eine höhere Überlastfähigkeit, was von<br />

Vorteil ist, wenn vor Ort eine andere Pumpe ausfällt und die gleichen<br />

Betriebsanforderungen auf weniger Pumpen verteilt sind.<br />

Wenn die installierten Motoren eine höhere Überlastfähigkeit bieten,<br />

kann diese Anforderung erfüllt und die Verfügbarkeit abgesichert<br />

werden. Ein hohes Anlaufdrehmoment ist ein weiteres<br />

PMSM-typisches Merkmal, das beim Pumpen von Flüssigkeiten<br />

wichtig ist. Die Verkleinerung des Motors erleichtert auch die zukünftige<br />

Wartung, da der kleinere Motor bei Bedarf leicht ausgetauscht<br />

werden kann. Die Anschlusskabel waren ebenfalls nur halb<br />

so dick wie diejenigen des entsprechenden Asynchronmotors, was<br />

nicht nur die Kosten senkt, sondern auch die Handhabung und<br />

Wartung vereinfacht.<br />

Steigerung der Effizienz ist Hauptvorteil<br />

Der Hauptvorteil für den Betreiber war jedoch die Steigerung der<br />

Effizienz über das gesamte Anforderungsspektrum. Eine Verbesserung<br />

der Gesamteffizienz um mindestens 10% über die jährlichen<br />

Betriebszyklen führte zu erheblichen Kosteneinsparungen von bis<br />

zu 9000 € pro Pumpe und Jahr und zusätzlich zu Umweltvorteilen.<br />

Neben Einsparungen bei den Energiekosten kann der Betreiber problemlos<br />

Grenzwerte für die CO 2 -Emissionen einzuhalten, die in<br />

allen Industriebereichen immer strenger werden. In Kombination<br />

mit der bauartbedingten Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit des<br />

PMSM, der für variable Betriebsbedingungen prädestiniert ist, bewegt<br />

sich der Betreiber hiermit im optimalen Effizienzbereich. jg<br />

www.bauergears.com<br />

Die Permanentmagnet-<br />

Synchronmotor<br />

(PMSM)-Lösung von<br />

Bauer Gear Motoran<br />

bietet für ein Klärwerk<br />

in Bayreuth einen verbesserten<br />

Wirkungsgrad<br />

und höhere<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

Leichter und<br />

kompakter<br />

geht es nicht<br />

Erfahren Sie, warum Sie mit Franke<br />

Drahtwälzlagern freier, leichter und<br />

besser konstruieren können.<br />

Weitere Informationen zu Franke<br />

<br />

Details zu den Permanentmagnet-Synchronmotoren von<br />

Bauer Gear Motor:<br />

hier.pro/eiEsD<br />

leichtbaulager.de<br />

www.franke-gmbh.de<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020 41


ANTRIEBSTECHNIK<br />

ELEKTROMOTOREN<br />

Piezomotor von Piezo Motor benötigt keine magnetischen Komponenten<br />

Präzision auf Nanometer-Ebene<br />

Nicht magnetisch, hochgenau, spielfrei und selbsthemmend: Ein solcher Motor muss erst noch<br />

erfunden werden? Stimmt nicht. Das Unternehmen Piezo Motor aus Schweden hat Motoren entwickelt,<br />

die nach dem piezoelektrischen Prinzip arbeiten und in vielen Bereichen klassische DC-Motoren in<br />

den Schatten stellen. Die sogenannten Piezomotoren benötigen keine magnetischen Komponenten<br />

oder drehende Teile und können direkt im Vakuum angebracht werden.<br />

Viktor Varga, Product Manager, Piezo Motor Uppsala AB<br />

Mit vielen Bedingungen in Anwendungen wie Magnetresonanztomographie<br />

etwa oder in Positronen-Emissions-<br />

Tomographen sind klassische Elektromotoren überfordert. Magnetfelder<br />

und Vakuum sowie Strahlung können die Funktionen beeinträchtigen,<br />

weswegen die Motoren meist außen angebracht werden<br />

müssen – mit Nachteilen von mechanischem Spiel bis zu notwendiger<br />

Abdichtung. Anders als ein elektrischer Motor benötigt ein<br />

Piezomotor keine magnetischen Komponenten oder drehenden<br />

Teile, die den Strom in Bewegung wandeln, und kann direkt im Vakuum<br />

angebracht werden. Für viele Anwendungen in der Medizintechnik<br />

und Nanotechnologie ist vor allem eine lineare Bewegung gefragt.<br />

Piezo Motor Uppsala AB, Uppsala, Schweden, bietet seine<br />

Miniatur-Motoren in unterschiedlicher Größe als Linearversion an.<br />

Der große Vorteil: Ein Linearmotor erzeugt im Gegensatz zu einer<br />

herkömmlich rotierenden Maschine keine drehende Bewegung<br />

beim angetriebenen Objekt, die zunächst einer Übersetzung bedarf.<br />

Linearmotoren treiben direkt an, keine Zahnräder oder Leitspindeln<br />

werden benötigt. Das wirkt sich kosten- und platzsparend aus und<br />

trägt zur großen Präzision der Linearmotoren bei.<br />

Nanometer-Ebene. Die Reibungskopplung zwischen Schenkel und<br />

Antriebsstange sorgt darüber hinaus dafür, dass die Stellglieder<br />

über die gesamte Lebensdauer des Motors absolut spielfrei funktionieren.<br />

Moving- and Hold-Anwendungen sind das Spezialgebiet von<br />

piezoelektrisch betriebenen Motoren: Die Beine sind aus sich<br />

heraus steif. Die phasenversetzte Bewegung der Beine bewirkt,<br />

dass immer mindestens ein Paar die Antriebsstange klemmt. Das<br />

hat zur Folge, dass für die Halteposition keine weitere Kraft benötigt<br />

wird und auch im ausgeschalteten Zustand die Haltekraft hoch ist.<br />

Die meisten Motoren von Piezo<br />

Motor wie etwa der Piezo Legs<br />

Linear Twin LT40 sind sowohl<br />

für normale Umgebungen und<br />

als auch als unmagnetische<br />

Vakuum-Version erhältlich<br />

Bild: Piezo Motor<br />

Der Piezo Legs Linear<br />

Twin LT20 Piezo-Motor ist<br />

ausgestattet mit einem<br />

spielfreien Direktantrieb<br />

und kann Bewegungen im<br />

Sub-Nanomillimeter -<br />

bereich durchführen<br />

Mikromotor mit großen Fähigkeiten<br />

Der Präzisionsmotor basierend auf sogenannten Piezo Legs<br />

entspricht der Forderung nach höchster Genauigkeit. Bei diesen<br />

„Beinen“ handelt es sich um Stellglieder aus Keramik, die mit<br />

Strom beaufschlagt und so bewegt werden. Jedes der üblicherweise<br />

vier Beine kann so verlängert oder seitlich verbogen werden –<br />

jeweils zwei Beine synchron, wodurch eine laufende Bewegung erzeugt<br />

wird. Die an die Keramik angelegte Spannung kontrolliert die<br />

synchronisierte Bewegung der Beinpaare und macht sowohl<br />

Vorwärts- als auch Rückwärtsbewegungen möglich. Der Clou: Der<br />

Piezomotor – egal ob linear oder rotierend – stoppt mit Präzision auf<br />

Bild: Piezo Motor<br />

Die hohe Kraft pro Volumen – von wenigen Newton bis zu 450 N –,<br />

eine sehr gute Dynamik und Miniaturisierbarkeit sowie die hohe<br />

Flexibilität in der Geschwindigkeit sind weitere Vorteile gegenüber<br />

herkömmlichen Elektromotoren. Egal, mit welcher Geschwindigkeit<br />

er betrieben wird: Ein Piezomotor stoppt stets präzise und sofort<br />

dort, wo er es soll.<br />

Piezomotoren bieten Präzision und Haltbarkeit<br />

Zahlreiche Kunden aus dem medizinischen Sektor setzen bereits im<br />

OEM-Anwendungen auf Piezomotoren. Und auch in der Forschung<br />

leisten die Miniatur-Alleskönner hervorragende Dienste. Neben Präzision,<br />

Stabilität und Haltbarkeit ist es die Einfachheit, die überzeugt:<br />

Das moderne und ausgeklügelte System kommt ohne viele<br />

mechanische Elemente aus und stellt mit seiner Agilität herkömmliche<br />

Elektromotoren in den Schatten.<br />

jg<br />

www.piezomotor.com<br />

Details zur Piezomotor-Technologie von Piezo Motor<br />

(engl.):<br />

hier.pro/GC3Qz<br />

42 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020


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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020 43<br />

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ANTRIEBSTECHNIK<br />

KUPPLUNGEN & BREMSEN<br />

Einfache, effiziente Sicherheitskupplung am Getriebeeingang<br />

Trennen ohne Schmerzen<br />

Nein, hier geht es weder um Beziehungsprobleme noch um Esoterisches. Jeder Konstrukteur<br />

kennt den Schmerz, den ihm der Anblick seiner beschädigten oder gar zerstörten Maschine oder<br />

Anlage verursacht. Derartiges zu vermeiden gelingt einfach und effizient mithilfe einer intelligenten<br />

Sicherheitskupplung von Perantec am Getriebeeingang.<br />

Klaus Perabo, Inhaber, Perantec, <strong>Konstruktion</strong>sbüro für Automationstechnik, Lorch am Rhein<br />

Beim Einsatz von elektrischen Antriebsmotoren in der Produk -<br />

tion und den sich daraus ergebenen Risiken gibt es keinerlei<br />

Verpflichtung für eine Zustandskontrolle, Betriebsartüberwachung<br />

oder ähnliches. Und das, obwohl dies dringend angeraten und<br />

im Sinne eines zuverlässigen, sicheren Betriebs in der laufenden<br />

Produktion absolut notwendig ist. Die Konstrukteure sind also zum<br />

Handeln aufgefordert.<br />

Thermischer Schutz genügt nicht<br />

Allgemein gilt: Elektromotoren sind für einen bestimmten Einsatzbereich<br />

ausgelegt, ihre Bauteile müssen im Betrieb zwingend im zulässigen<br />

Temperaturbereich bleiben, schon kurze zeitliche Überlastungen<br />

können sich gefährdend auswirken. Eine Grundbedingung<br />

für den Einsatz von elektrischen Antriebsmotoren in der Produktion<br />

ist immer deren Überwachung durch einen Motorschutz, der sicherstellt,<br />

dass drohende Überlastungen des Antriebsmotors rechtzeitig<br />

erkannt und somit Schäden oder gar eine Zerstörung verhindert<br />

werden können.<br />

Hier hilft in erster Linie ein temperaturabhängiger Schutz, der als<br />

Temperaturfühler in den Motor integriert ist. Dieser kann jedoch nur<br />

eine sich langsam erhöhende Temperatur der kritischen Bauteile<br />

im Motor erfassen. Um plötzlich auftretende Überlastungen zu erkennen,<br />

ist dieser Schutz zu träge. Solche Überlastungen lassen<br />

sich nur durch eine zusätzliche Strommessung oder kraft- bzw.<br />

drehmomentabhängige Schutzmaßnahmen überwachen.<br />

Einfach und effizient zu mehr Sicherheit<br />

Kostenintensive Beschädigungen im Antriebsstrang durch plötzlich<br />

auftretende Überlastung kann aber nur eine kraft- bzw. dreh -<br />

momentabhängige Schutzmaßnahme zuverlässig verhindern. Eine<br />

dauerhaft sichere Lösung hierfür bietet das einfache und effiziente<br />

Sicherheitskonzept der Firma Perantec, Lorch am Rhein. Die Basis<br />

bildet dabei eine intelligente Kupplung am Getriebeeingang – und<br />

das quasi ohne nennenswerte Zusatzkosten.<br />

So lassen sich Kupplung, Motor, Getriebe- und Anlagenschutz, alles<br />

zusammen, in einem Motoradapter vereinen. Das sichert zusätzlich<br />

die Produktion und erhöht somit die Produktivität. Überlastete<br />

Motoren, durchgebrannte Wicklungen, gebrochene Getriebe oder<br />

beschädigte Verfahrachsen gibt es damit nicht mehr.<br />

Trennen, wo es sinnvoll ist<br />

Da der Energiefluss an der richtigen Stelle, nämlich am Getriebeeingang,<br />

unterbrochen wird, werden im Fall eines Crashs die auftre -<br />

tenden Maximalkräfte sowie die häufig zerstörerische Rotationsenergie,<br />

die aufgrund der hohen Motordrehzahlen und der sich bewegten<br />

Massen im Motor steckt, nicht durch den Antriebsstrang<br />

geleitet. Die Anlage bleibt somit immer fahrbereit. Eine kleine, kostengünstige<br />

Maßnahme bewirkt einen großen Schritt in Richtung<br />

bestmöglicher Anlagenverfügbarkeit. Wenn man schon kritische Bewegungsabläufe<br />

zusätzlich absichert, dann sollte dies am Getriebeeingang<br />

geschehen. Vorteile sind hier insbesondere die kleineren<br />

auftretenden Kräfte sowie der für die zusätzlich integrierte Sicherheitsmaßnahme<br />

benötigte geringe Bauraum.<br />

Ungleichförmige, untereinander wechselnde<br />

Bewegungsabläufe bergen in sich immer ein<br />

erhöhtes Risiko bezüglich Fehlbedienungen<br />

Bild: Perantec<br />

Bild: Perantec<br />

Die Sicherheitskupplung mit<br />

allen Funktionselementen<br />

Transparente Auslöseraste nur in eine Drehrichtung mit<br />

integriertem Metallring für Betriebszustandsabfrage<br />

44 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020


KUPPLUNGEN & BREMSEN<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

Bild: Perantec<br />

Transparentes Rastpaar,<br />

Sicht auf innere<br />

Funktionselemente<br />

Bild: Perantec<br />

Bild: Perantec<br />

Ansicht Rastelemente reversierend<br />

Blick auf die Seite der Motor -<br />

anbindung mit Ringspannelementen<br />

oder den Ausfall von sicherheitsrelevanten Bauteilen wie z. B.<br />

Näherungsschaltern. Typische Anwendungsbeispiele findet man in<br />

Transport-, Be- und Entlade-, Dreh- oder Schwenk- sowie Palettiereinrichtungen.<br />

Gleichförmige Bewegungsabläufe bergen hingegen<br />

ein geringeres Risiko. Beispiele hierfür sind Bandantriebe, Rühr -<br />

werke oder ähnliches.<br />

Risiko Inbetriebnahme<br />

Elon Musk, CEO und Product Architect des Fahrzeugherstellers<br />

Tesla, begrüßte das Publikum bei der Präsentation eines neuen<br />

Fahrzeugmodels mit den Worten „Willkommen in der Produktionshölle“.<br />

Hierbei stand er noch unter dem Eindruck der zahlreichen<br />

Probleme, die er während der Inbetriebnahme unter Zeitdruck<br />

einer neuen Tesla-Fabrik intensiv erlebt hatte. So waren beispielsweise<br />

in der Karosserieproduktion durch einen Crash komplette<br />

Roboterarme abgerissen worden. Vorsorglich getroffene, sinnvolle<br />

Schutzmaßnahmen hätten solche Ärgernisse sicher und kostengünstig<br />

verhindern können.<br />

Speziell für den Einsatz<br />

in vertikalen Hubachsen<br />

INFO<br />

Ganz neu am Markt und somit wohl einzigartig ist in dieser<br />

Produktpalette eine Ausführung, die speziell für den Einsatz<br />

in vertikalen Hubachsen entwickelt wurde. Sie trennt nur in<br />

eine Richtung, nämlich in der mit dem höchsten Kollisions -<br />

risiko von allen Verfahrachsen, in die nach unten fahrende.<br />

Aus Sicherheitsgründen z. B. wegen Einrichtbetrieb (schwebende<br />

Lasten) wurde die Anbindung auf der Motorwelle<br />

hier mit einer redundanten Klemmverbindung umgesetzt.<br />

Eins ist durch das Perantec-Sicherheitskonzept sicher -<br />

gestellt: zerstörte Getriebe, deformierte oder herabfallende<br />

Roboterachsen, daraus folgend nicht bedien-/fahrbare<br />

Anlagen an schwer zugänglichen Stellen der Produktion<br />

wird es so nicht mehr geben.<br />

Nichts kann eine Produktion nachhaltiger zum Erliegen bringen, als<br />

Kollisionen während der Inbetriebnahme komplexer ineinander greifender<br />

Automatismen oder bei deren späteren Produktionsanpassungen.<br />

Zerstörte Getriebe und deformierte oder gebrochene Roboterachsen<br />

an schwer zugänglichen Stellen der Produktion können<br />

dann die unerfreuliche Folge sein. Der damit verbundene Zeit- und<br />

Kostenaufwand für Austausch und Reparatur der Komponenten<br />

kann aber verhindert werden. Sicherheits- und Überlastkupplungen<br />

von Perantec helfen dabei.<br />

Simples Funktionsprinzip<br />

Bei Überlast – also im Crash-Fall – trennt die Sicherheitskupplung<br />

den Antriebsmotor vom Getriebeeingang, verbindet aber sofort<br />

wieder beim Unterschreiten dieser Belastung. Das bedeutet: Die<br />

Anlage bleibt in jeder Situation fahrbereit. Bei Verfahrachsen, die mit<br />

einem Messsystem arbeiten, genügt nach einer Kollision in der<br />

Regel eine einfache Referenzfahrt, um die Produktion fortzusetzen.<br />

Bei der Inbetriebnahme oder später in der Produktion verhindert<br />

diese neue Überlastkupplung zwar keine Kollisionen oder Unfälle,<br />

aber sie sorgt dafür, dass weder komplexe Roboterarme abgerissen<br />

noch teure Getriebe zerstört werden. Die Betreiber haben nach<br />

einem Crash immer die Möglichkeit, die Verfahrachse aus dem Kollisionsumfeld<br />

– meist ein enger Maschinenraum – herauszufahren<br />

und an einer besser zugänglichen Stelle den möglichen entstan -<br />

denen Schaden dieser Kollision genauer zu beurteilen.<br />

Die intelligente und kompakte Perantec-Kupplung lässt sich einfach<br />

und kostengünstig in alle gängigen Getriebe integrieren. Mit nur<br />

drei Baugrößen und je drei Ausführungen deckt die Produktpalette<br />

den größten Bereich aller Automationsanwendungen ab. Darüber<br />

hinaus sind anwendungsspezifische Varianten möglich, auch in<br />

kleinen Stückzahlen.<br />

bec<br />

www.perantec.de<br />

Detaillierte Informationen zu den<br />

Sicherheitskupplungen:<br />

hier.pro/oCGUX<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020 45


ANTRIEBSTECHNIK<br />

GETRIEBE<br />

Schneckengetriebe für Webmaschinenhersteller optimiert<br />

Technisch und wirtschaftlich verbessert<br />

Antriebsoptimierungen gehören zum Alltag der SPN Schwaben Präzision. Bei der Entwicklung muss<br />

besonders auf die gegebenen Getriebeanbindungen sowie auf die Funktion und geforderten Leistungsdaten<br />

aus dem Lasten- und Pflichtenheft geachtet werden. Sehr wichtig in der Textilmaschinen -<br />

industrie ist, dass bewährte und teilweise sehr sensible Prozesse nicht verändert werden dürfen.<br />

Marcus Nagel, Projektmanager Vertrieb, SPN Schwaben Präzision Fritz Hopf GmbH, Nördlingen<br />

Bild: SPN Schwaben Präzision<br />

SPN hat ein Schneckengetriebe speziell<br />

für den Antrieb einer Webmaschine<br />

entwickelt, produziert und montiert<br />

Ein namhafter, weltweit führender Textilmaschinenhersteller,<br />

mit mehr als 130-jähriger Erfahrung, entwickelt und baut u. a.<br />

High-End-Webmaschinen. Mit diesen Anlagen können Produkte wie<br />

Sicherheitsgurte für Fahrzeuge, sicherheitsrelevante Lastgurte,<br />

hochwertige textile Etiketten, Falldämpfergurte oder Kompressionsbandagen<br />

für den Medizinbereich hergestellt werden.<br />

Nachdem das Unternehmen aufgrund des Wettbewerbs aus Europa<br />

und Asien unter Preisdruck stand, wurde eine externe Preisstudie<br />

durchgeführt. Mit der Folge, dass alle Bauteile des Getriebes neu<br />

angefragt wurden – zur Freude der SPN Schwaben Präzision Fritz<br />

Hopf GmbH, Nördlingen. Aus diesem Grund wurden dort als erstes<br />

nur die Verzahnungskomponenten angefragt, mit dem Ziel den<br />

Verkaufspreis der kompletten Anlage minimieren zu können. Diese<br />

zugekauften Fertigungsteile sowie die Normteile werden in der<br />

kundeneigenen Montage zu einem Schneckengetriebe komplettiert.<br />

Anforderungen und Entwicklungsprozess<br />

Nach Prüfung der angefragten Fertigungszeichnungen<br />

in Technik und Projektmanagement (Marcus Nagel)<br />

stand für SPN fest, dass sich durch eine Konstruk -<br />

tionsänderung die Bauteile minimieren ließen, ohne<br />

die Bauform und den Achsabstand zu verändern.<br />

Nachdem die Anpassungen der vorhandenen Bauteile<br />

nicht ausreichend waren, um den gewünschten Zielpreis<br />

zu erreichen, wurden der Entwicklung und dem<br />

Projektmanagement bewusst, dass dies nur machbar<br />

ist, wenn der Achsabstand und dadurch der Bauraum<br />

verringert wird. Mit dieser Maßnahme konnte SPN bei<br />

den einzelnen Bauteilen Materialeinsatz und Bearbeitungskosten<br />

einsparen und so auf den genannten Zielpreis<br />

kommen. Hier war die Herausforderung für die<br />

Neuentwicklung, eine optimale Lagerung unter der<br />

Berücksichtigung der neuen Auslegung für den kleineren Bauraum<br />

zu definieren.<br />

Außerdem wurden das Graugussgehäuse und die Flanschplatte<br />

durch eine Aluminiumausführung ersetzt, um das Gewicht und die<br />

Bearbeitung zu reduzieren. Bei diesen beiden Bauteilen musste<br />

eine Verrippung innen wie außen geschaffen werden, damit die<br />

Steifigkeit nicht darunter in Mitleidenschaft gezogen wird. Für die<br />

Schmierung musste die vorhandene Zentralschmierung der Ma -<br />

schine verwendet werden, da der Schmierstoff weltweit in kurzer<br />

Zeit beschafft und vor Ort gewechselt werden soll. Dies wurde laut<br />

Lasten- und Pflichtenheft gefordert. Die Umsetzung war nur durch<br />

eine sehr offene und enge Zusammenarbeit möglich.<br />

Die Umsetzung des Projekts<br />

SPN hat ein Schneckengetriebe speziell für den Antrieb einer Webmaschine<br />

entwickelt, produziert und montiert. Das Getriebe wird<br />

über einen Zahnriemen bzw. über ein Zahnriemenrad auf der Schneckenwelle<br />

angetrieben. Der Triebsatz besteht aus einer einsatz -<br />

gehärteten Schneckenwelle und einem Bronze-Schneckenrad und<br />

46 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020


GETRIEBE<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

Bild: SPN Schwaben Präzision<br />

Das Ziel, ein sowohl<br />

technisch als auch<br />

wirtschaftlich optimiertes<br />

Schnecken -<br />

getriebe zu erhalten,<br />

wurde in allen<br />

geforderten Punkten<br />

verwirklicht<br />

Bild: SPN Schwaben Präzision<br />

Bild: SPN Schwaben Präzision<br />

Vergleich beider Lösungen – links: neue Lösung mit um 20 mm<br />

reduziertem Achsabstand, rechts: bekannter Antrieb<br />

Vergleich beider Lösungen – rechts: neue Lösung mit um 20 mm<br />

reduziertem Achsabstand, links: bekannter Antrieb<br />

hat einen Achsabstand von 80 mm, mit einer Übersetzung von<br />

i = 8:1. Um den Zielpreis zu erreichen, wurde u. a. der Achsabstand<br />

reduziert und eine höhere Leistungsdichte erreicht. Über weitere<br />

Riemenräder werden verschiedene Nebenaggregate von der Schneckenwelle<br />

angetrieben. Auf der Abtriebswelle befindet sich neben<br />

dem schrägverzahnten Stirnrad auch noch ein Kettenrad, das die Ölpumpe<br />

der maschinenseitigen Durchlaufschmierung des Getriebes<br />

antreibt. Die Achse des Gegenrades wird über ein ins Getriebe -<br />

gehäuse integriertes Stahlbauteil geklemmt. Das Getriebegehäuse<br />

besteht aus zwei Aluminium-Kokillengussteilen.<br />

Der Entschluss, das Getriebe mit dem reduzierten Achsabstand<br />

auszuführen, wurde Ende 2018 bei einem Kundenbesuch getroffen.<br />

Nach einigen Abstimmungsgesprächen konnte im März 2019 die<br />

vorgeschlagene <strong>Konstruktion</strong> freigegeben werden. Die Neuentwicklung<br />

wurde Ende Mai 2019 abgeschlossen. Bereits Mitte September<br />

2019 konnten die ersten Getriebe montiert und ausgeliefert werden.<br />

Die Maschinen des Endkunden werden weltweit eingesetzt.<br />

Der Vergleich beider Lösungen<br />

Im Vergleich bietet die neu entwickelte Lösung folgende Vorteile:<br />

• reduzierter Achsabstand<br />

• Gewichtsreduzierung<br />

• Volumenreduzierung<br />

• Reduzierung der Fertigungs- und Normteile<br />

Technisch und wirtschaftlich optimiertes Getriebe<br />

Das Projektergebnis ist ein kompakter, leistungsfähiger und wartungsfreier<br />

Schneckenantrieb, der für eine Zentralschmierung ausgelegt<br />

ist. Das Ziel des Endkunden, ein sowohl technisch als auch<br />

wirtschaftlich optimiertes Schneckengetriebe zu erhalten, wurde<br />

damit in allen geforderten Punkten perfekt verwirklicht.<br />

Die SPN Schwaben Präzision betreut Anwender im After-Sales<br />

durch Ersatzteillieferungen und bietet einen umfassenden Service<br />

wie z. B. Instandsetzung und Reparatur. Das Unternehmen konnte<br />

den Webmaschinenhersteller auch dahingehend überzeugen, die<br />

Montage ihm, dem Getriebespezialisten, zu überlassen, anstatt sie<br />

selbst zu übernehmen.<br />

bec<br />

www.spn-drive.de<br />

Detaillierte Informationen zu individuellen<br />

Antriebslösungen:<br />

hier.pro/Mweic<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020 47


ANTRIEBSTECHNIK<br />

NEWS<br />

Servoantrieb von KEB mit geberlosen Sicherheitsfunktionen<br />

Kompakter und flexibler Servoregler<br />

Der sichere Betrieb von Maschinen erfordert<br />

häufig Sicherheitsfunktionen zur Begrenzung<br />

von Drehzahlen, Drehrichtungen oder Achspositionen.<br />

Die neue Gerätevariante Pro des<br />

Servo Drives Combivert S6 der KEB Automation<br />

KG, Barntrup, unterstützt die Umsetzung<br />

geberloser Sicherheit. So können sichere<br />

Lösungen beispielsweise in Applikationen<br />

realisiert werden, bei denen kein Gebersignal<br />

nötig oder möglich ist. Geberlose Sicherheitsfunktionen<br />

im Antrieb bieten neben individuelleren<br />

Maschinenkonzepten kosteneffiziente<br />

Möglichkeiten zur einfachen Bewegungsüberwachung.<br />

Der moderne, kompakte<br />

und zugleich<br />

flexible Servoregler<br />

ist für einen Nennstrom<br />

von 2,6 bis<br />

12 A in zwei Gehäusegrößen<br />

ausgelegt.<br />

Der direkte Netzanschluss ist für 230-V- und<br />

400-V-Netze verfügbar. Er bietet hohe Per -<br />

formance, um erweiterte Anforderungen an<br />

Kapazität, Kommunikation und integrierte<br />

Sicherheit zu erfüllen. Die sichere Konfiguration<br />

des Servoreglers erfolgt mit dem zerti -<br />

fizierten Safety Editor, der in dem Software-<br />

tool Combivis 6 integriert ist. Hier können<br />

verschiedene Sicherheitsfunktionen wie<br />

beispielsweise SLA (Safely-Limited Acceleration),<br />

SLS (Safely-Limited Speed) sowie<br />

deren flexible Grenzwerte in acht Indizes<br />

eingestellt werden.<br />

jg<br />

www.keb.de<br />

Bild: KEB Automation<br />

Universal-Motor von Nord mit Leistungen von 0,12 bis 45 kW erhältlich<br />

Kompakt und leistungsfähig<br />

Bild: Nord Drivesystems<br />

Die Nord Drivesystems Group, Bargteheide,<br />

hat einen neuen Universal-Motor mit 20 Varianten<br />

im Leistungsbereich von 0,12 bis<br />

45 kW vorgestellt. Er ist nach CE, UL, CSA,<br />

CCC, ISI und EAC zertifiziert und erfüllt die<br />

entsprechenden Mindestanforderungen an<br />

den Wirkungsgrad; damit ist er für die Märkte<br />

in Europa, USA, Kanada, Russland, China,<br />

Indien und anderswo geeignet. Der Motor ist<br />

auch durch Bureau Veritas für Schifffahrtsund<br />

Offshore-Anwendungen zertifiziert. Der<br />

Motor ist mit vier Standardbetriebsspan -<br />

nungen gekennzeichnet: 380 V 50 Hz, 400 V<br />

50 Hz, 415 V 50 Hz und 460 V 60 Hz; ein<br />

Betrieb mit 440 V 60 Hz sowie 480 V 60 Hz<br />

ist ebenfalls möglich. Die robusten Motoren<br />

sind in IEC-Baugrößen von 63 bis 225 als<br />

Fußmotor (B3), Flanschmotor (B5 oder B14)<br />

sowie zur Kompatibilität mit dem US-Markt<br />

als Nema-C-Flansch- oder Nema-Fußmotor<br />

erhältlich. Der Motor kann ebenfalls direkt an<br />

Getriebe des Herstellers angebaut werden<br />

und stellt so eine kompakte, leistungsfähige<br />

Antriebslösung dar. Standardmäßig sind die<br />

Motoren mit einem Temperaturfühler ausgestattet.<br />

Sie erfüllen die Schutzart IP55 und<br />

sind in Wärmeklasse 155 (F) ausgeführt. Andere<br />

für den Motor verfügbare Optionen<br />

sind: Motor-Steckverbinder, einfache oder<br />

doppelte Schutzdächer, Stillstandheizung,<br />

mechanische Bremse sowie Fremdlüfter.<br />

Falls nötig, können die Motorgehäuse auch in<br />

Schutzart IP66 ausgeführt werden; sie sind<br />

dann staubdicht und gegen schwere See<br />

oder starkes Strahlwasser geschützt. Die<br />

neue Serie ist ab sofort erhältlich.<br />

jg<br />

www.nord.com<br />

Verschleißfreie Magnetkupplungen von KBK Antriebstechnik für Überlastanwendungen<br />

Robuste Kupplungen – dauerfest und wartungsfrei<br />

Die Magnetkupplungen der KBK Antriebstechnik<br />

GmbH, Klingenberg, sind eine ideale<br />

Lösung für Anwendungen mit vielen Überlastvorgängen.<br />

Sie sind als Permanentma -<br />

gnetkupplung (PMK) oder Hysteresemagnetkupplung<br />

(HMK) erhältlich und decken Drehmomentbereiche<br />

von 0,1 bis 60 Nm ab. Ideale<br />

Einsatzgebiete für die Magnetkupplungen<br />

sind neben Flaschenverschließanlagen und<br />

Pumpenantrieben auch Anwendungen in der<br />

Prüf- und der Medizintechnik sowie in der<br />

Lebensmittelindustrie und der Verpackungstechnik.<br />

Beide Magnetkupplungen arbeiten<br />

sowohl verschleiß- als auch wartungsfrei,<br />

unterscheiden sich aber in ihrer Reaktion im<br />

Überlastfall. Während die Permanentmagnet-<br />

kupplung PMK bei Überlast die Kraftübertragung<br />

vom Innen- zum Außenteil der Kupplung<br />

ruckelnd trennt, findet bei der Hysteresemagnetkupplung<br />

eine gleitende Trennung<br />

der Kraftübertragung statt. Die Hysteresemagnetkupplungen<br />

eignen sich deshalb für<br />

den Einsatz in den Drehköpfen von Flaschenverschließanlagen<br />

für PET-Flaschen. Sie verhindern<br />

dort ein zu festes Zudrehen der<br />

Flaschenverschlüsse, damit sich diese vom<br />

Verbraucher einfach öffnen lassen. Für Drehköpfe<br />

in Verschließsystemen für Glasflaschen<br />

sind dagegen die Permanentmagnetkupplungen<br />

ideal: Bei Erreichen der Endstellung des<br />

Flaschenverschlusses ermöglicht die ruckelnde<br />

Trennung der Kraftübertragung ein festes<br />

Zudrehen des Flaschenverschlusses. Dies ist<br />

ausdrücklich erwünscht um eine optimale<br />

Abdichtung der Flasche zu erzielen. Die<br />

Hysteresemagnetkupplungen sind für Dreh -<br />

momentbereiche von 0,1 bis 5 Nm ver -<br />

fügbar, die Permanentmagnetmagnetkupplungen<br />

decken Drehmomentbereiche von<br />

1,2 bis 60 Nm ab. Beide Magnetkupplungen<br />

können für Drehzahlbereiche von 4000 bis<br />

10.000 min -1 verwendet werden. bec<br />

www.kbk-antriebstechnik.de<br />

Bild: KBK Antriebstechnik<br />

48 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020


NEWS<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

WEG stellt weitere Baugröße und neue Features des Softstarters SSW900 vor<br />

Konzipiert für eine große Bandbreite an Anwendungen<br />

Die WEG Germany GmbH, Kerpen-Türnich,<br />

hat die Reihe ihrer Softstarter SSW900<br />

erweitert. Bislang deckte die Reihe in vier<br />

Baugrößen A bis D Ausgangsströme von 10<br />

bis 412 A in einem Spannungsbereich von<br />

220 bis 575 V 3AC ab. Nun ist auch die Baugröße<br />

E in einem Strombereich 480 bis 670 A<br />

erhältlich. Der kompakte Softstarter wurde<br />

für die industrielle und gewerbliche Nutzung<br />

entwickelt. Das leistungsstarke High-End-<br />

Gerät mit integrierter SPS bietet vollständig<br />

programmierbare Verfahren zur Regelung<br />

von Asynchronmotoren und komplett flexible<br />

Drehmoment-Steuerung. Durch den sanften<br />

Anlauf und die integrierten Schutzfunktionen<br />

gewährleistet der Softstarter einen energieeffizienten,<br />

zuverlässigen Betrieb von Elek-<br />

tromotoren. Er eignet sich für eine große<br />

Bandbreite an Anwendungen, darunter<br />

Lüfter/Entlüftungsventilatoren, Axial-, Kreisel-,<br />

Zentrifugal- und Dosierpumpen, Rührmaschinen<br />

und Mischer, Förderbänder, Extruder,<br />

Trockner und Industrieöfen, Drehtische<br />

sowie Kugel- und Hammermühlen. Somit ist<br />

das Gerät für Bereiche wie Petrochemie,<br />

Bergbau, Textil, Holz-, Plastik- und Metall -<br />

verarbeitung, Wasser/Abwasserwirtschaft<br />

sowie Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie<br />

geeignet.<br />

Der Softstarter erlaubt sowohl einen Direktanschluss<br />

von Motoren in Stern- oder Dreieckschaltung<br />

als auch eine Strangeinschaltung<br />

(Wurzeldreischaltung mit sechs angeschlossenen<br />

Leitern). Dies macht es möglich,<br />

Bild: WEG<br />

unmittelbar die drei Motorstränge in die drei<br />

Thyristorpaare des Softstarters zu schalten.<br />

Das führt dazu, dass er nur noch 58 % des<br />

Motornennstromes (entspricht dem Strangstrom)<br />

führen muss und sich für die gleiche<br />

Leistung kleinere Geräte einsetzen lassen.<br />

Die integrierten Bypass-Relais sorgen für<br />

eine Erweiterung der Lebensdauer bei den<br />

Geräten. Eine Echtzeituhr sowie Diagnoseund<br />

Statusabfragen erhöhen ferner den<br />

Bedienkomfort.<br />

jg<br />

www.weg.net<br />

Kompaktes Radnabengetriebe von Framo Morat für Fahrerlose Transportsysteme<br />

Reduzierter Antriebsbauraum ermöglicht größere Akkus<br />

Bild: Framo Morat<br />

Die Framo Morat GmbH & Co. KG, Eisenbach,<br />

präsentiert eine Radnabengetriebe-Baureihe,<br />

die explizit für den Einsatz in Fahrer -<br />

losen Transportsystemen (FTS) entwickelt<br />

wurde. Besonders produktiv und wirtschaftlich<br />

arbeiten die auch als AGV (Automated<br />

Guided Vehicles) bezeichneten Fahrzeuge,<br />

wenn sie lange Fahrwege und -zeiten ohne<br />

wiederholtes Aufladen der mitgeführten Energiespeicher<br />

erreichen. Insbesondere in den<br />

zunehmend kleineren Fahrzeugen für Verteilsysteme<br />

in Warenlagern müssen die eingesetzten<br />

Komponenten daher kompakt, aber<br />

gleichzeitig leistungsstark sein. Diese Anforderungen<br />

erfüllt das Radnabengetriebe von<br />

Framo Morat mit einer Gesamt-Getriebelänge<br />

von 64 mm zum einen durch die Integration<br />

der Planetenstufe in das Laufrad. Die Fahrzeuge<br />

können durch den reduzierten Bauraum<br />

des Antriebs folglich mit vergleichs -<br />

weise größeren Akkus ausgestattet werden,<br />

was wiederum in längeren Laufzeiten resultiert.<br />

Zum anderen wurde das Getriebe durch<br />

die direkte Krafteinleitung in den Fahrzeug -<br />

rahmen und die robuste Radlagerung für<br />

hohe Radiallasten mit bis zu 500 kg Traglast<br />

pro Rad konzipiert. Außerdem überzeugt der<br />

kleine Kraftprotz durch geringe Geräuschemissionen<br />

und eine lange Lebensdauer, die<br />

durch die konstruktive Trennung von Getriebe<br />

und Laufrad realisiert wird. Die Radnaben -<br />

getriebe inklusive Polyurethan-Laufrad sind<br />

standardmäßig in den Varianten NG250 und<br />

NG500 in jeweils ein- und zweistufiger Ausführung<br />

mit Übersetzungen von 4 bis 32 erhältlich.<br />

Spezifische Anpassungen hinsichtlich<br />

Baugrößen, Radiallasten, Übersetzungsverhältnissen<br />

oder Laufradmaterialien, -profilen<br />

oder -größen sind basierend auf dem Baukastenprinzip<br />

schnell und flexibel umsetzbar. bec<br />

www.framo-morat.com<br />

Warum ein<br />

VISULEX<br />

Kamera-System<br />

für explosionsgefährdete<br />

Produktionsbereiche?<br />

Weil es genau<br />

zu Ihrer Anlage passt!<br />

Lumiglas<br />

F.H. Papenmeier GmbH & Co.KG<br />

Telefon 0 23 04-205-0 | info@lumiglas.de | www.lumiglas.de<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020 49


ANTRIEBSTECHNIK<br />

NEWS<br />

Integrierter Servoantrieb von Beckhoff für die schaltschranklose Automatisierung<br />

Kompakte Kombination<br />

Bild: Beckhoff<br />

Die neue Baureihe integrierter Servoantriebe<br />

AMI812x erweitert die kompakte Antriebstechnik<br />

(bis 48 V DC) der Beckhoff Automa -<br />

tion GmbH & Co. KG, Verl, um kompakte und<br />

dezentral im Feld installierbare Geräte. Damit<br />

stehen Servomotor, Endstufe und Feldbusanschluss<br />

in platzsparender Bauform integriert<br />

für die schaltschranklose Automatisierung im<br />

Motion-Leistungsbereich bis 400 W zur Verfügung.<br />

Als Ethercat-Slave kann der integrierte<br />

Servoantrieb ohne Schaltschrank und ohne<br />

vorgelagerte I/O-Ebene direkt an der Maschine<br />

platziert werden. Auf diese Weise lassen<br />

sich schaltschranklose, besonders kompakte<br />

Maschinen realisieren. Zur Markteinführung<br />

umfasst die Serie mit dem AMI812x drei<br />

Baulängen der Flanschgröße F2 mit Stillstandsdrehmomenten<br />

von 0,5 bis 1,1 Nm.<br />

Der Servoantrieb ist auf Wunsch mit Absolut-<br />

Multiturn-Encoder ohne Batteriepufferung<br />

und spielfreier Haltebremse verfügbar. Mit<br />

dem zusätzlichen Wellendichtring erreicht der<br />

Servoantrieb die hohe Schutzart IP 65 und ist<br />

für alle Einbaulagen geeignet.<br />

Die schnelle Regelungstechnik, basierend<br />

auf einer feldorientierten Strom- und PI-Drehzahlregelung,<br />

unterstützt hochdynamische<br />

Positionieraufgaben. Zahlreiche Überwachungen,<br />

wie z. B. der Über- und Unterspannung,<br />

des Überstroms oder der Motorauslastung<br />

über die Berechnung eines I²T-Modells,<br />

bieten hohe Betriebssicherheit. Der jeweilige<br />

Betriebszustand wird durch die integrierten<br />

Status-LED angezeigt. Über das M12-Powerinterface<br />

werden Elektronik und Motor gespeist.<br />

Das M8-Businterface für Ethercat bietet<br />

einen zweiten Port zur einfachen Kaskadierung<br />

per Ethercat-Daisy-Chain. Zudem ist<br />

eine Motorvariante mit Ethercat-P-Anschluss<br />

geplant. Das I/O-Interface (M8) ermöglicht<br />

den direkten Anschluss zweier Sensoren<br />

oder Aktoren im Signalbereich 24 VDC bis<br />

0,5 A. Die Anschlusskabel sind mit geradem<br />

und gewinkeltem Abgang verfügbar. Mit dem<br />

passenden Planetengetriebe der Baureihe<br />

AG2250 können auch sehr hohe Drehmomente<br />

realisiert werden.<br />

jg<br />

www.beckhoff.de<br />

Motorspindeln von SycoTec zur Bearbeitung von Werkstücken<br />

Hochleistungsantrieb für das Entgraten<br />

Bild: SycoTec<br />

Die neuesten Hochfrequenz-Motorspindeln<br />

4036 DC-T der SycoTec GmbH, Leutkirch,<br />

sorgen mit ihren hohen Umdrehungszahlen<br />

für eine schnelle, gleichmäßige und exakte<br />

Bearbeitung von Werkstücken. Die Motorspindel<br />

verfügt mit 1,3 kg über ein niedriges<br />

Gewicht, kombiniert mit einer sehr hohen<br />

Belastbarkeit durch eine Vierfach-Lagerung.<br />

Diese Motorspindel-Variante ermöglicht dank<br />

kleiner zu bewegender Masse und daraus<br />

resultierendem geringen Trägheitsmoment<br />

ein effizientes Arbeiten.<br />

Die Motorspindeln gibt es in zwei Varianten:<br />

– Motorspindel 4036 DC-T-ER11<br />

• sehr hohe Leistungsdichte (maximal<br />

900 W) und mechanische Belastbarkeit<br />

bei kleiner Baugröße<br />

• geringes Gewicht von nur 0,8 kg<br />

• Standardspannzangen ER11 oder ETS12.1<br />

• geeignet für Werkzeuge von 1 bis 8 mm<br />

Schaftdurchmesser<br />

– Motorspindel 4036 DC-T-ER11-F<br />

• viele Einsatzmöglichkeiten durch Maschinenaufnahme<br />

per integriertem Flansch<br />

• kompakte Abmessungen und hohe<br />

Leistungsdichte trotz kostengünstiger<br />

Luftkühlung (kein Einspannblock nötig)<br />

•1 kg Gewicht<br />

Um die Einsatzmöglichkeiten dieser kompakten<br />

Antriebslösung zu erweitern, sind die<br />

Motorspindeln optional mit einem Standardspannzangensystem<br />

oder alternativ mit integrierter<br />

Flanschaufnahme erhältlich. Neu ist<br />

auch der erweiterte Spannzangenbereich bis<br />

8 mm Durchmesser. Dadurch ist der Antrieb<br />

für viele industrielle Anwendungen in der<br />

Metall- und Kunststoffbearbeitung geeignet –<br />

insbesondere zum Entgraten.<br />

eve<br />

www.sycotec.eu<br />

NSK stellt Schmiereinheit für einen wartungsfreien Langzeitbetrieb vor<br />

Die Lebensdauer von Linearführungen erhöhen<br />

Die NSK Deutschland GmbH, Ratingen, stellt<br />

den Anwendern von Linearführungen, die auf<br />

den wartungsfreien Langzeitbetrieb der Lineareinheiten<br />

angewiesen sind, eine Neuheit<br />

vor: die Schmiereinheit K1-L. Im Vergleich zur<br />

Vorgängerbaureihe, der 1996 vorgestellten<br />

K1, zeichnet sie sich durch eine nochmals<br />

längere Lebensdauer, geringere Reibung und<br />

minimierten Schmiermittelverbrauch aus. Die<br />

Einheiten sind ab sofort lieferbar.<br />

Lineareinheiten müssen wirkungsvoll und<br />

dauerhaft geschmiert werden, wenn ihre<br />

Funktion und Leistungsfähigkeit über längere<br />

Zeiträume gewährleistet sein soll. Das bekannte<br />

Nachschmieren in festen Intervallen<br />

50 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020<br />

ist häufig noch üblich, kostet aber Zeit und<br />

Geld, zumal für den manuellen Schmiervorgang<br />

der Antrieb angehalten werden muss.<br />

Vor diesem Hintergrund hat NSK die neue<br />

Schmiereinheit K1-L entwickelt. Im Vergleich<br />

zur K1-Einheit enthält sie einen größeren<br />

Vorrat an Schmierstoff, der in eine Trägersubstanz<br />

integriert ist und langsam abgegeben<br />

wird. Hier kommt ein polyolefiner Kunststoff<br />

zur Anwendung, der die Speicherung eines<br />

Bild: NSK Deutschland<br />

doppelt so großen Ölvorrates erlaubt. Das<br />

verlängert die Wartungszeiten und erhöht<br />

aus Anwendersicht die Verfügbarkeit und<br />

Produktivität der Maschine oder Anlage, in<br />

der das Linearsystem eingesetzt wird.<br />

Ein weiterer Vorteil ist die optimierte Formgebung<br />

der K1-L. Sie schafft die Voraussetzung<br />

für eine um etwa 20 % reduzierte Reibung<br />

bei der Linearbewegung des Führungswagens<br />

auf der Schiene. Ein ebenfalls neu konstruiertes<br />

Gehäuse steigert die Steifigkeit<br />

der Schmiereinheit und trägt dazu bei, dass<br />

Verunreinigungen wirksam am Eindringen in<br />

den Führungswagen gehindert werden. bec<br />

www.nskeurope.de


NEWS<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

Gleitlagertechnik von Igus in Amphibienfahrzeug für eine 4000 km lange Fahrt quer durch Alaska<br />

Wie Urmel schmiermittelfrei zurück ins Eis kommt<br />

Mit ihrem selbst konstruierten, pedalbetriebenen<br />

Amphibienfahrzeug Urmel wollen die<br />

Berliner Brüder Paul und Hansen Hoepner<br />

Alaska durchqueren. Extreme Bedingungen<br />

vor allem für die Lagerstellen: Metallische<br />

Lager erwiesen sich als ungeeignet, denn sie<br />

sind schwer und benötigen Schmiermittel,<br />

das sich bei Wasserkontakt auswäscht und<br />

so in die Umwelt gelangt. Außerdem könnte<br />

sich Dreck an der Schmierung festsetzen<br />

und so das Lager blockieren. Verschleißfeste<br />

Iglidur-Gleitlager und Anlaufscheiben aus<br />

Hochleistungskunstoffen sind daher eine optimale<br />

Lösung. Ihre Schmiermittelfreiheit und<br />

ihr geringes Gewicht waren ausschlaggebende<br />

Kriterien für den Einsatz. Die Sonderkonstruktion<br />

des Fahrwerks von Urmel forderte<br />

entsprechende verschleißfeste Lager auch<br />

als Sonderlösungen. Daher entschieden sich<br />

die Brüder für die Gleitlager und Halbzeuge<br />

von Igus. Aus dem Hochleistungskunststoff<br />

Iglidur J konnten sie sich Anlaufscheiben und<br />

Bundbuchsen selbst drehen, die z. B. in der<br />

Aufhängung der Hauptachse, den Pedalen<br />

oder der Spurstange zum Einsatz kommen.<br />

In der Lenkung, in den Rädern, in der Lagerung<br />

der Antriebsseile und der Antriebswelle<br />

vertrauten die Erfinder auf die Gleitlager aus<br />

dem Allrounder-Werkstoff Iglidur G. bec<br />

www.igus.de<br />

Bild: Igus<br />

Präzise abgestimmter Servoverstärker und -motor von Kollmorgen<br />

Single-Source-Lösung für Elektromotren<br />

Bild: Kollmorgen<br />

Das 2G-Motion-System der Kollmorgen<br />

Europe GmbH, Ratingen, wurde speziell<br />

entwickelt, um die Leistungspotenziale des<br />

AKD2G-Servoverstärkers und AKM2G-Servomotors<br />

zu realisieren. Alle Elemente des<br />

Motors und Servoverstärkers (etwa Schaltfrequenz<br />

des Antriebs, Kommutierungsalgorithmen,<br />

Motormagneten) sind präzise auf -<br />

einander abgestimmt. Die Single-Source-<br />

Lösung vermeidet Mikro-Inkompatibilitäten<br />

aufgrund der Verwendung von Komponenten<br />

verschiedener Hersteller. Das Ergebnis ist<br />

ein System, das maximale Leistung, Effizienz<br />

und Effektivität auch in anspruchsvollen<br />

Applikationen bietet, darunter industrieller<br />

Druck, Laserschneiden, Verpackung, Robotertechnik,<br />

Prüf- und Messtechnik, Werkzeugmaschinen,<br />

Wickelmaschinen und Lebensmittelverarbeitung.<br />

Als Hauptvorteile des<br />

2G-Motion-Systems gibt der Hersteller an:<br />

• Der reduzierte Platzbedarf des AKM2G<br />

ermöglicht bei neuen Maschinendesigns,<br />

die Stellfläche der Maschine zu redu -<br />

zieren. Bei vorhandenen Maschinen -<br />

designs lässt sich die Leistung gegenüber<br />

vergleichbaren Motoren steigern. Der<br />

AKD2G bietet Safe-Motion-Optionen,<br />

erweiterbare Ein-/Ausgänge und zweiachsige<br />

Modelle bei gleicher Antriebsgröße.<br />

• höhere Dynamik: Der AKM2G kann durch<br />

höheres Drehmoment und mehr Leistung<br />

die Indexierungs-, Bewegungs- und<br />

Einschwingzeiten bei gleicher oder<br />

kleinerer Baugröße deutlich reduzieren.<br />

• schnellere Entwicklung und Inbetrieb -<br />

nahme: Das 2G-Motion-System<br />

verbessert die Leistung in nahezu jeder<br />

Systemkonfiguration und erspart<br />

Maschinenentwicklern die Zeit und den<br />

Aufwand für die Beurteilung von<br />

Kombinationen verschiedener Hersteller<br />

und Komponenten.<br />

mc<br />

www.kollmorgen.com<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020 51


AUTOMATISIERUNG<br />

STEUERUNGSTECHNIK<br />

Twincat-3-Kleinsteuerung erhöht die Skalierbarkeit von PC-based Control<br />

„Bei der Steuerung der Apollo-Rakete<br />

hätte man über diese Leistung gestaunt“<br />

Im Bereich der Kleinsteuerungen erschließt Beckhoff seinen Anwendern mit dem Embedded-PC CX7000<br />

nun die Twincat-3-Welt. Welche Vorteile das in der Praxis bietet und wie Kompaktheit und Leistung zueinander<br />

passen, erläutert Ralf Vienken im Interview. Er ist Senior Produktmanager Feldbustechnologien und<br />

Embedded-PC bei der Beckhoff Automation GmbH & Co. KG in Verl.<br />

Interview: Stefan Ziegler, Redaktionsleitung Presse, Beckhoff Automation<br />

Als leistungsfähige<br />

und kostengünstige<br />

Kleinsteuerung lässt<br />

sich der Embedded-PC<br />

CX7000 mit der Softwaregeneration<br />

Twincat 3 nutzen.<br />

Busklemmen oder<br />

Ethercat-Klemmen<br />

machen die Erweiterung<br />

einfach<br />

Bild: Beckhoff Automation<br />

Stefan Ziegler: Mit dem Embedded-PC CX7000 öffnet Beckhoff<br />

die Twincat-3-Welt nun auch für Kleinsteuerungen. Bevor wir<br />

näher darauf eingehen: Was kann das Gerät leisten?<br />

Ralf Vienken: Es verfügt über eine Rechenleistung, über die man<br />

bei der Steuerung der Apollo-Rakete – mit der immerhin der Mond<br />

erreicht wurde – sicherlich gestaunt hätte. An Speicher und CPU-<br />

Leistung ist im CX7000 das Maximum integriert, um das technisch<br />

heute Verfügbare optimal mit den Kleinsteuerungsanforderungen<br />

nach geringen Abmessungen und niedrigem Preis zu erfüllen. Die<br />

technische Entwicklung zeigt sich beispielsweise daran, dass 2 kB<br />

Speicherkapazität einmal sehr viel waren – der CX7000 bietet hier<br />

mit 32 MB Arbeitsspeicher eine ganz andere Größenordnung. Als<br />

Flash-Speicher kommt eine MicroSD-Karte hinzu, die standardmäßig<br />

512 MB und optional sogar bis zu 8 GB umfasst. Damit ist die<br />

Kleinsteuerung so gut ausgestattet, dass sich die erfassten Daten<br />

sogar über Jahre hinweg aufzeichnen und speichern lassen.<br />

Ziegler: Wie sieht es mit der Rechenleistung aus?<br />

Vienken: Die ist für den Kleinsteuerungsbereich mehr als ausreichend.<br />

Dafür sorgt ein 32-bit-ARM-Prozessor mit Floating Point Unit<br />

und 400 MHz Grundfrequenz.<br />

52 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020


STEUERUNGSTECHNIK<br />

AUTOMATISIERUNG<br />

Bild: Beckhoff Automation<br />

„Mit dem Embedded-<br />

PC CX7000 steht die<br />

Twincat-3-Welt nun<br />

auch für Kleinsteue -<br />

rungen zur Verfügung.<br />

Damit wird die Skalierbarkeit<br />

der PC-basierten<br />

Steuerungstechnik<br />

weiter erhöht.“<br />

Ralf Vienken, Senior Produktmanager Feldbustechnologien<br />

und Embedded-PC bei Beckhoff Automation<br />

Ziegler: Widersprechen sich bei Kleinsteuerungen nicht die<br />

Anforderungen nach Kompaktheit einerseits und Leistung andererseits?<br />

Vienken: Für Kleinsteuerungen ist zunächst natürlich die Baugröße<br />

ein entscheidendes Kriterium – denn mit dem Begriff verbindet man<br />

schließlich erst einmal ‚klein‘. Schaut man sich im Markt um, stellt<br />

man aber fest, dass die meisten erhältlichen Kleinsteuerungen gar<br />

nicht so klein sind; es gibt sogar relativ große Geräte, die in der Anwendung<br />

viel Platz einnehmen. Die Kleinsteuerung CX7000 wird<br />

ihrem Namen hingegen gerecht. Sie baut mit 49 x 100 x 72 mm äußerst<br />

kompakt und ist auch durch das sehr kompakte I/O-System<br />

meines Wissens nach das kleinste derzeit auf dem Markt verfügbare<br />

Kleinsteuerungssystem. Dass es uns dennoch gelungen ist, ausreichend<br />

Leistung zu integrieren, zeigen die eingangs genannten<br />

Werte. Entscheidend ist aber über die technischen Eigenschaften<br />

hinaus auch die Automatisierungsumgebung.<br />

Ziegler: Wollen Sie das etwas näher ausführen? Was macht den<br />

CX7000 neben dessen technischen Eigenschaften zu einer<br />

besonderen Kleinsteuerung?<br />

Vienken: Mit dem CX7000 steht unsere komfortable und leistungsfähige<br />

Twincat-3-Welt nun erstmals auch im Kleinsteuerungsbereich<br />

zur Verfügung. Mit diesem Softwaretool lassen sich Bausteine für<br />

den CX7000 nicht nur effizient programmieren beziehungsweise<br />

konfigurieren, sondern ohne weiteres auch in einem hochleistungsfähigen<br />

Many-Core-Rechner mit bis zu 40 Prozessorkernen und Tera-<br />

Bytes an Speicher wiederverwenden. Hinzu kommen die Vorteile<br />

durch das breite nutzbare Spektrum an Beckhoff-Produkten. So<br />

steht eine immense Vielfalt an Ethercat- und K-Bus-Klemmen zur<br />

Verfügung, mit denen sich über 2500 verschiedene Signale erfassen<br />

und verarbeiten lassen. Durch das Ethercat-Interface des CX7000<br />

kann der Anwender nun sogar bei einer Kleinsteuerung dieses offene<br />

und weltweit als Standard etablierte Bussystem nutzen – und<br />

darüber die Produkte zahlreicher Drittanbieter einfach einbinden.<br />

Ziegler: Welche Anwendungsmöglichkeiten sehen Sie in der<br />

Praxis?<br />

Vienken: Allein schon das breite Beckhoff-Portfolio bietet ein im<br />

Kleinsteuerungsbereich bisher unerreichtes Potenzial an Anwendungsmöglichkeiten.<br />

So ist der CX7000 die erste Kleinsteuerung,<br />

die schon in der Basisversion mit Twinsafe-Klemmen betrieben werden<br />

kann und damit integrierte Lösungen der Maschinensicherheit<br />

ermöglicht. Auf diese Weise lassen sich nun auch sehr preissensible<br />

Applikationen erschließen, die bisher aus Kostengründen nicht realisierbar<br />

waren. Gleiches gilt für Bereiche mit besonderen Anforderungen<br />

an den Explosionsschutz, für den die Ethercat-ELX-Klemmen<br />

konzipiert sind. Und die insbesondere für den Einsatz in Großserienmaschinen<br />

entwickelten Ethercat-Steckmodule der EJ-Serie<br />

lassen sich – kombiniert mit einem auf dem zugehörigen Signal-Distribution-Board<br />

platzierten CX7000 – ebenfalls sehr gut nutzen. Mit<br />

diesen Modulen können also Maschinen mit Hilfe vorkonfektionierter<br />

Kabel schnell, fehlerfrei und ohne Spezialwissen verdrahtet werden.<br />

Zusätzliche Vorteile für Kleinsteuerungsanwendungen bietet<br />

zudem die kompakte Antriebstechnik, das heißt die Antriebssteuerung<br />

im Klemmenformat für DC-, Schritt- und Servomotoren.<br />

Ziegler: Vor allem Flexibilität ist also gegeben?<br />

Vienken: Flexible Einsetzbarkeit verbunden mit einem sehr guten<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis – insbesondere über die bereits integrierten<br />

Multifunktions-I/Os, nämlich acht digitale Eingänge und vier digitale<br />

Ausgänge. Diese lassen sich über Twincat 3 für andere Betriebsarten<br />

(Modi) konfigurieren, so dass auch ein schneller Zähler<br />

oder ein Inkrementalencodereingang, der Ausgänge direkt ohne<br />

SPS-Programmierung ansteuern kann, ermöglicht werden. Digitale<br />

Eingänge, mit denen sich auch 10-V-Analogsignale erfassen lassen,<br />

sowie PWM-Ausgänge runden das Bild einer hochfunktionalen<br />

Steuerung ab. Nicht zuletzt liegt ein weiterer Praxisvorteil in der<br />

Wartungsfreiheit. Denn im CX7000 ist keine Batterie verbau; vielmehr<br />

dient eine interne, kondensatorgepufferte Echtzeituhr zur<br />

Speicherung von Uhrzeit und Datum für bis zu 21 Tage.<br />

co<br />

www.beckhoff.de<br />

Weitere Infos zum Embedded-PC CX7000:<br />

hier.pro/4JhuT<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020 53


AUTOMATISIERUNG<br />

ELEKTROTECHNISCHE BAUELEMENTE<br />

Passgenau ausgelegte Werkstoffe und Fertigungsverfahren sorgen für Kabelmäntel mit hoher Schutzwirkung<br />

Kreativität ist gefragt<br />

Mäntel sind eine feste Größe bei der <strong>Konstruktion</strong> von Kabeln und Leitungen. Als äußere Schutzhülle sorgen<br />

sie für Langlebigkeit und einen störungsfreien Betrieb – unter oft schwierigen Bedingungen. Um hier auf<br />

Nummer sicher zu gehen, greifen die Kabelmacher von TKD auf unterschiedliche Werkstoffe und kreative<br />

Lösungen zurück.<br />

Christian Hohnen, Leiter – Marketing, TKD Kabel GmbH, Nettetal<br />

Die Kaweflex-Control-YPUR-Serie von TKD verfügt über einen<br />

Doppelschicht-Mantel zur besseren Verarbeitung sowie eine<br />

integrierte Verschleißanzeige<br />

Beim Konfigurieren des optimalen Kabelmantels sind vielfältige<br />

Faktoren zu beachten, was das Ganze zu einer spannenden<br />

Aufgabe macht,“ erklärt Sven Seibert, Leiter Produktmanagement<br />

bei der TKD Kabel GmbH, einem der führenden Anbieter von Spe -<br />

zialkabeln in Europa. „Je mehr wir über die tatsächliche Anwendung<br />

wissen, desto präziser können wir die optimal passende Lösung<br />

aufspüren.“ Ganz oben auf der Checkliste steht die Abfrage nach<br />

dem Umgebungsstress, dem eine Leitung im alltäglichen Betrieb<br />

ausgeliefert ist. Dabei geht es beispielsweise um thermischen<br />

Stress, mechanische Aspekte wie Flexibilität, Zugbelastung, Abriebund<br />

Trittfestigkeit oder chemische Belastungen – etwa Kontakt mit<br />

Lösungsmitteln, Ölen, etc. Im Fokus stehen auch Parameter wie<br />

Flammwidrigkeit, Halogenfreiheit oder UV-Beständigkeit. Oft sind<br />

diese Vorgaben an Normen wie DIN, IEC, HAR, oder UL/CSA gekoppelt,<br />

die erfüllt werden müssen.<br />

Jonglieren mit vielen Parametern<br />

„In der Praxis ist es fast immer eine Kombination verschiedener<br />

Faktoren, die bei der konkreten Auslegung des Kabelmantels maßgeblich<br />

sind“, so Seibert. „Zumeist müssen wir mit einer Vielzahl von<br />

Parametern jonglieren.“ Dabei wartet TKD mit einem breiten Spektrum<br />

unterschiedlicher Kunststoffe auf, die sich über das Hinzufügen<br />

spezieller Additive oder besondere Fertigungsverfahren noch<br />

einmal punktgenau justieren lassen. Dieser Ansatz greift bereits bei<br />

PVC, dem Klassiker unter den Mantelwerkstoffen.<br />

PVC, das vor allem in klimatisierten Räumen und bei<br />

normaler Belastung zum Zuge kommt, ist relativ<br />

kostengünstig und in einer Vielzahl von Varianten<br />

verfügbar. Diverse Auslegungen sind<br />

möglich – zum Beispiel in Bezug auf die<br />

Biegewechselfestigkeit oder die Flammwidrigkeit.<br />

TKD setzt ausschließlich hochwertige<br />

High-Grade-Mischungen beziehungsweise<br />

Special-Compounds auf PVC-<br />

Basis ein, mit denen sich einschlägige Prüfungen<br />

nach VDE, UL und anderen Vorschriften sicher<br />

bestehen lassen.<br />

Geht es um anspruchsvollere Performances, stehen TPE-Compounds<br />

hoch im Kurs. Sie enthalten neben dem Basispolymer Additive,<br />

die das endgültige Profil (Härte, chemische Beständigkeit, Entflammbarkeit,<br />

etc.) bestimmen. Favorit in der TPE-Familie ist der<br />

hochwertige Werkstoff Polyurethan (PUR), der dank seiner Allroundeigenschaften<br />

für In- und Outdoor-Einsätze geeignet ist. Kabelmäntel<br />

auf PUR-Basis zeichnen sich durch mechanische und chemische<br />

Robustheit aus. Darüber hinaus sind sie kälteflexibel (bis -55 °C) und<br />

für hohe Dauertemperaturen von +95 °C und mehr geeignet. Dank<br />

seiner Beständigkeit gegen Hydraulik- und Kühlflüssigkeiten, Fette<br />

und Schmierstoffe ist PUR außerdem besonders gut im Maschinenbau<br />

und der Robotik einsetzbar. Und auch Sonderformen gibt es:<br />

Hierzu zählen unter anderem vernetzte Isolationsmaterialien, die<br />

dank ihrer molekular veränderten Oberflächenstruktur etwa wirksamen<br />

Schutz vor Schweißspritzern bieten.<br />

Bild: TKD Kabel<br />

Additive – der richtige Mix ist entscheidend<br />

Je nach Einsatzgebiet greifen die Kabelkonstrukteure auf optimal<br />

eingestellte PUR-Mischungen zu. Geht es beispielsweise um höchste<br />

Abriebfestigkeit, stehen Polyurethane mit einer Shore-Härte von<br />

bis zu 95 A (extrem steif) zur Verfügung. Soll das Kabel besonders<br />

flexibel sein, kommen weiche Werkstoffe mit Shore-Härten von 65 A<br />

zum Einsatz. Um die Witterungsbeständigkeit und die Lebensdauer<br />

bei Outdoor-Einsätzen zu erhöhen, können zudem Antioxidationsmittel<br />

und UV-Stabilisatoren beigemischt werden. Alterungsschutzmittel<br />

helfen ihrerseits vielen Polymeren, extreme Temperaturen über<br />

längere Zeiträume sicher auszuhalten. Gezielt verlangsamen sie die<br />

thermisch bedingte Zersetzung der Makromoleküle und sorgen so<br />

für Langlebigkeit des Außenmantels. „Schon geringe Beimischungen<br />

von Zusätzen können die Eigenschaften eines Kunststoffes<br />

erheblich beeinflussen”, sagt Sven Seibert. „Daher gilt es, Additive<br />

optimal auf den Grundwerkstoff abzustimmen.”<br />

54 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020


Industrie<br />

Bild: TKD Kabel<br />

Werkstoffauswahl und Additive entscheiden über die Performance<br />

der äußeren Schutzhülle von Kabeln und Leitungen<br />

Neben den Allroundern PVC und PUR werden weitere Basis-Polymere<br />

verwendet: Bestseller für Einsätze auf Baustellen oder im<br />

Mining sind schwere Gummischlauchleitungen, die im Fördermittel-<br />

Portfolio von TKD als eigene Produktgruppe gelistet sind. Diese Leitungen<br />

müssen vor allem mechanisch und thermisch einiges aushalten.<br />

Beim Mantel bewährt sich hier das als Neopren bekannte<br />

Polychloropren, ein synthetischer Kautschuk. Für Kabel, die dauerhaft<br />

Temperaturen über +105 °C ausgesetzt sind, gibt es eine Palette<br />

von Fluorkohlenstoff-Thermoplasten wie etwa PTFE mit Warmfestigkeiten<br />

bis +260 °C. PTFE eignet sich außerdem auch für extrem<br />

tiefe Temperaturen. Interessant ist auch Silikongummi – ein<br />

Elastomer. Silikonmäntel kommen wegen der problemlosen Sterilisierbarkeit<br />

bevorzugt in der Medizintechnik zum Einsatz.<br />

Antibakterielle Schutzhülle<br />

Zu den kreativsten Lösungen zählen antibakterielle Kabelmäntel, die<br />

direkt auf die hygienischen Präventivanforderungen der Lebensmittelbranche<br />

abgestimmt sind. Der gezielt hierfür entwickelte Hygienic-<br />

Compound, der erst durch Fortschritte in der Nanotechnologie möglich<br />

wurde, reduziert das Wachstum von Mikroorganismen auf dem<br />

Außenmantel um 99 %. Genutzt wird dabei die antibakterielle Wirkung<br />

von Silber, während die sonstigen mechanischen, chemischen<br />

und thermischen Eigenschaften des Mantels unverändert bleiben.<br />

Auch Doppelschicht-Mäntel sind Teil des cleveren Lösungsbaukastens.<br />

Gezielt werden dabei in einem Co-Extrusionsverfahren unterschiedliche<br />

Werkstoffe oder Compounds miteinander kombiniert. Ein<br />

typisches Beispiel ist die Kaweflex-Control-YPUR-Serie von TKD, die<br />

mit einem Zwei-Schichtmantel aufwartet. Dabei wurde ein kostengünstiger<br />

PVC-Layer mit einer Außenhülle aus dem deutlich teureren<br />

Hochleistungspolymer PUR verknüpft. Unter dem Strich erhält der<br />

Anwender so die Performance von Voll-PUR – allerdings preiswerter<br />

sowie in einer besseren Verarbeitung. Das Abmanteln ist durch den<br />

speziellen Zwei-Schichtmantel besonderes einfach. Darüber hinaus<br />

werden Beschädigungen des grauen Außenmantels quasi als integrierte<br />

Verschleißanzeige durch den schwarzen Innenmantel sichtbar.<br />

„In moderner Terminologie gesprochen, gibt es hier: Predictive Maintanance<br />

– ganz analog“, sagt Sven Seibert abschließend.<br />

ik<br />

www.tkd-kabel.de<br />

Das<br />

Kompetenz-<br />

Netzwerk<br />

der Industrie<br />

17 Medienmarken für alle wichtigen<br />

Branchen der Industrie<br />

Information, Inspiration und Vernetzung<br />

für Fach- und Führungskräfte in der Industrie<br />

Praxiswissen über alle Kanäle:<br />

Fachzeitschriften, Websites, Events,<br />

Newsletter, Whitepaper, Webinare<br />

Auf individuelle Bedürfnisse zugeschnittene Produkt- &<br />

Systemlösungen von TKD Kabel:<br />

hier.pro/QyuSc<br />

Die passenden Medien für Sie<br />

und Ihre Branche:<br />

konradin.de/industrie<br />

media.industrie.de<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020 55


AUTOMATISIERUNG<br />

ELEKTROTECHNISCHE BAUELEMENTE<br />

Lean Production optimiert den Schaltschrankbau<br />

Prozesse gemeinsam gestalten<br />

Die Optimierung von Prozessen muss immer auf einem umfassenden Wissen über den Prozess selbst<br />

basieren – das geht nicht ohne das methodische Wissen von Experten. ClipX.Consulting, das Consulting-Angebot<br />

von Phoenix Contact im Bereich Schaltschrankbau, basiert auf jahrelangen Erfahrungen<br />

bei der Produktionsoptimierung.<br />

Dipl.-Wirt.-Ing. Christoph Marten, Lean Consultant in der Business Unit Industrial Cabinet Solutions,<br />

Phoenix Contact GmbH & Co. KG, Blomberg<br />

Gemeinsam Prozesse gestalten: Nur<br />

mit allen beteiligten Mitarbeitern<br />

kann der Kunde Prozesse dauerhaft<br />

verbessern – das Fachwissen der<br />

Mitarbeiter kombiniert mit dem Blick<br />

von außen ist die beste Voraussetzung<br />

für innovative Prozesslösungen<br />

Bild: Phoenix Contact<br />

Wie können Produktionskosten durch Effizienzsteigerungen<br />

minimiert werden? Wie kann Kundenzufriedenheit durch<br />

eine bessere Lieferfähigkeit gesteigert werden? Wie kann das Wissen<br />

und die Ideen der eigenen Mitarbeiter besser genutzt werden?<br />

Zufriedenstellend beantwortet werden können diese Fragen nur<br />

gemeinsam mit den Mitarbeitern. Dieses Konzept ist seit Jahren<br />

unter der Bezeichnung Lean Production bekannt. Aber umgesetzt<br />

wird es nicht immer – das gilt auch für den Schaltschrankbau.<br />

Herausforderungen im Schaltschrankbau<br />

Von diesen oder ähnlichen Herausforderungen berichten zahlreiche<br />

Kunden von Phoenix Contact regelmäßig: Der zunehmend globale<br />

Wettbewerb erhöht den Kostendruck, und das Projektgeschäft führt<br />

zu einer stark variierenden Auftragslage. Die Spezialisten beim<br />

Schaltschrankbauer sind alle ausgelastet, und auf dem Arbeitsmarkt<br />

gibt es kaum Nachwuchskräfte. Hinzu kommen eine wachsende<br />

Komplexität und Komponentenvielfalt<br />

durch stetig steigende<br />

Anforderungen.<br />

Um diesen Herausforderungen<br />

zu begegnen bedarf es einer<br />

kontinuierlichen Prozessverbesserung<br />

in der Schaltschrank-Fertigung.<br />

Dazu müssen zunächst<br />

die Potenziale in den Prozessen<br />

erkannt werden. Hilfreich ist es,<br />

die gesamte Prozesskette ins<br />

Auge zu fassen. Bereits bei der<br />

Beschaffung und Kommissionierung<br />

der Komponenten entstehen<br />

oft Zeitverluste sowie ein<br />

hoher Papieraufwand. Mitarbeiter suchen dann mit langen Kommissionierlisten<br />

durch lange Regalreihen, bis die Auftragskommission<br />

vollständig ist. In der Fertigung entstehen auch häufig Mehrauf -<br />

wände durch doppelte Handhabung und lange Laufwege, damit die<br />

anstehenden Tätigkeiten auf einer eng begrenzten Fläche durchgeführt<br />

werden können. Fehler im Engineering bewirken zusätzliche<br />

Iterationen. Auch die Anzahl der für spezielle Aufgaben benötigten<br />

Fachkräfte bildet oft einen Kapazitätsengpass – was zu weiteren Verzögerungen<br />

führen kann.<br />

Suchroutinen, Fehler, Wege- und Wartezeiten werden im Lean-Ansatz<br />

als „Verschwendung“ bezeichnet. Der Begriff meint dabei Tätigkeiten,<br />

die nicht zur Wertschöpfung und Wertsteigerung beitragen.<br />

Diese Art der Verschwendung ist tagtäglich in vielen Werkstätten –<br />

und auch in Büros – zu beobachten. Wird jedoch gemeinsam mit den<br />

Mitarbeitern der Fokus der Prozessgestaltung auf die Wertschöpfung<br />

gelegt, kann diese Verschwendung stetig reduziert werden.<br />

Sehen lernen<br />

Da Verschwendung in aller Regel nicht offensichtlich ist, sondern<br />

sich in den Prozessen versteckt, geht es zunächst darum zu lernen,<br />

56 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020


iCreating Connectors<br />

Bild: Phoenix Contact<br />

Verschwendung und Wertschöpfung:<br />

Den größten Anteil der täglichen<br />

Arbeit machen oft versteckte<br />

Verschwendungen aus wie Suchzeiten,<br />

Wegezeiten und Wartezeiten –<br />

aber nur für die Wertschöpfung ist der<br />

Kunde bereit zu zahlen<br />

die Verschwendung überhaupt zu sehen. Dabei hilft es, gemeinsam<br />

mit Methoden-Experten die Prozesse detailliert zu untersuchen.<br />

Das passende Werkzeug dazu stellt der Lean-Ansatz mit der Wertstromanalyse<br />

bereit. Teil der Methode ist es, die Prozesskette vom<br />

Lieferanten bis zum Kunden abzulaufen und alle Prozesse und<br />

Liegezeiten inklusive der relevanten Informationen zu skizzieren.<br />

Die Besonderheit dieser pragmatischen Methode ist es, dass das<br />

Skizzieren mit Papier und Bleistift erfolgt und die Daten nur vor Ort<br />

aufgenommen werden. Denn die Daten aus den IT-Systemen entsprechen<br />

nicht immer der Realität. Im Lean-Ansatz wird dieses Prinzip<br />

auch Go to Gemba genannt – was bedeutet, dass man immer<br />

zum Ort des Geschehens gehen sollte. Die Transparenz der gesamten<br />

Prozesskette, die als Wertstrom bezeichnet wird, ermöglicht das<br />

gemeinsame Lokalisieren der Verschwendung im Team. Dazu markiert<br />

das Team sogenannte Kaizen-Blitze an den entsprechenden<br />

Stellen im Wertstrom.<br />

Im Hause Phoenix Contact selbst wird die Methode der Wertstromanalyse<br />

seit vielen Jahren genutzt, um Prozesse zu analysieren und<br />

verschwendungsfreier zu gestalten. Insbesondere Führungskräfte<br />

werden in der Methode geschult, um Prozessketten umfassend<br />

analysieren zu können.<br />

Suchaufwände vermeiden und Fläche besser nutzen<br />

Wenn als Verschwendung in der Werkstatt vermehrt Suchaufwände<br />

und Platzprobleme identifiziert wurden, kann die sogenannte<br />

5S-Methode das passende Werkzeug sein. Diese Methode hilft bei<br />

der Fokussierung auf das Wesentliche, um Verschwendung zu reduzieren.<br />

Zu diesem Zweck wird in der Werkstatt hinterfragt, welche<br />

Werkzeuge und Hilfsmittel unbedingt benötigt werden und welche<br />

Dinge vielleicht nur wertvollen Platz belegen. Sinnvoll ist es, die<br />

5S-Methode initiativ mit einem externen Methoden-Experten einzuführen.<br />

So können bei den Mitarbeitern neue Impulse gesetzt werden,<br />

da mit den Jahren oft eine gewisse Betriebsblindheit entsteht.<br />

Wichtig ist es auch, bei der Umsetzung von Anfang an auf Nachhaltigkeit<br />

zu achten. Dafür bieten sich entsprechende 5S-Schulungen<br />

der Mitarbeiter an. Auch die Verknüpfung der 5S-Methode mit<br />

einem Prozess zahlt sich aus, damit dauerhaft und kontinuierlich<br />

MIXO ONE –<br />

Modulare Vielfalt mit<br />

nur einem Gehäuse<br />

Mit der neuen Gehäuseserie MIXO<br />

ONE werden die einzelnen Module<br />

der Baureihe MIXO zu komplett unabhängigen<br />

Steckverbindern.<br />

Dank der Vielzahl der verschiedenen<br />

Module bietet MIXO ONE die<br />

perfekte Lösung für nahezu jede<br />

Anwendung. So lassen sich Module<br />

für Signale bis 25 Pole, Ströme bis<br />

100A, aber auch Datenschnittstellen<br />

wie RJ45 oder LWL einbauen - und<br />

das alles in nur einem Gehäuse!<br />

Einzelmodule werden einfach<br />

in das Gehäuse geklickt, ein zusätzlicher<br />

Rahmen ist nicht nötig<br />

Leichtes Aluminiumgehäuse<br />

mit vernickelter Oberfläche und<br />

Edelstahlbügeln (IP65)<br />

16 verschiedene Codiermöglichkeiten<br />

Auch in Kombination mit<br />

Schnellanschlusstechnik<br />

SQUICH ® verfügbar<br />

ILME – perfekt gesteckt<br />

ILME GmbH<br />

Max-Planck-Str. K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12, 51674 04 2020 Wiehl 57<br />

www.ilme.de


AUTOMATISIERUNG<br />

ELEKTROTECHNISCHE BAUELEMENTE<br />

Bild: Phoenix Contact<br />

Bild: Phoenix Contact<br />

Die 5S-Methode: 5S kommt wie die meisten Lean-Methoden aus dem<br />

Japanischen und besteht ursprünglich aus 5 japanischen Begriffen,<br />

die mit „S“ beginnen. Die Methode ist auch hier unter 5S – oder auch<br />

5A – bekannt<br />

Der PDCA-Zyklus: Ausprobieren, Messen und Lernen sind die<br />

Grundlage effektiver Prozessoptimierung – sie werden in vier<br />

Schritte zusammengefasst<br />

daran gearbeitet werden kann. Bei Phoenix Contact selbst wurden<br />

alle Mitarbeiter nach der 5S-Methode geschult, bevor 5S in den Produktionsbereichen<br />

und Büros eingeführt wurde.<br />

Ergonomie und Effizienz steigern<br />

Zur Steigerung der Ergonomie und Effizienz in den Fertigungs- und<br />

Logistikprozessen müssen auch im Schaltschrankbau über 5S<br />

ClipX.Consulting<br />

PLUS<br />

Die Kombination aus dem Wissen der Mitarbeiter, praktischen<br />

Lean-Methoden sowie dem Blick von außen ist der<br />

Schlüssel zu nachhaltiger Prozessoptimierung. Phoenix<br />

Contact bietet mit der Dienstleistung ClipX.Consulting dazu<br />

eine umfassende Beratung zur Optimierung der Prozesskette<br />

im Schaltschrankbau mit dem Lean Production-Ansatz. Die<br />

Beratung basiert auf jahrelanger Erfahrung mit den einschlägigen<br />

Methoden und beinhaltet ein umfangreiches Programm<br />

an Beratungsaktivitäten und Mitarbeiter-Schulungen:<br />

• Beim Erstbesuch geht es darum, im Rahmen einer Wertstromanalyse<br />

die Potenziale für die Prozessoptimierung<br />

gemeinsam zu erkennen.<br />

• Dann werden die Mitarbeiter des Kunden im Hinblick auf<br />

die Prozessoptimierung geschult – gemäß dem Motto<br />

„Betroffene zu Beteiligten machen“.<br />

• Mit Prinzipien von Lean Production geht es zunächst darum,<br />

die Verschwendung in den Prozessen zu identifizieren und<br />

zu reduzieren.<br />

• Erst dann geht es um die Einführung digitaler Lösungen:<br />

Erst Lean, dann Digitalisierung.<br />

hinaus alle anderen Arbeitsplätze und -bereiche analysiert und optimiert<br />

werden. Dafür ist es wichtig, vor der physischen Veränderung<br />

zunächst die Prozesse zu analysieren und zu gestalten – gemäß<br />

dem Prinzip Structure follows Process. Den Schaltschrankbau in die<br />

Schritte Kommissionieren, Montage, Verdrahtung und Prüfen zu<br />

unterteilen reicht hier nicht aus. Die Prozesse müssen in kleinere<br />

Schritte unterteilt und detaillierter aufgefasst werden, damit gezielte<br />

und kostengünstige Lösungen entstehen. Dabei können auch<br />

Zeitaufnahme-Methoden wie REFA (Reichsausschuss für Arbeitszeitermittlung)<br />

und MTM (methods-time measurement) hilfreich<br />

sein – beide Verfahren liefern Methoden zur Analyse, Gestaltung<br />

und Optimierung von Prozessen. Für die detaillierten Prozessschritte<br />

sollten gemeinsam in einem Team aus Mitarbeitern und Methoden-Experten<br />

die Probleme analysiert und die Resultate anschließend<br />

in Lösungen überführt werden. Bei diesen Problemen kann es<br />

sich um Zeitverluste durch doppelte Handhabung oder durch lange<br />

Greifwege sowie um ergonomische Probleme handeln – etwa<br />

Bücken und Über-Kopf-Arbeiten.<br />

Will man die Wirksamkeit von Problemlösungen überprüfen, kommt<br />

das Cardboard-Engineering zum Einsatz. Mit einfachen und kostengünstigen<br />

Hilfsmitteln – etwa Pappe oder Styropor – werden mögliche<br />

Arbeitsplatzlösungen als Prototyp erstellt, damit der verbesserte<br />

Arbeitsablauf simuliert werden kann. Das permanente Optimieren,<br />

Simulieren, Bewerten und Lernen wird auch PDCA-Zyklus<br />

genannt: Plan – Do – Check – Act. Erst die Lösung, die nachweislich<br />

– häufig nach zahlreichen PDCA-Zyklen – die richtige ist, wird<br />

umgesetzt und standardisiert. Bei Phoenix Contact selbst hat sich<br />

eine Vorgehensweise aus Prozessanalyse, Cardboard-Engineering<br />

und PDCA-Zyklen etabliert, um neue Montagelinien gemeinsam mit<br />

den Mitarbeitern zu gestalten.<br />

ik<br />

www.phoenixcontact.com<br />

Weitere Informationen finden Sie unter:<br />

hier.pro/OM81y<br />

58 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020


NEWS<br />

AUTOMATISIERUNG<br />

Tablet und IoT-Gateway von TL Electronic jetzt Microsoft Azure zertifiziert<br />

IoT-Industrie-PC ganz einfach in Cloud einbinden<br />

Bild: TL Electronic<br />

Gleich zwei IPC-Lösungen der TL Electronic<br />

GmbH, Bergkirchen-Feldgeding, sind jetzt<br />

Microsoft Azure zertifiziert. Dadurch lassen<br />

sich sowohl die robusten Tablets der Serie<br />

M101 als auch die IoT-Gateway-Familie EAC<br />

Mini problemlos in das Cloud-Ökosystem integrieren.<br />

Konkret profitieren Anwender von<br />

einer ganzen Reihe an Angeboten innerhalb<br />

des Azure Internet of Things (IoT) Programms<br />

und können etwa flexible und automatische<br />

Dienste sowie Anwendungen nutzen, Ressourcen<br />

komfortabel verwalten oder die<br />

Cloud-Umgebung für die Entwicklung, den<br />

Betrieb und die Verwaltung eigener Applikationen<br />

verwenden. Da sich die beiden Edge-<br />

Computing-Lösungen M101 und EAC Mini<br />

einfach auch in bestehende Industrie- oder<br />

Logistik-Umgebungen einbinden lassen, können<br />

zudem hybride Konzepte mit skalierbaren<br />

Rechnerressourcen realisiert werden.<br />

Technisch gesehen stehen bei den IoT-Lösungen<br />

von TL Electronic sichere Bedienung und<br />

maximale Konnektivität im Fokus. Die Tablet-<br />

Serie M101S erfüllt den Militärstandard MIL-<br />

STD-810G hinsichtlich Schock, Vibrationsfestigkeit<br />

sowie Beständigkeit bei einem Fall<br />

aus 122 cm. Als robuste Vehicle Mounted<br />

Computer etwa für Flurförderfahrzeuge oder<br />

als mobile Logistic-Edge Device lässt sich<br />

das 10,1-Zoll-Display (26 cm) auch im Handschuh-,<br />

Regen- oder Touchpen-Modus bequem<br />

bedienen. Die skalierbare Serie EAC<br />

Mini präsentiert sich als IoT-Gateway mit einer<br />

Grundfläche von 100 mm × 70 mm.<br />

Durch die modulare Bauart kann der Embedded<br />

PC flexibel um serielle Schnittstellen, Digital<br />

I/O, CAN-Bus, WLAN und kabellose<br />

Kommunikation über 3G/4G erweitert werden.<br />

Selbst mit den Zusatzmodulen lässt sich<br />

die Serie unter sehr beengten Platzverhältnissen<br />

leicht integrieren. Beide Einheiten<br />

werden serienmäßig mit Windows 10 IoT Enterprise<br />

geliefert, das sich vom Handheld bis<br />

zum High-End-Industrie-PC skalieren lässt.<br />

Das Betriebssystem mit der so genannten<br />

Long Term Service Branch bietet erhöhten<br />

Datenschutz und lässt sich auch ohne Internet<br />

und Updates betreiben. Je nach Projektaufgabe<br />

installiert der Anbieter weitere Applikationen.<br />

mc<br />

www.tl-electronic.de<br />

Infrarot-Wärme<br />

spart Energie<br />

und Geld.<br />

Infrarot-Wärme spart Energie,<br />

weil sie die optimale Wärmemenge<br />

immer exakt an die<br />

richtige Stelle bringt. Zum<br />

Beispiel, um Beschichtungen<br />

schnell zu trocknen oder Kunststoffe<br />

gezielt zu erwärmen.<br />

Das spart Zeit und Geld!<br />

Telemeter bietet Tastkopf für berührungslose Strommessung<br />

Strom-Tastkopf für Oszilloskope mit BNC-Anschluss<br />

Ihr Kontakt zu unserem Infrarot-Team:<br />

hng-infrared@heraeus.com<br />

Heraeus Noblelight GmbH<br />

www.heraeus-noblelight.com/infrared<br />

Mit dem I-Prober 520 von TTI bietet die Telemeter<br />

Electronic GmbH, Donauwörth, einen<br />

neuen Strom-Tastkopf für Oszilloskope an.<br />

Dieser ist in der Lage, Ströme berührungslos<br />

zu messen und anzuzeigen. Es genügt, die<br />

Prüfspitze auf die Leiterbahn aufzusetzen,<br />

um deren Strom darzustellen. Ströme werden<br />

mit einer Bandbreite von bis zu 5 MHz erfasst,<br />

der Messbereich reicht von 10 mA bis<br />

20 A. Die Prüfspitze des Tastkopfes entspricht<br />

der Sicherheitsklasse 300 V Cat II<br />

(600 V Cat I). Durch seinen BNC-Anschluss<br />

ist der I-Prober 520 für jedes Oszilloskop verwendbar.<br />

sb<br />

www.telemeter.info<br />

Bild: Telemeter Electronic GmbH<br />

INFRAROT WEBINAR<br />

12. Mai 2020


AUTOMATISIERUNG<br />

NEWS<br />

IP65-Schlüsselschalter mit M12-Anschluss von Rafi<br />

Verriegelung für kritische Betätigungsfunktionen<br />

Bild: Rafi<br />

Die Schlüsselschalter der Serie Ramo K von<br />

Rafi GmbH in Ravensburg bieten eine robuste,<br />

schnell montierbare Bedienlösung für dezentrale<br />

Anwendungen, bei denen eine Verriegelung<br />

von kritischen Betätigungsfunktio-<br />

nen erforderlich ist. Wie alle Bedien- und Anzeigeelemente<br />

aus dem Ramo-Programm<br />

benötigen die Schlüsselschalter kein zusätzliches<br />

Installationsgehäuse mehr. Das rundum<br />

geschlossene Gehäuse in Schutzart IP65 und<br />

der M12-Anschluss ermöglichen eine rasche<br />

Vor-Ort-Montage ohne aufwendige manuelle<br />

Verdrahtung. Durch den Plug&Play-Anschluss<br />

über Standard-M12-Steckverbinder<br />

können die Geräte der Baureihen Ramo 22<br />

und Ramo 30 für 22,3-mm- bzw. 30,3-mm-<br />

Einbauöffnungen auch von ungeschultem<br />

Personal in Betrieb genommen werden. Mit<br />

dem 90°-Montagewinkel Ramo Edge zur abgesetzten<br />

Einzelmontage lassen sich die<br />

Schalter auch bedarfsorientiert an allen senkrechten<br />

Oberflächen und 40-mm-Profilschienen<br />

platzieren. Der Hersteller bietet die Ramo-K-Schlüsselschalter<br />

in unterschiedlichen<br />

Varianten mit Drehwinkeln von 40°, 60° oder<br />

90° sowie verschiedenen Drehwinkelformen<br />

an. Zudem sind die Schalter mit prägnanter<br />

Haptik für bis zu drei Schaltstellungen mit<br />

tastenden, rastenden oder auch kombinierten<br />

Betätigungsfunktionen erhältlich. Außer<br />

den Abmessungen unterscheiden sich die<br />

Modelle der Baureihen Ramo 22 und 30<br />

durch das Design mit schwarzen Kunststoff-<br />

Frontringen bzw. mit flachen Edelstahl-Frontringen.<br />

ge<br />

www.ramo-taster.de<br />

Icotek-Kabeltülle mit abgestuften Dichtringen<br />

Für elektrische Leitungen und Pneumatikschläuche<br />

Die Icotek GmbH stellt ihre neue Kabeltülle<br />

KT-SC mit abschälbaren Dichtringen vor. Sie<br />

verfügt über heraustrennbare Ringe mit<br />

abgestuften Dichtbereichen und basiert im<br />

Bereich der Baugröße auf der KT groß von<br />

Icotek. Damit ermöglicht sie es Anwendern,<br />

dass sie elektrische Leitungen und Pneu -<br />

matikschläuche mit Durchmessern von 5 bis<br />

28 mm durchführen und abdichten können.<br />

Die einzelnen Ringe werden je nach benötigtem<br />

Durchmesser der einzuführenden Leitungen<br />

abgeschält. Hierzu wird lediglich ein<br />

kleines Loch zwischen die Ringe gestochen.<br />

Anschließend kann der entsprechende Ring<br />

abgezogen werden. Die einzelnen Ringe der<br />

KT-SC sind dafür mit den Buchstaben A bis F<br />

gekennzeichnet, wobei die Kennzeichnung<br />

den entsprechenden Durchmesser der ein -<br />

zuführenden Leitung anzeigt. Die KT-SC lässt<br />

sich in alle teilbaren Kabeleinführungsrahmen<br />

(KEL, KEL-U, KEL-ER, KVT und KEL-FG)<br />

für große KT-Kabeltüllen, integrieren. Die<br />

KT-SC besteht aus Elastomer, verfügt über<br />

die Schutzart IP54 und ist geeignet für den<br />

Bild: Icotek<br />

Das kompakte Steuerungs- und I/O-System<br />

S-DIAS der Sigmatek GmbH, Landau, hat mit<br />

dem CPU-Modul CP 313 und dem Anschaltmodul<br />

EC 121 Zuwachs bekommen. Das<br />

CPU-Modul CP 313 mit Dualcore-<br />

Edge2-Technology-Prozessor ist eine leistungsfähige<br />

Prozessoreinheit für Steuerungs-,<br />

Regelungs- und Motion-Aufgaben.<br />

Das Modul verfügt über Schnittstellen für<br />

CAN, USB, Ethernet und Varan-Bus. Zusätzlich<br />

ist ein Ethercat Drive Controller Interface<br />

on Board. So können Antriebe, die ausschließlich<br />

Ethercat sprechen, in das System<br />

des Anbieters integriert werden. Zudem verfügt<br />

die CPU-Einheit über eine austauschbaweiten<br />

Temperaturbereich zwischen -40 bis<br />

+100 °C. Die Kabeltülle KT-SC ist zudem<br />

halogen- und silikonfrei und damit vielfältig<br />

nutzbar.<br />

ik<br />

www.icotek.com<br />

Sigmatek erweitert S-DIAS-Reihe um CPU- und Anschaltmodul<br />

Automatisierungssystem verbindet Varan mit Ethercat<br />

Bild: Sigmatek<br />

re microSD-Karte mit 512 MB, eine Real Time<br />

Clock und einen nullspannungssicheren<br />

RAM-Bereich. Mit dem EC 121 Anschaltmodul<br />

ist es nun außerdem möglich, S-DIAS<br />

I/O-Module in ein Ethercat-Bussystem einzubinden.<br />

Neben je 1x Ethercat-In und -Out<br />

stellt das EC 121 auch die Spannungsversorgung<br />

für 32 Module bereit und erkennt die<br />

angeschlossenen S-DIAS-I/Os selbstständig.<br />

Das Interface-Modul liefert die Ethercat-Slave-Konfiguration<br />

und übernimmt den Datenaustausch<br />

zwischen Ethercat und dem S-DI-<br />

AS-Systembus.<br />

mc<br />

www.sigmatek-automation.com<br />

60 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020


NEWS<br />

AUTOMATISIERUNG<br />

Predictive Maintenance mit künstlicher Intelligenz von Mitsubishi Electric<br />

KI erfasst Betriebsparameterwerte in Echtzeit<br />

Bild: Mitsubishi Electric B.V.<br />

Für die vorausschauende Wartung (Predictive<br />

Maintenance) übernimmt Maisart, die zentrale<br />

KI-Plattform der Mitsubishi Electric B.V.,<br />

Niederlassung Deutschland, Ratingen, die<br />

Vorverarbeitung des Datenstroms der Sensorik.<br />

Diese KI ist auf der Melfa-Smart-Plus-Zusatzkarte<br />

implementiert, die den Controller<br />

CR800 für die Melfa-Roboter der FR-Serie<br />

um Rechenleistung und weitere Funktionen<br />

erweitert. Die KI ermittelt unter anderem anhand<br />

von Motorkennwerten, Strom- und<br />

Kraftaufnahme sowie Schwingungen, ob sich<br />

am Servomotor, einem angeschlossenen Getriebe<br />

oder einem Lager Wartungen anbahnen.<br />

Hierbei kann es sich um einen Schaden<br />

oder um Verschleiß von Schmierfett, Verzahnungen<br />

oder Lagern handeln. Entsprechende<br />

Wartungsempfehlungen werden im Klartext<br />

ausgegeben und ermöglichen eine effiziente<br />

Wartungsplanung. Bei den Begriffen ,Predictive‘<br />

beziehungsweise ‚Preventive Maintenance‘<br />

mangelt es vielfach an Trennschärfe.<br />

Predictive Maintenance, also die ‚vorausschauende‘<br />

Wartung, stützt sich auf die Live-<br />

Auswertung von im Feld erfassten und in<br />

Echtzeit ausgewerteten Symptomen. Sie bietet<br />

entsprechende Diagnosen und Prognosen<br />

zum Gesundheitsstatus einzelner Komponenten<br />

des Roboters unter Einsatz von KI-<br />

Technologie. Unter Preventive Maintenance,<br />

der Anwender beispielsweise die neue PUR-<br />

Leitungsqualität mit aufgedicktem Außenmantel<br />

für hervorragende Schweißfunkenbeständigkeit<br />

wählen. Oder unsere UL-zertifizierte<br />

S370-Meterware mit guten Schleppketten-<br />

und Torsionseigenschaften. Für<br />

Safety-Anwendungen stehen beide Leitungsqualitäten<br />

auch mit einem gut sichtbaren gelben<br />

Kabelmantel zur Verfügung. Die Griffkörper<br />

der Steckverbinder sind ebenfalls gelb<br />

umspritzt. Passendes Zubehör, wie T-Verteisprich<br />

‚vorbeugender‘ Wartung, ist eine<br />

ebenfalls intelligente, rechnergestützte Funktionalität<br />

zu verstehen, der das jeweilige Roboterprogramm<br />

zugrunde liegt. Bei vorbeugender<br />

Wartung finden die Analysen im Vorfeld<br />

in der für alle Roboter des Herstellers einheitlichen<br />

Programmier- und Simulationsumgebung<br />

RT Toolbox 3 statt. Das geht ohne Roboter<br />

in der Simulation oder online direkt mit<br />

dem Roboter. Ist die Roboterprogrammierung<br />

abgeschlossen, werden Verschleiß- und Belastungsimulationen<br />

durchgeführt und entsprechende<br />

Fristen für die Wartung berechnet.<br />

Im Zusammenspiel ermöglichen beide<br />

Wartungskonzepte der Smart-Plus-Funktionslösung<br />

– Predictive und Preventive Maintenance<br />

– eine Minimierung der Stillstandszeiten<br />

unter anderem durch Batchverarbeitung der<br />

Wartungsdaten für mehrere Roboter für ganze<br />

Produktionslinien.<br />

jg<br />

https://de3a.mitsubishielectric.com/<br />

Escha bietet die Bauformen M8x1 und M12x1<br />

Anschlusstechnik für die Automobilfertigung<br />

Im Rohbau und der Fahrzeugmontage gibt es<br />

unterschiedliche Anforderungen an Steckverbinder<br />

und Leitungen. Das Automotive-Portfolio<br />

der Escha GmbH in Halver bietet passende<br />

Lösungen für beide Bereiche. Der Hersteller<br />

bietet fertige Anschluss- und Verbindungsleitungen<br />

in den Bauformen M8x1 und<br />

M12x1 für die Automobilfertigung. Die Komponenten<br />

sind optimal auf die unterschiedlichen<br />

Anforderungen im Karosseriebau sowie<br />

der Fahrzeugmontage abgestimmt. So kann<br />

Bild: Escha<br />

ler, Schutzkappen und Befestigungssets rundet<br />

das Angebot ab.<br />

ge<br />

www.escha.net<br />

Flinke Kraftpakete<br />

ROBA ® -linearstop –<br />

perfekte Sicherheitsbremsen<br />

und Klemmeinheiten für linear<br />

bewegte Achsen<br />

www.mayr.com<br />

Besuchen Sie uns auf der Hannover Messe, Halle 5 Stand E04<br />

Ihr zuverlässiger Partner<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020 61


MASCHINENELEMENTE<br />

EINZELBAUTEILE<br />

Flachdraht-Wellenfedern vereinfachen die <strong>Konstruktion</strong> automobiler Elektromotoren<br />

Niedrige Federrate<br />

optimiert Toleranzausgleich<br />

Wer die Listen der C-Teile-Lieferanten der Automobilindustrie durchforstet, der stößt rasch auf die Flachdraht-Wellenfedern<br />

des US-amerikanischen Herstellers Smalley. Sie werden hierzulande vom Zulieferer<br />

TFC angeboten und kommen in vielen Baugruppen und Komponenten zum Einsatz. Lesen Sie hier, welche<br />

Dienste die Wellenfedern bei der konstruktiven Optimierung automobiler Elektromotoren leisten.<br />

Julius Moselweiß, freier Fachjournalist, Darmstadt, i. A. der TFC Ltd. Bochum, Bochum<br />

Bild: TFC/Smalley<br />

Im Elektromotorenbau erfüllen<br />

die Wellenfedern eine Doppelfunktion:<br />

Sie sorgen sowohl für<br />

den mechanischen Toleranzausgleich<br />

der Lagerkomponenten<br />

als auch für den thermischen<br />

Ausgleich der betriebsbedingten<br />

Wärmeausdehnung im Lager<br />

einer Windung musste die Federkonstante für die in der oberen<br />

Arbeitshöhe bereitzustellende Last sehr hoch ausgelegt werden.<br />

Zwangsweise fiel daher die Last in der unteren Arbeitshöhe<br />

(Betriebshöhe) übermäßig groß aus. Diese überhöhte Last führte<br />

stets zu einem vorzeitigen Ausfall des Lagers – und damit auch des<br />

Motors.<br />

Bild: TFC/Smalley<br />

Die Flachdraht-Wellenfedern von Smalley bzw. TFC liegen im Standard bei<br />

Durchmessern von nur 5 bis 580 mm Höhe vor. Im Bild zu sehen sind auch<br />

Sicherungsringe und Linearfedern aus dem Sortiment des Zulieferers<br />

Die facettenreichen Auswirkungen des E-Mobility-Booms<br />

bringen eine steigende Dynamisierung der Forschungs- und<br />

Entwicklungsarbeiten auf dem Gebiet des Elektromotorenbaus mit<br />

sich. Im Rahmen der übergreifenden Fragestellung, wie sich die<br />

Motoren noch kompakter und noch effizienter gestalten lassen,<br />

bestimmt hierbei auch die Suche nach vielen konstruktiven Detailverbesserungen<br />

das Geschehen.<br />

Ein namhafter Elektromotorenhersteller hatte beispielsweise jüngst<br />

ein Problem mit der Performance der von ihm in einer Lagerbaugruppe<br />

eingesetzten Wellenfedern. Es handelte sich dabei um gestanzte<br />

Federn, die in einer Doppelfunktion sowohl für den mechanischen<br />

Toleranzausgleich der Lagerkomponenten als auch für den<br />

thermischen Ausgleich der betriebsbedingten Wärmeausdehnung<br />

im Lager zuständig waren. Allerdings tauchten dabei immer wieder<br />

Schwierigkeiten bei der Auslegung der richtigen Federkonstanten<br />

(Federraten) auf: Beim Einbau gestanzter Wellenfedern mit nur<br />

Gewalzter Flachdraht statt Stanzteil<br />

Mit dieser Problemstellung klopften die Entwicklungsingenieure<br />

des Elektromotorenbauers bei den Wellenfeder-Experten der<br />

TFC Ltd. Bochum an. Denn zu deren Produktsortiment gehören bereits<br />

seit vielen Jahren die Wellenfedern der Crest-to-Crest-Serie<br />

des US-amerikanischen Herstellers Smalley, der weltweit als Multi-<br />

Tier-Zulieferer auftritt. Diese Federn liegen in vielen Größen sowohl<br />

in metrischen wie auch Inch-Maßen vor und sind keine Stanzteile,<br />

sondern bestehen durchgehend aus gewalztem Flachdraht.<br />

Gerade im Automobilbau decken sie aktuell eine enorme Bandbreite<br />

an Anwendungen ab und erfreuen sich bei den Konstrukteuren der<br />

Branche großer Beliebtheit. Das liegt nicht nur an der hohen<br />

Lebensdauer der CTC-Federn, die aus Federstahl, Edelstahl oder<br />

Sonderlegierungen bestehen, sondern vor allem an ihren konstruk -<br />

tiven Vorteilen. Da sie nämlich bei gleichem Federweg und gleicher<br />

Belastbarkeit bis zu 50 % weniger axialen Bauraum als konventionelle<br />

Runddrahtfedern beanspruchen, machen sie den Weg frei für<br />

konstruktive Vereinfachungen und die Reduzierung von Bauräumen.<br />

Damit bieten sie den Automotive-Konstrukteuren viel Optimierungspotenzial<br />

in zwei zukunftsweisenden Disziplinen.<br />

Federkonstante proportional reduziert<br />

Die Entwicklungsingenieure des Elektromotorenherstellers trafen<br />

bei TFC in Bochum auf kompetente Gesprächspartner und fanden<br />

62 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020


„Unsere Crest-to-Crest-<br />

Wellenfedern liefern erforder -<br />

liche Lasten bei niedrigster<br />

Federrate und können sowohl<br />

mechanische Toleranzen als<br />

auch Wärmedehnungen innerhalb<br />

kleiner Lastunterschiede<br />

ausgleichen.“<br />

Bild: TFC/Smalley<br />

Johannes Lambertz,<br />

Local Manager, TFC<br />

im Crest-to-Crest-Sortiment des Unternehmens die passende Wellenfelder-Lösung.<br />

„Mit dem Ziel, grundlegend geringere Federkonstanten<br />

zu erzielen, empfahlen wir den Einsatz von Flachdraht-Wellenfedern<br />

mit mehreren Windungen. Da hierbei die Federkonstante<br />

proportional zur Anzahl der verwendeten Windungen reduziert wurde,<br />

lies sich die ganze Feder so konstruieren, dass der Unterschied<br />

zwischen den Belastungen der oberen und unteren Arbeitshöhe<br />

jetzt nur noch minimal ausfällt“, erklärt Johannes Lambertz, der<br />

Local Manager von TFC Bochum. Durch die Verwendung der neuen<br />

CTC-Wellenfeder wurde der mechanisch-thermische Toleranz -<br />

ausgleich im Lager also insgesamt deutlich „harmonisiert“.<br />

Der Elektromotorenhersteller profitiert von dieser Verbesserung in<br />

mehrfacher Hinsicht. Da TFC die Crest-to-Crest-Wellenfedern in<br />

sehr kleinen Varianten mit bis nur 4,0 mm Durchmesser anbietet,<br />

können die Konstrukteure die Motoren erheblich kleiner bauen.<br />

„Dabei liefert die Wellenfeder die erforderliche Last bei niedrigster<br />

Federrate und sowohl die mechanischen Toleranzen als auch<br />

die Wärmedehnungen können innerhalb kleiner Lastunterschiede<br />

ausgeglichen werden“, erläutert Lambertz. Auf diese Weise leisten<br />

die eingebauten Wellenfedern einen spürbaren Beitrag zu einem<br />

ruhigen Lauf der Elektromotoren und erhöhen zudem deren<br />

Lebensdauer.<br />

Über die hohe Kante gewunden<br />

Die Flachdraht-Wellenfedern von Smalley bzw. TFC werden in<br />

einem Verfahren namens No-Tooling-Cost bzw. Circulair-Grain ge -<br />

fertigt. Um einen nahezu idealen Kreis zu erhalten, wird bei dieser<br />

speziellen Kantenwindungstechnik ein vorgehärteter, gewalzter<br />

Flachdraht über eine hohe Kante gewunden. Da diese Methode bei<br />

Smalley kontinuierlich weiterentwickelt wird, lassen sich damit<br />

inzwischen auch Federn mit sehr kleinen Durchmessern fertigen.<br />

Als Standardteile mit winzigen Durchmessern von nur 5,0 mm und<br />

als Sonderlösung sogar mit nur noch 4,0 mm Durchmesser. Das<br />

bringt Vorteile für alle Automotive-Konstrukteure, die besonders<br />

kompakte Baugruppen mit Vorspannungs-, Rückstellungs- oder<br />

eben Ausgleichsfunktionen realisieren müssen.<br />

bec<br />

www.tfc-de.com<br />

www.smalley.com<br />

Be part of it!<br />

05-07 May<br />

2020<br />

Detaillierte Informationen zu den<br />

Flachdraht-Wellenfedern:<br />

hier.pro/MxSGb<br />

rapidtech-3D.com<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020 63


MASCHINENELEMENTE<br />

DICHTUNGEN<br />

Ausfall von Dichtungen durch Spaltextrusion – Ursachen, Schadensbild und Präventionsmaßnahmen<br />

Der Dichtspalt als Feind der Dichtung<br />

Die Spaltextrusion stellt eine häufige und deshalb auch wohlbekannte Ausfallursache von Dichtungen dar.<br />

Dieses Schadensbild wird in der Literatur oft beschrieben; jedoch ist vielen Anwendern die Fülle an möglichen<br />

Ursachen unbekannt. Der folgende Fachbeitrag bringt Licht in den Spalt und schließt mit Präventionsmaßnahmen<br />

und Praxistipps.<br />

Bernhard Richter, Geschäftsführer, und Ulrich Blobner, Beratung/Consultant, O-Ring Prüflabor Richter GmbH, Großbottwar<br />

Abb. 1: Schadensbild einer Spalt -<br />

extrusion, entstanden bei 350 bar<br />

Druck und einem Spalt von 0,05 mm,<br />

untypisch stark ausgeprägt infolge<br />

eines scharfkantigen Nuteinstichs<br />

Gummi ist in seinem Verhalten wie eine inkompressible Flüssigkeit.<br />

Durch steigenden Druck passt sich eine Dichtung immer<br />

mehr ihrem Einbauraum an, bis sie schließlich in den druckabgewandten<br />

Spalt gepresst, also extrudiert wird. Der O-Ring bzw. die<br />

Hydraulikdichtung wird „abgeschält – oder wird durch das Atmen<br />

der Maschinenteile angeknabbert“ 1 . Durch den hohen Druck wird<br />

immer neues Material in den Spalt nachgeschoben, sodass mitunter<br />

lange Extrusionsfahnen entstehen. Das „Anknabbern“ entsteht<br />

dadurch, dass sich der Spalt schlagartig schließt und dass sich das in<br />

den Dichtspalt extrudierte Material nicht schnell genug zurückziehen<br />

kann.<br />

Druck als Schadensursache<br />

Der Systemdruck ist meist zu Beginn einer Entwicklung fest vorgegeben,<br />

sodass konstruktiv oder werkstofftechnisch Wege gefunden<br />

werden müssen, damit umzugehen. Bei typischen Werkstoffhärten<br />

von 70 ShA oder höher und bei den üblichen Spaltmaßen von maxi-<br />

mal 0,3 mm tritt der Schadensmechanismus der Spaltex -<br />

trusion nicht unter 50 bar Druck auf. Der Vorgang [der<br />

Spaltextrusion] wird dadurch gefördert, dass der Druck p<br />

die Zylinderrohre aufweitet, sodass der Spalt vergrößert<br />

wird. 2<br />

Durch das viskoelastische Verhalten von Elastomeren<br />

ist der Widerstand des Materials gegen Verformung<br />

nicht nur abhängig vom Verformungsgrad, sondern auch<br />

von der Verformungsgeschwindigkeit (Druckanstiegs-<br />

geschwindigkeit) und der Temperatur. Das heißt, dass<br />

derselbe Druck, wenn er schneller ansteigt, auch höhere<br />

Linien- bzw. Flächenpressungen am Dichtspalt erzeugt.<br />

In der Hydraulik gibt es das Phänomen der Schlepp -<br />

strömung. Vor der Dichtung baut sich ein Schleppdruck<br />

auf, der um ein Vielfaches höher als der Systemdruck sein<br />

kann. Trotz intakter Dichtungen kann es zu Leckagen kommen.<br />

Bild: O-Ring Prüflabor Richter<br />

Mangelhafte konstruktive Randbedingungen<br />

Ein fehlerhaftes Spaltmaß ist die bekannteste Ursache von Spaltex -<br />

trusion, aber es gibt auch noch andere konstruktive Fehler. Zwischen<br />

einem Kolben und Zylinder sind in der Regel immer Spalte anzutreffen.<br />

Die Reduzierung des Spaltes ist vor allem eine Kostenfrage.<br />

Bei dynamischem Dichtungseinsatz ist sogar ein gewisser Gleitspalt<br />

notwendig. Dieser ist meist größer als der für die Dichtung<br />

ideale Wert. 3 In der Fluidtechnik liegt ein typischer Dichtspalt im Kolbendurchmesserbereich<br />

von 20 bis 100 mm bei 0,07 bis 0,13 mm,<br />

z. B. bei einer Auslegung nach ISO 3601-2 4 (H8/f7).<br />

Die Anfälligkeit für Spaltextrusion wird wesentlich durch die Kantenausführung<br />

der Nut beeinflusst. Prinzipiell gilt, dass ein Kantenra -<br />

dius von 0,05 bis 0,1 mm dem Idealfall entspricht. Bei hohem Druck<br />

und schneller Druckanstiegsgeschwindigkeit schädigen scharfe<br />

Kanten viel früher die Dichtung.<br />

Früher war die O-Ring-Schnurstärke auch ein Parameter bei der Auslegung<br />

von extrusionssicheren Dichtungen. Im Rahmen von inten -<br />

siven Untersuchungen 5 konnte aber kein signifikanter Einfluss der<br />

Schnurstärke auf die Extrusionsbeständigkeit nachgewiesen werden.<br />

64 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020


DICHTUNGEN<br />

MASCHINENELEMENTE<br />

Abb. 2: Typisches<br />

Schadensbild einer<br />

Spaltextrusion<br />

Bild: O-Ring Prüflabor Richter<br />

Ungeeigneter Dichtungswerkstoff<br />

Zwar wird in der Literatur meist nur die Dichtungshärte als wichtiger<br />

Parameter zur Schadensvermeidung beschrieben, jedoch greift<br />

diese Sichtweise in der Praxis oft zu kurz. Je steifer eine Dichtung<br />

ist, desto mehr Widerstand bringt sie gegen eine Spaltextrusion<br />

auf. Große Dichtungshersteller bieten für ihre Kunden Diagramme 6<br />

an, mit deren Hilfe diese eine extrusionssichere Dichtung auslegen<br />

können. Mit Betriebsdruck und Werkstoffhärte erhält man so den<br />

maximal zulässigen Spalt.<br />

Da die Härte weit verbreitet und einfach zu messen ist, wird sie oft<br />

verwendet, um eine Aussage über die Steifheit eines Elastomerwerkstoffs<br />

zu geben. Jedoch sagt die Härte nur etwas über den<br />

Widerstand eines Werkstoffs gegen eine minimale Verformung aus.<br />

Problematisch ist auch das übliche große Härtetoleranzfenster<br />

von ±5 Härtepunkten (ShA bzw. IRHD, M). Die meisten Dichtungswerkstoffe<br />

rangieren im Mittelfeld der Extrusionsbeständigkeit. Besonders<br />

extrusionsanfällig sind Silikone (VMQ, FVMQ), besonders<br />

extrusionsbeständig sind harte TPUs.<br />

Durch eine Medienunverträglichkeit kann es zu unerwartet hohen<br />

Quellungen (>10 %) oder einem chemischen Angriff an der Dichtung<br />

kommen. Dadurch wird sie stark erweicht, wodurch der Widerstand<br />

gegen Spaltextrusion abnimmt. Gummiwerkstoffe verhalten<br />

sich viskoelastisch, d. h. ihre Belastungsgrenzen sind stark temperaturabhängig<br />

7 , deswegen nimmt die Anfälligkeit für Spaltextrusion<br />

mit steigender Temperatur zu.<br />

Das Schadensbild der Spaltextrusion<br />

Die klassische Spaltextrusion ist eines der eindrücklichsten Schadensbilder<br />

von Elastomerdichtungen. Das Querschnittsbild eines fast vollständig<br />

abgerollten O-Ringes ist sehr einprägsam und auch von einem<br />

Laien leicht zu identifizieren (Abb. 1). Solche eindeutigen Schadens -<br />

bilder werden nur durch sehr scharfkantige Nuteinstiche in Verbindung<br />

mit dem entsprechenden Spalt und Druck ausgelöst. Typischer<br />

und häufiger anzutreffen ist hingegen das Schadensbild aus Abb. 2.<br />

Bild: O-Ring Prüflabor Richter<br />

Abb. 3: O-Ring nach Spaltextrusion wegen zu großem Spaltmaß: Der<br />

Bereich mit der geringsten verbliebenen Schnurstärke (oben im Bild) stellt<br />

den Beginn der Spaltextrusion dar und ist die Stelle am Umfang mit dem<br />

größten Spaltmaß zwischen Kolben und Zylinder<br />

Generell entstehen bei der Spaltextrusion an der druckabgewandten<br />

Seite des O-Rings Abschälungen, meist nur partiell am Umfang, die<br />

durch Einwanderung in den Dichtspalt entstanden sind. Das Abtrennen<br />

von Dichtungsmaterial auf der druckabgewandten Seite hat den<br />

Vorteil, dass am Anfang der Schädigung keine losgelösten Gummipartikel<br />

auf die Medienseite gelangen. Oftmals findet man dieses Schadensbild<br />

nur an einer Stelle des Umfangs, nämlich an der Stelle der<br />

größten Exzentrizität und damit des größten Dichtspaltes 8 (Abb. 3).<br />

Als Folgeschäden bei bewegten Abdichtungen treten übermäßiger<br />

Abtragverschleiß und Strömungserosion auf. Nachdem Dichtungswerkstoff<br />

durch das Extrudieren ausgebröckelt ist, wird durch den<br />

Betriebsdruck, der sich auch in der Dichtung fortpflanzt, neues Material<br />

in die entstandenen Hohlräume gepresst. Die resultierenden<br />

Zugkräfte überlagern sich mit Reibkräften und es kommt zum Verschleiß.<br />

Dadurch wiederum wird die Strömungserosion ermöglicht. 9<br />

Schäden durch Spaltextrusion können mit folgenden Schadens -<br />

bildern verwechselt werden: Montagefehler (Abquetschung), Schädigung<br />

durch expandierende Luft und Nutüberfüllung.<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020 65


MASCHINENELEMENTE<br />

DICHTUNGEN<br />

Abb. 4: Draufsicht auf einen durch Spaltextrusion geschädigten O-Ring<br />

Bild: O-Ring Prüflabor Richter<br />

Abb. 5: Beschädigung eines O-Rings durch eine scharfkantige Nut und<br />

dynamische Druckbelastungen; dies führte zu einem Verdrehen des<br />

O-Rings in sich<br />

Bild: O-Ring Prüflabor Richter<br />

Abb. 6: Beschädigung einer thermoplastischen Polyurethandichtung am Dichtspalt nach<br />

starker chemischer Einwirkung und daraus resultierendem Festigkeitsabfall<br />

Bild: O-Ring Prüflabor Richter<br />

Präventionsmaßnahmen und Praxistipps<br />

Das Schadensbild Spaltextrusion ist vor allem ein Dichtungsaus -<br />

legungsproblem. Bei sehr ähnlichen Elastomerwerkstoffen ist dem<br />

Compound mit größerer Härte, höherem Modul und höherer Festigkeit<br />

der Vorzug zu geben. In sehr kritischen Anwendungen empfehlen<br />

sich – falls möglich – Dichtungen aus TPU. Ist die Gummi-Werkstoffseite<br />

bereits voll ausgereizt, bleiben nur noch konstruktive<br />

Änderungen, z. B. der Einsatz von extrusionsfesten Stützringen 10 ,<br />

axiale statt radiale Abdichtung, Reduzieren der Kantenradien auf 0,1<br />

bis 0,05 mm und/oder eine Dichtungsposition mit niedrigerer Temperaturbelastung.<br />

Prinzipiell sollte bei der Dichtungsauslegung stets<br />

das maximal mögliche Durchmesserspiel zugrunde gelegt werden,<br />

d. h. die theoretisch maximale Exzentrizität. Spaltextrusion beginnt<br />

immer an der Stelle des größten Dichtspaltes.<br />

Da dieses Schadensbild durch eine Kombination mehrerer Ursachen<br />

ausgelöst wird und oft erst nach einer hohen Anzahl von Belastungszyklen<br />

auftritt, ist eine Abschätzung im Vorfeld schwierig. Deswegen<br />

empfiehlt sich die Prüfung von Dichtungen auf möglichst<br />

praxisnahen Prüfständen und eine gründliche Analyse von Rück -<br />

läufern aus Feldversuchen.<br />

bec<br />

www.o-ring-prueflabor.de<br />

Literaturhinweise:<br />

[1] Parker Hannifin GmbH (Hrsg.): O-Ring Handbuch, November 2005, S. 166<br />

[2] Schrader, Klaus: Hydaulik-Dichtungen Teil II: Schadensbilder, -ursachen, -vermeidung<br />

in o+p Ölhydaulik und Pneumatik, Heft 5, Band 26, 1982, S. 358<br />

[3] Parker Hannifin GmbH (Hrsg.): Dichtungshandbuch, August 1999, S. 111<br />

[4] ISO 3601-2: 2016-07 Fluid power systems- O-rings- Part 2: Housing dimensions for<br />

general applications<br />

[5] Kosty, John: Extrusion resistance of elastomers and plastic materials in: ASME-<br />

Papers, Reportnr. 84-Pet-9, 1984, S. 1–7<br />

[6] Z. B. Parker Hannifin Corporation (Hrsg.): O-Ring Leitfaden, Ausgabe 06/2018, S. 29<br />

Onlineveröffentlichung: http://hier.pro/xvoKP (Zugriff auf Webseite am 8.2.2020)<br />

[7] Richter, Bernhard: Dichtungen sicherer machen in: <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>, Elemente,<br />

Methoden, Technologische Informationen für <strong>Konstruktion</strong> und Praxis; 22, Heft 1,<br />

1985, S. 78–80<br />

[8] Richter, Bernhard: Kap. 3.3.3 O-Ringe in: Tietze, W.: Handbuch Dichtungspraxis,<br />

Vulkan-Verlag, Essen, ²2000, S. 249<br />

[9] Schrader, Klaus: Hydaulik-Dichtungen Teil II: Schadensbilder, -ursachen, -vermeidung<br />

in o+p Ölhydaulik und Pneumatik, Heft 5, Band 26, 1982, S. 358 und 361<br />

[10]Hinweise zur Auslegung von Stützringen: ISO 3601-4: 2008-06 Fluid power systems-<br />

O-rings- Part 4: Anti-extrusion rings (back-up rings)<br />

Noch mehr Informationen gewünscht? Dieser Link führt<br />

Sie zur Langversion des Beitrags Spaltextrusion:<br />

hier.pro/AsQ05<br />

66 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020


SCHUTZ- & BEDIENELEMENTE<br />

MASCHINENELEMENTE<br />

Höhenverstellbarer Monitorständer für den Einsatz in der Industrie<br />

Ergonomischer Steharbeitsplatz<br />

Immer mehr Unternehmen machen die Mitarbeitergesundheit zu einer Managementaufgabe. Ergonomischen Arbeits -<br />

plätzen kommt in diesem Zusammenhang eine große Bedeutung zu. RK Rose+Krieger ist u. a. spezialisiert auf die<br />

<strong>Konstruktion</strong> und Fertigung solcher Arbeitsplätze und entwickelte in diesem Zusammenhang eine Vielzahl von Produkten,<br />

die den industriellen Arbeitsalltag erleichtern. Dazu zählt auch die Produktreihe rund um den RK-Monitorhalter, die die<br />

Mindener jetzt um einen höhenverstellbaren Monitorständer erweiterten.<br />

Bernd Klöpper, Marketingleiter, RK Rose+Krieger GmbH, Minden<br />

Bild: RK Rose+Krieger<br />

Fast alle produzierenden Unternehmen nutzen heute in ihren Fertigungshallen<br />

Systeme für die Produktionsplanung und Steuerung.<br />

Diese Systeme ermöglichen das Einbuchen bzw. Rückmelden<br />

abgeschlossener Arbeitsschritte direkt am Arbeitsplatz. Zudem kann<br />

der Werker über diese Systeme Zeichnungen und Fertigungsunterlagen<br />

einsehen sowie benötigte Montageartikel oder Transport -<br />

systeme wie beispielsweise fahrerlose Transportwagen anfordern.<br />

Auch für Kommissionierarbeitsplätze, an denen u. a. Waren eingescannt<br />

oder Aufkleber gedruckt werden, sind kleine Arbeitsplätze<br />

Bild: RK Rose+Krieger<br />

Dank Zugbandunter -<br />

stützung lässt sich die<br />

Arbeitsfläche leicht<br />

verstellen<br />

Der höhenverstellbare Monitor -<br />

ständer mit Arbeitsfläche ist die jüngste<br />

Erweiterung des Produktprogramms der<br />

RK-Monitorhalterung<br />

gefragt. Wirklich industrietaugliche und gleichzeitig ergonomische<br />

Monitorarbeitsplätze sind allerdings rar gesät. Häufig nutzen die<br />

Firmen Lösungen, die eigentlich aus dem Bürobereich stammen<br />

und nicht wirklich robust genug für den Einsatz in rauen Umge -<br />

bungen sind. Und in der Regel sind die Lösungen nicht wirklich<br />

ergonomisch, wirken sich also auch noch negativ auf die Mitarbeitergesundheit<br />

aus.<br />

Anders die Produkte der RK Rose+Krieger GmbH, Minden. Diese<br />

zeichnen sich durch drei Eigenschaften aus: hohe Zweckmäßigkeit,<br />

Ergonomie und gefälliges Design. „Wenn wir neue Produkte ent -<br />

wickeln, stehen immer die Anwendung und eine optimale Arbeits -<br />

ergonomie im Mittelpunkt“, erklärt Michael Neubaur, Produktma -<br />

nager Verbindungstechnik bei RK Rose+Krieger. Die Tochter der<br />

weltweit operierenden Phoenix Mecano AG ist ein Komplettan -<br />

bieter mit einer umfassenden Produktauswahl an Linear-, Profil-,<br />

Verbindungs- und Modultechnik. Zum Angebot zählen neben Katalogprodukten<br />

auch Maßanfertigungen, Systemlösungen und Sonderentwicklungen.<br />

Häufig entstehen aus ursprünglich anwender -<br />

individuellen Sonderlösungen Standardprodukte, die in den Katalog<br />

aufgenommen werden.<br />

Das gilt auch für den höhenverstellbaren Monitorständer mit<br />

Arbeitsfläche, die jüngste Erweiterung aus dem Produktprogramm<br />

der RK-Monitorhalterung. „Eine katalogfähige Lösung sollte sich<br />

speziell für den industriellen Bereich eignen, unkompliziert an die<br />

Größe des jeweiligen Nutzers anpassbar sein, dabei trotzdem gut<br />

aussehen und extrem wirtschaftlich sein“, so Neubaur, der die Idee<br />

für einen Monitorständer auf Basis der unternehmenseigenen<br />

Rohrverbindungstechnik in Kombination mit dem System der RK-<br />

Monitorhalterung entwickelte.<br />

Durchdachtes Design<br />

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Ein Untergestell aus schwarz<br />

pulverbeschichtetem Stahl bildet die Basis für drei schlanke Säulen<br />

aus eloxiertem Aluminium. Es sorgt durch sein Eigengewicht für<br />

einen sicheren Stand und bietet gleichzeitig Platz für einen Industrie-PC<br />

inklusive Zubehör. Die hintere Säule ist mit einem Kabel -<br />

kanal mit Gummilitzen ausgestattet. Die Kabel lassen sich einfach<br />

hineindrücken und werden dort zuverlässig gehalten. Dies sorgt für<br />

ein aufgeräumtes Erscheinungsbild und minimiert die Unfallgefahr<br />

durch freiliegende Kabel.<br />

Die lichtgraue Arbeitsfläche ist etwa ein Drittel Quadratmeter groß<br />

und bietet damit genügend Platz für eine Tastatur. Sie lässt sich<br />

dank Zugbandunterstützung leicht mit der Hand verstellen und über<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020 67


MASCHINENELEMENTE<br />

SCHUTZ- & BEDIENELEMENTE<br />

Bild: RK Rose+Krieger<br />

Der Monitor wird synchron mit der Arbeitsfläche nach oben oder unten<br />

bewegt, kann jedoch zusätzlich unabhängig in der Höhe justiert werden<br />

einen federbelasteten Rastbolzen sicher arretieren. „Die Höhen -<br />

verstellung hätten wir auch über eine Gasdruckfeder realisieren können.<br />

Die rein mechanische Lösung mit dem Zugband ist allerdings<br />

deutlich kostengünstiger und auch wesentlich robuster und damit<br />

weniger fehleranfällig“, erklärt Neubaur. Der Hub der Höhenver -<br />

stellung beträgt 400 mm. Auf diese Weise kann der Arbeitsplatz an<br />

die Körpergröße des Nutzers angepasst werden. Der Monitor wird<br />

synchron mit der Arbeitsfläche nach oben oder unten bewegt, kann<br />

jedoch zusätzlich unabhängig in der Höhe justiert werden. Der<br />

Nutzer kann damit die Entfernung zwischen Arbeitsfläche und Mo -<br />

nitor ganz präzise seinen Anforderungen anpassen. Eine optimale<br />

Arbeitsplatzergonomie ist garantiert.<br />

In der Standardausführung bietet der Hersteller den höhenverstellbaren<br />

Monitorständer mit Stellfüßen sowie einer vormontierten<br />

RK-Monitorhalterung mit Drehflansch und runder Anschlussplatte<br />

an. Geliefert werden vormontierte Baugruppen, die sich schnell und<br />

einfach aufbauen lassen. Optional sind statt der Füße auch Lenk -<br />

rollen für mehr Mobilität erhältlich. Zudem kann der Ständer mit<br />

allen lieferbaren RK-Monitorhaltern kombiniert werden.<br />

RK Rose+Krieger fertigt den höhenverstellbaren Monitorständer<br />

vollständig in den eigenen Werkstätten. Die einzelnen Baugruppen<br />

stammen entweder aus dem bestehenden Produktportfolio – wie<br />

die verwendeten Rohrverbinder, die Monitorhalterung oder die<br />

Ständerfüße – oder sie werden in den eigenen Werkstätten ange -<br />

fertigt, wie die Zugbandunterstützung, das Grundgestell oder die<br />

Arbeitsfläche.<br />

Ein federbelasteter Rastbolzen sorgt für das sichere<br />

Arretieren der Arbeitsfläche<br />

Monitore, Displays oder Bediengehäuse anbinden<br />

Der höhenverstellbare Monitorständer erweitert die anwender -<br />

orientierte Produktserie rund um die individuell anpassbaren Monitorbefestigungen,<br />

die RK Rose+Krieger speziell für den Einsatz in<br />

rauen Industrieumgebungen entwickelte. Bis dato vorhandene Systeme<br />

waren vorzugsweise für den Bürobereich ausgelegt und stießen<br />

infolgedessen im herausfordernden Industriealltag schnell an ihre<br />

Grenzen. Zudem behalfen sich Anwender wahlweise mit aufwendig<br />

gefertigten Eigenkonstruktionen, Behelfslösungen aus dem Officebereich<br />

oder überdimensionierten Tragarmsystemen, die zu teuer<br />

oder dem industriellen Einsatz nicht wirklich gewachsen waren.<br />

Heute zählen verschiedene ergonomisch ausrichtbare Monitor- und<br />

Tablethalterungen, modulare Tragarmsysteme sowie Tastaturablagen<br />

und ergänzendes Zubehör zum Produktprogramm „RK Monitorhalter“.<br />

Neben dem klassischen, vibrationssicher arretierbaren RK-<br />

Monitorhalter mit Neigungsverstellung in 15°-Rastschritten für alle<br />

Arten von Bildschirmen bis 25 kg findet sich auch eine um 50 mm<br />

kürzere, platzsparende Variante, der RK-Monitorhalter compact, im<br />

Programm. Beide Versionen sind zusätzlich als Ausführung mit Kugelgelenk<br />

für einen Schwenkbereich von 60° und eine maximale Belastung<br />

bis 10 kg erhältlich. Alle Modelle verfügen wahlweise über<br />

Bild: RK Rose+Krieger<br />

68 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020


SCHUTZ- & BEDIENELEMENTE<br />

MASCHINENELEMENTE<br />

Mit dem höhenverstellbaren Monitorständer<br />

entwickelte RK Rose+Krieger einen ergono -<br />

mischen Steharbeitsplatz für die Industrie<br />

zudem durchaus auch für den Einsatz auf Messen oder in Büro- und<br />

Empfangsbereichen.<br />

bec<br />

www.rk-rose-krieger.com<br />

Bild: RK Rose+Krieger<br />

Detaillierte Informationen zu den Monitorhalterungen<br />

für den Einsatz in der Industrie:<br />

hier.pro/1C0NL<br />

eine kreuzförmige Anschlussplatte<br />

nach Vesa-Standard (75/100<br />

und 50/57) oder alternativ über<br />

eine runde Universal-Anschraubfläche.<br />

Sie sind mit der RK-<br />

Verbindungstechnik sowie dem<br />

Blocan-Profilsystem kompatibel.<br />

Die schwenkbaren Tragarme aus<br />

dem Produktprogramm des RK-<br />

Monitorhalters bieten eine noch<br />

bessere ergonomische Anpassung<br />

der Monitorposition an das<br />

Arbeitsumfeld, was beispielsweise<br />

bei Einrichtarbeiten an einer<br />

Maschine hilfreich ist. Die Trag -<br />

arme sind in einfacher, doppelter,<br />

teleskopierender oder höhenverstellbarer<br />

Ausführung verfügbar.<br />

In der einfachen Version sind sie<br />

bis 10 kg belastbar, in der doppelten<br />

Variante bis zu 25 kg. Die höhenverstellbare<br />

Ausführung der<br />

doppelten und teleskopierenden<br />

Tragarme lässt sich an einer vertikalen<br />

Halterung über einen Weg<br />

von 400 mm bewegen und an<br />

beliebiger Stelle mithilfe eines<br />

Rastbolzens fixieren. Damit sind<br />

diese Modelle für den Einsatz<br />

an ergonomisch gestalteten<br />

Arbeitsplätzen besonders interessant.<br />

Ergonomisch und<br />

einfach verstellbar<br />

Mit dem höhenverstellbaren<br />

Monitorständer bietet RK Rose+Krieger<br />

einen kleinen, einfach<br />

zu verstellenden, ergonomischen<br />

Steharbeitsplatz für die Industrie.<br />

Er ist schnell aufgebaut<br />

und kostengünstiger als kom -<br />

plexe Arbeitsplatzsysteme. Aufgrund<br />

seines ansprechenden<br />

Designs eignet sich der Ständer<br />

LUMOTAST 16<br />

Flat. Reliable. Flexible.<br />

Wenn der Platz bei Geräten begrenzt ist, benötigen Sie<br />

kompakte Taster.<br />

Dafür hat RAFI den LUMOTAST 16 entwickelt. Eine<br />

Monotaster-Baureihe mit flachem Aufbau und vielfältigen<br />

Einsatzmöglichkeiten.<br />

LUMOTAST 16 besteht aus Drucktaster, Leuchtdrucktaster und<br />

Not-Halt. Die Innovation mit Signalwirkung ist der Not-Halt „aktiv/inaktiv“ für<br />

Handbediengeräte mit Kabel- oder Funkverbindung zu einer stationären Einheit.<br />

Weitere Informationen über den LUMOTAST 16 finden Sie auf unserer Website.<br />

www.rafi.de<br />

RAFI_AZ_Lumotast_140x190_20200309.indd 1 09.03.20 17:50<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020 69


MASCHINENELEMENTE<br />

MONTAGE- & HANDHABUNGSTECHNIK<br />

Positioniersysteme und Aktuatoren bieten Lösungen für die Automotive-Branche<br />

Lineartechnik für eine flexible Produktion<br />

Die Automobilindustrie steckt mitten in einer Übergangsphase. Darum müssen die Produktionslinien<br />

für Fahrzeuge zunehmend intelligent, flexibel und anpassungsfähig sein. Als Reaktion auf diese<br />

Anforderungen stellt Ewellix, ehemals SKF Motion Technologies, eine Reihe innovativer Lineartechnik-<br />

Lösungen vor: Positioniersysteme transportieren Karosserien sicher während der Produktion und<br />

Aktuatoren sorgen für effizientes Punktschweißen der Komponenten.<br />

Marcus Hertlein-Gaedicke, Product Manager High Performance Actuator, Ewellix GmbH, Schweinfurt<br />

von den Ingenieuren, die die Fahrzeuge konstruieren,<br />

bis zur <strong>Konstruktion</strong> der Montage- und Schweiß -<br />

werkzeuge.<br />

Bild: Ewellix<br />

Mit den Car Transfer Units (CTUs) stellt Ewellix eine flexible und kostensparende<br />

Lösung für den Karosserietransport während der Produktion vor<br />

Für die Produktion großer Stückzahlen arbeiten herkömmliche<br />

Montagelinien in der Automobilfertigung zwar schnell, es ist<br />

jedoch zeitaufwendig, die Nenngeschwindigkeit zu erhöhen oder zu<br />

senken. Es kann sogar Monate dauern, die Linie auf eine neue Baureihe<br />

umzurüsten. Steigt die Nachfrage nach einem Automodell,<br />

dauert es deshalb manchmal sehr lange, bis die Hersteller darauf<br />

reagieren können. Resultat: Lange Wartezeiten für die Kunden.<br />

Ähnliches gilt auch, wenn die Nachfrage nachlässt. Dann laufen die<br />

Fabriken oft weit unter ihrer Kapazität.<br />

Das ist keine einfache Situation für die Branche, die sich aktuell im<br />

Wandel befindet und flexibel reagieren sollte. Hersteller überar -<br />

beiten ihre Modelle etwa alle zwei bis drei Jahre. Und je mehr Baureihen<br />

sie haben, desto breiter können sie den Markt abdecken, um<br />

ihren Umsatz zu halten. Jedes Werk sollte deshalb in der Lage sein,<br />

mehrere Modelle auf einer einzigen Produktionslinie herzustellen –<br />

ganz gleich ob SUV oder Elektrofahrzeug. Die Vielzahl unterschied -<br />

licher Karosserieformen erfordert eine sorgfältige Abstimmung –<br />

Flexibler Transport<br />

Um Anwender dabei zu unterstützen, hat die Ewellix<br />

GmbH, Schweinfurt, flexibel einsetzbare Car Transfer<br />

Units (CTUs) entwickelt. Hersteller haben mit diesen<br />

Positioniersystemen ihre Montagelinie gegenüber<br />

herkömmlichen Lösungen um bis zu 85 % schneller<br />

umgerüstet: Sie können in weniger als zwei Wochen<br />

in die Produktionsline integriert und in Betrieb genommen<br />

werden. Im Vergleich zu Design, Montage,<br />

Installation und Inbetriebnahme eines neuen Vorrichtungssystems<br />

für jedes neue Modell, das an einer<br />

Montagelinie produziert wird, kann die Ewellix-<br />

Lösung die Kosten zudem um rund 84 % senken.<br />

Jede CTU verfügt über eine Stahlabdeckung, die vor<br />

Schweißspritzern schützt, einen innenliegenden<br />

Kabelförderer sowie integrierte Motoren, Controller,<br />

Kabel, mechanische Bremsen und Stoßdämpfer. Sie<br />

sind mit einem Profilschienenführungspaar mit jeweils zwei Führungswagen<br />

ausgestattet, die sehr exakt und steif sind. Eine breite<br />

Auswahl an Präzisions-Kugelgewindetrieben sorgt für eine hohe Dynamik<br />

und eine Positioniergenauigkeit von ±0,05 mm. Die Aufsätze<br />

werden mit Gewinde und Stiftlöchern im Schlitten und in der Bodenplatte<br />

sicher befestigt und präzise ausgerichtet. Die CTUs sind<br />

in verschiedenen Größen erhältlich und es stehen mehrachsige<br />

Optionen zur Verfügung.<br />

Produktives Punktschweißen<br />

Die unterschiedlichen Rahmengrößen und -typen der Fahrzeuge,<br />

die in flexiblen und modularen Montagelinien eingesetzt werden,<br />

sowie die Vielzahl der verwendeten Materialien stellen auch beim<br />

Schweißen eine große Herausforderung dar. Dazu bietet Ewellix<br />

eine Reihe von Aktuatoren für Punktschweißanwendungen. Die<br />

CEMC-Reihe ist z. B. mit invertierten Rollengewindespindeln ausgestattet.<br />

Die Aktuatoren sind robust, langlebig und nahezu wartungsfrei.<br />

Vor zehn Jahren konnte eine Schweißzange bis zu 10 Mio. Schweißpunkte<br />

setzen, bevor sie getauscht wurde. Heute hat sich diese Anforderung<br />

fast verdoppelt. Auch die Wartungsintervalle für die darin<br />

verbauten Aktuatoren haben sich verlängert. Mussten diese früher<br />

nach 2 Mio. Punkten nachgeschmiert werden, ist das jetzt erst nach<br />

70 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020


Bild: Ewellix<br />

Die Aktuatoren der CEMC-Reihe hat Ewellix speziell für den Einsatz bei<br />

Punktschweiß-Anwendungen entwickelt<br />

10 Mio. Schweißpunkten notwendig. Beides wird durch Verände -<br />

rungen an der Schweißzange möglich. Weil sie kompakter und leichter<br />

sind, erlaubt dies den Einsatz kleinerer Roboter und vergrößert<br />

deren Einsatzbereich rund um das Fahrzeugchassis. Voraussetzung:<br />

Elektromechanische Aktuatoren statt fluidtechnischer Lösungen<br />

öffnen und schließen die Schweißzange.<br />

Deshalb hat Ewellix in Zusammenarbeit mit einigen wichtigen Autoherstellern<br />

die CEMC-Aktuatoren für Punktschweißanwendungen<br />

entwickelt. Das Design von deren Kernkomponente, ein Rollen -<br />

gewindetrieb, hat der Hersteller ständig verbessert. So hat das<br />

Unternehmen die Tragfähigkeit und Lebensdauer der Bauteile stets<br />

weiter erhöht und ihre Leistungsdichte gesteigert.<br />

Dank seiner invertierten Rollengewindespindel, gekoppelt mit<br />

einem speziell entwickelten Hohlwellenmotor, ist die CEMC-Reihe<br />

kompakt und gleichzeitig leistungsstark. Im Vergleich zu früheren<br />

Versionen der Serie und zu Wettbewerbsprodukten ist die neue<br />

Reihe deutlich kleiner und lässt sich leicht in bestehende Schweißzangenkonstruktionen<br />

integrieren.<br />

Darüber hinaus sind diese Aktuatoren echte Leichtgewichte. Sie<br />

sind mit 12,5 kg 10 % leichter als ihre Vorgänger. Sie erzeugen eine<br />

Kraft von maximal 25 kN und arbeiten mit einer Geschwindigkeit<br />

von bis zu 300 mm/s. Das macht sie nach Herstellerangaben zu den<br />

Aktuatoren mit dem besten Leistungsgewicht auf dem Markt.<br />

Die CEMC-Serie ist robust und langlebig: 20 Mio. Punktschweißvorgänge<br />

sind mit den Aktuatoren möglich. Auch die Nachschmierzeit<br />

hat sich bei der neuen Generation von 2 auf 10 Mio. Schweißpunkte<br />

verlängert. Damit müssen sie über die komplette Produktlebensdauer<br />

hinweg nur noch einmal nachgeschmiert werden. Das spart<br />

Wartungskosten, minimiert Ausfallzeiten und hält Kraft und Posi -<br />

tionswiederholbarkeit während der gesamten Lebensdauer des<br />

Aktuators konstant.<br />

Die CEMC-Aktuatoren sind modular aufgebaut. Durch die flexiblen<br />

Befestigungsmöglichkeiten für Front- und Rückplatten, Zapfen und<br />

Hinterachsaufsätze haben Anwender die Wahl zwischen 336 verschiedenen<br />

Kombinationen. Damit kann jeder Kunde den passenden<br />

Aktuator für seine Anwendung zusammenstellen. Ewellix bietet<br />

darüber hinaus maßgeschneiderte Aufbaugrößen sowie Spezialfette<br />

an. Das gibt dem Anwender viel Flexibilität in der Produktion. bec<br />

www.ewellix.com<br />

Weitere Informationen zu den Aktuatoren der<br />

CEMC-Reihe bietet das Video:<br />

hier.pro/HlnpO<br />

Klick, klick, passt.<br />

Leicht, robust und perfekt für den Einsatz mit Cobots: Der neue<br />

Schmalz Leichtbaugreifer SLG ist mit wenigen Klicks individuell<br />

konfiguriert und wird additiv gefertigt.<br />

© Schmalz | powered by trinckle paramate<br />

WWW.SCHMALZ.COM/ROBOTIK<br />

J. Schmalz GmbH · Johannes-Schmalz-Str. 1 · 72293 Glatten · schmalz@schmalz.com


MASCHINENELEMENTE<br />

MONTAGE- & HANDHABUNGSTECHNIK<br />

Raumportale aus dem Systembaukasten: kompakte Lösungen für hochdynamische xyz-Anwendungen<br />

Mit acht Schrauben zum<br />

kartesischen Raumportal<br />

Nicht mehr als zwei Linearmotor-Achsen, ein Linearmotor-Modul sowie acht Schrauben und zwei kleine<br />

Schleppketten braucht der Systemintegrator Jung Antriebstechnik u. Automation (JA 2 ) für die Realisierung<br />

seiner dreiachsigen Raumportale. So entstehen mit wenigen Handgriffen und minimalem <strong>Konstruktion</strong>s- und<br />

Programmieraufwand platzsparende Systemlösungen für hochdynamische Handhabungs-, Prüf- und<br />

Montageprozesse. Sie lassen sich einfach bedienen und bewegen Gewichte bis 2,0 kg.<br />

Alexander Regenhardt, freier Fachjournalist, Darmstadt, i. A. der Jung Antriebstechnik u. Automation GmbH, Wettenberg<br />

Positionieren, Palettieren, Prüfen, Fügen und vieles<br />

mehr: Die Raumportale von Jung basieren auf<br />

der cleveren Kombination von zwei HighDynamic-<br />

Linearmotor-Achsen HA02-37S (x- und y-Achse)<br />

und einem -Linearmotor-Modul HM01 (z-Achse)<br />

Bild: Jung Antriebstechnik u. Automation<br />

Sie brauchen nicht viel Platz, sind rasch konfiguriert und agieren<br />

mit hoher Dynamik in x-, y- und z-Richtung: Die kompakten<br />

Raumportale der Jung Antriebstechnik u. Automation GmbH (JA 2 ),<br />

Wettenberg, überraschen als ebenso einfache wie kostengünstige<br />

Systemlösungen zur Realisierung automatisierter Handling-, Posi -<br />

tionier-, Palettier-, Prüf- und Fügeprozesse. Sie basieren auf der<br />

cleveren Kombination von zwei HighDynamic-Linearmotor-Achsen<br />

des Typs HA02-37S und einem -Linearmotor-Modul der Baureihe<br />

HM01. Die Betonung liegt dabei auf dem Attribut „clever“.<br />

Denn abgesehen davon, dass alle Einheiten mit Einkabeltechno -<br />

logie ausgestattet sind und die beiden verwendeten HA02-37S<br />

dank einer neuen Servomotoren-Generation außergewöhnlich kurz<br />

bauen, stellt Geschäftsführer und Chefentwickler Wilhelm Jung für<br />

die <strong>Konstruktion</strong> seiner Portallösungen das übliche lineartechnische<br />

Bewegungsprinzip „Aktuator bewegt, Führung steht“ auf<br />

den Kopf. Aufgrund dieser kinematischen Umkehrung benötigt<br />

das gesamte System nur zwei Kabelschleppketten<br />

– also eine weniger als man erwarten würde. „In unseren<br />

Raumportalen werden die beiden HA02-37S-Schlitten der<br />

x- und y-Achsen aufeinander montiert. Ihre beiden Motorkabel<br />

lassen sich daher über ein und dieselbe Schleppkette<br />

zuführen. Das vereinfacht die Integration der Portale in<br />

ihre handhabungs- oder montagetechnische Umgebung<br />

erheblich“, betont Firmenchef Jung.<br />

Eine Schleppkette für zwei Achsen<br />

Technisch betrachtet handelt es sich bei den xyz-Portalen<br />

von Jung um klassische serielle Kinematiken, die konstruktiv<br />

einen kartesischen Roboter darstellen. Die Hinund<br />

Herbewegungen in der x-Richtung bewältigt eine liegende<br />

Linearmotor-Achse HA02-37S, wobei der nutzbare Hubweg<br />

hier bei bis zu 1870 mm liegen kann. In der y-Richtung setzt Jung<br />

ebenfalls eine liegende HA02-37S ein, lässt deren Vor- und Zurückbewegungen<br />

aber von ihrer Achse ausführen, während der Motor-<br />

Stator feststeht – da er ja um 90° versetzt auf dem Motor-Stator der<br />

x-Achse aufgeschraubt ist. Der Nutzhub liegt hierbei bei maximal<br />

270 mm. Wie erwähnt, benötigen die Motorkabel der beiden<br />

HA02-37S nur eine gemeinsame Schleppkette. Die Auf-und-ab-<br />

Bewegungen in der z-Achse schließlich übernimmt ein Linearmotor-<br />

Modul HM01 aus der HighDynamic-Familie. Hier sind Hubwege von<br />

bis zu 260 mm möglich.<br />

Hochdynamische Vielseitigkeit<br />

Je nach Ausführung entfaltet ein solches Raumportal in der x- und<br />

y-Achse Kräfte von bis zu 122 bzw. 255 N und in der z-Achse Kräfte<br />

von bis zu 67 N – bei Vorschubgeschwindigkeiten von bis zu 5 m/s<br />

und Beschleunigungen von bis zu 150 m/s 2 . Die Wiederhol- und<br />

Positioniergenauigkeit liegt bei ±0,05 mm. Alle Achsen und Module<br />

zeichnen sich durch ein masseoptimiertes Design und eine hohe<br />

72 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020


MONTAGE- & HANDHABUNGSTECHNIK<br />

MASCHINENELEMENTE<br />

Bild: Jung Antriebstechnik u. Automation<br />

„In unseren Raum -<br />

portalen montieren<br />

wir zwei HA02-37S-<br />

Motoren aufeinander,<br />

deren Motorkabel sich<br />

über nur eine Schleppkette<br />

zuführen lassen.<br />

Das vereinfacht die<br />

Integration der Portale<br />

erheblich.“<br />

Wilhelm Jung, Geschäftsführer, Jung Antriebstechnik u. Automation GmbH<br />

Biege- und Verdrehsteifigkeit aus. Mit anderen Worten: Der An -<br />

wender erhält ein kompakt gestaltetes und präzise agierendes xyz-<br />

Portalsystem, dass er bei einfacher Programmierung (keine Kurvenberechnung)<br />

und Bedienung für eine Vielzahl hochdynamischer<br />

Applikationen einsetzen kann: Für das Prüfen der Funktionstüchtigkeit<br />

von Tasten automobiler Armaturen, für das taktile Positionieren<br />

von Bauteilen, für anspruchsvolle Pick-and-Place-Prozesse, für das<br />

Palettieren von Werkstückträgern, für das Bestücken von Wasch -<br />

körben, für sensible Fügearbeiten und viele andere Aufgaben der<br />

Handhabungs-, Montage-, Sortier- und Zuführtechnik.<br />

Auch als Solisten bewährt<br />

Alle lineartechnischen Komponenten der Raumportale entstammen<br />

dem HighDynamic-Baukasten des Unternehmens und bewähren<br />

sich in der Industrie auch als leistungsfähige und zuverlässige So -<br />

listen in einachsigen Anwendungen. Dabei überzeugen sowohl die<br />

Linearmotor-Module der Baureihe HM01 als auch die Linearmotor-<br />

Achsen des Typs HA02-37S durch Präzision und Langlebigkeit. Falls<br />

es die Anwendung erfordert, kann Jung seine Module und Achsen<br />

optional mit zusätzlichen Führungsschlitten, untermaßigen Läufern,<br />

Fremdlüftern, externen Messsystemen für höhere Wiederholgenauigkeiten<br />

(bis ±0,001 mm) sowie Abstreifern für den Einsatz in rauen,<br />

schmutzigen Umgebungen ausstatten. Passend zu den Linear -<br />

motor-Modulen des HighDynamic-Baukastens stehen auch verschiedene<br />

Positioniercontroller mit frei definierbaren Verfahrens -<br />

profilen über I/Os oder zur Integration in Feldbussysteme (Profinet,<br />

DeviceNet, CANopen, EhterCAT u. a.) zur Verfügung. Damit ist die<br />

Anbindung der Raumportale an alle gängigen industriellen Feldbussysteme<br />

möglich und der Weg frei für die Automation vieler Handhabungs-,<br />

Prüf- und Montageprozesse.<br />

bec<br />

www.ja2-gmbh.de<br />

Detaillierte Informationen zu den Linearmotor-Achsen<br />

und -Modulen:<br />

hier.pro/QVVtM<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020 73


MASCHINENELEMENTE<br />

NEWS<br />

Habasit präsentiert Zahnriemen für die Antriebstechnik und Intralogistik<br />

Mit Individualität fördern<br />

Die Habasync-Zahnriemen können individuell<br />

mit Fräsungen, Lochungen oder Beschichtungen<br />

konfektioniert werden<br />

Bild: Habasit<br />

Bild: Habasit<br />

Mit speziellen Beschichtungen und standardisierten oder individuellen Mitnehmerprofilen erfüllen<br />

die Zahnriemen viele verschiedene Transport- und Antriebsaufgaben<br />

Heben, Bewegen und Transportieren – die<br />

Anforderungen an Maschinen und Anlagen in<br />

der Fördertechnik sind äußerst unterschiedlich.<br />

Unzählige Maschinenvarianten sind in<br />

diesen Bereichen weltweit im Einsatz, viele<br />

davon mit den Habasync-Zahnriemen der<br />

Habasit GmbH, Eppertshausen. Mit spe -<br />

ziellen Beschichtungen und standardisierten<br />

oder individuellen Mitnehmerprofilen erfüllen<br />

die Zahnriemen viele verschiedene Transportund<br />

Antriebsaufgaben. Spezielle konstruktive<br />

Eigenschaften ermöglichen ihren Einsatz<br />

auch auf engen Räumen sowie in anspruchsvollen<br />

thermischen Umfeldern.<br />

Die Einsatzbereiche für Zahnriemen in der Industrie<br />

reichen von synchronisierten Förderaufgaben<br />

mit punktgenauer Positionierung<br />

bis hin zu Linearantrieben. Habasync-Zahnriemen<br />

bestehen aus thermoplastischem<br />

Polyurethan (TPU), kombiniert mit hoch -<br />

festem Stahl oder Aramid, die als Zugträger<br />

eine Längendehnung verhindern. Je nach<br />

Einsatzanforderungen, beispielsweise bei<br />

häufigen Richtungs- und Geschwindigkeitswechseln,<br />

kommen auch verstärkte Zug -<br />

träger zum Einsatz. Für Förderaufgaben auf<br />

engem Raum sind die Zahnriemen mit hochflexiblen<br />

Zugträgern ausgestattet und ermöglichen<br />

so kleine Umlenkungen auch in engen<br />

<strong>Konstruktion</strong>en.<br />

Für den Einsatz in Transfersystemen verfügen<br />

die Riemen über antistatische Eigenschaften,<br />

um Beschädigungen durch Fremdkörper<br />

zu vermeiden. Eine besondere Stärke von<br />

Habasit liegt in der flexiblen Konfektionierung<br />

der Zahnriemen. Die Bandbreiten reichen von<br />

10 bis zu 600 mm. Der Anwender kann nicht<br />

nur die exakte Größe, Breite und Länge frei<br />

wählen. Mehr als 60 Beschichtungstypen<br />

sorgen für den richtigen Grip, gewährleisten<br />

einen geräuscharmen Betrieb, sind abriebfest<br />

oder resistent gegen chemische Ein -<br />

flüsse. Auch stoßfreie bzw. nahtlose Beschichtungen<br />

sind möglich.<br />

Der Hersteller kann sehr gezielt auf die An -<br />

forderungen der Anwender eingehen. Zum<br />

Beispiel in Regalbediensystemen für die<br />

Lebensmittelproduktion: Habasync-Zahnriemen<br />

arbeiten auch in Kühlbereichen mit<br />

Temperaturen von bis zu -40 °C zuverlässig.<br />

Standardriemen sind nur bis etwa -30 °C<br />

einsetzbar.<br />

Auch verschiedene Teilungen sind bei den<br />

Zahnriemen möglich: Für die unterschied -<br />

lichen Transportanforderungen können neben<br />

der Wahl geeigneter Oberflächenbeschichtungen<br />

auch Mitnehmer in beliebiger Form,<br />

Anzahl und Folge auf dem Zahnriemenrücken<br />

aufgebracht werden. Das Stanzen von Löchern<br />

und Fräsen von Nuten, beispielsweise<br />

zum Aufschweißen von Keilleisten, ist ebenfalls<br />

möglich. Die Zahnriemen sind sowohl offen<br />

als auch endlos verbunden verfügbar. bec<br />

www.habasit.de<br />

Icotek entwickelt neue Kabeltülle mit variablem Klemmbereich<br />

Flexibles Kabelmanagement<br />

Bild: Icotek GmbH<br />

Für ein einfaches und flexibles Kabelmanagement<br />

stellt die Icotek GmbH, Eschach, ihre<br />

ersten geschlitzten Mehrbereichstüllen<br />

QTMB vor. Zeitgleich präsentiert das Unter-<br />

nehmen fünf neue Größen seiner schraubenlos<br />

montierbaren KEL-Quick-Einführungs -<br />

rahmen. Die Mehrbereichstüllen dienen zur<br />

Einführung von Leitungen mit Steckern in<br />

das KEL-Quick-System des Herstellers. Die<br />

Besonderheit ist dabei die Flexibilität der<br />

Tüllen von bis zu 3 mm. Durch den variablen<br />

Klemmbereich ist die QTMB immer dann<br />

interessant, wenn der genaue Kabeldurchmesser<br />

noch nicht bekannt ist. Der neuartige<br />

Wellenschnitt sorgt darüber hinaus für hö -<br />

here Dichtigkeit.<br />

Verfügbar in vier Größen decken die Mehrbereichstüllen<br />

einen Klemmbereich von 14 bis<br />

23 mm ab und lassen sich ideal mit den<br />

neuen Varianten des KEL-Quick-Systems<br />

kombinieren. Erstmals können auch große<br />

Leitungen mit Klemmbereichen bis zu 23<br />

mm eingeführt werden. Die Mehrbereichstüllen<br />

sowie die KEL-Quick-Einführungsrahmen<br />

verfügen über die Schutzart IP54. Eine<br />

erhöhte Zugentlastung wird durch Bündelung<br />

mit einem Kabelbinder erreicht.<br />

sb<br />

www.icotek.com<br />

74 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020


NEWS<br />

MASCHINENELEMENTE<br />

Expert-Tünkers implementiert Programm zur Fernwartung<br />

Guter Service aus der Ferne<br />

Der Automationsspezialist Expert-Tünkers<br />

GmbH, Lorsch, der mit seinem Kernprogramm<br />

Drehtische und Transporttechnik<br />

Anwender in der ganzen Welt beliefert, hat<br />

aktuell ein Programm zur Fernwartung im -<br />

plementiert.<br />

Kunden des südhessischen Anlagenbauers<br />

können ab sofort einen kompetenten<br />

Wartungsservice per Telefon abrufen. Der<br />

Spezialist von Expert-Tünkers übernimmt<br />

dann von der Ferndiagnose, dem Auslesen<br />

von Fehlermeldungen über die Optimierung<br />

der Parameter bis hin zum Sign Off, der vir -<br />

tuellen Abnahme der vom Anwender ein -<br />

gestellten Parameter, einen umfassenden<br />

Fernservice an dem zu wartenden Modul.<br />

Somit lassen sich Wartungen zukünftig<br />

schneller und kostengünstiger realisieren, da<br />

kein Spezialist vor Ort anwesend sein muss.<br />

Die für diesen Service notwendige Software<br />

wie SEW Motion Studio, Teamviewer und<br />

Manual ist als Download verfügbar und lässt<br />

sich mit wenigen Klicks zu installieren. bec<br />

www.expert-tuenkers.de<br />

Bild: Expert-Tünkers<br />

Edelstahl-Rastbolzen von Ganter mit Positionssignal<br />

Sensor meldet das korrekte Einrasten<br />

Bild: Ganter<br />

Rastbolzen übernehmen sehr häufig sicherheitsrelevante<br />

Funktionen – aber nicht nur<br />

dann ist es wichtig, eine Rückmeldung über<br />

seine Position zu erhalten. Mit der Reihe<br />

GN 817.6 ermöglicht die Otto Ganter GmbH &<br />

Co. KG, Furtwangen, nun die automatisierte<br />

Statusabfrage.<br />

Ja und nein: die neue Ganter-Norm GN 817.6<br />

bietet die bekannte Grundfunktionalität eines<br />

bewährten Rastbolzens, allerdings mit der<br />

entscheidenden Erweiterung einer integrierten<br />

Sensorik. Die meldet mittels eines elektrischen<br />

Signales die Position des Stiftes weiter<br />

– über eine Kabelverbindung, an deren<br />

Ende sich ein M8-Standard-Stecker befindet.<br />

Der Hersteller entschied sich bewusst für die<br />

Drei-Draht-Signalübertragung per Kabel. Diese<br />

ist im industriellen Umfeld sicherer, stabiler<br />

und vor allem einfacher zu integrieren als<br />

eine Funkverbindung, die zur Verlängerung<br />

des Batteriewartungsintervalls ohne jegliche<br />

Statusanzeige auskommen müsste.<br />

Hat der Raststift beim Bedienen zwei Drittel<br />

des Einrastwegs zurückgelegt, meldet der<br />

Sensor das korrekte Einrasten: visuell per<br />

LED-Anzeige am Sensor und in Form eines<br />

High-Signals über das Kabel an eine nach -<br />

geschaltete Steuerung oder Kontrolleinheit.<br />

Zuständig für die Positionsanzeige ist ein<br />

kleiner Permanentmagnet im Raststift sowie<br />

der Sensor, der platzsparend mithilfe eines<br />

Clips unterhalb des schwarzen Betätigungsknopfes<br />

in die dafür vorbereitete Ringnut in<br />

beliebiger Lage eingeschoben wird. Die Abgangsrichtung<br />

des Sensorkabels kann der<br />

Nutzer somit durch Verdrehen frei bestimmen<br />

und damit unkompliziert an die jeweilige<br />

Einbausituation anpassen.<br />

Der Rastbolzen ist sowohl mit oder ohne<br />

Rastsperre in allen gängigen Größen von<br />

4 bis 16 mm Stiftdurchmesser und Gewindegrößen<br />

von M8 bis M24 erhältlich – und steht<br />

damit für alle Anwendungsszenarien zur Verfügung.<br />

Dank der Standardanschlussmaße<br />

ist eine Substitution herkömmlicher Rastbolzen<br />

einfach möglich. Alle Varianten bestehen<br />

aus Edelstahl, da dieser Werkstoff den integrierten<br />

Magneten nur minimal abschirmt<br />

und dadurch Störungen des Sensors ausgeschlossen<br />

werden.<br />

bec<br />

www.ganternorm.com<br />

C. Otto Gehrckens präsentiert temperaturbeständigen Spezialwerkstoff für Dichtungen<br />

Dauerhafter Einsatz in Hochtemperaturbereichen<br />

Der Dichtungshersteller C. Otto Gehrckens<br />

GmbH & Co. KG, Pinneberg, präsentiert einen<br />

neuen Hochleistungswerkstoff, der sich<br />

durch seine besondere Temperaturbeständigkeit<br />

auszeichnet. Speziell konzipiert für hohe<br />

Einsatztemperaturen, dichtet der FKM-Compound<br />

Vi 250 gegenüber dem Medium Luft<br />

selbst dauerhaft bei bis zu +250 °C zuverlässig<br />

ab. Mit dieser Produktinnovation gelang<br />

es den Experten von COG, das FKM-Portfolio<br />

um einen leistungsstarken Spezialwerkstoff<br />

zu erweitern, der auch permanent höheren<br />

Temperaturanforderungen im industriellen<br />

Umfeld standhält.<br />

Zusätzlich beeindruckt Vi 250 mit einer sehr<br />

guten Medienbeständigkeit und zeigt sich<br />

auch gegenüber Chemikalien wie beispielsweise<br />

Kohlenwasserstoffen aller Art widerstandsfähig.<br />

Eine niedrige Gasdurchlässigkeit<br />

und die gute Beständigkeit gegen Dampf<br />

runden das Werkstoffprofil ab. Für einen<br />

Hochtemperatur-FKM verfügt Vi 250 mit<br />

-25 °C zudem über eine bemerkenswerte<br />

Untergrenze der Einsatztemperatur. Damit<br />

empfiehlt sich dieser Compound als flexibler<br />

Allrounder für zahlreiche Anwendungs -<br />

möglichkeiten in unterschiedlichen Industriebereichen.<br />

Der neue Werkstoff ist ab sofort<br />

erhältlich.<br />

bec<br />

www.cog.de<br />

Bild: COG<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020 75


FLUIDTECHNIK<br />

HYDRAULIK<br />

Contrinex setzt mit seinen S500-(Extra Distance)-Sensoren und den S700-Typen (Full Inox) auf besonders<br />

robust aufgebaute Technik, die für praktisch alle vorstellbaren Anwendungen geeignet ist<br />

Bild: Contrinex<br />

Induktivsensoren mit IO-Link von Contrinex erhöhen Lebensdauer und Verfügbarkeit der Hydraulik<br />

Spitzendruck bis 1000 bar<br />

Anwendungen in rauen Umgebungsbedingungen sind herausfordernd für die eingesetzte Sensorik. Eine<br />

Lösung sind die hochdruckfesten induktiven Sensoren von Contrinex. Sie sind für einen Spitzendruck<br />

von 1000 bar ausgelegt und gewähren eine exakte Erfassung. Für die Kommunikation sind sie auch mit<br />

einer IO-Link-Schnittstelle verfügbar.<br />

Yves-Alain Gubler, Global Product Manager, Contrinex AG, Corminboeuf (Schweiz)<br />

Im Zeitalter der elektronischen Steuerung mit Wartungsfunktionen<br />

und Online-Überwachung werden zunehmend IoT-fähige<br />

Sensoren gefragt, die den speziellen Anforderungen der Hydraulik<br />

gerecht werden. Denn wenn man hydraulische Technologien mit<br />

moderner Kommunikation kombiniert – etwa mit hochdruckfesten<br />

Induktivsensoren für die Stellungsüberwachung – so ergeben sich<br />

neue Möglichkeiten bei Leistungsfähigkeit, Optimierung, Überwachung<br />

und Wartung. Mit dem Einsatz von IO-Link-Sensoren und<br />

modernen Netzwerk-Technologien lassen sich Systeme einfach und<br />

kostengünstig um die neuen Funktionen erweitern.<br />

Hochdruckfeste Induktivsensoren<br />

Daten wie Höchst- und Dauerbetriebsdruck sind beim Einsatz von<br />

Induktivsensoren in Extrembereichen nur Richtwerte für eine Vorauswahl.<br />

Viele Anwendungen scheiterten an der nötigen Feinabstimmung<br />

der eingesetzten Sensoren. So erlauben beispielsweise<br />

teflon- oder kunststoffbasierte Dichtsysteme oder Klebefügungen<br />

am Sensorkopf zwar hohe Drücke, oft mangelt es aber an der chemischen<br />

Beständigkeit. Hydrauliköl enthält meist Additive, die bei<br />

hohen Drücken und Temperaturen Kunststoffe auflösen können. Teflon<br />

ist dagegen zwar resistent, dafür ist es mechanisch nicht belastbar<br />

und neigt unter Druck zum Kriechen. Beides bedeutet in der Praxis,<br />

dass so ein Sensor nur eine begrenzte Anzahl von Druckzyklen<br />

übersteht. Die Contrinex Sensor GmbH, Leinfelden-Echterdingen,<br />

setzt daher mit seinen S500- (Extra Distance) und den S700-Typen<br />

(Full Inox) auf robust aufgebaute Technik, die für nahezu alle vorstellbaren<br />

Anwendungen geeignet ist. So bietet das rundum geschlossene,<br />

chemisch inerte Edelstahlgehäuse der S700-Typen Schutzart<br />

IP68/IP69K für die innenliegenden Komponenten. Bei den S500-Ty-<br />

pen (M5 bis M14) werden in einem speziellen Verfahren Keramikscheiben,<br />

Ferritkern mit Spule und die Elektronik mit Anschlusskabel<br />

komplett und dauerhaft gasdicht in das Edelstahlgehäuse eingekapselt.<br />

Damit arbeiten die IP68-Sensoren zuverlässig über viele<br />

Druckzyklen, tolerieren Dauerdrücke von 500 bar und einen Spitzendruck<br />

bis 1000 bar bei Schaltfrequenzen von 500 bis zu 1000 Hz. Die<br />

eingesetzten ASIC-Bausteine erlauben nun auch eine IO-Linkanbindung<br />

und damit den Zugriff auf viele Funktionen wie Signal-Timing,<br />

Temperaturüberwachung, Schaltzyklus-Zählung etc.<br />

Fahrbare Betonpumpen – zuverlässig überwacht<br />

Auf der Baustelle helfen Induktivsensoren die Betonförderung zu<br />

verbessern. Beton wird heute meist per Betonpumpe und Rohrleitung<br />

an Ort und Stelle gebracht. Selbst bei Hochhäusern fördern<br />

hydraulisch betriebene Pumpen den Baustoff sicher in die Höhe. Zuverlässigkeit<br />

ist dabei oberstes Gebot, denn Beton bindet je nach<br />

Mischung und Temperatur bzw. Bewegung relativ schnell ab. Stockt<br />

der Betonfluss in Rohr oder Pumpe, härtet der Baustoff aus und die<br />

Fördereinrichtung ist unbrauchbar, teure Reparaturen oder Ersatz ist<br />

erforderlich. Eine Überwachung der Pumpeneinrichtung bringt also<br />

Vorteile. Doch die Förderung benötigt aufgrund der hohen Dichte<br />

des Betons erhebliche hydrostatische Drücke. Im Allgemeinen fördern<br />

zwei lange Kolbenpumpen abwechselnd den Beton. Während<br />

die eine pumpt ist die andere im Ansaughub. Eine „Schwinge“ gleitet<br />

dabei zwischen den beiden Zylindern hin und her und verbindet<br />

die jeweiligen Kolben abwechselnd mit der Saug- und Druckleitung<br />

für den Beton. Bei Arbeitsdrücken bis zu 400 bar überwachen in den<br />

Zylindern auf der Ölseite zwei hochdruckfeste Sensoren die exakten<br />

Endstellungen der Hydraulikkolben im Zylinder. So kann der jeweili-<br />

76 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020


HYDRAULIK<br />

FLUIDTECHNIK<br />

Bei Arbeitsdrücken bis zu 400 bar überwachen auf der Ölseite in den<br />

Zylindern von Betonpumpen die hochdruckfesten Sensoren die exakten<br />

Endstellungen der Hydraulikkolben im Zylinder<br />

Bild: Countrypixel/stock.adobe.com<br />

Bild: nordroden/stock.adobe.com<br />

Druckfeste Induktivsensoren bieten eine zuverlässige und genaue<br />

Erfassung in anspruchsvollen hydraulischen Anwendungen<br />

ge Endhub exakt eingehalten werden; das schont Laufflächen und<br />

Dichtungen. Zum anderen kann die elektronisch überwachte<br />

Schwinge im jeweils optimalen Punkt auf den anderen Zylinder geschwenkt<br />

werden. Das verbessert die Effizienz, schont das Material<br />

und erhöht die Zuverlässigkeit. Da die S500-Extra-Distance-Sensoren<br />

etwa die dreifache Erfassungsdistanz und eine rund zehnfache<br />

Lebensdauer gegenüber marktüblichen Sensoren haben, ist damit<br />

eine zuverlässige Funktion aller Komponenten zwischen den turnusmäßigen<br />

Wartungen der mechanischen Bauteile sichergestellt.<br />

Stellungsüberwachte Wegeventile<br />

Wie beim Wasserstrahlschneiden ist auch in vielen anderen Anwendungen<br />

eine Umsteuerung des Ölflusses nötig. Dazu dienen sogenannte<br />

Wegeventile. Je nach Richtung gibt es unterschiedliche Ausführungen<br />

beim Steuerungskolben und dessen Bewegung. Eine<br />

moderne Variante dieser Wegeventile, die sich auch für kritische Anwendungen<br />

eignet, wird per Elektromagnet angesteuert: Dazu wird<br />

ein Steuerkolben per Federdruck in einer neutralen Sperrstellung<br />

gehalten. Je nach gewünschtem Ölstrom zieht dann ein Elektromagnet<br />

den Steuerkolben in die gewünschte Arbeitsposition. Die<br />

Endpositionen werden dann von hochdruckfesten Induktivsensoren<br />

der Typen DW-AS-503-P12 oder DW-LS-703-P12G erkannt und an<br />

die Steuerung weitergemeldet. So ist jederzeit die exakte Schaltstellung<br />

bekannt. Da Sensoren bauartbedingt praktisch unbegrenzt<br />

viele Schaltspiele vertragen und bis zu 500 bar dauerdruckbeständig<br />

sind, arbeiten die Wegeventile bei Arbeitsdrücken bis 350 bar lange<br />

Zeit wartungsfrei.<br />

Hochdruckbeständige Induktivsensoren mit IO-Linkanschluss eröffnen<br />

den Hydrauliksystemen von unterschiedlichsten Fahrzeugen<br />

und Schiffen einen problemlosen Schritt in moderne vollüberwachte<br />

IoT-basierte Anwendungen. Durch die Steigerung der Effizienz führen<br />

sie nicht nur zu Kosteneinsparungen, Prozessverbesserungen<br />

und erhöhter Anlagenverfügbarkeit, sondern wirken sich durch den<br />

zuverlässigeren Betrieb positiv auf die Kundenzufriedenheit aus. jg<br />

www.contrinex.de<br />

Details zu den hochdruckfesten Induktivsensoren mit<br />

IO-Link von Contrinex:<br />

hier.pro/sVahV<br />

Hydraulik-Leitungstechnik<br />

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und optimieren Sie Materialflüsse und<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020 77


FLUIDTECHNIK<br />

NEWS<br />

Neue Aktivkohlefilter von Atlas Copco für Kompressoren<br />

Druckabfall senken<br />

Die QDT-Aktivkohlefilter der Atlas Copco<br />

Kompressoren und Drucklufttechnik GmbH,<br />

Essen, entfernen zuverlässig Kohlenwasserstoffe,<br />

Öldämpfe und Gerüche aus der Druckluft.<br />

Die Baureihe wird jetzt um fünf Behälter<br />

für einen Betriebsüberdruck bis 16 bar erweitert.<br />

Die Aktivkohleschichten senken den<br />

Restölgehalt per Adsorption auf unter 0,003<br />

mg/m³. Der Druckabfall ist gering und bleibt<br />

laut Hersteller über die gesamte Lebensdauer<br />

des Filters minimal. Mit Wartungsintervallen<br />

von entweder 8000 oder 12.000 Stunden<br />

und Durchflussraten zwischen 1500 und<br />

6500 m³/h, entsprechend 425 bis 1800 l/s findet<br />

sich in der QDT-Baureihe jetzt für alle<br />

Kompressoren mit Leistungen bis zu 750 kW<br />

eine passende Lösung.<br />

Eine typische Installation sieht zum Beispiel<br />

einen UD+-Doppelvorfilter nach dem Kompressor<br />

vor, gefolgt von einem Kälte- oder<br />

Adsorptionstrockner. Hinter dem Trockner<br />

schließen sich dann zum Beispiel ein QDT-Aktivkohlefilter<br />

und ein PDp-Feinfilter an. Bei öleingespritzten<br />

Kompressoren wie der GA-Serie<br />

von Atlas Copco wird durch eine derartige<br />

Kombination Druckluft der Qualitätsklasse 1<br />

nach ISO 8573–1:2010 erreicht. Das heißt, es<br />

wird ein Öl- und Partikelgehalt von 0,01<br />

mg/m³ Druckluft eingehalten beziehungsweise<br />

unterschritten.<br />

Bild: Atlas Copco Kompressoren<br />

Die neuen Aktivkohlefilter tragen die Bezeichnungen<br />

QDT425 bis QDT1800. Die Zahl in<br />

der Typenbezeichnung gibt den maximalen<br />

Durchfluss in l/s.<br />

eve<br />

www.atlascopco.com/de-de<br />

Zeller + Gmelin entwickelt neue Bio-Hydrauliköle<br />

Umweltfreundlich arbeiten<br />

Bild: Zeller + Gmelin<br />

Mit Divinol HE 46 und Divinol Bio-Hydraulik<br />

46 präsentiert die Zeller + Gmelin GmbH aus<br />

Eislingen an der Fils gleich zwei biologisch<br />

abbaubare Hydrauliköle, die sich gut für den<br />

Außeneinsatz eignen. Sowohl Divinol HE 46<br />

(ungesättigter Ester) als auch Divinol Bio-Hydraulik<br />

(gesättigter Ester) 46 sind hochwertige,<br />

umweltfreundliche Hydrauliköle auf Basis<br />

synthetischer, biologisch abbaubarer Ester.<br />

Beide Produkte decken darüber hinaus die<br />

ISO-Bereiche 32–68 ab. Den Anforderungen<br />

entsprechend, sind die Produkte gegen Alterung,<br />

Korrosion und Verschleiß additiviert und<br />

verfügen über einen breiten Temperatureinsatzbereich<br />

durch ein angepasstes und ausgewogenes<br />

Viskositätsverhalten. Weitere Ei-<br />

genschaften der Bio-Hydrauliköle:<br />

•ISO 46 Viskosität<br />

• hohe Leistungsreserven gegenüber herkömmlichen<br />

Hydraulikölen<br />

• verlängerte Standzeiten<br />

• ausgeprägtes Kältefließverhalten<br />

• Dichtungsverträglichkeit<br />

Aufgrund der synthetischen Grundöl-Charakteristiken<br />

entstehen auch bei höheren Betriebstemperaturen<br />

keine Verharzungen oder<br />

Ablagerungen durch thermisch bedingte Ölalterung.<br />

Beide Hydrauliköle sind auf Basis<br />

nachwachsender Rohstoffe formuliert und<br />

gemäß OECD 301 B biologisch abbaubar. eve<br />

www.zeller-gmelin.de<br />

Belüftungsventil von Hasco<br />

Sichere Entformung großvolumiger Spritzgießartikel<br />

Insbesondere großvolumige, hohle Spritzgießartikel<br />

lassen sich aufgrund eines entstehenden<br />

Vakuums in der Kavität oft nur<br />

schwer entformen. Das neue Belüftungsventil<br />

Z4913/… der Hasco Hasenclever GmbH,<br />

Lüdenscheid, gewährleistet durch seine stabile<br />

Bauweise einen sichereren Fertigungsprozess.<br />

Durch gezieltes Belüften der Kunststoffartikel<br />

auf der Kernseite lässt sich entstandenes<br />

Vakuum mit Hilfe des Belüftungsventils<br />

optimal lösen. Einfache Montage und<br />

Demontage in die Aufnahmebohrung ermöglichen<br />

einen schnellen und sicheren Ein- und<br />

Ausbau, wobei der Passungssprung die Gefahr<br />

eines Verkantens deutlich reduziert. Eine<br />

mechanische Hubbegrenzung erhöht zusätzlich<br />

die Prozesssicherheit. Die Belüftungsventile<br />

können flexibel positioniert und platzsparend<br />

eingebaut werden. Alle Komponenten,<br />

die mit Schmelze in Berührung kommen, sind<br />

aus korrosionsfreiem Edelstahl gefertigt und<br />

beständig gegen aggressive Kunststoffe. Die<br />

für Schnellläufer geeignete Baureihe kann für<br />

Arbeitsdrücke von 3–10 bar sowie Temperaturen<br />

bis max. 250°C eingesetzt werden. eve<br />

www.hasco.com<br />

Bild: Hasco Hasenclever<br />

78 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020


NEWS<br />

FLUIDTECHNIK<br />

Rückschlagventile von Bucher Hydraulics<br />

Damit Hydraulik besser fließt<br />

Das Portfolio der hydraulischen Rückschlagventile<br />

der Bucher Hydraulics GmbH erhält<br />

Zuwachs: Rückschlagventile mit der Bezeichnung<br />

RKVE-G..-VD22. Sie eignen sich für Anwendungen<br />

bis 220 bar. Lieferbar sind diese<br />

Rückschlagventile mit Öffnungsdrücken von<br />

0,2 / 0,5 und 1 bar in den Nenngrößen:<br />

• 04 (12 l/min)<br />

• 06 (25 l/min)<br />

• 08 (50 l/min)<br />

• 10 (80 l/min)<br />

Bei den Rückschlagventilen wurde auf Weichdichtungen<br />

komplett verzichtet, was den Ein-<br />

satz bei Temperaturen von –30 bis +120 °C<br />

erlaubt. Eine gekammerte innenliegende Feder<br />

bietet hohe Betriebssicherheit und Lebensdauer.<br />

Laut Hersteller ermöglicht diese<br />

Generation Rückschlagventile bei gleicher<br />

Druckdifferenz einen um 50 % höheren<br />

Durchfluss gegenüber früherer Baureihen.<br />

Das Unternehmen Bucher Hydraulics bietet<br />

ein umfangreiches Produktportfolio betriebssicherer<br />

und langlebiger Rückschlagventile<br />

an. Dem Kunden stehen sowohl Standardkomponenten<br />

als auch auf spezifische Anwendungen<br />

optimierte Lösungen zur Verfü-<br />

Bild: Bucher Hydraulics<br />

gung. Für hohe Anforderungen beinhaltet das<br />

Produktportfolio auch Rückschlagventile für<br />

Drücke bis 420 bar.<br />

eve<br />

www.bucherhydraulics.com<br />

Schnellverschlusskupplungen der KP-Serie von Parker Hannifin<br />

Gegen den Peitschenhiebeffekt<br />

Bild: Parker Hannifin<br />

Die Parker Hannifin GmbH, Kaarst, einer der<br />

weltweit führenden Hersteller in der Antriebs-<br />

und Steuerungstechnologie, hat eine<br />

neue Serie von Schnellverschlusskupplungen<br />

für Druckluftsysteme entwickelt. Die intuitiv<br />

zu bedienenden Druckknopf-Kupplungen der<br />

KP-Serie verfügen über ein ergonomisches<br />

Design und eine Selbstentlüftungsfunktion.<br />

Die Vorteile im Überblick:<br />

• verhindert unbeabsichtigtes Entkuppeln,<br />

kein Peitschenhiebeffekt beim Trennen<br />

• Benutzer freundliche und intuitive Bedienung<br />

• konform mit ISO 4414, RoHS, Reach<br />

• Austauschbare Profile: Euro/ Iso C / Iso B<br />

• Druckknopf-Betätigung in 2 Schritten: 1.<br />

Entlüftung / 2. Entkuppeln<br />

• Gewindestück drehbar gelagert, Druckkopf<br />

ist immer sichtbar<br />

• Kupplungs-Körper aus Aluminium und<br />

Messing-Gewinde<br />

• getestet mit 5.000 Zyklen<br />

Die ISO 4414-konforme KP-Serie adressiert<br />

mit ihrer zweistufigen Funktionsweise die<br />

weiter zunehmende Bedeutung des Arbeitsschutzes.<br />

Durch erstmaliges Drücken des<br />

Druckknopfes wird der Luftstrom gestoppt<br />

und der Kreislauf auf der Steckseite entlüftet.<br />

Bei nochmaligem Drücken wird der Stecker<br />

entkuppelt.<br />

eve<br />

www.parker.com<br />

IBM Monoblock von Wika für enge Platzverhältnisse<br />

Hohe Sicherheit bei weiter Temperaturspanne<br />

Der neue Monoblock Typ IBM der Wika Alexander<br />

Wiegand SE, Klingenberg, ist speziell<br />

für die eingeschränkten Platzverhältnisse von<br />

Schalttafeln und Ventilbatterien konzipiert.<br />

Das kompakte Instrumentierungsventil ist<br />

wahlweise mit über 90° abgewinkelten Gewindeanschlüssen,<br />

Kugelhähnen und/oder<br />

Nadelventilen lieferbar. Leistungsmerkmale:<br />

• Erhöhte Sicherheit durch metallgekapselte<br />

Ventilsitze und doppelte Ventilgehäuseabdichtung<br />

• Die hochwertige Bearbeitung garantiert<br />

reibungslosen Betrieb mit geringem Drehmoment<br />

und wenig Verschleiß<br />

• Geprüfte Dichtheit nach BS 6755 / ISO<br />

5208 Leckrate A<br />

Bild: Wika<br />

• Kundenspezifisch anpassbare Anordnung<br />

mit Kugelhähnen und Nadelventilen<br />

• Kundenspezifische Kombination aus Ventilen<br />

und Geräten (Hook-up) auf Anfrage<br />

Der Monoblock bietet eine hohe Überdrucksicherheit<br />

in einem großen Temperaturbereich<br />

(zwischen 38°C und 538°C laut Datenblatt).<br />

Typ IBM kann für Betriebsdrücke bis<br />

10.000 psi (690 bar) ausgelegt werden.<br />

Selbst bei einer solchen Belastung ermöglicht<br />

die Ventilverarbeitung ein leichtgängiges<br />

Handling mit geringem Drehmoment.<br />

Falls der Ventil-Weichsitz ausfällt, garantiert<br />

der Metall/Metall-Ventilsitz, dass das Ventil<br />

noch betätigt und in eine sichere Position gebracht<br />

werden kann. Für die Verbindung zwischen<br />

Prozess und Messgerät und gegenüber<br />

der Atmosphäre ist die Dichtheit garantiert.<br />

Die Feinstbearbeitung der innenliegenden<br />

Teile ermöglicht selbst bei hohen Drücken<br />

und nach langen Zeiträumen ohne Ventilbetrieb<br />

eine ruhigen und präzise Arbeitsweise.<br />

eve<br />

www.wika.com<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020 79


WERKSTOFFE/VERFAHREN<br />

VERBINDUNGSTECHNIK<br />

Flexibles Design und Materialfreiheit dank Elektronenstrahlschweißen von Pro-Beam<br />

<strong>Konstruktion</strong>shürden überwinden<br />

Das Elektronenstrahlschweißen von Pro-Beam in Gilching ist ein innovatives Fügeverfahren, mit dem<br />

Konstrukteure eine nie dagewesene Flexibilität beim Design von Bauteilen erhalten, vor allem dann, wenn<br />

der Elektronenstrahl von Beginn an im <strong>Konstruktion</strong>sprozess berücksichtigt wird. Außerdem erhalten<br />

Konstrukteure eine große Materialfreiheit, da fast alle metallischen Werkstoffe mit dem Verfahren bearbeitet<br />

werden können.<br />

Dr. Thorsten Löwer, CTO Pro-Beam Gruppe, Gilching<br />

Die erzeugten Metallverbindungen<br />

sind sehr sicher und beständig<br />

Bild: Pro-Beam<br />

Konstrukteure und Entwickler stehen täglich vor der Herausforderung,<br />

innovative Produkte präziser, effizienter und wirtschaftlicher<br />

konstruieren zu müssen. Um den übergeordneten Zielen<br />

des Unternehmens gerecht zu werden und gleichzeitig die Bedürfnisse<br />

der Kunden zu berücksichtigen, werden Tools gebraucht,<br />

die diesen Herausforderungen Stand halten.<br />

Eine Technologie, die Konstrukteuren auf ihrem Weg hilft, ist das<br />

Elektronenstrahlschweißen. Dieses hat sich im Rahmen der Digitalisierung<br />

zu einem innovativen Fügeverfahren entwickelt. Annahmen,<br />

wie „Schweißen mit dem Elektronenstrahl sei komplex oder umständlich“<br />

sind heute veraltet. Denn dank umfassender Neuerungen<br />

im Software- und CNC-Bereich kann mittlerweile präzise, produktiv<br />

und wirtschaftlich gearbeitet werden. Und Konstrukteure erhalten<br />

eine nie dagewesene Flexibilität beim Design von Bauteilen –<br />

vor allem dann, wenn der Elektronenstrahl von Beginn an im <strong>Konstruktion</strong>sprozess<br />

berücksichtigt wird.<br />

Wie funktioniert Elektronenstrahlschweißen?<br />

Beim Elektronenstrahlschweißen erzeugt eine<br />

geheizte Kathode zunächst eine Wolke<br />

aus freien Elektronen. Zwar sind Elektronen<br />

fest an Atome gebunden, unter Energiezufuhr<br />

lassen sich diese jedoch aus dem Gitterverband<br />

lösen. Die Elektronen werden dann<br />

durch ein elektrisches Feld zur Anode beschleunigt<br />

– elektromagnetische Linsen formen<br />

aus den freien Elektronen einen fokussierten<br />

Strahl. Dabei erreichen diese eine Geschwindigkeit<br />

zwischen einem und zwei Dritteln<br />

der Lichtgeschwindigkeit.<br />

Treffen die Elektronen auf der Materie auf, geben sie punktgenau<br />

Wärme ab; das umgebende Material bleibt dabei weitestgehend<br />

kalt. Bei Energiedichten von über 10 7 W/cm 2 verdampft die geschmolzene<br />

Substanz im Zentrum. Es entsteht eine Kapillare, welche<br />

von verdampfendem Material offengehalten wird, von flüssigem<br />

Material umgeben ist und sich über die gesamte Materialdicke<br />

erstrecken kann. Durch die Führung des Strahls über das Werkstück<br />

fließt die Schmelze hinter der Kapillare schließlich zusammen, erstarrt<br />

und führt so zur Verbindung.<br />

Das gesamte Schweißverfahren findet im Vakuum statt, entweder<br />

in einem Schleusen-Shuttle-System oder in Großkammern. Intelligente<br />

Schleusenkonzepte verhindern, dass die Erzeugung des Vakuums<br />

zu Lasten der Produktionszeit geht. Aufgrund des Vakuums<br />

werden keine Hilfs- und Betriebsstoffe, wie beispielsweise Prozessgase<br />

benötigt.<br />

E-Beam: Die Vorteile auf einen Blick<br />

Der Elektronenstrahl ist über Magnetfelder intelligent form- bzw.<br />

beeinflussbar, wodurch selbst die präzise Bearbeitung von schwer<br />

zugänglichen Nähten möglich wird. Dadurch können vollkommen<br />

neue Ideen hinsichtlich Geometrie und Komplexität des Bauteils<br />

80 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020


VERBINDUNGSTECHNIK<br />

WERKSTOFFE/VERFAHREN<br />

Bild: Pro-Beam<br />

Das Funktionsprinzip<br />

realisiert werden. Eine zerspanende Nachbearbeitung entfällt meistens.<br />

Außerdem erhalten Konstrukteure eine große Materialfreiheit,<br />

da fast alle metallischen Werkstoffe bearbeitet werden können,<br />

auch solche, die als schwer schweißbar gelten – von Einsatzstählen,<br />

Kupfer, Aluminium beziehungsweise Aluminiumlegierungen bis hin<br />

zu Titan. Zudem ist es möglich, günstige und teure Materialien zu<br />

kombinieren.<br />

Ein weiterer Vorteil ist der fokussierte Wärmeeintrag. Dieser ruft einen<br />

nur minimalen Verzug beim bearbeiteten Werkstück hervor und<br />

behält die mechanischen und technologischen Gütewerte des Materials<br />

bei. Nach dem Fügevorgang sind die geschweißten Komponenten<br />

direkt nutzbar und einbaufähig, so dass kostspielige mechanische<br />

Nacharbeiten vermieden werden.<br />

Der Tiefschweißeffekt, welcher sich durch Einschweißtiefen von<br />

über 150 mm auszeichnet und gleichzeitig zu schmalen sowie parallelen<br />

Schweißnähten mit geringem Schmelzbadvolumen führt, eröffnet<br />

darüber hinaus eine Vielfalt an Anwendungsmöglichkeiten.<br />

Diese reicht vom Schweißen von Bauteilen mit wenigen Gramm bis<br />

hin zum Fügen von Komponenten mit mehreren Tonnen Gewicht.<br />

Die erzeugten Metallverbindungen sind grundsätzlich höchst sicher<br />

und beständig. Außerdem bietet Elektronenstrahlschweißen eine<br />

hohe Geschwindigkeit. So ist eine ein Meter lange Naht mit einer<br />

Tiefe von 100 mm beispielsweise in etwa zehn Minuten gefügt.<br />

Für viele Branchen interessant<br />

Bei Pro-Beam arbeitet der Elektronenstrahl zu einhundert Prozent<br />

digital. Prozesse lassen sich deshalb einfach automatisieren und Ergebnisse<br />

jederzeit reproduzieren. Zusätzlich profitieren Anwender<br />

von einer lückenlosen Prozessüberwachung und Qualitätskontrolle,<br />

die jederzeit rückverfolgbar sind. Diese Features machen die Technologie<br />

für eine Vielzahl an Branchen interessant, zum Beispiel für den<br />

Bereich E-Mobilität oder die klassische Automobilindustrie:<br />

In der Elektromobilität ist das Schweißen von Kupfer-Hairpins, wie<br />

sie in Statoren von Elektroantrieben vorkommen, eine für den Elektronenstrahl<br />

prädestinierte Aufgabe. Denn mit dem Verfahren ist es<br />

möglich, Hairpins ohne lichtoptische Effekte, wie Reflexionen, sicher<br />

zu schweißen. Auf diese Weise können die Effizienz des Motors<br />

und die Reichweite des Fahrzeugs schon im Rahmen des<br />

Schweißvorgangs positiv beeinflusst werden. Mit Hilfe der Mehrstrahltechnologie<br />

werden außerdem mehrere Hairpin-Paare gleichzeitig<br />

gefügt und somit ein wirtschaftliches Arbeiten gewährleistet.<br />

Aufgrund der Arbeit im Vakuum sind die Werkstücke am Ende poren-<br />

und spritzerfrei.<br />

Mit Hilfe der Mehrstrahltechnologie werden mehrere<br />

Hairpin-Paare gleichzeitig gefügt<br />

Ein weiterer typischer Anwendungsfall im Bereich E-Mobilität ist die<br />

Fertigung von Batterien beziehungsweise Kühlsystemen. Hierfür<br />

greifen Hersteller bei der Produktion häufig auf günstige Materialien,<br />

wie Aluminium-Druckguss zurück. Mit diesem lassen sich mechanisch<br />

tragende <strong>Konstruktion</strong>en erzeugen, welche gleichzeitig<br />

über effiziente Kühleigenschaften verfügen und somit die Ladezeit<br />

und Lebensdauer von Batterien verbessern.<br />

In der klassischen Automobilindustrie ist die Technologie zum Beispiel<br />

beim Schweißen von Getrieberädern im Einsatz. Dabei wird<br />

ebenfalls an mehreren Stellen gleichzeitig geschweißt, wodurch der<br />

Verzug so gering gehalten werden kann, dass das Bauteil innerhalb<br />

der erforderlichen Toleranz bleibt. Ein Versatz der Rotationsachsen<br />

der Bauteile wird so vermieden und spätere Geräusche werden reduziert.<br />

bt<br />

www.pro-beam.com<br />

Details zur Technologie<br />

mit Kurzlink:<br />

hier.pro/i175Q<br />

Bild: Pro-Beam<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020 81


WERKSTOFFE/VERFAHREN<br />

VERBINDUNGSTECHNIK<br />

Modulbaugruppen mit integrierter Verbindungslösung von Arnold Umformtechnik<br />

Gelungene Integration<br />

Mit ihrem Konzept Engineered Assemblies bietet Arnold Umformtechnik, Forchtenberg, die Herstellung<br />

von einbaufertigen Modulen und zwar vom Engineering bis hin zur Produktion. Nach kundenspezifischen<br />

Vorgaben werden einbaufertige Blechmodule mit integrierten Verbindungselementen, Multimaterial-Baugruppen,<br />

Blechbiege-Stanzteile in Kombination mit Umformteilen oder Funktionsteilen hergestellt.<br />

Ein Beispiel aus der Automobilfertigung zeigt, wie gut eine Zusammenarbeit funktionieren kann.<br />

Dipl.-Ing. (FH) Nora Crocoll und Dipl.-Wirt. Ing. (FH) Alex Homburg, beide Redaktionsbüro Stutensee, Stutensee<br />

Spezialisierung erhöht die Produktivität eines Unternehmens<br />

und verbessert die Qualität von Produkten. Man kann damit<br />

aber auch an Grenzen stoßen. Beispielsweise wenn sich ein Unternehmen<br />

auf die Verarbeitung bestimmter Werkstoffe spezialisiert,<br />

für die Lösung einer konkreten Aufgabenstellung aber zusätzliche<br />

Materialien benötigt werden. Dann steht man vor der Wahl, die eigenen<br />

Kompetenzen auszubauen und weitere Verarbeitungsmaschinen<br />

anzuschaffen oder Teile der Fertigung auszulagern an andere<br />

Spezialisten, die die eigenen Kompetenzen gut ergänzen.<br />

Joyson Safety Systems PlasTec GmbH steht für Kunststoffbauteile<br />

in der Automobilfertigung und ist Teil des Joysons Safety System<br />

Konzerns. Das Unternehmen in Bad Kissingen stellt diverse Kunststoffbauteile<br />

im Spritzgussverfahren für die Automobil- u. Nutzfahrtindustrie<br />

her. Durch Maschinen mit Zuhaltekräften zwischen 18 bis<br />

4000 t kann ein breites Produktspektrum angeboten werden. Das<br />

Produktportfolio reicht von relativ kleinen (z.B. Sicherheitsbauteilen<br />

im Seatbeltbereich oder Lenkradblenden mit anschließender Veredelung)<br />

bis hin zu großen Bauteilen, die unter anderem auch als<br />

Systemlösung an den Kunden ausgeliefert werden (z.B. komplette<br />

Türverkleidungen oder Frontgrill eines LKWs).<br />

Ein konkretes Beispiel: Damit im LKW Fahrtenschreiber und Co. ei-<br />

Befestigungswinkel für die Dachablage im LKW<br />

Bild: Arnold Umformtechnik<br />

nen passenden Platz finden, gibt es diverse Ablagen. Zur Befestigung<br />

der sogenannten „Dachablage“ werden spezielle Winkel benötigt.<br />

Joyson erklärt in diesem Zusammenhang „Die Winkel sind<br />

Stanz-Biegeteile aus Stahl mit einer Einpressmutter versehen. Hier<br />

kamen wir mit unseren Produktionsmöglichkeiten an Grenzen und<br />

machten uns auf die Suche nach einem externen Anbieter. Wir holten<br />

unterschiedliche Angebote ein und entschieden uns schließlich<br />

für Arnold Umformtechnik.“ Der Preis war natürlich ein entscheidendes<br />

Kriterium aber auch, dass die Experten für Kunststoffbauteile<br />

schon verschiedene Komponenten der Verbindungsexperten beziehen<br />

und hier bereits eine gute Zusammenarbeit besteht.<br />

Einbaufertige Individualmodule<br />

Mit ihrem Konzept Engineered Assemblies bietet Arnold Umformtechnik<br />

Anwendern seit einiger Zeit die Herstellung von einbaufertigen<br />

Modulen und zwar vom Engineering bis hin zur Produktion. Anfangs<br />

wurden nach kundenspezifischen Vorgaben einbaufertige<br />

Blechmodule mit integrierten Verbindungselementen (Assembly<br />

Sheet Metal) entwickelt. Mittlerweile werden weitere Varianten angeboten:<br />

Mit „Assembly Individual Modules“ werden Multimaterial-Baugruppen,<br />

Blechbiege-Stanzteile in Kombination mit Umformteilen<br />

oder Funktionsteilen hergestellt. Bei „Assembly Plastics“ entstehen<br />

zudem Modul-Lösungen, in denen eine Kunststoffkomponente<br />

den größten Modulanteil besitzt, auch für Kunststoff-Metallverbindungen,<br />

Kunststoff-Metall-Blechverbindungen<br />

oder Kunststoff-Verbindungen mit<br />

Funktionsteilen.<br />

Joyson benötigte ein Stanz-Biege-<br />

Stahlbauteil, in das Muttern eingepresst<br />

werden und das abschließend für<br />

seine Korrosionsbeständigkeit beschichtet<br />

wird. Insgesamt waren drei verschiedene Varianten<br />

der Winkel zur Befestigung der Dachablage<br />

gefragt. Bei den linken und rechten Halterungen<br />

sind die Anordnung der Muttern gespiegelt. Die zwei<br />

Winkel in der Mitte bilden die dritte Variante.<br />

Egal, welche Assembly-Variante der Anwender zur Herstellung<br />

einbaufertiger Modulbaugruppen wählt, in jedem<br />

Fall unterstützen die Verbindungsexperten von der Entwicklungsphase<br />

bis hin zum gelieferten Modul. Wie auch im Falle der<br />

Befestigungswinkel beginnt die Zusammenarbeit immer mit der<br />

Analyse der jeweiligen Modulanforderungen, geht weiter mit der<br />

Entwicklung von Komponenten sowie den notwendigen Werkzeugen<br />

bis hin zu Prototyping, Testing und der Produktionsfreigabe. Be-<br />

82 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020


EJOT Qualität verbindet ®<br />

Bild: Arnold Umformtechnik<br />

Daniel Leykauf, Director<br />

Engineered Assemblies<br />

Arnold Umformtechnik<br />

Bild: Arnold Umformtechnik<br />

EJOT<br />

FÜGE<br />

TECHNIK<br />

ratung spielte auch bei den Befestigungswinkeln eine wichtige Rolle.<br />

Ein Mitarbeiter der Firma Joyson erklärt: „Wir haben 3D-Daten<br />

und <strong>Konstruktion</strong>szeichnungen der geplanten Winkel an Arnold geliefert.<br />

Ursprünglich hatten wir die Winkel mit Schweißmuttern geplant<br />

und entsprechend angefragt. Im Beratungsgespräch zeigten<br />

unsere Ansprechpartner uns jedoch auf, dass Einpressmuttern kostengünstiger<br />

sind und noch dazu den Aufwand des gesamten Montageprozesses<br />

reduzieren.“ Es folgten eine Reihe an Tests, die bewiesen,<br />

dass die Eingriffsmuttern die gleichen Haltekräfte bieten<br />

wie die zuvor geplanten Schweißmuttern. Nach dem Testing und der<br />

Produktionsfreigabe folgte der Werkzeugbau zur Herstellung des<br />

Moduls und dann konnte die Produktion starten. Generell bieten die<br />

Verbindungsexperten Klein-, Mittel- oder Großserienproduktion an.<br />

Von den Befestigungswinkeln nimmt Joyson über die nächsten<br />

zehn Jahre jährlich ca. 180.000 Stück ab. Es gibt aber auch Projekte<br />

für die über fünf Millionen Stück jährlich hergestellt werden.<br />

Gut aufgestellte Produktion<br />

Joyson ist mit der Zusammenarbeit sehr zufrieden: „Für eine weitere<br />

Zusammenarbeit mit Arnold sind wir offen und das aktuelle Projekt<br />

stellte klar, dass der verlässliche Partner die nötige Expertise<br />

besitzt. In kommenden Projekten wäre es schön, wenn die generelle<br />

Zeitschiene etwas mehr Spielraum zulassen würde. Gerade der<br />

Werkzeugbau ist oft knifflig und erfordert einige Zeit.“<br />

Spezialisierung ist gut und sinnvoll. Wo man damit aber an Grenzen<br />

stößt, tut man gut daran, frühzeitig in der Entwicklung andere Experten<br />

mit ins Boot zu holen. Gerade in der Automobilproduktion werden<br />

immer mehr Leichtbaukomponenten eingesetzt. Diese bestehen<br />

aber meist aus einem Multimaterialmix, der andere Verbindungsmethoden<br />

als herkömmliche Lösungen wie reines Schweißen<br />

oder Schrauben notwendig macht. Dafür die notwendigen Maschinen<br />

anzuschaffen lohnt sich gerade bei kleineren und mittelgroßen<br />

Serien meist nicht. Arnold Umformtechnik stellt auch sein Wissen<br />

zu modernen Verbindungskonzepten zur Verfügung und schafft Gesamtlösungen.<br />

Die Experten können während des Entwicklungsund<br />

Fertigungsprozess beraten. Outsourcing ist daher in vielen Fällen<br />

das ideale Mittel zum Zweck.<br />

bt<br />

www.arnold-fastening.com<br />

Assembly Plastics –<br />

Modul-Lösung, in denen<br />

eine Kunststoffkomponente<br />

den größten<br />

Modulanteil besitzt<br />

Die Fügeverfahren EJOWELD ®<br />

und FDS ® unterstützen Ihre<br />

Leichtbaustrategien im<br />

Karosserie-Rohbau.<br />

• Optimale Integration der<br />

Fügetechnik in die Fertigungslinie<br />

• Sicherheit und Stabilität<br />

der Fügestellen auch unter<br />

höchsten Belastungen<br />

www.ejot.de/industrie<br />

Mehr auf Arnold TV<br />

mit Kurzlink:<br />

hier.pro/cAC1C<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020 83


WERKSTOFFE/VERFAHREN<br />

OBERFLÄCHENTECHNIK<br />

Infrarot-Strahler von Heraeus Noblelight halbieren Härtungszeit<br />

Pulver in Pulver mit Infrarot-Booster<br />

Pfosten, Behälter oder Gehäuseteile aus Metall werden durch eine Grundierung vor Korrosion<br />

geschützt und mit einem Decklack weiter veredelt. Die vollständige Härtung der beiden Lacke erfordert<br />

jedoch einigen Aufwand – und bislang viel Zeit. Infrarot-Öfen von Heraeus Noblelight tragen<br />

entscheidend dazu bei, dass Metallbeschichtungen in der Hälfte der Zeit gehärtet werden können.<br />

Dr. Marie-Luise Bopp, Projektmanagerin Marketing, Heraeus Noblelight, Kleinostheim<br />

Bauteile aus Metall durchlaufen bei der konventionellen Pulverhärtung<br />

bisher meist einen mehrstufigen Beschichtungsprozess.<br />

Zuerst werden die Teile mit Grundierungspulver beschichtet, in<br />

einen Trockenofen befördert und gehärtet. Danach wird das Decklack-Pulver<br />

aufgebracht und die Teile fahren erneut in den Trockenofen,<br />

um auszuhärten. Dieses Verfahren ist zuverlässig und wird<br />

häufig genutzt, allerdings wollen sich viele Beschichter den zeitaufwendigen<br />

doppelten Umlauf durch den Trocknungsofen nicht mehr<br />

leisten. Die Optimierung dieser zweifachen Pulverbeschichtung<br />

kann durch ein „Pulver-in-Pulver-Verfahren“ erfolgen, dessen Herzstück<br />

ein Infrarot- Booster direkt nach der ersten Beschichtung ist.<br />

Das Pulver-in-Pulver-Verfahren<br />

Anders als bei der herkömmlichen Pulverbeschichtung wird hier das<br />

Grundierungspulver aufgebracht, direkt danach durch Infrarot-Wärme<br />

aufgeschmolzen und dann das Decklack-Pulver bereits aufgetragen,<br />

während die Grundierung noch im Gelzustand ist. Danach werden<br />

die Teile mit der Grundierung auf der Gel-Stufe und der Pulver-<br />

Deckschicht in den bestehenden Trocknungsofen befördert, wo sie<br />

dann vollständigen aushärten.<br />

Dieses Verfahren erfordert also einen zusätzlichen Infrarot-Ofen, einen<br />

sogenannten Booster. Der bestehende Trocknungsofen kann<br />

weiter genutzt werden. Infrarot-Systeme übertragen große Mengen<br />

an Energie in kurzer Zeit, daher sind Infrarot-Booster in der Regel<br />

sehr kompakt gebaut und können ohne großen Aufwand in die bestehende<br />

Linie integriert werden.<br />

Anwendungsoptimierte Infrarot- und UV-Systeme für die effiziente<br />

Lackhärtung<br />

Bild: Heraeus Noblelight<br />

Effizient vernetzt bei<br />

optimalem Energieeinsatz von UV bis IR<br />

Pulver absorbiert Infrarot-Strahlung generell sehr gut, die Pulvermasse<br />

erwärmt sich daher rasch und wird erheblich schneller als im<br />

Umluftofen angeliert. Ohne Luftbewegung werden Staubeinschlüsse<br />

vermieden, das Pulver wird nicht verwirbelt oder verschleppt. Ein<br />

rasches Anschmelzen verbessert die Lackqualität und erhöht die<br />

Durchlaufgeschwindigkeit.<br />

Einige Beschichtungen erfordern eine UV-Härtung. Bei einem UV-<br />

Härtungsprozess, der Polymerisation, werden Photoinitiatoren<br />

durch intensives UV-Licht aktiviert, um sich im Bruchteil von Sekunden<br />

zu vernetzen. Damit wird das Material schnell gehärtet, die<br />

Oberfläche ist trocken, abriebfest und lässt sich sofort weiterverarbeiten.<br />

Lacke und Beschichtungen bleiben dauerhaft kratzfest und<br />

schön, wenn sie optimal gehärtet werden. Wellenlängen, UV-Lichtintensität<br />

und -Dosis müssen auf die Photoinitiatoren der Lackfor-<br />

84 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020


International exhibition and conference<br />

on the next generation of<br />

manufacturing technologies<br />

Frankfurt am Main, 10. – 13.11.2020<br />

formnext.de<br />

Gehören Sie zur Welt des<br />

Additive Manufacturing?<br />

Bild: Heraeus Noblelight<br />

Design und Software<br />

Infrarot-Wärme härtet Pulverlack besonders effizient<br />

und spart Trocknungszeit<br />

F&E<br />

Messtechnik<br />

mulierung beziehungsweise der Beschichtung abgestimmt sein.<br />

Zunehmend gibt es Beschichtungsprozesse, die von einer Kombination<br />

von UV und Infrarot profitieren. Wärme verbessert die Mobilität<br />

der Moleküle und damit das Ergebnis der Härtungsreaktion. Durch<br />

Vorwärmen des Substrats mit Infrarot-Strahlung haftet und vernetzt<br />

UV-Lack besser. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn Materialien<br />

vor der UV-Vernetzung gezielt erwärmt werden.<br />

Durch die innovative Kombination von Infrarot-Wärme mit UV-Technologien<br />

wird einerseits die Energieeffizienz der IR-Lackhärtung verbessert<br />

und andererseits die Vernetzung von UV-Lacken optimiert.<br />

Tests im hauseigenen Anwendungszentrum<br />

Heraeus Noblelight macht Infrarot- und UV-Strahlung seit vielen Jahren<br />

für Industrie und Wissenschaft nutzbar. Das hauseigene Anwendungszentrum<br />

bietet die Möglichkeit, praxisnahe Tests mit kompetenter<br />

technischer Betreuung durchzuführen. Die Tests werden zusammen<br />

mit den Kunden ausgewertet und diskutiert. Ziel ist es,<br />

den besten Strahlertyp und die beste Konfiguration für die jeweilige<br />

Anwendung zu finden – und so den Trocknungs- oder Härtungsprozess<br />

abzustimmen, der präzise und effizient zu den Anforderungen<br />

passt.<br />

bt<br />

www.heraeus-noblelight.com<br />

Dienstleistungen<br />

Pre-Processing<br />

In einer Welt, in der AM-Anwendungen rapide<br />

zunehmen, bedarf es Lösungen entlang der<br />

gesamten Prozesskette.<br />

Werden Sie Aussteller auf der Formnext.<br />

Präsentieren Sie Ihre Expertise im Fertigungsprozess<br />

und sichern Sie sich Ihren Platz in Frankfurt.<br />

Where ideas take shape.<br />

Werkstoffe<br />

Post-Processing<br />

Fertigungslösungen<br />

Details zu Anwendungsbeispielen<br />

mit Kurzlink:<br />

hier.pro/3tqib<br />

Offizieller Messehashtag<br />

#formnext<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020 85


WERKSTOFFE/VERFAHREN<br />

NEWS<br />

Exzenterschnecken von Viscotec dosieren Dicht- und Klebstoffe<br />

Dichtmittelraupen kontinuierlich auftragen<br />

Wenn der Systemanbieter Drei Bond Fertigungsanlagen<br />

zur volumetrischen Verarbeitung<br />

von Hochleistungskleb- und Dichtstoffen<br />

konzipiert, kommen vielfältige Dosiersysteme<br />

wie etwa Druck/Zeit, Kolbendosierer,<br />

Zahnradpumpen oder Exzenterschneckenpumpen<br />

zum Einsatz. Letztere bevorzugte<br />

das Unternehmen bei der technischen Realisierung<br />

einer Komplettzelle zur Dosierung<br />

von geschlossenen Dichtraupen. Der Fokus:<br />

Neben einer schonenden Dosierung sollte<br />

die Dosiertechnologie einfach und komplikationslos<br />

in den existierenden Prozess implementiert<br />

werden können. Weitere Anforderungen:<br />

Neben der exakten Menge sollten<br />

sich Dicht- und Klebstoffe scherungsarm dosieren<br />

lassen, um die Standfestigkeit der<br />

Dichtraupen zu gewährleisten. Auch sollten<br />

die in den Fertigungszellen verbauten Pumpen<br />

kontinuierlich fördern können.<br />

In Summe alles Parameter, die für den Einsatz<br />

einer Exzenterschneckenpumpen sprechen.<br />

Weitere Anforderung des Systemanbieters<br />

Drei Bond: Die implementierten Dosierpumpen<br />

dürften keinen bzw. wenig Einfluss<br />

auf das zu dosierende Medium nehmen.<br />

Die Fertigungszellen des Systemanbieters<br />

Drei Bond dienen unter anderem dazu,<br />

auf flachen Bauteilen wie etwa Ölwannen<br />

Gehäusen, in einem durchgängigen Prozess<br />

eine flüssige Dichtmittelraupe aufzutragen.<br />

Zum Einsatz kommen wahlweise Achs-Systeme<br />

oder Roboter an denen die Pumpen befestigt<br />

sind. Auch für dreidimensionale Dichtungskonturen<br />

und den Fall komplexerer Gehäusegeometrien,<br />

eignet sich die Exzenterschneckentechnologie<br />

hervorragend. Hier<br />

kann die Dosiergeschwindigkeit im laufenden<br />

Prozess variabel an die Verfahrbewegung<br />

des Roboters angepasst werden.<br />

Aufgetragen werden durch konturgetreues<br />

Abfahren des Bauteils z. B. Silikone oder<br />

Klebstoffe zwischen 1 und 4 mm Dicke. Der<br />

dann auf dem Werkstück exakt dosierte und<br />

jetzt „stehende“ Stoff wird mittels Aufpressen<br />

einer Gegenseite flach verpresst. Umgangssprachlich<br />

auch als so genannte Flüssigdichtung<br />

bekannt, kommt diese Technik<br />

beispielsweise in der Automotive-Industrie<br />

zum Einsatz und ersetzt inzwischen vielerorts<br />

die klassischen Papier- oder Gummidichtungen.<br />

Drei Bond setzt bei dieser Art Fertigungszellen<br />

vor allem auf die Exzenterschneckentechnologie<br />

von ViscoTec, weil man in<br />

punkto Raupenlänge und -kontur völlig frei<br />

ist. Für den Endkunden – beispielsweise für<br />

Kunden aus dem Automotive-Bereich – entsteht<br />

mit Blick auf Größe und Art der zu bearbeitenden<br />

Bauteile maximale Flexibilität. In<br />

der überwiegenden Zahl sind die verbauten<br />

Rotore und Statore der Pumpen und die zu<br />

applizierenden Dicht- oder Klebstoffe zu<br />

Bild: Viscotec<br />

100 % kompatibel. Für den Fall, dass seltene<br />

Stoffe appliziert werden sollen, stehen die<br />

Unternehmen im engen Dialog und machen<br />

ggf. Labortests. Das kann der Fall sein, wenn<br />

im Rahmen der Entwicklung von Elektromobilität<br />

neue Inhaltsstoffe bei den Dichtmitteln<br />

zum Einsatz kommen, die es auf Kompatibilität<br />

zu Rotor und Stator zu prüfen gilt. Das<br />

Ziel: Jedem Dosiermaterial den Rotor- und<br />

Stator-Werkstoff, der die bestmögliche Qualität<br />

sichert.<br />

bt<br />

www.viscotec.de<br />

Sembach: kleine Komponenten aus technischer Keramik für die Medizintechnikbranche<br />

Kleinstteile im Mikrospritzgussverfahren fertigen<br />

Bild: Sembach Technical Ceramics<br />

Der Keramikspezialist Sembach GmbH & Co.<br />

KG Technical Ceramics, Lauf an der Pegnitz,<br />

fertigt seit Kurzem auch im Mikrospritz -<br />

gussverfahren. Dieses Verfahren sei in der<br />

Keramikbranche noch nicht sehr verbreitet,<br />

da Herstellern von Medizintechnikgeräten<br />

und -komponenten häufig noch das Wissen<br />

über die Werkstoffe aus dem Bereich der<br />

technischen Keramik fehle. Tatsächlich bringt<br />

technische Keramik eine Reihe von positiven<br />

Eigenschaften mit, aufgrund derer sie sich<br />

hervorragend für Miniaturen, insbesondere<br />

im Medizintechnikbereich, eignet.<br />

Von Mikrospritzguss spricht man bei Komponenten,<br />

deren Gewicht etwa zwischen 0,01<br />

und 0,5 g liegt. Manche Teile sind so klein,<br />

dass sie nur mithilfe einer Lupe zu erkennen<br />

sind. Mikrospritzguss unterscheidet sich zum<br />

klassischen Spritzguss durch eine sehr kleine<br />

Einspritzeinheit, die anstelle der normal großen<br />

Einheit in der Spritzgussmaschine integriert<br />

ist. Diese Einspritzeinheit basiert auf<br />

einer anderen Technik. Es handelt sich nicht,<br />

wie sonst üblich, um eine Schneckenwelle,<br />

sondern eigentlich um eine Kolbenpresse.<br />

Deren Kolben ist so klein, dass er sehr geringe<br />

Materialmengen befördern kann. Wichtig<br />

ist dabei die Überwachung des Prozesses,<br />

die bei Mikrospritzguss auf einer normalen<br />

Spritzgussmaschine nicht zu leisten wäre.<br />

Die Auflösung ist zu grob, um Einspritz -<br />

drücke, Spritzvolumen usw. zu messen.<br />

Überwachte Prozesse sind jedoch in vielen<br />

Branchen das A und O und eine Hauptan -<br />

forderung an die Zulieferer. Mit der kleinen<br />

Einspritzeinheit ist es möglich, die minimalen<br />

Kolbenbewegungen wieder zu skalieren und<br />

damit diese Kleinstmengen zu messen und<br />

zu überwachen. Typische Kleinstteile aus<br />

Mikrospritzguss sind z. B. Miniaturdurch -<br />

führungen für Herzschrittmacher, Spitzen für<br />

Endoskope für minimalinvasive Eingriffe oder<br />

Werkzeuge für Miniaturbauteile.<br />

bec<br />

www.sembach.de<br />

86 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020


NEWS<br />

WERKSTOFFE/VERFAHREN<br />

RCT Reichelt Chemietechnik: Polyetherketone als Werkstoffe<br />

Hochleistungskunststoffe für Extrembedingungen<br />

Polyetherketone sind moderne Hochleistungskunststoffe,<br />

die als besonders belastbar<br />

und temperaturbeständig gelten. Der Name<br />

mag exotisch klingen, doch hat sicherlich<br />

jeder schon einmal den High-Tech-Werkstoff<br />

im Alltag verwendet. So werden Polyether -<br />

ketone beispielsweise als Werkstoff für<br />

Zahn implantate und künstliche Hüftgelenke<br />

verwendet. Auch in Getrieben von Fahr -<br />

zeugen oder im Hitzeschutzschild von Flugzeugen<br />

findet sich der Kunststoff wieder.<br />

Polyetherketone, kurz PEK, sind überaus<br />

temperaturbeständig und chemikalienresis-<br />

Bild: RCT Reichelt Chemietechnik<br />

tent. Auch ihre mechanischen Eigenschaften,<br />

ihre Festigkeit, Steifigkeit und Stabilität, sind<br />

hervorragend. Darüber hinaus sind sie strahlungsresistent<br />

und biokompatibel, können<br />

also auch in der Medizintechnik verwendet<br />

werden. PEK haben jedoch einen gewich -<br />

tigen Nachteil, der verhindert, dass sie nicht<br />

viel häufiger eingesetzt werden: ihre Herstellungskosten.<br />

Im Gegensatz zu Massen -<br />

kunststoffen wie Polyethylen (PE) oder Polypropylen<br />

(PP) sind sie sehr teuer in der<br />

Herstellung und werden daher nur für Spezialanwendungen<br />

produziert. Welche Spezialanwendungen<br />

das sind, wie PEK synthe -<br />

tisiert werden und wie ihre bekanntesten<br />

Vertreter heißen, erfahren Sie im Artikel<br />

„Polyetherketone – eine Gruppe moderner<br />

Kunststoffe für höhere Temperaturen“ der<br />

RCT Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.,<br />

Heidelberg, unter hier.pro/KYkhq. bec<br />

www.rct-online.de<br />

IIoT-vernetzter Drehmomentschlüssel Manoskop 766 von Stahlwille<br />

Schlüssel mit Zukunft<br />

Bild: Brütsch/Rüegger, Stahlwille<br />

Der Drehmomentspezialist Stahlwille und<br />

der Systemanbieter Brütsch/Rüegger Tools<br />

kooperieren bei der intelligenten Vernetzung<br />

von Drehmomentwerkzeug mit mobilen oder<br />

stationären Endgeräten auf Basis der digitalen<br />

IIoT-Plattform Jellix. Im Mittelpunkt steht<br />

die Anbindung des elektromechanischen<br />

Drehmomentschlüssels Manoskop 766 von<br />

Stahlwille über eine neue App an Jellix.<br />

Hierbei handelt es sich um eine offene und<br />

komplett digitale IIoT-Plattform, gemeinsam<br />

entwickelt mit Brütsch/Rüegger Tools. Jellix<br />

ermöglicht Unternehmen ihre Produktivität<br />

und Produkte entlang ihrer gesamten Wertschöpfungskette<br />

auf das nächste Level zu<br />

befördern. Die gemeinsam entwickelte App<br />

ist künftig im Jellix Marketplace erhältlich.<br />

Schon bisher hat der Drehmomentschlüssel<br />

von Stahlwille die Messwerte einzelner<br />

Schraubvorgänge dokumentiert. Mit der neuen<br />

Lösung werden diese Daten automatisch<br />

und in Echtzeit auch den Schraubobjekten<br />

direkt zugeordnet.<br />

Eine wesentliche Komponente der jetzt<br />

vorgestellten Lösung ist der Drehwinkel-/<br />

Drehmomentschlüssel Manoskop 766 samt<br />

Funkmodul. Mit bidirektionaler Schnittstelle<br />

und Open-Source-API wird das Werkzeug in<br />

Industrie-4.0-Umgebungen integriert und<br />

kommuniziert hier mit anderen Geräten und<br />

Systemen. Der Schlüssel kann Daten für Verschraubungen<br />

über Funk erhalten. Dabei ist<br />

der Schlüssel intuitiv zu bedienen, und erfüllt<br />

hohe Ansprüche an die geforderte Präzision.<br />

Den abgeschlossenen Schraubfall meldet er<br />

sowohl optisch als auch mit dem markanten<br />

und von Werkern geschätzten „Klick“ eines<br />

mechanischen Drehmomentschlüssels.<br />

Die Daten aus dem Manoskop 766 werden<br />

auf der Plattform Jellix gesammelt, beispielsweise<br />

für die Qualitätskontrolle. Die Nutzung<br />

der Applikation erfordert keinen Aufwand zur<br />

Anpassung vorhandener IT-Systeme. Eine<br />

neue, übersichtliche App für mobile Endge -<br />

räte ermöglicht den Zugriff auf alle Daten in<br />

Echtzeit und an jedem Ort.<br />

bt<br />

www.brw-tools.de<br />

Technische Gläser und Glas-Touch-Baugruppen von Berliner Glas<br />

Glas mit besonderer Haptik, Form und Funktionalität<br />

Auch in der Industrieautomation ist Glas ein<br />

wertvoller Hightech-Werkstoff. Transparent,<br />

leicht zu reinigen, hart und robust. In Kombination<br />

mit Folien oder elektronischen Schaltund<br />

Tastelementen wird der Funktionsumfang<br />

von Glasoberflächen erheblich erweitert, z. B.<br />

für Sicherheitsgläser oder Touch-Steuerungen.<br />

Entspiegelt und für Touch-Anwendungen<br />

optimiert verleiht die Berliner Glas KGaA<br />

Herbert Kubatz GmbH & Co., Berlin, der Oberfläche<br />

eine angenehme Haptik, zudem wird<br />

die Sichtbarkeit von Fingerabdrücken und<br />

Verunreinigungen reduziert, dies ist ideal für<br />

die Touch-Applikationen.<br />

Die Business Unit Technische Gläser der<br />

Berliner-Glas-Gruppe ist erstmalig mit ihrem<br />

Portfolio auf der All About Automation<br />

Friedrichshafen vertreten und stellt diverse<br />

Komponenten und Systeme vor. Glas-Touch-<br />

Baugruppen, Displayglas sowie strukturierte<br />

Abdeckscheiben für Anzeigeelemente oder<br />

Armaturenabdeckungen sind in allen Märkten<br />

zu finden, in denen Glas als vielseitiges<br />

Bild: Berliner Glas<br />

Hightech-Material zum Einsatz kommt. Der<br />

Bereich Technische Gläser der Berliner-Glas-<br />

Gruppe hat sich auf die Bearbeitung<br />

von technischem Glas spezialisiert. Das<br />

Unternehmen gibt Flachgläsern individuelle<br />

Formen und veredelt sie nach Bedarf. Dabei<br />

wird Glas geätzt, beschichtet, bedruckt, CNCbearbeitet,<br />

laminiert und gehärtet. Vor allem<br />

im Kombinieren dieser Veredelungstechniken<br />

zeichnet sich das Unternehmen aus. Dadurch<br />

können Gläser gefertigt werden, die unterschiedliche<br />

Funktionen vereinen – je nach<br />

Anwenderanforderung und Einsatzfall. bec<br />

www.berlinerglas.de<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020 87


<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> präsentiert Ihnen Partner für Engineering<br />

3D-Druck Elektrotechnik<br />

Bussysteme Automatisierung<br />

Weiterbildung Steuerungen<br />

Verbindungstechnik<br />

Werkstoffe Pneumatik<br />

PLM/CAD/CAE<br />

Kupplungen/Bremsen<br />

Verfahren<br />

Dienstleistungen<br />

Hier finden Sie leistungsstarke Lieferanten, Dienstleister und<br />

kompetente lösungsorientierte Partner für Engineering!<br />

Weitere Fakten zu Unternehmen, Details zum Angebots- und<br />

Leistungsspektrum finden Sie im Firmenverzeichnis auf kem.de.<br />

Unter folgendem Link gelangen Sie zur Übersicht aller Online-<br />

Firmenprofile.<br />

Bookmark!<br />

www.kem.de/firmenverzeichnis<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

Bauer Gear Motor GmbH<br />

www.bauergears.com<br />

Innovation seit 1927<br />

Die Ingenieure von Bauer Gear Motor entwickeln seit<br />

über 90 Jahren hochwertige, extrem zuverlässige und<br />

energieeffiziente Getriebemotoren welche über ein<br />

weltweites Vertriebsnetz angeboten werden.<br />

Unsere Produkte<br />

• Stirnrad- und Flachgetriebemotoren<br />

• Kegelrad- und Schneckengetriebemotoren<br />

• Hängebahngetriebemotoren und Aseptikantriebe<br />

• Kundenspezifische Lösungen für alle Applikationen<br />

Die Antriebslösungen von Bauer kommen weitläufig in<br />

allen bedeutenden Märkten in einer Vielzahl von Anwendungen<br />

zum Einsatz, wie z.B. Nahrungsmittel und Getränke,<br />

Energie, Abwasser, Beton, Metalle und Fördertechnik.<br />

Dr. Fritz Faulhaber GmbH & Co. KG<br />

www.faulhaber.com/de<br />

Antriebslösungen an der Grenze des technisch Machbaren<br />

mit einzigartiger Zuverlässigkeit und Präzision –<br />

dafür steht FAULHABER. Der Antriebsspezialist ist eines<br />

der innovativsten Unternehmen Deutschlands und bietet<br />

das weltweit umfangreichste Portfolio an Miniaturund<br />

Mikroantriebstechnologien. Vom leistungsstarken<br />

DC-Motor mit 200 mNm Dauerdrehmoment bis zum<br />

filigranen Mikroantrieb mit 1,9 mm Außendurchmesser<br />

umfasst das FAULHABER Standardportfolio mehr als 25<br />

Mio. Möglichkeiten, ein optimales Antriebssystem für<br />

eine Anwendung zusammenzustellen. Dieser Technologiebaukasten<br />

ist zugleich die Basis für Modifikationen,<br />

um auf besondere Kundenwünsche hinsichtlich Sonderausführungen<br />

eingehen zu können.<br />

REIFF Technische Produkte GmbH<br />

www.reiff-tp.com, www.reiff-tpshop.com<br />

REIFF Technische Produkte ist Partner der Industrie –<br />

über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg. Als<br />

Entwicklungspartner, Beschaffungsspezialist und<br />

Systemlieferant bündelt REIFF technische Kompetenz.<br />

Mehr als 140.000 Produkte aus den Bereichen<br />

Antriebstechnik, Dichtungstechnik, Klebetechnik,<br />

Kunststofftechnik, Profiltechnik, Schlauchtechnik<br />

und Schwingungsdämpfung runden das Portfolio ab.<br />

Ergänzend zum Produktspektrum des globalen Lieferantennetzwerks<br />

aus Marken- und Spezialanbietern,<br />

wird durch gezielte Eigenfertigung auch Herstellerkompetenz<br />

mit eingebracht.<br />

• Kompetenz Technik • Partner der Industrie<br />

• Stark in Sortiment & Beratung<br />

BÜRSTEN<br />

DICHTUNGSTECHNIK<br />

FEDERN<br />

KULLEN-KOTI GmbH<br />

www.kullen.de<br />

Technische Bürsten, die perfekt passen – Kullen-Koti<br />

ist der innovative Lösungspartner weltweit. Seit über<br />

100 Jahren.<br />

Für kundenspezifische industrielle Anwendungen in<br />

jeder Branche bietet Kullen-Koti genau die richtige<br />

Bürste – bis hin zu individuellen Sonderlösungen.<br />

Kullen-Koti macht die Auswahl und Realisierung der<br />

besseren Lösung einfacher, schneller und sicherer –<br />

durch Expertenkompetenz und eines der größten Produktprogramme<br />

der Welt.<br />

Bürstentechnologie von Kullen-Koti – für mehr Produktivität,<br />

Sicherheit und Wirtschaftlichkeit in vielen<br />

Prozessen und für hocheffiziente Anwendungslösungen<br />

der Zukunft.<br />

88 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020<br />

GFD – Gesellschaft für Dichtungstechnik mbH<br />

www.gfd-dichtungen.de<br />

GFD-Gesellschaft für Dichtungstechnik mbH entwickelt<br />

und produziert Dichtungen und Dichtelemente für<br />

höchste Anforderungen und extreme Betriebsbedingungen.<br />

Die GFD Dichtungen- und Dichtelemente werden<br />

seit Jahren in den unterschiedlichsten Branchen mit<br />

Erfolg eingesetzt. Sei es z. B in der Armaturenindustrie,<br />

in der Werkzeugmaschinenindustrie, in Pumpen- und<br />

Verdichtern, in der chemischen Industrie sowie in der<br />

Lebensmittelindustrie und in vielen weiteren Branchen.<br />

Lieferprogramm:<br />

– Federelastische PTFE-Dichtungen<br />

– Metall-O- und C-Ringe<br />

– Radialwellendichtringe mit PTFE-Dichtlippe und<br />

Edelstahlgehäuse<br />

Schweizer GmbH & Co. KG<br />

www.schweizer-federn.de<br />

Die Schweizer GmbH & Co. KG aus Reutlingen bietet<br />

bereits seit 1986 technische Federn in allen Variationen.<br />

Am Rande der schwäbischen Alb fertigen ca. 120 Mitarbeiter<br />

hochwertige Drahtfedern und Stanzbiegeteile<br />

aus allen gängigen Federmaterialien in Klein- und Großserien.<br />

Das umfangreiche Produktportfolio der Schweizer<br />

GmbH & Co. KG umfasst:<br />

• Druck-, Zug- und Schenkelfedern<br />

• Draht- und Stanzbiegeteile<br />

• Mikrofedern und Laserschneidteile


PARTNER FÜR ENGINEERING<br />

FLUIDTECH<br />

<br />

MASCHINENELEMENTE<br />

RCT® Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

www.rct-online.de<br />

Reichelt Chemietechnik steht für das Prinzip<br />

„Angebot und Vertrieb der kleinen Quantität“ gepaart<br />

mit einer viele Bereiche umfassenden Produktvielfalt<br />

und einem hohen technischen Beratungsservice.<br />

Das Angebot von Reichelt Chemietechnik umfasst<br />

ca. 80 000 Artikel, die aus den Bereichen Schlauchtechnik,<br />

Verbindungselemente, Durchflusstechnik,<br />

Labortechnik, Halbzeuge, Befestigungselemente,<br />

Filtration und Antriebstechnik stammen.<br />

Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

Englerstraße 18, 69126 Heidelberg<br />

Tel. 0 62 21/3 12 50, info@rct-online.de<br />

ElringKlinger Kunststofftechnik GmbH<br />

www.elringklinger-kunststoff.de<br />

ElringKlinger Kunststofftechnik ist weltweiter<br />

Technologieführer und Entwicklungspartner für<br />

• Dichtungen • <strong>Konstruktion</strong>selemente<br />

• Module • Baugruppen<br />

aus innovativen Hochleistungs-Kunststoffen.<br />

Maßgeschneiderte Lösungen für nahezu alle Branchen<br />

wie Automotive, Chemie- u. Prozesstechnik, Energie,<br />

Food & Pharma, Maschinenbau, Medical & Life Science,<br />

Luft- und Raumfahrt, Oil & Gas und Optik werden an<br />

5 Standorten entwickelt und gefertigt.<br />

Ein breites Standard-Produktportfolio an Dichtungen<br />

und <strong>Konstruktion</strong>selementen ist bequem über<br />

shop.elringklinger-kunststoff.de erhältlich.<br />

Smalley Europa<br />

www. smalley.com/de<br />

Das vor mehr als 50 Jahren gegründete Unternehmen<br />

Smalley Steel Ring Company ist zum Weltmarktführer<br />

bei der Fertigung und Entwicklung von Spirolox<br />

Sicherungsringen, Schnappringen mit einheitlichem<br />

Querschnitt und Wellenfedern geworden. Smalley hat<br />

mit der Einführung modernster Produkte die Messlatte<br />

vorgegeben und wird alles dafür tun, dass seine<br />

Innovationen den Weg in die Zukunft auch weiterhin<br />

aufzeigen.<br />

SPANNTECHNIK<br />

TROCKNUNGSANLAGEN<br />

VERBINDUNGSTECHNIK<br />

SPANNTECHNIK mit<br />

SYSTEM<br />

D. Mengemann<br />

www.d-mengemann-spanntechnik.com<br />

Seit vielen Jahren sind wir auf dem Gebiet der Werkstückspannung<br />

für kleine und bis zu großen Werkstücken<br />

auf Bearbeitungszentren, Fräsmaschinen und<br />

Portal- oder Lateral-Fräswerke erfolgreich tätig.<br />

Beginnend mit<br />

– Beratung über Entwicklung<br />

– <strong>Konstruktion</strong> bis hin zur Fertigung<br />

werden auch die bisherigen Erfahrungen des Kunden<br />

mit in eine optimale Spannlösung berüchsichtigt.<br />

Sie erreichen uns unter:<br />

Tel. Mobil: 01 72/2 68 22 52<br />

E-Mail: d-mengemann-spanntechnik@t-online.de<br />

Harter GmbH<br />

www.besser-trocknen.de<br />

Die Kunst des Trocknens<br />

Die von Harter entwickelte Kondensationstrocknung<br />

mit Wärmepumpe vereint scheinbar widersprüchliche<br />

Qualitäten: niedrige Temperaturen, schonende Trocknung,<br />

hochwertige Ergebnisse, kurze Trocknungszeiten,<br />

individuelle Luftführung, integrierte Wärmepumpentechnik,<br />

energetisch geschlossenes System. Trocknungsanlagen<br />

Airgenex®, AIRGENEX®med und<br />

AIRGENEX®food für mehr Innovation.<br />

Ferdinand Gross GmbH & Co. KG<br />

www.schrauben-gross.de<br />

Ferdinand Gross ist Spezialist für Verbindungstechnik<br />

und C-Teile-Management und bietet Kunden und<br />

Partnern aus der Industrie maßgeschneiderte Dienstleistungen.<br />

Unser Sortiment reicht von Verbindungselementen<br />

über Werkzeuge bis zu Sonder anfertigungen.<br />

Wir sorgen für schnellste Verfügbarkeit von über<br />

107 000 Artikeln. Im Bereich C-Teile-Management<br />

bietet Ferdinand Gross kunden spezifische Lösungen<br />

zur Senkung Ihrer Beschaffungs kosten um bis zu 70 %.<br />

WEITERBILDUNG<br />

Fakten zu Unternehmen, Details zu Angebots- und Leistungsspektrum finden<br />

Sie im Firmenverzeichnis auf kem.de.<br />

Unter folgendem Link gelangen Sie zur Übersicht aller Online-Firmenprofile.<br />

Bookmark!<br />

www.kem.de/firmenverzeichnis<br />

Technische Akademie Esslingen – TAE<br />

www.tae.de<br />

Die Technische Akademie Esslingen (TAE) mit Sitz in<br />

Ostfildern – nahe der Landeshauptstadt Stuttgart – ist<br />

seit über 60 Jahren für Unternehmen und Privatpersonen<br />

internationaler Partner für effektive Fort- und<br />

Weiterbildung.<br />

Mit rund 1000 Veranstaltungen, einem Kompetenznetzwerk<br />

von mehr als 4000 Referenten und über<br />

10 000 Teilnehmern pro Jahr gehören wir zu den größten<br />

Weiterbildungsanbietern im deutschsprachigen Raum.<br />

Auch in den Bereichen Studium und Ausbildung bietet<br />

die TAE jahrzehntelange Erfahrung. Sie finden bei uns<br />

berufsbegleitende Bachelor-, Master- und Online-<br />

Studiengänge, mit denen Sie Beruf und Studium perfekt<br />

verbinden.<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020 89


INSERENTENVERZEICHNIS<br />

IMPRESSUM<br />

Bauer Gear Motor GmbH,<br />

Esslingen....................................<br />

88<br />

Chr. Mayr GmbH + Co. KG<br />

Antriebstechnik, Mauerstetten 61<br />

D. Mengemann Spanntechnik<br />

GmbH, Frankfurt ......................... 89<br />

Deutsche Hochschulwerbung und<br />

-vertriebs GmbH, Düsseldorf 73<br />

EJOT GmbH & Co.KG Geschäftsbereich<br />

Verbindungstechnik,<br />

Bad Berleburg ............................ 83<br />

ElringKlinger Kunststofftechnik<br />

GmbH, Bietigheim-Bissingen 89<br />

EPLAN Software & Service<br />

GmbH & Co. KG, Monheim 25<br />

Dr. Fritz Faulhaber<br />

GmbH&Co.KG, Schönaich 88<br />

Franke GmbH, Aalen 41<br />

GFD-Gesellschaft für Dichtungstechnik<br />

mbH, Brackenheim 88<br />

BEILAGENHINWEIS<br />

Bihl + Wiedemann GmbH, Mannheim<br />

sowie einer Teilauflage ein Prospekt der Firma:<br />

Hoppe Unternehmensberatung, Heusenstamm<br />

Wir bitten unsere Leser um freundliche Beachtung.<br />

Engineering-Know-how<br />

regelmäßig?<br />

VORSCHAU<br />

Das<br />

Engineering<br />

Magazin<br />

Digitale und reale Dimensionen innovativer Produkte<br />

Schlank<br />

produzieren<br />

Schaltschrankbau<br />

Seite 56<br />

04 2020<br />

Sensoren sind die Sinnesorgane von Industrie 4.0 und<br />

Schleifringe bringen I4.0 in den „letzten Winkel“ jeder<br />

Maschine<br />

www.kem.de<br />

Titelstory – Seite 36<br />

Eisenkern im Griff<br />

bei bürstenlosen Motoren<br />

Ausfall<br />

vermeiden<br />

Dichtungen<br />

Seite 64<br />

Hürden<br />

überwinden<br />

Verbindungstechnik<br />

Seite 80<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020 1<br />

Im Gespräch | „Eine Menge ethischer Chancen von KI“<br />

Prof. Christoph Lütge, Leiter des IEAI an der TU München – Seite 12<br />

Ferdinand Gross GmbH & Co KG,<br />

Leinfelden-Echterdingen 89<br />

Herbert Hänchen GmbH & Co. KG,<br />

Ostfildern....................................<br />

11<br />

Harter GmbH, Stiefenhofen 89<br />

Heraeus Noblelight GmbH,<br />

Kleinostheim .............................. 59<br />

Höhl & Westhoff GmbH,<br />

Wuppertal...................................<br />

71<br />

igus GmbH, Köln ........................ 19<br />

ILME GmbH Elektrotechnische<br />

Handelsgesellschaft, Wiehl 57<br />

ITM UNITEC GmbH, Backnang 51<br />

Köhler + Partner GmbH,<br />

Buchholz...............................<br />

29_35<br />

KULLEN-KOTI GmbH,<br />

Reutlingen ............................. 88,92<br />

Mesago Messe Frankfurt GmbH,<br />

Stuttgart ..................................... 85<br />

Messe Erfurt GmbH, Erfurt 63<br />

Online finden Sie uns unter<br />

www.kem.de, auf Twitter unter<br />

@<strong>KEM</strong><strong>Konstruktion</strong><br />

Bild: Rüdiger J. Vogel/ Konradin Mediengruppe<br />

Metrofunkkabel-Union GmbH,<br />

Berlin .......................................... 91<br />

MICRO-EPSILON-MESS- TECHNIK<br />

GmbH & Co. KG, Ortenburg 3<br />

F.H. Papenmeier GmbH & Co. KG,<br />

Schwerte .................................... 49<br />

R + W Antriebselemente GmbH,<br />

Wörth ........................................... 2<br />

Rafi GmbH & Co. KG, Berg 69<br />

RCT Reichelt Chemietechnik<br />

GmbH + Co., Heidelberg 89<br />

Reed Exhibitions Deutschland<br />

GmbH, Düsseldorf ..................... 27<br />

REIFF Technische Produkte<br />

GmbH, Reutlingen ...................... 88<br />

J.Schmalz GmbH, Glatten 71<br />

Schweizer GmbH & Co.KG,<br />

Reutlingen .................................. 88<br />

Smalley Steel Ring Company,<br />

US-Lake Zurich, IL ................... 5,89<br />

Walter Stauffenberg<br />

GmbH & Co. KG, Werdohl 77<br />

Technische Akademie<br />

Esslingen e.V., Ostfildern 89<br />

Tünkers Maschinenbau GmbH,<br />

Ratingen ..................................... 21<br />

untitled exhibitions GmbH,<br />

Stuttgart ...................................... 17<br />

Die <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> liefert monatlich Trend- und Praxiswissen für<br />

die Produktentwicklung. Schwerpunkte liegen auf dem Maschinenund<br />

Anlagenbau, Sonderausgaben beleuchten detailliert auch an-<br />

Branchen und Fachgebiete sowie Sonderthemen wie das<br />

grenzende<br />

Systems Engineering und die Automobilkonstruktion. Wenn Sie an<br />

einem Probeexemplar interessiert sind, schicken Sie uns doch ein<br />

Mail mit dem Betreff „Probe <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>“ an:<br />

kem.redaktion@konradin.de<br />

Gebhard und Lothar Kübler stellten sich im<br />

<strong>KEM</strong>- Porträt den Fragen der Redaktion. Für die beiden<br />

Geschäftsführer der Fritz Kübler GmbH ist die Digitalisierung<br />

einer der wichtigsten Trends, der insbesondere<br />

Sensor- und Schleifring-Hersteller betrifft. Durch<br />

Industrie 4.0 wächst der Bedarf, Sensoren an noch<br />

mehr Stellen einer Maschine anzubringen. Es werden<br />

auch mehr Daten übertragen, was wiederum für die<br />

Schleifringe neue zusätzliche Aufgaben zur<br />

Datenübertragung mit sich bringt – Stichworte sind<br />

hier digitale und Echtzeitdaten.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> 05/2020 erscheint am 26.05.2020<br />

INFO<br />

ISSN 1612–7226<br />

Herausgeberin: Katja Kohlhammer<br />

Verlag:<br />

Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />

Ernst-Mey-Straße 8,<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />

Geschäftsführer: Peter Dilger<br />

Verlagsleiter: Peter Dilger<br />

Redaktion:<br />

Chefredakteur:<br />

Dipl.-Ing. Michael Corban (co), Phone + 49 711 7594–417<br />

Stellvertretende Chefredakteure:<br />

Dipl.-Ing. Andreas Gees (ge), Phone +49 711 7594–293;<br />

Johannes Gillar (jg), Phone + 49 711 7594–431<br />

Korrespondent:<br />

Nico Schröder M.A. (sc), Phone +49 170 6401879<br />

Redakteure:<br />

Dr.-Ing. Ralf Beck (bec), Phone +49 711 7594–424;<br />

Evelin Eitelmann (eve), Phone +49 711 7594–4653;<br />

Jörn Kehle (jke), Phone +49 711 7594–407;<br />

Irene Knap B.A. (ik), Phone +49 711 7594–446;<br />

Bettina Tomppert (bt), Phone +49 711 7594–286<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Carmelina Weber<br />

Phone +49 711 7594–257, Fax: –1257<br />

carmelina.weber@konradin.de<br />

Layout:<br />

Ana Turina, Phone +49 711 7594–273<br />

Gesamtanzeigenleiter:<br />

Andreas Hugel, Phone +49 711 7594–472<br />

Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 55 vom 1.10.2019<br />

Auftragsmanagement:<br />

Annemarie Olender, Phone +49 711 7594–319<br />

Leserservice:<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>,<br />

Phone +49 711 7252–209<br />

E-Mail: konradinversand@zenit-presse.de<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> erscheint monatlich und wird kostenlos<br />

nur an qualifizierte Empfänger geliefert.<br />

Bezugspreise: Inland 84,90 € inkl. Versandkosten und<br />

MwSt.; Ausland: 84,90 € inkl. Versandkosten.<br />

Einzelverkaufspreis: 8,60 € inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten.<br />

Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals vier<br />

Wochen zum Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt<br />

werden. Nach Ablauf des ersten Jahres gilt eine Kündigungsfrist<br />

von jeweils vier Wochen zum Quartalsende.<br />

Auslandsvertretungen:<br />

Großbritannien: Jens Smith Partner ship, The Court, Long<br />

Sutton, GB-Hook, Hampshire RG29 1TA, Phone 01256<br />

862589, Fax 01256 862182, E-Mail: media@jens.demon.<br />

co.uk USA: TD.A. Fox Advertising Sales, Inc., Detlef Fox, 5<br />

Penn Plaza, 19th Floor, New York, NY 10001, Phone +1 212<br />

8963881, Fax +1 212 6293988, detleffox@comcast.net<br />

Gekennzeichnete Artikel stellen die Meinung des Autors,<br />

nicht unbedingt die der Redaktion dar. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte keine Gewähr. Alle in <strong>KEM</strong><br />

<strong>Konstruktion</strong> erscheinenden Beiträge sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen, vorbehalten.<br />

Reproduktionen gleich welcher Art, nur mit schriftlicher<br />

Genehmigung des Verlages.<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />

Druck: Konradin Druck GmbH, Leinfelden-Echterdingen.<br />

Printed in Germany.<br />

© 2020 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />

Leinfelden-Echterdingen.<br />

EDA<br />

90 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020


Die DNA von Metrofunk<br />

sichert bei Hitze<br />

und Geschwindigkeit<br />

Metrofunk Kabel-Union GmbH<br />

Lepsiusstraße 89, D-12165 Berlin, Tel. 030 79 01 86 0<br />

info@metrofunk.de – www.metrofunk.de<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020 91


92 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 04 2020

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