Muster Vor dem Anpfiff - MSO Medien-Service

SAMSTAG,
6. AUGUST 2011
MEPPEN. Victoria Gersten
und der SV Meppen haben
sich das Jawort gegeben.
Zwar gab es keine rauschende
Hochzeitsfeier, doch die
Victoria hat den Namen des
SV Meppen angenommen –
und die Zweitliga-Fußballerinnen
des Vereins tragen ihre
Heimspiele in der neuen
Spielzeit in der Meppener
MEP-Arena aus.
Trotz des eher standesamtlichen
Charakters der Heirat
stellt die vollzogene Kooperation
den Aufbruch in eine neue
Epoche dar. Trainerin Maria
Reisinger vermittelt die Überzeugung,
den richtigen Weg
eingeschlagen zu haben: „Es
ist der richtige Schritt, etwas
Besseres konnte uns nicht passieren.“
Aufgrund der heutigen
Anforderungen in der
zweithöchsten Spielklasse habe
es keine Alternative dazu
gegeben. „Uns steht nun ein
ganz anderer Pool zur Verfügung,
aus dem wir schöpfen
können“, sagt Reisinger. Dank
der besseren Infrastruktur
könnten die Spielerinnen beispielsweise
bei der Vermittlung
von Arbeitsplätzen unter-
Vor dem Anpfiff 2. Bundesliga Nord Frauen
Aufbruch in eine neue Epoche
Zweitliga-Frauen des SV Meppen wollen an die Erfolge aus Gerstener Zeiten anknüpfen – Zuwachs aus Polen
Mit diesem Kader strebt der SVM einen Mittelfeldplatz an: Zeugwartin Johanne Oude Wesselink, Betreuer Heinz Josef Specker, Betreuerin Marion Specker, Bianca
Lity, Greta Budde, Nina Lögering, Sarah Schulz, Martina Fennen, Vanessa Rohling, Martin Piepenbrink (hinten, v. l.), Trainer Roger Müller, Abteilungsleiter Frauenfußball
Markus Lohle, Trainer Frank Gunia, Trainerin Maria Reisinger, Kerstin Jäger, Katharina Altevolmer, Sarah Meiners, Romina Burgheim, Ewa Zyla, Agata Manczynska,
Marta Sega, Physiotherapeut Joachim Thole, Mannschaftsarzt Thomas Brümmer, Teammanager Christof Lampe (Mitte, v. l.), Britta Kappel, Sina Tepe, Inga
Kappel, Hanna de Haan, Jessica Bos, Vera Oude Wesselink, Inga Loudovici, Sarah Schulte, Sarah Sieksmeyer und Katharina Börger (vorne v. l.).
stützt werden. Reisinger: „Der
SVM ist richtig ordentlich aufgestellt.
Man merkt die Professionalität.“
Auch auf menschlicher
Ebene gebe es keine
Schwierigkeiten: „Wir sind
herzlich aufgenommen worden.
Auch zu den Herrenmannschaften
gibt es einen
guten Kontakt.“ Die Frauen
fühlen sich akzeptiert und haben
nicht den Eindruck, das
fünfte Rad am Wagen zu sein.
Stattdessen profitierten beide
Seiten, so Reisinger, die betont:
„Wir können voneinander
lernen.“
Allerdings bittet die Trainerin
darum, dass ihrem Team
„die Zeit gegeben wird, sich
einzugewöhnen“. Denn nicht
alles funktioniert während des
Übergangs völlig reibungslos.
Sinnbildlich sagt Reisinger:
„Man merkt, dass wir in ein
neues Haus einziehen. Hier
fehlt noch eine Lampe, dort
noch eine Steckdose. Es gibt
noch ein paar Baustellen, die
es zu schließen gilt.“
Die Baustellen in der
Mannschaft meint die sportliche
Leitung, indes geschlossen
zu haben. „Wir sind variabler
geworden“, sagt Reisinger,
die nach dem Trainingsauftakt
ein positives Fazit
zog: „Die Mädels haben drei
Wochen lang gut im Kraftund
Ausdauerbereich gearbeitet
und sich vorbildlich fit
präsentiert. Trotz der Vielzahl
der Neuzugänge haben
sie recht schnell zueinander
gefunden. Das bestätigt
mich, eine homogene Mannschaft
zusammengestellt zu
haben.“
Zu den Neulingen gehören
drei Fußballerinnen aus dem
Nationalkader Polens: Ewa
Zyla, Marta Sega und Agata
Manczynska. Besonders auf
„Etwas Besseres
konnte uns
nicht passieren“
Meppens Trainerin
Maria Reisinger
Zyla hält Reisinger große Stücke:
„Sie ist eine Leistungsträgerin,
die uns richtig weiter
helfen wird.“ Pech hatte
Offensivkraft Romina Burgheim.
Sie erlitt noch bei ihrem
alten Verein Germania
Hauenhorst einen Kreuzbandriss.
Reisinger rechnet
erst im neuen Jahr mit der
24-Jährigen. „Bei ganz viel
DATEN UND FAKTEN
Abgänge: Kathrin Pösse (SV Kettenkamp),
Antje Heitmann (Ziel unbekannt),
Janina Schulze (Auslandsaufenthalt
in Amerika) und Jana Kieras
(Ziel unbekannt).
Zugänge: Ewa Zyla, Marta Sega, Agata
Manczynska (alle RTP Unia Raciborz/Polen),
Jessica Bos (BW 94 Papenburg),
Greta Budde (TSV Havelse),
Romina Burgheim (Germania Hauenhorst),
Hanna de Haan (SuS Timmel),
Inga Loudovici (Piesberger SV) und Sarah
Schulte (BW 94 Papenburg, B-Juniorinnen).
Trainerin: Maria Reisinger (geb. 13. Juni
1971) geht in ihr elftes Jahr als Trainerin.
Nachdem sie ihre aktive Lauf-
Glück kommt sie vor der
Winterpause noch auf ein
oder zwei Einsätze.“ Mit Jessica
Bos (BW 94 Papenburg),
Hanna de Haan (SuS Timmel)
und Inga Loudovici
(Piesberger SV) hat der SVM
zudem drei neue Torhüterinnen
verpflichtet – für „einen
gesunden Konkurrenzkampf
um den Platz Nummer zwei
hinter Stammkeeperin Vera
Oude Wesselink“, wie Reisinger
sagt. „Alle sind ehrgeizig,
willig und fleißig.“
Auch die vom Regionalligisten
TSV Havelse geholte
Defensivspielerin Greta Budde
mache einen positiven
Eindruck, müsse aber noch
„an die Handlungs- und
Spielgeschwindigkeit gewöhnt
werden“. Die erst 16jährige
Sarah Schulte (B-Juniorinnen
BW 94 Papenburg)
soll behutsam aufgebaut werden:
„Sie hält schon gut mit.
Man muss abwarten, wie sie
bahn 1977 bei Victoria Gersten begann,
folgte eine Zwischenstation bei Heike
Rheine (1992 bis 1999), ehe sie an ihre
alte Wirkungsstätte zurückkehrte. Den
Trainerposten behält sie auch beim SV
Meppen. Zudem ist die Bereichstrainerin
für die Juniorinnen im NFV-Bezirk
Weser-Ems.
Trainer: Frank Gunia (geb. 23. November
1979), mit dem Reisinger schon ein
Jahr beim NFV zusammengearbeitet
hat, ist neu hinzugekommen und bildet
mit ihr ein Trainerteam.
Torwart-Trainerin: Heike Kinder
Betreuer: Heinz-Josef Specker, Marion
Specker.
Zeugwartin: Johanne Oude Wesselink
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kräftemäßig reagiert. Sie
wird definitiv ihre Einsatzzeiten
bekommen. Das ist ein
wertvoller Diamant, den wir
schleifen müssen.“
Mit den Neuzugängen soll
an die Erfolge aus Gerstener
Zeiten angeknüpft werden.
Die neue Trikotfarbe verleitet
Reisinger aber nicht dazu,
blauäugig auf die Saison zu
schauen: „Ein Mittelfeldplatz
muss unser Ziel sein.“ Wenn
dennoch einige Spitzenmannschaften
bei Spielen in Meppen
ihr blaues Wunder erleben,
soll es Reisinger recht
sein. Zum Auftakt am 28. August
kommt mit dem Mellendorfer
TV ein Aufsteiger in die
MEP-Arena, gegen den drei
Punkte noch kein Wunder wären.
Beim sportlichen Aufbruch
in die neue Epoche hofft
Reisinger auf eine ansprechende
Kulisse: „Es gibt viele Anfragen
für das erste Punktspiel,
das stimmt mich sehr positiv.“
Das Trainergespann Reisinger/Gunia
will nach Rang sechs in der Vorsaison
keine konkrete Platzierung als Ziel ausgeben.
Reisinger/Gunia: „Wir wollen
uns möglichst schnell in den neuen
Verein integrieren und weiterhin junge
Spielerinnen wie Lisa Drews und Sarah
Schulte behutsam für die 2. Bundesliga
aufbauen. Im ersten Heimspiel in der
neuen Arena gegen den Aufsteiger
Mellendorfer TV wollen wir den Grundstein
für eine gute Saison legen, um
möglichst schnell die nötigen Punkte
für den Klassenerhalt zu sammeln.“
Einlauftipp: BV Cloppenburg, Herforder
SV Borussia Friedenstal, Turbine
Potsdam II.