Journal GSV_1_2020_inet
Magazin des Gesundheitssportvereins Leipzig e.V.
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Journal des Gesundheitssportverein Leipzig e. V.
Rehabilitations- und Präventionssport
www.gesundheitssportverein.de
HEFT 1/2020 – Corona-Online-Ausgabe
JAHRE
2 | AUSGABE 1/2020
INHALT / IMPRESSUM
INHALT
3 Editorial
4
6
8
Newsletter:
Der GSV und wir,
seine Mitglieder
Aaaaauf die Plätze!
Feeeeertig! Los!
Meine Erfolgsgeschichte:
Michael Reimann
9 Die Luther-Rotunde
10 Sackhüpfen im Hochmoor
12 Was tun, wenn’s brennt?
14 Mehr Leben in die Jahre!
15 Specks Botanik
16
Grandiose Akteure
– grandioser Ball!
17 Niemals „oben ohne“!
18
20
22
Ohne Wasser, merkt
euch das …
Die etwas anderen
Fußballplätze
Pantoffelkino mit
Sucht-Potential?
24 Gehirnjogging
Bitte übermitteln Sie uns
Ihre Mail-Adresse, damit
wir Sie mit unserem Newsletter
zeitnah über neue Entwicklungen
und Aktionen
informieren können.
Sprechzeit des
Vorstandes:
immer Mittwoch 10 00 –10 30 Uhr
Lessingstraße 1
4. OG, Konferenzraum
Auflösungen 2/2019 S. 33
Buchstabenrätsel:
Libelle, Spinne, Mistkäfer, Biene, Fliege, Heuschrecke,
Wespe, Hornisse, Mücke, Marienkäfer
Probierrätsel: _5_Papierstücke
Logik-Rätsel:
I. c) Es finden ausschließlich die Zahlen 3, 8, 9
Verwendung.
II. a) In der mittleren Ebene verläuft eine Reihe
nach der Regel „jede Zahl ist die Summe
der beiden Zahlen links neben ihr“. Die
Zahlen darüber bzw. darunter sind jeweils
um 2 kleiner bzw. größer
Neun-Punkte-Rätsel:
Eine mögliche
Lösung des
Rätsels mit
vier Strichen:
Die Neun-Punkte-Problem ist eine Aufgabe
des Problemlösens der Tiefenpsychologie.
Rater brauchen lange, bis sie zu einer Lösung
gelangen, weil sie zu zusätzlichen Lösungen
neigen. Erst wenn sie davon abgehen ist eine
Lösung möglich. So vorzugehen, also über den
Tellerrand hinausschauen, bringt Sie der Problemlösung
schnell näher.
Übrigens sind auch Lösungen mit weniger als
vier Strichen bis zu einem Strich möglich. So
etwa, bei der ein Stift gewählt wird, dessen
Strichbreite mindestens gleich groß, wie der Abstand
der Eckpunkte, die jeweils eine Kante des
von den Punkte gebildeten
Quadrats bilden.
Da uns die Ein-Strich-
Variante einfach zu
rabiat erscheint, hier
noch die Drei-Strich-
Variante:
Auflösungen 1/2020 S. 24
A
B
C
Die Zahlen wurden nur auf den Kopf gestellt
Lösung:
70 + 1 + 2 + 3 - 4 + 5 + 6 + 8 + 9 = 100
D 163, 15, 166
•••
•••
•••
•••
•••
•••
Bei Anruf:
0341 / 49 69 05 15
Mo.–Fr. von 8–14 Uhr
Bestellen Sie und bekommen
Sie umgehend ins Haus:
- unsere aktuellen Vereinsfl yer
- unseren Heimübungsplan
- unseren Newsletter
(info@gesundheitssportverein.de)
Schreiben Sie uns:
Lessingstraße 1 · 04109 Leipzig
IMPRESSUM
Herausgeber:
Gesundheitssportverein
Leipzig e. V.,
Lessingstraße 1,
04109 Leipzig
Redaktion:
michael.guenther@
gesundheitssportverein.de
Redaktionelle Mitarbeit:
Heinz Waurick
Layout: Antje Friede
Erscheinen:
2 x jährlich, Preis: kostenlos
Titelbild:
svsunny - stock.adobe.com
Fotos: eigen
Gesundheitssportverein Leipzig e. V.
Editorial
Liebe Mitglieder, liebe Freunde,
EDITORIAL
die Situation ist bekannt, sie ist ungewöhnlich
und nach wie vor irgendwie
nicht real. Noch vor fünf Wochen hatten
wir geglaubt, dieses Virus mit einiger
Disziplin verbannen zu können.
Inzwischen ist klar, dass es uns über
längere Zeit beschäftigen wird und
jeder mehr oder minder davon betroffen
ist.
Die einen sind, trotz aller Vorsichtsmaßnahmen,
infi ziert und zur Quarantäne
gezwungen. Andere, wie die
meisten unserer Mitarbeiter, sind zu
Kurzarbeit verdammt und bangen um
ihre Jobs. Für viele geht es ums Überleben,
alle haben irgendwie Angst,
aber jetzt lapidar zu sagen: „Die Hoffnung
stirbt zuletzt!“, ist der Situation
nicht angemessen, dafür ist sie zu
ernst; und sie ist ungeklärt: Wie wird
es weitergehen, wenn das Virus nicht
bald besiegt ist, wenn nicht schleunigst
ein Impfstoff zur Verfügung steht
oder verlässliche Tests.
Klar, wer jetzt die Flinte ins Korn
wirft und sich treiben lässt, der hat
verloren. So schwer es ist und auch
manchmal so aussichtslos, aufgeben
ist keine Option, für niemand! Es gibt
genügend Beispiele, welcher, man
mag schon sagen, heroische Kampf
mancherorts geführt wird, um Menschenleben
zu retten. Natürlich sind
die Schwestern und Ärzte in den
Krankenhäusern gemeint und alle anderen,
die an der Corona-Front einen
anfangs fast aussichtlos scheinenden
Kampf geführt haben; ungeachtet
der Gefahr für ihre eigene
Gesundheit und ihr Leben. Das sind
tatsächlich HELDEN, die unsere Achtung
und Anerkennung verdienen.
Das Wenige, das du
tun kannst, ist viel.
Albert Schweitzer (1875–1965),
ev. Theologe, Musiker, Arzt u. Philosoph,
Friedensnobelpreis 1952
Wir verstehen, dass viele von Ihnen
nicht glücklich mit der Situation sind,
auch damit nicht, dass Ihnen wichtige
und liebgewordene Dinge jetzt nicht
möglich sind. So mussten wir aufgrund
der Maßnahmen zur Eindämmung
des Coronavirus den Verein
komplett schließen. Im Moment ist
nicht absehbar, wann wir wieder öffnen
können und wie Ihre Betreuung
dann vonstatten gehen kann.
Die Frage, die sich darüber hinaus
stellt ist, wie wir es schaffen, ohne einen
Teil unserer Einnahmen, zu überleben.
Daran arbeiten wir!
Unsere Buchhaltung und weitere Kollegen
versuchen seit Wochen, die
drängendsten Probleme zu lösen.
Der Vorstand hat mit Dienstleistern,
Lieferanten und Leasingpartnern zeitweilige
Übereinkünfte zur Stundung
von Geldern vereinbart. Zudem arbeitet
er fi eberhaft daran, wenigstens
ein Stück vom Kuchen der staatlichen
Hilfspakete abzubekommen. Das ist
ein schweres Stück Arbeit, zumal diese
nicht in allererster Linie auf Sport-
Vereine abzielen.
Wir haben Verständnis für die schwierige
Situation jedes Einzelnen. Dennoch
bitten wir alle Mitglieder, ihren
Mitgliedsbeitrag weiter zu entrichten.
Nur so können wir überleben. Es gibt
viele Mitglieder, die dies gerade jetzt
gern tun.
Das ist genau das, was wir in der aktuellen
Situation, in der der Verein
ums fi nanzielle Überleben kämpft,
dringend brauchen. Auf dem Spiel
stehen neben unseren Angeboten
fünfzig Arbeitsplätze und, so möchte
ich absichtlich formulieren, ein Wohlfühlort,
der immer auf besondere
AUSGABE 1/2020 | 3
Weise die ganz persönlichen gesundheitlichen,
sportlichen und sozialen
Bedürfnisse unserer Mitglieder berücksichtigt
und befriedigt hat! Das ist
jetzt infrage gestellt – wohlgemerkt
nach fast zwanzig Jahren überaus
großem Engagement unserer Mitarbeiter,
freiwilligen Helfer, Partner und
Sponsoren!
Zu Letzteren zählt das Ehepaar Dr.
Reiner und Hannelore Andrae, das
seit Jahren den Verein unterstützt
und auf den folgenden Seiten seinen
Standpunkt zum Ausdruck bringt. Für
manchen könnte dessen uneigennützige
Haltung einen Weckruf bedeuten,
sich ähnlich zu engagieren. Für
die, die im Moment mit dem Verein
hadern, eine Aufforderung, ihr Vorhaben
zu überdenken.
Wenn jetzt vorsichtige Lockerungen
passieren, geben die Anlass zu Hoffnung
und stärken unsere Zuversicht,
dass sich in absehbarer Zeit Möglichkeiten
eröffnen, den Sportbetrieb im
Gesundheitssportverein wieder aufzunehmen.
Wir wissen derzeit natürlich
nicht, wie das konkret aussehen
wird. Sicher werden wir uns damit abfi
nden müssen, dass es Einschnitte
geben wird, die uns durch die Hygienevorschriften
auferlegt werden.
Die Zeit nach Corona wird nicht die
Zeit vor Corona sein, auch nicht im
Gesundheitssportverein, vieles wird
sich ändern, nicht alles zum Vorteil.
Aber seien Sie gewiss, dass wir alles
für Sie tun werden, was dann möglich
sein wird.
Dafür, dass wir jetzt nicht für Sie da
sein können, möchten wir um Ihr Verständnis
und Ihre Geduld bitten.
Bleiben Sie gesund, bleiben Sie aktiv
und bleiben Sie unser Mitglied!
Ihr
Dr. Mario Wagner
im Namen des Vorstandes und
aller Mitarbeiter des GSV
PS: Bitte übermitteln Sie uns Ihre
Mail-Adresse, damit wir Sie mit unserem
Newsletter zeitnah über neue
Entwicklungen und Aktionen informieren
können.
Gesundheitssportverein Leipzig e. V.
4 | AUSGABE 1/2020
NEWSLETTER
Kurz vor der Corona-Krise und der damit erzwungenen, vorübergehenden Schließung erreichte uns dieses
Statement unserer Mitglieder, des Ehepaares Dr. Reiner und Hannelore Andrae. Wir betrachten Ihre Zeilen angesichts
der gegenwärtig schwierigen Lage und einer ungewissen Zukunft für Mitarbeiter und Mitglieder als ein ermutigendes
Zeichen, aber zugleich auch als Aufforderung an alle, sich zu unserem Verein zu bekennen.
Der Gesundheitssportverein Leipzig e. V.
und wir, seine Mitglieder
Seit einigen Jahren nehmen meine
Frau und ich, nachdem wir uns vorher
neben unseren eigenen Aktivitäten
mit Krafttraining an Maschinen fi t
gehalten haben, die Vorzüge des Gesundheitssportverein
Leipzig e.V. in
Anspruch.
Besonders schätzen wir die freundliche
Atmosphäre und die Sauberkeit,
• die individuelle Betreuung durch
ausgebildetes Personal, immer ansprechbar
und hilfsbereit,
• die Vielfalt der gebotenen Möglichkeiten
mit Geräten und Ausrüstungen
der Extraklasse,
• den milon Zirkel und die Wassergymnastik,
• die zusätzlichen Präventivangebote
zu fairen Preisen,
• die vitaminstrotzende Saft- und
Kraftbar und nicht zuletzt
• die vielfältigen Aktivitäten im Vereinsleben.
Außer diesen Möglichkeiten und Vorzügen
bietet der Verein
• eine breite Palette an Reha-Maßnahmen
auf Verordnung, unabhängig
von einer Mitgliedschaft im Verein,
• kostenloses Benutzen des Ruhebereiches,
• bevorzugte Behandlung bei einer
ganzen Reihe von medizinischen
Einrichtungen und Rabatte beim Sanitärhandel.
Als gemeinnütziger Verein müssen
die umfangreichen Aufwendungen
für den reibungslosen Betrieb, als da
sind:
Ehepaares Dr. Reiner und Hannelore
Andrae
• Gehälter für das Stammpersonal,
• Aufwandsentschädigungen für zeitweilig
Beschäftigte,
• Mieten für die genutzten Räumlichkeiten,
• Kosten für Heizung, Wasser, Strom
und Entsorgung,
• Reparaturen, Instandhaltung und
Wartung,
• Neuanschaffungen und Ersatzinvestitionen,
• Versicherungen und Beiträge für
übergeordnete Verbände und
• anteilige Kosten für verschiedene
Vereinsveranstaltungen/Feste
u. a. aus den Beiträgen der Mitglieder
gedeckt werden.
Die Vereinsführung steht damit vor
dem ständigen Problem, einmal das
Niveau der angebotenen Leistungen
mindestens, zum anderen aber die
Höhe der Beiträge in einem wettbewerbsfähigen
Rahmen zu halten, um
auch für einkommensschwache Mitglieder
Vergünstigungen bieten zu
können.
Meist klafft eine Lücke zwischen den
Beitragseinnahmen und den Aufwendungen
für den Betrieb, die durch zusätzliche
Einnahmen gedeckt werden
muss.
Das können in begrenzten Umfang
zu vergütende Leistungen sein, die
der Verein für andere erbringt, zum
anderen stellen Sponsoren Geld zur
Verfügung, um die Aufmerksamkeit
der Vereinsmitglieder auf die von den
Sponsoren angebotenen Leistungen
zu lenken.
Aber es gibt auch Spender, die, ohne
eine Gegenleistung zu erwarten,
Geld in die Vereinskasse tun. Zu den
Spendern zählen natürlich auch die
Mitglieder, die sich ehrenamtlich für
den Verein zur Verfügung stellen und
damit die Vereinskasse entlasten.
Aber zurück zu den Spendern, die
den Verein fi nanziell unterstützen.
Seit der Zeit, in der Peer Steinbrück
Finanzminister war, gibt es für jeden,
der eine Einkommensteuererklärung
abgeben muss oder kann, die Möglichkeit,
bis zu 20 % seines Bruttoeinkommens
direkt an gemeinnützige
Vereine und Einrichtungen, von
denen er überzeugt ist, dass sie sehr
gute und nützliche Arbeit leisten, zu
spenden. Also nicht an große, teilweise
undurchsichtige Institutionen, deren
bloße Existenz bereits einen Löwenanteil
der Spende verschlingt!
Natürlich hat auch der Spender etwas
von seiner Spendenbereitschaft.
Weist der Steuerpfl ichtige diese o. g.
20 % durch entsprechende Quittungen
nach, wird dieser Betrag vom Finanzamt
in voller Höhe vom steuerpfl
ichtigen Brutto abgezogen und
führt dadurch für den Spender zu einer
spürbaren steuerlichen Entlastung.
Gesundheitssportverein Leipzig e. V.
NEWSLETTER
AUSGABE 1/2020 | 5
Unterlässt der Steuerpfl ichtige diese,
die allgemeine Wohlfahrt fördernde
Möglichkeit, nimmt das Finanzamt
seine Einkommensteuer in
voller Höhe und führt sie dem GROS-
SEN TOPF zu. Was mit dem Inhalt
des GROSSEN TOPFES geschieht,
entzieht sich völlig dem Einfl uss des
Steuerzahlers.
Fragt bitte mal den Vorstand, was er
aus dem GROSSEN TOPF erhält!
Meine Frau und ich freuen uns jedes
Jahr, dass wir dem Verein mit seinen
Mitgliedern und auch uns persönlich
geistig/körperlich und fi nanziell genützt
haben.
Bei unserer Jahresbilanz halten wir
uns auch immer vor Augen, in welchem
Ausmaß sich der GROSSE
TOPF an unserem bereits versteuerten
Einkommen gütlich tut.
Bei jedem Einkauf kassiert er mindestens
die Umsatzsteuer mit überwiegend
19 % ab, zusätzlich Mineralöl-,
Alkohol- und Sektsteuer, bei
Strom, Wasser und Gas ist er dabei
und selbst in der Straßenbahn möchte
er auch noch 7 % haben. Versichern
möchte man sich auch, dafür
sind 19 % Versicherungssteuer fällig!
Diese Aufzählung soll deutlich machen,
dass der Steuerzahler moralisch
geradezu verpfl ichtet ist, die
Möglichkeit der 20-%-Regel für die
Gemeinnützigkeit in Anspruch zu
nehmen.
Nun wird mancher sagen, die beiden
haben gut reden, aber ich habe
ja nichts oder nichts Nennenswertes
zu versteuern und kann deswegen
nur meinen Beitrag leisten. Hier besteht
die Möglichkeit der ehrenamtlichen
Tätigkeit für den Verein oder:
Siehe unten.
Diesen Gedanken noch zum Schluss:
Die gegenwärtige Gesundheitskrise
hat wohl jedem einzelnen in voller
Klarheit vor Augen geführt, wie endlich
und unbestimmt unser Dasein ist
und wie wichtig sich der Sinn fürs Gemeinsame
darstellt.
Meine Frau und ich haben uns bereits
zu Lebzeiten und mit voller Absicht
von den meisten unserer irdischen
Habseligkeiten getrennt und
sie unseren Nachkommen übereignet.
Damit, das ist unsere Meinung,
haben wir für die uns nachfolgenden
inzwischen drei Generationen bereits
sehr viel getan.
Darüberhinaus ist in unserem Testament
festgelegt, dass das, was letztlich
übrigbleibt, 50 % auf unsere
Nachkommen und 50 % zugunsten
verschiedener gemeinnütziger Vereine
und Einrichtungen aufgeteilt wird.
Wir handhaben für uns dieses Problem
so und sind damit sehr zufrieden,
letztendlich bleibt es aber jedem
selbst überlassen, seinen Standpunkt
zum Gemeinsinn zu fi nden.
Leipzig, im April 2020
Dr. Reiner und Hannelore Andrae
Bankverbindung
Gesundheitssportverein Leipzig e.V.:
IBAN: DE49 8605 5592 1100 5610 36
BIC: WELADE8LXXX „Solidarität“
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6 | AUSGABE 1/2020
SPORT-TIPP
SPORT-TIPP für alle
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Aaaaauf die Plätz
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1. Kinder lieben Wettbewerbe
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„Wetten, ich bin als erstes bei dem
Baum?“ – In jedem Kind steckt ein
Wettläufer oder eine Alles-Noch-Besser-Könnerin.
Manchmal muss man
das einfach rauskitzeln. Kinder, die
ihre Stärken und Schwächen spielerisch
und im behüteten Rahmen
kennenlernen, gewinnen ein starkes
Selbstbewusstsein – dafür sind kleine
und größere Wettbewerbe ideal.
Nur mit möglichst wenig Druck. Sport
ist Spiel und kein Kampf, das sollte
Ihr Kind verinnerlichen. Nur so wird
es neugierig und mutig genug, später
bei „echten“ Herausforderungen einen
kühlen Kopf zu bewahren.
2. Machen Sie mit!
Wie bei allen Herausforderungen gilt
es für die Eltern, sich einzubringen.
Kinder lernen am Vorbild, sie brauchen
Anleitung – und der Spaß der
eigenen Eltern überträgt sich auch
auf sie. Untersuchungen zeigen, dass
Kinder wesentlich motivierter und
leistungsstärker sind, wenn sie Aufgaben
in Gruppen lösen sollen oder
in Wettbewerbe treten. Und die liebsten
Spielpartner sind immer noch die
eigenen Familienmitglieder. Ein praktischer
Nebeneffekt: Wenn die Bewegung
zum Familienevent wird, dann
macht Bewegung gleich doppelt so
viel Spaß.
3. Neues ausprobieren
Kinder sind von Natur aus begabt
und kreativ. Deshalb der Tipp der Gesundheitsexperten:
Machen Sie Ihrem
Kind unterschiedliche Angebote.
Jede Bewegungs- und Sportart
hat ihren eigenen Schwerpunkt. Manche
fördern eher die sozialen Kompetenzen
(Mannschaftssportarten oder
Kindertheater), manche die Kondition
und Muskulatur (Radfahren, Schwimmen)
und wiederum andere sind besonders
gut für die Musikalität und
die Selbsteinschätzung (Tanz, Capoeira,
Kampfsport). Entdecken Sie gemeinsam
mit Ihrem Kind, wo seine Interessen
liegen. Es sollte sich selbst
ganz bewusst entscheiden, nachdem
es verschiedene Möglichkeiten ausprobiert
hat. Sie können Ihr Kind begleiten
und unterstützen.
4. Eigene Entscheidungen
zulassen
Gerade wenn es darum geht Kinder
zu motivieren, darf man eines nie
vergessen: Kinder sind ihre eigenen
Menschen. Natürlich ist es gut für
sie, wenn der Anfang von Erwachsenen
gemacht wird. Nur so können
sie Spiele begreifen. Doch wenn
erst mal der Funke übergeschlagen
ist, sollten Sie Ihr Kind seine Wege
selbst fi nden lassen. Die Neugierde
des Kindes ist der Motor für all sein
Lernen. Wird diese Neugierde ausgebremst,
kann sich die Frustration
ausbreiten wie ein Lauffeuer. Oft
hilft es, sich selbst zu fragen, was
man benötigt, um kreativ und aktiv
zu sein. Für Kinder gilt genau das
Gleiche: Positives Umfeld, gute Stimmung
und Wahlfreiheit helfen ungemein
– für das gesamte Leben.
Gesundheitssportverein Leipzig e. V.
SPORT-TIPP
AUSGABE 1/2020 | 7
Wer sein Kind zu mehr (sportlicher) Bewegung veranlassen möchte, braucht gute Argumente – oder zugkräftige
Ideen. Wir verraten einige Tipps, mit denen Sie bei Ihren Sprösslingen garantiert landen und der weitverbreiteten
Smartphonie entgegenwirken können! Gefragt sind packende Bewegungsspiele, attraktive Spielgeräte und
vor allem Spaß. Mit welchen Tricks Sie Ihre Kinder dafür begeistern können, lesen Sie hier:
e! Feeeeertig! Los!
5. Freunde einladen
(… nach Corona) Ê
Auch, wenn es anstrengend ist, noch
für ein anderes Kind mitverantwortlich
zu sein: Es kann Ihnen und Ihrem
Kind auf lange Sicht nur zum Vorteil
gereichen. Kinder spielen am kreativsten
mit anderen Kindern. Sie sprechen
auf der gleichen Sprachebene
und sie können sich ganz wunderbar
gegen die Erwachsenen verbünden.
Wenn Sie Ihr Kind und dessen besten
Freund in kleinen spielerischen
Wettbewerben gegeneinander antreten
lassen, stärken sie so die sozialen
Fähigkeiten und das Selbstvertrauen
der Kinder und – netter Nebeneffekt
– sie müssen nicht selbst
Sackhüpfen, Eierlaufen, Gummitwist
spielen, Wettspringen, Drachen steigen
lassen… Und noch einen Vorteil
hat so ein Nachmittag mit einem
anderen Kind: Dankbare Eltern nehmen
auch gerne mal Ihres mit zu
sich nach Hause. Und so einen freien
Nachmittag gönnt sich doch jeder
gerne mal.
6. Lassen Sie sich die Welt zeigen
Haben Sie schon mal versucht, mit
Ihrem Kind auf Safari zu gehen? Alles,
was sie dafür brauchen, ist ein
Fahrrad. Mit dem Jeep (Fahrrad) fahren
Sie durch den Dschungel (Stadtpark)
und sobald Ihnen ein Tiger
(Spaziergänger) begegnet, schlagen
Sie sich in den nächsten Busch
(Busch). Ziel ist es, die Oase (Spielplatz)
zu erreichen und dort die wilden
Tiere (Kinder) zu beobachten.
Sich von einem Kind dessen Fantasiewelt
zeigen zu lassen, kann wunderschön
und aufschlussreich sein.
Denn für Kinder ist es oft enorm anstrengend,
sich immer den seltsamen,
undurchschaubaren Regeln der
Erwachsenen zu fügen. Wenn wir sie
aber beobachten und Ihnen zeigen,
dass ihr Forscherdrang etwas Gutes
ist, dann gewinnen sie Haltung, Entscheidungsfreude,
Mut, Ausdauer,
Unabhängigkeit und ein bärenstarkes
Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten.
6. In ganz hartnäckigen Fällen:
Belohnung
Foto: ©Michaela Begsteiger - stock.adobe.com
Sie haben alles versucht, aber kein
Trick konnte helfen? Dann gibt es
noch das fast unerschöpfl iche Machtmittel
der Erwachsenen über die Kinder:
liebevolle Erpressung. „Wenn
du jetzt mit rauskommst, essen wir
am Ziel der Radtour ein Eis.“ Diese
Wenn-Dann-Sätze sind zwar nicht
schön, manchmal können sie aber
der Stein des Anstoßes sein. Hat Ihr
Kind erst mal den Super-Fun-Park
am anderen Ende der Stadt entdeckt,
braucht es beim nächsten Mal hoffentlich
kein Wenn-Dann mehr. Wichtig
ist auch hier, dass sie ihr Kind
nicht überfordern und – gerade nach
der ersten Überwindung – loben Sie
Ihr Kind! Denn das Lob, die Anerkennung
durch andere, lässt jeden Menschen
über sich hinauswachsen. Das
gute Gefühl wird gespeichert und verdrängt
nach und nach den Wunsch
nach Eis, W-Lan-Passwörtern, Pizza,
Ruhe oder Fernsehen.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!
Foto: ©kikovic - stock.adobe.com
Gesundheitssportverein Leipzig e. V.
8 | AUSGABE 1/2020
MEINE ERFOLGSGESCHICHTE
Michael Reimann
33 Jahre – Leipzig
Trainingsziel: Handstand eine Minute
frei halten
Therapeuten: Hendrik Zuber
Training: Kraft, Klimmzüge, muscle up
Meine Erfolgsgeschichte:
Sport war für mich schon immer
ein Thema: Basketball, Krafttraining,
viel Bewegung. Nie allerdings
habe ich mir träumen lassen,
dass ich mal in diesem Verein
lande. Aber die Umstände
waren eben so: Vor drei Jahren
beschloss ich, mein Leben zu
ändern und verlagerte meinen
Lebensmittelpunkt aus dem eher
tristen, perspektivlosen Bautzen
nach Leipzig. Aber was hier anfangen?
Meinen Beruf als Schuhverkäufer
hatte sich für mich erledigt.
Den Versuch, in die Musikbranche
einzusteigen, vertagte
ich zunächst. Aber ich musste
von irgendwas leben, brauchte
eine Perspektive.
Also suchte ich mir zunächst
eine WG, um dann auf Arbeitssuche
zu gehen. Eher zufällig
geriet ich durch einen Tipp an
den GSV. Hier wäre eine Stelle
im BFD, dem Bundesfreiwilligendienst,
zu belegen, mit einem
allerdings überschaubaren
Taschengeld und einer Hilfstätigkeit.
Aber egal, ich wollte das so
und begann nach einer Zeit des
Warmwerdens über Alternativen
nachzudenken, denn die BFD-
Zeit würde nach einem Jahr, spätestens
18 Monaten zu Ende sein
und dann stünde ich wieder vor
der Frage, wie weiter.
Ob es am Ende tatsächlich die
Arbeit im Verein und die damit
einhergehende Nähe zu den
Therapeuten war, jedenfalls entschloss
ich mich, noch einmal einen
Beruf zu erlernen. Liebäugelte
ich zunächst mit einer Ausbildung
als Erzieher, bewarb ich
mich aber schließlich an der Heimerer-Schule,
um Ergotherapeut
zu werden.
Ich habe diesen Schritt noch keine
Sekunde bereut. Auch wenn
ich schon in etwas vorgerücktem
Alter bin: Es ist nie zu spät,
sein Leben auf den Prüfstand zu
stellen und noch einmal etwas zu
wagen!
Aber ich muss sagen, vielleicht
wäre manches anders verlaufen,
wenn ich nicht hier gelandet
wäre. Hier habe ich jederzeit ein
offenes Ohr und Unterstützung
in jeder Beziehung erfahren. Zudem
immer Zuspruch und ganz
praktische Hilfe, wenn es darum
ging, auch mal kurzfristig ein persönliches
Problem zu klären.
Gern habe ich von der naheliegenden
Möglichkeit Gebrauch
gemacht, die reichlich vorhandenen
Sportgeräte zu strapazieren:
Kraftausdauertraining und Volleyball
sind (trotz der Schule trainiere
ich hier weiter) meine Favoriten.
Neuerdings belege ich
auch einen Lehrgang in Selbstverteidigung,
nicht das, was man
gemeinhin für Sport hält, aber
außer, dass hier Fitness gefragt
ist, macht dieses Training Spaß
und gibt ein wenig Sicherheit.
Wer weiß, wozu das mal gut ist!
Ansonsten ist der Sport für mich
schlicht ein willkommener Ausgleich
und er hat mir geholfen,
ein paar Pfunde loszuwerden.
Darauf angelegt habe ich es
nicht, aber es macht mich sehr
zufrieden.
Gesundheitssportverein Leipzig e. V.
21. VEREINSFAHRT
AUSGABE 1/2020 | 9
Foto: Antje Friede
D ie L ut her
Rot u nde
Der GSV besucht Wittenbergs Töpfermarkt und schaut interessiert in die R(ot)unde
Nein, nicht die Lutherrose aus der
Überschrift ist gemeint, sondern
das am 22. Oktober 2016 eröffnete
Asisi-Panorama „Luther 1517 – Glauben,
Wissen, Selbstbestimmung“, ein
Grund für unseren Herbstbesuch in
der Stadt Luthers. Sehr sehenswert
und ein toller Blick ins Mittelalter mit
vielen Facetten.
In dessen Neu-Bau wurden 4,5 Millionen
Euro investiert. Die 1.100-m²-
Bildfl äche hat einen Umfang von 75
und eine Höhe von 15 Metern. Aus
unzähligen Zeichnungen, Skizzen,
Fotos und Malereiarbeiten hat Asisi
sein Gesamtkunstwerk komponiert.
Das Panorama bildet einen Zeitraum
von 30 Jahren rund um das eigentliche
Jahr von Luthers Thesenanschlag
ab. Für die geschichtlich korrekte Ausgestaltung
griff Asisi auf Expertenwissen
vor Ort in Person der Historikerin
Elke Strauchenbruch zurück.
Luther selbst taucht in verschiedenen
Situationen und Lebensaltern auf.
Abgerundet wird die atmosphärische
Gesamtaufnahme mit der von Eric
Babak komponierten Begleitmusik
und einer auf das Panorama abgestimmten
Geräuschkulisse. Die Rotunde
ist kein weiteres Museum in der
Lutherstadt, sondern ein Kunstraum,
in dem ein Erleben, Erfahren und Erspüren
mit allen Sinnen möglich ist,
und ist eine hervorragende Ergänzung
zu den zahlreichen historischen
Plätzen und Museen der Elbestadt.
Die Lutherrose ist ein
Symbol der evangelisch-lutherischen
Kirchen.
Sie ging aus dem Siegel
hervor, das Martin Luther ab
dem Spätsommer 1530 für seinen
Briefverkehr verwendete.
Einen Teil davon betrachten sich die
Leipziger noch schnell voller Ungeduld,
der Töpfermarkt und mit ihm
tausende schöne Sachen warten.
Stationen dorthin sind das Lutherund
Melanchthonhaus, die Leucorea
– eine seit 1502 in Wittenberg ansässige
Universität, die Cranachhöfe, die
Stadtkirche – Predigtkirche Luthers
und Mutterkirche der Reformation –
sowie der Markt mit den Denkmälern
für Luther und Melanchthon.
Gern hätte der Stadtführer noch mehr
seiner schönen Stadt gezeigt: Die
wunderbar restaurierte Schloßkirche
mit ihrem 88 m hohen Turm, von dessen
Plattform aus man einen tollen
Blick über Wittenberg und die Elbwiesen
hat. Vielleicht auch den kleinen,
aber sehr feinen Tierpark oder die
sehenswerte Askanierausstellung in
der historischen Stadtinformation.
Tipp: Immer im Juni (das nächste
Mal 12.–14.6.2020) lädt Wittenberg
zu „Luthers Hochzeit“, einem der
schönsten Feste Deutschlands ein.
An Originalschauplätzen werden die
Besucher Zeugen des historischen
Moments vom 13. Juni 1525, an dem
sich der ehemalige Mönch Martin Luther
und die entfl ohene Nonne Katharina
von Bora das Ja-Wort gaben.
Feiern Sie mit, wenn das Brautpaar
und seine Hochzeitsgäste durch die
Gassen der Altstadt der Lutherstadt
Wittenberg ziehen. Freuen Sie sich
auf farbenfrohe Gewänder, Musikanten,
Gaukler, Ritter, Händler, Wittenberger
Köstlichkeiten, Fanfarenzüge,
mittelalterliche Lager und Märkte sowie
auf den historischen Festumzug
und abendliche Konzerte.
Aber die Lutherstadt ist immer einen
Besuch wert. Von Leipzig-Hauptbahnhof
erreichen Sie sie mit der
Bahn in einer reichlichen Stunde.
Gesundheitssportverein Leipzig e. V.
10 | AUSGABE 1/2020
SKILAGER ALTENBERG
Sackhüpfen im Hochmoor
oder: Wie man aus keinem Winter das Beste macht
Was so launig daherkommt, war letztlich
der verzweifelte Versuch, mit Humor
die Tatsache zu schultern, dass
uns erstmals zur besten Jahreszeit
der Winter tatsächlich im Stich lassen
würde.
Jeglicher Optimismus, inklusive das
– trotz besseren Wissens – klammheimliche
Mitführen der kompletten
Skiausrüstung, hatte nicht verhindern
können, was sich schon seit Wochen
andeutete: Der Winter würde in diesem
Januar ausfallen.
Also hatten wir uns im Fantasieren
verloren und überlegt, was wir denn
nun so ganz ohne Schnee und Skilaufen
an „einem der schneesichersten
Orte Deutschlands“ (Originalton
Ein Hauch von Winter.
Wetter-Verein e. V. Zinnwald-Georgenfeld)
anstellen wollten. Die witzigen
Vorschläge reichten von Tannenzapfenwettpfl
ücken, über Eierlaufen
auf der Schlittschuhbahn bis hin
eben dem Sackhüpfen im (nahe gelegenen)
Hochmoor. Da ahnten wir allerdings
noch nicht, dass der Sumpf
in der infrage kommenden Zeit geschlossen
haben würde … und ernst
gemeint waren die Fantasien ohnehin
nicht.
Nun gut, sei’s drum, sagen wir mal
so: Dem Glücklichen schlägt keine
Stunde. Letztlich war es uns egal, wie
wir das Wochenende verbringen würden,
Hauptsache, es würde gemeinsame
Unternehmungen der angenehmen
Sorte geben und wir hätten hinterher
etwas zum Erzählen.
Und ob: Sehr berichtenswert und zur
Nachahmung empfohlen z.B. die sehr
ausführliche Zeitreise durch 170 Jahre
Glashütter Uhrmacherkunst: Nicht
die schnellsten, dafür aber sehr schöne,
präzise laufende und handwerklich
meisterhaft gefertigte Uhren kommen
seit eh und je aus dem Städtchen
im Müglitztal, dem Traditionsort
und spannenden Schauplatz deutscher
Wirtschaftsgeschichte. Die
kurzweilige Ausstellung voller Highlights
im Gebäude der früheren Uhrmacherschule
lässt dann auch keinen
Wunsch offen: Anschaulich und gut
getaktet (wie sonst?) präsentiert sie
Altes, Brillantes und Wundersames
und pfl egt so quasi den Mythos Glashütte.
Man spürt die Leidenschaft, das Können
und das unternehmerische Geschick,
mit denen die sächsischen
Uhrmacher ihren Traum von einer eigenständigen
sächsischen Uhrmacherindustrie
verwirklichten und letztlich
auch leben, auch wenn nicht alle
Zeiten seit 1845, dem Jahr der Gründung
der ersten Uhr-Manufaktur, goldene
waren.
Auch am zweiten Tag kein Schnee.
Aber nächtliche Kälte und Luftfeuchte
hatten für einen Wintertraum der
eiskristallenen Sorte gesorgt und
uns so wenigstens optisch den Winter
beschert. Grund genug, sich ein
Wie eine Uhr funktioniert wird am interaktiven Modell erklärt.
Gute Laune trotz eisigem Wind.
Gesundheitssportverein Leipzig e. V.
SKILAGER ALTENBERG
AUSGABE 1/2020 | 11
lohnendes Wanderziel herauszupicken,
eines, von dem wir wussten,
es würde für uns außer der Wander-
auch noch eine Gaumenfreude
bereithalten: Vier Kilometer und
80 Höhenmeter später erreichten
wir die Baude auf der Kohlhaukuppe
(785,9 m ü. NHN), die wegen der dort
angebotenen einschlägigen Köstlichkeiten
im Volksmund den Namen
Knoblauchkuppe davongetragen hat.
Sonne
Am Ende war das Gros so an die
14 Kilometer auf Achse, etwas fußmüde,
vielleicht, aber längst nicht am
Limit. Ein abendlicher Lichtbild-Kanada-Trip
und obligate Würfel-, Glücksund
Kartenspiele sorgten außer für
Zerstreuung für viel Spaß und ließen
der Vorfreude auf den nächsten Tag
einigen Raum.
Der wartete mit einer besonderen
(Wetter-)Erscheinung auf: Dem Dipl.-
Meteorologen und Vorsitzenden des
Wetter-Verein e. V. Zinnwald-Georgenfeld
Norbert Märcz. Gebürtig in
Leipzig, lebt und arbeitet der „Wetterfrosch“
seit zwölf Jahren im höchstgelegenen
Ort im östlichen Erzgebirge
und engagiert sich hier fürs Thema
Nr. 1 … fürs Wetter.
Mit seinem Verein beobachtet, registriert
und erklärt er nicht nur das
Wetter und seine Phänomene, sondern
sorgt für allerlei sehr anschauliche
Natur- und Wettererklärmale: Unweit
des „Lugsteinhof“, unserer Herberge,
steht z. B. ein Skitagezaun, der
aufzeigt, an wie vielen Tagen im jeweiligen
Jahr Ski möglich war. 2020
kommt aktuell noch nicht hinzu, wird
aber auch nicht in die Phalanx der
schneereichsten Jahre eindringen
können, leider.
An anderer Stelle gibt ein Schneehöhenzaun
Auskunft über das Wieviel
an Schnee in den Jahren seit 1971.
Rekordschneedecke in der Saison
2004/05 = 163 cm. Insider behaupten,
im Jahr darauf hätte noch ein Zentimeter
mehr Schnee gelegen. Der für
die Messung zuständige Wetteronkel
allerdings hätte darauf verzichtet, diesen
Rekord zu melden, um dem vorprogrammierten
Ansturm der Journalisten
aus dem Weg zu gehen. Keine
Ahnung, ob es in Wetterkreisen
einen Pool an jederzeit abrufbaren
Anekdoten gibt. Wenn ja, dann wäre
diese unbedingt noch erzählenswert:
Gleich am Landkaufhaus an
der Straße nach Teplice hat der Wetter-Verein
vor Jahren eine sehr schöne
Sonnenuhr aufgestellt. Behauptet
wird, dass sich eines sommertags die
Bürgermeisterin mit einer Beschwerde
an den Vorsitzenden Märcz gewandt
hat, die Uhr ginge eine Stunde
nach. Es ist nicht überliefert, ob sie
seiner Erklärung Glauben schenkte,
Norbert Märcz erklärt den Schneehöhenzaun.
dass sich die Uhr nicht so einfach auf
„Sommerzeit“ einstellen ließe.
Jedenfalls sind wir an diesem Tag bis
weit nach Mittag sehr unterhaltend
unterwegs gewesen und haben eine
Menge über das Wetter vernommen.
Und selbst Bauernregeln, die stets
so ein Körnchen Wahrheit beinhalten
sollen, klingen aus dem Mund des
Wetter-Märczes eher seltsam, wie
das Beispiel belegt: „Dreht der Hahn
sich auf dem Grill, macht das Wetter,
was es will.“ Das beweist letztlich nur,
dass diese Bauernweisheiten allerdings
meistens genauso wenig verlässlich
sind, wie die Meldungen der
modernen Wetterstationen.
Letztlich waren uns Bauernregeln
und Wettermeldungen egal: Wir haben
die Stunden an der frischen Luft
und mit viel Bewegung genossen.
Und der Schnee? Nö, der hat eigentlich
nicht gefehlt!
Irgendwie wuchsen aus einem Stamm wärmende Tropfen.
Ort des Sackhüpfens.
Gesundheitssportverein Leipzig e. V.
12 | AUSGABE 1/2020
ORDNUNG UND SICHERHEIT
Was tun, wenn’s brennt?
Brandschutzexperte Herrmann spricht aus Erfahrung: An 80 Prozent der Brandursachen
ist der Mensch beteiligt. Das sind u. a. Sorglosigkeit und Fahrlässigkeit,
aber auch Vorsatz!
„Oooooch zu, wie denn das?!“, so
die wenig begeisterte Reaktion von
Sportler Sven F., als er an einem Freitag
vor verschlossener Tür steht. Ein
Schild gibt Auskunft: „Wegen Team-
Brandschutzübung/Schulung bleiben
die Flächen von 13.00 bis 14.45 Uhr
geschlossen“.
Sicher ist es eine wenig populäre
Maßnahme, den Verein hin und wieder
wegen Schulungen oder Reinigungsarbeiten
stundenweise oder für
einen ganzen Tag zu schließen. Das
Thema ist ja nicht neu. Aber zum einen
informieren wir beizeiten und
zum anderen gibt es stets auch Ausweichtermine.
Generell gilt: Solche
Veranstaltungen sind immer im Sinne
der Mitglieder und nicht alle Schulungen
lassen sich auf Wochenenden
legen. Zumal so ziemlich alle Therapeuten-Fortbildungskurse,
vor allem
auch die zur Auffrischung von Lizenzen
oder dem Rettungsschwimmer
z. B., immer sonnabends und sonntags
abgehalten werden.
Dieses Mal also Brandschutz! Wie
Sie sich vielleicht erinnern können,
hatte es im Dezember 2018 im Erdgeschoss
wegen eines technischen
Defekts einen Kabelbrand mit Folgen,
zum Glück keinen schweren für
Gesundheit und Leben, gegeben:
Verrußte Räume und Einrichtungsgegenstände,
eine defekte Elektroinstallation,
völlig verrauchte Jalousien und
– Verunsicherung bei den beteiligten
Mitarbeiterinnen. Alle hatten sich
zwar vorbildlich verhalten, Mitglieder
waren zu Hilfe geeilt und hatten
gelöscht, aber ein Feuerlöscher hatte
-wie wir heute wissen wegen eines
Herstellungsmangels – nicht funktioniert.
Folgen: Frust und Unsicherheit
und der dringende Wunsch, mit den
Löschern zu üben, sie noch einmal
erklärt zu bekommen, ihre Handhabung
und unterschiedliche Wirkungsweise
besser kennenzulernen.
Leider gibt es keine umfassende
und einheitliche Brandstatistik für
Deutschland. Genaue Angaben über
die Zahl der Brände, die Gründe für
den Ausbruch der Feuer und weitere
Faktoren, wie z. B. in unserem Fall
Schulungen, würden aber dazu beitragen,
den Brandschutz weiter zu
verbessern. Eine Statistik des deutschen
Feuerwehrverbandes weist für
2016 allerdings Einsätze von Feuerwehren
bei 179.083 Bränden und Explosionen
aus, bei denen 369 Menschenleben
zu beklagen waren.
Elisa hat das Feuer schnell im Griff!
Gesundheitssportverein ss
ere
e
in nLeipzig ig ge
e. V.
ORDNUNG UND SICHERHEIT
AUSGABE 1/2020 | 13
Herr Herrmann erklärt die Funktionsweise
eines Feuerlöschers
Ständig widmen wir den Themen Ordnung
und Sicherheit, Arbeits- und
Brandschutz große Aufmerksamkeit.
U.a. führen wir mit einem Ingenieur/
Fachkraft für Arbeitssicherheit von
Zeit zu Zeit Rundgänge durch, bei denen
er uns auf Schwachstellen hinweist.
Als unsere Betriebsärztin fungiert
Frau Dr. med. Ines Ruck. Auch
ihr obliegen Kontrollen, wie die der Arbeitsplatzgestaltung,
des Impfstatus
schwangerer Mitarbeiterinnen oder
des Sehvermögens insbesondere
der dauerhaft an Computern tätigen
Mitarbeiter sowie eine
Gefährdungsanalyse
aus arbeitsmedizinsicher
Sicht u.a.m. Schließlich kümmern sich
Fachfi rmen bei regelmäßigen Wartungen
um den Zustand der Geräte.
In Sachen Brandschutz steht uns
Dirk Herrmann, Inhaber der Fa. Winfried
Binger Brandschutzservice e. K.,
unterstützend zur Seite. Er war es,
der uns nach dem Dezember-Brand
beraten und für eine zielgenauere
Auswahl der Feuerlöscher und deren
Platzierung gesorgt hat.
Gern war er unserer Bitte gefolgt, nun
auch die Einweisung in die Geräte
vorzunehmen. Wichtigste Erkenntnisse:
Ruhe bewahren! Nicht den Helden
spielen, so viel gibt ein Feuerlöscher
nicht her. Besser und immer
erste Wahl: Feuerwehr alarmieren!
Mit einem Feuerlöscher kann man
maximal einem Klein- oder Entstehungsbrand
beikommen, und er hilft
u.U. Leben zu retten, hat man den
Brand beizeiten entdeckt. Auf alle
Fälle empfi ehlt es sich, den im Arbeitsbereich
hängenden Löscher einmal
genauer unter die Lupe zu nehmen:
Für welche Brandklasse ist er
einsetzbar, wie ist er gesichert, was
sagt die Bedienungsanleitung. Zu
wissen, wie ein Feuerlöscher funktioniert,
spart Zeit und bringt Sicherheit.
Im Ernstfall zählt jede Sekunde!
Klar sind das Binsenweisheiten! Aber
ist wirklich jeder für den Fall der Fäl-
le gerüstet?
t?
Dann die Praxis: In einer Schale zündet der Brandschutzexperte rte eine
ent-
brennbare Flüssigkeit. Jetzt heißt es,
ruhig bleiben, Sicherungssplint am
Löscher ziehen, den Löscher mit einer
Hand packen, mit der anderen
den Schlauch. Dann mit dem Wind im
Rücken dem Feuer mutig, aber nicht
leichtsinnig, zu Leibe rücken. Also:
Nicht zu weit entfernt vom Brandherd,
ohne sich selbst zu gefährden, zielgenau
und mit mehreren Schüben die
Flammen löschen. Bow, geschafft.
Das Feuer ist aus.
Sicher vermittelt dieser kurze Test
kein wirklich realistisches Bild eine
Brandes. Es fehlen Hitze, Aufregung,
auch Angst. Aber Respekt ist da und
viel Vorsicht, auch wenn die Situation
nicht wirklich verhängnisvoll ist.
Ein Stück weit Unkenntnis, fehlende
Erfahrung und die Situation letztlich
nicht wirklich abschätzen zu können,
spielen mit.
„Zuerst muss der Splint raus!“, weiß
Kathrin!
Trotzdem sind wir jetzt ein Stück weit
besser gerüstet für den Fall, dass es
einmal ein Brandunglück geben sollte.
Damit das nicht passiert, sind un-
sere Sinne geschärft, wir etwas besser
vorbereitet, damit wir wirklich
helfen e können und werden dieses
Thema nicht aus dem Auge verlieren!
Foto: ©Uladzimir - stock.adobe.com
Gesundheitssportverein e
s ere
in nLeipzig ig ge
e. V.
14 | AUSGABE 1/2020
VEREINSLEBEN
Mehr Leben in die Jahre!
Montags-Tanzgruppe sucht dringend Mitstreiter – am liebsten Männer!
Tanzen ist Bewegung. Auf die
kommt es letztlich beim Seniorentanz
an. Will man gesund bleiben
und fit, ist die Herz- oder welche
Sportgruppe auch immer das eine.
Will man viel Spaß haben dabei,
den Schwung der Musik ausnutzen
und sich in geselliger Runde
tummeln, ja dann ist Tanzen genau
das Richtige.
Dabei spielt es überhaupt keine Rolle,
ob man alleine zum Tanzen geht, mit
einem Partner oder einer Freundin.
Die mobilen, fi tten Sportlerinnen der
Seniorentanzgruppe montags 11 Uhr
machen es vor.
Ganz im Alltagschick drehen sie sich
bei Mixer, Kreistänzen und Rounds.
Zu ihrem Repertoire gehören ebenso
Kontratänze und Squares. Wiener
Walzer, Jive und gar Rock’nRoll
sind eher die Ausnahme. Es geht um
die Bewegung in der Gruppe, in der
der Einzelne quasi zum Rädchen im
Getriebe wird. Allerdings ist es auch
nicht schlimm, wenn mal ein Schritt
weggelassen wird oder vielleicht in
die falsche Richtung geht. Alles ist
gemächlich, Freude steht im Vordergrund,
das Eingebundensein in die
Gruppe und ein wenig Fitness, Ausdauer
und Koordination. Ein fester
Partner spielt da keine Rolle, Männer
sind sowieso sehr rar. Der Einzige ist
im Moment Seniorentanzleiter Norbert
Schumacher (Bundesverband
Seniorentanz e. V.).
Tanzen ist eine Ausdauersportart wie
Joggen oder Walken. Wie jeder andere
Sport dieser Art hilft das Tanzen,
den Blutdruck zu senken und
die Durchblutung zu verbessern. Dadurch
kann Herzschwäche, Herzinfarkten
und Gehirnschlägen vorgebeugt
werden. Doch das ist noch
nicht alles.
Es gibt nur wenige Sportarten, bei
denen der ganze Körper trainiert wird
und nicht nur einzelne Regionen. Neben
der Gymnastik oder dem klassischen
Turnen gehört das Tanzen
dazu. Alle drei vereinen eine große
Variation von größeren und kleineren,
weicheren und härteren Bewegungen
und Schritten. Kein Wunder,
dass Tanzen so gut für uns ist.
Es kann den Cholesterinspiegel regulieren,
die Zellalterung ausbremsen,
Kalorien verbrennen, die Muskulatur
kräftigen und die Figur formen. Tanzen
strafft zudem das Bindegewebe
und fördert seine Elastizität – so wie
Faszientraining.
Tanzen fördert motorische Fähigkeiten,
Beweglichkeit und Koordination.
Daher ist es besonders für ältere
Menschen zu empfehlen. Und es
beugt Alzheimer und Demenz vor,
da das Erlernen mehr oder weniger
komplexer Schrittfolgen beim Tanzen
unser Gedächtnis und unsere Konzentration
fordert. Laut einer Studie
reduziert (Paar-)Tanzen das Risiko,
an Demenz zu erkranken, um 76 Prozent.
Zudem kräftigt Tanzen die Knochen
und „schmiert“ die Gelenke. Das
beugt dem Verschleiß von Knorpeln
vor und ist gerade für Frauen in der
Menopause wichtig, da bei ihnen die
Knochendichte abnimmt und das Risiko,
an Osteoporose zu erkranken,
steigt.
Ein nicht zu unterschätzender Nebeneffekt
des Tanzens ist seine Wirkung
als Balsam für die Seele. So ist
belegt, dass das rhythmische Bewegen
zu Musik hilft, Stress und Ängste
abzubauen und sich zu entspannen.
Gleichzeitig werden „Glückshormone“
wie Serotonin und Endorphine freigesetzt.
Obendrein soll es attraktiv auf
potentielle Partner wirken, das positive
Körpergefühl und das Selbstbewusstsein
steigern.
Es ist möglich, in jedem Lebensalter,
ob Kind oder bereits Älterer, mit dem
Tanzen zu beginnen. Jeder kann für
sich entscheiden, in welchem Tempo,
mit welcher Intensität und mit welchen
Bewegungen er tanzen möchten.
Gesundheitssportverein Leipzig e. V.
HERBSTWANDERUNG
AUSGABE 1/2020 | 15
Specks B tanik
Der gewöhnliche Sachse verbindet
den Namen „Sternburg“ in aller Regel
mit dem gleichnamigen Kultbier,
dessen Sorte „German Pils“ schon
zu früheren Zeiten zwar nicht in aller
Munde, dafür aber legendär war, weil
– nun ja – nur selten zu haben.
Der kulturhistorisch interessierte
Leipziger hingegen weiß mit dem
Namen Sternburg etwas mehr anzufangen
und verordet ihn weit in den
Westen der Stadt, hängt ihm vorn
ein „Speck von“ und wahlweise den
Namen Maximilian oder auch mal
Wolf-Dietrich Freiherr an und umreißt
damit grob die Geschichte des
Schlossparkes Lützschena. Voilá!
Das war, zugegeben, grob gestrickt,
aber wie sonst hinführen zum Herbst-
Wanderthema, das auch nicht einfacher
wird, wenn noch ein Name
ins Spiel kommt: Uwe Scharf, seines
Zeichens Botaniker und allseitig
gebildeter und sehr unterhaltsamer,
ausdauernder drei-Stunden-sichergern-mehr-Parkführer.
War die Idee einer Herbstwanderung
vielleicht nicht so prononciert bis zu
Botaniker Scharf vorgedrungen, sei’s
drum. Umso interessanter und bildend
mit ihm die Runde durch den
Park. Nahezu jeder Baum, jede Skulpur
und (fast) jedes Krabbeltier inspiriert
ihn zu Geschichten und Geschichtchen.
(Beispiel: Auch, wenn
sie so aussehen, sächsisch: „Ganger“
oder im Volksmund Opa Langbein
= Weberknechte sind im eigentlichen
Sinne keine (Web)Spinnen und
haben, was offensichtlich einer Sensation
gleichkommt, – zumindest die
männlichen Krabbeltierchen – einen
Penis! Schau an!)
Nicht nur einmal ermahnt er sich, sich
„nicht zu verquatschen“. Diverse Tempel,
Statuen, Kapellen, Brücken, Bäume,
Moose, Pfl änzchen, Blätter, Flugund
Käfertiere, Biber, Ratten und die
Moniermotte samt ihren Nachkommen
bieten ihm reichlich Stoff, sein
scheinbar enzyklopädisches Wissen
auszubreiten. Dies nicht ohne sehr
persönliche Seitenhiebe zu den teils
außergewöhnlichen Alltagserscheinungen
heutigen menschlichen Tuns,
incl. des neuerdings aufkeimenden
Partytourismus, dessen Protagonisten
den unter Denkmal- und Naturschutz
stehenden Speck-Privat-Park
als Abenteuerspielplatz missbrauchen
und ihre diversen Spuren hinterlassen.
Völliges Unverständnis hegt er hinsichtlich
der weitverbreiteten Ahnungslosigkeit
insbesondere Jüngerer,
z. B. Tier-, Baum- und
Pfl anzen arten betreffend. Die Jungen
von heute könnten nicht einmal drei
Bäume voneinander unterscheiden,
so sein Ärger. Folgerichtig habe er
seinen Versuch, als Lehrer Fuß zu
fassen, frustriert wieder sein gelassen.
Er könne nicht mittragen, wie
heute Bildung verstanden und gemacht
würde, weswegen er sich mit
Hingabe seinen Park-, Wasser- und
Botanikexkursionen widmet.
Jetzt hätten wir fast den Speck von
Sternburgschen Park an sich vergessen:
Das historische Kleinod inmitten
des Auenwaldes gehört zu den
schönsten und bedeutendsten Landschaftsgärten
in Sachsen und ist Teil
des Naturschutzgebietes Burgaue.
Im Jahr 1822 hatte der Leipziger
Kaufmann Maximilian Speck das
Gut Lützschena erworben und einen
19 ha großen Park nach dem Vorbild
englischer Landschaftsgärten naturnah
anlegen lassen, Blickachsen
wurden geschaffen und eine Vielzahl
kleinerer und größerer Wasserläufe.
Dazwischen immer wieder, dem
Zeitgeschmack entsprechend, kleine
Tempel, Brückchen und verschiedene
Bildnisse, die sich mehr oder minder
erhalten haben. Ob mit oder ohne
Botaniker, ein Besuch in Lützeschena
ist dringend zu empfehlen.
Ausgangspunkt für so manche Wanderung
durch den Park ist die Auwaldstation,
die, außer mit diversen
Naturwanderungen, mit einer Vielzahl
interessanter populärer Veranstaltungen
aufwartet und deren Besuch
für jeden etwas bereithält. Auf
dem Programm stehen Vorträgen,
Exkursionen für die ganze Familie,
Werkstatt- und Workshoptage, Kultur,
u.a. mit den Leipziger All-Stars sowie
der Journalistin und TV-Moderatorin
Katrin Huß. Informieren S ie sich unter
www.auwaldstation.de
Gesundheitssportverein Leipzig e. V.
16 | AUSGABE 1/2020
WEIHNACHTSFEIER
Der GSV feiert sein Weihnachtsfest mit einer besonderen Überraschung!
Zwischendurch fragten wir uns,
ob die Idee mit dem Weihnachtsball
wirklich aufgehen würde. Viel
zu viele hatten Zweifel und wohl
mit der Wahl der Ball königin und des Ball kön
igs
IM SPORTGYMNASIUM LEIPZIG
Marschnerstraße 30 · 04109
auch die Bilder mondäner Events
der High Society vor Augen, mit
Glamour, superschicken Klamotten
sowie Prominenz und meinten,
da nicht mithalten zu können.
„Ball“, das klänge so würdevoll,
aber auch überkandidelt und
dekadent, nichts für einfache Leute,
die nicht wüssten, was man zu
einem solchen Anlass tragen solle
und letzten Endes auch noch extra
zum Friseur müssten.
von sich zu geben! Á la bonne heure,
also doch alles richtig gemacht!
Damit nicht genug! Genauso verdienen
die unsere Bewunderung und unseren
Beifall, die sich mutig und sehr
andächtig, mit einem guten Gefühl
War die Bezeichnung „Ball“ vielleicht
nicht ganz die richtige Wahl, den Kartenverkauf
anzukurbeln, war dann
das, was das Publikum über
zwei Stunden geboten bekam,
DER Kracher: Süßes
Kinderballett mit Geister- und
Ägyptertanz der 4- bis 8-Jährigen
der Showdance Company
e. V. Leipzig, Langsamer
Walzer und Cha Cha Cha von
Berenice mit Hermann vom
Tanzclub Rot-Weiß Leipzig,
professionell dargeboten, voller
Ästhetik, elegant und schwere-elos,
schließlich ein Show-Mix
vom Feinsten, sehr nett moderiert
von Bea und Moritz vom
Grimmaer TanzSportZentrum
Muldenthal mit ihren Tänzern
sehr schwungvoll präsentiert: ert:
„Burlesque“, „Michael Jackson“,
„Afro-Dance“, ein Weihnachtstanz-
Workshop – die Highlights eines äußerst
sehenswerten Programms voller
Esprit und Dynamik samt tollen
Ideen und Einlagen.
Noch bei keiner Feier des Vereins
(und mag der Anlass noch so gewichtig
gewesen sein) hat der Berichterstatter
erlebt, dass die Zuschauer für
die Dauer von zwei mal sechzig Minuten
derart gefesselt einem Programm
gefolgt sind, ohne auch nur einen –
mit freundlicher Unterstützung
des TanzSportZentrum Muldental e. V.
außer denen der Bewunderung – Ton
für Rhythmus sowie
Musik und Grandezza
der Bewertung
der zwar sachlich
urteilenden, aber in Einzelteilen
nicht wirklich ernst zu nehmenden,
Tanz-Jury gestellt haben. Sich relativ
einig, favorisierten die Jorge Gonzalez,
Motsi Mabuse und Joachim
Llambi des GSV das Ehepaar Starke
als die Ballkönige des Abends und
sprachen ihnen die Siegerkrone(n)
samt Preis zu.
Dank an alle, die diesen
Abend mit so viel Effet und guten
Einfällen gestaltet hatten. Nicht unerwähnt
bleiben darf Franziska Mißbachs
luftige Tischballongestaltung
und natürlich das wiederum sehr ansehenswerte
und ebenso schmackhafte
Buffet, zurechtgezaubert von
der Mensa-Küchenmannschaft um
die Herren Dombek und Grundmann.
Gesundheitssportverein Leipzig e. V.
SICHERHEIT
AUSGABE 1/2020 | 17
Acht von zehn Radfahrern verzichten
auf den Helm. Die Empfehlung
lautet, Helm tragen! Gründe dafür
lesen Sie hier:
Foto: ©Markus Bormann - stock.adobe.com
Es gibt keine Helmpfl icht in Deutschland,
allenfalls wird das Tragen empfohlen.
Würde eine Helmpfl icht eingeführt,
würde das bis zu vierzig
Prozent der Radler davon abhalten,
weiter mit dem Rad zu fahren. Das
hätte Folgen für Verkehr und Gesundheit:
Viele würden auf das Auto
umsteigen, so mancher Infarkt infolge
Bewegungsmangel wäre vorprogrammiert.
Warum also Helm tragen?
1. Was kann ohne Helm passieren?
Immer wieder hört man von schweren
Stürzen mit dem Fahrrad. Häufi
g trifft es Ältere, nicht selten sind
die Folgen gravierend, am häufi gsten
sind schwere Kopfverletzungen.
Kein Wunder. Zum einen beträgt
die Fallhöhe 1,50 m! Ungebremst
auf die ungeschützte Stirn,
die Schläfen oder den Hinterkopf
zu schlagen, kann außer zu großem
Kopfweh zu schweren Schädel-
und im schlimmsten Fall irreparablen
Gehirnverletzungen führen,
nicht selten mit tödlichen Folgen.
2. Wie viele Radfahrer tragen Helm?
Während Helmtragen z. B. beim
Skifahren überhaupt kein Thema
mehr ist (90 Prozent der Skifahrer
sind behelmt. Sicher auch,
weil Bommelmützen out sind und
auf den Pisten heutzutage ein gewisser
Chic vorherrscht. Auch die
Unfälle von Michael Schuhmacher
2013 und Dieter Althaus 2009 haben
hier möglicherweise für ein
Umdenken gesorgt.), sind Radfahrer
hierzulande besonders fahrlässig:
Nur 19 Prozent aller Radler haben
einen Helm auf, wobei 72 Prozent
der Kinder zwischen 6 und
10 Jahren einen Schutz tragen. Als
Helm-Muffel gelten Jugendliche
und Senioren.
3. Warum sollten sich gerade ältere
Fahrradfahrer schützen?
Foto: ©industrieblick - stock.adobe.com
Auch wenn Ältere noch sportlich
aktiv und fi t sind, haben sie gegenüber
Jüngeren erhebliche Defi zite
hinsichtlich Reaktionsvermögen
und Koordination. Die Folge davon:
Ein 60-Jähriger hat eine vierfach
erhöhte Wahrscheinlichkeit,
sich bei einem Sturz zu verletzten,
als ein 20-Jähriger.
„ Der Helm verhindert
keinen
Unfall, aber
er kann Leben
retten, wenn
einer passiert.“
Hannelore Herlan
Deutsche Verkehrswacht
Kopfverletzungen können zudem
zu schweren Komplikationen führen.
Nehmen Ältere blutverdünnende
Mittel ein, etwa zur Vorbeugung
vor Infarkten, kann ein Sturz
nur schwer zu stoppende, lebensgefährliche
Blutungen zur Folge
haben.
4. Wie kann man Kindern den
Helm schmackhaft machen?
Hier spielt Vorbildwirkung wohl
eine entscheidende Rolle. Fahre
ich als Vater ohne Helm, straft
mich das Lügen, wenn ich dem
Kind zuvor erklärt habe, wie wichtig
ein Helm beim Schutz vor Verletzungen
ist.
Sinnvoll ist es, den Helm gemeinsam
mit dem Kind zu kaufen. Es
sucht sich seinen Helm aus, wir helfen
beim Anprobieren und achten
auf Größe und Passgenauigkeit.
Es kann nicht schaden, wenn das
Kind seinen Schutzhelm auch beim
Rollerfahren aufsetzt. So gewöhnt
es sich daran, den Helm als etwas
ganz Normales zu betrachten.
Gesundheitssportverein Leipzig e. V.
18 | AUSGABE 1/2020
GESUNDHEIT
„Durst ist ein Warnsignal des Körpers.“
Matthias Girndt, Arzt
Ohne Wass
… wär’ unsre Welt ein leeres Fass.
Das besang schon der Wasserträger
in Isaak Dunajewskis
gleichnamigem Lied. Wie im vergangenen
Sommer wird das kühle
Nass zum wichtigsten Begleiter
durch die Hitze und beim Sport.
Warum ist Wasser Lebenselexier,
warum müssen wir überhaupt trinken
und wieviel Wasser braucht
der Mensch?
Der menschliche Stoffwechsel funktioniert
in einem fl üssigen Medium.
Letztlich ist es das Blut, das bspw.
die lebenswichtigen Nährstoffe dahin
transportiert, wo sie gebraucht werden.
Um diese Transportwege zu erhalten,
muss der Mensch regelmäßig
Flüssigkeit aufnehmen.
Ein Tag ohne Wasser, sagen die Ärzte,
ist erträglich, zwei sind bedenklich.
Lebensgefährlich wird es, wenn
der Mensch länger als drei Tage auf
Wasser verzichten muss, besonders
bei hohen Temperaturen.
Wasser dient nicht nur als Transportmittel,
sondern auch für Schadstoffe,
die ausgeschieden werden müssen.
Das passiert mit dem Urin. Über ihn
funktioniert zum großen Teil die Entgiftung.
Aber auch über die Atmung
und den Schweiß verliert der Körper
Flüssigkeit.
Der Mensch braucht im Durchschnitt
zwei Liter Flüssigkeit am Tag. Der
Bedarf steigt mit der Temperatur und
der körperlichen Belastung. Treibt er
Ausdauersport, kann die benötigte
Menge schon mal vier Liter betragen.
Um seinen Körper entgiften zu können,
muss der Mensch mindestens
einen Liter am Tag trinken.
Er scheidet ca. einen dreiviertel
Liter Urin täglich aus. Trinkt
er zu wenig, bekommt er
ernsthafte gesundheitliche
Probleme. Auch wenn er zu viel trinkt,
kann es zu Komplikationen kommen.
Ganz einfach, weil die Nieren nur vier
bis fünf Liter am Tag verarbeiten können.
Als Flüssigkeiten gelten z.B. auch
Cola, Limo, Kaffee, Fruchtsäfte. Bei
denen ist gesundheitlich von Belang,
dass sie sehr viel Zucker enthalten,
also dosiert getrunken werden
sollten. Speisen enthalten ebenfalls
Wasser und sind in die Gesamtbilanz
einzurechnen.
Obwohl Kaffee und Alkohol zum
größten Teil aus Wasser bestehen,
kann man sich mit ihnen durstig trinken.
Ihr Nachteil ist, dass sie wasserentziehend
wirken. Wer also einen
Liter der Getränke zu sich nimmt,
scheidet deutlich mehr Urin aus. Kein
Wunder, dass man nach fünf Bier immer
noch Durst verspürt (!).
Durst ist ein Warnsignal des Körpers,
das man auf keinen Fall ignorieren
sollte. Das bedeutet nicht,
noch mehr
Foto: ©robert - stock.adobe.com
Gesundheitssportverein Leipzig e. V.
GESUNDHEIT
AUSGABE 1/2020 | 19
er, merkt euch das ...
Bier zu trinken, der große Durst am
anderen Morgen ist sowieso überaus
unangenehm.
Besser ist es, über den Tag verteilt
(Wasser) zu trinken, somit kann gar
kein Durst erst aufkommen. Verlieren
wir mehr Wasser als wir aufnehmen,
erhöht sich u.U. die Konzentration
von Salzen im Blut, das Gehirn
reagiert, es wird weniger Urin ausgeschieden,
Durst meldet sich. Bekommt
der Körper keine Flüssigkeit,
senkt sich der Blutdruck, dem Betreffenden
kann es schwindlig werden.
Wassermangel lässt sich rasch beheben,
der Körper nimmt Wasser recht
schnell auf.
Spannende und kuriose Fakten zum Wasser:
Trinkfest
Luxuriös
Durstig
Atemlos
Tropfnass
Blumig
Wässrig
Denkfaul
Verschwendung
Kamele können in einer Viertelstunde 200 Liter
Wasser trinken. Sie halten damit vier Wochen durch.
65 Euro für eine Flasche Svalbard: das norwegische
Gletscherwasser ist eines der teuersten der Welt.
Sechs Liter Wasser trinkt ein Heizer der Harzer
Schmalspurbahn pro Tag. Seine Lok braucht
15.000 Liter.
Allein durch seine Atmung verliert ein Mensch 84 Liter
Wasser pro Jahr. 550 Liter sind es durch den Urin.
19.000 Badewannen würde der Schweiß füllen, den
alle Leipziger an einem Tag produzieren.
160 Kleingärtner in einer beliebigen Kleingarten anlage
vergießen im Monat eine Million Liter Wasser.
Was haben eine Gurke und eine Qualle gemeinsam?
Sie bestehen beide zu 95 Prozent aus Wasser.
Hat der Körper nur zwei Prozent zu wenig Wasser,
vermindert sich bereits die Leistung des Gehirns.
Ein tropfender Wasserhahn verschwendet ca.
5.500 Liter Wasser pro Jahr.
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20 | AUSGABE 1/2020
KURIOSES
DIE ETWAS ANDEREN FUSSBA
Vom 11. Juni bis 11. Juli findet die 16. Fußball-Europameisterschaft in elf Städten Europas und Asiens (und dort
in hochmodernen, schicken Stadien) statt. Den Sportlern wird es an nichts fehlen. Vielleicht erinnert sich der
eine oder andere Akteur, wie er als kleiner Junge von einer Fußballer-Karriere geträumt hat und unter welchen
Umständen er irgendwann und irgendwo begonnen hat, seinen Traum zu verwirklichen.
! "
§
1 Schwimmendes
Kickerfeld in Thailand
In dem Fischerdorf Koh Panyee auf
Ko Pha-ngan spielen die Jugendlichen
des Panyee FC auf einem
schwimmenden Feld Fußball. Das
Dorf ist komplett auf Stelzen gebaut,
und da sich auf der Insel kein Raum
für die Errichtung eines Fußballplatzes
bot, entschied man sich auch,
das Fußballfeld auf das Wasser zu
verlegen. Aber Vorsicht: Die Konstruktion
setzte Seemannsbeine voraus
– und wasserscheu sollte man
auch nicht sein.
2
Eidi auf Färöer
Das raue Klima der Färöer-Inseln verlangt
seinen Bewohnern einiges ab,
aber darum auf Fußball verzichten?
Das geht dann doch zu weit. Deswegen
hat man den schroffen Klippen
hier und da ein kleines Rechteck
abgerungen, es begradigt und einen
Fußballplatz daraus gemacht. Die
Windgeschwindigkeiten können auf
den Inseln bis zu 160 km/h erreichen.
Deswegen kursiert das Gerücht, bei
Strafstößen dürfe ein dritter Spieler
den Ball für seinen Kollegen festhalten,
damit dieser nicht wegrolle. Diese
Geschichte wurde von Manchem
bereits als Falschmeldung abgetan,
jedoch bestätigte der färöische Nationalcoach
Lars Olsen 2012 in einem
Interview, dass diese Regel tatsächlich
existiert.
3
Über den Dächern
von Tokio
Die Metropolregion Tokio-Yokohama
gehört mit rund 35 Millionen Menschen
zu den bevölkerungsreichsten
Ballungsräumen der Welt. Einen
Fußballplatz mitten in der Stadt zu
errichten grenzt an grobe Raumverschwendung.
Dieses Feld befi ndet
sich deswegen auf dem Dach eines
Hochhauses. Aber Vorsicht: Wer verschießt,
holt!
4
Brasiliens Liebe
zum Fußball ist
tief verwurzelt
Wirklich kurios: Ein Baum mitten auf
dem Fußballplatz. Wie es dazu kam
ist unklar, auch ist nicht belegt, warum
der Baum nicht gefällt wird. So bietet
sich dem Zuschauer dieses bizarre
Bild, das fast wie eine Fotomontage
anmutet. Immerhin haben die Spieler
so einen Ort, an dem sie sich im
Schatten eine Pause gönnen können.
5
Der Flughafen-
Fußballplatz
von Gibraltar
Gibraltar hat eine Fläche von nur
rund 6,5 Quadratkilometern und rund
35.000 Einwohner. Bauprojekte müssen
also kreativ geplant werden. So
kommt es, dass man hier einen der
kuriosesten Fußballplätze der Welt
antrifft: Das Spielfeld liegt nämlich
nur wenige Meter von Gibraltars einzigem
Flughafen entfernt. Täglich
/
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KURIOSES
AUSGABE 1/2020 | 21
LLPLÄTZE
Wind, Sauerstoffmangel, viel zu viel Wasser:
Diese Arenen verlangen dir alles ab!
Fußballplatz ist gleich Fußballplatz?! Könnte man jedenfalls meinen, aber so leicht ist es nicht. Überall auf der Welt haben
Fußballspieler mit Problemen zu kämpfen, die ihnen das Spielen erschweren. Seien es immer enger werdende Städte
oder der Mangel an festem Grund. Da ist Kreativität gefragt, will man seine Leidenschaft verfolgen. Wir haben einen Blick
auf einige der kuriosesten Fußballplätze dieser Welt geworfen ...
$ % &
landen und starten Flieger nur einen
Abschlag vom Platz entfernt. An diese
Atmosphäre muss man sich erstmal
gewöhnen.
6
Estadio Hernando
Siles
Das Stadion fasst rund 42.000 Zuschauer,
doch meistens sind noch einige
mehr live dabei, denn nicht jeder,
der hier ein Spiel verfolgen möchte,
braucht unbedingt ein Ticket. Das Stadion
steht umringt von Hochhäusern
mitten in der der bolivianischen Metropole
La Paz. Da bekommt die Beschreibung
"innerstädtisches Stadion"
gleich eine ganz neue Bedeutung.
Doch nicht nur die Position des Stadions
ist kurios, auch die Höhenlage
(
brachte schon den einen oder anderen
Gästespieler ins Schwitzen: Das
Stadion liegt auf luftigen 3.637 Metern
Höhe und ist damit eine der höchstgelegenen
Arenen der Welt. Bei der
FIFA wurde das Stadion wegen seiner
extremen Höhenlage bereits auf den
„Stadion-Index" gesetzt.
7
Kicken auf dem
Reisfeld in China
Andere Länder, andere Sitten. Dieses
Bild aus China zeigt ein Fußballspiel
der besonderen Art. Im knöcheltiefen
Schlamm versuchen die Spieler den
Ball ins gegnerische Tor zu bugsieren.
Dafür ist das Terrain aber alles
andere als geeignet. Spaß ist dabei
garantiert.
8
Bolzen um die Ecke
– warum nicht!?
Im größten Slum Bangkoks gibt es
eigentlich keinen Platz. Und wenn
doch, liegt dort Müll. Ein Immobilienriese
nutzte die wenigen freien Flächen
dennoch. Und baute erstaunliche
Fußballplätze.
Khlong Toei zählt zu den größten
Slums Asiens. Geschätzt 120.000
Einwohner leben in dem Armenviertel
Bangkoks. Es ist dicht und hoch bebaut,
Platz zum Spielen gibt es kaum.
Und für einen Fußballplatz schon mal
gar nicht.
Wie es doch geht, zeigte die thailändische
Immobilienfi rma AP, die zusammen
mit der Werbeagentur CJ Worx
ein ebenso kurioses wie erstaunliches
Projekt auf die Beine stellte. Die
Firmen nutzten die wenigen zugemüllten
Brachfl ächen des Slums, um
auf ihnen Bolzplätze zu bauen.
Herausgekommen sind die vielleicht
ungewöhnlichsten Fußballfelder der
Welt. Denn wo kein Platz ist, muss
man diesen eben nutzen. Da geht ein
Feld schon mal ums Eck oder ist an
den Rändern abgeschnitten.
Den Kids im Viertel macht das nichts.
Ganz im Gegenteil: Neben Thaiboxen
ist Fußball der beliebteste Sport
in Thailand, die neuen Plätze werden
dankend angenommen.
„Wir hoffen, dass unsere Idee von anderen
Gemeinden aufgenommen
wird“, sagte ein Sprecher der Werbeagentur:
„Unsere Plätze beweisen,
dass man mit Kreativität auch kleine
Räume sinnvoll nutzen kann.“
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22 | AUSGABE 1/2020
GESUNDHEIT
Der Deutsche sieht täglich mehr als drei Stunden fern.
Trotzdem glauben Vielseher und Medienpsychologen: TV-Sucht ist heilbar
Foto: ©Yaroslav Astakhov - stock.adobe.com
Schulz liebt es fernzusehen, besonders
US-Serien und Krimis. Es gibt
Tage, da sieht er sich zum Beispiel
die gesamte achte Staffel von „Emergency
Room“ an, in einem durch. Einfach
so. Die Episoden hat er in seinem
eigenen Archiv zusammengetragen.
Damit er auch nichts verpasst,
kauft er sich jede Woche eine Fernsehzeitschrift,
streicht mit einem
blauen Textmarker alles an, was er
aufnehmen will, und dann kommt
eine seiner drei Festplatten zum Einsatz.
Obwohl eine gerade kaputt ist.
„Die werde ich wohl nicht mehr ersetzen“,
sagt Schulz.
Über 300 Videokassetten aus früheren
Zeiten, viele inzwischen auf DVD
digitalisiert, stapeln sich in der Wohnung
des Rentners, der gern sein
geballtes TV-Wissen präsentiert. Er
kann sich einfach an alles erinnern:
um welche Uhrzeit „Dallas“ ausgestrahlt
wurde, wer die Synchronstimmen
von „Simon & Simon“ sind und
wie viele Folgen es von „Wickie“ gibt.
Das und die detailgetreue Erinnerung
an alte Fernsehszenen haben ihm
den Ruf eingebracht, ein TV-Junkie
zu sein. „Unsere Generation identifi -
ziert sich darüber, was sie früher im
Fernsehen gesehen hat“, sagt der
71-Jährige.
Fernsehen ist die beliebteste Freizeitaktivität
der Welt. Durchschnittlich
mehr als drei Stunden verbringen die
Deutschen täglich vor der Flimmerkiste,
mehr Zeit wird nur noch fürs
Arbeiten und Schlafen aufgewandt.
Das Fernsehen ist jederzeit verfügbar,
bunt, vielseitig und kann ganz
bequem von zu Hause aus genutzt
werden. Für viele ist es einfach entspannend.
Dennoch beschleicht einen
manchmal das Gefühl, die Zeit
nicht sinnvoll genutzt zu haben. Und
am nächsten Tag schaltet man aus
Gewohnheit wieder ein.
Was den verführerischen Reiz der
Mattscheibe ausmacht und ob es so
etwas wie Fernsehsucht gibt, haben
die US-Wissenschaftler Robert Kubey
und Mihaly Csikszentmihalyi untersucht.
Sie stellten fest, dass derjenige,
der seine Freizeit größtenteils
vor dem Bildschirm verbringt, Merkmale
eines Suchtverhaltens zeigt. Zu
den gefährdeten „Vielsehern“ zählen
die, die mehr als vier Stunden täglich
vor der Flimmerkiste sitzen.
Das Erstaunliche ist, dass nach den
Untersuchungen der Wissenschaftler
die Vielseher eher weniger Freude an
den bunten Bildern hatten als Wenigseher,
die höchstens zwei Stunden
täglich vor dem Fernseher verbrachten.
Trotzdem setzen sie sich täglich
vor das TV-Gerät, denn sobald
sie den Einschaltknopf gedrückt haben,
glauben sie, sich entspannter zu
fühlen. „Weil die Entspannung rasch
einsetzt, wird der Fernsehkonsument
darauf konditioniert, das Pantoffelkino
mit Beruhigung und Spannungsabbau
zu assoziieren“, so die Untersuchung.
Diese Assoziation werde
positiv verstärkt, weil der Zuschauer
entspannt bleibt, solange er fernsieht
– und sie werde negativ verstärkt
durch den Stress und das missmutige
Grübeln, die sofort nach dem Ausschalten
einsetzten. Ganz ähnlich
würden süchtig machende Substanzen
wirken. Fernsehen ist also vergleichbar
mit einem Beruhigungsmittel,
dessen Wirkung rasch nachlässt.
„Der Ausdruck ,Fernsehsucht’ ist sicherlich
unpräzise und keineswegs
wertfrei, doch er trifft den Kern eines
echten Phänomens“, sagen die beiden
Wissenschaftler.
Schulz glaubt schon, dass es so etwas
wie Fernsehsucht gibt, er selbst
zählt sich jedoch nicht zu den Betroffenen.
Obwohl er sich bewusst ist,
den Eindruck des TV-Junkies immer
wieder zu nähren. „Vielleicht belüge
ich mich auch. Süchtige behaupten ja
immer von sich, dass sie nicht süchtig
sind“, sagt er und grinst. „Außerdem
habe ich auch schon mal vier Monate
gar nicht ferngesehen.“ Für den früheren
Hausmeister ist das Fernsehen
immer noch etwas Besonderes, vor
allem, weil er als Kind nur einmal in
der Woche fernsehen durfte.
Während Teenies heutzutage am
Smartphone daddeln (und verstärkt
auch alternative Anbieter und Vertriebswege
wie Internet- und Streamingplattformen
nutzen = anderes
wichtiges Thema!), schauen Eltern
und Großeltern gerne noch fern. So
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GESUNDHEIT
AUSGABE 1/2020 | 23
saßen die 50- bis 64-Jährigen täglich
durchschnittlich 248 Minuten vor der
Röhre. Am meisten jedoch hockten
die über 64-Jährigen davor: ganze
285 Minuten – also fast fünf Stunden.
Die Folgen des massiven Fernsehkonsums
beobachtet auch der italienische
Forscher Roberto Bernabei,
der in der geriatrischen Abteilung an
der Universitätsklinik Gemelli Rom
arbeitet. Er hat festgestellt, dass Senioren,
die nur vor dem Fernseher sitzen,
früher sterben als aktive Rentner.
„Fernsehsucht ist tödlich. Alte Menschen,
die die ganze Zeit einsam vor
der Flimmerkiste sitzen, leiden häufi
ger an Kopfschmerzen, Schlafl o-
sigkeit, Depression, Appetitlosigkeit
und Altersschwachsinn als Senioren
mit intensivem sozialen Leben.“ Viele
Menschen sehen vor allem exzessiv
fern, wenn sie alleine sind. Je mehr
Freizeitangebote es gibt – für Rentner
ebenso wie für Kinder – desto weniger
hocken sie vor dem TV.
Ein hoher TV-Konsum führt übrigens
auch zum Abbau des verbalen Gedächtnisses,
so das Ergebnis einer
weiteren repräsentativen Langzeitstudie
unter 3.500 gesunden Menschen.
Das verbale Gedächtnis ermöglicht,
Sprachbotschaften zu erfassen und
sie zu verarbeiten. Das heißt: Ist das
verbale Gedächtnis gestört, können
gesprochene Botschaften nicht mehr
richtig verarbeitet werden. Sagt zum
Beispiel das Navi „rechts abbiegen“
und man fährt konsequent geradeaus,
dann stimmt was nicht. Besonders bitter
für Dauergucker: Auch mit Sport
oder gesunder Ernährung lässt sich
der TV-Schaden nicht ausgleichen.
Da Schulz alles aufnimmt, was er gerne
sieht, sind seine Videokassetten
Picard:
„Was ist denn
eigentlich
Fernsehen?“
Data: „Fernsehen ist eine äußerst primitive
Form der Unterhaltung, die das
22. Jahrhundert nicht überlebt hat“
und mittlerweile DVDs für ihn so etwas
wie guter Wein, den man aus
dem Schrank holt. Wahrscheinlich
werde er seinen Kindern die Videokassetten
mal in die Hand drücken
und sagen: „Hier, die sind für
dich.“ Sein Großvater sammelte damals
noch Briefmarken, die haben
ihn nicht interessiert, wer weiß, wie
es seinen künftigen Kindern mit den
Videokassetten gehen wird?
Die Zeiten, als Neil Postman noch
fürchtete, dass wir uns zu Tode amüsieren,
sind mittlerweile vorbei. Auch
die US-Wissenschaftler Robert Kubey
und Mihaly Csikszentmihalyi sind
sich einig: Bei richtiger Dosierung
Foto: ©Luca Oleastri - stock.adobe.com
kann uns das Fernsehen bequem
zu Zerstreuung und Entspannung
verhelfen. „Erst wenn der Medienkonsum
unsere Fähigkeit hemmt zu
wachsen, zu lernen und ein aktives
Leben zu führen, wird er tatsächlich
eine Art Sucht, die wir ernst nehmen
sollten.“ Glaubt man Lieutenant Commander
Data aus „Star Trek – The
Next Generation“, hat sich das Problem
irgendwann ohnehin erledigt.
In einer Folge der US-Serie aus den
90er Jahren fragt ihn Captain Picard,
was denn eigentlich Fernsehen sei:
„Das ist eine äußerst primitive Form
der Unterhaltung, die das 22. Jahrhundert
nicht überlebt hat.“
geben und nehmen
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GEHIRN
JOGGING
Manches Mal wundern wir uns über
Jüngere und deren Schwierigkeiten, einfache Rechenope
rationen zu lösen. Aber haben wir uns schon mal gefragt, wie es damit bei uns aussieht, ob wir überhaupt
noch in der Lage sind, mit den vier Rechenarten umzugehen. Vieles wird uns im Alltag abgenommen, sozusagen
vorgekaut. Mit den folgenden Aufgaben machen wir den Test und trainieren ein wenig unser Gehirn. Freuen
Sie sich, wenn Sie alle Aufgaben nur mit Hilfe von Papier und Bleistift richtig lösen!
A
Kleine Knobelei
Welche Uhrzeit passt am besten
B
Die Gleichung geht nicht auf? Doch, geht sie:
Legen Sie ein Hölzchen um.
Es gibt zwei Möglichkeiten, fi nden Sie beide
22:02
A: B:
20:22 22:20
C: D:
02:22 22:22
C
Du hast die Ziffern 0 bis 9 und musst diese so
ordnen, dass sich durch Addition bzw. Subtraktion
der Ziffern genau die Summe 100 ergibt.
Dabei darfst du jede Ziffer (0 bis 9) nur einmal
gebrauchen.
D
Kettenrechenaufgabe
LEICHT MITTEL SCHWER
54 312 6
davon 1/6 davon die Quersumme hoch drei
mit sich selbst multiplizieren x 18 davon 2/3
167 davon 1/3 Wurzel ziehen
: 2 x 6 x 7
- 89 : 9 x 3
x 3 + 386 : 9
davon 1/5 halbieren + 387
x 4 davon 2/5 : 5
+ 79 - 67 x 2
Versuchen Sie, die Aufgaben ohne die Hilfe Ihres Taschenrechners zu lösen!
Schaffen Sie das nur mit Kopfrechnen?
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