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tioniert. Dann sicher auch die Sendetechnik, die sehr viel<br />

raffi nierter geworden ist und dafür sorgt, dass Ausfälle<br />

fast nicht mehr vorkommen können. Das ist für die MacherInnen,<br />

aber auch für die HörerInnen eine wichtige<br />

Sicherheit. Wir sind heute auch viel besser in der Lage,<br />

Direktübertragungen zu realisieren, wir können raus zu<br />

den Menschen – ein wichtiger Schritt. Wir haben aus<br />

unseren Erfahrungen viel gelernt und die Programmstruktur<br />

hat sich weiterentwickelt.<br />

Inwiefern?<br />

Insofern, dass wir das Programm besser und kompakter<br />

gliedern. Die Rockliebhaberin soll wissen, an welchem<br />

Tag sie das zu hören bekommt, was ihr am liebsten<br />

ist. Ebenso die Informations- und die fremdsprachigen<br />

Sendungen. Das ist ein wichtiger Schritt hin zum aktiven<br />

Hören.<br />

Sie haben eben die Fremdsprachen angesprochen,<br />

auf die Sie im Radio grossen Wert legen. Da kommen<br />

mir schon Gedanken, die auch ein Freies Radio an die<br />

Grenzen bringen kann.<br />

Wie meinen Sie das?<br />

Ich denke das könnte bisweilen ja recht kompliziert<br />

werden, wenn sich zwei Menschen aus einer Kriegsregion<br />

begegnen… Noch markanter die Vorstellung,<br />

wenn jemand zum Terror aufrufen sollte. Kommen Sie<br />

da nicht in einen Clinch mit der Freiheit?<br />

Bild: zVg.<br />

Die Frage stellt sich und hat sich auch schon gestellt.<br />

Übrigens stellt sich diese Frage auch bei RadiomacherInnen<br />

mit Schweizer Pass. In jedem Medium. Es ist<br />

natürlich besonders aktuell, wenn wir Radiomacherinnen<br />

und Radiomacher aus Krisengebieten haben. Wir<br />

mussten schon während des Kosovokrieges serbische<br />

und albanische RadiomacherInnen aneinander vorbei<br />

schleusen. Trotzdem – oder erst recht -geben wir ihnen<br />

eine Stimme. Sie wohnen bei uns, sie haben etwas zu<br />

sagen. Wir wollen zur Kommunikation zwischen diesen<br />

verschiedenen Bevölkerungsgruppen, zur sozialen Integration<br />

beitragen. Die Sendungen drehen sich daher in<br />

der Regel, auch die fremdsprachigen, um Belange der<br />

Region Bern oder Stadt Bern. Dass jemand zum Terror<br />

aufruft, das halte ich nicht für möglich.<br />

Was macht Sie da so sicher? Kein Berner versteht<br />

diese Sprachen…<br />

Wir schon. In unsrer Programmkommission sitzen<br />

Leute, die diese Sprachen verstehen. Wenn das nicht<br />

der Fall ist, ziehen wir Leute mit den entsprechenden<br />

Sprachkenntnissen bei. Wir wissen was im Programm<br />

ist. Das ist nicht eine «Gesinnungskontrolle», sondern<br />

eine Qualitätskontrolle, wie sie in jedem Radio betrieben<br />

wird. Wir haben schliesslich eine redaktionelle und eine<br />

rechtliche Verantwortung.<br />

Sehen Sie RaBe überhaupt als ein politisches<br />

Sprachrohr?<br />

Nein, nicht unbedingt. Selbstverständlich wurde das<br />

Radio als linkes Radio konzipiert, dabei geht es aber<br />

mehr um gesellschaftspolitische und kulturpolitische<br />

Aspekte als um parlamentarische Fragen. Es geht um<br />

Information, aber vor allem auch um Musik, um Kultur<br />

und Kulturaustausch.<br />

RaBe hat sich in den zehn Jahren gewandelt. Auch<br />

personell. Haben sie ein Problem mit den Generationenwechseln?<br />

Nein, im Gegenteil, das ist ein Aufsteller. Das zeigt,<br />

dass die Idee tragfähig und nachhaltig ist.<br />

Herr Doktor Egloff, ich bedanke mich für das anregende<br />

Gespräch und wünsche Ihnen und den MacherInnen<br />

von Radio RaBe weiterhin gute und spannende<br />

Radiosendungen.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.rabe.ch<br />

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