Credit Management
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Kernkompetenzen befähigen ein<br />
Unternehmen, immer neue Wettbewerbsvorteile<br />
hervorzubringen,<br />
sich immer wieder auf der Ebene<br />
Produkt, Service und Beziehung zu<br />
differenzieren. Und nur nachhaltige<br />
Einzigartigkeit schafft dauerhaften<br />
Unternehmenswert!<br />
Da in stagnierenden Märkten austauschbare<br />
Leistungen zwingend<br />
zu einer negativen Rendite (und<br />
damit Wertentwicklung!) führen, ist<br />
die Differenzierung der Schlüssel<br />
zum Erfolg. Es ist wie in der Natur:<br />
Unterschiede sorgen für Wohlstand<br />
und Wachstum, Gleichheit sorgt für<br />
Kampf (oder in der Sprache der<br />
Märkte: für Verdrängungswettbewerb).<br />
„Erfolgreich sein heißt, anders als<br />
die anderen zu sein!“<br />
Gut aufgestellte Unternehmen<br />
konzentrieren sich also auf ihre<br />
Hauptaufgabe, den für sie wichtigen<br />
und richtigen Kunden eine<br />
exzellente Leistung anzubieten.<br />
„Be different – or die“<br />
Aufgabe eines Unternehmens ist<br />
es, diesen Engpassfaktor ausfindig<br />
zu machen, und die zentralen Bedürfnisse<br />
der Kunden besser zu<br />
befriedigen als der Wettbewerber.<br />
Leider fehlt diese an und für sich<br />
selbstverständliche Ausrichtung in<br />
einigen Unternehmen völlig. Da<br />
gibt es Produktmanager statt Kundenmanager<br />
und in Abteilungen<br />
versucht man, Eigeninteressen zu<br />
wahren, statt für gemeinsame<br />
Kundeninteressen zu arbeiten. Und<br />
in der Geschäftsleitung diskutiert<br />
man nur noch Finanzkennzahlen,<br />
anstatt sich um den Markt, seine<br />
Kunden und deren Bedürfnisse zu<br />
kümmern. Letztendlich ist der<br />
Unternehmenswert aber doch<br />
nichts anderes als die Summe der<br />
„Cash Flows“, die vom Kunden<br />
kommen. Die Kunden geben einem<br />
Unternehmen etwas, was ihnen<br />
sonst so sehr am Herzen liegt: ihr<br />
Geld! Unternehmenswert und Kundenwert<br />
gehören zwingend zusammen,<br />
wobei nie aus den Augen<br />
gelassen werden darf, dass der<br />
Kundenwert die Ursache und der<br />
Unternehmenswert die Folge ist.<br />
Kluge Manager wissen, dass man<br />
ein Problem nie auf der Ebene lösen<br />
kann, auf der es auftritt. Sie suchen<br />
immer nach den Ursachen der Wirkungen<br />
und konzentrieren sich<br />
nicht auf die Bearbeitung von Symptomen.<br />
Wer also etwas für den Vermögenswert<br />
seines Unternehmens<br />
tun möchte, der ist gut beraten, sich<br />
auf seine Kunden und deren Bedürfnisse<br />
zu konzentrieren.<br />
Bei aller Bedeutung der Kundenorientierung<br />
darf ein Unternehmen<br />
allerdings einen Fehler auf keinen<br />
Fall begehen: Allen Kunden das<br />
gleiche Angebot und das gleiche<br />
Maß an Zuwendung zukommen zu<br />
lassen! Während ein Teil der Unternehmen<br />
den Kunden geradezu aus<br />
seinem Alltag vertreiben möchte,<br />
machen andere geradezu den umgekehrten<br />
Fehler: Sie übertreiben<br />
Ihre Kundenorientierung. Sie werden<br />
sich an dieser Stelle vielleicht<br />
fragen, wie man etwas übertreiben<br />
kann, das doch so essentiell wichtig<br />
für ein Unternehmen ist.<br />
„Wenn man eine Sache gut tun will,<br />
kann man sie nicht für jeden tun!“<br />
Kunden-Wertschöpfung erkennen<br />
So aus jeder guten Eigenschaft<br />
eine negative wird, wenn sie übertrieben<br />
wird, so gilt das auch für<br />
Kundenorientierung. Aussagen wie<br />
„Wir tun alles für den Kunden!“<br />
hören sich vielleicht gut an, dienen<br />
jedoch nicht dem Unternehmenszweck.<br />
Die begrenzten Ressourcen<br />
in den Unternehmen reichen ja gar<br />
nicht aus, um allen Kunden das<br />
gleiche Maß an Aufmerksamkeit<br />
und Zeit zukommen zu lassen. In<br />
einem wertorientierten System<br />
muss sich ein Unternehmen deshalb<br />
auf die Kunden konzentrieren,<br />
die die höchsten Wertschöpfungspotenziale<br />
haben. Nicht alle Kunden<br />
tragen im selben Umfang zur<br />
Steigerung des Unternehmenswertes<br />
bei, objektiv betrachtet ist ein<br />
Teil der Kunden wahrscheinlich<br />
sogar wertvernichtend. Ziel eines<br />
Unternehmens muss daher sein:<br />
„Alles für den richtigen Kunden!“<br />
Die Richtigkeit dieser Aussage verdeutlicht<br />
das von Vilfredo Pareto<br />
aufgestellte Pareto-Prinzip. Nach<br />
dieser Regel sorgen 20% der Kunden<br />
für 80% der Umsätze. Wenn<br />
wir dieses Prinzip nun einmal<br />
umdrehen, so tritt ein erstaunlicher<br />
Zusammenhang zu Tage:<br />
25<br />
CM Background<br />
Wenn 20% der Kunden 80% der<br />
Wertschöpfung generieren, dann<br />
generieren 80% der Kunden nur<br />
20% der Wertschöpfung. Da liegt es<br />
doch auf der Hand, dass die Konzentration<br />
auf die Kunden mit der<br />
höchsten (zukünftigen!) Wertschöpfung<br />
am meisten zum Unternehmenswert<br />
beiträgt.<br />
BE<br />
DIFFERENT<br />
OR<br />
DIE<br />
Dabei stellt sich allerdings häufig<br />
gleich das nächste Problem: Die<br />
meisten Unternehmen wissen gar<br />
nicht, bei welchen Kunden sie das<br />
meiste Potenzial haben. Zum Teil<br />
wissen sie noch nicht einmal, mit<br />
welchen Kunden sie ihren heutigen<br />
Wohlstand verdienen.<br />
„Das Oberziel: die richtigen<br />
Kunden gewinnen und langfristig<br />
binden“<br />
Kunden müssen daher nach ihrem<br />
potenziellen, zukünftigen Kundenwert<br />
analysiert werden. Im Mittelpunkt<br />
der Betrachtung stehen<br />
dabei die Fragen:<br />
• Welche Kunden sind für das<br />
Unternehmen wertvoll?<br />
• Gewinnen wir die richtigen Neu-<br />
Kunden?<br />
• Wie ist unsere Kundenbindungsquote?<br />
• Erreicht das Unternehmen über<br />
die Kundenbindungsmaßnahmen<br />
eine Steigerung des Unternehmenswertes?<br />
• Welchen Wertbeitrag pro Kunde<br />
können wir erwirtschaften?<br />
Portfolios analysieren<br />
Ein wertorientiertes Kundenmanagement<br />
orientiert sich dabei nicht<br />
nur an den Deckungsbeiträgen, die<br />
von einem Kunden kommen, sondern<br />
betrachtet zudem den Referenzwert<br />
einer Kundenbeziehung,<br />
d.h. inwieweit Kunden als Umsatz-