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MADE IN ESSEN 21 - The Pirate Brides

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AUSSTELLUNGEN ÜBERSICHT<br />

GERHARD ROSSMANN<br />

HE<strong>IN</strong>Z-REDAKTEUR<br />

<strong>The</strong> Art Of Pop Video<br />

Dreißig Jahre nachdem das<br />

erste Musikvideo bei MTV<br />

über den Sender ging, sind<br />

die Top 100 der wichtigsten<br />

internationalen Musik-<br />

Clips jetzt im Museum für<br />

Angewandte Kunst in Köln<br />

zu sehen. Die Geburtsstunde<br />

dieses Formats schlug zwar<br />

nicht erst mit MTV, Viva<br />

und Co. Diese Sender waren<br />

aber maßgeblich an der<br />

Popularität der Videos beteiligt.<br />

Schrill und verrückt<br />

mussten die Drei- bis Fünfminüter<br />

sein – wie bei den<br />

White Stripes, die in ihrem<br />

Video zu „Fell In Love With<br />

A Girl“ mit Legosteinen eine<br />

Liebesgeschichte erzählen.<br />

Richtungweisend war natürlich<br />

auch Michael Jackson.<br />

„Thriller“, in der Regie<br />

von John Landis, gilt nach<br />

wie vor als Meilenstein für<br />

Pop-Choreografie. Doch der<br />

Grat zwischen Kunst und<br />

Kitsch beim Musikvideo ist<br />

schmal. Und der Musik-Clip<br />

bleibt bei aller möglichen<br />

Brillanz ein Werbespot für<br />

ein Produkt aus Künstler<br />

und Musik. „<strong>The</strong> Art Of Pop<br />

Video“ ist bis zum 3. Juli zu<br />

sehen.<br />

Gerhard Roßmann<br />

54 | HE<strong>IN</strong>Z | 05.2011<br />

KUNST BEFREIT<br />

Neupräsentation d. Sammlung<br />

■ Bellini, Böcklin, Dix, Friedrich, Richter und<br />

Rubens: Alle wieder da! Nach über zweijähriger<br />

Schließung öffnet das „Schatzhaus der<br />

Düsseldorfer“ wieder die Tore. Alte und moderne<br />

Meister wurden aus den Depots befreit<br />

und auf drei Etagen und imposanten 5.500<br />

qm Ausstellungsfläche ins rechte Licht gerückt:<br />

die Sammlung Museum Kunstpalast<br />

– Hochkarätiges aus fünf Bereichen und fünf<br />

Jahrhunderten; Grafik, Skulptur, Malerei von<br />

ORTE / PROJEKTIONEN<br />

Big Picture I<br />

■ Die zwölf Film- und Video-Installationen,<br />

die in der Ausstellung „Big Picture“ versammelt<br />

sind, werfen einen Blick auf verschiedene<br />

künstlerische Strategien filmischer<br />

Überwältigung, indem sie „die unterschiedlichen<br />

Wirkungsweisen kinematografischer Installationen“<br />

in Szene setzen. Dabei kommt,<br />

das wird an der eindrucksvollen, mitunter<br />

fast überwältigenden Ausstellungsarchitektur<br />

deutlich, den Bedingungen und den Or-<br />

SCRATCH<strong>IN</strong>G THE SURFACE<br />

Wim Bosch<br />

■ Auf den ersten Blick zeigen Wim Boschs<br />

Fotografien eine Ansammlung unspektakulärer<br />

Alltagsdetails, „Unmotive“ ohne echte<br />

Relevanz: Teile eines Fensterrahmens, einer<br />

Sessellehne, Äste, Lampe, Topfpflanze, ein<br />

Gesicht, das sich im Glas spiegelt. Erst bei<br />

gründlicher Betrachtung entsteht Irritation:<br />

Der Versuch, die realen Räumlichkeiten des<br />

Motivs zu ergründen, misslingt. Immer mehr<br />

Details fallen ins Auge, die in Realität nicht so<br />

1490 bis heute, angewandte Kunst, zerbrechliche<br />

Schätze aus dem europaweit bedeutenden<br />

Glasmuseum Hentrich sowie als ein<br />

Highlight die von Künstlern selbst eingerichteten<br />

Räume. Zur Wiedereröffnung des frisch<br />

renovierten Sammlungsflügels überreicht<br />

man der Kunstwelt eine anschaulich neu arrangierte<br />

Auswahl von 450 Werken aus allen<br />

Bereichen in einer Art Geschenkpackung:<br />

vom 7. bis 22. Mai ist der Eintritt frei! ch<br />

❚ NEUPRÄSENT. D. SAMML. Museum Kunstpalast, Ehrenhof<br />

4-5, Düsseldorf, (0<strong>21</strong>1) 899-0200/-2460; Eröffn.:<br />

6.5., 19 Uhr (Dauerausst.); Zeiten: Di-So 11-18, Do 11-<strong>21</strong> h<br />

ZEICHNEN MIT DRAHT UND STAHL<br />

Norbert Kricke<br />

■ Deutschland zur Zeit des Wiederaufbaus<br />

– wie kann Kunst sein? Eine exquisite Schau<br />

der Cragg-Foundation im Skulpturenpark<br />

Waldfrieden zeigt elf Werke des früheren<br />

Düsseldorfer Akademie-Direktors Norbert<br />

Kricke (1922-84), einem der international<br />

wichtigen Bildhauer nach 1945. Entgegen den<br />

figürlich orientierten Werken seines Lehrers<br />

Richard Scheibe erarbeitete er nach 1950 eine<br />

neue visuelle Kultur mit reduzierten, fast mi-<br />

dicht beisammenstehen können. Haben sie<br />

auch nicht. Bosch, eigentlich Maler, schichtete<br />

eigene und gefundene Digitalfotos am<br />

Rechner übereinander und kreierte komplexe<br />

Abbildungen nach grafischen und malerischen<br />

Kriterien. Gerade Linien kombiniert<br />

mit amorphen floralen Formen, erkennbare<br />

Objekte oder Gesichter im abstrakten Spiel<br />

aus Formen, Farben und Ebenen, die mal<br />

nach vorn, mal nach hinten treten. ch<br />

❚ WIM BOSCH Kunstverein Bochum, Haus Kemnade, An<br />

der Kemnade 10, Hattingen, (0234) 5160016; Dauer: bis<br />

22.5.; Öffnungszeiten: Di-So 11-17, ab Mai: 12-18 Uhr<br />

TRIGGER<br />

Jörg Oswald<br />

■ Mit Wucht ins Schwarze getroffen: Jörg<br />

Oswald konstruierte zwei martialisch wirkende<br />

Pfeilschuss-Vorrichtungen: offene<br />

Stahlkuben mit je einem Präzisionsbogen an<br />

einer mechanischen Schiene. In jeden wurde<br />

ein Pfeil straff eingespannt, ausgerichtet auf<br />

Zielscheiben am anderen Raumende. Einige<br />

stecken schon, tief eingedrungen. Den<br />

Moment des Auslösens erlebt der Besucher<br />

nicht. Er ahnt nur die Power – und dass naturgemäß<br />

die Zeit zwischen erfolgtem und bevorstehendem<br />

Schuss schrumpft. Wer wagt,<br />

die beiden sich kreuzenden Schusslinien<br />

zu durchqueren, wird mittels Heulton aus<br />

Bewegungsmeldern gewarnt. Ob tatsächlich<br />

Gefahr besteht, wann, wodurch und ob<br />

überhaupt ein Pfeil losgeht, bleibt offen. Die<br />

beiden straff eingespannten Pfeile lauern als<br />

permanente Bedrohung, die knisternd den<br />

ansonsten leeren Ausstellungsraum füllt. ch<br />

❚ JÖRG OSWALD Dortmunder Kunstverein, Hansastr. 2-4,<br />

44137 Dortmund, Tel. (0231) 578736; Dauer: bis 29.5.; Öffnungszeiten:<br />

Di-Fr 15-18 Uhr, Sa/So 11-16 Uhr<br />

nimalistischen Draht- und Stahlskulpturen.<br />

Sein <strong>The</strong>ma: Geschwindigkeit und Energien<br />

im Raum-Zeit-Kontinuum. Es finden sich<br />

fragile, offene, schwerelos wirkende „Linienknäuel“<br />

(Foto: Süleymann Kayaalp) oder<br />

Dreieckformen ebenso wie monumentale<br />

Arbeiten, z.B. die „Raumplastik Große Kurve“<br />

(2/1980), die dem Betrachter stets neue Perspektiven<br />

erschließen – auch auf eine Neuorientierung<br />

in Kunst und Gesellschaft. bws<br />

❚ NORBERT KRICKE – Skulpturen Skulpturenpark Waldfrieden,<br />

Hirschstr. 12, 42285 Wuppertal, Tel. (0202)<br />

3172989; Dauer: bis 10.7.; Zeiten: Di-So 10-18 Uhr<br />

ten der Aufführung eine maßgebliche Rolle<br />

zu. Der ungeheure Sog, den der tonlose Film<br />

„Forte!“ des kanadischen Künstlers Mark Lewis<br />

ausübt, hat sicher mit den stillen langsamen<br />

Bildern, aber auch mit der riesenhaften<br />

Projektion zu tun. Shirin Neshats Film läuft<br />

auf allen vier umgebenden Wänden, zeigt<br />

nicht nur die in einen Tschador gehüllte,<br />

durch eine Stadt laufende Künstlerin, sondern<br />

wird gleichsam selbst zu einer Hülle. kb<br />

❚ BIG PICTURE I (Orte/Projektionen) K<strong>21</strong> Kunstsammlung<br />

NRW, Ständehausstr.1, 40<strong>21</strong>7 Düsseldorf; Dauer: bis<br />

14.8.; Öffnungszeiten: Di-Fr 10-18, Sa/So 11-18 Uhr<br />

a54_Kunst.indd 1 19.04.2011 19:01:10

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