aus Sicht der Diabetesberaterin-DDG
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Mein Alltag mit<br />
Diabetes-Technik<br />
„Probleme und Lösungen“<br />
Marita Wernsing DB <strong>DDG</strong><br />
Diabeteszentrum Quakenbrück
Alltagsprobleme und<br />
1. Einführung<br />
Lösungen<br />
2. Injektionshilfen<br />
3. Blutzuckermessgeräte<br />
4. Insulinpumpen<br />
5. CGMS –Sensoren<br />
6. Zusammenfassung
Zitate <strong>aus</strong> Pädagogik Seminaren<br />
• Gesagt ist nicht gehört<br />
• Gehört ist nicht verstanden<br />
• Verstanden ist nicht einverstanden<br />
• Einverstanden ist nicht durchgeführt<br />
• Durchgeführt ist nicht beibehalten<br />
Frei nach Konrad Lorenz
Alltagsprobleme und<br />
1. Einführung<br />
Lösungen<br />
2. Injektionshilfen<br />
3. Blutzuckermessgeräte<br />
4. Insulinpumpen<br />
5. CGMS –Sensoren<br />
6. Zusammenfassung
Umgebauter Demo-Pen<br />
H<strong>aus</strong>arzt verschrieb Penfill-Patronen<br />
Quelle Dr. D. Braun, Trier
Fallbeispiel<br />
Durch eine Typ 1-Schulung erfuhr eine junge<br />
Patientin, dass Insulin Lipohypertrophien<br />
verursachen kann.<br />
Diese wollte sie an ihrem flachen Bauch auf<br />
keinen Fall haben. Bei <strong>der</strong> Inspektion durch die<br />
Beraterin leichte Verlegenheit bei <strong>der</strong> Patientin.<br />
Auf Nachfrage erzählte diese, sie spritze sich<br />
Insulin in die Brust.<br />
Quelle Dr. D. Braun, Trier
<strong>Diabetesberaterin</strong> macht<br />
einen H<strong>aus</strong>besuch<br />
Die <strong>Diabetesberaterin</strong> arbeitet 1 x pro Woche<br />
in einer h<strong>aus</strong>ärztlichen Praxis. Bei einer<br />
Patientin werden die Blutzuckerwerte trotz<br />
diverser Dosisän<strong>der</strong>ungen nicht besser.<br />
Somit ist ein H<strong>aus</strong>besuch angesagt.<br />
Die DB lässt sich die PENs zeigen.<br />
Quelle Dr. D. Braun, Trier
Nadel 90° abgeknickt<br />
Nadel abgebrochen<br />
M. Wernsing
M. Wernsing<br />
Patientin hat Probleme mit<br />
dem InnoLet Novo<br />
Ständig erhöhte Blutzuckerwerte
Problem mit Novo-Patronen<br />
Patrone entleerte sich in die Schutzkappe vom<br />
Pen, dadurch entstand zwischen dem Gummi <strong>der</strong><br />
Patrone und dem Stempel des Pens ein Spalt<br />
Quelle Dr. D. Braun, Trier
LÖSUNGEN<br />
Schulende und Ärzte sollten immer<br />
wie<strong>der</strong> die Injektionstechnik<br />
überprüfen, sowie die<br />
Spritzutensilien kontrollieren!
Alltagsprobleme und<br />
1. Einführung<br />
Lösungen<br />
2. Injektionshilfen<br />
3. Blutzuckermessgeräte<br />
4. Insulinpumpen<br />
5. CGMS –Sensoren<br />
6. Zusammenfassung
Blutzuckermessgerät wurde<br />
vom Hund angefressen<br />
Quelle Dr. D. Braun, Trier
Quelle Dr. D. Braun, Trier
Quelle Dr. D. Braun, Trier
Quelle Dr. D. Braun, Trier
Fallbeispiel: Anruf in <strong>der</strong><br />
Notdienstzentrale<br />
Patientin: „Mein Blutzucker ist entgleist, ich<br />
brauche einen Krankenwagen.“<br />
Notdienstzentrale: „Wie hoch ist Ihr Blutzucker-<br />
Wert?“<br />
Patientin: “25“<br />
Notdienstzentrale: “Dann essen Sie schleunigst<br />
etwas.“<br />
Patientin: “Nein, 25 mmol/l, das sind 500 mg/dl“<br />
In <strong>der</strong> Notaufnahme gleiches Spiel.<br />
Quelle Dr. D. Braun, Trier
Fallbeispiel<br />
Ein Apotheker besorgte in den alten<br />
Bundeslän<strong>der</strong>n für eine Patientin ein neues<br />
Blutzucker-Messgerät ,versehendlich in mmol/l.<br />
Diese sollten in den alten Bundeslän<strong>der</strong>n eigentlich<br />
nicht mehr <strong>aus</strong>geliefert werden.<br />
Ergebnis: Drastische Reduzierung <strong>der</strong> Insulindosen<br />
wegen <strong>der</strong> „niedrigen“ Blutzuckerwerte.<br />
Quelle Dr. D. Braun, Trier
Fallbeispiel: Einweisung in ein<br />
Blutzuckermessgerät<br />
Ich wollte einem Patienten das<br />
Blutzuckermessgerät<br />
Accu-Chek Mobile erklären.<br />
Ohne mir die Gebrauchsanweisung<br />
durchzulesen<br />
versuchte ich, den Patienten<br />
in das Gerät<br />
einzuweisen. Aus Versehen kam<br />
ich ins spanische Menü. Jetzt ging nichts mehr. Monate<br />
später erzählte ich mein Pech einer Kollegin. Sie erzählte<br />
mir, ihr sei es 3 x hintereinan<strong>der</strong> passiert.<br />
M. Wernsing
Aus Versehen spanische Sprache eingestellt
Aus Versehen spanische Sprache eingestellt
Hier ist es schwierig <strong>aus</strong> dem Menü zu kommen
Accu- Chek Mobile<br />
Obwohl erst wenige Testungen erfolgt sind,<br />
erscheint häufig die Anzeige „ Testkassette leer“.<br />
Das System wird überlistet, indem<br />
die Cassette her<strong>aus</strong>genommen und gleich<br />
wie<strong>der</strong> eingelegt wird.<br />
Ins Menü gehen und neue<br />
Messungen starten.<br />
Funktioniert lei<strong>der</strong> nicht immer,<br />
ansonsten muss die<br />
Cassette verworfen werden.<br />
M. Wernsing
Umstellung <strong>der</strong> Insulintherapie<br />
bei gleichzeitiger Einweisung in<br />
ein Blutzuckermessgerät bei einer<br />
78 jährigen Patientin<br />
Im Blutzuckertagebuch<br />
tauchte 6 x<br />
hintereinan<strong>der</strong> ein<br />
BZ-Wert von 387 mg/dl<br />
auf.<br />
Quelle F +A .L<strong>aus</strong>en Praxis Dr. Rohe
Warum ?<br />
Der Blutstropfen wurde auf den Teststreifen<br />
aufgetragen,<br />
<strong>der</strong> Teststreifen aber erst<br />
hinterher ins Testgerät<br />
eingeführt.<br />
Danach drückte sie die<br />
M–Taste und ermittelte<br />
immer den gleichen Wert.
Überprüfung eines<br />
BZ-Messgerätes 27.02.2007<br />
Quelle Dr. D. Braun, Trier
Blutzuckermessen und<br />
Händewaschen<br />
Quelle Dr. D. Braun, Trier
LÖSUNGEN<br />
Die Überprüfung <strong>der</strong> Blutzuckermessgeräte auf<br />
Funktionalität ist extrem wichtig.<br />
Die <strong>Diabetesberaterin</strong> sollte vor Einweisung<br />
des Patienten in ein Gerät dieses auch<br />
beherrschen.<br />
Die Handhabung des Gerätes muss beim<br />
Patienten überprüft werden.<br />
Die Durchführung <strong>der</strong> Blutzuckermessung<br />
sollte immer wie<strong>der</strong> besprochen werden.
Alltagsprobleme und<br />
1. Einführung<br />
Lösungen<br />
2. Injektionshilfen<br />
3. Blutzuckermessgeräte<br />
4. Insulinpumpen<br />
5. CGMS –Sensoren<br />
6. Zusammenfassung
Fallbeispiel: Insulinpumpen<br />
70jährige Patientin, Typ 1-Diabetes seit 40 Jahren,<br />
benutzt nun die OmniPod Pumpe.<br />
Patientin befüllt die Patrone nicht vollständig, so dass<br />
die Insulinmenge nicht bis zum nächsten Podwechsel<br />
reichte.<br />
In <strong>der</strong> zweiten Nacht kam <strong>der</strong> Alarm: Pod Ende.<br />
Die Füllmenge war von außen nicht zu sehen, es<br />
befand sich kein Hinweis am Gerät.<br />
Für die <strong>Diabetesberaterin</strong> daher<br />
schwierig, den Fehler zu finden.<br />
Quelle Regina Gulitz Bielefeld
Ansicht OmniPod
Privatpatient zog <strong>aus</strong><br />
Sparsamkeitsgründen<br />
mehrfach Insulin in gleicher<br />
Patrone auf.<br />
M. Wernsing
Ablagerungen im Pumpenkatheter<br />
Quelle M.Hellermann; Praxis Dr. Ritter
Pumpe und MRT<br />
Patient legte sich im MRT auf die Liege und wurde vom<br />
Röntgenassistenten aufgefor<strong>der</strong>t, die Insulinpumpe<br />
abzulegen<br />
M. Wernsing
Im Vorraum des MRTs legte er die<br />
Insulinpumpe auf den Schreibtisch<br />
M. Wernsing
Pumpe und MRT<br />
1 Stunde nach <strong>der</strong> Untersuchung gab die Pumpe<br />
einen Voralarm ab „Insulin fast leer“.<br />
Der Patient wusste, dass noch 100 IE in <strong>der</strong><br />
Patrone waren.<br />
Die Pumpe gab selbständig Insulin ab.<br />
Mit viel Traubenzucker und Glukoseinfusionen<br />
bekam er seinen Blutzucker wie<strong>der</strong> in den Griff.
Stark verschmutzte Pumpe einer<br />
18 jährigen Patientin<br />
Alarm A33<br />
Seitliche Ansicht<br />
M. Wernsing
LÖSUNGEN<br />
In je<strong>der</strong> Pumpenschulung werden<br />
die<br />
vorherigen Beispiele vorgestellt<br />
und besprochen!
Alltagsprobleme und<br />
1. Einführung<br />
Lösungen<br />
2. Injektionshilfen<br />
3. Blutzuckermessgeräte<br />
4. Insulinpumpen<br />
5. CGMS –Sensoren<br />
6. Zusammenfassung
CGMS und Sensoren<br />
CGMS – Geräte werden sehr häufig<br />
auch für<br />
diagnostische Zwecke eingesetzt.<br />
Eine Patientin bekam einen Dexcom –<br />
Glukosesensor erklärt und<br />
angehängt.<br />
Einen Tag später brachte sie das<br />
triefend nasse Gerät auf die<br />
Station und erklärte, es sei<br />
in den See des Krankenh<strong>aus</strong>es<br />
gefallen. Einer an<strong>der</strong>en Patienten fiel <strong>der</strong><br />
Navigator in die Duschwanne.<br />
M. Wernsing
LÖSUNGEN<br />
Es wurde ein Formular entworfen, in dem<br />
Patienten darauf hingewiesen werden, sorgsam<br />
und nicht fahrlässig mit den<br />
Krankenh<strong>aus</strong>geräten umzugehen.<br />
Dieses Formular wird von den jeweiligen<br />
Patienten unterschrieben.<br />
CGMS-Geräte sollten wasserdicht sein.
CGMS<br />
• Chargen von Sensoren waren beschädigt<br />
• Eine Aufladestation war defekt<br />
• Die Elektronik im Gerät war beschädigt<br />
• Verfallsdatum vom iPro2 war unbemerkt<br />
abgelaufen
LÖSUNGEN<br />
Ausbildung von Mitarbeitern, die die Funktionen <strong>der</strong><br />
speziellen Diabetestechnolgie gewährleisten und<br />
Standards erstellen:<br />
z. B. nach jedem Tragen zum Säubern des iPros den<br />
Reinigungsstecker verwenden.<br />
Zum Aufladen den iPro2 in die Dockingstation legen.<br />
Vor dem Gebrauch des Systems die Reset- Taste an<br />
<strong>der</strong> Dockingstation eindrücken.<br />
Wartezeit bis zu 5 Minuten, bevor iPro2 an den Sensor<br />
angeschlossen wird<br />
(Durchfeuchten des Sensors)<br />
Listung aller CGMS-Geräte.
Alltagsprobleme und<br />
1. Einführung<br />
Lösungen<br />
2. Injektionshilfen<br />
3. Blutzuckermessgeräte<br />
4. Insulinpumpen<br />
5. CGMS –Sensoren<br />
6. Zusammenfassung
Zusammenfassung<br />
• Standardisierung von Prozessen können<br />
für verbesserte und schnellere Abläufe in<br />
den jeweiligen Einrichtungen sorgen<br />
• Netzwerke, wie z.B. <strong>der</strong> Aust<strong>aus</strong>ch in den<br />
Qualitätszirkeln könnten auf die Tücken<br />
<strong>der</strong> Technologie hinweisen und<br />
aufmerksam machen
Zusammenfassung<br />
Die Technik in <strong>der</strong> Diabetologie ist sehr weit<br />
fortgeschritten.<br />
Von close loop sind wir nicht mehr weit<br />
entfernt. Insulinpumpen mit CGMS und<br />
Hypoglykämie<strong>aus</strong>schaltung sind auf dem Markt.<br />
Ebenso ein Blutzuckermessgerät, dass auf ein<br />
Smartphone (i-phone) aufgesetzt wird und mit<br />
einer heruntergeladenen App eine<br />
Tagebuchfunktion <strong>aus</strong>füllt.
Technologie und Faktor<br />
Mensch - Fallbeispiel<br />
Die Blutzuckerwerte werden bei einer Patientin<br />
ambulant nicht besser, daher wurde <strong>der</strong><br />
Pflegedienst eingeschaltet. Das Ergebnis war eher<br />
noch schlechter. Auf die Frage, wann <strong>der</strong><br />
Pflegedienst käme, berichtete die Patientin: einmal<br />
morgens um 10 Uhr, um nachträglich das<br />
Morgeninsulin und gleichzeitig das Mittagsinsulin zu<br />
spritzen. Gegen 16 Uhr wurde das Abend- und das<br />
Nachtinsulin gespritzt.<br />
Quelle Dr. D. Braun, Trier
VIELEN DANK<br />
FÜR IHRE<br />
AUFMERKSAMKEI<br />
T