Stadtjournal 02/2020
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18 kremsstadtjournal
kremskultur
Museumsobjekte auf Reisen
Die 500 Jahre alten Apothekergefäße (Foto:
Peter Böttcher) sind Highlights der Sammlungspräsentationen
im museumkrems.
Sabine Laz (li.) mit Wolfram Krug von den
Landessammlungen und Doris Denk beim
Sichten der Bilder für die Wachau-Ausstellung
in der Landesgalerie Niederösterreich
Tausende Schätze werden in den Depots des
museumkrems aufbewahrt. Viele von ihnen
sind nicht nur für das museumkrems von
Bedeutung. Das zeigen zahlreiche Leihanfragen
renommierter Ausstellungshäuser.
Sie sind in der Fachwelt sehr berühmt:
die 500 Jahre alten Apothekergefäße
aus dem ehemaligen Bestand der alten
Kremser Adlerapotheke. Sie sind Highlights
der Sammlungspräsentationen
im museumkrems. Derzeit allerdings
sind drei dieser Gefäße verreist, und
zwar nach Speyer (Deutschland), wo sie
im Historischen Museum der Pfalz in
der Ausstellung Medicus. Die Macht
des Wissens gezeigt werden. „Von diesen
Gefäßen sind insgesamt nur 14
erhalten, sieben davon sind allein im
Bestand der Stadt“, sagt Museumsleiterin
Sabine Laz.
Die städtischen Depots sind voll mit
Kunstgegenständen und Gemälden,
historischen Alltagsgegenständen und
Werkzeugen, Relikten aus Kirchen
und öffentlichen Gebäuden. „Mehr
als 15.000 solcher Objekte finden sich
in den Depots, von diesen ist aber nur
ein kleiner Teil, nämlich etwa 500, im
museumkrems ausgestellt“, erklärt Laz.
Leihanfragen bieten die Möglichkeit,
auch verborgene Objekte in
der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Die kommende Ausstellung Wachau.
Die Entdeckung eines Welterbes in
der Landesgalerie NÖ (ab 16. Mai)
etwa hat die Auseinandersetzung
der LandschaftsmalerInnen des 19.
Jahrhunderts mit der Wachau zum
Thema. Hier werden zahlreiche Bilder
aus dem museumkrems zu sehen
sein, vor allem solche aus dem
Nachlass von Maximilian Suppantschitsch.
Die Schallaburg greift für die nächste
Ausstellung Donau – Menschen,
Schätze & Kulturen (ab 28. März)
auf Leihgaben aus Krems zurück,
ebenso das Urgeschichte museum im
Schloss Asparn/Zaya für die Ausstellung
Achtung Baustelle. Bauen
und Wohnen im Mittelalter (ab 18.
April). Auch die Österreichische Galerie
Belvedere hat für die geplante
Ausstellung An der Schwelle zur Renaissance.
Die Kunst der Dürerzeit in
Österreich um Leihgaben angefragt.
Diese Beispiele machen einmal mehr
deutlich, dass der Ruf der Kulturstadt
Krems weit über die Landesgrenzen
hinausstrahlt. Um diese
Schätze noch deutlicher sichtbar zu
machen, hat die Stadt die Depotoffensive
gestartet, großzügig unterstützt
vom Land Niederösterreich.
Gut vernetzt ist das museumkrems
mit anderen regionalen Museen.
Darüber hinaus gibt es immer wieder
Kooperationen mit wissenschaftlichen
Einrichtungen, wie etwa der
Donau-Universität oder der Universität
für Angewandte Kunst, die im
museumkrems eine reiche Quelle für
Forschungsprojekte finden.
„All diese Aktivitäten dienen dazu,
die Geschichte der Stadt Krems und
deren Bürger und Künstler sichtbar
zu machen. Schließlich waren es die
Kremser Bürger, mit deren Hilfe das
städtische Museum Ende des 19. Jahrhunderts
gegründet wurde. Deren
Schenkungen stellen noch heute den
Kern der Sammlung dar“, betont Sabine
Laz. „Wir wollen diesen reichen
Schatz noch stärker ins Bewusstsein
der Öffentlichkeit rücken.“