26.05.2020 Aufrufe

Lebe 146

Lebe_146

Lebe_146

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

LEBE: Kommen auch Männer, die um ihr Kind

kämpfen, in die Beratungsstelle?

Sonja Dengler: Ja, das kommt schon auch vor –

das wird dann besonders tränenlastig, denn

wenn Männer weinen, ist das viel elementarer,

verzweifelter. Vor ca. einem Jahr war ein

solcher junger Mann bei uns, er ging in die

Abtreibungsklinik und fotografierte heimlich

die wartenden Frauen: DAS waren Fotos, die

solche kaputten Frauengesichter zeigten, dass

ich auch weinte.

Scheußlich. Das

heftige mit dem

jungen Mann war

dann, dass er diese

Fotos logischerweise

vergrößern

und sie seiner

Sabrina zeigen

musste – das war

eine Diskussions-

Schlacht mit

ihm, sage ich

Ihnen. Aber am

Ende hat er seine

Angst besiegt

und es gewagt.

Auf dem weitern

Schlachtfeld im

Paar- Gespräch

konnte das

Kind und die

Beziehung gerettet werden, was übrigens

meistens nötig ist

LEBE: Sie lassen öfters sehr zart die

Glaubenseinstellung von Sandra anklingen.

Inwiefern ist für Sie der Glaube an Jesus

Christus gerade für Ihre Beratungstätigkeit

von Bedeutung?

Sonja Dengler: Das werde ich oft gefragt: Es bedeutet

mir ALLES. Wie könnte ich ohne meinen

Glauben, diesen Wahnsinn nicht nur durchstehen,

sondern auch noch produktiv arbeiten und

dann auf den nächsten Wahnsinn zugehen?

Anfangs war mein Glaube senfkorngroß, würde

ich heute sagen. Nach allem, was ich an

Beratungen, Verfolgungen und Schlachten erlebte,

sage ich heute: Ich traue Gott alles zu!

Alles.

Aber ER erwartet von mir: Glaube, Hoffnung

(das vor allem!) und Liebe. Letzteres ist manchmal

gar nicht leicht aufzubringen, wenn die

Schwangere so scheinbar kaltschnäuzig vor mir

sitzt. Aber irgendetwas Liebenswertes fällt mir

dann auch in dieser Situation an ihr auf.

LEBE: Was möchten Sie den Lesern unserer

Zeitschrift noch persönlich ans Herz legen?

Sonja Dengler: Mischt Euch ein, Ihr Männer und

ihr Frauen. Macht den Mund auf, Ihr werdet

immer verletzlicher, aber paradoxerweise immer

stärker. Kämpft für die Frauen, die blind

und wütend in eine bösartige Falle tappen und

kämpft für die unschuldigen

Opfer,

die Kinder. Helfen

Sie uns, das Eis in

den Seelen zu tauen

– verbreiten sie unser

Buch, damit die

Wahrheit ans Licht

kommt.

LEBE: ALLES WIRD

GUT ist nicht nur der

Titel Ihres Buches

sondern wohl Ihre

grundsätzliche

Devise.

Sonja Dengler: Oh ja!

Das habe ich mir

bei meinem Mann

und bei anderen guten

Männern abgeguckt:

die sehen nämlich eine Herausforderung

heranrollen und sagen sich, das wird schon

irgendwie gut gehen, wer nicht kämpft, hat

schon verloren.

LEBE: Wir danken Ihnen sehr, dass Sie und Ihr

Beratungsteam sich so beherzt und kompetent

für das Leben der ungeborenen Kinder und

deren Mütter einsetzen. Vor allem danken

wir Ihnen, dass Sie mit diesem Roman in

leicht verständlicher, aber eindrucksvoller

Weise das verschwiegene und traurige Thema

„Abtreibung“ aus der Tabuzone herausholen

und in die Herzen der Menschen transportieren.

Wir hoffen mit Ihnen, dass es zum Sieg einer

Kultur des Lebens beitragen kann

Sonja Dengler: Alleine werden wir das nicht schaffen,

wir bauen auf die Hilfe von allen Männern

und Frauen ohne Eis in der Seele – dann wird

Gott diese Hilfe segnen. Jedem Einzelnen.

24 LEBE 146/2020

146-Lebe RZ 24 22.05.20 08:26

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!