Mittelstandsmagazin 03-2020
Interview mit VDA-Präsidentin Hildegard Müller: "Ich beobachte eine große Entfremdung zwischen Politik und Wirtschaft" | Steht der Werkvertrag vor dem Aus? | Warum kauft die EZB Staatsanleihen? | Pro und Contra: Sollte europäisches Recht immer Vorrang von nationalem Recht haben?
Interview mit VDA-Präsidentin Hildegard Müller: "Ich beobachte eine große Entfremdung zwischen Politik und Wirtschaft" | Steht der Werkvertrag vor dem Aus? | Warum kauft die EZB Staatsanleihen? | Pro und Contra: Sollte europäisches Recht immer Vorrang von nationalem Recht haben?
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Die Autos von Löble Reisen werden
mit Lebensmitteln beladen
Fotos: Nicki Marquardt München; Philipp Nemenz; Tobias Kreissl
aber irgendwann herunter. „Damit wurde die Idee
des Social Distancing ad absurdum geführt“, sagt
Marquardt und lacht. Die Lösung: Ein Exoskelett,
mit dem der Hut stabilisiert wird. Zwei Wochen
lang arbeitete sie zusammen mit einer Mitarbeiterin
an dem Hut. Gekauft wurde er vom Stadtmuseum
München.
„Durch Corona ist alles weggebrochen“
„Die Krise hat mein Unternehmen mit voller Wucht
getroffen“, berichtet Marquardt. Eigentlich sei ihr
Unternehmen sehr breit aufgestellt. „Wir verkaufen
an Privatkunden. Wir arbeiten aber auch international
mit Geschäftskunden in den USA, Asien
und Europa zusammen.“ Sollte es auf einem Markt
mal schlecht laufen, habe sie sich bislang immer auf
ihre anderen Standbeine verlassen können. „Durch
Corona ist aber alles komplett weggebrochen“, so
Marquardt. Für sie und ihre Mitarbeiterinnen sei die
Krise eine extreme Belastung gewesen. Sie musste
ihre Mitarbeiterinnen in Kurzarbeit schicken und
Soforthilfemaßnahmen beantragen.
„Ich bin seit 25 Jahren am Markt. Aber die Krise
hat mich anfangs komplett ausgeknockt. Ich bediene
eine absolute Nische. Wir stellen Hüte her
und fertigen alles von Hand hier in Deutschland“,
so Marquardt. Das macht die Produkte exklusiv und
den Absatzmarkt klein. Der Coronahut zeige aber,
warum sie so lange im Geschäft sei: „Wir haben
Kreativität und Know-how und zeigen, wie man auf
eine solche Krise reagieren kann.“ Der Hut sei nie
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Christian Löble ist Inhaber
von Löble Reisen.
als dauerhafter Teil des Sortiments geplant
gewesen. „Er ist ein Zeichen seiner
Zeit. Er signalisiert den Menschen: Bitte
haltet Abstand!“ Er kann die ausgebliebenen
Umsätze natürlich nicht ersetzen.
Als Marketingmaßnahme für ihr Geschäft
hingegen hat er gut funktioniert.
Trotzdem blickt Marquardt skeptisch in
die Zukunft: „Eigentlich bin ich Berufsoptimistin.
Aber ich habe Angst vor dem
nächsten halben Jahr. Kommt im Herbst
eine zweite Welle? Das Konsumverhalten
ist ebenfalls nicht einschätzbar. Für
uns kommt das Schlimmste erst noch,
fürchte ich.“
Das Essen bringt der Omnibus
Christian Löble hat ein Busunternehmen
in Öhningen-Wangen am Bodensee.
„Corona war natürlich ein Schock. Es
war ziemlich schnell klar, dass in nächster
Zeit keine Omnibusse mehr fahren
dürfen. Daraufhin habe ich meine neun
Busse abgemeldet“, berichtet er. Doch
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