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Magazin des Gesundheitssportvereins Leipzig e.V.

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SICHERHEIT

AUSGABE 1/2020 | 17

Acht von zehn Radfahrern verzichten

auf den Helm. Die Empfehlung

lautet, Helm tragen! Gründe dafür

lesen Sie hier:

Foto: ©Markus Bormann - stock.adobe.com

Es gibt keine Helmpfl icht in Deutschland,

allenfalls wird das Tragen empfohlen.

Würde eine Helmpfl icht eingeführt,

würde das bis zu vierzig

Prozent der Radler davon abhalten,

weiter mit dem Rad zu fahren. Das

hätte Folgen für Verkehr und Gesundheit:

Viele würden auf das Auto

umsteigen, so mancher Infarkt infolge

Bewegungsmangel wäre vorprogrammiert.

Warum also Helm tragen?

1. Was kann ohne Helm passieren?

Immer wieder hört man von schweren

Stürzen mit dem Fahrrad. Häufi

g trifft es Ältere, nicht selten sind

die Folgen gravierend, am häufi gsten

sind schwere Kopfverletzungen.

Kein Wunder. Zum einen beträgt

die Fallhöhe 1,50 m! Ungebremst

auf die ungeschützte Stirn,

die Schläfen oder den Hinterkopf

zu schlagen, kann außer zu großem

Kopfweh zu schweren Schädel-

und im schlimmsten Fall irreparablen

Gehirnverletzungen führen,

nicht selten mit tödlichen Folgen.

2. Wie viele Radfahrer tragen Helm?

Während Helmtragen z. B. beim

Skifahren überhaupt kein Thema

mehr ist (90 Prozent der Skifahrer

sind behelmt. Sicher auch,

weil Bommelmützen out sind und

auf den Pisten heutzutage ein gewisser

Chic vorherrscht. Auch die

Unfälle von Michael Schuhmacher

2013 und Dieter Althaus 2009 haben

hier möglicherweise für ein

Umdenken gesorgt.), sind Radfahrer

hierzulande besonders fahrlässig:

Nur 19 Prozent aller Radler haben

einen Helm auf, wobei 72 Prozent

der Kinder zwischen 6 und

10 Jahren einen Schutz tragen. Als

Helm-Muffel gelten Jugendliche

und Senioren.

3. Warum sollten sich gerade ältere

Fahrradfahrer schützen?

Foto: ©industrieblick - stock.adobe.com

Auch wenn Ältere noch sportlich

aktiv und fi t sind, haben sie gegenüber

Jüngeren erhebliche Defi zite

hinsichtlich Reaktionsvermögen

und Koordination. Die Folge davon:

Ein 60-Jähriger hat eine vierfach

erhöhte Wahrscheinlichkeit,

sich bei einem Sturz zu verletzten,

als ein 20-Jähriger.

„ Der Helm verhindert

keinen

Unfall, aber

er kann Leben

retten, wenn

einer passiert.“

Hannelore Herlan

Deutsche Verkehrswacht

Kopfverletzungen können zudem

zu schweren Komplikationen führen.

Nehmen Ältere blutverdünnende

Mittel ein, etwa zur Vorbeugung

vor Infarkten, kann ein Sturz

nur schwer zu stoppende, lebensgefährliche

Blutungen zur Folge

haben.

4. Wie kann man Kindern den

Helm schmackhaft machen?

Hier spielt Vorbildwirkung wohl

eine entscheidende Rolle. Fahre

ich als Vater ohne Helm, straft

mich das Lügen, wenn ich dem

Kind zuvor erklärt habe, wie wichtig

ein Helm beim Schutz vor Verletzungen

ist.

Sinnvoll ist es, den Helm gemeinsam

mit dem Kind zu kaufen. Es

sucht sich seinen Helm aus, wir helfen

beim Anprobieren und achten

auf Größe und Passgenauigkeit.

Es kann nicht schaden, wenn das

Kind seinen Schutzhelm auch beim

Rollerfahren aufsetzt. So gewöhnt

es sich daran, den Helm als etwas

ganz Normales zu betrachten.

Gesundheitssportverein Leipzig e. V.

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