06.05.2020 Aufrufe

Fairnessbericht-2019

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Fairnessbericht 2019

Integrierter Nachhaltigkeits- und Geschäftsbericht


Impressum

Herausgeberin:

fair-finance Vorsorgekasse AG

Alserstraße 21

1080 Wien

www.fair-finance.at

Kassenleitzahl: 71150

Firmenbuchnummer: FN 343404 g

Firmenbuchgericht: Handelsgericht Wien

UID-Nr.: ATU 65595849

Der vorliegende Bericht entspricht den Anforderungen

der GRI Standards - Option Umfassend

Konzept und Gestaltung:

Schilling und Schilling WerbeGmbH

Fotonachweis: Wenn nicht anders angegeben, liegen

die Bildrechte bei der fair-finance Vorsorgekasse AG

Alle Arten der auszugsweisen oder gesamten

Veröffentlichung und Verbreitung nur mit schriftlicher

Zustimmung der fair-finance Vorsorgekasse AG

Gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“

des Österreichischen Umweltzeichens


Vier Elemente, innig gesellt,

bilden das Leben, bauen die Welt.

(Friedrich Schiller)

schafft ein harmonisches, soziales Miteinander.

bürgt für Verlässlichkeit und Seriosität.

liefert die Leidenschaft und visionäre Kraft.

sorgt für Impulse und kluge Konzepte.


fair-finance

2019 in Zahlen & Fakten

182.317

Die Familie ist gewachsen. Zum einen innerhalb der Vorsorgekasse,

die mit einem sehr erfreulichen Vertriebsergebnis

auf knapp 400.000 Kundinnen und Kunden angewachsen ist

und mit Jahresende 2019 rund EUR 645 Mio. verwaltet. Und

zum anderen durch die Gründung einer Versicherungsmaklergesellschaft,

die, wie schon das Fonds- und das Immobiliengeschäft,

ein weiteres erfolgreiches Standbein der fair-finance

Gruppe darstellen wird.

Gewachsen ist auch die Anerkennung für die engagierte

Arbeit des fair-finance Teams:

2019 Auszeichnung mit dem ASRA (Austrian Sustainability

Reporting Award) für den ersten integrierten Nachhaltigkeitsbericht

und Gold-Zertifikat als nachhaltigste Vorsorgekasse

vom Finanzmagazin Börsianer. Außerdem VKI Testsiegerin

und Gewinnerin des MVK-Serviceawards für die beste

Serviceleistung aller Vorsorgekassen.

€ 645

seit

2014

Aktive

Beitragszahlende

familie&beruf

zertifiziert

Verwaltetes

Vermögen

Mio. €

60t

2,1t

pro Mitarbeitendem

CO 2

100%

Nachhaltig

veranlagtes

Vermögen

Zahlenangaben beziehen sich auf 2019 (Stichtag 31.12.).

* Ohne Die Versicherei, Salzburg und ohne KlimaGut, Berlin.


€ 5.294.057

17

11

Gruppe*

Umsatz

ca. € 60.000

Getätigte

Spenden

Mitarbeitende

ca. € 111 Mio.

Immobilienvolumen

951

Stunden

18t

davon 4t

Kontonachrichten

Weiterbildung

Papier

5,7%

Marktanteil

€ 27,3

Mio.

Auszahlungen

19.472

kWh

Ökostrom


Über den Bericht

Da wir im vergangenen Jahr mit dem ersten integrierten Nachhaltigkeits- und Geschäftsbericht nicht nur ein

neues Kapitel in unserer Berichterstattung aufgeschlagen haben, sondern auf Anhieb den ersten Platz beim

ASRA - Austrian Sustainability Reporting Award 2019 in der Kategorie „Erstberichte“ gewinnen konnten,

werden wir auch 2019 die Form der integrierten Berichterstattung beibehalten.

Finanzielle und nichtfinanzielle Themen werden wieder gemeinsam in einem Bericht dargestellt, wobei die

Inhalte - ausgehend von den GRI-Standards (Global Reporting Initiative) – der Wertschöpfungskette, den

Sustainable Development Goals (SDGs) und den Bestimmungen des Nachhaltigkeits- und Diversitäts verbesserungsgesetzes

(NaDiVeG) zugeordnet werden.

In unserer Wesentlichkeitsmatrix 2018, als Ergebnis des Stakeholderdialogs, wurden die wichtigsten

Themen bereits mit den SDGs verknüpft. Im aktuellen Bericht wird diese innovative Form der

Darstellung weitergeführt, konkretisiert und noch detaillierter ausgearbeitet.

Berichtszeitraum

Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr. Die im Bericht

dargestellten Indikatoren bzw. Kennzahlen umfassen

die letzten drei Geschäftsjahre 2017, 2018 und 2019. Der Bericht

erscheint jährlich etwa 3 Monate nach Beendigung des

vorangegangenen Geschäftsjahrs.

Berichtsgrenzen

Die finanziellen Kennzahlen des Jahresabschlusses sowie

die weitere finanzielle Berichterstattung beziehen sich auf die

fair-finance Vorsorgekasse AG, die Nachhaltigkeitsthemen

und deren Kennzahlen auf die fair-finance Gruppe. Sitz der

Sitz der Vorsorgekasse ist 1080 Wien, Alserstraße 21.

Berichtsstandard

Der Bericht wurde nach den internationalen Vorgaben der

Global Reporting Initiative (GRI) verfasst (GRI Standards

– Option umfassend) unter Beachtung der Richtlinien des

International Integrated Reporting Council (IIRC ) . Die Veröffentlichung

von Jahresabschluss und Lagebericht erfolgt

gemäß Unternehmensgesetzbuch (UGB), Bankwesengesetz

(BWG) und Betrieblichen Mitarbeiter- und Selbständigenvorsorgegesetz

(BMSVG).

Schreibweise

Dem 2019 eingeführten Leitfaden für geschlechtergerechte

Sprache folgend, nimmt der vorliegende Bericht sehr

bewusst auf die sprachliche Gleichbehandlung von Männern

und Frauen Rücksicht und verwendet geschlechtsspezifische

Formulierungen.

Inhaltliche Redundanzen

Um interessierten Leserinnen und Lesern den Quereinstieg

in den Bericht zu erleichtern, wurden einige wichtige Details

– wie zum Beispiel Informationen zu unseren Impactinvestments

– mehrfach ausgeführt.

Fragen zum Bericht

Für Fragen oder Feedback zum Bericht wenden Sie sich

bitte an Rainer Ladentrog, verantwortlich für Marketing und

Kommunikation in der fair-finance Gruppe. Entweder telefonisch

unter +43 1 405 71 71-200 oder per E-Mail unter

ladentrog@fair-finance.at.


Inhalt

Vorwort des Gründers 6

Wasser 8

Von der Idee bis heute 10

Unser Leitbild 13

Geschäftsmodell & strategische Übersicht 14

Geschäftsmodell 14

fair-finance Anlageuniversum 15

Wertschöpfungskette 18

Stakeholderdialog 20

Kundenbeirat 23

Sustainable Development Goals 24

Wesentlichkeitsanalyse 26

Erde 28

Feuer 58

Transparente Strukturen 30

Firmenstruktur fair-finance Gruppe 30

Starke Partner & faire Beteiligungen 31

Organe und Kontrollstrukturen 32

Organisatorische Verankerung von Nachhaltigkeit 33

Beständige Entwicklung 34

Jahresergebnis 35

Ausblick 2020 36

Veranlagungs- und Risikomanagement 38

Faire Veranlagung 41

CO 2

-Fußabdruck des Anlageportfolios 42

Mindestzinsgarantie 44

Engagement 46

Ausschlusskriterien 48

Portfolio 50

Nachhaltige Immobilien 52

Neuer Geschäftsbereich – Die Versicherei 56

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 60

Kodex für LieferantInnen und GeschäftspartnerInnen 71

CO 2

-Fußabdruck 72

Fairbesserungsprogramm 2019 74

Fairbesserungsprogramm 2020 76

Luft 78

Lagebericht des Vorstandes 80

Bilanz zum 31. Dezember 2019 84

Gewinn- und Verlustrechnung 2019 86

Anhang für das Geschäftsjahr 2019 89

Entwicklung des Anlagevermögens 92

Bestätigungsvermerk 94

Bericht des Aufsichtsrates 96

Auszeichnungen 98

Mitgliedschaften 99

Impact- und Richtlinienzuordnung 100

Glossar 104


fair-finance – Fairnessbericht 2019

Vorwort des Gründers

Markus Zeilinger

Liebe Leserin, lieber Leser,

das positive Echo, das wir zum Fairnessbericht 2018, der erstmalig

als integrierter Nachhaltigkeits- und Geschäftsbericht

verfasst wurde, erhalten haben, hat uns ebenso gefreut und

motiviert wie die Auszeichnung mit dem Nachhaltigkeitsaward

ASRA, der von der Kammer für Steuerberater und

Wirtschaftsprüfer für derartige Berichte vergeben wird. Insbesondere

durch die Einbeziehung der UN-Nachhaltigkeitsziele

in die Wesentlichkeitsanalyse konnten wir neue, innovative

Akzente im Berichtswesen von Finanzinstituten setzen. In

dem vorliegenden Bericht über das Geschäftsjahr 2019 haben

wir daher Aufbau und Struktur des Berichts beibehalten. Der

Bericht orientiert sich an den 17 SDGs, den Sustainable Development

Goals der Agenda 2030, die im abgelaufenen Jahr

2019 in unserem operativen Geschäft immer stärker Berücksichtigung

gefunden haben.

Geschäftsmodelle, die Impact im Sinne von Wirkung generieren,

haben in aller Regel eine Theory of Change vor Augen.

Sie adressieren ein gesellschaftliches oder ökologisches

Problem und leisten einen Beitrag, dieses zu lösen. Theory of

Change bedeutet somit Veränderung zum Besseren.

Eine Vision, die maßgeblicher Beweggrund zur Gründung von

fair-finance gewesen ist und die zehn Jahre nach Firmengründung

sämtliche Geschäftsprozesse bis hin zum Berichtswesen

erfasst hat. Geld als Gestaltungsmittel für eine

bessere Zukunft, das ist die Vision, die Theory of Change von

fair-finance.

fair-finance versteht sich als Motor zur gesellschaftlichen

Verbesserung. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die

einzelnen „Bauteile“ und das uns anvertraute Kundenvermögen

ist der „Treibstoff“. Mit Ende 2019 konnten wir EUR

645 Mio., die wir treuhändig für rund 400.000 anwartschaftsberechtigte

Personen verwalten dürfen, sinnstiftend, für

mehr Gerechtigkeit und eine lebenswerte Umwelt einsetzen.

Trotz billigem Geld der Notenbanken ist die Nachfrage nach

unserem Kapital groß. Emittenten von Aktien und Anleihen,

Unternehmen, die auf der Suche nach Krediten oder Beteiligungskapital

sind, Fondsmanager und Immobilienent wickler

– sie alle wollen Kapital. Das Kapital von fair-finance ist

allerdings mit Auflagen verbunden. Wer etwas davon haben

will, muss die Auflagen erfüllen, die in unserer Richtlinie

nachhaltiger Kapitalanlage zusammengefasst sind und vom

Kundenbeirat bewilligt und laufend weiterentwickelt werden.

Die Veranlagungsrichtlinie von fair-finance verschriftlicht

sozusagen die Theory of Change und adressiert dabei eine

Vielzahl ökologischer, sozialer und auch ethischer Problemstellungen

und Fehlentwicklungen und legt die Anwendung

auf Investmententscheidungen in einer operationalisierbaren

und überprüfbaren Art und Weise fest.

Der Unterschied zum Mainstream der ESG-Investoren liegt in

der Tiefe und Konsequenz und vor allem eben in der Zielsetzung

einer Veränderung zum Besseren. Während viele oder

besser gesagt die meisten Investoren sogenannte Klimarisiken

vor Augen haben und eine positive gesellschaftliche

und ökologische Veränderung sozusagen als „Nebeneffekt“

gerne mitnehmen, verfolgen wir eine aktive Nachhaltigkeitsstrategie,

wollen Vorreiter sein, Ideen entwickeln, um mit innovativen

Maßnahmen jene Folgewirkungen zu entfalten, die

weit über die eigenen Möglichkeiten und Mittel hinausgehen.

Aktien und Anleihen werden bei fair-finance im Branchenvergleich

gering gewichtet. Derartige Investments zeigen

nur eine sehr indirekte Nachhaltigkeitswirkung und diese

Assetklassen zudem sind geprägt von hoher Volatilität und

6


grundsätzlich geringen Renditeerwartungen. Die strenge

Anwendung von ethischen Filterkriterien und eines Best-In-

Class-Ansatzes zeichnet aber auch die Wertpapierinvestments

von fair-finance aus. Wie auf Seite 42 dargestellt, ist es

uns gelungen den CO 2

-Fußabdruck im Laufe des Jahres 2019

drastisch zu reduzieren.

Auch nachhaltige Immobilien scheinen uns ein geeignetes

Instrument für Verbesserung zu sein. Um deren Nachhaltigkeit

beurteilen zu können, wurde ein eigenes Ratingsystem

entwickelt, das länderspezifisch für Immobilien in Deutschland

und Österreich angewendet werden kann und den strengen

Anforderungen des österreichischen Umweltzeichens für

Finanzprodukte entspricht. Näheres zu unserem Immobilienportfolio

lesen Sie auf Seite 52.

In unserem Fairbesserungsprogramm, ab Seite 74 finden

Sie zunächst unsere innerbetrieblichen Maßnahmen und

Vorhaben – unterteilt in bereits umgesetzte und in geplante

Aktivitäten. Vom Umweltschutz über Zertifizierungen,

Förderung der Mitarbeitenden, Sozialprojekten bis hin zur

Erfolgsbeteiligung und einer fairen Dividendenzahlung. Vor

allem finden Sie dort aber jene Maßnahmen, mit denen wir

die wesentliche Wirkung, den Impact erzielen. Maßnahmen,

die wir in der Kapitalanlage setzen, wo wir im Gegensatz zu

anderen Investoren impactstarke Assetklassen forcieren, wie

beispielsweise Mikrofinanz, Private Debt oder Private Equity

- immer mit starkem Fokus auf messbaren und sichtbaren

Ergebnissen.

Mit dem SEF, einem Beteiligungsfonds für Social Enterprises,

den wir mit dem Senat der Wirtschaft vorbereitet haben, aber

vorerst alleine mit Kapital ausstatten, setzen wir ein Leuchtturmprojekt

zur Finanzierung von Unternehmen um, die sich

aufgrund ihrer Impactorientierung bislang sehr schwer bei

der Kapitalbeschaffung taten. Hier stehen wir zwar erst am

Start, sehen uns aber bereits durch die hohe Nachfrage in

unserem Tun bestätigt.

Bezugnehmend auf die Kapitalmarktsituation im März 2020,

die von massiven Aktienkursverlusten in Folge der Corona-

Pandemie gekennzeichnet ist, darf ich auf das verfeinerte

Risikomanagementmodell mit nachziehenden Risikobudgets

je Assetklasse (Portfolio-Insurance) hinweisen. Dieses Instrument

hat uns schon 2019 und nun auch Anfang 2020 gute

Dienste erwiesen, indem massive Verluste vermieden werden

konnten. Die Steuerung des Veranlagungsrisikos erfolgt

durch Diversifikation in nicht-korrelierende Assetklassen, eine

taktische Veränderung der Veranlagungsstruktur und Derivate.

Das Risikomodell wird auf Seite 38 erläutert. Aus Kundensicht

ist vor allem die Mindestzinsgarantie von fair-finance

von Bedeutung, die 2020 unverändert 0,5 % beträgt.

Liebe Leserin, lieber Leser, vielen Dank für Ihre Treue, Ihr

Vertrauen und Ihre Unterstützung. Dank Ihnen und Dank der

Kraft des uns anvertrauten und stark wachsenden Kapitals

können wir weiter an unserer Vision und der Umsetzung der

gesteckten Nachhaltigkeitsziele arbeiten. Gemeinsam gelingt

es uns, die Zukunft zu gestalten.

Mag. Markus Zeilinger

Vorstandsvorsitzender & Gründer

7



Wasser bricht den stärksten Stein.

Sanfte Qualitäten wie Einfühlungsvermögen

und Fairness

entwickeln eine starke Kraft.

Partnerschaftlich begegnen

wir sowohl unseren Mitarbeiterinnen

und Mitarbeitern als auch unseren

Kundinnen und Kunden.

Wir sind stolz auf unseren

sozialen Anspruch.


fair-finance – Fairnessbericht 2019

Von der Idee bis heute

Mit dem Leitspruch „Der faire Unterschied“ machte fair-finance 2010 nach Konzessionserteilung durch die Finanzmarktaufsicht

(FMA), deutlich, dass es von nun an eine echte Alternative zu den bestehenden Vorsorgekassen gibt. Individueller Nutzen in Form

einer Mindestzinsgarantie und einer Beteiligung am Unternehmenserfolg in Verbindung mit gesellschaftlichem Mehrwert, ausgedrückt

durch sinnstiftende und nachhaltige Investments, stellen nach wie vor ein echtes Alleinstellungsmerkmal dar. Auch die im

Kundenbeirat verankerten Kontroll- und Mitspracherechte sind wesentliche Bestandteile des erfolgreichen Geschäftsmodells.

2011

2013

2015

+9,67 %

π Top-Performance von 9,67%

π Erstmalige ÖGUT-Gold

Zertifizierung , in Folge jährlich

π Klimabündnisbetrieb

π Umweltzeichen für den fair-finance

bond fonds

π Einzigartige Erfolgsbeteiligung gelangt

erstmals zur Anwendung

π IPE-Award zum 3. Mal in Folge

gewonnen

2012

π Bestes Veranlagungsergebnis

der Branche

π Kundenbestand verdoppelt

2014

π Belebung des Wettbewerbs führt

zu Gebührensenkung

π Kundenvermögen steigt auf über

EUR 100 Mio.

π Grundzertifizierung beruf&familie

Nr.1

+

+100%

10


WASSER – schafft ein harmonisches, soziales Miteinander

2017

2019

π Gründung der fair-finance

Asset Management Gesellschaft

π Erneute Auszeichnung als beste

Vorsorgekasse (Der Börsianer)

π „fair-finance real estate“ als erster

österreichischer Immobilienfonds mit

dem Österreichischen Umweltzeichen

ausgezeichnet

π fair-finance ist Gründungsmitglied des

Engagement-Netzwerkes Shareholders

for Change (SfC)

π Gründung der Versicherungsmaklergesellschaft

Die Versicherei – fair-insurances GmbH

π Erster integrierter Nachhaltigkeitsbericht (Fairnessbericht

2018) mit dem ASRA ausgezeichnet (Erstplatzierung)

π Doppel-Gold Auszeichnung vom Finanzmagazin Börsianer

als innovativste und nachhaltigste Vorsorgekasse 2019

π Testsiegerin VKI Betriebliche Vorsorgekasse 12/2019

π Gewinnerin MVK-Serviceaward 2019 für Servicequalität

am Telefon und per E-Mail

2016

π Gründung fair-finance

Immobilien AG

π Auszeichnung als beste Vorsorgekasse

(Der Börsianer)

π Eigenes fair-finance Nachhaltigkeitsrating

für Immobilien

2018

π fair-finance übernimmt Aktienmehrheit an

Berliner KlimaGut Immobilien AG

π Auszeichnung des nachhaltigen Immobilienprojektes

„Living Garden“ mit „klima:aktiv

Gold-Zertifikat“

π Veranlagtes Vermögen überschreitet EUR

500 Mio.

>500

Mio. €

11


fair-finance – Fairnessbericht 2019

Fairness hilft uns die

Welt zu verbessern.


WASSER – schafft ein harmonisches, soziales Miteinander

Unser Leitbild

fair-finance wendet bei der Ausübung der Geschäfte soziale, ökologische und ökonomische Kriterien im Sinne verantwortungsbewusster

und nachhaltiger Entscheidungen an und lebt eine faire Partnerschaft mit Kundinnen und

Kunden sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Wir lassen uns bei unserer täglichen Arbeit von nachfolgenden Grundsätzen und Werten leiten:

Wir sind FAIR gegenüber

KUNDINNEN und KUNDEN

Wir hören unseren Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartnern

gut zu und können so die Bedürfnisse und Wünsche

unserer Kundinnen und Kunden erfüllen. Durch offene

Kommunikation und konkrete Hilfestellungen schaffen wir

Vertrauen. Unser Angebot ist einfach verständlich und enthält

keine versteckten Klauseln. Wir weisen nicht nur auf

Vorteile hin, sondern stellen auch Risiken und Nachteile dar.

Bei allem was wir tun, zeigen wir Leistungsbereitschaft.

Wir handeln aufrichtig und glaubwürdig. Als zuverlässiger

Partner stehen wir zu unserem Wort. Wir wollen die

Zufriedenheit unserer Kundinnen und Kunden auf höchstem

Niveau weiter verbessern.

Wir leben gesellschaftliche VERANTWORTUNG

Wir sind den heutigen und zukünftigen Generationen gegenüber

verantwortlich und tragen zur Bewahrung und Verbesserung

ihrer Lebenschancen bei. Offen für alle, deren Ziel

eine sozial gerechtere Gesellschaft und eine lebenswerte

Umwelt ist, wollen wir gemeinsam die Welt verbessern und

treten aktiv dafür ein. Wir bringen allen Personen, ungeachtet

von Herkunft, Religion und Weltanschauung, Respekt

und Wertschätzung entgegen.

Wir schätzen und fördern einander im TEAM

Alle Teammitglieder bringen ihre außerordentlichen fachlichen,

persönlichen und sozialen Fähigkeiten ein und entwickeln

diese ständig weiter. Ideenreichtum, Eigenverantwortung,

unternehmerisches Denken und Handeln wird durch

einen offenen und kooperativen Führungsstil unterstützt.

Wir fordern Einsatz und fördern die Potenziale unserer

Belegschaft. Wir sehen uns als Teil des Ganzen, denn nur

gemeinsam kommen wir ans Ziel.

Wir sind VORBILD und suchen

neue LÖSUNGEN

Wir geben Impulse für einen strukturellen Wandel. Im

Rahmen unserer Organisation wägen wir jede Entscheidung

nach ökonomischen, ökologischen und sozialen Kriterien ab

und gewichten im Sinne unserer Grundlagen und Werte. Wir

schaffen und betreiben professionell Finanzdienstleistung.

Wir nutzen Geld als soziales Gestaltungsmittel, engagieren

uns und fördern eine nachhaltige Gesellschaftsentwicklung.

Wir suchen Chancen und neue Lösungen und wollen wachsen,

da unser Erfolg den Markt im Sinne unserer Werte positiv

verändert. Wir schaffen Transparenz, stellen uns konstruktiver

Kritik und versuchen, laufend besser zu werden.

Wir streben nach wirtschaftlichem ERFOLG

und UNABHÄNGIGKEIT

Unser Streben nach wirtschaftlichem Erfolg ist Garant dafür,

den in uns gesetzten Erwartungen und den übernommenen

Verpflichtungen dauerhaft gerecht zu werden. Wir treffen

alle Entscheidungen im Sinne unserer Werte, unabhängig

von Konzernen oder Einzelinteressen. Diese Unabhängigkeit

ist Grundlage für unser Handeln und die Voraussetzung für

unseren Erfolg, an dem auch unsere Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter und unsere Kundinnen und Kunden Anteil haben.

Erfolg macht uns stark.

13


fair-finance – Fairnessbericht 2019

Geschäftsmodell &

strategische Übersicht

GESCHÄFTSMODELL

Was heute evident ist, war zur Gründung von fair-finance vor

10 Jahren visionär. Das Vorhaben, mit Geld die Welt zu retten,

oder zumindest positiv zu beeinflussen, ist spätestens 2018

mit dem EU action plan on financing sustainable growth in

der Wirtschaft angekommen.

fair-finance hat sich diesem verantwortungsvollen Weg von

Anfang an verschrieben. Es ist unsere Überzeugung, durch

wohlüberlegte und streng geprüfte Investments, positiven

gesellschaftlichen Impact für heutige und zukünftige Generationen

zu leisten. Wir verstehen uns dabei als Social-Enterprise,

das nicht nach Gewinnmaximierung strebt, sondern

Nachhaltigkeit ohne Wenn und Aber in seine Geschäftstätigkeit

integriert und somit Vorteile für Kundinnen und Kunden

mit Leistungen für das Gemeinwohl verbindet.

Wir sind auch Pionier und Vorreiter sowohl hinsichtlich der

Art und Weise der Umsetzung des Nachhaltigkeitskonzeptes

als auch in Bezug auf die Transparenz. Denn Veranlagungsrendite

und nachhaltige Wirkung ist kein Widerspruch,

sondern das Ergebnis wohlüberlegter Entscheidungen. Dass

unser Konzept und unsere Strategie gerade in der Veranlagung

mit zwei Gold-Auszeichnung des Finanzfachmagazins

Börsianer als „innovativste“ und als „nachhaltigste“ Vorsorgekasse

2019 prämiert wurden, freut uns sehr und bestätigt

den eingeschlagenen Weg.

Unsere Ausschluss- und Best-in-Class-ESG-Kriterien für

Emittenten stellen sicher, dass das treuhändig verwaltete

Geld nicht zur Finanzierung schädlicher Geschäftsmodelle

oder zur Unterstützung fragwürdiger Geschäftspraktiken

dient. Nachhaltige Wirkung wird dabei in der Fokussierung auf

bestimmte Themen wie Aufforstung oder Alternativenergie

erzielt. Einzigartig und impactstark ist die Investitionstätigkeit

von fair-finance abseits der großen Assetklassen Aktien

und Anleihen. Für nachhaltige Immobilien und zuletzt auch

für Mikrofinanzfonds wurde ein spezifisches Ratingsystem

für Immobilienprojekte entwickelt. Innovativ ist auch die

Darlehensvergabe (Real Estate Debt) mit reduzierten Zinsen

für Immobilienprojekte bei erhöhter Nachhaltigkeitsleistung.

Social Businesses werden mit Eigenkapital über den SEF Social

Entrepreneurship Venture Capital Funds von fair-finance

ausgestattet. Neben dem gesellschaftlichen Impact ist auch

das Produkt Vorsorgekasse für die Anwartschaftsberechtigten

von fair-finance äußerst vorteilhaft: So werden eine in der

Branche einzigartige Zinsgarantie (vergleichsweise attraktive

0,5 % auch für 2020) und eine Erfolgsbeteiligung (Ausschüttung

2019 in Höhe von rd. EUR 165.000) – beides trotz

günstiger Gebühren und ohne sonstige Nachteile – geboten.

Rechtlich bindende Kontroll- und Mitspracherechte, wie die

Nominierung einer Kundenvertreterin in den Stakeholder

majorisierenden Aufsichtsrat, sichern das Geschäftsmodell

gegen kurzfristige Interessen und Verwässerung ab.

Das Ergebnis dieses Handelns zeigt sich deutlich in der Entwicklung unseres Geschäftsverlaufs:

Aktive Anwartschaftsberechtigte

Marktanteil in %

Verwaltetes Vermögen Mio. EUR

200.000

182.317

8,00

700,00

645

160.000

170.027

155.021

134.834

6,00

5,00

5,70

5,49

5,19

4,75

600,00

500,00

460

540

120.000

107.074

4,00

3,85

400,00

375

80.000

62.366

81.218

3,00

2,00

2,12

3,02

300,00

200,00

190

268

40.000

300 5.572

27.913

1,00

0,01 0,21

0,87

100,00

0,02

9

54

120

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

2017

2018

2019

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

2017

2018

2019

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

2017

2018

2019

14


WASSER – schafft ein harmonisches, soziales Miteinander

PIONIERIN UND WEGBEGLEITERIN

Neue Lösungen zu suchen und innovative Wege zu gehen ist

einer unserer Leitsätze, die wir gerade in der Veranlagung

sehr konsequent umsetzen. So haben wir als erste Vorsorgekasse

wirkungsorientierte Investments als Gruppe von

Asset klassen definiert, mit denen wir dem Kapitalmarkt

frisches Geld zuführen wollen und nicht dem vorherigen

Investor einen Kursgewinn bescheren, wie dies beim Ankauf

von Wertpapieren der Fall ist.

Die Gruppe der Impactinvestments ist entsprechend gewichtet

und wird innerhalb der gesetzlichen Vorgaben des §30

BMSVG – Veranlagungsvorschriften in der Portfolio-Zusammensetzung

– bestmöglich berücksichtigt.

Impact Investing ist mit der nachhaltigen Kapitalanlage im

Allgemeinen nur bedingt verwandt und verfolgt einen wesentlich

aktiveren Ansatz zur Erzielung von positiver Wirkung.

Die Mittelverwendung ist vor allem direkt nachvollziehbar.

Wir sehen Impactinvestments als eine Möglichkeit, einen

direkten Beitrag zu einer positiven sozialen, ökologischen und

ökonomischen Veränderung leisten zu können und somit auch

konkret Ziele der Agenda 2030 der Vereinten Nationen

zu verfolgen.

100 Euro Einlage teilen sich

wie dargestellt auf:

€22

€5

Wandel-/Hybridanleihen

€6

Aktien

N A C H H A LT I G E

€10

Cash, Geldmarkt

Anleihen

Tageswert

€10

K A P I T A L A N L A G E

€100

€4

Festgeld

Mikrofinanz

I M P A C T

€14

Themenfonds,

Private Real Estate Debt,

Social Private Equity

€9

Immobilien

€20

Anleihen

HtM

15


fair-finance – Fairnessbericht 2019

fair-finance Impactinvestments

Immobilien

Immobilien sind für 40 % des Energieverbrauchs und für

36 % der CO 2

-Emissionen innerhalb der EU verantwortlich.

Ein nachweislich nachhaltiges Investment in Immobilien

zeigt somit unmittelbar messbare Klimaverbesserungswerte.

Das stellen wir mit dem eigens entwickelten fair-finance

Ratingsystem für nachhaltige Immobilien sicher, welches mit

den Kategorien Standort, Energie, Ressourcen sowie Ethik &

Transparenz, Umweltkriterien ebenso wie soziale Aspekte umfasst

(mehr dazu auf Seite 52 – Nachhaltige Immobilien).

Mikrofinanz

fair-finance möchte Impulse für einen strukturellen Wandel

setzen und Geld als soziales Gestaltungsmittel verwenden.

Daher fließen rund 10 % des Gesamtvermögens in die

Assetklasse Mikrofinanz. Durch Mikrofinanzinvestments wird

insbesondere das erste Ziel der Agenda 2030 der Vereinten

Nationen verfolgt, welches lautet: „Bis 2030 sicherstellen,

dass alle Männer und Frauen, insbesondere die Armen und

Schwachen, die gleichen Rechte auf wirtschaftliche Ressourcen

sowie Zugang zu grundlegenden Diensten, Grundeigentum

und Verfügungsgewalt über Grund und Boden und

sonstigen Vermögensformen, Erbschaften, natürlichen Ressourcen,

geeigneten neuen Technologien und Finanzdienstleistungen

einschließlich Mikrofinanzierung haben.“

Das Konzept der Mikrokredite verfolgt die Idee der Hilfe zur

Selbsthilfe. Personen, die keinen oder einen sehr begrenzten

Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten haben, werden dadurch

in die Lage versetzt, sich eine eigene Lebensgrundlage

aufzubauen – ob in der Landwirtschaft oder der Viehhaltung,

im Kunsthandwerk, dem Handel mit Lebensmitteln oder

anderen Waren oder in Dienstleistungsbereichen wie Näherei

oder Straßenküchen.

Diese Klein- und Kleinstkredite schaffen Arbeitsplätze und

helfen mit, die Armut in diesen Regionen (vorwiegend in Südamerika,

Afrika und Asien) zu reduzieren.

Ein eigenes Mikrofinanz Dachzertifikat wurde von fair-finance

aufgesetzt, dessen Notierung an der Börse für 2020 geplant

ist. Das Zertifikat wird damit auch für Dritte (z.B. andere

Vorsorgekassen) investierbar, wodurch auch andere Anleger

einen Beitrag zum Erreichen des ersten Sustainable Development

Goals – Armut in all ihren Formen und überall beenden

– leisten können.

Ganz im Sinne unseres Nachhaltigkeitsansatzes ist unser

finanzielles Engagement in den Green for Growth Fund (GGF)

zu sehen, der Teil dieses Mikrofinanz Dachzertifikates ist.

Dieser Fonds investiert in Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs

und der CO 2

-Emissionen sowie zur Förderung

der Ressourceneffizienz – in Bereichen wie Wasser, Abfall

und Materialeinsatz. Im Jahr 2019 konnten jährliche Energieeinsparungen

des Fonds durch das Investitionsportfolio des

GGF im Ausmaß von 3.423.404 MWh realisiert werden. Die

jährlichen CO 2

-Einsparungen durch die vom GGF finanzierten

Maßnahmen beliefen sich 2019 auf 870.674 Tonnen, der Anteil

von fair-finance machte davon 12.256 Tonnen aus.

Themenfonds

Ganz im Sinne unseres Nachhaltigkeitsansatzes ist unser

finanzielles Engagement in den Green for Growth Fund (GGF)

zu sehen, der Teil dieses Mikrofinanz-Dachzertifikates ist.

Dieser Fonds investiert in Maßnahmen zur Senkung des

Energie verbrauchs und der CO 2

-Emissionen sowie zur Förderung

der Ressourceneffizienz – in Bereichen wie Wasser,

Abfall und Materialeinsatz.

Im Jahr 2019 konnten jährliche Energieeinsparungen des

Fonds durch das Investitionsportfolio des GGF im Ausmaß

von 3.423.404 MWh realisiert werden. Die jährlichen CO 2

-

Einsparungen durch die vom GGF finanzierten Maßnahmen

beliefen sich 2019 auf 870.674 Tonnen - der Anteil von

fair-finance machte 12.256 Tonnen aus.

Auch mit unseren Investments über den nachhaltigen Vermögensverwalter

Aquila Capital in erneuerbare Energien,

Wohnungsbau, Green Logistics, Infrastruktur und Forst- und

Landwirtschaft tragen wir zu CO 2

-Einsparungen aktiv bei.

2019 konnten wir Einsparungen im Ausmaß von 318 Tonnen

CO 2

realisieren und erhielten dafür das Klimazertifikat von

Klimainvest.

fair-finance investiert in den SUSI Energy Storage Fund als

ersten dedizierten Energiespeicher-Infrastrukturfonds mit

dem Ziel, mittels dezentraler Speicherkapazität die Brücke

zwischen volatilem erneuerbaren Stromangebot und der

Stromnachfrage zu schlagen. Der SUSI Energy Storage

Fund investiert OECD-weit in Projekte, die unterschiedliche

Speichertechnologien verwenden, wobei etwaige Technologierisiken

durch langfristige Herstellergarantien ausgelagert

werden.

16


WASSER – schafft ein harmonisches, soziales Miteinander

In einem historischen Schritt wurde bei der UN-Klimakonferenz

2015 (COP 21) in Paris das sogenannte Pariser Abkommen

geschlossen. Eine Verpflichtung, die Weltwirtschaft auf

klimafreundliche Weise zu verändern. Als Ziel wurde definiert,

die globale Erderwärmung auf deutlich unter 2°C, möglichst

unter 1,5°C zu begrenzen. Daher kommt gerade Wäldern eine

steigende Bedeutung für das Erreichen eines Gleichgewichtes

zwischen Treibhausgasemissionen und Kohlenstoffbindung

zu. Holz ist einer der wichtigsten nachwachsenden und zugleich

CO 2

-filternden Rohstoffe. Aus diesem Grund haben

wir uns für eine Investition in nachhaltige Forstwirtschaft

in Entwicklungsländern entschieden, wie sie der ARBARO

Fund vorsieht. Der Fonds investiert in nachhaltige Forstprojekte

in Lateinamerika, der Karibik und Afrika südlich der

Sahara in Länder, in denen die biophysikalischen Wachstumsbedingungen

für Wälder ideal sind. Aus Sicht von

fair-finance eine ideale Portfolio-Ergänzung.

Private Real Estate Debt

Die Vergabe von Immobiliendarlehen innerhalb der

fair-finance Gruppe erfolgt ausschließlich unter Einhaltung

der fair-finance-Mindeststandards für Nachhaltigkeit. Eine

über die Mindeststandards hinausgehende Nachhaltigkeitsleistung

wird mit einer entsprechenden Verminderung des

Darlehenszinssatzes honoriert. Sozusagen die innovative

Verknüpfung von Finanzdienstleistung und Nachhaltigkeit.

Derzeit werden rd. zehn Immobilienprojekte in einer Größenordnung

von EUR 40 Mio. mitfinanziert.

Als nachhaltiges Investment in die Zukunft unserer Gesellschaft

ist auch die Investition in den AviaRent Fond zu sehen,

der mit Pflegeimmobilien nahezu ohne Korrelation mit

anderen Immobiliensegmenten stabile Renditen ermöglicht.

Social Business

(in Vorbereitung)

Gemeinsam mit dem Senat der Wirtschaft hat fair-finance

Ende 2019 den SEF Social Entrepreneurship Venture Capital

Funds als Leuchtturmprojekt aus der Taufe gehoben, bei

dem wir in einem ersten Schritt EUR 5 Mio. an Beteiligungskapital

für Social Entrepreneure bereitstellen. In Zukunft

sollen auch Co-Investoren eingeladen werden, sich zu beteiligen.

Konkret wird der SEF jene Unternehmen mit Eigenkapital

unterstützen, die mithelfen, eine zukunftsfähige

Gesellschaft zu schaffen. Im Sinne eines Umdenkens weg

von reinen Renditeüberlegungen hin zu messbaren sozialen

und umweltgerechten Auswirkungen erscheint es wichtig,

Unternehmen zu identifizieren, die einen echten Mehrwert

schaffen. Dabei werden Geschäftsideen unterstützt, die

Lösungsansätze für gesellschaftliche Herausforderungen

wie Überalterung, Ungleichheit von Einkommen, Verknappung

der Ressourcen, das Steigen des Meeresspiegels,

Verlust von Biodiversität oder die Änderung der Arbeitswelten

haben. Diese Unternehmen sieht fair-finance als „Social

Business“, wobei social als gesellschaftlich übersetzt wird

und sowohl ökologische als auch soziale Aspekte umfasst.

17


fair-finance – Fairnessbericht 2019

Wertschöpfungskette

Die Wertschöpfungskette stellt unsere Kapital- und Wertschöpfungsströme nach dem IIRC Framework

dar: Finanzkapital, Produktionskapital, geistiges Kapital, Humankapital, Sozial- bzw. Netzwerkkapital

und natürliches Kapital von der Input- zur Outputseite. Sie zeigt, wie die Unternehmensressourcen in

unserem Geschäftsmodell eingesetzt und transformiert werden und dient als Grundlage für weitere

strategische Analysen.

Finanzkapital

Mobilitätsdienstleistungen

(öffentl. Verkehr, Flugreisen, Taxi, Lieferungen …)

Energie

(Strom, Wärme)

Bürogebäude

Fuhrpark

Einkauf

(Büromaterial, Büromöbel,

Lebensmittel …)

Wissen

Arbeitskraft Mitarbeitende

Soziale Beziehungen

Mitarbeitende

EigentümerInnen

Aufsichtsrat

Kundenbeirat

Umwelt & Standort

18


WASSER – schafft ein harmonisches, soziales Miteinander

Veranlagungsergebnis

Dritt-Investoren

Beratung & Service

Veranlagung

Vision & Leitbild

Governance & Ethik

Strategie

faire Finanzprodukte

faire Versicherungsprodukte

Nachhaltige

Immobilien

Finanzwissen

(Innovative Entwicklungen für die

Branche, Standards, Beispielprojekte,

Know-how-Transfer …)

Kundenzufriedenheit

Einkommen &

sinnstiftende Arbeit

fair-finance

Fonds

BeratungskundInnen

WohnungskäuferInnen

Sozialer Impact

Ökologischer Impact

19


fair-finance – Fairnessbericht 2019

Stakeholderdialog

Der regelmäßige Austausch mit unseren Anspruchsgruppen

ist uns sehr wichtig und ist geprägt von wechselseitigem Respekt,

Vertrauen und vor allem jener Transparenz, die für eine

gute und langfristige Zusammenarbeit in unseren Augen ganz

wesentlich ist. Gemeinsam wollen wir jenen gesellschaftlichen

Impact erzielen, der die Lebenschancen bestehender

und vor allem zukünftiger Generationen entscheidend verbessern

kann. Diesen Weg können wir nur mithilfe der unterschiedlichen

Stakeholder-Gruppen beschreiten, mit denen wir

in laufendem Kontakt stehen.

Beispielsweise binden wir unsere Kundinnen und Kunden

über das Gremium Kundenbeirat als Mitentscheidungs- und

Kontrollorgan in unsere Geschäftsgebarung mit ein – bis

hin zu einem Aufsichtsratsmandat, das aus der Sphäre des

Kundenbeirats besetzt wird. Auch mit unseren anderen Anspruchsgruppen

stehen wir in engem Kontakt und sehen den

jeweiligen Kodex als gemeinsames Commitment für eine faire

und nachhaltige Geschäftsbeziehung.

Unsere Engagementmaßnahmen setzen wir zum einen direkt

über unser eigenes Fondsmanagement als auch in Kooperation

mit dem Engagementnetzwerk Shareholders for Change um,

wo wir Unternehmen und deren Führungskräfte ansprechen,

um sie zur Verbesserung der Nachhaltigkeitsleistung bzw. zur

Beseitigung allfälliger Ausschlussgründe zu bewegen.

Nach innen bilden unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

den wesentlichsten Stakeholder-Block. Ihnen widmen

wir in diesem Bericht ein eigenes Kapitel (Seit 60). Welche

Themen für unsere Stakeholder von besonderer Wichtigkeit

sind, geht aus der Wesentlichkeitsanalyse hervor, für die

alle Interessensgruppen befragt wurden (Wesentlichkeitsanalyse

Seite 26).

Marktbegleiter-

Innen

Potenzielle Ge-

schäftspartner-

Innen

Gesellschaft

Engagement-

Netzwerk

ArbeitgeberInnen

Selbstständige

Mitarbeitende der

ArbeitgeberInnen

(AWB)

KundInnen

ImmobilienkäuferInnen

Mieter-

Innen

Investoren

Beratungsunternehmen

Geschäftspartner-

Innen

ProjektpartnerInnen

Lieferant-

Innen

Interessensvertretungen

Potenzielle

KundInnnen

FondsanbieterInnen

Eigentümer-

Innen

Betriebsrat

Ehemalige

Mitarbeitende

Intern

Familien der

Mitarbeitenden

Mitarbeitende

Bankprüfung

FMA

Zertifizierungsstellen

Aufsichtsrat

Kontrollstrukturen

Innenrevision

Kundenbeirat

Kapitalmarkt

Kapitalanlagegesellschaften

Banken

20


WASSER – schafft ein harmonisches, soziales Miteinander

Stakeholdergruppe

Art der Einbeziehung & Häufigkeit

Extern

Kundinnen und Kunden

ArbeitgeberInnen

Selbstständige

Mitarbeitende der ArbeitgeberInnen (AWB)

MieterInnen

ImmobilienkäuferInnen

Investoren

LieferantInnen & GeschäftspartnerInnen

LieferantInnen

ProjektpartnerInnen

Beratungsunternehmen

Kapitalmarkt

Fondsanbieter

Banken

Kapitalanlagegesellschaften

Gesellschaft

Engagement-Netzwerk

MarktbegleiterInnen

Interessensvertretungen

Potenzielle KundInnnen

Potenzielle GeschäftspartnerInnen

Kundenbeirat, Newsletter, quartalsweise

Kundenbeirat, Newsletter, quartalsweise

Über Betriebsrat, im Anlassfall

Anlassbezogen

Bei Veranstaltungen, Fachmessen, 4-6 x pro Jahr

E-Mail Kontakt, persönlich

Telefonischer und E-Mail-Kontakt, regelmäßig

Im Zuge der Projekte, sonst loser Kontakt

Im Anlassfall

Telefonisch, per E-Mail, persönlich, abhängig vom Geschäftsfall

Telefonisch, per E-Mail, persönlich

Telefonisch, per E-Mail, persönlich

Laufende E-Mail-Abstimmung, 2 Treffen pro Jahr

Plattformsitzungen, quartalsweise

Per E-Mail und telefonisch im Anlassfall

Aussendungen, Newsletter quartalsweise

Telefonisch, per E-Mail, persönlich

Intern

Mitarbeitende

Ehemalige Mitarbeitende

Familien der Mitarbeitenden

EigentümerInnen

Betriebsrat

E-Mails laufend, Jour fixes, Meetings

Loser telefonischer Kontakt

Anlassbezogen

E-Mail Aussendungen quartalsweise und im Anlassfall 2 Treffen pro Jahr

E-Mails, persönlich

Kontrollstrukturen

Aufsichtsrat

Kundenbeirat

Zertifizierungsstellen

FMA

Bankprüfung

Innenrevision

4 Sitzungen pro Jahr

Kundenbeiratssitzung 2x jährlich, schriftliche Unterlagen,

mündliche Informationen nach Bedarf

Persönlicher Kontakt zumindest 1 x pro Jahr, sonst E-Mail

Laufender E-Mail-Verkehr, Vor-Ort-Besuche, jährliches Managementgespräch

E-Mail und Vor-Ort für Jahresbericht

E-Mail und Vor-Ort für Jahresbericht

Auf unserer Webseite www.fair-finance.at stehen unseren Stakeholdern ausführliche Informationen zur Verfügung,

darunter auch unser integrierter Nachhaltigkeitsbericht (Fairnessbericht). Einzigartig ist die transparente

Offenlegung des monatlichen Veranlagungsportfolios, das für alle Interessierten online ersichtlich ist. Kundinnen

und Kunden können ihre Kontonachrichten über das Online-Portal abrufen und sich zum Newsletter anmelden.

21


fair-finance – Fairnessbericht 2019

Nur gemeinsam kommen

wir ans Ziel.


WASSER – schafft ein harmonisches, soziales Miteinander

Kundenbeirat

Unsere Kundinnen und Kunden stellen naturgemäß eine ganz

wesentliche Stakeholdergruppe dar. Für sie haben wir unser

nachhaltiges, faires, transparentes und mit einzigartigen Vorteilen

ausgestattetes Geschäftsmodell entwickelt.

Es ist uns daher auch ein ganz besonderes Anliegen, mit

dieser Gruppe in engem Kontakt und regem Austausch zu

bleiben. Aus diesem Grund haben wir seit Beginn unserer

Geschäfts tätigkeit einen eigenen fair-finance Kundenbeirat

installiert. Ein Gremium, das sich aus Vertreterinnen und Vertretern

der Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite zusammensetzt

und das über weit reichende Mitsprache- und Kontrollrechte

verfügt.

So kann der fair-finance Kundenbeirat etwa beratend in

Richtung des fair-finance Vorstandes agieren, kann Empfehlungen

aussprechen, die die allgemeine Geschäftsführung

oder die Handhabung von Veranlagungs- und Risikostrategie

betrifft. Der Beirats-Vorsitzende, der Priester und Sozial- und

Wirtschaftsethiker Dr. Markus Schlagnitweit, besitzt das

Gastrecht im Stakeholder majorisierenden Aufsichtsrat. So

können dort Tagesordnungspunkte eingebracht werden, die

Anliegen der Kundinnen und Kunden zur Sprache gebracht

und ihre Interessen vertreten werden.

Bereits sei t vier Jahren ist im Aufsichtsrat von fair-finance

auf Vorschlag des Kundenbeirats ein Mandat der

Interessens vertretung von Kundinnen und Kunden gewidmet.

Ausgeübt wird es derzeit von Frau Mag.a Christine Cernin,

Direktorin HR bei Swarovski. Gemeinsam mit dem fair-finance

Betriebsrat und den beiden vom Österreichischen Gewerkschaftsbund

entsandten Mitgliedern stellt sie sicher, dass die

getroffenen Entscheidungen mit den nachhaltigen und sozialverantwortlichen

Zielen auch tatsächlich übereinstimmen.

Mit dieser besonderen Konstellation im Aufsichtsrat wird die

Einzigartigkeit von fair-finance einmal mehr unterstrichen,

die als einzige Vorsorgekasse über eine Personenmehrheit in

diesem Kontrollgremium verfügt, die nicht der Eigentümerseite

zuzurechnen ist.

Der Kundenbeirat wacht vor allem über die bereits bei

Gründung aufgesetzte Nachhaltige Veranlagungsrichtlinie,

entwickelt diese ständig weiter und stellt sicher, dass alle

Investments den strengen Nachhaltigkeitsvorgaben entsprechen.

So wurden die Veranlagungskriterien etwa 2019 mit

den 17 Sustainable Development Goals der Agenda 2030 verknüpft.

Der Kriterienkatalog wurde in jüngerer Vergangenheit

um ein Ratingmodell für nachhaltige Immobilien erweitert

und umfasst auch eine Richtlinie für die Engagementpolicy

bei fair-finance.

Kunden

Belegschaft

ÖGB

Aktionäre

entsenden Betriebsräte

und Arbeitgebervertreter

Kundenbeirat

1

Vorschlagsrecht

1

2

entsendet 3

Aufsichtsrat

Gastrecht Vorsitzender

Tagesordnungspunkte

berät

kontrolliert

berichtet

Vorstand

berichtet

23


fair-finance – Fairnessbericht 2019

Sustainable Development Goals:

gemeinsam in eine nachhaltige Zukunft

Im September 2015 wurde die Agenda 2030

für Nachhaltige Entwicklung von der Generalversammlung

der Vereinten Nationen von

allen 193 Mitgliedstaaten verabschiedet und

mit ihr die 17 Ziele für Nachhaltige Entwicklung

(Sustainable Development Goals

„SDGs“), welche soziale, ökologische und

ökonomische Aspekte umfassen. Immer

unter der Maßgabe „leave no one behind“

sind sie ein global legitimiertes Rahmenwerk

für das in der Finanzwelt geläufige Konzept

ESG (Environment, Social, Governance).

Investorinnen und Investoren kommt beim Erreichen der

Ziele eine Schlüsselrolle zu. Dieser gesellschaftlichen Verantwortung

ist sich fair-finance bewusst und daher bestrebt,

durch nachhaltiges Handeln im Sinne der Agenda 2030 die

Lebenschancen heutiger und zukünftiger Generationen zu

bewahren und zu ihrer Verbesserung beizutragen.

Diese Veränderung zu Besseren, ausgedrückt durch die Theory

of Change, ist impliziter Bestandteil unseres Geschäftsmodells.

Ein gesellschaftliches oder ökologisches Problem

zu adressieren und einen Beitrag zu leisten, es zu lösen, ist

Teil unserer Vision, die Geld als Gestaltungsmittel für eine

bessere Zukunft sieht. fair-finance hat sich daher seit Aufnahme

der Geschäftstätigkeit zu einer hundertprozentig nachhaltigen

und wirkungsorientierten Kapitalanlage verpflichtet,

bei der die positive soziale und ökologische Veränderung im

Vordergrund steht. Mit der Einhaltung unserer nachhaltigen

Veranlagungsrichtlinie ist auch die Berücksichtigung der 17

Sustainable Development Goals grundsätzlich sichergestellt.

fair-finance als Stakeholder orientiertes Unternehmen

behandelt jene Themen priorisiert, die in der Wesentlichkeitsanalyse

(siehe Seite 26) als besonders wichtig erachtet

werden. Aus diesen Themen lassen sich SDGs ableiten, auf

die ein besonderer Fokus im unternehmerischen Handeln von

fair-finance gelegt wird.

24


Gesundes Wachstum

durch soziale Werte.

WASSER – schafft ein harmonisches, soziales Miteinander


fair-finance – Fairnessbericht 2019

Wesentlichkeitsanalyse

Zur Identifizierung der wesentlichsten Themen

in Bezug auf Nachhaltigkeit wurde 2018

eine sehr umfangreiche und breit angelegte

Stakeholderumfrage in Auftrag gegeben, zu

deren Beantwortung insgesamt rund 6.000

Personen eingeladen waren. Die wichtigsten

Ergebnisse, die sich aus den mehr als 600

retournierten Fragebögen durchaus repräsentativ

ableiten lassen, sind in der folgenden

Wesentlichkeitsmatrix zusammengefasst.

Daraus wird ersichtlich, welche Themen

einen besonderen Stellenwert für externe

Stakeholder einnehmen und welche als sehr

wichtig für fair-finance Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter erachtet werden.

Die zehn wesentlichsten Themen (farblich hinterlegt) wurden

mit den SDGs verbunden und mit der Unternehmensstrategie

abgestimmt. Dazu zählen Abfallreduktion und Recycling,

Zugang zu Bildung und deren Qualität, Klima & Energie (CO 2

-

Reduktion, Ausbau erneuerbare Energie, Energieeffizienz),

Naturschutz (Wasser, Boden, Wald, Biodiversität), Bildung

für Umweltschutz, Transparente Unternehmensführung,

gesunde Lebensmittel und fairer Handel, Arbeitsbedingungen

(Vereinbarkeit von Familie und Beruf, faire Arbeitsbedingungen,

Sicherheit, Gesundheit), nachhaltige Immobilien und

nachhaltige Mobilität.

Die Meinung unserer Anspruchsgruppen ist uns sehr wichtig,

daher räumen wir den Ergebnissen einen hohen Stellenwert

ein und berücksichtigen diese in sämtlichen Handlungsbereichen

des Unternehmens (siehe Kapitel FEUER).

1. Abfallreduktion und Recycling

2. Bildung

3. Klima & Energie

4. Naturschutz (Wasser & Land)

5. Bildung für Umweltschutz

6. Transparente Unternehmensführung

7. Gesunde Lebensmittel & Fair Trade

8. Arbeitsbedingungen

9. Nachhaltige Immobilien

10. Nachhaltige Mobilität

26


WASSER – schafft ein harmonisches, soziales Miteinander

Die zehn wesentlichsten Themen

wurden mit den SDGs verbunden.

Weitere wesentliche Themen

10

9,5

9

8,5

8

7,5

7

6,5

wichtig für externe Stakeholder sehr wichtig für externe Stakeholder

Impulse NH Branche

Demografie

Beitrag lokale Wirtschaft

Compliance

Aufnahme

aktueller

Trends

Sponsoring Kultur/Sport

Bildung

Abfall &

Naturschutz

Recycling

Klima & Energie

Umweltbildung

Transparente Unternehmensführung

Gesunde Lebensmittel

Arbeitsbedingungen

Nachhaltige Mobilität

Nachhaltige Immobilien

Armut

Unabhängigkeit

Innovation und Vorreiter

Performance

Zertifizierungen

Diversity &

Chancengleichheit

Marktanteil & Wachstum

Wirtschaftliche Innovation

Gewinn

Sicherheit

Image

6

wichtig für fair-finance

sehr wichtig für fair-finance

6 6,5 7 7,5 8 8,5 9 9,5 10

27



ERDE

Wie die Erde der Nährboden für die

Pflanzen ist, sind unsere Werte die

Basis für unseren Erfolg. Wir setzen

auf Beständigkeit, Zuverlässigkeit

und Transparenz als Fundament

für nachhaltiges Wachstum.


fair-finance – Fairnessbericht 2019

Transparente Strukturen

Firmenstruktur fair-finance Gruppe

Markus Zeilinger

(Gründer),

Erich Bernhard, Wolfgang Binder,

Helmut Eichert, Andreas Eichler,

Goodshares Beteiligungs- und

Beratungs GmbH (Martin Rohla),

Beteiligung

Media

Oekoinvest

(Max Deml)

Christian Gassauer-Fleissner, Günter Hörweg,

Manfred Huber, Werner Just,

Rainer Ladentrog, Viktor Popovic,

Johannes Puhr, Erich Schiff

10%

0,6%

79,4%

100%

10%

Asset

Management

100%

Holding

75%

Immobilien

59%

20%

faire Windkraft

Kooperation

oekostrom AG

100%

Vorsorgekasse

30


ERDE – bürgt für Verlässlichkeit und Seriosität

Starke Partnerinnen und Partner

GLS Bank – größte nachhaltige Bank Deutschlands

Wir wollen die Welt besser machen. Diesem Credo folgt die

erste sozial-ökologische Bank der Welt seit 45 Jahren. Geld

ist ein Mittel, Umwelt und Gesellschaft zu gestalten. Wenn

das gut gelingt, ist der ökonomische Gewinn eine Folge – aber

nicht der Zweck – des Handelns.

Der Mensch mit seinen Bedürfnissen steht im Mittelpunkt.

Deshalb werden Ernährung, erneuerbare Energien, Bildung

und Kultur, Wohnen, Soziales und Gesundheit finanziert sowie

die nachhaltige Wirtschaft unterstützt. Und es wird genau

geprüft, ob die die Kreditnehmenden die Nachhaltigkeitskriterien

erfüllen, die im Übrigen, ebenso, wie bei fair-finance mit

den UN Sustainable Development Goals verknüpft sind.

Faire Beteiligungen

KlimaGut Immobilien

Mit der Mehrheitsbeteiligung an dem in Berlin ansässigen

Unternehmen, das Immobilien nach ökologischen, sozialen

und wirtschaftlichen Kriterien entwickelt, wurde eine strategische

Partnerschaft begründet, um Immobilien aus den

Bereichen Wohnen, Arbeiten, Soziales und Kultur mit einem

starken Nachhaltigkeitsprofil zukünftig auch in Deutschland

zu entwickeln. KlimaGut bekennt sich als einer der ersten

Immobilienentwickler in seiner Satzung zum Klimaschutz.

Concordia Versicherungen

Die historischen Wurzeln dieser Gegenseitigkeitsversicherung

gründen in der Verantwortung dem Gemeinwohl gegenüber.

Bewährtes soll bewahrt und gleichzeitig nachhaltige

Zukunftsthemen und positive Veränderungen gefördert und

unterstützt werden.

Dem Prinzip der Nachhaltigkeit folgend werden wirtschaftliche

Anforderungen, Soziales und Umweltgesichtspunkte

gleichermaßen beachtet. Vor dem Hintergrund einer über

150-jährigen Tradition. Die Concordia oeco Lebensversicherungs-AG

als erste ökologische Lebensversicherung Deutschlands

seit 1997 ist so wie fair-finance Vorreiterin auf dem

Gebiet der nachhaltigen Kapitalanlage.

Die Versicherei – fair insurances

Gemeinsam mit dem operativen geschäftsführenden Gesellschafter

eines bestehenden Versicherungsmaklers hat

fair-finance rund 2.000 Kundinnen und Kunden sowie 6 Mitarbeitende

übernommen und Die Versicherei gegründet.

Ein weiteres nachhaltiges Standbein der fair-finance

Familie entsteht.

Media Ökoinvest

Max Deml ist ein Pionier der grünen Geldanlage und hat

schon 1990, als nachhaltiges Investieren in Österreich noch

ein Fremdwort war, das Handbuch „Grünes Geld“ geschrieben,

das er seither regelmäßig neu auflegt. Er gibt außerdem

alle zwei Wochen die Zeitschrift „Ökoinvest“ heraus und ist

wesentlicher Gründungspartner von fair-finance. Auch entwickelte

er 2003 den nx-25, einen Index aus 25 ökologisch

agierenden Unternehmen.

faire Windkraft

Gegenstand dieses Unternehmens, an dem sich fair-finance

mit 20 % beteiligt hat, ist der Erwerb, die Verwaltung und der

Betrieb von erneuerbaren Energieerzeugungsanlagen, sowie

der Vertrieb von erneuerbarer Energie. Diese Kooperation mit

oekostrom AG ist nach dem gemeinsam entwickelten Umweltzeichen-zertifizierten

Stromtarif fair-energy der nächste

logische Schritt in Richtung Nachhaltigkeit auch im Energiesektor.

31


fair-finance – Fairnessbericht 2019

Organe und Kontrollstrukturen

Über den Kundenbeirat als Vertretungs-Gremium sämtlicher

anspruchsberechtigter Personen werden die Kundinnen

und Kunden in die nachhaltige Vermögensveranlagung von

fair-finance miteinbezogen. Dort wird die nachhaltige Veranlagungsrichtlinie

ständig weiterentwickelt und mit den UN

Sustainable Development Goals verknüpft. Mitsprache und

Kontrolle fungieren als Transparenz- und Sicherheitsmerkmal.

Die Einhaltung der Richtlinie wurde 2019 quartalsweise

anhand einer Portfolio-Analyse durch die Münchner Rating

Agentur The Value Group überprüft.

Allfällige Verstöße werden analysiert und bereinigt.

Kontrolle und Sicherheit wird auch durch die Finanzmarktaufsicht

oder die Einlagensicherung gewährleistet.

Der Zertifizierungsprozess des Managementsystems (ISMS)

unseres Unternehmens nach der Norm ISO/IEC 27001 wurde

2019 gestartet.

Aufsichtsrat

Vorsitzender DI Mag. Dr. Helmut Eichert

und sechs weitere Mitglieder

sowie ein vom BMF (Bundesministerium für Finanzen)

bestellter Staatskommissär

(siehe Seite 81)

FMA

(Finanzmarktaufsicht)

Bank- und

Abschlussprüfung

KPMG Austria

GmbH

Vorstand

Mag. Markus Zeilinger,

Mag. (FH) Johannes Puhr

Kundenbeirat

Vorsitzender

Dr. Markus

Schlagnitweit

Innenrevision

Ernst & Young

Zertifizierungsstellen

Sicherungseinrichtung

Einlagensicherung

AUSTRIA Ges.m.b.H

32


ERDE – bürgt für Verlässlichkeit und Seriosität

Organisatorische Verankerung von Nachhaltigkeit

fair-finance versteht sich als Social Enterprise, das wirtschaftlichen

Erfolg, aber nicht Gewinnmaximierung mit gesellschaftlichem

Mehrwert und Impact verbindet. Fairness,

nachhaltige Wirkung und Transparenz zählen zu unseren

Basiswerten. Verantwortung für zukünftige Generationen

liegt sozusagen in unserer DNA. Daher verstehen wir uns

auch als Pionierin und Vorreiterin einer Nachhaltigkeit, die

nicht als „add-on“ auf unser Tagesgeschäft aufgesetzt wird,

sondern in allen Bereichen unseres Unternehmens umgesetzt

ist.

Aufsichtsrat

der fair-finance

Kundenbeirat

30 Mitglieder

Stakeholder

Vorstand

der fair-finance

Veranlagung

Personal

Kommunikation

Umsetzung

unternehmerische

Nachhaltigkeit

Recht und

Compliance

Unternehmensführung

Rechnungswesen

Kundenservice

Büroorganisation

Portfolioprüfung 2019

33


fair-finance – Fairnessbericht 2019

Beständige Entwicklung

Wirtschaftliche Entwicklung innerhalb der Branche

Im Jahr 2019 betrug das Gesamtvermögen der acht Betrieblichen

Vorsorgekassen zum 31.12. EUR 13,31 Mrd. (VJ: EUR

11,49 Mrd.).

Laut Statistik der Plattform der Betrieblichen Vorsorgekassen

wurden am 31.12.2019 für über 3,62 Millionen (VJ: 3,48 Mio.)

unselbständig und selbständig Erwerbstätige laufende Beitragszahlungen

zur „Abfertigung Neu“ geleistet.

Die laufenden Beitragszahlungen haben 2019 EUR 1,72 Milliarden

(VJ: EUR 1,61 Mrd.) und die Auszahlungen EUR 586,93

Millionen (VJ: EUR 526,44 Mio.) betragen.

Das Jahr 2019 war ein weiteres von starkem Wachstum

geprägtes Jahr für unsere Gesellschaft, die nach wie vor die

einzige Neugründung seit Einführung der Abfertigung Neu

im Jahr 2003 ist. So ist die Anzahl der Beitrittsverträge mit

Dienstgebenden auf 4.322 (VJ: 3.809) angestiegen, jene mit

Selbständigen auf 5.611 (VJ: 4.700).

Die Beitragszahlungen haben EUR 114,36 Millionen (VJ: EUR

107,02 Mio.) betragen. EUR 98,26 Millionen (VJ: EUR 88,10

Mio.) entfallen auf laufende Beiträge, EUR 15,92 Millionen

(VJ: EUR 18.23 Mio.) auf Übertragungen von anderen

BV-Kassen und EUR 0,18 Millionen (VJ: EUR 0,69 Mio.) auf

Übertragungen von Alt-Abfertigungsanwartschaften.

Die Anzahl der beitragsfreien Anspruchsberechtigten beträgt

zum Ultimo 217.171 (VJ: 182.651) und die Zahl der beitragspflichtigen

Anspruchsberechtigten 182.317 (VJ: 170.027).

EUR 27,35 Millionen (VJ: EUR 22.17 Mio.) wurden an Leistungen

ausbezahlt.

Das verwaltete Vermögen der Veranlagungsgemeinschaft ist

im Geschäftsjahr 2019 erneut um gut EUR 100 Mio. angewachsen

und beträgt zum Jahresende EUR 645,15 Millionen

(VJ: EUR 539,76 Mio.).

Der Marktanteil unserer Gesellschaft beträgt 5,70 %

(VJ: 5,49 %) anhand der laufenden Beitragszahlungen 2019.

Die sehr erfolgreiche Umsetzung der Vision von fair-finance,

nachhaltig, sozialverantwortlich, impact- und zukunftsorientiert

den Nutzen aller sinnstiftend mit dem Nutzen für das

Gemeinwohl zu verbinden, macht uns stolz und dankbar.

So danken wir allen Kundinnen und Kunden für das uns entgegengebrachte

Vertrauen und allen Mitarbeitenden für ihren

Einsatz und ihre hohe Identifikation mit fair-finance.

Performancevergleich

Durchschnitt seit Gründung fair-finance, p.a.

fair-finance: 3,80%

Marktschnitt: 2,38%

4

3,8

fair-finance: 2010 annualisierter Wert

Prozent p. a.

3

2

2,57

2,42 2,42 2,46

2,07 2,08 2,12

1,54

2,28

1

0

Allianz

APK

Bonus

Bonus VG2

BUAK

NÖVK

Valida

Valida VG2

VBV

Basierend auf den Performancezahlen der Veranlagungsgemeinschaften aller Vorsorgekassen – nicht kapitalgewichtet.

34


ERDE – bürgt für Verlässlichkeit und Seriosität

Performance seit Beginn in %

45

40

35

30

Performance

25

20

15

10

5

0

-5

30.06.2010

31.12.2010

30.06.2011

31.12.2011

30.06.2012

Prozent p. a.

31.12.2012

30.06.2013

31.12.2013

30.06.2014

31.12.2014

30.06.2015

31.12.2015

30.06.2016

31.12.2016

30.06.2017

31.12.2017

30.06.2018

31.12.2018

30.06.2019

31.12.2019

fair-finance alle Vorsorgekassen Trend fair-finance Trend alle Vorsorgekassen

Jahresergebnis

Das Ergebnis vor Steuern konnte im Geschäftsjahr 2019 auf

EUR 1.565.834,63 (VJ: TEUR 1.366) gesteigert werden.

Dem verbesserten Ergebnis folgend konnte auch die Erfolgsbeteiligung

gegenüber dem Vorjahr wieder angehoben

werden und beträgt EUR 164.776,91 (VJ: TEUR 121). Diese

Selbstverpflichtung einer Erfolgsbeteiligung zu Gunsten

unserer Kundinnen und Kunden ist eine Besonderheit des

partnerschaftlichen Geschäftsmodells von fair-finance.

Die Rücklage für die Kapitalgarantie wurde um

EUR 644.980,15 (VJ: TEUR 539) erhöht und beträgt

EUR 2.476.577,47 (VJ: TEUR 1.887). Jene für Zinsgarantieleistungen

beträgt EUR 2.306.285,05 (VJ: TEUR 2.309).

Das Eigenkapital der Gesellschaft beträgt zum Ultimo

EUR 7,41 Millionen (VJ: EUR 8,20 Mio.).

Den Jahresabschluss 2019 finden Sie ab Seite 84.

35


fair-finance – Fairnessbericht 2019

Ausblick 2020

Das Veranlagungsjahr 2020 hat zwar gut begonnen, steckt

aber zum Berichtszeitpunkt in einer sehr großen Krise. Die

Aktienmärkte sind in Folge der Auswirkungen der Corona-

Pandemie massiv eingebrochen. Auch Anleihen zeigen eine

negative Performance. Die ytd-Performance der Veranlagungsgemeinschaft

zum Berichtszeitpunkt ist negativ. Die Aktienquote

wurde durch Verkauf und Derivative stark reduziert

und auch im Anleihesegment wurden Sicherungsmaßnahmen

ergriffen.

Eine rasche Erholung scheint nicht in Aussicht. In Anbetracht

unseres stringenten Risikomanagementprozesses und des

aktuell abgesicherten Portfoliostatus`, der breiten Diversifikation

der Assets und dem hohen Anteil von nicht-korrelierenden

Assetklassen mit weitgehend gesicherten positiven

Erträgen, wie HtM (Held to Maturity), Immobilien oder auch

Mikrofinanz erwarten wir eine Verbesserung der Performance

bis zum Jahresende. Eine positive Jahresperformance der

Veranlagungsgemeinschaft für 2020 erscheint zum Zeitpunkt

der Berichtslegung nicht erwartbar.

Mit einem Mindestzinsgarantiesatz von 0,5 % für 2020 bietet

unsere Gesellschaft für Kundinnen und Kunden eine in der

Branche einzigartige Sicherheit, die durch entsprechende

Rückstellungen und eine zweckgewidmete Kapitalrücklage

auch abgesichert ist. Vor diesem Hintergrund erwarten wir

eine weitere Bestätigung unseres Geschäftsmodells und

weiteres Wachstum durch Neukunden.

Dem Wesen einer Betrieblichen Vorsorgekasse entsprechend,

das durch eine bilanzielle Trennung des treuhändigen Vermögens

der Veranlagungsgemeinschaft vom operativen Geschäftsbetrieb

gekennzeichnet ist, erwarten wir für 2020 ein

positives Betriebsergebnis, wovon die Anwartschaftsberechtigten

unabhängig von der Veranlagungsperformance über die

Erfolgsbeteiligung profitieren werden.

Zinsgarantie - Auszahlungen

45

40

2016:

2.955 Fälle

2017:

740 Fälle

2018:

103 Fälle

2019:

218 Fälle

35

30

25

Performance

2013:

53 Fälle

2015:

56 Fälle

20

15

10

5

Summe der jährlichen Garantiezusagen

15,75%

0

-5

15,75

2010

13,50

2011

11,25

2012

Wert Zinsgarantie 2020 in %

9,00

2013

6,75

2014

5,00

2015

3,25

2016

2,00

2017

1,25

2018

0,50

2019

Performance fair-finance

Mindestzinsgarantie je Beitragsjahr

Ertragsuntergrenze

Auszahlungen mit Zinsgarantie

36


Mit Beständigkeit an den

Idealen festhalten.

ERDE – bürgt für Verlässlichkeit und Seriosität


fair-finance – Fairnessbericht 2019

Veranlagungs- und Risikomanagement

Die Veranlagungsstrategie von fair-finance ist darauf ausgerichtet,

den bestmöglichen Ertrag zu erzielen, wobei die

kombinierte Anlage in verschiedene Assetklassen die Einhaltung

einer Ertragsuntergrenze sicherstellt. Anhand von

Ausschlusskriterien und des Best-in-Class-Ansatzes werden

die sozialen, ökologischen und Governance-Ziele (ESG) auf

Basis der Vorgaben des Kundenbeirats umgesetzt. Relative

Risiken sollen ebenso ausgeschlossen werden wie spekulative

Erwartungen.

Die Auswahl der Investments erfolgt sortenrein je Anlageklasse,

wobei zwischen Core-Investments in fair-finance

Mandatefonds, Investments in Satelliten-Fonds und Direktinvestments

in Einzeltitel unterschieden wird.

Core-Investments im Veranlagungsportfolio von fair-finance

sind die Fonds fair-finance equity global fund, fair-finance

bond, fair-finance bond opportunities und der fair-finance real

estate sustainable Fonds, welche als Publikumsfonds auch

für private Investoren erwerbbar sind.

Während sich der fair-finance bond opportunities aus anderen

Investmentfonds zusammensetzt, sind der fair-finance equity

global fund, und der fair-finance bond Fonds in Segmente geteilt.

Diese Segmente werden von erwiesenermaßen erfolgreichen

Managementgesellschaften verwaltet, die sich an die

Vorgaben von fair-finance insbesondere hinsichtlich Nachhaltigkeit

halten müssen. Diese Vorgehensweise ermöglicht eine

gute taktische und risikotechnische Steuerung und ist günstig

hinsichtlich Gebühren. Grundsätzlich dominiert ein aktiver

Managementstil – auch aufgrund der vom Kundenbeirat vorgegebenen

Nachhaltigkeitskriterien.

fair-finance steuert das Kapitalmarktrisiko vor allem durch

taktische Veränderung der Veranlagungsstruktur. Durch die

Verschiebung von Vermögensteilen aus volatilen, stärker

risikobehafteten Anlageklassen in vergleichsweise sichere,

risikoarme Klassen kann das Anlagerisiko situationsbedingt

reduziert werden. Die Herleitung, Festlegung und Verifizierung

mittels Stresstests wird in der Veranlagungs-/ Risikostrategie

festgelegt und dokumentiert. Zahlreiche Publikationen

und Fondsmanagementanalysen beweisen, dass der

Werttreiber der Performance nicht das Management der

einzelnen Assetklassen, sondern die Asset Allokation (Gewichtung

der einzelnen Assetklassen im gesamten Portfolio)

und deren aktive Steuerung ist.

Gemäß den gesetzlichen Vorschriften und den Spezifikationen

des Modells Abfertigung Neu sind die Gestaltungsmöglichkeiten

eingeschränkt, so dass alle Vorsorgekassen aufgrund

identer Bestimmungsfaktoren eine ähnliche Asset Allokation

aufweisen.

Die Asset Allokation des Gesamtmarktes der Vorsorgekassen

wird von der Österreichischen Kontrollbank quartalsweise

ermittelt und allen Kassen als Benchmark zur Verfügung

gestellt. Gravierende und vor allem negative Abweichungen

gegenüber der Marktperformance sind somit kaum zu erwarten.

Basierend auf den vorgegebenen Bandbreiten besteht

jedoch die Möglichkeit, vorhandene Chancen zu nutzen und

eine Outperformance zu erzielen (die Bandbreiten sind in

der Veranlagungs-/Risikostrategie geregelt). In Jahren mit

besonderen Situationen auf den Kapitalmärkten, wie dies

2018 und – wenn auch mit anderen Vorzeichen – 2019 der

Fall war, kann es zu einer stärkeren Abweichung zur Marktperformance

kommen, da die fair-finance Vorsorgekasse

zunehmend auf marktneutrale Investments setzt, welche

eine sehr geringe Volatilität haben und somit laufend positive

Erträge liefern.

Die risiko-/ertragsoptimale Ausgestaltung der taktischen

Asset Allokation ist eine Kernkompetenz von fair-finance.

Entscheidungen beruhen dabei nicht auf Konzern- oder

Teameinschätzungen, sondern vor allem auf Konsensusdaten

externer Dienstleistungsunternehmen. Die Titelselektion

erfolgt hingegen durch auf die jeweilige Assetklasse

spezialisiertes Fondsmanagement. Eine weitere Kernkompetenz

von fair-finance ist die Auswahl und Kontrolle des

Managements. Investitionsentscheidungen bei HtM-Anleihen,

Darlehen und in besonderen Fällen auch Anleihen oder

Aktien werden im Rahmen der Vorgaben getroffen. Generell

sind die Unabhängigkeit von fair-finance, die schlanken

Strukturen, der vergleichsweise hohe Mittelzufluss, die

selbstauferlegte Transparenz und Kontrolle sowie die

privat wirtschaftliche Organisation als Vorteile gegenüber

den Marktbegleitern zu sehen.

Zur Einhaltung der Risikobudgets für jede Assetklasse und

für das Gesamtportfolio dient das von fair-finance entwickelte

Ampelsystem, das bei Erreichen bestimmter Schwellwerte

vorab definierte Maßnahmen auslöst. In diesem Sinne verfolgt

fair-finance einen „Absolut Return Ansatz“, um in jedem

Jahr einen positiven Ertrag zu erwirtschaften. Automatisierte

Verfahren sind nicht vorgesehen. Gemäß der Klasseneinteilung

der Österreichischen Kontrollbank verfolgt fair-finance

eine defensive/risikoarme Veranlagungsstrategie.

Besondere Bedeutung kommt dabei dem im Jahr 2019

adaptierten Risikomanagementmodell mit nachziehenden

Risikobudgets je Assetklasse (Portfolio-Insurance) zu.

Bei entsprechender Performance werden je Assetklasse

getrennt die Schwellwerte als Auslöser für risikosichernde

Maßnahmen angehoben. Eine unterjährig erreichte Performance

kann somit bis zum Jahresende nicht mehr vollständig

verloren gehen.

38


ERDE – bürgt für Verlässlichkeit und Seriosität

Entwicklung 2019

Mit 3,87% Jahresperformance konnte fair-finance nach dem

allgemein unerfreulichen Jahr 2018 für 2019 ein deutlich

positives und auch über dem langjährigen Durchschnitt

liegendes Veranlagungsergebnis erzielen. 2019 war eines

jener seltenen Jahre, in dem sich sowohl Aktien als auch

Anleihen ungeachtet der niedrigen Zinsen außerordentlich

positiv entwickelt haben und alle anderen Assetklassen wie

Immobilien oder Mikrofinanz und vor allem die „Absolut-

Return“ - orientierten Klassen wie Geldmarkt, Darlehen und

die aufgrund der Widmung bis zur Endfälligkeit zu haltenden

HTM-Investmentgradeanleihen (Held to Maturity) deutlich

hinter sich ließen. Dementsprechend lag die im Vergleich

zu fair-finance deutlich geringer diversifizierte Marktperformance

mit 5,74 % auch über unserem Wert.

Die Asset Allokation der fair-finance Vorsorgekasse weist

eine hohe Diversifikation der gesamten Vermögensveranlagung

auf. Der Fokus liegt dabei auf einer geringen Korrelation

und der geringen Volatilität der einzelnen Assetklassen.

Etwa 50 % des Portfolios zeichnen sich durch eine hohe

Wahrscheinlichkeit eines positiven Renditebeitrags aus

und dies unabhängig von den dominierenden Aktien- und

Anleihe kursen. Besonders erfreulich ist, dass gerade diese

nicht-korrelierenden Investments in der Regel auch sehr

impactstark sind, also eine hohe Nachhaltigkeitsleistung

generieren.

Dazu zählen insbesondere 10 % Mikrofinanz, 10 % nachhaltige

Immobilien, 20 % Anleihen „HtM“ (Held to Maturity), 10 %

Alternative Themen (Pflegeimmobilien, nachhaltige Energie,

Aufforstung) und auch Private Real Estate Debt (Immobiliendarlehen).

Der Unterschied unserer Jahresperformance 2019 im

Vergleich zum Gesamtmarkt ergibt sich konkret aus folgenden

Gründen:

Geringere Aktien Allokation:

Aktien haben sich 2019 hervorragend entwickelt. Der amerikanische

S&P stieg um 28,9 %, der europäische Stoxx 50 um

24,8 % und der Technologieindex Nasdaq kletterte gar um

35,24 % nach oben.

Unsere Ziel Asset Allokation sah für 2019 aufgrund des

negativen Jahresergebnisses 2018, welches durch stark

volatile Aktienkurse gegen Jahresende verursacht wurde,

eine Aktien-Gewichtung von 6 % vor. Diese vergleichsweise

geringe Gewichtung wurde aufgrund positiver Marktentwicklung

zwar auf über 9,5 % erhöht, blieb aber deutlich

hinter dem Marktdurchschnitt mit rd. 14 % Aktienquote. Da

der Aktienmarkt im vergangenen Jahr rund 30 % Wachstum

verzeichnen konnte, haben wir aufgrund unserer Untergewichtung

zum Markt in dieser Assetklasse über das gesamte

Portfolio 1,18 % verloren.

Geringe Anleihen Allokation:

Auch die Assetklasse der Anleihen zum Tageswert der

fair-finance Vorsorgekasse entwickelte sich 2019 mit rund

7 % Performance unerwartet und untypisch positiv. Tageswert-Anleihen

gewichteten wir durchschnittlich mit 33,5 %

inkl. Wandel- und Hybridanleihen, die als Subassetklasse

geführt werden – der Markt liegt jedoch mit knapp 50 %

signifikant höher. Die hohe Marktgewichtung dieser Assetklasse

ist aus unserer Sicht zwar unverständlich, zumal der

durchschnittliche Portfoliokupon nur 1,80 % p.a. beträgt,

war aber für die Wettbewerber zumindest in 2019 sehr

vorteilhaft. Durch unsere Untergewichtung verloren wir in

dieser Assetklasse rund 1,16 % gegenüber dem gesamten

Vorsorgekassenmarkt.

Höhere Gewichtung von nicht-korrelierenden

Assetklassen

Aus den nicht-korrelierenden Assetklassen, die bei

fair-finance mit 50 % deutlich höher gewichtet waren, als

im Marktdurchschnitt (24,97 %) konnten wir rund 0,51% der

Performancedifferenz aufholen. Die Performance dieser

Assetklassen ist stark unterschiedlich. Wesentliche Performancebeiträge

kamen aus dem HTM-Anleihebereich, der

mit rund 3 % p.a. fixer Rendite zur Stabilisierung der Performance

auf hohem Niveau beiträgt. Eine ähnliche Performance

konnte mit Immobilien erzielt werden. Mit Mikrofinanzinvestments,

einer Assetklasse, die andere Anbieter

nicht abbilden, wurden immerhin oder im Vergleich nur

1,69 % verdient. Die in der Assetklasse Sonstige zusammengefassten

Themenfonds und Immobiliendarlehen haben gemeinsam

2,10 % erwirtschaftet. Zusammengefasst liegt die

Performance sämtlicher nicht-korrelierender Assetklassen

2019 mit 1,30 % somit deutlich unter der Performance von

Aktien und Anleihen.

Nicht gemessen werden konnte der indirekte Einfluss der

Nachhaltigkeit der Vermögensveranlagung auf die Differenz

zur Marktperformance. Wobei es bei Aktien- und Anleiheinvestments

mittlerweile branchenüblich ist, dass Emittenten

nicht gegen definierte Ausschlusskriterien verstoßen. Durch

die strenge Handhabung von fair-finance sind vermutlich

mehr Geschäftstätigkeiten und -praktiken wie zum Beispiel

aggressive Steuervermeidung ausgeschlossen. Und auch

die konsequente Anwendung des Best-In-Class-Modells,

welches nach der ethischen Selektion das investierbare

Universum bei Wertpapieren anhand eines ESG-Scores auf

39


fair-finance – Fairnessbericht 2019

die besten 50 % der möglichen Titel reduziert, unterscheidet

sich nicht dem Grunde nach, sondern vermutlich nur hinsichtlich

der Konsequenz, Tiefe und Nachvollziehbarkeit von

den Konzepten der Marktbegleiter. Die vergleichsweise hohe

Gewichtung der nicht-korrelierenden Assetklassen ist aber zu

einem guten Teil auch der Impactorientierung dieser Investments

geschuldet.

Das Asset Management der fair-finance Vorsorgekasse hat

die starke Entwicklung der Finanzmärkte das gesamte Jahr

über verfolgt und im Zuge des aktiven Managementansatzes

gegen Ende des Jahres eine Übergewichtung von Aktien und

Anleihen gegenüber der Ziel-Allokation vorgenommen. Dies

zeigt sich auch deutlich in der Performanceentwicklung des

vierten Quartals 2019: Während der Markt im vierten Quartal

eine Performance von 0,77 % erreicht hat, konnten wir noch

mit einem Performancezuwachs von 0,85 % den Gap zum

Marktdurchschnitt verkleinern.

Als treuhändische Verwalterin für Kundenvermögen sehen

wir uns verpflichtet, langfristig stabile Erträge mit geringen

Schwankungen zu erzielen. Aus diesem Grund haben wir bereits

in den vergangenen Jahren eine Asset Allokation aufgebaut,

die diesen Anforderungen gerecht wird. Auswirkungen

auf die Performance aufgrund extremer Marktentwicklungen

(Ausreißer) werden somit ausgeglichen. Wesentlich ist, dass

durch das streng regel-basierte Risikomanagement vor allem

negative Performancezahlen vermieden werden können. Dies

zeigte unter anderem auch die Entwicklung des Jahres 2018,

in dem wir mit -0,68 % das beste Ergebnis der Branche erzielen

konnten.

Der Erfolg und die hohe Qualität der Veranlagungs- und

Risikostrategie werden in der Volatilität des Portfolios, als

wohl gebräuchlichste und aussagekräftigste Risikokennzahl,

sichtbar. Mit 1,39 % weist unsere Vorsorgekasse im 3-Jahresvergleich

die geringste Volatilität der Branche auf und belegt

auch im 5-Jahresvergleich den hervorragenden 2. Rang.

Um einen Ausblick zu geben, gehen wir davon aus, dass vor

allem bei Anleihen die Übertreibung 2019 verbunden mit

negativen Kurz- und Langfristzinsen nicht von Dauer sein kann.

Bei Beruhigung des Anleihenmarkts und steigendem oder

sogar bei stabil niedrigem Zinsniveau werden die Gewinner im

Jahr 2019 unweigerlich zu Verlierern der Folgejahre. Eine Realisierung

des Kursgewinnes ist aufgrund der regulatorischen

Anforderung und fehlender Alternativen nahezu unmöglich.

Auch im Bereich der Aktien bleiben wir lieber vorsichtig und

lassen uns nicht von der breiten Euphorie anstecken.

In der Langfristbetrachtung sehen wir unsere strategische

Ausrichtung mit der starken Gewichtung von nicht-korrelierenden

und impactstarken Assetklassen für die am besten

geeignete Form, das Kundenvermögen zu verwalten.

In 2019 leisteten die zu Tageskursen bewerteten Anleihen

den absolut größten Performancebeitrag. Den relativ größten

Performancebeitrag leisteten Aktien. Beide Assetklassen waren

2019 im Marktdurchschnitt höher gewichtet als bei fair-finance,

wo diversifizierter in nicht-korrelierende Assetklassen,

wie nachhaltige Immobilien oder alternative Themen (Pflegeimmobilien,

nachhaltige Energie, Aufforstung), Mikrofinanz

und auch Private Real Estate Debt (Immobiliendarlehen) –

zusammengefasst unter Sonstige – investiert wurde.

Performancebeiträge der Assetklassen

100 %

10 %

Aktien

100 %

10 %

75 %

7,5 %

75 %

7,5 %

Anleihen zu

Tageskursen

50 %

5 %

50 %

5 %

Immobilien

25 %

2,5 %

Darlehen

Anleihen HtM

Sonstige

25 %

2,5 %

Asset Allokation

fair-finance

Performancebeiträge

fair-finance

Asset Allokation

Markt

Performancebeiträge

Markt

Asset Allokation laut OeKB; Performancebeitrag Markt auf Basis der fair-finance bzw. Benchmark simuliert.

40


ERDE – bürgt für Verlässlichkeit und Seriosität

Faire Veranlagung

Nachhaltige Veranlagungsstrategie

Hinsichtlich der Emittentenselektion wird ein strenger SRI-

Ansatz (Social Responsible Investment) verfolgt. Anhand von

Ausschlusskriterien und des Best-in-Class-Ansatzes werden

die sozialen, ökologischen und Governance-Ziele auf Basis

der Vorgaben des Kundenbeirats umgesetzt, der als Kontrollgremium

die nachhaltige Veranlagungsrichtlinie maßgeblich

mitbestimmt.

2019 wurden in der Richtlinie alle 17 UN Sustainable Development

Goals adressiert und transparent offengelegt.

Dabei wurden sämtliche Kriterien den jeweiligen SDGs zugeordnet.

So ermöglichen ein interner und externer Blickwinkel

die bestmögliche Berücksichtigung unseres Nachhaltigkeitsanspruchs.

Weiters wurde die Richtlinie um die Ausschlusskriterien

Aggressive Steuervermeidung bei Unternehmen und

Pressefreiheit bei Ländern erweitert. Neu hinzugekommen

ist im Bereich der Darlehensvergabe für Immobilienprojekte,

dass eine über die Mindeststandards hinausgehende Nachhaltigkeitsleistung

mit einer entsprechenden Verminderung

des Darlehenszinssatzes honoriert wird (s.a. Ausschlusskriterien

auf Seite 48).

fair-finance ist bestrebt, als Vorreiterin und Pionierin in Bezug

auf Nachhaltigkeit innovative Wege zu gehen, was bereits von

dritter Seite mit der Auszeichnung als innovativste Vorsorgekasse

2019 (Börsianer) honoriert wurde.

fair-finance hat die wichtigsten Faktoren bei der Geldanlage –

Rendite, Risiko und Liquidität (Magisches Dreieck der Kapitalanlage)

um Nachhaltigkeit als vierte Dimension erweitert:

Das magische Dreieck der Geldanlage – um

eine Dimension erweitert

Klassischer Investor

Assetklassen, Stile, Themen,

Branchen, Länder, Währungen,

Finanzkennzahlen

Liquidität

Portfolio A

Auch spricht der Kundenbeirat Empfehlungen hinsichtlich der

strategischen Asset Allokation aus und kontrolliert durch ein

Aufsichtsratsmandat die Einhaltung der Vorgaben. Der Fokus

in der Kapitalanlage liegt auf impactstarken Investments, in

einer breiten Diversifikation, im hohen Detaillierungsgrad und

den festgelegten Kriterien, die – auf das gesamte Portfolio

angewendet – quartalsweise einer externen Nachhaltigkeitsprüfung

unterzogen werden.

Zur Bewertung der Nachhaltigkeitsleistung insbesondere des

Social Impacts, gelangt ein eigens von fair-finance entwickeltes

Mikrofinanz-Scoring zur Anwendung.

Das Veranlagungsportfolio, zusammengefasst im fair-finance

Masterfonds, ist mit dem Umweltzeichen zertifiziert.

Rendite

ESG-Investor

Assetklassen, Stile, Themen,

Branchen, Länder, Währungen,

Finanzkennzahlen,

ESG-Kriterien

Rendite

Liquidität

ESG

Portfolio A

Risiko

Risiko

Knapp 40 % der Assets sind sogenannte Impactinvestments.

Nachhaltige Immobilien (klima:aktiv Mindeststandard und

Umweltzeichen), Mikrofinanz, Themenfonds und nachhaltiges

Private Debt (Abschläge bei Zinsen abhängig von Nachhaltigkeitsleistung)

und Private Equity (SEF Social Entrepreneurship

Venture Capital Funds) werden als Assetklassen

kontinuierlich ausgebaut. Einzelne Fonds und Titel (Green for

Growth, Alternativ-Energiefonds, etc.) kompensieren CO 2

und

helfen, den CO 2

-Fußabdruck zu reduzieren.

Nachhaltiger Investor

Assetklassen, Stile, Themen,

Branchen, Länder, Währungen,

Finanzkennzahlen,

ESG-Kriterien, Impact

Nachhaltigkeit

Portfolio A

Liquidität

Rendite

Risiko

41


fair-finance – Fairnessbericht 2019

CO 2

-Fußabdruck des Anlageportfolios

Das im Jahr 2017 gestartete Projekt zur Messung und in

Folge zur Verbesserung des CO 2

- Fußabdrucks des Anlageportfolios

konnte im Jahr 2019 abgeschlossen werden.

Seit Jahresbeginn 2019 wird nun der CO 2

- Fußabdruck des

Aktien- und Anleiheteils des Anlageportfolios gemessen.

Die Weiterentwicklung dieses zentralen Themenkomplexes

erfolgt nun im Rahmen der laufenden Prozesse.

dem World Business Council for Sustainable Development

herausgegeben wurde. Grundsätze des GHG Protocols sind

Relevanz, Vollständigkeit, Konsistenz und Genauigkeit. Die

Accounting-Vorgaben legen mehrstufige Prozesse zugrunde,

die einerseits technische Fragen, wie etwa jene zur Messung

und Quantifizierung der CO 2

-Äquivalente abdecken. Andererseits

aber auch die Frage beinhalten, welche Emissionen anderer

Organisationen wie beispielsweise Zulieferer, Tochterund

Mutterunternehmen noch erfasst werden müssen.

t CO 2

e/1 Mio. Euro investiert

300

250

200

150

100

50

CO 2

-Fußabdruck des Aktien- und Anleihenportfolios

236,6

1. Quartal

(Schätzwert)

190,4

2. Quartal

128,4

3. Quartal

107,9

4. Quartal

Nachdem unsere Suche nach Standards kein Ergebnis brachte

und auch die Angebote von Datenprovidern und Beratern

nicht unseren Ansprüchen genügten, haben wir im Jahr

2017 eine wissenschaftliche Studie „Analyse der Messung

von CO 2

-Emissionen in Investmentportfolios“ bei Herrn Prof.

Dr. Klaus Röder von der Uni Regensburg in Kooperation mit

der Researchagentur The Value Group (TVG) in München in

Auftrag gegeben. Nach Abwägung der Vor- und Nachteile der

unterschiedlichen Methoden wie dem Carbon Accounting,

Green und Brown Metrics, sogenannten Klimascores oder

Risikobewertungen wie zum Beispiel dem Carbon Value at

Risk wurden verschiedene Modellberechnungen durchgeführt.

Gemeinsam mit dem Kundenbeirat von fair-finance fiel

2018 die Entscheidung zugunsten des Carbon Accountings,

bzw. Carbon Footprintings, bei dem die direkten und indirekten

Treibhausgasemissionen eines Unternehmens quantifiziert

werden. Um nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen, ist

es wichtig die von fair-finance angewandte Methode genauer

zu erläutern:

Die Datenaufbereitung richtet sich nach dem Greenhouse Gas

Protocol (GHG), welches vom World Resources Institute und

Insbesondere erscheint die Unterscheidung zwischen direkten

und indirekten Emissionen maßgeblich. Dabei werden

drei Emissions-Kategorien (Scopes) definiert, wobei derzeit

nur die Messung direkter (Scope 1) und indirekter Emissionen

(Scope 2) aus dem Verbrauch von Sekundärenergieträgern

wie Strom oder Wärme erfolgt. Die Daten aus Scope

3 werden aufgrund der schlechten Datenlage noch nicht

herangezogen. Dazu gehört der CO 2

-Ausstoß der vor- und

nachgelagerten Wertschöpfungskette, also die Emissionen

der Produktion von Gütern und Dienstleistungen bei Zulieferern

sowie Emissionen, die durch die hergestellten Produkte

selbst während ihrer voraussichtlichen Lebenszeit verursacht

werden Die Einbeziehung von Scope 3 Emissionen wird als

Ziel angestrebt, sodass fair-finance im Zuge der Engagementmaßnahmen

die Emittenten dazu anhält, ihre Emissionen

gemäß Scope 1, Scope 2 und 3 zu messen und zu veröffentlichen.

Fakt ist auch, dass ein erheblicher Teil der Emittenten

die CO 2

-Emissionen nicht bekanntgibt und somit Schätzverfahren

zur Anwendung kommen müssen. Zum 31.12.2019

beträgt das bewertete Aktien- und Anleiheportfolio rund 45 %

des Gesamtportfolios von fair-finance, davon sind 27 % der

Werte geschätzt. Eine laufende Verbesserung der Datenlage

wird auch von unserem Researchpartner The Value Group

vorangetrieben.

Ähnlich bedeutend wie der absolute Wert der Emissionen ist

deren Bezugsgröße. Das Beispiel eines Toyota Land Cruiser,

der für die gleiche Strecke etwa die zweieinhalbfache Menge

an CO 2

freisetzt, wie ein Smart FourFour, zeigt, dass die gerne

verwendete Bezugsgröße des Umsatzes nicht immer tauglich

ist. Denn da der Toyota fünfmal so viel kostet wie der Smart,

würde er bei einer Normierung nach Umsatz besser abschneiden

als der Smart. fair-finance hat sich daher für die Methode

Carbon Intensity entschieden, bei der die Emissionen auf die

Marktkapitalisierung auf das Eigen- und Fremdkapital (Enterprise

Value) bezogen werden. Diese Vorgehensweise erschien

auch notwendig, da im Portfolio von fair-finance Anleihen,

die aus Emittentensicht Fremdkapital darstellen, gegenüber

Aktien überwiegen. Dieser Hinweis ist wichtig, da viele Veröffentlichungen

eines CO 2

-Fußabdrucks die Emissionen auf

42


ERDE – bürgt für Verlässlichkeit und Seriosität

das Eigenkapital des Emittenten gewichten, womit Anleihen

einen CO 2

-Fußabdruck von Null haben. Erfreulicherweise wird

die Carbon Intensity Methode nun auch in der Taxonomieverordnung

der EU als Kennzahl herangezogen.

Entsprechend der beschriebenen Methode weist unser Aktien-

und Anleiheportfolio per 31.12.2019 einen CO 2

-Fußabdruck

von 107,9 t CO 2

e pro investierter Million Euro aus.

Sehr erfreulich ist die deutliche CO 2

-Reduktion im Laufe

des Jahres. Es wäre falsch, diesen sehr positiven Effekt nur

eigenen Maßnahmen und Entscheidungen zuzuschreiben. Da

fair-finance schon seit vielen Jahren eine sehr selektive Titelauswahl

betreibt bzw. dem Fondsmanagement als Vorgabe

gibt, beruht die Verbesserung vor allem auf einer Änderung

der Branchenallokation durch konsequente Umsetzung des

Ausschlusskriteriums „Kohle“ und zu einem Teil auch auf Verbesserungen

der Emittenten selbst.

2019 standen nur für einzelne Veranlagungen des Nicht-Aktien-

und Nicht-Anleiheteils des Portfolios die CO 2

-Werte zur

Verfügung. Diese Daten beziehen sich auf besonders kohlenstoffarme

bzw. CO 2

-kompensierende Themenfonds aus

den Assetklassen Mikrofinanz und Alternative Investments,

wie etwa den SUSI Alternativenergiefonds, den Arbaro

Wald- bzw. Aufforstungsfonds, den Fonds Aquila Capital für

Wasserkraft oder den Green for Growth Fonds zur Förderung

nachhaltiger Klein- und Mittelbetriebe in Europaperipherieländern.

Mit den fair-finance Anteilen an den genannten Impact-Investments,

welche rund 3,2 % des Gesamtportfolios

von fair-finance betragen, konnten im Jahr 2019 insgesamt

17.908 Tonnen CO 2

e eingespart werden.

Entwicklung messbarer CO 2

-Emissionen in t

Tonnen CO 2

60.000

50.000

40.000

30.000

20.000

10.000

50.101

43.635

38.320

31.279

Wesentliche Assetklassen

wie Immobilien, aber auch

Mikrofinanz, Darlehen, Private

Debt und auch Cash und Festgeld

konnten 2019 mangels

einer festgelegten Methode

und mangels entsprechender

Daten noch nicht in die CO 2

-

Messung einbezogen werden.

Daran arbeiten wir ebenso

wie an einer weiteren Verbesserung

unseres CO 2

-Fußabdrucks.

-10.000

-17.590 -17.590 -17.908 -17.908

-20.000

-30.000

1. Quartal

(Schätzwert)

2. Quartal 3. Quartal 4. Quartal

CO 2

-Fußabdruck des Aktien- und Anleihenportfolios

CO 2

kompensierende Investments (t)

43


fair-finance – Fairnessbericht 2019

Mindestzinsgarantie im Detail

Ein Herzstück des Geschäftsmodells von fair-finance ist die

in der Branche einzigartige Zinsgarantie. Unsere Zinsgarantie

geht deutlich über das gesetzlich erforderliche Mindestmaß

der Kapitalgarantie hinaus, federt Schwankungen des

Kapitalmarktes ab und wirkt dadurch risikomindernd für die

Anspruchsberechtigten. Die gesetzlich geforderte Rücklagenbildung

von fair-finance sichert dabei die Ansprüche ab, deren

Erfüllung somit weder mit erhöhten Verwaltungsgebühren,

noch mit einer reduzierten Renditeerwartung einhergeht.

Die Inanspruchnahme der Garantie geht ausschließlich zu

Lasten des Unternehmensgewinns.

Mit 0,5 % für 2019 konnte die Mindestzinsgarantie auch für

2020 unverändert beibehalten werden.

Entwicklung Zinsgarantie

2,5

2,0

Zinsen in % p. a.

1,5

1,0

0,5

0

-0,5

2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019

2020

Unsere Zinsgarantie lag 2019 bei 0,5 % und bleibt dort auch 2020. Der Rechnungszins für Lebensversicherungen

liegt ebenfalls bei 0,5 %, der 12-Monats-Euribor bei -0,25 %, Prognose 2020 bei -0,3.

Zinsgarantie

Rechnungszins

Lebensversicherungen

12-Monats-Euribor Erwartung

Zinsentwicklung

44


ERDE – bürgt für Verlässlichkeit und Seriosität

Als zuverlässiger Partner

zu seinem Wort stehen.


fair-finance – Fairnessbericht 2019

Engagement

fair-finance versteht Engagement als konkreten Dialog mit

Emittenten von Wertpapieren bzw. dem Management von

Unternehmen, mit dem Ziel, bei der Unternehmensführung

die Berücksichtigung von sozialen, ethischen und ökologischen

Kriterien einzufordern. Sowohl im direkten Kontakt mit

Unternehmen als auch in Gesprächen und darüber hinaus in

konkreten Engagement-Maßnahmen mit anderen Organisationen

und Entscheidungsträgern aus Wirtschaft und Politik.

Für uns ist der Grundsatz der Nachhaltigkeit als verbindliche

Vorgabe an das Asset Management definiert. Investmentprodukte

müssen den Positiv- und Negativkriterien laut der Nachhaltigen

Veranlagungsrichtlinie von fair-finance entsprechen

und sollen Träger des Österreichischen Umweltzeichens bzw.

demnach zertifizierbar sein. Die Nachhaltige Veranlagungsrichtlinie

als Selektionsfilter für das Investmentuniversum stellt

den ersten Schritt im Veranlagungsprozess dar. 2016 wurde

die Nachhaltige Veranlagungsrichtlinie mit dem Kundenbeirat

um eine eigene Engagement-Policy erweitert. Bei Verstößen

hinsichtlich Ausschlusskriterien und schlechter Nachhaltigkeitsleistung,

die quartalsweise durch die Rating-Agentur The

Value Group festgestellt werden, ist je nach Investitionsart

(Eigen- oder Fremdfonds) der Divestmentprozess einzuleiten

und/oder das Fondmanagement zu einer Stellungnahme und

zur Verbesserung des Portfolios aufgefordert und eingeladen,

über die Umsetzung etwaiger Maßnahmen zu berichten. Bei

einem Divestment wird für den Fall einer späteren Verbesserung

ein Re-Investment in Aussicht gestellt.

Der Kundenbeirat von fair-finance legt im Regelfall jährlich

einen Engagementschwerpunkt fest. Schwerpunkte können

Themen bzw. bestimmte Nachhaltigkeitskriterien wie beispielsweise

ausbeuterische Kinderarbeit oder Kohle sein.

Entsprechend dem festgelegten Schwerpunkt definierte

Unternehmen werden schriftlich kontaktiert und aufgefordert,

Maßnahmen zur Verbesserung der Nachhaltigkeitsleistung

bzw. zur Beseitigung allfälliger Ausschlussgründe

zu setzen und eingeladen, über die Umsetzung dieser

Maßnahmen zu berichten. Ein verstärktes Investment wird

bei Verbesserung der Nachhaltigkeitsleistung oder ein erstmaliges

Investment bei erfolgreicher Beseitigung des oder

der Ausschlussgründe in Aussicht gestellt. Zudem können

die Mitglieder des Kundenbeirats von fair-finance eingeladen

werden, sich an den Engagementaktivitäten zu beteiligen

oder selbst Engagementaktivitäten zu setzen.

Werden Missstände oder Konflikte bzgl. ökologischer, ethischer

und sozialer Werte durch Dritte, also Organisationen

wie CRIC (Corporate Responsibility Interface Center) oder

einer anderen Plattform für nachhaltiges Investieren, wie

beispielsweise dem europaweit tätigen Engagement-Netzwerk

Shareholders for Change (SfC) aufgezeigt, dessen

Gründungsmitglied fair-finance ist (Dezember 2017), so

werden Maßnahmen zu deren Beseitigung von fair-finance

unterstützt. Die Unterstützung reicht vom gemeinsamen

Verfassen sogenannter „Engagement-Letter“, dem abgestimmten

Vorgehen bei Hauptversammlungen von Unternehmen,

die gegen ein definiertes Engagement-Thema

verstoßen, bis hin zur Veröffentlichung der aufgezeigten

Missstände. Ebenso werden Engagement-Aktivitäten und

Engagement-Dialoge in eigenen Reports veröffentlicht, um

das Unternehmen, das Land oder die Institution zum Einlenken

und zur Verbesserung der Nachhaltigkeitssituation

zu bringen.

Beispielhaft sind an dieser Stelle die beiden Engagement

Reports 2018 und 2019 genannt (https://www.shareholdersforchange.eu/engagement-report/)

sowie die beiden Berichte

zu den Themen „Rare Metal Supply Chain“ über potenzielle

ESG-Risiken im Zusammenhang mit der Gewinnung und Nutzung

von Edelmetallen und „Mangelnde Steuertransparenz

von europäischen Telekomunternehmen“, die das Engagement-Netzwerk

Shareholders for Change veröffentlicht hat.

Die Berichte und auch die Engagement-Maßnahmen werden

in den beiden jährlichen Treffen des Netzwerkes vorgestellt.

Beim Wintertreffen 2019, das zeitgleich mit der UN Klimakonferenz

COP 25 in Madrid stattfand, wurden Engagement-Aktivitäten

gegenüber 74 europäischen Unternehmen im Detail

vorgestellt, wobei der Fokus klar auf Klimafragen gerichtet

war. Unternehmen wurden aufgefordert, sich stärker für die

Reduktion ihrer Emissionen zu engagieren und ihre Klimastrategien

transparenter zu gestalten.

Eine Entwicklung, der auch fair-finance immer stärker Rechnung

trägt. So werden nachhaltige Immobilien ( klima:aktiv

Mindeststandard und Umweltzeichen), Mikrofinanz, Themenfonds

und nachhaltiges Private Debt (Abschläge bei Zinsen

abhängig von Nachhaltigkeitsleistung) sowie Private Equity

(SEF Social Entrepreneurship Fonds) als Assetklassen

kontinuierlich ausgebaut. Einzelne Fonds und Titel (Green for

Growth, Alternativ-Energiefonds, etc.) kompensieren CO 2

und

helfen den CO 2

-Fußabdruck zu reduzieren.

Mehr zu unserem ökologischen und sozialen Engagement

finden Sie ab Seite 72.

46


ERDE – bürgt für Verlässlichkeit und Seriosität

Quelle: Engagementreport 2019 Shareholders for Change (SfC)

47


fair-finance – Fairnessbericht 2019

Ausschlusskriterien

Das nachhaltige Anlagekonzept basiert auf einem mehrstufigen

Prozess: Der erste Filter sind die definierten Ausschlusskriterien.

Mit ihrer Hilfe werden alle Unternehmen aussortiert,

die den fair-finance Werten widersprechen, so zum Beispiel

Rüstungsunternehmen. Der zweite Filter ist ein Best-in-Class-

Ansatz, durch den die nachhaltigsten Unternehmen jeder

Branche gereiht werden, gemessen an ihren ESG-Scores.

Zudem ist Engagement ein wesentlicher Bestandteil unserer

Strategie, wodurch wir über unsere Investitionstätigkeit

hinausgehend eine positive Veränderung einzelner Emittenten

und des Kapitalmarktes im Allgemeinen erzielen wollen. Als

Auszug unserer Nachhaltigen Veranlagungsrichtlinie sind im

Folgenden die Ausschlusskriterien inklusive der jeweils zugeordneten

Sustainable Development Goals (SDGs) angeführt.

Ausschlusskriterien bei der Auswahl von Investments

Kriterium Ausgeschlossen werden SDGs

Unternehmen

Alkohol

Produktion/Handel hochprozentiger alkoholischer Getränke ab 5 % Umsatzanteil

Arbeitsrechte

Atomenergie

Ausbeuterische

Kinderarbeit

Bilanzfälschung

Massive Verletzung eines der grundlegenden Prinzipien der ILO Declaration on Fundamental Principles and

Rights at Work (Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit, Zwangsarbeit, Kinderarbeit, Diskriminierung), sowie

systematische Umgehung von Mindeststandards (z.B. Sicherheit & Gesundheit, Bezahlung, Arbeitszeit)

Errichtung bzw. Produktion von Grundkomponenten von Kernkraftwerken, Gewinnung von Uran, Produktion

von Atomstrom. Nicht „dual use-Produkte“

Ausbeuterische Kinderarbeit entsprechend der Definition von UNICEF oder ILO durch das Unternehmen oder

Zulieferer/Subunternehmer

Erwiesene Bilanzfälschung sowie Beihilfe zur Bilanzfälschung

Biozide Produktion von Bioziden, die laut WHO „extremely or highly hazardous“ sind

Verbrauchende

Embryonenforschung

Glücksspiel

Grüne

Gentechnik

Nachweislich verbrauchende Forschung am menschlichen Embryo bzw. embryonalen Stammzellen bzw.

Spezialisierung auf diese Technologie wahrscheinlich

Glücksspiel ab 5% Umsatzanteil, nicht Lotterien/Gewinnspielbetreiber

Vornahme gentechnischer Veränderungen am Erbgut und Produktion entsprechenden Saatguts oder Tiere.

Sowie Verwender und Händler ab 5% Umsatzanteil

Kohle Kohleproduzenten und Energieerzeuger ab 5% Umsatzanteil

Kontroverse Rohstoffgewinnungsmethoden

Korruption

Menschenrechte

Pornografie

Steuervermeidung

Tabak

Tierversuche

Kontroverses

Umweltverhalten

Waffen, Rüstung

Förderung von Erdgas- und Erdölvorkommen mittels Hydraulic Fracturing (hydraulisches Aufbrechen, kurz

„Fracking“) bzw. mittels Öl-/Teersand ab 5% Umsatzanteil, sowie Zulieferer (Technologie-Produzenten), deren

Technologie ausschließlich für Fracking eingesetzt wird

Annahme oder Forderung von Bestechungsgeldern oder entsprechenden geldwerten Vorteilen sowie

Bestechung oder Bestechungsversuchen Dritter

Massive Verletzung von internationalen Normen, wie z.B. UN Universal Declaration of Human Rights,

durch das Unternehmen oder Zulieferer/Subunternehmer

Produktion von verunglimpfenden, erniedrigenden Darstellungen von Individuen bzw. von sexuellen Handlungen.

Ferner der Handel ab 5% Umsatzanteil

Unternehmen, deren Steuerquote der letzten 5 Jahre <10 % sowie im vergangenen Jahr <10 % betrug.

Produktion von allen Arten von Tabakprodukten, ferner Handel ab 5% Umsatzanteil. Nicht Produktion und

Handel von Bestandteilen und Zubehör

Tests von Konsumgütern (z.B. Kosmetika, Waschmittel) mit lebenden Tieren, die den Tieren Schaden bzw. Leid

zuzufügen, sofern nicht gesetzlich vorgeschrieben

Massive Missachtung von Umweltgesetzen oder ökologischen Mindeststandards durch das Unternehmen oder

Zulieferer/Subunternehmer. Insbesondere Errichter, Betreiber und Finanzierungsgesellschaften von kontroversen

Projekten

Produktion/Handel geächteter Waffen nach Römischen Statut des Internationalen Strafgerichtshofes sowie

sonstigen Rüstungsgütern. Nicht “dual use – Produkte“

Mikrofinanzinvestitionen

Fondsstruktur Fonds ohne nachvollziehbare/transparente Geschäftsgebarung mit unangemessen hoher Vergebührung oder

die in irgendeiner Weise ein gesellschaftlich schädliches oder zumindest bedenkliches Verhalten zeigen

48


ERDE – bürgt für Verlässlichkeit und Seriosität

Ausschlusskriterien bei der Auswahl von Investments (Fortsetzung)

Kriterium Ausgeschlossen werden SDGs

Länder

Arbeitsrechte

Atomenergie

Ausbeuterische

Kinderarbeit

Geldwäsche

Klimaschutz

Konflikte , Kriege

Korruption

Menschenrechte

Massive Verletzung eines der grundlegenden Prinzipien der ILO Declaration on Fundamental Principles and

Rights at Work (Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit, Zwangsarbeit, Kinderarbeit, Diskriminierung), sowie

systematische Umgehung von Mindeststandards (z.B. Sicherheit & Gesundheit, Bezahlung, Arbeitszeit)

Errichtung bzw. Produktion von Grundkomponenten von Kernkraftwerken, Gewinnung von Uran, Produktion

von Atomstrom. Nicht „dual use - Produkte“

Ausbeuterische Kinderarbeit entsprechend der Definition von UNICEF oder ILO durch das Unternehmen oder

Zulieferer/Subunternehmer

Keine ausreichenden Standards gegen Geldwäsche laut FATF (Financial Action Task Force on Money Laundring)

Übereinkommen von Paris ist nicht ratifiziert

Land befindet sich im „Krieg“ oder „eingeschränkten Krieg“ (Definition gem. HIIK und SIPRI)

Wert des Corruption Perception Index von Transparency International <60; für HtM-Widmungen <70. Ausgenommen

Länder mit Indexwert mind. 50, sofern sich Indexwert über 3 Jahren in Summe verbessert hat

Massive Verletzung von international anerkannten Normen, wie z.B. der UN Universal Declaration of Human

Rights bleibt unbestraft

Pressefreiheit Freedom of the Press Index von Reporters without Borders Indexwert > 35 oder Freedom House Index Wert unter 2

Religionsfreiheit Religiöse Freiheit wird deutlich eingeschränkt (gem. US Department of State)

Rüstungsbudget

Todesstrafe

Totalitäre

Regimes

Unterdrückung

Immobilien

Asbest

Bauausführung,

Luftdichtigkeit,

Raumqualität

Bauökologie

Bleirohre

Energieeffizienz Sanierung

Erfassung der

Energieverbräuche

Klimaschädliche

Substanzen

Sommertauglichkeit

Wirtschaftlichkeitsberechnung

Holzschutzmittel

in Innenräumen

Infrastruktur im

Nahbereich

Kontaminierung

Erdreich

Lärmbelastung

Mieterschaft

Rüstungsbudget > 2,5 % des BIP

Verhängung oder Ausübung der Todesstrafe zulässig

Freiheitsstatus von Freedom House schlechter als mit Wert 1 (Bestnote) bewertet

Laut Freedom House als „nicht frei“ eingestuft

Die Sanierung bzw. Entsorgung von asbesthaltigen Materialien ist nicht oder nur mit unvertretbar hohem Aufwand

durchführbar

Die Mindestanforderungen lt. klima:aktiv-Basiskriterien 2014 werden nicht erfüllt (betrifft Neubauobjekte und

umfassend sanierte Objekte). Die Mindestanforderungen lt. klima:aktiv-Basiskriterien 2014 werden nicht erfüllt

(betrifft nur Neubauobjekte)

Ein Indexwert OI3BGF >200 der vorhandenen oder geplanten Baukonstruktion des Gesamtgebäudes anhand des

Ökoindex 3, welcher das Treibhauspotential, das Versauerungspotential und den Bedarf an nicht erneuerbaren

energetischen Ressourcen darstellt

Die Sanierung bzw. Entsorgung von asbesthaltigen Materialien ist nicht oder nur mit unvertretbar hohem Aufwand

durchführbar

Die Mindestanforderungen lt. klima:aktiv-Basiskriterien 2014 werden nicht erfüllt.

(betrifft Neubauobjekte und umfassend sanierte Objekte)

Die Sanierung bzw. Entsorgung bei Nachweis von Holzschutzmitteln in Innenräumen ist nicht

oder nur mit unvertretbar hohem Aufwand durchführbar

Keine bzw. weniger als 2 Einrichtungen für den Bedarf des täglichen Lebens im Nahbereich (< 1.000 m)

vorhanden

Die Sanierung bzw. Entsorgung bei Kontaminierungen im Erdreich ist nicht oder nur mit unvertretbar hohem

Aufwand durchführbar

Der Lärm-Immissionspegel am Standort ist >25 dB über den Immissions-Planungsrichtwerten

lt. ÖNORM S 5021 (betrifft nur Neubauobjekte)

Anteil Mieterträge des Gesamtgebäudes von Unternehmen oder Institutionen, die gemäß den Negativkriterien

ausgeschlossen sind, liegt über 10% und Laufzeit ist länger als 5 Jahre. fair-finance wird keine Mietverträge mit

Unternehmen oder Institutionen schließen oder verlängern, die gemäß Negativkriterien ausgeschlossen sind

und nicht gesetzlichen Anforderungen entsprechen.

49


fair-finance – Fairnessbericht 2019

Portfolio

Gerade im Bereich der Kapitalanlage ist Transparenz als

eines jener Merkmale, die fair-finance auszeichnen, ganz wesentlich.

Transparenz schafft Vertrauen, vermittelt Offenheit,

Klarheit und macht getroffene Aussagen überprüfbar. Dazu

steht fair-finance und veröffentlicht das Veranlagungsportfolio

monatlich aktuell auf der Homepage www.fair-finance.at.

Da das Veranlagungsportfolio, zusammengefasst im

fair-finance Masterfonds, mit dem Österreichischen Umweltzeichen

zertifiziert ist, zeigen wir in der detaillierten

Port foliozusammensetzung die Auszeichnungen, Siegel

und Zertifikate, über welche die einzelnen Assetklassen

verfügen.

Detaillierte Zusammensetzung des Portfolios zum 31.12.2019

WP-Kennnummer Fonds / Titel Zertifikate Anteil in %

Aktienfonds 9,52

AT0000A1EZU5 fair-finance equity global Umweltzeichen 5,93

AT0000A1PKR9 Raiffeisen Nachhaltigkeit-Momentum Umweltzeichen, FNG 3,12

LU2008796273 JSS Sustainable Equity - Global Thematic 0,48

Themenanleihenfonds 12,17

AT0000A1Z6M6 fair-finance bond opportunities Umweltzeichen

Anleihenfonds 21,70

AT0000A0Z7X2 fair-finance bond Umweltzeichen 19,80

LU1818617620 Macquarie Sustainable Emerging Markets 1,12

AT0000A1X8S1 Metis Bond Euro Corporate ESG Umweltzeichen 0,78

Immobilien 9,97

MT7000017968 fair-finance real estate sustainable fund Umweltzeichen

Mikrofinanz 9,01

XS1963832982

Microfinance Funds Certificates due 2039 - AIV28

Alternative Investmentfonds 13,77

LU0969407690 AviaRent - CareVision III 3,05

XS1725782681 LGT Crown European Private Debt II 0,85

XS1725782681 Sustainable Multi-Asset Notes - AGV41 9,08

LU0955882120 AC Balanced Real Return S.A. SICAV 0,79

HtM-Anleihen (Held to Maturity) 17,75

Staatsanleihen 6,71

Pfandbriefe 0,18

Kreditinstitute 2,01

Unternehmen 8,85

Festgeld 0,78

Raiffeisenbank Gunskirchen eGen

Cash 5,33

Hypo Vorarlberg Bank AG

Raiffeisenbank Gunskirchen eGen

Gesamt 100,00

Das Veranlagungsportfolio wird monatlich aktuell auf der Homepage www.fair-finance.at veröffentlicht.

50


fair-finance – Fairnessbericht 2019

fair-finance – Fairnessbericht 2019

Verbindliches Handeln

schafft Vertrauen.


Nachhaltige Immobilien

Immobilienbestand fair-finance

Sozialer und ökologischer Impact stehen bei fair-finance

im Vordergrund. Dieser Leitgedanke zieht sich auch durch

alle Immobilien-Investments, beginnend mit der Auswahl

und der Errichtung von Gebäuden. Dabei geht der Nachhaltigkeitsblickwinkel

weit über die bisher im Fokus stehende

Energieeffizienz hinaus.

So spielen Umweltkriterien und soziale Aspekte gerade im

Immobiliensektor eine immer größere Rolle. Fragen nach der

Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz und der Nähe zu

Einrichtungen des täglichen Bedarfs sind ebenso zu stellen

wie die Frage, ob der Verzicht auf das Auto einfach realisierbar

ist. Kriterien, wie der Standort, inklusive Ladestationen

für E-Mobilität, genügend Abstellplätze für Kinderwägen,

Fahrräder und Gehhilfen, ein barrierefreier Zugang zu den

Wohnungen sowie eine ausreichend dimensionierte allgemeine

Grünfläche gewinnen ebenso an Bedeutung wie die

Möglichkeit, Müll wesentlich differenzierter zu trennen, um

Recycling- und Verwertungsraten entsprechend zu erhöhen.

Länger anhaltende Hitzewellen bringen über Regenwasserzisternen

bewässerte Fassadenbegrünungen für die Verbesserung

des Mikroklimas ins Spiel.

Der fair-finance Immobilienfonds fair-finance real estate

sustainable fund ist nach den strengen Kriterien des Österreichischen

Umweltzeichens (UZ49) ausgezeichnet und wird

einer regelmäßigen Re-Zertifizierung unterzogen.

Das Immobilienvermögen des fair-finance Vorsorgekassen-

Portfolios beträgt mit Stichtag 31.12.2019 rund EUR 65 Mio.

(Vorjahr EUR 38 Mio.). Insgesamt umfasst der Fonds zehn

Wohnobjekte, wobei sich sechs Wohnhäuser in Wien befinden,

je eines in Wiener Neustadt, Eisenstadt und Krems

sowie ein Wohnobjekt in Potsdam - Deutschland.

Das Nachhaltigkeits-Gesamtrating des Immobilienfonds

erreicht mit 3,3 auf der zehn-stufigen Ratingskala (siehe

Grafik Seite 54) die Gesamtnote Gut.

Nachhaltigkeit ist also wesentlich mehr als nur Energieeffizienz.

Derzeit bestehende Zertifizierungssysteme für Gebäude

zielen jedoch fast ausschließlich darauf ab. Zusätzlich

konzentrieren sie sich auf großvolumige Neubauobjekte und

kaum auf Bestandsgebäude, die sich aus Klimasicht positiv

auswirken, unter anderem aufgrund keiner zusätzlichen

Bodenversiegelung und dem deutlich geringeren Rohstoffverbrauch

bei Baumaterialien.

fair-finance hat daher zur Selektion der geeigneten Objekte

ein eigenes Nachhaltigkeits-Ratingmodell entwickelt ,

welches die vier Hauptkriterien Standort, Energie, Ressourcen

& Baustoffe, Ethik & Transparenz mit 22 Subkriterien

umfasst und vergleichsweise einfach und kostengünstig

auch auf Bestandsobjekte anwendbar ist. Vergleichbar

den Ausschlusskriterien in der Kapitalanlage, erfüllen alle

fair-finance Objekte die von Experten vorgeschlagenen und

vom Kundenbeirat beschlossenen Mindeststandards und

-ratings in den oben angeführten vier Hauptkategorien.

Dieses Ratingmodell entspricht dem klima:aktiv-Standard,

der Voraussetzung für die Vergabe des Österreichischen

Umweltzeichens ist.

Das fair-finance Rating für nachhaltige Immobilien ist auf der

fair-finance Webseite unter www.fair-finance.at abrufbar.

52


ERDE – bürgt für Verlässlichkeit und Seriosität

Beispiel eines unserer nachhaltigen Immobilienratings

fair-finance Nachhaltigkeitsreport am Beispiel der denkmalgeschützten Immobilie

Margarethenstraße 1, 3500 Krems an der Donau.

Der Nachhaltigkeitsreport hält in anschaulicher Weise den aktuellen Gebäudestatus fest und zeigt Verbesserungspotentiale

bzw. -maßnahmen auf. Eine regelmäßige Re-Evaluierung ist verpflichtend. An einer Weiterentwicklung

des Rating-Systems wird laufend gearbeitet, wie die 2019 durchgeführte Adaptierung des Ratings für Einfamilienhäuser

zeigt.

53


Behlertstraße

Potsdam

Baujahr: 2010

Nachhaltigkeitsrating

(Sehr gut)

2,5

Margarethenstraße 1

Krems

Gebaut im 16 Jhd.

Generalsanierung 2015

Nachhaltigkeitsrating 2,9

(Sehr gut)

Die derzeit noch einzige Immobilie in Deutschland bietet sozialen

Wohnraum auf 1.150m 2 für betreutes Wohnen. Bei der Errichtung

wurde besonders auf die Barrierefreiheit und kleine Wohneinheiten

– abgestimmt auf die Bedürfnisse älterer Menschen – geachtet.

So können sowohl Reinigungs- als auch Essensservicedienste des

benachbarten Altersheimes genutzt werden.

fair-finance Ratingskala für

nachhaltige Immobilien

1

2

3

exzellent

sehr gut

gut

Lenneisgasse 5

Wien

Fertigstellung: 2020

Nachhaltigkeitsrating 3,4

(Gut)

Das Rating bezieht sich auf den Planungsstand

4

5

6

7

8

9

10

leicht überdurchschnittlich

durchschnittlich

leicht unterdurchschnittlich

mäßig

schlecht

sehr schlecht

katastrophal oder Ausschluss

Mit dem frühzeitigen Erwerb des

Grundstückes konnte fair-finance

die eigenen Vorstellungen hinsichtlich

leistbarem und nachhaltigem

Wohnen umsetzen. Das Gebäude

zeichnet sich durch besonders gute

Raumluftqualität, einen hervorragenden

Heizwärmebedarf Wert

von 26,8 kWh/m 2 a und gezielten

Energieeffizienzmaßnahmen aus.

Illustration nicht maßstabgetreu

Draschestraße 10

Wien

Bestandsgebäude

Nachhaltigkeitsrating 3,3

(Gut)

Hauptplatz 18

Wiener Neustadt

Bestandsgebäude

Nachhaltigkeitsrating 3,9

(Gut)


Antonigasse 86

Wien

Baujahr: 2007

Nachhaltigkeitsrating 3,2

(Gut)

Michtnergasse 6

Wien

Neubau in Planung

Nachhaltigkeitsrating 3,1

(Gut)

Das Rating bezieht sich auf den

Planungsstand.

Janis-Joplin-Promenade 14

Seestadt Aspern, Wien

Baujahr: 2019

Nachhaltigkeitsrating 3,5

(Gut)

WIEN

Bei diesem Projekt war fair-finance erstmals als

Bauherrin tätig, um die Vision einer nachhaltigen

und zugleich wirtschaftlichen Wohnimmobilie umzusetzen.

Das Projekt „Living Garden“ in der Seestadt

Aspern wurde bereits in der Bauphase mit

klima:aktiv Gold ausgezeichnet und konnte in der

Fertigstellung noch an Punkten zulegen (959 von

1000). Zurückzuführen ist das auf die exzellente

Raumluftqualität durch konsequentes Chemikalienmanagement,

intensive Fassadenbegrünung,

Urban Gardening auf der Gemeinschaftsterrasse,

Photovoltaikanlage, Regenwasserzisterne zur Bewässerung

der Grünflächen und einen geringeren

Heizwärmebedarf (19,34 kWh/m 2 a) inkl. Energiemonitoring.

Hauptstraße 12

Eisenstadt

Bestandsgebäude

Nachhaltigkeitsrating 3,1

(Gut)

Die 2019 von fair-finance beauftragten

Sanierungsmaßnahmen erfolgten besonders

behutsam in Abstimmung mit dem

Bundesdenkmalamt, um den Gebäudecharakter

des zum Teil 470 Jahre alten

Objektes zu erhalten.

Ullmannstraße 24

Wien

Bestandsgebäude,

Dachgeschoss Ausbau 2020

Nachhaltigkeitsrating

(Vor Sanierung und Dachausbau) 4,6

(leicht überdurchschnittlich)

In der Ullmannstraße im 15. Wiener Gemeindebezirk

werden im Zuge eines Dachgeschossausbaus über

530 m 2 neuer Wohnraum geschaffen. Bei der Sanierung

wird auf ein energieeffizientes Fern wärmesystem

gesetzt. Zudem wird ein Lift eingebaut sowie ein Fahrradabstellraum,

ein separater Müllraum und ein barrierefreier,

rollstuhlgerechter Eingangsbereich errichtet.

Mit dem Bauvorhaben soll auch das Nachhaltigkeitsrating

des Gebäudes verbessert werden.


fair-finance – Fairnessbericht 2019

Neuer Geschäftsbereich:

Die Versicherei

Erweiterung des fairen Angebotes

Mit Gründung des Versicherungsmaklers Die Versicherei –

fair insurances GmbH, konnte 2019 das Angebot der

fair-finance Gruppe um ein Versicherungsmaklerunternehmen

erweitert werden. Dabei wurden ein bestehender

Kundenstock sowie ein gut eingespieltes Team übernommen

und in eine neue Gesellschaft eingebracht, die sich als umfassender

Versicherungsmakler mit Kompetenz und Fach wissen

auch in den Sparten Pensionsvorsorge und Krankenversicherung

auszeichnet.

Ein faires Versprechen

Das faire Serviceversprechen der Versicherei umfasst derzeit

eine Garantiezusage, Anfragen innerhalb von 48 Stunden

zu beantworten sowie gemeldete Schadensfälle ebenfalls

innerhalb von 48 Stunden zu bearbeiten. Bei Nichteinhaltung

des Serviceversprechens wird eine Pönalezahlung von EUR

100,– geleistet. Darüber hinaus stehen Versicherei-Kundinnen

und -Kunden auf Versicherungsrecht spezialisierte Rechtsanwälte

für eine kostenlose Erstberatung zur Verfügung. Ein

eigener Ombudsrat erfüllt die Aufgabe eines unparteiischen

Schiedsgerichtes und überprüft Ansprüche von Kundinnen

und Kunden gegenüber der Versicherei aufgrund des Serviceversprechens

und und kann Pönalzahlungen gewähren.

Eigene, auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Versicherungsprodukte

bzw. -lösungen befinden sich zur Zeit in Ausarbeitung

und werden 2020 das Versicherungsangebot erweitern.

Das Team in Salzburg:

Felix Berger-Wiegele, Stefan

Federer, Christine Leitner, Petra

Hahnl, Thomas Berger-Wiegele,

Philipp Just, v.l.n.r.

Produktsparten

π Sachversicherung

π Gewerbeversicherung

π Reiseversicherung

π Lebensversicherung

π KFZ-Versicherung

π Betriebl. Pensionszusage

π Personenversicherung

π Tierversicherung

Mag. Christine Aschbacher, Ministerin

für Arbeit, Familie und Jugend,

Thomas Berger-Wiegele, Christine

Leitner (beide Versicherei), v.l.n.r.

Mehr zum Angebot unter www.versicherei.at.

56


ERDE – bürgt für Verlässlichkeit und Seriosität

Familienfreundliche Arbeitgeberin und

Klimabündnisbetrieb

2019 wurde die Versicherei mit dem Audit berufundfamilie

und mit dem Grundzertifikat des Bundesministeriums für

Arbeit, Familie und Jugend ausgezeichnet. Als familienfreundliche

Arbeitgeberin legt die Versicherei großen Wert

darauf, den beruflichen und privaten Lebensbereich ihrer

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestmöglich miteinander zu

verbinden.

Der Versicherei-Beitrag schon heute:

π Umweltschonende Büromaterialien und Verbrauchsmaterial

von nachhaltigen Lieferanten

π Strom aus erneuerbaren Energieträgern

π Reduktion von Ausdrucken bzw. doppelseitiges Drucken

auf zentralem Drucker

π Verwendung von Recycling-Papier mit Umweltzeichen

π Mülltrennungskonzept / Reduktion Abfallanfall

Zukünftig geplante Maßnahmen:

Dazu wurde ein Paket an familienfreundlichen Maßnahmen

geschnürt:

π Einbindung von Familienmitgliedern in Firmenveranstaltungen

π Flexible Arbeitszeitplanung

π Teamarbeit: Vorteile aus individuellen Erfahrungen und

Tätigkeiten aus allen Lebensphasen, altersgemischt

π Ortsunabhängiges Arbeiten (Homeoffice)

π Umweltfreundliche Mobilität – Bereitstellung E-Bikes für

Mitarbeitende

π Schulungen zum Thema Energiesparen

π Erhöhung des Anteils jener Wege, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln

zurückgelegt werden

π Bereitstellung energiesparender Beleuchtung

π E-Geräte, die sich automatisch ausschalten – Reduzierung

der Standby Stromverluste

Zum Zeitpunkt der Berichterstellung wurde Die Versicherei

als Klimabündnis Betrieb Teil des größten Klimaschutz-Netzwerkes

Österreichs. Besonderes Augenmerk legt man beim

Salzburger Versicherungsmakler auf zukünftige Generationen.

Daher ist man bemüht, den CO 2

-Fußabdruck so gering

wie möglich zu halten, um auch Kindern und Enkelkindern

eine lebenswerte Umwelt erhalten zu können.

57



FEUER

Mit unserer Leidenschaft für

Nachhaltigkeit, die wie ein Feuer

in uns brennt, gestalten wir die

Welt sinnstiftend mit. Gemeinsam

übernehmen wir Verantwortung

und gehen visionäre Wege für

eine lebenswerte Zukunft.


fair-finance – Fairnessbericht 2019

Zuzana Manchen

Projekt- und Prozessmanagement

Florinda Ukaj

Kundenservice

Alexandra Schwaiger

Nachhaltigkeit und CSR

Markus Zeilinger

Vorstandsvorsitzender und Gründer

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wollen wir eine

attraktive Arbeitgeberin sein, die ihnen Wertschätzung und

Respekt entgegenbringt und sie in ihrer beruflichen Entfaltung

unterstützt und begleitet. Sie sind es, die mit ihrem Einsatz

und Engagement die Vision von fair-finance vorantreiben

und maßgeblich zum Erfolg des Unternehmens beitragen. Die

Basis für die Freude am nachhaltigen Wirtschaften und damit

auch am gemeinsamen Erfolg von fair-finance sind Fairness

und Gerechtigkeit, attraktive Arbeitsbedingungen und ein

Arbeitsklima, das von einem starken Gefühl der Zusammengehörigkeit

geprägt ist.

erfreulich ist die hohe Bereitschaft, fair-finance als Arbeitgeberin

im Freundes- und Bekanntenkreis weiterzuempfehlen.

Diese Bewertung bestärkt uns in unserem Handeln und zeigt,

dass unser Leitsatz „Wir schätzen und fördern einander im

Team“ kein bloßes Lippenbekenntnis ist. Nichtsdestotrotz

wollen wir uns weiterhin stetig verbessern - welche Maßnahmen

wir uns dafür vornehmen, sollen die Beispiele auf den

folgenden Seiten zeigen.

Die ausgezeichneten Leistungen, die dadurch im Team erreicht

werden konnten, sprechen für sich. Der 8. MVK-Award,

bei dem die Erreichbarkeit und die Qualität aller Vorsorgekassen

am Telefon und per E-Mail überprüft wurde, ging klar

an fair-finance, die als einzige Kasse in allen vier Kriterien das

Prädikat „hervorragend“ erhielt. Außerdem wurden wir vom

Verein für Konsumenteninformation (VKI) als Testsiegerin im

Ranking aller Vorsorgekassen ausgezeichnet. Die Motivation

aller Mitarbeitenden und die Bereitschaft, sich für das Unternehmen

einzusetzen, sind unabdingbare Voraussetzungen für

den gemeinsamen Erfolg.

Einmal jährlich werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

aufgerufen, anonymisiert ein Stimmungsbarometer auszufüllen,

das nach Schulnotensystem bewertet wird. Zwölf

Fragen, die unter anderem die Zufriedenheit mit dem eigenen

Tätigkeitsbereich, die Stimmung im Team, die erlebte Wertschätzung,

die Wahrnehmung der gesellschaftlichen Verantwortung

oder das nachhaltige Wirken des Unternehmens

abfragen, brachten ein sehr erfreuliches Ergebnis. Besonders

Gut informiert

Unser im Jahr 2019 neu eingeführtes internes Nachrichtenmagazin

„fair-finance Blätterwald – faire news fürs team“

informiert alle zwei Monate über aktuelle Ereignisse,

Auszeichnungen und besondere Leistungen, stellt neue

Teammitglieder vor, berichtet über laufende Projekte und

gibt dem Thema Nachhaltigkeit dabei besonderen Raum:

Von nachhaltigen Rezepten über eine Tauschbörse bis hin

zu unserem Umweltprogramm. Für gemeinsame Spendenaktionen

ist ebenso Platz wie für Hinweise zu neuen

Kriterien in unserer nachhaltigen Veranlagungsrichtlinie.

Wertvolle Tipps für einen gesunden Arbeitsplatz finden sich

in einer eigenen Rubrik.

60


FEUER – liefert die Leidenschaft und visionäre Kraft

Magdalena Hiller

Recht und Compliance

Fabian Pepl

Kundenbetreuung

Anna Mühlbauer

Asset Management

Rainer Ladentrog

Marketing und Betriebsrat

Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Eines unserer wesentlichen Anliegen ist die Vereinbarkeit

von Familie und Beruf, die wir nicht nur im Rahmen einer

vertrauensvollen Arbeitszeitgestaltung in einer eigenen Betriebsvereinbarung

festgeschrieben haben, sondern die wir

auch von dritter Seite regelmäßig evaluieren lassen.

Bestätigt wurde dies unter anderem durch das staatliche

Gütezeichen berufundfamilie, mit welchem fair-finance seit

2014 ausgezeichnet ist und welches 2017 für weitere drei

Jahre rezertifiziert wurde. Im Zuge dieses Audits wurden

Maßnahmen erarbeitet, um die Vereinbarkeit von Beruf und

Familie zu unterstützen, wie beispielsweise die Möglichkeit,

ortsunabhängig zu arbeiten. Bis Ende 2019 konnten alle definierten

Maßnahmen umgesetzt werden.

Homeoffice

Jene Mitarbeitende, deren Aufgabenbereich eine außerbetriebliche

Arbeitsstätte zulässt, haben die Möglichkeit, ihre

Arbeitsleistung tageweise von zu Hause aus zu erbringen.

Eine weitere vertrauensbildende Maßnahme, um Familie und

Beruf bestmöglich in Einklang bringen zu können.

Faire Entlohnung

fair-finance steht für faire und leistungsorientierte Entlohnung.

Im Jahresgespräch zwischen Führungskraft und Mitarbeitenden

werden unter anderem die Ziele für das kommende

Jahr gemeinsam besprochen und definiert. Die Anerkennung

bei Erreichen der Ziele zeigt sich in Form von Bonuszahlungen

und Prämien.

(siehe Fairbesserungsprogramm 2019 auf Seite 74)

Vertrauensvolle Arbeitszeitgestaltung

So wie alle Teammitglieder darauf vertrauen dürfen, dass

fair-finance als Arbeitgeberin ihren Verpflichtungen nachkommt,

vertraut auch das Unternehmen umgekehrt allen

Mitarbeitenden. Zum Ausdruck gebracht wird dies u.a. durch

eine vertrauensvolle und ergebnisorientierte Arbeitszeitgestaltung,

zu der sich fair-finance in einer eigenen Betriebsvereinbarung

bekennt. Dabei können sich Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter ihre Arbeitszeiten flexibel und selbstorganisiert

einteilen, wodurch eine ausgewogene Work-Life-Balance

unterstützt wird. Für die Mitarbeitenden im Kundenservice

gilt ein Gleitzeitmodell mit einer Kernzeit, welches sich nach

den individuellen Bedürfnissen richtet und gleichzeitig die

Anforderungen von Seiten unserer Kundinnen und Kunden

bestmöglich berücksichtigt.

Gender- und Chancengleichheit

Wir treffen unsere Personalentscheidungen ausschließlich

nach sozialer und fachlicher Qualifikation. Denn es ist uns

ein Anliegen, einen Beitrag zu einer gleichberechtigten Gesellschaft

zu leisten, die sich durch Chancengleichheit und

Respekt allen Menschen gegenüber auszeichnet. Frauen

und Männer einander gleichzustellen – von einem sensiblen,

nicht-ausschließenden und fairen Sprachgebrauch über

gleiche Entlohnung, denselben Fortbildungsangeboten bis hin

zu Homeoffice-Möglichkeiten und Sonderleistungen, die für

beide Geschlechter gleichermaßen gelten – ist für uns selbstverständlich

und bringt unsere Werte und vor allem unsere

Wertschätzung zum Ausdruck.

61


fair-finance – Fairnessbericht 2019

Werteorientiertes Gestalten

stiftet Sinn.


FEUER – liefert die Leidenschaft und visionäre Kraft

Maria Schietz

Kundenbetreuung

Jürgen Nageler

Leitung Immobilienentwicklung

Monika Horvath

Kundenservice

Stefan Stolzenberg

Leiter Finanz

Weiterbildung und Personalentwicklung

fair-finance fördert das Potenzial und die Fähigkeiten seiner

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einem breiten Angebot

an Weiterbildungsmöglichkeiten. Im Jahresgespräch werden

mögliche Entwicklungspläne erarbeitet und entsprechende

Schulungs- und Ausbildungsmaßnahmen festgelegt.

2019 umfasste das Angebot unter anderem Schulungen in

den Bereichen Compliance und nachhaltige Veranlagung,

IT-Datensicherheit, Risikomanagement, diverse Kommunikationsseminare

und Fortbildungstage in der telefonischen

Beratung. 2019 konnten zwei Mitarbeitende Bildungskarenz

in Anspruch nehmen und ein Lehrling für die Ausbildung zur

Bürokauffrau wurde neu aufgenommen. In diesem Zusammenhang

möchten wir die Leistung unseres ehemaligen

Lehrlings besonders positiv hervorheben: Laura Slomka hat

ihre Lehre mit ausgezeichnetem Erfolg abgeschlossen und

ist auch weiterhin für fair-finance tätig.

2019 startete ein Einzelcoaching-Programm, das die Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter zur persönlichen Weiterentwicklung

und Fokussierung auf wesentliche Ziele und

Aufgaben in Anspruch nehmen konnten. Unsere Coaches und

Trainerinnen haben uns zudem bei Workshops und Seminaren

unterstützt. Im Jahr 2019 wurden vom Team 951 (Vorjahr:

944) Aus- und Weiterbildungsstunden (ohne Berufsschule

und Bildungskarenz) in Anspruch genommen. Dies entspricht

34 (Vorjahr: 37,8) Stunden pro Person.

Betriebliches Pensionskassenmodell

fair-finance leistet freiwillig einen Beitrag zur Sicherung

des späteren Lebensunterhalts der Mitarbeitenden und

übernimmt damit Verantwortung für die Belegschaft und

ihre Familien über den Beschäftigungszeitraum hinaus.

Aus diesem Grund wurde 2016 eine Betriebspension eingeführt,

wobei die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die

Möglichkeit haben, die Arbeitgeberbeiträge durch Zuzahlungen

zu erhöhen.

Gesundheitsangebot

Rückenweh adé! Um dem vorwiegend sitzenden Büroalltag

etwas Schwung zu verleihen, stützt fair-finance die Kosten

für den Besuch eines im Gebäudekomplex der Büroräumlichkeiten

befindlichen Fitness-Centers. Außerdem kommt

seit 2019 alle zwei Wochen ein Masseur ins Haus.

Frei nach dem Motto „an apple a day keeps the doctor away“

steht den Mitarbeitenden jede Woche eine reiche Auswahl

an saisonalem, regionalem und biologischem Obst und

Gemüse zur Verfügung.

Auch 2019 konnten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wieder

die arbeitsmedizinische Betreuung durch unsere Betriebsärztin

in Anspruch nehmen. Darüber hinaus werden die Kosten für

Impfstoffe übernommen und regelmäßig Vorträge zum Thema

Gesundheit angeboten. Im Zuge des Programms „Gesunder

Arbeitsplatz“ wurden ein Workshop zum Thema „Ergonomie

am Arbeitsplatz“ sowie ein freiwilliger Sehtest durchgeführt.

63


fair-finance – Fairnessbericht 2019

Jochen Raab

Leiter Kundenservice und

Kundenbetreuung

Edith Schlögl

Leitung Immobilienmanagement

Erich Schiff

Vorstand Holding

Patricia Mijatovic

Empfang und Büroorganisation

Gemeinsam statt einsam

An fünf Terminen im Jahr 2019 fand sich das Team der

fair-finance zum internen Come-Together dem „Geburtstagsfrühstück“

zusammen, um die jeweiligen Geburtstagskinder

zu feiern.

Tradition haben weiters bereits das jährlich stattfindende

Sommerfest, das 2019 erstmals als ÖkoEvent durchgeführt

wurde, wie auch der jährliche Betriebsausflug, zu dem auch

die Partnerinnen und Partner bzw. Familien der Mitarbeitenden

eingeladen sind. Das unterhaltsame Programm richtet

sich daher an Jung und Alt – 2019 erlebten wir gemeinsam

einen ebenso lustigen wie informativen Tag auf Biohöfen rund

um Wien in Kooperation mit „Afterwork am Bauernhof“.

Zusammenhalt und starker Auftritt im Team sind nicht nur im

Arbeitsalltag unsere Stärke, auch bei sportlichen Ereignissen

wie dem Wien Marathon geben unsere Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter ihr Bestes. Mit dabei im Gepäck - viel Spaß und

gute Laune.

Offene Türen

Geöffnete Türen stehen sinnbildlich für Willkommen sein

und Unterstützung finden, für Transparenz und Offenheit,

für Ehrlichkeit und Vertrauen. Attribute, die alle großgeschrieben

werden bei fair-finance. Ob in der Kommunikation

nach außen mit der monatlichen Veröffentlichung unseres

Portfolios auf der Webseite, ob in den Kontroll- und Mitspracherechten

des Kundenbeirats, oder einfach im täglichen

Umgang miteinander. Die Türen – auch in die Vorstandsebene

– stehen immer offen.

2019 wurde zudem ein eigenes Vorschlags- und Beschwerdemanagement

implementiert, das zur Wahrung der Privatsphäre

auch am Arbeitsplatz die Möglichkeit vorsieht, Wünsche,

Anregungen oder Kritik anonymisiert vorzubringen.

64


FEUER – liefert die Leidenschaft und visionäre Kraft

Johannes Puhr

Vorstand Asset Management

Melike Bagirtlak

Lehrling Bürokauffrau

Laura Slomka

Kundenservice

Lena-Violetta Leitner-Stojanov

Kundenservice

Vielfältiges Team

Die Zusammenarbeit zwischen Alt und Jung sowie der

Wissens transfer zwischen den Generationen sind wesentliche

Erfolgsfaktoren von fair-finance. Die gelebte Generationenvielfalt

zeigt sich bei der Altersbandbreite der Mitarbeitenden

von 20 bis 59 Jahren und ist geprägt von gegenseitigem

Respekt und Wertschätzung. Insgesamt ist das fair-finance

Team gewachsen und zählte zum Jahresultimo 28 Personen

(Vorjahr 25), davon war eine Mitarbeiterin in Altersteilzeit, 10

Mitarbeitende in Teilzeit und 17 in Vollzeit beschäftigt. Es ergibt

sich daraus für das Jahr 2019 ein Vollzeitäquivalent von 20,6

Mitarbeitenden (Vorjahr 18,6). Zum Jahresultimo waren 61 %

Frauen (Vorjahr 64 %) und 39 % Männer beschäftigt, davon bekleideten

25 % eine Führungsposition – eine davon war

weiblich besetzt.

Wir sind bemüht, die Anzahl von weiblichen Führungskräften

zu erhöhen, was bei der Personalsuche auch entsprechend

berücksichtigt wird.

Die Welt befindet sich in ständigem Wandel und so gab es auch

Veränderungen im Team der fair-finance: Die Fluktuationsrate

betrug 10 % (Vorjahr 22 %) bei einer durchschnittlichen Unternehmenszugehörigkeit

von 3,2 Jahren (Vorjahr 3,0).

2017 2018 2019

Anzahl Personen 24 25 28

weiblich 13 16 17

männlich 11 9 11

Angestellte 23 24 28

freie Mitarbeitende 1 1 0

Lehrlinge 1 1 2

Anzahl Mitarbeitende mit

Kollektivvertrag-Entlohnung

0 0 0

unter 20 1 0 1

von 20 bis 29 6 10 9

von 30 bis 39 4 5 6

von 40 bis 50 7 4 6

über 50 6 6 6

über 70 1 0 0

Durchschnittsalter 40 37 37

Vollzeitmitarbeitende 16 15 17

Teilzeitmitarbeitende 8 10 10

Mitarbeitende in Altersteilzeit 1 1 1

Mitarbeitende in Elternkarenz 1 0 0

Rückkehr nach Elternkarenz 1 0 0

Fluktuation – Eintritte 7 9 6

Fluktuation – Austritte 2 7 3

Fluktuation in Prozent* 7 22 10

Ausbildungsstunden gesamt 616 944 951

Ausbildungsstunden

pro Person

25,6 37,8 34

* Berechnung nach Schlüter-Formel

Zahlen beziehen sich auf Stichtag 31.12.2019, Zahlenangaben ohne

Die Versicherei (Salzburg) und KlimaGut (Berlin)

65


fair-finance – Fairnessbericht 2019

Denisa Muntean

Kundenservice

Christoph Meller

Immobilienentwicklung

Janine Balak

Finanz

Helmut Eichert

Vorstand IT & Digitalisierung

Nachhaltige Mobilität und Klimaschutz

Klimaschutz liegt fair-finance am Herzen. Um einen fühlbaren

Impact für die Umwelt zu generieren, erhalten alle

fair-finance Teammitglieder ab dem zweiten Dienstmonat

kostenlos die Jahreskarte der Wiener Linien. Es ist uns

außerdem ein großes Anliegen, den CO 2

-Ausstoß bei Geschäftsreisen

möglichst gering zu halten, weshalb wir jede

Geschäftsreise vorab auf ihre wirtschaftliche Notwendigkeit

bzw. auf alternative Möglichkeiten wie beispielsweise die Abhaltung

von Telefonkonferenzen überprüfen. Unser Anspruch

ist es, Mobilität umweltfreundlich zu gestalten. Aus dieser

Motivation heraus sind wir 2019 vermehrt auf Zugreisen

umgestiegen und setzen bei Neuanschaffungen von Dienstfahrzeugen

auf Elektromobilität. Der CO 2

-Ausstoß von nicht

vermeidbaren Flugreisen und Dienstfahrten wird zu 100 %

kompensiert (siehe CO 2

-Fußabdruck Seite 72). Für 2020 ist

ein Spritspartrainingstag geplant, an dem die gesamte Belegschaft

eingeladen ist, mitzumachen.

Auf dem Weg zu einer noch nachhaltigeren Mobilität wollen

wir zukünftig verstärkt auf Videokonferenzen setzen.

Sportlich fit und zugleich nachhaltig unterwegs steigen unsere

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch gerne einmal aufs

Fahrrad. Ab 2020 können sie aus verschiedenen E-Bikes wählen

und diese zu von der Dienstgeberin gestützten und somit

sehr günstigen Monatsmieten auch privat nutzen. Damit geht

umweltfreundliche Mobilität aus dem rein geschäftlichen Bereich

in den Freizeitbereich über.

Auf der Ebene der Büroorganisation geben wir bewusst auf

die Anschaffung von umweltfreundlichen Büroartikeln acht

– das zeigt sich bei der bevorzugten Wahl von nachhaltigkeitszertifizierten

Produkten, recycelten Materialien sowie

wiederverwertbaren Produkten (siehe LieferantInnen kodex

Seite 71). Büromöbel werden zur besseren Kombinierbarkeit

einheitlich gekauft – aufgrund dessen können sie flexibel genutzt

werden und unterliegen keinem ständigen Austausch.

Es werden generell hochwertige Geräte zur langlebigen

Nutzung (Handys, Laptops) angeschafft, bei Bestellungen

werden die Lieferantinnen und Lieferanten darauf hingewiesen,

auf überflüssige Füllstoffe zu verzichten bzw. biologisch

abbaubare Materialien zu verwenden.

Alle Kontonachrichten werden auf mit dem Österreichischen

Umweltzeichen zertifizierten Recyclingpapier gedruckt.

Energie

fair-finance bezieht ausschließlich Ökostrom und kooperiert

seit 2019 mit dem nachhaltigen und zukunftsfähigen Energieversorger

oekostrom AG, um mit „fair-energy“ einen zertifizierten

Stromtarif anzubieten, mit dem ein aktiver Beitrag zu

Klima- und Umweltschutz geleistet werden kann.

Mit dem österreichischen Umweltzeichen UZ 46 Grüner

Strom vom Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen

und Tourismus zertifiziert und vom VKI (Verein für Konsumenteninformation)

ausgezeichnet, garantieren wir für

höchste Qualität und einen optimalen Strommix.

https://www.fair-finance.at/fair-energy-oekostrom-new/

Verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen

Wasser, Energie, natürliche Rohstoffe sind Grundlagen für

unser Leben auf der Erde. Wir als fair-finance sehen es als

unsere Pflicht, mit den Ressourcen verantwortungsvoll umzugehen

und das in all unseren Geschäftsbereichen.

Maßnahmen, die wir darüber hinaus setzen, sind die Verwendung

von 100 % LED in den Büroräumlichkeiten sowie die

Reduktion der Waschintervalle des Geschirrspülers im Besprechungsraum

(Einsparung von 100 Tabs und 1.000 Liter

Wasser pro Jahr – errechnet von der Umweltberatung).

66


FEUER – liefert die Leidenschaft und visionäre Kraft

Soziale Verantwortung und wirtschaftlicher

Erfolg gehen Hand in Hand.


fair-finance – Fairnessbericht 2019

Violeta Mitrovic

Raumpflegerin

Madeleine Kreuzer

Immobilienmanagement

Stefanie Steindl

Kundenservice

Viktor Kittel

Finanz

Energieträger 2017 2018 2019

Diesel [l] 2.063,80 2.050,94 2.825,40

Benzin [l] 437,38 737,82 222,11

Ökostrom [kWh] 17.271 17.677 19.472

Wasser für Trinkwasser

und Zimmerpflanzen

2017 2018 2019

Entnahme Leitungswasser [m 3 ] 1.065,41 1.080,66 858,33

Abfallart 2017 2018 2019

Logistik & Mobilität 2017 2018 2019

Externe Dienstleistende

Gesamtstrecke externer Dienstleistender

[km]

7.736 7.387 9.853

Geschäftsreisen fair-finance

Flugreisen Kurzstrecke (Europa) [km] 34.159 30.784 26.971

Zugfahrten [km] 3.172 7.113 25.085

ÖPNV [km] 420 550 480

Taxifahrten/PKW privat [km] 1.520 2.080 14.475

Gesamtstrecke Geschäftsreisen [km] 39.271 40.527 67.011

Arbeitswege Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

(zwischen Wohnort und Arbeitsort)

Öffentliche Verkehrsmittel [km] 68.211 72.949 69.345

PKW [km] 10.998 10.998 5.499

Motorrad [km] 5.461 2.585 0

Zu Fuß oder mit dem Fahrrad [km]

nicht

gemessen

470 384

Restmüllmenge [kg] 480 500 625

Altstoffe und biogene Abfälle [kg] 444 463 518

Sondermüll (Batterien, Altöl,

2 2 2

Chemikalien etc.) [kg]

Elektrogeräte* [Stückzahl] 3 3 4

Toner* [Stückzahl] 33 33 35

*Rücknahme, Refurbishing, Verkauf, bleiben weiter im Kreislauf

Papier 2017 2018 2019

Druckerpapier (A4, A3) [kg] 425 760 687

Kontonachrichten inkl. Kuverts 3.989 4.420 4.954

[kg]

Geschäftsbericht [kg] 2.864 2.474 3.924

Magazin Forum Nachhaltig

7.724 5.928 6.749

Wirtschaften [kg]

Sonstiges (Kundenbriefe,

811 1.051 1.059

Werbung, …) [kg]

Hygienepapier (WC, Küche) [kg] 202 293 266

Recycling gesamt [kg] 16.015 14.926 17.639

68


FEUER – liefert die Leidenschaft und visionäre Kraft

Abfallwirtschaftskonzept

Unser Credo bei abfallwirtschaftlichen Überlegungen lautet:

vermeiden – vermindern – verwerten.

Mit Unterstützung der Umweltberatung haben wir am Öko-

Business Programm der Stadt Wien teilgenommen und unter

anderem einen halbtägigen Workshop für alle Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter zum Thema „Ressourcen schonen – Abfälle

vermeiden – Abfälle richtig trennen“ durchgeführt und

unser Bewusstsein geschärft.

Aus unserer Teilnahme am Ökobusiness Programm wurden

diverse Maßnahmen noch 2019 umgesetzt, weitere wurden

für das Jahr 2020 definiert (siehe Fairbesserungsprogramm

Seite 76). Eine Maßnahme, die unmittelbar umgesetzt

wurde, ist die Reduktion der Abfallbehälter in den Büroräumlichkeiten

von einem Behälter pro Arbeitsplatz auf

nur einem pro Raum – unterteilt in Restmüll und Altpapier.

Wertstoffe werden in der Küche gesammelt – bis hin zu

einem eigenen Biomüll-Behältnis. Ökologischer Hintergrund

ist die nachhaltige Reduktion von Müllsäcken. Ökologische

sowie soziale Hintergründe sind die nachhaltige Reduktion

von Müllsäcken sowie eine Erleichterung für unsere Reinigungskraft.

Ein weiterer Umweltbeitrag ist die Umstellung

in der IT von herkömmlichen Batterien zu hochwertigen,

wiederaufladbaren Akkus oder die bewusste Optimierung

des Lüftungsverhaltens. Wir erachten auch doppelseitiges

Drucken als selbstverständlich und haben uns für 2020

die weitere Reduktion unseres Papierverbrauchs zum Ziel

gesetzt.

Am Giving Tuesday, dem weltweiten Tag des Gebens und

Spendens, wurden die Sachspenden im Wiener Mutter-Kind-

Haus „Luise“ überreicht.

Eine Rote Nasen-Handysammelbox für alte kaputte Handys

wurde im Büro aufgestellt, außerdem sammeln wir, initiiert

von einer Mitarbeiterin, Schraubgläser für die Obdachlosenausspeisung

des Caritas Canisibusses.

Hinter dem farbenfrohen Blumenschmuck in unseren Büroräumlichkeiten

steht das Sozialunternehmen LOK, ein Beschäftigungsprojekt

für Menschen, die aufgrund von psychischen

Problemen derzeit keine Möglichkeit haben, am ersten

Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.

Im Sinne unseres ganzheitlich nachhaltigen Geschäftsmodells

beschränkt sich unser gesellschaftliches Engagement

nicht nur auf die Veranlagung oder unsere internen

Anliegen. Wir engagieren uns seit Jahren für jene Menschen,

die am Rande der Gesellschaft leben – konkret unterstützt

fair-finance seit 2011 das Caritasprojekt JUCA, das Haus

für junge Erwachsene, die dort die Möglichkeit bekommen,

durch Mitarbeit in der Werkstatt JU_CAN oder im Beschäftigungsmodell

JuCantine wieder in ein selbstbestimmtes und

geregeltes Leben zu finden.

Alle Weihnachtsgeschenke, die wir von LieferantInnen und

GeschäftspartnerInnen bekommen, werden im Rahmen einer

internen Versteigerung von den fair-finance Mitarbeiterinnen

und Mitarbeitern erworben. Der Erlös kommt sozialen und karitativen

Projekten zugute, wie beispielsweise Patenschaften

für Kinder in Afrika, denen wir einen Schulbesuch ermöglichen.

Lebensmittel sind wertvoll

Gesunde Lebensmittel und fairer Handel wurden in der

Wesentlichkeitsanalyse (Seite 26) unter die Top 10 - Themen

gereiht. Einmal wöchentlich beziehen wir frisches Obst und

Gemüse von einem Biobetrieb aus der Region und kaufen

die Biomilch ausschließlich in Mehrwegflaschen. Kaffee und

Tee wie auch Schokolade aus fairem Handel zu beziehen, ist

für uns selbstverständlich. Sehr beliebt und ein Beitrag zu

weniger Verpackungsmaterial sind die wiederverwendbaren

fair-finance Lunch-Boxen, in denen Mahlzeiten geholt und die

nach dem Verzehr wieder abgewaschen werden können.

Wir leben Fairness

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben über mehrere

Wochen dringend benötigte Artikel von Lebensmittel über Hygieneartikel

bis hin zu Kindersachen und Kleidung gesammelt.

69


fair-finance – Fairnessbericht 2019

Visionäre Entscheidungen

treffen und als Pionier vorangehen.


FEUER – liefert die Leidenschaft und visionäre Kraft.

Kodex für LieferantInnen und GeschäftspartnerInnen

fair-finance hat die Themen Nachhaltigkeit und Fairness tiefgreifend und gruppenweit in allen Unternehmensbereichen

implementiert. Als verantwortungsvolle Unternehmensgruppe erfolgen alle Geschäftstätigkeiten unter

sozialen, ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten, daher erwarten wir dies auch von unseren Lieferantinnen

und Lieferanten, Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartnern. fair-finance legt größten Wert auf Einhaltung

der angeführten Prinzipien und sieht sie als Grundlage für eine nachhaltige Zusammenarbeit.

Arbeit

π Keine Zwangs- und/oder Kinderarbeit

π Diskriminierung (hinsichtlich Hautfarbe, Alter, Geschlecht,

sexueller Orientierung, ethnischer Zugehörigkeit, Behinderung,

Religion, politischer oder gewerkschaftlicher

Zugehörigkeiten sowie Zivilstand) am Arbeitsplatz ist zu

verhindern und zu unterbinden

π Faire Löhne und Zusatzleistungen

π Faire Arbeitszeitmodelle und Beurlaubungen

π Familienfreundliche Arbeitsstrukturen

π Chancengleichheit von Mann und Frau

π Weiterbildungsmöglichkeiten sowie Förderung von

Mitarbeitenden

π Verhandlungsbereitschaft über kollektivvertragliche

Regelungen

π Offene Kommunikation (Möglichkeit zur direkten und

ehrlichen Diskussion zwischen Arbeitnehmenden und

Vorgesetzten)

π Versammlungsfreiheit, freie Beteiligung an Gewerkschaften

und Arbeitnehmendenvertretungen

Sicherheit und Gesundheit

π Umfassende Arbeitnehmendenschutzbestimmungen

π Geeignetes und ausreichendes Arbeitsmaterial

π Vorbereitung auf Notfälle

π Minimierung von Sicherheitsrisiken

π Maßnahmen zur Vermeidung von berufsbedingten Verletzungen

oder Krankheiten

π Kontrolle von Kontakt mit chemischen und biologischen

Stoffen sowie physikalischen Faktoren

π Identifikation, Auswertung und Kontrolle von körperlich

belastender Arbeit

π Aktionen zur betrieblichen Gesundheitsförderung

Umwelt

π Einhaltung von Umweltgesetzen und anerkannten ökologischen

Mindeststandards

π Schonendere Verwendung von natürlichen Ressourcen

π Einsatz von erneuerbaren Energiequellen

π Vermeidung bzw. Reduktion von Atomstrom und Energie

aus Kohle

π Einsatz von energiesparenden Geräten, Maschinen und

Fahrzeugen

π Umweltschonendes Vorgehen in Produktionsstätten

π Einsatz von möglichst hohem Anteil an Recyclingmaterialien

sowie Maßnahmen zur Wiederverwendung und

Wiederverwertung

π Konsequente Abfallreduktion und -beseitigung sowie fachgerechte

Entsorgung

π Überwachung, Kontrolle und entsprechende Behandlung

von Abwässern und Reststoffen

π Maßnahmen zur Reduktion von CO 2

π Luftverunreinigungen überwachen, kontrollieren und entsprechend

behandeln

π Vermeidung von Gefahrstoffen

π Maßnahmen zur erhöhten Nutzung von öffentlichen

Verkehrsmitteln anstelle von Transportmitteln

π Beiträge zum Schutz bedrohter Arten und Ökosysteme

sowie Maßnahmen zur Erhaltung von Biodiversität

π Einhaltung von Gesetzen zum Tierschutz

Geschäftsethik

π Einhaltung aller geltenden Gesetze und Vorschriften

sowie gesellschaftlichen Regeln

π Weitergabeverbot von vertraulichen Geschäftssowie

Finanzinformationen an Dritte

π Keine Beeinflussung von Geschäftsprozessen durch

Interessenskonflikte

π Maßnahmen zur Unterbindung von Schenkungen oder

Zuwendungen, Korruption und Preisabsprachen, um

einen fairen Wettbewerb sicher zu stellen

π Sorgsamer Umgang mit Daten unter Einhaltung der

gesetzlichen Vorgaben

π Transparenz in Geschäftsabläufen

π Einhaltung von Compliance- und Geldwäsche-Richtlinien

71


fair-finance – Fairnessbericht 2019

CO 2

-Fußabdruck

Durch die Kompensation der

durch den Betrieb verursachten

Treibhausgase erhielt

fair-finance die Auszeichnung

„klima neutrales Unternehmen“.

fair-finance unterstützt

die Allianz für Entwicklung

und Klima.

60t

CO Wir stecken mitten in einer der größten

2

Krisen der Menschheit – dem Klimawandel.

Die globalen Durchschnittstemperaturen auf

der Erdoberfläche steigen aufgrund der zunehmenden

Konzentration von Kohlendioxid (CO 2

) und anderen

Treibhausgasen in der Atmosphäre kontinuierlich an. Die negativen

Auswirkungen auf unsere Umwelt und uns Menschen

sind bereits spürbar – Wirbelstürme, extreme Trockenheit

und Hitzewellen auf der einen und Überschwemmungen und

Hochwasser auf der anderen Seite häufen sich und verändern

unsere Produktions- und Lebensbedingungen nachhaltig.

Dem Klimawandel zu begegnen, ist eine globale Herausforderung,

die wir nur gemeinsam bewältigen können, um die

im Übereinkommen von Paris gesetzten Ziele zu erreichen,

die globale Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius

gegenüber der vorindustriellen Werte zu begrenzen. Gemeinsam

bedeutet in diesem Zusammenhang das Zusammenspiel

zwischen öffentlichem und privatem Sektor. Hier kommt gerade

dem Finanzsektor eine tragende Rolle zu, Investments

bewusst weg von fossilen Rohstoffen hin zu zukunftsweisenden

Technologien zu lenken.

Mit unseren CO 2

-Zertifikaten werden folgende Projekte unterstützt:

20 MW Biomass Power Project

Godawari Power and Ispat in Indien

Validierer

gesparte Emissionen

pro Jahr (t CO 2

eq)

KBS

107.509

Projektlaufzeit 2013-2023

Zertifikat

In der Nachhaltigen Veranlagungsrichtlinie von fair-finance

sind schon lange strenge Ausschlusskriterien für die Förderung

von Kohle und die kontroverse Rohstoffgewinnung,

beispielsweise von Erdgas und Erdöl, festgeschrieben. Wir

wählen bewusst Investments, die zu einer Reduktion des

CO 2

-Ausstoßes beitragen. Für die fair-finance Gruppe haben

wir die Treibhausgasemissionen von einem externen Analysten

ermitteln lassen. Der CO 2

-Fußabdruck der fair-finance

Gruppe beträgt pro Jahr ca. 60t CO 2

. Hier eingerechnet

sind der Kraftstoffverbrauch, das Abfallaufkommen und

der Ressourcenverbrauch (Wasser, Papier, Energie etc.) am

Standort Wien. Wir haben durch den freiwilligen Erwerb von

Klimaschutzzertifikaten die vierfache Menge der jährlichen

CO 2

-Emissionen für 2018 bis 2020 ausgeglichen und sind

weiterhin bestrebt, den Treibhausgasausstoß zu verringern.

Die ausgewählten Projekte sind allesamt Gold Standard

bzw. Verified Carbon Standard zertifiziert und haben den

Anspruch, neben der Vermeidung von CO 2

auch zur nachhaltigen,

ökologischen und sozialen Entwicklung im Projektumfeld

beizutragen.

Das Projekt ermöglicht

den Betrieb einer 20 MW

Biomasseheizanlage. Als

erneuerbare Energiequelle

werden biogene Reststoffe,

vor allem auf Basis von gebrauchten

Reisschalen aus

der umliegenden Provinz im

Umkreis von 50 km verwendet.

Strom aus klimaschädlicheren

Energieträgern wird

zunehmend verdrängt und

es ist kein zusätzlicher Flächenbedarf

für den Anbau

von Biomasse erforderlich.

20 MW BIOMASS POWER PRO-

JECT AT GODAWARI POWER

AND ISPAT in Indien: Das

Projekt unterstützt eine bessere

Stromversorgung durch die

Verbrennung von gebrauchten

Reisschalen

72


FEUER – liefert die Leidenschaft und visionäre Kraft

fair-finance ist Mitglied in der Klima-

Allianz des Senats der Wirtschaft in

Österreich. Damit ist unser Unternehmen

eines der ersten in unserer Branche,

das seine Emissionen nach dem

Kyoto-Protokoll freiwillig kompensiert.

Darüber hinaus ist fair-finance

Klimabündnis-Betrieb.

GREEN BRANDS honoriert die Verpflichtung

von fair-finance zu Klimaschutz,

Nachhaltigkeit und ökologischer

Verantwortung in einzigartiger Weise

ADPML PORTEL-PARA REDD PROJECT

IN BRASILIEN

Validierer

gesparte Emissionen

pro Jahr (t CO 2

eq)

Det Norske Veritas

Climate Change Services

264.116

Projektlaufzeit 2009-2049

Zertifikat

Gyapa Improved Stoves

in Ghana

Validierer

gesparte Emissionen

pro Jahr (t CO 2

eq)

TÜV Rheinland

25.268

Projektlaufzeit 2010-2020

Zertifikat

Die Region in Brasilien

ist reich an Wäldern mit

wertvollen Holzarten.

Deshalb sollen illegaler

Holzeinschlag, unklare

Landnutzungsgesetze, weit

verbreitete Bodenspekulation

und generell schwache

Gesetzesdurchsetzung in

dieser von Armut geprägten

Gegend gestoppt werden.

Das Hauptziel des Projekts

liegt darin, illegale Abholzung

durch einen strengen

Bewirtschaftungsplan und

laufende Überwachungstätigkeiten

in heimischen

Wäldern zu vermeiden.

ADPML PORTEL-PARA REDD

PROJECT, Brasilien: Dieses

Projekt soll ungeplante Abholzungen

des Regenwaldes

verhindern, indem lokale Dorfbewohner

als Waldpatrouillen

eingesetzt werden

Der Waldbestand in Ghana

hat sich seit 1990 von 8,2

Mio. Hektar auf 1,2 Mio. Hektar

reduziert. Die Abholzung

wird hauptsächlich durch die

Landwirtschaft, Buschfeuer

und nicht nachhaltige Ernte

von Brennholz, einschließlich

Holzkohleproduktion,

verursacht. Das Projekt konzentriert

sich auf den Ersatz

von traditionellen Holzkohleöfen

mit sehr niedrigen

Wirkungsgraden durch einen

Ofen, der als Gyapa bekannt

ist. Durch den Gyapa wird

eine deutliche Reduktion der

Nachfrage an Holzkohle und

eine Verringerung der Treibhausgasemissionen

erzielt.

GAYPA IMPROVED STOVES IN

GHANA: schadstoffärmere und

effizientere Kochherde namens

Gyapa schützen Wälder und

reduzieren CO 2

-Emissionen

73


fair-finance – Fairnessbericht 2019

Fairbesserungsprogramm 2019

Im Sinne gelebter Transparenz möchten wir den Fortschritt der Nachhaltigkeitsvorhaben, die wir uns für das

Jahr 2019 vorgenommen haben, dokumentieren.

Nachhaltigkeit – Impact – Veranlagung

Ziel SDGs Zeitpunkt Status

Wir sind Treiber für

nachhaltige Entwicklung

in der Branche und geben

Impulse für einen strukturellen

Wandel

Wissenschaftlich fundierte

CO 2

-Messung des gesamten

Portfolios (CO 2

gesamt und

je 1 MIO EUR veranlagtem

Vermögen)

Optimiertes ESG-Scoring

Unabhängigkeit von

Konzernen und Einzelinteressen

Schlanke Kostenstruktur

und Mehrwert für Kunden

Nachhaltige Immobilien

als eigene Assetklasse

ausbauen

Prüfung neuer Ausschlusskriterien (z.B. progressive Steuervermeidung) 2019/2020

Anpassung Positiv- und Negativkriterien mit dem Kundenbeirat

Engagementstrategie Schwerpunkt Menschenrechte 2019

Netzwerk Shareholders for Change: Prüfen, ob wir kleine Aktienpakete an ATX

2019

Unternehmen mit Eigenkapital kaufen um deren HVs mit Mitgliedern des Netzwerks

beschicken zu können – wir wollen mit dem Netzwerk kritische Aktionärsstimme

werden

1. Österr. Private Equity Social Business Fonds - angestrebt: 3,5% Rendite gemäß

2019

Gemeinnützigkeitsgesetz

10 Mio Mezzaninkapital für alternative Anlagen bereitstellen und Kooperation mit

2019

Ökostrom AG

UWZ-Zertifizierung fair-finance Bond Opportunities 2019

UWZ-Zertifizierung fair-finance Masterfonds 2019

UWZ-Zertifizierung fair-finance Multi Assets Stable 2019

jährlich

Optimierung CO 2

-Messung des Veranlagungsportfolios insbesondere hinsichtlich

2019

Nicht-Aktien Assets (universitäre Studie CO 2

-Messung in Wertpapierportfolios anstelle

von „greenwashing“)

CO 2

-Emissionen des Veranlagungsportfolios relativ zurückführen (auf veranlagtes

2019

Vermögen bezogen)

Einarbeitung der Ergebnisse in den Engagementprozess 2019/2020

Starke Gewichtung von CO 2

-armen Investments oder kompensierenden (Co 2

-

senkenden) Investments (z.B. Waldfonds)

Eigenes fair-finance ESG Scoring für Best-in-Class Ansatz anhand unserer Kriterien

und unserer Gewichtung (derzeit verwenden wir Research Agenturen)

Due Diligence Prozess bei Managerauswahl bzw. Fondsauswahl in Richtung ESG

Kriterien verbessern - es geht nicht nur um CO 2

, sondern auch um andere wichtige

Themen wie Governance

Engagementprozess mit Fondsmanagern noch weiter vertiefen,

ESG Scoring betreffend

Portfolioprüfung durch externe Research-Agenturen

2019/2020

2019/2020

2020

2020

quartalsweise

Das 2018 begonnene engmaschige NH-Controlling über das Portfolio weiter verbessern

(Kontrolle & Analyse)

laufend

Gebührenabsenkung auf 1% der laufenden Verwaltungskosten im 1. Vertragsjahr 2019

Zinsgarantie Festlegung Kundenbeirat 0,5% 2019

Fertigstellung Seestadt Aspern Projekt Living Garden 2019

Fertigstellung Lenneisgasse 1140 Wien – vorbildlich nachhaltiges Gebäude 2020

Planung Schönbrunner Straße: Prüfung ob Car-Sharing Parkplätze inkl. Fahrzeuge

2019-2020

mitfinanziert werden können – Prüfung neuer Modelle

Adaptierung unserer Richtlinie für nh-Immobilien für Deutschland 2019-2020

Adaptierung unseres Lebenszyklusmodells in 2. Auflage 2020

Erwerb und Errichtung weiterer nh-Gebäude in Österreich und Deutschland laufend

erledigt in Bearbeitung gestrichen laufend noch nicht begonnen, wird in Fairbesserungsprogramm

2020 aufgenommen

74


FEUER – liefert die Leidenschaft und visionäre Kraft

Ziel Maßnahmen SDGs Zeitpunkt Status

Hohes Level im

Bereich Familie & Beruf

weiterführen

Mitarbeiter-Gesundheit

weiter hoch halten

Gesunde Lebensmittel

und fairtrade unterstützen

Fähigkeiten unserer MA

weiterentwickeln

Wir nutzen Geld als soziales

Gestaltungsmittel

zur Armutsbekämpfung

Ziel Maßnahmen SDGs Zeitpunkt Status

Klimaneutralität

fair-finance

Gruppe

Energieeffizienz noch

weiter verbessern

Nachhaltige Mobilität

weiter vorantreiben

Umweltschutz

weiter vorantreiben

Abfallmanagement

weiter

optimieren

Re-Zertifizierung familienfreundliche Arbeitgeberin 2020

1 Familientag pro Jahr laufend

Eigenen Bereich für Beruf & Familie im Intranet schaffen 2020

Betriebliches Vorschlagswesen für Ideen im Bereich Familie & Beruf einführen 2019

Finanzierung Besuch Fitnesscenter im Gebäude

Externe Betriebsärztin

Massage-Angebot einmal im Monat 2019

Wöchentlicher Obstkorb für MA

Mensch und Gesellschaft

Umweltschutz

Erstellung Indikatorenset für jährlichen CO 2

-Fußabdruck der fair-finance Gruppe 2019

Aktuellen CO 2

-Fußabdruck der fair-finance Gruppe von unabhängigem Institut berechnen

2019

lassen

CO 2

-Emissionen kompensieren ab 2019

Berücksichtigung CO 2

-Werte bzw. alternative Antriebe bei der Anschaffung von KFZ

CO 2

-Kompensation notwendiger Flüge bereits bei der Buchung durchführen

laufend

laufend

10-Jahresfeier (wie auch schon die vergangene 5-Jahresfeier) und Folgeevents als Green

ab 2019

Event durchführen

Reduzierung der Warmwassertemperaturen auf Minimum 2019

Reduzierung der Kühlung des Serverraums um 3-4 Grad vom Stand 2017/18 2019

Anschaffung von Dienstfahrzeugen mit unterdurchschnittlichem Verbrauch / Emissionswerten laufend

Bereitstellung Dienstfahrrad oder E-Roller 2019

Jahreskarte Wiener Linien für MA laufend

Erhöhung des Anteils der Wege, welche mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt werden 2019

Teilnahme an Spritspartrainings 2019

Einsatz umweltfreundlicher Reinigungsmittel laufend

Erstellung Lieferantenkodex für umweltschonende Büromaterialien und Verbrauchsmaterial 2019

Bestellung von Beauftragten für Abfall, Klima, Energie & Umweltschutz 2019

Papier der Kontonachrichten auf UWZ-Papier umstellen 2019

laufend

laufend

laufend

Weiterhin Verwendung von BIO, regionalen und verpackungsarmen Produkten laufend

GOFAIR Kaffee fürs Büro 2019

IT-Kurse (Spezialthema für 2019) 2019

Implementierung MA-News zur Informationsverteilung 2019

Projekt JUCA weiterhin unterstützen laufend

Ziel Maßnahmen SDGs Zeitpunkt Status

Faire Dividenden an

Eigentümer ausschütten

Mehr Volumen und

Impact generieren, aber

auch

mehr Gewinn aus unseren

Innovationen erzielen

Wirtschaftlichkeit

Faire Dividenden errechnen und auszahlen 2021/2022

Entwicklung von nachhaltigen Immobilien auch für Kundinnen und Kunden sowie Dritte anbieten

fair-finance Fonds als Co-Investment anbieten 2019

Social Entrepreneurship Fonds auch zeichenbar für Dritte 2019

2019

Image fair-finance

weiterführen

Verwendung Logo Familie & Beruf bei der Personalsuche

Medienkooperation Magazin forum Nachhaltig

Wirtschaften weiterführen

laufend

laufend

75


fair-finance – Fairnessbericht 2019

Fairbesserungsprogramm 2020

Wesentliche Maßnahmen aus 2019 sollen weiter verfolgt werden und bleiben daher Bestandteil des

Fairbesserungsprogramms 2020, das darüber hinaus weitere gestaltende Ziele enthält, um die nachhaltige

Entwicklung von fair-finance weiter zu verbessern.

Ziel Maßnahmen SDGs Zeitpunkt

Faire Dividenden an EigentümerInnen

ausschütten

Mehr Volumen und Impact generieren,

aber auch

mehr Gewinn aus unseren Innovationen

erzielen

Faire Dividenden errechnen und auszahlen 2021/2022

Social Entrepreneurship Fonds auch zeichenbar für Dritte 2020

Entwicklung von nachhaltigen Immobilien auch für Kundinnen und Kunden sowie

Dritte anbieten

Sicherheit in der IT ausbauen ISO 27001 Zertfizierung 2020

Nachhaltiges Image fair-finance

fortführen

Nachhaltigkeit – Impact – Veranlagung

Ziel Maßnahmen SDGs Zeitpunkt

Nachhaltige Immobilien mit dem

besonderen Mehrwert weiter vorantreiben

Impactinvestments weiter ausbauen

Wir sind Treiber für nachhaltige Entwicklung

in der Branche und geben

Impulse für einen strukturellen

Wandel

Engagement im Klimaschutz

Optimiertes ESG Scoring

Immobilien noch naturnaher gestalten z.B. insektenfreundliche Gartengestaltung,

2020/2021

Bienen am Dach, natürliche Kühlung

Infotafeln, die standardmäßig im und am Gebäude über Nachhaltigkeit informieren 2020

Besondere Berücksichtigung sozialer und fairer Ausstattung bei Immobilien z.B.

2020/2021

attraktive Kinderspielplätze

verstärkt auf Projekte mit sozialem Hintergrund setzen (z.B. betreutes Wohnen) 2020/2021

Fertigstellung Lenneisgasse 1140 Wien – vorbildlich nachhaltiges Gebäude 2020

Identifizierung von Partnerinnen und Partnern für nachhaltige Holzbauweise 2020

Überarbeitung des Kriterienkatalogs für nachhaltige Immobilien: Erweiterung der

2020

Nachhaltigkeitskriterien, Adaptierung des Lebenszyklusmodells, Ergänzung SDGs

Intensivieren impactstarker Investments wie Mikrofinanz , Themenfonds (Wald,

2020

Land- und Forstwirtschaft, alternative Energie, etc.)

Re-Zertifizierung der Eigenfonds mit dem Österreichischen Umweltzeichen 2020

1. Österr. Private Equity Social Business Fonds - angestrebt: 3,5% Rendite gemäß

Gemeinnützigkeitsgesetz

Optimierung CO 2

-Messung des Veranlagungsportfolios insbesondere hinsichtlich

Nicht-Aktien Assets

CO 2

-Emissionen des Veranlagungsportfolios relativ zurückführen (auf veranlagtes

Vermögen bezogen)

Laufendes Engagement: quartalsweise mit Fondsmanagern in Dialog treten im Fall

von Verstößen gegen Nachhaltige Veranlagungsrichtlinie

Starke Gewichtung von CO 2

-armen Investments oder kompensierenden

(Co 2

-senkenden) Investments (z.B. Waldfonds)

Eigenes fair-finance ESG Social-Scoring für Best-in-Class Ansatz anhand unserer

Kriterien und unserer Gewichtung

Wirtschaftlichkeit

Nachhaltige Give-Aways für Kundinnen und Kunden der fair-finance bspw. Honig

Bienenstöcke der fair-finance Immobilien

je nachdem welche Verstöße

auftreten

hängt von der Ausgestaltung

des Scorings ab

2020

2020

laufend

laufend

laufend

2020

2020

2020

76


FEUER – liefert die Leidenschaft und visionäre Kraft

Ziel Maßnahmen SDGs Zeitpunkt

Gesunde Lebensmittel und fairtrade

unterstützen

Mensch und Gesellschaft

Wöchentlicher regionaler Obst- und Gemüsekorb für MA laufend

fair gehandelter Biotee und Biokaffee für das Büro laufend

Hohes Level bei Vereinbarkeit von

Familie und Beruf weiterführen

Mitarbeiter-Gesundheit weiter hoch

halten

Re-Zertifizierung als familienfreundliche Arbeitgeberin (beruf und familie) 2020

1 Familientag pro Jahr laufend

Flexible Arbeitszeitgestaltung laufend

Subventionierung Fitnesscenterbesuch im Gebäude

Externe Betriebsärztin

Angebot Massage 14-tägig 2020

Soziales Engagement Sozialer Tag im Jahr ( Sachspendenaktionen, Mitarbeit in sozialer Einrichtung etc.) 2020

Wir nutzen Geld als soziales Gestaltungsmittel

zur Armutsbekämpfung

laufend

laufend

Projekt JUCA weiterhin unterstützen laufend

Fähigkeiten der MA weiterentwickeln Mitarbeiterförderung: Schwerpunkte Office-Schulungen und Englisch 2020

Begleitendes Coaching für Mitarbeitende laufend

Aufnahme ExpertInnenlandkarte in Mitarbeitendenorganigramme 2020

Schulung Unternehmensethik für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 2020

Gesunder Arbeitsplatz mit Wohfühlqualiät

Interne Kommunikation und Teamzusammenhalt

fördern

Sprache

Nachhaltige Bürogestaltung (Arbeitsgruppe) 2020

Gesunder Arbeitsplatz: Lichtmessung in Büroräumlichkeiten 2020

Mittagessen-Roulette für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (monatlich) 2020

fair-finance Blätterwald – faire news für‘s team (Magazin 6x im Jahr) laufend

Onboarding-Prozess standardisieren 2020

Neuorganisation inkl. Verbesserung Usability des Intranets 2020

Jährliche Mitarbeitendenbefragung laufend

Geschlechtergerechter Sprachleitfaden: Dokumente anpassen und erweitern um weitere

Diversity-Kategorien

2020

Ziel Maßnahmen SDGs Zeitpunkt

Abfall- und Ressourcenmanagement

weiter optimieren

Umweltschutz weiter

vorantreiben

Nachhaltige Mobilität

weiter vorantreiben

Umweltschutz

Reduktion der Abfallbehälter am Arbeitsplatz hin zu zentralen Sammelstellen 2020

Anschaffung hochwertiger E-Geräte zur langlebigen Nutzung

Nachhaltige Beschaffung aller Büroutensilien

Umstellung auf Batterien mit wiederaufladbaren Akkus 2020

Nachhaltigkeitsmindeststandards für Firmenevents - Erstellung eines Leitfadens 2020

Reduktion von Farbausdrucken um 20% zum Vorjahr 2020

Reduktion Ausdruck von Mails um 10% zum Vorjahr 2020

laufend

laufend

Umstellung auf 100% ökologische Reinigungsmittel, bevorzugt aus Nachfüllpackungen laufend

Re-Zertifizierung als Klimabündnisbetrieb 2020

Neuerlich CO 2

-Fußabdruck der fair-finance Gruppe von unabhängigem Institut berechnen

2020

lassen

Verstärkt auf Videokonferenzen setzen, um Flugmeilen zu sparen 2020

10-Jahresfeier als Green Event durchführen

2020/2021

(aufgrund der Corona-Pandemie auf 2021 verschoben)

Neue Rubrik „Soziales und Umwelt“ im fair-finance Newsletter 2020

CO 2

-Kompensation notwendiger Flüge bereits bei der Buchung durchführen

Bereitstellung E-Bikes für Mitarbeitende 2020

laufend

Anschaffung eines Elektro-Dienstfahrzeuges 2020

Erhöhung des Anteils der Wege, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt werden laufend

Teilnahme an einem Spritspartraining 2020

Jahreskarte Wiener Linien für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter laufend

77



Wir treten für unsere Ideale

ein. Durch klare Impulse

regen wir zum Wandel

an, immer wieder suchen

wir Chancen, finden neue

Lösungen und bringen

frische Ideen auf den Markt.


fair-finance – Fairnessbericht 2019

Lagebericht des Vorstandes

Gesellschaftsrechtliche Verhältnisse

Die Gesellschaft wurde mit Notariatsakt am 9. März 2010

gegründet und gemäß § 1 Abs. 1 Z 21 BWG (Betriebliches

Vorsorgekassengeschäft) konzessioniert. Seit Gründung

werden sämtliche Anteile an der Gesellschaft von der

fair-finance Holding AG gehalten, ebenso sämtliche Anteile

am Ergänzungskapital.

Die fair-finance Vorsorgekasse AG ist Gesellschafterin der

Einlagensicherung AUSTRIA Ges.m.b.H. (ESA).

Entwicklung der Branche

Das Gesamtvermögen der Branche beträgt aufgeteilt auf

acht Betriebliche Vorsorgekassen per Ende 2019 EUR

13,31 Milliarden (VJ: EUR 11,49 Mrd.). Laut Statistik der

Plattform der Betrieblichen Vorsorgekassen wurden zum

Ultimo 2019 für über 3,62 Millionen (VJ: 3,48 Mio.) unselbständig

und selbständig Erwerbstätige laufende Beitragszahlungen

zur Abfertigung Neu geleistet. Die laufenden

Beitragszahlungen haben EUR 1,72 Milliarden (VJ: EUR

1,61 Mrd.) und die Auszahlungen EUR 586,93 Millionen

(VJ: EUR 526,44 Mio.) betragen.

Unser Geschäftsverlauf

Unsere Gesellschaft ist weiterhin die einzige Neugründung

nach Einführung der „Abfertigung Neu“ im Jahr 2003.

Auch im 10. Jahr nach Gründung konnten wir stärker als der

Markt wachsen. Per Jahresultimo 2019 ist die Anzahl der

Beitrittsverträge mit Dienstgebern auf 4.322 (VJ: 3.809) und

jene mit Selbständigen auf 5.611 (VJ: 4.700) angewachsen.

Die Beitragszahlungen haben EUR 114,36 Millionen

(VJ: EUR 107,02 Mio.) betragen. EUR 98,26 Millionen

(VJ: EUR 88,10 Mio.) entfallen auf laufende Beitragszahlungen,

EUR 15,92 Millionen (VJ: EUR 18,23 Mio.) auf

Übertragungen von anderen BV-Kassen und EUR 0,18

Millionen (VJ: EUR 0,69 Mio.) auf Übertragungen von Alt-

Abfertigungsanwartschaften. Die Anzahl der beitragsfreien

Anspruchsberechtigten beträgt zum Ultimo 217.171

(VJ: 182.651) und die Zahl der beitragspflichtigen Anspruchsberechtigten

182.317 (VJ: 170.027). EUR 27,35

Millionen (VJ: EUR 22,17 Mio.) wurden an Leistungen ausbezahlt.

Auch das verwaltete Vermögen der Veranlagungsgemeinschaft

ist im Geschäftsjahr 2019 weiter deutlich gewachsen

und beträgt zum Jahresende EUR 645,15 Millionen

(VJ: EUR 539,76 Millionen).

Der Marktanteil unserer Gesellschaft beträgt 5,70 % (VJ:

5,49 %) anhand der laufenden Beitragszahlungen 2019.

Bezogen auf den Marktanteil belegen wir den 6. Rang.

Auf diesen Erfolg sind wir stolz und danken unseren Kundinnen

und Kunden für Ihr Vertrauen und unseren Mitarbeiterinnen

und Mitarbeitern für Ihr Engagement und die außerordentlich

hohe Identifikation mit der Vision von fair-finance.

Vermögensveranlagung

Das gesamte Jahr 2019 verlief für die Finanzmärkte durchaus

positiv. Die Weltwirtschaft zeigte sich mit einem BIP-

Wachstum von rund 3% überraschend positiv. Zwar blieben

die geopolitischen Risiken, wie der Brexit, der Handelskonflikt

und der Konflikt zwischen USA und Iran, erhöht, jedoch

konnten diese die positive Dynamik der Finanzmärkte und der

globalen Wirtschaftsentwicklung nicht aufhalten. Ein weiterer

ausschlaggebender Faktor war die nach wie vor expansive

Geldpolitik der Zentralbanken. Die Europäische Zentralbank

(EZB) setzte den expansiven geldpolitischen Kurs wie erwartet

fort. Auch die US-Zentralbank Federal Reserve (FED) ließ

den Leitzins bei einer Spanne von 1,5 % bis 1,75 %, nachdem

die Zinsen zuvor drei Mal hintereinander gesenkt worden waren.

Sowohl die leichte konjunkturelle Stabilisierung als vor

allem auch die expansive Ausrichtung der Notenbanken bei

der Geldpolitik begründen die Rekordstände an den Aktienmärkten.

Aktien legten bereits am Anfang des Jahres ein hohes Tempo

vor, während es im Mai vorrübergehend zu Kursrückgängen

kam. Seit dem Sommer zeigten sich die globalen Aktienmärkte

aber wieder durchgehend stark und konnten auch

noch in den letzten Wochen des Jahres neue Rekordstände

erreichen. An den Aktienmärkten verzeichnete der Eurostoxx

50 eine Jahresperformance von 28,3 % und der MSCI World

erreichte sogar eine Jahresperformance von 30,7 %. Dax

und ATX blieben hinter diesen Werten zurück, sodass unsere

Aktienperformance von 25,91 %, bei einer im Branchenvergleich

geringen Gewichtung von 8 % gegenüber 12,3 % im

Branchenschnitt, als marktkonform zu sehen ist.

Auch die Anleihenmärkte zeigten sich stark mit einer stetigen

Aufwärtsbewegung bis Ende September. Im letzten

Quartal pendelten sich diese auf einem stabilen und hohen

Niveau bei entsprechend niedrigen Renditen ein. So beträgt

die Rendite zehn-jährige deutsche Staatsanleihen zum

Jahresultimo -0,29 %. Auch zehn-jährige US-Staatsanleihen

bleiben weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau,

80


LUFT – sorgt für Impulse und kluge Konzepte

allerdings mit einer positiven Rendite von 1,81 %. Diese erfreulichen

Entwicklungen entstanden vor dem Hintergrund

einer stabilen Weltkonjunktur. In der größten Assetklasse,

Anleihen zum Tageswert, konnte eine positive Jahresperformance

von 6,57 % erwirtschaftet werden. Wandel- und Hybridanleihen

konnten mit einer Performance von 6,83 % einen

ähnlich positiven Performancebeitrag leisten. Die Portfoliogewichtung

von Anleihen betrug nur 25,7 % gegenüber rund

50 % im Branchenschnitt. HtM-Anleihen (Held to Maturity),

die als Daueranlage, welche keinen Marktschwankungen

unterliegen, gewidmet sind, trugen mit einer durchschnittlichen

Rendite von 3,12 % p.a. stabilisierend zum Ergebnis

bei. Zusätzlich konnten die Immobilieninvestitionen eine

Performance von 3,59 % und Mikrofinanzzertifikate eine

Performance von 1,69 % erwirtschaften. Der Bereich Alternative

Investments zeigte ebenfalls eine positive Wertentwicklung

von rund 2 %.

Die erzielte Performance von 3,87 % in 2019 (VJ: -0,68 %)

– gemessen nach der Messmethode der Österreichischen

Kontrollbank (ÖKB) – entspricht den Erwartungen und den

Rahmenbedingungen eines konservativen auf Sicherheit

ausgerichteten Portfolios. Im mehrjährigen Performancevergleich

liegt unser Ergebnis im Branchendurchschnitt und

zeichnet sich durch vergleichsweise geringe Volatilität aus.

So beträgt unsere 3-Jahresperformance 3,89 % p.a. bei

3,92 % Branchendurchschnitt, wohingegen unsere 3-Jahresvolatilität

mit 1,39 % zu 1,73 % deutlich geringer ist. Die

Unterschiede in der Asset Allokation sind der zentrale Grund

für abweichenden Veranlagungsergebnisse zum Branchenschnitt

der letzten Jahre. Wir setzten auf deutlich höhere

Diversifikation und auf eine starke Gewichtung nicht-korrelierender

Assetklassen mit stabil-positiver Renditeerwartung.

Das ausgezeichnete Risiko-Ertrags-Verhältnis ist das Ergebnis

unserer spezifischen Veranlagungs- und Risikostrategie,

welche kontinuierlich weiterentwickelt und verfeinert wird.

Personal und Organisation

Der Mitarbeiterstand beträgt zum Jahresultimo 7 (VJ: 8) Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter, wobei davon eine Mitarbeiterin

die Ausbildung zur Bürokauffrau absolviert. Weitere 16 (VJ:

15) Personen, die bei der Muttergesellschaft in einem Dienstverhältnis

stehen, waren 2019 überwiegend für unsere Gesellschaft

tätig. Gemeinsam mit den Schwesterunternehmen

im Bereich Immobilienentwicklung und -management sowie

Versicherungsberatung beschäftigt die fair-finance Gruppe

zum Ultimo 38 (VJ: 27) Personen in Voll- und Teilzeit inkl. den

geschäftsleitenden Personen.

Risikobericht

Die Summe der einer betrieblichen Vorsorgekasse zugeflossenen

Beiträge zuzüglich allfälliger übertragener Altabfertigungsanwartschaften

sowie allfälliger aus einer anderen

betrieblichen Vorsorgekasse übertragenen Anwartschaften,

stellt einen gesetzlich garantierten Mindestanspruch der

Anspruchsberechtigten dar (Kapitalgarantie). Darüber hinaus

gewährt fair-finance eine Mindestzinsgarantie, welche für

2019 mit 0,5 % (VJ: 0,75 %) festgelegt war. Wie das negative

Veranlagungsjahr 2018 deutlich gemacht hat und vor dem

Hintergrund eines historisch niedrigen Zinsumfeldes – der

3-Monats-EURIBOR lag im Dezember 2019 bei -0,39 %

(VJ: -0,31 %) – erscheint das Mindestzinsversprechen von

fair-finance wohl als äußerst wertvolles Asset einer Geschäftsbeziehung

mit unserer Gesellschaft.

fair-finance steuert das Veranlagungsrisiko durch Diversifikation

und eine taktische Veränderung der Veranlagungsstruktur.

Durch eine Reduktion volatiler, überbewerteter Assetklassen

und durch Derivate kann das Anlagerisiko reduziert

und verändert werden. Im Gegensatz zu 2018 mussten im

gesamten Jahr 2019 keine risikoreduzierenden Maßnahmen

aufgrund von Signalen aus dem Risikomanagement ergriffen

werden. Vielmehr wurde das Risikomodell im Sinne einer

Portfolio-Insurance adaptiert. Um positive Performancebeiträge

einzelner Assetklassen im Fall eines massiven Abschwungs

nicht unterjährig wieder zur Gänze zu verlieren,

wird nunmehr ein sogenannter Floor eingezogen, indem das

Risikobudget entsprechend reduziert wird.

Auch die operationellen, rechtlichen und technischen Risiken

wurden über das gesamte Geschäftsjahr laufend beobachtet.

Es wurden keine unerwarteten Risiken festgestellt und somit

keine außerplanmäßigen Maßnahmen ergriffen.

Jahresergebnis

Das Geschäftsjahr 2019 wurde mit einem im Vergleich

zum Vorjahr gestiegenem Ergebnis vor Steuern von EUR

1.565.834,63 (VJ: TEUR 1.366) abgeschlossen. Auch für

2019 wird allen Anspruchsberechtigten eine Erfolgsbeteiligung

von in Summe EUR 164.776,91 (VJ: TEUR 121)

auf Basis des individuellen Kapitalstandes zugeteilt, wobei

jedem einzelnen Anspruchsberechtigten zumindest 1 Cent

gutgeschrieben wird. Dieses partnerschaftliche Modell einer

Selbstverpflichtung zur Erfolgsbeteiligung zu Gunsten der

Anwartschaftsberechtigten ist eine weitere Besonderheit

von fair-finance.

81


fair-finance – Fairnessbericht 2019

Nach Zuführung der Rücklage zur Kapitalgarantie in Höhe von

EUR 644.980,15 (VJ: TEUR 539), der Auflösung der Zinsgarantie-

und Kapitalgarantierücklagen in Höhe von EUR 58.668,04

(VJ: TEUR 61) sowie der Auflösung der ungebundenen Kapitalrücklage

von EUR 819.496,04 (VJ: TEUR 0) beträgt der Jahresgewinn

EUR 1.394.109,56 (VJ: TEUR 1.521). Die Gesellschaft

schließt das Geschäftsjahr erstmals mit einem Bilanzgewinn

von EUR 431.274,90 (VJ: TEUR -963) ab. Das Eigenkapital

der Gesellschaft beträgt zum 31.12.2019 EUR 7,41 Millionen

(VJ: EUR 8,20 Mio.). Die aufsichtsrechtlich anrechenbaren

Eigenmittel betragen EUR 2,93 Millionen (VJ: EUR 2,05 Mio.)

zum Ultimo.

Forschung und Entwicklung

Die Gesellschaft hat im Jahr 2019 keine Forschungs- und

Entwicklungsaufwendungen getätigt.

Voraussichtliche Entwicklung

Das Veranlagungsjahr 2020 hat zwar gut begonnen, steckt

aber zum Berichtszeitpunkt in einer sehr großen Krise.

Die Aktienmärkte sind in Folge der Auswirkungen der Corona-

Pandemie massiv eingebrochen. Die ytd-Performance der

Veranlagungsgemeinschaft zum Berichtszeitpunkt ist negativ.

Einerseits wurde die Aktienquote durch Verkauf und Derivate

auf unter 1 % des Portfolios stark reduziert. Andererseits

wurden auch Anleihen abgesichert, indem das Zinsrisiko in

etwa halbiert wurde.

Eine rasche Erholung scheint nicht in Aussicht. In Anbetracht

unseres stringenten Risikomanagementprozesses und der

breiten Diversifikation der Assets sowie dem hohen Anteil

von nicht-korrelierenden Assetklassen mit weitgehend gesicherten

positiven Erträgen, wie HtM, Immobilien oder auch

Mikrofinanz, erwarten wir die Einhaltung des selbst gesteckten

Mindestertragsziels für 2020. Mit einem Mindestzinsgarantiesatz

von 0,5 % für 2020 bietet unsere Gesellschaft

für Kundinnen und Kunden eine in der Branche einzigartige

Sicherheit, die durch entsprechende Rückstellungen und eine

zweckgewidmete Kapitalrücklage auch abgesichert ist. Vor

diesem Hintergrund rechnen wir mit einer weiteren Bestätigung

unseres Geschäftsmodells und weiteres Wachstum

durch Neukunden.

Dem Wesen einer Betrieblichen Vorsorgekasse entsprechend,

das sich durch eine bilanzielle Trennung des treuhändigen

Vermögens der Veranlagungsgemeinschaft vom

operativen Geschäftsbetrieb kennzeichnet, erwarten wir

für 2020 eine weitere Verbesserung des Betriebsergebnisses,

wovon die Anwartschaftsberechtigten unabhängig von

der Veranlagungsperformance über die Erfolgsbeteiligung

profitieren werden.

Mag. Markus Zeilinger

Vorstandsvorsitzender & Gründer

Mag. (FH) Johannes Puhr, CIIA, CEFA

Mitglied des Vorstandes

Wien, am 18. März 2020

82


LUFT – sorgt für Impulse und kluge Konzepte

Mit Impulsen für einen strukturellen

Wandel die Welt mitgestalten.


fair-finance – Fairnessbericht 2019

Bilanz zum 31. Dezember 2019

Aktiva

31.12.2019

in EUR

31.12.2018

in TEUR

A. Anlagevermögen

I. Immaterielle Vermögensgegenstände

II.

1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche

Rechte und Vorteile sowie daraus abgeleitete Lizenzen

Finanzanlagen

0,00 5

1. Beteiligungen 1.070,00 1

2. Wertpapiere des Anlagevermögens 6.695.577,59 4.585

B. Umlaufvermögen

I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

6.696.647,59 4.591

1. Forderung gemäß § 26 Abs. 3 Z 2 BMSVG 0,00 3.066

2. Forderungen gegenüber der Veranlagungsgemeinschaft

davon mit einer Restlaufzeit über einem Jahr: EUR 0,00 (VJ: TEUR 0)

3. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen

davon mit einer Restlaufzeit über einem Jahr: EUR 0,00 (VJ: TEUR 0)

4. Sonstige Forderungen

davon mit einer Restlaufzeit über einem Jahr: EUR 0,00 (VJ: TEUR 0)

298.296,98 3

669.937,54 304

110.017,76 71

II. Kassenbestand, Schecks, Guthaben bei Banken 2.260.787,91 632

3.339.040,19 4.075

C. Rechnungsabgrenzungsposten 12.496,51 12

D. Aktiva der Veranlagungsgemeinschaft

I. Guthaben auf Euro lautend 23.282.004,02 58.003

II. Guthaben auf ausländische Währungen lautend

III. Darlehen und Kredite auf Euro lautend

IV. Darlehen und Kredite auf ausländische Währungen lautend

V. Forderungswertpapiere auf Euro lautend 71.551.074,88 64.984

VI. Forderungswertpapiere auf ausländische Währungen lautend

VII. Beteiligungswertpapiere auf Euro lautend 0,00 699

VIII. Beteiligungswertpapiere auf ausländische Währungen lautend

IX. Anteilscheine von Investmentfonds und AIF auf Euro lautend 535.636.350,85 400.682

X. Anteilscheine von Investmentfonds und AIF auf ausländische Währungen lautend

XI. Anteilscheine von Immobilienfonds auf Euro lautend 14.684.241,04 15.355

XII. Anteilscheine von Immobilienfonds auf ausländische Währungen lautend

XIII. Forderungen 543.738,54 69

XIV. Aktive Rechnungsabgrenzungsposten

XV. Sonstige Aktiva 0,00 3.066

645.697.409,33 542.858

Total 655.745.593,62 551.536

84


LUFT – sorgt für Impulse und kluge Konzepte

Passiva

31.12.2019

in EUR

31.12.2018

in TEUR

A. Eigenkapital

I. Nennkapital

Nennkapital: EUR 2.000.000,00 (VJ: TEUR 2.000)

2.000.000,00 2.000

II. Partizipationskapital 0,00 1.950

III.

Kapitalrücklagen

1. Gebundene

2. Nicht gebundene

Gewinnrücklagen

200.000,00

0,00

IV.

V. Rücklagen zur Erfüllung der Kapitalgarantie I 2.476.577,47 1.887

VI. Rücklagen zur Erfüllung der Zinsgarantie II 2.306.285,05 2.309

VII. Bilanzgewinn / -verlust

431.274,90 -963

davon Verlustvortrag EUR 962.834,66 (VJ: TEUR 2.310)

200

819

7.414.137,42 8.203

B. Nachrangige Verbindlichkeit 1.950.000,00 0

C. Rückstellungen

1. Steuerrückstellungen 411.600,00 193

2. Sonstige Rückstellungen 216.210,30 205

627.810,30 397

D. Verbindlichkeiten

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0,00 0

2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

33.956,55 64

davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 33.956,55 (VJ: TEUR 64)

3. Sonstige Verbindlichkeiten

22.280,02 14

davon aus Steuern EUR 13.373,79 (VJ: TEUR 6)

davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 7.531,40 (VJ: TEUR 8)

davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 22.280,02 (VJ: TEUR 14)

56.236,57 78

E. Passiva der Veranlagungsgemeinschaft

I. Abfertigungsanwartschaften 644.980.152,15 539.316

II. Verbindlichkeiten 717.257,18 3.542

III. Passive Rechnungsabgrenzungsposten

IV. Sonstige Passiva

645.697.409,33 542.858

Total 655.745.593,62 551.536

I

Kapitalgarantierücklagen sind in Höhe von 0,1% der Abfertigungsanwartschaft p.a. zu bilden, bis 1% der Abfertigungsanwartschaft erreicht ist.

II

Zinsgarantierücklagen sind in Höhe des halben Garantiezinssatzes bezogen auf die Abfertigungsanwartschaft zu halten.

fair-finance bildet als einzige Vorsorgekasse Zinsgarantierücklagen.

Rundungshinweis: Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatischer Rechenhilfen

rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.

85


fair-finance – Fairnessbericht 2019

Gewinn- und Verlustrechnung 2019

A. Ergebnis der Veranlagungsgemeinschaft

I. Veranlagungserträge/-verluste

II. Garantien

1. Kapitalgarantie

2. Zinsgarantie

III. Beiträge

IV. Kosten

V. Auszahlungen von Abfertigungsleistungen

VI. Ergebnis der Veranlagungsgemeinschaft

VII. Verwendung des Ergebnisses der Veranlagungsgemeinschaft

B. Erträge und Aufwendungen der Betrieblichen Vorsorgekasse

1. Verwaltungskosten

2. Betriebsaufwendungen

a) Personalaufwand III

aa) Gehälter

bb) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an Betriebliche Vorsorgekassen

cc) Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge

dd) Sonstige Sozialaufwendungen

b) Abschreibungen auf das Anlagevermögen

c) Sonstige Betriebs-, Verwaltungs- und Vertriebsaufwendungen

3. Finanzerträge

a) Zinserträge und sonstige laufende Erträge aus der Veranlagung der Eigenmittel und der nicht der Veranlagung gemeinschaft zugeordneten

b) Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen, die nicht den Veranlagungsgemeinschaften zugeordnet sind

4. Finanzaufwendungen

a) Aufwendungen aus den Abgang von und Abschreibungen auf sonstige Finanzanlagen, die nicht den Veranlagungsgemeinschaften zugeordnet

b) Zinsen und ähnliche Aufwendungen

5. Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen

a) betriebliche Erträge

b) betriebliche Aufwendungen

6. Ergebnis vor Steuern

7. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

8. Ergebnis nach Steuern = Jahresüberschuss

9. Veränderung von Rücklagen

a) Zuweisungen

aa) zur Kapitalgarantierücklage

bb) zur Zinsgarantierücklage

b) Auflösungen

aa) von Kapitalrücklagen

bb) der Kapitalgarantierücklage

cc) der Zinsgarantierücklage

10. Jahresgewinn

11. Verlustvortrag

12. Ergebnisanteil des Partizipationskapitals

13. Bilanzgewinn / -verlust

I

Im Jahr 2019 wurden in 218 Fällen Zinsgarantieleistungen erbracht.

II

Die Erfolgsbeteiligung berücksichtigt 2019 rund EUR 165.000.

III

beinhaltet nicht die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der fair-finance Holding AG.

86


LUFT – sorgt für Impulse und kluge Konzepte

1.1.-31.12.2019 in EUR 1.1.-31.12.2018 in TEUR

28.648.834,01 -3.352

30.587,26 14

3.017,78 2

114.358.093,15 107.021

-8.489.875,65 -1.642

-28.886.416,52 -23.725

105.664.240,03 78.318

-105.664.240,03 -78.318

5.294.057,44 5.294.057,44 4.566 4.566

-231.934,31 -226

-10.492,52 -9

-66.213,59 -68

0,00 0

-4.499,00 -5

-3.370.357,98 -3.683.497,40 -3.070 -3.377

Fremdmittel 182.695,67 202

37.688,12 0

sind -18.097,50 -45

-284.220,78 0

37.209,08 21

0,00 -44.725,41 0 178

1.565.834,63 1.367

-404.909,00 -168

1.160.925,63 1.199

-644.980,15 -539

0,00 0

819.496,04 800

55.650,26 38

3.017,78 233.183,93 23 322

1.394.109,56 1.521

-962.834,66 -2.310

0,00 -173

431.274,90 -963

87


fair-finance – Fairnessbericht 2019

Chancen suchen, neue Lösungen finden

und den Markt positiv verändern.


LUFT – sorgt für Impulse und kluge Konzepte

Anhang für das Geschäftsjahr 2019

Grundsätze

Der Jahresabschluss 2019 wurde nach den Bestimmungen

des Unternehmensgesetzbuches unter Berücksichtigung der

spezifischen Vorschriften des Bankwesengesetzes (BWG) und

des Betrieblichen Mitarbeiter– und Selbstständigenvorsorgegesetzes

(BMSVG) erstellt. Die Gliederung der Bilanz und der

Gewinn– und Verlustrechnung erfolgte nach den in der Anlage

1 zu § 40 BMSVG enthaltenen Formblättern. Zusätzlich

wurde - um dem Grundsatz der Klarheit gerecht zu werden

– eine nachrangige Verbindlichkeit gem. § 223 Abs. 4 Satz 2

UGB als eigener Posten nach dem Eigenkapital ausgewiesen.

Die Gesellschaft ist als kleine Kapitalgesellschaft i.S. des

§ 221 UGB einzustufen.

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Der Jahresabschluss wurde unter Beachtung der Grundsätze

ordnungsmäßiger Buchführung, sowie unter Beachtung der

Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-,

Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu ermitteln,

aufgestellt.

Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurde der Grundsatz

der Vollständigkeit eingehalten.

Bei der Bewertung der einzelnen Vermögensgegenstände und

Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung beachtet

und von einer Fortführung des Unternehmens ausgegangen.

Dem Vorsichtsprinzip wurde dadurch Rechnung getragen,

dass nur die am Abschlussstichtag verwirklichten Gewinne

ausgewiesen wurden. Alle erkennbaren Risiken und drohende

Verluste, die in dem Geschäftsjahr oder einem früheren Geschäftsjahr

entstanden sind, wurden berücksichtigt.

Die bisher angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

wurden im Geschäftsjahr nicht geändert.

Die Bewertung des immateriellen Anlagevermögens erfolgt

zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger linearer Abschreibungen.

Den planmäßigen Abschreibungen werden

Nutzungsdauern zwischen 3 und 10 Jahren zugrunde gelegt.

Das Finanzanlagevermögen wird zu Anschaffungskosten bzw.

zum niedrigeren am Abschlussstichtag beizulegenden Wert

bewertet. Außerplanmäßige Abschreibungen werden nur bei

voraussichtlich dauernder Wertminderung vorgenommen.

Bei Wegfall der Gründe für außerplanmäßige Abschreibungen

werden gem. § 208 Abs. 1 UGB entsprechende Zuschreibungen

vorgenommen.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind

mit dem Nennwert angesetzt. Im Falle erkennbarer Einzelrisiken

wird der niedrigere beizulegende Zeitwert ermittelt und

angesetzt.

Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten wurden gemäß

§ 198 Abs. 5 UGB Ausgaben vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen,

soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach

diesem Tag sind.

Die Rückstellungen werden mit dem Erfüllungsbetrag

angesetzt.

In den übrigen Rückstellungen werden unter Beachtung

des Vorsichtsprinzips alle im Zeitpunkt der Bilanzerstellung

erkennbaren Risiken und der Höhe und dem Grunde nach

ungewisse Verbindlichkeiten mit den Beträgen berücksichtigt,

die nach bestmöglicher Schätzung erforderlich sind.

Die Rückstellung für nicht konsumierte Urlaube wird für alle

Dienstnehmenden mit dem zum Bilanzstichtag offenen Rückständen

unter Einbeziehung von Lohn- und Gehaltsnebenkosten

berechnet.

Die Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag

angesetzt.

Erläuterungen zur Bilanz

AKTIVA

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens

und die Aufgliederung der Jahresabschreibung nach einzelnen

Posten sind auf Seite 92 dargestellt.

Bei den Wertpapieren des Anlagevermögens wurden im Geschäftsjahr

Zuschreibungen in der Höhe von EUR 37.688,12

(VJ: TEUR 0) vorgenommen, außerplanmäßige Abschreibungen

erfolgten im Berichtsjahr keine (VJ: TEUR 42). Die im

Wertpapierbestand enthaltenen stillen Reserven betragen

EUR 181.459,06 (VJ: TEUR 17).

Der Bestand am 31. Dezember 2019 setzt sich aus Renten

und Rentenfonds zusammen. In der Direktveranlagung werden

keine derivativen Finanzinstrumente eingesetzt.

89


fair-finance – Fairnessbericht 2019

Die Forderungen bestehen im Wesentlichen aus Forderungen

gegenüber verbundenen Unternehmen und aus sonstigen

Forderungen. Gegenüber der Veranlagungsgemeinschaft besteht

eine Forderung in der Höhe von EUR 298.296,98

(VJ: TEUR 3.069). Im Vorjahr waren die nicht entnehmbaren

Vermögensverwaltungskosten gem. § 26 Abs. 3 Z 2 BMSVG

in den Forderungen enthalten.

Die Guthaben bei Banken in der Höhe von EUR 2.260.787,91

(VJ: TEUR 632) sind täglich fällig.

Aktiva der Veranlagungsgemeinschaft

Die Aktiva der Veranlagungsgemeinschaft wurden unter

Beachtung des § 30 BMSVG, sowie der besonderen Veranlagungsbestimmungen

des § 29 BMSVG, veranlagt.

PASSIVA

Das Grundkapital der Gesellschaft zum 31. Dezember 2019

beträgt EUR 2.000.000,00 (VJ: TEUR 2.000) und ist in

2.000.000 Stückaktien zerlegt.

Das nominelle Partizipationskapital beträgt zum Bilanzstichtag

EUR 0,00 (VJ: TEUR 1.950). Mit 27.06.2019 wurde das

Partizipationskapital in vollem Umfang in eine Ergänzungskapital-Anleihe

umgewandelt, um gemäß Art 63 der Verordnung

EU Nr 575/2013 („CRR“) als Ergänzungskapital zu

dienen.

Zum 31. Dezember 2019 werden EUR 200.000,00 (VJ:

TEUR 200) als gebundene Kapitalrücklage ausgewiesen.

Im Geschäftsjahr wurden die ungebundenen Kapitalrücklagen

vollständig aufgelöst (VJ: TEUR 819).

Bei der ausgewiesenen nachrangigen Verbindlichkeit zum

31. Dezember 2019 in Höhe von EUR 1.950.000 handelt es

sich um Ergänzungskapital (Genussrecht nach § 174 AktG).

Gemäß den Bedingungen für das Ergänzungskapital der

fair-finance Vorsorgekasse AG wurde den Berechtigten erstmalig

ein Gewinn in Höhe von EUR 283.669,96 (VJ: TEUR 0)

zugeteilt, welcher in der Gewinn- und Verlustrechnung in den

Zinsen und ähnliche Aufwendungen ausgewiesen ist.

Die Steuerrückstellungen in Höhe von EUR 411.600,00

(VJ: TEUR 193) betreffen die Rückstellungen für die Körperschaftsteuer

der Jahre 2018 und 2019.

Die sonstigen Rückstellungen in der Höhe von EUR

216.210,30 (VJ: TEUR 205) setzen sich im Wesentlichen aus

Rückstellungen für Prüfungs- und Beratungsaufwendungen,

sowie Rückstellungen für Fremdleistungen, der Rückstellungen

für noch nicht konsumierte Urlaube sowie Prämien,

sonstige Rückstellungen sowie Rückstellungen für Kapitalgarantie-

und Zinsgarantieleistungen zusammen. Letztere

wurde als Verbindlichkeitsrückstellung gemäß der einschlägigen

AFRAC-Stellungnahme gebildet.

Passiva der Veranlagungsgemeinschaft

Die Abfertigungsanwartschaft wird mit EUR 644.980.152,15

(VJ: TEUR 539.316) ausgewiesen.

Die Verbindlichkeiten der Veranlagungsgemeinschaft werden

mit EUR 717.257,18 (VJ: TEUR 3.542) ausgewiesen und beinhalten

im Wesentlichen Verbindlichkeiten gegenüber

verbundenen Unternehmen in Höhe von EUR 298.296,98

(VJ: TEUR 3.069). Des weiteren handelt es sich um eine Verbindlichkeit

gegenüber dem Finanzamt von EUR 117.890,07

(VJ: TEUR 92) sowie Verbindlichkeiten aus der Übertragung

von Altab fertigungen in Höhe von EUR 249.882,75

(VJ: TEUR 368). Im Vorjahr war aufgrund des negativen

Veranlagungser gebnisses die Vergütung für die Vermögensverwaltung

gem. § 26 Abs. 3 Z 2 BMSVG enthalten.

Erläuterungen zur Gewinn- und

Verlustrechnung

Die Verwaltungskosten wurden entsprechend den vertraglichen

Vereinbarungen in Höhe von 1,7 %, ab dem 5. Dienstjahr

in Höhe von 1,5 % und ab dem 11. Dienstjahr in Höhe von

1,0 % jeweils zzgl. 0,3 % Inkassogebühr für die Sozialversicherungsträger

aus den einbezahlten laufenden Beträgen

entnommen.

90


LUFT – sorgt für Impulse und kluge Konzepte

Die Betriebsaufwendungen bestehen aus Abschreibungen auf

das Anlagevermögen, Personalaufwendungen, Rechts- und

Beratungsaufwendungen, Aufwendungen für die Verwaltungssoftware,

Miet- und Betriebskostenaufwendungen,

Kosten für Fremdpersonal, Gebühren sowie anderen sonstigen

Aufwendungen. Der überwiegende Teil der sonstigen

Betriebs-, Verwaltungs- und Vertriebsaufwendungen in Höhe

von EUR 1.933.264,00 (VJ: TEUR 1.823) entfällt auf die

Leistungsverrechnung mit der Muttergesellschaft. Gegenstand

der Leistungen ist die Organisation und Ausführung der

für den Betrieb der Vorsorgekasse erforderlichen Tätigkeiten

durch die Bereitstellung der erforderlichen Infrastruktur

(Büro räumlichkeiten, kaufmännische und technische Betriebsausstattung

etc.) und Dienstleistungen nach Maßgabe

der Anforderungen seitens der Vorsorgekasse.

Sonstige Angaben

Gesellschaftsrechtliche Verhältnisse

Die Anteile an der fair-finance Vorsorgekasse AG sowie das

Ergänzungskapital werden zu 100 % von der fair-finance

Holding AG gehalten.

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

Die Gesellschaft beschäftigte im Geschäftsjahr 2019 durchschnittlich

7 (VJ: 8) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Vorstand und Aufsichtsrat

Den Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates wurden

weder Vorschüsse noch Kredite gewährt.

Die Vorstände sind in der fair-finance Holding AG beschäftigt

und daher wurden ihnen im Geschäftsjahr 2019 keine Bezüge

vom geprüften Unternehmen ausbezahlt.

Die Mitglieder des Aufsichtsrates erhielten für ihre Tätigkeit

für die Gesellschaft im Jahr 2019 keine Bezüge.

Handelsbuch

Ein Handelsbuch gemäß §64 Abs. 1 Z 15 BWG wurde nicht

geführt.

Ereignisse von besonderer Bedeutung

nach dem Abschlussstichtag

Zum Berichtszeitpunkt ist die Welt mit der Corona-Pandemie

konfrontiert, welche bisher einen Einbruch des Finanzmarktes

zur Folge hatte. Diese Krise wird Auswirkungen auf das

Veranlagungsergebnis der Veranlagungsgemeinschaft haben.

Auf Ebene der Vorsorgekasse selbst sind keine nennenswerten

finanziellen und wirtschaftlichen Auswirkungen zu

erwarten, da das Ergebnis der Vorsorgekasse weitgehend

unabhängig vom Ergebnis der Veranlagungsgemeinschaft ist.

Für das Jahr 2020 ist weiterhin von einem positiven Jahresergebnis

auszugehen.

Mag. Markus Zeilinger

Vorstandsvorsitzender & Gründer

Mag. (FH) Johannes Puhr, CIIA, CEFA

Mitglied des Vorstandes

Wien, am 18. März 2020

91


fair-finance – Fairnessbericht 2019

Entwicklung des Anlagevermögens

Anschaffungs- und Herstellungskosten

Stand am

01.01.19

EUR

Zugänge

EUR

Abgänge

EUR

Stand am

31.12.19

EUR

I. Immaterielle Vermögensgegenstände

1. Gewerbliche Schutzrechte

und ähnliche Rechte und Vorteile

sowie daraus abgeleitete

Lizenzen

59.866,17 -59.866,17 0,00

59.866,17 0,00 -59.866,17 0,00

II. Finanzanlagen

1. Beteiligungen 1.070,00 0,00 0,00 1.070,00

2. Wertpapiere 4.654.873,74 2.631.637,25 -570.475,00 6.716.035,99

4.655.943,74 2.631.637,25 -570.475,00 6.717.105,99

4.715.809,91 2.631.637,25 -630.341,17 6.717.105,99

Kumulierte Abschreibungen

Buchwerte

Stand am

01.01.19

EUR

Zugänge

EUR

Zuschreibungen

EUR

Abgänge

EUR

Stand am

31.12.19

EUR

31.12.18

EUR

31.12.19

EUR

I. Immaterielle Vermögensgegenstände

1. Gewerbliche Schutzrechte 55.366,17 4.499,00 0,00 -59.865,17 0,00 4.500,00 0,00

und ähnliche Rechte und Vorteile

sowie daraus abgeleitete

Lizenzen

55.366,17 4.499,00 0,00 -59.865,17 0,00 4.500,00 0,00

II. Finanzanlagen

1. Beteiligungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 1.070,00 1.070,00

2. Wertpapiere 69.524,02 0,00 -37.688,12 -11.377,50 20.458,40 4.585.349,72 6.695.577,59

69.524,02 0,00 -37.688,12 -11.377,50 20.458,40 4.586.419,72 6.696.647,59

124.890,19 4.499,00 -37.688,12 -71.242,67 20.458,40 4.590.919,72 6.696.647,59

92


LUFT – sorgt für Impulse und kluge Konzepte

Mit frischen Ideen die Welt ein

Stück weit besser machen.


fair-finance – Fairnessbericht 2019

Bestätigungsvermerk

Bericht zum Jahresabschluss

Prüfungsurteil

Wir haben den Jahresabschluss der fair-finance Vorsorgekasse

AG, Wien, bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember

2019, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an diesem

Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang, geprüft.

Nach unserer Beurteilung entspricht der Jahresabschluss

den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues

Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember

2019 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem

Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den

österreichischen unternehmens- und bankrechtlichen Vorschriften

und den sondergesetzlichen Bestimmungen.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung

mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer

Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern

die Anwendung der International Standards on Auditing

(ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften

und Standards sind im Abschnitt „Verantwortlichkeiten des

Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses“

unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben.

Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung

mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und

berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen

beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen

Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von

uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet

sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und

des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung

des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in

Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensund

bankrechtlichen Vorschriften und den sondergesetzlichen

Bestimmungen ein möglichst getreues Bild der Vermögens ,

Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner

sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen

Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung

eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von

wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen

Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen

Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der

Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu

beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung

der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig –

anzugeben sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der

Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei

denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder die

Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit

einzustellen oder haben keine realistische Alternative dazu.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des

Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft.

Verantwortlichkeiten des Bankprüfers für die Prüfung

des Jahresabschlusses

Unsere Ziele sind hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen,

ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen

– beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen

Darstellungen ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen,

der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit

ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür,

dass eine in Übereinstimmung mit den österreichischen

Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die

Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung

eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche

vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus

dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden

als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt

vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie

die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen

wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.

Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit den

österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung,

die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir

während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes

Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus gilt:

π Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher

– beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen

im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als

Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen

Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind,

um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das

Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche

falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden,

ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose

Handlungen betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen,

beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende

94


LUFT – sorgt für Impulse und kluge Konzepte

Bericht zum Lagebericht

Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner

Kontrollen beinhalten können.

π Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung

relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen

zu planen, die unter den gegebenen

Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel,

ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems

der Gesellschaft abzugeben.

π Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen

Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden

sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen

Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung

und damit zusammenhängende Angaben.

π Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit

der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der

Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen

Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten

Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit

im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten

besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft

zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit

aufwerfen kann. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen,

dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet,

in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen

Angaben im Jahresabschluss aufmerksam zu

machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind,

unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere

Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum

unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise.

Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können

jedoch die Abkehr der Gesellschaft von der Fortführung der

Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.

π Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den

Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben

sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden

Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt,

dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.

π Wir tauschen uns mit dem Aufsichtsrat unter anderem

über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche

Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame

Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer

Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während

unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.

Der Lagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmens-

und bankrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob

er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach

den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung

des Lageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen

unternehmensrechtlichen Vorschriften und den

sondergesetzlichen Bestimmungen.

Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen

zur Prüfung des Lageberichts durchgeführt.

Urteil

Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den

geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden und

steht in Einklang mit dem Jahresabschluss.

Erklärung

Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen

Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses

über die Gesellschaft und ihr Umfeld haben wir keine wesentlichen

fehlerhaften Angaben im Lagebericht festgestellt.

Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer

ist Herr Mag. Georg Weinberger.

Wien, am 18. März 2020

KPMG Austria GmbH

Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft

Mag. Georg Weinberger

Wirtschaftsprüfer

95


fair-finance – Fairnessbericht 2019

Bericht des Aufsichtsrates

Der Aufsichtsrat hat während des Geschäftsjahres die ihm

nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen.

Ihm wurde regelmäßig vom Vorstand über die

Geschäftslage sowie über bedeutsame Geschäftsvorfälle

mündlich und schriftlich berichtet. Im Geschäftsjahr 2019

fanden vier Sitzungen statt. Der Aufsichtsrat konnte sich

von der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung und des

Jahresabschlusses überzeugen.

Die Buchführung, der Jahresabschluss 2019 samt Anhang

sowie der Lagebericht wurden von der KPMG Austria GmbH

Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft geprüft

und der darüber verfasste Prüfbericht dem Aufsichtsrat

vorgelegt. Die Prüfung hat nach ihrem abschließenden Ergebnis

keinen Anlass zu Beanstandungen gegeben, weshalb der

Jahresabschluss 2019 mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk

versehen wurde.

Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss

und den Lagebericht ebenfalls geprüft und sich von

deren Ordnungsmäßigkeit und sachlichen Unbedenklichkeit

überzeugt. Der Aufsichtsrat hat sich somit dem Ergebnis der

Abschlussprüfung angeschlossen und den Jahresabschluss

und den Lagebericht über das Geschäftsjahr 2019 einstimmig

gebilligt. Der vorgelegte Jahresabschluss ist damit gemäß

§ 96 Abs. 4 AktG festgestellt.

Der Aufsichtsrat hat die Anlagen gem. § 63 Abs. 5 und 7 BWG

zum Prüfungsbericht des Bank- und Abschlussprüfers entgegengenommen

und nach Einsicht festgestellt, dass keine

Beanstandungen vorliegen.

Den Mitgliedern des Vorstandes sowie den Mitarbeitern

spricht der Aufsichtsrat seinen Dank für ihren Einsatz und die

geleistete Arbeit aus.

DI Mag. Dr. Helmut Eichert

Vorsitzender des Aufsichtsrates

Wien, im März 2020

96


LUFT – sorgt für Impulse und kluge Konzepte

ORGANE DER GESELLSCHAFT 2019

Im Geschäftsjahr tätige Mitglieder des Vorstandes:

Mag. Markus Zeilinger

Mag. (FH) Johannes Puhr, CIIA, CEFA

Vorsitzender des Vorstandes

Vorstandsmitglied

Im Geschäftsjahr tätige Mitglieder des Aufsichtsrates:

DI Mag. Dr. Helmut Eichert, Vorsitzender

Kerstin Repolusk, MA

Dr. Wolfgang Binder

Mag.a Christine Cernin

Mag. Florentin Döller

Mag. Rainer Ladentrog

Henning Mettler

Eigentümervertreter

Stellvertretende Vorsitzende, vom ÖGB nominiert

Eigentümervertreter

vom Kundenbeirat nominiert

vom ÖGB nominiert

Betriebsrat

Eigentümervertreter

Staatskommissäre:

MR Andreas Pircher, BA MSc

ADir. Klaus Horvath

97


fair-finance – Fairnessbericht 2019

Auszeichnungen

Platz 1 beim ASRA – Austrian Sustainability Reporting Award 2019 für den

ersten integrierten Nachhaltigkeitsbericht in der Rubrik Erstbericht

Testsieger Betriebliche Vorsorgekassen 12/2019 Konsument, die Zeitschrift des

VKI (Verein für Konsumenteninformation)

Sieger des 8. Mitarbeiter Vorsorgekassen Service Awards (MVK) 2019/2020 –

Höchstnoten in der Servicequalität am Telefon und per E-Mail

Doppel Gold vom Finanzmagazin Börsianer – als innovativste und

nachhaltigste Vorsorgekasse 2019

Umweltzeichen gem. Richtlinie UZ 49 Nachhaltige Finanzprodukte

für fair-finance Fonds

Höchste Auszeichnung der Branche für das nachhaltige Veranlagungsportfolio

durchgehend seit 2011

GREEN BRANDS 2019/2020 honoriert die Verpflichtung von fair-finance zu

Klimaschutz, Nachhaltigkeit und ökologischer Verantwortung

2019 zum 5. Mal in Folge Most Socially Responsible Pension Fund

Winner Central Europe

Markus Zeilinger – Nachhaltiger Gestalter 2019 – Magazin BUSINESSART

Global Banking & Finance Awards 2019 für bemerkenswerte und Innovative

Änderungen in der globalen Finanzwelt

Auch 2019 klimaneutrales Unternehmen durch entsprechende

CO 2

-Kompensation

98


LUFT – sorgt für Impulse und kluge Konzepte

Mitgliedschaften

Allianz für Entwicklung und Klima wird seit 2019 unterstützt

Mitgliedschaft in der Klima-Allianz vom Senat der Wirtschaft mit der Selbstverpflichtung

zur Kompensation von Emissionen

Mitgliedschaft beim Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) –

Markus Zeilinger ist Vorstandsmitglied

Über das FNG auch Mitglied bei Eurosif - Europäisches Netzwerk zur Förderung

Nachhaltiger Geldanlagen

Familie und Beruf zertifiziert seit 2014 – Rezertifizierung 2020

Klimabündnis Betrieb seit 2013 mit dem Ziel der Reduktion klimaschädlicher

Treibhausgasemissionen durch Umsetzung lokaler Klimaschutzmaßnahmen

Einlagensicherung Austria ist die Sicherungseinrichtung für alle

österreichischen Kreditinstitute

Mitgliedschaft bei Österreichs führender Unternehmensplattform für Corporate

Social Responsibility (CSR) und Nachhaltige Entwicklung seit 2010

CRIC – Verein für ethisch orientierte Investoren – seit 2010

Partner für die Kompetenzentwicklung in Unternehmen und Organisationen

in den Bereichen Controlling, Finance und Management – seit 2016

Das NPO-Institut vermittelt, vernetzt, berät, recherchiert, forscht –

förderndes Mitglied seit 2013

Gründungsmitglied eines europaweit tätigen Engagement-Netzwerkes aus

institutionellen Investorinnen und Investoren, die sich für eine nachhaltige

Entwicklung einsetzen

UN Principles for Responsible Investment (UN PRI) –

Unterzeichnerin der sechs Prinzipien für Nachaltiges Investieren

99


fair-finance – Fairnessbericht 2019

Impact- und Richtlinienzuordnung

In der nachfolgenden Übersicht werden von den GRI Standards ausgehend die Berichtsinhalte auch der Wertschöpfungskette,

den SDGs und Bestimmungen des NaDiVeG zugeordnet. Indikatoren wurden nur dann ausgelassen, wenn sie als nicht wesentlich

bzw. nicht zutreffend bewertet wurden.

Wertschöpfungskette

GRI-Indikator

Seitenangaben bzw.

Beschreibung

SDG

NaDiVeG Lieferkette

intern

Veran-

lagung

Organisationsprofil

102-1 Name der Organisation Titelblatt, Impressum

102-2 Aktivitäten, Marken, Produkte,

Dienstleistungen

14–19, 30-31, 41–44, 50,

52–157

π

(Risiken)

π π π

102-3 Ort des Hauptsitzes Impressum, 5

102-4 Länder mit Geschäftstätigkeit Vorsorgekassen gibt es nur

in Österreich – über Investments

europaweite Tätigπ

π π π

keit

102-5 Eigentümer und Rechtsform Impressum, 30

102-6 Bediente Märkte Siehe 102-2 π π

102-7 Größenordnung der Organisation 30, 35, 65

102-8 Informationen Mitarbeitende 60–68 π π

102-9 Lieferkette 18–19, 66, 68, 71 π π

102-10 Signifikante Änderungen in der

56–57

Organisation

102-11 Vorsorgeprinzip/Vorsichtsmaßnahmen Vorsorgeprinzip

102-12 Externe Initiativen 24–27, 61, 69, 72–73, 99 π

102-13 Mitgliedschaften 99 π

Strategie, Ethik & Integrität, Führung

102-14 Aussagen der Führungskräfte 6–7, 80–82, 96 π π π

102-15 Auswirkungen, Risiken und Chancen 6–7, 14–17, 26–27, 36, 38–44,

50, 52–57

π π π π

102-16 Werte, Richtlinien, Normen 6–7, 13, 23–27, 33, 41–49, 52,

56–57, 60–73

π π π π

102-17 Ethische Beratung und Bedenken keine Bedenken über

fair-finance; Bedenken über

Investments: s. Kundenbeirat,

Engagement-

Aktivitäten

Ethische

Beratung:

π π π π

Bedenken: –

102-18 Struktur der Unternehmensführung 23, 30–33, 60–65 π π

102-21 Stakeholdereinbindung bei ökonomischen, 20–27, 30–33, 46–47, 60–71

π

ökologischen, sozialen Themen

102-22 Höchstes Kontrollorgan 23, 30–33, 96–97 π π

π

Stakeholdereinbeziehung

102-40 Liste der Stakeholder-Gruppen 20–21 π π π π

102-41 Tarifverhandlungen Für Vorsorgekassen

π

π

gibt es keine KV

100


LUFT – sorgt für Impulse und kluge Konzepte

Wertschöpfungskette

GRI-Indikator

Seitenangaben bzw.

Beschreibung

SDG

NaDiVeG Lieferkette

intern

Veran-

lagung

Stakeholdereinbeziehung (Fortsetzung)

102-42 Bestimmung von Stakeholdern 20–23 π π π π

102-43 Ansatz Einbindung Stakeholder 20–27 π π π π

102-44 Themen und Anliegen der Stakeholder 23, 26–27

π π π π

Vorgehensweise bei der Berichterstattung

102-45 Entitäten 4, 30

102-46 Berichtsinhalt und Grenzen 4

102-47 Liste der wesentlichen Themen 26–27

π π π

102-50 Berichtszeitraum 2019

102-51 Datum des aktuellsten Berichts 31.03.2020

102-52 Berichtszyklus Jährlich

102-53 Kontakt Nachhaltigkeitsmanagement 4

102-54 Übereinstimmung GRI Standards GRI Standards umfassend π

102-55 GRI Inhaltsindex 100

Wirtschaftliche Leistung

201-1 Wirtschaftlicher Wert 84–87 π π

201-2 Klimawandel-bedingte finanzielle

Folgen und andere Risiken und Chancen

6–7, 14–17, 26–27, 41–43,

46–47, 52–55, 66, 72–73

201-3 Verpflichtungen aus Pensionsplänen 63 π

201-4 Finanzielle Zuwendung seitens Regierung keine π

π

Marktpräsenz

202-2 Anteil lokaler Führungskräfte / MA 100 % π

Indirekte ökonomische Auswirkungen

203-2 Erhebliche indirekte ökonomische

Auswirkungen

16–19, 41–47, 72–73

Veranlagung = Hebel

π

π

Beschaffung

204-1 Anteil Ausgaben lokale Lieferanten 66 π

Materialien

301-1 Materialeinsatz 3, 68 π π

301-2 Recycling 66, 68–69 π

Energie

302-1 Energieverbrauch innerhalb Organ. 66, 68 π π

302-2 Energieverbrauch außerhalb Organ. 68 π π π

Fortsetzung Seite 102

101


fair-finance – Fairnessbericht 2019

Impact- und Richtlinienzuordnung

(Fortsetzung)

Wertschöpfungskette

GRI-Indikator

Seiteangaben bzw.

Beschreibung

SDG

NaDiVeG Lieferkette

intern

Veran-

lagung

Energie (Fortsetzung)

302-3 Energieintensität 2, 68, 72–73 (in CO 2

) π π

302-4 Verringerung Energieverbrauch 41–50, 66, 74–77 π π

Emissionen

305-1 Direkte THG-Emissionen 2, 68, 72–73 π π

305-2 Indirekte energiebez. THG-Emissionen 68 π π π

305-3 Indirekte sonstige THG-Emissionen 42–43 π π π

305-5 Senkung der THG-Emissionen 41–50, 66, 72–77 π π

Abwasser und Abfall

306-2 Abfall 68–69 π π

Umweltbewertung der Lieferanten

308-1 Geprüfte Lieferanten 71

π π π

308-2 Negative Auswirkungen Lieferkette keine

π

π

Beschäftigung

401-1 Neue Angestellte, Fluktuation 65 π π

401-2 Betriebliche Leistungen für vollzeit-

keine Unterschiede

π

beschäftigte Angestellte

401-3 Elternzeit 61, 65 π

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz

403-2 Verletzungen, Todesfälle keine π π

Aus- und Weiterbildung

404-1 Aus- und Weiterbildung pro Jahr 60, 63 π

404-2 Programme Kompetenzverbesserung 60, 63 π

404-3 Entwicklungsplanung 60, 63 π

Menschenrechte

412-3 Investitionsvereinbarungen 14–17, 23, 41–53

π π

Soziale Bewertung von Lieferanten

414-1 Geprüfte Lieferanten 71 π π π

414-2 Negative Auswirkungen Lieferkette keine π π

Schutz der Kundendaten

418-1 Kundendaten DSGVO umgesetzt π π

Sozioökonomische Compliance

419-1 Nichteinhaltung Gesetze/Vorschriften keine Vorfälle π π π

102


LUFT – sorgt für Impulse und kluge Konzepte

Managementansatz und wesentliche Themen

Der Veröffentlichung von Managementansätzen als Vorgabe

der Global Reporting Initiative (GRI) wird in diesem Bericht

Rechnung getragen. Zusätzlich finden sich entsprechende

Informationen zu den jeweiligen Themen auch auf der

fair-finance Webseite. Die Managementansätze stellen dar,

wie ökologische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen

der Unternehmenstätigkeit auf die als wesentlich

erkannten Themen gehandhabt werden.

In der folgenden Übersicht sind die Verweise zu den

Managementansätzen der wesentlichen Themen zu finden.

Die Indikatoren GRI 103-2 betreffen die Beschreibung des

Managementansatzes und seiner Komponenten, GRI 103-3

die Beschreibung der Überprüfung des Managementansatzes.

Die angeführten Managementansätze werden sowohl intern

als auch extern ausführlich geprüft und ausgehend von den

Ergebnissen dieser Prüfungen entsprechend regelmäßig

angepasst. Beispiele für solche Prüfungen sind Analyse

von eigenen Kennzahlen, beigestellte externe Konsensusdaten,

externe Audits oder die Vorgaben und Prüfungen des

fair-finance Kundenbeirats.

GRI Managementansatz Thema Verweis Seite

103-1, 103-2, 103-3 Erklärung der wesentlichen Themen und ihre Abgrenzungen 6–7, 20–27

103-2, 103-3 Wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens 10–11, 18–19, 34–40, 74–77, 84–87, 92

103-2, 103-3 Indirekte ökonomische Auswirkungen 14–17, 41–50, 52–55, 69, 72–73

103-2, 103-3 Beschaffungspraktiken 66, 71, 74–77

103-2, 103-3 Klimaschutz 6–7, 14–17, 26–27, 41–43, 46–47, 52–55, 66, 72–77

103-2, 103-3 Umwelt- & Naturschutz 66–69, 72–77

103-2, 103-3 Verantwortung gegenüber Mitarbeitenden 60–69, 74–77

103-2, 103-3 Dialog mit Stakeholdern 20–33, 46–47, 60–65, 71, 74–75, 99

103-2, 103-3 Transparenz 6–7, 13–27, 30–33, 38–44, 48–50, 74–77, 99

103-2, 103-3 Klima-, Umwelt- & Naturschutz – Impact der Veranlagung 24–27, 41–43, 46–49, 52–55, 66, 68–69, 71–73, 75, 77, 99

103-2, 103-3 Gesellschaftlicher Impact der Veranlagung 24–27, 41, 44, 46–49, 52–55, 61–65, 69, 71–77, 99

103


fair-finance – Fairnessbericht 2019

Glossar

Absolute Return-Ansatz

Agenda 2030 für Nachhaltige

Entwicklung - SDGs

AIF

Aktie (share)

Anleihe (bond)

Anwartschaftsberechtigte

(AWB)

Assetklasse

Asset Allokation

Assets under Management

(AuM)

Benchmark

Best in Class

Betriebliche Vorsorgekasse

BMSVG

Carbon Footprint (CO 2

-Fußabdruck)

Dachfonds

Diversifikation

Ziel ist, marktunabhängige, jährliche Erträge zu erzielen

(absolute Wertsteigerung einer Anlage)

2015 verpflichteten sich alle 193 Mitglieder der Vereinten Nationen die in der Agenda enthaltenen

17 nachhaltigen Entwicklungsziele bis zum Jahr 2030 umzusetzen.

Alternative Investment Fonds sind keine Wertpapierfonds im engeren Sinn und nicht

reguliert. Konzessioniert ist das Management. AIFs werden für Immobilien oder

z.B. Private Equity verwendet.

Eine Aktie ist ein Wertpapier, das den/die AktionärIn als TeilhaberIn an einer Aktiengesellschaft

ausweist. Sie berechtigt einen Anspruch auf Ausschüttungen (Dividende) und gewährt

weitere Rechte wie die Teilnahme an Hauptversammlungen und ein Stimmrecht.

Festverzinsliche Schuldverschreibung mit fixierter Laufzeit und Tilgung

Personengruppe, die im Rahmen des BMSVG Ansprüche gegenüber fair-finance hat.

Gruppe von Vermögenswerten mit ähnlicher oder identischer Risiko-Rendite-Kombination,

z.B.: Aktien, Immobilien, Rohstoffe, etc.

Aufteilung des Anlagevermögens auf verschiedene Anlageklassen.

Der Gesamtwert aller Anlagen, die von einem Vermögensverwalter (z.B. einer Bank oder

einem Fonds) für seine Kundinnen und Kunden veranlagt werden.

Messlatte/Vergleichskriterium für die Wertentwicklung verschiedener Anlageformen. Als

international bekannte Benchmarks gelten Indizes wie z.B. Dow Jones, S&P 500, DAX oder

MSCI-lndizes, in Österreich der ATX und VÖNIX.

Anlagestrategie, nach der – basierend auf ESG-Kriterien – die besten Unternehmen innerhalb

einer Branche, Kategorie oder Klasse ausgewählt oder gewichtet werden, also diejenigen,

die im Branchenvergleich in ökologischer, sozialer und ethischer Hinsicht die höchsten

Standards setzen.

Die bis 2002 bestandene Abfertigungsverpflichtung österr. Arbeitgebenden wurde auf

rechtlich selbständige Vorsorgekassen ausgelagert („Abfertigung NEU“). Die gesetzlichen

Vorgaben sind im BMSVG geregelt. Die Auswahl der Betrieblichen Vorsorgekasse obliegt

den Arbeitgebenden bzw. den Selbständigen. Derzeit gibt es 8 betriebliche Vorsorgekassen.

Betriebliches Mitarbeitenden- und Selbständigenvorsorgegesetz – BMSVG. BGBl I

Nr.100/2002, letzte Änderung BGBl I Nr. 100/2018 (siehe Betriebliche Vorsorgekasse).

Ist eine Kennzahl für die Summe der Kohlendioxid- und ggf. weiteren Treibhausgasemissionen,

die direkt und indirekt durch eine Aktivität verursacht werden. Gemessen wird der

Carbon Footprint in Tonnen CO 2

-Äquivalent (auch CO 2

e).

Ein Investmentfonds, der sein Fondsvermögen nicht in einzelne Aktien oder Anleihen investiert,

sondern in Fondsanteile anderer Fonds.

Streuung von Vermögen auf mehrere Anlagenobjekte, um eine Erhöhung von Chancen und/

oder einen Abbau von Risiken zu erreichen

104


LUFT – sorgt für Impulse und kluge Konzepte

Divestment

Dividende

DNA

Drei (3)-Säulen-Modell

Emittenten

Engagement

Environment Social

Governance (ESG)

Fairness

Festgeld (Termingeld)

Finanzmarktaufsicht (FMA)

(corporate) Governance

Global Reporting Initiative

(GRI)

Green und Social Bonds

Green for Growth Fund

(GGF)

HtM- Held to Maturity

Investiertes Kapital wird aus einer Investition abgezogen z.B. durch den Verkauf von Aktien

und Anleihen.

Die Dividende ist der Teil des Gewinns, den eine Aktiengesellschaft an ihre Aktionärinnen

und Aktionäre ausschüttet.

Die DNA ist die Trägerin der Erbinformationen, die Basis der Gene. Auf ein Unternehmen

übertragen, versteht man DNA als den gesamten Wertekanon und das geistige Potential

der Mitarbeitenden.

Nachhaltigkeitsmodell aufbauend auf 3 gleichrangigen Säulen: Wirtschaft, Ökologie

und Soziales.

Organisationen, Unternehmen, Länder, die Wertpapiere (z.B. Aktien)

für Investorinnen und Investoren ausgeben.

Aktives Aktionärstum: AnlegerInnen ergreifen Maßnahmen (allein oder in Gruppen) mit

denen sie versuchen, Unternehmen für eine bessere (nachhaltige) Unternehmensführung

zu beeinflussen.

Managementansatz, um Nachhaltigkeit in ein Unternehmen zu integrieren. Dabei wird

geachtet, wie bei Unternehmensentscheidungen ökologische (E), soziale bzw. gesellschaftliche

Aspekte (S) sowie die Art der Unternehmensführung (G) berücksichtigt werden.

Anständiges Verhalten sowie gerechte und ehrliche, respektvolle Haltung gegenüber

anderen Menschen; Orientierung am Gemeinwohl und nicht an Gewinnmaximierung;

ethisches verantwortungsbewusstes Finanzmanagement; stiftet Nutzen für alle

involvierten Stakeholder.

Einem Kreditinstitut auf eine bestimmte Zeit zur Verfügung gestellte finanzielle Mittel.

Die Finanzmarktaufsicht (FMA) ist die unabhängige, weisungsfreie und integrierte Aufsichtsbehörde

für den Finanzmarkt Österreich.

Rechtliche und faktische Ordnungsrahmen für die Führung von Unternehmen zum Wohle

aller Stakeholder (gute und transparente Unternehmensführung).

Globale Initiative zur Berichterstattung; umfassendes Regelwerk/Leitlinien um die ökonomischen,

ökologischen und sozialen Leistungen messbar und vergleichbar zu machen.

Anleihen, deren Emissionserlös in die Finanzierung von (klimafreundlichen) Projekten mit

ökologischem oder sozialem Nutzen fließt.

Der erste spezialisierte Fonds um Energieeffizienz und erneuerbare Energien in Südosteuropa

inklusive Türkei, den osteuropäischen Nachbarregionen, im Mittleren Osten und

Nordafrika voranzutreiben. Mit Hilfe eines Private Public Partnership-Ansatzes sollen der

Energiekonsum und damit auch die CO 2

-Emissionen merklich reduziert werden.

Bis zur Endfälligkeit zu haltenden, finanziellen Vermögenswerten, welche nicht zum jeweils

aktuellen Kurs (inkl. Schwankungen), sondern mit einer bis zum Laufzeitende fixen Rendite

bewertet werden.

105


fair-finance – Fairnessbericht 2019

Glossar

(Fortsetzung)

Hybridanleihe

Impact

International Integrated

Reporting Council (IIRC)

Kapitalmarkt

klima:aktiv

Konsensusdaten

Kundenbeirat

Liquidität

Magisches Dreieck der

Vermögensanlage

Mezzaninkapital

Mikrofinanz

Nachhaltige Immobilien

NaDiVeG

Nachrangige Anleihen mit sehr langer oder unbegrenzter Laufzeit. Der Emittent setzt meist

ein 7-10-jähriges Kündigungsrecht fest. Wird die Anleihe nicht zurückgezahlt, wird der

Zinssatz erneut festgesetzt. Zinszahlungen sind meist an bestimmte Unternehmensdaten

gebunden, werden diese nicht erreicht, erfolgt keine Zinszahlung. Durch diese Abhängigkeit

werden Hybridanleihen auch als „aktienähnlich“ bezeichnet. Aufgrund dieses Risikos ist der

Zinssatz überdurchschnittlich.

Auswirkung einer Handlung auf Umwelt, Wirtschaft oder Gesellschaft.

Bei Impact Investments handelt es sich um Investitionen in Unternehmen, Organisationen

und Fonds mit dem Ziel, auch eine soziale bzw. ökologische Rendite zu erzielen.

Internationale Initiative mit dem Ziel der integrierten Berichterstattung von Unternehmen

(Geschäftsentwicklung, Umwelt-, Sozial- und Governance-Leistungen in einem Bericht).

Der Kapitalmarkt ist derjenige Teilmarkt des Finanzmarktes, auf dem der mittel- und langfristige

Kapitalbedarf auf das Kapitalangebot trifft.

klima:aktiv ist die Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt,

Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK). Um die Qualität eines Gebäudes

messbar und vergleichbar zu machen, wurde der klima:aktiv Gebäudestandard entwickelt.

Aggregierte Daten einer ExpertInnenengruppe zu einem spezifischen Sachverhalt.

Arbeitgeber- und arbeitnehmerseitige KundenvertreterInnen mit Mitsprache- und Kontrollrechten

ausgestattet.

Die Liquidität einer Geldanlage beschreibt die Möglichkeit für AnlegerInnen, ihre Vermögenswerte

jederzeit zu marktgerechten Preisen verkaufen zu können. Aktien von großen

Unternehmen sind in der Regel sehr liquid im Vergleich zu beispielsweise Immobilien.

Bei der Vermögensanlage untereinander konkurrierenden Ziele von Rentabilität (Ertrag), Sicherheit

(Risiko) und Liquidität (Verfügbarkeit) – symbolisiert durch Eckpunkte eines Dreiecks.

Mischform zwischen Eigen- und Fremdkapital; bei einer Mezzaninfinanzierung gilt das investierte

Fremdkapitel als Eigenkapital und die Kapitalgebenden erhalten (im Unterschied

zu Gesellschaftern) keine Mitbestimmungsrechte.

Dienstleistungen wie Kredite, Sparkonten und Versicherungen für (meist arme) Menschen,

die von herkömmlichen Finanzinstituten keine Mittel erhalten. Das Konzept der Mikrokredite

verfolgt die Idee der Hilfe zur Selbsthilfe.

Ursprünglich ökologisch besetzter Begriff des „Green Buildings“; heute spricht man von

„Blue Buildings“. Es wird der gesamte Lebenszyklus von der Planung über die Bau- und

Nutzungsphase bis zum Abbruch erfasst. Moderne Methoden der Ökobilanzierung, Lebenszykluskostenanalyse

und Gesamtenergieeffizienz ermöglichen es, Entscheidungen im Sinne

der Umwelt, der Gesamtwirtschaftlichkeit, aber auch der Qualität des Wohnens zu treffen.

Es stehen nicht mehr das Investitions- bzw. Baubudget allein im Mittelpunkt, sondern auch

die Folgekosten und die Qualität des Wohnens.

Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz – enthält gesetzliche Vorgaben zur

Verbesserung der Berichterstattung von Unternehmen im öffentlichen Interesse mit mehr

als 500 Mitarbeitenden.

106


LUFT – sorgt für Impulse und kluge Konzepte

NGOs

Nicht-korreliere

Assetklassen:

Outperformance

Performance

PPP –

Public Private Partnership

Principles for Responsible

Investment (PRI)

Private Equity

Private Debt

Ratingsystem

Real Estate Debt

Rendite

Nichtstaatliche Organisationen, die Interessen der Gesellschaft vertreten, ohne einem

Staat oder einer Regierung unterstellt zu sein (Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Gemeinwohl).

Anlageklassen, deren Wertentwicklung nicht parallel verläuft.

Ein Investment (z.B. Aktie) erzielt eine höhere Rendite (Kursentwicklung) als ein definierter

Vergleich (z.B. ATX oder Branchendurchschnitt).

Wertentwicklung eines Investments.

Zusammenarbeit zwischen privatwirtschaftlichen Unternehmen und der öffentlichen Hand.

Internationale Investoreninitiative mit Unterstützung der UN. Ziel ist, ein nachhaltiges globales

Finanzsystem zu schaffen. Nachhaltigkeitsthemen sollen in Entscheidungsprozesse

integriert werden. Dafür wurden 6 Prinzipien definiert (Einbeziehung von Umwelt, Gesellschaft

und Unternehmensführung in die Investmentprozesse, Integration der ESG-Themen

in Unternehmen, Angemessene Transparenz, Vorantreiben von Akzeptanz und Umsetzung

der Grundsätze, Kooperation der Mitglieder, Berichterstattung über Aktivitäten und Fortschritte

bei der Umsetzung der Grundsätze).

Eigenkapital, das von externen InvestorInnen für eine Organisation bereitgestellt wird. Der

Einstieg der InvestorInnen erfolgt nicht über einen öffentlichen Marktplatz (z.B. Börse)

sondern direkt.

Fremdmittel, die vorwiegend von institutionell Investierenden i.d.R. außerhalb des Bankensektors

zur Verfügung gestellt werden. Dabei handelt es sich um privat platzierte, d.h. im

Sekundärmarkt i.d.R. nichtgehandelte (illiquide), (erst- und nachrangige) Fremdkapital- und

Mezzanin-Titel mit Sub-Investment-Grade-Rating. Die Finanzierungskontrakte können vertraglich

geregelt oder verbrieft sein.

Ein standardisiertes und (weitgehend) objektives Bewertungsmodell.

Darlehen/Fremdmittel an ImmobilienentwicklerInnen.

Ertrag, den ein angelegtes Kapital in einem definierten Zeitraum bringt.

Die Rendite wird in % des eingesetzten Kapitals angegeben.

Risiko Darunter versteht man im Finanzwesen die Möglichkeit der Gefahr des teilweisen oder

gänzlichen Verlustes des eingesetzten Kapitals. Eine Geldanlage ist nur dann risikoreich,

wenn sie dauerhaft zu einem Verlust führt.

SDGs Sustainable Development Goals – siehe „Agenda 2030“.

Seed Capital Finanzierungsmittel für Unternehmensentwicklung

Shareholders for Change

(SfC)

Social Business

Finanzierung

2017 gegründetes Netzwerk europäischer institutioneller InvestorInnen, die sich aktiv für

eine ethische und nachhaltige Finanzwirtschaft einsetzen.

Finanzierung von Geschäftsideen, mit deren Hilfe wichtige soziale Probleme

gelöst werden sollen.

107


fair-finance – Fairnessbericht 2019

Glossar (Fortsetzung)

Social Entrepreneurship

Socially/Sustainable

Responsible Investment

(SRI)

Stakeholderdialog

Sustainable finance

Themenanleihenfonds

Umweltzeichen

Unternehmensgesetzbuch

Venture Capital

Volatilität

Wesentlichkeit

Soziales Unternehmertum. Profitgedanken stehen im Hintergrund – soziale Wirkung

im Vordergrund.

Gesellschaftlich verantwortliche, nachhaltige Kapitalanlagen orientiert an den diversen

Nachhaltigkeitskonzepten.

Regelmäßiger interner und externer Gedanken-/ Informationsaustausch zwischen Mitarbeitenden

und Management sowie KundInnen, LieferantInnen, GeschäftspartnerInnen, etc.

Nachhaltige Finanzwirtschaft; neben dem wirtschaftlichen Fokus Verankerung von ökologischen

und sozialen Belangen in den Kernbereichen des Finanzwesens.

Ein Fonds, der bestimmte Anlagestrategien oder -themen verfolgt wie beispielsweise

Wandelanleihen, Hochzinsanleihen, Hybridanleihen etc.

Das Österreichische Umweltzeichen ist ein staatlich vergebenes Gütesiegel für

Umwelt und Qualität.

Bundesgesetz über besondere zivilrechtliche Vorschriften für Unternehmen.

Wagniskapital oder Risikokapital (auch Venture-Capital von englisch venture capital) ist

außerbörsliches Beteiligungskapital (englisch private equity), das eine Beteiligungsgesellschaft

zur Beteiligung an als besonders riskant geltenden Unternehmungen bereitstellt.

Schwankungsintensität des Werts eines Investments innerhalb eines definierten Zeitraums:

je höher die Volatilität, umso stärker schlägt der Kurs nach oben und unten aus und

desto riskanter ist das Investment.

Aus Stakeholdersicht relevante/wichtige Themen eines Unternehmens.

108



fair-finance Vorsorgekasse AG

Alserstraße 21, 1080 Wien

Bürozeiten: Mo-Do 8:00-17:00, Fr 8:00-15:00

Telefon: +43 1 405 71 71-0

Fax: +43 1 405 71 71-71

E-Mail: office@fair-finance.at

www.fair-finance.at

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!