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Blumau- NeuriSShof - Blumau Neurißhof

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„Mir saan mir!“<br />

Die kritische Seite!<br />

Es war Ende August 2011: Am Wiener Heldenplatz findet das Fest „Waldviertel pur“ statt! Meine Gattin und ich suchen<br />

hektisch nach einem noch freien Sitzplatz vor der Hauptbühne, auf der unsere lieben Freunde von der Waldviertler Gruppe<br />

„Nagerlsterz“ in Kürze ihr Konzert geben werden! Menschen über Menschen, die Chancen auf einen Sitzplatz sind<br />

mehr als gering! Doch da, plötzlich entdeckt die „beste Ehefrau von allen“ auf einem der vielen Heurigenbankerln irgend<br />

so etwas wie einen Freiraum, auf dem man mit einiger List seinen „Allerwertesten“ plazieren könnte! Gesagt, getan, ich<br />

als Gentleman (den man mir vielleicht auf den ersten Blick nicht ansieht!) überlasse natürlich meiner Gattin sofort die<br />

erspähte freie Stelle! Meiner Gattin gegenüber sitzt eine etwas überkandidelte und im Gesicht nach dem Motto „Malen<br />

nach Zahlen“ überbemalte ältere Dame! Gleich neben ihr „sitzt“ ihre prallgefüllte Designerhandtasche und neben dieser<br />

Handtasche ihr schon vom guten Waldviertler Bier gezeichneter Ehemann! Ich frage höflich: ,„Entschuldigung, wäre auf<br />

Ihrer Bank noch ein Platzerl frei?“, und ernte ein wie aus der Pistole geschossenes harsches: „Nein!“. Was in der Folge<br />

für mich bedeutet hat: zwei Stunden lang neben meiner Gattin stehend das Konzert zu genießen, was ich mir durch das<br />

vorangegangene bestimmte „Veto!“ dieser „überwuzelten Hutblume“ auch nicht vermiesen hab’ lassen! Am wichtigsten<br />

war wohl, dass ihre Handtasche zwei Stunden lang komfortabel „gesessen“ ist! Meine gute Erziehung hat es mir verboten,<br />

der Dame gegenüber handtaschenmäßig ausfällig zu werden, aber doch haben sich im Verlauf des Abends seltsame<br />

Gedanken in mir breitgemacht: „Was wäre wohl gewesen, wenn mein Teint etwas dunkler und mein Haar südländischer<br />

ausgesehen hätte? Nicht auszudenken, wenn ich mit gekräuseltem Haar und schwarzer Haut vor ihr gestanden wäre!<br />

Oder hätte ich als Frau mit Kopftuch diese Frage an sie gerichtet? Die gute Dame hätte wahrscheinlich sofort nach der Polizei<br />

gerufen! Tja, die Zeiten werden eben härter, „Mir saan mir, soll’n die anderen schau’n wo’s bleiben!“. Und plötzlich<br />

kam mir das folgende fiktive Gespräch zweier „Mir saan mir“-Typen in den Sinn! Lassen Sie sich, geschätze/r Leser/In,<br />

durch den Wiener Dialekt bitte nicht verwirren:<br />

Erster: Mir saan mir!<br />

Zweiter: Und de saan de!<br />

Erster: Mir saan net de, weil mir saan mir….bei uns!<br />

Zweiter: Nur, kommen de zu uns, saan de dann no de?<br />

Erster: Bei uns?<br />

Zweiter: Ja!<br />

Erster: Bei uns saan de immer de!<br />

Zweiter: Oder saan de dann a scho mir?<br />

Erster: Na na! Mir saan mir und net de! Mir saan do und do saan mir mir!<br />

Zweiter: Nur saan mir bei de, saan mir daunn no mir? Oder saan mir aa scho de?<br />

Erster: Mir saan mir, bei uns und bei de!<br />

Zweiter: Genau! Mir saan mir! Also saan mir net de!<br />

Erster: Mir saan uns! Bei uns! Und mir saan uns bei de!<br />

Zweiter: Und de?<br />

Erster: Bei uns bleiben de de und net mir!<br />

Zweiter: Ja! De saan net mir, de saan de!<br />

Erster: Weil mir saan mir, bei uns! Und bei de!<br />

Zweiter: Und de saan bei eana de und bei uns saans a de!<br />

Erster: Ja! Weil waraten de bei uns, waratens a nur de und nie mir!<br />

Zweiter: De saan nie mir?<br />

Erster: Auch wanns bei uns bleiben, bleibens bei uns de!<br />

Zweiter: Bleiben de?<br />

Erster: De bleiben!<br />

Zweiter: Was bleibens?<br />

Esrter: De bleiben de! Bei uns und bei de!<br />

Zweiter: Warum?<br />

Erster: Weil mir saan mir!<br />

Ich wünsche allen <strong>Blumau</strong>er/Innen besinnliche Weihnachten!<br />

Ihr Paul Peschka von den Brennesseln!<br />

28 www.blumau-neurisshof.gv.at

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