09.05.2020 Aufrufe

Enjoy. blickpunkt Ausgabe 3 | Mai 2020

Lassen Sie sich mitnehmen auf unsere Reise durch den heimischen Mittelstand. Wir würden uns freuen, wenn Sie die lokalen Angebote ebenfalls unterstützen, damit unsere Region genauso l(i)ebenswert bleibt, wie wir sie uns wünschen.

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„Flatten the curve“ oder „Ich halte<br />

mich fern von höherer Mathematik“<br />

Ein Text von Birgit Brinkmann | Die vergangenen<br />

Wochen in Corona Quarantäne haben dem<br />

wissenschaftlich fundierten Ansatz gedient, ein<br />

mögliches exponentielles Wachstum der Infektionsraten<br />

mit dem Covid 19 Virus zu verhindern.<br />

„Flatten the curve“, auf Deutsch frei übersetzt:<br />

„Haltet den Ball flach“, ist in den Talkshows landauf,<br />

landab zu hören. Jeder Virologe, der was auf<br />

sich hält, weist auf ein Diagramm mit Kurvendiskussionen<br />

und erläutert die hohe Mathematik<br />

des linearen versus des exponentiellen Wachstums.<br />

Das habe ich verstanden, obwohl ich für<br />

meinen Mathelehrer ein hoffnungsloser Fall war.<br />

Was ich nicht so ganz verstanden habe, sind die<br />

Zahlen zu den Kurven. Aus meiner Tageszeitung<br />

habe ich in den vergangenen Wochen brav die<br />

Infektionszahlen der Kreise in OWL in eine Excel<br />

Tabelle eingegeben, aus der mein Programm<br />

wundersamerweise ein Diagramm erstellt. Als<br />

nun auf der legendären Pressekonferenz der Bundesregierung<br />

am 15.04.<strong>2020</strong> kundgetan wurde,<br />

wir müssten weg vom exponentiellen Wachstum<br />

und das ginge nur mit den bisherigen Maßnahmen<br />

des „social distancing“, wedelte ich vor der<br />

Live Übertragung mit meiner Tabelle und rief<br />

ungehört: „Die Kurve war nie exponentiell“. Nun,<br />

wie gesagt, ich bin keine Mathematikerin und<br />

werde mich mit hoher Wahrscheinlichkeit irren.<br />

Was mich beruhigte war, dass selbst unsere Bundeskanzlerin<br />

ins Schleudern kam, als sie uns in<br />

derselben Pressekonferenz den Reproduktionsfaktor<br />

erklären wollte. Für den Laien, auf Grundschulniveau<br />

hob sie an: „...das der Reproduktionsfaktor<br />

1 ist, wenn 1 Mensch einen anderen<br />

ansteckt.“ Also 1 = 1 plus 1?<br />

Dann wurde es komplizierter, denn „wenn der<br />

Faktor allerdings bei 1,1 liegt, dann kommt unser<br />

Gesundheitssystem schon im Oktober an seine<br />

Grenzen“. Aha, hier wurde also für Rechenfüchse<br />

eine mathematische Zeitkomponente eingebaut.<br />

Und hier habe ich aufgegeben: „Wenn der Reproduktionsfaktor<br />

bei 1,2 liegt, also jeder steckt 20%<br />

mehr, also 1,2 mehr an, also von 5 Menschen<br />

steckt einer 2 an und 4 einen.“ Das ist für mich<br />

höhere Mathematik. Dazu gab es dann auch einen<br />

neuen Anglizismus, denn das neu ausgegebene<br />

Motto heißt nun: „Keeping the curve“. „Keeping<br />

the curve“, das gelingt mir im Quarantäne Alltag<br />

immer weniger, denn auf einmal habe ich viel<br />

mehr Zeit, mir im Home Office meinen geliebten<br />

Latte Macchiato zu kredenzen und dazu den ein<br />

oder anderen Keks. Das Zubereiten aufwändiger<br />

Mahlzeiten macht nun auch in der Woche Spaß,<br />

außerdem unterstütze ich unsere lokale Gastronomie,<br />

die per Lieferdienst gefüllte Maultaschen,<br />

Pizza, Penne Rigatoni und andere Leckereien ins<br />

Haus liefert.<br />

Beim täglichen „Waagenbefund“ stöhnt dieselbe<br />

unter der Last des linearen Wachstums meiner<br />

Fettzellen, die sich ganz gemütlich vermehren<br />

und sich überhaupt nicht scheren über das neue<br />

Motto: „Keeping the curve!“<br />

Können Sie, liebe Lesende, meinen Fettzellen<br />

mal ein wenig Nachhilfe in Mathe geben?<br />

Genießen Sie frischen Spargel aus der Region<br />

... und dazu immer<br />

einen passenden<br />

leckeren Wein!<br />

Lob oder Kritik:<br />

Ich kümmere mich<br />

persönlich darum.<br />

Peter Wehrmann<br />

0173/2648060<br />

Erleben & Genießen<br />

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