bonalifestyle-Ausgabe 2 | 2016

SCHÖNHEIT
MISS SCHWEIZ 1997
Strahlkraft
Tanja Gutmann wurde 1997 zur Miss Schweiz
«Ein einschneidendes
Erlebnis verändert
die Wertvorstellungen
immer.Äusseres rückt
mehr in die Ferne.»
gewählt. Wasihr Schönheit heute bedeutet, wie
sie mit einer schweren Krankheit umging und
welche Jobs für sie richtig schön sind, verrät die
Solothurnerin ganz offen.
Tanja Gutmann
Miss Schweiz 1997, Moderatorin, Coach und Mutter
www.tanjagutmann.ch
bonaLifestyle Tanja Gutmann, Sie wurden
vor 19 Jahren zur schönsten Frau der Schweiz
gewählt. Wasbedeutet für Sie Schönheit?
Tanja Gutmann Schönheit ist für mich etwas,
Leuten sicher nicht oben auf der Prioritätenliste.
Eines ist sicher: Die Plastische Chirurgie hat
einen hohen Stellenwert eingenommen. Wer-
Weitem sieht, wer was operiert hat, dann finde
ich das ziemlich unsexy.
Denken Sie als gutaussehender Mensch, dass
das Leben schöner ist?
Kann das Unterbewusstsein positiv beeinflusst
werden?
Ja klar. Genau das ist Hypnosetherapie. Durch
die Trance kann man direkt mit dem Unterbe-
das mich emotional berührt und bewegt. Das
kann eine Landschaft, ein Sonnenuntergang,
ein Tier oder natürlich auch ein Mensch sein.
Menschen, die ein wunderschönes Strahlen
und eine innere Ruhe und Zufriedenheit haben,
sind für mich schön. Die Hülle ist dabei
sekundär.
Heute stehen Themen wie Ökologie, Fairtrade
und Humanität gesellschaftlich und politisch
im Brennpunkt. Sind Schönheitswettbewerbe
noch zeitgemäss?
Ich glaube, Schönheitswettbewerbe werden
den äusserliche Makel immer seltener?
Es scheint fast so. Eigentlich schade, denn so
verlieren diese Menschen ihre Eigenheit. Das,
was sie zu etwas Besonderem macht. Dazu gehört
für mich auch das Altern. Jede Lachfalte
zum Beispiel ist doch einfach ein Zeuge eines
glücklichen Lebens. Es kommt immer auf die
Perspektive an, wie man etwas sieht.
Könnte man sagen, dass mit der Plastischen
Chirurgie die Schönheit quasi demokratisiert
wird?
Ja, das hat wohl was. Jeder hat das Recht, das
Da viele Leute Schönheit einfach äusserlich beurteilen,
klar ja.
Sie hatten einen Tumor und waren dadurch
verunsichert. Haben Äusserlichkeiten für Sie
dadurch einen andern Wert bekommen?
Bei so einem einschneidenden Erlebnis verändern
sich die Wertvorstellungen immer. Zwischenmenschliches
wirdnoch wichtiger,Äusseres
rückt mehr in die Ferne. Das war auch bei
mir so. Wobei ich immer schon ein tiefgründiger
und nicht oberflächlicher Mensch war.
Sie beschäftigen sich auch mit dem Unterbe-
wusstsein arbeiten. Und so Erlebnisse, die negativ
prägend waren, neu bewerten. So, dass
dieses Erlebnis uns im Alltag nicht mehr belastet.
Man kann Blockaden, Ballast, Ängste und
vieles mehr loslassen. Hypnose eignet sich für
sehr vieles, beispielsweise auch für Motivationstrainings.
Als vielseitig begabte Frau arbeiten Sie als
Moderatorin, Coach und sind Mutter.Bei welchem
Job fühlen Sie sich am schönsten?
Ich fühle mich immer dann schön, wenn ich
Spass habe und in meiner ganz persönlichen
Menschen immer in irgendeiner Art und Weise
interessieren. Im Moment stehen sie bei den
aus seinem Leben und auch Äusseren zu machen,
was er will. Aber wenn man schon von
wusstsein des Menschen. Als Hypnosetherapeuten
pflegen Sie Blickkontakt mit der Seele.
Lebensenergie bin. Das ist weder auf einen Job
oder eine bestimmte Situation beschränkt.
24 25 LIFESTYLE