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Credit Management

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Der<br />

Offizielles Organ des Vereins für <strong>Credit</strong> <strong>Management</strong> e.V.<br />

Ausgabe 1/2006<br />

<strong>Credit</strong>Manager<br />

CCM AWARD 2006<br />

Internationales Kreditrisikomanagement<br />

Bundesagentur für Arbeit aktualisiert<br />

Berufsbild „Kreditmanager“<br />

SOX + SOA und ihre Auswirkungen auf das<br />

<strong>Credit</strong> <strong>Management</strong><br />

Alles für den richtigen Kunden


VEREIN für CREDIT MANAGEMENT e.V.<br />

Qualifi zierungsprogramm zum<br />

Certifi ed <strong>Credit</strong> Manager ®<br />

Bochum 2006<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter:<br />

Verein für <strong>Credit</strong> <strong>Management</strong> e.V.<br />

Siemensstraße 31<br />

D-47533 Kleve<br />

Tel.: 02821-775785<br />

Fax.: 02821-775775<br />

www.credit-manager.de<br />

sekretariat@credit-manager.de<br />

FACHHOCHSCHULE BOCHUM<br />

UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES<br />

CREDIT MANAGEMENT


First Words CM Inhalt<br />

Liebe Mitglieder,<br />

liebe <strong>Credit</strong> Manager und <strong>Credit</strong> Managerinnen,<br />

der <strong>Credit</strong> <strong>Management</strong> Crashkursus<br />

„CM Praxis“: Ende Februar ist<br />

es Jahr für Jahr so weit, selbst für<br />

erfahrende <strong>Credit</strong> Manager und<br />

Dozenten ist es immer wieder der<br />

„<strong>Credit</strong> <strong>Management</strong> Tag des Jahres“,<br />

konstatiert Prof. Dr. Bernd<br />

Weiß. Wo und wann sonst erhält<br />

man innerhalb von acht Stunden so<br />

viel geballtes und praxisorientiertes<br />

Wissen wie in der letzten Veranstaltung<br />

innerhalb des Certified<br />

<strong>Credit</strong> <strong>Management</strong> Programms?<br />

Der Tag, an dem die Absolventen<br />

ihre Projektarbeiten vorstellen.<br />

Auch in diesem Jahr war es wieder<br />

einmal ein großes Vergnügen für<br />

den Prüfungsausschuss, die Arbeiten<br />

abzunehmen.<br />

Gut, besser, Bolik: Nicht nur Ihre<br />

Projektarbeit zum Thema „Ableitung<br />

von finanzwirtschaftlichen<br />

Performance Kriterien der Hauptwirtschaftszweige<br />

zur Relativierung<br />

von branchenbezogenen Jahresabschlussanalysen“<br />

schoss den<br />

Vogel ab, auch die Noten ihrer<br />

Klausuren spiegelten ihre Fähigkeiten<br />

wider. Mit der Gesamtnote<br />

von 1,25 schloss Frau Bolik als<br />

beste Teilnehmerin den Zertifizierungslehrgang<br />

ab. Toll ...<br />

Der CCM ® h.c. wurde in diesem<br />

Jahr an einen ganz besonderen<br />

Kollegen verliehen – an Herrn Rudlof<br />

Keßler für seine besonderen<br />

Verdienste um das <strong>Credit</strong> <strong>Management</strong><br />

in Deutschland. Bei Herrn<br />

Keßler stimmen nicht nur die fachlichen<br />

Kompetenzen, sondern auch<br />

sein soziales Engagement sollte<br />

Vorbild für uns alle sein. Toll ...<br />

„Zu Gast bei Freunden“ – so fühlten<br />

wir uns auch im diesen Jahr bei der<br />

Coface Deutschland in Mainz. Nicht<br />

nur die von Herrn Hieronimus und<br />

Herrn Bretz gemeinsam moderierte<br />

Podiumsdiskussion spiegelte<br />

die Wichtigkeit des aktiven <strong>Credit</strong><br />

<strong>Management</strong>s für die Deutschen<br />

Unternehmen wider, nein, auch der<br />

Rahmen war Vorbild für die kollegiale<br />

Kooperation zwischen „Der<br />

Mutter des <strong>Credit</strong> <strong>Management</strong>s<br />

und ihren <strong>Credit</strong> Managern“ so<br />

Herr Brauel. Toll ...<br />

Aber was erwartet uns momentan<br />

in unserer täglichen Arbeit? Viele<br />

Herausforderungen – als da wären:<br />

Kostendruck, weitere Internationalisierung<br />

der Kundenbestände, SOX<br />

und SOA, Benchmarking via <strong>Credit</strong>-<br />

Scorer und natürlich die Ziele der<br />

wertorientierten Unternehmensführung.<br />

Zu all diesen Herausforderungen<br />

finden Sie in dieser Ausgabe<br />

die passenden Lösungsansätze.<br />

Insbesondere möchten wir<br />

auf den im vergangenen Jahr von<br />

den Kollegen Gerhard Haupt und<br />

Jens Dauner initiierten Arbeitskreis<br />

des Vereins für <strong>Credit</strong> <strong>Management</strong><br />

e.V. „International <strong>Credit</strong><br />

<strong>Management</strong> Workgroup“ hinweisen<br />

(siehe Seite 10), der sich als<br />

Ziel gesetzt hat, den Erfahrungsaustausch<br />

unter Kollegen mit<br />

Internationalen Debitorenbeständen<br />

in den Breichen Finance, Automotive,<br />

Handel und Industrie, Telco<br />

und ISP zu vertiefen.<br />

Wir möchten auch unserem Gründungsmitglied<br />

und langjährigen<br />

Mäzen Herrn Udo Pyszny zu seiner<br />

Berufung zum Hauptgeschäftsführer<br />

des Verbandes der Vereine <strong>Credit</strong>reform<br />

herzlich gratulieren. Ein<br />

ausführliches Interview über seine<br />

Visionen finden Sie auf Seite 8.<br />

Viele neue Erkenntnisse beim<br />

Lesen wünschen<br />

Jan Schneider-Maessen B.ec, CCM<br />

Verein für <strong>Credit</strong> <strong>Management</strong> e. V.<br />

und<br />

Silke Beermann, CCM<br />

Chefredaktion<br />

CM Aktuell<br />

CCM Award 2006 Seite 4<br />

Zwischenbilanz<br />

<strong>Credit</strong>Scorer Seite 7<br />

<strong>Credit</strong>reform mit neuer<br />

Führungsspitze Seite 8<br />

Internationales<br />

Kreditrisikomanagement Seite 10<br />

SCHUFA Businessline<br />

und Bürgel arbeiten<br />

zusammen Seite 12<br />

Bundesagentur für Arbeit<br />

aktualisiert Berufsbild<br />

„Kreditmanager“ Seite 13<br />

CM Tipp<br />

Schloss Körtlinghausen Seite 14<br />

CM International<br />

<strong>Credit</strong> <strong>Management</strong> im<br />

Lichte informeller<br />

Reorganisation, Teil 1 Seite 15<br />

CM Background<br />

Sandvik: Meilenstein für<br />

das <strong>Credit</strong> <strong>Management</strong> Seite 18<br />

SOX, SOA –<br />

Auswirkungen … Seite 20<br />

Wertorientierte Unternehmensführung,<br />

Teil 2 Seite 22<br />

Alles für den richitgen<br />

Kunden Seite 24<br />

Forderungsmanagement<br />

im kleinen Mittelstand Seite 28<br />

Wenn der Kunde<br />

nicht zahlt Seite 29<br />

CM Rückblick<br />

Betrugsbekämpfung Seite 32<br />

CM Kolumne Seite 33<br />

CM Buchtipp Seite 33<br />

CM Termine Seite 34<br />

3


CM Aktuell<br />

Die Certified <strong>Credit</strong> Manager © des dritten Jahrgangs<br />

erhielten in Mainz ihre Zertifikate<br />

„Zu Gast bei Freunden“<br />

Deutschland hat 25 neue Certified<br />

<strong>Credit</strong> Manager © . Die erfolgreichen<br />

Absolventen des entsprechenden<br />

Qualifizierungslehrgangs<br />

an der Fachhochschule Bochum<br />

haben jetzt bei der Coface<br />

Deutschland in Mainz ihre Zertifikate<br />

erhalten. „Wir freuen uns,<br />

zum dritten Mal Gastgeber der<br />

Zertifikatsverleihung sein zu dürfen“,<br />

betonte Benoît Claire, Vorstandsvorsitzender<br />

der Coface<br />

Deutschland. Es spiegele die<br />

Bedeutung wider, die sein Unternehmen<br />

der Professionalisierung<br />

des <strong>Credit</strong> <strong>Management</strong>s in<br />

Deutschland beimesse. „Und wir<br />

freuen uns, wieder hier sein zu<br />

dürfen: zu Gast bei Freunden“,<br />

nahm Jan Schneider-Maessen,<br />

Vorsitzender des Vereins für <strong>Credit</strong><br />

<strong>Management</strong> (VfCM), das Motto<br />

der bevorstehenden Fußballweltmeisterschaft<br />

auf – und drückte<br />

seinen Dank für die Unterstützung<br />

durch die Coface Deutschland<br />

aus.<br />

Für die Absolventen des dritten<br />

Lehrgangs zum Certified <strong>Credit</strong><br />

Manager © war der festliche Nachmittag<br />

in Mainz Höhepunkt und<br />

Abschluss eines ereignisreichen<br />

Jahres. „Doch auch für mich ist<br />

dies ein ganz besonderer Tag“,<br />

sagte Schneider-Maessen in seiner<br />

kurzen Begrüßungsansprache –<br />

die „Geburt“ von 25 neuen <strong>Credit</strong><br />

Managern. Vor gut drei Jahren sei<br />

er noch einer der ganz wenigen<br />

<strong>Credit</strong> Manager in Deutschland<br />

gewesen. Mittlerweile aber habe er<br />

„75 Brüderlein und Schwesterlein“.<br />

Dies sei insbesondere dem Einsatz<br />

und Know-how der Dozenten zu<br />

verdanken, denen er seinen besonderen<br />

Dank aussprach. Aber auch<br />

den Absolventen dankte er für ihr<br />

Engagement: „Sie sind eine starke<br />

Truppe!“<br />

<strong>Credit</strong> <strong>Management</strong> oft unterschätzt<br />

In einem anschließenden Impulsreferat<br />

betonte Stefan Brauel vom<br />

Vorstand der Coface Deutschland<br />

die Bedeutung des Forderungsmanagements<br />

– und der Kreditversicherung<br />

als „Mutter des <strong>Credit</strong><br />

<strong>Management</strong>s“. Allerdings sei festzustellen,<br />

dass das <strong>Credit</strong> <strong>Management</strong><br />

in vielen Unternehmen noch<br />

nicht die verdiente Aufmerksamkeit<br />

genieße. „Wir sprechen über<br />

Ratings, Basel II und – schon<br />

akademisch anmutend – über<br />

moderne Formen des <strong>Credit</strong> <strong>Management</strong>s.<br />

Dann aber stellen wir<br />

fest, dass in der Praxis mehr als<br />

30 Prozent aller Rechnungsreklamationen<br />

in der falschen Firmierung<br />

begründet liegen“, sagte<br />

Brauel. Das zeige deutlich, dass<br />

viele Firmen die Zusammenhänge<br />

nicht verstünden: „Wenn ein Unternehmen<br />

durch solche unnötigen<br />

Fehler Forderungsausfälle verkraften<br />

muss, wird es selbst als Risiko<br />

für andere eingestuft.“<br />

Das eindeutig größte Risiko im<br />

Geschäftsleben sei immer noch<br />

„König Kunde“. Und den müsse<br />

man richtig kennen – von der Firmierung<br />

bis zur aktuellen Bonität.<br />

Risikobewusstsein schaffen<br />

In der anschließenden Podiumsdiskussion<br />

wurden mehrere interessante<br />

Thesen vertreten, die das<br />

4<br />

Risikomanagement aus unterschiedlichen<br />

Perspektiven beleuchteten.<br />

Jörg Schaefers, Teamleiter<br />

Corporate Finance von der<br />

Schenker AG Essen, beispielsweise<br />

vertrat die Auffassung: „Manchmal<br />

muss man ein Risiko auch ignorieren.“<br />

Gemeint sei damit, dass man<br />

als Unternehmen erst die geschäftlichen<br />

Risiken kennen müsse,<br />

um sie in besonderen Fällen<br />

auch eingehen zu können. Hierfür<br />

sei es zunächst erforderlich, ein<br />

Risikobewusstsein im gesamten<br />

Unternehmen zu erzeugen – dieser<br />

Prozess sei bei der Schenker AG<br />

erst nach zwei größeren Forderungsausfällen<br />

in Gang gekommen.<br />

Um dies in Zukunft zu vermeiden,<br />

habe er einen Leitfaden<br />

zum <strong>Credit</strong> <strong>Management</strong> erstellt.<br />

Das Besondere: Da die 39.000 Mitarbeiter<br />

des international agierenden<br />

Unternehmens auf 1.100<br />

Standorte verteilt sind, ist das <strong>Credit</strong><br />

<strong>Management</strong> lokal organisiert.


„Kunden kennen – Inkasso<br />

vermeiden“<br />

Rudolf Keßler, Leiter der Kreditabteilung<br />

von der BayWa AG in München,<br />

vertrat die Meinung: „Das<br />

beste Inkasso ist das vermiedene<br />

Inkasso“. Deshalb sei er ein „Fan<br />

der Früherkennung“. Die wiederum<br />

sei nur möglich, wenn man<br />

seine Kunden kenne. Die BayWa<br />

hat 1,7 Millionen Kunden, von<br />

denen 900.000 aktiv sind. Wie<br />

schafft es das Unternehmen, bei<br />

dieser Anzahl auf dem Laufenden<br />

zu bleiben? „Wir haben tägliche<br />

Mahnläufe eingeführt und berechnen<br />

ab dem ersten Tag der Zielüberschreitung<br />

Verzugszinsen. Das<br />

führt dazu, dass die Vertriebsmitarbeiter<br />

mit den Kunden reden<br />

müssen“, erläuterte Keßler. Und<br />

wer mit seinen Kunden rede, der<br />

lerne sie auch kennen. Ziel sei es<br />

noch, eine dynamische Bonitätsinformation<br />

zu erarbeiten, bei der<br />

aktuelle Entwicklungen einbezogen<br />

sind.<br />

„Bank und Kunde in einem Boot“<br />

Dr. Ralf Goebel, Leiter Controlling<br />

des Deutschen Sparkassen- und<br />

Giroverbandes e.V. Berlin, begann<br />

mit dem überraschenden Statement:<br />

„Basel II trifft nicht primär<br />

die Bankkunden, sondern die Banken<br />

selbst“. Die Banken dürften<br />

nicht den Fehler machen, ihre Probleme<br />

mit Basel II auf die Kunden<br />

abzuwälzen. „Entgegen der landläufigen<br />

Meinung ist es tatsächlich<br />

so, dass wir nach wie vor Geschäfte<br />

mit unsern kleinen und mittelständischen<br />

Kunden machen wollen.<br />

Und dass wir daran interessiert<br />

sind, dass unsere Kunden Erfolg<br />

haben“, sagte er. Basel II bedeute<br />

nicht mehr und nicht weniger, als<br />

dass die Banken ein bewusstes und<br />

systematisches Risikomanagement<br />

betreiben müssten. Die Banken<br />

müssten sich insbesondere auf<br />

unvorhersehbare Risiken einstellen<br />

und nicht nur die vorhersehbaren<br />

Risiken einkalkulieren. „Im<br />

täglichen Geschäft sitzen Kunde<br />

und Bank nach wie vor in einem<br />

Boot.“<br />

In einer kurzen Diskussionsrunde,<br />

bei der neben Schaefers, Keßler<br />

und Goebel noch Professor Dr.<br />

Bernd Weiß von der Fachhochschule<br />

Bochum und Norbert Langenbach<br />

vom Vorstand der Coface<br />

Deutschland auf dem Podium<br />

saßen, wurden einzelne Aspekte<br />

der Statements vertieft. Dann ging<br />

es zur feierlichen Verleihung der<br />

Zertifikate über (siehe nächste<br />

Seite).<br />

Frank Wöbbeking<br />

5<br />

CM Aktuell<br />

Julia Bolik –<br />

„<strong>Credit</strong> Managerin<br />

des Jahres“<br />

Julia Bolik hat überzeugt. „Mit<br />

einer Durchschnittsnote von 1,25<br />

hat sie alle bisherigen Leistungen<br />

getoppt“, lobte Professor Dr. Bernd<br />

Weiß. „Und sie hat die mit Abstand<br />

beste Projektarbeit geschrieben“,<br />

ergänzte Jan Schneider-Maessen.<br />

Damit fiel der Jury die Wahl nicht<br />

schwer: Julia Bolik ist die neue<br />

<strong>Credit</strong> Managerin des Jahres. Für<br />

die 27-Jährige die beste Empfehlung<br />

für die bevorstehenden Jobsuche.<br />

Julia Bolik aus Bottrop hat Ende<br />

2004 ihr Studium „Wirtschaft“ an<br />

der Fachhochschule Bochum beendet.<br />

Ihre Diplomarbeit „Erfolgsfaktoren<br />

der Forderungsrealisation<br />

in der Unternehmenspraxis“ stach<br />

bereits heraus. Das Besondere an<br />

der Studie: Sie beleuchtet erstmals<br />

die Zahlungsmotivation aus<br />

Sicht der Schuldner.<br />

Seit Abschluss des Studiums<br />

arbeitet Julia Bolik als wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin im Institut<br />

für Unternehmensdiagnose der<br />

Fachhochschule Bochum. Neben<br />

dieser Tätigkeit absolvierte sie die<br />

Qualifizierung zum Certified <strong>Credit</strong><br />

Manager © . Und überzeugte neben<br />

den Klausuren insbesondere mit<br />

der Projektarbeit „Ableitung von<br />

finanzwirtschaftlichen Performance-Kriterien<br />

der Hauptwirtschaftszweige<br />

zur Relativierung<br />

von branchenbezogenen Jahresabschlussanalysen“.<br />

Der Vertrag der Diplom-Betriebswirtin<br />

im Institut für Unternehmensdiagnose<br />

läuft im September<br />

dieses Jahres aus. „Für mich ist<br />

der Certified <strong>Credit</strong> Manager eine<br />

tolle Zusatzqualifikation“, sagt die<br />

<strong>Credit</strong> Managerin des Jahres.<br />

Ideale Voraussetzungen für die bevorstehende<br />

Bewerbungsphase.<br />

„Ich möchte auf jeden Fall im<br />

Bereich <strong>Credit</strong> <strong>Management</strong> tätig<br />

bleiben“, sagt sie. Ob in einem<br />

Unternehmen aus Handel und<br />

Industrie oder bei einem Kreditversicherer<br />

– sie könne<br />

sich beides vorstellen.<br />

Und welchem Unternehmen<br />

stünde eine<br />

„<strong>Credit</strong> Managerin des<br />

Jahres“ nicht gut zu<br />

Gesicht?<br />


Engagiert und erfolgreich:<br />

Rudolf Keßler<br />

CCM ehrenhalber<br />

Er lächelte still in sich hinein – und<br />

stellte sich gleich in die letzte<br />

Reihe der Geehrten. Typisch Rudolf<br />

Keßler. Dabei hat er aufgrund<br />

seiner Verdienste einen Platz in<br />

der ersten Reihe verdient. Genau<br />

deshalb wurde er vom Verein für<br />

<strong>Credit</strong> <strong>Management</strong> (VfCM) zum<br />

Certified <strong>Credit</strong> Manager © ehrenhalber<br />

ernannt.<br />

In seiner Laudatio nannte Professor<br />

Dr. Bernd Weiß einige Beispiele<br />

für Keßlers Engagement und<br />

Erfolge. So hat er in seinem Unternehmen,<br />

der BayWa AG München,<br />

ein erfolgreiches <strong>Credit</strong> <strong>Management</strong><br />

aufgebaut. Die DSO-Tage der<br />

BayWa beispielsweise liegen bei<br />

23, während der Branchendurchschnitt<br />

60 Tage beträgt. Die Ausfallquote<br />

liegt bei 0,089 Prozent<br />

der Forderungen, während andere<br />

Unternehmen der Branche mit 0,9<br />

Prozent kämpfen müssen.<br />

Als Beispiel für Keßlers soziales<br />

Engagement nannte Weiß dessen<br />

Tätigkeit als ehrenamtlicher Handelsrichter.<br />

Besonders hob der Wirtschaftswissenschaftler<br />

Keßlers Einsatz<br />

für den VfCM hervor. So ist der<br />

neue CCM ehrenhalber Referent<br />

des Qualifizierungsprogramms<br />

zum CCM und als Regionalkoordinator<br />

Süd aktiv. In dieser Eigenschaft<br />

moderierte er den VfCM-<br />

Kongress 2005 in der Münchner<br />

Allianz Arena.<br />

„Als persönliche Vorzüge darf ich<br />

nennen: Rudolf Keßler ist immer<br />

freundlich und hilfsbereit“, so<br />

Weiß. Und bescheiden. Nicht nur<br />

bei der Ehrung zum CCM ehrenhalber.<br />

CM Aktuell<br />

Teilnehmer loben den Praxisbezug<br />

„Danke für das vermittelte Wissen“<br />

Die neuen Certified <strong>Credit</strong> Manager<br />

waren sich einig: Der Praxisbezug<br />

des Qualifizierungsprogramms ist<br />

der große Trumpf der Ausbildung.<br />

Das spiegelt sich ich ihrer Bewertung<br />

des Kurses ebenso wider wie<br />

in den folgenden Statements für<br />

den <strong>Credit</strong> Manager.<br />

„Es war ideal, dass wir die Projektarbeit<br />

direkt auf unsere tägliche<br />

Arbeitspraxis zuschneiden konnten“,<br />

meinen Karl-Heinz Klee und<br />

Gerhard Schwuntek von TNT in<br />

Troisdorf übereinstimmend. Klee<br />

arbeitet im administrativen Großkundenbereich<br />

und passt das <strong>Credit</strong><br />

<strong>Management</strong> des Unternehmens<br />

auf Großkunden an. Schwuntek,<br />

Leiter Administration Control,<br />

konnte „die <strong>Credit</strong> Policy renovieren“.<br />

Beiden hat der Kursus „den<br />

Horizont erweitert“.<br />

Klaudia Samardzic von der Rigips<br />

GmbH in Düsseldorf ergänzt: „Früher<br />

habe ich oft aus dem Bauch<br />

heraus entschieden, jetzt habe ich<br />

die entsprechenden Grundlagen<br />

und Hintergründe.“ Sie könne die<br />

Teilnahme an der Qualifizierung<br />

nur jedem empfehlen. Und sage<br />

„Danke für das vermittelte Wissen.“<br />

Annette Raabe-Vehlow konnte ihre<br />

Projektarbeit ebenfalls direkt im<br />

eigenen Unternehmen anwenden.<br />

Sie hat eine <strong>Credit</strong> Policy für den<br />

Stahlhandel erarbeitet. „Wir haben<br />

mit wenigen und wechselnden<br />

Kunden zu tun, dafür sind die<br />

Rechnungen extrem hoch“, erläutert<br />

sie die Besonderheit der Branche.<br />

Jeder Forderungsausfall<br />

könne das Ende für das Unternehmen<br />

bedeuten, deshalb sei ein professionelles<br />

<strong>Credit</strong> <strong>Management</strong><br />

von lebenswichtiger Bedeutung.<br />

Eine <strong>Credit</strong> Policy für eine ganz<br />

andere Branche hat Karin Pollmann<br />

erarbeitet: Sie ist für<br />

das Forderungsmanagement der<br />

6<br />

Anwaltskanzlei Strick in Kleve<br />

zuständig. „Ich konnte das neue<br />

Wissen für die täglich Arbeit sehr<br />

gut gebrauchen“, blickt sie zurück.<br />

Doch nicht nur dem eigenen Unternehmen<br />

kommen die Erkenntnisse<br />

des Kurses zugute: Kornelia Richter<br />

beispielsweise ist als Beraterin<br />

für die KarstadtQuelle Information<br />

Services tätig. „Für die Beratung<br />

meiner Kunden bieten mir die<br />

Inhalte des Kurses einen großen<br />

Mehrwert“, berichtet sie.<br />

Auf die gleichen Erfahrungen kann<br />

der letztjährige <strong>Credit</strong> Manager des<br />

Jahres zurückblicken. Horst Döller,<br />

Kundenbetreuer KreditTeam der<br />

Interassekuranz Sitt & Overlack<br />

AK, Köln, ist ebenfalls in der Beratung<br />

tätig. „Die Inhalte des Kurses<br />

bieten theoretisch wie praktisch die<br />

richtige Mischung. Ich nutze die<br />

Inhalte für meine ganzheitliche<br />

Kundenberatung, verkaufe also<br />

nicht nur Versicherungen, sondern<br />

kann auch andere Aspekte empfehlen.“<br />

Das kommt bei den Kunden<br />

gut an. Mittlerweile ist Döller auch<br />

als Referent des Kurses tätig.<br />

Die Statements deuten es an: Die<br />

Bewertung des Lehrgangs durch


die Teilnehmer fiel durchweg positiv<br />

aus. Neben dem Praxisbezug<br />

lobten die Teilnehmer unter anderem<br />

die Vielfalt und Qualität der<br />

Referenten sowie die guten Möglichkeiten<br />

der Netzwerkbildung<br />

und des Erfahrungsaustausches.<br />

Nicht zuletzt wurde die positive,<br />

offene Atmosphäre gelobt – nicht<br />

nur im berüchtigten Bochumer<br />

Bermuda-Dreieck.<br />

Trotz des Lobes: Es sind noch einzelne<br />

Verbesserungen möglich. So<br />

soll auf Wunsch der Absolventen<br />

unter anderem der „Zeitdruck in<br />

den Fachvorträgen“ reduziert werden.<br />

Dafür laufen bereits Gespräche<br />

mit den Referenten. Dabei sollen<br />

ebenfalls Überschneidungen<br />

der Lehrinhalte verringert werden.<br />

Das Modul Recht soll künftig systematischer<br />

gestaltet werden. Themen<br />

wie externe Unternehmensdiagnose<br />

und Insolvenzrecht sollen<br />

mehr Raum erhalten.<br />

wö<br />

Nachdem der Internetzugang für<br />

das VfCM-Benchmarkingtool im<br />

Oktober 2005 freigeschaltet wurde,<br />

können wir im März 2006 auf<br />

nahezu fünf Monate aktiver Nutzung<br />

zurückschauen.<br />

Mittlerweile haben sich 15 Unternehmen<br />

für den <strong>Credit</strong>Scorer registriert<br />

und tragen sukzessive ihre<br />

Daten ein. Erwartungsgemäß<br />

nimmt dieses einige Zeit in<br />

Anspruch, da die Daten zunächst in<br />

den teilnehmenden Unternehmen<br />

ermittelt werden müssen. Häufig<br />

stellt sich erst während dieser<br />

Phase heraus, dass noch zusätzliche<br />

Arbeit erforderlich ist, bevor<br />

die Datenqualität für einen externen<br />

Vergleich ausreicht.<br />

Dieser Sachverhalt ist an dieser<br />

Stelle hervorzuheben, damit zurzeit<br />

noch zurückhaltende Interessenten<br />

am <strong>Credit</strong>Scorer eine Orientierung<br />

erhalten und sich dennoch<br />

ermutigt sehen, ihre Teilnahme an<br />

dem Internet-Benchmarking zu<br />

organisieren.<br />

Mit den teilnehmenden Unternehmen<br />

können wir jetzt erste realistische<br />

Darstellungen aus dem <strong>Credit</strong>Scorer<br />

präsentieren. Selbstverständlich<br />

wächst der Nutzen mit<br />

der zunehmenden Anzahl von Teilnehmern.<br />

Erste Zufriedenheitsabfrage<br />

gestartet<br />

Bereits zu diesem frühen Zeitpunkt<br />

haben wir uns dafür entschieden,<br />

eine Zufriedenheitsabfrage unter<br />

den Nutzern und registrierten Firmen<br />

zu starten. Mit dieser Zufriedenheitsabfrage<br />

werden wir die<br />

ersten Verbesserungs- und Erweiterungspotenziale<br />

ermitteln.<br />

Dadurch können wir sicherstellen,<br />

dass wir den <strong>Credit</strong>Scorer zu einer<br />

lebenden Internet-Plattform machen<br />

können. Die folgenden Zitate<br />

aus dem ersten Feedback sollen<br />

einen Aufschluss über die Zufriedenheit<br />

der gegenwärtigen Nutzer<br />

geben:<br />

„Der Registrierungsprozess ist<br />

grundsätzlich in Ordnung. Einfa-<br />

7<br />

CM Aktuell<br />

Erste Zwischenbilanz:<br />

15 Firmen nutzen den <strong>Credit</strong>Scorer<br />

cher wäre es sicher, wenn man<br />

sich direkt über die VfCM-Seite anmelden<br />

könnte.<br />

Die Eingabe der Daten ist ohne<br />

Schwierigkeiten möglich.“<br />

„Der Nutzen der Vergleichsgrafiken<br />

ist grundsätzlich auch O.K.“<br />

„Mir stellt sich die Frage, was passiert,<br />

wenn die Daten nur unregelmäßig,<br />

unvollständig und nicht<br />

fristgerecht eingeliefert werden?“<br />

Erweiterungsvorschläge<br />

liegen vor<br />

Darüber hinaus wurde vorgeschlagen,<br />

die folgenden Werte zukünftig<br />

in den <strong>Credit</strong>Scorer aufzunehmen.<br />

• Fälligkeiten in % zu den Gesamtforderungen<br />

• Klageforderungen in % zu den<br />

Gesamtforderungen<br />

• Eingänge aus abgeschriebenen<br />

Forderungen in % zum Umsatz<br />

• Eingabe der Forderungsausfallquote<br />

brutto und netto<br />

Die nächsten Schritte<br />

Basierend auf diesem Feedback,<br />

arbeiten wir im Moment an einem<br />

Registrierungszugriff über die<br />

VfCM-Homepage. Das wird den<br />

Registrierungsprozess noch weiter<br />

vereinfachen.<br />

Eine Einspielung der Daten kann<br />

kontinuierlich erfolgen. Eine Spätlieferung<br />

beeinträchtigt lediglich<br />

die eigene Vergleichbarkeit. Allerdings<br />

plädieren wir natürlich für<br />

eine termingerechte (quartärliche)<br />

Bereitstellung der Benchmarking-<br />

Werte.<br />

In den CM-Foren werden wir in weiteren<br />

Workshops die Erweiterung<br />

der Kennzahlen diskutieren und<br />

vorbereiten.<br />

Abschließend können wir zum<br />

gegenwärtigen Zeitpunkt das Fazit<br />

ziehen, dass die Bereitschaft zur<br />

Teilnahme sicherlich noch etwas<br />

zurückhaltend ist. Es gibt jedoch<br />

weiterhin keine einfachere und<br />

kostengünstigere Möglichkeit, sich<br />

mit einfachen Mitteln im <strong>Credit</strong><br />

<strong>Management</strong> zu benchmarken.


CM Aktuell<br />

<strong>Credit</strong>reform mit<br />

neuer Führungsspitze!<br />

Der <strong>Credit</strong> Manager im Gespräch mit Udo Pyszny,<br />

Hauptgeschäftsführer Verband der Vereine<br />

<strong>Credit</strong>reform e.V.<br />

CM: Herr Pyszny, zunächst einmal<br />

herzlichen Glückwunsch zu Ihrer<br />

neuen Position. Was sind Ihre persönlichen<br />

Ziele, verbunden mit<br />

der Position des Hauptgeschäftsführers?<br />

Udo Pyszny: <strong>Credit</strong>reform ist schon<br />

eine faszinierende Organisation mit<br />

enormen Potenzialen. Ich möchte<br />

einen Beitrag dazu leisten, diese<br />

Potenziale zu heben und diese ehrwürdige<br />

Organisation – ich meine<br />

das sehr respektvoll – als einen<br />

Full-Service-Dienstleister zu etablieren.<br />

<strong>Credit</strong>reform soll sich zu<br />

dem Systempartner entwickeln,<br />

der die wachsenden Anforderungen<br />

der Unternehmen beim Kunden-,<br />

Kredit- und Debitorenmanagement<br />

vollständig erfüllt. Ebenso<br />

möchte ich <strong>Credit</strong>reform in kurzer<br />

Zeit als ein international agierendes<br />

Unternehmen sehen: Dies gilt<br />

es, mit Kraft und Entschlossenheit<br />

anzugehen.<br />

CM: <strong>Credit</strong>reform hat im Jahr 2005<br />

seinen Strategieprozess abgeschlossen.<br />

Eine Neuausrichtung<br />

bzw. Neupositionierung der <strong>Credit</strong>reform-Gruppe<br />

ist die Folge. Welches<br />

Ziel verfolgen Sie damit?<br />

UP: Eng fokussiert könnte man<br />

sagen, dass wir unsere Kunden<br />

künftig noch vollständiger und effizienter<br />

beim <strong>Management</strong> der<br />

Bilanzposition „Forderungen aus<br />

Lieferung und Leistung“ begleiten<br />

möchten.<br />

Die Grundlage bildet das gewaltige<br />

EDV-Projekt „CrefoTEAM“, an dem<br />

seit einiger Zeit rund 250 Mitarbeiter<br />

beteiligt sind. Die neue integrative<br />

IT-Strategie vereint die einzelnen<br />

separaten Geschäftsbereiche<br />

auf einer zentralen Plattform und<br />

gestattet innovativ, flexibel und vor<br />

allem sehr schnell die Anpassung<br />

unserer Produkte an sich verändernde<br />

Marktrahmenbedingungen<br />

im In- und Ausland. Wir werden mit<br />

CrefoTEAM auch die Technologieführerschaft<br />

in unserer Branche<br />

erreichen und vor allem unseren<br />

Vorsprung bei der Qualität<br />

noch weiter ausbauen. Die ersten<br />

Früchte der neuen IT-Strategie<br />

werden wir bereits im Jahre 2006<br />

ernten können.<br />

Bestätigt wurde durch den Prozess<br />

einmal mehr, dass eines der<br />

wesentlichen Elemente des Erfolges<br />

der Organisation in ihrer Struktur<br />

selbst zu suchen ist. Das dezentrale<br />

Unternehmertum an 130<br />

Kopfstellen in Deutschland und<br />

annähernd 170 in Europa garantiert<br />

Kunden- und Informationsnähe,<br />

Kontinuität und Berechenbarkeit.<br />

<strong>Credit</strong>reform ist da, wenn<br />

der Kunde uns braucht.<br />

Die Vereine <strong>Credit</strong>reform (VC) bieten<br />

unisono ein Full-Service- Paket<br />

aus den Bereichen Marketing, Auskunft,<br />

Forderungsmanagement,<br />

Consulting und vermehrt auch<br />

Finanzierung. Dabei können sie<br />

sich auf eine starke und leistungsfähige<br />

„Dienstleistungszentrale“<br />

verlassen. Der Verband der Vereine<br />

<strong>Credit</strong>reform als interner Dienstleister<br />

und die mittlerweile acht<br />

Beteiligungsgesellschaften der<br />

<strong>Credit</strong>reform AG stellen den VC<br />

weitere Produkte und Leistungen<br />

als Ergänzung und Erweiterung der<br />

Kerngeschäftsbereiche zur Verfügung.<br />

Diese derzeit einzigartige Struktur<br />

hat sich bewährt und hebt uns von<br />

8<br />

Mitanbietern deutlich ab. Wenn wir<br />

von Alleinstellungsmerkmalen als<br />

einem wichtigen Element für eine<br />

erfolgreiche Marktbearbeitung reden,<br />

dann haben wir dafür hier ein<br />

lehrbuchartiges Exempel.<br />

CM: In welche Richtung<br />

möchten Sie Ihr Leistungsportfolio<br />

erweitern?<br />

UP: Die eben erwähnte DV-Plattform<br />

CrefoTEAM wird uns sehr flexible<br />

Gestaltungsmöglichkeiten im<br />

Auskunfts- und Inkassobereich<br />

ermöglichen. Der Kunde und sein<br />

vollständiger Geschäftsprozess<br />

werden zukünftig noch mehr in den<br />

Mittelpunkt unserer gesamten<br />

Leistungen rücken. <strong>Credit</strong>reform<br />

wird seinen Kunden sukzessive als<br />

ein echter Systemlösungspartner<br />

mit einem Full-Service-Angebot<br />

zur Seite stehen.<br />

CM: Wie sieht Ihre internationale<br />

Ausrichtung aus?<br />

UP: <strong>Credit</strong>reform wird noch zu<br />

wenig als ein international agierendes<br />

Unternehmen wahrgenommen.<br />

Daran müssen wir arbeiten,<br />

denn wir sind schon längst einer<br />

der wichtigsten internationalen<br />

Player – <strong>Credit</strong>reform ist mittlerweile<br />

in 19 Ländern mit eigenen<br />

Landesgesellschaften vertreten.<br />

Der Schwerpunkt unserer Neugründungen<br />

war in Osteuropa.<br />

Dort sind wir mittlerweile in<br />

den wirtschaftlich wichtigsten Ländern<br />

flächendeckend vertreten.<br />

Unsere jüngste Gründung erfolgte<br />

vor wenigen Tagen in der<br />

Ukraine.


Neun unserer Landesgesellschaften<br />

sind vollständig in das Online-<br />

Auskunftsangebot unter www.creditreform.de<br />

eingebunden. Weitere<br />

<strong>Credit</strong>reform-Länder werden 2006<br />

sukzessive folgen. Ab April 2006<br />

werden unsere Kunden Auskünfte<br />

aus Rumänien und Kroatien online<br />

einholen können. Die Ukraine und<br />

Russland stehen für das zweite<br />

Halbjahr 2006 an. Ich denke, dass<br />

wir Ende 2006 den Online-Zugang<br />

zu insgesamt 25 Ländern bereitstellen<br />

können.<br />

Unsere Partnerschaften für Nord-,<br />

West- und Südeuropa sowie Übersee<br />

werden intensiviert, und so<br />

werden wir an einigen Stellen künftig<br />

ein deutlich verbessertes Angebot<br />

für unsere Kunden bereithalten.<br />

Sie erkennen hier auch unsere<br />

grundsätzliche Ausrichtung. Wir<br />

werden einerseits weiterhin eigene<br />

Landesgesellschaften dort gründen,<br />

wo die Märkte der Zukunft<br />

entstehen, und setzen andererseits<br />

auf langfristige Partnerschaften in<br />

den – sagen wir – eher etablierten<br />

Märkten in Europa, den USA etc.<br />

Belassen werden wir es mit der<br />

Gründung von Landesgesellschaften<br />

nur in Osteuropa also nicht. Für<br />

2007 und 2008 haben wir uns noch<br />

einiges vorgenommen.<br />

CM: Gemeinsam mit Coface wollen<br />

Sie eine weltweit einheitliche Firmenidentifikationsnummereinführen.<br />

Erzählen Sie uns bitte<br />

etwas über das Projekt und dessen<br />

Ziele.<br />

UP: Unternehmen und Banken<br />

müssen ihre Geschäftspartner<br />

weltweit identifizieren und pflegen<br />

daher häufig genug grenzübergreifende<br />

Firmendatenbanken verschiedener<br />

Kundengruppen: Exporteure,<br />

Importeure, multinationale<br />

Unternehmen, internationale<br />

Institutionen, Banken u.a.<br />

Mit dem Enterprise Access System<br />

– kurz EASY genannt –wollen wir<br />

unsere Kunden an dieser Stelle<br />

unterstützen. EASY zeichnet sich<br />

im Wesentlichen durch drei Merkmale<br />

aus:<br />

1. Weltweite Suche und Identifikation<br />

von Unternehmen<br />

EASY setzt eine leistungsfähige<br />

Suchmaschine ein, die bei der<br />

Suche Mehrsprachigkeit und<br />

verschiedene Zeichensätze berücksichtigt.<br />

EASY verbindet<br />

einen gemeinsamen Datenbestand,<br />

bestehend aus Millionen<br />

Unternehmen und vielen weltweiten<br />

Informationsanbietern in<br />

einer absolut transparenten<br />

Weise für die Kunden.<br />

2. Schaffung eines<br />

einzigartigen und<br />

universalen<br />

Identifikationsnummersystems<br />

Die EASY-ID-<br />

Nummer<br />

ermöglicht<br />

es, Datenbestände<br />

auf Unternehmen<br />

mit<br />

unterschiedlichen<br />

nationalen<br />

ID-Nummern,<br />

z. B.<br />

die Crefo-<br />

Nummer und<br />

die Coface-Ident-<br />

Nummer einschließlich<br />

der<br />

EASY-ID-Nummer,<br />

zu überprüfen und dann<br />

entsprechend abzugleichen.<br />

Bei Bedarf kann die EASY-ID-<br />

Nummer auch existierende<br />

nationale bzw. internationale<br />

ID-Nummern ersetzen.<br />

3. Anreicherung und Abgleich<br />

von Datenbanken<br />

EASY ermöglicht den automatischen<br />

Abgleich bzw. die Anreicherung<br />

mit Hilfe des Referenzdatenbestandes<br />

und verbessert<br />

somit die Qualität der Datenbank.<br />

9<br />

CM Aktuell<br />

Um den Bedürfnissen unserer<br />

Kunden, die einen internationalen<br />

Anspruch hegen, zu entsprechen,<br />

bündeln wir hier mit unserem Partner<br />

Coface unser Know-how in der<br />

Entwicklung von EASY. Die Vermarktung<br />

werden wir über eine<br />

eigens dafür ins Leben gerufene<br />

Europäische Wirtschaftsinteressenvereinigung<br />

EWIV mit Sitz in<br />

Brüssel gemeinsam angehen. Ich<br />

freue mich auf diese Zusammenarbeit<br />

und bin davon überzeugt, dass<br />

EASY schnell auf große Akzeptanz<br />

stoßen wird. Darüber hinaus denke<br />

ich, dass insbesondere die EU-<br />

Kommission unsere Aktivität deutlich<br />

unterstützen wird.<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

Das Interview führte Silke Beermann


CM Aktuell<br />

Internationales Kreditrisikomanagement –<br />

Potenziale erkennen und nutzen<br />

Die International <strong>Credit</strong> <strong>Management</strong><br />

Workgroup (ICMW), ein<br />

neuer Arbeitskreis des VfCM e.V.,<br />

bietet eine Plattform für länderübergreifend<br />

aktive Kreditmanager<br />

Vor dem Hintergrund zunehmender<br />

Fusionen und wachsenden<br />

Engagements in ausländischen<br />

Märkt-ten entdecken immer mehr<br />

Unternehmen, welchen Wettbewerbsvorteil<br />

ein standardisiertes<br />

und länderübergreifendes<br />

Kreditrisikomanagement bieten<br />

kann. Die enormen Kosteneinsparungspotenziale<br />

machen diesen<br />

Ansatz besonders attraktiv. Die<br />

Implementierung eines internationalen<br />

und standardisierten Systems<br />

für das Kreditrisikomanagement<br />

bringt viele Vorteile mit sich<br />

und stellt den Konzern vor diverse<br />

Herausforderungen. Wie man<br />

diesen begegnen kann und welche<br />

neuen Möglichkeiten sich<br />

durch erfolgreiches internationales<br />

Kreditrisikomanagement ergeben,<br />

sind zwei der Fragestellungen,<br />

mit denen sich die von<br />

BMW Financial Services und der<br />

SHS Informationssysteme AG<br />

unter dem Dach des VfCM initiierte<br />

Kommunikationsplattform<br />

ICMW beschäftigt.<br />

Das Einsparungspotenzial durch<br />

internationales Kreditrisikomanagement<br />

beginnt bei der Vermeidung<br />

von Einzellösungen, bei deren<br />

Beschaffung sich jede Landesgesellschaft<br />

isoliert mit der gleichen<br />

Fragestellung befasst. Eine zentrale<br />

Lösung verhindert redundante<br />

Arbeit und spart somit Ressourcen.<br />

Langfristig werden bei<br />

einem länderübergreifenden Ansatz<br />

vor allem Prozess- und Systemkosten<br />

gesenkt, wie das Beispiel<br />

BMW zeigt: Durch die Zentralisierung<br />

des Systems und die<br />

Standardisierung der Prozesse in<br />

elf europäischen Ländern erzielte<br />

das Unternehmen in einem Zeitraum<br />

von sechs Jahren Einsparungen<br />

in Höhe von mehr als 10 Mio.<br />

Euro. Durch den Einsatz eines zentralen<br />

Systems konnten auch die<br />

Kosten für Support und Wartung<br />

erheblich gesenkt werden.<br />

Eine Harmonisierung der Prozesse<br />

für alle Landesgesellschaften ist<br />

nicht zuletzt vor dem Hintergrund<br />

international geltender aufsichtsrechtlicher<br />

Anforderungen naheliegend<br />

und erlaubt zudem ein<br />

Benchmarking zwischen den Gesellschaften.<br />

Darüber hinaus können<br />

die Landesgesellschaften untereinander<br />

Erfahrungen mit dem<br />

einheitlichen Ansatz austauschen.<br />

Erkenntnisse aus der Kreditautomatisierung<br />

in bestehenden Absatzmärkten<br />

beschleunigen die<br />

Erschließung neuer Märkte und<br />

unterstützen so internationale Expansionsbestrebungen.<br />

Um von diesen Vorteilen zu profitieren,<br />

müssen sich Unternehmen<br />

zunächst einigen Herausforderungen<br />

stellen. Während die Projektie-<br />

10<br />

rung vom Konzept für die länderübergreifende<br />

Automatisierung bis<br />

hin zur Live-Schaltung des Systems<br />

zentral gesteuert wird, sollte<br />

die Souveränität der einzelnen<br />

Landesgesellschaften immer gewahrt<br />

bleiben und ihre lokale<br />

Expertise genutzt werden. Regionale<br />

Gegebenheiten und die<br />

speziellen Bedürfnisse einzelner<br />

Länder – von Unterschieden in der<br />

Gesetzgebung bis hin zur Lokalisierung<br />

der Benutzeroberflächen –<br />

dürfen nicht ignoriert werden. Auch<br />

die technische Infrastruktur muss<br />

sich nach lokalen Besonderheiten<br />

richten, zum Beispiel bei der<br />

Implementierung unterschiedlicher<br />

Prozessabläufe für die jeweiligen<br />

Landesgesellschaften.<br />

Nicht nur landesspezifische Eingabemasken<br />

im Front-Office-Bereich<br />

erfordern lokale Expertise. Auch im<br />

Back-Office sind Kenntnisse des<br />

regionalen Kreditmanagementmarktes<br />

nötig, wenn beispielsweise<br />

spezielle Datenlieferanten angebunden<br />

werden sollen. Gefragt ist<br />

also ein internationaler Ansatz, der<br />

lokale Gegebenheiten berücksich-


tigt und die landestypischen Arbeitsabläufe<br />

optimal unterstützt.<br />

Der Arbeitskreis bietet allen Kreditrisikomanagern<br />

aus international<br />

tätigen Unternehmen, die Inte-<br />

www.atradius.de<br />

resse an einem länderübergreifenden<br />

Kreditrisikomanagement haben,<br />

gemäß der Vereinsphylosophie<br />

„Von <strong>Credit</strong> Manager für den<br />

<strong>Credit</strong> Manager“, die Möglichkeit<br />

zur Diskussion und zum Erfahrungsaustausch.<br />

Unbeantwortete<br />

Fragen, auf die in anderen Unternehmen<br />

bereits Antworten gefunden<br />

wurden oder Herausforderungen,<br />

vor denen andere schon<br />

früher standen – in speziellen<br />

Arbeitskreisen wollen internationale<br />

Kreditrisikomanager ungenutzte<br />

Potenziale aufdecken und<br />

gemeinsam neue Ansatzpunkte für<br />

ihre Arbeit entwickeln. Die aktive<br />

Rolle der Teilnehmer und der Dialog<br />

miteinander stehen bei der<br />

ICMW im Vordergrund. Branchenspezifische<br />

Themen werden in<br />

Branchenarbeitskreisen erörtert,<br />

die sich mit den Bereichen<br />

CM Aktuell<br />

• Finance<br />

• Automotive<br />

• Handel und Industrie<br />

• Telco / ISP<br />

befassen.<br />

Am 06.04.2006 kommen die Arbeitskreise<br />

in Frankfurt zum Biannual<br />

Meeting der ICMW zusammen,<br />

um ihre Ergebnisse vorzustellen.<br />

Anmeldungen nimmt SHS<br />

unter der Adresse icmw@shs.de<br />

entgegen.<br />

Weitere Informationen finden Sie auf<br />

www.credit-manager.de<br />

Gerhard Haupt<br />

Jens Dauner<br />

Sicher Risiken<br />

eingehen.<br />

Atradius macht Ihr unternehmerisches Risiko kalkulierbar –<br />

nutzen Sie die Chancen. Wir bieten Ihnen:<br />

75 Jahre Erfahrung in der Absicherung von<br />

Lieferantenforderungen weltweit<br />

Maßgeschneiderte Produkte und Services<br />

rund um das Forderungsmanagement<br />

Kreditversicherung, Inkasso, Unternehmensinformationen<br />

und Finanzierungslösungen<br />

Sichern Sie sich den Erfolg aus Risiko und Sicherheit.


CM Aktuell<br />

SCHUFA BusinessLine und Bürgel arbeiten zusammen<br />

Informationen über alle Kreditnehmer<br />

auf einem Portal<br />

Bürgel zusamenDie nessLine und ten arbei Busi A SCHUF SCHUFA BusinessLine und<br />

Bürgel Wirtschaftsinformation beschließen<br />

eine langfristige Zusammenarbeit<br />

im B2B-Segment<br />

und vereinen so analytisches<br />

Finanz- und Scoring Know-how<br />

mit erstklassiger Firmendaten-<br />

Kompetenz. Erstes gemeinsames<br />

Produkt: Die SCHUFA-Vollauskunft<br />

über im Handelsregister<br />

eingetragene Personen- und Kapitalgesellschaften.<br />

Bei der gewerblichen Kreditvergabe<br />

stellen präzise, übersichtliche<br />

Daten, Flexibilität und eine zeitnahe<br />

Risikoeinschätzung die wichtigsten<br />

Faktoren für eine solide<br />

Entscheidungsgrundlage dar. Müssen<br />

die benötigten Wirtschaftsinformationen<br />

jedoch von unterschiedlichen<br />

Quellen bezogen und<br />

inhouse ausgewertet werden, ist<br />

dies zeit- und kostenintensiv.<br />

Mit der SCHUFA-Vollauskunft<br />

schließen die SCHUFA Business-<br />

Line und die Bürgel Wirtschaftsinformation<br />

GmbH & Co. KG diese<br />

Lücke und vereinen alle relevanten<br />

Informationen für gewerbliche<br />

Kreditgeber in einem Produkt.<br />

Durch die elektronische Übernahme<br />

von Daten aus dem Handelsregister,<br />

dem Schuldnerregister,<br />

Zahlungserfahrungen und<br />

Inkassomerkmalen ist höchste Aktualität<br />

gewährleistet, denn die<br />

Daten werden automatisch eingespielt<br />

und in Echtzeit aktualisiert.<br />

Sind angefragte Informationen<br />

nicht gespeichert, werden sie<br />

umgehend recherchiert und sind<br />

spätestens nach 16 Arbeitsstunden<br />

verfügbar. Alle Informationen über<br />

handelsregisterlich eingetragene<br />

Unternehmen stammen aus der<br />

Bürgel-Datenbank.<br />

Eine weitere Dienstleistung im<br />

Rahmen der Zusammenarbeit mit<br />

Bürgel ist der SCHUFA Finanzcheck.<br />

Er liefert einen kompakten<br />

Überblick über entscheidungsrelevante<br />

Informationen wie Zahlungserfahrungen<br />

und eventuell vorliegende<br />

Negativmerkmale.<br />

Im Fokus: Trennschärfe und<br />

Aktualität<br />

Um Vertragspartnern mit hoher<br />

Trennschärfe eine optimale Einschätzung<br />

der Ausfallwahrscheinlichkeit<br />

ihrer Kreditnehmer innerhalb<br />

der nächsten 12 Monate zu<br />

gewähren, sind die Auskünfte in<br />

einem Bonitätsindex zwischen 1,0<br />

und 6,0 verdichtet. Der größte Index<br />

entspricht jeweils dem höchsten<br />

Risiko. Vertragspartner, die die<br />

Aktualität der Daten über einen<br />

längeren Zeitraum hinweg sicherstellen<br />

wollen, können bei der<br />

SCHUFA BusinessLine Nachträge<br />

abonnieren: Abonnenten erhalten<br />

ohne separate Nachfrage Nachricht<br />

über wesentliche Änderungen<br />

bei ihren Geschäftspartnern. Das<br />

Abonnement gilt jeweils für ein<br />

Jahr und ist nach Ablauf bei erneuter<br />

Anfrage einer Vollauskunft verlängerbar.<br />

12<br />

Im Mittelpunkt der gemeinsamen<br />

Produktentwicklung steht die Bereitstellung<br />

von Informationen zu<br />

allen Kreditnehmern über eine einzige<br />

Schnittstelle: zeitnah, flexibel<br />

und einfach. Daher steht ab sofort<br />

mit dem SCHUFA Web eine<br />

browserbasierte Internet-Anbindung<br />

bereit, bei der Kunden nach<br />

einmaliger Anmeldung Informationen<br />

über alle Kreditnehmer beziehen<br />

können. Zudem sind hierüber<br />

der Empfang von Nachträgen sowie<br />

die Platzierungen von Suchaufträgen<br />

möglich.<br />

Hohe Akzeptanz am Markt<br />

zeichnet sich ab<br />

Für die SCHUFA-Vollauskunft<br />

zeichnet sich bereits in den ersten<br />

Wochen der Einführung eine große<br />

Nachfrage ab – für die beiden Kooperationspartner<br />

eine Bestätigung<br />

des hohen Bedarfs an Wirtschaftsauskünften<br />

aus einer Hand.<br />

Mit ihrer Zusammenarbeit wollen<br />

die SCHUFA BusinessLine und<br />

Bürgel ihre Position als Dienstleister<br />

im Risikomanagement stärken<br />

und planen bereits weitere gemeinsame<br />

Projekte. Das Ziel: Kreditgebern<br />

aussagekräftige Produkte<br />

auf technisch einfache Art<br />

und Weise bereitzustellen.<br />

Weitere Informationen zur SCHUFA<br />

Vollauskunft:<br />

www.schufa-businessline.de/<br />

vollauskunft.html<br />

Iris Stadie<br />

Pressesprecherin BÜRGEL Wirtschaftsinformationen<br />

GmbH & Co. KG<br />

Tilo Walter<br />

Leiter Business Development<br />

der SCHUFA BusinessLine


Das Berufsbild des Kreditmanagers<br />

ist auch auf der Homepage<br />

der Bundesagentur für Arbeit zu<br />

finden. Was jedoch verbirgt sich<br />

dahinter? Folgende Fragen stellte<br />

Dagmar Viebahn, CCM, der Bundesagentur<br />

– mit erfreulichem Ergebnis:<br />

Das Berufsbild wird aktualisiert.<br />

1. Seit wann existiert das Berufsbild<br />

„Kreditmanager“?<br />

2. Woher kam der Anstoß, dass das<br />

Berufsbild mit in die Berufsbeschreibung<br />

der Bundesagentur<br />

für Arbeit aufgenommen wurde?<br />

3. Welche Tätigkeiten umfasst das<br />

Berufsbild?<br />

4. Welche Qualifikationen sind für<br />

das Berufsbild „Kreditmanager“<br />

zu erfüllen?<br />

5. Wie oft wird von den Arbeitgebern<br />

der Beruf „Kreditmanager“<br />

ausgewählt bzw. angeboten?<br />

Gibt es hierzu vielleicht eine Statistik?<br />

Die Antworten kamen von der BW<br />

Bildung und Wissen Verlag und<br />

Software GmbH. Diese pflegt und<br />

aktualisiert im Auftrag der Bundesagentur<br />

für Arbeit die im BE-<br />

RUFEnet dargestellten Berufsbeschreibungen.<br />

Die Berufsbeschreibung<br />

„Kreditmanager“ ist schon<br />

etwas älter und augenscheinlich<br />

durch „den Arbeitsmarkt“ – sprich<br />

Stellenangebote – in die Datenbank<br />

„Berufe“ mit aufgenommen worden.<br />

Nachdem die BW Bildung und Wissen<br />

Verlag und Software GmbH<br />

sich die Qualifikation zum Certified<br />

<strong>Credit</strong> Manager ® angesehen hat,<br />

wird die Beschreibung „Kreditmanager“<br />

aktualisiert. Bisher war<br />

man der Meinung, dass der Kreditmanager<br />

durch den Rating-Analysten<br />

abgelöst wurde. Jedoch wurde<br />

nach der Anfrage festgestellt, dass<br />

durchaus beide – Kreditmanager<br />

bzw. <strong>Credit</strong> Manager und Rating-<br />

Analyst – beschrieben werden können<br />

und auf dem Arbeitsmarkt zu<br />

finden sind.<br />

Ein geregeltes Berufsbild gibt es<br />

für den „Kreditmanager“ nicht,<br />

Qualifikationen eignen sich – zumindest<br />

laut der Bundesagentur<br />

für Arbeit – die Bewerber durch<br />

Berufserfahrung im Kreditgeschäft<br />

und gegebenenfalls Weiterbildung<br />

in einzelnen Tätigkeitsbereichen<br />

an. Zumindest war zum Zeitpunkt<br />

der Erstellung des Berufsbildes in<br />

der einschlägigen Presse nichts<br />

über das Qualifizierungsprogramm<br />

zum „Certified <strong>Credit</strong> Manager“<br />

bekannt.<br />

13<br />

CM Aktuell<br />

Bundesagentur für Arbeit<br />

aktualisiert Berufbild<br />

„Kreditmanager“<br />

Die Anzahl der Zugriffe sowohl von<br />

Arbeitgebern als auch von Bewerbern<br />

auf einen bestimmten Beruf –<br />

selbst von Seiten der Bundesagentur<br />

für Arbeit – werden derzeit<br />

nicht ausgewertet.<br />

Das positive Ergebnis dieser Anfrage<br />

ist allerdings, dass der Beruf<br />

des „Kreditmanagers“ aufgrund<br />

der Anfrage und dem Anstoß, dass<br />

nun das Qualifizierungsprogramm<br />

zum Certified <strong>Credit</strong> Manager ®<br />

existiert, aktualisiert wird.<br />

Dagmar Viebahn,<br />

CCM


CM Tipp<br />

Schloss Körtlinghausen im Glennetal<br />

Die Krönung für den Kurzurlaub<br />

Fürstliche Urlaubsresidenz: Das<br />

barocke Wasserschloss Körtlinghausen<br />

im Glennetal lässt bitten –<br />

zum Kurztrip ins Ambiente des<br />

18. Jahrhunderts. Zu Hochzeiten<br />

vor exklusiver Kulisse. Oder zu<br />

Tagungen in elegantem Umfeld,<br />

fernab vom Alltagsstress.<br />

Kleinod im Glennetal: Schloss Körtlinghausen<br />

ist eingebettet in die<br />

hügelige Landschaft zwischen<br />

Rüthen und Warstein im Kreis Soest<br />

(NRW). Das malerische Barock-<br />

Ensemble besteht aus Schlosshof<br />

mit Springbrunnen und Kavaliersgebäuden.<br />

Hier laden Freifrau und<br />

Freiherr von Fürstenberg zu romantischen<br />

Übernachtungen und<br />

stilvollen Veranstaltungen ein.<br />

Filmreif<br />

Das Wasserschloss, das in seiner<br />

heutigen Form von 1714–1739 errichtet<br />

wurde, bietet neun exquisite<br />

Zimmer für Übernachtungsgäste.<br />

Und mehrere prächtige Säle für<br />

Feiern sowie geschäftliche Veranstaltungen.<br />

Ton ab, Film läuft: Das<br />

Schloss ist auch eine beliebte<br />

Location für Filmaufnahmen. Die<br />

parkartigen Außenanlagen und die<br />

Umgebung bitten zu Streifzügen<br />

ins Grüne und laden beispielsweise<br />

auch zu Open-Air Veranstaltungen<br />

ein.<br />

Im Mozartjahr 2006 werden die<br />

Schlossanlagen am 23. August zur<br />

Bühne für eine Freilicht-Opernaufführung<br />

der Zauberflöte.<br />

Schloss Körtlinghausen geht auf<br />

eine Burganlage zurück, die Ende<br />

des 14. Jahrhunderts erstmals urkundlich<br />

erwähnt wurde. Sie bestand<br />

in der üblichen Weise westfälischer<br />

Wasserburgen aus einer<br />

Vorburginsel mit dem Wirtschaftshof<br />

und einer befestigten Hauptinsel.<br />

Nach den ersten nachweisbaren<br />

Besitzern, den Familien von Schorlemer<br />

und von Lurwald, , wechselte<br />

der Rittersitz mehrfach den Eigentümer.<br />

1645 gelangte das Anwesen<br />

in den Besitz der Familie von und<br />

zu Weichs aus Bayern. Knapp 100<br />

Jahre später ließ Franz Otto Freiherr<br />

von und zu Weichs das Schloss<br />

in seine barocke Form umbauen.<br />

Das Ergebnis können Gäste noch<br />

heute bestaunen – die Krönung für<br />

einen Kurzurlaub. Eine Hochzeit.<br />

Oder eine Tagung.<br />

Schloss Körtlinghausen<br />

Freiherr and Freifrau von Fürstenberg<br />

D – 59602 Rüthen – Kallenhardt<br />

Phone: +49-2902-97950<br />

Fax: +49-2902-979522<br />

schloss@koertlinghausen.de<br />

www.schloss-koertlinghausen.de<br />

14


Im Rahmen der Revision der niederländischenKonkursgesetzgebung<br />

(Nederlandse Faillissementswet)<br />

beschäftigt sich der vorliegende<br />

Artikel mit der so genannten<br />

informellen Reorganisation von<br />

Betrieben mit finanziellen Schwierigkeiten.<br />

Ein Teil der Untersuchung<br />

bezieht sich auf eine Umfrage,<br />

die beim Niederländischen<br />

Verein für <strong>Credit</strong> <strong>Management</strong><br />

(VVCM) durchgeführt wurde. In diesem<br />

Artikel werden einige wichtige<br />

Beobachtungen besprochen und<br />

mit der Praxis des <strong>Credit</strong> <strong>Management</strong>s<br />

verknüpft. Es wird dargelegt,<br />

dass weit mehr betriebliche<br />

Werte erhalten bleiben können,<br />

wenn die beteiligten Parteien<br />

bei Rettungsoperationen besser<br />

zusammenarbeiten. Auf Grund der<br />

internationalen Ausrichtung der<br />

Untersuchung sind die erzielten<br />

Ergebnisse auch für die deutsche<br />

Praxis relevant.<br />

Einleitung<br />

Ein Unternehmen in finanziellen<br />

Schwierigkeiten kann mit Hilfe formeller<br />

oder informeller Methoden<br />

reorganisiert werden. Mit formellen<br />

Reorganisationsmethoden sind<br />

all jene Reorganisationsmöglichkeiten<br />

gemeint, die im Gesetz verankert<br />

sind. Diese Form der Reorganisation<br />

findet im gesetzlichen<br />

Rahmen ohnehin statt.<br />

In den Niederlanden fallen drei<br />

Methoden unter diesen formellen<br />

Reorganisationsprozess. Der Aufschub<br />

einer Zahlung (eine Reorganisationsregelung,<br />

die sich auf die<br />

zeitlich begrenzte Zahlungssetzung<br />

bezieht), der Neuanfang nach<br />

einem Konkurs (der Übergang<br />

eines Bestandteils des Konkursunternehmens<br />

in ein neues Unternehmen),<br />

sowie der so genannte<br />

WSNP (eine Schuldensanierungsregelung<br />

für natürliche Personen,<br />

zu denen auch Kleinunternehmer<br />

gehören).<br />

Mit der informellen Reorganisation<br />

ist ein Reorganisationsprozess<br />

(„Sanierung“) gemeint, der sich<br />

außerhalb des gesetzlich festge-<br />

legten Rahmens abspielt. Er strebt<br />

die „Gesundung“ eines Unternehmens<br />

mit finanziellen Nöten innerhalb<br />

der fortbestehenden juristischen<br />

Entität an.<br />

Eine solche informelle Reorganisation<br />

besteht meist aus einer so<br />

genannten Restrukturierung der<br />

Betriebsaktivitäten. Hierbei wird<br />

versucht, den primären Produktionsprozess<br />

des Unternehmens<br />

wieder rentabel zu machen. Darüber<br />

hinaus bedarf es meist noch<br />

einer finanziellen Restrukturierung.<br />

Innerhalb dieses finanziellen<br />

Restrukturierungsprozesses wird<br />

in der Regel versucht, eine Übereinkunft<br />

mit (bestimmten) Gläubigern<br />

zu erreichen. Diese Übereinkunft<br />

betrifft eine Veränderung der<br />

Konditionen bei der zur Verfügung<br />

gestellten Finanzierung. Beispiele<br />

hierfür sind das Abschließen einer<br />

so genannten Indulgenz-Übereinkunft<br />

oder die Anpassung der Zahlungsfristen.<br />

Zu Anfang dieses Artikels wird die<br />

angewandte Untersuchungsmethode<br />

beschrieben. Der dritte<br />

Abschnitt umfasst dann eine Erörterung<br />

der konstatierten Erfolgsfaktoren<br />

informeller Reorganisation.<br />

In Abschnitt vier wird die<br />

Beziehung zwischen <strong>Credit</strong> <strong>Management</strong><br />

und informeller Reorganisation<br />

aufgezeigt, wonach in Abschnitt<br />

fünf die Schlussbetrachtung<br />

folgt.<br />

Untersuchungsmethode<br />

Bezüglich informeller Reorganisation<br />

war in den Niederlanden bis<br />

vor kurzem noch keinerlei Entscheidungsprozess<br />

in Gang gesetzt<br />

worden. Das lässt sich durch die<br />

relative Stille, innerhalb derer sich<br />

solche Prozesse abspielen, erklären.<br />

Um im Endeffekt ein stärkeres<br />

Verständnis innerhalb dieser Materie<br />

zu entwickeln, ist die vorliegende<br />

Untersuchung sehr breit<br />

angelegt worden.<br />

Im Kern der Untersuchung steht<br />

die Frage nach den Möglichkeiten,<br />

die sich die niederländische Praxis<br />

CM International<br />

Restructuring in the Shadow of the Law<br />

<strong>Credit</strong> <strong>Management</strong> im Lichte<br />

informeller Reorganisation Teil 1<br />

15<br />

zu Nutze macht, um Zahlungsaufschub,<br />

WSNP und Konkurs zu vermeiden.<br />

Zudem wird untersucht,<br />

welche Engpässe hierbei entstehen<br />

können.<br />

Zur Beantwortung dieser Frage<br />

wurde zunächst die bestehende<br />

Literatur konsultiert. Darüber<br />

hinaus wurden 35 Fallstudien bei<br />

den vier größten niederländischen<br />

Banken (ABN-Amro, Fortis, ING<br />

und Rabobank) sowie bei drei<br />

Beratungsstellen durchgeführt.<br />

Außerdem 23 Interviews mit verschiedenen<br />

Interessengruppen bei<br />

Unternehmen in finanziellen<br />

Schwierigkeiten (namentlich bei<br />

Mitarbeitern der so genannten<br />

Intensive Care Departments von<br />

Banken und spezialisierten Beratungsbüros).<br />

Abschließend wurden<br />

vier Umfragen durchgeführt. Eine<br />

beim Verein für <strong>Credit</strong> <strong>Management</strong>,<br />

eine weitere bei einer Nonprofit-Beratungsorganisation<br />

mit<br />

dem Beinamen „Ondernemersklankbord“,<br />

eine beim niederländischen<br />

Verein von Insolvenz-<br />

Rechtsanwälten und eine letzte bei<br />

einer Netzwerkorganisation von<br />

Wirtschaftsprüfungsbüros, die auf<br />

niederländische klein- und mittelständische<br />

Unternehmen ausgerichtet<br />

sind.<br />

Insgesamt sind 465 ausgefüllte<br />

Fragebögen eingegangen. Die Unternehmen<br />

in der Fallstudienuntersuchung<br />

gehören größtenteils<br />

zu den so genannten Mittel- und<br />

Großbetrieben (> 10 Millionen<br />

Euro Umsatz im Jahr) innerhalb<br />

der Betriebszweige Industrie und<br />

geschäftliche Dienstleistung. Insgesamt<br />

sind zwanzig erfolgreiche<br />

und fünfzehn missglückte informelle<br />

Reorganisationen untersucht<br />

worden.<br />

Informelle Reorganisation<br />

in der Praxis<br />

In der Fallstudienuntersuchung ist<br />

intensiv nach den Ursachen finanzieller<br />

Schwierigkeiten geforscht<br />

worden. Dabei ist deutlich geworden,<br />

dass – im Gegensatz zu den<br />

gängigen Annahmen – wirtschaftli-


CM International<br />

che Umstände meist nicht die einzige<br />

signifikante Rolle spielen. Vielmehr<br />

ist es in den meisten Fällen<br />

das <strong>Management</strong>, das auf positive<br />

wie negative Entwicklungen innerhalb<br />

und außerhalb des Unternehmens<br />

nur unzureichend reagiert.<br />

Dies kann als Fall von Missmanagement<br />

bezeichnet werden. Auch<br />

hat sich herausgestellt, dass eine<br />

überhöhte Kostenstruktur, die an<br />

veränderte Umstände nur schwer<br />

angepasst werden kann, häufig<br />

katastrophale Folgen hat. Als Drittes<br />

erweist sich, sowohl bei großen<br />

als auch bei kleinen Unternehmen,<br />

eine unzulängliche Ausrichtung auf<br />

finanzielle Parameter, als entscheidende<br />

Ursache für Probleme,<br />

häufig einhergehend mit einer<br />

schwachen Verwaltungsorganisation.<br />

Darüber hinaus geraten Unternehmen<br />

relativ häufig durch<br />

grobe Fehler des <strong>Management</strong>s,<br />

übermäßige Investitionen und den<br />

Mangel einer deutlichen Unternehmensstrategie<br />

in Schwierigkeiten.<br />

Von (möglichen) betrügerischen<br />

Aktivitäten als entscheidende Ursache<br />

für Insolvenzen war keinerlei<br />

Rede.<br />

Bei näherer Betrachtung der Anstrengungen,<br />

die zur Rettung eines<br />

gefährdeten Unternehmens unternommen<br />

werden, wird deutlich,<br />

dass im ersten Schritt nahezu<br />

immer ein Beratungsunternehmen<br />

und Interim-Manager zu Rate gezogen<br />

werden. Meist auf Betreiben<br />

der Hausbank hin. Zudem wird in<br />

der Regel ein Maßnahmenkatalog<br />

zur Verbesserung der Effizienz des<br />

Unternehmens erstellt. Beispiele<br />

hierfür sind die Einschränkungen<br />

der allgemeinen Unkosten und<br />

die Verbesserung des Arbeitskapitals.<br />

Regelmäßig wird auch angestrebt,<br />

das <strong>Management</strong>- Informationssystem<br />

zu verbessern.<br />

Diese Maßnahmen schließen bei<br />

den konstatierten Ursachen an.<br />

Auffällig ist hierbei, dass Anpassungen<br />

der (Marketing-) Strategie<br />

bzw. das zugrunde liegende Business<br />

Modell von dem Unternehmen<br />

relativ selten als Ursache für<br />

Schwierigkeiten konstatiert werden.<br />

Und das, obwohl der Verschlechterungsprozess<br />

häufig zu<br />

großen Teilen von einer mangelhaften<br />

Sicht auf den Markt und das<br />

Bedürfnis (potenzieller) Kunden<br />

verschuldet ist.<br />

Aufschub<br />

Wenn es um finanzielle Restrukturierungen<br />

geht, sind diese meist<br />

auf den zeitlichen Aufschub von Tilgungsraten<br />

ausgerichtet. Darüber<br />

hinaus auf das Zustandekommen<br />

von außergerichtlichen Verträgen.<br />

Hierbei muss ein Teil der Forderungen<br />

vom Gläubiger erlassen<br />

werden. Die vielseitigen Bemühungen<br />

richten sich auch – leider nicht<br />

immer erfolgreich – auf das Eintreiben<br />

von Venture Kapital (eigenem<br />

Vermögen), um Bilanzverhältnisse<br />

zu verbessern und zusätzliche<br />

Liquidität zu generieren.<br />

Darüber hinaus erweisen sich die<br />

Banken – im Gegensatz zum herrschenden<br />

Meinungsbild in den<br />

Niederlanden – vielfach bereit,<br />

während einer informellen Reorganisation<br />

zusätzliche risikoarme Finanzierungen<br />

(fremdes Vermögen)<br />

zur Verfügung zu stellen, um so die<br />

Erfolgschancen zu vergrößern.<br />

Die zu konstatierenden Engpässe<br />

können zurückgeführt werden auf<br />

„unzureichend harte Reorganisationsmaßnahmen“.<br />

Das <strong>Management</strong><br />

ist häufig zu zögerlich, nicht<br />

in der Lage, rigoros einzugreifen.<br />

Insbesondere, wenn es um Personaleinsparungen,<br />

die Beendigung<br />

verlustreicher Aktivitäten und Kundenkontakte<br />

geht. Auch erweist<br />

sich das Auffinden zusätzlicher<br />

Finanzierungen als nicht sehr einfach.<br />

Das ist meist auf die Tatsache<br />

zurückzuführen, dass das Unternehmen<br />

nur unzureichend im<br />

Stande ist, eine strategische Zukunftsvision<br />

zu entwickeln. Eine<br />

Zukunftsvision in Kombination<br />

mit einem „Hands-on-Plan“ zur<br />

Herangehensweise und halbwegs<br />

verlässlichen Ergebnis- und Cashflowprognosen.<br />

Finanziers können<br />

die Risiken sonst nur unzureichend<br />

einschätzen.<br />

Wenn man die Erfolgsfaktoren der<br />

untersuchten informellen Reorganisationen<br />

in Augenschein nimmt,<br />

dann entsteht folgendes „Idealbild“<br />

einer Sanierungsoperation. Zunächst<br />

kann man von einer schnellen,<br />

einschneidenden und adäquaten<br />

Reorganisation der Betriebsaktivitäten<br />

durch das <strong>Management</strong><br />

sprechen. Letzteres ist sich dabei<br />

16<br />

der unangenehmen Situation völlig<br />

bewusst und scheut sich nicht, Ratgeber<br />

zu akzeptieren. Ein zweites<br />

Kennzeichen eines gelungenen<br />

Sanierungsprozesses ist, dass bedeutende<br />

Beteiligte (meist Banken<br />

und wichtige Lieferanten) in den<br />

Reorganisationsprozess einbezogen<br />

werden. Sie werden frühzeitig<br />

darum gebeten, sich Gedanken<br />

über mögliche Lösungen zu machen,<br />

bei denen der Focus nicht<br />

automatisch auf ein „Erlassungsopfer“<br />

gerichtet ist. Auf diese<br />

Weise wird der Schwerpunkt<br />

darauf gelegt, eine Lösung zu finden,<br />

die ein Fortbestehen des<br />

Unternehmens ermöglicht und<br />

(letztendlich) die Ablöse aller<br />

Schulden. Drittens bemüht sich<br />

das Unternehmen gegenüber den<br />

von der informellen Reorganisation<br />

betroffenen Parteien um vollständige<br />

Transparenz, was die aktuelle<br />

finanzielle Situation und die getroffenen<br />

Sanierungsmaßnahmen angeht.<br />

Auf diese Weise können die<br />

direkt Beteiligten zu jedem Zeitpunkt<br />

ihre Risiken einschätzen.<br />

Abschließend ist durch die sich verschlechterndeGeschäftsentwicklung<br />

(Verluste) die Solvenz des<br />

Unternehmens nicht mehr gegeben.<br />

Durch Heranziehen von Venture<br />

Kapitals kann – ohne dass<br />

Gläubiger ihre Forderungen (teilweise)<br />

erlassen müssen– die<br />

Bilanz saniert werden. So entsteht<br />

eine gesündere Solvenz und entsprechend<br />

sinken die potenziellen<br />

Risiken (zukünftiger) Finanziers/<br />

Lieferanten. Im Rahmen erfolgreicher<br />

Reorganisationsprozesse wird<br />

diese Möglichkeit ausdrücklich<br />

untersucht.<br />

Zusammenfassend kann festgestellt<br />

werden, dass der Schlüssel<br />

zum Erfolg in der Wiederherstellung<br />

des Vertrauens in das <strong>Management</strong><br />

und die Lebensfähigkeit<br />

des Unternehmens liegt. Wiederhergestellt<br />

durch adäquate Aktionen<br />

im Zusammenhang mit Betriebsaktivitäten,Informationsmaßnahmen<br />

und Transparenz, sowie die<br />

Sanierung der Bilanz (die Einbringung<br />

von Venture Kapitals wird<br />

bevorzugt).<br />

Dr. J.A.A. Adriaanse<br />

Teil 2, nächste Ausgabe


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CM Background<br />

Der Sandvik Konzern besteht aus<br />

drei Geschäftsbereichen: Sandvik<br />

Mining and Construction (SMC),<br />

Sandvik Tooling und Sandvik Materials<br />

Technology. Die Sandvik-<br />

Gruppe, mit Hauptsitz in Sandviken,<br />

ist mit weltweiten Geschäftsaktivitäten<br />

in über 300 Firmen in<br />

130 Ländern vertreten.<br />

Mit jedem Geschäft ist ab Lieferung<br />

bis zur Bezahlung der Ware ein<br />

Ausfallrisiko verbunden. Dieses<br />

Risiko zu minimieren und Ausfälle<br />

möglichst zu vermeiden, ist Aufgabe<br />

des <strong>Credit</strong> <strong>Management</strong>s, das<br />

die Bonität des Kunden zuverlässig<br />

überprüft und steuert.<br />

<strong>Credit</strong> <strong>Management</strong> ist – als<br />

wesentlicher Bestandteil des Working<br />

Capital <strong>Management</strong>s –inzwischen<br />

in der Welt von Sandvik zu<br />

einem wichtigen Bestandteil geworden.<br />

Zusätzlich erzwingen der mas-<br />

Sandvik: Meilenstein für<br />

Der Sandvik Konzern hat eine neue Software zur Unterstützung eines effizienten<br />

und effektiven <strong>Credit</strong> <strong>Management</strong>s eingeführt. Ein erfolgreiches Praxisbeispiel.<br />

Kredit-<br />

überwachung<br />

Kunden-<br />

aufrag<br />

Kredit-<br />

entscheidung<br />

<strong>Credit</strong><br />

<strong>Management</strong><br />

Neue<br />

SAP Software<br />

Informations<br />

beschaffung<br />

Teil der <strong>Credit</strong><br />

Trigger Strategie<br />

Risiko-<br />

Einschätzung<br />

Scoring<br />

Beurteilung der<br />

Informationen<br />

sive Anstieg der Unternehmensinsolvenzen<br />

in Deutschland sowie die<br />

neuen Eigenkapitalvereinbarungen<br />

der Kreditinstitute (Basel II) eine<br />

intensive Kundenbeobachtung. Die<br />

sich daraus ergebenden Hauptziele<br />

des <strong>Credit</strong> <strong>Management</strong>s bei Sandvik<br />

sind:<br />

• Risikominimierung durch systematisches<br />

Scoring,<br />

• Reduzierung von Forderungsausfällen<br />

und<br />

• die Senkung der Außenstandstage<br />

von Forderungen.<br />

Dazu sind eine dynamische, umfassende<br />

und systematische Informationsbeschaffung<br />

und Informationsauswertung,Bonitätsbeurteilung<br />

und Kreditlimitüberwachung<br />

erforderlich (Abbildung 1). Seit<br />

Ende 2002 sind diese Tätigkeiten in<br />

Deutschland in der Abteilung <strong>Credit</strong><br />

<strong>Management</strong> & Controlling der<br />

Shared Services Unit der Sandvik<br />

18<br />

GmbH in Düsseldorf zusammengefasst.<br />

Seitdem ist es mit der aufgebauten<br />

Fachkompetenz und auch durch die<br />

gute Zusammenarbeit mit dem<br />

Innen- und Außendienst gelungen,<br />

die Forderungsausfälle für Sandvik<br />

Deutschland drastisch zu senken –<br />

entgegen dem allgemeinen bundesweiten<br />

Trend.<br />

Wegen der großen Bedeutung der<br />

<strong>Credit</strong>-<strong>Management</strong>-Funktion für<br />

die Sandvik-Gruppe weltweit entschied<br />

die Konzernzentrale in<br />

Sandviken im Juli 2004, eine spezielle<br />

SAP <strong>Credit</strong> <strong>Management</strong><br />

Software als Add-On-Lösung in der<br />

SAP-Umgebung zu entwickeln und<br />

einzuführen. Zusammen mit der<br />

SAP AG wurde ein internationales<br />

Projekt gestartet, bei dem Sandvik<br />

zum Pilotkunden wurde. Die bereits<br />

bei Sandvik erfolgreich angewendeten<br />

Methoden für die Bonitätsprüfung<br />

und zur Festsetzung<br />

der Kreditlimits dienten dabei der<br />

neuen Software als Mustervorlage.<br />

Mit dem neuen SAP-Modul wird<br />

die <strong>Credit</strong>-<strong>Management</strong>-Funktion<br />

stärker automatisiert, effizienter<br />

gestaltet und künftig in allen Sandvik-Gesellschaften<br />

zusammen mit<br />

den übrigen SAP-Anwendungen<br />

international einsetzbar sein. Nicht<br />

weniger als 16 unterschiedlich gewichtete<br />

Komponenten ermöglichen<br />

beim „Scoring“ eine verbesserte<br />

und automatisierte Bonitätsbeurteilung<br />

und darauf aufbauende<br />

Kreditentscheidung (Abbildung 2).


das <strong>Credit</strong> <strong>Management</strong><br />

Erfahrungswerte zeigen, dass eine<br />

Veränderung des Zahlungsverhaltens,<br />

beispielsweise in Form von<br />

Zielüberschreitungen, ein wesentliches<br />

Indiz für finanzielle Schwierigkeiten<br />

sein kann. Durch den<br />

Einsatz des neuen <strong>Credit</strong>- <strong>Management</strong>-Moduls<br />

wird das Zahlungsverhalten<br />

bei jeder Veränderung<br />

sofort automatisch berechnet und<br />

klassifiziert. So können Veränderungen<br />

frühzeitig aufgezeigt und<br />

kann entsprechend schnell reagiert<br />

werden. Neben dieser wichtigen<br />

Einflussgröße zur Beurteilung<br />

der Kreditwürdigkeit unserer Kunden<br />

werden bei dem Scoring<br />

u.a. Bilanzinformationen, Bankauskünfte<br />

und die Einschätzung<br />

des Vertriebes berücksichtigt.<br />

Zusätzlich bietet eine Online-Verbindung<br />

zu Deutschlands größter<br />

Auskunftei <strong>Credit</strong>reform die Möglichkeit<br />

der Berücksichtigung von<br />

externen Quellen in der Scoring-<br />

Formel.<br />

Rechtsform<br />

Gründungsdatum<br />

Mitarbeiteranzahl<br />

Branche<br />

Region<br />

Land<br />

Ein weiterer Vorteil der neuen Software<br />

ist die systematische Speicherung<br />

aller wichtigen Informationen<br />

für das <strong>Credit</strong> <strong>Management</strong><br />

in einem System. Damit haben alle<br />

Mitarbeiter einen direkten Datenzugriff<br />

sowie einen schnellen Überblick<br />

über alle Entwicklungen bei<br />

unseren Kunden.<br />

Zusätzlich lassen sich mit dem<br />

neuen <strong>Credit</strong>-<strong>Management</strong>-Modul<br />

zahlreiche Berichte erstellen. So<br />

können die Mitarbeiter vom <strong>Credit</strong><br />

<strong>Management</strong> beispielsweise eine<br />

Liste aufrufen, die in einem frei<br />

wählbaren Zeitraster alle überfälligen<br />

und noch nicht fälligen Forderungen<br />

enthält.<br />

Besonders der Vertrieb ist auf die<br />

aktuellen Informationen des <strong>Credit</strong><br />

<strong>Management</strong>s angewiesen. Dazu<br />

wurde mit der neuen SAP-Lösung<br />

die Kommunikation verbessert:<br />

Das System verschickt bei bestimmten<br />

Veränderungen und Ereignissen,<br />

wie beispielsweise der<br />

Kreditgewährung, automatisch E-<br />

Eigene Zahlungserfahrungen<br />

<strong>Management</strong>beurteilung<br />

Scoring<br />

Kreditentscheidung<br />

19<br />

CM Background<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Mails an den Vertrieb. Somit ist<br />

dieser stets über die neusten Entwicklungen<br />

informiert.<br />

Die Shared Services Unit der Sandvik<br />

GmbH in Düsseldorf startete<br />

am 11. Juli 2005 als Pilotkunde mit<br />

der neuen Software und arbeitet<br />

seitdem erfolgreich und ohne Störungen.<br />

Nach der guten Zusammenarbeit<br />

mit den schwedischen<br />

Kollegen aus dem Competence<br />

Center ist die Einführung der<br />

neuen <strong>Credit</strong>- <strong>Management</strong>-Zusatzsoftware<br />

ein weiterer Meilenstein<br />

in der Umsetzung der Strategie<br />

zur Reduzierung des Net Working<br />

Capitals.<br />

Manfred Mayer<br />

Leiter <strong>Credit</strong> <strong>Management</strong> & Controlling,<br />

Sandvik GmbH<br />

E-Mail: manfred.mayer@sandvik.com<br />

Tim Ziert<br />

Referent <strong>Credit</strong> <strong>Management</strong> & Controlling,<br />

Sandvik GmbH<br />

E-Mail: tim.ziert@sandvik.com<br />

Auftragslage<br />

Ratingagenturen<br />

Externes Krediturteil<br />

Bilanzdaten<br />

Vertriebsinformationen<br />

Externe Zahlungserfahrungen<br />

Bankauskunft


CM Background<br />

SOX, SOA – welche Auswirkungen<br />

hat der Sarbanes-Oxley Act auf das <strong>Credit</strong>management<br />

deutscher Unternehmen?<br />

Was ist überhaupt dieses SOX, das<br />

da aus den USA nach Europa<br />

schwappt? Auch wenn man den<br />

US-Amerikanern einiges zutrauen<br />

kann, so handelt es sich weder um<br />

eine Anlehnung an die Bostoner<br />

Baseballmannschaft Red Sox noch<br />

um einen alten Indianerstamm.<br />

SOX oder auch SOA ist die Abkürzung<br />

für den Sarbanes-Oxley Act,<br />

der vor gut drei Jahren durch den<br />

US-Präsidenten auf den Weg gebracht<br />

wurde. Der Namen des<br />

Gesetzes besteht –wie in den Vereinigten<br />

Staaten üblich – aus den<br />

Namen der beiden Abgeordneten,<br />

die das Regelwerk in den Kongress<br />

eingebracht haben.<br />

Als Grund für dieses Gesetz wird<br />

vielfach der Enron-Skandal angeführt,<br />

der Ende Dezember 2001 seinen<br />

Lauf nahm, als das damals<br />

siebtgrößte Unternehmen der USamerikanischen<br />

Wirtschaft Gläubigerschutz<br />

beantragte. Im Laufe<br />

der umfangreichen Untersuchungen<br />

der verschiedensten Institutionen<br />

stellte sich heraus, dass der<br />

Energiekonzern nur ein Kartenhaus<br />

war, in dem Lug und Trug herrschte.<br />

Auf Grund des Sarbanes-Oxley Act<br />

müssen nun alle an den New Yorker<br />

Börsen notierte Unternehmen<br />

seit Ende 2004 umfassende Kontrollsysteme<br />

einführen. Für ausländische<br />

Gesellschaften würde<br />

diese Frist jedoch bis Mitte 2006<br />

verlängert. Neben den derzeit 17<br />

deutschen an der Wall Street gelisteten<br />

Unternehmen sind auch<br />

die schätzungsweise 300 deutschen<br />

Tochtergesellschaften USamerikanischer<br />

Konzerne davon<br />

betroffen.<br />

Das von der Börsenaufsicht U.S.<br />

Securities and Exchange Commission<br />

(SEC) aufgestellte Regelwerk<br />

mit 11 Paragraphen zwingt diese<br />

Unternehmen nun, Prozesse zu<br />

definieren sowie Kontrollen einzu-<br />

führen und zu dokumentieren. Da<br />

alle Handlungen, die Einfluss auf<br />

die Bilanz des Unternehmens<br />

haben, auf ihre Richtigkeit überprüft<br />

werden müssen, sollen betrügerische<br />

Handlungen ausgeschlossen<br />

und Fehler unterbunden werden.<br />

Persönliche Haftung<br />

Künftig sollen Unternehmen alle<br />

Fakten offen legen, die zum Verständnis<br />

der Finanzdaten und der<br />

Situation des Unternehmens notwendig<br />

sind. Manager haften persönlich<br />

für die Richtigkeit ihrer<br />

Bilanzen – mit einer eidesstattlichen<br />

Erklärung. Auch die Selbstregulierung<br />

der Wirtschaftsprüfer<br />

endete mit dem Gesetz.<br />

Wie ernst es der SEC mit diesem<br />

Gesetz ist, zeigen die drakonischen<br />

Strafen z.B. bei Bilanzbetrug: 5<br />

Millionen Euro oder 20 Jahre<br />

Haft für Finanzvorstände oder Geschäftsführer,<br />

die vorsätzlich eine<br />

falsche Bilanz mit ihrer Unterschrift<br />

testieren. Wer kann da nicht<br />

die aufkommende Nervosität in den<br />

Chefetagen der betroffenen Unternehmen<br />

verstehen?<br />

Im Einzelnen enthält der Sarbanes-<br />

Oxley Act folgende Regelungen:<br />

I. Festlegung von Organisation<br />

und Aufgabenbereichen des<br />

Aufsichtsgremiums über die<br />

Rechnungslegung der in den<br />

USA gelisteten Unternehmen<br />

II. Bestimmungen zur Unabhängigkeit<br />

der Wirtschaftsprüfer<br />

III. Erläuterungen und Erweiterungen<br />

der Verantwortlichkeiten<br />

der einzelnen Unternehmen<br />

IV. Festlegung von erweiterten<br />

Veröffentlichungspflichten für<br />

Finanzinformationen<br />

V. Vorschriften zur Verhinderung<br />

von Interessenkonflikten bei<br />

Finanzanalysten<br />

20<br />

VI. Einzelregelungen bezüglich<br />

Finanzierung und Befugnissen<br />

der SEC<br />

VII. Festlegung von Themen, zu<br />

denen US-Behörden Studien<br />

und Berichte zu erstellen<br />

haben<br />

VIII. Regelungen zu Informationsschutz<br />

und erweiterten Aufbewahrungspflichten<br />

von Dokumenten<br />

IX. Verschärfung der strafrechtlichen<br />

Bestimmungen bei unrichtiger<br />

eidesstattlicher Bestätigung<br />

X. Festlegung zur Unterzeichnung<br />

der Steuererklärung<br />

durch den CEO<br />

XI. Bestimmungen zur Verantwortlichkeit<br />

der Geschäftsleitung<br />

im Falle von Betrug bzw.<br />

Veruntreuung von Informationen<br />

Titel I: Public Company Accounting<br />

Oversight Board (PCAOB):<br />

Das PCAOB ist die Aufsichtbehörde,<br />

bei der sich jede Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

registrieren lassen<br />

muss, die an der New Yorker<br />

Börse notierte Unternehmen prüft.<br />

Ziel des PCAOB ist es, die Jahresabschlussprüfung<br />

zu überwachen,<br />

um das Interesse der Investoren zu<br />

schützen, sowie das öffentliche<br />

Vertrauen in Prüfungsberichte wiederherzustellen.<br />

Wenn Verstöße gegen SOX vermutet<br />

werden, ist das Aufsichtsgre-


mium berechtigt, eigene Untersuchungen<br />

durchzuführen.<br />

Titel II: Auditor Independance<br />

Innerhalb dieser Bestimmungen<br />

werden acht Leistungen aufgeführt,<br />

die nicht durch denselben<br />

Wirtschaftsprüfer erbracht werden<br />

dürfen:<br />

• Buchführung oder andere Dienstleistungen,<br />

die im Zusammenhang<br />

mit dem Rechnungswesen<br />

oder der Erstellung des Jahresabschlusses<br />

stehen<br />

• Entwicklung und Einführung von<br />

Finanzinformationssystemen<br />

• Schätzungs- und Bewertungsdienstleistungen<br />

sowie Gutachten<br />

zur Bewertung von Sacheinlagen<br />

• Versicherungsmathematische<br />

Dienstleistungen<br />

• Outsourcing der internen Revision<br />

an den Wirtschaftsprüfer<br />

• Übernahme von <strong>Management</strong>aufgaben<br />

oder Personaldienstleistungen<br />

• Leistungen als Finanzmakler,<br />

Händler, Investmentberater oder<br />

Leistungen des Wertpapier- und<br />

Emissionsgeschäfts<br />

• Rechtsberatung und Sachverständigentätigkeit<br />

ohne Zusammenhang<br />

zur Prüfung<br />

Darüber hinaus soll spätestens alle<br />

fünf Jahre ein Wechsel des leitenden<br />

Jahresabschlussprüfers erfolgen,<br />

um eine zu enge Bindung zwischen<br />

dem Prüfer und dem geprüften<br />

Unternehmen zu vermeiden.<br />

Titel III: Corporate Responsibility<br />

In diesem Teil findet sich die viel<br />

beachtete Section 302, nach der<br />

der CEO und der CFO eines Unternehmens<br />

dazu verpflichtet sind,<br />

sicherzustellen, dass alle relevanten<br />

Informationen über ein Unternehmen<br />

korrekt erfasst, verarbeitet,<br />

gesammelt und letzten Endes<br />

auch fristgerecht veröffentlicht<br />

werden.<br />

In einer eidesstattlichen Erklärung<br />

müssen sie der SEC schließlich die<br />

Wirksamkeit der internen Kontrollen<br />

und die korrekte Darstellung<br />

der finanziellen Situation des Unternehmens<br />

bestätigen.<br />

Titel IV: Enhanced Financial Disclosures<br />

Innerhalb dieses Abschnitts ist die<br />

Section 404 von besonderer Wichtigkeit.<br />

Sie fordert die Implementierung<br />

und Pflege eines Internen<br />

Kontrollsystems (IKS) zur Sicherstellung<br />

der Richtigkeit und Vollständigkeit<br />

der Finanzberichterstattung.<br />

Der Kontrolle muss unterliegen,<br />

dass<br />

• alle Geschäftsvorfälle und Vermögenswerte<br />

richtig und ausreichend<br />

abgebildet werden<br />

• alle Geschäftsvorfälle, die für die<br />

Finanzberichterstattung wesentlich<br />

sind, erfasst werden<br />

• ein Zugriff auf die Vermögenswerte<br />

des Unternehmens nur mit<br />

Genehmigung durch die Unternehmensleitung<br />

möglich ist<br />

Darüber hinaus muss das <strong>Management</strong><br />

einen schriftlichen Bericht<br />

über das Interne Kontrollsystem<br />

(IKS), die Ergebnisse sowie die Bewertung<br />

dieser Kontrollen im Jahresbericht<br />

veröffentlichen. Dieser<br />

Bericht ist dann zusätzlich vom<br />

Abschlussprüfer im Rahmen der<br />

Jahresabschlussprüfung gesondert<br />

zu testieren. Die Unternehmensleitung<br />

wird damit unter<br />

anderem verpflichtet, Verantwortung<br />

für die Effektivität der internen<br />

Kontrollen zu übernehmen.<br />

Die Titel V bis XI des Sarbanes-<br />

Oxley Act betreffen Regelungen in<br />

Spezialbereichen.<br />

Auswirkungen auf das <strong>Credit</strong>management<br />

Insbesondere die vorhergehend<br />

beschriebenen Sectionen 303 und<br />

404 des Sarbanes-Oxley Acts<br />

haben Auswirkungen auf das <strong>Credit</strong>management<br />

in den von dem<br />

Gesetz betroffenen Unternehmen.<br />

Da sich das Gesetz auf alle relevanten<br />

Prozesse bezieht, die im Zusammenhang<br />

mit der Rechnungs-<br />

21<br />

CM Background<br />

legung stehen, betrifft dies im<br />

Bereich des <strong>Credit</strong>management<br />

insbesondere die Begründung und<br />

die Einziehung von Forderungen<br />

sowie die Bewertung des Forderungsbestandes.<br />

Das <strong>Credit</strong>management ist daher<br />

gefordert, die Prozesse entsprechend<br />

zu dokumentieren und Kontrollen<br />

einzurichten, die gewährleisten,<br />

dass die beschriebenen<br />

Prozesse eingehalten werden.<br />

Aber auch die Dokumentation der<br />

zu leistenden Kontrolle birgt einen<br />

weiteren Aufwand für das <strong>Credit</strong>management.<br />

So ist zu empfehlen,<br />

alle Unterlagen, die in Zusammenhang<br />

mit den vorgenannten Prozessen<br />

und deren Controls stehen,<br />

aufzubewahren. Dies kann z.B. be-<br />

deuten, dass die bearbeiteten und<br />

kommentierten Mahnlisten archiviert<br />

werden müssen, was leicht in<br />

Papierbergen ungeahnten Ausmaßes<br />

enden kann.<br />

Die Folge: penible Verhaltensregeln<br />

für alle Mitarbeiter, erhöhte<br />

Kosten und zeitraubende Bürokratie,<br />

die das <strong>Credit</strong>management von<br />

ihrer eigentlichen Aufgabe, der<br />

Vermeidung von Forderungsausfällen<br />

und Zahlungsverzögerungen,<br />

abhält.<br />

Nicole Neumerkel, CCM<br />

<strong>Credit</strong>management für den Mittelstand


CM Background<br />

Wertorientierte Unternehmensführung –<br />

und die Konsequenzen<br />

für das Kreditrisikomanagement Teil 2<br />

Wertorientierte Unternehmensführung,<br />

Kapitalkostensätze und<br />

Risikomanagement<br />

In der Praxis der Unternehmensbewertung<br />

bestehen die größten<br />

Schwierigkeiten und Ermessensspielräume<br />

bei der Einschätzung<br />

der Kapitalkostensätze (Diskontierungszinsen).<br />

Entsprechend weisen<br />

auch die heute implementierten<br />

wertorientierten Steuerungssysteme<br />

(EVA ® -Modelle) immer<br />

noch fast durchgängig eine gravierende<br />

Schwäche auf: Die grundsätzlich<br />

erforderlichen Kapitalkostensätze<br />

(Diskontierungszinssätze<br />

als Mindestrenditeanforderungen)<br />

sind bisher nur wenig fundiert.<br />

Offensichtlich müssten die risikoabhängigen<br />

Kapitalkostensätze<br />

(WACC) vom tatsächlichen Risikoumfang<br />

eines Unternehmens<br />

(und damit von der Planungssicherheit<br />

der bei der Unternehmensbewertung<br />

unterstellten zukünftigen<br />

Erträge bzw. Cash-Flows) abhängig<br />

sein. Genau diese Informationen<br />

sollte eine Risikoanalyse (bzw. das<br />

Risikomanagement) bereitstellen.<br />

Die Ableitung der Kapitalkostensätze<br />

aus Kapitalmarktdaten (wie<br />

den Beta-Faktor im Capital-Asset-<br />

Pricing-Modell (CAPM)) ist wenig<br />

überzeugend. Unter den vielfältigen<br />

Kritikpunkten solcher Kapitalmarktmodelle<br />

zur Herleitung von<br />

Kapitalkostensätzen ist besonders<br />

ein Problem augenfällig: Das CAPM<br />

unterstellt effiziente Kapitalmärkte,<br />

in denen alle Kapitalmarktakteure<br />

die Risikosituation des Unternehmens<br />

genauso gut kennen wie<br />

die Unternehmensführung selbst.<br />

Diese Annahme ist sicherlich unzutreffend.<br />

Offenkundig ist es sinnvoll,<br />

von der Annahme auszugehen, dass<br />

das Unternehmen selbst seine Risikosituation<br />

(und erst recht die möglichen<br />

Veränderungen der Risikosi-<br />

tuation durch geplante Aktivitäten)<br />

besser einschätzen kann als der<br />

Kapitalmarkt. Daher sollten Unternehmen<br />

die Kapitalkostensätze für<br />

ihre wertorientierten Steuerungssysteme<br />

auf der Basis der Erkenntnisse<br />

des Risikomanagements ableiten.<br />

Der wichtigste Schritt für die bessere<br />

Fundierung von Unternehmenswerten<br />

und die Weiterentwicklung<br />

wertorientierter Steuerungssysteme<br />

einerseits und eine<br />

risikoadäquate Unternehmensbewertung<br />

andererseits ist somit die<br />

Ableitung fundierter Kapitalkostensätze.<br />

Methodisch ist dies ein<br />

durchaus mit überschaubarem<br />

Arbeitsaufwand lösbares Problem.<br />

Mit Hilfe so genannter Risikoaggregationsverfahren<br />

wird der Gesamtrisikoumfang<br />

eines Unternehmens<br />

bestimmt. Dabei werden die identifizierten<br />

und bewerteten Risiken in<br />

den Kontext der Unternehmensplanung<br />

gestellt und als Ursache für<br />

mögliche Planabweichungen interpretiert<br />

(vgl. Abb. 4 sowie für<br />

eine mögliche Softwarelösung:<br />

www.risiko-kompass.de). Mit Hilfe<br />

von Simulationsverfahren wird eine<br />

große, repräsentative Stichprobe<br />

möglicher risikobedingter Zukunftsszenarien<br />

des Unternehmens<br />

berechnet und analysiert.<br />

Plan-GuV 2004<br />

Umsatz<br />

1.000<br />

- Materialkosten 400<br />

= Deckungsbeitrag 600<br />

- Personalaufwand 300<br />

- Sonstige Kosten 150<br />

davon Risikotransfer 5<br />

- AfA<br />

50<br />

= Betriebsergebnis 100<br />

- Zinsaufwand<br />

- a.o. Ergebnis<br />

= Gewinn vor Steuern<br />

22<br />

44<br />

0<br />

56<br />

R1<br />

R2<br />

R3<br />

+/- 5% -100<br />

-/+ 10%<br />

+/- 2%<br />

R4<br />

Diese Zukunftsszenarien erlauben<br />

es, den Bedarf an (teurem) Eigenkapital<br />

zur Verlustabdeckung zu<br />

ermitteln, indem aus der Bandbreite<br />

der Verteilungsfunktion der<br />

Gewinne auf den realistischen risikobedingten<br />

Maximalverlust geschlossen<br />

wird.<br />

Im nächsten Rechenschritt sind<br />

nur noch die gewichteten Kapitalkostensätze<br />

in Abhängigkeit des<br />

risikobedingten Eigenkapitalbedarfs<br />

(nicht des bilanziellen Eigenkapitals<br />

oder des Marktwerts des<br />

Eigenkapitals) zu berechnen.<br />

Die Wirkungskette wird somit unmittelbar<br />

deutlich: Eine Reduzierung<br />

des Risikoumfangs (z. B.<br />

durch Abschluss einer Versicherung)<br />

wirkt unmittelbar auf die<br />

Höhe des zur Verlustdeckung nötigen<br />

Eigenkapitals, was wiederum –<br />

Eigenkapital ist teuer – einen sinkenden<br />

Kapitalkostensatz bewirkt.<br />

Jede Maßnahme kann nun einerseits<br />

hinsichtlich der Auswirkungen<br />

auf die erwarteten Erträge und<br />

andererseits hinsichtlich der Auswirkungen<br />

auf den Risikoumfang<br />

Absatzmenge<br />

Neuer Wettbewerber<br />

Materialpreise<br />

Personalkosten<br />

Zinsänderung<br />

Ausfall der IT<br />

+/- 1%<br />

WACC � kEK<br />

�<br />

�<br />

R5<br />

- 200<br />

R6<br />

S 1<br />

950<br />

-380<br />

570<br />

-300<br />

-150<br />

5<br />

-50<br />

70<br />

-44<br />

0<br />

26<br />

Eigenkapitalbedarf<br />

Gesamtkapital<br />

Gesamtkapital<br />

� Eigenkapitalbedarf<br />

�<br />

* ( 1 s)<br />

Gesamtkapital<br />

kFK �<br />

S2 1000<br />

-400<br />

600<br />

-300<br />

-150<br />

5<br />

-50<br />

100<br />

-50<br />

-200<br />

-150<br />

S3 1.000<br />

-400<br />

600<br />

-306<br />

-150<br />

5<br />

-50<br />

94<br />

-50<br />

0<br />

44<br />

...<br />

Sn ----<br />

----<br />

----<br />

----<br />

----<br />

----<br />

----<br />

----<br />

Abb 4.: Risikoaggregation im Kontext der Unternehmensplanung<br />

(Quelle: RMCE RiskCon GmbH & Co. KG)<br />

----<br />

----<br />

----


eurteilt werden und damit (über<br />

die Höhe der Kapitalkostensätze)<br />

auch hinsichtlich der Auswirkungen<br />

auf den Unternehmenswert.<br />

3. Die Bedeutung des Kreditrisikomanagements<br />

für die wertorientierte<br />

Unternehmensführung<br />

Das Kreditrisikomanagement spielt<br />

im Rahmen der hier vorgestellten<br />

wertorientierten Unternehmensführungsansätze<br />

eine nicht zu<br />

unterschätzende Rolle. Denn das<br />

Kreditrisikomanagement hat Einfluss<br />

auf mehrere der oben genannten<br />

Werttreiber. Evident ist die Wirkung<br />

auf den Risikoumfang. Durch<br />

leistungsfähige Risikobeurteilung<br />

(potenzieller) Kunden, eine restriktive<br />

Kreditrisikopolitik und eine kontinuierliche<br />

Überwachung bestehender<br />

Debitorenpositionen kann<br />

der Gesamtrisikoumfang gesenkt<br />

werden.<br />

Die Wahrscheinlichkeit und der<br />

Umfang (die Volatilität) von Ergebnisschwankungen<br />

infolge eines De-<br />

Prof. Schumann GmbH<br />

Innovative Informationssysteme<br />

bitorenausfalls werden reduziert.<br />

Der damit reduzierte Gesamtrisikoumfang<br />

(und der niedrigere<br />

Eigenkapitalbedarf) führen tendenziell<br />

zunächst zu besseren Fremdkapitalkonditionen,<br />

weil die Wahrscheinlichkeit<br />

negativer Auswirkungen<br />

auf die Finanzkennzahlen<br />

im Rating, die die Kreditkonditionen<br />

maßgeblich bestimmen, reduziert<br />

wird. Der Gesamtrisikoumfang<br />

(bzw. der Eigenkapitalbedarf)<br />

bestimmt darüber hinaus – wie<br />

oben erläutert – in unvollkommenen<br />

Märkten auch den gesamten<br />

Kapitalkostensatz und damit den<br />

Unternehmenswert. Ein besseres<br />

Kreditrisikomanagement führt<br />

nämlich, über eine Reduzierung<br />

des Bedarfs an teurem Eigenkapital,<br />

zu einem steigenden Unternehmenswert,<br />

wenn man nicht – wie in<br />

der traditionellen Kapitalmarkttheorie<br />

vollkommener Märkte –<br />

lediglich so genannte „systematische“(unternehmensübergreifende)<br />

Risiken (zu denen das Risiko<br />

der Forderungsausfälle ja nicht<br />

gehört), als für den Unternehmenswert<br />

maßgeblich betrachtet.<br />

Kreditmanagement mit System<br />

Sichern Sie Ihre Zukunft, indem Sie<br />

■ Kreditlimite risikogesteuert vergeben,<br />

■ ein effizientes Frühwarnsystem aufbauen,<br />

■ Ihre Prozesse beschleunigen.<br />

Erreichen Sie so<br />

■ eine Senkung Ihrer Forderungsausfälle,<br />

■ eine Verringerung Ihrer Außenstandsdauer,<br />

■ eine Erhöhung Ihrer Liquidität,<br />

■ eine Verbesserung Ihres Unternehmensergebnisses.<br />

Sprechen Sie mit uns – wir gestalten Ihren Erfolg!<br />

Prof. Schumann GmbH – moderne und professionelle Lösungen zu fairen Preisen<br />

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23<br />

CM Background<br />

Auch die Rentabilität und sogar das<br />

Wachstum, also die beiden weiteren<br />

wesentlichen Werttreiber, werden<br />

durch das Kreditrisikomanagement<br />

beeinflusst. Die Reduzierung<br />

des durchschnittlichen Umfangs<br />

der Forderungsausfälle führt (ceteris<br />

paribus) zu höheren erwarteten<br />

Erträgen. Dabei ist jedoch zu beachten,<br />

dass das Kreditrisikomanagement<br />

die Ertragssituation eines<br />

Unternehmens nicht nur über die<br />

Höhe der Forderungsausfälle beeinflussen<br />

kann. Durch die Vorab-<br />

Beurteilung der Bonität potenzieller<br />

Kunden beeinflusst das<br />

Kreditrisikomanagement nämlich<br />

offensichtlich auch das gesamte<br />

Geschäftsvolumen, die Auswahl<br />

von Kunden und damit den Gesamtertrag<br />

aus den Kundenbeziehungen.<br />

Ein wertorientiertes Kreditrisikomanagement<br />

muss daher<br />

grundsätzlich die aus seiner Kundenbeziehung<br />

erwarteten Erträge<br />

gegen die dort zu sehenden (Bonitäts-)Risiken<br />

(Adressausfallrisiko)<br />

abwägen.<br />

Fortsetzung nächste Seite


CM Background<br />

Ein zu restriktives Kreditrisikomanagement<br />

behindert Ertragsmöglichkeiten<br />

(Chancen) und hat dann<br />

negative Auswirkungen auf den<br />

Werttreiber „Rentabilität“. Speziell<br />

die Vorgabe einer „Mindestbonität“<br />

von Kunden, die unabhängig von<br />

den mit diesen Kunden zu erwartenden<br />

Erträgen ist, kann aus der<br />

Perspektive eines wertorientiertenUnternehmensführungsansatzes<br />

nicht sinnvoll sein. Auch hohe<br />

Risiken durch den möglichen Ausfall<br />

von Forderungen sind bei<br />

einer Kundenbeziehung akzeptabel,<br />

wenn diesen noch größere<br />

erwartete Erträge gegenüberstehen<br />

und das Unternehmen die<br />

erforderliche Risikotragfähigkeit<br />

(Eigenkapital) aufweist.<br />

Insgesamt muss sich ein wertorientiertes<br />

Kreditrisikomanagement<br />

seiner erheblichen Bedeutung für<br />

den Unternehmenswert bewusst<br />

sein. Wertorientiertes Kreditrisikomanagement<br />

muss seine Aufgabe<br />

im Hinblick auf den Beitrag zum<br />

Unternehmenswert als Erfolgsmaßstab<br />

sehen – und nicht in der<br />

Minimierung von Forderungsausfällen.<br />

Der Unternehmenswert ist<br />

abhängig von den zukünftig erwarteten<br />

Erträgen und den damit verbundenen<br />

Risiken (dem Kapitalkostensatz).<br />

Entsprechend muss<br />

ein wertorientiertes Kreditrisikomanagement<br />

bei seinen Entschei-<br />

Rentabilität<br />

ROCE e<br />

20<br />

10<br />

0 %<br />

AAA<br />

Abb. 5: Abwägen von Risiko und Ertrag<br />

dungen und Regelungen immer auf<br />

einen Vergleich der erwarteten<br />

Erträge mit den Risiken aus jeder<br />

einzelnen Kundenbeziehung abzielen.<br />

In einem wertorientierten<br />

Unternehmensführungsansatz gibt<br />

es damit auch keine Interessenkollision<br />

zwischen Kreditrisikomanagement<br />

und Verkauf.<br />

Wenn sich beide für die Steigerung<br />

des Unternehmenswerts engagieren,<br />

werden sie jeweils das gleiche<br />

Kalkül bei der Beurteilung eines<br />

Kunden zugrunde legen. Möglicherweise<br />

hat der Vertrieb dabei<br />

bessere Informationen über die<br />

erwarteten Erträge eines Kunden,<br />

während das Kreditrisikomanagement<br />

die mit diesem Engagement<br />

verbundenen Risiken besser einschätzen<br />

kann. Durch das enge<br />

Zusammenspiel im Interesse des<br />

gemeinsamen Ziels, des Unternehmenserfolgs<br />

(gemessen durch den<br />

Unternehmenswert) kann das Kreditrisikomanagement<br />

seinen Platz<br />

24<br />

Investieren !<br />

Kunde B Kunde A<br />

5 %<br />

BBB<br />

Nicht investieren !<br />

10 %<br />

BB<br />

15 %<br />

Risiko<br />

in einem wertorientierten Unternehmensführungsansatzbeanspruchen.<br />

Der Schlüssel für die<br />

Entwicklung eines wertorientierten<br />

Kreditrisikomanagements ist die<br />

Einsicht, dass die alleinige Minimierung<br />

der Forderungsausfälle<br />

keine sinnvolle Zielsetzung darstellt.<br />

Wertorientiertes Kreditrisikomanagement<br />

setzt bei zwei<br />

Werttreibern an: beim Risiko und<br />

eben bei den erwarteten Erträgen<br />

gleichermaßen.<br />

Dr. Werner Gleißner,<br />

Vorstand FutureValue Group AG<br />

und Geschäftsführer<br />

RMCE RiskCon GmbH & Co. KG,<br />

Leinfelden-Echterdingen und Nürnberg<br />

Alles für den richtigen Kunden<br />

Erfolgreiche Unternehmen konzentrieren<br />

sich auf die Kunden<br />

(und schenken ihnen einen Großteil<br />

an Zuwendung und Aufmerksamkeit),<br />

die die erbrachte Leistung<br />

fair und gerecht honorieren –<br />

und bezahlen!<br />

In den vergangenen Jahren hat sich<br />

in der <strong>Management</strong>diskussion ein<br />

erstaunlicher Wandel vollzogen.<br />

Während die 80er und 90er Jahre<br />

(bis etwa 1995) durch Markt- und<br />

Kundenorientierung dominiert wurden,<br />

stand plötzlich unter dem<br />

Schlagwort des Shareholder-Value<br />

das Anlegerinteresse im Mittelpunkt.<br />

Natürlich muss sich ein<br />

Unternehmen darauf ausrichten,<br />

seinen Vermögenswert zu verbessern.<br />

Doch bei der gegenwärtigen<br />

Diskussion wedelt ein bisschen der<br />

Schwanz mit dem Hund. Um Unternehmenswert<br />

zu schaffen, gibt es<br />

nur eine wesentliche Voraussetzung:<br />

Das Unternehmen muss bei<br />

seinen Kunden besser positioniert<br />

sein als der Wettbewerb. Die folgende<br />

Abbildung zeigt den Zusammenhang:


Kernkompetenzen befähigen ein<br />

Unternehmen, immer neue Wettbewerbsvorteile<br />

hervorzubringen,<br />

sich immer wieder auf der Ebene<br />

Produkt, Service und Beziehung zu<br />

differenzieren. Und nur nachhaltige<br />

Einzigartigkeit schafft dauerhaften<br />

Unternehmenswert!<br />

Da in stagnierenden Märkten austauschbare<br />

Leistungen zwingend<br />

zu einer negativen Rendite (und<br />

damit Wertentwicklung!) führen, ist<br />

die Differenzierung der Schlüssel<br />

zum Erfolg. Es ist wie in der Natur:<br />

Unterschiede sorgen für Wohlstand<br />

und Wachstum, Gleichheit sorgt für<br />

Kampf (oder in der Sprache der<br />

Märkte: für Verdrängungswettbewerb).<br />

„Erfolgreich sein heißt, anders als<br />

die anderen zu sein!“<br />

Gut aufgestellte Unternehmen<br />

konzentrieren sich also auf ihre<br />

Hauptaufgabe, den für sie wichtigen<br />

und richtigen Kunden eine<br />

exzellente Leistung anzubieten.<br />

„Be different – or die“<br />

Aufgabe eines Unternehmens ist<br />

es, diesen Engpassfaktor ausfindig<br />

zu machen, und die zentralen Bedürfnisse<br />

der Kunden besser zu<br />

befriedigen als der Wettbewerber.<br />

Leider fehlt diese an und für sich<br />

selbstverständliche Ausrichtung in<br />

einigen Unternehmen völlig. Da<br />

gibt es Produktmanager statt Kundenmanager<br />

und in Abteilungen<br />

versucht man, Eigeninteressen zu<br />

wahren, statt für gemeinsame<br />

Kundeninteressen zu arbeiten. Und<br />

in der Geschäftsleitung diskutiert<br />

man nur noch Finanzkennzahlen,<br />

anstatt sich um den Markt, seine<br />

Kunden und deren Bedürfnisse zu<br />

kümmern. Letztendlich ist der<br />

Unternehmenswert aber doch<br />

nichts anderes als die Summe der<br />

„Cash Flows“, die vom Kunden<br />

kommen. Die Kunden geben einem<br />

Unternehmen etwas, was ihnen<br />

sonst so sehr am Herzen liegt: ihr<br />

Geld! Unternehmenswert und Kundenwert<br />

gehören zwingend zusammen,<br />

wobei nie aus den Augen<br />

gelassen werden darf, dass der<br />

Kundenwert die Ursache und der<br />

Unternehmenswert die Folge ist.<br />

Kluge Manager wissen, dass man<br />

ein Problem nie auf der Ebene lösen<br />

kann, auf der es auftritt. Sie suchen<br />

immer nach den Ursachen der Wirkungen<br />

und konzentrieren sich<br />

nicht auf die Bearbeitung von Symptomen.<br />

Wer also etwas für den Vermögenswert<br />

seines Unternehmens<br />

tun möchte, der ist gut beraten, sich<br />

auf seine Kunden und deren Bedürfnisse<br />

zu konzentrieren.<br />

Bei aller Bedeutung der Kundenorientierung<br />

darf ein Unternehmen<br />

allerdings einen Fehler auf keinen<br />

Fall begehen: Allen Kunden das<br />

gleiche Angebot und das gleiche<br />

Maß an Zuwendung zukommen zu<br />

lassen! Während ein Teil der Unternehmen<br />

den Kunden geradezu aus<br />

seinem Alltag vertreiben möchte,<br />

machen andere geradezu den umgekehrten<br />

Fehler: Sie übertreiben<br />

Ihre Kundenorientierung. Sie werden<br />

sich an dieser Stelle vielleicht<br />

fragen, wie man etwas übertreiben<br />

kann, das doch so essentiell wichtig<br />

für ein Unternehmen ist.<br />

„Wenn man eine Sache gut tun will,<br />

kann man sie nicht für jeden tun!“<br />

Kunden-Wertschöpfung erkennen<br />

So aus jeder guten Eigenschaft<br />

eine negative wird, wenn sie übertrieben<br />

wird, so gilt das auch für<br />

Kundenorientierung. Aussagen wie<br />

„Wir tun alles für den Kunden!“<br />

hören sich vielleicht gut an, dienen<br />

jedoch nicht dem Unternehmenszweck.<br />

Die begrenzten Ressourcen<br />

in den Unternehmen reichen ja gar<br />

nicht aus, um allen Kunden das<br />

gleiche Maß an Aufmerksamkeit<br />

und Zeit zukommen zu lassen. In<br />

einem wertorientierten System<br />

muss sich ein Unternehmen deshalb<br />

auf die Kunden konzentrieren,<br />

die die höchsten Wertschöpfungspotenziale<br />

haben. Nicht alle Kunden<br />

tragen im selben Umfang zur<br />

Steigerung des Unternehmenswertes<br />

bei, objektiv betrachtet ist ein<br />

Teil der Kunden wahrscheinlich<br />

sogar wertvernichtend. Ziel eines<br />

Unternehmens muss daher sein:<br />

„Alles für den richtigen Kunden!“<br />

Die Richtigkeit dieser Aussage verdeutlicht<br />

das von Vilfredo Pareto<br />

aufgestellte Pareto-Prinzip. Nach<br />

dieser Regel sorgen 20% der Kunden<br />

für 80% der Umsätze. Wenn<br />

wir dieses Prinzip nun einmal<br />

umdrehen, so tritt ein erstaunlicher<br />

Zusammenhang zu Tage:<br />

25<br />

CM Background<br />

Wenn 20% der Kunden 80% der<br />

Wertschöpfung generieren, dann<br />

generieren 80% der Kunden nur<br />

20% der Wertschöpfung. Da liegt es<br />

doch auf der Hand, dass die Konzentration<br />

auf die Kunden mit der<br />

höchsten (zukünftigen!) Wertschöpfung<br />

am meisten zum Unternehmenswert<br />

beiträgt.<br />

BE<br />

DIFFERENT<br />

OR<br />

DIE<br />

Dabei stellt sich allerdings häufig<br />

gleich das nächste Problem: Die<br />

meisten Unternehmen wissen gar<br />

nicht, bei welchen Kunden sie das<br />

meiste Potenzial haben. Zum Teil<br />

wissen sie noch nicht einmal, mit<br />

welchen Kunden sie ihren heutigen<br />

Wohlstand verdienen.<br />

„Das Oberziel: die richtigen<br />

Kunden gewinnen und langfristig<br />

binden“<br />

Kunden müssen daher nach ihrem<br />

potenziellen, zukünftigen Kundenwert<br />

analysiert werden. Im Mittelpunkt<br />

der Betrachtung stehen<br />

dabei die Fragen:<br />

• Welche Kunden sind für das<br />

Unternehmen wertvoll?<br />

• Gewinnen wir die richtigen Neu-<br />

Kunden?<br />

• Wie ist unsere Kundenbindungsquote?<br />

• Erreicht das Unternehmen über<br />

die Kundenbindungsmaßnahmen<br />

eine Steigerung des Unternehmenswertes?<br />

• Welchen Wertbeitrag pro Kunde<br />

können wir erwirtschaften?<br />

Portfolios analysieren<br />

Ein wertorientiertes Kundenmanagement<br />

orientiert sich dabei nicht<br />

nur an den Deckungsbeiträgen, die<br />

von einem Kunden kommen, sondern<br />

betrachtet zudem den Referenzwert<br />

einer Kundenbeziehung,<br />

d.h. inwieweit Kunden als Umsatz-


CM Background<br />

multiplikatoren auftreten, sich positiv<br />

auf das Unternehmensimage<br />

auswirken und/oder Informationswert<br />

besitzen, und natürlich spielt<br />

auch der Sicherheitswert eines<br />

Kunden eine bedeutende Rolle bei<br />

der Beurteilung seines Wertes.<br />

Ansätze wie die ABC-Analyse, das<br />

Scoring-Modell und das Kundenportfolio<br />

helfen einem Unternehmen<br />

dabei, Kunden nach ihrer<br />

(zukünftigen) Wertschöpfung zu<br />

segmentieren und die richtigen<br />

Kunden herauszufiltern.<br />

Es muss also herausgefunden werden,<br />

wohin sich die Aufmerksamkeit,<br />

die Zuwendung und damit<br />

natürlich auch die Investitionen<br />

(von Zeit und Geld) richten sollen.<br />

Den Kunden, die Ihre Leistung am<br />

höchsten schätzen und bezahlen,<br />

muss alle Aufmerksamkeit und Zuwendung<br />

geschenkt werden.<br />

Ziel ist es, bei den richtigen Kunden<br />

durch individuelle Ansprache eine<br />

langfristige Bindung aufzubauen.<br />

Dazu gehört es, die kaufentscheidenden<br />

Faktoren dieser Kunden zu<br />

ermitteln, und sie mit den angebotenen<br />

Leistungen und Produkten<br />

voll zufrieden zu stellen, oder noch<br />

besser, zu begeistern. Ein Unternehmen<br />

lebt von der Zufriedenheit<br />

seiner Kunden.<br />

Der Kunde muss wiederkommen –<br />

nicht das Produkt<br />

Kundenzufriedenheit bedeutet dabei<br />

jedoch nicht die gebotene Leistungsqualität<br />

aus Anbietersicht.<br />

Ein Kunde wird erst dann zufrieden<br />

sein, wenn die erwartete mit<br />

der tatsächlich wahrgenommenen<br />

Leistungsqualität übereinstimmt.<br />

Gelingt dieser Vorgang, wird der<br />

Kunde dem Unternehmen treu<br />

bleiben, und es darüber hinaus<br />

auch weiterempfehlen. Die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass zufriedene<br />

Kunden zu Werbeträgern fürs<br />

Unternehmen werden, beträgt fast<br />

100 Prozent. Denn: „Kundenzufriedenheit<br />

bedeutet, dass der Kunde<br />

wiederkommt und nicht das Produkt!“<br />

Ganz automatisch wird der Kunde<br />

immer weniger auf Produkte, Marken<br />

und Werbungen der Konkurrenz<br />

achten, und in Zukunft auch<br />

weitere Produkte und Leistungen<br />

des Unternehmens in Anspruch<br />

nehmen. Einmal verlorene Kunden<br />

wiederzugewinnen, ist hingegen<br />

äußerst aufwändig. Darüber hinaus<br />

wird sich ein unzufriedener Kunde<br />

nicht darauf beschränken, nicht<br />

mehr bei der Firma einzukaufen,<br />

mit der er unzufrieden ist, sondern<br />

wird seine schlechten Erfahrungen<br />

mit diesem Unternehmen in seinem<br />

Bekanntenkreis weitergeben.<br />

„Gute Erfahrungen erzählen<br />

wir drei Personen – schlechte<br />

Erfahrungen zehn!“<br />

Um sich ein tatsächliches Bild von<br />

der Kundenzufriedenheit machen<br />

zu können, sind Kundenbefragungen<br />

unerlässlich, die sehr schnell<br />

Aufschluss darüber geben, wie der<br />

Kunde das Unternehmen sieht und<br />

in welchem Umfang die wertschöpfenden<br />

Kunden tatsächlich mit der<br />

angebotenen Leistung zufrieden<br />

sind. Unternehmensimage, Prestigefaktoren,<br />

Service, etc. lassen<br />

sich nun einmal nicht vom grünen<br />

Tisch aus beurteilen, dazu ist das<br />

Urteil der Kunden notwendig.<br />

Ohne Kundenbefragungen kann es<br />

durchaus passieren, dass Kriterien<br />

falsch eingeschätzt oder kaufentscheidende<br />

Faktoren gänzlich<br />

übersehen werden. Wer hingegen<br />

frühzeitig die Kundenbedürfnisse<br />

erkennt und darauf richtig reagiert,<br />

besitzt die Chance auf eine führende<br />

Position im Markt.<br />

Mit ihrem weitreichenden Vielflieger-Konzept<br />

zeigt die Lufthansa,<br />

wie „Konzentration auf den richtigen<br />

Kunden“ funktioniert. „Wir bieten<br />

ein Umfeld wie auf einer Reise<br />

mit dem Privatjet“, preist Lufthans-<br />

Chef Wolfgang Mayrhuber sein<br />

Projekt an. Im neuen First-Class-<br />

Terminal profitieren Passagiere mit<br />

dem Lufthansa-First-Class-Ticket<br />

von einem Service, der beim Parken<br />

des Autos beginnt und bis zum<br />

Transfer vom Terminal zum Flug-<br />

26<br />

zeug in einem Cayenne reicht. Dazwischen<br />

hat der Fluggast die Möglichkeit,<br />

sich in einer luxuriösen<br />

Lounge die Zeit zu vertreiben. Dass<br />

dieses Konzept für Zufriedenheit<br />

bei den wertschöpfenden Kunden<br />

sorgt, steht außer Frage.<br />

Zufriedene Kunden kaufen mehr<br />

Dieser Ansatz ist jedoch nicht nur<br />

für große Unternehmen wie die<br />

Lufthansa gedacht – ganz im Gegenteil.<br />

Dass dies auch für Mittelständler<br />

gilt, zeigen die Beispiele<br />

der Firmen Hoffmann (Werkzeuggroßhandel),<br />

Sahco Hesslein (Textilverlag),<br />

Fressnapf (Heimtierbedarf),<br />

Flexi (Heimtierbedarf) oder<br />

Frankenwälder (Damenoberbekleidung).<br />

Die in vielen unterschiedlichen<br />

Branchen gesammelte Erfahrung<br />

zeigt: Erfolgreiche Unternehmen<br />

konzentrieren sich auf die Kunden<br />

(und schenken ihnen einen Großteil<br />

an Zuwendung und Aufmerksamkeit),<br />

die die erbrachte Leistung fair<br />

und gerecht honorieren. Und ein<br />

gutes <strong>Management</strong> wird in seiner<br />

Leistung und seinem Ergebnis<br />

daran gemessen, ob es gelingt, die<br />

richtigen (wertschöpfenden) Kunden<br />

zu gewinnen und langfristig zu<br />

binden.<br />

Kontakt Prof. Arnold Weissman<br />

Weissman & Cie. GmbH & Co. KG<br />

Sulzbacher Str. 70<br />

90489 Nürnberg<br />

Tel.: +49 911/58677-0<br />

Fax: +49 911/58677-20<br />

Email: info@weissman.de<br />

Internet: www.weissman.de<br />

Von Prof. Dr.<br />

Arnold Weissman<br />

(Weismann Cie) und<br />

Johan Zevenhuizen<br />

(Bürgel Wirtschaftsinformationen)


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CM Background<br />

Forderungsmanagement als Bestandteil des Controllings im kleinen Mittelstand<br />

Mit einfachen Mitteln<br />

den Geschäftsverlauf analysieren<br />

Für kleine und mittelständische<br />

Unternehmen können Forderungsausfälle<br />

schnell das Ende<br />

bedeuten. Doch lohnt es sich für<br />

diese Betriebe, ein eigenes Controllingsystem<br />

aufzubauen? Diese<br />

Frage erörterte der <strong>Credit</strong> Manager<br />

mit Mark Meinert, Geschäftsführer<br />

der Aktiva Mittelstandsberatung<br />

GmbH.<br />

CM: Herr Meinert, Sie haben sich<br />

auf die Betreuung von KMU und die<br />

Einführung von Controllingsystemen<br />

im Mittelstand spezialisiert<br />

hat. Im kleinen Mittelstand, wie Sie<br />

betonen. Was verstehen Sie unter<br />

„kleinem“ Mittelstand?<br />

Mark Meinert: Dies ist zunächst<br />

ganz einfach auf Basis der EU-<br />

Definition für kleine Unternehmen<br />

zu verstehen. Mithin Unternehmen<br />

bis zu einer Mitarbeiteranzahl von<br />

50 Personen und einem Jahresumsatz<br />

sowie einer Bilanzsumme von<br />

bis zu 10 Mio. €.<br />

CM: Brauchen diese Mittelständler<br />

denn überhaupt ein Controlling und<br />

wenn ja, lässt sich dieses kostengünstig<br />

realisieren?<br />

Mark Meinert: Die Antwort darauf<br />

muss ein eindeutiges JA sein. Die<br />

Anforderungen an die <strong>Management</strong>fähigkeiten<br />

und somit insbesondere<br />

die operative und strategische<br />

Unternehmenssteuerung sind<br />

in den vergangenen Jahren stetig<br />

größer geworden. Dies ist zunächst<br />

in den insgesamt schwierigen konjunkturellen<br />

Rahmenbedingungen<br />

begründet. Zunehmend wichtiger<br />

wird Controlling und somit auch das<br />

Berichtswesen für Unternehmen<br />

dieser Größenordnung durch die<br />

mit Basel II und dem Rating verbundenen<br />

Ansprüche der Kreditinstitute.<br />

Rund 40 % der Ratingbenotung<br />

liegt im qualitativen Bereich<br />

und somit nicht unerheblich im<br />

Nachweis geeigneter <strong>Management</strong>fähigkeiten.<br />

Wie anders als über ein<br />

Controlling mit adäquatem Berichtswesen<br />

soll dieser Nachweis<br />

erfolgen? Fähigkeiten, die nicht<br />

dokumentiert und nachvollziehbar<br />

kommuniziert werden, können auch<br />

keinen positiven Einfluss auf die<br />

Einschätzung des Unternehmens<br />

seitens seiner Bank haben.<br />

CM: Gut, das ist nachvollziehbar.<br />

Jedoch stellen gerade diese Anforderungen<br />

für viele kleinere Unternehmen<br />

von außen erzwungene<br />

Aufgaben dar, die nicht ohne gro-<br />

Einteilung in drei Größenklassen (KfW-Rundschreiben v. 06.01.2005 / ABL. der EU L 124/36 vom 20.05.2003)<br />

ßen finanziellen und personellen<br />

Aufwand zu bewältigen sind.<br />

Mark Meinert: Es ist nicht von der<br />

Hand zu weisen, dass ein gewisser<br />

finanzieller Aufwand zu betreiben<br />

ist. Jedoch ist dieser maßgeblich<br />

auch von der Herangehensweise<br />

abhängig. Niemand kann von<br />

einem kleinen Mittelständler erwarten,<br />

dass er ein SAP-gestütztes<br />

Controlling- und Reportingsystem<br />

28<br />

installiert. Grundlage eines geeigneten<br />

und auf die Betriebsgröße<br />

abgestimmten Systems sollten<br />

immer die im Unternehmen schon<br />

vorhandenen Daten und Auswertungen<br />

sein. Deswegen bieten sich<br />

aus unserer Sicht Excel-basierende<br />

Systeme an, die individuell<br />

auf die Branche und Betriebsgröße<br />

ausgerichtet werden können. Lediglich<br />

der Kontenplan ist gegebenenfalls<br />

noch anzupassen, um eine<br />

„quasi“ Deckungsbeitragsrechnung<br />

nach Geschäftsbereichen zu<br />

ermöglichen.<br />

Dann kommt es darauf an, mit möglichst<br />

soliden und einfachen Mitteln<br />

den Geschäftsverlauf des Betriebes<br />

erstens zu analysieren und zweitens<br />

daraus folgend zu prognostizieren<br />

und drittens geeignete Darstellungen<br />

zu entwickeln, über Soll-Ist-<br />

Vergleiche ein kennzahlengestütztes<br />

Berichtswesen sicherzustellen.<br />

Der finanzielle Aufwand hierfür darf<br />

für ein Kleinunternehmen den<br />

vierstelligen Bereich nicht überschreiten.<br />

Abgesehen davon sind die<br />

„Kleinstunternehmen“ Weniger als 10 Beschäftigte und Jahresbilanzsumme von höchstens<br />

€ 2 Mio. oder Jahresumsatz von höchstens € 2 Mio.<br />

„Kleinunternehmen“ Weniger als 50 Beschäftigte und Jahresbilanzsumme von höchstens<br />

€ 10 Mio. oder Jahresumsatz von höchstens € 10 Mio.<br />

„Mittlere Unternehmen“ Weniger als 250 Beschäftigte und Jahresbilanzsumme von höchstens<br />

€ 50 Mio. oder Jahresumsatz von höchstens € 50 Mio.<br />

möglichen Einspareffekte durch<br />

Aufdeckung unnötiger Aufwandspositionen,<br />

grundsätzlich gesteigertes<br />

Kostenbewusstsein, geringere Kontokorrentinanspruchnahme,mittelfristig<br />

sinkende Zinsaufwendungen<br />

durch verbessertes Rating und<br />

letztendlich durch den Schutz vor<br />

unternehmerischen Fehlentscheidungen<br />

zu berücksichtigen.


CM: Im Vorgespräch sagten Sie<br />

uns, dass das Forderungsmanagement<br />

für Sie integraler Bestandteil<br />

solcher Systeme sein muss. Wie<br />

begründen Sie diese Auffassung?<br />

Mark Meinert: Sowohl sich verlängernde<br />

Debitorenlaufzeiten, die mit<br />

dem Controlling oft erstmals nachvollziehbar<br />

offen gelegt werden, als<br />

auch Forderungsausfälle sind aus<br />

unserer Sicht häufig Ursachen der<br />

Liquiditätsprobleme kleiner und<br />

mittlerer Unternehmen. Der Ruf<br />

nach einem Einspringen der Kreditinstitute<br />

zur Behebung dieser Probleme<br />

verstellt leider oft den Blick<br />

für die eigenen Möglichkeiten des<br />

Unternehmers. Forderungsmanagement<br />

beginnt unserer Meinung nach<br />

schon bei der unmittelbaren und<br />

zeitnahen Rechnungslegung, die gerade<br />

bei Handwerksbetrieben oft<br />

nicht gegeben ist und somit schon<br />

den Beginn der Liquiditätsprobleme<br />

darstellt. Ein zügiges und vor allem<br />

konsequentes Mahnwesen muss<br />

sich unmittelbar anschließen.<br />

Und bevor es überhaupt zur Auftragsannahme<br />

kommt, sollte idealerweise<br />

die Bonität eines jeden<br />

Abnehmers geprüft und dieses<br />

selbstverständlich regelmäßig wiederholt<br />

werden. Auf diese grundlegenden<br />

Handlungsrichtlinien weisen<br />

wir alle unsere Mandanten<br />

intensiv hin, und über das Controlling<br />

lässt sich der Erfolg solchen<br />

Handelns belegen und nachvollziehen.<br />

Gerade auch Betrieben mit<br />

häufig wechselnden Abnehmern<br />

29<br />

CM Background<br />

oder nur einigen wenigen Abnehmern<br />

empfehlen wir häufig die<br />

Inanspruchnahme entsprechender<br />

externer Dienstleistungen, die<br />

sicherstellen, dass abnehmerseitige<br />

Risikoindikatoren rechtzeitig<br />

und umfassend erkannt werden.<br />

CM: Herr Meinert, wir danken<br />

Ihnen für dieses Gespräch und ziehen<br />

das Resümee: „Controlling und<br />

Forderungsmanagement“ wird für<br />

kleine Unternehmen immer mehr<br />

zum Erfolgsfaktor.<br />

Mark Meinert ist Controller und war in den<br />

vergangenen 9 Jahren als Sanierungsberater<br />

für KMU verschiedenster Branchen tätig.<br />

Seit Oktober 2005 ist er als Geschäftsführer<br />

der Aktiva Mittelstandsberatung GmbH für<br />

den Bereich Implementierung von Controlling-<br />

und Reportingsystemen bei KMU und<br />

die begleitende Sanierung von Immobilienportfolios<br />

zuständig. Kontakt:<br />

info@aktiva-msb.de oder 04193 / 80780<br />

Wenn der Kunde nicht zahlt<br />

Die Zahlungsmoral in Deutschland<br />

verschlechtert sich zunehmend.<br />

Wie Vertrieb und Buchhaltung am<br />

gleichen Strang ziehen können,<br />

um schnell Außenstände hereinzubekommen<br />

und weiter Umsatz<br />

zu machen.<br />

„Der Vertrieb will Umsatz machen<br />

– egal wie“, so klagt eine Mitarbeiterin<br />

der Debitoren-Buchhaltung.<br />

„Wir haben unseren Vertrieb lange<br />

dazu erziehen müssen, dass er ein<br />

Stück weit verstanden hat, dass es<br />

nicht darum geht, „auf Teufel<br />

komm raus“ nur Umsatz zu<br />

machen, sondern dass es auch<br />

wichtig ist, dass das Geld reinkommt“,<br />

erzählt ein Buchhaltungsleiter.<br />

Im Gegenzug dazu ist von<br />

Vertriebsmitarbeitern zu hören:<br />

„Die Buchhaltung macht uns mit<br />

ihren Forderungstelefonaten unsere<br />

Kunden kaputt.“ Solche gegenseitigen<br />

Vorwürfe sind gängige<br />

Praxis in deutschen Unternehmen.<br />

Der lachende Dritte ist dabei der<br />

Schuldner, der seine Zahlungen<br />

weiter zurückhält, weil er Buchhaltung<br />

und Vertrieb locker gegeneinander<br />

ausspielen kann.<br />

Betrachtet man die Zahlen zur zunehmend<br />

schlechten Zahlungsmoral<br />

in Deutschland, liegt klar auf<br />

der Hand, dass Buchhaltung und<br />

Vertrieb besser gemeinsam an<br />

einem Strang ziehen sollten. Denn<br />

nur so sind die Mahntelefonate der<br />

Buchhaltung wirkungsvoll und helfen,<br />

offene Rechnungen schnell<br />

hereinzu- bekommen, Forderungsausfälle<br />

zu minimieren und Forderungskosten<br />

möglichst gering zu<br />

halten.<br />

Immer schlechtere Zahlungsmoral<br />

Der Entwicklungstrend ist eindeutig.<br />

Die Zahlungsmoral in Deutschland<br />

verschlechtert sich zunehmend.<br />

Darin sind sich verschiedene<br />

neuere Statistiken aus den<br />

Jahren 2003 und 2004 und Debitoren-Mitarbeiter<br />

Innen verschiedenster<br />

Unternehmen einig. Dazu<br />

ein paar Fakten:<br />

• Die Kölner IHK befragte 900 Unternehmen<br />

in ihrer Frühjahrskonjunkturumfrage<br />

2003. Danach sagen<br />

79,5 % der Befragten, dass<br />

sich die Zahlungsmoral in den letzten<br />

2 Jahren verschlechtert habe.<br />

• 55 % der 489 Mitgliedsfirmen des<br />

Bundesverbandes Deutscher Inkassounternehmen<br />

(BDIU) sprechen<br />

in der Herbstumfrage 2003<br />

ebenfalls von Verschlechterung.<br />

• Von 3000 befragten Mitgliedern<br />

des AGA Unternehmens- und<br />

Arbeitgeberverband Großhandel,<br />

Außenhandel, Dienstleistung in<br />

Hamburg sieht ein Drittel eine<br />

Verschlechterung der Zahlungsmoral,<br />

die große Mehrheit meint,<br />

es ist anhaltend schlecht geblieben.<br />

• Eine Studie von Bürgel Wirtschaftsinformationen<br />

GmbH besagt,<br />

dass 1,74 Millionen gerichtliche<br />

Maßnahmen gegen Privatschuldner<br />

im Jahr 2004 erfolgt<br />

sind, was einem Wachstum von<br />

3,7 % entspricht.


CM Background<br />

Die schlechte Zahlungsmoral stellt<br />

auch der Forum Verlag Herkert aus<br />

Merching fest. Er ist der führende<br />

Anbieter für offene Seminare zum<br />

Thema „Telefoninkasso“. Seit einigen<br />

Jahren veranstaltet der Verlag<br />

in Deutschland jährlich 20 Seminare,<br />

die alle gut besucht sind, so<br />

Marcus Edholzer, Produktmanager.<br />

Dies ist ein überraschende hohe<br />

Teilnehmerquote für solch ein offenes<br />

Bildungsangebot. Die Teilnehmer<br />

aus den verschiedensten<br />

Branchen und Regionen Deutschlands<br />

berichten, dass vielfach auf<br />

schriftliche Mahnungen gar nicht<br />

mehr reagiert wird. Eine persönliche<br />

Ansprache am Telefon sei im<br />

Mahnverlauf mittlerweile eher die<br />

Regel als die Ausnahme, um die<br />

Debitorendauer zu verringern.<br />

Für viele Unternehmen ist es angesichts<br />

dieser Situation selbstverständlich,<br />

dass Kunden ab einer<br />

bestimmten Mahnstufe von der<br />

Debitorenbuchhaltung angerufen<br />

werden. Damit lassen sich je nach<br />

Branche und Gesprächsqualität 30<br />

– 80 % der Außenstände innerhalb<br />

weniger Tage herein holen.<br />

Die Telefonate laufen dabei teilweise<br />

– bildlich gesprochen – nach<br />

der „Pitbull-Strategie“ ab. Die<br />

Buchhaltung „beißt“ sich quasi am<br />

Kunden fest, indem sie freundlich<br />

und penetrant so oft per Telefon<br />

nachhakt, bis der Kunde zahlt.<br />

Die Erfahrung ist: Je schleppender<br />

schriftlich oder telefonisch gemahnt<br />

wird, umso schlechter wird<br />

die Zahlungsmoral. Die Gläubigerseite<br />

(Schuldnerseite ???) darf<br />

möglichst wenig Gelegenheit<br />

haben, Zahlungen herauszuzögern.<br />

Eine geschickte Gesprächsführung<br />

am Telefon ist daher unbedingt<br />

erforderlich, damit Mahntelefonate<br />

Erfolg haben.<br />

Eine andere wirkungsvolle Strategie<br />

besteht darin, den Kunden dann<br />

anzurufen, wenn ihm unangenehme<br />

Konsequenzen drohen – wie<br />

z. B. eine Liefersperre oder der<br />

Rechtsweg. Dem Kunden wird dieser<br />

Anruf als ein kundenorientiertes<br />

Entgegenkommen der Firma<br />

„verkauft“. Die Gläubigerfirma will<br />

die gute Kundenbeziehung nicht<br />

dadurch belasten, dass der Kunde<br />

negative Folgen erfährt. Die Buchhaltung<br />

trägt somit entscheidend<br />

dazu bei, dass das Geschäft mit<br />

dem Kunden weiterlaufen kann<br />

und der Kunden dem Unternehmen<br />

für zukünftigen Umsatz erhalten<br />

bleibt. Doch die Angst sitzt bei<br />

jedem Telefonat im Genick. Denn in<br />

jedem Telefonat steckt das Risiko,<br />

dass sich der Kunde durch die<br />

Anrufe bedrängt fühlt und sich aus<br />

Protest von der Firma abwendet.<br />

Hinzu kommt aber noch ein anderes<br />

Problem.<br />

Überlebenswichtig: Schnittstellenoptimierung<br />

zwischen<br />

Buchhaltung und Vertrieb<br />

Etliche Mahntelefonate mit Kunden<br />

gleichen einem „Kampf im dunklen<br />

Tunnel“, bei dem man nichts sieht.<br />

Eine Debitorenmitarbeiterin bringt<br />

es so auf den Punkt: „Aus unserem<br />

System kann ich nicht ersehen,<br />

welche Historie es zu dem Kunden<br />

gibt oder ob der Vertrieb spezielle<br />

Absprachen getroffen hat. Wenn<br />

ich den Kunden anrufe und der mir<br />

erzählt, dass z. B. mit einem<br />

Außendienstmitarbeiter bestimmte<br />

Konditionen oder Zahlungsziele<br />

30<br />

vereinbart sind oder er sich wegen<br />

einer Reklamation bereits an den<br />

Vertrieb gewendet hat, dann kann<br />

ich erst mal nichts machen.“<br />

So wie dieser Mitarbeiterin geht es<br />

vielen. Schlechter Informationsfluss<br />

und zu wenig Abstimmung.<br />

Hinzu kommt, dass Vertriebsmitarbeiter<br />

häufig keine Zeit und Lust<br />

haben, solche Fälle zu klären und<br />

die Buchhaltung auch hier intensiv<br />

nachhaken muss, um in der Sache<br />

weiterzu- kommen. Das Ergebnis<br />

ist, dass sich ein Vorgang weiter<br />

hinschleppt und der Kunde gemütlich<br />

abwartet. Schnell verlängert<br />

sich der Zahlungszeitraum noch<br />

einmal, weil sich dann das Unternehmen<br />

auf interne Zahlungsläufe<br />

beruht, die nicht zu beeinflussen<br />

sind.<br />

Diese Konstellation ist „Wasser auf<br />

die Mühle“ für die Profis unter den<br />

Schuldnern – also die, die vorsätzlich<br />

nicht zahlen. Sie warten gerne<br />

mehrere Mahnungen ab und bringen<br />

geschickte Verzögerungstaktiken<br />

ins Spiel. Studien zufolge ist<br />

die Hinhaltetaktik weit verbreitet<br />

(62,5 %), um auf diese Weise einen<br />

kostenlosen Lieferantenkredit zu<br />

erreichen. Die Erfahrungen von<br />

Unternehmen sind: „Es ist einfach<br />

Mode geworden, erst zu reklamieren,<br />

eventuell Minderungen zu fordern<br />

und dann mit dem Ausgleich<br />

zu warten.“ Ein weiterer Grund für<br />

verspätete Zahlungen ist die eigene<br />

„schlechte Auftragslage“ (62,5 %).<br />

Daraus ergibt sich leicht ein<br />

Domino-Effekt der Verbindlichkeiten.<br />

Das unterste Glied der Kette<br />

trägt die meisten Kosten und wartet<br />

am längsten auf den Zahlungseingang.<br />

Offene Rechnungen nicht auf die<br />

leichte Schulter nehmen<br />

Davon sind kleine und mittelständische<br />

Unternehmen besonders hart<br />

betroffen. Sie geraten schnell an<br />

ihre Existenzgrenze. Das Ausbleiben<br />

bereits eingeplanter Zahlungen<br />

aus erbrachten Dienstleistungen<br />

oder getätigten Lieferungen<br />

verursacht erhebliche Liquiditätsprobleme.<br />

Die Beobachtung ist,<br />

dass Forderungsausfälle oder nennenswerteZahlungsverzögerun-


gen eine häufige Ursache für Firmeninsolvenzen<br />

oder -aufgaben<br />

sind. Daher ist es kaum verwunderlich,<br />

dass die Zahl der Insolvenzen<br />

über die letzten Jahre gestiegen<br />

ist. Rund 40.000 Unternehmen<br />

waren im Jahr 2004 betroffen. Das<br />

waren sechs Prozent mehr als vor<br />

zwei Jahren.<br />

Insgesamt sind die Umsatzausfälle<br />

je nach Branche unterschiedlich<br />

hoch. Inkassodienstleister sprechen<br />

von durchschnittlich einem<br />

Prozent, im Bau- und Baunebengewerbe<br />

sogar 30 Prozent. Dabei sind<br />

die Spitzenreiter schlechter Zahlungsmoral<br />

der öffentliche Sektor<br />

und die in der Krise steckende<br />

Bauindustrie.<br />

Tipps: Was Unternehmen<br />

tun können<br />

1. Abstimmung auf höchster<br />

Ebene<br />

Umsatz- bzw. Liquiditätseinbußen<br />

sind Chefsache.<br />

• Sowohl der Vertriebsleiter als<br />

auch der Leiter der Finanzbuchhaltung<br />

müssen beide eine<br />

Schnittstellenoptimierung wollen.<br />

• Im Zweifel braucht es die starke<br />

Hand des Geschäftsführers, der<br />

dies als ein Ziel definiert.<br />

2. Schnittstellenziele definieren<br />

In den meisten Unternehmen gehört<br />

„Führen mit Zielen“, sog.<br />

„<strong>Management</strong> by Objectives“, zum<br />

Arbeitsalltag.<br />

• Abgeleitet von den Unternehmenszielen<br />

ist es wichtig, ein Ziel<br />

zu vereinbaren, das sinngemäß<br />

lauten könnte: „Verringerung von<br />

Umsatzausfällen und der Debitorendauer<br />

bei gleichzeitiger Kundenbindung.“<br />

• Wichtig ist, in der Zielformulierung<br />

sicherzustellen, dass nicht<br />

„auf Teufel komm raus“ offene<br />

Rechnungen eingefordert werden<br />

und dabei Kunden verloren gehen.<br />

Vielmehr sollen die Kunden<br />

einen Inkassoanruf als lösungsorientiertes<br />

Entgegenkommen<br />

der Firma wahrnehmen, der dazu<br />

dient, weiter zu verkaufen.<br />

• Erst solch ein übergeordnetes<br />

Schnittstellenziel beinhaltet die<br />

nötige Konsequenz, die es für die<br />

Umsetzung von konkreten Maßnahmen<br />

braucht. Denn am Ende<br />

einer Zielperiode wird die Zielerreichung<br />

bewertet. Üblicherweise<br />

ist daran eine variable<br />

Gehaltskomponente gekoppelt.<br />

• Dieses Schnittstellenziel muss<br />

dann für jeden Mitarbeiter der<br />

Buchhaltung und des Vertriebs<br />

gelten, der am Prozess beteiligt<br />

ist. Nur so ist sichergestellt, dass<br />

sich jeder Mitarbeiter im Sinne<br />

der Zielerreichung einsetzt.<br />

• Solch ein Schnittstellenziel kann<br />

einmalig im Rahmen eines Projektes<br />

oder dauerhaft definiert<br />

sein.<br />

3. Workshops zur Schnittstellenoptimierung<br />

Wenn die o. g. Rahmenbedingungen<br />

erfüllt sind, geht es um<br />

die inhaltliche Erarbeitung der<br />

Schnittstellenoptimierung. Insgesamt<br />

handelt es sich dabei um ein<br />

prozessorientiertes Projekt, das<br />

etwa sechs Monate umfasst.<br />

• Start-Workshop. Es muss analysiert<br />

werden, welche Probleme<br />

existieren und welche Lösungen<br />

Abhilfe schaffen. Ausgewählte<br />

Mitarbeiter aus der Buchhaltung<br />

und dem Vertrieb klären in einem<br />

moderierten Workshop den Istund<br />

den Ziel-Zustand in der<br />

Zusammenarbeit: Welche gegenseitigen<br />

Erwartungen gibt es? Wo<br />

31<br />

CM Background<br />

sind Probleme? Wie muss idealerweise<br />

zusammengearbeitet<br />

werden? Wie ist die Kompetenzund<br />

Rollenverteilung etc. Am<br />

Ende gibt es einen Aktionsplan<br />

für die Umsetzung, der dem Vertriebsleiter<br />

und dem Leiter<br />

Finanzbuchhaltung zur Absegnung<br />

präsentiert (vorgelegt) wird.<br />

• Umsetzungsphase. Die im Workshop<br />

ermittelten Lösungen werden<br />

umgesetzt und auf ihre Praktikabilität<br />

überprüft.<br />

• Nachbereitungs-Workshop. In<br />

einem moderierten Folge-Workshop<br />

werden die Ergebnisse der<br />

Umsetzungsphase kritisch reflektiert.<br />

Sofern Korrekturen erforderlich<br />

sind, wird ein neuer<br />

Aktionsplan erstellt und umgesetzt.<br />

• Prozessende: Der Prozess dauert<br />

so lange, bis die Optimierung der<br />

Schnittstellen als Ziel realisiert<br />

ist.<br />

Axel Koch<br />

Kontakt:<br />

Dr. Axel Koch · Spezialtrainer Telefoninkasso<br />

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CM Rückblick<br />

Betrugsbekämpfung erhält beim<br />

Risikomanagement mehr Gewicht<br />

Durch Wirtschaftskriminalität entstehen<br />

Unternehmen jährliche<br />

Schäden in Milliardenhöhe. Dabei<br />

haben wirtschaftskriminelle Handlungen<br />

nach Angaben des Berliner<br />

Institute Risk & Fraud <strong>Management</strong><br />

lediglich 2 % Anteil an den vom<br />

Bundeskriminalamt registrierten<br />

Straftaten. Diese zwei Prozent reichen<br />

allerdings aus, um 62 % der<br />

ermittelten Schadenssumme zu<br />

verursachen – und damit ist nur ein<br />

Teil der aufgedeckten Wirtschaftskriminalität<br />

und der nachgewiesenen<br />

Schäden erfasst.<br />

Vor diesem Hintergrund wird es<br />

kaum verwundern, dass eine institutionalisierte<br />

Betrugsbekämpfung<br />

immer mehr zum Bestandteil des<br />

professionellen Risiko- und <strong>Credit</strong><br />

<strong>Management</strong>s wird. Offenbar haben<br />

viele Unternehmen auf diesem<br />

Gebiet enormen Nachholbedarf:<br />

„Beim heutigen Status quo gehe<br />

ich davon aus, dass etwa 98 %<br />

aller <strong>Credit</strong>-<strong>Management</strong>-Methoden<br />

und -Ansätze den Risikofaktor<br />

Mensch nicht berücksichtigen”,<br />

sagt Prof. Dr. Helmut Rödl, Mitglied<br />

des Gesamtvorstandes der <strong>Credit</strong>reform.<br />

Obwohl grundsätzlich alle<br />

Branchen betroffen sind, gebe es<br />

erkennbar risikosensitive Wirtschaftszweige,<br />

die in jüngster Zeit<br />

vermehrt Opfer bandenmäßigen<br />

Betrugs geworden seien, so Rödl<br />

auf einer Veranstaltung des International<br />

Bankers Forum (IBF) in<br />

Hamburg. Dazu zählen beispiels-<br />

<strong>Credit</strong>y Cat’s<br />

Weisheiten<br />

Deutschland<br />

sucht den<br />

Superstar ?<br />

Ich bin doch<br />

schon da !<br />

weise Leasinggesellschaften, deren<br />

Frühwarn- und Ratingsysteme<br />

überlistet werden, indem vorgebliche<br />

Kunden Verträge über bereits<br />

tätig gewesene Firmenmäntel abschließen.<br />

Solche grundsätzlich<br />

legal zu erwerbenden Mantelgesellschaften<br />

verfügen teilweise<br />

über respektable Bonitätsindizes,<br />

so dass einem Risikomanager die<br />

betrügerische Absicht auf den ersten<br />

Blick oft nicht auffällt.<br />

Hier will auch der Verein für <strong>Credit</strong><br />

<strong>Management</strong> (VfCM) mehr Aufklärungsarbeit<br />

leisten und hat die<br />

Fraud-Komponente jetzt in seine<br />

Qualifizierungsprogramme aufgenommen.<br />

Falsche Hoffnungen will<br />

VfCM-Vorsitzender Jan Schneider-<br />

32<br />

Maessen aber nicht wecken: „Wer<br />

vorsätzlich betrügen will, wird<br />

immer einen Weg finden”. Denn:<br />

Auch die Anbieter von Risikomana-<br />

gement-Instrumentarien, wie Kreditversicherer,<br />

sind nicht gegen<br />

Kriminalität gefeit. Als Unternehmer<br />

bewege man sich stets<br />

in dem Spannungsverhältnis von<br />

Chance und Risiko, sagte Stefan<br />

Brauel, Vorstand der Coface<br />

Deutschland.<br />

Der Verbindung von Finanzierung<br />

und Risikoabsicherung komme<br />

deshalb eine große Bedeutung zu,<br />

bei der ein Dreiecksverhältnis von<br />

Kreditversicherungen, Banken und<br />

Unternehmen für alle Beteiligten<br />

von großem Nutzen sei. „Banken<br />

können ihre Kreditforderungen an<br />

Kunden werthaltiger machen, indem<br />

sie eine Kreditversicherung<br />

einbeziehen, und Unternehmen<br />

können ihre Position gegenüber<br />

Kreditgebern verbessern, indem<br />

sie durch die Kreditversicherung<br />

ihr Risikomanagement aufwerten”,<br />

so Brauel. Den Win-Win-Win-Effekt<br />

unterstreicht auch André Schulten,<br />

Partner bei CatCap in Hamburg.<br />

Sofern Unternehmen über genügend<br />

Finanzierungsspielraum verfügten<br />

und ihr Risiko möglichst<br />

beherrschten, profitierten alle Beteiligten.<br />

Gemeinsam sei ihnen in<br />

jedem Fall, dass Banken und Versicherungen<br />

mit ihren Kunden in<br />

deren Risiko gehen: Banken, indem<br />

sie direkt Geld zur Verfügung stellen.<br />

Kreditversicherer, indem sie<br />

das Forderungsausfallrisiko übernehmen.<br />

Dr. Stefan Hirschmann


CM Kolumne<br />

Der Europäische Mahnbescheid<br />

macht das Leben<br />

(nicht) leichter<br />

Unbestrittene Forderungen sollen<br />

leichter geltend gemacht werden<br />

können. Das ist die Intention des Beschlusses<br />

des europäischen Rates<br />

der Justizminister über einen Vorschlag<br />

für eine Verordnung zur Einführung<br />

eines Europäischen Mahnverfahrens.<br />

Ähnlich dem deutschen Mahnverfahren<br />

ist der Erlass des Europäischen<br />

Zahlungsbefehls mit Hilfe eines Formulars<br />

zu beantragen, mit dem die<br />

für den Erlass des Titels notwendigen<br />

Angaben abgefragt werden. Dieses<br />

Formular wird maschinell lesbar<br />

sein und bei der zuständigen Stelle<br />

EDV-gestützt bearbeitet.<br />

Sind alle Voraussetzungen erfüllt,<br />

wird dem Schuldner der Zahlungsbefehl<br />

zugestellt. Hat dieser Einwen-<br />

P.W. Strick,<br />

Rechtsanwalt<br />

Anwaltskanzlei<br />

Strick<br />

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dungen gegen die Berechtigung des<br />

Anspruchs, kann er gegen den Zahlungsbefehl<br />

innerhalb von 30 Tagen<br />

Einspruch einlegen.<br />

Legt der Schuldner keinen Einspruch<br />

ein, wird der Zahlungsbefehl von der<br />

Stelle, die ihn erlassen hat, automatisch<br />

für vollstreckbar erklärt.<br />

Es ist davon auszugehen dass von<br />

dem neuen Instrument vor allem in<br />

den Ländern extensiv Gebrauch gemacht<br />

werden wird, die bislang über<br />

keine vergleichbaren Verfahren wie<br />

das deutsche Mahnverfahren verfügen.<br />

Problematisch wird die Verteidigung<br />

gegen den europäischen Mahnbescheid<br />

in den Ländern, in denen die<br />

Rechtsanwälte ausschließlich auf<br />

Stundenhonorar – Basis arbeiten.<br />

Bei einem Stundensatz von 200 Euro<br />

aufwärts lohnt es sich vielfach nicht,<br />

sich gegen eine Forderung unter<br />

5000 Euro zu wehren, da z.B. das niederländische<br />

Recht keine vollständige<br />

Kostenkompensation der obsiegenden<br />

Partei kennt.<br />

Selbst wenn die Forderung also zu<br />

Unrecht mittels Europäischen Mahnbescheids<br />

geltend gemacht wurde,<br />

bleibt die obsiegende Partei auf<br />

erheblichen Kosten sitzen. Dies gilt<br />

natürlich auch für den Fall, dass der<br />

(Europäische) Mahnbescheid bei dem<br />

(international) unzuständigen Gericht<br />

beantragt wurde.<br />

33<br />

Der Buchtipp<br />

Die Neuauflage des Buches „Sanierung<br />

und Abwicklung in der<br />

Insolvenz“ führt den Weg, der mit<br />

der Vorauflage gezeichnet wurde,<br />

konsequent fort. Die bewährte<br />

Mischung des Autorenteams aus<br />

Juristen, Ökonomen, Wissenschaftlern<br />

und Praktikern wurde<br />

beibehalten. Den Praktikern, die<br />

tagtäglich mit Insolvenzen befasst<br />

sind, wurde jedoch noch mehr<br />

Raum zur Verfügung gestellt. Hierdurch<br />

gewinnt das Buch an Praxisrelevanz.<br />

Im ersten Kapitel dreht sich die<br />

Fragestellung der Autoren um die<br />

Überschuldung. Es werden einige<br />

maßgebliche Berechnungsvorschläge<br />

an die Hand gegeben, die<br />

keine Fragen mehr offen lassen.<br />

Insbesondere werden dort auch die<br />

rechtlichen Instrumente zur Abwendung<br />

einer Überschuldung erörtert.<br />

Das zweite Kapitel ist den Akteuren,<br />

nämlich Insolvenzverwaltern,<br />

Gläubigern, Schuldnern und deren<br />

Rollen im Insolvenzverfahren gewidmet.<br />

Das dritte Kapitel bietet eine Bestandsaufnahme<br />

von fünf Jahren<br />

Insolvenzordnung. Hier wird ein<br />

umfassender Einblick in die mittlerweile<br />

vielschichtigen Erfahrungen<br />

gegeben. Das Eröffnungsverfahren,<br />

des eröffnete Verfahren<br />

und die wesentlichen Aspekte im<br />

Rahmen der Verbraucherinsolvenz<br />

und der Restschuldbefreiung werden<br />

vorgestellt.<br />

Das Buch verbindet bisher einzigartig<br />

juristische und ökonomische<br />

Ansatzpunkte. Das Werk enthält<br />

eine interessante Themenmischung,<br />

die sowohl den Wünschen<br />

der theoriegeleiteten Analyse als<br />

auch denen der praktischen Erfahrungsberichte<br />

Rechnung trägt.<br />

Dieses Werk ist für Sanierer, Berater<br />

und Unternehmen, die in der<br />

Krise geraten sind, unverzichtbar.<br />

R.A. Lars Wemmers<br />

Sanierung und<br />

Abwicklung in<br />

der Insolvenz,<br />

Prof. Dr. Thomas<br />

Möhlmann-<br />

Mahlau (Hsg.) –<br />

Verlag Neue<br />

Wirtschafts-Briefe,<br />

ISBN<br />

3-482-51462-3


CM Termine<br />

VfCM e.V. – Termine<br />

24. März 2006<br />

Start des vierten Qualifizierungsprogramms<br />

zum Certified <strong>Credit</strong><br />

Manager ® in Bochum<br />

06. April 2006<br />

ICMW Bi-annual Meeting<br />

06. April 2006<br />

Start des zweiten Lehrgangs zum<br />

Certified <strong>Credit</strong> Controller ® in<br />

Hamburg<br />

15. + 16. November 2006<br />

Bundeskongress des VfCM e.V. in<br />

Hamburg<br />

Region Süd<br />

Dienstag, 25. April 2006<br />

CM Forum der Region Süd<br />

Donnerstag, 22. Juni 2006<br />

CM Forum der Region Süd<br />

Region West<br />

Donnerstag, 11. Mai 2006<br />

CM Forum der Region West<br />

Donnerstag, 19. Oktober 2006<br />

CM Forum der Region West<br />

Donnerstag, 07. Dezember 2006<br />

CM Forum der Region West<br />

Region Süd-West<br />

Donnerstag, 08. Juni 2006<br />

Regionalveranstaltung Süd-West<br />

bei der SCHUFA in Wiesbaden<br />

Donnerstag, 21. September 2006<br />

Regionalveranstaltung Süd-West<br />

bei der SAP in Walldorf<br />

Region Nord<br />

Donnerstag, 22. Juni 2006<br />

CM Forum der Region Nord bei der<br />

Andrae-Noris Zahn AG<br />

Donnerstag, 19. Oktober 2006<br />

CM Forum der Region Nord in<br />

Seevetal<br />

Region Nord<br />

Nicole Neumerkel, CCM<br />

<strong>Credit</strong>management<br />

für den Mittelstand<br />

Tel.: 04 21-3 3312 35<br />

E-Mail: Neumerkel@creditmanagerin.de<br />

Region West<br />

Andreas<br />

van Koeverden, CCM<br />

TNT N.V.<br />

Tel.: 00 31-2 05 00 65 67<br />

E-Mail: andreas.van.koeverden@tnt.com<br />

Bert Oltersdorf<br />

Tel.: 0172-7206208<br />

E-Mail: bert.oltersdorf@web.de<br />

Region Süd/West<br />

Marc A. Schoeler<br />

SCHUFA Holding AG<br />

Tel.: 060 32-92 85 36<br />

E-Mail: marc.schoeler@schufa.de<br />

Gabriele Mohr, CCM<br />

HeidelbergCement AG<br />

Tel.: 06221-481629<br />

E-Mail:<br />

gabriele.mohr@heidelbergcement.com<br />

Region Süd<br />

Rudolf Keßler, CCM<br />

BayWa AG<br />

Tel.: 089-92223792<br />

E-Mail: rudolf.kessler@baywa.de<br />

Heike Rust<br />

Knorr-Bremse AG<br />

Tel.: 0 89-35 471010<br />

E-Mail: heike.rust@knorr-bremse.com<br />

Region Ost<br />

Patricia Friedrich<br />

Total Deutschland<br />

GmbH<br />

Tel.: 030-2027-8629<br />

E-Mail: patricia.friedrich@total.de<br />

34<br />

Impressum<br />

März 2006, 5. Jahrgang<br />

Herausgeber:<br />

Offizielles Organ des Vereins für <strong>Credit</strong><br />

<strong>Management</strong> e.V.<br />

Anschrift der Redaktion:<br />

Siemensstr. 31, D-47533 Kleve<br />

Telefon: 0 2821/77 57 85,<br />

Fax: 0 2821/77 57 75<br />

http://www.credit-manager.de<br />

Redaktion:<br />

Silke Beermann, Chefredaktion<br />

Tel.: 02131/109-479<br />

Prof. Dr. Bernd Weiß<br />

Rechtsanwalt Peter Strick<br />

Jan Schneider-Maessen B.ec,CCM<br />

Miriam Cornelissen<br />

Gastreferenten in dieser Ausgabe:<br />

Dr. J.A.A. Adriaanse, Jens Dauner,<br />

Dr. Werner Gleißner, Gerhard Haupt,<br />

Dr. Axel Koch, Manfred Mayer,<br />

Mark Meinert, Nicole Neumerkel,<br />

Iris Städie, Tilo Walter,<br />

Prof. Arnold Weissmann,<br />

Johan Zevenhuisen, Tim Ziert<br />

Layout:<br />

Art Studio Hendricks,<br />

Hoffmannallee 39, 47533 Kleve<br />

Endredaktion:<br />

Mediamixx, Frank Wöbbeking<br />

und Sabine Deing-Westphal,<br />

Hoffmannallee 39, 47533 Kleve<br />

Druck:<br />

B.o.s.s Druck und Medien GmbH,<br />

Postfach 1754, 47516 Kleve<br />

Anzeigen & Abonenntenbetreuung:<br />

Miriam Cornelissen<br />

Telefon 02821/77 57 85,<br />

Fax 02821/77 57 75<br />

Verein für <strong>Credit</strong> <strong>Management</strong> e.V.,<br />

Siemensstr. 31, 47533 Kleve<br />

Abonnement:<br />

Der <strong>Credit</strong> Manager erscheint 4 x pro Jahr. Einzelheft<br />

€ 9,80 ( € 12,25 im Ausland).<br />

Das Magazin kann zu jeder Zeit abonniert werden.<br />

Das Abo wird automatisch verlängert.<br />

Die Kündigung des Abonnements muss<br />

schriftlich erfolgen.<br />

Copyright:<br />

An der Erstellung dieser Ausgabe hat die Redaktion<br />

äußerste Sorgfalt walten lassen, sollten<br />

sich dennoch Fehler in dieser Ausgabe befinden,<br />

so können die Autoren, die Redaktion, der<br />

Grafikdesigner, der Endredakteur, der VCM<br />

e.V. sowie alle Mitarbeiter nicht haftbar gemacht<br />

werden. Für Verbesserungsvorschläge<br />

steht Ihnen das Redaktionsteam gerne zur<br />

Verfügung.<br />

Bitte beachten Sie bei der Nutzung der im „Der<br />

<strong>Credit</strong> Manager“ bereitgestellten Informationen<br />

unsere rechtlichen Hinweise bezüglich<br />

Urheberrecht.<br />

Alle Rechte vorbehalten. Die Inhalte unterliegen<br />

dem Urheberrecht und den Gesetzen zum<br />

Schutz geistigen Eigentums sowie den entsprechenden<br />

internationalen Abkommen. Sie<br />

dürfen weder für private noch für Handelszwecke<br />

kopiert, verändert, ausgedruckt oder in<br />

anderen Medien verwendet werden. Einige Seiten<br />

dieser Medien enthalten auch Inhalte, die<br />

dem Urheberrecht derjenigen unterliegen, die<br />

diese Inhalte zur Verfügung gestellt haben.


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