25.06.2020 Aufrufe

Jagd & Natur | Ausgabe Juli 2020 | Vorschau

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Revier & Praxis

Dachsjagd

Dachsjagd –

spannend und facettenreich

Sinnvollerweise beginnt

in der Schweiz die Schusszeit

auf den Dachs am 16. Juni.

Zu keiner anderen Jahreszeit

gelingt die Jagd auf Dachse so

erfolgreich wie im Frühsommer.

Warum die Bejagung nicht nur

spannend, sondern mittlerweile

sogar dringend notwendig ist,

und wie man Grimbart erfolgreich

nachstellt, erfahren Sie von

Berufsjäger Matthias Meyer.

hat er zu einem anderen Zeitpunkt Bodenbrüter, deren

Gelege, abgelegtes Jungwild und Amphibien auf seinem

Speiseplan.

Aktuell sind die Dachsbestände so hoch wie nie

zuvor. Dies widerspiegelt sich auch in der Jagdstatistik

(s. Grafik). Heute haben wir Dachse nicht nur wieder flächendeckend

in allen Revieren bis ins Hochgebirge,

Während viele Arten in ihrem Bestand abnehmen,

gibt es eine Reihe, denen die Bedingungen

unserer Kulturlandschaft momentan eher

zusagen. Schwarzwild und Fuchs beispielsweise erleben

einen regelrechten Boom. Landauf, landab bereiten

die Entwicklungen beim Schwarzwild Jägern und

Landwirten grosses Kopfzerbrechen. Wenn jedoch die

Sprache auf schwindendes Niederwild und ins uferlose

anwachsende Raubwildzahlen geht, spaltet sich das Lager.

Auch wenn es immer noch Idealisten gibt, die an

eine Selbstregulation von Tierpopulationen in der Natur

glauben, verkennen sie die Tatsache, dass es bei uns in

der Kulturlandschaft gerade für die Nahrungsgeneralisten

unter dem Raubwild auch nach dem völligen Verschwinden

von Beutetieren noch längst keinen Nahrungsengpass

geben wird – und erst recht keinen, der

ihren Bestand gefährden könnte. Längst haben nicht

nur Beobachtungen von Revierpraktikern, sondern

auch wissenschaftliche Begleitstudien belegt, dass gerade

die opportunistischen Beutegreifer in unseren Revieren

einen ganz erheblichen Einfluss auf die Artenvielfalt

nehmen. Einer dieser Gewinner in der modernen

Kulturlandschaft ist der Dachs. Er zählt in vielen

Revieren mittlerweile zum «Grossraubwild» und frisst

auf seinen Streifzügen wirklich alles, was er bewältigen

und verwerten kann. Aufgrund seiner ihm eigenen,

eher behäbigen Fortbewegungsart und seiner im Verhältnis

grossen Nase ist seine Suche gründlich und effektiv.

Seine Gefrässigkeit und Anspruchslosigkeit sorgen

schnell für aufgeräumte Verhältnisse! Sind es zur

einen Jahreszeit Früchte und Beeren, Hafer und Mais,

Quelle: BAFU – Sektion Wildtiere und Waldbiodiversität

sondern vernehmen in manchen Gegenden sogar vermehrt

Klagelaute aus der Landwirtschaft über Wildschäden

im milchreifen Mais und Getreide. Wo starke

Sippen Einzug halten, sind die Schäden denen von Sauen

ähnlich. Manchmal zerlegen sie sogar Siloplanen,

um an den frisch eingebrachten Mais zu kommen. Wer

im Winter häufig die Baujagd ausübt, dem wird sicherlich

nicht entgangen sein, dass nicht nur die grossen

Naturbaue, sondern auch so mancher Durchlass und

Kunstbau zunehmend vom Dachs besetzt sind.

Der erlegte Dachs – vielseitig verwendbar

Ein altes Jägersprichwort sagt: «Wer den Bau weiss, hat

den Dachs!» Diese zutreffende Jägerweisheit stammt

vermutlich aus der Zeit nach dem 2. Weltkrieg, als der

Dachs im Herbst und Winter mit dem Dachshund gegraben

und erlegt wurde. Über die Verwertung des erlegten

Dachses ist dem heutigen Jäger leider nicht

Aktuell sind die

Dachsbestände so

hoch wie nie zuvor.

Dies widerspiegelt

sich auch in der

Jagdstatistik.

7 l 20 JAGD & NATUR 43

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!