Journal GSV_1_2020_inet
Magazin des Gesundheitssportvereins Leipzig e.V.
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10 | AUSGABE 1/2020
SKILAGER ALTENBERG
Sackhüpfen im Hochmoor
oder: Wie man aus keinem Winter das Beste macht
Was so launig daherkommt, war letztlich
der verzweifelte Versuch, mit Humor
die Tatsache zu schultern, dass
uns erstmals zur besten Jahreszeit
der Winter tatsächlich im Stich lassen
würde.
Jeglicher Optimismus, inklusive das
– trotz besseren Wissens – klammheimliche
Mitführen der kompletten
Skiausrüstung, hatte nicht verhindern
können, was sich schon seit Wochen
andeutete: Der Winter würde in diesem
Januar ausfallen.
Also hatten wir uns im Fantasieren
verloren und überlegt, was wir denn
nun so ganz ohne Schnee und Skilaufen
an „einem der schneesichersten
Orte Deutschlands“ (Originalton
Ein Hauch von Winter.
Wetter-Verein e. V. Zinnwald-Georgenfeld)
anstellen wollten. Die witzigen
Vorschläge reichten von Tannenzapfenwettpfl
ücken, über Eierlaufen
auf der Schlittschuhbahn bis hin
eben dem Sackhüpfen im (nahe gelegenen)
Hochmoor. Da ahnten wir allerdings
noch nicht, dass der Sumpf
in der infrage kommenden Zeit geschlossen
haben würde … und ernst
gemeint waren die Fantasien ohnehin
nicht.
Nun gut, sei’s drum, sagen wir mal
so: Dem Glücklichen schlägt keine
Stunde. Letztlich war es uns egal, wie
wir das Wochenende verbringen würden,
Hauptsache, es würde gemeinsame
Unternehmungen der angenehmen
Sorte geben und wir hätten hinterher
etwas zum Erzählen.
Und ob: Sehr berichtenswert und zur
Nachahmung empfohlen z.B. die sehr
ausführliche Zeitreise durch 170 Jahre
Glashütter Uhrmacherkunst: Nicht
die schnellsten, dafür aber sehr schöne,
präzise laufende und handwerklich
meisterhaft gefertigte Uhren kommen
seit eh und je aus dem Städtchen
im Müglitztal, dem Traditionsort
und spannenden Schauplatz deutscher
Wirtschaftsgeschichte. Die
kurzweilige Ausstellung voller Highlights
im Gebäude der früheren Uhrmacherschule
lässt dann auch keinen
Wunsch offen: Anschaulich und gut
getaktet (wie sonst?) präsentiert sie
Altes, Brillantes und Wundersames
und pfl egt so quasi den Mythos Glashütte.
Man spürt die Leidenschaft, das Können
und das unternehmerische Geschick,
mit denen die sächsischen
Uhrmacher ihren Traum von einer eigenständigen
sächsischen Uhrmacherindustrie
verwirklichten und letztlich
auch leben, auch wenn nicht alle
Zeiten seit 1845, dem Jahr der Gründung
der ersten Uhr-Manufaktur, goldene
waren.
Auch am zweiten Tag kein Schnee.
Aber nächtliche Kälte und Luftfeuchte
hatten für einen Wintertraum der
eiskristallenen Sorte gesorgt und
uns so wenigstens optisch den Winter
beschert. Grund genug, sich ein
Wie eine Uhr funktioniert wird am interaktiven Modell erklärt.
Gute Laune trotz eisigem Wind.
Gesundheitssportverein Leipzig e. V.