aktuelles schlatt-haslen_05-mai_2020
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Seite 7<br />
Littering auch in<br />
unserem Bezirk<br />
Was für die meisten ganz einfach<br />
unverständlich und nicht nachvollziehbar<br />
ist – ist für andere scheinbar<br />
selbstverständlich.<br />
Und wer denkt, Littering sei ein<br />
Problem anderer Bezirke oder kommt<br />
zurzeit nur im Alpstein vor – der liegt<br />
daneben.<br />
Solche Fotos beweisen das Gegenteil:<br />
Dosen und Flaschen sowie andere<br />
nicht brennbare Abfälle wurden bei<br />
einer Privat-Grillstelle nahe der Sitter<br />
im Bezirk Schlatt-Haslen liegen<br />
gelassen. Damit auch ein möglichst<br />
grosses Feuer entzündet werden<br />
konnte, wurde kurzerhand Brennmaterial<br />
von einer bereitgestellten «Holzbiig»<br />
genommen.<br />
Die Fotos schickte uns eine verständlicherweise<br />
sehr verärgerte Leserin. Sie<br />
schrieb dazu: «Diese Funkerei passierte<br />
in der Nacht von Ostersamstag,<br />
11. April auf den Ostersonntag,<br />
12. April».<br />
Zu vermieten<br />
an der Dorfstrasse 25,<br />
9<strong>05</strong>4 Haslen<br />
Wahlweise 3½ oder<br />
4½ Zimmerwohnung<br />
Vreni Peterer<br />
renoviert – mit Garagenplatz<br />
Karin Rechsteiner:<br />
071 333 28 80<br />
Der Schlatter Marcel Koller (links) - Sigung (chinesischer Grossmeister) Wan Kam Leung (sitzend) und Sifu<br />
(chinesischer Meister) Jürgen Harlander<br />
Marcel Koller und seine Faszination zum Kampfsport<br />
Aufgewachsen ist Marcel Koller (32) in Herisau. Seit Dezember<br />
2015 wohnt er mit seiner Lebenspartnerin Aurelia Schöb im «Rosenheim»<br />
in Schlatt, im Elternhaus seines Vaters.<br />
Er bezeichnet sich selber als Sportfreak. Über verschiedene Kampfsportarten landete<br />
er vor acht Jahren beim «Wing Chun Kung Fu». Nun will er sich einen Kindheitstraum<br />
erfüllen und aus seinem Hobby einen Teilzeit-Beruf machen. Geplant gewesen wäre<br />
die Eröffnung der «Practical Wing Chun Kung Fu»-Schule in Appenzell anfangs Mai.<br />
«Corona» zwingt ihn die Eröffnung bis auf weiteres zu verschieben.<br />
Marcel Koller über Wing Chun Kung Fu:<br />
Wing Chun Kung Fu ist eine fernöstliche Kampfkunst mit Ursprung aus China. Es<br />
existiert eine Vielzahl verschiedener Kung Fu Stile; «Wing Chun» ist eine Stilrichtung,<br />
die sich auf den Nahkampf spezialisiert. Ein Hauptmerkmal sind denn auch die<br />
wirksamen Techniken bei kurzer Distanz zum Angreifer. Sportliche Wettkämpfe, wie<br />
sie es bei anderen Kampfsportarten gibt, sind bei Wing Chun Kung Fu nicht im<br />
Fokus. Oberstes Ziel ist die effiziente Selbstverteidigung im Ernstfall, wobei primär<br />
Fäuste, Ellenbogen, Knie und Tritte zur Verteidigung eingesetzt werden. Sämtliche<br />
Bewegungen zielen darauf ab, die Energie des Gegners ohne den Einsatz der eigenen<br />
Kraft zu neutralisieren.<br />
Wie bist Du auf diese Sportart gekommen?<br />
Seit meiner Kindheit faszinieren mich asiatische Kampfkünste. Inspiriert von<br />
Leinwandhelden wie Bruce Lee und Jackie Chan startete ich meine Entdeckungsreise<br />
verschiedener Kampfkünste im Alter von 7 Jahren mit Judo. Über die Jahre sammelte<br />
ich weitere Erfahrungen in den Kampfkünsten Wushu Kung Fu (einer weiteren<br />
Stilrichtung des Kung Fu), Sanda (chin. Kickboxen), Karate, Jiu-Jitsu sowie Aikido.<br />
Im Sommer 2012 nutzte ich die Semesterferien während meinem Studium für einen<br />
Trainingsaufenthalt in Hong Kong. Damals traf ich auf Sigung (chin. Grossmeister)<br />
Wan Kam Leung und seinen Kung Fu Stil Practical Wing Chun. Obwohl ich sämtliche<br />
der zuvor trainierten Kampfkünste immer mit viel Leidenschaft ausübte, war es bei<br />
Practical Wing Chun so etwas wie «Liebe auf den ersten Blick».<br />
Was fasziniert Dich an dieser Sportart<br />
Als ich Sigung Wan Kam Leung das erste Mal traf war er 70 Jahre alt. Ich erinnere<br />
mich noch gut daran, wie er mir zur Demonstration seiner Schlagkraft ein kleines<br />
Polster gab, das ich mir vor die Brust halten sollte. Ohne jegliche Ausholbewegung<br />
und mit lediglich 2-3 cm Abstand zum Polster katapultierte mich der 70 jährige<br />
Mann bestimmt 2 Meter zurück in die Wand hinter mir.<br />
Ich finde es faszinierend, wie unglaublich effizient man sich mit der richtigen<br />
Technik und einer stabilen Körperhaltung auch gegen einen stärken Angreifer zur<br />
Wehr setzen kann. Wing Chun Kung Fu ist für mich auch ein Spiegel für das Leben.<br />
Auch dort gibt es Up und Downs. Wer sich aber immer wieder aufrappelt, hart an<br />
sich arbeitet und bereit ist Neues zu lernen, hat nie verloren.<br />
Für das Training fährst Du regelmässig nach Augsburg? Weshalb<br />
soweit weg?<br />
Insgesamt war ich die vergangenen acht Jahre ca. 10 Mal für Trainingszwecke in<br />
Hong Kong. Da mein Lebensmittelpunkt in der Schweiz liegt, war es mir wichtig,<br />
mich auch regelmässig in Europa weiterzubilden. Ich habe das Glück, dass mit Sifu<br />
(chin. Meister) Jürgen Harlander einer der besten Schüler von Grossmeister Wan<br />
Kam Leung in der «Nähe» lebt. Ich gebe jedem Recht, der sagt ich sei verrückt nahezu<br />
jedes Wochenende ins 220km weit entfernte Augsburg zu fahren. Aber wo ein Wille<br />
ist, ist bekanntlich auch ein Weg.<br />
Braucht man spezielle Voraussetzungen um «Wing Chung Kung Fu»<br />
zu machen?<br />
Mein Grossmeister in Hong Kong beweist eindrücklich, dass man diese Kampfkunst<br />
bis ins hohe Alter ausüben kann. Wing Chun Kung Fu wurde der Legende nach von<br />
einer Frau entwickelt. Das untermauert zudem, dass diese Art der Selbstverteidigung<br />
auch für Frauen bestens geeignet ist.<br />
www.practical-wingchun.ch – hier gibt Marcel Koller einen Einblick ins «Wing Chung<br />
Kung Fu»<br />
Interview: Vreni Peterer<br />
Ein Corona-Gruss von der Musikgesellschaft Haslen<br />
Der Pfarreirat Schlatt<br />
grüsst die Bevölkerung<br />
mit einem Gebet<br />
«Wer im Schutz des Höchsten wohnt,<br />
der ruht im Schatten des Allmächtigen.<br />
Ich sage zum HERRN:<br />
Du meine Zuflucht und meine Burg,<br />
mein Gott, auf den ich vertraue.<br />
Denn er rettet dich aus der Schlinge des Jägers<br />
und aus der Pest des Verderbens.<br />
Er beschirmt dich mit seinen Flügeln,<br />
unter seinen Schwingen findest du Zuflucht,<br />
Schild und Schutz ist seine Treue.<br />
Du brauchst dich vor dem Schrecken der<br />
Nacht nicht zu fürchten,<br />
noch vor dem Pfeil, der am Tag dahinfliegt,<br />
nicht vor der Pest, die im Finstern schleicht,<br />
vor der Seuche, die wütet am Mittag».<br />
Traditionell wird dieser Psalm im<br />
kirchlichen Nachtgebet gebetet. Er<br />
thematisiert das Vertrauen des<br />
betenden Menschen in Gott, auch vor<br />
Seuchen geschützt zu sein.<br />
Der Pfarreirat Schlatt wünscht Ihnen<br />
allen in dieser nicht einfachen Zeit<br />
Gottvertrauen und die Vorfreude<br />
darauf, unsere Gemeinschaft in den<br />
Vereinen und im Glauben wieder<br />
pflegen zu können.<br />
Leserbild: Rita Steuble<br />
Pfarreirat Schlatt