Credit Management
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CM Background<br />
Forderungsmanagement als Bestandteil des Controllings im kleinen Mittelstand<br />
Mit einfachen Mitteln<br />
den Geschäftsverlauf analysieren<br />
Für kleine und mittelständische<br />
Unternehmen können Forderungsausfälle<br />
schnell das Ende<br />
bedeuten. Doch lohnt es sich für<br />
diese Betriebe, ein eigenes Controllingsystem<br />
aufzubauen? Diese<br />
Frage erörterte der <strong>Credit</strong> Manager<br />
mit Mark Meinert, Geschäftsführer<br />
der Aktiva Mittelstandsberatung<br />
GmbH.<br />
CM: Herr Meinert, Sie haben sich<br />
auf die Betreuung von KMU und die<br />
Einführung von Controllingsystemen<br />
im Mittelstand spezialisiert<br />
hat. Im kleinen Mittelstand, wie Sie<br />
betonen. Was verstehen Sie unter<br />
„kleinem“ Mittelstand?<br />
Mark Meinert: Dies ist zunächst<br />
ganz einfach auf Basis der EU-<br />
Definition für kleine Unternehmen<br />
zu verstehen. Mithin Unternehmen<br />
bis zu einer Mitarbeiteranzahl von<br />
50 Personen und einem Jahresumsatz<br />
sowie einer Bilanzsumme von<br />
bis zu 10 Mio. €.<br />
CM: Brauchen diese Mittelständler<br />
denn überhaupt ein Controlling und<br />
wenn ja, lässt sich dieses kostengünstig<br />
realisieren?<br />
Mark Meinert: Die Antwort darauf<br />
muss ein eindeutiges JA sein. Die<br />
Anforderungen an die <strong>Management</strong>fähigkeiten<br />
und somit insbesondere<br />
die operative und strategische<br />
Unternehmenssteuerung sind<br />
in den vergangenen Jahren stetig<br />
größer geworden. Dies ist zunächst<br />
in den insgesamt schwierigen konjunkturellen<br />
Rahmenbedingungen<br />
begründet. Zunehmend wichtiger<br />
wird Controlling und somit auch das<br />
Berichtswesen für Unternehmen<br />
dieser Größenordnung durch die<br />
mit Basel II und dem Rating verbundenen<br />
Ansprüche der Kreditinstitute.<br />
Rund 40 % der Ratingbenotung<br />
liegt im qualitativen Bereich<br />
und somit nicht unerheblich im<br />
Nachweis geeigneter <strong>Management</strong>fähigkeiten.<br />
Wie anders als über ein<br />
Controlling mit adäquatem Berichtswesen<br />
soll dieser Nachweis<br />
erfolgen? Fähigkeiten, die nicht<br />
dokumentiert und nachvollziehbar<br />
kommuniziert werden, können auch<br />
keinen positiven Einfluss auf die<br />
Einschätzung des Unternehmens<br />
seitens seiner Bank haben.<br />
CM: Gut, das ist nachvollziehbar.<br />
Jedoch stellen gerade diese Anforderungen<br />
für viele kleinere Unternehmen<br />
von außen erzwungene<br />
Aufgaben dar, die nicht ohne gro-<br />
Einteilung in drei Größenklassen (KfW-Rundschreiben v. 06.01.2005 / ABL. der EU L 124/36 vom 20.05.2003)<br />
ßen finanziellen und personellen<br />
Aufwand zu bewältigen sind.<br />
Mark Meinert: Es ist nicht von der<br />
Hand zu weisen, dass ein gewisser<br />
finanzieller Aufwand zu betreiben<br />
ist. Jedoch ist dieser maßgeblich<br />
auch von der Herangehensweise<br />
abhängig. Niemand kann von<br />
einem kleinen Mittelständler erwarten,<br />
dass er ein SAP-gestütztes<br />
Controlling- und Reportingsystem<br />
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installiert. Grundlage eines geeigneten<br />
und auf die Betriebsgröße<br />
abgestimmten Systems sollten<br />
immer die im Unternehmen schon<br />
vorhandenen Daten und Auswertungen<br />
sein. Deswegen bieten sich<br />
aus unserer Sicht Excel-basierende<br />
Systeme an, die individuell<br />
auf die Branche und Betriebsgröße<br />
ausgerichtet werden können. Lediglich<br />
der Kontenplan ist gegebenenfalls<br />
noch anzupassen, um eine<br />
„quasi“ Deckungsbeitragsrechnung<br />
nach Geschäftsbereichen zu<br />
ermöglichen.<br />
Dann kommt es darauf an, mit möglichst<br />
soliden und einfachen Mitteln<br />
den Geschäftsverlauf des Betriebes<br />
erstens zu analysieren und zweitens<br />
daraus folgend zu prognostizieren<br />
und drittens geeignete Darstellungen<br />
zu entwickeln, über Soll-Ist-<br />
Vergleiche ein kennzahlengestütztes<br />
Berichtswesen sicherzustellen.<br />
Der finanzielle Aufwand hierfür darf<br />
für ein Kleinunternehmen den<br />
vierstelligen Bereich nicht überschreiten.<br />
Abgesehen davon sind die<br />
„Kleinstunternehmen“ Weniger als 10 Beschäftigte und Jahresbilanzsumme von höchstens<br />
€ 2 Mio. oder Jahresumsatz von höchstens € 2 Mio.<br />
„Kleinunternehmen“ Weniger als 50 Beschäftigte und Jahresbilanzsumme von höchstens<br />
€ 10 Mio. oder Jahresumsatz von höchstens € 10 Mio.<br />
„Mittlere Unternehmen“ Weniger als 250 Beschäftigte und Jahresbilanzsumme von höchstens<br />
€ 50 Mio. oder Jahresumsatz von höchstens € 50 Mio.<br />
möglichen Einspareffekte durch<br />
Aufdeckung unnötiger Aufwandspositionen,<br />
grundsätzlich gesteigertes<br />
Kostenbewusstsein, geringere Kontokorrentinanspruchnahme,mittelfristig<br />
sinkende Zinsaufwendungen<br />
durch verbessertes Rating und<br />
letztendlich durch den Schutz vor<br />
unternehmerischen Fehlentscheidungen<br />
zu berücksichtigen.