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KEM Konstruktion 05.2020

Trendthema: Additive Manufacturing; KEM Porträt: Gebhard und Lothar Kübler, Geschäftsführer Fritz Kübler GmbH; KEM Perspektiven: Engineeringtrends in der Robotik - Robotische Handreichung

Trendthema: Additive Manufacturing; KEM Porträt: Gebhard und Lothar Kübler, Geschäftsführer Fritz Kübler GmbH; KEM Perspektiven: Engineeringtrends in der Robotik - Robotische Handreichung

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Das<br />

Engineering<br />

Magazin<br />

05 2020<br />

www.kem.de<br />

Digitale und reale Dimensionen innovativer Produkte<br />

Titelstory Seite 36<br />

Industrieoptimierte<br />

kapazitive Sensoren<br />

Engineering<br />

in der Robotik<br />

<strong>KEM</strong> Perspektiven<br />

Seite 20<br />

Sichere<br />

Roboter<br />

Safety<br />

Seite 32<br />

Offene<br />

Plattform<br />

Steuerungstechnik<br />

Seite 42<br />

Im Gespräch | „Sensoren als Sinnesorgane“<br />

Lothar und Gebhard Kübler, Fritz Kübler GmbH K|E|M – <strong>Konstruktion</strong> Seite 12 05 2020 1


CREATING SAFE PRODUCTIVITY.<br />

zesse<br />

reibungslos laufen, Mensch und Maschine zum Team werden und wir gemeinsam die Grenzen des<br />

Machbaren verschieben. Schlüsselfertige Komplettlösungen, sichere Roboter und mobile Plattformen<br />

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www.sick.com/safe-productivity<br />

2 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020


EDITORIAL<br />

The show must go on<br />

Die vorliegende <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> war als Ausgabe zur Automatica 2020 geplant.<br />

Doch wie so viele andere Messen in diesem Frühjahr ist auch die Weltleitmesse<br />

für intelligente Automation und Robotik vom Corona-Virus betroffen. Die Messe<br />

München hat in Abstimmung mit dem VDMA-Fachverband Robotik + Automation<br />

die Veranstaltung auf den 8. bis 11. Dezember 2020 verschoben. Doch auch<br />

ohne Vor-Ort-Veranstaltung haben wir für Sie spannende Themen aus der<br />

Industrierobotik, Sensorik und Montage- und Handhabungstechnik – alles<br />

Austellungsschwerpunkte der Automatica – zusammengestellt.<br />

So hat unser Korrespondent Nico Schröder im Trendbeitrag <strong>KEM</strong> Perspektiven<br />

Branchenexperten gefragt, welche Entwicklungen das Engineering von Robotern<br />

bestimmen (S. 20). Das Ergebnis: Die Kollaborative Robotik gehört zu den<br />

wichtigsten Engineering-Trends in diesem Bereich. Denn Cobots unterstützen eine<br />

flexible, individuelle Produktion und nutzen zunehmend Künstliche Intelligenz (KI).<br />

Mit dem Thema Sensorik beschäftigt sich unser <strong>KEM</strong> Porträt (S. 12). Für Gebhard<br />

und Lothar Kübler, Geschäftsführer der Fritz Kübler GmbH, sind Sensoren die<br />

Sinnesorgane von Industrie 4.0 und Schleifringe bringen I4.0 auch in den „letzten<br />

Winkel“ jeder Maschine. In der Titelgeschichte (S. 36) geht es um kapazitive<br />

Wegsensoren von Micro-Epsilon. Die industrieoptimierten Sensoren der<br />

CapaNCDT-Serie messen auch in anspruchsvollen Umgebungen präzise Werte.<br />

Mehr Präzision.<br />

2D/3D-Profilmessung<br />

mit hoher Präzision und<br />

Profilfrequenz<br />

Performante Laser-Scanner mit<br />

integrierter Profilbewertung:<br />

kein externer Controller erforderlich<br />

Patentierte Blue Laser Technologie für<br />

glühende Metalle & transparente Objekte<br />

Umfangreiche Software zur einfachen<br />

Lösung zahlreicher Messaufgaben<br />

Mit Vakuum-Handhabungslösungen und Krananlagen beschäftigt sich der Beitrag<br />

von Schmalz (S. 28). Hierbei geht es darum, den innerbetrieblichen Materialfluss<br />

in Bezug auf Zeit und Kosten zu verbessern, ohne die Ergonomie aus den Augen zu<br />

lassen. Neben diesen Themen finden Sie viele weitere spannende Artikel in dieser<br />

Ausgabe. Viel Spaß beim Lesen und bleiben Sie gesund.<br />

Johannes Gillar<br />

Stellvertretender Chefredakteur<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />

johannes.gillar@konradin.de<br />

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@<strong>KEM</strong><strong>Konstruktion</strong><br />

LinkedIn:<br />

hier.pro/RsOki<br />

Ideal zur präzisen Profilmessung und<br />

-auswertung auf allen Oberflächen<br />

Kontaktieren Sie unsere<br />

Applikationsingenieure:<br />

Tel. +49 8542 1680<br />

micro-epsilon.de/scan<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020 3


Inhalt 05 2020<br />

57. Jahrgang<br />

TITELSTORY<br />

Berührungslos und präzise<br />

im Submikrometerbereich<br />

Kapazitiven Wegsensoren hängt oft der Ruf an, vor allem<br />

für saubere und trockene Umgebungen geeignet zu sein.<br />

Doch die industrieoptimierten Sensoren der CapaNCDT-<br />

Serie von Micro-Epsilon messen auch in anspruchsvollen<br />

Umgebungen präzise Werte im Submikrometerbereich.<br />

Bild: Schmersal<br />

Bild: Schunk<br />

Mit Werkern arbeiten Roboter oft Hand in Hand. In<br />

flexiblen Fertigungsabläufen punkten sie als wandelbare<br />

Systeme. Branchenkenner erläutern, welche Trends das<br />

Engineering bestimmen und wie viel künstliche Intelligenz<br />

bereits in ihnen steckt.<br />

Es muss nicht immer ein Schutzzaun sein: Wer nach diesem Grundsatz<br />

die Schutzeinrichtungen um einen Roboter-Arbeitsplatz herum plant,<br />

hat gute Voraussetzungen, die optimale Lösung für eine Absicherung<br />

von Industrierobotern zu finden.<br />

Bild: Findling Wälzlager<br />

20<br />

32<br />

50<br />

Die richtige technische Spezifikation entscheidet über<br />

die Leistungsfähigkeit eines Lagers. So ist auch die<br />

Passung von hoher Bedeutung für die einwandfreie<br />

Funktion und die Lebensdauererwartung. Doch wie<br />

genau lässt sich die optimale Passung bestimmen und<br />

was gilt es dabei zu beachten?<br />

Magazin<br />

Branchennews<br />

Reibungslose Kooperation zwischen Mensch und Roboter ............. 6<br />

IIoT-Ökosystem Netilion für einfache Konnektivität ......................... 8<br />

Samsung kooperiert eng mit Xilinx ............................................... 10<br />

<strong>KEM</strong> Porträt<br />

Gebhard und Lothar Kübler, Geschäftsführer Fritz Kübler<br />

„Schleifringe bringen Industrie 4.0<br />

in den letzten Winkel jeder Maschine“ ........................................... 12<br />

Trends<br />

Additive Manufacturing<br />

Die HP-Multi-Jet-Fusion-Serie in der Anwendung .......................... 18<br />

<strong>KEM</strong> Perspektiven<br />

Engineeringtrends in der Robotik<br />

Robotische Handreichung .............................................................. 20<br />

Maschinenelemente<br />

Robotik<br />

Robotik wird Bestandteil der Automatisierungstechnik ................ 24<br />

Cobot lernt Vollstanznieten ............................................................ 26<br />

Montage- & Handhabungstechnik<br />

Effizienter mit individuellen Vakuum-Handhabungssystemen ....... 28<br />

Produkt-News aus dem Bereich Maschinenelemente. .................. 30<br />

Automatisierung<br />

Sicherheitssysteme<br />

Maschinensicherheit an Roboter-Arbeitsplätzen ............................ 32<br />

Titelstory<br />

Kapazitive Sensoren für anspruchsvolle Umgebungen .................. 36<br />

4 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020


36<br />

Bild :Micro-Epsilon<br />

Steuerungssysteme<br />

PC-basierte Steuerungstechnik<br />

verbessert Maschinen-Performance ..................................... 40<br />

Controller erweitert Portfolio der PLCnext Technology ......... 42<br />

Produkt-News aus dem Bereich Automatisierung ................ 45<br />

Antriebstechnik<br />

Elektromotoren<br />

Baukastenkonzept für Elektromotoren<br />

als skalierbarer Direktantrieb ................................................ 46<br />

Wälz- & Gleitlager<br />

Trockenlaufende Gleitlager in der Getränkeindustrie ............. 48<br />

Mit der optimalen Passung Verschleiß vorbeugen ................ 50<br />

Produkt-News aus dem Bereich Antriebstechnik .................. 52<br />

Werkstoffe/Verfahren<br />

Leichtbau<br />

Konzeptleichtbau sorgt für Gewichtsreduktion<br />

bei Elektromotor für Nutzfahrzeug ........................................ 54<br />

Rubriken<br />

Editorial ................................................................................... 3<br />

Wir berichten über .................................................................. 8<br />

Inserentenverzeichnis ........................................................... 58<br />

Vorschau ............................................................................... 58<br />

Impressum ............................................................................ 58<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020 5


MAGAZIN<br />

BRANCHENNEWS<br />

Bild: Fraunhofer HHI<br />

Optimierte Überprüfung von Schweißnähten<br />

Reibungslose Kooperation<br />

zwischen Mensch und Roboter<br />

Die Einsatzfelder von Robotern wachsen stetig. Doch wie integriert sich der<br />

Roboter in die Arbeitsumgebung und wie wird er dabei bedient? Die Vorteile<br />

produktiver Mensch-Roboter-Kooperation zeigt das Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik,<br />

Heinrich-Hertz-Institut (HHI) bei der Überprüfung von Schweißnähten<br />

in der Automobilindustrie beim Projektpartner, der Volkswagen AG.<br />

Vom Benutzer erkannte Fehler können als 3D-Positionen direkt auf dem Bauteil mittels<br />

Finger- und Schweißnaht-Tracking dokumentiert werden<br />

Zu den kritischen Stellen im Automobilbau<br />

gehören fehlerfreie Schweißnähte. Deren<br />

Überprüfung wird zukünftig gemeinsam von<br />

Roboter und Mensch übernommen, bei der<br />

beide Seiten ihre Vorteile ausspielen können.<br />

Gesteuert durch Gesten und Sprachbefehle<br />

trägt und bewegt der Roboter die Bauteile –<br />

und die Facharbeiterin oder der Facharbeiter<br />

kann Fehlstellen leicht markieren und protokollieren.<br />

Das Fraunhofer HHI bringt damit<br />

seine langjährige Erfahrung in der 3D-Erfassung,<br />

-Informationsverarbeitung und -Visualisierung<br />

in das Verbundprojekt Easy Cohmo<br />

ein (Ergonomics Assistance Systems for<br />

Contactless Human-Machine-Operation). Die<br />

präsentierte Sichtprüfung von Schweißnähten<br />

an wichtigen Bauteilen in der Automobilproduktion<br />

ist ein Paradebeispiel für eine<br />

funktionierende MRK, die in den nächsten<br />

Jahren konkret die Prüfung bei Volkswagen<br />

unterstützen wird.<br />

Die vom Fraunhofer HHI entwickelte Middleware<br />

koordiniert verschiedene Sensoren, um<br />

die Arbeitssituation ganzheitlich zu erfassen.<br />

So werden aus der Position und den Körpergesten<br />

des Mitarbeitenden die nötigen Bewegungen<br />

des Greifarms abgeleitet. Das<br />

neu entwickeltes Perceptual Interface kann<br />

personalisierte Gesten und eigene Sprachkommandos<br />

erfassen. So kann das System<br />

schnell angepasst und der Arbeitsplatz individuell<br />

gestaltet werden. Es erfolgt zusätzlich<br />

eine 3D-Dokumentation der Qualitätsprobleme<br />

der schadhaften Schweißnähte – digital<br />

und auf effiziente und intuitive Weise. Der<br />

Ansatz, über eine optimierte Middleware mit<br />

Hilfe passgenauer Regelanweisungen und<br />

Maschinellem Lernen viele Sensoren mit<br />

multimodalen Steuerungsmöglichkeiten zu<br />

kombinieren, kann für weitere MRK-Anwendungen<br />

den Durchbruch bringen. Ein weiteres<br />

Einsatzfeld könnten etwa Fräsmaschinen<br />

sein und interaktive Assistenzroboter. bt<br />

www.hhi.fraunhofer.de<br />

Beckhoff ist mit dem Geschäftsverlauf 2019 zufrieden<br />

Gute Auslastung für die nächsten Monate<br />

Beckhoff Automation hat 2019 einen weltweiten<br />

Umsatz von 903 Mio. Euro erwirtschaftet.<br />

Dies entspricht einem leichten<br />

Rückgang des Umsatzes von 1 % gegenüber<br />

dem Vorjahr, in dem das Unternehmen einen<br />

Umsatz von 916 Mio. Euro erzielte. Trotz des<br />

Rückgangs ist Beckhoff mit dem Geschäftsverlauf<br />

zufrieden, da das Unternehmen mit<br />

Hauptsitz in Verl in einem recht schwierig gewordenen<br />

Marktumfeld die Umsätze in etwa<br />

halten konnte. Schon in der zweiten Jahreshälfte<br />

des Jahres 2018 war eine deutliche<br />

Eintrübung der weltweiten Investitionsneigung<br />

spürbar, die in 2019 insbesondere bei<br />

Maschinenbaukunden der Beckhoff Automation<br />

GmbH & Co. KG zu kräftigen Auftragsreduzierungen<br />

führte. Anfang 2020 zeigte sich<br />

eine deutliche Erholung in vielen Märkten,<br />

Hans Beckhoff, geschäftsführender Inhaber der<br />

Beckhoff Automation GmbH & Co. KG<br />

die durch den Ausbruch der weltweiten Coronavirus-Krise<br />

wieder relativiert wurde. Beckhoff<br />

erwartet nach dem Abklingen der Pandemie<br />

eine weitgehend vollständige Wiederaufnahme<br />

des Wirtschaftslebens, auch mit den<br />

dazugehörigen Investitionen. Eine exakte<br />

Prognose für den Geschäftsverlauf in 2020<br />

ist aktuell schwierig. Geplant wird für das Geschäftsjahr<br />

auf Vorjahresniveau. Man ist verhalten<br />

optimistisch bezüglich einer einstelligen<br />

Umsatzsteigerung. Aufgrund dieser optimistischen<br />

Basiseinschätzung setzt man alle<br />

Investitionsvorhaben sowie Forschung und<br />

Entwicklungsarbeiten mit voller Intensität<br />

weiter fort. „Beckhoff beschäftigt aktuell<br />

weltweit 4350 Mitarbeiter, hier wird in bestimmten<br />

Bereichen weiter aufgestockt“, so<br />

Hans Beckhoff. Auch will man durch die Bereitstellung<br />

moderner Technologien zum<br />

Kampf gegen das Coronavirus beitragen. So<br />

ist man in 15 hochpriorisierte Projekte weltweit<br />

involviert, um Beatmungs- und Diagnosegeräte<br />

zu entwickeln, auch bei der Entwicklung<br />

und den Bau des Beatmungsgeräts<br />

Corovent in der Tschechischen Republik. ik<br />

www.beckhoff.de<br />

Bild: Beckhoff<br />

6 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020


Innovativ Bewegen<br />

Nachhaltig, qualitätssicher & kompetent<br />

<br />

Der Refurbishing-Service von Franke<br />

<br />

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Bis zu 60% günstiger als Neuanschaffung<br />

Schon bei Standarddrehverbindungen lassen sich durch<br />

den Wechsel des Drahtwälzlagers bis zu 60% Kosten<br />

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und absolviert bei Bedarf Testläufe auf geeigneten<br />

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www.franke-gmbh.de<br />

Franke GmbH<br />

Obere Bahnstraße 64<br />

73431 Aalen<br />

Tel. 07361 920-0 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020 7


MAGAZIN<br />

BRANCHENNEWS<br />

IIoT-Ökosystem Netilion von Endress + Hauser für einfache Konnektivität<br />

Basis für die Entwicklung weiterer Plattformen<br />

Seit zwei Jahrzehnten hat das Thema Digitalisierung<br />

bei Endress + Hauser ein eigenes<br />

Zuhause: Endress + Hauser Digital Solutions<br />

kümmert sich innerhalb der Firmengruppe<br />

um alle Themen rund um digitale Kommunikation<br />

und Automatisierungslösungen. Inzwischen<br />

bilden Anwendungen für das industrielle<br />

Internet der Dinge (IIoT) den Schwerpunkt<br />

der Arbeit.<br />

Die Gründung von Endress + Hauser Digital<br />

Solutions im Jahr 2000 war laut Geschäftsführer<br />

Dr. Rolf Birkhofer ein richtungsweisender<br />

strategischer Entscheid. „Wir haben damit<br />

wichtige Themen rund um die Digitalisierung<br />

der Prozessautomatisierung in einem eigenen<br />

Unternehmen gebündelt“, erklärt er.<br />

Daraus resultierte unter anderem die Entwicklung<br />

und der Betrieb einer eigenen IIoT-<br />

Plattform. Seit der Gründung hat sich die Zahl<br />

der Mitarbeitenden stetig erhöht. Mehr als<br />

180 Menschen arbeiten mittlerweile für das<br />

Unternehmen, 160 davon im schweizerischen<br />

Reinach (Kanton Basellandschaft), rund<br />

20 im deutschen Freiburg im Breisgau, das<br />

2016 als zweiter Standort hinzukam. Die Mitarbeitenden<br />

dort entwickeln in erster Linie<br />

Produkte, Lösungen und Dienstleistungen<br />

für die Industrie 4.0.<br />

In den ersten Jahren standen vor allem Lösungen<br />

und Produkte der Kommunikationstechnik<br />

im Vordergrund. Digitale Kommunika-<br />

Bild: Enddress + Hauser<br />

tionsprotokolle und -technologien kennzeichnen<br />

diese Phase. Heute fokussiert sich das<br />

Unternehmen generell auf Anwendungen für<br />

die Industrie 4.0. Dazu haben die Spezialisten<br />

das IIoT-Ökosystem Netilion entwickelt. Es<br />

sorgt in industriellen Anlagen für einfache<br />

Konnektivität und ermöglicht digitale Services<br />

über das Internet. Inzwischen ist das<br />

Unternehmen bereits in mehr als 20 Ländern<br />

mit dem IIoT-Ökosystem am Start. „Privat ist<br />

es für uns längst selbstverständlich, über das<br />

Smartphone auf beliebige Dienste zuzugreifen“,<br />

sagt Birkhofer. Diesem Trend folgend<br />

rechnet er bei den Anwendern der Prozessautomatisierung<br />

mit zunehmender Akzeptanz<br />

für cloudbasierte Services – und mit<br />

„Wir werden weitere<br />

digitale Services auf Basis<br />

der Netilion-Plattform<br />

entwickeln und<br />

zusätzliche Geräte<br />

und Kommunikationsprotokolle<br />

anbieten.“<br />

Geschäftsführer<br />

Dr. Rolf Birkhofer<br />

weiterem Wachstum. „Mit Netilion können<br />

Anlagenbetreiber das Potenzial ihrer Gerätedaten<br />

besser ausschöpfen. Das spart Zeit,<br />

vereinfacht Prozesse und verhindert Fehler<br />

über den ganzen Lebenszyklus einer Anlage.“<br />

„Für Endress + Hauser Digital Solutions ist<br />

der Auftrag für die Zukunft klar“, sagt Rolf<br />

Birkhofer. „Wir werden weitere digitale Services<br />

auf Basis der Netilion Plattform entwickeln,<br />

zusätzliche Geräte und Kommunikationsprotokolle<br />

anbieten und unseren Kunden<br />

auch in der digitalen Welt über sämtliche Kontaktpunkte<br />

hinweg ein überzeugendes Erlebnis<br />

bieten.“<br />

jg<br />

www.endress.com<br />

Wir berichten über<br />

ABB .................................. 20, 24<br />

ACE Stoßdämpfer .................. 30<br />

Airbus Operations .................. 26<br />

Altair ....................................... 10<br />

Autodesk ................................ 10<br />

B&R ................................. 20, 24<br />

Baumüller ............................... 10<br />

Beck Automation .................... 40<br />

Beckhoff Automation ......... 6, 40<br />

Biesse .................................... 18<br />

Bowman ................................. 18<br />

Boyke Technologies ................ 46<br />

Center Connected Industry<br />

(CCI) ....................................... 10<br />

Dipl.-Ingenieure Rainer &<br />

Oliver Puls .............................. 54<br />

Doosan ................................... 20<br />

Endress + Hauser .................... 8<br />

Fanuc ..................................... 20<br />

Faro ........................................ 45<br />

Faulhaber ............................... 53<br />

Findling Wälzlager .................. 50<br />

Fraunhofer HHI ......................... 6<br />

Fraunhofer IEM ...................... 20<br />

Fraunhofer IGP ....................... 26<br />

Ganter .................................... 30<br />

Hella ....................................... 10<br />

Hewlett Packard ..................... 18<br />

Igus ........................................ 48<br />

Item ........................................ 10<br />

Kawasaki ................................ 20<br />

Kübler ..................................... 12<br />

Kuka ....................................... 20<br />

Lanxess .................................. 10<br />

Leichtbau BW ......................... 54<br />

Matlab .................................... 42<br />

Mentor Graphics .................... 10<br />

Michael Koch .......................... 52<br />

Micro-Epsilon ......................... 36<br />

MSC Software ........................ 10<br />

Nachi ...................................... 20<br />

Norelem ................................. 31<br />

On Robot ............................... 20<br />

Phoenix Contact ..................... 42<br />

RCT Reichelt<br />

Chemietechnik ....................... 30<br />

Rink ........................................ 48<br />

RWTH Aachen ........................ 10<br />

Samsung ................................ 10<br />

Schmalz .................................. 28<br />

Schmersal .............................. 32<br />

Schunk ................................... 20<br />

Sieb & Meyer ......................... 53<br />

Siemens ................................. 52<br />

Stego Elektrotechnik .............. 45<br />

Techman Robot ...................... 20<br />

Technotrans ............................ 10<br />

TorqueWerk ............................ 46<br />

Tox Pressotechnik .................. 26<br />

TT Electronics ........................ 10<br />

Universal Robots .................... 20<br />

Universität München .............. 28<br />

Winkelmann ........................... 10<br />

Xilinx ....................................... 10<br />

Yaskawa ................................. 20<br />

Yuanda Robotics .................... 20<br />

8 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020


ELEKTRISCH<br />

SPANNEN<br />

ENERGIE SPAREN<br />

OHNE DRUCKLUFT MIT<br />

ELEKTROSPANNERN<br />

Eine umweltverträgliche Lösung<br />

zum Energiefresser Druckluft bieten<br />

die TÜNKERS-Elektrospanner, die<br />

kompatibel zur Pneumatikserie<br />

mit Gleichstrommotor (24V) oder<br />

mit intelligenter Servotechnik in<br />

den verschiedensten Größen für<br />

Spannkräfte von 100 N bis 5000 N<br />

verfügbar sind.<br />

Bei technisch unveränderten Daten<br />

in Punkto Spannkraft, Abmaßen<br />

und Taktzeiten bilden sie eine echte<br />

Alternative für eine vollelektrisierte<br />

Automation von Spann- und<br />

Positionieraufgaben besonders in<br />

Anlagen, Vorrichtungen und auch<br />

Fahrzeugen in denen auf Druckluft<br />

komplett verzichtet wird.<br />

Einfach bestellen<br />

im Tünkers E-Shop:<br />

SHOP.TUENKERS.DE<br />

info@tuenkers.de<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020 9<br />

www.tuenkers.de


MAGAZIN<br />

BRANCHENNEWS<br />

PERSONEN<br />

Samsung kooperiert eng mit Xilinx<br />

Ein weiterer Schritt in Richtung 5G<br />

Ulrich Bruder, Altair<br />

Altair hat Ulrich Bruder zum<br />

neuen Geschäftsführer von<br />

Altair DACH und Benelux ernannt.<br />

Er verantwortet ab<br />

sofort sämtliche Vertriebsund<br />

Marketingaktivitäten in<br />

dieser Region. Vor seinem<br />

Eintritt bei Altair bekleidete er verschiedene Führungspositionen<br />

in der Technologiebranche, unter<br />

anderem bei MSC Software, Autodesk und<br />

Mentor Graphics.<br />

Steffen Horn, Baumüller<br />

China<br />

Steffen Horn ist neuer Managing<br />

Director der Baumüller<br />

Töchter Baumueller Automation<br />

(Suzhou) Co., Ltd.<br />

und Baumueller Automation<br />

Equipment Trading (Shanghai)<br />

Co., Ltd. Nach einer Übergabephase hat er<br />

die Leitung der Unternehmen am 1. April 2020<br />

von Fabian Krane übernommen.<br />

Xilinx Inc., ein im Bereich des adaptiven und<br />

intelligenten Computing tätiges Unternehmen,<br />

hat angekündigt, dass Samsung Electronics<br />

Co. Ltd. die Versal Adaptive Compute<br />

Acceleration Platform (ACAP) beim weltweiten<br />

kommerziellen Einsatz von 5G-Netzen<br />

einsetzten wird. Die Xilinx Versal ACAPs bieten<br />

eine universelle, flexible und skalierbare<br />

Plattform, welche die breiten Anforderungen<br />

der Netzbetreiber in unterschiedlichen geographischen<br />

Regionen erfüllt. Die ersten Versal-ACAP-Bausteine<br />

wurden bereits an Early-<br />

Access-Kunden ausgeliefert. Die allgemeine<br />

Verfügbarkeit ist für das vierte Quartal 2020<br />

vorgesehen.<br />

Die Versal ACAP steht im Zentrum der<br />

5G-Funktionalität. Sie übernimmt die komplexe<br />

Echtzeit-Signalverarbeitung, einschließlich<br />

der anspruchsvollen Beamforming-Verfahren<br />

zur Steigerung der Netzwerk-Kapazität.<br />

Außerdem bedingen unterschiedliche funktionale<br />

System-Partitionen und Algorithmus-<br />

Implementierungen breit gespannte Anforderungen<br />

an die Performance der Signalverarbeitung<br />

und Compute-Präzision. Für traditio-<br />

Bild: Xilinx<br />

Xilinx hat angekündigt, dass Samsung die Versal<br />

Adaptive Compute Acceleration Platform beim<br />

weltweiten kommerziellen Einsatz von 5G-Netzen<br />

einsetzten wird<br />

nelle FPGAs stellt es deshalb eine extreme<br />

Herausforderung dar, diese Anforderungen<br />

optimal zu adressieren, und dabei auch die<br />

thermischen Bedingungen und Einschränkungen<br />

des gedrängten Systemaufbaus zu<br />

erfüllen. Die Versal ACAPs realisieren hier eine<br />

hohe Compute-Dichte bei niedrigem Leistungsverbrauch,<br />

um die Echtzeitverarbeitung<br />

mit der geringen Latenz auszuführen. ik<br />

www.xilinx.com<br />

Frederique van Baarle,<br />

Lanxess<br />

Frederique van Baarle übernimmt<br />

zum 1. Juni 2020<br />

die Leitung des Geschäftsbereichs<br />

High Performance<br />

Materials beim Spezialchemie-Konzern<br />

Lanxess.<br />

Das Portfolio des Geschäftsbereichs umfasst vor<br />

allem Hochleistungskunststoffe für die Automobil-<br />

und Elektroindustrie. Die Niederländerin<br />

leitet derzeit den Bereich Global Procurement<br />

and Logistics.<br />

Michael Finger,<br />

Technotrans<br />

Mit Wirkung zum 1. Mai<br />

2020 ist Michael Finger<br />

neues Vorstandsmitglied der<br />

Technotrans SE. Der diplomierte<br />

Maschinenbau-Ingenieur<br />

übernimmt als CSO innerhalb<br />

des Konzerns zunächst die Vertriebsverantwortung<br />

für die sogenannten Neuen Märkte.<br />

Er war bisher international in verschiedenen leitenden<br />

Positionen, unter anderem bei Hella, TT<br />

Electronics und Winkelmann Automotive, tätig.<br />

Item kooperiert mit dem Center Connected Industry (CCI) an der RWTH Aachen<br />

Neue Themenfelder erobern<br />

Item nutzt künftig das Netzwerk aus Industrie<br />

und Forschung, um Prozesse neu zu gestalten<br />

Fachwissen austauschen sowie neue Produkte<br />

entwickeln, prüfen und erproben –<br />

Item geht mit dem Center Connected Industry<br />

(CCI) an der RWTH Aachen eine Entwicklungspartnerschaft<br />

ein. Im Fokus stehen die<br />

Themen smarte Sensorik, Industrial Internet<br />

of Things (IIoT), Smart Factory und 5G. Der<br />

Anbieter im Bereich Systembaukästen für industrielle<br />

Anwendungen nutzt die Infrastruktur<br />

des CCI, um seine Kompetenz in diesen<br />

Wachstumstechnologien einzubringen und<br />

zu erweitern. Zusätzlich zu einem umfangreichen<br />

Netzwerk aus Wissenschaftlern und<br />

Bild: mika-photography_com<br />

Fachleuten stehen dazu Innovationslabore<br />

sowie eine Demonstrationsfabrik zur Verfügung.<br />

Damit können neue, smarte Produkte<br />

für den Item MB Systembaukasten, den Lean<br />

Production Systembaukasten, die Arbeitsplatzsysteme<br />

und die Automationslösungen<br />

entwickelt und direkt empirisch getestet werden.<br />

Ziel dabei ist es, die Effizienz von Prozessen<br />

durch intelligente Systeme und flexiblere<br />

Produktionstechniken zu steigern.<br />

Dabei reicht das Themengebiet von der Vernetzung<br />

der Arbeitsplätze und digitalen Werkzeuge<br />

bis hin zu fahrerlosen Transportfahrzeugen.<br />

Im Bereich der Maschinenautomation<br />

hat Item bereits smarte Produkte wie die<br />

Lineareinheiten mit intelligenten Steuerungen<br />

und ausgeklügelter Software am Markt<br />

etabliert. „Wir wollen uns künftig im Segment<br />

der datengetriebenen Produktionslogistik<br />

(Future Logistics) sowie Montage- und<br />

Produktionssteuerung (Future Assembly) in<br />

Verbindung mit der optimierten Vernetzung<br />

durch 5G stärker positionieren“, so Jens-Uwe<br />

Gustmann, verantwortlich für Produktmanagement<br />

und Geschäftsmodellentwicklung. bt<br />

www.item24.com<br />

10 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020


| AT11-14G |<br />

Schneller und einfacher<br />

zur besseren Maschine:<br />

mit XTS<br />

Der XTS-Vorsprung<br />

umlaufende Bewegung<br />

flexibles Baukastensystem<br />

individuell bewegliche Mover<br />

Der Anwendervorteil<br />

minimierter Footprint<br />

softwarebasierte Formatwechsel<br />

verbesserte Verfügbarkeit<br />

erhöhter Ausstoß<br />

verkürzte Time-to-Market<br />

www.beckhoff.de/xts<br />

Weltweit müssen Produkthersteller zunehmend individualisierte Produkte anbieten – mit Maschinen, die zugleich<br />

den Footprint reduzieren und die Produktivität verbessern. Dies ermöglicht das eXtended Transport System XTS<br />

in Kombination mit der PC- und EtherCAT-basierten Steuerungstechnik. Seine hohe <strong>Konstruktion</strong>sfreiheit erlaubt<br />

neue Maschinenkonzepte für Transport, Handling und Montage. In der Hygienic-Version aus Edelstahl ist das XTS<br />

ideal für den Einsatz in der Pharma- und Lebensmittelbranche.<br />

freie Einbaulage<br />

kompakte Bauform<br />

frei wählbare Geometrie<br />

wenige mechanische Teile und Systemkomponenten<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020 11


MAGAZIN<br />

PORTRÄT<br />

Im Gespräch: Gebhard und Lothar Kübler, Geschäftsführer Fritz Kübler GmbH<br />

„Schleifringe bringen Industrie 4.0<br />

in den letzten Winkel jeder Maschine“<br />

Die Digitalisierung hat insbesondere Auswirkungen auf die Automatisierungstechnik. Gebhard und Lothar<br />

Kübler, Geschäftsführer Fritz Kübler GmbH, erläutern im Interview mit <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>, welche Heraus -<br />

forderungen ein Automatisierungsunternehmen meistern muss, um auch in Zeiten der Digitalisierung<br />

wettbewerbsfähig zu bleiben. Zudem erklären sie, wieso analoge Technik nach wie vor ihre Berechtigung hat.<br />

Interview: Johannes Gillar, stellvertretender Chefredakteur <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Kübler steht für die Entwicklung<br />

und Herstellung von Produkten und Lösungen zur<br />

Messung (Drehgeber, Motor-Feedbacksysteme, Lineare<br />

Messtechnik, Neigungssensoren, etc.), Übertragung<br />

(Schleifringe, Signalwandler, etc.) und Auswertung<br />

(Anzeigen und Zähler, Prozessgeräte, Drehzahlwächter).<br />

Welche Entwicklungen/Trends prägen den<br />

Markt in diesen drei Bereichen?<br />

Gebhard Kübler: In allen diesen Bereichen gibt es einen<br />

Trend zur Digitalisierung, was ja zunächst mal nichts Neues<br />

ist. Digitalisierung und spezifischer Industrie 4.0 ist für<br />

Kübler einer der wichtigsten Trends, der uns insbesondere<br />

als Sensor- und Schleifring-Hersteller betrifft. Durch Industrie<br />

4.0 wächst der Bedarf, Sensoren an noch mehr<br />

Stellen einer Maschine anzubringen. Es werden auch<br />

mehr Daten übertragen, was wiederum für die Schleifringe<br />

neue zusätzliche Aufgaben zur Datenübertragung mit<br />

sich bringt. Sensoren sind die Sinnesorgane von Industrie<br />

4.0 und Schleifringe bringen I4.0 in den „letzten Winkel“<br />

jeder Maschine. Wir sehen eine zunehmende Bedeutung<br />

von Industrial-Ethernet- und I/O-Link-Kommunikation, die<br />

„Digitalisierung und<br />

spezifischer Industrie<br />

4.0 ist für Kübler einer<br />

der wichtigsten Trends,<br />

der uns insbesondere<br />

als Sensor- und<br />

Schleifring-Hersteller<br />

betrifft.“<br />

Gebhard Kübler, Geschäftsführer<br />

Fritz Kübler GmbH,<br />

Villingen- Schwenningen<br />

Bild: Rüdiger J. Vogel/Konradin Mediengruppe<br />

in naher Zukunft die klassischen Kommunikationsprotokolle<br />

ersetzen wird. Ein weiterer wichtiger Trend ist, dass<br />

Sensorik und Schleifringe immer stärker in die Maschinen<br />

integriert werden und somit integraler Bestandteil<br />

der Maschine werden. Wie zum Beispiel unser lagerloses<br />

Sensorsystem, welches ohne zusätzlichen Bauraum direkt<br />

in die Flansch eines elektrischen Antriebs integriert<br />

wird.<br />

Diese Trends wirken sich auf technische Entwicklungen<br />

bei Kübler aus. In unseren Geschäftsbereichen Messung,<br />

also Drehgeber oder lineare Messsysteme, und bei<br />

Schleifringen haben wir technologisch in den letzten<br />

Jahren stark aufgerüstet. Wir nennen diesen Ansatz<br />

Innovationsmarathon und haben dafür unsere Entwicklungsmannschaft<br />

stark vergrößert. Früher waren wir als<br />

Unternehmen technologisch eher „me too“, gepaart mit<br />

Schnelligkeit und der Fähigkeit, Kundenlösungen rasch zu<br />

bauen. Während wir auf Schnelligkeit bei Kundenlösungen<br />

weiter setzen, haben wir technologisch stark aufgerüstet<br />

und sind heute in Bezug auf Innovation vielfach<br />

ganz vorn mit dabei.<br />

Lothar Kübler: Einige Beispiele dazu: Bei Schleifringen<br />

haben wir unser Portfolio hinsichtlich Ethernet-basierter<br />

Übertragung erweitert, denn Ethernet-Signale werden zunehmend<br />

in Echtzeit übertragen. Zudem haben wir unser<br />

Angebot um berührungslos arbeitende Lösungen ergänzt.<br />

Insgesamt stößt unser Schleifring-Know-how weltweit<br />

auf hohes Interesse, da unsere Lösungen oft zuverlässiger<br />

sind, als die, welche die Kunden aktuell einsetzen.<br />

Bei Drehgebern liegt eine Stärke bei den Ethernet-basierten<br />

Multiturn-Drehgebern. Nun haben wir viele Geräte<br />

„Industrie 4.0 ready“ gemacht. Bei Drehgebern sehen<br />

wir des Weiteren einen Trend zu mehr Intelligenz, zum<br />

Beispiel mit smarten lagerlosen Drehgebern, für die wir<br />

eigens ein Entwicklungszentrum in Berlin gegründet haben.<br />

Smart sind die Produkte deshalb, weil sie neben den<br />

klassischen Messfunktionen über zusätzliche Funktionen<br />

verfügen, wie zum Beispiel digitale Signaloptimierung<br />

oder Condition Monitoring. Hier sehen wir uns mittlerweile<br />

als marktführend.<br />

Weitere Entwicklungen gibt es auch in der linearen Messung.<br />

So haben wir ein besonders innovatives und leicht<br />

zu installierendes Schacht-Kopiersystem für Aufzugskabi-<br />

Bild: Rüdiger J. Vogel/Konradin Mediengruppe<br />

12 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020


Gebhard und Lothar Kübler,<br />

Geschäftsführer, Fritz Kübler GmbH,<br />

Villingen-Schwenningen<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020 13


MAGAZIN<br />

PORTRÄT<br />

Bild: Rüdiger J. Vogel/Konradin Mediengruppe<br />

„Welche Industrie-<br />

4.0-Funktionalitäten ein<br />

Drehgeber benötigt, um<br />

‚Industrie 4.0 ready‘ zu<br />

sein, hängt vom Gesamtkonzept<br />

ab. Entscheidend<br />

ist die Rolle, die dem<br />

Drehgeber zugeteilt<br />

wird. Entweder als<br />

ein eigenständiges<br />

Industrie-4.0-Objekt oder<br />

als ein Teil davon.“<br />

Lothar Kübler, Geschäftsführer<br />

Fritz Kübler GmbH,<br />

Villingen-Schwenningen<br />

nen entwickelt. Mit diesen absoluten Messsystemen<br />

und den an Aufzug-Steuerungen angepassten Auswertemodulen<br />

können Aufzughersteller ihre Aufzüge erheblich<br />

vereinfachen und sicher betreiben. In der Aufzugsbranche<br />

gibt es neue Normen, die sicherheitsgerichtete Positionserfassung<br />

des Fahrkorbes im Aufzug vorschreiben. Mit<br />

unserem zertifizierten sicheren System können viele zusätzliche<br />

Sensoren und der mechanische Geschwindigkeitsbegrenzer<br />

eingespart werden. Dies spart nicht nur<br />

Kosten, sondern auch wertvollen Platz im Aufzugsschacht<br />

und reduziert erheblich die Installationskosten eines<br />

Aufzugs.<br />

Auch in der Motorfeedback-Welt ist Kübler aktiv. Wir sind<br />

Gründungsmitglied der Konsortien SCS open link und<br />

BiSS-Line, welche neue innovative Schnittstellen-Technologien<br />

in der Industrie durchsetzen wollen. Wir arbeiten<br />

zusammen mit unseren Kunden in der Antriebstechnik in<br />

einem frühen Stadium bereits an deren nächster Generation<br />

Servo-Motoren.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Welche Herausforderungen<br />

muss ein Anbieter von Automatisierungstechnik<br />

meistern, um auch in Zeiten der Digitalisierung beziehungsweise<br />

der Industrie 4.0 wettbewerbsfähig zu<br />

bleiben?<br />

Gebhard Kübler: Vernetzte und intelligente Produkte<br />

sind eine Voraussetzung für Industrie 4.0. Diese Produkte<br />

müssen in der Lage sein, zu sagen: „Wer bin ich? Wo bin<br />

ich? Wie fühle ich mich?“. Industrie-4.0-fähig bedeutet,<br />

dass beispielsweise Drehgeber neben der klassischen<br />

Messaufgabe und Messwert-Übertragung und Schleifringe<br />

neben der reinen Übertragung von Strom, Signalen<br />

und Daten, weitere Funktionalitäten zum Vernetzen der<br />

Produkte und zum Sammeln oder Übertragen von zusätzlichen<br />

Informationen leisten müssen. Wir sprechen hier<br />

von den vier Eigenschaften Connectivity, Identification,<br />

Diagnostics und Adaptability:<br />

Connectivity steht für die Fähigkeit, zusätzliche Informationen<br />

zu kommunizieren und/oder sich zu vernetzen.<br />

Dies kann in Form von zusätzlichen Schnittstellen erfolgen,<br />

wie OPC-UA, etwa für zusätzliche Edge-Kommunikation<br />

oder mit Industrial-Ethernet-Kommunikation sowie<br />

mit einem digitalen Interface, wie BiSS oder SCS open<br />

link. Identification ist die Fähigkeit, mittels eines elektronischen<br />

Datenblatts/Typenschilds, technische Informationen<br />

zu übermitteln. Darüber hinaus können weitere Informationen<br />

der Maschine übermittelt werden, zum Beispiel<br />

Information über die Antriebsachse, an der der Drehgeber<br />

installiert ist. Im Wesentlichen werden hier alle Informationen<br />

aufgenommen, die in der Anwendung für das<br />

Asset-Management erforderlich sind.<br />

Lothar Kübler: Diagnostics-Funktionen geben relevante<br />

Informationen über den Zustand des Produkts, wie Fehlermeldungen<br />

oder indirekte Informationen über die Anwendung.<br />

Beispielsweise kann ein integrierter Temperatursensor<br />

melden, dass der zulässige Arbeitstemperaturbereich<br />

verlassen wurde. Oder integrierte Vibrationssensoren<br />

geben Hinweise auf den Zustand der Lagerung eines<br />

Antriebsstrangs. Gerade hoch integrierte lagerlose<br />

Systeme können zuverlässige Informationen liefern.<br />

Durch Log- und Time-Stamp-Funktionen in Industrial-<br />

Ethernet-Drehgebern besteht die Möglichkeit, Lifetime-<br />

Histogramme zu erstellen.<br />

Mit Adaptability schließlich ist die Anpassungsfähigkeit<br />

gemeint, die auf zwei Ebenen erfolgen kann: Auf operativer<br />

Ebene können die Parameter/Einstellungen eines<br />

Drehgebers im Betrieb geändert werden, um etwa Rüstvorgänge<br />

zu optimieren oder Fehler in der Messung mit<br />

digitaler Signalverarbeitung zu eliminieren. Auf Systemebene<br />

können jederzeit Software-Updates durchgeführt<br />

werden. Der Funktionsumfang zur Umsetzung von Industrie-4.0-Konzepten<br />

kann nachträglich erweitert werden,<br />

um die Zukunftsfähigkeit des Systems zu gewährleistet.<br />

Deshalb sind alle Feldbus- und Industrial-Ethernet-Drehgeber<br />

von Kübler standardmäßig mit einer Firmware-Update-Funktion<br />

ausgestattet.<br />

Gebhard Kübler: Mit diesen Funktionen und mit unserer<br />

Anpassungsfähigkeit sind wir Industrie 4.0 ready. Das ist<br />

ein wichtiger Meilenstein für Kübler.<br />

14 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020


<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: In Zusammenhang mit Industrie<br />

4.0 spielen Standards eine Rolle, etwa das Thema<br />

OPC-UA over TSN. Wie wichtig sind Standards im Allgemeinen<br />

und OPC-UA over TSN im Besonderen?<br />

Gebhard Kübler: Der wichtigste Mehrwert von Industrie<br />

4.0 ist die Flexibilität beziehungsweise ein System, welches<br />

maximal anpassungsfähig ist und dadurch auch bestens<br />

gerüstet für die Herausforderung der sich ständig<br />

schneller veränderten Märkte. Hier spielt Interoperability<br />

eine Schlüssel-Rolle – sprich die Fähigkeit, systemunabhängig<br />

miteinander zu kommunizieren. Genau dafür wurde<br />

OPC-UA geschaffen. Bis jetzt war das Leistungsspektrum<br />

von OPC-UA jedoch für Echtzeit-Anwendungen<br />

nicht geeignet. Dies ist jetzt mit TSN gelöst, so dass alle<br />

namhafte Automatisierungsfirmen und Maschinebauer<br />

sich für die Kommunikationstechnologie entschieden haben.<br />

Und auch der ZVEI und der VDMA haben sich ganz<br />

klar dafür positioniert. Auch Kübler setzt auf diese Schnittstelle<br />

und implementiert diese bereits in seine neue Generation<br />

von Produkten.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Welche Industrie-4.0-Funktionalitäten<br />

(Industrial Ethernet, integrierter Webserver, zusätzliches<br />

OPC-UA-Protokoll, etc.) benötigt etwa ein<br />

Drehgeber, um Industrie-4.0-fähig zu sein?<br />

Lothar Kübler: Welche Industrie-4.0-Funktionalitäten ein<br />

Drehgeber benötigt, um „Industrie 4.0 ready“ zu sein,<br />

hängt vom Gesamtkonzept ab. Entscheidend dabei ist<br />

die Rolle, die dem Drehgeber zugeteilt wird. Entweder<br />

als ein eigenständiges Industrie-4.0-Objekt (Asset) oder<br />

als ein Teil davon. Daraus ergibt sich, ob der Drehgeber<br />

seine eigene Verwaltungsschale haben muss oder in eine<br />

bestehende Verwaltungsschale eingebunden wird.<br />

Ein Drehgeber mit eigener Verwaltungsschale hat nicht<br />

nur Funktionen auf dem „Field Level“, sondern auch auf<br />

dem „Control Level“ und sogar bis zur direkten Edge-<br />

Kommunikation. In der höchsten Ausbaustufe spricht<br />

man zum Beispiel von einem Industrial-Ethernet-Drehgeber<br />

mit integriertem Webserver und zusätzlichem OPC-<br />

UA-Protokoll. Meistens wird der Drehgeber jedoch innerhalb<br />

eines Objektes eingebunden, wie in einem Antriebsstrang.<br />

Das Industrie-4.0-Objekt ist dann eine Antriebsachse<br />

bestehend aus Motor, Getriebe, Drehgeber,<br />

Bremse, Umrichter usw. In diesem Fall stellt sich die Frage,<br />

welches der Elemente in dem Objekt die Verwaltungsschale<br />

bekommt und auch die Verwaltungsfunktionen<br />

übernimmt. Der Drehgeber kann diese Rolle erfüllen<br />

– komplett oder teilweise – , indem das elektronische Datenblatt<br />

nicht nur die Informationen über den Drehgeber<br />

selbst beinhaltet, sondern über den ganzen Antriebsstrang.<br />

Das sind zum Beispiel Motordaten, Standortinformationen,<br />

etc. Grundsätzlich bildet die Verwaltungsschale<br />

die virtuelle Darstellung des Produkts, also den Digital<br />

Twin, und die technischen Funktionen ab. Damit ist eine<br />

Vielzahl von Use- Cases, von der Simulation bis zum<br />

Asset- Management, möglich.<br />

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< Industrielle Cyber-Security<br />

< Daten sammeln und verdichten<br />

< Analysieren und visualisieren<br />

< Vielseitige Kommunikation<br />

und Orchestrierung<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020 15


MAGAZIN<br />

PORTRÄT<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Kübler bietet im Zusammenhang<br />

mit Industrie-4.0-fähigen Produkten zum Beispiel<br />

einen Industrial-Ethernet-Drehgeber an. Welchen<br />

Mehrwert bietet diese Lösung den Anwendern?<br />

Gebhard Kübler: Der Mehrwert eines I4.0-Ready-Drehgebers<br />

ist im simpelsten Fall die einfachere Umsetzung<br />

der Industrie-4.0-Konzepte des Anwenders und in vielen<br />

Fällen ermöglichen diese Drehgeber erst diese Umsetzungen.<br />

Spannend dabei ist hauptsächlich, dass dies<br />

auch unseren Kunden neue Perspektiven und Geschäftsmodelle<br />

eröffnet über den kompletten Lebenszyklus ihrer<br />

Maschine: Von der Entstehung mit einer effizienteren<br />

<strong>Konstruktion</strong> und Inbetriebnahme bis zur operativen Phase,<br />

wie zum Beispiel bei Service & Wartungsmodellen.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Auch bei Schleifringen setzt<br />

Kübler auf die Digitalisierung. Zur SPS 2019 haben<br />

Sie mit dem SRS250 eine smarte Lösung vorgestellt.<br />

Was genau macht diese Lösung smart und für welche<br />

Einsatzfelder eignet sich ein solches Produkt?<br />

Lothar Kübler: Das Thema Digitalisierung hat bei Schleifringen<br />

zwei Dimensionen. Zum einen stellen Schleifringe<br />

durch die Übertragung von Industrial Ethernet sicher, dass<br />

Industrie-4.0-Konzepte in jedem Winkel der Maschine umgesetzt<br />

werden können. Für Anwendungen, in denen maximale<br />

Verfügbarkeit gefragt ist, bietet Kübler auch kontaktlose<br />

Lösungen an. Zum anderen sind Schleifringe<br />

hoch integrierte Bestandteile von komplexen Maschinen.<br />

Sie können dadurch besonders viele und zuverlässige Informationen<br />

über den Maschinenzustand und die Wartungsanforderungen<br />

liefern. Deshalb nutzt Kübler die<br />

Schleifringe als „Industrie 4.0 Enabler“ und hat dazu Sensorik-Systeme<br />

in seine smarten Schleifringe integriert, ohne<br />

dabei zusätzlichen wertvollen Einbauraum zu benötigen.<br />

Die genaue Messung und Überwachung von Achsbewegungen,<br />

Vibrationen und Temperatur, gekoppelt mit<br />

der Speicherung von Lifetime-Histogrammen, liefert alle<br />

notwendigen Informationen für Condition Monitoring. Zudem<br />

werden Asset-Management-Funktionen mit maschinenspezifischen<br />

elektronischen Datenblättern unterstützt.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Kübler stellt diesen Schleifring<br />

als ‚Product-as-a-Service‘ zur Verfügung. Können Sie<br />

näher erklären, was genau Sie hierbei anbieten?<br />

Gebhard Kübler: Die oben genannten Eigenschaften<br />

sind wichtig für die Umsetzung von effizientem Predictive<br />

Maintenance und ermöglichen auch neue Dienstleistungsangebote<br />

wie Product-as-a-Service (PaaS). Somit<br />

wird der Schleifring vom passiven Übertragungselement<br />

zum aktiven Bestandteil von Industrie 4.0. Somit lassen<br />

wir unseren Kunden die Wahl, entweder das Produkt zu<br />

erwerben oder sich für die Dienstleistung ‚Übertragen<br />

und Überwachen‘ zu entscheiden. Durch den Schleifring<br />

erfolgt eine umfangreiche Überwachung der Anwendungsachse.<br />

Die erfassten Daten werden dann direkt in<br />

die Cloud übertragen und dienen als Basis für Predictive<br />

Maintenance. Mit den ausgewerteten Daten lässt sich<br />

zum Beispiel eine planmäßige Wartung des Schleifrings<br />

durch das Kübler-Service-Team planen und umsetzen. Damit<br />

ist die maximale Verfügbarkeit der Gesamtanlage gewährleistet.<br />

Der Kunde sichert sich durch die angebotenen<br />

Dienstleistungen von Kübler – von der Installation<br />

über die Inbetriebnahme bis hin zur Wartung oder Reparatur<br />

– eine dauerhafte und zuverlässige Übertragung.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Neben digitalen Lösungen bietet<br />

Kübler auch Analoges an, etwa einen Seilzuggeber<br />

mit redundantem Analogsensor. Gibt es für diese<br />

Produkte in Zeiten der digitalen Transformation noch<br />

einen Markt?<br />

Gebhard und Lothar<br />

Kübler erklären im<br />

Gespräch mit der<br />

Redaktion, welche<br />

Bedeutung Industrie<br />

4.0 für einen<br />

Drehgeber- und<br />

Schleifring hersteller<br />

hat<br />

Bild: Rüdiger J. Vogel/Konradin Mediengruppe<br />

16 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020


Gebhard Kübler: Ja und es wird ihn auch noch lang geben,<br />

gerade in Branchen der Mobilen Automation gibt es<br />

viele Stand-Alone-Anwendungen, beispielsweise vom<br />

Menschen gesteuerte Bagger, Lkw-Kräne oder die Hebebühne<br />

auf einem Lkw. In diesen Applikationen wird noch<br />

viel mit analogen Signalen gearbeitet. Die Herausforderung<br />

für uns als Lieferant von Lösungen für Automation<br />

ist unsere Kunden in der Transformation der Märkte und<br />

Technologien zu begleiten – dazu gehört auch ein Portfolio<br />

klassischer Lösungen möglichst lange vorzuhalten. So haben<br />

wir etwa im Bereich Seilzug ein breites Programm<br />

aufgebaut, abgestuft in drei Performance-Level. Zu diesem<br />

Programm gehört auch der erwähnte Seilzuggeber<br />

mit redundantem Analogsensor. Kunden, die heute noch<br />

auf analoge Technik setzen, bekommen von uns entsprechende<br />

Lösungen, wissen aber gleichzeitig, dass Kübler<br />

seine Kunden in die Digitalisierung begleiten kann. Wenn<br />

unser Kunde also beispielsweise auf der grünen Wiese<br />

(Greenfield) etwas ganz Neues entwickeln möchte, ist<br />

Kübler mit dabei. Oder er möchte ein bestehendes System<br />

weiterentwickeln und digitale Version eines bestehenden<br />

Produkts haben (Brownfield-Ansatz), dann geht<br />

das auch mit uns. Das ist signifikanter Mehrwert.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Sie bieten Ihre Produkte und Lösungen<br />

in den unterschiedlichsten Branchen – von A<br />

wie Antriebs- und Aufzugstechnik bis W wie Windkraftanlagen<br />

– an. Welche dieser Branchen ist für Kübler<br />

am Wichtigsten und welche hat den größten Innovationsbedarf?<br />

Gebhard Kübler: Kübler hat acht Kernbrachen für sich<br />

definiert, die uns die Orientierung für unsere Innovations-<br />

Bestrebungen geben. Das sind Antriebstechnik, Verpackung,<br />

Wind, Solarkraftwerke, Stahl, Kräne, Mobile Automation<br />

und Abfüllanlagen. Eine besonders wichtige Rolle<br />

nimmt die Antriebstechnik-Branche für uns ein, weil dies<br />

eine Kernfunktion in jeder Automatisierung ist. Wir beliefern<br />

Asynchronmotoren, Servomotoren, Aufzugsmotoren<br />

uvm. Alle diese Branchen stehen unter starkem Innovationsdruck,<br />

wenn auch auf verschiedenen Ebenen. So stehen<br />

zum Beispiel in der Antriebstechnik oder in der Verpackungstechnik<br />

Sicherheitskonzepte oder Industrie 4.0 im<br />

Vordergrund, während in der Aufzugstechnik sich zunächst<br />

einmal die funktionale Sicherheit langsam den<br />

Weg bahnt. Daher ist die Frage so pauschal nicht zu beantworten.<br />

Wenn Sie unseren Innovationsmarathon betrachten,<br />

sehen Sie, dass wir produktseitig unterschiedlichste<br />

Antworten in den verschiedenen Branchen ent -<br />

wickelt haben.<br />

www.kuebler.com<br />

Vielseitig.<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020 17


TRENDS<br />

ADDITIVE MANUFACTURING<br />

Die Möglichkeiten, die der 3D-Druck bietet, entwickeln sich ständig weiter, statt empfindlicher Prototypen liefern moderne Anlagen robuste<br />

und gleichzeitig detaillierte Bauteile<br />

Bild: AndSus/stock.adobe.com<br />

Die Multi-Jet-Fusion-Serie von HP in der Anwendung<br />

3D-Drucker bei der Arbeit<br />

Das Multi-Jet-Fusion-Verfahren, wie es HP entwickelt hat, gehört zu den Pulverbettverfahren. Teile,<br />

die mit seiner Hilfe gefertigt werden, zeichnen sich gegenüber dem Lasersinter-Verfahren durch eine<br />

höhere Dichte und eine geringere Porosität aus. Dadurch eignet es sich für funktionale Prototypen<br />

und Kleinserien von einsatzfähigen Teilen, wie diese Praxisbeispiele zeigen.<br />

Ralf Steck, freier Fachjournalist für CAD/CAM, IT und Maschinenbau, Friedrichshafen<br />

Die Hewlett Packard GmbH, Böblingen, hat das sogenannte Multi-Jet-Fusion-Verfahren<br />

für den Bereich Additive Fertigung von<br />

Serien entwickelt, das einen seitenbreiten Druckkopf nutzt, wie ihn<br />

HP in einigen seiner Tintenstrahldrucker verwendet. Dieser sprüht<br />

gezielt zwei Flüssigkeiten in ein Bett aus Polyamid-Kunststoffpulver.<br />

Eine der Flüssigkeiten begünstigt die Wärmeaufnahme der Pulverkörner<br />

(Fusing Agent), die andere wirkt genau gegenteilig (Detailing<br />

Agent). Im selben Druckbalken sind starke Lampen installiert, die die<br />

Schicht aufheizen und die mit dem Fusing Agent besprühten Bereiche<br />

verschmelzen. Schließlich wird eine neue Pulverschicht auf das<br />

Druckbett aufgetragen und der Vorgang wiederholt sich.<br />

Geeignet ist das Verfahren für:<br />

• Die Produktion komplexer Funktionsteile in geringer Stückzahl<br />

• Prototypen für Eignungs- und Funktionstests<br />

• Prototypen mit mechanischen Eigenschaften, vergleichbar mit<br />

denen von Spritzgussbauteilen<br />

• Serien kleiner Komponenten als kostengünstige Alternative zu<br />

Spritzguss<br />

In der Praxis finden sich Beispiele, in denen Anwender die spezifischen<br />

Eigenschaften der Teile aus dem Multi Jet Fusion-Verfahren<br />

nutzen, um bestehende Produkte zu verbessern, neue auf den<br />

Markt zu bringen oder auch, um ihre Kunden schneller und effizienter<br />

beliefern zu können.<br />

Das Multi-Jet-Fusion-Verfahren<br />

bei der Herstellung von teilbaren Rollenlagern<br />

Die Lagerspezialisten von Bowman, Abingdon in Großbritannien,<br />

nutzen einen HP Jet Fusion-Drucker, um Dichtungen und Lagerkäfige<br />

für teilbare Rollenlager zu fertigen. Diese teilbaren Rollenlager<br />

fallen in den Bereich kundenspezifischer Speziallösungen des Unter-<br />

nehmens und werden dann eingesetzt, wenn eine axiale Montage<br />

des Lagers nicht möglich ist.<br />

Früher fertigte man diese Bauteile aus Aluminium, Stahl oder Bronze,<br />

was je nach Einsatzzweck Nachteile hatte. Beispielsweise waren<br />

die Aluminiumdichtungen schwer zu montieren und beschädigten in<br />

vielen Fällen das umgebende Stahlgehäuse. Zudem neigen Rollenkäfige<br />

aus Metall zu Vibrationen, was nicht nur Lärm erzeugt, sondern<br />

auch die Lebensdauer des Lagers verringert. Darüber hinaus<br />

musste man früher gestalterische Kompromisse eingehen, denn<br />

die eigentlich notwendige optimale Geometrie ließ sich mit herkömmlichen<br />

Fertigungsmethoden nicht herstellen. Bowman experimentierte<br />

deshalb schon früh mit additiv gefertigten Bauteilen aus<br />

einem SLS-Drucker. Diese Bauteile verwanden sich jedoch oft und<br />

zeigten zudem inkonsistente Materialeigenschaften. Mit diesem<br />

Verfahren konnte so zwar die optimale Geometrie gefertigt werden,<br />

die Bauteile waren jedoch nicht robust und zuverlässig genug, um<br />

sie in der Praxis einzusetzen.<br />

Bowman testete daraufhin Bauteile aus einem HP Jet Fusion<br />

3D-Drucker. Es zeigte sich, dass mit Hilfe des Materials PA11 und<br />

der HP Multi Jet Fusion Technologie Lagerringe und Dichtungen hergestellt<br />

werden konnten, die im Praxiseinsatz verwendbar waren.<br />

Das Material PA 11 eignet sich deshalb so gut, weil<br />

• seine Verschleißfestigkeit die Montage der Lager erleichtert,<br />

• sich seine Gleiteigenschaften positiv auswirken.<br />

Zudem konnten die Bowman-Konstrukteure eine neue, inzwischen<br />

zum Patent angemeldete Technologie umsetzen, die eine Neugestaltung<br />

des gesamten Lagers ermöglichte. Das komplexere Design<br />

ermöglichte es, andere Komponenten der Lagerbaugruppe zu vereinfachen.<br />

Durch das neue Material und das verbesserte Design erhöhte<br />

sich die maximale Last der Lager zwischen 30 und 50 % und<br />

18 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020


die Lebensdauer um das Drei- bis Fünffache. Zudem sind die HP Jet<br />

Fusion Drucker so effizient, dass die Zahl der gefertigten Komponenten<br />

um das fünf- bis siebenfache höher liegt als früher.<br />

3D-Drucker verbessern<br />

Lieferzeiten von Umleimeranlagen<br />

Bei Biesse, einem italienischen Hersteller von Maschinen zur Möbelherstellung,<br />

geht es weniger um komplexe Formen und Serienteile,<br />

sondern um individuelle Lösungen, die sehr schnell zum Kunden<br />

gelangen sollen.<br />

Eine der Business Division von Biesse entwickelt und fertigt Umleimeranlagen,<br />

in denen die Kanten von Möbelbauplatten automatisch<br />

mit einem Umleimer versehen werden. Dabei kommen verschiedene<br />

Klebeverfahren zum Einsatz – hier bietet Biesse neben dem üblichen<br />

„Aufbügelverfahren“ das Air Force-Verfahren, bei dem heiße<br />

Druckluft genutzt wird, um den Umleimer zu verkleben. Die Palette<br />

der Anlagen reicht von kleinen halbautomatischen Anlagen bis zu<br />

vollautomatischen Umleimermaschinen für Großserien, die sehr hohe<br />

Geschwindigkeiten erreichen. Je nach Anlage und Geometrie<br />

des Umleimerprofils werden unterschiedliche Stützen, Kanäle und<br />

Leitschienen benötigt, die das Unternehmen individuell auf den<br />

Kunden ausrichtet. Diese fertigt Biesse inzwischen auf HP Jet Fusion<br />

Druckern, was zu signifikant kürzeren Lieferzeiten führte.<br />

Biesse arbeitet schon seit den späten 90er Jahren mit 3D-Druckern,<br />

ursprünglich vor allem im Bereich der Prototypenfertigung in der<br />

<strong>Konstruktion</strong>. Doch die Teile aus der HP Jet Fusion 4200 Anlage erwiesen<br />

sich als so robust, dass immer mehr Kleinserienteile gedruckt<br />

statt in herkömmlichen Verfahren gefertigt werden. Oft ist<br />

das Teil schneller 3D-gedruckt als die Einrichtung der NC-Fräsmaschine<br />

für die konventionelle Fertigung dauert. Es erwies sich, dass<br />

sich Teile unter 200 g und in Losgrößen bis 100 Stück im HP-Drucker<br />

preiswerter fertigen lassen als in der Spritzgussmaschine. eve<br />

www.hp.com<br />

Tipp: Whitepaper<br />

„3D-Druck“ von HP<br />

INFO<br />

Die HP-3D-Drucker-Familie umfasst<br />

fast ein Dutzend Geräte für<br />

die unterschiedlichsten Anforderungen:<br />

Schwarzweiß- oder Vollfarbdruck,<br />

kleinere oder größere<br />

Stückzahlen, harte und elas -<br />

tische Bauteile. Das Whitepaper<br />

beschreibt Technik, Eigenschaften<br />

und Möglichkeiten der HP-Jet-<br />

Fusion-3D-Drucker und wie es<br />

möglich wird, additiv gefertigte Bauteile und<br />

Baugruppen in Serie herzustellen.<br />

hier.pro/fwgWx<br />

Wir sind<br />

für Sie da!<br />

3D-Leiterbahnen<br />

Abschirmbleche<br />

gedruckte Elektronik<br />

Druck auf Isolierfolen<br />

Ätztechnik &<br />

Spezialdruckerei<br />

HPs Digital Manufacturing Network Partner<br />

Materialise erklärt das Multi-Jet-Fusion-Verfahren in<br />

einem Kurzvideo: hier.pro/bEZx0<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020 19<br />

www.union-klischee.de


TRENDS<br />

PERSPEKTIVEN<br />

Engineeringtrends in der Robotik, Teil 1<br />

Robotische Handreichung<br />

Mit Werkern arbeiten Roboter oft Hand in Hand. In flexiblen Fertigungsabläufen punkten sie als<br />

wandelbare Systeme. <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> hat sich unter Branchenexperten dazu umgehört, welche<br />

Trends das Engineering bestimmen, wie einfach und intuitiv die Implementierung und Bedienung<br />

von Robotern sein sollte und wie viel künstliche Intelligenz (KI) bereits in ihnen steckt.<br />

Nico Schröder, Korrespondent <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>, Augsburg<br />

Kollaborative Robotik ist ein wichtiger Engineering-<br />

Trend: Cobots unterstützen eine flexible, individuelle<br />

Produktion und nutzen zunehmend KI<br />

Bild: Schunk<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Welche Robotiktrends verfolgen Sie im<br />

Engineering?<br />

Dr. Christian Henke (Fraunhofer IEM): In Hinblick auf individuelle<br />

Produkte und kleine Losgrößen ist vor allem eines entscheidend:<br />

die Wandelbarkeit der Systeme. Oftmals fehlen flexible Lösungen,<br />

die aufwandsarm Aufträge mit kleiner Stückzahl erledigen können.<br />

Wir arbeiten daran, dass Cobots ohne Programmieraufwand an<br />

neue Arbeitsaufgaben angepasst werden können. Sensorgeführte<br />

Systeme erhöhen zudem die Anpassungsfähigkeit, indem Bauteilabweichungen<br />

direkt erfasst werden und der Roboter seine Abläufe<br />

autonom anpasst. Oftmals ist eine freie Bewegung im großen<br />

Arbeitsraum erforderlich. Dann sind zusätzliche Achsen notwendig,<br />

die steuerungstechnisch vollständig integriert werden müssen.<br />

Dabei ermöglichen intelligente Sensoren und Algorithmen eine reibungslose<br />

Kommunikation zwischen Roboter und Achsen. Synchronisierte<br />

Bewegungen sorgen für einen präzisen Einsatz des Werkzeugs.<br />

Zusatzachsen in Kombination mit dem Cobot ermöglichen<br />

eine einfache Anpassung des Systems an sich ändernde Anwendungsszenarien<br />

– ohne aufwendige Umbau- und Rüstarbeiten.<br />

Jörg Reger (ABB): Wir sehen eine steigende<br />

Nachfrage zu integrierten Automatisierungslösungen,<br />

die Flexibilität, Produktivität, Qualität<br />

und Einfachheit effizient verbinden. Dies<br />

beginnt bereits bei der Planung einzelner Produktionsanlagen<br />

oder ganzer Fertigungslinien.<br />

Mit flexiblen Lösungen können Unternehmen<br />

dem Trend der individualisierten Massenproduktion<br />

folgen und Prozesse in Losgröße<br />

1 realisieren. Der Einsatz von Robotern<br />

ist dabei unumgänglich. Besonders effektiv<br />

wird es, wenn Robotik und Maschinensteuerung<br />

zu einer einheitlichen Architektur verschmelzen,<br />

um Präzision zu realisieren. So<br />

haben wir jüngst ABB-Roboter in das Automatisierungsportfolio<br />

von B&R, einer Einheit<br />

unseres Geschäftsbereichs, integriert.<br />

Dr. Jens Kotlarski (Yuanda Robotics): Wir entwickeln, produzieren<br />

und vertreiben kollaborative Roboter mit menschenähnlichen Sinnen<br />

und nutzerzentrierter Bedienung. Die technologische Basis<br />

bildet ein System, das sämtliche normative Anforderungen an die<br />

sichere Mensch-Maschine-Interaktion erfüllt, und zwar nach<br />

EN ISO 10218–1 und 13849–1, PL d, Cat. 3. Dies entspricht der<br />

Grundfunktionalität, die man vom kollaborativen Roboter erwartet<br />

und auch erwarten sollte: Sensorik, funktionale Intelligenz und Vernetzung<br />

in einem System effizient kombiniert und zugänglich zur<br />

Verfügung gestellt, jedoch sehr viel mehr als reine Kollaboration.<br />

Björn Milsch (On Robot): Ein Trend ist die Weiterentwicklung ausgefeilter<br />

Sensorik. Indem wir unseren Tools mehr Feingefühl verleihen,<br />

erweitern wir ihr Einsatzspektrum. Unsere Greifertechnik verfügt<br />

über integrierte optische Sensoren sowie Kraft- und Drehmomentsensoren<br />

in seinen Fingerspitzen. So kann die Position eines<br />

Werkstücks identifiziert und es zentriert gegriffen werden, ohne die<br />

genauen Parameter vorab zu kennen. Damit befähigen wir Anwender,<br />

Aufgaben zu automatisieren, die bislang als nicht automatisierbar<br />

galten: beispielsweise filigrane Stiftverbindungen einsetzen und<br />

Motorblöcke montieren. Ein weiteres Merkmal unserer Tools ist ihre<br />

MRK-Tauglichkeit: Nach erfolgreicher Risikobeurteilung können sie<br />

Hand in Hand mit Menschen arbeiten.<br />

20 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020


Bild: Fraunhofer IEM<br />

„Gerade in Hinblick auf<br />

individuelle Produkte<br />

und kleine Losgrößen<br />

ist vor allem eines<br />

entscheidend: Wandelbarkeit<br />

der Systeme.“<br />

Dr.-Ing. Christian Henke,<br />

Abteilungsleiter Scientific<br />

Automation am Fraunhofer IEM<br />

Bild: ABB<br />

„Besonders effektiv<br />

werden Roboter, wenn<br />

Robotik und Maschinensteuerung<br />

zu einer einheitlichen<br />

Architektur<br />

verschmelzen und<br />

damit eine noch nie<br />

dagewesene Präzision<br />

realisiert wird.“<br />

Jörg Reger, Leiter des Geschäfts -<br />

bereichs Robotik & Fertigungs -<br />

automation bei ABB in Deutschland<br />

Harald Dickertmann (Schunk): Zwei grundlegende Entwicklungsrichtungen<br />

sind erkennbar: Zum einen Simplifizierung, sprich ein<br />

einfacher Einstieg in die Robotik und die intuitive Bedienung der<br />

Roboter. Zum anderen der Trend zu intelligenten Lösungen und<br />

Funktionsintegration mit wachsenden Anforderungen an Sensorik<br />

und Intelligenz der Greifsysteme. Beide Trends erfordern, dass<br />

mehr Funktionalität in die Komponente integriert wird. Unser Fokus<br />

liegt auf Handling-Systemen, die sich zügig und intuitiv in Betrieb<br />

nehmen lassen, sich selbsttätig an variierende Greifsituationen<br />

anpassen und eine Interaktion mit Menschen in gemeinsam genutzten<br />

Arbeitsräumen ermöglichen. Darüber hinaus steigt der Grad der<br />

Intelligenz in Handhabungssystemen. Smartes Greifen umfasst<br />

zusätzlich zum Greifprozess das sensorgestützte Detektieren unterschiedlicher<br />

Prozessparameter, deren Analyse sowie die Möglichkeit,<br />

situativ angepasst zu reagieren. Greifer werden zunehmend zu<br />

Fitness-Trackern der Anlage, die im Zusammenspiel mit vor- und<br />

nachgelagerten Komponenten unaufhörlich und vollautomatisch den<br />

Zustand der Produktion ermitteln, die Bauteilqualität beurteilen und<br />

die Effektivität, Prozessfähigkeit sowie Ausfallraten überwachen.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Wo setzen Sie mit Lösungen zur einfachen<br />

Implementierung an?<br />

Dr. Christian Henke (Fraunhofer IEM): Ein einfaches Frontend ist<br />

hier entscheidend. Die Komplexität und Algorithmen stecken hinter<br />

der grafischen Bedienoberfläche. Der Werker benötigt keine roboterspezifischen<br />

Kenntnisse, um die Abläufe der Roboter anzupassen.<br />

Er stellt aus vorhandenen Sequenzen – einfach über eine interaktive<br />

Mensch-Maschine-Schnittstelle – neue Abläufe zusammen<br />

und passt nur Parameter wie die Verfahrgeschwindigkeit an. Um<br />

Cobots mit neuen Arbeitsaufträgen einzurichten, benötigt der Werker<br />

also keine Programmierkenntnisse.<br />

Jörg Reger (ABB): Der digitale Zwilling als exakte, digitale Kopie<br />

der Fabrik oder Anlage hilft entscheidend bei der Implementierung:<br />

Produktionsabläufe können damit schnell und exakt geplant, programmiert,<br />

getestet und in den Live-Betrieb gebracht werden.<br />

Zudem lassen sich Änderungen einfach und ohne Produktionsunterbrechung<br />

umsetzen. Der digitale Zwilling ist heute Standard unserer<br />

Teile spielend klassifizieren.<br />

classmate DATA<br />

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Umfassendes Daten-Prozess-Management<br />

Jetzt können Sie Ihren Konstrukteuren das zeitraubende<br />

Erfassen von Sachmerkmalen ersparen<br />

und gleichzeitig die Wiederverwendbarkeit selbst<br />

konstruierter Bauteile erhöhen. Mit classmate CAD<br />

reduzieren Sie Ihren Verwaltungsaufwand und<br />

bringen Ordnung in Ihren Teilebestand. Die Software<br />

analysiert und klassifiziert 3D-Modelle und Geometrieinformationen.<br />

Unabhängig von der verwendeten<br />

<strong>Konstruktion</strong>ssystematik. Vollautomatisch und<br />

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Erfahren Sie mehr. Es lohnt sich.<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020 21<br />

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TRENDS<br />

PERSPEKTIVEN<br />

Bild: Yuanda Robotics<br />

„Ohne Einschränkung<br />

der Funktionalität ist<br />

die Bedienung unserer<br />

Roboter an Konsumerprodukte<br />

– oder konkret<br />

an die Bedienung und<br />

Verwendung von<br />

Smartphones –<br />

angelehnt.“<br />

Dr.-Ing. Jens Kotlarski, Co-Founder<br />

und CEO von Yuanda Robotics<br />

Bild: On Robot<br />

„Wir haben die<br />

mechanischen und elektrischen<br />

Schnittstellen<br />

unserer Produkte im<br />

Rahmen einer One-<br />

System-Solution<br />

vereinheitlicht.“<br />

Björn Milsch, General Manager<br />

DACH & Benelux bei On Robot<br />

Simulations- und Offline-Programmier-Software Robot Studio.<br />

Deren Einsatz birgt bereits Potenzial in der Planung: Fehler werden<br />

vermieden, Engpässe frühzeitig erkannt und Planungsphasen deutlich<br />

verkürzt.<br />

Wir bieten darüber hinaus digitale Lösungen, mit denen Daten der<br />

Roboter und Anlagen zusammengeführt und für den gesamten<br />

Wertschöpfungsprozess gewinnbringend genutzt werden können.<br />

Damit werden Roboter in der Fabrik der Zukunft noch effizienter, flexibler,<br />

zuverlässiger und einfacher zu bedienen sein. Ohne spezielle<br />

Schulung führt der Mensch etwa durch Lead-Through-Programming<br />

den Roboterarm intuitiv an die gewünschten Positionen und speichert<br />

diese über eine grafische Benutzeroberfläche ab. Aufgrund der<br />

komplexer werdenden Automatisierung wird es wichtiger, solche<br />

intuitiven Instrumente bereitzustellen, die den Anwendern zu besseren<br />

Entscheidungen verhelfen.<br />

Dr. Jens Kotlarski (Yuanda Robotics): Ohne Einschränkung der<br />

Funktionalität ist die Bedienung unserer Roboter an Konsumerprodukte<br />

– oder konkret an die Bedienung und Verwendung von<br />

Smartphones – angelehnt. Situationsabhängige Parametrierung von<br />

Funktionalitäten geschieht im Hintergrund, sodass sich der Nutzer<br />

ähnlich wie bei der Verwendung einer Smartphone-Kamera auf das<br />

gewünschte Ergebnis und nicht auf den Weißabgleich und übrige<br />

Einstellungen konzentrieren kann. Selbst Funktionen der Qualitätskontrolle,<br />

die auf maschinellem Lernen basieren, lassen sich innerhalb<br />

weniger Minuten praktikabel und wirtschaftlich anlernen. Ein<br />

digitaler Zwilling in Kombination mit Vorlagen für typische Applikationen<br />

rundet das Bedienkonzept ab.<br />

Björn Milsch (On Robot): Vergangenes Jahr haben wir die mechanischen<br />

und elektrischen Schnittstellen unserer Produkte im Rahmen<br />

einer One-System-Solution vereinheitlicht. Dadurch sind die<br />

Tools nun mit den Cobots nahezu aller marktgängigen Hersteller tiefenkompatibel<br />

– neben Kuka, Fanuc, Universal Robots und Kawa -<br />

saki beispielsweise auch mit Yaskawa, Doosan, Nachi und ABB. Wir<br />

weiten ihre Kompatibilität stetig aus. Durch diese hohe Passung lassen<br />

sich unsere Tools problemlos in bestehende Produktionskonfigurationen<br />

einbinden, was Anwendern viel Zeit spart. Die Steuerung<br />

erfolgt übrigens über das Teach Panel des jeweiligen Cobots.<br />

Standardmäßig ist in jedem On-Robot-Tool zudem ein Werkzeugwechsler<br />

verbaut. Damit können Anwender die Greifer mit nur<br />

einem Handgriff austauschen. Außerdem muss nur ein Kabel beim<br />

Werkzeugwechsel umgesteckt werden. So lassen sich Cobots<br />

unkompliziert für neue Aufgaben umrüsten, was gerade in variablen<br />

Produktionslayouts vorteilhaft ist.<br />

Harald Dickertmann (Schunk): Vor allem durch den Bereich der<br />

Leichtbaurobotik gibt es derzeit einen klaren Trend zur Simplifizierung.<br />

Selbst kleine Unternehmen, die bislang kaum automatisiert<br />

haben, beschäftigen sich mittlerweile intensiv damit, wie sie über<br />

den Einsatz von Robotertechnologie oder sogar im Zusammenspiel<br />

von Mensch und Roboter Vorteile erzielen können. Das geht nur,<br />

indem der Aufwand zur prozesssicheren Implementierung derartiger<br />

Applikationen radikal vereinfacht wird. Diesen Gedanken greifen<br />

wir in speziell abgestimmten Plug-and-Work-Portfolios auf. Nach<br />

dem Portfolio für Universal Robots, das 2018 aufgelegt wurde und<br />

sich am Markt längst etabliert hat, kommen bis Jahresmitte Portfolios<br />

für Doosan Robotics und Techman Robot hinzu. Sie umfassen<br />

jeweils zertifizierte Co-act-Greifer für den kollaborierenden Betrieb,<br />

pneumatische und elektrische Greifer, Sensoren sowie Wechselsysteme<br />

und werden vielfältige Einsatzfelder abdecken – sowohl in der<br />

herkömmlichen Automation als auch im Bereich kollaborierender<br />

Anwendungen.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Wie viel KI steckt bereits in Robotern? Und<br />

welches Potenzial sehen Sie in KI-Anwendungen?<br />

Dr. Christian Henke (Fraunhofer IEM): KI wird in der Robotik<br />

zunehmend eingesetzt. Vor allem im Bereich der Bildverarbeitung<br />

wird beispielsweise Machine Learning zur Mustererkennung<br />

genutzt, um sicheres Greifen auch unbekannter Objekte zu ermöglichen.<br />

Der Roboter wird befähigt, Objekte zu erkennen, zu lokalisieren<br />

und schließlich zu greifen. Weitere KI-Trends liegen im Bereich<br />

der Sprach- und Gestenerkennung zur Optimierung der Interaktion<br />

zwischen Mensch und Roboter. Das einfache Anleiten von Robotern<br />

durch den Menschen ist ein Wachstumstreiber für den Robotermarkt.<br />

Dies setzt jedoch eine hohe Intelligenz der Roboter voraus.<br />

Jörg Reger (ABB): Wir sehen enormes Potenzial im maschinellen<br />

Lernen und in der KI. Sie ermöglichen es, gesammelte Daten in<br />

nützliche Informationen umzuwandeln, sodass Roboter langfristig<br />

autonom, selbstlernend oder selbstoptimierend sein werden. Darüber<br />

hinaus profitieren Anwender, wenn ihre Roboter zuverlässiger,<br />

flexibler sowie einfacher zu bedienen sind. Mit Covariant haben wir<br />

eine KI-basierte Greifanwendung zur Auftragsabwicklung in Logistikzentren<br />

entwickelt.<br />

22 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020


Bild: Schunk<br />

„Unser Fokus liegt gegenwärtig<br />

auf Handling-<br />

Systemen, die sich intuitiv<br />

in Betrieb nehmen<br />

lassen, sich selbsttätig<br />

an variierende Greifsituationen<br />

anpassen und<br />

Interaktionen mit Menschen<br />

ermöglichen.“<br />

Harald Dickertmann, Executive Vice<br />

President Sales Gripping Systems<br />

bei Schunk<br />

mieren, werden Greifsysteme künftig ihre Zielobjekte über Kameras<br />

erfassen und die Greifplanung selbständig übernehmen. Ansätze<br />

hierfür sind modellbasierte Konzepte, bei denen im Vorfeld Objekte<br />

und Greifstrategien definiert werden, modellfreie Konzepte, bei<br />

denen das Greifsystem selbst die bestmögliche Greifstrategie<br />

plant, sowie datenbasierte Konzepte, bei denen das Greifsystem<br />

gute und schlechte Greifvorgänge differenziert und auf Basis der erfassten<br />

Erfahrungswerte die jeweils beste Greifstrategie ermittelt.<br />

Teil 2 erscheint in <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>, Ausgabe 7-8/2020.<br />

Aktuelle Infos zu Robotik, auch online:<br />

kem.industrie.de/robotik<br />

Dr. Jens Kotlarski (Yuanda Robotics):<br />

Wir haben künstliche<br />

Intelligenz beziehungsweise<br />

maschinelles Lernen von Anfang<br />

an berücksichtigt und das Framework<br />

sowie die Hardware entsprechend<br />

vorbereitet, sodass<br />

Lernen und Auswertung sowohl<br />

dezentral im Roboter selbst als<br />

auch zentral über das Netzwerk<br />

und die Cloud möglich sind.<br />

Hybride Algorithmen, das heißt<br />

die Kombination aus modellbasierten<br />

Ansätzen und neuronalen<br />

Netzen, erlauben hierbei ein effizientes<br />

Training in Minuten und<br />

garantieren eine Auswertung zur<br />

Laufzeit.<br />

Björn Milsch (On Robot): Wir<br />

verstehen darunter die Fähigkeit,<br />

die eigenen Bewegungen selbst<br />

zu steuern und komplexe Bewegungs-<br />

und Schrittfolgen lernen<br />

zu können. Auch die Kompetenz,<br />

auf veränderte Ausgangssituationen<br />

oder veränderte Lagepositionen<br />

der handzuhabenden Objekte<br />

zu reagieren, fassen wir darunter.<br />

Dafür ist die richtige Kombination<br />

aus Software und Sensorik<br />

essenziell.<br />

Harald Dickertmann (Schunk):<br />

Wir untersuchen, wie Greifvorgänge<br />

automatisiert werden können,<br />

um die bislang übliche Programmierung<br />

des Roboters mittelfristig<br />

durch einen lernenden,<br />

autonomen Komponentenverbund<br />

zu ersetzen. Statt Positionen,<br />

Geschwindigkeiten und<br />

Greifkräfte einzeln zu program-<br />

Die nächste Generation<br />

der Industriegasfeder.<br />

Mit einem Service, der Sie rundum<br />

zufrieden stellen wird.<br />

Unsere neue Gasfeder-Familie NEWTONLINE steht für längere Lebensdauer,<br />

bessere Laufeigenschaften und mehr Einsatzmöglichkeiten –<br />

weil die Ausschubkraft sofort bereitsteht. Das haben wir unter anderem<br />

durch neue Kolbentechnologie, neue Ventiltechnik und – vor allem –<br />

durch unser neues Sicken-Design erreicht.<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020 23<br />

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MASCHINENELEMENTE<br />

ROBOTIK<br />

Machine-Centric Robotics ermöglicht Losgröße 1 und steigert Produktivität der Maschine<br />

Roboter als zentraler Teil der Maschine<br />

Immer kleinere Losgrößen stellen die Fertigungsspezialisten vor ein Dilemma: Mehr Flexibilität ist<br />

gefragt bei gleichzeitig immer höher automatisierten Produktionsprozessen. Über den Ansatz der<br />

maschinenzentrierten Robotik (Machine-Centric Robotics) und die Integration von ABB-Robotern in<br />

sein Automatisierungssystem will B&R Maschinen- und Anlagenbauern den Einsatz von Robotern<br />

insbesondere im Serienmaschinenbau erleichtern.<br />

Maschinenbauer können ABB-Roboter als Teil des Automatisierungs -<br />

systems von B&R einfacher in Maschinenkonzepte integrieren<br />

Roboter bieten das Potenzial, auch ‚in der Maschine’ die für kleine<br />

Losgrößen erforderliche Flexibilität bereitzustellen. Ständig<br />

wechselnde Produkte und damit verbunden Umrüstungen lassen sich<br />

mit ihnen effizient abwickeln. „Speziell für einen kleineren oder mittelständischen<br />

Maschinenbauer ist es allerdings sehr aufwändig, einen<br />

Roboter zu integrieren und zu programmieren“, erläutert Stefan<br />

Schönegger, Vice President Strategy and Innovation bei der B&R Industrial<br />

Automation GmbH in Eggelsberg. Dafür gebe es drei Gründe:<br />

• Innerhalb vieler Maschinen laufen extrem schnelle, hochsynchrone<br />

Prozesse ab. Wenn diese Prozesse mit einem externen Gerät koordiniert<br />

werden müssen, ist das schwierig oder sogar unmöglich.<br />

• Robotikapplikationen werden im Regelfall mit Tools und Programmiersprachen<br />

entwickelt, die dem SPS-Programmierer typischerweise<br />

fremd sind.<br />

• Ein zusätzlicher Lieferant – hier für den Roboter – ist immer mit<br />

zusätzlichem Aufwand verbunden.<br />

„Das ist der Grund, warum B&R und ABB gemeinsam eine Lösung<br />

entwickelt haben, um ABB-Roboter zu einem integralen Bestandteil<br />

des B&R-Automatisierungssystems zu machen.”<br />

Für B&R, inzwischen Teil des ABB-Geschäftsbereichs Robotics & Dis -<br />

crete Automation, macht dies die technische Lösung einfacher.<br />

„Noch wichtiger waren für uns jedoch auch Fragen wie die nach der<br />

Organisation der Supply Chain oder die der Servicekonzepte, die wir<br />

anbieten wollen“, fährt Schönegger fort. „Als integraler Bestandteil<br />

unseres Automatisierungssystems verhalten sich die ABB-Roboter<br />

beim Engineering und im Betrieb genauso wie jede andere Automati-<br />

Bild: B&R<br />

Bild: B&R<br />

sierungskomponente von B&R.” Für den Maschinenentwickler macht<br />

es also keinen Unterschied, ob er eine Einzel-Achse oder einen Roboter<br />

in seine Maschine implementiert – Tools, Engineeringumgebung<br />

und Ansprechpartner bei B&R sind die gleichen. Zur Verfügung steht<br />

damit auch eine große Auswahl an Knickarm-, Scara-, Delta- und<br />

Palettierrobotern in unterschiedlichen Größen und mit unterschied -<br />

lichen Nutzlasten.<br />

Durch die Integration entfällt die Notwendigkeit für eine eigenständige<br />

Robotersteuerung, einen eigenen Schaltschrank und einen Spezialisten,<br />

der eine spezifische Robotiksprache beherrscht. Dem Anwender<br />

stehen sämtliche Methoden zur Verfügung, die er von der<br />

Maschinenprogrammierung kennt, zum Beispiel Kontaktplan, Strukturierter<br />

Text und C/C++.<br />

Zudem stellt B&R bereits in die Mapp Technology integrierte und vorkonfigurierte<br />

Softwarebausteine zur Verfügung. Mit diesen lassen<br />

sich Robotikapplikationen sehr einfach erstellen: Mapp Robotics umfasst<br />

neben Standardfunktionen zur Steuerung und Inbetriebnahme<br />

auch fortgeschrittene Funktionen wie Feed Forward oder Arbeitsbereichsüberwachung.<br />

„So kann der Anwender komplexe und hoch -<br />

dynamische Applikationen umsetzen, ohne zahllose Zeilen Code zu<br />

schreiben”, betont Schönegger. „Die Entwicklungszeit wird deutlich<br />

verkürzt.”<br />

Synchronisierung innerhalb eines Systems<br />

Der Anwender erhält damit die Möglichkeit, sowohl Roboter als auch<br />

alle anderen Komponenten der Maschinenautomatisierung mit hoher<br />

Präzision zu synchronisieren. Da es weder getrennte Hardware noch<br />

ein getrenntes Netzwerk gibt, entstehen auch keine getrennten<br />

Applikationen. „Die Tatsache, dass sämtliche Achsen und Sensoren in<br />

„Bisher war es für kleine<br />

und mittelständische<br />

Maschinenbauer äußerst<br />

aufwendig, Roboter in ihre<br />

Maschine zu integrieren –<br />

das können wir nun aus<br />

einer Hand anbieten.“<br />

Stefan Schönegger, Vice President<br />

Product Strategy & Innovation, B&R<br />

einem gemeinsamen Netzwerk kommunizieren, erhöht die Genauigkeit<br />

auf bisher unvorstellbar kurze Zeiträume im Mikrosekundenbereich”,<br />

so der B&R-Stratege. „Dadurch eröffnen sich dem Anwender<br />

völlig neue Möglichkeiten.“<br />

24 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020


ROBOTIK<br />

MASCHINENELEMENTE<br />

Bild: B&R<br />

Da die Roboter ‚schlicht’<br />

eine Automatisierungskomponente<br />

innerhalb<br />

des B&R-Systems sind,<br />

reduziert der Ansatz der<br />

maschinenzentrierten<br />

Robotik auch die Kom -<br />

plexität und den Aufwand<br />

zur Synchronisierung<br />

War es beispielsweise bisher üblich, dass ein Werkstück – etwa auf<br />

einem Werkstücktisch – zunächst in Position gebracht wird und erst<br />

nach dem Stillstand des Tisches der Roboter mit der Bearbeitung startet,<br />

können sich Roboter und Werkstücktisch nun synchron auch während<br />

der Bearbeitung bewegen. Die Maschinenapplikation errechnet<br />

automatisch die optimalen Bewegungsprofile – und vor allem die<br />

Bearbeitungszeit kann wesentlich verkürzt werden.<br />

„Die Synchronisierung lässt sich auch im Zusammenspiel von ABB-<br />

Roboter und unseren Track-Systemen wie Acopostrak nutzen”, so<br />

Stefan Schönegger abschließend. „Der Roboter kann also ein Werkstück<br />

bearbeiten, während es sich gleichzeitig in hohem Tempo auf<br />

dem Track bewegt.” Dieser sei einfach nur eine zusätzliche Achse, die<br />

bei der Berechnung des Bewegungsprofiles mit einbezogen werde.<br />

Auch die Synchronisierung zwischen Sensoren und Roboterbewegung<br />

wird einfacher. So kann das Ergebnis einer Qualitätsüberprüfung<br />

mit einer Vision-Kamera von B&R in weniger als einer Millisekunde<br />

in einen Steuerungsbefehl für den ABB-Roboter umgesetzt<br />

werden. Dieser entfernt gegebenenfalls ein fehlerhaftes Werkstück<br />

aus dem Produktionsprozess – ohne manuellen Eingriff oder Verlangsamung<br />

des Prozesses. Auch dieses Vorgehen kann die Produktivität<br />

der Maschine deutlich erhöhen.<br />

Übrigens: Den Automatisierern stehen für die Kombination mit der<br />

Robotik die Simulationsmöglichkeiten innerhalb des B&R-Systems<br />

Automation Studio zur Verfügung. So kann der Anwender den kompletten<br />

Bewegungsablauf einer Maschine inklusive Robotik anhand<br />

eines Digitalen Zwillings simulieren und optimieren, bevor die Maschine<br />

gebaut wird – Entwicklungsdauer und -kosten sinken. co<br />

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Details zu Machine-Centric Robotics:<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020 25


MASCHINENELEMENTE<br />

ROBOTIK<br />

Tox Pressotechnik und das Fraunhofer IGP entwickeln Komplettlösung für das Vollstanznieten<br />

Der Cobot lernt nieten<br />

Kollege Roboter sitzt im Flugzeugrumpf: Tox Pressotechnik und das Fraunhofer IGP statteten einen<br />

Cobot mit einer Tox-Handzange aus und ermöglichten so dem Flugzeugbauer Airbus den Einsatz des<br />

Verbindungsverfahrens Vollstanznieten. Was vorher dem Menschen schwer, geht jetzt dem Roboter<br />

leichter von der Hand. Die Presskräfte sind hier der entscheidende Faktor.<br />

Wolfgang Laux, Marketing, Tox Pressotechnik, Weingarten<br />

Das Vollstanznieten bewirkt eine<br />

Reduzierung der relevanten<br />

Prozessschritte beim Bau des<br />

Flugzeugrumpfes: Die Längsstreben<br />

einzelner Segmente werden über<br />

Stringer-Kupplungen miteinander<br />

verbunden<br />

Bild: Tox Pressotechnik<br />

Das bewährte Vollstanzniet-Verfahren ist aus dem Automobilund<br />

Fahrzeugbau bekannt und wird auch in sicherheitsrelevanten<br />

Bereichen angewendet. Um das Vollstanznieten für den Flugzeugbau<br />

qualifizieren und für die robotergestützte Applikation in der<br />

Flugzeug-Endmontage optimieren zu können, schlossen sich die<br />

Unternehmen Airbus Operations, die Tox Pressotechnik GmbH,<br />

Weingarten, sowie das Fraunhofer Institut für Großstrukturen in der<br />

Produktionstechnik IGP zu einem Kooperationsprojekt zusammen<br />

und entwickelten gemeinsam eine Komplettlösung, die folgende<br />

Vorteile einer robotergestützten Applikation bietet:<br />

• der Wegfall von Vorbearbeitungen<br />

• ein einfaches und reproduzierbar qualitätssicheres Setzen der<br />

Vollstanzniete<br />

• eine Entlastung des Montagepersonals von körperlichen<br />

Anstrengungen<br />

• eine hohe Arbeitseffizienz<br />

• die Prozessdatenerfassung als ein Plus an Transparenz der<br />

Fügeprozesse<br />

• eine effektive Qualitätssicherung in der Flugzeug-Endmontage<br />

Bislang werden die Längsstreben (Stringer) einzelner Segmente<br />

des Rumpfes über Stringer-Kupplungen und durch herkömmliche<br />

Vollnieten manuell miteinander verbunden. Künftig jedoch sollen<br />

hier Vollstanznieten zum Einsatz kommen. Das Verfahren verspricht<br />

eine Reduzierung der relevanten Prozessschritte, der Bearbeitungszeit<br />

pro Nietverbindung und damit der Montagezeit pro Segment<br />

sowie schließlich der Belastung des Montagepersonals. Die Aufgabe<br />

lautete: Wie bringt man beim Vollstanznieten großformatiger<br />

Segmente in der Flugzeug-Endmontage die benötigte Presskraft<br />

mit möglichst wenig körperlicher Anstrengung schnell und positionsflexibel<br />

an Ort und Stelle? Eine Herausforderung sind die hohen<br />

Presskräfte, die beim Vollstanznieten auftreten. Entsprechend stabil<br />

muss die Auslegung der Grundaufnahme für die Niet-Werkzeuge<br />

und das Handling ausfallen, was zu einem relativ hohen Gewicht<br />

des Vollstanzniet-Setzgerätes führt.<br />

Die gemeinsam erarbeitete Lösung basiert Hardware-seitig im<br />

Wesentlichen auf:<br />

• einer speziell entwickelten und integrierten Handzange mit<br />

Steuerung und Sensorik aus dem Tox-Baukasten<br />

• einer Nietzuführung<br />

• einem modifizierten kollaborierenden Robotersystem mit einer<br />

maximalen Traglast von zehn Kilogramm<br />

Tox Pressotechnik hat die Tox-Handzange, die bis zu fünf in der Länge<br />

verschiedenen Vollstanzniete setzen soll, hinsichtlich C-Bügel-<br />

<strong>Konstruktion</strong>/Rachendimensionen, Niederhalter, Nietzuführung,<br />

Stempel/Matrize, Griffe/Ergonomie beziehungsweise Andockung an<br />

den kollaborativen Roboter angepasst. Die Presskraft für den im<br />

Vollstanzniet-Setzgerät integrierten Hydraulik-Zylinder erzeugt das<br />

Tox-Kraftpaket X-ES. Der Druckübersetzer ist über eine zehn Meter<br />

lange Medienleitung für die Pneumatik, Hydraulik und Elektrik mit<br />

dem Setzgerät verbunden und damit positionsflexibel.<br />

26 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020


Bild: Tox Pressotechnik<br />

Tox Pressotechnik modifizierte das<br />

Vollstanzniet-Setzgerät für den Einsatz<br />

am handgeführten Roboterarm<br />

Precision<br />

in Motion<br />

KUNDENSPEZIFISCHE<br />

SYSTEMLÖSUNGEN<br />

ECHTER MEHRWERT FÜR IHRE PRAXIS<br />

Stringer-Zange als Endeffektor fürs Vollstanznieten<br />

Der kollaborierende Roboter ist mechanisch und steuerungstechnisch<br />

mit dem Setzgerät gekoppelt und wird, ähnlich einem Balancer,<br />

über die Handgriffe geführt und positioniert. Da die sehr kompakte<br />

Stringer-Zange inklusive Nietzuführung, Blechdickenmessung,<br />

Nietkontrolle und Steuerelemente lediglich 6,5 kg wiegt, lässt<br />

sie sich mittels Cobot sehr leicht und absolut zielgerichtet führen<br />

und positionieren. Die Stringer-Zange ist für Presskräfte bis 50 kN<br />

ausgelegt und weist eine Rachenöffnung von 53 mm auf – gemessen<br />

von der Setzachse aus. Sie arbeitet mit einem Krafthub von 11<br />

mm und einem Eilhub von 26,5 mm. Der Gesamthub liegt bei maximal<br />

47 mm und die Werkzeug-Öffnung bei 37,5 mm. Die Hubauslösung<br />

erfolgt an den Handgriffen beziehungsweise über die TOX-<br />

2-Hand-Steuerung STE, die wiederum mit der Robotersteuerung<br />

korrespondiert.<br />

Ein implementierter Kraft-Momenten-Sensor (KMS) erfasst die jeweiligen<br />

Kräfte bei der Handführung des Vollstanzniet-Setzgeräts<br />

und des Roboters. Die während der Handführung geringen Kräfte<br />

übersetzt der Roboter in eine direkt unterstützte Bewegung. Dadurch<br />

können die Werker das Vollstanzniet-Setzgerät intuitiv und ohne<br />

körperliche Anstrengung frei im Raum zu den vorgegebenen Verbindungspositionen<br />

bewegen.<br />

Während Tox Pressotechnik, verantwortlich für Hardware und<br />

Steuerung, das Vollstanzniet-Setzgerät samt Nietzuführung und Roboter<br />

als funktionsfähiges Komplettsystem lieferte, entwickelte das<br />

Fraunhofer IGP die Roboterführung. Zusammen mit der Programmierung<br />

des KMS trägt diese ebenso zum Erfolg des gesamten<br />

Systems bei, wie die effiziente Verbindungstechnologie. eve<br />

www.tox-pressotechnik.com<br />

Kundenspezifische Systemlösungen sind<br />

unsere Kernkompetenz. Unsere Value Added<br />

Products (VAP) entwickeln wir auf Basis der<br />

hochwertigen Rodriguez-Wälzlager- und Lineartechnik-Komponenten<br />

und kombinieren sie<br />

mit unserem umfassenden Rundumservice<br />

für die Lagermechanik.<br />

Applikationsspezifische Lösung<br />

Reduzierte Bauteilanzahl<br />

Integrierte Funktionen<br />

Geringerer Montageaufwand<br />

Geringere Kosten<br />

. Konzentration auf Kernkompetenzen<br />

Der Schnitt durch<br />

den Niet zeigt die<br />

fertige Vollstanzniet-<br />

Verbindung einer<br />

Stringer-Kupplung<br />

Bild: Tox Pressotechnik<br />

Mehr zu den Roboter-Zangen von Tox Pressotechnik:<br />

hier.pro/N5STc<br />

BEDARFSGERECHTE SYSTEMLÖSUNG FÜR<br />

PRÄZISIONSLAGER UND LINEARTECHNIK<br />

RODRIGUEZ GmbH<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020 27<br />

Tel. +49 (0) 2403 780-0 | info@rodriguez.de<br />

www.rodriguez.de


MASCHINENELEMENTE<br />

MONTAGE- & HANDHABUNGSTECHNIK<br />

Effizienter und schneller mit individuellen Vakuum-Handhabungslösungen und Krananlagen<br />

Im Lastfall ergonomisch<br />

Um effizienter und schneller zu werden und gleichzeitig die Gesundheit der Mitarbeiter zu schonen,<br />

lohnt die Investition in ergonomische Hebegeräte. Experte dafür ist die J. Schmalz GmbH. Sie plant<br />

individuelle Handhabungslösungen und Krananlagen. Der Hersteller unterstützt zudem dabei, den<br />

innerbetrieblichen Materialfluss in Bezug auf Zeit und Kosten zu verbessern, ohne die Ergonomie aus<br />

den Augen zu lassen.<br />

Dr. Ernst Thielicke, Leiter Geschäftsfeld Handhabung, J. Schmalz GmbH, Glatten<br />

Schnell und ergonomisch:<br />

der Vakuum-Schlauchheber<br />

JumboFlex<br />

offene, geklammerte oder geklebte bzw.<br />

größere flächige Werkstücke zur Verfügung.<br />

Eine universellere Lösung für diverse Kartongrößen<br />

und -qualitäten ist der Mehrfachsauggreifer.<br />

Auch wenn nur 75 % der Saugfläche<br />

belegt sind, hebt er immer noch sicher die<br />

Last.<br />

Bild: Schmalz<br />

Sowohl in der Intra- als auch in der Distributionslogistik müssen<br />

Unternehmen Waren in hoher Anzahl zügig und genau bewegen.<br />

Der Handlungsablauf konzentriert sich meist auf das Heben,<br />

Drehen und Tragen – Kisten oder Kartons werden aufgenommen,<br />

um sie beispielsweise vom Band auf den Transportwagen zu legen.<br />

Für die dynamische Handhabung kleinerer Werkstücke von bis zu<br />

50 kg hat die J. Schmalz GmbH, Glatten, den Vakuum-Schlauch -<br />

heber JumboFlex entwickelt. Sein Bedienelement haben die<br />

Vakuumexperten in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Ergonomie<br />

an der Universität München entworfen. Mit nur einer Hand – unabhängig<br />

von der Händigkeit – bewegt der Anwender die Last. Heben,<br />

Senken und Lösen steuert er mit nur einem Finger.<br />

Über den serienmäßig integrierten Schnellwechseladapter kann der<br />

Bediener die benötigten Sauggreifer einfach und werkzeuglos austauschen.<br />

Wahlweise stehen Rundsauggreifer speziell für Kartons<br />

und Kunststoffsäcke sowie Doppel- und Vierfachsauggreifer für<br />

Hebt bis zu einer<br />

Stapelhöhe von 2,55 m<br />

Eine Besonderheit stellt das Beladen von<br />

Paletten dar. Hier ist mit klassischen Hebe -<br />

hilfen bei 1,70 m meist die maximale Stapelhöhe<br />

erreicht. Um diesen Prozess ergonomischer<br />

zu gestalten, hat Schmalz die Jumbo-<br />

Flex-Variante High-Stack entwickelt. Wie auch<br />

die Basisversion ist sie für dynamische Handhabungszyklen<br />

kompakter Werkstücke von<br />

bis zu 50 kg ausgelegt. Die Steuerung der Auf- und Abbewegung<br />

erfolgt ebenfalls mit nur einer Hand. Mit der zweiten Hand führt der<br />

Bediener den Vakuum-Schlauchheber an einem zusätzlich angebrachten<br />

Führungsbügel. Er erreicht so ergonomisch und mühelos<br />

eine Höhe von maximal 2,55 m. Um ein unbeabsichtigtes Ablösen<br />

des Werkstückes aus großer Höhe zu verhindern, ist der JumboFlex<br />

High-Stack mit einem neuen Ablösemechanismus ausgestattet: Der<br />

Bediener kann das Werkstück erst mithilfe eines zweiten Bedien -<br />

tasters ablösen, sobald das Werkstück abgesenkt ist.<br />

Volle Kontrolle über bis zu 300 kg schwere Lasten<br />

Fordert die Aufgabenstellung das Handhaben größerer und schwerer<br />

Lasten, greift Schmalz zur Vakuum-Schlauchheber-Baureihe<br />

JumboErgo. Basierend auf einem Baukastensystem, kann der<br />

Bediener Saugleistung, Hubhöhe und Bedienelement individuell<br />

anpassen. Beispielsweise sorgt die richtige Bedienbügellänge für<br />

einen ausreichenden Sicherheitsabstand zwischen Mensch und<br />

Last. Der Unterschied zwischen dem JumboFlex und JumboErgo<br />

findet sich vor allem in Form und Funktion ihrer Bedienelemente.<br />

28 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020


Die High-Stack-<br />

Variante des Vakuum-<br />

Schlauchhebers<br />

JumboFlex erleichtert<br />

das Stapeln<br />

Bild: Schmalz<br />

Bild: Schmalz<br />

Für das dynamische<br />

Versetzen von Waren<br />

bis 300 kg eignet sich<br />

der Vakuum-Schlauchheber<br />

JumboErgo<br />

Statt mit einer Hand bedient der Anwender den JumboErgo mit beiden<br />

Händen – so hat er stets die volle Kontrolle über die schweren<br />

Objekte. Denn der JumboErgo ermöglicht das ergonomische Heben<br />

von Lasten bis zu 300 kg. Über einen Drehgriff – ähnlich einem<br />

Motorrad-Gasgriff – leitet er das Heben, Senken und Lösen der Last<br />

ein. Mit dem optionalen Schnellwechseladapter können Anwender<br />

den JumboErgo unkompliziert verschiedenen Logistikeinsätzen<br />

anpassen. Auch hier bietet Schmalz eine Vielzahl an Sauggreifern<br />

für unterschiedliche Werkstücke wie z. B. Kartons, Kisten oder<br />

Fässer an.<br />

Krananlagen vergrößern den Aktionsradius<br />

Ergänzend zu den verschiedenen Handhabungsgeräten bietet<br />

Schmalz ein umfangreiches Programm an Krananlagen. Oft kommen<br />

dabei Schwenkkrane in Form von Säulen- oder Wandschwenkkranen<br />

aus Aluminium zum Einsatz: Sie kombinieren optimale<br />

Leichtlaufeigenschaften mit Leichtbaukomponenten. Das erhöht<br />

die Effizienz und Arbeitsgeschwindigkeit, ohne an Positioniergenauigkeit<br />

oder Ergonomie zu verlieren. Mit einer maximalen Auslegerlänge<br />

von 6000 mm und einem Schwenkwinkel von 270° beim<br />

Säulenschwenkkran bzw. 180° beim Wandschwenkkran erweitert<br />

sich der Aktionsradius der Hebehilfe deutlich. Dabei kann das Kransystem<br />

ideal und zugleich kostengünstig an die gegebene Infrastruktur<br />

angepasst werden – möglich macht dies das Baukasten -<br />

system. So erreicht Schmalz eine hohe Flexibilität und hält die<br />

Vielfalt an Grundkomponenten in Grenzen.<br />

bec<br />

www.schmalz.com<br />

Detaillierte Informationen zu den Vakuumhebern und<br />

Kransystemen:<br />

hier.pro/WIfu1<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020 29


MASCHINENELEMENTE<br />

NEWS<br />

Leicht montierbarer Hygiene-Türöffner von RCT Reichelt Chemietechnik<br />

Dieses Öffnungsverfahren reduziert die Verbreitung von Viren<br />

Bild: RCT Reichelt Chemietechnik<br />

Die Covid-19-Pandemie hat Europa seit<br />

Wochen fest im Griff. Bildungseinrichtungen<br />

bleiben geschlossen, Supermärkte regulieren<br />

die Anzahl der Kunden pro Quadratmeter und<br />

Restaurants können nur noch stark eingeschränkt<br />

operieren. Wir desinfizieren uns<br />

mehrmals täglich die Hände, betreiben Social<br />

Distancing und verzichten auf gesellschaft -<br />

liche Zusammenkünfte. Und wer kann, der<br />

arbeitet natürlich von zuhause aus. Doch<br />

nicht jeder Beruf lässt sich im Homeoffice erledigen.<br />

Ein Großteil der Bevölkerung pendelt<br />

nach wie vor täglich zum Arbeitsplatz und ist<br />

dort einem ernstzunehmenden Ansteckungsrisiko<br />

ausgesetzt. Eben dieses Risiko einer<br />

Coronainfizierung am Arbeitsplatz möchte<br />

die RCT Reichelt Chemietechnik GmbH +<br />

Co., Heidelberg, mit ihrem Hygiene-Türöffner<br />

reduzieren. Der Hygiene-Türöffner erlaubt<br />

das Öffnen und Schließen von Türen mit dem<br />

Ellenbogen oder dem Unterarm. Durch dieses<br />

Öffnungsverfahren wird die Verbreitung<br />

von Viren, Bakterien und anderen Mikroorganismen<br />

reduziert und die Ansteckungsgefahr<br />

für Personal stark verringert. Der Hygiene-<br />

Türgriff ist mit nahezu allen Türklinken kompatibel<br />

(Klinken-Ø: 18 bis 22 mm), leicht zu<br />

montieren und schnell zu reinigen. Durch den<br />

zweiteiligen, verschraubten Aufbau sitzen die<br />

schwarzen Türöffner fest und stabil auf den<br />

Griffen, ohne abzurutschen.<br />

bec<br />

www.rct-online.de<br />

App zur Schwingungsmessung und Schwingungsdämpfer von ACE beruhigen Klimasplittgerät<br />

Vibrationen von Klimagerät effizient eliminiert<br />

Wenn die Bauvorschriften ein Anbringen von<br />

Klimasplittgeräten zur Innenraumkühlung auf<br />

Dächern zulassen, stehen manche Hausbesitzer<br />

nur noch vor einem kleinen Problem,<br />

das dank einer intelligenten App der ACE<br />

Stoßdämpfer GmbH, Langenfeld, schnell zu<br />

lösen ist. Denn, so wie im vorliegenden<br />

Einsatzfall, produzieren manche Klimasplitt -<br />

geräte so starke Vibrationen, dass diese sich<br />

über die Wände auch in darunter liegende<br />

Wohn- und Schlafräume übertragen und<br />

störend sind. Mit der Nutzung des Vibro -<br />

Checker, einer kostenlosen App von ACE, verwandelte<br />

der Hausbesitzer sein Smartphone<br />

in ein Gerät zur Messung von Schwingungen<br />

und Stößen. Im Anschluss wurden ihm in kurzer<br />

Zeit im Bereich der Schwingungstechnik<br />

von ACE Lösungen angezeigt, mit denen er<br />

die störenden Vibrationen effizient und auf<br />

Dauer isolieren konnte.<br />

So wählte er online mithilfe der Berechnungssoftware<br />

von ACE vier Schwingungs-<br />

dämpfer des Typs COM-52511 aus. In diesem<br />

Fall wurden die kleinen Komponenten für eine<br />

gleichmäßige Lastverteilung der Gesamtmasse<br />

des Klimagerätes von 34,4 kg angezeigt.<br />

Sie arbeiten mit einer Eigenfrequenz<br />

von 7,0 bis 11,0 Hz. Die kompakten Maschinenelemente<br />

sind wartungsfrei und das<br />

Mittel der Wahl in niederfrequenten Einsatzbereichen<br />

ab etwa 15 Hz. Bei 25 Hz beträgt<br />

der Isolationsgrad 90 %.<br />

bec<br />

www.ace-ace.de<br />

Dreh-Spannverschluss von Ganter zum Verschließen von Türen, Klappen und Luken<br />

Viele praktische Funktionen in einem Bauteil vereint<br />

In ihrem Produktbereich der Verriegelungen<br />

bietet die Otto Ganter GmbH & Co. KG, Furtwangen,<br />

bereits eine Vielzahl an verschie -<br />

denen Komponenten an, die oftmals mit cle -<br />

veren Bedienelementen kombiniert sind. Mit<br />

dem Dreh-Spannverschluss GN 5630 wird<br />

nun ein Bauteil ins Programm aufgenommen,<br />

das viele praktische Funktionen in einem<br />

Element vereint. Der Normteilspezialist<br />

Ganter stellt mit dem Dreh-Spannverschluss<br />

ein Produkt zum Verschließen von Türen,<br />

Klappen und Luken vor. Bedient wird dieser<br />

in zwei Schritten mittels ergonomischem,<br />

pulverlackiertem T-Griff in Schwarz oder Grau.<br />

Beim Ein- bzw. Ausklappen des T-Griffs wird<br />

ein Hub von 5 mm am Drehriegel ausgelöst,<br />

um z. B. den für eine Türdichtung nötigen Anpressdruck<br />

zu realisieren. Im ausgeklappten<br />

Zustand kann der T-Griff nach links oder<br />

rechts zur Seite gedreht werden, sodass<br />

sich der Drehriegel um 90° hinter die Klappe<br />

bzw. Tür bewegt und diese sich öffnen lässt.<br />

Der Drehriegel ist sehr flexibel je nach<br />

Anwendungsfall auf Rahmendicken zwischen<br />

Bild: Ganter<br />

13 und 75 mm einstellbar. Der zweistufige<br />

Bewegungsablauf sorgt dabei für eine vibra -<br />

tionssichere Zuhaltung. Zur Sicherung des<br />

Spannverschlusses kann der Griff in eingeklappter<br />

Position mit dem mitgelieferten<br />

Schlüssel verriegelt werden. Darüber hinaus<br />

ermöglicht das Design des Verschlussge -<br />

häuses, dass der T-Griff zusätzlich mit einem<br />

Vorhängeschloss abgesichert werden kann.<br />

Das aus Polyamid gefertigte Verschluss -<br />

gehäuse wird mit vier eingespritzten Bolzen<br />

inklusive der zugehörigen Muttern geliefert,<br />

mit denen ein nahezu flächenbündiger Einbau<br />

in den Montageausbruch der Tür möglich<br />

ist. Darüber hinaus ist das Gehäuse mit einer<br />

fest integrierten Silikondichtung ausgestattet<br />

und erreicht daher die Schutzart IP65. bec<br />

www.ganternorm.com<br />

30 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020


NEWS<br />

MASCHINENELEMENTE<br />

Kompakte Monitorhalterungen, Tragarme, Tablethalterungen und Tastaturablagen von Norelem<br />

Ideale Lösungen bei wenig Bauraum<br />

Bild: Norelem<br />

Eine kompakte Monitorhalterung und neues<br />

Zubehör wie Tragarme sind ab sofort verfügbar<br />

Neues aus dem Bereich der Monitorhalte -<br />

rungen: Die Norelem Normelemente KG,<br />

Markgröningen, ergänzt ihr Sortiment um ein<br />

besonders kompaktes Modell, das bei engen<br />

Platzverhältnissen seine Vorteile ausspielt.<br />

Darüber hinaus bietet das Unternehmen<br />

weiteres Zubehör an: Tragarme, eine Tablethalterung<br />

und eine Tastaturablage.<br />

Der Monitorhalter Kompakt ist um 50 mm<br />

kürzer als die bislang erhältlichen Ausfüh -<br />

rungen und ist somit die ideale Lösung bei<br />

wenig Bauraum. Das kompakte Modell lässt<br />

sich an 30-mm-Vierkantrohren oder über<br />

Bild: Norelem<br />

Die Tragarme für Monitorhalterungen sind auch in<br />

höhenverstellbaren Versionen lieferbar<br />

entsprechende Reduziereinsätze auch an<br />

Rundrohren mit einem Durchmesser von 20,<br />

25 oder 30 mm vibrationssicher befestigen.<br />

Das Kugelgelenk am Geräteanschluss erlaubt<br />

einen Schwenkbereich von 60° bei einer<br />

Belastung von maximal 10 kg (statisch). Der<br />

Anschluss der Anzeigegeräte erfolgt über<br />

die integrierte Universalplatte; alternativ<br />

lassen sich auch Vesa-50/75- bzw. -75/100-<br />

Anschlussplatten nutzen.<br />

Neu im Sortiment sind zudem verschiedene<br />

Tragarme, die auch in höhenverstellbaren Versionen<br />

lieferbar sind. Mithilfe der Tragarme<br />

lässt sich der Aktionsradius von<br />

Monitorhalterungen bei Bedarf<br />

um bis zu 720 mm erweitern.<br />

Besonders das teleskopierbare<br />

Modell sorgt für noch mehr Flexibilität<br />

am Arbeitsplatz. Anwender<br />

können die Tragarme auch mit -<br />

einander kombinieren: So lassen<br />

sich z. B. in Schalt- und Über -<br />

wachungsanlagen mehrere Monitore<br />

neben- oder übereinander<br />

anordnen. Übrigens: An den Tragarmen<br />

lässt sich eine Tastatur -<br />

ablage befestigen, die ebenfalls<br />

bei Norelem erhältlich ist.<br />

Mit der Tablethalterung lassen<br />

sich nicht nur Tablets einfach<br />

fixieren: Konzipiert ist die Halterung für<br />

Bedienteile mit einer Größe von 125 bis<br />

200 mm (4,8 bis 7,8“) und einer maximalen<br />

Stärke von 13 mm. Über einen Drehgriff auf<br />

der Rückseite können Anwender den Klemmbereich<br />

stufenlos von Hand einstellen. Die<br />

Tablethalterung wird mittels Schrauben direkt<br />

auf dem Universalflansch des Monitorhalters<br />

montiert. Schaumstoffpolster gewährleisten<br />

einen sicheren und beschädigungsfreien<br />

Halt.<br />

bec<br />

www.norelem.de<br />

Das Genie<br />

Bereit für Industrie 4.0<br />

SD3 – der Servoverstärker für Ihre Automationslösung bis 55 kVA<br />

OPC-UA<br />

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WEB-SERVER<br />

C/C++<br />

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FUNKTIONSBIBLIOTHEK<br />

www.sieb-meyer.de<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020 31


AUTOMATISIERUNG<br />

SICHERHEITSSYSTEME<br />

Maschinensicherheit an Roboter-Arbeitsplätzen<br />

Viele Wege führen zum sicheren Roboter<br />

Es muss nicht immer ein Schutzzaun sein: Wer nach diesem Grundsatz die Schutzeinrichtungen um<br />

einen Roboter-Arbeitsplatz herum plant und die individuellen Gegebenheiten im Blick hält, hat gute<br />

Voraussetzungen, die optimale Lösung für eine Absicherung von Industrierobotern zu finden.<br />

Tobias Thiesmann, System- und Lösungsmanager, Schmersal-Gruppe,<br />

K.A. Schmersal GmbH & Co. KG, Wuppertal<br />

Bild: Schmersal<br />

Der Not-Aus-Taster aus dem<br />

Bedienfeld-Programm BDF lässt<br />

sich einfach am Zutritt zum<br />

Gefahrenbereich montieren<br />

Es ist ein gewohntes Bild in der industriellen Produktion: Ein<br />

Roboter-Arbeitsplatz oder eine komplette, robotergestützte<br />

Fertigungslinie sind von einem Schutzzaun umgeben. Schutztüren<br />

innerhalb der Umzäunung ermöglichen den Zugang in den Gefahrenbereich<br />

für Service- und Reinigungszwecke. Zur Absicherung der<br />

Schutztür werden Sicherheitsschalter oder, häufiger noch, Sicherheitszuhaltungen<br />

verwendet.<br />

Diese Art der Absicherung von Roboter-Arbeitsplätzen hat sich<br />

bewährt, und sie erfüllt die einschlägigen Richtlinien und Normen –<br />

aber ist sie in jedem Anwendungsfall auch die beste Lösung? Es<br />

gibt auch Alternativen. Deshalb sollte der Konstrukteur, zu dessen<br />

Aufgaben die Auswahl von Schutzeinrichtungen gehört, diese Frage<br />

in jedem Einzelfall prüfen:<br />

Muss es ein Schutzzaun sein?<br />

Wenn nur der Zutritt des Bedieners in den Gefahrenbereich verhindert<br />

werden soll, kann zum Beispiel eine optoelektronische Schutzeinrichtung<br />

die Funktion des Schutzzauns übernehmen. Sicherheitsvorhänge<br />

und Sicherheitslichtgitter schaffen die Voraussetzung für<br />

freie Sicht auf den Prozess und auch für höhere Flexibilität zum Beispiel<br />

bei der Teilezuführung.<br />

Wenn in solchen Fällen – je nach Ergebnis der Risikoanalyse – ein<br />

Not-Aus-Taster am Gefahrenbereich angebracht werden muss,<br />

empfiehlt sich beispielsweise ein Gerät aus der BDF-Baureihe im<br />

Schmersal-Programm. Der BDF 100 lässt sich einfach an den gängigen<br />

Profilen von Umhausungen und Schutzzäunen installieren.<br />

Unterscheidung von Mensch und Material<br />

Beim Einsatz von optoelektronischen Schutzeinrichtungen kann der<br />

Konstrukteur eine Unterscheidung von Mensch und Material realisieren<br />

und damit die Flexiblität der Fertigungszelle steigern. Möglich<br />

wird das durch Funktionen wie Muting, Blanking und Floating<br />

Blanking: Wenn ein Bediener dann in den Gefahrenbereich hineingreift,<br />

veranlasst die Schutzeinrichtungen den sofortigen Stopp der<br />

gefahrbringenden Bewegung. Zu bearbeitende Bauteile hingegen<br />

können in den Gefahrenbereich hinein sowie aus ihm heraus gefördert<br />

werden, ohne dass der Roboter gestoppt wird.<br />

Taktile Schutzeinrichtungen als Alternative<br />

Wenn sich Bediener zeitweise in einer Roboterzelle aufhalten, ist<br />

der Einsatz von Sicherheitsschaltmatten zur Bereichsabsicherung<br />

sinnvoll. Solange der Bediener auf der Schaltmatte steht und sich<br />

somit im Gefahrenbereich befindet, wird ein Start des Roboters verhindert.<br />

Bei der Absicherung von großen Schutztüren an Roboterzellen und<br />

Produktionslinien kann zudem ein Seilzugnotschalter die Funktion<br />

eines „umlaufenden“ und damit immer schnell erreichbaren Not-<br />

Aus-Tasters übernehmen.<br />

Einrichtbetrieb mit Zweihand-Bedienpulten<br />

Für das Einrichten von Maschinen und Anlagen gibt es besondere<br />

Sicherheitsvorschriften, weil hier oft mit geöffneter Schutztür (und,<br />

zum Beispiel, verringerter Geschwindigkeit der gefahrbringenden<br />

Bewegungen) gearbeitet wird. Bei dieser Aufgabe kann der Einsatz<br />

von Zweihand-Bedienpulten sinnvoll sein – obwohl sie ursprünglich<br />

für die Bedienung von Pressen und anderen Anlagen der Umformtechnik<br />

entwickelt wurden. Mit ihrer Hilfe lassen sich die Sicherheitsfunktionen,<br />

die beispielsweise einen Roboterbetrieb bei geöffneter<br />

Schutztür verhindern, gezielt und sicherheitsgerichtet überbrücken.<br />

32 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020


Bild: Schmersal<br />

Optoelektronische Schutzeinrichtungen<br />

von Schmersal<br />

erlauben den Verzicht auf<br />

Schutztüren<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020 33


AUTOMATISIERUNG<br />

SICHERHEITSSYSTEME<br />

Bild: Schmersal<br />

Zweihand-Bedienpulte unterstützen<br />

den Bediener beim Einrichtbetrieb<br />

von Industrierobotern<br />

Programmierbare<br />

Sicherheitssteuerungen<br />

Protect PSC1<br />

INFO<br />

Bild: Schmersal<br />

Stellungsüberwachung des Schutzzaunes<br />

Wenn der Schutzzaun mit Schutztür die Schutzeinrichtung der Wahl<br />

ist, weil zum Beispiel der Bediener vor Teilen geschützt werden<br />

muss, die der Robotergreifer beim Handling loslässt, gibt es wiederum<br />

diverse Optionen. Sinnvoll ist zum Beispiel eine Kombination<br />

von Sicherheitsschaltgerät und Bedienfeld an der Schutztür. Die<br />

Komponenten lassen sich leicht montieren sowie an die individuellen<br />

Anforderungen anpassen, und die Bedienelemente sind genau<br />

dort, wo sie sich ergonomisch und mit Blick auf den Prozess bedienen<br />

lassen. Neben dem Not-Aus-Taster kann außerdem beispielsweise<br />

eine Reset-Taste für den Wiederanlauf, ein Betriebsartenwahlschalter<br />

und/oder ein Leuchtmelder ins Bedienfeld integriert<br />

werden.<br />

Durch den wahlweise zentralen oder dezentralen modularen<br />

Aufbau lassen sich die Sicherheitssteuerungen der Produktreihe<br />

Protect PSC1 von Schmersal exakt an die jeweilige<br />

Aufgabenstellung anpassen. Ihr Einsatzgebiet liegt insbesondere<br />

in modernen Fertigungssystemen und Einzelmaschinen<br />

mit komplexem Aufbau. Dabei ist über sie eine softwarebasierte<br />

Konfiguration individueller Schutzsysteme möglich. Ein<br />

Kommunikationsinterface unterstützt gängige Standard-Feldbussysteme<br />

und ermöglicht die sichere Querkommunikation<br />

via Ethernet Safety Master to Master Communication<br />

(SMMS) und sichere Remote-I/Os über Ethernet Safety<br />

Device to Device Communication (SDDC). Die Sicherheitssteuerungen<br />

der Reihe Protect PSC1 ermöglichen darüber<br />

hinaus eine sichere Signalverarbeitung von Not-Aus-/Not-<br />

Halt-Befehlsgeräten, Schutztürüberwachungen, Sicherheitslichtgittern<br />

sowie Sicherheitssensoren. Optional ist es auch<br />

möglich, zusätzliche nicht-sichere Diagnosesignale über ein<br />

Standardbussystem an eine Automatisierungssteuerung weiterzuleiten.<br />

Damit können auch Signale ausgewertet werden,<br />

die für die Vermeidung von Stillstandszeiten beziehungsweise<br />

die Erhöhung der Anlagenverfügbarkeit relevant sind.<br />

Absicherung durch Sicherheitszuhaltungen<br />

Die Schutztüren sind in der Regel durch Sicherheitszuhaltungen abgesichert,<br />

die den Bediener auch vor gefährlichen Nachlaufbewegungen<br />

schützen. Hier stehen verschiedene ergonomische und<br />

montagefreundliche Baureihen zur Verfügung, die sich gut in die<br />

Umgebungskonstruktion integrieren lassen Neben den bewährten<br />

elektromechanischen Systemen können berührungslos wirkende<br />

Sicherheitszuhaltungen zum Einsatz kommen, bei denen die nötige<br />

Zuhaltekraft elektromagnetisch erzeugt wird. Bei dieser und auch<br />

anderen aktuellen Baureihen kommunizieren der Schalter und der<br />

zugehörige Betätiger per RFID miteinander. Das erlaubt etwa die<br />

Übertragung von service-relevanten Signalen und auch die frühzeitige<br />

Meldung eines Schutztürversatzes.<br />

Sicher gesteuert – mit Blick auf die Produktivität<br />

Bei der Signalauswertung hat der Konstrukteur ebenfalls große Auswahl.<br />

Das Spektrum reicht von Sicherheitsrelaisbausteinen über<br />

parametrierbare Sicherheitskompaktsteuerungen mit vorkonfigurierten<br />

Funktionsmodulen bis zu voll ausgebauten Sicherheitssteuerungen<br />

wie die Produktreihe Protect PSC1 von Schmersal. Mit der Auswahl<br />

einher geht die Frage, wie die sicherheitsgerichteten und betriebsmäßigen<br />

Signale weitergeleitet werden. Hier gibt es diverse<br />

34 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020


SICHERHEITSSYSTEME<br />

AUTOMATISIERUNG<br />

Konzepte und Protokolle – Stichworte sind „Safety integrated/<br />

Safety separated“, Sicherheitsfeldboxen, Sicherheitsbussysteme<br />

und OPC UA. Alles ist möglich, der Konstrukteur entscheidet. Und<br />

sollte dabei nicht nur die normenkonforme Sicherheit, sondern auch<br />

die bestmögliche Integration der Sicherheitsfunktionen in die Produktionsabläufe<br />

berücksichtigen.<br />

Trend: Von der Hardware in die Software<br />

Ein Langzeittrend in der Maschinensicherheit ist die Verlagerung von<br />

Sicherheitsfunktionen aus der Hardware in die Software. Ein sehr<br />

gutes Beispiel dafür liefert die Absicherung von Robotern. Ursprünglich<br />

mussten Schutzzäune so stabil gebaut sein, dass sie Einschlägen<br />

des Roboterarms standhalten. Inzwischen haben die Schutzzäune<br />

oft nur die Aufgaben, den Bediener am Zugang in den Gefahrenbereich<br />

zu hindern und ihn vor herausfliegenden Teilen zu schützen.<br />

Der Roboter selbst ist mit einer inhärenten Sicherheitsfunktion ausgestattet,<br />

die kontinuierlich die Position und Geschwindigkeit des<br />

Roboterarms erfasst. Sobald der Arm an den Rand des definierten<br />

Arbeitsbereiches gelangt, wird ein sofortiger Stopp der Bewegung<br />

veranlasst. Seit mehr als zwanzig Jahren treibt Schmersal diese Entwicklung<br />

voran – gemeinsam mit namhaften Roboterherstellern.<br />

Damit wurde auch eine wichtige Voraussetzung für aktuelle Robotik-<br />

Trends wie Kollaboration und Kooperation geschaffen.<br />

ik<br />

www.schmersal.com<br />

Einfach zu montieren und ergonomisch: eine Kombination aus Bedienfeld<br />

und Sicherheitszuhaltung an der Schutztür eines Roboter-Arbeitsplatzes<br />

Bild: Schmersal<br />

Weitere Informationen zu den optoelektronischen<br />

Sicherheitseinrichtungen von Schmersal:<br />

hier.pro/zLenQ<br />

Bleibt immer<br />

in der Bahn<br />

PRT2 - Ring- und Schienensysteme<br />

Tel: 0049 9128 9271-0<br />

www.hepcomotion.com<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020 35


AUTOMATISIERUNG<br />

TITELSTORY<br />

Micro-Epsilon hat kapazitive Sensoren für die Industrie optimiert<br />

Berührungslos und präzise<br />

Kapazitiven Wegsensoren hängt noch immer der Ruf an, vor allem für<br />

saubere und trockene Umgebung geeignet zu sein. Doch als industrie -<br />

optimierte Ausführungen, wie Micro-Epsilon sie in der CapaNCDT-Serie<br />

konzipiert hat, messen diese Sensoren auch in anspruchsvollen Umge -<br />

bungen präzise Werte im Submikrometerbereich. Zudem sind sie tempe -<br />

raturstabil, robust und flexibel einsetzbar – auch in Umgebungen mit<br />

wechselnden Temperaturen oder mit Magnetfeldern.<br />

Stefan Stelzl, Produktmanager Sensorik, Micro-Epsilon Messtechnik<br />

GmbH & Co KG, Ortenburg<br />

36 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020


TITELSTORY<br />

AUTOMATISIERUNG<br />

Kapazitive Sensoren messen Änderungen in einer elektrischen<br />

Eigenschaft, die als Kapazität bezeichnet wird. Dabei handelt<br />

es sich um die Fähigkeit eines Körpers oder von Leiteranordnungen<br />

elektrische Ladung zu speichern. Die kapazitiven Sensoren von<br />

Micro-Epsilon basieren auf dem Prinzip des idealen Plattenkondensators.<br />

Das elektrische Feld befindet sich hier ausschließlich zwischen<br />

den beiden leitenden Objekten im aktiven Messbereich, also<br />

zwischen dem Sensor und dem leitfähigen Messobjekt. Die Sensorelektrode<br />

wird mit einem Wechselstrom konstanter Frequenz und<br />

Amplitude gespeist, wodurch die Amplitude der resultierenden<br />

Spannung proportional zum Abstand der beiden Objekte ist.<br />

Sensorbauformen für verschiedene Einsatzgebiete<br />

Die kapazitiven Sensoren der Serie CapaNCDT sind in unterschied -<br />

lichen Ausführungen verfügbar, wobei die zylindrische Bauform<br />

die geläufigste ist. Neuartige zylindrische Wegsensoren von Micro-<br />

Epsilon sind zudem mit einem Montagegewinde ausgestattet und<br />

können einfach eingeschraubt oder mit einer Mutter fixiert werden.<br />

Neben der zylindrischen Bauform werden auch Flachsensoren angeboten,<br />

die einen wesentlich geringeren Bauraum erfordern. In der<br />

Platinenausführung sind kapazitive Sensoren somit beispielsweise<br />

auch zur Integration in schmale Einbauumgebungen geeignet.<br />

Die kapazitiven Sensoren decken Messbereiche von 50 μm bis<br />

10 mm ab und sind dadurch für zahlreiche Messaufgaben geeignet.<br />

Die Sensoren sind entweder mit Steckverbindung oder mit integriertem<br />

Kabel ausgestattet. Für die Sensorkonstruktion kommen verschiedene<br />

Gehäusematerialien und Fertigungstechnologien zum<br />

Einsatz. Neben der Standard-Ausführung aus Edelstahl beziehungsweise<br />

Invar sind auch Sensoren aus Titan erhältlich, die für Messaufgaben<br />

im Vakuum geeignet sind.<br />

Triaxial misst genauer<br />

Im Gegensatz zu herkömmlichen kapazitiven Sensoren, sind Sensoren<br />

von Micro-Epsilon nicht koaxial, sondern triaxial aufgebaut. Dies<br />

bedeutet, dass der Kondensator nicht einfach nur von einem Gehäuse<br />

umgeben wird, sondern zusätzlich ein gesondert gespeister<br />

Schutzring zwischen Kondensator und Gehäuse angebracht ist, der<br />

seinerseits ebenfalls ein elektrisches Feld erzeugt. Zwischen<br />

der Messelektrode und der Objektoberfläche entsteht dadurch ein<br />

homogenes Feld. Eine Ausbreitung auf andere leitfähige Objekte in<br />

der Nähe oder auf andere Bereiche des Targets wird durch das<br />

Schutzfeld um die Messelektrode unterbunden. Somit wird ver -<br />

hindert, dass andere Objekte die Messung beeinflussen. Dieser<br />

triaxiale Aufbau macht die Sensoren robuster und deutlich genauer.<br />

Die Linearität ist wesentlich höher und Störungen des Messfeldes<br />

werden zuverlässig verhindert. Zudem können diese Sensoren bündig<br />

in leitende Materialien eingebaut werden, ohne Messfehler zu<br />

erzeugen.<br />

Bild: Micro-Epsilon/Konradin Mediengruppe<br />

Als industrieoptimierte Ausführungen,<br />

wie Micro-Epsilon sie in der CapaNCDT-<br />

Serie konzipiert hat, ermöglichen kapazitive<br />

Sensoren auch in anspruchsvollen<br />

Umgebungen präzise Messungen mit<br />

Submikrometergenauigkeit. Dafür sind<br />

sie temperaturstabil, robust und flexibel<br />

einsetzbar – auch in Umgebungen mit<br />

wechselnden Temperaturen oder mit<br />

Magnetfeldern<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020 37


AUTOMATISIERUNG<br />

TITELSTORY<br />

Läuferspalt, der Abstand zwischen Rotor und Stator, durch kapazitive<br />

Wegsensoren ständig überwacht. Die wechselnden magnetischen<br />

Felder haben dank des triaxialen Aufbaus und der Verwendung<br />

von nicht-magnetischen Materialien wie Titan oder Edelstahl<br />

keinen Einfluss auf das Messergebnis. Aufgrund des berührungslosen<br />

Messprinzips besteht auch keinerlei physische Einwirkung auf<br />

Sensor oder Messobjekt, wodurch sich Langzeitstabilität ergibt. Verschiedene<br />

Sensorbauformen bis hin zu Flachsensoren ermöglichen<br />

darüber hinaus einen einfachen Einbau in diese extreme Umgebung,<br />

die nur wenig Platz bietet und flache Sensoren mit einer Höhe<br />

von maximal 2,5 mm erfordert. Eine weitere Herausforderung ist<br />

die große Kabellänge, die in der Regel rund 8 m betragen muss.<br />

Die kapazitiven Sensoren von Micro-Epsilon basieren auf dem Prinzip<br />

des idealen Plattenkondensators. Das elektrische Feld befindet sich<br />

hier ausschließlich zwischen den beiden leitenden Objekten im aktiven<br />

Messbereich, also zwischen dem Sensor und dem leitfähigen Messobjekt<br />

Patentierter Miniaturstecker<br />

Auch für besonders beengte Einbausituation bietet Micro-Epsilon<br />

die passende Lösung. Patentiert wurde ein Miniatur-Triaxial-Stecker,<br />

der zusammen mit den nur 14 mm bis 25 mm dünnen Platinen -<br />

sensoren zum Einsatz kommt. Kabel, Sensor und Stecker sind hier<br />

nahezu gleich groß, so dass dies vereinfacht ausgedrückt bedeutet:<br />

Wo das Kabel hindurchpasst, passt auch der Stecker hindurch. Ein<br />

aufwendiges Bohren großer Löcher entfällt. Der Stecker ist mit nur<br />

3,6 mm etwa um den Faktor drei kleiner als herkömmliche Stecker.<br />

Eine Integration des Sensors in Maschinen und Anlagen mit besonders<br />

engen Bauräumen wird dadurch besonders einfach. Die Spiral -<br />

ummantelung für die eingesetzten Kabel bietet dabei zusätzlichen<br />

Schutz vor Beschädigungen. Die Platinensensoren der Reihe CFS<br />

decken Messbereiche von 2 bis 6 mm ab und erreichen eine Linearität<br />

von 4 μm.<br />

Magnetfeldunempfindliche Luftspaltmessung<br />

Die Vorteile der industrieoptimierten Sensoren zeigen sich unter<br />

anderem bei großen Elektromotoren wie sie in Gesteinsmühlen zur<br />

Zementherstellung oder beim Abbau von Erzen verwendet werden.<br />

Der Rundlauf dieser Anlagen muss ständig überprüft werden, da die<br />

Motoren mit Durchmessern von über 10 m großen Schaden nehmen,<br />

wenn der Rotor den Stator berührt. Daher wird der sogenannte<br />

Bild: Micro-Epsilon<br />

Modifikationen sind jederzeit möglich<br />

Neben den Standardsensoren bietet Micro-Epsilon die Möglichkeit,<br />

Sensoren und Controller kundenspezifisch zu modifizieren, unter<br />

anderem bezüglich der Kabellängen, Bauform oder abgeänderten<br />

Messbereichen. Werden Sensoren in Bereichen eingesetzt, wo sie<br />

in hohem Maße Erschütterungen ausgesetzt sind, so bieten beispielsweise<br />

Gewindesensoren eine optimale Einbaumöglichkeit.<br />

Diese sind fest mit der jeweiligen Maschine verschraubt und verhindern<br />

ein verrutschen des Sensors bei starker Vibration. Dadurch<br />

bleiben die Messergebnisse auch in anspruchsvoller Umgebung<br />

dauerhaft präzise. Sie sind vor allem für Anwendungen im Maschinenbau<br />

konzipiert, wenn die Sensoren beispielsweise an Wänden,<br />

Bohrungen oder auch sehr tiefen Bohrungen in einem definierten<br />

Abstand angebracht werden müssen. Es besteht auch die Möglichkeit,<br />

die kapazitiven Gewindesensoren an sehr dünne Wände anzubringen,<br />

indem sie über zwei Kontermuttern je an der Innen- und<br />

Außenseite fixiert werden. Die Gewindesensoren sind außerdem<br />

durch die integrierte Steckverbindung sehr montagefreundlich, da<br />

ein Verdrehen des Kabels verhindert wird: Zunächst werden die<br />

Sensoren eingeschraubt und erst danach über die integrierte Steckverbindung<br />

mit dem Anschlusskabel verbunden.<br />

Temperaturstabile Ergebnisse<br />

In industriellen Umgebungen schwankt die Temperatur häufig sehr<br />

stark. Materialien dehnen sich bei hohen Temperaturen aus und ziehen<br />

sich bei niedrigen zusammen. Dadurch verändert sich auch der<br />

Abstand zwischen Sensor und Messobjekt. In Bereichen mit starken<br />

Temperaturschwankungen bieten die kapazitiven Sensoren von<br />

Micro-Epsilon bei Werten von -270 °C bis +200 °C eine besonders<br />

hohe Temperaturstabilität von 5 ppm. Die Langzeitstabilität liegt<br />

bei ±0,002 % d.M./Monat. Für weitaus höhere Temperaturbereiche<br />

sind Sonderbauformen mit Keramik möglich.<br />

Der triaxiale Aufbau macht die<br />

Sensoren robuster und genauer.<br />

Die Linearität ist wesentlich höher<br />

und Störungen des Messfeldes<br />

werden zuverlässig verhindert.<br />

Zudem können diese Sensoren<br />

bündig in leitende Materialien<br />

eingebaut werden, ohne Mess -<br />

fehler zu erzeugen<br />

Bild: Micro-Epsilon<br />

38 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020


TITELSTORY<br />

AUTOMATISIERUNG<br />

Kapazitive Sensoren werden häufig für Anwendungen eingesetzt,<br />

bei denen eine hohe Präzision und Stabilität gefordert wird<br />

Besonders temperaturstabile und robuste Sensoren werden unter<br />

anderem bei der berührungslosen Erfassung der Disc Thickness<br />

Variation von Bremsscheiben eingesetzt. Denn nur bei einer gleichmäßigen<br />

Scheibendicke kann eine Bremsanlage ihre maximale Effizienz<br />

erreichen. Unebenheiten, Schläge oder Abriebe auf der Oberfläche<br />

der Scheibe führen zu Kontaktverlust der Bremsbeläge und<br />

verringern somit die Bremswirkung. Das System CapaNCDT DTV<br />

arbeitet hochauflösend und kann dadurch Abweichungen bis unter<br />

1 μm sowohl bei Raumtemperatur im Prüfstand als auch bei Bremsscheiben-Temperaturen<br />

von rund 600 °C im Fahrversuch bestimmen.<br />

Speziell für die Vermessung von Bremsscheiben wurde ein innova -<br />

tiver Vierkanal-Flachsensor CSH1, 4FL konzipiert. Wegen seines<br />

robusten Aufbaus ist er für raue Umgebungsbedingungen von der<br />

Produktionsüberwachung und Qualitätsprüfung über den Prüfstand<br />

bis hin zum Versuchsfahrzeug geeignet. Im kompakten Gehäuse sind<br />

vier kapazitive Sensoren untergebracht, die die Messwerte unabhängig<br />

voneinander erfassen. Vor mechanischen und thermischen Belastungen<br />

schützt ein spezielles Keramiksubstrat, welches eine hohe<br />

Stabilität auch bei Temperaturschwankungen schafft. Um eine posi -<br />

tionsgenaue Messung mit geringem Montageaufwand zu realisieren,<br />

sind die Sensoren in spiegelverkehrten Anordnungen verfügbar,<br />

die auf der jeweils gegenüberliegenden Seite der Bremsscheibe<br />

montiert werden können. Kombiniert mit dem Controller CapaNCDT<br />

6220 lassen sich die vier Sensorkanäle bei dynamischen Messungen<br />

bis 5 kHz synchron verarbeiten und analog oder digital über die Ethernet-<br />

beziehungsweise Ethercat-Schnittstelle ausgeben.<br />

Messsysteme für die Industrie<br />

Micro-Epsilon bietet neben einem breiten, industrieoptimierten<br />

Sensorportfolio auch spezielle Messsysteme, die für industrielle<br />

Anforderungen konzipiert wurden: Das CapaNCDT 61x0/IP ist ein<br />

kapazitives Wegmesssystem, das zur Qualitätssicherung in Produktionsprozessen<br />

sowie zur Maschinen- und Anlagenregelung entwickelt<br />

wurde. Das nach Schutzart IP68 klassifizierte Messsystem<br />

Bild: Micro-Epsilon<br />

wird für zahlreiche industrielle Messaufgaben eingesetzt und ist<br />

unempfindlich bei Temperaturschwankungen sowie Magnetfeldern.<br />

Es wurde speziell industrielle Messaufgaben konzipiert, in denen<br />

hohe Präzision vorausgesetzt wird. Zum Einsatz kommt es bei<br />

berührungslosen Messung von Größen wie Weg, Abstand, Auslenkung,<br />

Ausdehnung und Durchbiegung auf leitfähigen Messobjekten.<br />

Das CapaNCDT 61x0/IP besteht aus einem Sensor, einem Sensorkabel<br />

sowie einem Controller. Das System ist dank der werksseitigen<br />

Kalibrierung einsatzbereit und muss vor Ort nicht kalibriert<br />

werden. Auch bei einem nachträglichen Sensortausch ist eine Neukalibrierung<br />

nicht erforderlich. Die Datenausgabe erfolgt über Strom<br />

oder Spannung beziehungsweise die digitale RS485-Schnittstelle.<br />

Das Alu-Druckgussgehäuse schützt den Controller zudem vor Staub<br />

und Feuchtigkeit. Und auch das Sensorkabel ist robust aufgebaut:<br />

Es gewährt Trittsicherheit und Temperaturbeständigkeit. Die Kabellänge<br />

ist auf große Abstände für bis zu 8 m ausgelegt. Mehr als 15<br />

verschiedene Sensormodelle erlauben den Einsatz in verschiedenen<br />

Messaufgaben. Mit Platinen-, Zylinder- und Gewindesensoren<br />

stehen drei verschiedene Sensortypen zur Verfügung, aus denen je<br />

nach Einbausituation ausgewählt werden kann. Der Sensortausch<br />

ist auf einfache Weise mögliche. Alle kapazitiven Sensoren von<br />

Micro-Epsilon lassen sich mit allen Controllern betreiben. Ein aufwendiges<br />

Kalibrieren der Sensoren ist nicht notwendig.<br />

Fazit<br />

Kaum ein anderes System kann Linearitätsabweichungen bis<br />

0,005 % und besser über den ganzen Messbereich erfassen. Trotz<br />

vergleichsweise hoher Leitungskapazitäten bis zu 1 nF (1 x 10 -9 F)<br />

lässt sich bei Micro-Epsilon-Sensoren die Messkapazität auf<br />

etwa 0,25 aF (0,25 x 10 -18 F) auflösen, ein Verhältnis von<br />

1:4.000.000.000. Erreicht wird dies durch Feinheiten in den Komponenten,<br />

vom Sensor über das Sensoranschlusskabel bis in den Controller.<br />

Die kapazitiven Sensoren von Micro-Epsilon sind in erster<br />

Linie passiv. Es gibt dadurch keine temperaturempfindlichen elektronischen<br />

Bauteile, wodurch sich eine hohe Langzeitstabilität und<br />

Präzision ergeben. Kapazitive Sensoren werden häufig für Anwendungen<br />

eingesetzt, bei denen eine hohe Genauigkeit und Stabilität<br />

gefordert sind – bei einer Auflösung im Sub-Nanometer-Bereich.<br />

Dank ihrer innovativen Technologie sind kapazitive Sensoren von<br />

Micro-Epsilon in der Lage, auch in rauen Industrieumgebungen genaue<br />

Messwerte zu erfassen. Zudem liefern sie auch bei extremen<br />

Temperaturen Messwerte bis in den Nanometerbereich und eignen<br />

sich für Einsatzbedingungen bei Tiefsttemperaturen oder im Ultrahochvakuum<br />

bis hin zu staubigen Industrieumgebungen oder Reinraumanwendungen.<br />

Die kapazitiven Sensoren sind außerdem langzeitstabil,<br />

weil keine Komponenten verbaut sind, die die Lebensdauer<br />

einschränken. Eine weitere Stärke ist die Kombinationsvielfalt.<br />

Jeder kapazitive Sensor kann ohne aufwändige Kalibrierung mit<br />

einem beliebigen Controller von Micro-Epsilon verwendet werden.<br />

Über die verschiedenen Schnittstellen wie Analog, Ethernet und<br />

Ethercat wird eine Anbindung an moderne Maschinen und Anlagen<br />

ermöglicht. Einstellungen lassen sich über das benutzerfreundliche<br />

Webinterface vornehmen.<br />

ik<br />

www.micro-epsilon.de<br />

Details zu den kapazitiven Sensoren für Weg, Abstand<br />

und Position von Micro-Epsilon:<br />

hier.pro/lW4u1<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020 39


AUTOMATISIERUNG<br />

STEUERUNGSSYSTEME<br />

PC-basierte Steuerungstechnik von Beckhoff verbessert Maschinen-Performance<br />

Flexibel und leistungsfähig<br />

Das In-Mould-Labeling (IML) eignet sich für die heutigen Kundenforderungen in der kunststoff -<br />

verarbeitenden Industrie und insbesondere im Verpackungsbereich. Gefordert sind qualitativ hoch -<br />

wertige und langlebige Anlagen mit maximaler Verfügbarkeit, die zudem hochflexibel sind und bei<br />

minimalen Zykluszeiten unterschiedlichste Verpackungsdesigns produzieren können. Um dies effizient<br />

zu realisieren, hat sich der Schweizer Spezialist Beck Automation für die PC-basierte Steuerungsund<br />

Antriebstechnik von Beckhoff als zugrunde liegende Automatisierungstechnologie entschieden.<br />

Thomas Kosthorst, Branchenmanagement Kunststoffmaschinen/Hydraulikanwendungen, Beckhoff Automation<br />

Der Embedded-PC CX5130 und<br />

die aus Ethercat- und Twinsafe-<br />

Klemmen gebildete I/O-Ebene<br />

bauen äußerst kompakt<br />

Bild: Beckhoff Automation<br />

Die Beck Automation AG in Oberengstringen ist ein familiengeführtes<br />

Unternehmen und – so Nino Zehnder, Verkaufsleiter<br />

und Mitglied der Geschäftsleitung – mit über 30 Jahren Erfahrung<br />

ein Pionier im Bereich der In-Mould-Labeling-Anlagen. Dabei reiche<br />

das Spektrum der Maschinen von kostengünstigen Basic-Anlagen<br />

bis hin zu kundenspezifischen Sondermaschinen, um allen Anforderungen<br />

der Kunden weltweit gerecht zu werden. Aktuelles Beispiel<br />

für die innovativen Lösungen des Unternehmens ist eine 6-fach-IML-<br />

Anlage für das Dekorieren von Kunststoffdeckeln, deren Verwendung<br />

Zehnder erläutert: „Diese Anlage wird für Kunststoffverpackungen<br />

im Food-Bereich eingesetzt. Das gängigste damit hergestellte<br />

Produkt sind Deckel für 1-Liter-Dosen etwa für Joghurt. Die<br />

gleiche Anlage kann aber auch die Dose selbst dekorieren.“<br />

IML als besonders flexibler Prozess<br />

Beim In-Mould-Labeling wird ein bereits bedrucktes Etikett (Label)<br />

in ein Spritzgießwerkzeug (Mould) gelegt, welche die Form des gewünschten<br />

Endprodukts – zum Beispiel der Deckel einer Joghurtdose<br />

– hat. Anschließend wird plastischer Kunststoff in das Werkzeug<br />

gepresst, in dem er sich abkühlt und aushärtet, sich mit dem Label<br />

verbindet und so das fertige Endprodukt bildet. Dieser Prozess<br />

zeichnet sich laut Zehnder gegenüber Folienbedruckung durch seine<br />

sehr hohe Flexibilität aus: „IML eignet sich auch aus Sicht von Losgröße-1-Fertigung<br />

und Industrie 4.0 besonders gut für das Verpackungsdesign.<br />

Denn es muss hier bei Änderungen kein teurer und<br />

aufwendiger Prozess einer Druckmaschine umgestellt werden.<br />

Somit lassen sich bis zu 5000 Kunststoffdeckel pro Stunde und im<br />

Extremfall jeder davon mit einem neuen Dekor oder auch mit einem<br />

individuellen QR-Code produzieren.“ Für Präzision und lange Lebensdauer<br />

basiert die IML-Anlage auf einem soliden geschweißten<br />

Stahlgestell. Platziert wird sie seitlich an einer Spritzgießmaschine,<br />

um mit dem servogesteuerten Hauptarm als eigentlichem Herzstück<br />

der Anlage in diese Maschine einzufahren. Dieser Hauptarm<br />

bewegt sich in die offene Spritzgießform, entnimmt auf der einen<br />

Seite jeweils sechs fertige Deckel und legt gleichzeitig auf der anderen<br />

Formseite sechs neue Label für den nächsten Spritzgießprozess<br />

ein. Während dieses Prozesses bearbeitet die Anlage die entnommenen<br />

Deckel, das heißt, sie werden über ein Vision-System auf ihre<br />

Qualität hin geprüft und anschließend abgestapelt. Parallel dazu<br />

werden die nächsten sechs Label vereinzelt, um den Hauptarm für<br />

das folgende Einfahren in die geöffnete Spritzgießform zu bestücken.<br />

Die Leistungsfähigkeit der Anlage verdeutlicht Zehnder: „Der<br />

gesamte Zyklus mit jeweils sechs Kunststoffdeckeln dauert nur<br />

rund vier Sekunden. Zudem bietet die Anlage eine sehr hohe Flexibilität,<br />

das heißt, sie kann schnell und ohne großen Aufwand auf eine<br />

andere Deckelgröße, -form oder -anzahl umgestellt werden. Einen<br />

weiteren Vorteil ergibt der automatische Magazinwechsel, der<br />

ein Nachfüllen der Label ohne Prozessunterbrechung ermöglicht.“<br />

40 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020


STEUERUNGSSYSTEME<br />

AUTOMATISIERUNG<br />

Die IML-Anlage entnimmt pro Prozessschritt jeweils sechs Label aus<br />

einem Magazin, um sie dann in die offene Form der Spritzgießmaschine<br />

einzulegen<br />

Bild: Beckhoff Automation<br />

Die IML-Anlagen von Beck Automation ermöglichen ein effizientes und<br />

hochflexibles Labeling unterschiedlicher Kunststoffbecher und -deckel<br />

Bild: Beckhoff Automation<br />

Vorteile durch PC-basierte Steuerungstechnik<br />

Für den Einsatz von PC-based Control hat Beck Automation sich bereits<br />

im Jahr 2011 entschieden, wie Christoph Jenni, Leiter der Softwareabteilung,<br />

erläutert: „Die PC-basierte Steuerungstechnik hat<br />

damals schon mit einigen grundsätzlichen Vorteilen überzeugt, wie<br />

zum Beispiel durch den einfachen Remote Access für den Support<br />

unserer Anlagen direkt beim Kunden. Bei PC-based Control der<br />

Beckhoff Automation GmbH & Co. KG, Verl, kam als besonderes<br />

Feature noch die Möglichkeit des Online Change dazu. Profitieren<br />

konnten wir verglichen mit der vorherigen SPS-basierten Lösung zudem<br />

von der leistungsfähigen Achsansteuerung mit umfassenden<br />

Diagnosemöglichkeiten sowie vom Einsatz des schnellen und komfortablen<br />

Kommunikationsstandards Ethercat als Ersatz für die bisherige<br />

Einzelverdrahtung.“ Zehnder ergänzt die spezifischen Vorteile<br />

eines Windows-basierten Systems: „Die entsprechende Offenheit<br />

sorgt für eine maximale Flexibilität. So lassen sich beispielsweise<br />

Datenauswertungen ohne großen Aufwand direkt als Excel-Tabelle<br />

abspeichern oder vielfältige Möglichkeiten für ein benutzerfreundliches<br />

HMI nutzen.“ Für den Anlagenbauer als weltweit tätiges Unternehmen<br />

ist laut Nino Zehnder zudem die globale Verfügbarkeit der<br />

Beckhoff-Technik inklusive Support von besonderer Bedeutung: „Für<br />

unsere äußerst langlebigen Anlagen ist dabei vor allem die Langzeitverfügbarkeit<br />

der Produkte wichtig. So sind auch nach zehn Jahren<br />

und mehr etwaige Ersatzteile oder bei Bedarf neuere, aber voll kompatible<br />

Produkte problemlos erhältlich.“ Im Fokus stehen weiterhin<br />

die Modularität und gute Skalierbarkeit von PC-based Control, wie<br />

Jenni bestätigt: „Je nach Maschinengröße und -ausstattung lässt<br />

sich die Steuerungstechnik optimal anpassen, ohne dass ein großer<br />

Engineeringaufwand erforderlich wäre. So kann beispielsweise die<br />

Anzahl der Servoachsen problemlos an die jeweiligen Anforderungen<br />

angepasst werden. Außerdem kommt PC- based Control anders<br />

als andere Systeme ohne eine Begrenzung der Anzahl der I/O-<br />

Kanäle aus und lässt somit alle Möglichkeiten offen.“<br />

Servoantriebstechnik erhöht<br />

die Maschinenflexibilität<br />

Bei der neuen 6-fach-IML-Anlage hat das Unternehmen konsequent<br />

die Servoantriebstechnik eingesetzt. Dies bietet durch das vereinfachte<br />

Einstellen der Anlage insbesondere beim Umrüsten große<br />

Vorteile. Insgesamt verfügt die Anlage über vier Servomotoren der<br />

Baureihe AM8000. Diese werden über zwei einkanalige Servoverstärker<br />

AX5103 und AX5118 beziehungsweise eine zweikanalige<br />

Ausführung AX5203 sowie mit der Software Twincat 3 NC PTP präzise<br />

angesteuert. Dabei sorgt der Servomotor AM8063 mit 29 Nm<br />

Stillstandsdrehmoment für eine dynamisch bewegte Hauptachse.<br />

Hinzu kommen zwei AM8032 (2,37 Nm) und ein AM8033 (3,22<br />

Nm), teilweise mit Haltebremse ausgestattet. Realisiert ist damit<br />

unter anderem die Shuttle-Bewegung, um die Kunststoffdeckel – so<br />

Zehnder – mit ausreichend kurzer Zykluszeit am Vision-Prüfsystem<br />

vorbeiführen zu können. Zudem wirke sich die im Gegensatz zur<br />

Pneumatik ruckarme Servoantriebstechnik positiv auf die Anlagenlebensdauer<br />

aus, da die Massenkräfte verringert werden. Die weiteren<br />

Servoachsen dienen zum einen dem Entnehmen der Labels aus<br />

dem Magazin und zum anderen dem Abstapeln der fertigen Kunststoffdeckel.<br />

Positiv hat sich aus Sicht von Jenni auch die One Cable<br />

Technology (OCT) ausgewirkt: „Durch OCT reduziert sich der Kabelund<br />

Montageaufwand deutlich. Zusätzlich vereinfacht das elektronische<br />

Typenschild die Inbetriebnahme, die Fehlersuche und einen etwaigen<br />

Gerätetausch.“ Ausreichend Rechenleistung für die gesamten<br />

Steuerungs- und Motion-Control-Abläufe bietet ein Embedded-<br />

PC CX5130 mit Intel-Atom-Prozessor (1,75 GHz Taktfrequenz). Dabei<br />

sieht Jenni einen entscheidenden Vorteil im breiten Spektrum<br />

der Industrie-PCs der Automatisierungsspezialisten aus Verl: „Je<br />

nach Anforderung beziehungsweise Anlagengröße lassen sich ohne<br />

großen Aufwand auch leistungsstärkere IPCs oder zum Beispiel die<br />

Multicore-Technologie nutzen. Die vorhandene Steuerungssoftware<br />

lässt sich dann darauf gleichermaßen einsetzen. Auf diese Weise<br />

sind wir in der Anlagenkonstruktion sehr flexibel.“ Gleiches gelte für<br />

den Einsatz von Twincat: „Mit der vorhandenen Motion-Control-<br />

Bibliothek konnten bisher alle unsere Anforderungen erfüllt werden.<br />

Auch Besonderheiten wie der Datenaustausch per OPC UA waren<br />

mit der entsprechenden Twincat Function einfach zu realisieren.“<br />

Weitere Effizienzvorteile habe zudem die systemintegrierte Sicherheitslösung<br />

Twinsafe ergeben. Denn mit den über die Twinsafe-<br />

Logic EL6900 und den Optionskarten AX5801 für die Antriebe umgesetzten<br />

Sicherheitsfunktionen – Schutztüren und Not-Halt – habe<br />

man den Verdrahtungsaufwand und Platzbedarf deutlich reduzieren<br />

können.<br />

jg<br />

www.beckhoff.de<br />

www.beck-automation.com<br />

Details zu den Automatisierungslösungen von Beckhoff<br />

für die Kunststoffverarbeitung:<br />

hier.pro/dBlNY<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020 41


AUTOMATISIERUNG<br />

STEUERUNGSSYSTEME<br />

Controller AXC F 3152 erweitert Portfolio der PLCnext Technology<br />

Offene Lösung für anspruchsvolle<br />

Automatisierungsaufgaben<br />

Mit der PLCnext Technology stellt Phoenix Contact eine offene Steuerungsplattform bereit, die dem<br />

Anwender bei der SPS-Programmierung sowohl die Nutzung von IEC-61131-Code als auch zahlreichen<br />

Hochsprachen ermöglicht. Damit bietet sie in der Steuerungstechnik die Flexibilität für die Realisierung<br />

leistungsfähiger IoT-Anwendungen. Hardwareseitig ist zudem mit dem AXC F 3152 ein weiterer Controller<br />

verfügbar, der sich für anspruchsvolle Aufgaben ohne Saftey-Anforderungen eignet.<br />

Dennis Koch, Produktmanagement Control Systems, Phoenix Contact Electronics GmbH, Bad Pyrmont<br />

Bild 1: Mit dem PLCnext Ecosystem steht eine<br />

offene Steuerungsplattform bereit, die bezüglich<br />

Hard- und Software eine hohe Flexibilität bietet<br />

Mit einer Steuerung für Standard-Automatisierungsaufgaben<br />

gestartet, hat die Phoenix Contact Electronics GmbH, Bad<br />

Pyrmont, das Ecosystem PLCnext Technology schnell erweitert. Hinzu<br />

kam eine High-End-Version, die Betriebsführungs- und Safety-SPS in einem<br />

Gerät vereint. Für alle Anwender, die keine funktional sichere Applikation<br />

umsetzen müssen, steht zusätzlich jetzt die AXC F 3152 für<br />

anspruchsvolle Aufgaben zur Verfügung. Der Clou: Die Steuerung lässt<br />

sich einfach um eine zusätzliche Gigabit-Ethernet- oder Interbus-Master-Schnittstelle<br />

ergänzen.<br />

Steuerungsprogrammierung neu gedacht<br />

Bei PLCnext Technology handelt es sich um ein offenes Ecosystem für<br />

aktuelle und zukünftige Automatisierungsanforderungen. Dabei erlaubt<br />

die Technologie die Kombination von Automatisierungs- und IoT-Aufgaben<br />

in einem Gerät. Abgesehen von der Steuerungs-Hardware umfasst<br />

das Ecosystem vier Bereiche:<br />

• Offene Steuerungsplattform PLCnext Control:<br />

Eine offene Plattform für speicherprogrammierbare Steuerungen in<br />

verschiedenen Leistungsklassen – einschließlich PLCnext Runtime<br />

System und Zubehör.<br />

• Modulare Software-Plattform<br />

PLCnext Engineer:<br />

Ein Engineering-Tool zur Inbetriebnahme,<br />

Konfiguration und Programmierung von<br />

Steuerungen der PLCnext-Control-Familie.<br />

Optional ist auch eine systemische<br />

Cloud-Integration realisierbar.<br />

• Digitaler Marktplatz PLCnext Store:<br />

Ein Marktplatz für die Automatisierung,<br />

der Apps zur Funktions erweiterung für<br />

PLCnext Control und PLCnext Engineer<br />

bietet.<br />

• Informative PLCnext Community:<br />

Die User Community bietet Informa -<br />

tionen, Support und hilfreiche Tools zur<br />

PLCnext Technology einschließlich FAQs, Foren, Tutorials und einer<br />

GitHub-Präsenz.<br />

Die innovative Firmware-Architektur setzt auf einer Linux-Plattform auf<br />

und ermöglicht dem Anwender sowohl die Nutzung von IEC-<br />

61131-Code als auch zahlreichen Hochsprachen – etwa C, C++, Python<br />

oder C# – und Regelalgorithmus-Modellen in Matlab Simulink. Ein<br />

Steuerungsprogramm kann aus lediglich einer oder einem beliebigen<br />

Zusammenspiel der genannten Programmiersprachen bestehen. Die<br />

Anwender können also in der von ihnen präferierten Umgebung arbeiten,<br />

was die Codeerstellung deutlich beschleunigt.<br />

Bild: Phoenix Contact<br />

Zeitlich deterministische Programmausführung<br />

Neben der beschriebenen Kombination lassen sich Linux-Programme<br />

ohne die Verwendung der PLCnext Runtime direkt durch das Betriebssystem<br />

verwalten. Die freilaufende, durch Events gesteuerte Linux-Anwendung<br />

kann ebenfalls auf die Prozessdaten der in Echtzeit ausgeführten<br />

Programme zugreifen. Damit bietet die PLCnext Technology ein<br />

hohes Maß an Flexibilität in den Bereichen, in denen jede andere<br />

Systemarchitektur an ihre Grenzen stößt.<br />

Als besonders komfortabel erweist sich, dass Hochsprachenprogramme<br />

nicht mehr in eine IEC-61131-Aufgabe eingebunden werden müs-<br />

42 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020


Bild: Phoenix Contact<br />

Bild 2: Mit dem Scheduler ‚Execution and Synchronisation Manager‘<br />

lassen sich Hochsprachen- und IEC-61131-Programme zyklisch und<br />

deterministisch abarbeiten<br />

„Die Anwender können in der<br />

von ihnen präferierten Umgebung<br />

arbeiten, was die Codeerstellung<br />

deutlich beschleunigt.“<br />

sen. Der Execution and Synchronisation Manager (ESM) der PLCnext<br />

Runtime sorgt durch ein patentiertes Task Handling dafür, dass Hochsprachen-Code,<br />

Matlab-Simulink-Modelle und IEC-61131-Applikationen<br />

in einer definierten und zeitlich deterministischen Reihenfolge ausgeführt<br />

werden. Für jeden Kern des Prozessors Intel Atom E3930 Dual<br />

Core mit einer Taktfrequenz von 1,3 GHz steht ein separater ESM bereit.<br />

Auf diese Weise lassen sich die Programme vom Anwender bewusst<br />

auf die beiden CPU-Kerne aufteilen, um Aufgaben zu entkoppeln<br />

oder Performance-Reserven für einzelne Programme sicherzustellen.<br />

OPC-UA-basierter Informationszugriff<br />

Zum Datenaustausch zwischen den in verschiedenen Sprachen generierten<br />

Programmen und der IEC-Programmierung umfasst die<br />

PLCnext Runtime den Global Data Space (GDS). Dabei handelt es sich<br />

um ein ‚Shared Memory‘, was einen zykluskonsistenten Datentransfer<br />

zwischen den jeweiligen Programmelementen und der I/O-Ebene garantiert.<br />

In diesem Zusammenhang ist es unerheblich, welche Priorität<br />

einer Aufgabe (Task) zugeordnet wurde oder welche Programmelemente<br />

sie enthält. Über den gesamten Task-Zyklus liegt somit ein konsistentes<br />

Prozessabbild vor (Bild 2).<br />

Die PLCnext Technology integriert sich über zwei Schnittstellen in überlagerte<br />

Bedien- und Kommunikationsnetzwerke.<br />

• Zum einen kann der Anwender im Programmier-Tool PLCnext<br />

Engineer eine HTML5-basierte Visualisierung erstellen, die auf dem<br />

in die Steuerung integrierten Webserver abläuft und über einen<br />

Browser auf dem entsprechenden Bedienterminal angezeigt wird.<br />

• Auf der anderen Seite beinhaltet die neue Steuerung AXC F 3152<br />

einen OPC-UA-Server, so dass über den Kommunikationsstandard<br />

OPC UA aus allen Richtungen auf die PLCnext Control zugegriffen<br />

werden kann. Der OPC-UA-Server bildet sämtliche Informationen<br />

ab, die im GDS ausgetauscht werden. Der Zugang gestaltet sich<br />

vollkommen transparent. OPC-UA-Server und Webserver arbeiten<br />

außerhalb des Echtzeitkontextes der AXC F 3152 und sind deshalb<br />

nicht zykluskonsistent.<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020 43


AUTOMATISIERUNG<br />

STEUERUNGSSYSTEME<br />

Als digitaler Software-Marktplatz stellt der PLCnext Store unterschiedliche<br />

Apps zur Verfügung. Darunter fallen ausprogrammierte Anwendungen,<br />

Software-Bibliotheken oder eine alternative Laufzeitumgebung.<br />

Das stetig wachsende Angebot umfasst sowohl Apps von Phoenix<br />

Contact als auch von Drittanbietern. Auf diese Weise kann der Anwender<br />

vollständig generierte Applikationen auf die AXC F 3152 laden, die<br />

keine weitere Programmierung erfordern. Er muss lediglich eine Konfiguration<br />

über das Web-Interface durchführen. Darüber hinaus lassen<br />

sich Software und Know-how aus der immer größer werdenden Open-<br />

Source-Community nutzen, um den Funktionsumfang zu erweitern.<br />

Linksseitige Erweiterung um Funktionsmodule<br />

Im PLCnext-Steuerungsportfolio von Phoenix Contact positioniert sich<br />

der AXC F 3152 zwischen den bereits etablierten Controllern AXC F<br />

2152 und RFC 4072S. Die neue SPS eignet sich also zur Realisierung<br />

anspruchsvoller Applikationen ohne Safety-Anforderungen.<br />

Neben der Software-seitigen Erweiterbarkeit lässt sich der AXC F 3152<br />

funktional um bis zu zwei PLCnext Extension Modules ergänzen. Zu<br />

diesem Zweck werden die Module links an die Steuerung angereiht.<br />

Aktuell sind eine Ethernet- und eine Interbus-Extension erhältlich.<br />

• Mit dem Ethernet Extension Module bekommt der Controller ein<br />

zusätzliches Gigabit-fähiges Netzwerk-Interface, weshalb er gleichzeitig<br />

mit bis zu vier getrennten Netzwerken kommunizieren kann.<br />

• Das Interbus Extension Module beinhaltet einen vollwertigen<br />

Interbus-Master und erlaubt den Betrieb von maximal 512 Interbus-<br />

Fernbusteilnehmern am AXC F 3152.<br />

Digitaler<br />

Software- Marktplatz<br />

PLUS<br />

Bild: Phoenix Contact<br />

Auch die PLCnext Community stellt Informationen zur<br />

PLCnext Technology konzentriert an einem Ort zur Verfügung<br />

Der PLCnext Store stellt Software-Applikationen zur Verfügung,<br />

mit denen sich eine PLCnext-Steuerung einfach funktional<br />

erweitern lässt. Das Angebot umfasst sowohl Apps<br />

von Phoenix Contact als auch von Drittanbietern, die entweder<br />

gratis oder kostenpflichtig heruntergeladen werden können.<br />

Dazu gehören zahlreiche Software-Bibliotheken für die<br />

Engineering-Umgebung PLCnext Engineer sowie komplett<br />

ausprogrammierte Apps oder Funktionserweiterungen. Durch<br />

deren Nutzung reduziert sich der Zeitaufwand bei der<br />

Programmerstellung erheblich.<br />

hier.pro/R4QaH<br />

Bild: Phoenix Contact<br />

In Zukunft wird das PLCnext-Portfolio um weitere Extension Modules –<br />

beispielsweise einen Profibus-Master – ausgebaut. Die Projektierung<br />

aller Erweiterungsmodule erfolgt über die Software PLCnext Engineer.<br />

Wie sämtliche Steuerungen von Phoenix Contact wird der AXC F 3152<br />

mit der modularen Engineering-Umgebung PLCnext Engineer projektiert.<br />

Das intuitive User-Interface sorgt für einen schnellen Einstieg in<br />

die Code-Erstellung. Durch die Verwendung von Automatisierungs -<br />

modulen und einer objektorientierten Programmierung gestaltet das<br />

Tool den Engineering-Prozess effizient. Die lizenzfreie Grundversion<br />

kann je nach Bedarf flexibel um verschiedene Add-ons ergänzt werden<br />

– etwa das Engineering-Werkzeug für die funktionale Sicherheit. Von<br />

der Code-Generierung gemäß IEC 61131 über die Programmierung von<br />

Safety-Komponenten bis zur HTML5-basierten Web-Visualisierung<br />

lässt sich die gesamte Projektierung so bequem in einer Engineering-<br />

Umgebung umsetzen.<br />

Weitreichende Cybersecurity-Funktionen<br />

Ein umfassendes, tief integriertes Security-Konzept bildet die Grundlage<br />

zum Schutz von Maschinen und Anlagen vor unbefugten Zugriffen<br />

und Gefährdungen. Zukünftig müssen die branchenspezifischen Anforderungen<br />

an die IT-Security noch stärker beachtet werden. Von heutigen<br />

Systemen wird die Integrität, Verfügbarkeit und vor allem Vertraulichkeit<br />

sämtlicher Daten verlangt.<br />

Zur Erfüllung dieses Anwenderanspruchs bietet die PLCnext Technology<br />

Security-by-Design. Dabei werden die Sicherheitsaspekte gemäß<br />

der weltweit führenden Security-Norm IEC 62443 realisiert. Schon derzeit<br />

umfasst die PLCnext Technology daher weitreichende Security-<br />

Features, wie zum Beispiel ein rollenbasiertes User-Management, die<br />

Unterstützung von VPN-Funktionalität und ein Zertifikats-Handling. Dazu<br />

verfügt der AXC F 3152 über ein Trusted Platform Module (TPM). Darunter<br />

ist ein Microchip zu verstehen, der grundlegende Sicherheitsfunktionen<br />

auf Hardware-Basis bereitstellt. Mit dem TPM lassen sich<br />

Kryptografie-Schlüssel sicher erzeugen und derart abspeichern,<br />

dass sie nicht durch Dritte verändert werden können.<br />

Neben einem SD-Karten-Slot zur Erweiterung des internen Flash-<br />

Speichers beinhaltet die hochmodulare PLCnext-Steuerung ferner<br />

drei unabhängige, Gigabit-fähige Ethernet-Schnittstellen. Durch den<br />

Einsatz von Netzwerk-Interfaces vom Typ Intel I210 sind zwei der<br />

Schnittstellen zusätzlich für die TSN-Kommunikation (Time-Sensitive<br />

Networking) vorbereitet. Aufgrund von getrennten Schnittstellen für<br />

die Profinet-Controller- und -Device-Funktionalität lassen sich große<br />

Profinet-Netzwerke besonders einfach segmentieren.<br />

co<br />

www.phoenixcontact.de<br />

Bild 3: Bei der AXC F 3152<br />

handelt es sich um die<br />

performanteste PLCnext-<br />

Steuerung im Axioline-<br />

System<br />

Weitere Infos zur PLCnext Technology und Community:<br />

hier.pro/gdlKc<br />

44 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020


NEWS<br />

AUTOMATISIERUNG<br />

Bild: Faro<br />

Faro aktualisiert Messtechnik-Software CAM2<br />

Produktionsdatentrends immer im Blick<br />

3D-Messtechnik- und Bildgebungslösungsanbieter<br />

Faro Europe GmbH & Co. KG, Korntal-Münchingen,<br />

hat seine Messtechnik-Software<br />

CAM2 aktualisiert. Die Version 2020<br />

wurde in Sachen Leistung und Benutzeroberfläche<br />

verbessert und mit neuen Funktionen<br />

versehen sowie neue Funktionen und eine<br />

zusätzliche. Zudem wird eine flexibles Lizenzmodell<br />

angeboten, das CAM2 skalierbar<br />

macht und sicher stellt, dass Anwender stets<br />

auf die aktuell ste Version der Messtechnik-<br />

Software zugreifen können. Zudem erhalten<br />

Nutzer noch mehr Kontrolle über ihren gesamten<br />

Fertigungsprozess. Im Rahmen eines<br />

kontinuierlichen Verbesserungsprozesses<br />

wurden die Rückmeldungen und Anforderungen<br />

der Anwender kontinuierlich gesammelt<br />

und in die Weiterentwicklung der<br />

Software integriert. Zu den neuen Funktionen<br />

gehören unter anderem eine verbesserte<br />

Messfunktion und ein aktualisiertes statistisches<br />

Prozesssteuerungs-Tool. Dieses unterstützt<br />

Anwender dabei, Produktionsdatentrends<br />

im Blick zu behalten und so frühzeitig<br />

zu erkennen, ob ein Prozess einen bestimmten<br />

Parameter verlässt. So lassen sich Produktionsfehler<br />

und damit Zeitverluste, Ausschuss<br />

und Nacharbeit wirksam reduzieren.<br />

mc<br />

www.faro.com<br />

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IO-Link-Smart-Sensor von Stego<br />

Temperatur und Luftfeuchtigkeit digital messen<br />

Die Schwäbisch Haller Stego Elektrotechnik<br />

GmbH hat ihren Smart Sensor CSS 014 mit<br />

einem digitalen Update ausgestattet. Der<br />

kompakte Sensor misst die beiden Klima-<br />

Parameter Temperatur und Luftfeuchte nun<br />

digital und bietet Anwendern so mögliche<br />

Mehrwerte in Handhabung und Vernetzung.<br />

Die effiziente Messung von Temperatur und<br />

Luftfeuchte ist ein wichtiger Baustein, um<br />

Kondensat-Bildung zu vermeiden. Dies gilt<br />

nicht nur für Schaltschränke und Gehäuse in<br />

Industrieanlagen, sondern auch für eine Vielzahl<br />

verschiedener Anwendungen, in denen<br />

geregelte Prozesse ablaufen. Mit einer hohen<br />

Empfindlichkeit misst der CSS 014 hier Umgebungstemperaturen<br />

von -40 bis +80 °C,<br />

gleichzeitig liefert er Daten zur relativen Luftfeuchte<br />

von 0 bis 100b% rF. Anwender verfügen<br />

somit über digitale Daten für Klimatisierungsentscheidungen<br />

zur Hand. Bei der Übertragung<br />

der Daten hat sich der Thermal-<br />

Management-Spezialist bewusst für IO-Link<br />

entschieden, da er damit rechnet, dass sich<br />

dieser Standard in der verarbeitenden Industrie<br />

weiter etablieren wird. IO-Link verhilft<br />

dem CSS 014 zu praxisorientierter Vernetzbarkeit<br />

und Benutzerfreundlichkeit. So lässt<br />

sich der Smart Sensor etwa per Schnittstellen-Software<br />

am PC für den Einsatz im<br />

Schaltschrank und Einbauraum leicht parametrieren.<br />

Dem Anwender stehen neben<br />

den reinen Schaltparametern für Temperatur<br />

und Feuchte zusätzliche konfigurierbare Ereignisse<br />

zur Verfügung. Mit diesen Mehrwertdaten<br />

lässt sich der Smart Sensor an das<br />

jeweilige Anwendungsszenario individuell anpassen.<br />

Gleichzeitig lassen sich einmal hinterlegte<br />

Szenario-Profile mühelos auf neue<br />

Sensoren übertragen. Individualisierung und<br />

Standardisierung schließen sich somit nicht<br />

aus, sondern gehen hier Hand in Hand. Vereinfacht,<br />

standardisiert und günstiger ist<br />

auch die Verkabelung: Es werden lediglich ungeschirmte<br />

Standardkabel mit M12 Stecker<br />

benötigt. Die Sensoreinheit des CSS 014 ist<br />

thermisch entkoppelt und mit einer umlaufenden<br />

Dichtung abgekapselt. Dadurch verfügt<br />

sie über eine hohe Vibrationsbeständigkeit<br />

und ermöglicht die Einhaltung<br />

der Schutzart IP57<br />

im Bereich des Sensors.<br />

Auf der schutzlack-beschichteten<br />

Platine des CSS<br />

014 finden sich Microcontroller,<br />

Schnittstellentreiber<br />

und EMV-Schutzeinheit zudem<br />

in abwärme-optimierter<br />

Anordnung, sodass eine<br />

Beeinflussung der Messwerte<br />

durch Abwärme ausgeschlossen<br />

ist.<br />

ik<br />

www.stego.de<br />

Bild: Stego<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020 45


ANTRIEBSTECHNIK<br />

ELEKTROMOTOREN<br />

Baukastenkonzept von TorqueWerk für Elektromotoren als skalierbarer Direktantrieb<br />

Modulare Lösung<br />

Gerade bei geringeren Stückzahlen und im hochvariablen Sondermaschinenbau sind eine hohe Varianz,<br />

Geometriefreiheit und Wirtschaftlichkeit für Einbaumotoren gesuchte Anforderungen. Das Beispiel<br />

eines modularen Motors TWSi-420 von TorqueWerk als teilintegrierter Extruderantrieb für mehrere<br />

Baugrößen zeigt, welche Möglichkeiten das Baukastenkonzept des Unternehmens hinsichtlich der<br />

Individualisierung von standardisierten Elektro-Einbaumotoren hin zu Sonderantriebslösungen bietet.<br />

Dr.-Ing. Jan-Dirk Reimers, Geschäftsführer, TorqueWerk GmbH, Herzogenrath<br />

Aufgrund der heute marktüblichen Bauformen für Elektromotoren<br />

war es bisher besonders für den industriellen Maschinenund<br />

Anlagenbau schwierig, ohne hohe Zeit- und Kostenaufwände<br />

teilintegrierte oder gar baugrößenübergreifende Antriebslösungen<br />

zu verwirklichen. Anforderungen an Variantenvielfalt, Effizienz, hohe<br />

Drehmomentdichte, geringen Platzbedarf, modernes Design und<br />

die Wirtschaftlichkeit der späteren Anlage mussten jeweils für jede<br />

Baugröße neu gelöst werden. Das neue Baukastenkonzept der<br />

TorqueWerk GmbH, Herzogenrath, für flache Einbaumotoren bietet<br />

hier eine modulare Lösung. Es bietet neue Möglichkeiten der Individualisierung<br />

von standardisierten Elektro-Einbaumotoren hin zu<br />

Sonderantriebslösungen. Im Baukasten finden Hersteller und Anwender<br />

fertige Module, die sich in ein Produkt integrieren lassen.<br />

Die flache Bauweise macht die Integration einfach. Die Segmentierung<br />

des Aufbaus ermöglicht es dabei, die Motoren nach Leistungsbedarf<br />

komplett (360°) oder in Teilen zu bestücken. Durch lediglich<br />

zwei verschiedene Baugruppen – Stator- und Rotormodul – bieten<br />

die Flachmotoren eine hohe Variationsvielfalt im Einbau, reduzieren<br />

aber dennoch durch die Gleichteile die heute übliche Variantenkomplexität.<br />

Weiterhin kann als Direktantrieb ein großer Drehmomentbereich<br />

bei unterschiedlichen Anwendungen und Drehzahlen abgedeckt<br />

werden. Neue Möglichkeiten eröffnen sich bereits bei der Anlagenkonstruktion<br />

und für die Produktentwicklung. Für folgende Anwendungen<br />

sind derzeit Module im Baukasten vorhanden: Leistung:<br />

2-60 kW, Drehzahl: 0-3000 min -1 , Drehmoment: 0-4000 Nm,<br />

Segmentierung: 1-5 Module, Durchmesser: 150-900 mm.<br />

Modularer Extruderantrieb als Direktantrieb<br />

Ein Beispiel für einen zweifach gestuften Direktantrieb mit integrierter<br />

Bauweise bietet ein variabler Laborextruder der Firma Boyke<br />

Technologies aus Lindlar, der mit einem TWSi-420-Motor von<br />

TorqueWerk ausgerüstet wurde. Als reiner Laborextruder für die<br />

Applikations- und Materialforschung muss der Extruder ab Werk je<br />

nach Kundenanforderung hochvariabel mit mehreren Schneckengeometrien<br />

ausgestattet werden können. Dies geschieht durch einfachen<br />

Tausch der Schnecke, da der Hersteller hier über ein Baukastensystem<br />

verfügt. Der Schneckentausch bewirkt dabei jedoch<br />

auch, dass der Antrieb des Extruders mit variablen Drehzahl- und<br />

Drehmomentanforderungen konfrontiert ist. Hieraus ergibt sich<br />

prinzipbedingt eine Auswahl an möglichen Antriebsvarianten, die<br />

herkömmlich durch mehrere handelsübliche Getriebemotoren gelöst<br />

wurde. Um die Variantenkomplexität nicht zu groß werden zu<br />

lassen, wurde wie üblich eine Überdimensionierung zugelassen.<br />

Einfacher lässt sich diese Leistungsabstufung der Antriebsaufgabe<br />

durch den Einsatz eines zweiteiligen Modularmotors als integrierter<br />

Direktantrieb lösen. Dieser verfügt über zwei 5,5-kW-Motormodule<br />

mit 2 x 160 Nm bei bis zu 300 min -1 .<br />

Vorteile durch Modulmotoren<br />

Der Einsatz der Modulmotoren bietet dabei folgende Vorteile: Der<br />

Baukastengedanke der Herstellerfirma kann durchgängig bis in die<br />

Antriebstechnik geführt werden. Die <strong>Konstruktion</strong>, die Montage, die<br />

Baugrupppen-Beschaffung, sowie die Lagerhaltung profitieren von<br />

Bild: TorqueWerk<br />

Die Segmentierung des Aufbaus ermöglicht es, die Motoren nach Leistungsbedarf komplett (360°) oder in Teilen zu bestücken.<br />

Eine Erweiterung um Statormodule für neue oder veränderte Anforderungen ist ohne großen Aufwand möglich<br />

46 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020


iCreating Connectors<br />

Bild: TorqueWerk<br />

Bild: TorqueWerk<br />

MIXO ONE –<br />

Modulare Vielfalt mit<br />

nur einem Gehäuse<br />

Ein Beispiel für einen zweifach gestuften Direkt -<br />

antrieb mit integrierter Bauweise bietet ein variabler<br />

Laborextruder von Boyke Technologies, der mit einem<br />

TWSi-420 Motor von TorqueWerk ausgerüstet wurde<br />

Der zweiteilige Modularmotor<br />

TWSi-420 verfügt über zwei<br />

5,5-kW-Motormodule mit<br />

2 × 160 Nm bei bis zu 300 min -1<br />

Mit der neuen Gehäuseserie MIXO<br />

ONE werden die einzelnen Module<br />

der Baureihe MIXO zu komplett unabhängigen<br />

Steckverbindern.<br />

einem durchgängigen Baukastensystem. Der Service wird erheblich<br />

vereinfacht, da die notwendigen Lagerteile in Bezug auf die Antriebstechnik<br />

vollständig harmonisiert werden können. Die <strong>Konstruktion</strong><br />

von neuen Baugrößen kann bei einem modularen Baukastensystem<br />

auf bekannte und skalierbare Antriebsgrößen aufgebaut<br />

werden, selbst das spätere Betriebs-Know-how ist bereits, wenn<br />

auch anders skaliert, verfügbar. Die hier gewählte Teilintegration des<br />

Elektromotors mit dem Drucklager des Extruders spart darüber hinaus<br />

die Kupplung und die vordere Motorlagerung für den elektrischen<br />

Antrieb. Als Direktantrieb mit erheblicher Drehmomentreserve<br />

des Motors konnte zusätzlich die Getriebestufe ersetzt werden,<br />

was die Anzahl der möglichen Schäden im späteren Betrieb in Summe<br />

reduzieren hilft. Nun können die verfügbaren Drehmomentreserven<br />

im Notbetrieb bedenkenlos genutzt werden. Die Teilintegration<br />

der beiden Baueinheiten Extruder und Drucklager mit dem Direktantrieb<br />

ermöglicht es sehr einfach, die notwendige Hohlwelle durch<br />

den bauartbedingt kurzen Motor zu führen, damit die Schnecke ohne<br />

viel Vorbereitung jederzeit demontiert werden kann. Die Verfügbarkeit<br />

einer hohen Geometriefreiheit und damit Varianz bei gleichzeitiger<br />

Wirtschaftlichkeit der Segmentmotoren des Herstellers bietet<br />

einen Mehrwert für den Einsatz als Antrieb im Rahmen eines<br />

Baureihensystems. Der modulare Aufbau erlaubt es, mehrere Leistungsgrößen<br />

aus identischen Funktionsgruppen zusammenzusetzen,<br />

was die Entwicklung, Montage, Lagerhaltung und den Anlagenservice<br />

vereinfacht. Der effiziente und drehmomentstarke Segmentmotor<br />

ist luftgekühlt, hat eine redundante Bauweise und<br />

kommt vollständig ohne den Einsatz von Magnetmaterialien aus.<br />

Weiter kommt der immer stärker in den Vordergrund rückende Umweltschutzgedanke<br />

hinzu, der wie hier den Einsatz von effizienten,<br />

magnetfreien Elektromotoren in Kombination mit Frequenzumrichtern<br />

zusätzlich forciert.<br />

Zusammenfassend kann man sagen, dass das neue Baukastenkonzept<br />

des Herstellers viele Vorteile der bisherigen Standard- und Sonderbaulösungen<br />

im Bereich der Elektromotoren zu einer neuen Antriebssystematik<br />

vereint. Es bietet dem Anwender die Möglichkeit,<br />

seine Produkte in ein Baureihensystem zu transformieren und damit<br />

zukunftsfähige, nachhaltige, der Umweltthematik gerecht werdende<br />

und ökonomisch sinnvollen Produkte anzubieten.<br />

jg<br />

www.torquewerk.de<br />

Dank der Vielzahl der verschiedenen<br />

Module bietet MIXO ONE die<br />

perfekte Lösung für nahezu jede<br />

Anwendung. So lassen sich Module<br />

für Signale bis 25 Pole, Ströme bis<br />

100A, aber auch Datenschnittstellen<br />

wie RJ45 oder LWL einbauen - und<br />

das alles in nur einem Gehäuse!<br />

Einzelmodule werden einfach<br />

in das Gehäuse geklickt, ein zusätzlicher<br />

Rahmen ist nicht nötig<br />

Leichtes Aluminiumgehäuse<br />

mit vernickelter Oberfläche und<br />

Edelstahlbügeln (IP65)<br />

16 verschiedene Codiermöglichkeiten<br />

Auch in Kombination mit<br />

Schnellanschlusstechnik<br />

SQUICH ® verfügbar<br />

Details zu Baukastenkonzept für industrielle<br />

Elektromotoren von TorqueWerk:<br />

hier.pro/kFInl<br />

ILME – perfekt gesteckt<br />

ILME GmbH<br />

Max-Planck-Str. K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12, 51674 05 2020 Wiehl 47<br />

www.ilme.de


ANTRIEBSTECHNIK<br />

WÄLZ- & GLEITLAGER<br />

Trockenlaufende Kunststoffgleitlager in Maschinen zum Entkorken und Abschrauben von Flaschenverschlüssen<br />

Rundlauf mit hoher Durchsatzleistung<br />

Die Konstrukteure der Rink GmbH & Co. KG wählen alle beweglichen Maschinenkomponenten mit<br />

großer Sorgfalt aus. Die Lager- und Antriebselemente werden hart beansprucht. Denn Rink baut<br />

Maschinen zum vollautomatisierten Entkorken oder Abschrauben der Verschlüsse von Pfandflaschen,<br />

die mit einem Tempo von bis zu 60.000 Flaschen/h arbeiten. Unter diesen Bedingungen bewähren sich<br />

Iglidur-Kunststoffgleitlager von Igus – u. a. bei den neuen Rundläufermaschinen mit gesteigerter<br />

Durchsatzleistung.<br />

Bastian Mehr, Sales Manager Packaging Industry, Igus GmbH, Köln<br />

In der Getränkebranche gilt Rink als Weltmarktführer im Entfernen<br />

von Kronkorken; das Bild zeigt einen Rotationsentkorker RK 940<br />

Die Rink GmbH & Co. KG, Kreuztal/Siegerland, konzentriert sich<br />

auf die Entwicklung und Produktion von Anlagen, die Mehrwegflaschen<br />

für die Wiederverwendung vorbereiten. Das heißt: Die<br />

Maschinen entfernen Kronenkorken von Bier-, Wasser- oder anderen<br />

Getränkeflaschen oder schrauben die Verschlüsse von Mehrweg -<br />

flaschen ab, und das mit enormer Geschwindigkeit. Mehr als 50 %<br />

der Anlagen, die Rink ausliefert, entfernen die Korken und Verschlüsse<br />

gleich kastenweise mit zu bis zu 12 Kästen pro Takt und<br />

erreichen typische Leistungen von 50.000 bis 60.000 Flaschen/h.<br />

Bild: Rink<br />

1 Mio. Flaschen in zweieinhalb Schichten entkorkt<br />

Innerhalb von nur zweieinhalb 8-h-Schichten kann eine Maschine<br />

somit 1 Mio. Mehrwegflaschen entkorken, und das auf kompaktem<br />

Bauraum. Alle bewegten Teile erreichen innerhalb kurzer Zeit sehr<br />

hohe Zykluszahlen und werden entsprechend hoch beansprucht.<br />

Neben diesen Anlagen baut Rink Entkorker für kleinere Leistungen,<br />

die ebenfalls kastenweise arbeiten oder aber die Flaschen einzeln<br />

öffnen.<br />

Für große Leistungen sind diese Maschinen als Rotationsentkorker<br />

ausgeführt. Dann nutzen sie ein von Rink entwickeltes walzenför -<br />

miges Werkzeug, das sich durch eine kontinuierliche Arbeitsweise<br />

beim Flaschenöffnen auszeichnet. Diese Maschinen entkorken<br />

bei einer Gesamtlänge von nur 2,4 m bis zu 4500 Kästen/h. Zum<br />

Programm gehören außerdem Spezialmaschinen, die z. B. Wein -<br />

flaschen verschließen oder Bier- und Wasserflaschen bei einer Fehlbefüllung<br />

oder -etikettierung automatisiert entleeren.<br />

Gleitlager gehören zum <strong>Konstruktion</strong>sbaukasten<br />

Aktuell besonders gefragt sind Rundläufermaschinen, die Einzel -<br />

flaschen entschrauben. <strong>Konstruktion</strong>sleiter Olaf Staave: „Diese<br />

Maschinen brauchen in der Gesamtanlage zwar mehr Platz, der<br />

Anwender ist aber flexibler.“ Weil diese Anforderung zunehmend<br />

auch bei höheren Durchsätzen gilt, hat Rink das Programm der<br />

vor acht Jahren erstmals vorgestellten Rundläufer nun erweitert<br />

und einen neuen Maschinentyp für das Entschrauben von bis zu<br />

30.000 Einzelflaschen/h entwickelt.<br />

Dass bei der <strong>Konstruktion</strong> dieser Maschine Gleitlager aus dem<br />

Programm des Motion-Plastics Spezialisten verwendet wurden, ist<br />

für die Rink-Ingenieure selbstverständlich. Igus-Gleitlager bieten<br />

Bild: Igus<br />

In den neuen Einzelflaschen-<br />

Entschraubern wird die hoch beanspruchte<br />

Kopflagerung mit Linearlagern<br />

aus dem Drylin-Programm realisiert<br />

Bild: Igus<br />

Sorgfalt im Detail: Bei einem neuen<br />

Abschraubkopf für Kleingebinde<br />

verwendet Rink nun Linearlager aus<br />

dem Werkstoff Iglidur E7<br />

48 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020


sehr gute Gleiteigenschaften bei hoher Lebensdauer und eignen<br />

sich auch deshalb bestens für den Einsatz in der Getränkeindustrie,<br />

weil sie wartungsfrei sind und ohne Schmierstoffe auskommen.<br />

Suche nach der idealen Werkstoffpaarung<br />

Die Konstrukteure von Rink setzen ganz unterschiedliche Igus-Lager<br />

in nahezu allen Maschinentypen ein und verwenden dabei auch<br />

unterschiedliche Iglidur-Werkstoffe. Deshalb kennen sie sich gut im<br />

breiten Produktprogramm des Herstellers aus, nutzen aber dennoch<br />

gern auch die Beratung. Staave: „Wir suchen dann gemeinsam<br />

mit Igus nach den am besten passenden Lösungen für unsere<br />

Anwendungen.“<br />

Für die neuen Rundläufer wurde u. a. eine Linearlagerung des Werkzeugkopfes<br />

benötigt, der den Rundlaufabschrauber wellenförmig<br />

auf und ab bewegt. Bei den kleineren Maschinen dieser Art<br />

kommen an dieser stark beanspruchten Lagerstelle Gleitlager<br />

aus dem Allround-Werkstoff Iglidur J zur Anwendung. Bei den<br />

neuen Modellen prüften die Konstrukteure auch Alternativen wie<br />

Iglidur J200 und Iglidur E7 und sowohl Aluminium- als auch Edelstahlwellen<br />

zur Optimierung der Laufleistung.<br />

Lebensdauer um den Faktor Drei gesteigert<br />

Als ideale Werkstoffpaarung erwies sich in diesem Fall eine Edelstahlwelle<br />

in Kombination mit einem Lager aus Iglidur E7. „Die<br />

Lebensdauerberechnung hat gezeigt, dass die Umstellung von<br />

Iglidur J auf Iglidur E7 die Lebensdauer verdreifacht“, erklärt Staave.<br />

„Das passt genau zu unserer neuen Maschine, die im Vergleich zum<br />

Ausgangsmodell eine zwei- bis dreifach höhere Leistung erbringt.“<br />

Igus liefert das Linearlager Drylin RJUM komplett mit Lineargleit -<br />

folie JUM-01 und einer Präzisions-Edelstahlwelle vom Typ AWMP.<br />

Das ist aus Sicht des Herstellers eine ganz klassische Material -<br />

paarung, die nicht nur in Bezug auf Lebensdauer und Verfügbarkeit<br />

überzeugt. „Die Berechnung hat auch einen sehr günstigen Reib -<br />

koeffizienten ergeben“, erinnert sich Staave. „Das können wir bestätigen:<br />

Die Stromaufnahme der Antriebe ist in der Tat sehr niedrig.“<br />

In der gleichen Baugruppe kommt auch ein Linearlager mit Edelstahlwelle<br />

zur Anwendung, bei dem sich Rink ebenfalls für einen<br />

Wechsel von Iglidur J auf Iglidur E7 entschied.<br />

Erfolgreiche Lageroptimierung<br />

In einem anderen Projekt optimierten die Entwickler bei Rink ebenfalls<br />

die Lagerstelle. Hier handelt es sich um einen sehr kompakten<br />

Abschraubkopf, der in Kästen mit kleiner Teilung für Kleingebinde<br />

eintaucht. In der Lineareinheit für die Eintauchbewegung kommen<br />

nun Gleitlager aus dem Hochleistungspolymer Iglidur Z zum Einsatz,<br />

nachdem die ersten Abschraubköpfe noch mit Lagern aus Iglidur J<br />

und Iglidur W300 ausgestattet waren. Es galt, die Performance<br />

deutlich zu verbessern aufgrund der höheren Anforderungen. Das<br />

Ergebnis beschreibt Staave so: „Die Kopflagerung ist außerordentlich<br />

verschleißfest, und die Anwender sind sehr zufrieden.“ bec<br />

www.igus.de<br />

www.rink.de<br />

Detaillierte Informationen zu den Lösungen<br />

für die Getränkeindustrie:<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020 49


ANTRIEBSTECHNIK<br />

WÄLZ- & GLEITLAGER<br />

Spezialist für Wälz- und Gleitlager gibt Tipps: Mit der optimalen Passung Verschleiß vorbeugen<br />

Aufgepasst bei der Passungswahl<br />

Die richtige technische Spezifikation entscheidet über die Leistungsfähigkeit eines Lagers. So ist<br />

auch die Passung von hoher Bedeutung für die einwandfreie Funktion und die Lebensdauererwartung.<br />

Doch wie genau lässt sich die optimale Passung bestimmen und was gilt es dabei zu beachten?<br />

Antworten auf diese Fragen liefert Findling Wälzlager, ein Spezialist für Wälz- und Gleitlager mit<br />

mehr als 100 Jahren Anwendungserfahrung.<br />

Klaus Findling, Geschäftsführer, Findling Wälzlager GmbH, Karlsruhe<br />

Bei der technischen Spezifikation von Wälzlagern<br />

spielt die Passung eine wichtige Rolle – ist sie<br />

nicht richtig ausgelegt, kann es zu Schäden und<br />

Ausfällen kommen<br />

stellen ein Problem dar. Durch den Passungsrost kann<br />

wie im Praxisbeispiel Abrieb in das Wälzlager gelangen,<br />

was die Funktionsfähigkeit des Schmierfetts reduziert<br />

und die Laufbahnen angreift; die Lebensdauererwartung<br />

ist folglich stark verkürzt. Zum anderen kann Passungsrost<br />

die Demontage des Wälzlagers erheblich erschweren<br />

oder gar verhindern und Folgeschädigungen verursachen.<br />

Nicht zuletzt leidet die Genauigkeit der Lagersitze.<br />

Bild: Findling Wälzlager<br />

Dass sich eine falsche Passungswahl negativ auswirken kann,<br />

zeigt sich an einem Praxisbeispiel: Ein auf Antriebstechnik<br />

spezialisiertes Unternehmen hatte Rillenkugellager eines Premium-<br />

Markenherstellers bezogen, die allerdings frühzeitig einen Wälz -<br />

lagerschaden erlitten. Im vorliegenden Anwendungsfall war die<br />

Passung des Wälzlagers ungünstig gewählt worden. Im Gehäuse<br />

des Getriebes waren an den Passflächen Passungsrost und Schleifspuren<br />

zu erkennen. Die Verschleißpartikel hatten sich sogar schon<br />

im Lagerinneren angereichert und zu weiterem Verschleiß bzw.<br />

Materialabtrag auf den Laufbahnen geführt, wobei es im Endsta -<br />

dium zu Laufgeräuschen und schließlich zu Ausbrüchen an Kugeln<br />

sowie Laufbahnen gekommen war.<br />

Der sogenannte Reib- und Passungsrost entsteht, wenn durch die<br />

falsche Passung eine Relativbewegung zwischen dem Lagerring<br />

und dem Gegenstück auftritt. Auch schon winzige Mikrobewegungen<br />

zwischen Welle und Innenring bzw. Außenring und Gehäuse<br />

Regeln bei der Passungswahl<br />

Doch was gilt es bei der Wahl der richtigen Passung zu<br />

beachten? Die einfachste Regel ist, dass sich die Lager<br />

mit minimal möglichem Aufwand ein- und ausbauen<br />

lassen müssen. Ansonsten sollte sich die Passungswahl<br />

immer nach der Drehrichtung und der Belastungssitua -<br />

tion der Ringe richten. Die Lagerringe mit Umfangslast<br />

benötigen also einen Festsitz, um beim Abwälzen des<br />

Lagers Schlupf und somit Abrieb an der Passung zu verhindern.<br />

Wenn die Belastungsrichtung unbestimmt bzw.<br />

wechselnd ist, wird ein Festsitz für beide Lagerringe<br />

empfohlen. Die Lagerringe müssen ganzumfänglich abgestützt<br />

werden, um die volle Tragfähigkeit zu erreichen. Zudem dürfen sie<br />

auf ihren Gegenstücken in Umfangsrichtung nicht wandern – sonst<br />

läuft man Gefahr, die Sitzflächen zu beschädigen.<br />

Je größer die Belastung ist, desto größer sollte das Passungsübermaß<br />

gewählt werden, wobei dabei zu beachten ist, dass eine Übermaßpassung<br />

die Lagerluft verringert. Der Hintergrund ist, dass<br />

Übermaßpassungen beim Innenring eine Aufweitung und beim<br />

Außenring eine Einschnürung der Laufbahn zur Folge haben. Dabei<br />

entstehen in den Ringen Spannungen und die radiale Lagerluft und<br />

damit auch das Betriebsspiel werden reduziert. Anwender sollten<br />

nicht zuletzt eine axiale Verschiebbarkeit des Loslagers sicherstellen,<br />

um mögliche Längenänderungen der Welle und des Gehäuses<br />

auszugleichen. Temperaturveränderungen und -unterschiede in den<br />

Bauteilen müssen zwingend berücksichtigt werden.<br />

Hilfsmittel zur ersten Orientierung<br />

Auch bei der Passungswahl gilt: Konstrukteure müssen das Rad<br />

nicht neu erfinden, sondern können sich an den Praxiserfahrungen<br />

50 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020


Bild: Findling Wälzlager<br />

Neu: Höhenverstellbarer<br />

Monitorständer<br />

Findling arbeitet<br />

mit professionellen<br />

Computersimulationen<br />

und den Abeg-basierten<br />

Berechnungsprogrammen<br />

anderer Anwender orientieren. Im ersten Schritt ist es wichtig, sich<br />

über die Umlaufverhältnisse der Lagerung klar zu werden: Dreht<br />

sich der Innenring oder Außenring? Liegt eine Umfanglast oder eine<br />

Punktlast vor? Ist die Lastrichtung veränderlich oder nicht? Welcher<br />

Wellendurchmesser wird gehandhabt? Ist die Belastung gering,<br />

normal oder hoch oder treten Stöße auf? Kritische Merkmale sind<br />

exzentrisch wirkende Kräfte, starke Drehzahländerungen bzw.<br />

Beschleunigungen, Temperaturwechsel und Stoßbeanspruchungen.<br />

Anhand der Antworten auf diese Fragen lässt sich eine Passungswahl<br />

treffen. Viele Hersteller stellen auf Basis dieser Faktoren auch<br />

Tabellen zur Verfügung, die sich zur Orientierung nutzen lassen. In<br />

manchen Fällen kann es jedoch vorkommen, dass durch Einbau -<br />

verhältnisse oder wirtschaftliche Überlegungen eine Abweichung<br />

davon notwendig wird.<br />

Wer sich bezüglich der Auswahl von Passungen unsicher ist, sollte<br />

sich an einen Experten wenden. Bei einer professionellen Anwendungsberatung<br />

durch die Findling Wälzlager GmbH, Karlsruhe, werden<br />

die Anforderungen der jeweiligen Applikation genau analysiert.<br />

Das Unternehmen arbeitet mit professionellen Computersimula -<br />

tionen und mit seinen Abeg-basierten Berechnungsprogrammen.<br />

Der Anwender erhält auf Wunsch eine genaue Spezifikation der<br />

benötigten Lagertechnik inklusive Bemusterungen.<br />

bec<br />

www.findling.com<br />

Bei der Passungswahl gibt es<br />

einige Regeln zu beachten –<br />

Findling Wälzlager hilft den<br />

Anwendern bei der Entscheidung<br />

ergonomischer Steharbeitsplatz<br />

werkzeuglose Handverstel-<br />

<br />

(Hub 400 mm) mit Zugbandunterstützung<br />

sichere Arretierung der<br />

Höhenverstellung<br />

integrierter Kabelkanal<br />

Halterung für Monitor<br />

vormontiert<br />

Video<br />

Monitor-<br />

<br />

optional kombinierbar mit<br />

allen RK Monitorhalterungen:<br />

<br />

Bild: Findling Wälzlager<br />

mit Kugelgelenk<br />

Sie wollen selbst Expertenwissen aufbauen? Hier gibt<br />

es Informationen zu den Wälzlager-Schulungen:<br />

hier.pro/t79wP<br />

compact<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020 51<br />

www.rk-rose-krieger.com


ANTRIEBSTECHNIK<br />

NEWS<br />

Aktive Energiemanagementgeräte für elektrische Antriebe von Koch<br />

Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten<br />

Die aktiven Energiemanagementgeräte mit<br />

den Bezeichnungen PxtFX, PxtEX und PxtRX<br />

der Michael Koch GmbH, Ubstadt-Weiher, eröffnen<br />

neue Möglichkeiten für das aktive Management<br />

von Energie elektrischer Antriebe.<br />

Sie zeichnen sich durch einen Weitspannungsbereich,<br />

Unabhängigkeit vom Hersteller<br />

der Antriebselektronik und die Vielfalt der<br />

Anwendungsmöglichkeiten aus. Diese bauen<br />

alle darauf auf, die überschüssige oder notwendige<br />

elektrische Energie weitgehend<br />

netzunabhängig zwischenzuspeichern. Die<br />

Auswahl der Speichermedien erfolgt ebenfalls<br />

anwendungsabhängig, so werden beim<br />

Hersteller spezielle Aluminium-Elektrolytkondensatoren<br />

bei kurzen und sehr häufigen Zyklen<br />

genutzt, bei höheren Energien und weniger<br />

häufigen Zyklen Doppelschicht-Kondensatormodule<br />

und bei seltenen Zyklen kommen<br />

Batterien zum Einsatz. Das Verbindungsteil<br />

zwischen Antrieb und Speicher ist<br />

das aktive Energiemanagementgerät oder<br />

-system. Seit Herbst 2010 ist das Unternehmen<br />

mit solchen Geräten auf dem Markt aktiv.<br />

Die neue Produktfamilie mit dem Namen<br />

Pxt, der auch „P mal t“ (gleich Energie) ausgesprochen<br />

werden darf, erreicht eine deutlich<br />

höhere Funktionalität.<br />

Zwei aktive Geräte mit der Bezeichnung<br />

PxtFX und PxtRX werden ergänzt durch<br />

PxtEX, einer modularen Speichereinheit mit<br />

einem oder mehreren Aluminium-Elektrolytkondensatoren.<br />

Die Anwendungsfälle sind<br />

vielfältig, da die Geräte Nutzen über ein singuläres<br />

Feature oder durch die Kombination<br />

von zwei oder mehreren Eigenschaften brin-<br />

gen. Als erstes kommt die Rekuperation der<br />

Bremsenergie der Maschine in den Sinn, wodurch<br />

die Energieeffizienz gesteigert wird.<br />

Der PxtFX kann dabei in seiner kleinsten Ausbaustufe<br />

in 1-s-Zyklen pro Betriebsstunde bis<br />

zu 1,6 kWh an Energie einsparen. Bezogen<br />

auf die Applikation an sich, sind mit dem aktiven<br />

Energiemanagementsystem auf der<br />

Grundlage des Geräts Einsparungen bis gut<br />

40 % erreichbar. Weit wichtiger als die Steigerung<br />

der Energieeffizienz sind allerdings:<br />

• der Ausgleich von sogenannten<br />

Brownouts, also der sichere und definierte<br />

Stillstand bei Blackouts<br />

• die mögliche Beschleunigung von Produktionsprozessen<br />

mit Ausbringungssteigerungen<br />

bis 50 %<br />

• die Reduktion von Netzlastspitzen<br />

• der Betrieb des elektrischen Antriebs<br />

unabhängig vom Stromnetz<br />

Mit einer Stromlastfähigkeit von 20 A Dauer<br />

und 40 A Spitze für rund eine Minute gegenüber<br />

Speicher, die eine maximale Spannung<br />

von 450 VDC haben dürfen, kann das Gerät<br />

bis 18 kW Leistung generieren. Es kann ab<br />

Werk mit einem Speichervolumen von zwei<br />

oder vier Kilowattsekunden ausgestattet werden.<br />

Serienmäßig im Gerät eingebaut ist die<br />

automatische Erkennung der Bremstransitor-<br />

Einschalt-Spannungsschwelle, was es dem<br />

Gerät ermöglicht, mit allen handelsüblichen<br />

Frequenzumrichtern und Servoreglern in einer<br />

Plug-and-Play-Weise zusammenzuarbeiten.<br />

Die weitreichenden Sicherheitseigenschaften<br />

des Geräts schützen gegen Verpolung<br />

der Zwischenkreisanschlüsse, gegen<br />

Bild:Michael Koch<br />

das Zuschalten geladener Speicher und die<br />

Überlastung des Systems auf der Speicherwie<br />

auch auf der Zwischenkreisseite. Interne<br />

Sicherungen sieht der Hersteller als Standard.<br />

Neu am Gerät sind die SD-Speicherkarte,<br />

eine externe 24-V-Versorgung, Zustandsanzeigen<br />

per LEDs, Bootloading- und Resetmöglichkeiten<br />

sowie 6 digitale I/Os. Ergänzt<br />

wird dies durch Ausgabefunktionalitäten über<br />

ein USB-Modul.<br />

Allen Geräten gemein ist das so genannte<br />

digitale Typenschild. Beim Scannen des QR-<br />

Codes eines Geräts mittels einer App für Android-<br />

oder iOS-Smartphones oder Tablets<br />

werden neben den technischen Daten des<br />

spezifischen Geräts und seines konkreten<br />

Aufbaus auch Prüf- und Testprotokolle sowie<br />

die zugehörigen Dokumente wie die Montage-<br />

und Betriebsanleitung angezeigt. So können<br />

alle Nutzer des Geräts orts- und papierunabhängig<br />

auf die individuellen Dokumente<br />

und Informationen des jeweiligen Geräts der<br />

Familie zugreifen. Darüber hinaus sind Verwaltungsmöglichkeiten<br />

gegeben, mit denen<br />

beispielsweise ein Maschinenbauer Geräte<br />

mit ihren jeweiligen Eigenschaften einer Maschine<br />

oder Anlage zuordnen kann. jg<br />

www.bremsenergie.de<br />

Siemens bindet Frequenzumrichter an Industrial-Edge-Plattform an<br />

Gurtspannung gut überwacht<br />

Bild: Siemens<br />

Bindet man die Sinamic Frequenzumrichter<br />

von Siemens, Nürnberg, an ein Edge-Gerät,<br />

wie die Siemens-Industrial-Edge-Plattform<br />

an, ermöglicht dies Anwendern von Maschinen<br />

und Applikationen komplexe Analysen<br />

von Daten, die ohnehin im Antrieb gesammelt<br />

werden. Machine-Learning-Algorithmen<br />

identifizieren Muster und erkennen Anomalien<br />

und deren Ursachen und geben so rechtzeitig<br />

Hinweise auf eventuell anstehende<br />

Wartung. Das minimiert Stillstandzeiten und<br />

reduziert den Verbrauch von Ressourcen.<br />

So können beispielsweise im Bereich Intralogistik<br />

bei einem Regalbediengerät Aussagen<br />

über die aktuelle Gurtspannung getroffen<br />

werden. Die Gurte, die von Motor und Frequenzumrichter<br />

angetrieben werden, benötigen<br />

eine spezifische Spannung, damit die<br />

Applikation reibungslos läuft. Zeigen sich in<br />

der Visualisierung der Datenanalysen Unregelmäßigkeiten<br />

im Antriebssystem, kann<br />

zeitnah beispielsweise eine Wartung des Gurtes<br />

angestoßen werden. Darüber hinaus können<br />

beispielsweise Maschinenbauer mit intelligenter<br />

Antriebstechnik anwendungsspezifische<br />

Applikationslösungen und digitale<br />

Services zur Verfügung stellen oder die Verfügbarkeit<br />

einer Maschine vertraglich garantieren.<br />

eve<br />

www.siemens.de/digitale-antriebe<br />

52 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020


NEWS<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

Umrichter SD2B plus von Sieb & Meyer wird mit Servolink-4-Schnittstelle zum Servoverstärker<br />

Seriengerät weiterentwickelt<br />

Ab dem zweiten Quartal 2020 steht der<br />

SD2B plus der Sieb & Meyer AG, Lüneburg,<br />

auch mit NRTL-Zulassung sowie in einer<br />

Hochstromversion zur Verfügung. Durch die<br />

NRTL-Zulassung können Anwender die Geräte<br />

ohne zusätzliche Abnahmen in Systeme<br />

für den US-amerikanischen Markt integrieren.<br />

Die jetzt zusätzlich zur Verfügung stehende<br />

neue Hochstromvariante bietet im Vergleich<br />

zur Standardversion einen 30% höheren<br />

Nenn- und Spitzenstrom bei unverändertem<br />

Bauvolumen. Der höhere Ausgangsstrom<br />

erweitert das Einsatzfeld des Geräts<br />

nochmals. Der Frequenzumrichter eignet sich<br />

sowohl für den Einsatz als hochdynamischer<br />

Servoverstärker für den Betrieb von rotativen<br />

und linearen Niedervolt-Servomotoren als<br />

auch für einen optimierten Betrieb von hochdrehenden<br />

Niedervolt-Synchron- und Asynchronmotoren.<br />

Im Hochgeschwindigkeitsbereich erlaubt das<br />

Gerät als Frequenzumrichter eine sensorbehaftete<br />

Regelung auf Basis von TTL- Gebern.<br />

So lassen sich mehrere Hochgeschwindigkeitsmotoren<br />

bis zu einer Drehzahl von<br />

120.000 min -1 im Master-/Slave-Betrieb winkelsynchron<br />

betreiben, was zum Beispiel im<br />

Bereich der optischen Systeme hilfreich ist.<br />

Die robuste Drehzahlregelung erlaubt dabei<br />

auch hohe Massenträgheitsverhältnisse zwischen<br />

Motor und Werkzeug von bis zu 1:100.<br />

Das Gerät verfügt über ein IP20- Gehäuse<br />

und zeichnet sich durch seine kompakte Bauweise<br />

aus: Dank der geringen Bauhöhe von<br />

25 mm benötigt es nur wenig Bauraum. Es<br />

verfügt über die Sicherheitsfunktion STO und<br />

eine interne Logikspannungsversorgung. Neben<br />

zwei TTL-Encoder-Ein- und Ausgängen<br />

stehen den Anwendern jeweils fünf digitale<br />

Ein-/Ausgänge sowie eine USB-Schnittstelle<br />

Bild: Sieb & Meyer<br />

für eine einfache Parametrierung zur Verfügung.<br />

Die Seriengeräte des Herstellers dienen immer<br />

als Grundlage für mögliche kundenspezifische<br />

Entwicklungen. Im Fall des SD2B plus<br />

sind zum Beispiel Modifikationen bezüglich<br />

Leistungsstärke und Einbauvolumen denkbar.<br />

Das Gerät bietet für vielfältige Anwendungen<br />

eine Basis, die sich bau- und leistungsseitig<br />

anpassen lässt.<br />

jg<br />

www.sieb-meyer.de<br />

Bild: Faulhaber<br />

Faulhaber erweitert IE3-Encoder-Kompatibilität auf große Scheibenmagnet-Schrittmotoren<br />

Hohe Auflösung trifft große Beschleunigung<br />

Die hohe Dynamik großer Scheibenmagnet-<br />

Schrittmotoren ist oft auch auf einen geschlossenen<br />

Regelkreis angewiesen, um<br />

möglichst hohe Leistungen bei gleichzeitiger<br />

Begrenzung der im Motor abgegebenen<br />

Kraft zu erzielen. Der IE3-Encoder ist ein qualitativ<br />

hochwertiger magnetischer Encoder,<br />

der mit einer großen Vielzahl an Faulhaber-<br />

Produkten ab einem Durchmesser von 22<br />

mm kombiniert werden kann. Er ist jetzt auch<br />

mit den Schrittmotor-Serien DM40110R,<br />

DM52100N und DM52100R kompatibel.<br />

Der Encoder verlängert den Motor nur um etwa<br />

13 mm. Damit bietet diese neue Kombi-<br />

nationsmöglichkeit eine hohe Positionierungsauflösung<br />

von bis zu 1024 Impulsen pro<br />

Umdrehung, sowie schnelle Beschleunigungsfähigkeiten<br />

in kompakter und leichter<br />

Bauform. Der Encoder wird mit einem Flachbandkabel<br />

angeschlossen, passende Stecker<br />

sind verfügbar. Zu den Pluspunkten des Encoders<br />

zählt, dass er geeignet ist für den Betrieb<br />

im Boost-Modus mit hoher Positionierungsauflösung,<br />

mit einer Auflösung von 32<br />

bis 1024 Impulsen pro Umdrehung programmierbar<br />

ist sowie die kompakte und leichte<br />

Bauform in robustem Gehäuse.<br />

jg<br />

www.faulhaber.com<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020 53


WERKSTOFFE/VERFAHREN<br />

LEICHTBAU<br />

Dank Konzeptleichtbau ist ein kompakter Elektromotor für Nutzfahrzeuge bei gleicher Leistung 80 % leichter<br />

Kleines Kraftpaket<br />

Die Dipl.-Ingenieure Rainer & Oliver Puls GmbH hat einen Elektromotor für Nutzfahrzeuge entwickelt, der dank<br />

Leichtbau 80 % leichter ist als herkömmliche Antriebe mit gleicher Leistung. Möglich machte das vor allem das<br />

Leichtbauprinzip der sogenannten Funktionsintegration: Motor und Planetengetriebe sitzen in einem Gehäuse,<br />

wodurch zwei Funktionen nun in einem Bauteil zusammengefasst werden. Für diese Idee wurden die Entwickler<br />

auch mit dem ersten Platz des ThinKing Award 2020 von Leichtbau BW ausgezeichnet.<br />

Dr. Wolfgang Seeliger, Geschäftsführer, Leichtbau BW GmbH, Landesagentur für Leichtbau Baden-Württemberg, Stuttgart<br />

Auf nur ein Fünftel des Gewichts eines herkömmlichen<br />

Nutzfahrzeugmotors kommt der Elektroantrieb, den die<br />

Dipl.- Ingenieure Rainer & Oliver Puls GmbH entwickelt hat.<br />

Das erhöht die Nutzlast bzw. vergrößert die Reichweite<br />

Bild: Dipl.-Ingenieure Rainer & Oliver Puls<br />

ThinKing Award 2020 (v. l. n. r.): Theresia Bauer, Ministerin<br />

für Wissenschaft, Forschung und Kunst BW, Laudator Armin<br />

Müller, Geschäftsführer Emm! solutions GmbH, Rainer Puls,<br />

Geschäftsführer Dipl.-Ingenieure Rainer & Oliver Puls GmbH,<br />

und Leichtbau-BW-Geschäftsführer Dr. Wolfgang Seeliger<br />

Bild: Leichtbau BW<br />

Gewicht einzusparen lohnt sich immer. Denn neben unnötigen<br />

Kilos spart man wertvolle Rohstoffe bei der Herstellung<br />

von Produkten. Und ein leichteres Flugzeug oder Auto verbraucht<br />

weniger Treibstoff und verursacht weniger Emissionen. Die Dipl.-<br />

Ingenieure Rainer & Oliver Puls GmbH, Karlsruhe, hat einen elek -<br />

trischen Antrieb für Nutzfahrzeuge entwickelt, der durch Funktionsintegration<br />

auf nur etwa ein Fünftel des Gewichts von herkömm -<br />

lichen Motoren kommt. Das erhöht die mögliche Nutzlast bzw. die<br />

Reichweite. Möglich ist das durch eine deutlich höhere Drehzahl.<br />

Außerdem sitzen zwei Motoren und das Getriebe in einem als<br />

tragendem Bauteil ausgeführten Gehäuse und ersetzen dabei u. a.<br />

Hinterachsgetriebe, -differenzial und Sperrdifferenzial. Das spart<br />

nicht nur Material und Bauteile, sondern sorgt auch für viel kleinere<br />

Abmessungen der Antriebseinheit.<br />

Weniger verbaute Teile, höherer Wirkungsgrad<br />

Bei ihrem selbst entwickelten Elektromotor für Nutzfahrzeuge<br />

setzen die Ingenieure ganz auf das Leichtbauprinzip der Funktions -<br />

integration: „Motor und Planetengetriebe sitzen in einem Gehäuse,<br />

das als stabiles Bauteil ausgeführt ist und daher auch Kräfte auf -<br />

nehmen kann, die von der Straße auf die Räder und die Achse wirken“,<br />

erklärt Geschäftsführer Rainer Puls. Die Motor- und Getriebeeinheit<br />

könne beispielsweise direkt in eine Starrachse als kräfte-,<br />

biege- und drehmomentübertragendes Bauteil integriert werden<br />

und brauche keine zusätzlichen Teile zur Befestigung am Chassis.<br />

„Durch diese besondere Bauart reduzieren wir nicht nur die Anzahl<br />

der verbauten Teile wie etwa Dichtungen, Lager, Kupplungen,<br />

Flansche und Befestigungselemente, sondern erzielen auch einen<br />

besseren Wirkungsgrad“, erklärt Puls. Das reduziert auch die räum -<br />

lichen Dimensionen des Motors, wodurch dieser direkt in die Achse<br />

integriert werden kann. „Das spart wiederum weitere Bauteile,<br />

denn es sind keine zusätzlichen Halterungen am Chassis und auch<br />

keine Gelenkwelle erforderlich“, sagt Puls. „Auch das stark verlustbehaftete<br />

Hinterachsgetriebe und -differenzial sowie ein Sperrdifferenzial<br />

können entfallen, da jedes Rad der Achse mit einem eigenen<br />

Motor angetrieben wird und somit ein elektronisches Differenzial<br />

sowie Torque-Vectoring möglich sind. Für jedes Rad können die<br />

Zug- und Bremskräfte individuell gesteuert und geregelt werden“,<br />

so Puls weiter.<br />

54 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020


EJOT Qualität verbindet ®<br />

Bild: Dipl.-Ingenieure Rainer & Oliver Puls<br />

Leichtbau-Elektromotor bringt gleiche Fahrleistung<br />

Doch kann der „kleine“ Motor genau so viel wie ein großer? „Ja,<br />

denn die Leistung ist das Produkt aus Drehzahl und Drehmoment.<br />

Das den Bauraum reduzierende kleinere Drehmoment gleichen wir<br />

einfach durch eine höhere Drehzahl aus. Unser Motor bringt mit<br />

Drehzahlen bis zu 22.000 bzw. 27.000 min -1 die gleiche Fahrleistung<br />

wie ein vergleichbarer Nutzfahrzeugmotor“, betont Puls. „Dabei<br />

wiegt die Motor/Getriebe-Einheit mit zwei Motoren nur etwa 100 kg<br />

– ein normaler Motor mit gleicher Leistung für ein 7,5- bis 12-t-Fahrzeug<br />

käme mit Getrieben auf rund 500 kg“, rechnet Puls vor und<br />

ergänzt: „Das bedeutet ein deutliches Plus an Zuladung, wenn die<br />

Antriebskomponenten leichter werden.“<br />

Leichtbau reduziert die Kosten<br />

Außerdem sorgt ein leichteres Fahrzeug für einen geringeren Kraftstoffverbrauch.<br />

Im Hinblick auf elektrische Antriebe steigt durch ein<br />

geringeres Gewicht die Reichweite eines Fahrzeugs – Reichweite in<br />

Form von mehr Batterien ist aber schwer und teuer. Mit Leichtbau<br />

lässt sich hier also Geld sparen. Und nicht zuletzt sind durch den<br />

Motor ganz neue Fahrzeugkonzepte möglich. Der Elektromotor von<br />

Puls ist ein schönes Beispiel für den Konzeptleichtbau. Denn man<br />

kann mit diesem Ansatz ein Fahrzeug ganz anders denken und<br />

aussehen lassen. Dazu Puls: „Durch die kompakteren Maße der<br />

Antriebseinheit lässt sich etwa mehr Bodenfreiheit erreichen und<br />

die Positionierung der Batteriepackages im Karosserieboden lassen<br />

sich noch besser hinsichtlich der Crash-Sicherheit ausrichten. Auch<br />

die Agilität der Fahrzeuge und der Wendekreis werden durch unsere<br />

Zwei-Motoren-Lösung und der damit verbundenen Möglichkeit des<br />

Torque-Vectorings verbessert“, unterstreicht Puls.<br />

bec<br />

www.leichtbau-bw.de<br />

www.rainer-oliver-puls.de<br />

ThinKing und -Award<br />

INFO<br />

Einmal im Monat stellt die Leichtbau BW mit dem ThinKing<br />

eine innovative Leichtbaulösung von Unternehmen und<br />

Forschungseinrichtungen aus Baden-Württemberg vor. Eine<br />

Fachjury hat für den Award alle Beiträge aus 2019 noch<br />

einmal unter die Lupe genommen und die besten drei<br />

Leichtbauinnovationen ermittelt. Außerdem gab es ein<br />

Online- Voting für den Community Award, bei dem man für<br />

eine Leichtbaulösung abstimmen konnte. Die<br />

aktuellen Beiträge finden Sie monatlich unter:<br />

hier.pro/NdTS9<br />

Konsequenter<br />

Konzeptleichtbau sorgt<br />

nicht nur dafür, dass<br />

Material und Bauteile<br />

eingespart werden,<br />

sondern auch für viel<br />

kleinere Abmessungen<br />

der Antriebseinheit.<br />

Das gibt mehr Freiheit<br />

für die <strong>Konstruktion</strong>,<br />

z. B. die optimierte<br />

Positionierung der<br />

Batteriepackages im<br />

Fahrzeugboden<br />

EJOT<br />

TSSD ®<br />

Der TSSD ® ist eine prozesssichere<br />

Verbindungslösung<br />

für Leichtbau-Werkstoffe<br />

in der Automobil- und Luftfahrtindustrie.<br />

• Thermischer Stoff-Schluss-<br />

Dom für Sandwich-, Wabenund<br />

Schaumkernstrukturen<br />

• Hochbelastbare, formschlüssige<br />

Verbindung<br />

www.ejot.de/industrie<br />

Das Video zeigt den bei gleicher Leistung um<br />

80 % leichteren Elektromotor:<br />

hier.pro/waUeS<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020 55


<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> präsentiert Ihnen Partner für Engineering<br />

3D-Druck Elektrotechnik<br />

Bussysteme Automatisierung<br />

Weiterbildung Steuerungen<br />

Verbindungstechnik<br />

Werkstoffe Pneumatik<br />

PLM/CAD/CAE<br />

Kupplungen/Bremsen<br />

Verfahren<br />

Dienstleistungen<br />

Hier finden Sie leistungsstarke Lieferanten, Dienstleister und<br />

kompetente lösungsorientierte Partner für Engineering!<br />

Weitere Fakten zu Unternehmen, Details zum Angebots- und<br />

Leistungsspektrum finden Sie im Firmenverzeichnis auf kem.de.<br />

Unter folgendem Link gelangen Sie zur Übersicht aller Online-<br />

Firmenprofile.<br />

Bookmark!<br />

www.kem.de/firmenverzeichnis<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

Bauer Gear Motor GmbH<br />

www.bauergears.com<br />

Innovation seit 1927<br />

Die Ingenieure von Bauer Gear Motor entwickeln seit<br />

über 90 Jahren hochwertige, extrem zuverlässige und<br />

energieeffiziente Getriebemotoren welche über ein<br />

weltweites Vertriebsnetz angeboten werden.<br />

Unsere Produkte<br />

• Stirnrad- und Flachgetriebemotoren<br />

• Kegelrad- und Schneckengetriebemotoren<br />

• Hängebahngetriebemotoren und Aseptikantriebe<br />

• Kundenspezifische Lösungen für alle Applikationen<br />

Die Antriebslösungen von Bauer kommen weitläufig in<br />

allen bedeutenden Märkten in einer Vielzahl von Anwendungen<br />

zum Einsatz, wie z.B. Nahrungsmittel und Getränke,<br />

Energie, Abwasser, Beton, Metalle und Fördertechnik.<br />

Dr. Fritz Faulhaber GmbH & Co. KG<br />

www.faulhaber.com/de<br />

Antriebslösungen an der Grenze des technisch Machbaren<br />

mit einzigartiger Zuverlässigkeit und Präzision –<br />

dafür steht FAULHABER. Der Antriebsspezialist ist eines<br />

der innovativsten Unternehmen Deutschlands und bietet<br />

das weltweit umfangreichste Portfolio an Miniaturund<br />

Mikroantriebstechnologien. Vom leistungsstarken<br />

DC-Motor mit 200 mNm Dauerdrehmoment bis zum<br />

filigranen Mikroantrieb mit 1,9 mm Außendurchmesser<br />

umfasst das FAULHABER Standardportfolio mehr als 25<br />

Mio. Möglichkeiten, ein optimales Antriebssystem für<br />

eine Anwendung zusammenzustellen. Dieser Technologiebaukasten<br />

ist zugleich die Basis für Modifikationen,<br />

um auf besondere Kundenwünsche hinsichtlich Sonderausführungen<br />

eingehen zu können.<br />

REIFF Technische Produkte GmbH<br />

www.reiff-tp.com, www.reiff-tpshop.com<br />

REIFF Technische Produkte ist Partner der Industrie –<br />

über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg. Als<br />

Entwicklungspartner, Beschaffungsspezialist und<br />

Systemlieferant bündelt REIFF technische Kompetenz.<br />

Mehr als 140.000 Produkte aus den Bereichen<br />

Antriebstechnik, Dichtungstechnik, Klebetechnik,<br />

Kunststofftechnik, Profiltechnik, Schlauchtechnik<br />

und Schwingungsdämpfung runden das Portfolio ab.<br />

Ergänzend zum Produktspektrum des globalen Lieferantennetzwerks<br />

aus Marken- und Spezialanbietern,<br />

wird durch gezielte Eigenfertigung auch Herstellerkompetenz<br />

mit eingebracht.<br />

• Kompetenz Technik • Partner der Industrie<br />

• Stark in Sortiment & Beratung<br />

BÜRSTEN<br />

DICHTUNGSTECHNIK<br />

FEDERN<br />

KULLEN-KOTI GmbH<br />

www.kullen.de<br />

Technische Bürsten, die perfekt passen – Kullen-Koti<br />

ist der innovative Lösungspartner weltweit. Seit über<br />

100 Jahren.<br />

Für kundenspezifische industrielle Anwendungen in<br />

jeder Branche bietet Kullen-Koti genau die richtige<br />

Bürste – bis hin zu individuellen Sonderlösungen.<br />

Kullen-Koti macht die Auswahl und Realisierung der<br />

besseren Lösung einfacher, schneller und sicherer –<br />

durch Expertenkompetenz und eines der größten Produktprogramme<br />

der Welt.<br />

Bürstentechnologie von Kullen-Koti – für mehr Produktivität,<br />

Sicherheit und Wirtschaftlichkeit in vielen<br />

Prozessen und für hocheffiziente Anwendungslösungen<br />

der Zukunft.<br />

56 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020<br />

GFD – Gesellschaft für Dichtungstechnik mbH<br />

www.gfd-dichtungen.de<br />

GFD-Gesellschaft für Dichtungstechnik mbH entwickelt<br />

und produziert Dichtungen und Dichtelemente für<br />

höchste Anforderungen und extreme Betriebsbedingungen.<br />

Die GFD Dichtungen- und Dichtelemente werden<br />

seit Jahren in den unterschiedlichsten Branchen mit<br />

Erfolg eingesetzt. Sei es z. B in der Armaturenindustrie,<br />

in der Werkzeugmaschinenindustrie, in Pumpen- und<br />

Verdichtern, in der chemischen Industrie sowie in der<br />

Lebensmittelindustrie und in vielen weiteren Branchen.<br />

Lieferprogramm:<br />

– Federelastische PTFE-Dichtungen<br />

– Metall-O- und C-Ringe<br />

– Radialwellendichtringe mit PTFE-Dichtlippe und<br />

Edelstahlgehäuse<br />

Schweizer GmbH & Co. KG<br />

www.schweizer-federn.de<br />

Die Schweizer GmbH & Co. KG aus Reutlingen bietet<br />

bereits seit 1986 technische Federn in allen Variationen.<br />

Am Rande der schwäbischen Alb fertigen ca. 120 Mitarbeiter<br />

hochwertige Drahtfedern und Stanzbiegeteile<br />

aus allen gängigen Federmaterialien in Klein- und Großserien.<br />

Das umfangreiche Produktportfolio der Schweizer<br />

GmbH & Co. KG umfasst:<br />

• Druck-, Zug- und Schenkelfedern<br />

• Draht- und Stanzbiegeteile<br />

• Mikrofedern und Laserschneidteile


PARTNER FÜR ENGINEERING<br />

FLUIDTECH<br />

<br />

MASCHINENELEMENTE<br />

RCT® Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

www.rct-online.de<br />

Reichelt Chemietechnik steht für das Prinzip<br />

„Angebot und Vertrieb der kleinen Quantität“ gepaart<br />

mit einer viele Bereiche umfassenden Produktvielfalt<br />

und einem hohen technischen Beratungsservice.<br />

Das Angebot von Reichelt Chemietechnik umfasst<br />

ca. 80 000 Artikel, die aus den Bereichen Schlauchtechnik,<br />

Verbindungselemente, Durchflusstechnik,<br />

Labortechnik, Halbzeuge, Befestigungselemente,<br />

Filtration und Antriebstechnik stammen.<br />

Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

Englerstraße 18, 69126 Heidelberg<br />

Tel. 0 62 21/3 12 50, info@rct-online.de<br />

ElringKlinger Kunststofftechnik GmbH<br />

www.elringklinger-kunststoff.de<br />

ElringKlinger Kunststofftechnik ist weltweiter<br />

Technologieführer und Entwicklungspartner für<br />

• Dichtungen • <strong>Konstruktion</strong>selemente<br />

• Module • Baugruppen<br />

aus innovativen Hochleistungs-Kunststoffen.<br />

Maßgeschneiderte Lösungen für nahezu alle Branchen<br />

wie Automotive, Chemie- u. Prozesstechnik, Energie,<br />

Food & Pharma, Maschinenbau, Medical & Life Science,<br />

Luft- und Raumfahrt, Oil & Gas und Optik werden an<br />

5 Standorten entwickelt und gefertigt.<br />

Ein breites Standard-Produktportfolio an Dichtungen<br />

und <strong>Konstruktion</strong>selementen ist bequem über<br />

shop.elringklinger-kunststoff.de erhältlich.<br />

Smalley Europa<br />

www. smalley.com/de<br />

Das vor mehr als 50 Jahren gegründete Unternehmen<br />

Smalley Steel Ring Company ist zum Weltmarktführer<br />

bei der Fertigung und Entwicklung von Spirolox<br />

Sicherungsringen, Schnappringen mit einheitlichem<br />

Querschnitt und Wellenfedern geworden. Smalley hat<br />

mit der Einführung modernster Produkte die Messlatte<br />

vorgegeben und wird alles dafür tun, dass seine<br />

Innovationen den Weg in die Zukunft auch weiterhin<br />

aufzeigen.<br />

SPANNTECHNIK<br />

TROCKNUNGSANLAGEN<br />

VERBINDUNGSTECHNIK<br />

SPANNTECHNIK mit<br />

SYSTEM<br />

D. Mengemann<br />

www.d-mengemann-spanntechnik.com<br />

Seit vielen Jahren sind wir auf dem Gebiet der Werkstückspannung<br />

für kleine und bis zu großen Werkstücken<br />

auf Bearbeitungszentren, Fräsmaschinen und<br />

Portal- oder Lateral-Fräswerke erfolgreich tätig.<br />

Beginnend mit<br />

– Beratung über Entwicklung<br />

– <strong>Konstruktion</strong> bis hin zur Fertigung<br />

werden auch die bisherigen Erfahrungen des Kunden<br />

mit in eine optimale Spannlösung berüchsichtigt.<br />

Sie erreichen uns unter:<br />

Tel. Mobil: 01 72/2 68 22 52<br />

E-Mail: d-mengemann-spanntechnik@t-online.de<br />

Harter GmbH<br />

www.besser-trocknen.de<br />

Die Kunst des Trocknens<br />

Die von Harter entwickelte Kondensationstrocknung<br />

mit Wärmepumpe vereint scheinbar widersprüchliche<br />

Qualitäten: niedrige Temperaturen, schonende Trocknung,<br />

hochwertige Ergebnisse, kurze Trocknungszeiten,<br />

individuelle Luftführung, integrierte Wärmepumpentechnik,<br />

energetisch geschlossenes System. Trocknungsanlagen<br />

Airgenex®, AIRGENEX®med und<br />

AIRGENEX®food für mehr Innovation.<br />

Ferdinand Gross GmbH & Co. KG<br />

www.schrauben-gross.de<br />

Ferdinand Gross ist Spezialist für Verbindungstechnik<br />

und C-Teile-Management und bietet Kunden und<br />

Partnern aus der Industrie maßgeschneiderte Dienstleistungen.<br />

Unser Sortiment reicht von Verbindungselementen<br />

über Werkzeuge bis zu Sonder anfertigungen.<br />

Wir sorgen für schnellste Verfügbarkeit von über<br />

107 000 Artikeln. Im Bereich C-Teile-Management<br />

bietet Ferdinand Gross kunden spezifische Lösungen<br />

zur Senkung Ihrer Beschaffungs kosten um bis zu 70 %.<br />

WEITERBILDUNG<br />

Fakten zu Unternehmen, Details zu Angebots- und Leistungsspektrum finden<br />

Sie im Firmenverzeichnis auf kem.de.<br />

Unter folgendem Link gelangen Sie zur Übersicht aller Online-Firmenprofile.<br />

Bookmark!<br />

www.kem.de/firmenverzeichnis<br />

Technische Akademie Esslingen – TAE<br />

www.tae.de<br />

Die Technische Akademie Esslingen (TAE) mit Sitz in<br />

Ostfildern – nahe der Landeshauptstadt Stuttgart – ist<br />

seit über 60 Jahren für Unternehmen und Privatpersonen<br />

internationaler Partner für effektive Fort- und<br />

Weiterbildung.<br />

Mit rund 1000 Veranstaltungen, einem Kompetenznetzwerk<br />

von mehr als 4000 Referenten und über<br />

10 000 Teilnehmern pro Jahr gehören wir zu den größten<br />

Weiterbildungsanbietern im deutschsprachigen Raum.<br />

Auch in den Bereichen Studium und Ausbildung bietet<br />

die TAE jahrzehntelange Erfahrung. Sie finden bei uns<br />

berufsbegleitende Bachelor-, Master- und Online-<br />

Studiengänge, mit denen Sie Beruf und Studium perfekt<br />

verbinden.<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020 57


INSERENTENVERZEICHNIS<br />

ACE Stoßdämpfer GmbH,<br />

Langenfeld ................................. 23<br />

AMA Service GmbH, Wunstorf 5<br />

B&R Industrie-Elektronik<br />

GmbH, Bad Homburg 15<br />

Bauer Gear Motor GmbH,<br />

Esslingen....................................<br />

56<br />

Beckhoff Automation<br />

GmbH & Co. KG, Verl 11<br />

D. Mengemann Spanntechnik<br />

GmbH, Frankfurt.........................<br />

57<br />

EJOT GmbH & Co.KG<br />

Geschäftsbereich Verbindungstechnik,<br />

Bad Berleburg......................<br />

55<br />

ElringKlinger Kunststofftechnik<br />

GmbH, Bietigheim-Bissingen 57<br />

Dr. Fritz Faulhaber<br />

GmbH&Co.KG, Schönaich 56<br />

Franke GmbH, Aalen .................... 7<br />

GFD-Gesellschaft für Dichtungstechnik<br />

mbH, Brackenheim 56<br />

Ferdinand Gross GmbH & Co KG,<br />

Leinfelden-Echterdingen 57<br />

BEILAGENHINWEIS<br />

Engineering-Know-how<br />

regelmäßig? elmäßig?<br />

VORSCHAU<br />

Harter GmbH, Stiefenhofen 57<br />

HepcoMotion Deutschland,<br />

Feucht ........................................ 35<br />

HIWIN GmbH, Offenburg 29<br />

Höhl & Westhoff GmbH,<br />

Wuppertal...................................<br />

49<br />

ILME GmbH Elektrotechnische<br />

Handelsgesellschaft, Wiehl 47<br />

INNEO Solutions GmbH,<br />

Ellwangen...................................<br />

45<br />

KELLER AG für Druckmesstechnik,<br />

CH-WINTERTHUR......................<br />

60<br />

KULLEN-KOTI GmbH,<br />

Reutlingen .................................. 56<br />

Metrofunkkabel-Union GmbH,<br />

Berlin .......................................... 59<br />

MICRO-EPSILON-MESS-<br />

TECHNIK GmbH & Co. KG,<br />

Ortenburg.....................................<br />

3<br />

Neff Gewindetriebe GmbH,<br />

Weil im Schönbuch ..................... 17<br />

norelem Normelemente KG,<br />

Markgröningen ........................... 25<br />

Profilscope Schienen und Profile<br />

GmbH, München........................<br />

49<br />

Einer Teilauflage dieser Ausgabe liegt ein Prospekt folgender Firma bei:<br />

Profibus Nutzerorganisation e.V., Karlsruhe<br />

Wir bitten unsere Leser um freundliche Beachtung.<br />

Das<br />

Engineering<br />

Magazin<br />

Digitale und reale Dimensionen innovativer Produkte<br />

05 2020<br />

www.kem.de<br />

Titelstory Seite 36<br />

Industrie-optimierte<br />

kapazitive Sensoren<br />

Engineering<br />

in der Robotik<br />

<strong>KEM</strong> Perspektiven<br />

Seite 20<br />

Sichere<br />

Roboter<br />

Safety<br />

Seite 32<br />

Offene<br />

Plattform<br />

Steuerungstechnik<br />

Seite 42<br />

Im Gespräch | „Sensoren als Sinnesorgane“<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020 1<br />

Lothar und Gebhard Kübler, Fritz Kübler GmbH – Seite 12<br />

Online finden Sie uns unter<br />

www.kem.de, auf Twitter unter<br />

@<strong>KEM</strong><strong>Konstruktion</strong><br />

Bild: Heidenhain<br />

RCT Reichelt Chemietechnik<br />

GmbH + Co., Heidelberg 53,57<br />

REIFF Technische Produkte<br />

GmbH, Reutlingen ...................... 56<br />

RK ROSE + KRIEGER<br />

GmbH, Minden ........................... 51<br />

Rodriguez GmbH,<br />

Eschweiler..................................<br />

27<br />

K.A. Schmersal Holding<br />

GmbH & Co. KG, Wuppertal 32<br />

Schweizer GmbH & Co.KG,<br />

Reutlingen .................................. 56<br />

SICK AG, Waldkirch ...................... 2<br />

Sieb & Meyer AG, Lüneburg 31<br />

simus systems GmbH,<br />

Karlsruhe .................................... 21<br />

Smalley Steel Ring Company,<br />

US-Lake Zurich, IL ...................... 57<br />

Stäubli Electrical Connectors<br />

GmbH, Weil am Rhein 43<br />

Technische Akademie<br />

Esslingen e.V., Ostfildern 57<br />

Tünkers Maschinenbau GmbH,<br />

Ratingen ....................................... 9<br />

UNION-KLISCHEE GmbH,<br />

Berlin .......................................... 19<br />

Die <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> liefert monatlich Trend- und Praxiswissen für<br />

die Produktentwicklung. Schwerpunkte liegen auf dem Maschinenund<br />

Anlagenbau, Sonderausgaben beleuchten detailliert auch an-<br />

Branchen und Fachgebiete sowie Sonderthemen wie das<br />

grenzende<br />

Systems Engineering und die Automobilkonstruktion. Wenn Sie an<br />

einem Probeexemplar interessiert sind, schicken Sie uns doch ein<br />

Mail mit dem Betreff „Probe <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>“ an:<br />

kem.redaktion@konradin.de<br />

Die EnDat-Schnittstelle wurde vor mehr als 20 Jahren<br />

eingeführt und hat sich am Markt etabliert. Viele<br />

Drehgeber, Winkel- und Längenmessgeräte sind mit<br />

EnDat-Schnittstelle lieferbar und weltweit nutzen<br />

Maschinen- und Anlagenbauer die Vorteile der Datenübertragung<br />

via EnDat. Auf der SPS 2019 stellte<br />

Heidenhain die Zukunft der Schnittstelle vor: EnDat 3<br />

soll die weiterhin bestehende EnDat-Schnittstellen-<br />

Familie abrunden und deren Stärken konsequent weiterentwickeln.<br />

Dazu gehören vor allem die einfache<br />

Verkabelung, ein erweitertes Konzept zur Funktionalen<br />

Sicherheit und neue Möglichkeiten zur Einbindung<br />

von Zusatzsensorik.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> 06/2020 erscheint am 16.06.2020<br />

INFO<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeberin: Katja Kohlhammer<br />

Verlag:<br />

Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />

Ernst-Mey-Straße 8,<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />

Geschäftsführer: Peter Dilger<br />

Verlagsleiter: Peter Dilger<br />

Redaktion:<br />

Chefredakteur:<br />

Dipl.-Ing. Michael Corban (co), Phone + 49 711 7594–417<br />

Stellvertretende Chefredakteure:<br />

Dipl.-Ing. Andreas Gees (ge), Phone +49 711 7594–293;<br />

Johannes Gillar (jg), Phone + 49 711 7594–431<br />

Korrespondent:<br />

Nico Schröder M.A. (sc), Phone +49 170 6401879<br />

Redakteure:<br />

Dr.-Ing. Ralf Beck (bec), Phone +49 711 7594–424;<br />

Evelin Eitelmann (eve), Phone +49 711 7594–4653;<br />

Jörn Kehle (jke), Phone +49 711 7594–407;<br />

Irene Knap B.A. (ik), Phone +49 711 7594–446;<br />

Bettina Tomppert (bt), Phone +49 711 7594–286<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Carmelina Weber<br />

Phone +49 711 7594–257, Fax: –1257<br />

carmelina.weber@konradin.de<br />

Layout:<br />

Ana Turina, Phone +49 711 7594–273<br />

Gesamtanzeigenleiter:<br />

Andreas Hugel, Phone +49 711 7594–472<br />

Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 55 vom 1.10.2019<br />

Auftragsmanagement:<br />

Annemarie Olender, Phone +49 711 7594–319<br />

Leserservice:<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>,<br />

Phone +49 711 7252–209<br />

E-Mail: konradinversand@zenit-presse.de<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> erscheint monatlich und wird kostenlos<br />

nur an qualifizierte Empfänger geliefert.<br />

Bezugspreise: Inland 84,90 € inkl. Versandkosten und<br />

MwSt.; Ausland: 84,90 € inkl. Versandkosten.<br />

Einzelverkaufspreis: 8,60 € inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten.<br />

Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals vier<br />

Wochen zum Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt<br />

werden. Nach Ablauf des ersten Jahres gilt eine Kündigungsfrist<br />

von jeweils vier Wochen zum Quartalsende.<br />

Auslandsvertretungen:<br />

Großbritannien: Jens Smith Partner ship, The Court, Long<br />

Sutton, GB-Hook, Hampshire RG29 1TA, Phone 01256<br />

862589, Fax 01256 862182, E-Mail: media@jens.demon.<br />

co.uk USA: TD.A. Fox Advertising Sales, Inc., Detlef Fox, 5<br />

Penn Plaza, 19th Floor, New York, NY 10001, Phone +1 212<br />

8963881, Fax +1 212 6293988, detleffox@comcast.net<br />

Gekennzeichnete Artikel stellen die Meinung des Autors,<br />

nicht unbedingt die der Redaktion dar. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte keine Gewähr. Alle in <strong>KEM</strong><br />

<strong>Konstruktion</strong> erscheinenden Beiträge sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen, vorbehalten.<br />

Reproduktionen gleich welcher Art, nur mit schriftlicher<br />

Genehmigung des Verlages.<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />

Druck: Konradin Druck GmbH, Leinfelden-Echterdingen.<br />

Printed in Germany.<br />

© 2020 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />

Leinfelden-Echterdingen.<br />

EDA<br />

58 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020


Die DNA von Metrofunk<br />

sichert bei Hitze<br />

und Geschwindigkeit<br />

Metrofunk Kabel-Union GmbH<br />

Lepsiusstraße 89, D-12165 Berlin, Tel. 030 79 01 86 0<br />

info@metrofunk.de – www.metrofunk.de<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020 59


60 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2020

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