Arbeitszeit: 180 Minuten - Peter Bastgen Erftstadt, Lehrer am ...
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Abituraufgaben aus Bayern<br />
Abiturprüfung 1998<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
PHYSIK<br />
als Grundkursfach<br />
<strong>Arbeitszeit</strong>: <strong>180</strong> <strong>Minuten</strong><br />
Der Fachausschuss wählt z w e i Aufgaben zur Bearbeitung aus.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
1
Abituraufgaben aus Bayern<br />
BE<br />
4<br />
6<br />
5<br />
6<br />
3<br />
6<br />
- 2 -<br />
GPh1<br />
1. In einen zylindrischen Glastrog, der mit einer<br />
wässerigen Salzlösung gefüllt ist, taucht axial<br />
eine stabförmige und <strong>am</strong> Rand eine ringförmige<br />
Elektrode ein. Die Elektroden sind<br />
gemäß nebenstehender Abbildung an eine<br />
Batterie angeschlossen.<br />
a) Fertigen Sie eine Zeichnung in<br />
Draufsicht an, in der Sie die Richtung<br />
des elektrischen Feldes zwischen den<br />
Elektroden und die Richtungen der<br />
Kräfte auf Ionen beiderlei Vorzeichens deutlich machen.<br />
Nun wird die Anordnung in ein homogenes Magnetfeld gebracht, dessen<br />
Feldlinien den Trog von unten nach oben in axialer Richtung durchsetzen.<br />
Man beobachtet das Einsetzen einer zirkularen Strömung in der<br />
Flüssigkeit zwischen den beiden Elektroden.<br />
b) Machen Sie das Zustandekommen der Strömung verständlich, indem<br />
Sie darstellen, welchen Einfluss das Magnetfeld auf die Ionenbewegung<br />
ausübt. Zeichnen Sie in die unter Teilaufgabe 1a begonnene<br />
Skizze die Richtungen der magnetischen Kräfte ein.<br />
2. Eine positiv geladene Wolke in 400 m Höhe bildet zus<strong>am</strong>men mit dem<br />
Erdboden einen Plattenkondensator (Fläche einer „Platte“ 8,0 km 2 ).<br />
Zwischen Wolke und Erde herrscht die Feldstärke E = 1,2 ⋅ 10 5 V/m, die<br />
so hoch ist, dass eine Entladung durch die Luft (Blitz) unmittelbar<br />
bevorsteht.<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
a) Wie groß ist die Ladung der Wolke, welche Spannung herrscht<br />
zwischen ihr und dem Boden? [zur Kontrolle: Q = 8,5 C]<br />
b) Welche Ladung müsste ein kugelförmiges Wassertröpfchen mit<br />
2,0 mm Durchmesser haben, wenn es vor Entladung der Wolke<br />
zwischen dieser und der Erde bei Windstille gerade schweben würde?<br />
(Der Auftrieb in Luft ist zu vernachlässigen.)<br />
c) Wie lange würde die Entladung der Wolke dauern, wenn die mittlere<br />
Stromstärke des Blitzes 4,0 kA betragen würde?<br />
d) Noch bevor es zu einer Entladung kommt, drückt ein Fallwind die<br />
Wolke auf eine niedrigere Höhe herab. Die Ladung der Wolke bleibe<br />
dabei konstant.<br />
Wie ändert sich qualitativ die elektrische Feldstärke zwischen Wolke<br />
und Erde? Wird eine Entladung der Wolke dadurch wahrscheinlicher?<br />
Geben Sie eine kurze Begründung.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
2
Abituraufgaben aus Bayern<br />
BE<br />
6<br />
9<br />
5<br />
4<br />
6<br />
60<br />
- 3 -<br />
3. In einem homogenen Magnetfeld mit der Flußdichte B befindet sich eine<br />
2<br />
flache Induktionsspule mit der Querschnittsfläche A 0 = 40 cm und der<br />
Windungszahl N = 500.<br />
Die Drehachse liegt in der Spulenebene und steht<br />
senkrecht auf den Feldlinien des Magnetfelds. Wenn die Induktionsspule<br />
mit konstanter Frequenz f rotiert, wird in ihr eine sinusförmige Wechselspannung<br />
mit dem Scheitelwert U 0 induziert.<br />
Indem f auf verschiedene Werte eingestellt wird, ermittelt man die<br />
folgende Meßreihe:<br />
f in Hz 16 22 28 36<br />
U 0 in V 0,34 0,46 0,59 0,75<br />
a) Zeigen Sie durch graphische Auswertung, dass U 0 zu f direkt<br />
proportional ist und ermitteln Sie den Wert des Proportionalitätsfaktors<br />
k.<br />
b) Bestätigen Sie, ausgehend vom Induktionsgesetz, dass für den<br />
Proportionalitätsfaktor k aus Teilaufgabe 3a gilt: k 2 N A 0 B ⋅ ⋅ ⋅ π =<br />
Berechnen Sie B.<br />
4. Die nebenstehende Abbildung zeigt eine Spule<br />
und den parallel geschalteten ohmschen<br />
Widerstand R 2 = 200 Ω.<br />
Sie sind an eine Batterie mit der Spannung<br />
U = 24 V angeschlossen. Zur Zeit t = 2 s wird<br />
der Schalter S geöffnet.<br />
Die von dem Messgerät angezeigte Stromstärke<br />
I nimmt dann den im Diagr<strong>am</strong>m<br />
dargestellten Verlauf.<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
U = 24 V<br />
a) Erklären Sie, weshalb I nicht sofort auf den<br />
Wert 0 abfällt.<br />
b) Berechnen Sie den ohmschen Widerstand R1 der Spule (bei Vernachlässigung des<br />
Innenwiderstands des Messgeräts).<br />
c) Die unmittelbar nach dem Öffnen des Schalters S induzierte<br />
Spannung beträgt 32 V. Bestimmen Sie mit Hilfe des Diagr<strong>am</strong>ms die<br />
dI<br />
zeitliche Änderungsrate unmittelbar nach dem Öffnen des<br />
dt<br />
Schalters und berechnen Sie so einen Näherungswert für die<br />
Induktivität der Spule.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
I<br />
I in mA<br />
Spule<br />
R = 200Ω<br />
2<br />
S<br />
3<br />
t in s
Abituraufgaben aus Bayern<br />
BE<br />
6<br />
7<br />
3<br />
3<br />
3<br />
- 4 -<br />
GPh2<br />
1. Ein Schwingkreis regt einen Dipol der Länge l in der Grundschwingung<br />
mit der Periodendauer T an. Die auftretende Dipolstrahlung hat die<br />
Wellenlänge λ = 70 cm.<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
a) Bestimmen Sie die Dipollänge l und berechnen Sie die Frequenz f<br />
des anregenden Schwingkreises sowie dessen Induktivität L, wenn<br />
seine Kapazität C = 1,0 pF beträgt.<br />
b) Veranschaulichen Sie jeweils in einem Bild die Stromstärke- bzw. die<br />
Ladungsverteilung längs des Dipols zu den Zeiten t = 0,<br />
1 1<br />
3 , T und T , wobei zur Zeit t = 0 kein Strom fließt.<br />
4 T 2<br />
4<br />
Nun wird ein Punkt A in der Fernzone des Dipolstrahlungsfelds<br />
betrachtet, der sich in der Ebene befindet, die senkrecht zum Dipol durch<br />
seinen Mittelpunkt verläuft (Äquatorebene).<br />
c) Was lässt sich über die Richtung der elektrischen und magnetischen<br />
Feldlinien im Punkt A aussagen?<br />
d) Wie ist ein Empfangsdipol in A auszurichten, d<strong>am</strong>it der Empfang<br />
optimal ist? Begründen Sie Ihre Antwort.<br />
Die Abstimmung des Empfangsdipols auf die Strahlung erfolgt über die<br />
Länge l′ des Empfangsdipols.<br />
e) Skizzieren Sie qualitativ in einem beschrifteten Diagr<strong>am</strong>m die bei<br />
optimal ausgerichtetem Empfangsdipol gemessene Schwingungs<strong>am</strong>plitude<br />
in Abhängigkeit von l′. Beschränken Sie sich auf das<br />
Verhalten in der näheren Umgebung von l ′ = l.<br />
Parallel zum vorhandenen<br />
Sendedipol wird ein zweiter<br />
Sendedipol gleicher Länge l und<br />
gleicher Äquatorebene im Abstand<br />
b angebracht. Beide werden<br />
zu gleichphasigen Schwingungen<br />
mit gleicher Amplitude angeregt. In<br />
die Äquatorebene wird ein<br />
kartesisches Koordinatensystem<br />
gelegt (vgl. Skizze).<br />
b<br />
2<br />
b<br />
2<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
y<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
x<br />
4
Abituraufgaben aus Bayern<br />
BE<br />
3<br />
5<br />
10<br />
5<br />
6<br />
5<br />
4<br />
60<br />
- 5 -<br />
f) Beschreiben Sie die Lage aller Punkte der Äquatorebene, die zum<br />
Interferenzmaximum 0. Ordnung gehören. Geben Sie eine kurze<br />
Begründung.<br />
g) Wie ist der Abstand b der Dipole zu wählen, d<strong>am</strong>it in großer<br />
Entfernung die Punkte der Äquatorebene mit y = x zum<br />
Interferenzmaximum 1. Ordnung gehören?<br />
2. Zur Untersuchung des Photoeffekts<br />
wird an einer Vakuum-Photozelle<br />
eine Messreihe aufgenommen und<br />
graphisch dargestellt (siehe Abb.).<br />
Dabei ist f die Frequenz des einfallenden<br />
monochromatischen<br />
Lichts und E k die maximale kinetische<br />
Energie der Photoelektronen.<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
E in eV<br />
5,5 6,9 8,2<br />
a) Skizzieren Sie einen geeigneten<br />
Versuchsaufbau und beschreiben Sie kurz die Durchführung der<br />
Messungen.<br />
b) Interpretieren Sie das Versuchsergebnis auf der Grundlage des<br />
Photonenmodells.<br />
c) Übertragen Sie die Graphik unter Wahl eines geeigneten Maßstabs<br />
auf Ihr Lösungsblatt und ermitteln Sie dann graphisch die Werte der<br />
beiden für das Kathodenmaterial der Photozelle charakteristischen<br />
Größen.<br />
d) Berechnen Sie die maximale Geschwindigkeit der Elektronen, die von<br />
Photonen der Frequenz f = 6,9 ⋅ 10 14 Hz ausgelöst werden.<br />
e) Nun wird mit einer Photozelle gearbeitet, deren Kathodenmaterial die<br />
Leitungselektronen stärker bindet; tragen Sie in die Abbildung von<br />
Teilaufgabe 2c einen Graphen ein, der zu dieser Messreihe gehören<br />
kann, und begründen Sie Ihre Zeichnung.<br />
1,48<br />
0,93<br />
0,36<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
k<br />
x<br />
x<br />
x<br />
14<br />
f in 10 Hz<br />
5
Abituraufgaben aus Bayern<br />
BE<br />
6<br />
4<br />
4<br />
6<br />
6<br />
- 6 -<br />
GPh3<br />
1. Eine Reihe von grundlegenden Experimenten rückte zu Beginn unseres<br />
Jahrhunderts den Begriff „Atom“ in den Bereich des physikalisch<br />
Erfahrbaren und Erforschbaren. Die moderne Physik setzte an, das Reich<br />
des submikroskopisch Kleinen zu erobern. Zunächst war es dabei wichtig,<br />
eine Vorstellung von Ausdehnung und Abständen zu gewinnen.<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
a) Stellen Sie die Grundidee des Ölfleckversuchs dar, so dass deutlich<br />
wird, auf welche Weise hierbei die Abschätzung der Größe eines<br />
Moleküls gelingt.<br />
Grundlegende Aussagen über die innere Struktur eines Atoms lieferten<br />
die Streuversuche von Rutherford. Bei diesenVersuchen wurden dünne<br />
Goldfolien mit α-Teilchen beschossen.<br />
b) Wie dick ist eine Goldfolie, bei der jeder Quadratmeter die Masse<br />
2,0 g hat?<br />
[zur Kontrolle: d = 1,0 ⋅10 -7 m]<br />
c) Berechnen Sie die Masse eines Goldatoms unter Zuhilfenahme des<br />
Periodensystems.<br />
[zur Kontrolle: m Au = 3,3 ⋅10 -25 kg]<br />
d) Beantworten Sie die beiden nachfolgenden Fragen unter der<br />
Annahme, dass die Goldatome Würfelform haben und möglichst dicht<br />
gepackt sind.<br />
Welches Volumen hat ein Goldatom und wie viele solcher<br />
„Goldwürfel“ liegen bei einer Folie der oben berechneten Dicke<br />
hintereinander?<br />
e) Nennen Sie die wesentlichen Beobachtungen, die Rutherford<br />
veranlassten, das nach ihm benannte Atommodell zu konzipieren, und<br />
beschreiben Sie dieses.<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
6
Abituraufgaben aus Bayern<br />
BE<br />
6<br />
8<br />
6<br />
4<br />
5<br />
5<br />
60<br />
- 7 -<br />
2. Ein Hauptmerkmal der Atome besteht darin, dass sie diskrete Energieniveaus<br />
besitzen, die für eine Atomsorte charakteristisch sind. Der<br />
Versuch von Franck und Hertz ist eines der Schlüsselexperimente für die<br />
Anregung zu „Quantensprüngen“.<br />
a) Erläutern Sie in Bezug auf obige Schaltskizze die Wirkungsweise der<br />
drei Schaltungsabschnitte mit den Spannungen U H, U B und U G.<br />
b) Skizzieren und interpretieren Sie das für den Franck-Hertz-Versuch<br />
charakteristische Spannungs-Stromstärke-Diagr<strong>am</strong>m.<br />
c) Die Interpretation des Franck-Hertz-Versuchs wird durch die<br />
Beobachtung bestätigt, dass aus der mit Quecksilberd<strong>am</strong>pf gefüllten<br />
Röhre Strahlung mit der Wellenlänge λ = 254 nm emittiert wird.<br />
Erklären Sie das Zustandekommen dieser Strahlung. Berechnen Sie<br />
dazu auch die der Wellenlänge entsprechende Quantenenergie in eV.<br />
3. Viele Eigenschaften von Atomen höherer Ordnungszahl lassen sich mit<br />
Hilfe des Schalenmodells erklären.<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
a) In welcher Weise kommt der Schalenaufbau der Atomhülle im<br />
chemischen Verhalten der Elemente zum Ausdruck?<br />
b) Vergleichen Sie qualitativ die erste Ionisierungsenergie von Helium<br />
und Natrium und begründen Sie Ihre Antwort mit Hilfe des<br />
Schalenmodells.<br />
c) Erklären Sie das Zustandekommen der charakteristischen<br />
Röntgenstrahlung im Zus<strong>am</strong>menhang mit der Schalenstruktur der<br />
Atomhülle. Warum wird diese Strahlung charakteristisch genannt?<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
7
Abituraufgaben aus Bayern<br />
BE<br />
7<br />
4<br />
4<br />
4<br />
4<br />
6<br />
5<br />
4<br />
64<br />
1. Bei Cu<br />
kann man sowohl<br />
- 8 -<br />
GPh4<br />
−<br />
β - als auch<br />
+<br />
β -Zerfall beobachten.<br />
a) Geben Sie die zugehörigen Zerfallsgleichungen an und stellen Sie die<br />
beiden Zerfälle in einem geeigneten Ausschnitt eines Neutronenzahl-<br />
Kernladungszahl-Diagr<strong>am</strong>ms (Nuklidkarte) dar.<br />
b) Beschreiben Sie allgemein die Vorgänge bei einem<br />
+<br />
β -Zerfall im Atomkern.<br />
−<br />
β - und bei einem<br />
c) Erläutern Sie, welcher experimentelle Befund zu der Schlussfolgerung<br />
führte, dass beim β- Zerfall außer dem Tochterkern und dem<br />
β-Teilchen noch ein weiteres Teilchen entsteht.<br />
2. Ein bedeutender Anteil der natürlichen terrestrischen Radioaktivität rührt<br />
von α-Zerfällen des Edelgases Radon her.<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
a) Vergleichen Sie die Begriffe Energiedosis und Äquivalentdosis und<br />
grenzen Sie die beiden Größen gegeneinander ab.<br />
b) Vergleichen Sie die biologische Wirks<strong>am</strong>keit von α-, β- und γ-<br />
Strahlung.<br />
Radon dringt aus dem Untergrund durch Risse und Spalten im Fund<strong>am</strong>ent<br />
in Gebäude ein. Ein Durchschnittswert für die Belastung mit<br />
222 Bq<br />
Rn ist 60 . 3<br />
m<br />
c) Erläutern Sie, was diese Angabe bedeutet, und berechnen Sie mit<br />
222<br />
Hilfe der Halbwertszeit, wie viele Rn-Kerne<br />
in einem Kubikmeter<br />
Raumluft durchschnittlich enthalten sind.<br />
Die Lunge eines Erwachsenen hat ein Fassungsvermögen von etwa 6 l<br />
Luft.<br />
222<br />
d) Berechnen Sie die Ges<strong>am</strong>tzahl von Rn-Zerfällen<br />
in 6 l Luft im<br />
Laufe eines Jahres unter der Voraussetzung, daß die angegebene<br />
Bq<br />
Belastung von 60 infolge kontinuierlicher Nachlieferung zeitlich<br />
3<br />
m<br />
konstant ist. [zur Kontrolle: 1 ·10 7 ]<br />
e) Welche Ges<strong>am</strong>tenergie in Joule hinterlassen die α-Teilchen aus dem<br />
222<br />
Rn-Zerfall<br />
im Laufe eines Jahres in der Lunge, wenn die<br />
kinetische Anfangsenergie eines solchen α-Teilchens 5,5 MeV<br />
beträgt?<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
8
Abituraufgaben aus Bayern<br />
BE<br />
4<br />
5<br />
4<br />
5<br />
4<br />
60<br />
- 9 -<br />
235<br />
3. Ein U -Kern kann sich spontan spalten, d. h. von sich aus<br />
auseinanderbrechen; das ist eine Form des natürlichen radioaktiven<br />
235<br />
Zerfalls. In einem Kernreaktor dagegen wird die Spaltung von U<br />
„induziert“, d. h. künstlich eingeleitet.<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
235<br />
a) Wodurch werden im Kernreaktor U<br />
-Spaltreaktionen induziert und<br />
wie kommt es zu einer Kettenreaktion?<br />
b) Wie muss prinzip iell in den Ablauf der Kettenreaktion steuernd<br />
eingegriffen werden, d<strong>am</strong>it reguläre Reaktorbetriebsbedingungen<br />
entstehen?<br />
235<br />
Eine induzierte Spaltung eines U -Kerns kann z. B. als Spaltbruch-<br />
89<br />
144<br />
stücke einen Kr - und einen Ba -Kern liefern.<br />
c) Stellen Sie die Reaktionsgleichung auf.<br />
d) Berechnen Sie die bei dieser Spaltreaktion<br />
frei werdende Energie näherungsweise aus<br />
den Werten der mittleren Bindungsenergie<br />
pro Nukleon gemäß nebenstehender<br />
Tabelle.<br />
e) Wie viele solche Spaltreaktionen müssen pro Sekunde stattfinden, um<br />
eine Leistung von 1,0 MW zu erzielen?<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
235<br />
144<br />
89<br />
U 7, 4 MeV<br />
Ba 8, 1MeV<br />
Kr 8, 4 MeV<br />
9
Abituraufgaben aus Bayern<br />
BE<br />
5<br />
5<br />
5<br />
7<br />
9<br />
7<br />
- 10 -<br />
GPh5<br />
1. Der Planet Pluto bewegt sich auf einer elliptischen Bahn um die Sonne,<br />
wobei sein Abstand zur Sonne zwischen 29,0 AE und 50,0 AE schwankt.<br />
a) Berechnen Sie aus diesen Daten die Länge der großen Halbachse a<br />
(in AE) der Bahnellipse und die Umlaufdauer T des Planeten Pluto.<br />
[zur Kontrolle: a = 39,5 AE]<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
b) Zeichnen Sie unter Verwendung der Ergebnisse von Teilaufgabe 1a<br />
die Plutobahn, wenn die kleine Halbachse 38,1 AE beträgt<br />
(1 cm = ∧ 5 AE). Tragen Sie auch den Ort der Sonne ein.<br />
c) Pluto, dessen Bahnebene um 17° gegen die Ekliptik geneigt ist,<br />
erreicht seinen größten Abstand von der Ekliptikebene in der Nähe<br />
seines Aphels.<br />
Berechnen Sie d<strong>am</strong>it einen ungefähren Wert für Plutos größten<br />
Ekliptikabstand in AE.<br />
Im Folgenden soll vereinfacht angenommen werden, dass die Bahnen von<br />
Neptun und Pluto in der Ekliptik liegen und Neptun sich näherungsweise<br />
auf einer Kreisbahn bewegt.<br />
d) Zeichnen Sie unter diesen Annahmen die Neptunbahn in die Skizze<br />
von Teilaufgabe 1b ein.<br />
Ein Teil der Neptunbahn liegt außerhalb der von der Plutobahn<br />
eingeschlossenen Fläche. Schätzen Sie unter Verwendung Ihrer<br />
Zeichnung ab, für wie viele Jahre sich Neptun bei einem Umlauf dort<br />
befindet.<br />
e) Pluto benötigt auf dem kurzen Bahnabschnitt zwischen den Überkreuzungspunkten<br />
weniger Zeit als die in Teilaufgabe 1d für Neptun<br />
gefragte Zeit. Begründen Sie diesen Sachverhalt. Berechnen Sie dazu<br />
das Verhältnis der Perihelgeschwindigkeit von Pluto zu der Bahngeschwindigkeit<br />
von Neptun.<br />
f) Ähnlich wie für die Erde definiert man für Pluto eine Solarkonstante<br />
S Pl. Berechnen Sie diese für den Fall, dass Pluto sich im Perihel<br />
befindet.<br />
Berechnen Sie ferner die Oberflächentemperatur auf Pluto unter den<br />
Annahmen, dass 63 % der einfallenden Strahlungsleistung sofort<br />
reflektiert werden und sich auf der ges<strong>am</strong>ten Planetenoberfläche die<br />
gleiche Temperatur einstellt.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
10
Abituraufgaben aus Bayern<br />
BE<br />
5<br />
6<br />
6<br />
5<br />
60<br />
- 11 -<br />
g) Die siderische Umlaufzeit des Plutomondes Charon beträgt 6,4 d, für<br />
den Bahnradius hat man 2,0 ⋅ 10 4 km ermittelt.<br />
Berechnen Sie d<strong>am</strong>it die Ges<strong>am</strong>tmasse des Pluto-Charon-Systems und<br />
geben Sie diese in Erdmassen an.<br />
h) In Oberflächennähe von Pluto wurden Methangasmoleküle mit einer<br />
mittleren Geschwindigkeit v = 2,6 ⋅ 10 2 ms -1 nachgewiesen. Nach<br />
neueren Messungen hat Pluto eine Masse von 1,4⋅10 22 kg. Zeigen Sie,<br />
dass Pluto diese Moleküle gravitativ halten kann.<br />
2. Die Sonnenatmosphäre enthält außer Wasserstoff und Helium unter<br />
anderem auch geringe Mengen von Natrium.<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
a) Das Absorptionsverhalten eines Natriumgases kann experimentell<br />
gezeigt werden. Fertigen Sie für ein solches Experiment eine<br />
beschriftete Skizze an.<br />
b) Durch Energiezufuhr von 2,11 eV lassen sich Elektronen eines<br />
Natriumatoms in ein höheres Energieniveau überführen. Berechnen<br />
Sie die Wellenlänge der zugehörigen Absorptionslinie. Welcher Farbe<br />
ist die berechnete Wellenlänge zuzuordnen?<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
11
Abituraufgaben aus Bayern<br />
BE<br />
2<br />
7<br />
9<br />
5<br />
5<br />
3<br />
5<br />
- 12 -<br />
GPh6<br />
1. Der helle Schulterstern des Orion mit dem N<strong>am</strong>en Beteigeuze, ist von uns<br />
540 Lichtjahre entfernt. Durchmesser und Helligkeit sind zeitlich nicht<br />
konstant. Seine Abstrahlung sei als Schwarzkörperstrahlung<br />
angenommen. Er ist einer der wenigen Sterne, dessen Winkeldurchmesser<br />
direkt (interferometrisch) gemessen werden konnte.<br />
Im Folgenden werde Beteigeuze stets im Zustand des Helligkeitsmaximums<br />
betrachtet, in dem die scheinbare Helligkeit m = 0,4 und der<br />
Winkeldurchmesser 0,054" betragen.<br />
a) Warum versagt bei Beteigeuze die Entfernungsbestimmung nach der<br />
Methode der trigonometrischen Parallaxe mit erdgebundenen Teleskopen?<br />
b) Berechnen Sie für Beteigeuze die absolute Helligkeit und die<br />
Leuchtkraft als Vielfaches der Sonnenleuchtkraft.<br />
[zur Kontrolle: M = -5,7; L = 1,6 ⋅10 4 L � ]<br />
c) Beteigeuze hat eine geringere Oberflächentemperatur als die Sonne.<br />
Dennoch hat Beteigeuze im Vergleich zu ihr eine wesentlich größere<br />
Leuchtkraft. Geben Sie hierfür eine Erklärung und berechnen Sie den<br />
Radius von Beteigeuze als Vielfaches des Sonnenradius. Bis zu<br />
welcher Planetenbahn würde Beteigeuzes Oberfläche fast hinreichen,<br />
wenn dieser Stern statt der Sonne in unserem Planetensystem stünde?<br />
[zur Kontrolle: R = 9,6 ⋅ 10 2 R � ]<br />
d) Berechnen Sie die Oberflächentemperatur von Beteigeuze.<br />
[zur Kontrolle: T = 2,1 ⋅ 10 3 K]<br />
e) Berechnen Sie die Wellenlänge, bei der Beteigeuze das Maximum der<br />
Strahlungsintensität hat. In welchem Spektralbereich liegt dieses<br />
Maximum? In welcher Farbe erscheint Beteigeuze deshalb dem<br />
Beobachter?<br />
2. Beteigeuze ist ein sogenannter Überriese mit einer Masse von etwa 20<br />
Sonnenmassen. Er hat sein Hauptreihenstadium bereits hinter sich.<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
a) Geben Sie an, wodurch das Hauptreihenstadium eines Sterns<br />
gekennzeichnet ist.<br />
b) Leiten Sie eine Formel zur Abschätzung der Verweildauer eines<br />
Sterns auf der Hauptreihe (Entwicklungszeit) her. Berechnen Sie<br />
daraus die Zeit, die Beteigeuze auf der Hauptreihe verbracht hat<br />
(Verweildauer der Sonne auf der Hauptreihe : τ = 7 ⋅ 10 9 a).<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
12
Abituraufgaben aus Bayern<br />
BE<br />
5<br />
9<br />
5<br />
5<br />
60<br />
- 13 -<br />
Beteigeuze ist ein potentieller Kandidat für eine Supernovaerscheinung,<br />
die bei einer Entfernung von 540 Lichtjahren praktisch „vor unserer<br />
Haustür“ stattfinden würde. Supernovae haben eine mittlere absolute<br />
Maximalhelligkeit von etwa M = -19.<br />
c) Mit welcher scheinbaren Helligkeit würde man die hypothetische<br />
Supernovaexplosion von Beteigeuze auf der Erde beobachten?<br />
Vergleichen Sie diese mit der scheinbaren Helligkeit des Vollmonds,<br />
die m = -12,5 beträgt.<br />
Bei einer Supernova kann als Sternrest ein Neutronenstern entstehen.<br />
Solche Sterne haben eine große Dichte und rotieren mit hoher Frequenz.<br />
Ein Neutronenstern hat z. B. eine Periode T = 30 ms (Crab-Pulsar). Trotz<br />
dieser schnellen Rotation wird er gravitativ zus<strong>am</strong>mengehalten.<br />
d) Für die Mindestdichte ρ eines Neutronensterns gilt folgende<br />
Abschätzung :<br />
3 π<br />
><br />
G T<br />
2<br />
ρ (G: Gravitationskonstante).<br />
Leiten Sie diese Beziehung her.<br />
Berechnen Sie den Wert für die Mindestdichte des Crab-Pulsars als<br />
Vielfaches der Dichte von Wasser.<br />
3. Eine Galaxie ist 42 MLj von uns entfernt und<br />
ist im Raum so orientiert, dass ihre<br />
Rotationsachse senkrecht auf unserer<br />
Sichtlinie steht. Die H α-Linie des<br />
Wasserstoffs – im Labor eine scharfe<br />
Linie bei λ 0 = 656,297 nm – wird auch in<br />
der Strahlung beobachtet, die von der<br />
ges<strong>am</strong>ten Galaxie st<strong>am</strong>mt. Sie taucht<br />
allerdings im Spektrum verschoben bei<br />
der Wellenlänge λ 1 = 658,003 nm auf und ist verbreitert auf den Wert<br />
b = 0,438 nm (siehe Skizze).<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
a) Nehmen Sie an, dass die Hauptursache der Linienverbreiterung durch<br />
die Rotation der Sterne um das Zentrum der beobachteten Galaxie<br />
hervorgerufen wird.<br />
Welche maximale Rotationsgeschwindigkeit erreichen solche Sterne?<br />
b) Nehmen Sie weiterhin an, dass die Wellenlängenverschiebung von λ 0<br />
nach λ 1 allein durch die Radialbewegung der Galaxie gegenüber<br />
unserem Sonnensystem hervorgerufen wird.<br />
Mit welcher Geschwindigkeit und in welche radiale Richtung bewegt<br />
sich die Galaxie von unserem Sonnensystem aus gesehen?<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
13
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
Abiturprüfung 1999<br />
PHYSIK<br />
als Grundkursfach<br />
<strong>Arbeitszeit</strong>: <strong>180</strong> <strong>Minuten</strong><br />
Der Fachausschuss wählt z w e i Aufgaben zur Bearbeitung aus.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
14
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 2 –<br />
BE GPh1<br />
4<br />
7<br />
4<br />
8<br />
6<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
1. Elektronen werden durch<br />
die Spannung U 0 beschleunigt<br />
und treten dann<br />
mit der Geschwindigkeit<br />
v 0 = 5,9 · 10 6 m/s in ein zur<br />
Zeichenebene senkrechtes,<br />
homogenes Magnetfeld der<br />
Flussdichte B ein (siehe<br />
Abbildung). Nach Durchlaufen<br />
eines Viertelkreises<br />
mit Radius r = 10 cm treten<br />
die Elektronen in x-<br />
Richtung in einen Kondensator mit dem Plattenabstand d = 8,0 cm ein.<br />
Die Anordnung befindet sich im Vakuum.<br />
a) Berechnen Sie die Beschleunigungsspannung U 0.<br />
b) Bestimmen Sie die Flussdichte B des Magnetfelds und geben Sie seine<br />
Richtung an. [zur Kontrolle: B = 0,34 mT]<br />
c) Begründen Sie kurz, warum die Elektronen beim Eintritt in den Kondensator<br />
den oben angegebenen Geschwindigkeitsbetrag v 0 besitzen.<br />
Die Kondensatorspannung U ist so eingestellt, dass sich die Elektronen<br />
im Kondensator unabgelenkt entlang der x-Achse bewegen.<br />
d) Berechnen Sie U und geben Sie die Richtung des elektrischen Felds<br />
im Kondensator an.<br />
e) Nun wird der Plattenabstand bei konstant gehaltener Spannung U etwas<br />
vergrößert. Erläutern Sie, ob und gegebenenfalls wie sich die<br />
Bewegung der Elektronen im Kondensator ändert.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
15
Abituraufgaben aus Bayern<br />
BE<br />
8<br />
4<br />
10<br />
9<br />
60<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
– 3 –<br />
2. Ein waagrecht angeordneter und auf der rechten Seite offener Drahtrahmen<br />
der Breite l = 10 cm wird von einem homogenen Magnetfeld der<br />
Flussdichte<br />
B = 0,90 T senkrecht<br />
durchsetzt<br />
(siehe Abbildung).<br />
Ein Leiterstück<br />
liegt auf<br />
dem Drahtrahmen<br />
und wird durch<br />
eine äußere Kraft F mit der konstanten Geschwindigkeit v = 25 cm/s<br />
nach rechts bewegt. Der Widerstand im linken Teil des Drahtbügels besitzt<br />
den Wert R = 0,50 Ω, der Widerstand des restlichen Drahtbügels<br />
und des Leiterstücks sowie Kontaktwiderstände sind vernachlässigbar.<br />
a) Bestimmen Sie unter Verwendung des Induktionsgesetzes die Spannung<br />
U i , die zwischen den beiden Auflagepunkten des Leiterstücks<br />
induziert wird, sowie die Stärke I des im geschlossenen Kreis fließenden<br />
Stroms. [zur Kontrolle: I = 45 mA]<br />
b) Berechnen Sie die Kraft F, mit der <strong>am</strong> Leiterstück gezogen werden<br />
muss. Reibungskräfte sollen unberücksichtigt bleiben.<br />
[zur Kontrolle: F = 4,1 mN]<br />
c) Bestimmen Sie die mechanische Arbeit W m , die während der Zeitspanne<br />
Δt = 10 s verrichtet wird, und die im Widerstand R umgesetzte<br />
elektrische Energie ΔW el für diese Zeitspanne unter Verwendung<br />
der Ergebnisse der Teilaufgaben 2a und 2b.<br />
Vergleichen Sie die beiden Werte und interpretieren Sie das Ergebnis.<br />
d) Zeigen Sie, dass für die magnetische Kraft F auf den Leiter gilt:<br />
l<br />
2 2<br />
l<br />
B v<br />
F =<br />
R<br />
Der mit v = 25 cm/s bewegte Leiter wird nun losgelassen. Begründen<br />
Sie, warum die Geschwindigkeit des Leiters zeitlich nicht linear abnimmt<br />
und skizzieren Sie qualitativ das zugehörige t-v-Diagr<strong>am</strong>m.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
16
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 4 –<br />
BE GPh2<br />
3<br />
4<br />
4<br />
4<br />
5<br />
3<br />
9<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
1. Ein elektromagnetischer Schwingkreis, bestehend aus einer Spule mit<br />
Eisenkern der Induktivität L = 0,25 H und einem Kondensator der Kapazität<br />
C = 0,13 μF, schwingt ungedämpft mit seiner Eigenfrequenz f. Als<br />
Nachweisgerät dient ein Lautsprecher.<br />
a) Berechnen Sie die Frequenz f des vom Lautsprecher abgegebenen<br />
Tons.<br />
b) Erläutern Sie, wie sich die Tonhöhe verhält, wenn man den Eisenkern<br />
nach und nach aus der Spule herauszieht.<br />
Ist der Eisenkern ganz entfernt, beträgt die Tonfrequenz f 0 = 4,2 kHz.<br />
c) Berechnen Sie die Induktivität L 0 der eisenlosen Spule.<br />
d) Der Schwingkreis soll nun mit der Eigenfrequenz 2·f 0 schwingen .<br />
Geben Sie eine Möglichkeit für eine entsprechende Veränderung des<br />
Schwingkreises an. Begründen Sie Ihre Antwort.<br />
2. Ein kleiner Dezimeterwellensender für Experimentierzwecke hat die<br />
Sendefrequenz f = 454 MHz. Erzeugt wird die elektromagnetische<br />
Schwingung mit einer Rückkopplungsschaltung. Die ges<strong>am</strong>te Schwingungsenergie<br />
beträgt im eingeschwungenen Zustand 14 nJ.<br />
a) Die Induktivität des Schwingkreises beträgt L = 0,10 μH. Berechnen<br />
Sie den Scheitelwert des im Schwingkreis oszillierenden Stroms.<br />
b) Welche Länge besitzt die zum Sender gehörige Dipolantenne für die<br />
Grundschwingung?<br />
c) Ohne Elektronenröhre oder Transistor kann die Schwingung des Erregerschwingkreises<br />
nicht aufrechterhalten werden. Nennen Sie neben<br />
der Abstrahlung elektromagnetischer Wellen einen weiteren<br />
Grund dafür. Fertigen Sie eine beschriftete Skizze einer Rückkopplungsschaltung<br />
an. Erläutern Sie, welche Aufgabe die Elektronenröhre<br />
bzw. der Transistor prinzipiell erfüllt.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
17
Abituraufgaben aus Bayern<br />
BE<br />
8<br />
6<br />
4<br />
10<br />
60<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
– 5 –<br />
3. Mit einem Glasprisma wird das Licht einer Quecksilberd<strong>am</strong>pfl<strong>am</strong>pe<br />
spektral zerlegt. Durch das Spektrum wird eine Vakuumfotozelle bewegt,<br />
die mit einem Kondensator verbunden ist (siehe Abbildung)<br />
a) Fällt das Licht einer Quecksilberspektrallinie auf die Fotozelle, so<br />
wird der Kondensator auf eine bestimme Spannung aufgeladen. Erklären<br />
Sie das Zustandekommen der Spannung.<br />
Die Austrittsarbeit des Kathodenmaterials der Fotozelle beträgt 1,68 eV.<br />
Bei einer Spektrallinie des Quecksilberlichts im sichtbaren Bereich wird<br />
<strong>am</strong> Kondensator die Spannung U = 1165 mV gemessen.<br />
b) Berechnen Sie die entsprechende Wellenlänge λ.<br />
Kondensator<br />
c) Berechnen Sie die größte Wellenlänge λ G , die mit dieser Fotozelle<br />
messbar ist. Welche Farbe hat dieses Licht?<br />
d) Beschreiben Sie, wie mit Hilfe eines optischen Gitters nicht-monochromatisches<br />
Licht spektral zerlegt und die Wellenlänge einer<br />
Spektrallinie ohne Fotozelle gemessen werden kann. Ergänzen Sie<br />
Ihre Ausführungen durch eine beschriftete Skizze des Versuchsaufbaus<br />
und geben Sie die für die Wellenlängenbestimmung erforderlichen<br />
Beziehungen an.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
18
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 6 –<br />
BE GPh3<br />
3<br />
5<br />
4<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
1. Im Jahr 1911 entwickelte Rutherford seine Vorstellungen vom Atom.<br />
Bereits 1913 wurden sie von Bohr weiterentwickelt.<br />
a) Erläutern Sie den wesentlichen Unterschied zwischen dem Rutherford´schen<br />
und dem Bohr´schen Atommodell für das Wasserstoffatom.<br />
Beiden Atommodellen ist gemeins<strong>am</strong>, dass die Coulomb´sche Anziehungskraft<br />
zwischen Elektron und Kern die für die Kreisbewegung des<br />
Elektrons maßgebliche Zentripetalkraft darstellt.<br />
b) Berechnen Sie mit Hilfe eines Kraftansatzes, welche Geschwindigkeit<br />
man dem Elektron im Wasserstoffatom mit dem Durchmesser<br />
1 · 10 –10 m zuordnen kann.<br />
c) Erläutern Sie, warum die Annahme, dass sich das Elektron des Wasserstoffatoms<br />
auf einer Kreisbahn bewegt, mit der klassischen Physik<br />
nicht vereinbar ist.<br />
2. Das Linienspektrum eines Atoms steht in engem Zus<strong>am</strong>menhang mit<br />
dessen Energiestufen-Schema. Abbildung 1 zeigt Emissionslinien einer<br />
bestimmten Serie des Wasserstoff-Spektrums, Abbildung 2 stellt einen<br />
Ausschnitt aus dem Energiestufen-Schema des Wasserstoffatoms dar.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
Abbildung 1<br />
Abbildung 2<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
19
Abituraufgaben aus Bayern<br />
BE<br />
5<br />
3<br />
6<br />
4<br />
7<br />
8<br />
6<br />
4<br />
5<br />
60<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
– 7 –<br />
a) Welcher Übergang im Energiestufen-Schema führt zur Emission der<br />
Linie α mit λ = 1,875 μm?<br />
b) Erklären Sie qualitativ das Zustandekommen der übrigen Linien dieser<br />
Serie.<br />
c) Bestätigen Sie durch Rechnung, dass die Wellenlänge der kurzwelligen<br />
Seriengrenze dieser Serie 0,82 μm beträgt.<br />
Ein H + -Ion fängt ein freies Elektron mit geringer kinetischer Energie<br />
( 0,<br />
1 eV<br />
E kin < ) ein, wobei ein Photon mit λ = 800 nm entsteht.<br />
d) Ermitteln Sie durch Rechnung und Vergleich mit Abbildung 2, auf<br />
welchem Energieniveau sich das Elektron unmittelbar nach dem Einfang<br />
befindet. [zur Kontrolle: n = 3]<br />
e) Berechnen Sie die Geschwindigkeit des Elektrons vor dem Einfang.<br />
3. Elektronen treffen mit einheitlicher Geschwindigkeit senkrecht auf einen<br />
Doppelspalt. Auf einem Schirm dahinter entsteht ein Interferenzmuster,<br />
dessen Maxima 1. Ordnung den Abstand 10 μm voneinander haben.<br />
Der Abstand Doppelspalt–Schirm beträgt a = 0,48 m und der Mittenabstand<br />
der Spaltöffnungen b = 2,5 μm.<br />
a) Berechnen Sie an Hand einer beschrifteten Skizze die Wellenlänge λ,<br />
die den Elektronen in diesem Versuch zugeordnet werden kann.<br />
−11<br />
[zur Kontrolle: λ = 2,<br />
6 ⋅10<br />
m ]<br />
Die verwendeten Elektronen wurden durch die Spannung U = 2,2 kV beschleunigt.<br />
b) Berechnen Sie nicht-relativistisch die de-Broglie-Wellenlänge unter<br />
Verwendung der Beschleunigungsspannung U.<br />
c) Nun wird die Beschleunigungsspannung vergrößert. Geben Sie qualitativ<br />
die Veränderung des Streifenmusters an.<br />
Die Versuchsdurchführung wird so abgeändert, dass sich immer nur ein<br />
Elektron auf dem Weg zwischen Quelle und Schirm befindet.<br />
d) Beschreiben Sie mit Hilfe von Skizzen, wie das Interferenzmuster im<br />
Laufe der Zeit entsteht.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
20
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 8 –<br />
BE GPh4<br />
3<br />
10<br />
7<br />
6<br />
7<br />
8<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
1. Am 15. Oktober 1997 startete die Raumsonde Cassini zum Saturn. Da<br />
Solarzellen im sonnenfernen Weltraum nicht ausreichen, hat Cassini<br />
Plutonium zur Energieversorgung an Bord. Die α-Strahlung des verwendeten<br />
Isotops 238 Pu dient als Wärmequelle für Thermoelemente, die elektrische<br />
Energie erzeugen. Diese Stromquelle wird im Folgenden kurz<br />
als Isotopengenerator bezeichnet.<br />
a) Geben Sie die Reaktionsgleichung für den α-Zerfall von 238 Pu an.<br />
Beim Start befanden sich 28,8 kg Plutonium ( 238 Pu) an Bord von Cassini.<br />
Zu diesem Zeitpunkt lieferte der Isotopengenerator eine elektrische Leistung<br />
von 888 W. Die Halbwertszeit von 238 Pu beträgt 87,7 Jahre.<br />
b) Bestimmen Sie die Aktivität des mitgeführten Plutoniums beim Start<br />
der Sonde Cassini. [zur Kontrolle: 1,83 · 10 16 Bq]<br />
c) Berechnen Sie den Wirkungsgrad η des Isotopengenerators, wenn<br />
beim α-Zerfall eines 238 Pu-Kerns 5,59 MeV frei werden.<br />
d) Welche elektrische Leistung kann der Isotopengenerator zum Zeitpunkt<br />
der Ankunft der Sonde beim Saturn im Juli 2004 (6,75 Jahre<br />
nach dem Start) noch liefern, wenn der Wirkungsgrad als unverändert<br />
angenommen wird ?<br />
2. Im Jahr 1940 entdeckte G. Seaborg beim Beschuss von 238 U mit Deuterium-Kernen<br />
(Deuteronen) das Isotop 238 Pu. Bei der auftretenden Kernreaktion<br />
werden zwei Neutronen emittiert. Das dabei entstehende Isotop<br />
zerfällt nach kurzer Zeit zu 238 Pu.<br />
a) Stellen Sie die Reaktionsgleichung der Kernreaktion und die des anschließenden<br />
Zerfalls auf.<br />
Das Auslösen der Kernreaktion gelang Seaborg erst, als er Deuteronen<br />
mit einer kinetischen Energie von mindestens 12,8 MeV verwendete.<br />
b) Berechnen Sie die Mindestgeschwindigkeit der Deuteronen in nichtrelativistischer<br />
Näherung und begründen Sie qualitativ, warum die<br />
kinetische Energie der verwendeten Deuteronen einen Schwellenwert<br />
überschreiten muss. [zur Kontrolle: v = 3,5 · 10 7 m/s ]<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
21
Abituraufgaben aus Bayern<br />
BE<br />
4<br />
10<br />
5<br />
60<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
– 9 –<br />
c) Um Deuteronen der erforderlichen kinetischen Energie von<br />
12,8 MeV zu erzeugen, kann z. B. ein Zyklotron verwendet werden.<br />
Mit welcher Scheitelspannung muss ein Zyklotron betrieben werden,<br />
d<strong>am</strong>it die Deuteronen die erforderliche Energie nach 130 Umläufen<br />
erreicht haben?<br />
Bei der eingangs beschriebenen Kernreaktion werden sogenannte<br />
schnelle Neutronen erzeugt, die mit Hilfe eines geeigneten Geiger-<br />
Müller-Zählrohrs nachgewiesen werden sollen.<br />
d) Erklären Sie Aufbau und Funktionsweise eines Geiger-Müller-<br />
Zählrohrs anhand einer beschrifteten Skizze. Begründen Sie, warum<br />
ein solches Zählrohr nicht ohne weiteres zum Nachweis von Neutronen<br />
verwendbar ist.<br />
e) Es gibt Geiger-Müller-Zählrohre mit spezieller Gasfüllung, mit denen<br />
langs<strong>am</strong>e Neutronen nachgewiesen werden können. Erläutern Sie,<br />
wie schnelle Neutronen prinzipiell abgebremst werden können.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
22
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 10 –<br />
BE GPh5<br />
3<br />
10<br />
6<br />
8<br />
6<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
1. Raumsonde Cassini und Saturn<br />
Am 15. Oktober 1997 startete die Raumsonde Cassini zur Erforschung<br />
des Planeten Saturn. Am 1. Juli 2004 soll sie in eine Umlaufbahn um den<br />
Saturn einschwenken.<br />
a) Die siderische Umlaufzeit des Saturn beträgt 29,5 a. Berechnen Sie<br />
d<strong>am</strong>it die große Halbachse der Saturnbahn.<br />
b) Zur Startzeit von Cassini stand Saturn in Opposition zur Sonne. Fertigen<br />
Sie eine maßstabsgetreue Zeichnung für die Umlaufbahnen von<br />
Erde und Saturn an, die als kreisförmig angenommen werden können<br />
(1 cm =ˆ 2 AE). Zeichnen Sie darin die Stellung von Erde und Saturn<br />
zum Zeitpunkt des Starts ein.<br />
Um welchen Winkel rücken Erde und Saturn während des oben angegebenen<br />
Zeitraums auf ihrer Bahn jeweils vor?<br />
Welche besondere Stellung zeigt Saturn annähernd <strong>am</strong> 1. Juli 2004<br />
für einen Erdbeobachter? Zeichnen Sie die Stellung beider Planeten<br />
an diesem Datum beschriftet ein.<br />
Im Folgenden werde angenommen, dass sich die Raumsonde nach einigen<br />
„Swingby“-Manövern auf einer Hohmannbahn (Bahn mit dem geringstmöglichen<br />
Energieaufwand) bewegt.<br />
c) Zeichnen Sie diejenige Hohmannbahn in die Zeichnung von Aufgabe<br />
1b ein, deren Perihel auf der Erdbahn liegt und deren Aphel mit der<br />
Position des Saturn <strong>am</strong> 1. Juli 2004 übereinstimmt.<br />
Bestimmen Sie die große Halbachse a dieser Hohmannbahn.<br />
[zur Kontrolle: a = 5,3 AE]<br />
d) Berechnen Sie die Perihelgeschwindigkeit der Sonde auf der Hohmannbahn<br />
von Teilaufgabe 1c. Erläutern Sie, weshalb derart hohe<br />
Geschwindigkeiten erreichbar sind, obwohl die zur Zeit verfügbaren<br />
Raketen nur ein Drittel dieser Geschwindigkeit aus eigener Kraft ermöglichen<br />
(ohne Rechnung).<br />
e) Die Raumsonde Cassini erkundet auch den Saturnmond Titan. Dieser<br />
umkreist den Planeten auf einer Bahn mit der großen Halbachse<br />
a = 1,22⋅10 6 km in 15,9 Tagen. Bestimmen Sie daraus die Masse des<br />
Planeten Saturn.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
23
Abituraufgaben aus Bayern<br />
BE<br />
8<br />
5<br />
4<br />
3<br />
7<br />
60<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
2. Sonnenfinsternis<br />
– 11 –<br />
Am 11. August 1999 wird sich eine in Deutschland beobachtbare Sonnenfinsternis<br />
ereignen.<br />
a) Fertigen Sie eine Skizze an, mit der prinzipiell die Positionen der<br />
beteiligten Gestirne und die Bereiche des Halb- bzw. Kernschattens<br />
bei einer Sonnenfinsternis erklärt werden.<br />
Begründen Sie d<strong>am</strong>it, wie die drei wesentlich verschiedenen Erscheinungsformen<br />
von Sonnenfinsternissen zustande kommen.<br />
b) Für einen Beobachter in Stuttgart kommen die Mittelpunkte von<br />
Sonne und Mond <strong>am</strong> 11. August auf seiner Sehlinie zu liegen. Zu<br />
diesem Zeitpunkt ist der Mond 3,73·10 5 km vom Beobachter entfernt;<br />
die Distanz des Beobachters zur Sonne beträgt 1,52⋅10 8 km. Vergleichen<br />
Sie die jeweiligen Sehwinkel und prüfen Sie, welche Art Sonnenfinsternis<br />
für diesen Beobachter eintritt.<br />
c) Für einen Beobachter an einem festen Ort auf der Erde findet eine<br />
totale Sonnenfinsternis wesentlich seltener statt als eine totale Mondfinsternis.<br />
Worauf ist dies zurückzuführen?<br />
Bei einer totalen Sonnenfinsternis lässt sich die Korona gut beobachten.<br />
Die Korona ist eine sehr heiße und weit ausgedehnte Gashülle von extrem<br />
geringer Dichte um die Sonne. Sie reicht mindestens eine Million<br />
Kilometer über die sichtbare Sonnenoberfläche hinaus. Von diesem Bereich<br />
der Korona geht Röntgenstrahlung aus, deren spektrales Intensitätsmaximum<br />
bei der Wellenlänge 1,5 nm liegt.<br />
d) Welche Temperatur hat ein Schwarzer Körper, dessen spektrales Intensitätsmaximum<br />
bei dieser Wellenlänge liegt?<br />
[zur Kontrolle: T = 1,9 · 10 6 K]<br />
e) Zeigen Sie, dass es sich bei der Korona in der angegebenen Ausdehnung<br />
nicht um einen Schwarzen Körper handelt, indem Sie die<br />
Strahlungsleistung einer fiktiven „Koronasonne“ in Sonnenleuchtkräften<br />
abschätzen.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
24
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 12 –<br />
BE GPh 6<br />
7<br />
4<br />
4<br />
7<br />
6<br />
6<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
1. Die Plejaden<br />
Zu den bekanntesten offenen Sternhaufen gehören die Plejaden im Sternbild<br />
Stier.<br />
Bei Sternhaufen ist es üblich, zur Erstellung<br />
eines Hertzsprung-Russell-<br />
Diagr<strong>am</strong>ms (HRD) statt der absoluten<br />
Helligkeiten M die scheinbaren Helligkeiten<br />
m der Haufensterne gegen ihre Oberflächentemperaturen<br />
T aufzutragen<br />
(siehe nebenstehende Abbildung).<br />
a) Könnte man einen Stern wie unsere<br />
Sonne von der Erde aus mit bloßem<br />
Auge sehen, wenn er in den Plejaden<br />
stünde? Begründen Sie Ihre Antwort<br />
unter Verwendung des Diagr<strong>am</strong>ms.<br />
Bestimmen Sie nun daraus den Abstand<br />
r der Plejaden in Lichtjahren. [zur Kontrolle: r = 4,1 · 10 2 Lj]<br />
b) Erklären Sie, wie man aus dem gegebenen Diagr<strong>am</strong>m ein HRD bekommen<br />
kann, bei dem als Ordinate die absolute Helligkeit angetragen<br />
wird. Zeichnen Sie dazu eine Ordinatenachse mit beiden Skalierungen.<br />
c) Für eine Zufallsauswahl von beliebig über den Himmel verteilten<br />
Sternen erstellt man ein T-M-Diagr<strong>am</strong>m und ein T-m-Diagr<strong>am</strong>m.<br />
Erläutern Sie, warum nur das T-M-Diagr<strong>am</strong>m die übliche grafische<br />
Struktur eines HRD aufweist.<br />
Der hellste Hauptreihen-Stern der Plejaden ist Pleione.<br />
d) Begründen Sie, dass Pleione der massereichste Hauptreihen-Stern der<br />
Plejaden ist. Geben Sie physikalisch plausible Überlegungen dafür<br />
an, dass massereichere Hauptreihensterne eine höhere Leuchtkraft<br />
haben.<br />
e) Pleione hat die scheinbare Helligkeit m = 5,1. Berechnen Sie unter<br />
Verwendung des gegebenen Diagr<strong>am</strong>ms die Leuchtkraft und den Radius<br />
von Pleione in Sonneneinheiten.<br />
[zur Kontrolle: L = 1,2 · 10 2 L � ]<br />
f) Wie kann man mit Hilfe des HRD eines Sternhaufens sein ungefähres<br />
Alter bestimmen? Schätzen Sie nun durch eine Rechnung das Alter<br />
der Plejaden ab. Verwenden Sie als Entwicklungszeit für die Sonne<br />
τ � = 7 · 10 9 a. (Fortsetzung nächste Seite)<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
m<br />
3,0<br />
5,0<br />
7,0<br />
9,0<br />
11,0<br />
13,0<br />
←⎯<br />
⎯ ⎯<br />
T<br />
3<br />
10 K<br />
11 6 4<br />
25
Abituraufgaben aus Bayern<br />
BE<br />
4<br />
6<br />
5<br />
5<br />
6<br />
60<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
2. Aldebaran<br />
– 13 –<br />
Der Hauptstern im Sternbild Stier ist Aldebaran. Seine jährliche trigonometrische<br />
Parallaxe beträgt 0,048''. Das Maximum seiner spektralen<br />
Strahlungsintensität liegt bei der Wellenlänge 730 nm. Seine scheinbare<br />
Helligkeit beträgt m = 0,86.<br />
a) Begründen Sie, dass Aldebaran nicht zu den Plejaden gehört.<br />
b) Berechnen Sie die absolute Helligkeit M A von Aldebaran und schließen<br />
Sie auf seinen Entwicklungszustand (Begründung!).<br />
[zur Kontrolle: M A = – 0,73]<br />
3. Galaxien und Weltalter<br />
Zur Ermittlung der Entfernung von weit entfernten Galaxien benutzt man<br />
gelegentlich die Annahme, dass der Durchmesser ausgewählter Standard-<br />
Galaxien etwa 1,0 · 10 5 Lj beträgt. Dieser Wert des Durchmessers sei mit<br />
einem Fehler von 10 % behaftet. Man untersucht nun eine solche Galaxie<br />
GX.<br />
a) Berechnen Sie die Entfernung von GX, wenn ihr Winkeldurchmesser<br />
zu 1,0 ' bestimmt wurde. Geben Sie hierfür das Intervall für die wahre<br />
Entfernung von GX an. [zur Kontrolle: [95 Mpc; 116 Mpc]]<br />
Unabhängig davon wurde für die Galaxie GX die Fluchtgeschwindigkeit<br />
Δλ<br />
ermittelt. Forscherte<strong>am</strong>s haben hierzu Rotverschiebungen z = im In-<br />
λ<br />
tervall zwischen z1 = 0,018 und z2 = 0,024 gemessen.<br />
b) Berechnen Sie aus den bisherigen Angaben den kleinstmöglichen und<br />
den größtmöglichen Wert für die Hubble-Konstante H 0.<br />
c) Aus H 0 lässt sich das Weltalter bestimmen. Welche vereinfachende<br />
Annahme macht man dabei?<br />
Welcher Bereich ergibt sich für das Weltalter in Jahren, wenn für H0 ⎡ km / s km / s⎤<br />
das Intervall ⎢46<br />
; 76 ⎥ gefunden wurde?<br />
⎣ Mpc Mpc ⎦<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
26
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Abiturprüfung 2000<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
PHYSIK<br />
als Grundkursfach<br />
<strong>Arbeitszeit</strong>: <strong>180</strong> <strong>Minuten</strong><br />
Der Fachausschuss wählt z w e i Aufgaben zur Bearbeitung aus.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
27
– 2 –<br />
BE GPh1<br />
4<br />
5<br />
6<br />
6<br />
8<br />
8<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Seit Herbst 1998 verwendet die NASA eine Raumsonde mit Ionenantrieb.<br />
Dabei werden einfach positiv geladene Xenon-Ionen zwischen zwei Gittern<br />
beschleunigt, die wie ein Plattenkondensator wirken. Die über den ganzen<br />
Gitterabstand beschleunigten Ionen mit vernachlässigbarer Anfangsgeschwindigkeit<br />
verlassen die Raumsonde und erzeugen dabei den nötigen<br />
Rückstoß. Die Spannung zwischen den Gittern beträgt 1280 V, ihr Abstand<br />
ist 5,0 cm. Ein Xenon-Ion hat die Masse 2,18·10 -25 kg und die Raumsonde<br />
hat die Masse 486 kg.<br />
a) Mit welcher Geschwindigkeit verlassen die Ionen die Sonde?<br />
b) Berechnen Sie die elektrische Kraft auf die 2,2·10 13 Ionen, die jeweils<br />
gleichzeitig zwischen den Gittern sind! [zur Kontrolle: 90 mN]<br />
c) Wie viele Stunden würde es dauern, um die Raumsonde von 0 auf<br />
100 km/h zu beschleunigen, wenn keine weiteren Kräfte wirken? Der<br />
Masseverlust durch das Austreten der Ionen ist zu vernachlässigen.<br />
2. Ein Protonenstrahl mit kontinuierlicherGeschwindigkeitsverteilung<br />
tritt in das elektrische<br />
Feld eines Plattenkondensators<br />
ein. Der ges<strong>am</strong>te Raum rechts<br />
von der Lochblende L2 wird von<br />
einem homogenen Magnetfeld<br />
der Flussdichte B durchsetzt.<br />
Am anderen Ende des Konden-<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
Protonenquelle<br />
L 1 L 2<br />
L 3<br />
Magnetfeld<br />
Schirm<br />
sators befindet sich ein Auffangschirm mit der Lochblende L3.<br />
a) Erläutern Sie, warum man durch geeignete Wahl der beiden Felder erreichen<br />
kann, dass nur Protonen einer bestimmten Geschwindigkeit den<br />
Kondensator geradlinig passieren und danach nach unten abgelenkt werden.<br />
Geben Sie dazu die Orientierung des magnetischen Feldes und die<br />
Polung des Kondensators an.<br />
b) Die Geschwindigkeit der geradlinig durchfliegenden Protonen beträgt<br />
v = 5,15 · 10 5 m/s, für die Flussdichte gilt B = 75,0 mT. Berechnen Sie<br />
die Feldstärke E im Kondensator. In welcher Entfernung vom Loch der<br />
Blende L3 treffen die Protonen auf dem Schirm auf?<br />
c) Verkleinert man die Kondensatorspannung unter Beibehaltung der magnetischen<br />
Flussdichte, so ändert sich die in Teilaufgabe 2b berechnete<br />
Entfernung des Auftreffpunkts. Begründen Sie dies. Geben Sie insbesondere<br />
an, wie sich die Lage des Auftreffpunkts verändert.<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
28
BE<br />
4<br />
8<br />
5<br />
6<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 3 –<br />
3. In ein homogenes Magnetfeld taucht teilweise ein Leiterrahmen<br />
der Breite b ein, der isoliert an einem auf<br />
null gestellten Kraftmesser hängt.<br />
Wird an die Anschlüsse A1 und A2 eine Gleichspannung<br />
angelegt, so wirkt auf den Leiterrahmen bei geeigneter<br />
Polung eine nach unten gerichtete Kraft F.<br />
a) Geben Sie die Polung an und begründen Sie Ihr Ergebnis.<br />
b) Es werden zwei Messreihen durchgeführt:<br />
– Bei einem Leiterrahmen der Breite b = 80 mm<br />
wird F in Abhängigkeit von der eingestellten<br />
Stromstärke I im Rahmen gemessen:<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
I in A 2,0 4,0 6,0 8,0<br />
F in 10 –4 N 3,4 6,8 10,3 13,7<br />
– Nun wird die Kraft auf Leiterrahmen verschiedener Breiten b gemessen.<br />
Die Stromstärke beträgt dabei im Rahmen jeweils I = 10 A.<br />
b in mm 80 40 20<br />
F in 10 –4 N 17,1 8,6 4,2<br />
A A<br />
1 2<br />
Isolator<br />
Zeigen Sie, dass F direkt proportional zum Produkt aus Leiterstromstärke<br />
I und Rahmenbreite b ist. Ermitteln Sie den Wert des Proportionalitätsfaktors<br />
k.<br />
c) Beschreiben Sie eine geeignete Variation des Experiments, mit der sich<br />
begründen lässt, dass sich die Konstante k der Teilaufgabe 3b zur Beschreibung<br />
der „Stärke“ eines Magnetfeldes eignet.<br />
d) Nach Abtrennung der Gleichspannungsquelle werden die Anschlüsse A1<br />
und A2 über ein Amperemeter verbunden. Es entsteht eine geschlossene<br />
Leiterschleife mit dem ohmschen Ges<strong>am</strong>twiderstand R = 10 Ω. Die vom<br />
Magnetfeld der Flussdichte B = 2,1 mT durchsetzte Teilfläche hat einen<br />
Flächeninhalt von 100 cm 2 . Welche Stromstärke wird gemessen, wenn<br />
das Magnetfeld innerhalb von 1,0 ms gleichmäßig auf null geregelt<br />
wird?<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
b<br />
29<br />
B
– 4 –<br />
BE GPh2<br />
3<br />
4<br />
8<br />
2<br />
8<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Ein Kondensator mit der Kapazität C und eine Spule mit der Induktivität L<br />
bilden einen elektromagnetischen Schwingkreis, der ungedämpft mit der Eigenfrequenz<br />
f0 schwingt. Die Kapazität des Kondensators beträgt C = 22 nF.<br />
Bei der Spule handelt es sich um eine lang gestreckte Spule mit der Querschnittsfläche<br />
A = 31 cm 2 , der Länge = 30 cm und der Windungszahl<br />
N = 20 000.<br />
a) Berechnen Sie die Induktivität der Spule. [zur Kontrolle: L = 5,2 H]<br />
b) Untersuchen Sie, ob sich mit den gegebenen Bauteilen ein Schwingkreis<br />
aufbauen lässt, dessen Eigenfrequenz höchstens um 10 % von 500 Hz<br />
abweichen soll.<br />
c) Berechnen Sie den Maximalwert Im der Stromstärke in diesem Schwingkreis,<br />
wenn der Maximalwert der Spannung Um = 3,8 V beträgt.<br />
2. Auf der x-Achse liegen die Mittelpunkte<br />
eines Sendedipols S und eines<br />
darauf abgestimmten Emp-<br />
Abb. 1<br />
M<br />
fangsdipols E. Sender und Empfänger<br />
sind parallel zueinander und<br />
stehen senkrecht auf der Zeichenebene.<br />
Die ausgesandte elektromagnetische<br />
Strahlung hat die Wellenlänge<br />
λ = 2,75 cm.<br />
S E<br />
x<br />
a) Berechnen Sie die Sendefrequenz f.<br />
Eine Metallplatte M wird in hinreichend großem Abstand vom Sender senkrecht<br />
zur x-Achse angeordnet (Abb. 1). Der Empfänger wird langs<strong>am</strong> in x-<br />
Richtung auf die Metallplatte zubewegt. Die gemessene Intensität wird registriert.<br />
b) Stellen Sie die vom Empfänger E nachgewiesene Intensität I im Bereich<br />
von 5,5 cm bis 0 cm vor der Platte M graphisch dar. Erläutern Sie den<br />
Verlauf von I.<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
30
BE<br />
7<br />
8<br />
9<br />
7<br />
4<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 5 –<br />
Nun wird die Metallplatte M parallel<br />
zu Sender und Empfänger in<br />
Abb. 2<br />
hinreichend großem Abstand a von<br />
der x-Achse angeordnet (Abb. 2).<br />
S E<br />
x<br />
Wird der Empfänger E in x-Richtung<br />
verschoben, beobachtet man,<br />
dass die von E nachgewiesene In-<br />
M<br />
a<br />
tensität zwischen minimalen und maximalen Werten variiert.<br />
c) Erklären Sie an Hand einer beschrifteten Skizze (ohne Rechnung) das<br />
Zustandekommen dieser Erscheinung.<br />
Die unter Teilaufgabe 2c beschriebene<br />
Erscheinung würde ähnlich<br />
beobachtet werden, wenn anstelle<br />
der Platte M ein zweiter zu S pa-<br />
Abb. 3<br />
S<br />
b<br />
E<br />
x<br />
ralleler und gleichphasig erregter<br />
Sendedipol S' im Abstand d vor-<br />
d<br />
handen wäre (Abb. 3).<br />
S'<br />
d) Befindet sich der Empfänger E in der Entfernung b = 145 cm vom Sender<br />
S und besitzt SS ' den Wert d = 20 cm, registriert E ein Minimum.<br />
Begründen Sie dies rechnerisch.<br />
3. Aus dem kontinuierlichen Spektrum einer Kohlebogenl<strong>am</strong>pe wird Licht der<br />
Wellenlänge λ ausgefiltert. Dies trifft auf die Cäsium-Kathode einer Vakuumphotozelle<br />
und löst Elektronen aus. Die maximale kinetische Energie Ekin,max<br />
der Photoelektronen soll mit Hilfe einer geeigneten Messanordnung<br />
bestimmt werden.<br />
a) Erstellen Sie eine Schaltskizze und erläutern Sie kurz das Messverfahren.<br />
Das Messergebnis liefert für die Elektronen die maximale kinetische Energie<br />
Ekin,max = 0,33 eV.<br />
b) Bestimmen Sie die Wellenlänge λ.<br />
c) Kann der Abstand der Lichtquelle von der Photozelle so gewählt werden,<br />
dass die kinetische Energie eines Photoelektrons auf die Hälfte<br />
sinkt? Begründen Sie Ihre Antwort.<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
31
– 6 –<br />
BE GPh3<br />
5<br />
6<br />
5<br />
8<br />
5<br />
5<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Atomares Wasserstoffgas in einer Glaskapillare wird durch Stöße von Elektronen<br />
mit der kinetischen Energie 13,1 eV angeregt.<br />
a) Erklären Sie zunächst allgemein, was man unter „Anregung eines Atoms“<br />
versteht, und führen Sie dann aus, welche anschauliche Vorstellung<br />
man sich im Rahmen des Bohr'schen Atommodells für das Wasserstoffatom<br />
von diesem Vorgang macht.<br />
b) Berechnen Sie für das Wasserstoffatom die Energiewerte für die fünf<br />
niedrigsten Anregungszustände bezogen auf das Nullniveau bei n = 1 in<br />
der Einheit eV und geben Sie an, welche Anregungszustände durch diese<br />
Stöße aus dem Grundzustand erreichbar sind.<br />
Die Anregung des Gases ruft die Emission elektromagnetischer Strahlung<br />
hervor. Die Linien des Wasserstoffatomspektrums gruppieren sich dabei zu<br />
so genannten Serien.<br />
c) Erklären Sie auf der Grundlage des Atommodells von Bohr die Entstehung<br />
der Linien der Balmer-Serie im Wasserstoffatomspektrum.<br />
d) Ermitteln Sie die Anzahl der Linien aus der Balmer-Serie im eingangs<br />
beschriebenen Versuch. Zeichnen Sie dazu einen geeigneten Ausschnitt<br />
des Energieniveauschemas. Berechnen Sie die kürzeste in diesem Versuch<br />
auftretende Wellenlänge der Balmer-Serie.<br />
Die ges<strong>am</strong>te auftretende Strahlungsleistung im sichtbaren Bereich beträgt<br />
36 mW. Hiervon entfallen 1,9 % auf Licht mit der Wellenlänge 434 nm.<br />
e) Berechnen Sie, wie viele Photonen dieser zugeordneten Wellenlänge pro<br />
Sekunde emittiert werden.<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
f) Skizzieren Sie eine Versuchsanordnung, mit der sich die von dem angeregten<br />
Wasserstoffgas ausgesandte Strahlung im sichtbaren Bereich<br />
spektral zerlegen lässt.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
32
BE<br />
5<br />
4<br />
6<br />
5<br />
6<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
2. Die nebenstehende<br />
Abbildung zeigt das<br />
Spektrum der<br />
Strahlung einer<br />
Röntgenröhre. ∆n<br />
ist die Anzahl der<br />
im Zeitintervall ∆t<br />
nachgewiesenen<br />
Röntgenquanten der<br />
Wellenlänge λ.<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
– 7 –<br />
λ in pm<br />
a) Skizzieren Sie den prinzipiellen Aufbau und die Beschaltung einer<br />
Röntgenröhre.<br />
b) Erklären Sie kurz, auf welche Weise das kontinuierliche Röntgenspektrum<br />
zustande kommt.<br />
c) Entnehmen Sie der Abbildung die Grenzwellenlänge und berechnen Sie<br />
daraus die Spannung, mit der die Röhre bei der Aufnahme des Spektrums<br />
betrieben wurde.<br />
Im Diagr<strong>am</strong>m sind auch zwei K-Linien des charakteristischen Röntgenspektrums<br />
erkennbar.<br />
d) Erklären Sie allgemein die Entstehung der K-Linien des charakteristischen<br />
Röntgenspektrums.<br />
e) Diejenige Linie im Diagr<strong>am</strong>m mit der niedrigeren Energie ist die<br />
Kα-Linie. Bestimmen Sie mit Hilfe des Moseley-Gesetzes (vergleiche<br />
Formels<strong>am</strong>mlung) das Element, aus dem die Anode der Röntgenröhre<br />
besteht.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
33
– 8 –<br />
BE GPh4<br />
4<br />
5<br />
5<br />
5<br />
5<br />
7<br />
7<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Die β + -Strahlung eines radioaktiven Isotops kann mit einer Nebelk<strong>am</strong>mer<br />
nachgewiesen werden.<br />
a) Beschreiben Sie Aufbau und Wirkungsweise einer Nebelk<strong>am</strong>mer.<br />
b) Erklären Sie, wie man unter Verwendung einer Nebelk<strong>am</strong>mer die β + -<br />
Strahlung nachweisen und von den anderen gängigen Strahlungsarten<br />
unterscheiden kann.<br />
c) Die β + -Strahlung kann als Folge des Zerfalls eines Nukleons gedeutet<br />
werden. Geben Sie die Zerfallsgleichung an und begründen Sie durch<br />
Massenvergleich, warum dieser Zerfall bei freien Nukleonen niemals<br />
auftritt.<br />
2. Stabile Natriumkerne 23 Na werden durch Neutronenbeschuss in das radioaktive<br />
Isotop 24 Na verwandelt. Dieses Isotop ist ein β – -Strahler und zerfällt mit<br />
der Halbwertszeit 15,0 h zu einem angeregten Kern, der über einen weiteren<br />
angeregten Zustand einen stabilen Grundzustand erreicht. Dabei wird sofort<br />
nach dem β – -Zerfall ein G<strong>am</strong>maquant der Energie 2,75 MeV und anschließend<br />
ein zweites G<strong>am</strong>maquant der Energie 1,37 MeV ausgesendet. Diese<br />
Strahlung dient zur Identifikation des Isotops (Neutronenaktivierungsanalyse).<br />
Die Atommasse von 24 Na beträgt 23,990969 u.<br />
a) Geben Sie die Reaktionsgleichung für den Zerfall von 24 Na an.<br />
b) Begründen Sie, warum bei einem β – -Zerfall die emittierten Teilchen verschiedene<br />
kinetische Energien besitzen können, die jedoch eine Grenzenergie<br />
Ekin,max nicht übersteigen.<br />
c) Berechnen Sie die Grenzenergie Ekin,max der β – -Strahlung beim Zerfall<br />
des 24 Na.<br />
Bei der Bestrahlung einer Probe mit Neutronen wird von jeweils 10 7 der<br />
23 24 24<br />
Na-Atome eines in Na verwandelt. Die Aktivität des erzeugten Na dieser<br />
Probe beträgt 50 Bq.<br />
d) Berechnen Sie, wie viele 23 Na-Atome die Probe enthalten hat.<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
34
BE<br />
6<br />
4<br />
5<br />
7<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 9 –<br />
3. Ein Kombinationspräparat besteht aus den radioaktiven Elementen 137 Cs,<br />
90 Sr und 241 Am. Das Präparat sendet α-, β- und γ-Strahlung aus.<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
a) Vergleichen Sie die biologische Wirks<strong>am</strong>keit der drei Strahlungsarten<br />
sowie die Schutzmöglichkeiten vor diesen Strahlen.<br />
Mit einem Zählrohr wurde die Abhängigkeit der Zählrate bei zunehmender<br />
Entfernung untersucht. Messreihe M1 wurde ohne Abschirmung durchgeführt,<br />
bei Messreihe M2 wurde ein Blatt Papier vor das Präparat gestellt. Für<br />
die Zählraten Z1 und Z2 ergaben sich folgende Werte:<br />
Abstand x in cm 1 2 3 4 5 10 20<br />
M1: Zählrate Z1 in s –1<br />
M2: Zählrate Z2 in s –1<br />
133,1 64,6 38,4 22,2 16,4 5,3 2,4<br />
125,4 57,2 34,9 20,0 16,5 5,2 2,5<br />
Die Nullrate wurde im Versuchsraum zu Z0 = 1,5 s -1 gemessen.<br />
b) Wie viele Impulse pro s sind bei M1 im Abstand 1 cm allein der α-Strahlung<br />
zuzuordnen?<br />
c) Ermitteln Sie, bis zu welchem Abstand sich α-Teilchen bei diesem Versuch<br />
nachweisen lassen. Erläutern Sie Ihr Vorgehen.<br />
d) Prüfen Sie durch Rechnung, ob die Abnahme der Zählrate Z1 für<br />
x ≥ 5 cm der theoretisch erwarteten Entfernungsabhängigkeit für elektromagnetische<br />
Strahlung entspricht.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
35
– 10 –<br />
BE GPh5<br />
4<br />
7<br />
9<br />
5<br />
5<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Jupitermond Europa<br />
Zur Entfernungsbestimmung wurde von der Erde aus ein Radarsignal zum<br />
Jupitermond Europa geschickt. Dort wurde es reflektiert und traf nach einer<br />
Ges<strong>am</strong>tlaufzeit von 69,9 <strong>Minuten</strong> wieder auf der Erde ein.<br />
a) Begründen Sie rechnerisch, dass sich Jupiter mit seinen Monden zu diesem<br />
Zeitpunkt in Opposition befand.<br />
b) Aus dem empfangenen Radarsignal kann man die Bahngeschwindigkeit<br />
von Europa zu v = 13,8 km/s bestimmen.<br />
Berechnen Sie aus dieser Angabe und der Annahme, dass sich Europa<br />
auf einer kreisförmigen Bahn mit Radius r = 6,7⋅10 8 m um Jupiter bewegt,<br />
die Jupitermasse in Vielfachen der Erdmasse.<br />
c) Der Jupitermond Europa, der praktisch keine Atmosphäre hat, reflektiert<br />
64 % der einfallenden Sonnenstrahlung sofort. Schätzen Sie ab, ob sich<br />
auf Grund dieser Einstrahlung auf der „Sonnenseite“ dieses Mondes<br />
flüssiges Wasser bilden kann.<br />
Hinweis: Berechnen Sie dazu die maximal mögliche Oberflächentemperatur<br />
im Strahlungsgleichgewicht.<br />
2. Die Sonne<br />
Entsprechend der geographischen Breite auf der Erde definiert man für die<br />
Sonne die heliographische Breite als Winkelabstand vom Äquator in Richtung<br />
Pol.<br />
Zu bestimmten Zeiten lässt sich die synodische Rotationsdauer der Sonne<br />
für bestimmte heliographische Breiten durch visuelle Beobachtung der Sonne<br />
besonders gut ermitteln.<br />
a) Nennen Sie dieses Verfahren und erläutern Sie, warum hier zwischen der<br />
synodischen und der siderischen Rotationsdauer der Sonne unterschieden<br />
werden muss.<br />
b) Für eine bestimmte heliographische Breite beobachtet man eine synodische<br />
Rotationsdauer Tsyn = 27,2 d. Berechnen Sie die dazu gehörige siderische<br />
Rotationsdauer der Sonne.<br />
Hinweis: Die Orientierung der Sonnenrotation und des Erdumlaufs um<br />
die Sonne sind gleich.<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
36
BE<br />
6<br />
5<br />
7<br />
8<br />
4<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
– 11 –<br />
c) Im unten angegebenen Diagr<strong>am</strong>m ist die heliographische Breite sehr<br />
vieler beobachteter Sonnenflecken gegen die Zeit angetragen.<br />
Erläutern Sie kurz drei Gesetzmäßigkeiten für Sonnenflecken, die man<br />
diesem Diagr<strong>am</strong>m entnehmen kann.<br />
Jahr<br />
Bei einer weiteren Methode zur Bestimmung der Rotationsdauer betrachtet<br />
man Spektren, die von verschiedenen Stellen des Sonnenäquators aufgenommen<br />
wurden. Geht man hierbei von einem Sonnenrand zum anderen, so<br />
ändert sich allein auf Grund der Sonnenrotation die Lage der Spektrallinien<br />
kontinuierlich.<br />
d) Beschreiben Sie diese Änderung und geben Sie dafür eine Erklärung.<br />
e) Bei der Magnesium-Linie mit der Laborwellenlänge von λ = 448,1 nm<br />
unterscheiden sich die mit dieser Methode gemessenen Wellenlängen<br />
um maximal 6,0 · 10 –12 m. Schätzen Sie daraus die Rotationsdauer der<br />
Sonne ab.<br />
3. Polarlichter<br />
Elektronen des Sonnenwinds gelangen nach einer Flugdauer von etwa 30<br />
Stunden zur Erde, wo sie Polarlichter hervorrufen können.<br />
a) Vorherrschend bei Polarlichtern sind grüne Leuchterscheinungen, die<br />
durch Anregung der Sauerstofflinie bei λ = 557,7 nm hervorgerufen<br />
werden. Weisen Sie rechnerisch nach, dass die kinetische Energie der<br />
Elektronen des Sonnenwinds ausreicht, den Sauerstoff zur Aussendung<br />
von Licht dieser Wellenlänge anzuregen.<br />
b) Welche Bedeutung hat in diesem Zus<strong>am</strong>menhang das Erdmagnetfeld für<br />
das Leben auf der Erde?<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
37
– 12 –<br />
BE GPh6<br />
5<br />
8<br />
4<br />
8<br />
5<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Supernova 1987 A<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
Im Jahre 1987 wurde eine Supernova (SN 1987 A) beobachtet, die sich in<br />
der Großen Magellan’schen Wolke, einer Begleitgalaxie unserer Milchstraße,<br />
ereignete. Dies war eine hervorragende Gelegenheit zur Bestimmung der<br />
Entfernung dieser Begleitgalaxie. Sanduleak, der Vorläufer-Stern dieser Supernova,<br />
war schon vor seiner Explosion von einem Gasring umgeben. Auf<br />
Grund von Beobachtungen mit dem Hubble-Space-Teleskop weiß man, dass<br />
die elektromagnetische Strahlung der Supernova den Gasring nach 250 Tagen<br />
erreichte. Den Winkeldurchmesser des Gasrings bestimmte man zu 1,7".<br />
a) Berechnen Sie aus den angegebenen Daten die Entfernung r der Großen<br />
Magellan’schen Wolke in Lichtjahren.<br />
[zur Kontrolle: r = 1,7 · 10 5 Lj]<br />
b) Sanduleak hatte vor seiner Explosion die 1,1⋅10 5 -fache Leuchtkraft der<br />
Sonne. Das Intensitätsmaximum der emittierten elektromagnetischen<br />
Strahlung lag bei der Wellenlänge λmax = 181 nm.<br />
In welcher Farbe leuchtete dieser Stern? Begründen Sie Ihre Antwort.<br />
Berechnen Sie den Radius von Sanduleak in Vielfachen des Sonnenradius.<br />
Bei Supernova-Explosionen werden auch gleichmäßig in alle Richtungen<br />
Neutrinos abgestrahlt. Neutrino-Detektoren auf der Erde registrierten von<br />
SN 1987 A insges<strong>am</strong>t 20 Neutrinos, was einer tatsächlichen Einfallsrate von<br />
1⋅10 14 Neutrinos pro m² entsprach.<br />
c) Wie viele Neutrinos sind bei der Supernova insges<strong>am</strong>t entstanden?<br />
[zur Kontrolle: Nges = 3 ⋅ 10 57 ]<br />
d) Für die bei diesem Kollaps freigesetzte Energie werde angenommen,<br />
dass sie zu 90 % von Neutrinos mit der durchschnittlichen Energie<br />
10 MeV abgeführt wird. Wie lange müsste unsere Sonne strahlen, bis sie<br />
die insges<strong>am</strong>t freigesetzte Energiemenge auf Grund ihrer jetzigen<br />
Leuchtkraft abgegeben hat? Vergleichen Sie Ihr Ergebnis mit Ihrer Vorstellung<br />
vom Alter des Universums.<br />
e) Als Überrest einer Supernova-Explosion kann ein Neutronenstern zurückbleiben.<br />
Beschreiben Sie eine Möglichkeit, wie man Neutronensterne<br />
<strong>am</strong> Himmel entdecken kann.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
38
BE<br />
4<br />
6<br />
9<br />
6<br />
5<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 13 –<br />
SN 1987 A gehört zur Gruppe der Supernovae vom Typ II. Daneben gibt es<br />
Supernovae vom Typ I, die sich dadurch auszeichnen, dass ihre maximalen<br />
absoluten Helligkeiten mit einem Wert von Mmax = –19,1 annähernd übereinstimmen.<br />
f) Schildern Sie, wie man solche Supernovae zur Bestimmung der Entfernung<br />
von Galaxien benutzen kann.<br />
g) Zu einer eindeutigen Festlegung des Verlaufs der Lichtkurve einer Supernova<br />
vom Typ I benötigt das Hubble-Space-Teleskop im Maximum<br />
dieser Kurve mindestens die scheinbare Helligkeit m = 24.<br />
Bis zu welcher maximalen Distanz lassen sich Entfernungen von Galaxien,<br />
in denen eine Supernova vom Typ I registriert wird, mit Messwerten<br />
des Hubble-Space-Teleskops bestimmen?<br />
2. Extragalaktische Objekte<br />
a) Für einen Cepheiden in<br />
der Galaxie M 33 wurde<br />
aus Messungen die nebenstehendeHelligkeitskurve<br />
ermittelt.<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
Bestimmen Sie d<strong>am</strong>it<br />
die Entfernung der Galaxie<br />
M 33 in Lichtjahren.<br />
19,0 m<br />
19,5<br />
20,0<br />
20,5<br />
0<br />
t in Tagen<br />
3 6 9 12 15 18<br />
b) Bei weit entfernten Galaxien<br />
und Quasaren ist die Cepheiden-Methode nicht mehr anwendbar.<br />
Hier lässt sich die Entfernung bestimmen, indem man die Spektren dieser<br />
Objekte auswertet. Erläutern Sie dieses Verfahren.<br />
c) Die Wasserstoff-Linie Hβ (Laborwert: 486,3 nm) des Quasars 3 C 273<br />
wird bei einer Wellenlänge von 563,2 nm beobachtet. Berechnen Sie<br />
(nichtrelativistisch) die Entfernung dieses Quasars in Lichtjahren.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
39
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Abiturprüfung 2001<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
PHYSIK<br />
als Grundkursfach<br />
<strong>Arbeitszeit</strong>: <strong>180</strong> <strong>Minuten</strong><br />
Der Fachausschuss wählt zwei Aufgaben zur Bearbeitung aus.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
40
– 2 –<br />
BE GPh1<br />
4<br />
5<br />
6<br />
5<br />
3<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Entsprechend der nebenstehenden<br />
Abbildung werden kontinuierlich<br />
α-Teilchen eines radioaktiven<br />
Präparates mit der Geschwindigkeit<br />
v = 1,2 · 10 6 m/s in<br />
einen ungeladenen Plattenkondensator (Plattenabstand d = 1,0 cm)<br />
eingeschossen. Die untere Platte dieser Anordnung, die sich im Vakuum<br />
befindet, ist geerdet. Zwischen den Platten besteht ein homogenes Magnetfeld<br />
der Flussdichte B = 40 mT, dessen Feldlinien senkrecht zur Zeichenebene<br />
verlaufen.<br />
a) Erläutern Sie anhand einer Skizze, dass bei geeigneter Orientierung der<br />
Magnetfeldlinien eine Spannung U S zwischen den Platten entstehen kann.<br />
b) Welche Spannung U K müsste <strong>am</strong> Kondensator anliegen, d<strong>am</strong>it ihn die α-<br />
Teilchen geradlinig durchqueren. Warum wird die Spannung U S aus Teilaufgabe<br />
a den Wert U K nicht erreichen?<br />
Im Folgenden sind beide Platten geerdet, so dass kein elektrisches Feld entstehen<br />
kann.<br />
c) Warum bewegen sich die α-Teilchen jetzt im Kondensator auf einem<br />
Kreisbogen? Berechnen Sie den Radius dieser Kreisbahn.<br />
[zur Kontrolle: r = 62 cm]<br />
d) Wie lang müssen die Kondensatorplatten mindestens sein, d<strong>am</strong>it kein<br />
α−Teilchen den Kondensator verlassen kann? Fertigen Sie hierzu eine<br />
Skizze an.<br />
2. In einem Synchrotron bewegen sich Protonen auf einer kreisförmigen Bahn<br />
mit dem Radius r = 100 m in einer evakuierten Röhre. Das Magnetfeld von<br />
Elektromagneten hält die Protonen auf der Bahn. Vereinfachend soll hier angenommen<br />
werden, dass das Magnetfeld über dem ges<strong>am</strong>ten Bereich homogen<br />
ist. Die Einschussgeschwindigkeit wird als vernachlässigbar angesehen.<br />
Elektrische Felder, die bei jeder Umrundung neu durchlaufen werden, beschleunigen<br />
die Protonen, bis sie nahezu Lichtgeschwindigkeit erreichen.<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
a) Wie kann man grundsätzlich erreichen, dass die Protonen trotz zunehmender<br />
Geschwindigkeit auf derselben Kreisbahn bleiben?<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
v r<br />
d<br />
2<br />
d<br />
2<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
41
BE<br />
6<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
9<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 3 –<br />
b) Berechnen Sie die Geschwindigkeit v 1 eines Protons, wenn es erstmals<br />
die Beschleunigungsspannung von 1,0 · 10 5 V durchlaufen hat? Warum<br />
ist hier eine relativistische Rechnung nicht notwendig?<br />
Nach einigen Umläufen haben die Protonen die Geschwindigkeit<br />
v 2 = 2,62 · 10 8 m/s erreicht.<br />
c) Berechnen Sie relativistisch die Ges<strong>am</strong>tenergie E der Protonen in GeV.<br />
Um wie viel Prozent hat sich dabei ihre Masse vergrößert?<br />
[zur Kontrolle: E = 1,93 GeV]<br />
d) Bestimmen Sie die Flussdichte, die das Magnetfeld haben muss, d<strong>am</strong>it<br />
die Protonen aus Teilaufgabe 2c auf der Bahn gehalten werden?<br />
3. Das homogene Magnetfeld im Inneren<br />
einer langen Feldspule (Windungszahl<br />
NF = 1200; Länge l = 30 cm) hat die<br />
Flussdichte 5,0 mT. Dort befindet sich<br />
eine drehbar gelagerte Induktionsspule<br />
(Windungszahl Ni = 200; Querschnittsfläche<br />
A = 25 cm 2 ), wobei<br />
NF Ni Drehachse der Induktionsspule und Feldspulenachse zueinander senkrecht<br />
sind (siehe Abbildung).<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
a) Berechnen Sie die Stromstärke in der Feldspule?<br />
b) Beim Einschalten des Feldstroms stehen die Querschnittsflächen der<br />
Spulen senkrecht aufeinander. Ergibt sich hierbei eine Wirkung auf die<br />
Induktionsspule? Geben Sie eine kurze Begründung.<br />
c) Nun soll durch Drehung der Induktionsspule eine sinusförmige Wechselspannung<br />
mit dem Effektivwert U eff = 25 mV erzeugt werden. Wählen Sie<br />
hierzu für die Zeit t = 0 eine geeignete Anfangsstellung der Induktionsspule<br />
und leiten Sie den Term für die induzierte Spannung U i(t) her. Berechnen<br />
Sie d<strong>am</strong>it die Drehfrequenz.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
42
– 4 –<br />
BE GPh2<br />
6<br />
5<br />
3<br />
10<br />
5<br />
4<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Ein UKW-Sender wird mit einem Schwingkreis betrieben, dessen Drehkondensator<br />
im Bereich 4,0 pF bis 6,0 pF eingestellt werden kann und dessen<br />
Induktivität L = 0,55 µH beträgt. Die Abstrahlung der elektromagnetischen<br />
Wellen erfolgt über eine Stabantenne, die senkrecht zur Erdoberfläche steht.<br />
a) Berechnen Sie den Frequenz- und Wellenlängenbereich, in dem die Antenne<br />
sendet.<br />
b) Die Stabantenne hat eine Länge von 1,55 m. Bei welcher Frequenz f 0 ist<br />
die Energieübertragung vom Sendeschwingkreis auf die Antenne optimal?<br />
Auf welchen Wert muss die Kapazität des Kondensators dafür eingestellt<br />
werden? [zur Kontrolle: f 0 = 97 MHz]<br />
Der den Sender speisende Schwingkreis<br />
wird nun auf die Frequenz f 0 = 97 MHz fest<br />
eingestellt. Parallel zur vorhandenen Stabantenne<br />
wird im Abstand b = λ 0 eine zweite<br />
Sendeantenne mit gleicher Länge aufgestellt<br />
(siehe Abbildung; die Stabantennen stehen<br />
senkrecht auf der Erde). Beide Sender<br />
schwingen mit gleicher Phase und Amplitude.<br />
c) Erläutern Sie, warum die Anordnung beider Sender eine Richtwirkung<br />
besitzt.<br />
d) Bestimmen Sie alle Richtungen, in denen das Signal im Fernfeld besonders<br />
gut bzw. besonders schlecht zu empfangen ist. Zeichnen Sie diese in<br />
ein x-y-Koordinatensystem ein, das auch die Orte der Sendeantennen enthält.<br />
2. Der Grundgedanke der Rundfunktechnik besteht darin, akustische Schwingungen<br />
von Sprache oder Musik in elektrische Schwingungen umzuwandeln<br />
und diese durch Modulation einer hochfrequenten elektromagnetischen Trägerwelle<br />
aufzuprägen.<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
a) Erläutern Sie <strong>am</strong> Beispiel eines der beiden üblichen Verfahren das Prinzip<br />
der Modulation.<br />
Bei Ultrakurzwellen wird vom Empfänger das ankommende elektrische Feld,<br />
bei Mittel- und Langwellen das magnetische Feld genutzt.<br />
b) Wie muss dementsprechend die Empfangsantenne für Ultrakurzwellen<br />
beziehungsweise für Mittel- und Langwellen gebaut und ausgerichtet sein?<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
b<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
y<br />
x<br />
43
BE<br />
5<br />
7<br />
4<br />
5<br />
6<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 5 –<br />
In einem Empfängerkreis mit L = 0,55 µH und C = 4,9 pF, der als idealer<br />
Schwingkreis mit seiner Eigenfrequenz schwingt, wird mit einem Oszilloskop<br />
der Scheitelwert der Wechselspannung zu U m = 0,60 V gemessen.<br />
c) Berechnen Sie den Scheitelwert I m der Stromstärke.<br />
3. Mikroskopisch kleine Kupferpartikel werden zwischen die horizontal gelagerten<br />
Platten eines Kondensators (Plattenabstand d) eingebracht und mit<br />
hinreichend kurzwelligem UV-Licht bestrahlt. Durch geeignete Einstellung der<br />
Kondensatorspannung U können einzelne Teilchen zum Schweben gebracht<br />
werden.<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
a) Warum führt die Bestrahlung mit UV-Licht zu einer Aufladung der Kupferpartikel,<br />
nicht jedoch die Bestrahlung mit rotem Licht? Argumentieren<br />
Sie mit Energiebetrachtungen.<br />
b) Erläutern Sie, wie es zu einem Schwebezustand einzelner Partikel kommen<br />
kann. Warum lässt sich dieser Schwebezustand nur bei einer bestimmten<br />
Polung des Kondensators beobachten?<br />
Im Folgenden soll ein Teilchen der Masse m = 3,2 · 10 –15 kg in einem Kondensator<br />
mit Plattenabstand d = 3,85 mm betrachtet werden. Schon nach<br />
kurzer Beleuchtung mit UV-Strahlung der Wellenlänge λ = 240 nm tritt der<br />
Schwebezustand bei U 1 = 750 V ein. Wird die UV-Beleuchtung jetzt unterbrochen,<br />
bleibt der Schwebezustand des Kupferpartikels längere Zeit erhalten.<br />
c) Zeigen Sie, dass die Ladung Q 1 des Teilchens eine Elementarladung ist.<br />
d) Setzt nun die UV-Bestrahlung des Metallteilchens wieder ein, wird der<br />
Gleichgewichtszustand bald wieder gestört, lässt sich aber durch entsprechende<br />
Veränderung der Kondensatorspannung auf U 2 von Neuem<br />
einstellen. Diese Vorgehensweise wird mehrfach wiederholt (U 3, ...).<br />
Bestimmen Sie die Spannungen U 2 und U 3. Begründen Sie Ihre Angaben.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
44
– 6 –<br />
BE GPh3<br />
10<br />
5<br />
5<br />
5<br />
4<br />
5<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Auf einer empfindlichen Waage steht ein<br />
flaches Schälchen mit einer dünnen Schicht<br />
Ölsäure C 17H 33COOH. Ein feiner Metalldraht<br />
wird darin bis zum Boden eingetaucht,<br />
um die Drahtspitze zu benetzen. Die dem<br />
Draht anhaftende Ölsäure wird anschließend<br />
abgewischt. Dieser Vorgang wird 50 Mal<br />
nacheinander ausgeführt. Weil dabei die<br />
Masse der Flüssigkeit in dem Schälchen insges<strong>am</strong>t<br />
nur um 0,71 mg abnimmt, bleibt die<br />
Eintauchtiefe praktisch konstant. Die Dichte<br />
der Ölsäure beträgt ρ = 0,89 · 10 3 kg/m 3 .<br />
Finger<br />
a) Der Draht wird ein weiteres Mal in die Flüssigkeit eingetaucht, die anhaftende<br />
Ölsäure aber anschließend auf eine mit Bärlappsporen bestäubte<br />
Wasseroberfläche gebracht. Es bildet sich ein kreisförmiger Ölfleck von<br />
15 cm Durchmesser. Berechnen Sie näherungsweise den Durchmesser<br />
eines Ölsäuremoleküls und daraus die Größenordnung des Atomdurchmessers.<br />
Welche Annahmen liegen Ihrer Berechnung zu Grunde?<br />
b) Schätzen Sie ab, wie viele Ölsäuremoleküle sich in dem Fleck befinden.<br />
2. Mit einfachen atomphysikalischen Modellen lässt sich eine Reihe von Experimenten<br />
erklären:<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
a) In die Fl<strong>am</strong>me eines Bunsenbrenners wird Kochsalz gebracht. Warum<br />
färbt sie sich dabei intensiv gelb?<br />
b) Das Licht einer Natriumd<strong>am</strong>pfl<strong>am</strong>pe fällt auf einen Schirm. Bringt man<br />
eine mit Kochsalz beschickte Bunsenbrennerfl<strong>am</strong>me in den Strahlengang,<br />
so erscheint ein deutlich sichtbarer Schatten der Fl<strong>am</strong>me. Erklären Sie<br />
diesen Sachverhalt.<br />
c) Beschreiben Sie, was zu beobachten ist, wenn ein schmales Lichtbündel<br />
einer Natriumd<strong>am</strong>pfl<strong>am</strong>pe auf einen mit heißem Natriumd<strong>am</strong>pf gefüllten<br />
Glaskolben trifft.<br />
d) Nun durchsetzt das Licht einer Kohlenbogenl<strong>am</strong>pe den mit heißem Natriumd<strong>am</strong>pf<br />
gefüllten Glaskolben und wird anschließend mittels eines optischen<br />
Gitters spektral zerlegt. Beschreiben und erklären Sie das entstehende<br />
Spektrum.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
45
– 7 –<br />
BE 3. Elektronen mit einheitlicher Geschwindigkeit v treffen auf einen Doppelspalt.<br />
Dahinter registriert man in genügend großem Abstand auf einem Beobachtungsschirm,<br />
der parallel zur Doppelspaltebene steht, ein äquidistantes Streifenmuster.<br />
7<br />
6<br />
7<br />
6<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
a) Zeigen Sie, dass für den Abstand Δd zweier benachbarter Maxima die<br />
a ⋅λ<br />
Beziehung Δ d = gilt, wenn a den Abstand des<br />
b<br />
Beobachtungsschirms vom Doppelspalt, b den Abstand der beiden<br />
Spaltmitten und λ die De-Broglie-Wellenlänge der Elektronen bezeichnet.<br />
Hinweis: Verwenden Sie die übliche Kleinwinkelnäherung.<br />
b) Welchen Abstand b haben die beiden Spaltmitten des Doppelspalts,<br />
wenn Elektronen mit der Geschwindigkeit v = 2,9 · 10 7 m/s auf dem 0,80<br />
m entfernten Bildschirm ein Interferenzmuster mit Δd = 1,0 · 10 -5 m<br />
erzeugen? (Nichtrelativistische Rechnung genügt.)<br />
4. Bei einem Teilchen der Masse m, das sich nur eindimensional in einem Bereich<br />
der Länge l kräftefrei bewegen kann, beobachtet man eine Quantisierung<br />
der Energie.<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
a) Berechnen Sie die möglichen Wellenlängen der zugeordneten de-Broglie-<br />
Wellen und zeigen Sie, dass nur die Energiestufen<br />
2<br />
h 2<br />
En<br />
= ⋅ n<br />
2<br />
8 m l<br />
( n ∈ N)<br />
möglich sind.<br />
Elektromagnetische Strahlung mit einem kontinuierlichen Spektrum trifft auf<br />
Einelektronensysteme der beschriebenen Art. Man beobachtet im Spektrum<br />
des durchgelassenen Lichts Absorptionslinien, deren langwelligste bei<br />
λ = 1,0 · 10 -6 m liegt.<br />
b) Drücken Sie für ein Elektron die Energiedifferenz E 2 – E 1 zwischen dem<br />
ersten angeregten Zustand und dem Grundzustand aus und berechnen Sie<br />
die Länge l.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
46
– 8 –<br />
BE GPh4<br />
4<br />
2<br />
5<br />
5<br />
3<br />
8<br />
4<br />
8<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
212<br />
1. Das Isotop 83Bi<br />
ist instabil und kann durch Emission eines α-Teilchens zerfallen.<br />
a) Geben Sie die Zerfallsgleichung der Reaktion an.<br />
212<br />
b) Welcher natürlichen, radioaktiven Zerfallsreihe gehört 83Bi<br />
an?<br />
c) Aus welcher Zerfallsreihe sind seit Entstehung der Erde vor einigen Milliarden<br />
Jahren sämtliche Zwischenstufen bis zu einem stabilen Endisotop<br />
zerfallen? Begründen Sie Ihre Antwort.<br />
Rutherford untersuchte 1911 den Atomaufbau durch Beschuss von dünnen<br />
Metallfolien mit α - Teilchen.<br />
d) Welche experimentellen Befunde ergaben sich? Welche Schlussfolgerungen<br />
konnte er hinsichtlich des Atomaufbaus ziehen?<br />
e) Erklären Sie ohne Verwendung von Formeln, warum sich die potenzielle<br />
Energie des α-Teilchens erhöht, wenn es sich aus großer Entfernung dem<br />
Goldatomkern nähert.<br />
Die potenzielle Energie des α-Teilchens in der Entfernung r zum Goldatom-<br />
1 Q Q<br />
kern beträgt E<br />
Kern ⋅<br />
pot = ⋅ α ;<br />
4π<br />
εo<br />
r<br />
QKern , Qα? sind die Ladungen des Kerns bzw. des α-Teilchens.<br />
f) Berechnen Sie den kleinsten Abstand, den ein α-Teilchen mit der Geschwindigkeit<br />
1,7 · 10 7 m/s bei zentraler Annäherung aus großer Entfernung<br />
an einen ortsfesten Goldatomkern erreichen kann. Geben Sie diesen<br />
Abstand als Vielfaches des Radius eines Goldatomkerns an.<br />
2. Für die Behandlung bestimmter Gehirntumore werden derzeit Studien zu<br />
Therapiemöglichkeiten mit Neutronen durchgeführt. Dabei wird dem Patienten<br />
ein borhaltiges Medik<strong>am</strong>ent verabreicht, das sich bevorzugt in Tumorzellen<br />
anreichert. Dann wird der Patient kontrolliert der Neutronenstrahlung<br />
eines Forschungsreaktors ausgesetzt. Dabei fängt ein (ruhender) 10 B-Kern mit<br />
großer Wahrscheinlichkeit ein thermisches Neutron ein und zerfällt dann<br />
sofort in einen stabilen Restkern, wobei ein α-Teilchen mit der kinetischen<br />
Energie 1,47 MeV und ein γ-Quant mit der Energie 0,478 MeV emittiert<br />
werden.<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
a) Geben Sie die Reaktionsgleichung an.<br />
b) Berechnen Sie die kinetische Energie des entstandenen Restkerns. Die<br />
kinetische Energie des Neutrons kann hierbei vernachlässigt werden.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
47
BE<br />
4<br />
5<br />
4<br />
8<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 9 –<br />
c) Schnelle Neutronen werden nach dem Eintritt in den Körper zunächst<br />
moderiert. Erläutern Sie diesen Vorgang.<br />
Das bei der Reaktion entstandene α-Teilchen verliert auf seinem Weg im<br />
Körper etwa alle 2·10 –10 m durch Wechselwirkung mit Molekülen bzw.<br />
Atomen im Durchschnitt 40 eV seiner kinetischen Energie.<br />
d) Schätzen Sie die Reichweite des α-Teilchens ab. Zeigen Sie d<strong>am</strong>it, dass<br />
die zerstörerische Wirkung des α-Teilchens auf die Tumorzelle beschränkt<br />
bleibt, wenn die Aussendung des α-Teilchens im Zentrum der<br />
Zelle mit dem Durchmesser 2 · 10 –5 m stattfindet.<br />
238<br />
3. 92U<br />
zerfällt im Laufe der Zeit über mehrere Stufen in das stabile Blei- isotop<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
206<br />
82Pb<br />
.<br />
a) Wie groß ist die längste Halbwertszeit eines Folgeprodukts von 238 U?<br />
Warum ist die Annahme gerechtfertigt, dass die Hälfte der 238 U-Kerne in<br />
der Zeit T = 4,5 · 10 9 a in das stabile Endprodukt zerfallen ist?<br />
b) Berechnen Sie die Anzahl der Atome, die in 1,0 g des Isotops 238 U enthalten<br />
sind, und bestimmen Sie die Ges<strong>am</strong>tmasse der 206 Pb-Atome, die<br />
nach 5,0 · 10 8 a aus den 238 U-Atomen entstanden sind.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
48
– 10 –<br />
BE GPh5<br />
6<br />
9<br />
4<br />
5<br />
9<br />
9<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Willi<strong>am</strong> Herschel entdeckte 1781 im Sternbild Stier ein Objekt, das in seinem<br />
Teleskop deutlich größer erschien als ein Fixstern. Weitere Beobachtungen<br />
zeigten, dass sich das Objekt näherungsweise auf einer Kreisbahn um die<br />
Sonne bewegt. Herschel hatte d<strong>am</strong>it <strong>am</strong> 13.3.1781 den Planeten Uranus<br />
entdeckt.<br />
a) Danach konnte man die synodische Umlaufzeit von Uranus zu 369,6 d<br />
bestimmen. Berechnen Sie d<strong>am</strong>it die siderische Umlaufzeit und die große<br />
Halbachse des Planeten Uranus.<br />
b) Am Tag der Entdeckung von Uranus betrug der Winkel ϕ zwischen den<br />
Richtungen Sonne-Erde und Sonne-Uranus 85°. In den folgenden Wochen<br />
wurde der Winkel ϕ täglich um Δϕ größer.<br />
α) Fertigen Sie dazu eine nichtmaßstäbliche Skizze und berechnen Sie<br />
den Wert von Δϕ in Winkelminuten. [zur Kontrolle: Δϕ = 58´]<br />
β) Wie viele Tage vor seiner Entdeckung stand Uranus letztmals in<br />
Opposition zur Sonne?<br />
c) Welche Planeten können in Opposition zur Sonne stehen? Was lässt sich<br />
allgemein über die Beobachtbarkeit von Planeten in Oppositionsstellung<br />
zur Sonne aussagen? Begründen Sie Ihre Antwort.<br />
d) In Oppositionsstellung erschien Uranus in Herschels Teleskop mit einem<br />
Winkeldurchmesser von etwa 3,9“. Welchen Radius konnte man d<strong>am</strong>it<br />
für Uranus abschätzen? (Ergebnis in Vielfachen des Erdradius)<br />
2. a) 1986 entdeckte die Raumsonde Voyager 2 den kleinen Uranusmond<br />
Ophelia. Dieser hat eine annähernd kreisförmige Bahn, deren Abstand<br />
vom Zentrum des Uranus 2,1 Uranusradien beträgt. Die Umlaufdauer von<br />
Ophelia beträgt 9,0 Stunden. Berechnen Sie die Masse und die mittlere<br />
Dichte des Uranus. Welchen Schluss ziehen Sie aus dem Wert für die<br />
mittlere Dichte über die grundsätzliche Beschaffenheit von Uranus?<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
b) Uranus rotiert in etwa 17 Stunden um eine Achse, die nahezu in seiner<br />
Bahnebene liegt. Wie verändert sich <strong>am</strong> Pol des Uranus die Höhe der<br />
Sonne über dem Horizont während einer Umdrehung um die eigene<br />
Achse? Wie ändert sich die Sonnenhöhe an einem Pol des Uranus während<br />
eines Umlaufs um die Sonne? Begründen Sie Ihre Antwort mit einer<br />
beschrifteten Skizze.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
49
BE<br />
9<br />
4<br />
5<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 11 –<br />
c) α) Berechnen Sie die von der Sonne auf den Uranus einfallende Strahlungsleistung.<br />
β) Die Temperatur an der bewegten Wolkenoberfläche des Uranus hat<br />
überall annähernd den Wert 58 K. Welche Strahlungsleistung emittiert<br />
Uranus auf Grund seiner Temperatur?<br />
γ) Wie kann Uranus trotz der unterschiedlichen Werte in den Teilaufgaben<br />
α und β im Strahlungsgleichgewicht sein?<br />
3. a) In der Nähe der Magnetpole des Uranus konnten inzwischen Polarlichter<br />
beobachtet werden. Erläutern Sie die Entstehung dieser Polarlichter.<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
b) Bei der Suche nach Polarlichtern des Uranus registrierte ein erdumkreisender<br />
Satellit Spektrallinien. Diese werden von Wasserstoffatomen beim<br />
Übergang vom ersten angeregten Zustand in den Grundzustand emittiert.<br />
Berechnen Sie die Wellenlänge dieser Strahlung und geben Sie den<br />
Bereich des elektromagnetischen Spektrums an, in dem der Satellit<br />
beobachtet hat.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
50
– 12 –<br />
BE GPh6<br />
3<br />
6<br />
8<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Der Planet des Sterns HD209458<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
Im Jahre 1999 konnte durch Beobachtung des Spektrums von HD209458 (im<br />
Folgenden kurz „Stern“ genannt) die Existenz eines planetaren Begleiters<br />
(Exoplanet) nachgewiesen werden. Beide Himmelskörper bewegen sich, wie<br />
in der (nicht maßstabsgetreuen) Abbildung 1 dargestellt, auf Kreisbahnen um<br />
ihren gemeins<strong>am</strong>en Schwerpunkt. Dieser entfernt sich mit der Geschwindigkeit<br />
v sp von uns. Vereinfachend wird angenommen, dass die Bahnebenen von<br />
Exoplanet und Erde übereinstimmen.<br />
Die Radialgeschwindigkeit v r des Sterns gegenüber unserem Sonnensystem,<br />
bereinigt von allen Zusatzeffekten, wurde über mehrere Tage gemessen. Abbildung<br />
2 zeigt die zeitliche Abhängigkeit dieser Radialgeschwindigkeit v r.<br />
Exoplanet<br />
Stern<br />
3<br />
vsp<br />
4 2<br />
Pos. 1<br />
Richtung zum Sonnensystem<br />
100<br />
0<br />
v in m/s<br />
r<br />
Abbildung 1 Abbildung 2<br />
a) Tragen Sie in einer Skizze für die Sternposition 2 die Lage von Stern,<br />
Exoplanet und deren gemeins<strong>am</strong>en Schwerpunkt ein.<br />
b) Ermitteln Sie aus Abbildung 2 für jede der Sternpositionen 1 bis 4 die<br />
Werte der Radialgeschwindigkeiten v r des Sterns. Begründen Sie, dass<br />
der Wert v r = 110 m/s in Position 2 erreicht wird.<br />
c) Die Wellenlänge der H α-Linie im Labor beträgt 656,5 nm. Berechnen Sie<br />
die Wellenlängenänderung Δλ der H α-Linie im Spektrum des Sterns gegenüber<br />
dem Laborwert, wenn sich der Stern in Position 2 befindet. Beschreiben<br />
und erklären Sie die weitere zeitliche Entwicklung der Wellenlängenänderung<br />
der H α-Linie.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
1<br />
t in d<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
51
BE<br />
3<br />
5<br />
7<br />
10<br />
4<br />
6<br />
8<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 13 –<br />
d) Bestimmen Sie die Bahngeschwindigkeit des Massenzentrums des Sterns<br />
um den gemeins<strong>am</strong>en Schwerpunkt des Systems.<br />
[zur Kontrolle: v = 80 m/s]<br />
e) Ermitteln Sie aus Abbildung 2 die Umlaufdauer des Sterns und berechnen<br />
Sie den Abstand r s zwischen Schwerpunkt und Sternzentrum.<br />
[zur Kontrolle: r s = 3,9 ⋅ 10 3 km]<br />
Untersuchungen zeigen, dass der Stern unserer Sonne sehr ähnlich ist. Für<br />
die weiteren Überlegungen können für die Größe, die Masse und die<br />
Leuchtkraft die Werte unserer Sonne verwendet werden.<br />
f) Folgern Sie aus der Bewertung des Ergebnisses von Teilaufgabe 1e, dass<br />
die Masse des Exoplaneten sehr klein gegenüber der Sternmasse ist.<br />
Verwenden Sie, dass der Bahnradius des Exoplaneten größer als der<br />
Sternradius sein muss.<br />
g) Begründen Sie, dass der Bahnradius r P des Exoplaneten um den Stern<br />
wesentlich kleiner ist als 1 AE.<br />
Bestimmen Sie die Bestrahlungsstärke auf dem Exoplaneten für<br />
r P = 0,05 AE und vergleichen Sie diese mit der Solarkonstanten. Welche<br />
Folgerungen können aus dem Ergebnis für die Verhältnisse auf dem<br />
Exoplaneten gezogen werden?<br />
h) Der Stern hat die scheinbare Helligkeit m = 8,2. Berechnen Sie seine<br />
Entfernung von der Erde in Lichtjahren.<br />
2. Cepheiden und Weltalter<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
a) Bei einem typischen δ-Cepheiden liegt die Temperatur im Helligkeitsminimum<br />
bei 6000 K und im Helligkeitsmaximum bei 7500 K. Dabei kann<br />
man davon ausgehen, dass der Stern im Minimum ungefähr denselben<br />
Radius wie im Maximum hat. Berechnen Sie das Verhältnis aus maximaler<br />
und minimaler Leuchtkraft und bestimmen Sie d<strong>am</strong>it den maximalen<br />
Unterschied in der scheinbaren Helligkeit des Cepheiden.<br />
b) Neuere Untersuchungen könnten darauf hindeuten, dass alle Cepheiden in<br />
unserer Milchstraße weiter von uns entfernt sind als man bisher annahm.<br />
Bewerten Sie in diesem Zus<strong>am</strong>menhang die Ergebnisse der früher<br />
durchgeführten Leuchtkraftberechnungen für diese Cepheiden. Begründen<br />
Sie, dass d<strong>am</strong>it auch ferne Galaxien, deren Entfernung man mit Hilfe<br />
der Cepheiden bestimmt hat, weiter von uns weg sind als bisher<br />
angenommen. Welche Bedeutung hat dies für den Wert der Hubblekonstanten<br />
und wie wirkt sich dies auf unsere bisherige Vorstellung vom Alter<br />
des Universums aus? Begründen Sie Ihre Antwort.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
52
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Abiturprü fung 2002<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
PHYSIK<br />
als Grundkursfach<br />
<strong>Arbeitszeit</strong>: <strong>180</strong> <strong>Minuten</strong><br />
Der Fachausschuss wä hlt z wei Aufgaben zur Bearbeitung aus.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
53
BE<br />
6<br />
2<br />
7<br />
6<br />
5<br />
6<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Der Kondensator K1 ist über den<br />
Schalter S an eine Spannungsquelle<br />
mit U = 800 V angeschlossen.<br />
Seine kreisförmigen Platten<br />
haben einen Radius von 15 cm und<br />
sind im Abstand von 1,9 cm zueinander<br />
angeordnet. Zwischen den<br />
Platten befindet sich Luft.<br />
– 2 –<br />
GPh1<br />
a) Berechnen Sie die Kapazitä t C1 und die Ladung Q1 des Kondensators.<br />
[zur Kontrolle: C1 = 33 pF]<br />
b) Der Kondensator K1 wird nun von der Spannungsquelle abgetrennt. Beschreiben<br />
Sie ein Experiment, mit dem man feststellen könnte, welche<br />
Platte des Kondensators positiv geladen ist.<br />
Zur Bestimmung der Kapazitä t eines unbekannten Kondensators K2 wird dieser<br />
durch Umlegen des Schalters S an die Platten von K1 angeschlossen. Dabei<br />
sinkt die Spannung zwischen den Platten von K1 von 800 V auf 200 V.<br />
c) Erlä utern Sie, warum es zum Absinken der Spannung kommt, und<br />
bestimmen Sie den Betrag der Ladung, die zu K2 fließ t. Welche Kapazitä t<br />
hat folglich der Kondensator K2?<br />
2. Eine kleine Spule mit quadratischem<br />
Querschnitt, 20 Windungen<br />
und kurzgeschlossenen Spulenenden<br />
besitzt den ohmschen Widerstand<br />
0,50 Ω. Sie bewegt sich mit<br />
der konstanten Geschwindigkeit<br />
v = 2,5 cm/s in x-Richtung auf ein<br />
homogenes, scharf begrenztes<br />
Magnetfeld der Flussdichte 1,2 T<br />
zu.<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
5,0 cm<br />
v<br />
X X X X X X<br />
X X X X X BX<br />
X X X X X X<br />
X<br />
X<br />
X X X X X<br />
X X X X X<br />
a) Erklä ren Sie, weshalb ein Induktionsstrom in der Spule nur fließ t, wä hrend<br />
diese in den vom Magnetfeld erfüllten Raum ein- bzw. austritt.<br />
b) Berechnen Sie die Stä rke I des Induktionsstroms.<br />
[zur Kontrolle: I = 60 mA]<br />
c) Begründen Sie, weshalb wä hrend des Ein- bzw. Austritts eine Kraft auf<br />
die Spule wirkt, und geben Sie deren Richtung und Betrag an.<br />
U<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
K 1<br />
S<br />
K 2<br />
54<br />
(Fortsetzung nä chste Seite)<br />
x
– 3 –<br />
BE 3. Bei DESY in H<strong>am</strong>burg wird<br />
derzeit im Rahmen des TES-<br />
LA-Projekts ein „Freier-Elektronen-Laser"<br />
entwickelt, in<br />
Bereich I Bereich II<br />
dem Elektronen in Schlingerbewegungen<br />
versetzt werden;<br />
dabei emittieren die<br />
Elektronen sehr kurze Rönt-<br />
P<br />
30°<br />
Elektronen<br />
Q<br />
x<br />
genimpulse. Stark vereinfacht<br />
kann man sich diese Schlin-<br />
a a<br />
gerbewegungen aus Kreisbögen zus<strong>am</strong>mengesetzt denken, die durch die Ablenkung<br />
der Elektronen in scharf begrenzten homogenen Magnetfeldern verursacht<br />
werden (siehe Abbildung).<br />
6<br />
4<br />
5<br />
6<br />
4<br />
3<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
Im Folgenden werden Elektronen betrachtet, die bei P unter einem Winkel<br />
von 30° gegenüber der x-Achse mit einer Geschwindigkeit von v = 0,99 c<br />
eingeschossen werden und die Anordnung nach dem Durchlaufen zweier<br />
Kreisbögen in den Feldbereichen I und II bei Q wieder verlassen. Die Breite<br />
der beiden Bereiche beträ gt jeweils a = 1,0 cm.<br />
a) Welche Beschleunigungsspannung U müssen Elektronen durchlaufen haben,<br />
d<strong>am</strong>it sie mit der gegebenen Geschwindigkeit in den Bereich I eintreten?<br />
b) Wie müssen die Magnetfelder in den Bereichen I und II orientiert sein?<br />
c) Zeigen Sie anhand einer geeigneten Skizze, dass der Radius der Kreisbögen<br />
in diesem Fall mit der Breite a der Magnetfelder übereinstimmt.<br />
d) Berechnen Sie die Flussdichte B in den Bereichen I und II.<br />
e) Welchen Einfluss haben die beiden Magnetfelder auf die kinetische Energie<br />
der Elektronen, wenn wieder davon ausgegangen wird, dass die Bahn<br />
dort aus Kreisbögen besteht? Begründen Sie Ihre Antwort.<br />
f) In der Realitä t emittieren die schlingernden Elektronen elektromagnetische<br />
Strahlung. Nennen Sie einen Grund hierfür.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
55
BE<br />
4<br />
4<br />
5<br />
4<br />
5<br />
6<br />
4<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Schwingungen<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
– 4 –<br />
GPh2<br />
Die harmonische Schwingung eines Federpendels mit der Masse m und der<br />
Federkonstante D ist ein mechanisches Analogon zur ungedä mpften Schwingung<br />
eines elektromagnetischen Schwingkreises. Dabei wird die (momentane)<br />
Auslenkung x des Federpendels als die zur (momentanen) Ladung Q des<br />
Kondensators analoge Größ e betrachtet.<br />
a) Begründen Sie, dass dann der (momentanen) Geschwindigkeit des Federpendels<br />
die (momentane) Stromstä rke I im Schwingkreis entspricht.<br />
b) Welche Formen elektromagnetischer Energie entsprechen im Rahmen<br />
dieser Analogiebetrachtung der kinetischen Energie bzw. der potentiellen<br />
Energie des Federpendels? Geben Sie eine kurze Begründung an.<br />
c) Charakterisieren Sie die Phasen der elektromagnetischen Schwingung, die<br />
den Phasen maximaler Auslenkung bzw. maximaler Geschwindigkeit des<br />
Federpendels entsprechen.<br />
Qmax sei die maximale Ladung des Kondensators, Imax sei der Scheitelwert der<br />
Stromstä rke in der Spule des Schwingkreises.<br />
d) Erlä utern Sie, warum folgende Gleichung gilt:<br />
1<br />
2<br />
L ⋅ I<br />
2<br />
max<br />
=<br />
1<br />
2<br />
1<br />
C<br />
⋅ Q<br />
2<br />
max<br />
Umax sei der Scheitelwert der Spannung <strong>am</strong> Kondensator des Schwingkreises.<br />
e) Entwickeln Sie (unter Verwendung der bei Teilaufgabe 1d angegebenen<br />
Gleichung) die Beziehung Imax = 2π ⋅ fo · C · Umax, wenn fo die Eigenfrequenz<br />
des Schwingkreises bezeichnet.<br />
In einem ungedä mpft mit der Frequenz fo = 2,0 Hz schwingenden Schwingkreis<br />
S beobachtet man die Scheitelwerte Umax = 15 V und Imax = 7,5 mA.<br />
f) Berechnen Sie Kapazitä t C und Induktivitä t L des Schwingkreises.<br />
Mit dem oben genannten Schwingkreis S wird ein Schwingkreis S' mit gleicher<br />
Kapazitä t C' = C und einer zwischen 4 · L und L verä nderlichen Induktivitä<br />
t L' zu erzwungenen Schwingungen angeregt.<br />
g) Beschreiben Sie qualitativ, wie sich die Frequenz bzw. die Amplitude der<br />
erzwungenen Schwingung des Schwingkreises S' verhä lt, wenn L' allmä<br />
hlich von 4 · L auf L verringert wird.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
(Fortsetzung nä chste Seite)<br />
56
BE<br />
7<br />
5<br />
6<br />
5<br />
5<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
2. Lichtelektrischer Effekt<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
– 5 –<br />
a) Erklä ren Sie, auf welche Weise sich zwischen Kathode und Anode einer<br />
Vakuum-Fotozelle, deren Kathode mit monochromatischem Licht der<br />
Wellenlä nge λ ≤ λG bestrahlt wird, eine bestimmte Spannung U aufbaut.<br />
Gehen Sie dabei auch auf die Bedeutung der Grenzwellenlä nge λG ein.<br />
Im Folgenden wird mit einer Vakuum-Fotozelle mit λG = 551 nm gearbeitet.<br />
b) Berechnen Sie die Austrittsarbeit W0 des Kathodenmaterials. Aus welchem<br />
Material besteht die Kathode?<br />
[zur Kontrolle: W0 = 2,25 eV]<br />
Die Fotozelle befinde sich an Bord eines Satelliten auß erhalb der Erdatmosphä<br />
re und werde mit Sonnenlicht bestrahlt, das vorher ein Quarzprisma<br />
durchlaufen hat. Quarz ist im UV-Bereich nur für λ ≥ 250 nm durchlä ssig.<br />
c) Erklä ren Sie, weshalb unter diesen Bedingungen die Spannung an der<br />
Fotozelle einen gewissen Höchstwert Umax nicht überschreitet.<br />
Die Fotozelle soll dazu dienen, bei Bedarf ein Spannungsnormal reproduzieren<br />
zu können. Zu diesem Zweck wird die Anordnung so eingestellt, dass die<br />
Zelle nur mit Licht der Wellenlä nge λL = 382 nm bestrahlt wird.<br />
d) Berechnen Sie die zu λL gehörende Fotospannung UL.<br />
e) Wie wirkt es sich auf UL aus, wenn die Intensitä t des auf die Fotokathode<br />
treffenden Lichts der Wellenlä nge λL Schwankungen unterliegt?<br />
Begründen Sie Ihre Antwort.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
57
BE<br />
5<br />
5<br />
5<br />
8<br />
7<br />
5<br />
8<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 6 –<br />
GPh3<br />
1. Elektronen mit der kinetischen Energie Ekin = 10,0 eV treffen auf ein Gas aus<br />
Wasserstoffatomen, die sich zum größ eren Teil im Grundzustand, zum kleineren<br />
Teil im ersten angeregten Zustand befinden.<br />
a) Weisen Sie nach, dass die Wasserstoffatome im Grundzustand von den<br />
Elektronen nicht angeregt werden können.<br />
b) Zeigen Sie, dass die Wasserstoffatome im ersten angeregten Zustand von<br />
den Elektronen in jeden beliebigen höheren Zustand angeregt und auch<br />
ionisiert werden können.<br />
c) Geben Sie ein mögliches Verfahren an, um die kinetische Energie der<br />
Elektronen zu messen, nachdem sie durch das Wasserstoffgas geflogen<br />
sind.<br />
d) Erklä ren Sie, wie die drei Werte 10,0 eV, 8,1 eV und 7,5 eV im Energiespektrum<br />
dieser Elektronen zustande kommen.<br />
Ein Wasserstoffatom kann ein zusä tzliches Elektron an sich binden, so dass<br />
ein H – -Ion entsteht. Bei diesem Vorgang wird ein Photon emittiert. Im<br />
Grundzustand des H – -Ions ist das überzä hlige Elektron mit 0,75 eV an das<br />
Wasserstoffatom gebunden.<br />
e) Erklä ren Sie, weshalb das bei der Bildung von H – -Ionen im Grundzustand<br />
auftretende Emissionsspektrum kontinuierlich mit einer langwelligen<br />
Grenze λL ist, und berechnen Sie λL.<br />
Durch Photonenabsorption können die H – -Ionen wieder in Wasserstoffatome<br />
und freie Elektronen zerlegt werden. Dabei zeigt die Absorption elektromagnetischer<br />
Strahlung durch H – bei λ = 850 nm ein Maximum.<br />
f) Berechnen Sie die kinetische Energie des frei gesetzten Elektrons, wenn<br />
ein H – -Ion im Grundzustand elektromagnetische Strahlung der Wellenlä<br />
nge 850 nm absorbiert.<br />
2. In einer evakuierten Röhre trifft ein Strahl von Elektronen, die jeweils die<br />
kinetische Energie Ek = 15 keV besitzen, auf eine dünne polykristalline Kupferfolie.<br />
Auf einem senkrecht zur Richtung des Elektronenstrahls hinter der<br />
Folie angebrachten Fluoreszenzschirm werden konzentrische leuchtende Ringe<br />
beobachtet.<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
a) Fertigen Sie eine beschriftete Skizze einer entsprechenden Versuchsanordnung<br />
und erklä ren Sie den Beobachtungsbefund auf der Grundlage der<br />
Hypothese von de Broglie.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
(Fortsetzung nä chste Seite)<br />
58
BE<br />
5<br />
4<br />
8<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
– 7 –<br />
b) Begründen Sie rechnerisch, dass man zur Bestimmung der De-Broglie-<br />
Wellenlä nge dieser 15 keV-Elektronen relativistisch vorgehen müsste.<br />
c) Wie kann man nachweisen, dass die leuchtenden Ringe auf dem Fluoreszenzschirm<br />
nicht von elektromagnetischer Strahlung herrühren?<br />
Bei der Wechselwirkung der Elektronen mit der Kupferfolie entsteht auch<br />
Röntgenstrahlung. Zu deren genauer Kennzeichnung dienen zwei typische<br />
Wellenlä ngen: Zum einen die kurzwellige Grenze λG, die zur maximalen<br />
Energie eines Röntgenquants gehört, zum anderen die charakteristische<br />
Wellenlä nge λK , die im Moseley-Gesetz vorkommt.<br />
α<br />
d) Berechnen Sie die beiden Wellenlä ngen.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
59
BE<br />
4<br />
6<br />
5<br />
6<br />
6<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 8 –<br />
GPh4<br />
1. Ein 209 Po-Prä parat sendet α-Teilchen einheitlicher Energie aus.<br />
a) Beschreiben Sie einen Versuch, mit dem gezeigt werden kann, dass 209 Po<br />
nur α-Teilchen einheitlicher Energie, aber keine β-Strahlen aussendet.<br />
Das 209 Po-Prä parat befindet sich nun<br />
in einer Ionisationsk<strong>am</strong>mer. Der Abstand<br />
der Gegenelektrode vom Prä -<br />
parat wird ausgehend von<br />
d1 = 1,0 cm kontinuierlich bis<br />
d2 = 6,0 cm vergröß ert (siehe Skiz-<br />
ze). Die anliegende Spannung wird jeweils so gewä hlt, dass die Sä ttigungs-<br />
stromstä rke IS gerade erreicht wird.<br />
Für IS ergibt sich idealisiert der im<br />
nebenstehenden Graphen skizzierte<br />
Verlauf.<br />
b) Geben Sie eine qualitative Erklä -<br />
rung, wie es zu diesem Kurvenverlauf<br />
der Sä ttigungsstromstä rke<br />
kommt.<br />
d in cm<br />
c) Ein α-Teilchen erzeugt im<br />
4<br />
Schnitt 4, 0 ⋅ 10 Ionenpaare pro<br />
0 1 2 3 4 5 6<br />
cm. Zur Bildung eines Paares wird im Mittel die Energie 35 eV benötigt.<br />
Berechnen Sie daraus unter Zuhilfenahme des Diagr<strong>am</strong>ms von Teilaufgabe<br />
1b die Energie eines α-Teilchens.<br />
2. Bei β – -Strahlern zerfä llt im Atomkern ein Neutron in ein Proton, ein freies<br />
Elektron und ein Antineutrino.<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
a) Neben β-Strahlung registriert man meist auch γ-Strahlung. Erklä ren Sie<br />
deren Ursache und nennen Sie drei Unterschiede zur α- und β-Strahlung.<br />
b) Skizzieren Sie qualitativ das Energiespektrum eines β – -Strahlers. Wie<br />
lä sst sich das β – -Spektrum erklä ren?<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
U<br />
I s<br />
d<br />
(Fortsetzung nä chste Seite)<br />
I<br />
60
– 9 –<br />
BE Ein typischer β – -Strahler emittiert Elektronen mit der maximalen Geschwindigkeit<br />
0,98 c.<br />
7<br />
4<br />
3<br />
7<br />
6<br />
6<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
c) Berechnen Sie die De-Broglie-Wellenlä nge dieser schnellsten Elektronen.<br />
[zur Kontrolle: λ = 0,49 pm]<br />
d) Begründen Sie mit dem Ergebnis von Teilaufgabe 2 c, dass mit Elektronen<br />
eines β – -Strahlers die innere Struktur von Protonen nicht untersucht<br />
werden kann.<br />
3. Das Uranisotop 232 U zerfä llt nicht nur durch α-Zerfall oder spontane Spaltung,<br />
sondern auch durch alleinige Emission eines 24 Ne-Teilchens. Man nennt<br />
diesen Vorgang, der erstmals 1985 in Berkeley beobachtet wurde, „superasymmetrische<br />
Spaltung“ .<br />
Atommmassen:<br />
ma( 24 Ne) = 23,993615 u; ma( 208 Pb) = 207,97667 u; ma( 232 U) = 232,037146 u<br />
a) Geben Sie die Zerfallsgleichung für die „super-asymmetrische Spaltung“<br />
des 232 U-Kerns an.<br />
b) Berechnen Sie die ges<strong>am</strong>te dabei frei werdende Energie Q in MeV.<br />
c)<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
232 U kann sich auch durch α- und β – -Zerfä lle in das gleiche Endprodukt<br />
208 Pb umwandeln. Wie viele α- und wie viele β – -Zerfä lle sind hierzu notwendig?<br />
Erlä utern Sie ohne Berechnung, warum dabei insges<strong>am</strong>t deutlich<br />
weniger Energie frei wird als bei der „super-asymmetrischen Spaltung“ .<br />
d) Die Geschwindigkeit der beiden Zerfallsprodukte eines vorher ruhenden<br />
232 U-Atoms bei der „super-asymmetrischen Spaltung“ soll berechnet werden.<br />
Stellen Sie dazu die entsprechenden Gleichungen auf, führen Sie<br />
aber keine Berechnung durch.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
61
BE<br />
4<br />
9<br />
2<br />
7<br />
5<br />
3<br />
5<br />
3<br />
7<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Der Planet Mars<br />
– 10 –<br />
GPh5<br />
1. Zunä chst sollen für Erde und Mars Kreisbahnen um die Sonne in einer gemeins<strong>am</strong>en<br />
Ebene angenommen werden.<br />
a) Berechnen Sie für den Planeten Mars, wie viele Tage zwischen zwei aufeinander<br />
folgenden Oppositionen liegen. [zur Kontrolle: 780 d]<br />
b) Fertigen Sie eine maß stabsgetreue Zeichnung für die Bahnen von Erde<br />
und Mars an. Tragen Sie die Positionen von Erde und Mars wä hrend einer<br />
Opposition ein. Zeichnen Sie zusä tzlich die Orte der beiden Himmelskörper<br />
zwei Jahre spä ter und bei der nä chsten Opposition ein.<br />
c) Zeichnen Sie qualitativ für eine Reise von der Erde zum Mars die energetisch<br />
günstigste Bahn, die so genannte Hohmannbahn, ein.<br />
Am 4.12.1996 startete die Sonde der erfolgreichen Marsmission Pathfinder,<br />
die nach 213 Tagen den Mars erreichte.<br />
d) Entscheiden Sie durch Rechnung, ob es sich beim Hinflug der Pathfindersonde<br />
um eine Hohmannbahn handelte.<br />
e) Nach der Landung von Pathfinder wurde das kleine Fahrzeug Rover Sojourner<br />
ausgefahren. Der Energiebedarf für das Fahrzeug wurde aus Solarzellen<br />
mit einer Ges<strong>am</strong>tflä che von 0,19 m 2 und einem Wirkungsgrad<br />
von mindestens 18 % bezogen. Welche Mindestleistung der Solarzellen<br />
konnte man bei senkrechter Sonneneinstrahlung erwarten?<br />
f) Bei der Exkursion des Fahrzeugs auf dem Mars stellte sich eine gefä hrliche<br />
Situation ein, die zur Erde gemeldet wurde. Der Erdabstand betrug<br />
1,9 · 10 8 km. Wann konnte frühestens nach Absenden des Meldesignals<br />
ein korrigierendes Steuersignal beim Rover auf dem Mars eintreffen?<br />
2. Im Folgenden wird die Marsbahn als Ellipse angenommen, die Erdbahn weiterhin<br />
als kreisförmig. Beide Bahnen sollen in einer Ebene liegen.<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
a) Bei so genannten Periheloppositionen erreicht der Mars die Oppositionsstellung<br />
im Perihel seiner Bahn. Berechnen Sie den Abstand von Mars<br />
und Erde für eine solche Perihelopposition. [zur Kontrolle: 0,38 AE]<br />
b) Der Mars stand zuletzt <strong>am</strong> 13.6.2001 in Opposition und wird 806 Tage<br />
danach eine Perihelopposition erreichen. Erlä utern Sie die Abweichung<br />
vom Ergebnis aus Teilaufgabe 1a ohne Rechnung.<br />
c) Bei der erdgebundenen Beobachtung des Mars ist die im Fernrohr sichtbare<br />
Flä che entscheidend. Schä tzen Sie ab, um welchen Faktor die Marsflä<br />
che bei Perihelopposition größ er erscheint als bei Aphelopposition.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
(Fortsetzung nä chste Seite) 62
BE Die Sonne<br />
6<br />
3<br />
6<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
3. Für die Abschä tzung der Solarkonstanten<br />
wird ein geschwä<br />
rzter Aluminiumzylinder<br />
(Masse 100 g, Querschnittsflä<br />
che 25 cm 2 ) durch<br />
die einfallende Sonnenstrahlung<br />
erwä rmt (siehe nebenstehende<br />
Abbildung).<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
– 11 –<br />
Sonneneinstrahlung<br />
Isolation<br />
Aluminiumzylinder<br />
Temperaturfühler<br />
a) Bei einer Sonnenhöhe von 30° über dem Horizont wurde innerhalb von<br />
10 <strong>Minuten</strong> eine Temperaturerhöhung von 10,6 K gemessen. Berechnen<br />
Sie daraus einen Wert für die Solarkonstante.<br />
b) Die Messung wurde bei einem wesentlich höheren Sonnenstand wiederholt.<br />
Begründen Sie, warum sich dabei ein größ erer Wert für die Solarkonstante<br />
ergibt.<br />
c) Entnehmen Sie nun der Formels<strong>am</strong>mlung den Wert für die Solarkonstante<br />
und berechnen Sie hiermit die mittlere Temperatur der Sonnenoberflä che.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
63
BE<br />
4<br />
3<br />
5<br />
5<br />
4<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Ringnebel in der Leier<br />
– 12 –<br />
GPh6<br />
1. Der französische Astronom Charles Messier gab 1784 einen Katalog nebelhaft<br />
erscheinender Himmelsobjekte heraus. Unter ihnen befanden sich vier so<br />
genannte Planetarische Nebel. Nach heutigem Wissen handelt es sich bei einem<br />
solchen Objekt um die ä uß ere Gashülle, die von einem heiß en Zentralstern<br />
abgestoß en wurde und von ihm zum Leuchten angeregt wird.<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
a) Durch weitere Beobachtungen konnten den Nebelfleckchen des Messierkataloges<br />
auß er den Planetarischen Nebeln noch andere Typen astronomischer<br />
Objekte zugeordnet werden. Erlä utern Sie für zwei dieser anderen<br />
Typen deren prinzipielle Natur.<br />
Einer der bekanntesten Planetarischen Nebel ist<br />
M57, der Ringnebel im Sternbild Leier (vergleiche<br />
nebenstehende Fotografie). Zeitlich versetzte<br />
Aufnahmen zeigen, dass sich der Ringnebel<br />
gleichmäßig ausdehnt.<br />
b) Der groß e Durchmesser dieses Ringnebels<br />
beträ gt derzeit 77''. Berechnen Sie das Alter<br />
von M57 unter der Annahme, dass der groß e<br />
Durchmesser um 0,70'' pro Jahrhundert zugenommen<br />
hat. [zur Kontrolle: 1,1 · 10 4 a]<br />
c) Erlä utern Sie, wie man prinzipiell aus gemessenen<br />
Dopplerverschiebungen von Spektrallinien Radialgeschwindigkeiten<br />
von Himmelsobjekten ermitteln kann.<br />
d) Mit Hilfe der Dopplerverschiebung hat man die Expansionsgeschwindigkeit<br />
der Gashülle gegenüber dem Zentralstern zu 12 km/s ermittelt.<br />
Bestimmen Sie d<strong>am</strong>it die wahre Ausdehnung des Gasrings und vergleichen<br />
Sie Ihr Ergebnis größ enordnungsmäßig mit den Entfernungen der<br />
uns nä chsten Fixsterne.<br />
[zur Kontrolle: 0,88 Lj]<br />
e) Nehmen Sie in einem stark vereinfachten Modell an, dass die aus einer<br />
Fotografie ermittelte Winkelausdehnung von 77'' die ges<strong>am</strong>te Ausdehnung<br />
des Gasnebels darstellt. Berechnen Sie daraus die Entfernung des<br />
M57 von der Erde in Lichtjahren.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
(Fortsetzung nä chste Seite) 64
– 13 –<br />
BE 2. Für die Entfernung von M57 werde 2,4 ⋅ 10 3 Lj angenommen.<br />
7<br />
8<br />
6<br />
4<br />
8<br />
6<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
a) Der Zentralstern des Ringnebels hat eine scheinbare Helligkeit von<br />
m = 14,7. Berechnen Sie seine absolute Helligkeit und seine Leuchtkraft L<br />
in Vielfachen der Sonnenleuchtkraft. [zur Kontrolle: L = 0,59 L ⁄ ]<br />
b) Das Strahlungsmaximum des Zentralsterns liegt weit im Ultravioletten<br />
bei einer Wellenlä nge von 3,9 · 10 –8 m. Berechnen Sie die Oberflä chentemperatur<br />
T und den Radius R des Zentralsterns.<br />
[zur Kontrolle: T = 7,4 · 10 4 K; R = 3,3 · 10 3 km]<br />
c) Begründen Sie mit den Ergebnissen von Teilaufgabe 2 b, dass es sich<br />
beim Zentralstern von M57 um einen Stern handelt, der sich zu einem<br />
Weiß en Zwerg entwickelt. Was ist die momentane energetische Quelle<br />
seiner Leuchtkraft? Erlä utern Sie, wie sich die Leuchtkraft qualitativ mit<br />
der Zeit ä ndern wird.<br />
d) Weiß e Zwerge haben eine typische Masse von 0,6 Sonnenmassen. Welche<br />
Masse hat daher im Mittel 1 cm 3 der Materie des Zentralsterns unter<br />
der Annahme, dass seine Masse der eines Weiß en Zwerges entspricht?<br />
e) Fertigen Sie ein Hertzsprung-Russell-Diagr<strong>am</strong>m mit den zugehörigen<br />
Achseneinteilungen an. Zeichnen Sie darin die Hauptreihe, den Ort der<br />
Sonne und des Zentralsterns von M57 sowie die Bereiche der Roten Riesen<br />
und der Weiß en Zwerge ein.<br />
f) Der Zentralstern von M57 hat ca. 20 % seiner ursprünglichen Masse an<br />
den Planetarischen Nebel abgegeben. Berechnen Sie die Leuchtkraft, die<br />
er als Hauptreihenstern hatte, als Vielfaches der Sonnenleuchtkraft.<br />
Zeichnen Sie den Ort dieses ursprünglichen Hauptreihensterns in das obige<br />
Hertzsprung-Russell-Diagr<strong>am</strong>m ein. Skizzieren Sie dort auch die Entwicklung<br />
des Zentralsterns von der Hauptreihe bis zum erwarteten Endzustand.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
65
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Abiturprü fung 2003<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
PHYSIK<br />
als Grundkursfach<br />
<strong>Arbeitszeit</strong>: <strong>180</strong> <strong>Minuten</strong><br />
Der Fachausschuss wä hlt z wei Aufgaben zur Bearbeitung aus.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
66
BE<br />
5<br />
4<br />
3<br />
6<br />
8<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Plattenkondensator<br />
– 2 –<br />
GPh1<br />
Zwei kreisförmige Metallplatten mit Radius r = 12 cm, die parallel zueinander<br />
im Abstand d = 1,5 mm angeordnet sind, bilden einen Plattenkondensator,<br />
der an die Spannung U = 240 V angeschlossen wird.<br />
a) Berechnen Sie die Kapazitä t dieser Anordnung sowie die gespeicherte<br />
Ladung QK. [zur Kontrolle: QK = 6,4 · 10 –8 As]<br />
b) Berechnen Sie die elektrische Feldstä rke E zwischen den Platten sowie<br />
die im Feld gespeicherte Energie W. [zur Kontrolle: E = 1,6 · 10 5 V/m]<br />
c) Fü r die Anziehungskraft zwischen verschieden geladenen Kondensator-<br />
1<br />
platten gilt die Beziehung F = ⋅ E ⋅ Q.<br />
Bestimmen Sie die Kraft FK, die<br />
2<br />
die Platten dieses Kondensators aufeinander ausü ben.<br />
d) Vergleichen Sie das Ergebnis aus Teilaufgabe 1c mit der Kraft, die zwei<br />
Punktladungen QK und –QK in der Entfernung d aufeinander ausü ben.<br />
Erlä utern Sie, warum sich die beiden Werte erheblich unterscheiden.<br />
2. Zyklotron<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
Ein Zyklotron (siehe Skizze) dient zur<br />
Beschleunigung geladener Teilchen auf<br />
nichtrelativistische Geschwindigkeiten. Es<br />
wird mit einem homogenen Magnetfeld B<br />
und einer Wechselspannung konstanter<br />
Frequenz f betrieben.<br />
a) Leiten Sie an Hand einer geeigneten<br />
Krä ftebetrachtung den Zus<strong>am</strong>menhang<br />
zwischen dem Bahnradius und der Geschwindigkeit der Teilchen<br />
(Ladung q; Masse m) her und zeigen Sie, dass fü r die Frequenz gilt:<br />
q ⋅ B<br />
f =<br />
2π<br />
⋅ m<br />
Erlä utern Sie d<strong>am</strong>it, dass mit diesem Zyklotron Teilchen nicht auf relativistische<br />
Geschwindigkeiten beschleunigt werden können.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
∼ U<br />
(Fortsetzung nä chste Seite)<br />
67
– 3 –<br />
BE Im Folgenden soll ein „low-cost-Zyklotron“ fü r Protonen betrachtet werden,<br />
das mit der Haushaltswechselspannung (Frequenz: 50,0 Hz) betrieben wird.<br />
Die Energiezufuhr findet dabei fü r ein Proton immer dann statt, wenn die<br />
Spannung ihren Scheitelwert 325 V annimmt.<br />
3<br />
3<br />
9<br />
3<br />
5<br />
6<br />
5<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
b) Welchen Zuwachs an kinetischer Energie erhalten die Protonen bei einem<br />
Umlauf?<br />
c) Berechnen Sie die magnetische Flussdichte B, mit der dieses Zyklotron<br />
betrieben werden muss. [zur Kontrolle: B = 3,28 µT]<br />
d) Wie lange dauert es, bis dieses Zyklotron ein anfangs ruhendes Proton auf<br />
1,0 % der Lichtgeschwindigkeit beschleunigt hat?<br />
Berechnen Sie den Radius r der Kreisbahn, die auf 1,0 % der Lichtgeschwindigkeit<br />
beschleunigte Protonen durchlaufen.<br />
e) Halten Sie ein solches „low-cost-Zyklotron“ fü r realisierbar? Begrü nden<br />
Sie Ihre Antwort.<br />
3. Halleffekt<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
Aus einem Goldstreifen mit der Lä nge<br />
a = 8,0 mm, der Breite b = 2,0 mm und<br />
der Dicke d = 0,10 mm soll eine Hallsonde<br />
gefertigt werden (siehe Skizze). In ihr<br />
befinden sich N = 9,5 · 10 19 frei bewegliche<br />
Elektronen. Die Hallsonde wird bei<br />
einer konstanten Stromstä rke von<br />
I = 100 mA betrieben; die magnetische<br />
Flussdichte ist B = 1,0 T.<br />
a) Leiten Sie aus einem geeigneten Kraftansatz die folgende Beziehung fü r<br />
die Hallspannung UH her:<br />
UH = v · b · B<br />
Hierbei ist v die Driftgeschwindigkeit der Elektronen.<br />
b) Die Driftgeschwindigkeit ist nicht direkt messbar, sie lä sst sich jedoch indirekt<br />
ermitteln. Berechnen Sie dazu zunä chst die Hallspannung mit Hilfe<br />
einer weiteren Gesetzmäßigkeit, die Sie z. B. der Formels<strong>am</strong>mlung entnehmen<br />
können.<br />
[zur Kontrolle: UH = 0,11 µV]<br />
c) Bestimmen Sie nun die Driftgeschwindigkeit der Elektronen.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
d<br />
b<br />
a<br />
B<br />
68
BE<br />
5<br />
6<br />
6<br />
4<br />
7<br />
6<br />
6<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 4 –<br />
GPh2<br />
1. Entladung eines Kondensators – gedä mpfte Schwingungen<br />
Ein Kondensator wird mit der Ladung Q0 aufgeladen. Anschließ end wird er<br />
zunä chst ü ber einen ohmschen Widerstand und – nach erneuter vollstä ndiger<br />
Aufladung – ü ber eine Spule vollstä ndig entladen. Der ohmsche Widerstand<br />
der Spule sei klein, aber nicht vernachlä ssigbar.<br />
a) Zeichnen Sie fü r jeden Entladungsvorgang qualitativ das Zeit-Ladungs-<br />
Diagr<strong>am</strong>m.<br />
b) Erklä ren Sie, weshalb es bei der Entladung ü ber die Spule zu einer Umladung<br />
des Kondensators kommt.<br />
2. Erzwungene Schwingungen<br />
Ein ungedä mpfter elektromagnetischer Schwingkreis schwingt mit der konstanten<br />
Frequenz f0 = 1,5 kHz. Er wird induktiv mit einem weiteren elektromagnetischen<br />
Schwingkreis gekoppelt, der aus einer Spule der Induktivitä t<br />
20 mH und einem Drehkondensator besteht, dessen Kapazitä t zwischen<br />
0,31µF und 1,30 µF variiert werden kann.<br />
a) Untersuchen Sie durch geeignete Rechnung, ob hier der Resonanzfall<br />
eintreten kann.<br />
b) Was versteht man in der Physik allgemein unter Resonanz?<br />
3. Spektralanalyse<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
Das Spektrum einer Helium-Spektrall<strong>am</strong>pe soll mit Hilfe eines Beugungsgitters<br />
(100 Spalte pro mm) erzeugt werden. Zur Beobachtung des Spektrums<br />
befindet sich in 1,0 m Entfernung ein Schirm.<br />
a) Erstellen Sie eine beschriftete Skizze eines geeigneten Versuchsaufbaus.<br />
b) Auf dem Schirm ist in 1. Ordnung unter anderem eine gelbe Linie zu sehen,<br />
die vom zentralen Maximum 5,9 cm entfernt ist.<br />
Berechnen Sie die Wellenlä nge dieser Linie.<br />
c) Auf dem Schirm treten auf derselben Seite bezü glich des zentralen Maximums<br />
die Spektrallinien zweiter Ordnung des roten Lichts<br />
(λrot = 667,8 nm) und des violetten Lichts (λviolett = 402,6 nm) auf.<br />
Berechnen Sie den gegenseitigen Abstand dieser Linien.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
(Fortsetzung nä chste Seite)<br />
69
BE 4. Photoeffekt<br />
7<br />
7<br />
6<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
– 5 –<br />
Man bestrahlt die Photokathode einer Vakuumphotozelle nacheinander<br />
mit drei ausgewä hlten Linien des Heliumspektrums (λrot = 667,8 nm,<br />
λgrü n = 492,2 nm, λviolett = 402,6 nm).<br />
a) Erlä utern Sie anhand einer Skizze, wie man mit einem geeigneten Versuch<br />
die maximale kinetische Energie von Photoelektronen bestimmen<br />
kann.<br />
In der folgenden Tabelle ist der Zus<strong>am</strong>menhang zwischen Wellenlä nge bzw.<br />
Frequenz des eingestrahlten Lichts und der gemessenen maximalen kinetischen<br />
Energie der Photoelektronen angegeben:<br />
λ in nm 667,8 492,2 402,6<br />
f in 10 14 Hz 4,49 6,09 7,45<br />
Ekin,max in eV 0,81 1,48 2,03<br />
b) Tragen Sie in einem geeigneten Koordinatensystem die maximale kinetische<br />
Energie der Photoelektronen ü ber der Frequenz f auf.<br />
Bestimmen Sie Steigung und Achsenabschnitt (auf der Ekin,max-Achse) der<br />
Geraden und interpretieren Sie diese Werte physikalisch.<br />
c) Zeigen Sie, dass sich die untersuchte Photozelle zum Nachweis eines<br />
Teils des infraroten Spektralbereichs eignet.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
70
BE<br />
6<br />
5<br />
7<br />
5<br />
5<br />
6<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Streuversuch von Rutherford<br />
– 6 –<br />
GPh3<br />
a) Beschreiben Sie anhand einer beschrifteten Skizze das Prinzip und die<br />
wesentlichen experimentellen Befunde des Streuversuchs von Rutherford.<br />
b) Wie erklä rt man in der klassischen Physik die Aussendung elektromagnetischer<br />
Strahlung? Begrü nden Sie, welches Problem sich daraus ergibt,<br />
wenn ein Atommodell mit kreisförmigen Elektronenbahnen verwendet<br />
wird.<br />
2. Experimente mit Wasserstoff<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
Ein durchsichtiges Gefäß enthä lt heiß en atomaren Wasserstoff, dessen Atome<br />
sich teilweise im ersten angeregten Zustand befinden. Das Gefäß wird in den<br />
Strahlengang einer Glü hl<strong>am</strong>pe gebracht und das durchgehende Licht anschließ<br />
end spektral zerlegt. Bei λ = 656 nm weist das Spektrum eine Lü cke<br />
auf.<br />
Die Energiewerte fü r die ersten fü nf Quantenbahnen des Wasserstoffatoms<br />
betragen:<br />
E1 = 0 eV, E2 = 10,20 eV, E3 = 12,09 eV, E4 = 12,75 eV, E5 = 13,05 eV.<br />
a) Erklä ren Sie das Entstehen der Lü cke im Spektrum. Welchem atomaren<br />
Ü bergang entspricht diese Lü cke? Zu welcher Serie gehört diese Wellenlä<br />
nge?<br />
b) Berechnen Sie die Wellenlä ngen weiterer Lü cken des sichtbaren Lichts<br />
von 400 nm bis 750 nm, die durch Besetzung bis zur Energiestufe E5 auftreten<br />
können.<br />
c) Die Temperatur des atomaren Wasserstoffs wird jetzt erniedrigt, so dass<br />
sich idealisiert alle Atome im Grundzustand befinden. Wie ä ndert sich das<br />
Spektrum des durchgehenden Lichts im Spektralbereich von Teilaufgabe<br />
2b? Begrü nden Sie Ihre Antwort unter der Voraussetzung, dass die Glü hl<strong>am</strong>pe<br />
keine Strahlung im ultravioletten Bereich emittiert.<br />
d) Können Wasserstoffatome im Grundzustand durch Wechselwirkung zum<br />
einen mit Photonen, zum anderen mit Elektronen jeweils der Energie<br />
11 eV zur Emission von Strahlung angeregt werden? Begrü nden Sie Ihre<br />
Antwort und berechnen Sie gegebenenfalls die Wellenlä nge der emittierten<br />
Strahlung.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
(Fortsetzung nä chste Seite)<br />
71
– 7 –<br />
BE 3. Experimente mit bewegten Elektronen<br />
7<br />
6<br />
4<br />
4<br />
5<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
In Anlehnung an den Doppelspaltversuch nach Jönsson soll der Wellencharakter<br />
bewegter Elektronen experimentell nachgewiesen werden. Es steht ein<br />
Doppelspalt zur Verfü gung, dessen Spaltmitten den Abstand 3,5 µm haben.<br />
a) Die Interferenzfigur wird in einer Nachweisebene betrachtet, die 40 cm<br />
vom Doppelspalt entfernt ist. Durch optische Vergröß erung sind die Interferenzstreifen<br />
noch gut erkennbar, wenn das Maximum 2. Ordnung in der<br />
Nachweisebene den Abstand 6,5 µm vom zentralen Maximum hat.<br />
Welche De-Broglie-Wellenlä nge haben in diesem Fall die Elektronen des<br />
verwendeten Elektronenstrahls? [zur Kontrolle: λ = 28 pm]<br />
b) Berechnen Sie die Spannung, mit der die Elektronen demnach beschleunigt<br />
werden mü ssen (nichtrelativistische Rechnung).<br />
[zur Kontrolle: U = 1,9 kV]<br />
In der Bildröhre eines Fernsehgerä tes werden Elektronen mit ca. 25 kV beschleunigt.<br />
c) Der Elektronenstrahl wird durch Lochblenden gebü ndelt, deren Durchmesser<br />
in der Größ enordnung 1 mm liegen.<br />
Erklä ren Sie, warum dabei keine störenden Beugungserscheinungen auftreten.<br />
(Argumentieren Sie ohne Rechnung.)<br />
d) Beim Abbremsen der Elektronen <strong>am</strong> Bildschirm entsteht Röntgenstrahlung.<br />
Warum kann man – im Hinblick auf die jeweils auftretenden Energieumwandlungen<br />
– die Erzeugung der Röntgenbremsstrahlung grob vereinfacht<br />
als „Umkehrung des Photoeffektes“ auffassen?<br />
e) Warum kann man mit einem Strichgitter, wie man es zur spektralen Zerlegung<br />
sichtbaren Lichts verwendet, kein Röntgenspektrum erzeugen?<br />
Wie lä sst sich die Wellennatur von Röntgenstrahlung nachweisen?<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
72
BE<br />
7<br />
7<br />
8<br />
4<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 8 –<br />
GPh4<br />
1. Radioaktiver Zerfall von Americium-241<br />
Americium-241 ist ein α-Strahler mit einer Halbwertszeit von 4,3 · 10 2 a. Die<br />
Energie der α-Strahlung beträ gt 5,48 MeV, die der dabei gleichzeitig emittierten<br />
γ-Strahlung 0,057 MeV.<br />
a) In welche Zerfallsreihe ist Americium-241 einzuordnen? Geben Sie an,<br />
aus welchem Nuklid und durch welche Zerfallsart Americium-241 in dieser<br />
Reihe entsteht. Warum kann man es heute in natü rlicher Umgebung<br />
dennoch nicht nachweisen?<br />
b) Stellen Sie die Reaktionsgleichung des α-Zerfalls von Americium-241<br />
auf und berechnen Sie die dabei frei werdende Energie Q.<br />
[zur Kontrolle: Q = 5,63 MeV]<br />
c) Bestimmen Sie an Hand der gegebenen Energiewerte die kinetische Energie<br />
des neben dem He-Kern entstandenen Teilchens.<br />
Bestä tigen Sie, dass nä herungsweise gilt: Die kinetischen Energien der<br />
beiden Zerfallsprodukte verhalten sich umgekehrt wie ihre Massen.<br />
2. Reichweite von α-Teilchen<br />
In einem Experiment soll die Reichweite der α-Strahlung eines Americium-<br />
241-Prä parats in Luft bestimmt werden. Dazu stellt man ein geeignetes<br />
Nachweisgerä t in verschiedenen Entfernungen r von dem Americium-241-<br />
Prä parat auf und bestimmt jeweils die Zä hlrate Z.<br />
a) Beschreiben Sie den Effekt, der hauptsä chlich zur Schwä chung der<br />
α-Strahlung beiträ gt.<br />
Bei der Durchfü hrung erhä lt man fü r die Zä hlrate Z im Abstand r vom Prä parat<br />
(unter Berü cksichtigung des Nulleffekts) die in der folgenden Tabelle angegebenen<br />
Werte. Um die experimentellen Daten einfacher vergleichen zu<br />
können, wird die gemessene Zä hlrate Z noch mit r 2 multipliziert. Man erhä lt<br />
so die modifizierte Rate Z' =<br />
2<br />
Z ⋅ r .<br />
r in cm 1,0 1,5 2,0 2,5 2,7 2,9 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5<br />
Z in<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
1<br />
s − 2600 1160 650 410 350 300 230 120 70 30 10<br />
Z' in m 2 /s 0,26 0,26 0,26 0,26 0,26 0,25 0,22 0,12 0,076 0,035 0,012<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
(Fortsetzung nä chste Seite)<br />
73
BE<br />
5<br />
6<br />
2<br />
9<br />
8<br />
4<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 9 –<br />
b) Welcher Zus<strong>am</strong>menhang besteht im Vakuum zwischen der Zä hlrate Z<br />
und dem Abstand r? Begrü nden Sie d<strong>am</strong>it, warum die Größ e Z' fü r die<br />
Auswertung besser geeignet ist als Z.<br />
c) Tragen Sie die Tabellenwerte in ein r-Z'-Diagr<strong>am</strong>m ein und entnehmen<br />
Sie diesem die mittlere Reichweite der α-Teilchen in Luft.<br />
d) Die tatsä chliche Reichweite von Americium-α-Teilchen in Luft ist größ er<br />
als der in Teilaufgabe 2c bestimmte Wert.<br />
Begrü nden Sie dies unter Berü cksichtigung der Tatsache, dass bei der<br />
Messung ein Schulprä parat verwendet worden ist, bei dem die radioaktive<br />
Substanz durch eine Schutzschicht gegen Berü hrung gesichert sein muss.<br />
3. Belastungen nach Tschernobyl<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
Beim Reaktorunfall in Tschernobyl 1986 wurde u. a. das Isotop 137 Cs (Halbwertszeit<br />
30 Jahre, ma = 136,9 u) freigesetzt. Beim Zerfall von 137 Cs treten<br />
β − - und γ-Strahlung auf.<br />
a) Am 30. April 1986 wurde in Mü nchen durch einen starken Regen jedem<br />
Quadratmeter Boden 13 kBq Aktivitä t durch 137 Cs zugefü hrt. Zur Bestimmung<br />
dieses Wertes wurde das Regenwasser in S<strong>am</strong>melwannen von<br />
0,60 m 2 Grundflä che aufgefangen.<br />
Bestimmen Sie daraus die Masse von 137 Cs, die an diesem Tag in einer<br />
solchen S<strong>am</strong>melwanne aufgefangen worden ist.<br />
b) In den folgenden Tagen wurde dem Boden so viel 137 Cs zugefü hrt, dass<br />
die ges<strong>am</strong>te 137 Cs-Aktivitä t auf 19 kBq/m 2 anstieg.<br />
Wie lange wird es dauern, bis der ursprü ngliche Wert 3 kBq/m 2 , der vor<br />
dem Unglü ck gemessen wurde, wieder erreicht ist?<br />
(Hinweis: Andere Effekte wie vertikale Ausbreitung im Boden sollen<br />
nicht berü cksichtigt werden.)<br />
c) Erlä utern Sie, wie man sich vor β- bzw. γ-Strahlung schü tzen kann.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
74
BE<br />
4<br />
7<br />
10<br />
9<br />
9<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Eros und NEAR<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
– 10 –<br />
GPh5<br />
Der Planetoid Eros hat eine heliozentrische Bahn mit der numerischen Exzentrizitä<br />
t 0,223; sein Aphelabstand beträ gt 1,78 AE.<br />
a) Planetoiden unterscheiden sich deutlich von Kometen.<br />
Nennen Sie wesentliche Unterscheidungsmerkmale.<br />
b) Zeigen Sie, dass der Perihelabstand von Eros 1,13 AE beträ gt, und berechnen<br />
Sie seine siderische Umlaufzeit.<br />
Im Jahr 1996 startete die NASA mit der Raumsonde NEAR eine Expedition<br />
zum Planetoiden Eros. Im Jahr 2000 bewegte sich NEAR auf einer Umlaufbahn<br />
um Eros mit dem Bahnradius rN = 155 km und der Umlaufzeit<br />
TN = 6,6 d. Im Februar 2001 ist die Sonde erfolgreich auf Eros gelandet.<br />
Eros rotiert um seine Achse und hat die Form einer lä nglichen „Kartoffel“.<br />
Vereinfachend soll er jedoch kugelförmig mit einem Radius von<br />
REros = 8,5 km angenommen werden.<br />
c) Berechnen Sie die Masse von Eros und die Fallbeschleunigung gEros ohne<br />
Berü cksichtigung der Eigenrotation von Eros.<br />
[zur Kontrolle: MEros = 6,8 · 10 15 kg]<br />
d) Die gelandete Sonde soll von Eros aus gestartet werden.<br />
Wie groß ist die Fluchtgeschwindigkeit?<br />
Wo sollte <strong>am</strong> besten der Startplatz gewä hlt werden? Begrü nden Sie Ihre<br />
Aussage.<br />
e) Schä tzen Sie die mittlere Oberflä chentemperatur von Eros im Aphel ab,<br />
wenn man annimmt, dass 23 % der eingestrahlten Sonnenenergie reflektiert<br />
werden und die Rotation von Eros fü r eine gleichmäßige Verteilung<br />
der absorbierten Sonnenenergie sorgt.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
(Fortsetzung nä chste Seite)<br />
75
BE<br />
5<br />
4<br />
6<br />
6<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
2. Sonne<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
– 11 –<br />
a) Skizzieren Sie schematisch den radialen Aufbau der Sonne. Geben Sie die<br />
ungefä hren Ausdehnungen der jeweiligen Bereiche an.<br />
In der Photosphä re der Sonne beobachtet man eine fluktuierende, körnige<br />
Struktur, die man als Granulation bezeichnet. Dabei sind die Granulen heller<br />
als die zwischen ihnen liegenden, vergleichsweise dü nnen Bereiche, in denen<br />
die Strahlungsleistung pro Flä che etwa 20 % geringer ist als im hellen Inneren<br />
der Granulen.<br />
b) Wie groß ist der maximale Durchmesser einer Granule in Kilometern,<br />
wenn sie von der Erde aus unter einem Winkeldurchmesser von 5,0" erscheint?<br />
c) Um wie viel Prozent ist die Temperatur in den Zwischenbereichen geringer<br />
als im hellen Inneren der Granulen?<br />
d) Erklä ren Sie das Zustandekommen der Granulen und erlä utern Sie, wie<br />
sich diese Vorstellung durch spektroskopische Beobachtungen belegen<br />
lä sst.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
76
BE<br />
5<br />
10<br />
5<br />
10<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Die Spiralgalaxie M81<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
– 12 –<br />
GPh6<br />
In der Nä he des Sternbilds „Groß er Wagen“ kann man bereits mit einem kleinen<br />
Teleskop die Spiralgalaxie M81 beobachten. Sie hat die scheinbare Helligkeit<br />
mM81 = 6,9.<br />
a) Der Winkel zwischen M81 und<br />
dem Himmelspol misst etwa 21°.<br />
Ist M81 bei klarem Nachthimmel<br />
in Bayern das ganze Jahr ü ber<br />
beobachtbar? Begrü nden Sie Ihre<br />
Antwort.<br />
b) Das nebenstehende Diagr<strong>am</strong>m<br />
zeigt Messpunkte der Lichtkurve<br />
fü r den Cepheiden C27 in M81.<br />
Berechnen Sie d<strong>am</strong>it die Entfernung<br />
von M81 in Lichtjahren.<br />
Im zweiten Diagr<strong>am</strong>m vergleicht<br />
man zwei Galaxien: M81 und unsere<br />
Milchstraß e. Aufgetragen sind die<br />
Umlaufgeschwindigkeiten v ihrer<br />
Sterne gegen deren Abstand r vom<br />
Zentrum (Rotationskurven). Ab<br />
r ≈ 16 kpc kann man in beiden Ga-<br />
laxien kaum mehr optisch leuchtende<br />
Materie beobachten; hier bestimmt<br />
man Rotationsgeschwindigkeiten<br />
aus Beobachtungen im Radiobereich.<br />
m<br />
21,5<br />
c) Umlä uft ein Himmelskörper ein massereiches Zentrum, dann lä sst sich<br />
aus seiner Bahngeschwindigkeit v und dem Bahnradius r die Zentralmas-<br />
v r<br />
se M bestimmen. Zeigen Sie, dass dafü r die Beziehung M = gilt.<br />
G<br />
d) Zeigen Sie exemplarisch an Hand zweier ausgewä hlter Punkte des Diagr<strong>am</strong>ms,<br />
dass fü r die Rotationskurve von M81 ab r = 10 kpc nä herungs-<br />
1<br />
weise v ~ gilt.<br />
r<br />
Was bedeutet dies fü r die Masseverteilung von M81? Schä tzen Sie die<br />
Masse von M81 innerhalb des Bereichs der leuchtenden Materie in Sonnenmassen<br />
ab.<br />
(Fortsetzung nä chste Seite)<br />
22<br />
22,5<br />
23<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
0 20 40 t / d<br />
v in km/s<br />
M81<br />
Milchstraß e<br />
0<br />
0 5 10 15 20 25 r in kpc<br />
2 ⋅<br />
77
BE<br />
5<br />
3<br />
8<br />
10<br />
4<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 13 –<br />
e) Die Rotationskurven von M81 und der Milchstraß e unterscheiden sich fü r<br />
groß e Radien deutlich.<br />
Beschreiben Sie den Unterschied. Welche Folgerung kann man daraus fü r<br />
die Masseverteilung in unserer Milchstraß e ziehen?<br />
f) Die Wellenlä nge der Hα-Strahlung aus der Mitte des sichtbaren Bereichs<br />
von M81 wird auf der Erde zu λM81 = 656,38 nm gemessen (zum Vergleich:<br />
λLabor = 656,47 nm).<br />
Gehorcht M81 dem Hubblegesetz? Begrü nden Sie Ihre Antwort ohne<br />
Rechnung.<br />
2. Supernova in M81<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
In der Galaxie entdeckte man 1993 eine Supernova (SN1993J). Der Vorlä uferstern<br />
dieser Supernova hatte eine Masse von etwa 15 Sonnenmassen.<br />
a) Wodurch ist das Hauptreihenstadium eines Sterns charakterisiert?<br />
Leiten Sie einen Zus<strong>am</strong>menhang zwischen der Verweildauer τ auf der<br />
Hauptreihe („Entwicklungszeit“) und der Sternmasse M her.<br />
Bestimmen Sie nun den Wert von τ fü r den Vorlä uferstern.<br />
10<br />
(Hinweis: τSonne = 1,<br />
0 ⋅ 10 a )<br />
Vor der Explosion des Vorlä ufersterns fusionierte dieser hauptsä chlich Heli-<br />
um zu Kohlenstoff nach der Reaktionsgleichung 3 ⋅ 2He<br />
⎯⎯→<br />
C.<br />
Bei jedem<br />
solchen Fusionsprozess wird die Energie ΔE = 1,2 · 10 –12 J frei.<br />
Beobachtungen deuten darauf hin, dass dem Vorlä uferstern vor seiner Explosion<br />
fast der ges<strong>am</strong>te Wasserstoff von einem Nachbarstern abgesaugt wurde.<br />
Dabei blieben beim Vorlä uferstern ca. 4 Sonnenmassen zurü ck, im Wesentlichen<br />
in Form von Heliumplasma.<br />
b) Schä tzen Sie ab, wie viele Jahre dieser Reststern Helium fusionieren<br />
konnte, wenn 10 % des Heliums dafü r nutzbar waren und der Stern in<br />
dieser Phase im Mittel mit dem 10 5 -fachen der Sonnenleuchtkraft strahlte.<br />
c) Geben Sie an, welche Endzustä nde fü r den Vorlä uferstern nach der oben<br />
beschriebenen He-Fusion und der folgenden Supernova-Explosion möglich<br />
sind. Begrü nden Sie Ihre Aussagen.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
4<br />
12 6<br />
78
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Abiturprüfung 2004<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
PHYSIK<br />
als Grundkursfach<br />
<strong>Arbeitszeit</strong>: <strong>180</strong> <strong>Minuten</strong><br />
Der Fachausschuss wählt z wei Aufgaben zur Bearbeitung aus.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
79
BE<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 2 –<br />
GPh1<br />
1. Hypothetischer Protonenbeschleuniger<br />
In der Quelle Q werden ruhende Protonen<br />
mit Hilfe der Spannung U0 auf<br />
die Geschwindigkeit v0 = 1,4 · 10 5 m/s<br />
beschleunigt.<br />
Anschließend treten sie bei A in den<br />
Protonenbeschleuniger ein. Dort werden<br />
sie durch ein homogenes Magnetfeld<br />
der Stärke B = 5,0 mT auf die<br />
abgebildete Bahn gezwungen. Dabei<br />
sind die beiden Strecken [AB] und<br />
[CD] magnetfeldfrei. Auf diesen beiden<br />
Strecken werden sie durch die<br />
Spannungen UAB bzw. UCD so beschleunigt,<br />
dass sich ihre Geschwindigkeiten<br />
jeweils verdoppeln.<br />
Die Bahnabschnitte BC und DA werden als Kreisbogen mit den Radien r<br />
bzw. R angesehen. Relativistische Effekte sollen bei den Berechnungen unberücksichtigt<br />
bleiben.<br />
3 a) Bestimmen Sie die Beschleunigungsspannung U0.<br />
Zunächst soll die Bewegung der Protonen im ersten Umlauf betrachtet werden.<br />
11 b) Ermitteln Sie die Spannung UAB, den Radius r und die Zeit, die ein Proton<br />
für den Kreisabschnitt BC benötigt. Wie ist das Magnetfeld orientiert?<br />
4 c) Zeigen Sie, dass R = 2 ⋅ r gelten muss, d<strong>am</strong>it sich die Protonen auf der<br />
vorgegebenen Bahn bewegen.<br />
Nach jeweils einem Umlauf der Protonen muss die magnetische Flussdichte<br />
B des Magnetfelds nachreguliert werden, d<strong>am</strong>it sich die Protonen weiter auf<br />
der Sollbahn bewegen.<br />
4 d) Ermitteln Sie den Faktor, um den die magnetische Flussdichte B von<br />
Umlauf zu Umlauf verändert werden muss.<br />
Abschließend soll diskutiert werden, ob dieser Beschleuniger realisierbar ist.<br />
Dazu wird der vierte Umlauf betrachtet.<br />
12 e) Ermitteln Sie die Geschwindigkeiten der Protonen in den Punkten C und<br />
D. Berechnen Sie die dafür notwendige Beschleunigungsspannung UCD.<br />
Interpretieren Sie diese Ergebnisse im Hinblick auf die Realisierbarkeit<br />
dieses Beschleunigers.<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
A<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
Q<br />
R<br />
B r N<br />
90°<br />
C<br />
90°<br />
D<br />
M<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
80
BE<br />
2. Induktion<br />
– 3 –<br />
Ein homogenes Magnetfeld mit der<br />
Flussdichte B = 0,80 T steht senk-<br />
R<br />
recht zur Zeichenebene und ist dort<br />
auf ein quadratisches Gebiet der s<br />
Kantenlänge 9,0 cm begrenzt.<br />
Durch dieses wird ein rechteckiger 2 s<br />
Drahtrahmen mit einem Widerstand<br />
R = 4,0 Ω (Abmessungen<br />
9,0 cm<br />
siehe Skizze, s = 3,0 cm) mit der<br />
konstanten Geschwindigkeit v = 1,5 cm/s von links nach rechts gezogen.<br />
Die Zeitmessung beginnt, wenn der rechte Rand des Drahtrahmens den Magnetfeldbereich<br />
berührt. Nach der Zeitspanne 12 s wird der Drahtrahmen in<br />
einer vernachlässigbar kleinen Zeit abgebremst, erneut beschleunigt und wiederum<br />
12 s lang mit v = 1,5 cm/s in die entgegengesetzte Richtung bewegt.<br />
12 a) Berechnen Sie die verschiedenen Induktionsspannungen, die im Zeitintervall<br />
0 ≤ t ≤ 24 s <strong>am</strong> Widerstand R auftreten, und fertigen Sie ein t-U-Diagr<strong>am</strong>m<br />
für diesen Zeitraum an.<br />
7 b) Berechnen Sie die Beträge der Kräfte, die durch die Induktion während<br />
dieses Zeitraums auf den Drahtrahmen wirken, und geben Sie deren Richtungen<br />
mit Begründung an.<br />
Nun wird die Anordnung so aufgestellt, dass der Drahtrahmen<br />
mit dem Widerstand frei durch das Magnetfeld<br />
fallen kann.<br />
7 c) Erläutern Sie qualitativ, wie der Fall des Drahtrahmens<br />
durch das Magnetfeld beeinflusst wird. Die<br />
Magnetfeldlinien sollen dabei die Fläche des Drahtrahmens<br />
senkrecht durchsetzen.<br />
Welchen Einfluss auf die Bewegung hat eine Verdopplung<br />
des Widerstandswerts von R?<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
81
BE<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Schwingkreis<br />
– 4 –<br />
GPh2<br />
Ein idealer Schwingkreis, der aus der Kapazität C = 44 pF und der Induktivität<br />
L = 3,0 µH besteht, schwingt ungedämpft. Zum Zeitpunkt t = 0 ist der<br />
Kondensator vollständig aufgeladen; die Spannung beträgt dann 12 V.<br />
2 a) Berechnen Sie die Schwingungsdauer T.<br />
[zur Kontrolle: T = 7,2 · 10 –8 s]<br />
6 b) Ermitteln Sie den Zeitpunkt, zu dem der Kondensator nach t = 0 erstmals<br />
vollständig entladen ist. Bestimmen Sie die Stromstärke I zu diesem Zeitpunkt.<br />
[zur Kontrolle: I = 46 mA]<br />
6 c) Zeichnen Sie mit Hilfe der Teilaufgaben 1a und 1b den zeitlichen Verlauf<br />
der Spannung und den der Stromstärke innerhalb einer Schwingungsdauer.<br />
6 d) Erläutern Sie allgemein das Prinzip von Schaltungen, die es ermöglichen,<br />
einen realen Schwingkreis zu ungedämpften Schwingungen anzuregen.<br />
2. Spektralanalyse<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
-90°<br />
Mit dem skizzierten Versuchsaufbau soll das Spektrum einer Glühl<strong>am</strong>pe untersucht<br />
werden. Der von der L<strong>am</strong>pe mit Vorsatzlinse hell ausgeleuchtete<br />
Spalt dient als schmale, linienförmige Lichtquelle, die mit dem Objektiv O<br />
scharf auf den zum Halbzylinder gebogenen Schirm S abgebildet wird. Um<br />
das Spektrum der L<strong>am</strong>pe zu untersuchen, wird ein optisches Gitter G mit<br />
570 Strichen pro mm in den Strahlengang gebracht. Die L<strong>am</strong>pe emittiert ein<br />
Kontinuum im Wellenlängenbereich von 400 nm bis 700 nm.<br />
O<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
90°<br />
G<br />
α<br />
S<br />
0°<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
82
BE<br />
– 5 –<br />
11 a) Beschreiben Sie – nach geeigneten Berechnungen – in Abhängigkeit von<br />
α die Beobachtungen auf dem Schirm.<br />
7 b) Zwischen Spalt und Objektiv wird eine durchsichtige K<strong>am</strong>mer mit Natriumd<strong>am</strong>pf<br />
gebracht. Beschreiben und erklären Sie qualitativ die Beobachtung<br />
auf dem Schirm bei idealen Voraussetzungen.<br />
4 c) Beschreiben Sie qualitativ drei Änderungen des Schirmbilds von Teilaufgabe<br />
2a, wenn sowohl die Glühl<strong>am</strong>pe durch eine Gasentladungsröhre als<br />
auch das Gitter durch ein Glasprisma ersetzt werden.<br />
3. Photoeffekt<br />
Der geplante Teilchenbeschleuniger TESLA soll mit gepulsten Elektronenpaketen<br />
arbeiten. Diese werden erzeugt, indem man im Vakuum eine Photokathode<br />
aus Cäsium-Tellurid mit kurzen Laserpulsen bestrahlt. Die Grenzwellenlänge<br />
dieser Photokathode wird mit 260 nm angegeben.<br />
3 a) Berechnen Sie die Mindestenergie, die die Photonen des Laserpulses<br />
haben müssen, um Photoelektronen auslösen zu können.<br />
[zur Kontrolle: 4,77 eV]<br />
6 b) Berechnen Sie die maximale Austrittsgeschwindigkeit der Photoelektronen,<br />
wenn man Strahlung der Wellenlänge 255 nm benutzen würde.<br />
5 c) Um Photoelektronen mit vernachlässigbarer Austrittsgeschwindigkeit zu<br />
erhalten, bestrahlt man die Kathode mit Laserpulsen der Wellenlänge<br />
260 nm. Ein solcher Laserpuls erzeugt dabei ein Elektronenpaket der Ladung<br />
1,0 nAs. Berechnen Sie die Energie eines solchen Laserpulses unter<br />
der Annahme, dass nur 2,0 % der Laserphotonen Elektronen auslösen.<br />
4 d) Alternativ wird ein Laserpuls gleicher Energie wie in Teilaufgabe 3c, aber<br />
kürzerer Wellenlänge verwendet. Der Auslöseanteil wird wieder mit<br />
2,0 % angenommen. Erläutern Sie, wie sich die Zahl der ausgelösten Photoelektronen<br />
ändert.<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
83
BE<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Quantenhafte Anregung von Atomen<br />
– 6 –<br />
GPh3<br />
Atome können durch Absorption von Photonen oder durch Elektronenstöße<br />
angeregt werden.<br />
8 a) Beschreiben Sie einen Versuch, mit dem sich die Anregung von Atomen<br />
durch Photonen demonstrieren lässt. Fertigen Sie dazu eine beschriftete<br />
Skizze an und beschreiben Sie die Durchführung und die Beobachtung.<br />
Im Folgenden soll die Anregung von Neon-Atomen durch Elektronenstöße<br />
betrachtet werden. Hierbei wird bevorzugt die Energie 18,9 eV aus dem<br />
Grundzustand heraus absorbiert.<br />
4 b) Zeigen Sie, dass die Strahlung beim Übergang des so angeregten Neonatoms<br />
in den Grundzustand nicht im sichtbaren Bereich liegt.<br />
4 c) Tatsächlich fällt das angeregte Neonatom zunächst in einen Zwischenzustand,<br />
wobei orangefarbiges Licht der Wellenlänge 585 nm emittiert wird.<br />
Berechnen Sie die Energie dieses Zwischenzustands bezüglich des<br />
Grundzustands.<br />
9 d) Nun durchlaufen zunächst ruhende Elektronen in einer mit Neongas<br />
gefüllten Röhre zwischen zwei Elektroden die Spannung U = 40 V. Man<br />
kann zwei schmale orangefarbig leuchtende Bereiche beobachten. Erklären<br />
Sie das Zustandekommen dieser Bereiche und geben Sie ihre ungefähre<br />
Lage zwischen den Elektroden an. Welchen Einfluss hat eine Erhöhung<br />
der Beschleunigungsspannung? Begründen Sie Ihre Antwort.<br />
2. Rydberg-Atome<br />
Atome, die sich in sehr hoch angeregten Zuständen befinden, werden als<br />
Rydberg-Atome bezeichnet. Durch radioastronomische Beobachtungen wurden<br />
im Weltraum Wasserstoff-Atome ausgemacht, die sich in Zuständen bis<br />
n = 350 befinden.<br />
Rechnen Sie bei den folgenden Teilaufgaben für das H-Atom mit der Ionisierungsenergie<br />
13,60 eV und der Rydbergkonstante 1,097 · 10 7 1<br />
.<br />
m<br />
4 a) Die lineare Ausdehnung des Wasserstoffatoms kann proportional zu n 2<br />
angenommen werden; im Grundzustand beträgt sie 11 · 10 –11 m. Bei welcher<br />
Quantenzahl n hätte das Atom die Ausdehnung eines Haardurchmessers<br />
von 1/30 mm?<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
84
BE<br />
– 7 –<br />
6 b) Berechnen Sie die Wellenlänge λR der Strahlung, die ein H-Atom emittiert,<br />
wenn es von dem Zustand mit n = 100 in das benachbarte Niveau<br />
übergeht. In welchem Verhältnis steht diese Wellenlänge zu jener der<br />
Strahlung, die entsteht, wenn das H-Atom vom 1. angeregten Niveau in<br />
den Grundzustand zurückkehrt?<br />
[zur Kontrolle: λR = 4,490 · 10 –2 m]<br />
5 c) Zu welchen Bereichen des elektromagnetischen Spektrums gehören jeweils<br />
die beiden Wellenlängen von Teilaufgabe 2b?<br />
Geben Sie eine Möglichkeit an, Wellen nachzuweisen, deren Wellenlängen<br />
in der Größenordnung von λR liegen und genügend große Intensität<br />
besitzen.<br />
4 d) Der Nachweis von Rydberg-Atomen erfolgt durch ihre leichte Ionisierbarkeit.<br />
Welche Energie ist noch nötig, um das H-Atom aus dem Zustand<br />
mit n = 10 heraus zu ionisieren?<br />
Im Labor erzeugt man Rydberg-Atome durch Absorption des Lichts zweier<br />
sich kreuzender Laserstrahlen. Dabei wird das Wasserstoffatom im Grundzustand<br />
durch den ersten Laserstrahl zunächst in einen Zwischenzustand angeregt,<br />
der zweite Laser liefert den noch fehlenden Energiebetrag für den Rydberg-Zustand.<br />
8 e) Der erste Laser besitze die feste Photonenenergie 12,09 eV. Weisen Sie<br />
nach, dass sich das H-Atom mit dieser Photonenenergie anregen lässt,<br />
und berechnen Sie, welche Wellenlänge der zweite Laser besitzen muss,<br />
um das H-Atom in den Zustand mit n = 100 anzuheben.<br />
Abweichend vom Bisherigen werden jetzt Atome mit mehr als einem Hüllenelektron<br />
betrachtet.<br />
8 f) Beschreiben Sie die Verteilung der Elektronen auf den Schalen eines Natrium-Atoms.<br />
Begründen Sie anschaulich, warum sich ein Natrium-Atom<br />
in einem Rydberg-Zustand in vielen seiner Eigenschaften wie ein hoch<br />
angeregtes Wasserstoff-Atom verhält.<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
85
BE<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Kernspaltung<br />
– 8 –<br />
GPh4<br />
Eine zentrale energetische Größe der Kernphysik ist die Bindungsenergie.<br />
6 a) Erläutern Sie den Aufbau eines Atomkerns. Welche Bedeutung hat dabei<br />
die Bindungsenergie?<br />
Bei der Kernspaltung von schweren Kernen wird Energie frei, da die Bindungsenergie<br />
pro Nukleon bei den mittelschweren Spaltprodukten höher ist<br />
als beim Ausgangskern.<br />
235<br />
Ein 92 U<br />
-Kern wird durch ein Neutron gespalten. Die beiden Spaltprodukte<br />
sind instabil und gehen nach jeweils drei β − -Zerfällen in die stabilen Kerne<br />
140 94<br />
58 Ce und 40 Zr über. Außerdem entstehen bei der Spaltung freie Neutronen.<br />
6 b) Welche instabilen Kerne entstehen unmittelbar nach der Spaltung und<br />
über welche Zwischenkerne führen diese jeweils zu den stabilen Endprodukten?<br />
6 c) Stellen Sie die Gleichung für die Ges<strong>am</strong>treaktion in die stabilen Endprodukte<br />
auf und berechnen Sie die dabei frei werdende Ges<strong>am</strong>tenergie.<br />
[zur Kontrolle: ΔE = 208,2 MeV]<br />
6 d) Schätzen Sie rechnerisch ab, wie viele Millionen Liter Heizöl man verbrennen<br />
müsste, um den gleichen Energiebetrag zu erhalten, der als Folge<br />
der Spaltung von 1 kg 235 U insges<strong>am</strong>t freigesetzt werden kann.<br />
(Heizwert von Heizöl: 42 MJ/kg, Dichte von Heizöl: 0,85 g/cm³)<br />
6 e) Wie das Unglück in Tschernobyl zeigte, darf das Gefährdungspotential,<br />
das von Kernkraftwerken ausgehen kann, nicht unterschätzt werden. Erklären<br />
Sie kurz, warum Strahlung radioaktiver Stoffe für Menschen gefährlich<br />
sein kann, und erläutern Sie, wie man sich vor ihr schützen sollte.<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
86
BE<br />
2. Kernzerfall<br />
– 9 –<br />
Das gasförmige radioaktive 220 Rn entsteht durch zwei aufeinander folgende<br />
Zerfälle aus 228 Th.<br />
2 a) Geben Sie die dabei entstehenden Zerfallsprodukte an.<br />
Der Zerfall von 220 Rn soll nun mit Hilfe einer Ionisationsk<strong>am</strong>mer untersucht<br />
und d<strong>am</strong>it eine Gesetzmäßigkeit des radioaktiven Zerfalls festgestellt werden.<br />
Ein Experiment ergibt die folgende Messtabelle für die Ionisationsstromstärke<br />
in Abhängigkeit von der Zeit:<br />
t in s 0 30 60 120 <strong>180</strong><br />
I(t) in 10 –12 A 30 21 14 6,6 3,0<br />
8 b) Beschreiben Sie anhand einer Schaltskizze den Aufbau und die Funktionsweise<br />
einer Ionisationsk<strong>am</strong>mer als Nachweisgerät für ionisierende<br />
Strahlung.<br />
7 c) Zeichnen Sie zu der Messreihe ein Diagr<strong>am</strong>m, in dem<br />
aufgetragen wird.<br />
I(<br />
t)<br />
ln gegen t<br />
I(<br />
0)<br />
7 d) Die sich in diesem Diagr<strong>am</strong>m ergebende Gerade ist Konsequenz des<br />
t<br />
Zerfallsgesetzes<br />
0 e N ) t ( N<br />
−λ<br />
= ⋅ .<br />
Erläutern Sie, welche Beziehung zwischen der Teilchenzahl N(t) und der<br />
Stromstärke I(t) besteht und welche Bedeutung die Zerfallskonstante λ im<br />
Diagr<strong>am</strong>m besitzt.<br />
Bestimmen Sie aus den Messdaten die Zerfallskonstante λ und die Halb-<br />
T des verwendeten Rn-Isotops.<br />
wertszeit 1/<br />
2<br />
6 e) Das zur Messung der Ionisationsstromstärke benutzte Messgerät zeigt<br />
praktisch keinen Ausschlag mehr an, wenn die Stromstärke unter 1/64 der<br />
Anfangsstromstärke I(0) sinkt. Berechnen Sie d<strong>am</strong>it die bei diesem Experiment<br />
sinnvolle Ges<strong>am</strong>tmessdauer in <strong>Minuten</strong>.<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
87
BE<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Venus<br />
– 10 –<br />
GPh5<br />
6 a) Skizzieren Sie maßstäblich und ohne Berücksichtigung der vorhandenen<br />
Bahnneigung die Bahnen von Venus und Erde um die Sonne als Kreisbahnen.<br />
Tragen Sie bei fester Erdposition die Venus in oberer und unterer<br />
Konjunktion sowie in den maximalen Elongationen ein.<br />
6 b) Am 29. März 2004 stand die Venus in maximaler Elongation. Berechnen<br />
Sie hierfür den Winkelabstand zwischen Venus und Sonne. Entscheiden<br />
Sie, ob die Venus an diesem Tag bei optimalen Bedingungen bei uns um<br />
Mitternacht beobachtet werden konnte. Begründen Sie Ihre Antwort.<br />
Für die Bestimmung der Astronomischen Einheit spielte ab dem 18. Jahrhundert<br />
die Beobachtung der Venusdurchgänge eine bedeutende Rolle. Dabei<br />
wandert für einen Beobachter auf der Erde die Venus über die Sonnenscheibe.<br />
3 c) Warum tritt nicht bei jeder unteren Konjunktion ein Venusdurchgang ein?<br />
7 d) Am 8. Juni 2004 wird der nächste Venusdurchgang stattfinden, der übernächste<br />
<strong>am</strong> 5. Juni 2012.<br />
Berechnen Sie die Zahl der Venusumläufe um die Sonne zwischen diesen<br />
beiden Ereignissen. Begründen Sie mit diesem Ergebnis, dass sich Venusdurchgänge<br />
häufig nach 8 Jahren wiederholen.<br />
4 e) Bestimmen Sie aus der Umlaufzeit der Venus um die Sonne den Abstand<br />
Erde-Venus bei einer unteren Konjunktion in Vielfachen der Astronomischen<br />
Einheit.<br />
[zur Kontrolle: dEV = 0,277 AE]<br />
8 f) Zur Bestimmung der Astronomischen Einheit betrachten wir ein stark<br />
vereinfachtes Modell. Man beobachtet den Venusdurchgang an verschiedenen<br />
Orten A und B auf der Erde, von denen aus die Venus dabei auf der<br />
Sonnenscheibe verschiedene Strecken durchläuft (vgl. nachfolgende,<br />
nicht-maßstäbliche Abbildung).<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
Erde<br />
A<br />
B<br />
ε<br />
Venus<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
beobachtete<br />
Sonnenscheibe<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
88
BE<br />
– 11 –<br />
Die Orte A und B sollen so gewählt werden, dass sie symmetrisch zur<br />
Verbindungslinie Erde - Venus auf demselben Längengrad liegen und ihre<br />
geografischen Breiten sich um 90° unterscheiden.<br />
Zeigen Sie, dass der geradlinige Abstand zwischen A und B 9006 km beträgt.<br />
Berechnen Sie nun mit Hilfe des Ergebnisses von Teilaufgabe 1e<br />
die Astronomische Einheit in Kilometern, wenn der Winkel ε = 45" beträgt.<br />
5 g) Das menschliche Auge kann unter günstigen Umständen noch ein Objekt<br />
erkennen, das unter einem Winkel von zwei Bogenminuten erscheint. Untersuchen<br />
Sie, ob die Venus auf der Sonnenscheibe mit bloßem, aber hinreichend<br />
geschütztem Auge wahrgenommen werden kann.<br />
4 h) Die genaueste Methode zur Bestimmung der Astronomischen Einheit ist<br />
die Laufzeitmessung von Radarsignalen. Ein an der Venus in unterer<br />
Konjunktion reflektiertes Signal wird 4 min 37 s nach der Aussendung<br />
wieder empfangen.<br />
Berechnen Sie daraus die Astronomische Einheit.<br />
Die Venus ähnelt während eines Venusdurchgangs bei flüchtiger Betrachtung<br />
einem großen Sonnenfleck. Die Temperatur der Venusatmosphäre beträgt<br />
743 K, die eines Sonnenflecks ca. 4000 K.<br />
7 i) Erläutern Sie, warum sich die beiden Erscheinungen für einen Beobachter<br />
an einem Fernrohr ähneln. Zeigen Sie dennoch vorhandene, deutliche Unterschiede<br />
unter Einbeziehung von Abschätzungen zur Strahlungsintensität<br />
auf.<br />
2. Sonne<br />
4 a) Worin stimmen das Sonnenspektrum und das Spektrum einer Glühl<strong>am</strong>pe<br />
überein und worin unterscheiden sie sich?<br />
6 b) Im Folgenden werden Beobachtungen im Wellenlängenbereich der Hα-<br />
Linie behandelt. Wasserstoffwolken über der Photosphäre kann man seitlich<br />
über den Sonnenrand hinaus als helle Protuberanzen erkennen. Vor<br />
der Sonnenscheibe erscheinen solche Protuberanzen hingegen als dunkle<br />
Strukturen.<br />
Erklären Sie, wie die Leuchterscheinungen entstehen und warum das<br />
gleiche Phänomen so unterschiedlich erscheint.<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
89
BE<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Kugelsternhaufen der Galaxis<br />
– 12 –<br />
GPh6<br />
6 a) Zeichnen Sie eine schematische Seitenansicht unserer Galaxie mit Angabe<br />
von Größenordnungen. Tragen Sie den ungefähren Ort der Sonne ein<br />
und bezeichnen Sie die charakteristischen Bereiche. In welchen von diesen<br />
befinden sich vornehmlich die Kugelsternhaufen?<br />
Einer der eindrucksvollsten Kugelsternhaufen ist Omega-Centauri (ω Cen)<br />
mit einem Winkeldurchmesser von 36 Bogenminuten. Der Beobachter sieht<br />
den 5,2 kpc entfernten Kugelsternhaufen ω Cen mit der scheinbaren Helligkeit<br />
m = 3,4.<br />
9 b) Nehmen Sie vereinfachend an, dass alle Sterne von ω Cen sonnenähnliche<br />
Sterne sind und einen Beitrag zur Ges<strong>am</strong>thelligkeit leisten. Schätzen Sie<br />
d<strong>am</strong>it die Zahl der Sterne dieses Kugelsternhaufens ab.<br />
Warum ist der so berechnete Wert kleiner als der Literaturwert von etwa<br />
5 · 10 6 Einzelsternen?<br />
10 c) Skizzieren Sie ein Hertzsprung-Russell-Diagr<strong>am</strong>m für einen typischen<br />
Kugelsternhaufen und begründen Sie, wie man daraus die Erkenntnis gewinnt,<br />
dass die Kugelsternhaufen zu den ältesten Objekten im Universum<br />
gehören.<br />
2. Sternentstehungsgebiete der Galaxis<br />
Im Scheibengebiet unserer Galaxie liegt der Lagunen-Nebel M8. Er besteht<br />
im Wesentlichen aus ionisiertem Wasserstoff.<br />
6 a) Die Ionisation des Wasserstoffs (Ionisationsenergie 13,6 eV) wird durch<br />
die Strahlung naher, heißer Sterne bewirkt. Wie groß kann die Wellenlänge<br />
der ionisierenden Strahlung höchstens sein? In welchem Spektralbereich<br />
liegt diese Grenzwellenlänge?<br />
[zur Kontrolle: λgrenz = 91,2 nm]<br />
6 b) Schätzen Sie ab, welche Oberflächentemperatur die den Lagunen-Nebel<br />
beleuchtenden Sterne mindestens haben müssen. Machen Sie d<strong>am</strong>it plausibel,<br />
dass es sich bei M8 um ein Sternentstehungsgebiet handelt.<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
90
BE<br />
3. Galaktisches Zentrum<br />
– 13 –<br />
Das Zentrum der Galaxis liegt im Sternbild Schütze (Sgr). Anfang der 70er<br />
Jahre konnte die kompakte Radioquelle SgrA* als Zentrum identifiziert werden.<br />
Man vermutete dort ein Schwarzes Loch.<br />
2 a) Warum kann man das Zentrum der Galaxis nicht im optischen Bereich,<br />
wohl aber im Infrarot- und Radiobereich beobachten?<br />
9 b) Ende der 70er Jahre ergaben Untersuchungen des Spektrums einer Gaswolke,<br />
die sich in einer Entfernung von 1,0 Lj um das galaktische Zentrum<br />
bewegt, eine Verschiebung der Ne + -Linie (Laborwellenlänge 12 µm)<br />
um bis zu 10 nm.<br />
Berechnen Sie hieraus die Umlaufgeschwindigkeit des Gases. Schätzen<br />
Sie d<strong>am</strong>it die Masse des Zentralkörpers ab, um den sich die Gase bewegen.<br />
[zur Kontrolle: 8,8 · 10 36 kg]<br />
Da der Abstand der Wolke von SgrA* sehr groß ist, erlaubte die Untersuchung<br />
dieser Gaswolke noch nicht den sicheren Schluss auf die Existenz eines<br />
Schwarzen Lochs im Zentrum der Galaxis. Größere Sicherheit brachten<br />
in jüngster Vergangenheit neuere Beobachtungsdaten der Europäischen Südsternwarte<br />
in Chile.<br />
Vermessungen der Bahn des zentrumsnahen Sterns S2 um das galaktische<br />
Zentrum ergaben eine lang gestreckte Ellipse mit einer großen Halbachse von<br />
9,5 · 10 2 AE, einen minimalen Abstand zum Zentrum von 1,2 · 10 2 AE und<br />
eine Umlaufdauer von 15,2 Jahren.<br />
6 c) Schätzen Sie die Masse ab, die sich innerhalb dieser Bahn des Sterns S2<br />
befinden muss.<br />
[zur Kontrolle: 7,4 · 10 36 kg]<br />
6 d) Welche Erkenntnisse über die Massenverteilung gewinnt man aus dem<br />
Vergleich der Ergebnisse der Teilaufgaben 3b und 3c?<br />
Bestimmen Sie ergänzend auch das Verhältnis der Kugelvolumina, in denen<br />
sich die ermittelten Massen befinden müssen.<br />
Begründen Sie, dass die ermittelte Massenverteilung ein Indiz für ein<br />
Schwarzes Loch im Zentrum der Galaxis ist.<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
Abschließender Hinweis: Zusätzliche Überlegungen haben inzwischen gezeigt,<br />
dass sich im Zentrum unserer Galaxie tatsächlich ein Schwarzes Loch<br />
befindet.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
91
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Abiturprüfung 2005<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
PHYSIK<br />
als Grundkursfach<br />
<strong>Arbeitszeit</strong>: <strong>180</strong> <strong>Minuten</strong><br />
Der Fachausschuss wählt z wei Aufgaben zur Bearbeitung aus.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
92
BE<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Millikanversuch<br />
– 2 –<br />
GPh 1<br />
Bei einem Versuch nach Millikan schwebt ein zweifach negativ geladenes<br />
Öltröpfchen in einem Kondensator (Plattenabstand d = 5,0 mm) bei einer angelegten<br />
Spannung von U = 255 V.<br />
5 a) Skizzieren Sie den Kondensator (Polung!) und die Kräfte, die auf das<br />
Tröpfchen wirken.<br />
7 b) Leiten Sie für den Schwebefall die Beziehung zwischen Spannung und<br />
Masse des Tröpfchens her; die Auftriebskraft soll dabei vernachlässigt<br />
werden. Berechnen Sie die Masse des Öltröpfchens.<br />
[zur Kontrolle: 1,7 · 10 –15 kg]<br />
4 c) Zeigen Sie, dass man die Auftriebskraft tatsächlich vernachlässigen kann,<br />
indem Sie das Verhältnis von Gewichtskraft und Auftriebskraft berechnen<br />
(Dichte von Öl: 0,90 kg/dm 3 ; Dichte von Luft: 1,3 g/dm 3 ).<br />
5 d) Das Öltröpfchen wird mit UV-Licht bestrahlt und verliert dadurch ein<br />
Elektron. Was beobachtet man? Begründen Sie Ihre Antwort mit Hilfe der<br />
wirkenden Kräfte. Eine rechnerische Behandlung ist nicht erforderlich.<br />
2. Bestimmung der elektrischen Feldkonstante<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
Zur Bestimmung der elektrischen Feldkonstante<br />
ε0 wird ein Kondensator benutzt.<br />
Dieser besteht aus zwei kreisförmigen<br />
Platten vom Radius 15 cm, die<br />
getrennt durch kleine Abstandshalter der<br />
Dicke 2,0 mm genau übereinander liegen.<br />
Der Kondensator wird auf verschiedene<br />
Spannungen aufgeladen und dann<br />
jeweils über ein Ladungsmessgerät entladen.<br />
Es ergeben sich die folgenden<br />
Messwerte:<br />
U in V 100 150 200 250 300 350<br />
Q in nC 35 56 69 90 110 124<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
Q<br />
U<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
93
BE<br />
– 3 –<br />
8 a) Tragen Sie die Messwerte in ein Koordinatensystem – Ladung in Abhängigkeit<br />
von der Spannung – ein. Zeichnen Sie eine Ausgleichsgerade<br />
und begründen Sie, warum sie durch den Koordinatenursprung enthalten<br />
muss. Welche Bedeutung hat die Steigung der Geraden? Bestimmen Sie<br />
ihren Wert.<br />
4 b) Berechnen Sie mit Ihrem Ergebnis aus Teilaufgabe 2a die elektrische<br />
Feldkonstante und geben Sie die prozentuale Abweichung vom Literaturwert<br />
an.<br />
Die obere Kondensatorplatte wird nun etwas in horizontaler Richtung verschoben<br />
und der Versuch dann bei gleichen Spannungswerten wiederholt.<br />
4 c) Zeichnen Sie in das Diagr<strong>am</strong>m von Teilaufgabe 2a den Graphen einer<br />
möglichen Messreihe ein und begründen Sie seinen Verlauf.<br />
3 d) Welche Änderung ergäbe sich im Graphen, wenn nun zusätzlich noch<br />
höhere Abstandshalter verwendet würden?<br />
3. Relativistische Elektronen<br />
Im Punkt P treten Elektronen in ein<br />
begrenztes homogenes Magnetfeld<br />
mit der Geschwindigkeit v = 0,98 c<br />
ein. In der Skizze ist die halbkreisförmige<br />
Bahn der Elektronen im<br />
Magnetfeld dargestellt.<br />
4 a) Übertragen Sie die nebenstehende<br />
Skizze auf Ihr Blatt. Ergänzen Sie<br />
sie durch eine beschriftete schematische<br />
Darstellung einer Anordnung<br />
zur Erzeugung und Beschleunigung<br />
der Elektronen und<br />
zeichnen Sie die Orientierung des<br />
Magnetfeldes ein.<br />
9 b) Berechnen Sie die Masse der Elektronen in Vielfachen der Ruhemasse<br />
und bestimmen Sie d<strong>am</strong>it die notwendige Beschleunigungsspannung Ub.<br />
[zur Kontrolle: m = 5,03 m0]<br />
7 c) Die Flussdichte B des Magnetfelds beträgt 500 mT. Berechnen Sie den<br />
Bahnradius und die Flugdauer von P nach Q.<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
P<br />
B<br />
Q<br />
94
BE<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 4 –<br />
GPh 2<br />
1. Ein Mittelwellenempfänger soll Radiosignale in dem Frequenzbereich zwischen<br />
530 kHz und 1600 kHz empfangen.<br />
5 a) Begründen Sie durch eine Rechnung, dass selbst bei der kürzesten in<br />
Frage kommenden Wellenlänge die benötigten Empfangsdipole auf<br />
Grund ihrer Länge in der Praxis nicht geeignet sind, sofern sie in Resonanz<br />
angeregt werden.<br />
Statt eines Empfangsdipols verwendet man im Mittelwellenbereich so genannte<br />
Ferritantennen. Das sind im Wesentlichen Spulen mit Ferritkern, welche<br />
mit einem Kondensator einen Schwingkreis bilden. Der Schwingkreis<br />
wird in Resonanz mit der zu empfangenden elektromagnetischen Welle abgestimmt.<br />
Die im Empfänger benutzte Ferritantenne hat eine Induktivität von<br />
0,22 mH. Die Kapazität in Form eines Drehkondensators ist variabel.<br />
5 b) Über welche Kapazitätswerte muss der Drehkondensator variiert werden<br />
können, so dass über den ges<strong>am</strong>ten oben genannten Frequenzbereich Resonanz<br />
möglich ist?<br />
Im Gegensatz zum Empfang werden bei der Erzeugung von Mittelwellen<br />
durchaus Dipole eingesetzt.<br />
4 c) Begründen Sie, warum die Dipolschwingungen stets gedämpft sind.<br />
4 d) Die Aufschrift AM bei der Wahltaste für den Mittelwellenempfang bei<br />
einem Radiogerät bedeutet Amplitudenmodulation. Als Signal soll ein<br />
Ton mit bestimmter Frequenz übertragen werden. Zeichnen Sie qualitativ<br />
in einem geeigneten Diagr<strong>am</strong>m die <strong>am</strong>plitudenmodulierte Trägerschwingung<br />
und kennzeichnen Sie die Schwingungsdauern von Träger- und Signalschwingung.<br />
2. Bei einem Doppelspalt für optische Versuche ist die Beschriftung nicht mehr<br />
erkennbar. Der Spaltabstand b soll nun experimentell mit Hilfe eines Lasers<br />
(Herstellerangabe: λ = 633 nm ± 0,5 nm) durch einen Schüler ermittelt werden.<br />
Der Abstand l zwischen Schirm und Doppelspalt kann auf einer optischen<br />
Bank sehr genau eingestellt werden und ist 1700 mm ± 0,5 mm. Der<br />
Schüler kann <strong>am</strong> Schirm auf beiden Seiten des 0. Maximums jeweils 4 weitere<br />
Maxima beobachten. Den Abstand d der beiden äußersten Maxima zueinander<br />
misst er zu 26 mm ± 0,5 mm.<br />
8 a) Skizzieren Sie den Versuchsaufbau mit den relevanten geometrischen<br />
Größen und stellen Sie unter Verwendung der Kleinwinkelnäherung die<br />
8⋅<br />
λ ⋅ l<br />
Beziehung b = zur Berechnung des Spaltabstandes auf.<br />
d<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
95
BE<br />
– 5 –<br />
4 b) Berechnen Sie den kleinstmöglichen Wert sowie den größtmöglichen<br />
Wert für den Spaltabstand.<br />
Der Schüler bildet aus den Werten von Teilaufgabe 2b den Mittelwert für den<br />
Spaltabstand und will den Doppelspalt mit dem Wert 331,5 µm beschriften.<br />
3 c) Begründen Sie, warum diese Aufschrift eine falsche Genauigkeit vortäuschen<br />
würde.<br />
3. Eine Vakuumphotozelle wird mit monochromatischem Licht der Wellenlänge<br />
436 nm bestrahlt. In Abhängigkeit von einer zwischen der Kathode und der<br />
Ringanode liegenden Spannung U wird der Photostrom I gemessen. Dabei<br />
wird die folgende U-I-Kennlinie aufgenommen.<br />
60<br />
40<br />
20<br />
I in nA<br />
I0<br />
Kennlinie einer Vakuum-Photozelle<br />
2 4 6 8 U in V<br />
6 a) Erstellen Sie eine beschriftete Skizze einer Versuchsanordnung, mit der<br />
die U-I-Kennlinie einer Vakuumphotozelle aufgenommen werden kann.<br />
6 b) Erklären Sie, warum auch bei der Spannung U = 0 V schon eine Stromstärke<br />
I0 gemessen wird. Erläutern Sie, warum der Strom die so genannte<br />
Sättigungsstromstärke IS (im Diagr<strong>am</strong>m IS = 70 nA) trotz zunehmender<br />
Spannung nicht übersteigt.<br />
6 c) Um jeglichen Stromfluss zu unterdrücken, ist eine Gegenspannung<br />
Ug = – 0,90 V gerade ausreichend. Bestimmen Sie die Austrittsarbeit für<br />
die Elektronen und geben Sie das kathodenmaterial an.<br />
Die ges<strong>am</strong>te auf die Photozelle fallende Lichtleistung beträgt 1,0 W.<br />
4 d) Berechnen Sie die Anzahl der pro Sekunde auf die Photozelle fallenden<br />
Photonen. [zur Kontrolle: 2,2 · 10 18 ⋅ 1/s]<br />
5 e) Nicht jedes Photon aus Teilaufgabe 3d kann ein Elektron auslösen.<br />
Ermitteln Sie mit dem Wert für die Sättigungsstromstärke IS die Anzahl<br />
der ausgelösten Elektronen pro Sekunde und geben Sie an, welcher Anteil<br />
der einfallenden Photonen Photoelektronen auslöst.<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
96
BE<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Fraunhoferlinien<br />
– 6 –<br />
GPh 3<br />
Josef von Fraunhofer katalogisierte 1815 mehr als 500 dunkle Linien, die im<br />
Spektrum der Sonne auftreten. Mittlerweile sind etwa 25000 solcher „Fraunhofer-Linien“<br />
bekannt.<br />
5 a) Erläutern Sie, wie diese Linien entstehen und wieso sie Auskunft über die<br />
Zus<strong>am</strong>mensetzung der äußeren Schichten der Sonnenatmosphäre geben.<br />
5 b) Unter anderem findet man hier auch dunkle Linien, deren Wellenlängen<br />
mit denen der Balmerserie im Wasserstoff-Emissionsspektrum übereinstimmen.<br />
Unter welcher Voraussetzung können dunkle Balmerlinien auftreten?<br />
Begründen Sie Ihre Antwort.<br />
2. Spektren von He und He +<br />
Das Edelgas Helium wurde 1868 durch seine Fraunhofer-Linien im Sonnenspektrum<br />
entdeckt und erst 1895 in Erdgasquellen auf der Erde gefunden.<br />
3 a) Zum Spektrum von atomarem Helium (He) gehört u.a. eine Linie mit der<br />
Wellenlänge 588 nm. Berechnen Sie die zugehörige Photonenenergie.<br />
Daneben lassen sich aber auch Linien nachweisen, die von einfach ionisiertem<br />
Helium (He + -Ionen) st<strong>am</strong>men. He + ist ein Einelektronensystem wie das<br />
H-Atom. Der Wert der Bindungsenergie des Elektrons auf der n-ten Energie-<br />
stufe berechnet sich durch:<br />
Z die Ordnungszahl).<br />
E<br />
n<br />
2<br />
Z ⋅ R ⋅ h ⋅ c<br />
= −<br />
(R ist die Rydbergkonstante,<br />
2<br />
n<br />
Gehen Sie zunächst davon aus, dass die Rydbergkonstanten des Wasserstoffatoms<br />
und des He + -Ions gleich groß sind.<br />
4 b) Berechnen Sie die Ionisierungsenergie von He + , das sich im Grundzustand<br />
befindet. [zur Kontrolle: 54,4 eV]<br />
6 c) Zeigen Sie, dass die 2., 4. und 6. Energiestufe des He + -Ions mit den ersten<br />
drei Stufen des H-Atoms übereinstimmen.<br />
4 d) Die Hα-Linie hat die größte Wellenlänge in der Balmerserie des Wasserstoffatoms.<br />
Welcher Übergang im He + -Ion führt zur Emission einer Strahlung<br />
mit dieser Wellenlänge? Begründen Sie Ihre Antwort.<br />
4 e) Tatsächlich ist die Rydbergkonstante des He + -Ions geringfügig größer als<br />
die des H-Atoms. Was folgt daraus für die Wellenlänge der He + -Linie aus<br />
Teilaufgabe 2d im Vergleich zur Hα-Linie?<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
97
BE<br />
3. Röntgenspektren<br />
– 7 –<br />
5 a) Skizzieren Sie qualitativ das typische Emissionsspektrum einer Röntgenröhre.<br />
Tragen Sie dazu die Intensität der Strahlung in Abhängigkeit von<br />
der Wellenlänge auf. Die Betriebsspannung UB der Röhre sei so groß,<br />
dass auch die charakteristische Strahlung des Anodenmaterials auftritt.<br />
6 b) Aus der Wellenlänge der kurzwelligen Grenze λG des kontinuierlichen<br />
Spektrums und der Beschleunigungsspannung UB lässt sich die<br />
Planck’sche Konstante h bestimmen.<br />
Erklären Sie zunächst, welcher Prozess zur Entstehung von Röntgenquanten<br />
mit der Wellenlänge λG führt. Welcher Wert für h ergibt sich aus den<br />
Messwerten UB = 40 kV und λG = 31 pm?<br />
4 c) Erklären Sie allgemein die Entstehung der Kα-Linie im Röntgenspektrum.<br />
5 d) Welchen Einfluss hat eine Erhöhung der Beschleunigungsspannung UB<br />
auf die Werte von λG und λKα?<br />
Begründen Sie Ihre Antwort.<br />
9 e) In Teilaufgabe 3b wurde unter Verwendung von Röntgenstrahlung eine<br />
Möglichkeit zur Bestimmung der Planckschen Konstante h betrachtet. Erläutern<br />
Sie eine weitere experimentelle Methode zur Bestimmung von h<br />
unter Verwendung eines anderen Bereichs des elektromagnetischen Spektrums<br />
(Messverfahren, Auswertung, Berechnung von h).<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
98
BE<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 8 –<br />
GPh 4<br />
1. Altersbestimmung mit der 14 C-Methode<br />
Unter dem Einfluss der kosmischen Strahlung entstehen in der Atmosphäre<br />
schnelle Neutronen. Trifft ein solches Neutron auf einen Stickstoffkern 14 N,<br />
so kommt es gelegentlich zur Kernumwandlung in das Kohlenstoffisotop 14 C.<br />
3 a) Geben Sie die Reaktionsgleichung an.<br />
14 C ist radioaktiv. Es zerfällt unter Aussendung eines βˉ-Teilchens mit einer<br />
Halbwertszeit von 5,7 · 10 3 Jahren.<br />
7 b) Erläutern Sie die Entstehung des βˉ-Teilchens und geben Sie die Zerfallsgleichung<br />
beim 14 C-Zerfall an. Die entstandenen βˉ-Teilchen besitzen<br />
keine einheitliche Energie. Skizzieren Sie das Energiespektrum der<br />
βˉ-Teilchen und erklären Sie sein Zustandekommen.<br />
In der Atmosphäre stellt sich zwischen dem radioaktiven und dem stabilen<br />
Kohlenstoff ein Gleichgewicht ein, so dass pro Gr<strong>am</strong>m Kohlenstoff 15,3 Zerfälle<br />
pro Minute stattfinden. In diesem Gleichgewichtsverhältnis findet man<br />
den radioaktiven Kohlenstoff auch in lebenden Organismen. Beim Absterben<br />
des Organismus hört jegliche Aufnahme von Kohlenstoff auf und die Aktivität<br />
nimmt im Lauf der Zeit ab.<br />
9 c) In einem alten Holzstück ist Kohlenstoff der Masse 50 g enthalten. Darin<br />
beträgt der 14 C-Anteil 4,4 · 10 –12 g. Berechnen Sie die Anzahl der darin<br />
enthaltenen 14 C-Atome und d<strong>am</strong>it die Aktivität pro 1 g Masse dieser Probe.<br />
[zur Kontrolle: A/m = 0,015 Bq/g]<br />
5 d) Schätzen Sie mit Hilfe der Halbwertszeit ab, ob die Probe älter als 20 000<br />
Jahre sein kann.<br />
2. Der Forschungsreaktor Garching II<br />
Der Reaktor FRM-II in Garching stellt eine effiziente Neutronenquelle dar.<br />
Die Neutronen werden gewonnen, indem 235 U durch thermische Neutronen<br />
gespalten wird.<br />
4 a) Wie erhält man aus den bei den Kernzerfällen entstandenen schnellen<br />
Neutronen die benötigten thermischen Neutronen?<br />
4 b) Bei einem möglichen Spaltprozess von 235 U entstehen als Spaltprodukte<br />
u. a. 94 Rb und zwei Neutronen. Geben Sie die Reaktionsgleichung an.<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
Bekanntlich sind freie Neutronen instabil. Der Reaktor in Garching erlaubt<br />
die genauere Untersuchung des Neutronenzerfalls.<br />
Die Reaktionsgleichung für diesen lautet: n → p + − e + ν<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
1<br />
0<br />
1<br />
1<br />
0 1<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
99
BE<br />
– 9 –<br />
Berechnet man die Differenz der Ges<strong>am</strong>tmasse vor dem Zerfall und der Ges<strong>am</strong>tmasse<br />
nach dem Zerfall, so erhält man Δm = 8,4 · 10 –4 u.<br />
8 c) Berechnen Sie die entsprechende Massendifferenz für einen angenomme-<br />
1<br />
1<br />
1 0<br />
→ 0 + 1<br />
nen Protonenzerfall: p n + e + ν<br />
Erläutern Sie, warum das Proton im Gegensatz zum Neutron als stabil<br />
betrachtet wird.<br />
Protonen und Neutronen bestehen<br />
nach dem Quarkmodell jeweils aus<br />
drei Quarks der Sorten u (up) und d<br />
(down). Ein up-Quark besitzt die La-<br />
dung e<br />
3<br />
2 ⋅ , ein down-Quark − 1 ⋅ e .<br />
Der Neutronenzerfall kann durch nebenstehendes<br />
Diagr<strong>am</strong>m beschrieben werden.<br />
3<br />
6 d) Aus welchen drei Quarks müssen Proton und Neutron jeweils bestehen.<br />
Erläutern Sie Ihre Antwort und erklären Sie in diesem Modell den Neutronenzerfall.<br />
Bei vielen Experimenten entsteht begleitend<br />
γ-Strahlung, die prinzipiell<br />
durch Bleiplatten abgeschirmt werden<br />
kann. Das nebenstehende Diagr<strong>am</strong>m<br />
stellt das Absorptionsverhalten von Blei<br />
dar. Hierbei sind Z die Zählrate, Z0 die<br />
Zählrate ohne Abschirmung und x die<br />
Dicke der Bleiplatte.<br />
9 e) Entnehmen Sie der Graphik die<br />
Halbwertsdicke D1/2 und ermitteln<br />
Sie, wie dick die Platten sein müssen,<br />
d<strong>am</strong>it 75 % der γ-Strahlung absorbiert<br />
werden.<br />
Im Gegensatz zur Absorption von γ-Strahlung ist Blei zur Absorption von<br />
Neutronen ungeeignet. Deshalb müssen bei einer Neutronenquelle zusätzlich<br />
zu einem Bleimantel noch andere Abschirmmaßnahmen getroffen werden.<br />
5 f) Begründen Sie, warum Blei zur Abschirmung von Neutronenstrahlung<br />
schlecht geeignet ist. Welche wesentlichen Eigenschaften sollte ein Material<br />
besitzen, um Neutronen effektiv abschirmen zu können?<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
u<br />
d<br />
?<br />
n p<br />
u<br />
e –<br />
ν<br />
ln (Z/Z0)<br />
1 2 3 4<br />
0<br />
- 0,4<br />
- 0,8<br />
- 1,2<br />
- 1,4<br />
d<br />
?<br />
x/cm<br />
100
BE<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Mond<br />
– 10 –<br />
GPh 5<br />
Zwischen zwei Vollmondphasen liegt ein Zeitraum von 29,5 Tagen. Gehen<br />
Sie für die Teilaufgaben 1a – 1d davon aus, dass sich Erde und Mond auf<br />
Kreisbahnen bewegen.<br />
4 a) Erläutern Sie die Begriffe „siderischer Monat“ und „synodischer Monat“.<br />
4 b) Fertigen Sie eine Skizze der Konstellation Sonne, Erde und Mond zu zwei<br />
aufeinander folgenden Vollmondphasen.<br />
4 c) Berechnen Sie den Winkel ϕ, um den sich Verbindungslinie Erde-Sonne<br />
zwischen zwei Vollmondphasen bewegt hat. [zur Kontrolle: ϕ = 29,1 °]<br />
5 d) Berechnen Sie mit Hilfe von Teilaufgabe 1b die Länge eines siderischen<br />
Monats.<br />
Vom Mond wird eine Serie von photographischen Aufnahmen gemacht. Befindet<br />
sich der Mond im erdnächsten Punkt<br />
seiner Bahn, so ergibt sich ein Durchmes-<br />
ser des Mondbildes von Bn = 17,2 mm, im<br />
erdfernsten Punkt von Bf = 15,4 mm. Die<br />
Brennweite des abbildenden optischen<br />
Systems ist f = <strong>180</strong>0 mm. Entnehmen Sie<br />
die geometrischen Zus<strong>am</strong>menhänge bei der optischen Abbildung der nebenstehenden<br />
Skizze.<br />
5 e) Berechnen Sie aus diesen Angaben und dem Mondradius von 1738 km<br />
den minimalen und maximalen Abstand des Mondes zum Beobachter.<br />
4 f) Auf dem Mond erkennt man wesentlich mehr Krater als auf der Erde.<br />
Erläutern Sie zwei Gründe für diese Tatsache.<br />
5 g) Betrachten Sie einen Quadratmeter Mondoberfläche, der senkrecht von<br />
der Sonne beleuchtet wird und 93 % der einfallenden Sonnenstrahlung<br />
absorbiert. Berechnen Sie unter der Annahme eines Strahlungsgleichgewichts<br />
die sich einstellende Temperatur.<br />
Erklären Sie, warum ein Ort auf der Mondoberfläche wesentlich größere<br />
Temperaturschwankungen erfährt als ein Ort auf der Erdoberfläche.<br />
2. Weltraummissionen<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
G B<br />
Bei den Apollo-Missionen zum Mond wurde die Raumkapsel zunächst in eine<br />
kreisförmige Erdumlaufbahn (Parkbahn) gebracht und anschließend durch<br />
kurzzeitiges Zünden des Haupttriebwerks auf den Weg zum Mond beschleunigt.<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
f<br />
101
BE<br />
– 11 –<br />
8 a) Zwischen Erde und Mond gibt es einen Punkt, in dem sich die Gravitationskräfte<br />
von Erde und Mond aufheben. Berechnen Sie den Abstand r0<br />
dieses Punktes vom Erdmittelpunkt. Verwenden Sie für den Abstand von<br />
der Erde zum Mond 3,84 ⋅ 10 5 km. [zur Kontrolle: r0 = 3,46 · 10 5 km]<br />
6 b) Berechnen Sie die Geschwindigkeit v * , auf die ein Satellit von der Parkbahn<br />
(190 km über der Erdoberfläche) beschleunigt werden müsste, um<br />
anschließend antriebslos den Abstand r0 zu erreichen. Der Einfluss des<br />
Mondes soll dabei nicht berücksichtigt werden.<br />
2 c) Bei der Apollo-Mission genügte für den Mondflug eine Geschwindigkeit<br />
v < v * . Begründen Sie diese Tatsache.<br />
3. Sonne<br />
Die Abbildung zeigt die spektrale Intensitätsverteilung eines schwarzen<br />
Strahlers von Sonnengröße bei Sonnentemperatur (I) und der Sonnenstrahlung<br />
an der Erdoberfläche (II).<br />
5 a) Skizzieren Sie in ein Diagr<strong>am</strong>m die spektrale Verteilung der Strahlungsleistung<br />
von drei gleichen schwarzen Strahlern mit unterschiedlichen<br />
Temperaturen.<br />
4 b) Berechnen Sie mithilfe des Graphen (I) näherungsweise die Oberflächentemperatur<br />
der Sonne.<br />
4 c) Geben Sie wesentliche Unterschiede der Spektren (I) und (II) an und<br />
erläutern Sie diese.<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
Intensität<br />
(I)<br />
(II)<br />
0 0,4 0,8 1,2 1,6 2,0 Wellenlänge in μm<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
102
BE<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Der Kugelsternhaufen M13<br />
– 12 –<br />
GPh 6<br />
Kugelsternhaufen sind kugelförmige Sternhaufen mit sehr vielen Sternen auf<br />
engem Raum, deren Sterndichte zum Zentrum hin stark zunimmt. Der hellste<br />
<strong>am</strong> Nordhimmel sichtbare Kugelsternhaufen ist M13 im Sternbild Herkules.<br />
Für M13 erhält man experimentell das folgende Hertzsprung-Russel-Diagr<strong>am</strong>m<br />
(HRD). Die gestrichelte Hilfslinie kennzeichnet den ungefähren Verlauf<br />
der Hauptreihe.<br />
scheinbare Helligkeit m<br />
13<br />
15<br />
17<br />
19<br />
21<br />
15 10 8 7 6 5 4<br />
Temperatur in 10 3 K<br />
8 1. a) Im HRD von M13 findet man u. a. Hauptreihensterne und Rote Riesen.<br />
Erläutern Sie die wesentlichen Unterschiede im Aufbau von Hauptreihensternen<br />
und Roten Riesen anhand der Veränderungen, die bei der Entwicklung<br />
auftreten.<br />
6 b) Entnehmen Sie dem Diagr<strong>am</strong>m die scheinbare Helligkeit eines Sterns,<br />
den Sie für sonnentypisch halten. Berechnen Sie d<strong>am</strong>it einen Wert für die<br />
Entfernung von M13 zu unserem Sonnensystem.<br />
5 c) Es gibt in M13 auch Weiße Zwerge. Geben Sie an, wo sich in diesem<br />
HRD die Weißen Zwerge befinden müssten. Begründen Sie Ihre Aussage<br />
mit den Eigenschaften Weißer Zwerge.<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
103
BE<br />
– 13 –<br />
2. In M13 wird der Cepheidenstern V2 beobachtet. Aus seiner Lichtkurve wird<br />
eine Periodendauer von 5,1 Tagen bei einer mittleren scheinbaren Helligkeit<br />
von 13,1 bestimmt. Der Cepheide V2 gehört zur Population II, und leuchtet<br />
um genau 2 Größenklassen weniger hell als klassische Cepheiden gleicher<br />
Periodendauer.<br />
8 a) Berechnen Sie die absolute Helligkeit des Cepheiden V2 und daraus die<br />
Entfernung von M13.<br />
[zur Kontrolle: r = 8,2 kpc]<br />
4 b) Auf dem Weg von M13 zu uns wird das Sternenlicht durch Streuung an<br />
interstellarer Materie leicht abgeschwächt (Extinktion). Ist daher der in<br />
Teilaufgabe 2a berechnete Wert für die Entfernung von M13 zu klein<br />
oder zu groß? Begründen Sie ihre Aussage.<br />
10 c) Lesen Sie aus dem HRD die scheinbare Helligkeit des massereichsten<br />
Hauptreihensterns ab und berechnen Sie seine Leuchtkraft in Sonnenleuchtkräften.<br />
Bestimmen Sie außerdem mit Hilfe des HRD seinen Radius<br />
in Sonnenradien.<br />
[zur Kontrolle: L = 3,5 L 8 ]<br />
8 d) Schätzen Sie mit Hilfe des Ergebnisses von Teilaufgabe 2c das Alter von<br />
M13 ab. Welche vereinfachende Annahme macht man dabei? Verwenden<br />
Sie für die Entwicklungszeit der Sonne: τ 8 = 10 Mrd. Jahre.<br />
3. Anlässlich der Einweihung des modernisierten leistungsstarken Arecibo-<br />
Radioteleskops auf Puerto Rico im Jahr 1974 wurde eine 3,0 <strong>Minuten</strong> lange<br />
Nachricht an hypothetische außerirdische intelligente Zivilisationen in M13<br />
gesandt.<br />
4 a) Ermitteln Sie unter Berücksichtigung des Ergebnisses von Teilaufgabe 2a,<br />
wie viele Jahre vergehen müssen, bis wir auf der Erde ein mögliches<br />
Antwortsignal von dort empfangen könnten.<br />
3 b) Das Signal hatte eine Trägerfrequenz von 2,38 GHz. Berechnen Sie die<br />
dazu gehörige Wellenlänge.<br />
4 c) Für diese Außerirdischen sind die Strahlungsquellen Sonne und Erde<br />
nicht einzeln auflösbar. Dennoch könnten sie bei Nutzung optimaler<br />
Technik irdische Radiosignale erkennen. Begründen Sie dies. Vergleichen<br />
Sie dazu qualitativ die Intensitäten der Sonnenstrahlung im optischen Bereich<br />
und im Radiobereich.<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
104
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Abiturprüfung 2006<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
PHYSIK<br />
als Grundkursfach<br />
<strong>Arbeitszeit</strong>: <strong>180</strong> <strong>Minuten</strong><br />
Der Fachausschuss wählt z w e i Aufgaben zur Bearbeitung aus.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
105
BE<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 2 –<br />
GPh1<br />
1. Quantelung der Ladung – Millikanversuch<br />
Im Millikanversuch werden kleine geladene Öltröpfchen in das homogene<br />
Feld eines Plattenkondensators (Abstand der horizontal liegenden Platten:<br />
d = 2,0 cm) gebracht und durch ein Mikroskop beobachtet.<br />
6 a) Ein ausgewähltes Öltröpfchen (Masse m = 4,70 · 10 −16 kg) schwebt<br />
gerade bei einer Kondensatorspannung von 25 Volt. Berechnen Sie den<br />
Betrag der Ladung dieses Öltröpfchens.<br />
4 b) Nennen Sie zwei Gründe dafür, dass eine genaue Ladungsbestimmung<br />
mit Hilfe der Schwebemethode kaum möglich ist.<br />
8 c) Im Labor verwendet man deshalb eine andere Variante des Millikanversuchs.<br />
Dabei ergeben sich Häufungen der Messwerte bei folgenden Ladungen<br />
der Öltröpfchen:<br />
6,4 ⋅ 10 −19 C 9,6 ⋅ 10 −19 C 16,0 ⋅ 10 −19 C<br />
Auf welchen größtmöglichen Wert für die Elementarladung würde ein<br />
Experimentator auf Grund dieser Messergebnisse schließen? Geben Sie<br />
eine Begründung für Ihr Ergebnis an.<br />
Welche anderen Werte für die Elementarladung sind mit diesen Messergebnissen<br />
vereinbar?<br />
5 d) Kann ein Öltröpfchen auch dann im Schwebezustand (v = 0) gehalten<br />
werden, wenn statt des elektrischen Feldes ein homogenes Magnetfeld<br />
verwendet wird? Begründen Sie Ihre Antwort.<br />
2. Ein Synchrotron ist ein Beschleuniger, in dem<br />
geladene Teilchen eine geschlossene Bahn<br />
durchlaufen, auf die sie mit Hilfe von Ablenkmagneten<br />
gezwungen werden. Nähe-<br />
r<br />
rungsweise besteht die Bahn aus vier Viertelkreisen<br />
mit Radius r und geraden Verbindungsstücken.<br />
Auf den vier Geraden werden<br />
die Teilchen durch sogenannte Resonatoren<br />
beschleunigt. Da die Energie der Teilchen<br />
ständig zunimmt, der Kreisradius r dagegen<br />
unverändert bleibt, müssen die Magnetfelder<br />
angepasst (synchronisiert) werden.<br />
Ein Synchrotron kann erst ab einer bestimmten Teilchenenergie arbeiten;<br />
deshalb werden die Teilchen auf die nötige Geschwindigkeit vorbeschleunigt<br />
und erst dann in das Synchrotron injiziert.<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
106
BE<br />
– 3 –<br />
5 a) 1992 wurde in H<strong>am</strong>burg das Synchrotron Hera in Betrieb genommen. In<br />
das Synchrotron werden Protonen mit der Geschwindigkeit v = 0,99973 c<br />
injiziert. Berechnen Sie das Verhältnis der Masse des Protons zu seiner<br />
Ruhemasse im Moment der Injektion.<br />
Das Synchrotron Hera hat einen Umfang von 6,30 km. Die Protonen werden<br />
mit einer Ges<strong>am</strong>tenergie von E1 = 40,0 GeV injiziert und erreichen eine maximale<br />
Ges<strong>am</strong>tenergie von E2 = 920 GeV. Pro Umlauf wird den Protonen in<br />
jedem der vier Resonatoren durchschnittlich die Energie ∆E = 7,80 keV zugeführt.<br />
(Energieverluste in Form von Synchrotronstrahlung sind hierin schon<br />
berücksichtigt.)<br />
5 b) Berechnen Sie, wie viele Umläufe des Protons von der Injektion bis zum<br />
Erreichen der maximalen Ges<strong>am</strong>tenergie nötig sind.<br />
[zur Kontrolle: n = 2,82 · 10 7 ]<br />
3 c) Welchem Vielfachen des Erdumfangs entspricht die dabei von den<br />
Protonen zurückgelegte Strecke?<br />
5 d) Schätzen Sie ab, wie lange der Vorgang von Teilaufgabe 2b dauert.<br />
[zur Kontrolle: t = 593 s]<br />
Berücksichtigt man, dass sich die Protonen nahezu mit Lichtgeschwindigkeit<br />
bewegen (v ≈ c), erhält man folgenden Zus<strong>am</strong>menhang zwischen der Ges<strong>am</strong>tenergie<br />
E der Protonen und der Flussdichte B des Magnetfelds, das die<br />
Protonen auf eine Kreisbahn zwingt:<br />
E = r · e · c · B<br />
7 e) Leiten Sie ausgehend von einem Kraftansatz für die Kreisbewegung diese<br />
Gleichung her.<br />
6 f) Zwischen welchen Werten muss die magnetische Flussdichte B synchronisiert<br />
werden, wenn der Radius r der Kreisbahn in den Magnetfeldern<br />
800 m beträgt? [zur Kontrolle: B1 = 0,167 T; B2 = 3,84 T]<br />
6 g) Im Synchrotron erzeugen supraleitende Spulen der Querschnittsfläche<br />
A = 1,80 m 2 das Magnetfeld, das die Protonen ablenkt. Der Anstieg des<br />
Magnetfelds induziert in jeder der Spulen eine Gegenspannung. Berechnen<br />
Sie mit Hilfe der bisherigen Ergebnisse den mittleren Wert dieser<br />
Gegenspannung für eine Spule mit 80 Windungen.<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
107
BE<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 4 –<br />
GPh 2<br />
1. Resonanz<br />
Aus einer Spule (Länge 25,0 mm, Durchmesser 6,0 mm, 160 Windungen)<br />
und einem Kondensator der Kapazität 4,2 nF wird ein Schwingkreis aufgebaut.<br />
7 a) Durch einen Resonanzversuch soll die<br />
Eigenfrequenz des Schwingkreises bestimmt<br />
werden. Es steht ein Frequenzgenerator sowie<br />
ein Oszilloskop zur Verfügung.<br />
Skizzieren Sie einen geeigneten Versuchsaufbau<br />
und beschreiben Sie, wie die Eigenfrequenz<br />
<strong>am</strong> Oszilloskop bestimmt werden kann.<br />
5 b) Berechnen Sie die Frequenz, für die Resonanz zu erwarten ist.<br />
2 c) Die tatsächlich gemessene Resonanzfrequenz stimmt mit dem Ergebnis<br />
von Teilaufgabe 1b nicht genau überein. Geben Sie eine kurze Begründung<br />
dafür an.<br />
2. Versuche mit Mikrowellen<br />
Mit einem Mikrowellensender wird ein Doppelspaltversuch durchgeführt.<br />
Dazu stellt man in 30 cm Abstand vor dem Sender drei Aluminiumbleche so<br />
auf, dass sich zwei senkrechte Spalte mit jeweils 2,0 cm Breite ergeben. Dabei<br />
hat das mittlere Blech eine Breite von 12 cm. Der Sender steht auf der<br />
Symmetrieachse dieses Doppelspalts. 30 cm hinter den Blechen wird der<br />
Empfangsdipol – ebenfalls auf der Symmetrieachse – aufgestellt.<br />
4 a) Skizzieren Sie die Versuchsanordnung im Maßstab 1 : 5.<br />
5 b) Obwohl das mittlere Blech den direkten Weg vom Sender zum Empfänger<br />
versperrt, kann kräftiger Empfang nachgewiesen werden. Erklären Sie<br />
diese Beobachtung.<br />
8 c) Verschiebt man den Empfänger senkrecht von der Symmetrieachse weg,<br />
so wird der Empfang zuerst schwächer, dann wieder stärker. 10 cm von<br />
der Achse entfernt ist er wieder maximal.<br />
Zeichnen Sie diese Position des Empfängers in die Skizze von Teilaufgabe<br />
2a ein und erklären Sie das Phänomen. Berechnen Sie die Wellenlänge<br />
der benutzten Mikrowellenstrahlung.<br />
4 d) Mit Hilfe der Skizze zu Teilaufgabe 2c kann die Wellenlänge auch<br />
zeichnerisch ermittelt werden. Führen Sie dies durch und erläutern Sie<br />
kurz Ihr Vorgehen.<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
108
BE<br />
3. Photoeffekt<br />
– 5 –<br />
4 a) Beschreiben Sie einen einfachen Versuch mit einem Elektroskop als<br />
Nachweisgerät, mit dem sich der Photoeffekt beobachten lässt.<br />
8 b) Geben Sie zwei Beobachtungen beim Photoeffekt an, die im Widerspruch<br />
zur klassischen Lichtwellentheorie stehen. Erklären Sie die von Ihnen genannten<br />
Beobachtungen unter Verwendung der Einstein'schen Deutung<br />
des Photoeffektes.<br />
Vakuumphotozellen basieren auf dem Photoeffekt. Bei Bestrahlung mit geeignetem<br />
monochromatischem Licht ist eine Vakuumphotozelle eine Spannungsquelle.<br />
3 c) Geben Sie die Beziehung für den Zus<strong>am</strong>menhang zwischen der Spannung<br />
der Photozelle und der Frequenz des eingestrahlten Lichts an.<br />
3 d) Grünes Licht der Frequenz f = 5,38 · 10 14 Hz soll durch eine Vakuumphotozelle<br />
nachgewiesen werden. Zur Verfügung stehen Photozellen mit folgenden<br />
Kathodenmaterialien: Cäsium, Gold, Kalium, Platin und Rubidium.<br />
Welche dieser Photozellen sind geeignet? Begründen Sie Ihre Antwort.<br />
7 e) Bei Verwendung von speziellen Legierungen erreicht man bei Photozellen<br />
Ablösearbeiten von 1,0 eV.<br />
In welchem Bereich liegen die Geschwindigkeiten von Photoelektronen,<br />
die durch sichtbares Licht (400 nm bis 800 nm) in solchen Photozellen<br />
ausgelöst werden?<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
109
BE<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Franck-Hertz-Versuch<br />
– 6 –<br />
GPh 3<br />
Im Jahr 1925 wurden die deutschen Physiker J<strong>am</strong>es Franck und Gustav Hertz<br />
für ihre experimentellen Forschungen auf dem Gebiet der Atomphysik mit<br />
dem Nobelpreis ausgezeichnet.<br />
8 a) Skizzieren Sie den Versuchsaufbau (inkl. Messgeräte) zum Elektronenstoß-Versuch<br />
im Franck-Hertz-Rohr, beschriften Sie die wesentlichen<br />
Teile und beschreiben Sie knapp die Versuchsdurchführung.<br />
7 b) Fertigen Sie eine Skizze des charakteristischen U-I-Diagr<strong>am</strong>ms an.<br />
Zeichnen Sie darin auch den ungefähren Verlauf der Kennlinie ein, die<br />
man erwarten würde, wenn zwischen Elektronen und Quecksilberatomen<br />
nur elastische Stöße auftreten könnten.<br />
Begründen Sie den unterschiedlichen Kurvenverlauf.<br />
2 c) Bei Zimmertemperatur ist in der Röhre Quecksilber in flüssigem Zustand<br />
zu sehen. Erklären Sie kurz, warum zur Aufnahme der Messkurve die<br />
Röhre beheizt werden muss.<br />
4 d) Nach Anregung der Quecksilberatome auf ein Niveau von 4,9 eV über<br />
dem Grundzustand geht die Mehrzahl direkt wieder in den Grundzustand<br />
über. Berechnen Sie die Wellenlänge der d<strong>am</strong>it verbundenen Strahlung.<br />
Wie heißt der dazugehörige Wellenlängenbereich?<br />
2. Linienspektren des Wasserstoffatoms<br />
Die Serienformel für das Wasserstoff-Spektrum lautet:<br />
1 ⎛<br />
⎜<br />
1 1<br />
= R H ⋅ −<br />
λ ⎜ 2<br />
⎝ n1<br />
n<br />
atom ist.<br />
2<br />
2<br />
⎞<br />
⎟ , wobei RH die Rydbergkonstante für das Wasserstoff-<br />
⎟<br />
⎠<br />
5 a) Berechnen Sie die Frequenz des Lichts, das in H-Atomen beim Übergang<br />
des Elektrons aus der L- in die K-Schale entsteht.<br />
5 b) Ermitteln Sie mit Hilfe der Serienformel die Ionisationsenergie für ein<br />
H-Atom, das sich im ersten angeregten Zustand befindet.<br />
5 c) Fertigen Sie eine maßstabsgetreue Zeichnung der fünf niedrigsten Stufen<br />
im Energieniveauschema von Wasserstoff an.<br />
6 d) Für welchen Wert von n1 liegen mehrere Spektrallinien im sichtbaren<br />
Bereich? Wie heißt diese Serie? Berechnen Sie für diese die Wellenlängen<br />
derjenigen zwei Übergänge, die zu den kleinsten Energiedifferenzen<br />
gehören.<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
110
BE<br />
3. Materiewellen bei Fullerenen<br />
– 7 –<br />
Fullerene sind Moleküle, die in<br />
ihrer Struktur einem Fußball gleichen<br />
und aus jeweils 60 Kohlenstoffatomen<br />
bestehen. Durch das<br />
Erhitzen einer Fullerenprobe wird<br />
ein Fullerenstrahl erzeugt, der<br />
Moleküle unterschiedlicher Geschwindigkeiten<br />
enthält (vgl.<br />
Abb. 1 mit idealisierter Messkurve).<br />
6 a) Berechnen Sie näherungsweise die de-Broglie-Wellenlänge eines<br />
Fullerens, welches die Geschwindigkeit besitzt, die <strong>am</strong> häufigsten auftritt.<br />
(Nehmen Sie an, dass es sich ausschließlich um 12 C-Atome handelt.)<br />
[zur Kontrolle: λ ≈ 2,6 pm]<br />
Ein gebündelter Strahl aus Fullerenen<br />
trifft auf ein Gitter mit dem Spaltmittenabstand<br />
b = 100 nm. In einer Entfernung<br />
von a = 1,25 m hinter dem<br />
Gitter befindet sich ein Detektor, der<br />
die auftreffenden Moleküle registriert.<br />
Dabei ergibt sich näherungsweise<br />
der nebenstehende Kurvenverlauf<br />
für die Zählrate in Abhängigkeit<br />
vom Ort (siehe Abb. 2).<br />
9 b) Erläutern Sie die Graphik.<br />
Berechnen Sie mit ihrer Hilfe die Wellenlänge der Materiewelle und zeigen<br />
Sie, dass deren Größenordnung mit der Theorie von de Broglie übereinstimmt.<br />
3 c) Geben Sie aufgrund der experimentellen Gegebenheiten eine Begründung<br />
dafür an, dass die registrierte Zählrate bei den Minima nicht Null beträgt.<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
111
BE<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Strahleneinsatz in der Medizin<br />
– 8 –<br />
GPh 4<br />
Bei der Behandlung von Tumoren im Körperinneren werden in der modernen<br />
Medizin u. a. hochenergetische Protonen zur Bestrahlung eingesetzt. Dabei<br />
wird die ionisierende Wirkung der Protonen zur Zerstörung der Krebszellen<br />
verwendet.<br />
8 a) Erläutern Sie auch anhand einer beschrifteten Skizze den Aufbau und die<br />
Funktionsweise eines Zyklotrons, mit dem Protonen beschleunigt werden<br />
können.<br />
6 b) In der nebenstehenden<br />
Abbildung ist ein Maß für<br />
die Gewebeschädigung<br />
durch einen Protonen- bzw.<br />
einen Röntgenstrahl in Abhängigkeit<br />
von der Eindringtiefe<br />
in das Körpergewebe<br />
dargestellt.<br />
Ein Tumor, der sich ca.<br />
12 cm im Körperinneren<br />
befindet, soll zerstört werden.<br />
Erläutern Sie auf der<br />
Grundlage des nebenstehenden Diagr<strong>am</strong>ms, worin hierbei der entscheidende<br />
Vorteil bei der Verwendung von Protonen im Vergleich zu der in<br />
der konventionellen Strahlentherapie verwendeten Röntgenstrahlung<br />
liegt.<br />
Ein anderes Verfahren der Nuklearmedizin ist die Positron-Emissions-<br />
Tomographie (PET). Zur Krebsdiagnostik wird dabei z. B. der kurzlebige<br />
β + -Strahler 11 C in den Körper eingeschleust. Aus seiner Verteilung im Körpergewebe<br />
kann man Rückschlüsse auf den Tumor ziehen.<br />
7 c) Zur Herstellung des Nuklids 11 C werden 14 N-Kerne mit Protonen der<br />
kinetischen Energie 18 MeV beschossen. Geben Sie die Reaktionsgleichung<br />
an. Berechnen Sie die für diese Reaktion notwendige Energie und<br />
vergleichen Sie diese mit der kinetischen Energie der Protonen.<br />
5 d) Geben Sie die Zerfallsgleichung für den β + -Zerfall von 11 C an und<br />
erläutern Sie, warum das Energiespektrum des β + -Strahlers kontinuierlich<br />
ist.<br />
Quelle<br />
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(Fortsetzung nächste Seite)<br />
112
BE<br />
– 9 –<br />
4 e) Der β + -Zerfall kann als Umwandlung eines Kern-Protons (udu) in ein<br />
Kern-Neutron (udd) beschrieben werden. Deuten Sie diese Umwandlung<br />
im Quarkmodell.<br />
7 f) Bei der PET trifft ein Positron schon kurz nach der Emission auf ein<br />
Elektron und zerstrahlt mit diesem in zwei γ-Quanten. Bei einer Untersuchung<br />
werden dem Patienten 1,0 · 10 −11 g des 11 C injiziert. Berechnen Sie<br />
die Zahl der γ-Quanten, die nach der Injektion innerhalb von zwei Halbwertszeiten<br />
erzeugt werden.<br />
2. Strahlenbelastung durch Radon<br />
Radon ist ein unsichtbares und geruchloses Edelgas, das sich im Inneren von<br />
Häusern konzentriert und zur natürlichen Strahlenbelastung des Menschen<br />
beiträgt. Entscheidend ist dabei das Radonisotop 222 Rn, das mit der Halbwertszeit<br />
T = 3,8 d zerfällt.<br />
4 a) Geben Sie an, welcher Zerfallsreihe 222 Rn angehört, und bestimmen Sie,<br />
nach wie vielen α- und β-Zerfällen 222 Rn in das entsprechende stabile<br />
Bleiisotop übergegangen ist.<br />
7 b) 222 Rn geht selbst durch einen α-Zerfall aus einem Mutterkern hervor.<br />
Stellen Sie die Zerfallsgleichung für die Entstehung von 222 Rn auf und berechnen<br />
Sie den Rückstoßimpuls, den 222 Rn bei dieser Kernreaktion erhält,<br />
wenn das dabei emittierte α-Teilchen eine kinetische Energie von<br />
4,78 MeV hat.<br />
6 c) In einer Wohnung ergibt sich pro Kubikmeter Raumluft aufgrund der<br />
222<br />
Rn-Konzentration eine Aktivität von 50 Bq. Berechnen Sie, wie viele<br />
222<br />
Rn-Atome sich in einem Kubikmeter Raumluft befinden.<br />
6 d) Stellen Sie dar, wie die erhöhte Radonkonzentration in Räumen, vor<br />
allem in Kellerräumen, zustande kommt und erläutern Sie kurz, warum<br />
die Strahlenbelastung durch Radon für den Menschen besonders gefährlich<br />
ist. Geben Sie eine einfache Maßnahme an, wie man diese Strahlenbelastung<br />
verringern kann.<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
113
BE<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 10 –<br />
GPh 5<br />
1. Raumsonde Huygens landet auf Titan<br />
Am 14. Januar 2005 landete die ESA-Sonde Huygens auf dem größten Saturn-Mond<br />
Titan, den Christian Huygens im Jahr 1655 entdeckt hatte. Mehr<br />
als sieben Jahre hatte der gemeins<strong>am</strong>e Flug der Sonde und ihres Mutterschiffes<br />
Cassini gedauert.<br />
6 a) Zwischen zwei Saturnoppositionen liegen ein Jahr und 12,8 Tage.<br />
Berechnen Sie aus diesem Wert die siderische Umlaufzeit des Planeten<br />
und die Länge der großen Halbachse der Bahnellipse.<br />
Die energetisch günstigste Bahn für einen interplanetaren Flug ist die so genannte<br />
Hohmann-Bahn.<br />
7 b) Skizzieren Sie für einen Flug von der Erde zum Saturn die Hohmann-<br />
Bahn und bestimmen Sie deren große Halbachse sowie die zugehörige<br />
Reisezeit von der Erde zum Saturn. [zur Kontrolle: aHohmann = 5,28 AE]<br />
4 c) Bestimmen Sie für die Bahn von Teilaufgabe 1b die Geschwindigkeit im<br />
Perihel.<br />
4 d) Mit der heutigen Raketentechnik ist eine Beschleunigung auf die in<br />
Teilaufgabe 1c berechnete Geschwindigkeit nicht möglich. Nennen Sie<br />
zwei Gegebenheiten im Sonnensystem, die man geschickt nutzen kann,<br />
um dennoch derartige Geschwindigkeiten zu erreichen.<br />
Während des Landeanflugs auf Titan entfernte sich Huygens vom Mutterschiff<br />
mit einer Geschwindigkeit von 6,0 km/s. Bei diesem Manöver sendete<br />
Huygens seine Daten mit der Trägerfrequenz 2098 MHz an Cassini.<br />
4 e) Bestimmen Sie die Frequenzverschiebung, mit der die „Huygensdaten“<br />
beim Mutterschiff Cassini ank<strong>am</strong>en.<br />
Titan hat einen Radius von 2575 km und eine Masse von 1,35 ⋅ 10 23 kg. D<strong>am</strong>it<br />
ist er der zweitgrößte Mond unseres Sonnensystems. Er bewegt sich in<br />
15,9 Tagen in gebundener Rotation auf einer nahezu kreisförmigen Bahn mit<br />
Radius 1,22 · 10 6 km um den Saturn.<br />
6 f) Berechnen Sie die Masse des Saturn.<br />
5 g) Erläutern Sie den Begriff „gebundene Rotation“.<br />
Geben Sie den zeitlichen Abstand zweier Sonnenaufgänge an einem Ort<br />
auf Titan an. Begründen Sie kurz Ihre Antwort.<br />
6 h) Bestimmen Sie die Fallbeschleunigung auf Titan.<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
114
BE<br />
– 11 –<br />
Für die Energieversorgung der Doppelsonde nutzte man Kernenergie von<br />
Plutonium. Eine Alternative könnten Solarzellen sein.<br />
5 i) Bestimmen Sie die Fläche einer Solarzelle, die notwendig ist, um bei<br />
einem Wirkungsgrad von 20 % in Saturnnähe eine elektrische Leistung<br />
von 750 W zu erzeugen.<br />
2. Sonnenspektrum<br />
Wichtige Informationen über Zustandsgrößen der Sonne erhält man aus der<br />
Untersuchung ihres Spektrums.<br />
4 a) Gefahrlos kann man die Sonne durch eine Projektion beobachten. Dabei<br />
erscheint ihr Bild mit einem scharfen Rand. Erläutern Sie dies.<br />
5 b) Beschreiben Sie das Zustandekommen der Absorptionslinien im<br />
Sonnenspektrum und erläutern Sie, wie man aus ihnen Rückschlüsse auf<br />
die chemische Zus<strong>am</strong>mensetzung der Photosphäre ziehen kann.<br />
4 c) Eine auffällige Linie im Sonnenspektrum ist die Hα-Linie des Wasserstoffs.<br />
Inwiefern spielt die Temperatur der Photosphäre eine wichtige<br />
Rolle bei der Entstehung dieser Linie?<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
115
BE<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 12 –<br />
GPh 6<br />
1. Ein Planet des Sterns 47 Ursae Majoris<br />
Der Stern 47UMa gehört zum Sternbild Großer Bär. Aus spektroskopischen<br />
Untersuchungen erhält man für diesen Stern die im folgenden Diagr<strong>am</strong>m dargestellte<br />
periodische Veränderung seiner Radialgeschwindigkeit.<br />
Die einzige mit den Beobachtungen verträgliche Erklärung für die periodisch<br />
veränderte Radialgeschwindigkeit ist, dass 47UMa einen Planeten als Begleiter<br />
hat und beide um einen gemeins<strong>am</strong>en Schwerpunkt kreisen. Für die folgenden<br />
Überlegungen wird angenommen, dass die Beobachtungsrichtung in<br />
der Umlaufebene von Stern und Planet liegt.<br />
5 a) Erläutern Sie unter Angabe der erforderlichen Formel, wie man mit Hilfe<br />
von spektroskopischen Untersuchungen die Radialgeschwindigkeit von<br />
47UMa bestimmen kann.<br />
3 b) Begründen Sie an Hand des Diagr<strong>am</strong>ms, dass sich der Schwerpunkt des<br />
Systems vom Beobachter weg bewegt. Bestimmen Sie die Geschwindigkeit<br />
dieser Bewegung.<br />
8 c) Erläutern Sie unter Verwendung einer Skizze den im Diagr<strong>am</strong>m<br />
dargestellten zeitlichen Verlauf der Radialgeschwindigkeit.<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
116
BE<br />
2. Das Sternbild Pegasus<br />
– 13 –<br />
Ein <strong>am</strong> Herbsthimmel auffälliges<br />
Sternviereck (das sogenannte Herbstviereck)<br />
wird im Wesentlichen von<br />
Sternen des Sternbilds Pegasus (siehe<br />
Abbildung) gebildet. Der Sage nach<br />
ist Pegasus ein geflügeltes Pferd.<br />
Die „Nase“ des Pferdekopfes wird<br />
durch den Stern Enif (ε Peg) markiert.<br />
Von diesem Stern sind folgende Daten bekannt:<br />
Mittlere scheinbare Helligkeit: 2,4<br />
Mittlere absolute Helligkeit: – 4,2<br />
Oberflächentemperatur: 5,0 · 10 3 K<br />
4 a) Berechnen Sie die Entfernung des Sterns Enif in Lichtjahren.<br />
7 b) Berechnen Sie die Leuchtkraft und den Radius von Enif jeweils im<br />
Vergleich zur Sonne.<br />
[zur Kontrolle: LEnif = 4,0 · 10 3 L � ; REnif = 85 R � ]<br />
10 c) Zeichnen Sie in ein Hertzsprung-Russell-Diagr<strong>am</strong>m die Hauptreihe sowie<br />
die Positionen der Sonne und des Sterns Enif ein. In welchem Entwicklungsstadium<br />
befindet sich Enif? Wodurch unterscheidet sich der Aufbau<br />
von Enif von dem der Sonne?<br />
Es wird erwartet, dass die Entwicklung von Enif in den nächsten Millionen<br />
Jahren zu einer Supernova führt.<br />
5 d) Erläutern Sie kurz den Verlauf einer Supernova.<br />
4 e) Nennen Sie mögliche Endstadien von Enif. Unter welcher grundlegenden<br />
Bedingung stellt sich das jeweilige Endstadium ein?<br />
In der Nähe von Enif findet man den Kugelsternhaufen M15, der 40 · 10 3 Lj<br />
von der Erde entfernt ist.<br />
6 f) Eine Methode zur Entfernungsbestimmung astronomischer Objekte<br />
verwendet die trigonometrische Parallaxe. Erläutern Sie diese Methode<br />
und begründen Sie, warum sie für den Kugelsternhaufen M15 nicht anwendbar<br />
ist.<br />
8 g) M15 besteht aus etwa 200000 Sonnen. Kann man den Kugelsternhaufen<br />
von der Erde aus bei guten Sichtbedingungen auch mit bloßem Auge erkennen?<br />
Schätzen Sie dazu die scheinbare Helligkeit von M15 ab.<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
M15<br />
Enif<br />
117
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Abiturprüfung 1998<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
PHYSIK<br />
als Leistungskursfach<br />
<strong>Arbeitszeit</strong>: 240 <strong>Minuten</strong><br />
Der Fachausschuss wählt z w e i Aufgaben zur Bearbeitung aus.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
118
Abituraufgaben aus Bayern<br />
BE<br />
9<br />
6<br />
3<br />
6<br />
6<br />
1. Coulombfelder<br />
- 2 -<br />
LPh1<br />
In zwei gegenüberliegenden Ecken eines Quadrats<br />
der Seitenlänge a = 10 cm sitzen die Punktladungen<br />
Q 1 = +2,0 · 10 -8 As bzw. Q 2 = +4,0 · 10 -8 As. M ist<br />
der Diagonalenschnittpunkt des Quadrats; die<br />
ladungsfreien Ecken heißen A und B (siehe Skizze).<br />
a) Geben Sie Betrag und Richtung der elektrischen Feldstärke im<br />
Punkt M an. Berechnen Sie das Potential im Punkt M, wenn das Potential<br />
im Unendlichen 0 V beträgt. [zur Kontrolle: ϕ<br />
M = 7,6 kV]<br />
b) Verschiebt man eine Probeladung q von M nach B, so muss dabei die<br />
Arbeit W MB = 4,5 keV gegen die Feldkraft verrichtet werden.<br />
Berechnen Sie die Probeladung q.<br />
c) Welche Arbeit W BA ist erforderlich, um die Probeladung q von B<br />
nach A zu verschieben? (Begründung)<br />
d) Wie könnte man die elektrische Flussdichte (Verschiebungsdichte) im<br />
Punkt M direkt messen? Geben Sie Schwierigkeiten an, die bei der<br />
Versuchsdurchführung auftreten.<br />
e) Im Punkt M soll nun eine Ladung Q 3 so angebracht werden, dass der<br />
Punkt B das Potential ϕ B = 0 V besitzt, wenn das Potential im Unendlichen<br />
ebenfalls 0 V beträgt. Berechnen Sie die Ladung Q 3.<br />
2. Beschleuniger für schwere Ionen<br />
Ionenquelle<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
U 0<br />
Q a B<br />
A Q<br />
Umladefolie Magnetfeld<br />
Eine Ionenquelle liefert einfach negativ geladene 16 O - -Ionen mit zu<br />
vernachlässigender Anfangsgeschwindigkeit, die in einem hochevakuierten<br />
Ker<strong>am</strong>ikrohr beschleunigt werden. Die Beschleunigung<br />
erfolgt über kreisförmige Ringelektroden, die an mehrere gleiche Widerstände<br />
einer Spannungsteilerschaltung angeschlossen sind.<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
1<br />
r<br />
M<br />
r<br />
Nachbeschleuniger<br />
119<br />
a<br />
2
Abituraufgaben aus Bayern<br />
BE<br />
3<br />
4<br />
8<br />
9<br />
6<br />
60<br />
- 3 -<br />
Die Ionenquelle und die letzte Ringelektrode besitzen Erdpotential;<br />
zwischen der mittleren Ringelektrode und der Erde liegt die Spannung<br />
U 0 = +13 MV.<br />
In der mittleren Ringelektrode befindet sich eine dünne Umladefolie aus<br />
Graphit, welche die beschleunigten 16 O - -Ionen ohne nennenswerten<br />
Energieverlust durchdringen können. Dabei werden aus der Elektronenhülle<br />
der 16 O - -Ionen meist einige Elektronen abgestreift.<br />
a) Die 16 O - -Ionen passieren die Umladefolie mit der Geschwindigkeit v m.<br />
Begründen Sie, dass bei sonst gleichen Daten Anzahl und Abstände<br />
der Ringelektroden keinen Einfluss auf v m haben.<br />
b) Berechnen Sie die Geschwindigkeit v m (nichtrelativistische<br />
Rechnung).<br />
Nach Verlassen des Beschleunigers durchlaufen die Ionen ein homogenes<br />
Magnetfeld. Durch zwei Blenden ist festgelegt, dass nur die Ionen das<br />
Magnetfeld verlassen können, die sich auf einem 90 o -Bogen mit dem<br />
Radius r = 1,2 m bewegen.<br />
c) Geben Sie die Richtung des Magnetfelds an und berechnen Sie die<br />
magnetische Flussdichte, wenn nur zweifach positiv geladene<br />
16 O ++ -Ionen die Blenden des Bogens ungehindert passieren sollen<br />
(nichtrelativistische Rechnung).<br />
Verlieren die 16 O - -Ionen an der Umladefolie alle Hüllenelektronen, so<br />
entstehen 16 O-Kerne. Diese können nach geeigneter Änderung des<br />
Magnetfelds B den Umlenkbogen ungehindert passieren und gelangen in<br />
einen Nachbeschleuniger, in dem ihre kinetische Energie um 160 MeV<br />
erhöht wird.<br />
d) Berechnen Sie unter Berücksichtigung der relativistischen Massenzunahme<br />
die Endgeschwindigkeit dieser Kerne.<br />
e)<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
16 O-Kerne der kinetischen Energie 0,28 GeV werden auf eine Goldfolie<br />
geschossen. Entscheiden Sie durch eine Rechnung, ob die<br />
16 O-Kerne sich bis zur gegenseitigen Berührung einem ortsfesten<br />
197 Au-Kern nähern können.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
120
Abituraufgaben aus Bayern<br />
BE<br />
4<br />
7<br />
10<br />
1. Wechselstromkreis<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
- 4 -<br />
LPh2<br />
Ein Kondensator bzw. eine Spule mit<br />
vernachlässigbarem ohmschem<br />
A<br />
Widerstand werden einzeln zwischen<br />
den Punkten A und B der nebenstehenden<br />
Schaltung an einen<br />
Sinusgenerator mit der Spannung<br />
U(t)<br />
B<br />
R<br />
Kanal 2<br />
U(t) = Um ⋅ sin(ωt) angeschlossen.<br />
Masse<br />
Ein Zweikanal-Oszilloskop zeigt jeweils die folgenden Darstellungen der<br />
Spannung U(t) und der sich einstellenden Stromstärke I(t). Die Stromstärke<br />
wird dabei mit Hilfe des ohmschen Widerstands R = 1,0 Ω in ein<br />
Spannungssignal umgewandelt; der Einfluss von R auf die Anzeige des<br />
Kanals 1 soll vernachlässigt werden.<br />
2<br />
1<br />
In beiden Fällen gilt: Horizontalablenkung:<br />
Vertikalablenkung:<br />
V<br />
2 , 0 (Kanal 1)<br />
cm<br />
mV<br />
10 (Kanal 2)<br />
cm<br />
ms<br />
1,<br />
0<br />
cm<br />
a) Ordnen Sie jedes Oszilloskopbild dem richtigen Schaltelement<br />
(Kondensator oder Spule) zu. Begründen Sie kurz Ihre Aussage.<br />
b) Leiten Sie allgemein die Formel für den Wechselstromwiderstand X C<br />
eines Kondensators her. Hinweis: Verwenden Sie dabei z. B. die<br />
Definition der Kapazität.<br />
c) Bestimmen Sie anhand der Oszilloskopbilder die Kapazität C des<br />
Kondensators sowie die Induktivität L der Spule.<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
2<br />
1<br />
Kanal 1<br />
121
Abituraufgaben aus Bayern<br />
BE<br />
5<br />
5<br />
5<br />
4<br />
7<br />
7<br />
6<br />
60<br />
- 5 -<br />
d) Kondensator und Spule werden nun parallel zueinander zwischen die<br />
Punkte A und B geschaltet. Erläutern Sie, wie man aus den Abbildungen<br />
1 und 2 den Scheitelwert der Stromstärke im Widerstand R<br />
erhält, und bestimmen Sie diesen.<br />
2. Dezimeterwellen<br />
Ein Dipol wird an einen Schwingkreis mit der Schwingungsdauer T<br />
angekoppelt und zur ersten Oberschwingung angeregt. Der Zeitnullpunkt<br />
wird so festgesetzt, dass in diesem Augenblick jeder Punkt des Dipols<br />
gleiches elektrisches Potential aufweist.<br />
a) Skizzieren Sie die Strom- und die Ladungsverteilung längs des Dipols<br />
zu den Zeitpunkten 0, T/4 und T/2.<br />
b) Wie lassen sich charakteristische Stellen der Strom- sowie der Ladungsverteilung<br />
experimentell nachweisen?<br />
c) Die vom Dipol ausgehende Strahlung trifft senkrecht auf eine<br />
Metallwand. Davor bildet sich eine stehende Welle aus. Welche<br />
Länge hat der Dipol, wenn die Entfernung zweier benachbarter<br />
Knoten 24 cm beträgt?<br />
3. Beugungsgitter<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
Mit Hilfe eines Gitters wird das Spektrum der sichtbaren Strahlung einer<br />
Quecksilberd<strong>am</strong>pfl<strong>am</strong>pe auf einem in großer Entfernung stehenden<br />
Schirm abgebildet. Gitter und Schirm stehen senkrecht auf der Richtung<br />
des einfallenden Lichts.<br />
a) Skizzieren Sie eine geeignete Anordnung und erläutern Sie die<br />
Funktion der außer dem Gitter nötigen Bauteile.<br />
Nun wird ein Gitter mit der Gitterkonstanten b verwendet, das vom<br />
Schirm den Abstand a hat. Die Kleinwinkelnäherung soll nicht angewandt<br />
werden.<br />
b) Auf dem Schirm soll eine Wellenlängenskala angebracht werden.<br />
Stellen Sie zu diesem Zweck die Wellenlänge λ einer Spektrallinie<br />
1. Ordnung als Funktion von d, a und b dar. Dabei sei d der Abstand<br />
der Spektrallinie vom Hauptmaximum 0. Ordnung.<br />
tan α<br />
(Verwenden Sie: sin α = ) 2<br />
1+<br />
(tan α)<br />
1 c) Nun sei b = 600 mm. Untersuchen Sie, ob sich die sichtbaren Spektren<br />
1. und 2. Ordnung der Quecksilberd<strong>am</strong>pfl<strong>am</strong>pe überschneiden.<br />
Entnehmen Sie die benötigten Wellenlängen der Formels<strong>am</strong>mlung.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
122
Abituraufgaben aus Bayern<br />
BE<br />
6<br />
6<br />
5<br />
6<br />
7<br />
6<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
1. Photonenimpuls<br />
- 6 -<br />
LPh3<br />
Eine Platte der Fläche A= 4,0 cm 2 wird von einer praktisch punktför-<br />
−7<br />
migen Lichtquelle bestrahlt, die Licht der Wellenlänge λ = 5,<br />
9⋅10<br />
m<br />
emittiert und die sich im Abstand a = l,0 m vor der Platte befindet. Die<br />
isotrop in den Raum abgestrahlte Leistung beträgt P = 20 W. Es darf<br />
angenommen werden, dass die Lichtstrahlen senkrecht auf die Platte<br />
auftreffen, wobei 80 % der auftreffenden Strahlung reflektiert und 20%<br />
absorbiert werden.<br />
a) Wie viele Photonen treffen pro Sekunde auf die Platte?<br />
[zur Kontrolle: n = 1,9 · 10 15 ]<br />
b) Wie groß ist die vom Licht auf die Platte ausgeübte Kraft?<br />
c) Begründen Sie ohne erneute Rechnung, in welchem Maße sich die<br />
ausgeübte Kraft ändert, wenn das Absorptionsverhalten der Platte<br />
und die Leistung der Lichtquelle gleich bleiben, aber<br />
α) der Abstand a von 1,0 m auf 3,0 m erhöht wird bzw.<br />
β) die Wellenlänge des verwendeten Lichts halbiert wird.<br />
2. Röntgenspektrum<br />
Die Abbildung zeigt die bei einer bestimmten<br />
Betriebsspannung gemessene spektrale Intensitätsverteilung<br />
der Strahlung einer Röntgenröhre.<br />
a) Ermitteln Sie die zugehörige Betriebsspannung<br />
und stellen Sie fest, aus<br />
welchem Element die Anode der<br />
Röntgenröhre besteht.<br />
[zur Kontrolle: Molybdän]<br />
Diese Röntgenröhre werde nun mit einer Spannung von 18 kV<br />
betrieben.<br />
b) Entscheiden Sie, ob bei dieser Beschleunigungsspannung im<br />
Emissionsspektrum die K α−Linie des Anodenmaterials auftritt, und<br />
geben Sie eine Begründung.<br />
c) Berechnen Sie relativistisch die Geschwindigkeit der Elektronen<br />
beim Auftreffen auf die Anode.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
123
Abituraufgaben aus Bayern<br />
BE<br />
5<br />
5<br />
7<br />
7<br />
60<br />
- 7 -<br />
3. Quantenhafte Emission und Absorption von Energie<br />
Durchstrahlt man Na-D<strong>am</strong>pf, dessen Atome sich im Grundzustand<br />
befinden, mit Glühlicht, so stellt man im Spektrum des durchgehenden<br />
Lichtes eine dunkle Linie fest. Die zugehörige Wellenlänge ergibt sich<br />
−7<br />
zu λ = 5,<br />
9⋅10<br />
m.<br />
a) Erklären Sie das Zustandekommen dieser dunklen Linie und zeigen<br />
Sie, dass die zugehörige Anregungsenergie 2,1 eV beträgt.<br />
Die Anregung der Na-Atome, die stets vom Grundzustand aus erfolgt,<br />
werde nun durch Beschuss mit Elektronen durchgeführt. Erreicht die<br />
maximale kinetische Energie der Elektronen 3,2 eV, so treten im<br />
zugehörigen Emissionsspektrum neben der Linie mit der Wellenlänge<br />
−7<br />
λ = 5,<br />
9⋅10<br />
m erstmals weitere Linien auf.<br />
b) Zeichnen Sie auf der Grundlage der bisherigen Informationen ein<br />
Energieniveauschema und berechnen Sie die größte im Emissionsspektrum<br />
zu erwartende Wellenlänge.<br />
4. Gitterspektren<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
Paralleles Licht aus einer Wasserstoff-Gasentladung, das durch einen<br />
engen Spalt begrenzt wird, fällt senkrecht auf ein Strichgitter mit<br />
1000 Strichen auf 1,20 mm.<br />
a) In welchem Winkelbereich sind alle Linien der Balmer-Serie im<br />
Spektrum 1. Ordnung zu finden?<br />
Eine mit Kalium beschichtete Platte wird isoliert im Vakuum parallel<br />
zum Gitter so angeordnet, dass die Linien der Balmer-Serie die Kaliumschicht<br />
treffen.<br />
b) Erläutern Sie, warum sich die Platte auf ein bestimmtes Potential<br />
gegen Erde auflädt, und berechnen Sie dessen Wert.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
124
Abituraufgaben aus Bayern<br />
BE<br />
3<br />
6<br />
6<br />
12<br />
4<br />
1. Kernreaktionen mit Neutronen<br />
- 8 -<br />
LPh4<br />
Die Neutronenmasse lässt sich mit großer Präzision aus der Beobachtung<br />
des Einfangs thermischer Neutronen durch Wasserstoff bestimmen. Die<br />
1 2<br />
Reaktionsgleichung lautet: n + 1H<br />
→ 1H<br />
+ γ<br />
Die kinetischen Energien und Impulse der Ausgangsteilchen sind zu<br />
vernachlässigen. Die Energie des emittierten Photons wird zu<br />
2,2231 MeV gemessen.<br />
a) Begründen Sie, weshalb der Einfang langs<strong>am</strong>er Neutronen durch<br />
Atomkerne stets von der Emission energiereicher G<strong>am</strong>mastrahlung<br />
begleitet wird.<br />
b) Bestimmen Sie mit Hilfe des Impulserhaltungssatzes die<br />
Rückstoßenergie E R des Deuteriumatoms (nichtrelativistischer<br />
Ansatz). [zur Kontrolle: E R = 1,3 keV]<br />
c) Berechnen Sie nun die Neutronenmasse, die sich aus der Beobachtung<br />
der oben angegebenen Einfangreaktion ergibt.<br />
2. Elektronenstreuung<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
1953 leitete R. Hofstadter<br />
die Untersuchung<br />
der Kernstruktur durch<br />
Experimente zur<br />
Streuung sehr schneller<br />
Elektronen an Bleikernen<br />
ein. Ein Target aus 207 Detektor<br />
δ<br />
Target<br />
Pb wird mit Elektronen von 600 MeV<br />
kinetischer Energie bestrahlt (siehe Skizze). Die Intensität der gestreuten<br />
Elektronen wird in Abhängigkeit des Streuwinkels δ gemessen.<br />
a) Bei der Streuung von Elektronen mit der de-Broglie-Wellenlänge λ<br />
an einem kugelförmigen, undurchlässigen Hindernis mit Radius r gilt<br />
für den Winkel δ 1, unter dem das 1. Beugungsminimum auftritt:<br />
r ⋅ sinδ 1 = 0,61 λ<br />
Berechnen Sie relativistisch die de-Broglie-Wellenlänge λ der<br />
einfallenden Elektronen und daraus den Winkel δ 1.<br />
[zur Kontrolle: λ = 2,06 ⋅10 -15 m ; δ 1= 8,7°]<br />
b) Tatsächlich beobachtet man in der Umgebung des Winkels δ 1 ein<br />
anderes Beugungsmuster. Hofstadter führte die Abweichungen auf<br />
Strukturen im Atomkern zurück. Weisen Sie nach, dass dieses Muster<br />
nicht auf Interferenzen <strong>am</strong> Kristallgitter des Targets (Netzebenenabstand<br />
ca. 10 -10 m) zurückgeführt werden kann.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
125
BE<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
6<br />
6<br />
7<br />
10<br />
60<br />
3. Radioaktiver Zerfall<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
Das Isotop 57 Co zerfällt mit<br />
einer Halbwertszeit von 272 d<br />
durch K-Einfang und nachfolgende<br />
Emission von<br />
G<strong>am</strong>mastrahlung in das stabile<br />
Isotop 57 Fe. Die möglichen<br />
Zerfallswege und ihre relativen<br />
Häufigkeiten sind im nebenstehenden<br />
Termschema<br />
vereinfacht dargestellt. Die<br />
Wellenlängen der emittierten<br />
- 9 -<br />
Photonen γ 1 und γ 2 sind λ 1 = 9,12 ⋅10 -12 m bzw. λ 2 = 1,02 ⋅10 -11 m.<br />
a) Berechnen Sie die beiden Anregungsenergien<br />
* *<br />
1 2<br />
57<br />
Fe-Kerns und die Wellenlänge λ3 des dritten Photons γ3. E und<br />
E des<br />
b) Stellen Sie die Gleichung des Zerfalls von 57 Co auf. Beschreiben Sie<br />
qualitativ die Vorgänge, die sich im Kern und in der Atomhülle<br />
abspielen.<br />
*<br />
2<br />
*<br />
1<br />
c) Berechnen Sie die ges<strong>am</strong>te freiwerdende Energie (Q-Wert) bei einem<br />
Zerfallsereignis. Auf welche drei Strahlungsarten verteilt sich diese<br />
Energie?<br />
d) Ein 480 Tage altes 57 Co-Präparat wird mit einem G<strong>am</strong>madetektor<br />
untersucht. Dieser registriert je Minute 5,3 ⋅10 5 Quanten der<br />
Wellenlänge λ 1 , wobei nur 0,27 % der vom Präparat bei dieser<br />
Wellenlänge emittierten Photonen nachgewiesen werden. Die Nullrate<br />
ist vernachlässigbar. Berechnen Sie die Aktivität des Präparats zum<br />
Zeitpunkt der Messung sowie die ges<strong>am</strong>te Masse an 57 Co, die das<br />
Präparat bei der Herstellung enthielt.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
10% 90%<br />
γ<br />
1<br />
57<br />
γ<br />
2<br />
γ 3<br />
K<br />
57<br />
126
Abituraufgaben aus Bayern<br />
BE<br />
3<br />
4<br />
3<br />
7<br />
4<br />
- 10 -<br />
LPh5<br />
1. Ablenkung von β - -Strahlung im Magnetfeld<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
Aus der Strahlung eines<br />
β - -Präparats wird ein feiner<br />
Strahl ausgeblendet. Er tritt in<br />
das homogene Magnetfeld<br />
zwischen zwei Magneten<br />
senkrecht zu den Feldlinien<br />
ein. Die β - -Teilchen, die das<br />
Magnetfeld verlassen, können<br />
mit einem Zählrohr registriert<br />
werden (siehe Skizze).<br />
a) Warum muss das Zählrohr zur Aufnahme des β - -Spektrums drehbar<br />
angeordnet sein?<br />
Die Position des Zählrohrs soll mit einem Drehpotentiometer erfasst<br />
werden, dessen Widerstand proportional zum Drehwinkel ist. Das<br />
Potentiometer hat einen Drehwinkelbereich von 0 bis 270°.<br />
b) Skizzieren Sie schematisch eine Beschaltung des Potentiometers, mit<br />
deren Hilfe sich der Ablenkwinkel α in eine Spannung U wandeln<br />
lässt. Geben Sie eine Gleichung für den Zus<strong>am</strong>menhang von U und α<br />
an.<br />
Nehmen Sie an, dass die β - -Teilchen das homogene<br />
Magnetfeld mit kreisförmigem Querschnitt<br />
(Radius r - siehe Skizze) durchlaufen.<br />
c) Begründen Sie, warum deren Impulsbetrag p<br />
konstant bleibt.<br />
d) Zeigen Sie, dass zwischen der Flussdichte B,<br />
dem Radius r, dem Impulsbetrag p und dem<br />
Ablenkwinkel α folgender Zus<strong>am</strong>menhang<br />
besteht:<br />
e B r<br />
p =<br />
α<br />
20<br />
tan<br />
Mit der oben beschriebenen Messanordnung<br />
ergibt sich für B = 42 mT und<br />
r = 1,7 cm das nebenstehende Diagr<strong>am</strong>m.<br />
e) Erläutern Sie, warum beim β - -Zerfall<br />
die Impulsbeträge der Elektronen<br />
kontinuierlich verteilt sind.<br />
2<br />
-<br />
β - Präparat<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
Magnete<br />
Drehpotentiometer<br />
mit 3 Anschlüssen<br />
15<br />
10<br />
5<br />
Zählrohr<br />
α<br />
Impulse / 10 s<br />
0<br />
0 20 40 60 80<br />
α in Grad<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
127
Abituraufgaben aus Bayern<br />
BE<br />
10<br />
4<br />
6<br />
7<br />
6<br />
6<br />
60<br />
- 11 -<br />
f) Ermitteln Sie aus dem Diagr<strong>am</strong>m den Impulsbetrag der schnellsten<br />
β - -Teilchen.<br />
Berechnen Sie deren Ges<strong>am</strong>tenergie und Geschwindigkeit (relativistische<br />
Rechnung erforderlich).<br />
g) Die Messwerte sind mit Fehlern behaftet. Berechnen Sie für α = 20°<br />
die durch die Messungenauigkeiten bedingte obere Schranke für den<br />
Impulsbetrag, wenn gilt α = 20° ± 2,5° ; r =1,7 cm ± 1 mm;<br />
Β = 42 mT ± 3 mT.<br />
2. Atomofen<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
In einer Heizk<strong>am</strong>mer mit dem Volumen 2,0 Liter befindet sich ein als<br />
ideal angenommenes Gasgemisch von 10,0 g Natriumatomen und<br />
1,0 g Heliumatomen bei einem Druck von 3,5⋅10 6 Pa.<br />
a) Zeigen Sie, dass die Temperatur des Gasgemisches 1,2⋅10 3 K beträgt.<br />
b) Begründen Sie rechnerisch, dass die mittlere kinetische Energie der<br />
Atome zur Erzeugung der in der Formels<strong>am</strong>mlung aufgeführten<br />
Emissionslinien nicht ausreicht. Warum treten diese Emissionslinien<br />
dennoch auf?<br />
Aus einer engen Öffnung der Heizk<strong>am</strong>mer tritt ein feiner Atomstrahl aus.<br />
Im Folgenden ist davon auszugehen, dass alle Atome eine einheitliche<br />
kinetische Energie von 0,16 eV haben.<br />
Diese Atome treffen senkrecht auf die<br />
Oberfläche eines NaCl-Kristalls. Die<br />
regelmäßige Anordnung der Atome an<br />
der Oberfläche des Kristalls wirkt wie<br />
ein Reflexionsgitter mit der Gitterkonstanten<br />
d = 2,82⋅10 -10 m. Ein Teil<br />
der Atome wird senkrecht reflektiert,<br />
einige werden diffus gestreut.<br />
Außerdem kann man unter bestimmten Winkeln gegen das Lot auf die<br />
Kristalloberfläche lokale Intensitätsmaxima registrieren.<br />
c) Erklären Sie anhand einer beschrifteten Skizze das Zustandekommen<br />
der Maxima. Zeigen Sie, dass für den Zus<strong>am</strong>menhang zwischen dem<br />
Impulsbetrag p der Atome und dem Winkel ϕ eines Maximums<br />
h<br />
1. Ordnung gilt: p =<br />
d ⋅sin<br />
ϕ<br />
d) Unter dem Winkel ϕ =7,3° ergibt sich das Maximum 1. Ordnung für<br />
eine der beiden Atomsorten. Bestätigen Sie durch Rechnung, dass<br />
dieses Maximum vom Heliumstrahl herrührt.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
ϕ<br />
d<br />
128
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
Abiturprüfung 1999<br />
PHYSIK<br />
als Leistungskursfach<br />
<strong>Arbeitszeit</strong>: 240 <strong>Minuten</strong><br />
Der Fachausschuss wählt z w e i Aufgaben zur Bearbeitung aus.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
129
Abituraufgaben aus Bayern<br />
- 2 -<br />
BE LPh1<br />
5<br />
4<br />
5<br />
4<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
1. Ladungsträger in Metallen<br />
R. C. Tolman konzipierte 1916 ein Experiment zur Untersuchung der<br />
Natur der Ladungsträger in metallischen Leitern: Ein Metalldraht der<br />
Länge l wird mit konstanter Beschleunigung a in Drahtrichtung bewegt.<br />
Da die Ladungsträger im Metall praktisch frei beweglich sind, stellt sich<br />
zwischen den beiden Drahtenden während der Beschleunigung eine konstante<br />
Spannung U ein.<br />
a) Erklären Sie das Auftreten dieser Spannung und erläutern Sie, welche<br />
Polarität die Enden des Drahts aufweisen, wenn man annimmt,<br />
dass die Ladungsträger negativ sind.<br />
b) Zeigen Sie, dass für den Betrag der Spannung U im Gleichgewichts-<br />
⋅ m ⋅a<br />
fall U =<br />
q<br />
l<br />
gilt. Dabei ist m die Masse und q die Ladung eines<br />
Ladungsträgers.<br />
c) Im Experiment misst man statt der Spannung U den Spannungsstoß<br />
−9<br />
U ⋅ Δt<br />
= 0,<br />
50 ⋅10<br />
Vs.<br />
Dabei betragen die Leiterlänge l = 1,0 m und<br />
die Geschwindigkeitsänderung Δv = 90 m/s.<br />
Zeigen Sie durch Berechnung der spezifischen Ladung q/m, dass das<br />
Experiment die Vorstellung von Elektronen als Ladungsträger in<br />
Metallen unterstützt.<br />
2. Ablenkung im Magnetfeld<br />
Aus einer Quelle gelangen negativ geladene<br />
Teilchen mit vernachlässigbarer Geschwindigkeit<br />
durch die Eingangsblende des Kondensators<br />
K in dessen homogenes Feld und werden durch<br />
die Spannung U auf die Geschwindigkeit v beschleunigt.<br />
Bei A treten die Teilchen in ein homogenes,<br />
senkrecht zur Zeichenebene gerichtetes Magnetfeld<br />
der Flussdichte B = 1,2 T und der Breite b =<br />
5,0 cm ein. Die ges<strong>am</strong>te Anordnung befindet<br />
sich im Vakuum.<br />
Quelle<br />
a) Wie muss das Magnetfeld gerichtet sein, d<strong>am</strong>it die Teilchen bei A<br />
nach unten abgelenkt werden? Erläutern Sie, ob und gegebenenfalls<br />
wie ihre kinetische Energie durch das Magnetfeld beeinflusst wird.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
K<br />
− +<br />
U<br />
A<br />
r<br />
B<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
b<br />
130
Abituraufgaben aus Bayern<br />
BE<br />
10<br />
7<br />
10<br />
6<br />
4<br />
60<br />
5<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
- 3 -<br />
b) Die Quelle liefert einfach negativ geladene 16 O - -Ionen. Berechnen<br />
Sie nicht-relativistisch die Grenzspannung U G, ab der ein solches<br />
Teilchen den Magnetfeldbereich nach rechts durchqueren kann.<br />
Skizzieren Sie die Bahnen je eines Teilchens für U 1 < U G bzw.<br />
U 2 > U G.<br />
Eine andere Quelle liefert nun Elektronen der einheitlichen kinetischen<br />
Energie 30 keV. Diese Elektronen gelangen in den Kondensator K, an<br />
dem die Spannung U = 1,7·10 5 V anliegt.<br />
c) Berechnen Sie relativistisch die Geschwindigkeit der Elektronen<br />
nach dem Verlassen des Kondensators. [zur Kontrolle: v = 0,70 c]<br />
d) Entscheiden Sie durch Rechnung, ob die Elektronen den Magnetfeldbereich<br />
nach rechts durchqueren können.<br />
3. Schwingende Spule im Magnetfeld<br />
Eine Spule mit quadratischem Querschnitt der Kantenlänge<br />
a = 5,0 cm besitzt die Windungszahl<br />
N = 10. Sie hängt an einer Feder und taucht zur<br />
Hälfte in ein nur nach oben begrenztes homogenes<br />
Magnetfeld der Flussdichte B = 0,10 T ein (s. Skizze).<br />
Befindet sich dieses Federpendel in der Ruhelage,<br />
so verläuft die Obergrenze des Magnetfeldbereichs<br />
durch die Spulenmitte. Die Feldlinien des<br />
Magnetfelds stehen senkrecht auf der Zeichenebene,<br />
die Spulenachse ist immer parallel zu den Feldlinien.<br />
a) Die Spule wird um 2,5 cm angehoben und zum<br />
Zeitpunkt t = 0 losgelassen. Sie vollführt danach annähernd eine ungedämpfte<br />
harmonische Schwingung mit der Periodendauer T = 0,62<br />
s. Geben Sie die zugehörige Zeit-Ort-Funktion y(t) der Spulenmitte<br />
an und berechnen Sie den maximalen Geschwindigkeitsbetrag v max .<br />
Bestimmen Sie den zeitlichen Verlauf der Induktionsspannung U(t)<br />
zwischen den Enden der Spule und geben Sie den maximalen Spannungswert<br />
an.<br />
b) Die Spule wird zu Beginn um mehr als 2,5 cm angehoben; sie<br />
schwingt deshalb mit einer Amplitude A > 2,5 cm. Skizzieren Sie<br />
qualitativ den zeitlichen Verlauf der Induktionsspannung für<br />
t ∈ [0; T].<br />
c) Die Enden der Spule werden nun kurzgeschlossen und es wird das<br />
gleiche Experiment wie in Teilaufgabe 3a durchgeführt. Beschreiben<br />
Sie die Bewegung der Spule und begründen Sie Ihre Antwort qualitativ.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
r<br />
B<br />
y<br />
y = 0<br />
131
Abituraufgaben aus Bayern<br />
- 4 -<br />
BE LPh2<br />
6<br />
6<br />
5<br />
10<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
1. Kondensator<br />
Ein geladener Kondensator wird in einem ersten Versuch mit einem<br />
ohmschen Widerstand, in einem zweiten Versuch mit einer idealen Spule<br />
verbunden: Der Entladungsvorgang beginnt jeweils zur Zeit t = 0.<br />
a) Skizzieren Sie qualitativ für jeden Versuch das Zeit-Stromstärke-<br />
Diagr<strong>am</strong>m. Geben Sie jeweils die vorkommenden Energieumwandlungen<br />
an.<br />
b) Ermitteln Sie für beide Versuche jeweils die maximale Stromstärke,<br />
wenn gilt:<br />
- Kapazität des Kondensators: 10 μF,<br />
- Spannung <strong>am</strong> voll geladenen Kondensator: 20 V,<br />
- Widerstand im ersten Versuch: 1,0 kΩ,<br />
- Induktivität im zweiten Versuch: 100 mH.<br />
c) Erläutern Sie für beide Versuche, wie man die maximale Ladung Q0 des Kondensators aus den Zeit-Stromstärke-Diagr<strong>am</strong>men ermitteln<br />
kann.<br />
2. Schwingkreis<br />
I<br />
Bei einem realen Schwingkreis,<br />
der aus einem Kondensator<br />
der Kapazität<br />
I0<br />
I m (t)<br />
C = 0,10 μF, einer Spule der<br />
t<br />
Induktivität L = 200 mH und<br />
einem im ges<strong>am</strong>ten Stromkreis<br />
wirks<strong>am</strong>en ohmschen<br />
I(t)<br />
Widerstand R = 20 Ω besteht, ergibt sich für I(t) der abgebildete Graph.<br />
Die Dämpfung ist so schwach, dass sie sich nicht merklich auf die Periodendauer<br />
auswirkt. Dabei ist I0 = 10 mA.<br />
a) Berechnen Sie die mittlere Verlustleistung im Schwingkreis während<br />
der ersten Periode unter Verwendung der Effektivstromstärke. Nehmen<br />
Sie dabei vereinfachend an, dass die Stromstärke<strong>am</strong>plitude<br />
I m = 10 mA während dieser Zeit gleich bleibt. Welcher Bruchteil der<br />
Schwingungsenergie wird nach dieser Rechnung während der ersten<br />
Periode in Wärme umgewandelt?<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
132
Abituraufgaben aus Bayern<br />
BE<br />
6<br />
5<br />
4<br />
4<br />
5<br />
3<br />
6<br />
60<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
- 5 -<br />
b) Tatsächlich nimmt die Stromstärke<strong>am</strong>plitude gemäß der im Dia-<br />
gr<strong>am</strong>m eingezeichneten Kurve I m(t) ab:<br />
I<br />
m<br />
( t)<br />
= I<br />
0<br />
⋅ e<br />
−<br />
R<br />
⋅t<br />
2 L<br />
Welcher Bruchteil der zu Beginn vorhandenen Schwingungsenergie<br />
ist demnach <strong>am</strong> Ende der ersten Periode noch vorhanden?<br />
Bei einem ungedämpften Schwingkreis wird die Kapazität verdreifacht<br />
und die Spule durch eine andere mit gleichen Abmessungen, aber halber<br />
Windungszahl ersetzt. Beide Spulen dürfen dabei wie langgestreckte<br />
Spulen behandelt werden.<br />
c) Um wie viel Prozent ändert sich dabei die Eigenfrequenz des<br />
Schwingkreises?<br />
3. Gitter<br />
Ein Gitter mit 500 Strichen pro Zentimeter wird senkrecht mit dem Licht<br />
eines Lasers der Wellenlänge 632 nm beleuchtet.<br />
a) Wie viele Hauptmaxima der Intensität sind höchstens zu erwarten?<br />
b) Das Interferenzbild wird auf einem 4,00 m vom Gitter entfernten,<br />
senkrecht zur Hauptrichtung aufgestellten Schirm aufgefangen. Berechnen<br />
Sie die Entfernung zwischen dem Hauptmaximum nullter<br />
Ordnung und dem zweiter Ordnung.<br />
4. Polarisation<br />
a) Ein Strahl unpolarisierten Lichts trifft so auf eine Glasplatte mit der<br />
Brechzahl n, dass der gebrochene und der reflektierte Strahl aufeinander<br />
senkrecht stehen. Der reflektierte Strahl ist dann vollständig<br />
polarisiert. Leiten Sie für diesen speziellen Fall an Hand einer Zeichnung<br />
die Beziehung tanε = n zwischen dem Einfallswinkel ε und der<br />
Brechzahl n her.<br />
b) Ein Lichtbündel tritt durch zwei Polarisationsfilter, deren Polarisationsrichtungen<br />
um 60° gegeneinander verdreht sind. Die Amplitude<br />
des elektrischen Feldvektors nach Durchgang durch das erste Filter<br />
ist A 1, die Amplitude nach Durchgang durch das zweite Filter A 2.<br />
Berechnen Sie das Verhältnis A 2 : A 1.<br />
c) Stellt man zwischen die beiden Filter der Teilaufgabe 4b ein drittes<br />
Polarisationsfilter, so kann man dadurch die Amplitude des insges<strong>am</strong>t<br />
durchgelassenen Lichts erhöhen. Geben Sie eine geeignete<br />
Stellung des dritten Filters an und weisen Sie die Erhöhung der<br />
Amplitude durch Rechnung unter Verwendung einer geeigneten<br />
Zeichnung nach.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
133
Abituraufgaben aus Bayern<br />
- 6 -<br />
BE LPh3<br />
4<br />
7<br />
6<br />
6<br />
5<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
1. Absorption von Röntgenstrahlung<br />
Eine Röntgenröhre wird mit der Beschleunigungsspannung 35 kV betrieben.<br />
a) Geben Sie die relativistische Massenzunahme der beschleunigten Elektronen<br />
in Prozent an.<br />
b) Berechnen Sie die Wellenlänge der kurzwelligsten dabei auftretenden<br />
Röntgenstrahlung und erklären Sie, welche Modellvorstellung Ihrer<br />
Berechnung zugrunde liegt.<br />
Bei der zerstörungsfreien Werkstoffprüfung<br />
werden Schweißnähte mit Röntgenstrahlung<br />
durchleuchtet, um eventuelle Lufteinschlüsse<br />
in der Naht zu finden. Die Skizze zeigt eine<br />
„Modellschweißnaht“ der Dicke d N = 7,0 mm.<br />
Der Absorptionskoeffizient μ des durchstrahlten<br />
Stahls beträgt 1,5⋅10 3 m -1 .<br />
Auf dem benutzten Röntgenfilm ist ein Luft-<br />
dN einschluss als schwärzere Stelle erkennbar, falls die entsprechende Röntgenintensität<br />
um mindestens 10% höher ist als in der Umgebung.<br />
c) Berechnen Sie die Mindestdicke d L, die ein Luftspalt haben muss, um<br />
auf dem Film erkennbar zu sein.<br />
d) Charakterisieren Sie kurz zwei atomare Prozesse, die bei der Absorption<br />
der verwendeten Röntgenstrahlung in Materie auftreten<br />
können.<br />
2. Ionisierende Wirkung der Röntgenstrahlung<br />
Richtet man die Röntgenstrahlung einer<br />
35-kV-Röntgenröhre zwischen die Platten<br />
eines luftgefüllten Kondensators, an dem<br />
die Spannung U liegt, so erhält man den<br />
skizzierten Zus<strong>am</strong>menhang zwischen U<br />
und dem Kondensatorstrom I.<br />
a) Erläutern Sie, warum die Kurve ab einer<br />
bestimmten Spannung nahezu horizontal<br />
verläuft. Wie viele Elektron-Ion-<br />
Paare werden zwischen den Kondensatorplatten<br />
pro Sekunde erzeugt?<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
3<br />
1<br />
I in nA<br />
d L<br />
100 300<br />
Film<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
U<br />
I<br />
U in V<br />
134
Abituraufgaben aus Bayern<br />
BE<br />
5<br />
8<br />
4<br />
4<br />
7<br />
4<br />
60<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
- 7 -<br />
b) Übertragen Sie das U-I-Diagr<strong>am</strong>m qualitativ auf Ihr Blatt und fügen<br />
Sie qualitativ die Kennlinie bei einer höheren Heizspannung der<br />
Röntgenröhre ein. Kennzeichnen Sie die Linien und begründen Sie<br />
den unterschiedlichen Verlauf bei hohen Spannungswerten.<br />
3. Wellennatur der Röntgenstrahlung<br />
Bragg gab eine einfache Möglichkeit zur Messung von Netzebenenabständen<br />
in Kristallen an.<br />
a) Skizzieren und beschriften Sie eine<br />
Braggsche Anordnung, mit der sich<br />
ein Diagr<strong>am</strong>m wie das nebenstehende<br />
ermitteln lässt. Erläutern Sie die Versuchsdurchführung.<br />
Benutzt man als Braggkristall NaCl, so<br />
ergibt sich bei einer Röntgenstrahlung mit<br />
λ = 7,15⋅10 -11 Impulsrate<br />
m das dargestellte Diagr<strong>am</strong>m.<br />
0°<br />
14,7° Winkel<br />
b) Berechnen Sie den Netzebenenabstand d von NaCl.<br />
4. Röntgenstrahlung und Periodensystem<br />
Mit Hilfe der Röntgenspektroskopie konnte Moseley eine einfache Methode<br />
zur Bestimmung der Kernladungszahl von Elementen einführen.<br />
Dazu untersuchte er die Frequenz f der K α-Linie in Abhängigkeit von der<br />
Ordnungszahl Z.<br />
a) Erläutern Sie, wie die K α-Linie zustande kommt.<br />
b) Zeichnen Sie mit Hilfe der folgenden Werte ein Z- f -Diagr<strong>am</strong>m<br />
(Maßstab: Z-Achse: Einheit 0,5 cm; f -Achse: 1·10 8 Hz =ˆ 0,5 cm;<br />
Querformat):<br />
Z 13 20 30<br />
f in 10 16 Hz 35,9 89,1 207<br />
Bestimmen Sie d<strong>am</strong>it die Ordnungszahl eines Elements, dessen<br />
K α-Linie die Wellenlänge 155 pm hat.<br />
c) Erläutern Sie, wo der Graph in Teilaufgabe 4b nach dem Gesetz von<br />
Moseley die Z-Achse schneiden muss.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
135
Abituraufgaben aus Bayern<br />
BE<br />
6<br />
8<br />
7<br />
5<br />
5<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
1. Kernreaktionen<br />
- 8 -<br />
LPh4<br />
In einer Nebelk<strong>am</strong>mer werden ruhende 19 F-Atome mit Protonen beschossen.<br />
Bei der Absorption eines Protons durch einen 19 F-Atomkern wird<br />
ein α-Teilchen emittiert.<br />
a) Geben Sie die Reaktionsgleichung an und berechnen Sie die bei der<br />
Reaktion frei werdende Energie Q. [zur Kontrolle: Q = 8,115 MeV]<br />
Bei einer dieser Reaktionen beobachtet man einen rechten Winkel zwischen<br />
der Bahn des einfallenden Protons und der des emittierten α-Teilchens.<br />
Aus der Reichweite des α-Teilchens kann man dabei auf eine kinetische<br />
Energie E α = 8,5 MeV schließen. Die kinetische Energie E p des<br />
einfallenden Protons ist zunächst unbekannt.<br />
b) Stellen Sie qualitativ die bei dieser Reaktion auftretenden Impulse<br />
vektoriell dar und zeigen Sie unter Verwendung des nicht-relativistischen<br />
Energie-Impuls-Zus<strong>am</strong>menhangs, dass für die kinetische<br />
E p mp<br />
+ E α mα<br />
Energie ER des Restkerns gilt: E R =<br />
m<br />
m p, m α und m R bedeuten die Massen von Proton, α-Teilchen und<br />
Restkern.<br />
c) Formulieren Sie den Zus<strong>am</strong>menhang zwischen den kinetischen Energien<br />
vor und nach der Reaktion und berechnen Sie den Wert von E p.<br />
[zur Kontrolle: E p = 2,7 MeV]<br />
d) Berechnen Sie den Winkel δ zwischen der Richtung des einfallenden<br />
Protons und der Bahn des Restkerns nach der Reaktion.<br />
2. Medizinische Anwendung von Positronenstrahlern<br />
Stoffwechselvorgänge im menschlichen Körper lassen sich unter anderem<br />
dadurch beobachten, dass man eine der beteiligten Substanzen mit<br />
einem ß + -Strahler, z. B. dem Fluorisotop 18 F, markiert. In einer radiologischen<br />
Praxis wird einem Patienten eine 18 F-haltige Zuckerlösung verabreicht.<br />
Daten von 18 F: Atommasse m a = 18,0009366 u<br />
Kernmasse m k = 17,996001 u<br />
Halbwertszeit T ½ = 109,7 min<br />
a) Wie viel Zeit bleibt für die Untersuchung, wenn die ß + -Aktivität des<br />
18 F dabei um höchstens 15 % abnehmen darf?<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
R<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
136
Abituraufgaben aus Bayern<br />
BE<br />
8<br />
4<br />
4<br />
4<br />
9<br />
60<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
- 9 -<br />
b) Geben Sie die Gleichung für den β + -Zerfall von 18 F an. Wie groß ist<br />
die maximale kinetische Energie für die bei diesem Zerfall entstehenden<br />
Positronen? Warum erhalten die meisten Positronen eine geringere<br />
kinetische Energie?<br />
Ein im Körpergewebe freigesetztes Positron ist nach wenigen Millimetern<br />
Wegstrecke abgebremst und reagiert dann mit einem ruhenden Elektron<br />
durch Paarvernichtung. Nehmen Sie im Folgenden an, dass dabei<br />
genau zwei G<strong>am</strong>maquanten entstehen.<br />
c) Begründen Sie, dass die zwei Photonen sich in entgegengesetzte<br />
Richtungen ausbreiten und die gleiche Energie von 511 keV besitzen.<br />
Bei der Untersuchung wird der<br />
Patient in eine waagrechte Röhre<br />
gelegt, an deren Innenwand viele<br />
G<strong>am</strong>madetektoren angebracht<br />
sind. Wenn zwei Detektoren<br />
(z. B. D1 und D3 in der Abbildung)<br />
annähernd gleichzeitig ansprechen<br />
und die beiden G<strong>am</strong>maquanten<br />
nicht abgelenkt wurden, muss der „Geburtsort “ B auf der<br />
Verbindungsstrecke dieser beiden Detektoren liegen. Mit einem angeschlossenen<br />
Computer lässt sich durch Auswertung vieler Zerfallsereignisse<br />
die Verteilung der 18 D1<br />
Gewebe<br />
D4<br />
B<br />
D2<br />
D3<br />
F-markierten Zuckerlösung grafisch darstellen.<br />
Um zu den Detektoren zu gelangen, müssen die beiden Photonen zunächst<br />
das Körpergewebe durchdringen. Dabei kann z. B. eines der<br />
Photonen Comptonstreuung erfahren.<br />
d) Nennen Sie die beiden weiteren Effekte, die zur Absorption von<br />
G<strong>am</strong>mastrahlung beitragen können. Begründen Sie, warum einer dieser<br />
Effekte hier keine Rolle spielt.<br />
e) Begründen Sie an Hand einer Skizze, weshalb der Punkt B nicht<br />
mehr auf der Verbindungsstrecke der beiden gleichzeitig ansprechenden<br />
Detektoren liegt, wenn eines der Photonen Comptonstreuung<br />
erfahren hat.<br />
f) Ein gestreutes G<strong>am</strong>maquant unterscheidet sich von einem ungestreuten<br />
durch seine geringere Energie. Mit den verwendeten Detektoren<br />
lassen sich Energieunterschiede ab 2,0 % nachweisen. Um welchen<br />
Winkel ϑ muss ein G<strong>am</strong>maquant hier mindestens gestreut werden,<br />
d<strong>am</strong>it es sich energetisch von einem ungestreuten unterscheiden<br />
lässt?<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
137
Abituraufgaben aus Bayern<br />
- 10 -<br />
BE LPh5<br />
7<br />
3<br />
4<br />
8<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
1. Franck-Hertz-Versuch<br />
Im Jahr 1913 führten J. Franck und<br />
G. Hertz Elektronenstoßversuche<br />
durch. Ihrer Veröffentlichung fügten<br />
sie die nebenstehende Skizze bei; dazu<br />
heißt es im Text:<br />
„[...] D ist ein Platindraht, dessen<br />
mittleres Stück dünner ist und durch<br />
elektrischen Strom zum Glühen gebracht<br />
werden kann. N ist ein feines<br />
Platindrahtnetz, welches den Draht D<br />
im Abstand von vier Zentimetern zylindrisch umgibt, und G eine zylindrische<br />
Platinfolie, welche von N einen Abstand von 1 bis 2 mm hatte. [...]<br />
Die meisten Ansätze laufen darauf hinaus, daß die Frequenz einer bestimmten<br />
Eigenschwingung eines Elektrons multipliziert mit der Konstanten<br />
h gleich der zur Ionisation benötigten Energie gesetzt wird.<br />
[...]“.<br />
a) Skizzieren Sie die Schaltung des Franck-Hertz-Versuchs, wie er<br />
heute im Unterricht z. B. mit Quecksilberd<strong>am</strong>pf durchgeführt wird.<br />
Beschriften Sie alle wesentlichen Teile und zeichnen Sie auch die<br />
benötigten Messgeräte ein. Welchen Teilen Ihrer Schaltskizze entsprechen<br />
die Teile D, N und G der Originalveröffentlichung?<br />
b) Schreiben Sie den letzten Satz des Zitats als physikalische Gleichung.<br />
Wie deutet man heute die angesprochene Frequenz? Wird die<br />
genannte Energie tatsächlich zur Ionisation aufgewendet? Erläutern<br />
Sie Ihre Antwort.<br />
Im Versuch strahlen angeregte Quecksilberatome Licht einer Wellenlänge<br />
von 2,53⋅10 –7 m aus.<br />
c) Welche Beschleunigungsspannung der Elektronen ist dafür mindestens<br />
nötig? Wie lässt sich Licht aus diesem Wellenlängenbereich<br />
qualitativ nachweisen?<br />
d) Zeichnen Sie in einem Spannung-Strom-Diagr<strong>am</strong>m eine für den Versuch<br />
charakteristische Messkurve. Die Beschleunigungsspannung<br />
beträgt dabei maximal 13 V; eventuelle Kontaktspannungen bleiben<br />
außer Acht. Erläutern Sie kurz das Zustandekommen der einzelnen<br />
Bereiche der Messkurve und erklären Sie, warum die Stromstärke bei<br />
steigender Spannung nicht mehr auf Null zurückgeht.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
138
Abituraufgaben aus Bayern<br />
BE<br />
4<br />
6<br />
5<br />
5<br />
4<br />
6<br />
5<br />
3<br />
60<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
2. Gitterspektrum<br />
- 11 -<br />
Mit der skizzierten Anordnung soll mit dem Licht einer Quecksilberd<strong>am</strong>pfl<strong>am</strong>pe<br />
ein Gitterspektrum erzeugt werden.<br />
a) Erklären Sie kurz die Funktion der Linsen und des Spalts.<br />
Die L<strong>am</strong>pe erzeugt intensive, sichtbare Spektrallinien im Wellenlängenbereich<br />
von 405 nm bis 579 nm. Der Abstand L des Schirms vom Gitter<br />
beträgt 2,00 m. Das Gitter hat 100 Spalte pro Millimeter.<br />
b) Wie breit muss der Schirm mindestens sein, d<strong>am</strong>it er die beiden<br />
sichtbaren Spektren 1. Ordnung vollständig erfasst?<br />
c) Zeigen Sie, dass es zu einer Überlappung der sichtbaren Gitterspektren<br />
der 3. und 4. Ordnung kommt. Untersuchen Sie, ob man die Überlappung<br />
durch Verwendung eines feineren Gitters beseitigen<br />
kann.<br />
3. Alter des „Ötzis“<br />
Linse 1 Spalt Linse 2 Gitter Schirm<br />
1991 wurde im Gletschereis der Ötztaler Alpen eine mumifizierte Leiche<br />
gefunden, für die die Presse den N<strong>am</strong>en „Ötzi“ prägte. Zur Altersbestimmung<br />
wurden Gewebeproben nach der 14 C-Methode untersucht.<br />
a) Das Isotop 14 C entsteht aus einem Stickstoffatom 14 N der Luft durch<br />
Beschuss mit Neutronen. Geben Sie die Gleichung der Kernreaktion<br />
an. Untersuchen Sie, ob eine exotherme Reaktion vorliegt. (Atommasse<br />
m a( 14 C) = 14,0032420 u)<br />
b) 14 C ist ein ß – -Strahler. Geben Sie dafür eine Begründung an und<br />
schreiben Sie die Zerfallsgleichung auf.<br />
c) Erklären Sie kurz die 14 C-Methode zur Altersbestimmung.<br />
Die Aktivität einer Probe des „Ötzi“ betrug 58 % der Aktivität einer Probe,<br />
die heute einem lebenden Organismus entnommen wurde und die<br />
gleiche Menge 12 C enthält. Die Halbwertszeit von 14 C beträgt 5730 Jahre.<br />
d) Berechnen Sie, vor wie vielen Jahren „Ötzi“ gestorben ist.<br />
e) Zusätzliche wissenschaftliche Untersuchungen ergeben ein wahrscheinlicheres<br />
Alter von etwa 5300 Jahren. Mit welcher Annahme<br />
lässt sich erklären, dass die Berechnung in Teilaufgabe 3d ein geringeres<br />
Alter liefert?<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
L<br />
139
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Abiturprüfung 2000<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
PHYSIK<br />
als Leistungskursfach<br />
<strong>Arbeitszeit</strong>: 240 <strong>Minuten</strong><br />
Der Fachausschuss wählt z w e i Aufgaben zur Bearbeitung aus.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
140
– 2 –<br />
BE LPh1<br />
4<br />
10<br />
4<br />
5<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Massenspektrograph<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
Ein Gemisch aus einfach positiv<br />
geladenen Kohlenstoffionen 12 C +<br />
und 14 C + tritt durch eine Lochblende<br />
L1 in einen Plattenkondensator<br />
mit dem Plattenabstand<br />
d = 2,0 cm und der Länge<br />
= 4,0 cm ein. Die ges<strong>am</strong>te Anordnung<br />
befindet sich im Vakuum.<br />
Das Magnetfeld mit der<br />
Flussdichte B1 ist zunächst abge-<br />
Ionen<br />
schaltet; an den Platten liegt die Spannung U.<br />
Schiene<br />
D 1<br />
∆y<br />
D<br />
L L<br />
1 2<br />
a) Skizzieren Sie die Bahnen zweier Ionen unterschiedlicher Masse, aber<br />
gleicher Geschwindigkeit zwischen L1 und L2. Begründen Sie, welche<br />
Bahn welchem Isotop zuzuordnen ist.<br />
b) Die Ionen treten nun mit einer Mindestgeschwindigkeit 1,5·10 5 m/s in<br />
den Kondensator ein. Wie groß darf die Spannung <strong>am</strong> Kondensator<br />
höchstens sein, d<strong>am</strong>it die Ionen nicht auf die Kondensatorplatten treffen?<br />
Berechnen Sie auch die dabei maximal auftretende Erhöhung der<br />
kinetischen Energie (in eV).<br />
Am Kondensator liegt nun die Spannung U = 700 V. Die Flussdichte B1<br />
soll so eingestellt werden, dass alle Ionen mit der Geschwindigkeit<br />
v0 = 2,5 · 10 5 m/s den Kondensator unabgelenkt durchqueren.<br />
c) Berechnen Sie B1 und begründen Sie, dass Ionen beider Kohlenstoffisotope<br />
den Kondensator durch die Blende L2 verlassen.<br />
Das Magnetfeld rechts von L2 hat die Flussdichte B2 = 0,14 T. Die Teilchen,<br />
die den Kondensator verlassen, durchlaufen zwei Halbkreise.<br />
d) Zeigen Sie, dass für den Abstand ∆ y der beiden Punkte, an denen die<br />
2 ⋅ ( m C14<br />
− m C12<br />
) ⋅ v0<br />
Ionen das Magnetfeld wieder verlassen, gilt: ∆ y =<br />
.<br />
e ⋅ B<br />
Die Flussdichte B2 wird nun variiert, alle anderen Größen bleiben unverändert.<br />
Die Ionen sollen durch zwei verschiebbare Detektoren D1 und D2<br />
registriert werden, die einen Mindestabstand von 1,5 cm haben. Die äußerste<br />
Position von D1 ist 60 cm von der x-Achse entfernt.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
d<br />
2<br />
d<br />
2<br />
B1<br />
2<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
2<br />
B 2<br />
x<br />
141
BE<br />
6<br />
8<br />
9<br />
5<br />
5<br />
4<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 3 –<br />
e) Berechnen Sie, zwischen welchen Werten die Flussdichte B2 liegen<br />
muss, d<strong>am</strong>it beide Isotope gleichzeitig gezählt werden können.<br />
2. Induktion<br />
Eine Leiterschleife OPQ hat die Form eines<br />
Kreissektors mit dem Mittelpunktswinkel<br />
90 o und dem Radius r. Sie rotiert<br />
mit der konstanten Winkelgeschwindigkeit<br />
ω im Uhrzeigersinn um den Punkt O. Unterhalb<br />
der x-Achse befindet sich ein homogenes<br />
Magnetfeld mit der magnetischen<br />
Flussdichte B H . Zur Zeit t = 0 ist φ = 0, die<br />
Umlaufsdauer ist T.<br />
a) Zeigen Sie, dass der magnetische Fluss durch die Leiterschleife <strong>am</strong><br />
1 2<br />
Anfang nach der Gleichung Φ ( t)<br />
= 2 Br<br />
ωt<br />
zunimmt.<br />
Stellen Sie in einem Diagr<strong>am</strong>m den magnetischen Fluss durch die<br />
Leiterschleife im Zeitintervall [0;T] qualitativ dar.<br />
Es seien nun B = 0,50 T, r = 10 cm , T = 20 ms und der elektrische Widerstand<br />
R der Leiterschleife 5,0 Ω.<br />
b) Stellen Sie die Stromstärke des in der Leiterschleife induzierten<br />
Stroms im Zeitintervall [0;T] in einem Diagr<strong>am</strong>m quantitativ dar.<br />
3. Induktivitätsbestimmung<br />
Mit der nebenstehenden Schaltung ist es<br />
I<br />
S Y<br />
Diode<br />
X<br />
möglich, die Induktivität L einer Spule zu<br />
bestimmen. Bei geschlossenem Schalter S<br />
+<br />
− L<br />
C<br />
U<br />
fließt der konstante Strom I = 7,6 mA.<br />
Durch die Diode kann der Strom von X<br />
Z<br />
nach Y fließen, jedoch nicht von Y nach X. Wegen der Polung der Batterie<br />
verhindert die Diode, dass der Kondensator (C = 40 µF) bei geschlossenem<br />
Schalter aufgeladen wird. Kurz nach dem Öffnen des Schalters<br />
misst man <strong>am</strong> Kondensator die konstante Spannung U = 30 V.<br />
a) Erläutern Sie, warum der Kondensator nach dem Öffnen des Schalters<br />
aufgeladen wird. Welche Polaritäten ergeben sich bei X und Z?<br />
b) Bestimmen Sie L unter der Annahme, dass die ges<strong>am</strong>te magnetische<br />
Energie in elektrische Feldenergie umgewandelt wird.<br />
π<br />
c) Begründen Sie, dass sich mit Hilfe tA = ⋅<br />
2<br />
Kondensators abschätzen lässt.<br />
L ⋅ C die Aufladezeit des<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
y<br />
O<br />
r<br />
ϕ<br />
B<br />
P<br />
ω<br />
Q<br />
x<br />
142
– 4 –<br />
BE LPh2<br />
4<br />
6<br />
5<br />
7<br />
3<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Parallelresonanzkreis<br />
Die skizzierte Schaltung enthält einen<br />
Kondensator, dessen Kapazität zwischen<br />
50 pF und 500 pF verändert<br />
werden kann. Die Spule hat die Induktivität<br />
45 µH, ihr ohmscher Widerstand ∼<br />
ist vernachlässigbar. Die Spannungs-<br />
I<br />
quelle liefert die Wechselspannung<br />
U (t) = U0 · sin ωt mit dem Scheitelwert<br />
U0 = 6,0 V und der Frequenz f = 1,5 MHz.<br />
Der Schalter ist zunächst geöffnet, der Kondensator auf kleinste Kapazität<br />
eingestellt.<br />
a) Welchen Effektivwert zeigt das Amperemeter an?<br />
[zur Kontrolle: 2,0 mA]<br />
b) Zeichnen Sie den zeitlichen Verlauf der Stromstärke I (t) und der<br />
Spannung U (t) in ein gemeins<strong>am</strong>es Koordinatensystem.<br />
Nun wird der Schalter geschlossen.<br />
c) Berechnen Sie den Effektivwert der Stromstärke in der Spule. Welche<br />
Phasenbeziehung besteht zwischen den Stromstärken in der Spule und<br />
im Kondensator? Welchen Wert zeigt das Amperemeter jetzt an?<br />
d) Die Kapazität des Kondensators wird nun kontinuierlich vergrößert.<br />
Begründen Sie, dass dabei die vom Amperemeter angezeigte Stromstärke<br />
zunächst abnimmt, ein Minimum erreicht und dann wieder ansteigt.<br />
Bei welcher Kapazität zeigt das Amperemeter die kleinste<br />
Stromstärke an?<br />
2. Dipolstrahlung<br />
Die Antennenanlage eines UKW-Senders besteht aus zwei gleich langen,<br />
vertikalen Dipolen D1 und D2; die Verbindungsgerade ihrer Mittelpunkte<br />
verläuft horizontal. Die Dipole schwingen gleichphasig mit der Frequenz<br />
100 MHz, ihr Abstand beträgt 3,75 m.<br />
a) Wie lang muss jeder Sendedipol sein, d<strong>am</strong>it er mit maximaler Amplitude<br />
schwingt? Geben Sie zwei möglichst kurze Dipollängen an.<br />
Das Sendesignal soll von einem Schiff empfangen werden, das einen Kurs<br />
parallel zur Verbindungsgeraden im Abstand 2,00 km hält (siehe Skizze<br />
auf der nächsten Seite).<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
143
BE<br />
5<br />
2<br />
5<br />
5<br />
7<br />
5<br />
6<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 5 –<br />
Vom Empfangsmaximum 0. Ordnung P aus fährt das Schiff in der eingezeichneten<br />
Richtung weiter.<br />
b) In welcher Entfernung von Sender D2 P tritt erstmals minimaler<br />
D 1<br />
Empfang auf?<br />
c) Begründen Sie, warum die<br />
Empfangsleistung gegen<br />
null geht, wenn sich das<br />
P<br />
Schiff weit genug von P<br />
entfernt.<br />
d) Wie viele Stellen mit minimaler Empfangsleistung durchfährt das<br />
Schiff von P aus insges<strong>am</strong>t? Begründen Sie Ihr Ergebnis.<br />
3. Beugung und Interferenz von Licht<br />
Das Licht einer Kohlebogenl<strong>am</strong>pe soll unter Verwendung eines Beugungsgitters<br />
untersucht werden. Dabei beobachtet man auf einem Schirm<br />
eine zentrale weiße Linie und auf beiden Seiten daneben farbige Spektren.<br />
a) Fertigen Sie eine beschriftete Skizze der Versuchsanordnung an und<br />
beschreiben Sie den Zweck der einzelnen Komponenten des Aufbaus.<br />
b) Das sichtbare Spektrum 1. Ordnung (Wellenlängenbereich von<br />
380 nm bis 750 nm) hat auf dem 4,60 m vom Gitter entfernten Schirm<br />
eine Breite von 25,5 cm. Berechnen Sie die Anzahl der Gitterstriche<br />
pro Millimeter. (Verwenden Sie dabei die Kleinwinkelnäherung.)<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
4. Röntgenstrahlung<br />
Eine Röntgenröhre wird mit der Spannung 20,0 kV betrieben. Der Röntgenstrahl<br />
trifft nach der Reflexion an einem Kristall (Netzebenenabstand<br />
222 pm) auf einen Detektor.<br />
a) Welche Glanzwinkel ϑ können bei der Wellenlänge 200 pm auftreten?<br />
b) Die Messanordnung wird nun auf den Glanzwinkel ϑ = 26,8° eingestellt.<br />
Welche Wellenlängen aus dem kontinuierlichem Spektrum der<br />
Röntgenstrahlung treten in der vom Detektor registrierten Strahlung<br />
auf?<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
144
– 6 –<br />
BE LPh3<br />
7<br />
5<br />
4<br />
7<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Laserbremsung eines Atomstrahls<br />
In einem Atomofen befindet sich Cäsium-Gas der Temperatur T. Die<br />
mittlere Geschwindigkeit der Teilchen beträgt v = 300 m/s. Durch ein<br />
kleines Loch in der Ofenwand tritt ein Strahl von Atomen in einen evakuierten<br />
Raum ein.<br />
a) Skizzieren und erläutern Sie eine Versuchsanordnung, mit der die Geschwindigkeit<br />
der Cäsium-Atome nach Verlassen des Ofens bestimmt<br />
werden kann.<br />
b) Welche Temperatur ergibt sich für den Ofen?<br />
Die Atome sollen nun durch Resonanzabsorption von Photonen abgebremst<br />
werden. Dabei geht ein Atom in einen angeregten Zustand über<br />
und übernimmt gleichzeitig<br />
den Photonenimpuls.<br />
Zur Abbremsung<br />
wird der Atomstrahl entgegen<br />
seiner Bewegungsrichtung<br />
mit einem gebündelten<br />
Laserstrahl der<br />
Wellenlänge λ = 852 nm<br />
beleuchtet (siehe Zeichnung).<br />
c) Welche Geschwindigkeitsänderung ∆v erfährt ein Cäsium-Atom bei<br />
der Absorption eines Photons?<br />
[zur Kontrolle: |∆v| = 3,5 mm/s]<br />
Gehen Sie im Folgenden davon aus, dass die Cäsium-Atome den Ofen mit<br />
der einheitlichen Geschwindigkeit v = 300 m/s verlassen. Die Teilchen<br />
werden innerhalb der Strecke s = 100 cm auf die Endgeschwindigkeit<br />
v ' = 50 m/s abgebremst. Der Einfluss der Gravitation ist zu vernachlässigen.<br />
Nach einer mittleren Lebensdauer von τ = 30 ns geht ein angeregtes<br />
Cäsium-Atom unter Aussendung eines Photons wieder in den Grundzustand<br />
über und kann erneut ein Photon absorbieren.<br />
d) Erklären Sie, warum trotz des dabei auftretenden Rückstoßes nach<br />
Mittelung über viele Absorptions- und Emissionszyklen eine Abbremsung<br />
des Atoms erfolgt. Wie viele Photonen werden für die Abbremsung<br />
eines Atoms benötigt? [zur Kontrolle: N = 7,1 · 10 4 s<br />
Bremszone<br />
Licht des<br />
Bremslasers<br />
Cäsium-Atomofen<br />
]<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
145
BE<br />
6<br />
6<br />
6<br />
7<br />
5<br />
7<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 7 –<br />
e) Berechnen Sie die mittlere Beschleunigung und die Zeit für die Abbremsung<br />
eines Atoms längs der Strecke s auf die Geschwindigkeit<br />
v' = 50 m/s. [zur Kontrolle: ∆t = 5,7 ms]<br />
f) Mit einem Bremslaser der Leistung 10 mW (λ = 852 nm) werden<br />
10 7 Atome (praktisch gleichzeitig) abgebremst. Berechnen Sie, welcher<br />
Prozentsatz der vom Laser in der Bremszeit ausgesandten Photonen<br />
von den Atomen absorbiert wird.<br />
g) Ermitteln Sie unter Berücksichtigung der mittleren Lebensdauer=τ des<br />
angeregten Zustands, ob man mit entsprechend intensiverer Laserstrahlung<br />
bei gleich bleibender Wellenlänge die Cäsium-Atome schon<br />
innerhalb der Strecke s' = 10 cm abbremsen könnte. Begründen Sie<br />
Ihre Antwort.<br />
2. Eindimensionaler Potentialtopf<br />
In dem organischen Molekül β-Carotin können sich 22 Elektronen praktisch<br />
frei entlang einer Kohlenwasserstoffkette bewegen, das Molekül aber<br />
nicht verlassen. Das Verhalten dieser Elektronen kann näherungsweise<br />
durch das quantenmechanische Modell des eindimensionalen Potentialtopfs<br />
der Länge a beschrieben werden.<br />
a) Leiten Sie einen Ausdruck für die möglichen Energien eines Elektrons<br />
in einem solchen Potentialtopf her und erklären Sie den Begriff Nullpunktsenergie.<br />
[zur Kontrolle: E = h2<br />
2<br />
n ]<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
n<br />
8 me<br />
a<br />
b) Beschreiben Sie mit einer Skizze den Verlauf der Aufenthaltswahrscheinlichkeit<br />
eines Elektrons im Zustand n = 2.<br />
c) Im Grundzustand sind die tiefsten der in Teilaufgabe 2a berechneten<br />
Energieniveaus mit jeweils 2 Elektronen besetzt. Im Absorptionsspektrum<br />
von β-Carotin findet man eine Linie mit der Wellenlänge<br />
λ = 451 nm. Diese Linie entspricht dem Übergang vom Grundzustand<br />
des Moleküls in den ersten angeregten Zustand. Berechnen Sie die<br />
Länge der Kohlenwasserstoffkette.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
2<br />
146
– 8 –<br />
BE LPh4<br />
5<br />
4<br />
9<br />
7<br />
5<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Alphazerfall von 238 Pu<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
Das Nuklid 238 Pu ist ein α-Strahler. Die Kerne des Tochternuklids entstehen<br />
im Grundzustand oder im ersten angeregten Zustand (Anregungsenergie<br />
43 keV), der anschließend durch Emission eines G<strong>am</strong>maquants in<br />
den Grundzustand übergeht.<br />
a) Geben Sie die Gleichung des Zerfalls von 238 Pu an und berechnen Sie<br />
die ges<strong>am</strong>te bei einem Zerfall frei werdende Energie Q. Die benötigten<br />
Atommassen sind der Formels<strong>am</strong>mlung zu entnehmen.<br />
[zur Kontrolle: Q = 5,59 MeV]<br />
b) Skizzieren Sie das Energieniveauschema für den Zerfall von 238 Pu und<br />
berechnen Sie die Wellenlänge der emittierten γ-Strahlung.<br />
c) Erstellen Sie die beschriftete Skizze einer Versuchsanordnung, mit der<br />
man das Energiespektrum der α-Teilchen mit Hilfe eines Magnetfeldes<br />
experimentell bestimmen kann. Leiten Sie (nichtrelativistisch) eine<br />
Beziehung für die kinetische Energie der α-Teilchen in Abhängigkeit<br />
von Messgrößen und Naturkonstanten her.<br />
d) Die Messung ergibt, dass die maximale kinetische Energie der α-<br />
Teilchen 5,50 MeV beträgt. Dieser Wert unterscheidet sich deutlich<br />
vom Q-Wert aus Teilaufgabe 1a. Zeigen Sie durch eine nichtrelativistische<br />
Rechnung, dass der Rückstoß des Zerfallsproduktes für diese<br />
Energiedifferenz verantwortlich ist.<br />
e) Auch das Tochternuklid des 238 Pu und mehrere Zerfallsprodukte des<br />
Tochternuklids sind instabil. Welches Nuklid ist das stabile Endprodukt?<br />
Wie viele α-Zerfälle und wie viele β-Zerfälle erfolgen insges<strong>am</strong>t?<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
147
BE<br />
7<br />
7<br />
8<br />
8<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 9 –<br />
2. Modellvorstellung zum Alphazerfall von 238 Pu<br />
Zunächst soll das folgende „klassische“ Modell<br />
für den Zerfall von 238 Pu betrachtet<br />
Restkern<br />
werden: Das α-Teilchen beginnt gerade sich<br />
vom Restkern zu lösen (v ≈ 0). Beide Teil-<br />
α<br />
chen werden als kugelförmig angenommen.<br />
a) Berechnen Sie die Kernradien und<br />
schätzen Sie die beim Auseinanderflie-<br />
r1 r2<br />
gen der Bruchstücke auf Grund der elektrischen Abstoßung entstehende<br />
kinetische Energie Ekin ab. [zur Kontrolle: Ekin ≈ 24 MeV]<br />
Das Ergebnis von Teilaufgabe 2a widerspricht dem in Teilaufgabe 1a berechneten<br />
Q-Wert. Der Widerspruch kann mit einer quantenmechanischen<br />
Modellvorstellung erklärt werden.<br />
b) Erläutern Sie diese Modellvorstellung. Skizzieren Sie dazu den Potentialtopf<br />
des Restkerns für α-Teilchen und machen Sie in der Skizze<br />
deutlich, wo die beiden berechneten Energiewerte erscheinen (Maßstab<br />
für die Ordinate: 5 MeV =ˆ 1 cm).<br />
3. Altersbestimmung mit der Kalium-Argon-Methode<br />
Bei Altersbestimmungen in der Geologie spielt die Kalium-Argon-<br />
Methode eine große Rolle. Das Nuklid 40 K zerfällt mit einer Halbwertszeit<br />
TH = 1,3 · 10 9 Jahre. 11% der Zerfälle führen zu stabilem 40 Ar, der<br />
Rest zu stabilem Calcium. Aus geschmolzenem Gestein entweicht das Edelgas<br />
Argon durch Diffusion, so dass eine heute untersuchte Probe nur<br />
das seit der Erstarrung entstandene 40 Ar enthält. Über das Mutter-Tochter-<br />
Isotopenverhältnis lässt sich die verstrichene Zeit t seit der Erstarrung<br />
bestimmen.<br />
TH<br />
� N Ar �<br />
a) Leiten Sie für diese Zeit t die Gleichung t = ⋅ ln�<br />
�1<br />
+<br />
ln 2 � 0,<br />
11⋅<br />
N K<br />
her. Dabei ist NAr die Zahl der (nach Erstarrung) gebildeten 40 Ar-Atome<br />
und NK die Zahl der noch vorhandenen 40 K-Atome in der Probe.<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
b) Aus dem Nördlinger Ries wird eine Gesteinsprobe genommen. Die<br />
Masse des 40 Ar in der Probe wird zu mAr = 2,8 · 10 –5 g bestimmt. Die<br />
Messung der Aktivität des enthaltenen 40 K ergibt 7,7 kBq. Berechnen<br />
Sie NAr und NK in der Probe. Vor wie vielen Jahren erstarrte das Gestein?<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
148
– 10 –<br />
BE LPh5<br />
3<br />
5<br />
6<br />
10<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Kondensatoren<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
Ein „Goldcap“ ist ein Kondensator mit sehr hoher Kapazität, der sich im<br />
Vergleich zu Folienkondensatoren durch eine sehr kleine Baugröße auszeichnet.<br />
Für einen bestimmten Typ gelten folgende Daten: Kapazität<br />
1,0 F; Größe des zylinderförmigen Gehäuses: Durchmesser 21 mm, Höhe<br />
10 mm.<br />
a) Wie groß müsste die Plattenfläche A eines Plattenkondensators sein,<br />
der bei einem Plattenabstand von 50 µm die Kapazität 1,0 F aufweist?<br />
Rechnen Sie mit der Dielektrizitätskonstanten von Vakuum.<br />
[zur Kontrolle: A = 5,6 km 2 ]<br />
b) Wie groß ist das Verhältnis der Volumina des angegebenen Goldcaps<br />
und des Plattenkondensators aus Teilaufgabe 1a, wenn das Eigenvolumen<br />
der Platten außer Acht gelassen wird? Wie verändert sich dieses<br />
Verhältnis, wenn es unter Beibehaltung der Kapazität gelingt, den<br />
Abstand der Platten beim Plattenkondensator zu halbieren?<br />
Nach dem Aufladen beträgt die Spannung<br />
<strong>am</strong> Goldcap U0 = 4,5 V. Die Entladung erfolgt<br />
über einen äußeren Widerstand<br />
Ra = 60 Ω. Dabei wird folgende Messreihe<br />
ermittelt:<br />
t in s 0 10 30 50 70 90<br />
I in mA 38,0 34,9 29,4 24,9 21,1 17,8<br />
c) Zeichnen Sie das zugehörige t-I-Diagr<strong>am</strong>m und zeigen Sie, dass der<br />
Innenwiderstand des Goldcaps Ri = 58 Ω beträgt. Der Innenwiderstand<br />
des Amperemeters kann vernachlässigt werden.<br />
I<br />
d) Fertigen Sie das zugehörige t-ln<br />
-Diagr<strong>am</strong>m an. Begründen Sie, wie<br />
I0<br />
−k<br />
t<br />
mit diesem Diagr<strong>am</strong>m die Gesetzmäßigkeit I( t)<br />
= I0<br />
⋅e<br />
überprüft<br />
werden kann. Bestätigen Sie mit den verwendeten Daten den Zus<strong>am</strong>-<br />
1<br />
menhang k = .<br />
R + R ⋅<br />
( ) C<br />
i<br />
a<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
Ra<br />
Ri<br />
Goldcap<br />
A<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
149
BE<br />
6<br />
7<br />
7<br />
4<br />
8<br />
4<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 11 –<br />
Das Goldcap mit der Kapazität 1,0 F wird zur „Pufferung“ eines elektronischen<br />
Datenspeichers bei Stromausfall verwendet. Die Anfangsspannung<br />
beträgt 5,0 V, der Widerstand R des Datenspeichers 4,8 MΩ.<br />
e) Berechnen Sie unter Verwendung der Angaben aus Teilaufgabe 1d,<br />
nach wie vielen Tagen die Spannung an einem Datenspeicher nach einem<br />
Stromausfall auf 3,5 V absinkt. Der Innenwiderstand des Goldcaps<br />
kann dabei vernachlässigt werden.<br />
2. Eigenschaften des Elektrons<br />
Millikan gelang im Jahr 1916 die Bestimmung der Elektronenladung.<br />
a) Beschreiben und skizzieren Sie den Versuchsaufbau des Öltröpfchen-<br />
Versuchs. Erläutern Sie die Vorgehensweise für den Fall, dass ein Öltröpfchen<br />
mit bekanntem Radius r und der Dichte ρ im Plattenkondensator<br />
schwebt. Leiten Sie eine Formel für die Ladung q des Tröpfchens<br />
in Abhängigkeit von r, ρ und den Messgrößen her. Der Auftrieb<br />
in Luft soll vernachlässigt werden.<br />
b) Nennen Sie Gründe, warum die direkte mikroskopische Bestimmung<br />
des Tröpfchenradius nicht möglich ist. Erläutern Sie ein Verfahren,<br />
mit dem man Tröpfchenladung und -radius zugleich bestimmen kann,<br />
und stellen Sie die nötigen Kräftegleichungen (ohne Auftrieb) in Abhängigkeit<br />
von r und q auf. Das Auflösen nach r und q ist nicht erforderlich.<br />
Im Jahr 1960 gelang es Jönsson zu zeigen, dass sich ein intensiver Elektronenstrahl<br />
an einem geeigneten Doppelspalt analog zu einem Lichtstrahl<br />
verhält. Die Elektronen hatten eine kinetische Energie von 50 keV.<br />
c) Erläutern Sie kurz, warum die Versuchsergebnisse der Teilchenvorstellung<br />
widersprechen.<br />
d) Berechnen Sie relativistisch die Geschwindigkeit v und die<br />
de-Broglie-Wellenlänge λ der verwendeten Elektronen.<br />
[zur Kontrolle: λ = 5,4 pm]<br />
e) Beim Jönsson-Versuch war es extrem schwierig, einen geeigneten<br />
Doppelspalt zu realisieren. Berechnen Sie den Spaltabstand, wenn das<br />
nullte Maximum und das erste Minimum einen Winkel von 0,30“<br />
(Winkelsekunden) einschließen.<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
150
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Abiturprüfung 2001<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
PHYSIK<br />
als Leistungskursfach<br />
<strong>Arbeitszeit</strong>: 240 <strong>Minuten</strong><br />
Der Fachausschuss wählt zwei Aufgaben zur Bearbeitung aus.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
151
– 2 –<br />
BE LPh1<br />
6<br />
6<br />
7<br />
7<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Protonen im elektrischen Feld<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
treten Protonen mit vernachlässigbarerAnfangsgeschwindigkeit<br />
durch eine<br />
Lochblende L in eine<br />
Anordnung aus drei Plattenkondensatoren<br />
ein. Die<br />
Kondensatoren, deren<br />
homogene Felder jeweils<br />
auf den Raum zwischen den Platten beschränkt sind, befinden sich im<br />
Vakuum. Die Protonen bewegen sich in den ersten beiden Kondensatoren<br />
parallel zu den Feldlinien. Der Plattenabstand dieser Kondensatoren beträgt<br />
jeweils d 1 = d 2 = 2,5cm, die Feldstärke im ersten Kondensator ist<br />
E 1 = 4,0 ·10 4 V/m, die im zweiten E 2 = 6,0 ·10 4 V/m. Alle Rechnungen<br />
sind nicht-relativistisch durchzuführen.<br />
a) Berechnen Sie die Geschwindigkeit v 2 eines Protons beim Verlassen<br />
des zweiten Kondensators. [zur Kontrolle: v 2 = 6,9 ·10 5 m/s]<br />
b) Welche Zeit t 2 braucht ein Proton zum Durchfliegen des 2. Kondensators?<br />
Die Protonen treten nun mit der Geschwindigkeit v 2 parallel zu den Platten<br />
in das Feld des dritten Kondensators ein, den sie mit einer Ablenkung<br />
um den Winkel α aus der ursprünglichen Flugrichtung wieder verlassen.<br />
Der Plattenabstand dieses Kondensators ist d 3 = 6,0 cm und die Plattenlänge<br />
l 3 = 10 cm. Zwischen den Platten liegt die Spannung U 3 an, wobei<br />
die Kondensatormitte auf Erdpotential liegt.<br />
c) Zeigen Sie, dass zwischen dem Winkel α und der Spannung U3 der<br />
folgende Zus<strong>am</strong>menhang besteht (mp = Protonenmasse):<br />
e ⋅l<br />
tan α = 3 ⋅ U<br />
2<br />
3<br />
v ⋅ m ⋅d<br />
2<br />
p<br />
3<br />
d) Die Spannung U 3 wird nun so eingestellt, dass die Protonen den Kondensator<br />
unter einem möglichst großen Ablenkwinkel α max verlassen.<br />
Berechnen Sie U 3 und α max.<br />
1. Kondensator<br />
L<br />
+ - + -<br />
2. Kondensator<br />
U 1<br />
U<br />
2<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
+<br />
-<br />
3. Kondensator<br />
α<br />
d 3<br />
2<br />
d 3<br />
2<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
152
BE 2. Versuch von Bucherer<br />
5<br />
6<br />
8<br />
5<br />
4<br />
6<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 3 –<br />
Im Jahre 1909 konnte Bucherer<br />
die Abhängigkeit der<br />
Elektronenmasse von der<br />
Geschwindigkeit mit nebenstehender<br />
Anordnung<br />
nachweisen. Als Elektronenquelle<br />
diente ein<br />
β - x x x x<br />
x x x x x x x x<br />
x x x x x x x x<br />
x B x x x<br />
x x x x<br />
s<br />
-Strahler, der Elektronen mit unterschiedlicher Geschwindigkeit aussendet.<br />
a) Erläutern Sie, wie die eingezeichnete Bahn zustande kommt. Wie<br />
muss der Kondensator gepolt sein?<br />
b) Berechnen Sie die Masse der Elektronen in Abhängigkeit von der<br />
elektrischen Feldstärke E im Kondensator, der magnetischen Flussdichte<br />
B, dem Abstand s und der Ablenkung d. Verwenden Sie bei der<br />
Rechnung ohne Nachweis die Näherung s 2 ≈ 2 r d, wobei r der Radius<br />
der Kreisbahn im Magnetfeld ist.<br />
Für E = 8,0 · 10 5 ⎡<br />
e B<br />
2<br />
s<br />
2 ⎤<br />
⎢zur<br />
Kontrolle : m = ⎥<br />
⎢⎣<br />
2 E d ⎥⎦<br />
V/m, B = 4,0 mT und s = 5,0 cm ergibt sich eine Ablenkung<br />
d = 3,3 mm.<br />
c) Zeigen Sie, dass die Messung die Massenzunahme nach der speziellen<br />
Relativitätstheorie bestätigt. Um wie viel Prozent vom wirklichen<br />
Messwert d würde die Ablenkung abweichen, wenn die Masse geschwindigkeitsunabhängig<br />
wäre?<br />
3. Hall-Effekt<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
Quelle Blenden Schirm<br />
Bei einem Versuch zum Hall-Effekt verwendet man eine quadratische<br />
Kupferfolie mit den Abmessungen 25 mm in x- bzw. y-Richtung und der<br />
Dicke 18 µm in z-Richtung. Die Folie wird von einem Strom der Stärke<br />
15 A in x-Richtung durchflossen. Die magnetischen Feldlinien eines homogenen<br />
Magnetfeldes durchsetzen die Folie in z-Richtung. Man misst<br />
die Hallspannung 8,8 µV, wenn die Flussdichte 0,20 T beträgt.<br />
a) Erklären Sie anhand einer Skizze, wie es zum Auftreten der Hall-<br />
Spannung kommt.<br />
b) Berechnen Sie aus den oben angegebenen Daten die Ladungsträgerkonzentration<br />
n von Kupfer. [Ergebnis: n = 1,2 · 10 29 m -3 ]<br />
c) Berechnen Sie, wie viele freie Elektronen im Mittel auf ein Cu-Atom<br />
kommen.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
d<br />
153
– 4 –<br />
BE LPh2<br />
5<br />
9<br />
7<br />
3<br />
5<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Elektromagnetischer Schwingkreis<br />
Im idealen elektromagnetischen Schwingkreis haben die Spule und alle<br />
leitenden Verbindungen keinen ohmschen Widerstand.<br />
a) Leiten Sie für die Ladung Q(t) auf dem Kondensator die Differential-<br />
1<br />
gleichung L ⋅ Q(<br />
t)<br />
+ ⋅Q<br />
( t)<br />
= 0<br />
C<br />
& der ungedämpften Schwingung her.<br />
b) Leiten Sie her, welcher Zus<strong>am</strong>menhang zwischen den Größen L, C<br />
und ω bestehen muss, d<strong>am</strong>it Q(t) = Q 0·cos ωt eine Lösung der Differentialgleichung<br />
ist.<br />
Stellen Sie mit dieser Lösung die elektrische und die magnetische<br />
Energie jeweils als Funktion der Zeit dar und überprüfen Sie die<br />
Gültigkeit des Energieerhaltungssatzes.<br />
c) Aus einem Kondensator der Kapazität 60 µF und einer Spule der Induktivität<br />
250 mH wird ein Schwingkreis gebaut, dessen Schwingungen<br />
als ungedämpft betrachtet werden sollen. Am Anfang liegt die<br />
maximale Spannung 90 V <strong>am</strong> Kondensator.<br />
Nach welcher Zeit ist die Kondensatorspannung zum ersten Mal auf<br />
30 V gesunken? Wie groß ist dann die Stromstärke im Schwingkreis?<br />
2. Dezimeterwellen<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
Ein vertikaler Sendedipol S ist 50 cm entfernt<br />
vor einer ebenfalls vertikalen Metallwand W<br />
aufgestellt. Die Frequenz der abgestrahlten<br />
Welle beträgt 2,0 GHz.<br />
Beachten Sie den Phasensprung π bei der Reflexion<br />
an der Metallwand.<br />
a) Welche Wellenlänge hat die vom Sendedipol abgestrahlte Welle und<br />
was ist die kürzeste Länge für einen optimal abgestimmten Empfangsdipol?<br />
Zunächst wird ein vertikaler Empfangsdipol auf der Lotstrecke l bewegt.<br />
b) Erklären Sie, weshalb der Empfangsdipol eine von Ort zu Ort veränderliche<br />
Intensität registriert. Skizzieren Sie den Verlauf der Intensität<br />
beim Empfangsdipol in Abhängigkeit vom Wandabstand x im Bereich<br />
0 ≤ x ≤ 20 cm.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
S<br />
.<br />
W<br />
l<br />
.<br />
.<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
p<br />
154
– 5 –<br />
BE c) Der Empfangsdipol wird nun an einem Ort auf l mit maximalem<br />
Empfang aufgestellt. Zwischen Sender und Empfänger wird ein Gitter<br />
4<br />
aus parallelen Metalldrähten senkrecht zu l gehalten. Erklären Sie,<br />
welchen Einfluss das Gitter auf die vom Empfänger registrierte Intensität<br />
hat, wenn die Gitterstäbe<br />
- parallel zu den Dipolen,<br />
- senkrecht zu den Dipolen gehalten werden.<br />
8<br />
4<br />
6<br />
5<br />
4<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
d) Nach Entfernung des Gitters bewegt man den Empfangsdipol auf<br />
der Halbgeraden p aus sehr großer Entfernung auf den Sendedipol zu<br />
(siehe Skizze). In welcher Entfernung vom Sendedipol ist das erste<br />
Maximum zu erwarten?<br />
3. Optisches Gitter<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
Ein Kollegiat untersucht im Praktikum das Spektrum einer Quecksilberd<strong>am</strong>pfl<strong>am</strong>pe<br />
mit Hilfe verschiedener optischer Gitter. Im sichtbaren Bereich<br />
stellt er auf einem Beobachtungsschirm drei intensive Linien fest,<br />
eine gelbe mit der Wellenlänge 578 nm, eine grüne mit 492 nm und eine<br />
blaue mit 436 nm.<br />
a) Erklären Sie, weshalb eine Quecksilberd<strong>am</strong>pfl<strong>am</strong>pe ein Linienspektrum<br />
emittieren kann.<br />
Bei Verwendung eines Gitters mit 400 Spalten pro Zentimeter beobachtet<br />
der Kollegiat, dass die drei sichtbaren Linien des Spektrums 2. Ordnung<br />
nicht mit denen des Spektrums 3. Ordnung überlappen.<br />
b) Zeigen Sie, dass dies unabhängig von der Gitterkonstanten gilt.<br />
c) Der Kollegiat ersetzt den Beobachtungsschirm durch seinen weißen<br />
Hemdsärmel und bemerkt nun eine neue blau erscheinende Linie, die<br />
mit der gelben Linie im Spektrum 2. Ordnung zus<strong>am</strong>menfällt. Welche<br />
Wellenlänge hat die neue Linie, wenn man annimmt, dass diese Linie<br />
in 3. Ordnung erscheint? Erklären sie das Auftreten der neuen Linie.<br />
d) Laut Formels<strong>am</strong>mlung besteht die beobachtete gelbe Linie aus zwei<br />
nahe beieinander liegenden Einzellinien. Kann der Kollegiat diese<br />
beiden Linien im Spektrum 2. Ordnung getrennt beobachten, wenn er<br />
das feinste Gitter benützt, das ihm zur Verfügung steht? Dieses Gitter<br />
hat die Breite 5,0 mm und die Gitterkonstante 3,5 μm.<br />
[Hinweis: Für das Auflösungsvermögen eines optischen Gitters gilt<br />
λ<br />
= k ⋅ N . Dabei bedeuten k die Ordnung des Spektrums, N die An-<br />
Δλ<br />
zahl der beleuchteten Gitterspalte und Δλ den kleinsten beobachtbaren<br />
Wellenlängenunterschied.]<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
155
– 6 –<br />
BE LPh3<br />
4<br />
7<br />
5<br />
7<br />
6<br />
3<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Emissionsspektren von Gasen<br />
Durch ein Fenster F treten Elektronen in den mit<br />
einem verdünntem Gas gefüllten Innenraum eines<br />
geladenen Plattenkondensators (siehe Skizze).<br />
Vom Fenster F bis zu einem Punkt P kann<br />
eine Leuchterscheinung längs des Elektronenstrahls<br />
auftreten, die restliche Wegstrecke bleibt<br />
unsichtbar.<br />
a) Erklären Sie, warum nur ein Teil der Elektronenstrahlbahn sichtbar<br />
ist. Unter welcher Bedingung ist Strahlung mit genau eine Wellenlänge<br />
zu erwarten?<br />
Nun wird durch eine geeignete Vorrichtung erreicht, dass sich zwischen<br />
den Platten atomarer Wasserstoff befindet, dessen Atome anfänglich alle<br />
im Grundzustand sind. Die Spannung <strong>am</strong> Kondensator wird auf 5,00 V<br />
eingestellt und der Plattenabstand beträgt 2,00 cm. Die bei F eintretenden<br />
Elektronen besitzen eine kinetische Energie von 12,5 eV.<br />
b) Welche Wellenlängen sind für die Emissionen der H-Atome unmittelbar<br />
nach dem Fenster zu erwarten? Welche dieser Wellenlängen liegen<br />
im sichtbaren Bereich?<br />
c) Ab welcher Entfernung vom Fenster tritt keine Emission von Photonen<br />
mehr auf?<br />
2. Teilchenstrahlinterferenz<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
In einer evakuierten Röhre trifft ein fein gebündelter Strahl von Elektronen<br />
der kinetischen Energie 150 keV senkrecht auf eine dünne Schicht<br />
aus polykristallinem Wolfr<strong>am</strong>. Auf einem im Abstand 20,0 cm dahinter<br />
stehenden Schirm beobachtet man einen zentralen Leuchtpunkt und als<br />
Beugungsfiguren mehrere Kreise. Der Durchmesser des innersten Kreises<br />
beträgt 5,3 mm.<br />
a) Berechnen Sie relativistisch die den Elektronen zugeordnete de-<br />
Broglie-Wellenlänge λ. [zur Kontrolle: λ = 2,96 pm]<br />
b) Berechnen Sie den Netzebenenabstand, der aus den gegebenen Daten<br />
resultiert.<br />
c) Auf dem Leuchtschirm entstehen auch Kreise, die sich nicht als Beugungsfiguren<br />
höherer Ordnung deuten lassen. Erklären Sie deren Zustandekommen.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
P<br />
F<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
_<br />
U<br />
+<br />
156
BE 3. Rutherford’scher Streuversuch<br />
5<br />
6<br />
4<br />
7<br />
6<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
– 7 –<br />
Aufgrund der Ergebnisse seiner Streuexperimente stellte Rutherford 1911<br />
ein neues Atommodell vor und leitete auf dieser Grundlage eine Streuformel<br />
her.<br />
a) Erläutern Sie anhand einer beschrifteten Skizze Aufbau und Durchführung<br />
des Rutherford’schen Streuexperiments.<br />
b) Beschreiben Sie die wesentlichen Ergebnisse des Streuexperiments<br />
und erläutern Sie, welche Folgerungen Rutherford für den Atombau<br />
ziehen konnte.<br />
Bei seiner Herleitung betrachtete<br />
Rutherford die Ablenkung<br />
eines gestreuten<br />
Teilchens B im Coulombfeld<br />
des ortsfesten Teilchens A<br />
(siehe Skizze). Für den Zus<strong>am</strong>menhang<br />
zwischen dem<br />
Streuwinkel ϑ und dem Stoß- b B<br />
par<strong>am</strong>eter b ergibt sich:<br />
⎛ ϑ⎞<br />
a<br />
tan ⎜ ⎟ =<br />
⎝ 2 ⎠ 2b<br />
A<br />
Dabei ist a der von der kinetischen Energie des einfallenden Teilchens abhängige<br />
minimale Abstand zwischen B und A bei einem geraden zentralen<br />
Stoß (b = 0).<br />
c) Übertragen Sie die Abbildung auf Ihr Blatt und zeichnen Sie zusätzlich<br />
qualitativ die Bahnen und die Streuwinkel von Teilchen mit gleicher<br />
Anfangsgeschwindigkeit v aber größerem bzw. kleinerem Stoßpar<strong>am</strong>eter<br />
b 1 > b bzw. b 2 < b ein.<br />
Ein α-Teilchen der kinetischen Energie 5,49 MeV wird an einem 107 Ag-<br />
Kern gestreut. Der Rückstoß des Silberkerns soll vernachlässigt werden.<br />
d) Für welchen Wert des Stoßpar<strong>am</strong>eters b beträgt der Streuwinkel<br />
ϑ = 60°?<br />
e) Bei großen Streuwinkeln ergeben sich Abweichungen von der Streuformel,<br />
wenn die kinetische Energie der einfallenden Teilchen einen<br />
Wert E m überschreitet. Erklären Sie diese Abweichungen und berechnen<br />
Sie E m in MeV für die Rückstreuung (ϑ = <strong>180</strong>°) von α-Teilchen<br />
an 107 Ag-Kernen.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
157
– 8 –<br />
BE LPh4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
7<br />
3<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Mittlere Bindungsenergie pro Nukleon<br />
Eine wichtige Größe bei Überlegungen zur Energiegewinnung durch Fusions-<br />
bzw. Spaltprozesse ist die mittlere Bindungsenergie pro Nukleon.<br />
EB a) Berechnen Sie die mittlere Bindungsenergie pro Nukleon für das<br />
A<br />
Isotop 56 Fe.<br />
b) Stellen Sie in einem Diagr<strong>am</strong>m den Verlauf der mittleren Bindungsenergie<br />
pro Nukleon in Abhängigkeit von der Massenzahl A qualitativ<br />
dar (0 < A < 250). Erklären Sie d<strong>am</strong>it den scheinbaren Widerspruch,<br />
dass es sowohl durch Kernspaltung als auch durch Kernfusion möglich<br />
ist, Energie freizusetzen.<br />
2. Kernfusion im Sonneninneren<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
Die von der Sonne abgestrahlte Energie st<strong>am</strong>mt aus verschiedenen Kernfusionszyklen,<br />
die im Plasma des Sonneninneren ablaufen. Der wichtigste<br />
dieser Zyklen, der sog. „Proton-Proton-Zyklus“, wird durch folgende Reaktionsgleichungen<br />
beschrieben:<br />
1 + 1 +<br />
H + H → 2 H + + e + + ν (1)<br />
1 + 1 +<br />
H + H →<br />
2 + +<br />
H + e + ν (1´)<br />
e + + e – → 2 γ<br />
e + + e – → 2 γ<br />
2 + 1 +<br />
H + H →<br />
3 ++<br />
He + γ (2)<br />
2 + 1 +<br />
H + H →<br />
3 ++<br />
He + γ (2´)<br />
3 ++ 3 ++<br />
He + He →<br />
4 ++ 1 +<br />
He + 2 H (3)<br />
a) Stellen Sie eine Bilanzgleichung des Proton-Proton-Zyklus auf. Berechnen<br />
Sie die bei der Bildung eines 4 He-Atoms insges<strong>am</strong>t freigesetzte<br />
Energie in MeV.<br />
b) Die Reaktion (3) kann in klassischer Sicht nur stattfinden, wenn sich<br />
die beiden Reaktionspartner bis zur Berührung annähern. Welche kinetische<br />
Energie E kin muss ein 3 He-Kern mindestens haben, um den<br />
Coulombwall eines zweiten, ihm mit gleicher Geschwindigkeit entgegen<br />
fliegenden 3 He-Kerns zu überwinden?<br />
[zur Kontrolle: E kin = 0,71 MeV]<br />
c) Bei welcher Temperatur T eines Plasmas wäre die mittlere kinetische<br />
Energie von 3 He-Kernen gleich der Energie E kin aus Teilaufgabe 2b,<br />
wenn man das Plasma vereinfacht wie ein ideales Gas behandelt.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
158
– 9 –<br />
BE d) In der Sonne herrschen Temperaturen bis etwa 1,5 · 10 7 K. Geben Sie<br />
zwei mögliche Gründe dafür an, dass die in Gleichung (3) beschriebene<br />
Fusion auftritt, obwohl die in Teilaufgabe 2c berechnete Temperatur<br />
erheblich höher als 1,5 · 10 7 6<br />
K ist. Erläutern Sie Ihre Antwort.<br />
9<br />
4<br />
6<br />
7<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
3. Kernspaltung<br />
Sowohl bei 238 U als auch bei 235 U können Neutronen Kernspaltungen<br />
auslösen. Dabei werden zunächst die angeregten Zwischenkerne 239 U *<br />
bzw. 236 U * gebildet:<br />
238 U + n → 239 U * 235 U + n → 236 U *<br />
D<strong>am</strong>it jeweils im zweiten Schritt die Spaltung des angeregten Zwischenkerns<br />
tatsächlich auftreten kann, muss dessen Anregungsenergie<br />
bei 239 U * mindestens 6,3 MeV bzw. bei 236 U * mindestens 5,8 MeV<br />
betragen.<br />
a) Bestimmen Sie jeweils, welche Bedingung die kinetische Energie des<br />
auslösenden Neutrons erfüllen muss, d<strong>am</strong>it der Spaltprozess ablaufen<br />
kann.<br />
Interpretieren Sie Ihre Ergebnisse in Bezug auf die Spaltbarkeit der<br />
betrachteten U-Isotope durch thermische Neutronen.<br />
b) Fängt ein 238 U-Kern ein Neutron ein, das eine kleinere als die in Teilaufgabe<br />
3a berechnete kinetische Energie besitzt, so tritt keine Spaltung<br />
auf. In diesem Fall kann aber aus dem entstandenen 239 U ein<br />
Plutoniumisotop entstehen. Geben Sie die zugehörigen Zerfallsgleichungen<br />
an.<br />
c) In einem Kernkraftwerk wird die Spaltung von 235 U zur Energiegewinnung<br />
herangezogen. Pro Spaltung werden im Mittel etwa<br />
200 MeV frei, die zu 33 % in elektrische Nutzenergie umgewandelt<br />
werden können. Berechnen Sie aus diesen Daten, welche Masse an<br />
235 U gespalten wird, wenn der Kernreaktor im Dauerbetrieb 11 Monate<br />
lang durchgehend arbeitet und die elektrische Nettoleistung des<br />
Kraftwerks 1,3 GW betragen soll.<br />
d) Bei der Uranspaltung entsteht unter anderem das radioaktive Edelgas<br />
133 Xe, das mit einer Halbwertszeit von 5,3 d zerfällt. Um die Aktivität<br />
der in der Reaktorabluft vorhandenen radioaktiven Gase abzusenken,<br />
wird die Abluft durch ein Filter aus Aktivkohle geleitet. Wie lange<br />
muss dieser Filter das eingeleitete Gas festhalten, d<strong>am</strong>it 99,5 % der<br />
ursprünglichen 133 Xe-Aktivität aus der Abluft beseitigt werden?<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
159
– 10 –<br />
BE LPh5<br />
6<br />
3<br />
5<br />
7<br />
4<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Fotoeffekt<br />
Eine Vakuumfotozelle ist mit einem Amperemeter<br />
und einer Stromquelle mit variabler<br />
Gleichspannung in Reihe geschaltet<br />
(siehe nebenstehende Skizze).<br />
Die Fotozelle wird mit Licht der Wellenlänge λ = 520 nm beleuchtet und<br />
die Fotostromstärke I F in Abhängigkeit von der Spannung U gemessen.<br />
Man erhält folgendes Ergebnis:<br />
U / V 0,0 1,2 2,4 3,6 4,8 6,0 7,2<br />
I F / nA 0,03 0,41 1,03 1,52 1,84 1,93 1,95<br />
a) Zeichnen Sie das U-I F-Diagr<strong>am</strong>m und erläutern Sie den Kurvenverlauf.<br />
Die Lichtquelle wird nun näher an die Fotozelle gerückt und es wird erneut<br />
eine Messreihe aufgenommen.<br />
b) Zeichnen Sie qualitativ die neue U-I F-Kurve in das Diagr<strong>am</strong>m von<br />
Teilaufgabe 1a ein und begründen Sie die Veränderungen.<br />
Polt man um und erhöht von 0 V ausgehend den Spannungsbetrag, so ist<br />
bei beiden Versuchsreihen ab 0,45 V kein Fotostrom mehr messbar.<br />
c) Erklären Sie diesen Sachverhalt.<br />
d) Berechnen Sie die Austrittsarbeit W A und die Grenzfrequenz f G für<br />
das verwendete Kathodenmaterial. Um welches Material könnte es<br />
sich demnach handeln?<br />
2. Radonbelastung<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
monochromatische<br />
Lichtquelle<br />
Das radioaktive Edelgas Radon findet sich fast überall im Erdboden als<br />
Zerfallsprodukt von natürlich vorhandenem Uran bzw. Thorium. Es dringt<br />
durch tiefreichende Brüche im Bodengestein an die Oberfläche und<br />
s<strong>am</strong>melt sich in Höhlen und Kellerräumen. In Deutschland trägt Radon<br />
mit durchschnittlich 1,4 mSv pro Jahr <strong>am</strong> stärksten zur natürlichen Strahlenbelastung<br />
von 2,4 mSv pro Jahr bei.<br />
a) Nennen Sie zwei Maßnahmen zur Reduzierung der Radonbelastung in<br />
Gebäuden. Nennen Sie zwei weitere Ursachen der natürlichen Strahlenbelastung.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
I F<br />
U<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
160
BE<br />
5<br />
4<br />
7<br />
6<br />
6<br />
7<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
– 11 –<br />
Die Radonisotope 219 Rn (Halbwertszeit T 1/2 = 4,0 s), 220 Rn (T 1/2 = 56 s)<br />
und 222 Rn (T 1/2 = 3,8 d) kommen in drei verschiedenen natürlichen Zerfallsreihen<br />
vor.<br />
b) Geben Sie für das Radonisotop 222 Rn das Mutter- und das Tochternuklid<br />
sowie die Zerfallsarten an. Warum kann ein beliebiges Isotop<br />
nicht zwei Zerfallsreihen zugleich angehören?<br />
c) Berechnen Sie die Ges<strong>am</strong>tenergie, die beim α-Zerfall eines 222 Rn-<br />
Atoms frei wird.<br />
d) In einer abgeschlossenen Luftmenge befindet sich ein Gasgemisch aus<br />
220 Rn und 222 Rn. Anfangs sei die Aktivität der 220 Rn-Atome 100-mal<br />
so groß wie die der 222 Rn-Atome. Berechnen Sie die Zeit, nach der die<br />
Aktivität der verbliebenen 222 Rn-Atome 1000-mal so groß ist wie die<br />
der verbliebenen 220 Rn-Atome.<br />
In einigen Kurorten werden schwach dosierte Radon-Behandlungen angeboten,<br />
die Linderung bei Gelenkentzündungen (Rheuma) und eine Stärkung<br />
des Immunsystems bewirken sollen. Im Kurort Bad Gastein z. B.<br />
setzen sich Patienten bei einer „Stollenkur“ während eines Zeitraums von<br />
insges<strong>am</strong>t 20 Stunden einer zusätzlichen Äquivalentdosis von 2,3 mSv<br />
aus.<br />
e) Schätzen Sie für diese Stollenkur die mittlere Zahl von α-Zerfällen<br />
pro Sekunde im Körper eines 75 kg schweren Patienten ab. Gehen Sie<br />
dabei von einer einheitlichen α-Energie von 5,5 MeV und einem Bewertungsfaktor<br />
q = 20 aus.<br />
f) Erläutern Sie kurz anhand von zwei Beispielen, in welchen Formen<br />
sich die schädigende Wirkung von radioaktiver Strahlung auf lebende<br />
Zellen zeigen kann. Warum sind α-Strahlen besonders schädlich,<br />
γ-Strahlen gleicher Energie vergleichsweise weniger schädlich?<br />
g) Zwei wichtige Vorsichtsmaßnahmen beim Umgang mit radioaktiven<br />
Stoffen lauten: „Abstand halten“ und „Abschirmen“. Erläutern Sie,<br />
inwiefern diese Vorsichtsmaßnahme vor α-Strahlung und vor γ-<br />
Strahlung schützen.<br />
Warum ist speziell der Umgang mit gasförmigen α-Strahlern gefährlich?<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
161
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Abiturprü fung 2002<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
PHYSIK<br />
als Leistungskursfach<br />
<strong>Arbeitszeit</strong>: 240 <strong>Minuten</strong><br />
Der Fachausschuss wä hlt z wei Aufgaben zur Bearbeitung aus.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
162
BE<br />
3<br />
4<br />
9<br />
5<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 2 –<br />
LPh1<br />
1. Elektronen im elektrischen und magnetischen Feld<br />
Elektronen treten mit der Geschwindigkeit<br />
v0 = 2,0 · 10 7 m/s bei P senkrecht<br />
in ein homogenes Magnetfeld<br />
ein und durchlaufen einen Kreisbogen<br />
mit dem Radius r = 24 cm und<br />
dem Mittelpunktswinkel α = 30°.<br />
Bei Q verlassen sie das Magnetfeld<br />
und treten senkrecht in das homogene<br />
elektrische Feld eines Plattenkondensators<br />
mit der Plattenlä nge l = 28 cm ein. Die Felder sollen als scharf begrenzt<br />
angenommen werden.<br />
a) Bestimmen Sie die Flugzeit eines Elektrons auf der Bahn von P nach Q.<br />
b) Berechnen Sie die magnetische Flussdichte B des Magnetfeldes.<br />
Der Abstand d des Plattenkondensators und der Betrag der Feldstä rke E werden<br />
im Folgenden so eingestellt, dass der aus dem E-Feld austretende Elektronenstrahl<br />
parallel zu 0 vr verlä uft.<br />
c) Berechnen Sie die elektrische Feldstä rke E.<br />
[zur Kontrolle: E = 4,7 · 10 3 V/m]<br />
d) Welchen Plattenabstand dmin muss der Kondensator mindestens haben?<br />
2. Ionentriebwerk<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
Der 1998 gestartete Forschungssatellit<br />
DS1 (deep space 1) wurde<br />
mit einem Ionentriebwerk ausgestattet.<br />
Bei einem Antrieb dieser Art<br />
strömt das Edelgas Xenon in eine<br />
Vork<strong>am</strong>mer. Hier wird es durch<br />
Stöß e mit Elektronen, die aus der<br />
Kathode K1 austreten und durch die<br />
Spannung U1 beschleunigt werden, Xe<br />
einfach ionisiert. Die Ionisierungsenergie<br />
der Xenonatome beträ gt dabei 12,1 eV.<br />
Vork<strong>am</strong>mer<br />
U1 U2<br />
Xe + Xe +<br />
Die Xe + -Ionen passieren eine gitterförmige Elektrode G1 und gelangen in das<br />
durch die Spannung U2 = 1280 V verursachte elektrische Feld, wo sie beschleunigt<br />
werden. Durch eine zweite gitterförmige Elektrode G2 treten die<br />
Xe + -Ionen ins Freie.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
K1<br />
– + –<br />
G1 G2<br />
(Fortsetzung nä chste Seite) 163
BE<br />
3<br />
7<br />
6<br />
6<br />
3<br />
14<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 3 –<br />
a) Erlä utern Sie, wie groß die Spannung U1 mindestens gewä hlt werden<br />
muss, d<strong>am</strong>it das Ionentriebwerk erfolgreich betrieben werden kann.<br />
b) Zeigen Sie, dass die Xe + -Ionen das Triebwerk mit der Geschwindigkeit<br />
43 km/s verlassen, wenn U1 < < U2 ist.<br />
Welche Temperatur mü sste ein Ofen haben, in dem Xe-Atome eine solche<br />
mittlere Geschwindigkeit besitzen?<br />
Der Satellit DS1 fü hrt 81 kg Xenon als Treibstoff fü r das Ionentriebwerk mit.<br />
Das Xenon wird ü ber 1,2 Jahre gleichmäßig ausgestoß en.<br />
c) Erlä utern Sie, wie die Schubkraft zustande kommt, und berechnen Sie ih-<br />
Δm<br />
−6<br />
kg<br />
ren Betrag. [zur Kontrolle: = 2,<br />
1⋅10<br />
]<br />
Δt<br />
s<br />
d) Berechnen Sie die elektrische Leistung, die von den Sonnenpanels des<br />
Satelliten mindestens erbracht werden muss, d<strong>am</strong>it das Ionentriebwerk<br />
betrieben werden kann.<br />
Eine zweite Kathode K2 ist auß en <strong>am</strong> Triebwerk angebracht. Sie emittiert<br />
Elektronen in das Weltall.<br />
e) Erlä utern Sie, warum diese Kathode fü r den Betrieb des Ionentriebwerks<br />
unverzichtbar ist.<br />
3. Spuleninduktivitä t<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
0,6<br />
0,4<br />
0,2<br />
0<br />
U1 in V<br />
4 8 12 16<br />
t in ms<br />
Um die Induktivitä t L und den ohmschen Widerstand R einer realen Spule zu<br />
bestimmen, wird die abgebildete Versuchsanordnung mit U0 = 6,3 V und<br />
R1 = 1,0 Ω verwendet.<br />
Nach dem Schließ en des Schalters S erscheint auf dem Schirm des Speicheroszilloskops<br />
obiges Diagr<strong>am</strong>m, das den zeitlichen Verlauf der Spannung an<br />
R1 zeigt.<br />
Bestimmen Sie mit Hilfe des Diagr<strong>am</strong>ms und der anderen Angaben die Spulengröß<br />
en R und L und erlä utern Sie, wie das Diagr<strong>am</strong>m hierfü r verwendet<br />
wurde.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
164
BE<br />
7<br />
3<br />
5<br />
6<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 4 –<br />
LPh2<br />
1. Schwingkreis verä nderlicher Frequenz<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
Eine lang gestreckte Spule ohne Eisenkern besitzt N Windungen, die gleichmäßig<br />
auf einen zylindrischen Spulenkörper mit dem Radius r und der Lä nge l<br />
gewickelt sind. Ihr ohmscher Widerstand ist vernachlä ssigbar.<br />
Durch einen Schleifkontakt ist es möglich, beliebige Teillä ngen x der Spule<br />
abzugreifen. Der abgegriffene Teil der Spule bildet zus<strong>am</strong>men mit einem parallel<br />
geschalteten Kondensator der Kapazitä t C einen ungedä mpften elektromagnetischen<br />
Schwingkreis.<br />
a) Leiten Sie allgemein mit Hilfe des Energieerhaltungssatzes die Thomson-<br />
Gleichung fü r die Schwingungsdauer T0 eines ungedä mpften Schwingkreises<br />
her.<br />
b) Zeigen Sie, dass in einem Schwingkreis, der mit seiner Eigenfrequenz<br />
schwingt, die ideale Spule und der Kondensator den gleichen Wechselstromwiderstand<br />
haben.<br />
c) Fü r verschiedene Teillä ngen x der Spule wird jeweils die Eigenfrequenz<br />
f0(x) des Schwingkreises gemessen:<br />
x in cm 25,0 20,0 15,0 10,0<br />
f0(x) in kHz 25,3 28,3 32,7 40,0<br />
Zeigen Sie, dass diese Wertepaare im Rahmen der Messgenauigkeit die<br />
2 1<br />
Gleichung [ f0<br />
( x)<br />
] = k⋅<br />
erfü llen, und berechnen Sie den Faktor k in der<br />
x<br />
Einheit m/s 2 .<br />
d) Leiten Sie mit Hilfe der Thomson-Gleichung her, dass [ ] 2<br />
( x)<br />
proportional zur Teillä nge x der Spule ist.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
f indirekt<br />
0<br />
(Fortsetzung nä chste Seite)<br />
165
BE<br />
8<br />
4<br />
4<br />
5<br />
6<br />
5<br />
7<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 5 –<br />
2. Doppelspaltversuch mit Mikrowellen<br />
In einem Doppelspaltversuch soll die Wellenlä nge von Mikrowellenstrahlung<br />
gemessen werden.<br />
a) Erstellen Sie eine beschriftete Skizze der Versuchsanordnung. Beschreiben<br />
Sie die Durchfü hrung sowie die dabei gemachten Beobachtungen.<br />
Erklä ren Sie die Beobachtungen anhand einer weiteren Skizze.<br />
Im Versuch haben die Spaltmitten 12 cm Abstand. Die Maxima werden in<br />
sehr groß em Abstand vom Doppelspalt beobachtet.<br />
b) Das Maximum zweiter Ordnung erscheint unter dem Winkel 29° gegenü<br />
ber dem Maximum nullter Ordnung. Berechnen Sie die Wellenlä nge λ<br />
und die Frequenz der Mikrowellenstrahlung.<br />
[zur Kontrolle: λ = 2,9 cm]<br />
c) Berechnen Sie, wie viele Richtungen maximaler Intensitä t man registrieren<br />
kann.<br />
d) Beschreiben Sie einen anderen Versuch, mit dem man ebenfalls die Wellenlä<br />
nge der Mikrowellen ermitteln kann, der jedoch nicht auf Beugung<br />
beruht. Geben Sie an, welche Größ en dabei gemessen werden mü ssen und<br />
wie man aus den Messdaten die Wellenlä nge errechnet.<br />
3. Röntgenstrahlung<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
a) Skizzieren Sie den Aufbau einer Röntgenröhre und erlä utern Sie die Vorgä<br />
nge bei der Entstehung von Röntgenstrahlung.<br />
b) Berechnen Sie die Wellenlä nge der Kα-Linie von Kupfer und zeigen Sie,<br />
dass die zugehörigen Quanten die Energie 8,0 keV haben.<br />
c) Bei einer Röntgenröhre mit Kupferanode tritt die Kα-Linie erst bei Anodenspannungen<br />
ab 9,0 kV auf.<br />
Begrü nden Sie, dass dies keinen Widerspruch zu Teilaufgabe 3 b darstellt.<br />
Verwenden Sie dazu ein Energieniveauschema des Kupferatoms,<br />
das zu den angegebenen Daten passt.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
166
BE<br />
6<br />
7<br />
7<br />
6<br />
8<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 6 –<br />
LPh3<br />
1. Röntgenstrahlung und Compton-Effekt<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
a) Je nach Entstehung unterscheidet man bei<br />
Röntgenstrahlung u. a. zwischen Bremsstrahlung,<br />
charakteristischer Strahlung und<br />
Synchrotronstrahlung. Erklä ren Sie kurz<br />
die Entstehungsmechanismen.<br />
Zur Untersuchung des Compton-Effekts wird<br />
die Strahlung einer Röntgenröhre verwendet,<br />
die das abgebildete Spektrum besitzt.<br />
b) Berechnen Sie die angelegte Röhrenspannung<br />
und bestimmen Sie das<br />
Anodenmaterial.<br />
Intensitä t<br />
30 50 70 λ in pm<br />
Aus der Strahlung dieser Röntgenröhre<br />
wird durch ein geeignetes Filter ein<br />
Röntgenstrahl R der Wellenlä nge R<br />
S<br />
ϕ<br />
Z’<br />
λ = 70,9 pm ausgesondert. Dieser Strahl<br />
trifft auf den Streukörper S aus Graphitfolie.<br />
Die spektrale Verteilung der unter<br />
dem Winkel ϑ = 133,6° gestreuten<br />
A<br />
α<br />
ϑ<br />
Photonen wird nach dem Drehkristallverfahren<br />
mit dem Analysatorkristall A<br />
α<br />
und dem Zä hler Z gemessen. A ist ein<br />
Kochsalz-Einkristall mit der Gitterkon-<br />
Z<br />
stanten d = 0,282 nm. α ist der <strong>am</strong> Analysatorkristall eingestellte Glanzwinkel.<br />
c) Berechnen Sie den kleinsten Glanzwinkel αC fü r die Compton-gestreuten<br />
Photonen. [zur Kontrolle: λ' = 75,0 pm]<br />
d) Auß er bei αC wird vom Analysator auch beim Glanzwinkel αB = 7,22°<br />
ein Intensitä tsmaximum registriert. Erklä ren Sie sein Zustandekommen.<br />
e) Das beim Compton-Effekt gleichzeitig auftretende Streuelektron kann<br />
unter dem Winkel ϕ (siehe Skizze) mit dem Zä hler Z´ nachgewiesen werden.<br />
Energieverluste dieses Elektrons im Streukörper sollen auß er Betracht<br />
bleiben. Berechnen Sie nicht-relativistisch die kinetische Energie E<br />
dieses Elektrons in eV und den Winkel ϕ.<br />
[zur Kontrolle: E = 956 eV]<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
(Fortsetzung nä chste Seite)<br />
167
BE<br />
5<br />
5<br />
6<br />
5<br />
5<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 7 –<br />
f) In welchem Abstand von der Probe S muss sich Z´ befinden, d<strong>am</strong>it Photon<br />
und Elektron gleichzeitig registriert werden, wenn das Photon von S<br />
nach Z einen Weg von 2,00 m zurü cklegt?<br />
g) Ä ndern sich die Winkel αC und αB, unter denen Intensitä tsmaxima auftreten,<br />
wenn der Streuwinkel ϑ verkleinert wird bzw. wenn als Streumaterial<br />
Kupfer statt Graphit verwendet wird?<br />
Geben Sie gegebenenfalls auch an, ob sich die Winkel vergröß ern oder<br />
verkleinern. Begrü nden Sie jeweils Ihre Antwort.<br />
2. Helium-Neon-Laser<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
Bei einem He-Ne-Laser werden<br />
Helium- und Neon-Atome in einem<br />
Gasentladungsrohr angeregt.<br />
Dieses ist zwischen zwei Spiegeln<br />
(S, AS) im Abstand L = 500 mm<br />
angeordnet, so dass sich stehende<br />
Lichtwellen ausbilden können.<br />
S AS<br />
Der Reflexionsgrad R des Auskoppelspiegels (AS) ist nur geringfü gig kleiner<br />
als 100 %.<br />
a) Begrü nden Sie, dass im Laserlicht nur diskrete Frequenzen auftreten können.<br />
Berechnen Sie den kleinstmöglichen Frequenzunterschied Δf.<br />
[zur Kontrolle: Δf = 300 MHz]<br />
Das Laserlicht wird von den Neon-<br />
Atomen emittiert. Die Abbildung zeigt<br />
einen Ausschnitt aus dem Energieniveauschema<br />
von Neon.<br />
b) Berechnen Sie die zu den drei eingezeichneten<br />
Ü bergä ngen gehörenden<br />
Wellenlä ngen und geben Sie den jeweiligen<br />
Spektralbereich an.<br />
E in eV<br />
20,66<br />
19,78<br />
20,30<br />
18,70<br />
Im Folgenden soll nur der Ü bergang „2“<br />
Grundzustand<br />
betrachtet werden. Die dabei emittierten<br />
Photonen haben allerdings nicht alle exakt die gleiche Frequenz, da die beteiligten<br />
Energieniveaus mit Unschä rfen behaftet sind.<br />
c) Im Experiment stellt man fest, dass insges<strong>am</strong>t sechs benachbarte Frequenzen<br />
im emittierten Laserlicht enthalten sind. Schä tzen Sie die Energieunschä<br />
rfe der beiden <strong>am</strong> Ü bergang „2“ beteiligten Ne-Energieniveaus<br />
ab.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
3<br />
1<br />
2<br />
168
BE<br />
4<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
7<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Radioaktiver Zerfall von 60 Co<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
– 8 –<br />
LPh4<br />
Das Kobaltisotop 60 Co wird durch Neutronenabsorption kü nstlich hergestellt.<br />
60 Co-Kerne zerfallen mit einer Halbwertszeit von 5,3 Jahren unter Emission<br />
von β – -Strahlung. Die β – -Ü bergä nge fü hren zunä chst zu sehr kurzlebigen Anregungszustä<br />
nden 60 Ni * der Tochterkerne; anschließ end finden Ü bergä nge in<br />
den stabilen Grundzustand 60 Ni statt.<br />
Atommassen: ma( 60 Co) = 59,933814 u; ma( 60 Ni) = 59,930782 u<br />
a) Berechnen Sie die ges<strong>am</strong>te bei einem Zerfall von 60 Co frei werdende<br />
Energie Q. [zur Kontrolle: Q = 2,824 MeV]<br />
Die β – -Strahlung von 60 Co besteht aus drei Komponenten mit den kinetischen<br />
Maximalenergien 318 keV, 665 keV sowie 1491 keV. Rü ckstoß energien sollen<br />
im Folgenden nicht berü cksichtigt werden.<br />
b) Berechnen Sie die Anregungsenergien der Niveaus in 60 Ni, die fü r die genannten<br />
Zerfä lle von Bedeutung sind, und skizzieren Sie das zugehörige<br />
Zerfallsschema. Alle γ-Energien, die nach diesem Zerfallsschema energetisch<br />
möglich sind, treten beim Zerfall von 60 Co auch tatsä chlich auf.<br />
Zeichnen Sie diese Ü bergä nge in das Zerfallsschema ein. Welche maximale<br />
Wellenlä nge hat demnach die von einem 60 Co-Prä parat ausgehende<br />
γ-Strahlung?<br />
c) Berechnen Sie die Geschwindigkeit der schnellsten von 60 Co emittierten<br />
Elektronen.<br />
In der Humanmedizin kann 60 Co zur ä uß erlichen Bestrahlung von Tumoren<br />
eingesetzt werden.<br />
d) Eine Tumorzelle wird durch Ionisation bestimmter Molekü le abgetötet.<br />
Erlä utern Sie kurz zwei mögliche Prozesse, ü ber die γ-Quanten im Körpergewebe<br />
Ionisation hervorrufen können.<br />
Bei einer Strahlentherapie soll ein tumorbefallenes Organ der Masse 0,90 kg<br />
durch eine 15-minü tige Bestrahlung die Energiedosis 2,0 Gy erhalten. Weil<br />
die Bestrahlung von auß en erfolgt, werden im Mittel nur 0,50 % der frei werdenden<br />
Energie eines 60 Co-Strahlers in dem Organ absorbiert.<br />
e) Wie viele β – -Zerfä lle mü ssen wä hrend der Bestrahlungszeit in der Strahlungsquelle<br />
auftreten? [zur Kontrolle: 8,0 · 10 14 Zerfä lle]<br />
f) Wie viele mg 60 Co muss die verwendete Strahlungsquelle enthalten?<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
(Fortsetzung nä chste Seite)<br />
169
– 9 –<br />
BE 2. Zerfall und Halbwertszeit freier Neutronen<br />
6<br />
5<br />
5<br />
7<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
Freie Neutronen zerfallen in ein Proton, ein Elektron und ein Antineutrino<br />
(β – -Zerfall). Hierbei tritt keine γ-Strahlung auf.<br />
a) Berechnen Sie die maximale kinetische Energie Eβ,max der emittierten<br />
β – -Elektronen; kinetische Energien der Nukleonen können dabei<br />
vernachlä ssigt werden. Erlä utern Sie, wie das kontinuierliche<br />
Energiespektrum der auftretenden Elektronen erklä rt werden kann.<br />
Bei den in Forschungsreaktoren<br />
möglichen hohen Neutronenflü<br />
ssen kann der β – -Zerfall freier<br />
Neutronen nachgewiesen und<br />
deren Halbwertszeit bestimmt<br />
werden. Dabei lä uft ein Neutronenstrahl<br />
durch ein Rohr, das<br />
auf einer Lä nge L = 10 cm unterbrochen<br />
ist, so dass die in<br />
diesem Bereich emittierten<br />
Elektronen von einem Detektor<br />
registriert werden können. Die<br />
Neutronen-<br />
strahl<br />
Flä che F<br />
Elektronen-<br />
Detektor<br />
L<br />
Rohr Rohr<br />
ges<strong>am</strong>te Anordnung befindet sich im Vakuum. Die Eintrittsflä che des Detektors<br />
beträ gt F = 20 cm 2 ; 85 % der auftreffenden Elektronen lösen einen<br />
Zä hlimpuls aus.<br />
b) Berechnen Sie, welcher Bruchteil ε der auf der Strecke L emittierten β – -<br />
Teilchen vom Detektor registriert wird. Gehen Sie bei der Rechnung davon<br />
aus, dass alle registrierten Elektronen vom Mittelpunkt der nicht abgeschirmten<br />
„Flugstrecke“ in einer Entfernung r = 30 cm vom Detektor<br />
emittiert werden und dass die Abstrahlung der Elektronen trotz der Bewegung<br />
der Neutronen gleichmäßig in alle Raumrichtungen erfolgt.<br />
[zur Kontrolle: ε = 0,15 %]<br />
Bei einem Versuch treten in jeder Sekunde 1,0 · 10 9 Neutronen mit der Geschwindigkeit<br />
2,2 · 10 3 m/s in das Strahlrohr ein. Die Halbwertszeit der Neutronen<br />
ist sehr viel größ er als ihre Flugzeit durch das Strahlrohr. Im Experiment<br />
wird eine durchschnittliche Rate von 276 Impulsen pro Stunde gemessen.<br />
c) Bestimmen Sie die Anzahl N der Neutronen, die sich jeweils auf der Strecke<br />
L befinden. [zur Kontrolle: N = 4,5 · 10 4 ]<br />
d) Berechnen Sie die Halbwertszeit fü r den Zerfall des freien Neutrons aus<br />
den angegebenen Messwerten.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
170
BE<br />
5<br />
7<br />
4<br />
7<br />
6<br />
5<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Millikan-Versuch<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
– 10 –<br />
LPh5<br />
In der rechts skizzierten Versuchsanordnung<br />
gelangen elektrisch geladene Ö ltröpfchen<br />
durch eine Bohrung in einen Plattenkondensator<br />
mit Plattenabstand d = 3,00 mm, an<br />
dem eine variable Spannung U anliegt. Der<br />
Wert der Ö ldichte ρ = 880 kg/m 3 enthä lt bereits<br />
eine Korrektur fü r den Auftrieb in Luft.<br />
a) Wie können die kleinen Ö ltröpfchen erzeugt werden? Wodurch werden<br />
sie elektrisch geladen? Wie können die Tröpfchen gut beobachtet werden?<br />
b) Um ein Ö ltröpfchen im Kondensator zum Schweben zu bringen, muss eine<br />
bestimmte Spannung U eingestellt werden. In welchem Bereich muss<br />
diese Spannung gewä hlt werden, wenn von einem größ tmöglichen Ö ltröpfchenradius<br />
von 0,5 µm ausgegangen werden kann?<br />
c) Erlä utern Sie, warum alleine mit der Schwebemethode die Ladung eines<br />
Ö ltröpfchens nicht prä zise bestimmt werden kann.<br />
d) Nachdem ein Ö ltröpfchen bei U = 42 V zum Schweben gebracht wurde,<br />
wird der Kondensator vollstä ndig entladen. Nach sehr kurzer Zeit beobachtet<br />
man, dass das Tröpfchen mit der konstanten Geschwindigkeit<br />
v0 = 2,6 · 10 –5 m/s sinkt. Berechnen Sie den Radius und die Ladung des<br />
Ö ltröpfchens (Viskositä t η von Luft: 1,83 · 10 -5 Ns/m 2 ).<br />
Eine prä zisere Bestimmung der Ladung kann mit der „Steig- und Sinkmethode“<br />
erfolgen: Man wä hlt eine feste Spannung und beobachtet ein einzelnes<br />
Ö ltröpfchen, das im Kondensator mit der konstanten Geschwindigkeit v1<br />
steigt. Nach Erreichen des oberen Endes einer Messstrecke wird umgepolt<br />
und die konstante Sinkgeschwindigkeit v2 gemessen.<br />
e) Stellen Sie in je einer Skizze die angreifenden Krä fte beim Steigen und<br />
beim Sinken dar und geben Sie fü r beide Fä lle das Krä ftegleichgewicht in<br />
Form je einer Gleichung an, die den Tröpfchenradius r, die Tröpfchenladung<br />
q sowie weitere Messgröß en und Konstanten enthä lt.<br />
Löst man diese Gleichungen nach q und r auf, so erhä lt man bei einer Kondensatorspannung<br />
von 70,0 V die folgenden Formeln:<br />
2 3 −3<br />
( v − v )( v + v ) s ⋅ m<br />
Bohrung<br />
Ö ltröpfchen<br />
−13<br />
q = 5,<br />
1⋅10<br />
C 2 1 1 2 und<br />
−5<br />
r = 6,<br />
9 ⋅10<br />
m<br />
−1<br />
( v2<br />
− v1)<br />
⋅ s ⋅ m .<br />
f) Berechnen Sie r und q, wenn ü ber eine Strecke von 1,00 mm eine Steigzeit<br />
von 18,1 s und eine Sinkzeit von 12,8 s gemessen wurden.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
U<br />
171<br />
(Fortsetzung nä chste Seite)<br />
d
– 11 –<br />
BE In analoger Weise wurden die Daten fü r 10 Ö ltröpfchen ermittelt.<br />
7<br />
5<br />
6<br />
8<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
r in 10 –7 m 4,2 5,0 3,3 4,1 3,8 3,9 4,6 3,0 3,6 3,2<br />
q in 10 –19 As 1,5 5,0 3,3 4,7 6,3 3,3 3,4 1,8 3,0 4,9<br />
g) Stellen Sie die Wertepaare der Tabelle ü bersichtlich in einem r-q-Diagr<strong>am</strong>m<br />
dar. Erlä utern Sie, inwiefern das Diagr<strong>am</strong>m die These bestä tigt,<br />
dass die elektrische Ladung der Ö ltröpfchen gequantelt ist.<br />
h) Berechnen Sie mit den Tabellenwerten durch eine geeignete Mittelwertbildung<br />
den Wert der Elementarladung.<br />
2. Kernzerfall<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
In einem Zeitungsartikel wird von einem „exotischen“ Kernzerfall berichtet:<br />
„Wie Wissenschaftler [...] in Tennessee berichteten, haben sie einen ungewö<br />
hnlichen Kernzerfall mit Hilfe von radioaktivem Fluor-17 entdeckt. Sie beschleunigten<br />
Ionen dieses Nuklids auf Energien von einigen Dutzend Megaelektronenvolt<br />
und ließen sie auf eine hauchdünne Plastikfolie prallen. Dabei<br />
fingen einige der Fluorkerne jeweils ein Proton aus der protonenreichen Folie<br />
ein und wandelten sich in Kerne des ebenfalls radioaktiven Neon-18 um.<br />
Diese wiederum konnten in Kerne des normalen Sauerstoff-16 zerfallen, indem<br />
sie zwei Protonen abgaben.“<br />
a) Es wä re denkbar, dass die beiden Protonen nacheinander abgegeben werden.<br />
Stellen Sie die zugehörigen Zerfallsgleichungen auf. Zeigen Sie, dass<br />
beide Zerfä lle unmöglich sind, wenn die Ausgangsatome nicht angeregt<br />
sind. [Atommassen: ma( 17 F) = 17,002095 u , ma( 18 Ne) = 18,00571 u]<br />
b) Es besteht auch die „exotische“ Möglichkeit, dass beide Protonen das angeregte<br />
Atom 18 Ne gleichzeitig, aber in verschiedene Richtungen verlassen.<br />
Entscheiden Sie, bei welchen der Abbildungen I-IV es sich nicht um<br />
Skizzen von realen Nebelk<strong>am</strong>meraufnahmen dieses Zerfalls handeln<br />
kann, und begrü nden Sie Ihre Antwort stichhaltig. Gehen Sie dabei davon<br />
aus, dass alle beteiligten Teilchen positiv geladen sind und dass senkrecht<br />
zur Zeichenebene ein Magnetfeld orientiert ist. Das 17 F-Ion tritt jeweils<br />
von links in den Bildbereich ein.<br />
I.<br />
Folie<br />
17 F<br />
II.<br />
Folie<br />
17 F<br />
III.<br />
Folie<br />
17 F<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
IV.<br />
Folie<br />
17 F<br />
172
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Abiturprü fung 2003<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
PHYSIK<br />
als Leistungskursfach<br />
<strong>Arbeitszeit</strong>: 240 <strong>Minuten</strong><br />
Der Fachausschuss wä hlt z wei Aufgaben zur Bearbeitung aus.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
173
BE<br />
2<br />
6<br />
6<br />
5<br />
8<br />
4<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Kreisbeschleuniger<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
– 2 –<br />
LPh1<br />
In einem so genannten Mikrotron werden<br />
Elektronen in einem an eine<br />
hochfrequente Wechselspannung angeschlossenen<br />
Kondensator beschleunigt<br />
und durch ein homogenes magnetisches<br />
Feld mit B = 0,40 T auf Kreisbahnen<br />
geführt. Die Energiezufuhr findet dabei<br />
für ein Elektron immer dann statt, wenn<br />
die Spannung ihren Scheitelwert<br />
U0 = 511 kV annimmt. Die kinetische<br />
Energie beim ersten Eintritt in den Kondensator<br />
kann vernachlä ssigt werden.<br />
a) Zeigen Sie, dass die kinetische Energie der Elektronen bei jedem Umlauf<br />
jeweils um ihre Ruheenergie zunimmt.<br />
b) Berechnen Sie die prozentuale Abweichung der Elektronengeschwindigkeit<br />
von der Lichtgeschwindigkeit nach zehnmaligem Durchlaufen des<br />
Kondensators.<br />
c) Geben Sie die Umlaufrichtung der Elektronen an und zeigen Sie, dass für<br />
die Umlaufdauer eines Elektrons, das den Kondensator n-mal durchlaufen<br />
2 ⋅m<br />
hat, gilt: T 0<br />
n = ⋅ ( n + 1)<br />
e⋅<br />
B<br />
π<br />
, wobei m0 die Ruhemasse des Elektrons<br />
ist.<br />
d) Erlä utern Sie, warum die Frequenz der Wechselspannung des Mikrotrons<br />
konstant gewä hlt werden kann, obwohl sich die Umlaufdauer der Elektronen<br />
immer mehr vergröß ert (siehe Teilaufgabe 1c).<br />
Berechnen Sie den kleinst möglichen Wert für die Frequenz der Wechselspannung.<br />
e) Leiten Sie eine Formel für den Radius rn der Elektronenbahn nach<br />
n-maligem Durchlaufen des Kondensators K her und schä tzen Sie den<br />
Durchmesser einer Apparatur ab, die Elektronen auf eine kinetische Energie<br />
von 20 MeV beschleunigt.<br />
[zur Kontrolle:<br />
r<br />
n<br />
m0<br />
⋅ c ⋅ n + 2n<br />
= ]<br />
e ⋅ B<br />
f) Warum kann das Mikrotron grundsä tzlich nicht mit Gleichspannung betrieben<br />
werden?<br />
(Fortsetzung nä chste Seite)<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
B<br />
K<br />
2<br />
174<br />
U ~
BE<br />
8<br />
5<br />
6<br />
4<br />
6<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 3 –<br />
Auch in einem Zyklotron, das mit konstanter Frequenz betrieben wird, können<br />
geladene Teilchen beschleunigt werden.<br />
g) Erklä ren Sie an Hand einer Skizze die Funktionsweise eines Zyklotrons.<br />
h) Begründen Sie, warum man mit einem derartigen Zyklotron Protonen,<br />
nicht aber Elektronen auf eine kinetische Energie von mehreren MeV beschleunigen<br />
kann.<br />
2. Induktion<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
Eine flache quadratische Spule mit 100<br />
Windungen und einer Diagonalenlä nge<br />
von 8,0 cm wird mit der konstanten<br />
D<br />
Geschwindigkeit v = 0,50 cm/s senkrecht<br />
zu den Feldlinien in ein rä umlich<br />
begrenztes homogenes Magnetfeld der<br />
Flussdichte B = 0,40 T geschoben<br />
(siehe Skizze). Die Seite DC schließ t<br />
E<br />
A<br />
45°<br />
C<br />
mit der linken Begrenzung des Magnetfeldes<br />
einen Winkel von 45° ein. Die<br />
B<br />
B<br />
Ausdehnung des Magnetfeldes nach<br />
rechts ist 10 cm. Die Enden A und E<br />
10 cm<br />
des Spulendrahtes sind Anschlüsse für ein empfindliches Spannungsmessgerä<br />
t. Zum Zeitpunkt t = 0 taucht die Spitze C der Spule in das Magnetfeld ein.<br />
a) Zeigen Sie, dass der magnetische Fluss durch die Spule im Zeitintervall<br />
[0; 8 s] durch die Gleichung Φ(t) = B · v 2 · t 2 beschrieben wird.<br />
b) Berechnen Sie den Betrag der zum Zeitpunkt t = 8,0 s induzierten Spannung.<br />
[zur Kontrolle: 16 mV]<br />
c) Zeichnen Sie das Zeit-Spannungs-Diagr<strong>am</strong>m der <strong>am</strong> Messgerä t angezeigten<br />
Induktionsspannung für das Zeitintervall [0; 40 s].<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
175
BE<br />
6<br />
8<br />
6<br />
7<br />
3<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Elektromagnetischer Schwingkreis<br />
– 4 –<br />
LPh2<br />
Eine ideale Spule mit der Induktivitä t L0 und<br />
ein Kondensator mit der Kapazitä t C sind parallel<br />
geschaltet und an einen Sinusgenerator<br />
mit der Effektivspannung Ueff = 200 V und<br />
der Frequenz f = 50 Hz angeschlossen. Der<br />
ohmsche Widerstand des ges<strong>am</strong>ten Kreises<br />
sei vernachlä ssigbar klein.<br />
a) Zeigen Sie allgemein: Sind die Effektivstromstä rken in der Spule und in<br />
den Zuleitungen des Kondensators gleich groß , schwingt der Kreis mit<br />
seiner Eigenfrequenz.<br />
b) Die Messgerä te für IL und IC zeigen jeweils die Effektivstromstä rke<br />
0,20 A.<br />
Berechnen Sie die Induktivitä t L0 und die Kapazitä t C. Bestimmen Sie mit<br />
kurzer Begründung die Stromstä rke Ig in der Zuleitung.<br />
c) In die Spule wird nun ein Eisenkern geschoben.<br />
Erlä utern Sie, wie sich dadurch die Stromstä rken in den Messgerä ten und<br />
die Eigenfrequenz f0 des Schwingkreises ä ndern.<br />
2. Dipolstrahlung<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
U~<br />
Ein Sportplatz ist einseitig von einem Zaun aus hohen vertikalen Metallstä ben<br />
begrenzt. In größ erer Entfernung senkrecht zum Zaun befindet sich der Sendedipol<br />
eines UKW-Rundfunksenders.<br />
Auf jeder Seite des Zaunes lä uft ein Sportler mit einem tragbaren Radio in<br />
einem bestimmten Abstand vom Zaun. Beide können das übertragene Progr<strong>am</strong>m<br />
erst wieder hören, wenn sie <strong>am</strong> Zaun vorbei sind.<br />
a) Erlä utern Sie, warum keiner der beiden Sportler wä hrend des Vorbeilaufens<br />
<strong>am</strong> Zaun das Progr<strong>am</strong>m empfangen kann.<br />
b) Welcher der beiden Sportler kann durch geringfügige Verä nderung des<br />
Abstands vom Zaun seine Empfangssituation verbessern und warum?<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
IL<br />
L0<br />
Ig<br />
IC<br />
C<br />
C<br />
(Fortsetzung nä chste Seite)<br />
176
BE<br />
8<br />
2<br />
7<br />
5<br />
8<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 5 –<br />
c) Im Metallzaun sind zwei Türen. Wenn<br />
sie beide offen sind, hat man hinter<br />
dem Zaun auf den skizzierten 8 Linien<br />
praktisch keinen Empfang. Der Abstand<br />
der Türmitten wird durch Abschreiten<br />
zu 12 m gemessen.<br />
Berechnen Sie daraus die Frequenz f<br />
des Senders.<br />
[zur Kontrolle: f = 87 MHz]<br />
d) Welche Mindestlä nge besitzt der auf<br />
Resonanz abgestimmte Sendedipol?<br />
3. Röntgenspektroskopie<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
Das Spektrum einer Röntgenröhre, die eine Kupfer-Anode hat und zunä chst<br />
mit der vollen Beschleunigungsspannung 25 kV betrieben wird, soll durch<br />
Beugung an einem Kristallgitter aufgenommen werden. Der Netzebenenabstand<br />
des verwendeten Einkristalls beträ gt 201 pm. Aus technischen Gründen<br />
können nur Glanzwinkel bis 45 ° erfasst werden.<br />
a) Zeigen Sie, dass bei diesem Versuch der Wellenlä ngenbereich zwischen<br />
0,050 nm und 0,28 nm erfasst wird.<br />
b) Berechnen Sie die höchste Ordnung für Bragg-Reflexionen, die mit dieser<br />
Anordnung beobachtet werden kann.<br />
c) Skizzieren Sie in einem gemeins<strong>am</strong>en Diagr<strong>am</strong>m über einer maß stabsgerechten<br />
λ-Achse die Röntgenspektren sowohl für die volle als auch für die<br />
halbe Beschleunigungsspannung. Berücksichtigen Sie auch die in beiden<br />
Spektren vorkommende Kα-Linie.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
Tür<br />
Tür<br />
Zaun<br />
8<br />
1<br />
7<br />
2<br />
6<br />
3<br />
5<br />
4<br />
177
BE<br />
8<br />
4<br />
7<br />
9<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Planck-Konstante h<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
– 6 –<br />
LPh3<br />
a) Die Planck-Konstante kann mit Hilfe einer Vakuumphotozelle<br />
bestimmt werden („Photoeffekt“ ).<br />
Skizzieren Sie einen dazu geeigneten Versuchsaufbau<br />
und beschreiben Sie die Durchführung<br />
des Versuchs (keine Auswertung).<br />
Eine andere Methode zur Bestimmung der Planck-<br />
Konstante verwendet Leuchtdioden verschiedener<br />
Farben. Die Skizze zeigt die experimentell ermittelte<br />
U-I-Kennlinie einer gelben Leuchtdiode. Man stellt<br />
fest, dass erst ab einer „Schwellenspannung“ U0 eine<br />
nennenswerte Stromstä rke auftritt.<br />
b) Begründen Sie, warum Lichtemission der Leuchtdiode ebenfalls erst ab<br />
der Schwellenspannung U0 beobachtet werden kann.<br />
Nach einer vereinfachten Modellvorstellung<br />
gehen bei der Lichtemission<br />
Elektronen des Diodenmaterials von<br />
einem höheren Energieniveau in ein<br />
tieferes über und geben dabei die Energie<br />
e · U0 jeweils in Form eines<br />
Photons ab. Die Schwellenspannung<br />
U0 und die Wellenlä nge λ des weitgehend<br />
monochromatischen Diodenlichts<br />
hä ngen vom Diodenmaterial<br />
ab. Die Wellenlä nge λ wird mit der<br />
skizzierten Versuchsanordnung bestimmt.<br />
c) Erklä ren Sie kurz die Messmethode und berechnen Sie λ aus den gegebenen<br />
Messgröß en d = 19,0 cm und L = 50,0 cm. Das verwendete Gitter<br />
weist 600 Linien pro mm auf.<br />
d) Eine Messreihe mit vier verschiedenfarbigen Leuchtdioden ergibt folgende<br />
Werte:<br />
U0 in V 2,58 2,21 2,10 1,89<br />
λ in nm 480 560 592 655<br />
Farbe blau grün gelb rot<br />
Zeichnen Sie mit diesen Messwerten ein Frequenz-Energie-Diagr<strong>am</strong>m<br />
und ermitteln Sie die Planck-Konstante h aus der Steigung der entstandenen<br />
Geraden. (Fortsetzung nä chste Seite)<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
Gitter<br />
I<br />
10 mA<br />
α<br />
L<br />
U0 = 2,10 V<br />
Leuchtdiode<br />
1. Maximum<br />
U<br />
178<br />
d
BE<br />
5<br />
6<br />
7<br />
7<br />
3<br />
4<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 7 –<br />
e) Vergleichen Sie die Energieumwandlungen beim Photoeffekt mit denen,<br />
die bei der Lichtemission in Leuchtdioden auftreten.<br />
2. Elektronenstoß<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
Eine Quelle Q emittiert einen Strahl von Elektronen.<br />
Diese treten mit der einheitlichen Geschwindigkeit<br />
v0 = 3,75 · 10 6 m/s in einen Behä lter ein, wo sie mit<br />
stark verdünntem Helium-Gas wechselwirken können.<br />
Mit Hilfe eines Geschwindigkeitsfilters G und<br />
eines Detektors D wird das Geschwindigkeitsspektrum<br />
der Elektronen untersucht, die unten aus dem<br />
Behä lter austreten.<br />
Heliumgas,<br />
stark verdünnt<br />
a) Erklä ren Sie anhand einer beschrifteten Skizze<br />
G<br />
die Wirkungsweise eines Geschwindigkeitsfilters<br />
D<br />
(z. B. eines Wien’schen Filters). Leiten Sie eine<br />
Beziehung her, mit der aus Messgröß en die Geschwindigkeit der Elektronen<br />
bestimmt werden kann, die den Filter passieren.<br />
Das Geschwindigkeitsspektrum weist bei folgenden Geschwindigkeiten diskrete<br />
Maxima auf: v0 = 3,75 · 10 6 m/s, v1 = 2,58 · 10 6 m/s, v2 = 2,46 · 10 6 m/s,<br />
v3 = 2,40 · 10 6 m/s. Für v < v4 = 2,33 · 10 6 m/s erscheint ein Kontinuum.<br />
b) Erklä ren Sie, wie unterschiedliche Wechselwirkungen der Elektronen mit<br />
dem Heliumgas zu den angegebenen Geschwindigkeiten führen.<br />
c) Berechnen Sie die aus den Messergebnissen folgenden Energiestufen eines<br />
Heliumatoms in Elektronenvolt und zeichnen Sie dazu ein quantitatives<br />
Energieschema.<br />
d) Das Heliumgas sendet Licht aus, unter anderem eine diskrete Linie mit<br />
der Wellenlä nge 492 nm.<br />
Welchem Ü bergang entspricht diese Linie im Energieschema von Teilaufgabe<br />
2c?<br />
e) Warum ist es sehr unwahrscheinlich, dass bei diesem Versuch ein<br />
Elektron mehrere inelastische Stöß e durchführt?<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
179<br />
Q
BE<br />
9<br />
3<br />
4<br />
7<br />
5<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Altersbestimmung mit Tritium<br />
– 8 –<br />
LPh4<br />
Bei Bohrungen in Gletscher- bzw. Grönlandeis werden Eisproben aus<br />
Schichten verschiedener Tiefe entnommen. Ihr Alter lä sst sich mit Hilfe ihres<br />
Tritiumgehalts bestimmen.<br />
Das Nuklid Tritium 3 H ist in der Atmosphä re auf Grund fehlender natürlicher<br />
Erzeugungsprozesse fast nicht vorhanden. In den 60-er Jahren wurde es<br />
jedoch durch Kernwaffentests in höherem Maß e freigesetzt. 3 H ist radioaktiv<br />
(T1/2 = 12,3 a) und geht durch β – -Zerfall in das stabile Edelgasisotop 3 He<br />
über.<br />
Das Zerfallsprodukt kann das Eis nicht verlassen und reichert sich darin an.<br />
Daher kann zur Altersbestimmung der Proben das Anzahlverhä ltnis von<br />
Mutter- und Tochterkernen des Tritiumzerfalls verwendet werden.<br />
a) Gehen Sie zunä chst davon aus, dass zum Zeitpunkt des Tritiumeinschlusses<br />
kein 3 He im Eis vorhanden war.<br />
Weisen Sie nach, dass dann für das Anzahlverhä ltnis k von Mutter- zu<br />
1<br />
Tochterkernen k gilt, wobei λ die Zerfallskonstante für Tritium<br />
=<br />
λ t<br />
e −<br />
1<br />
ist.<br />
Welches Alter ergibt sich für eine Eisprobe, bei der k = 0,14 gemessen<br />
wird?<br />
b) Ist das tatsä chliche Alter der Probe größ er oder kleiner als der berechnete<br />
Wert, wenn die zum Zeitpunkt der Entstehung der Probe bestehende 3 He-<br />
Konzentration nicht vernachlä ssigbar ist? Begründen Sie Ihre Antwort.<br />
c) Nennen Sie zwei Gründe, warum die Tritiummethode zur Altersbestimmung<br />
von Eisschichten, die deutlich ä lter als 40 Jahre sind, nicht geeignet<br />
ist.<br />
2. Neutronenaktivierung von Eisen<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
Bestrahlt man nichtradioaktives Material mit thermischen Neutronen, so wird<br />
es im Allgemeinen radioaktiv. Die hä ufigste Ursache dafür ist der Einfang<br />
von Neutronen durch Atomkerne in der Probe.<br />
a) Erlä utern Sie an jeweils einem Beispiel, wie man Neutronen freisetzen<br />
kann und wie man daraus thermische Neutronen erhä lt.<br />
Warum sind thermische Neutronen besonders gut zur Auslösung von<br />
Kernreaktionen geeignet?<br />
b) Berechnen Sie die mittlere Geschwindigkeit thermischer Neutronen in einer<br />
Umgebung der Temperatur 35° C.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
(Fortsetzung nä chste Seite)<br />
<strong>180</strong>
– 9 –<br />
BE Bei der Bestrahlung einer Probe aus Stahl mit thermischen Neutronen entstehen<br />
aus den stabilen Eisen-Isotopen 54 Fe und 58 Fe die radioaktiven Isotope<br />
55 Fe und 59 Fe.<br />
Atommassen: ma( 55 Fe) = 54,93830 u; ma( 55 Mn) = 54,93805 u<br />
9<br />
10<br />
5<br />
8<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
c)<br />
55 Fe zerfä llt zu 55 Mn. Zeigen Sie durch Rechnung, dass dieser Zerfall aus<br />
energetischen Gründen nicht durch die Emission von β + -Strahlung zu<br />
Stande kommen kann. Geben Sie in einer Gleichung an, wie sich das<br />
Nuklid 55 Fe tatsä chlich in 55 Mn umwandelt, und zeigen Sie, dass diese<br />
Umwandlung energetisch möglich ist. Welche Strahlung ist beim 55 Fe-<br />
Zerfall beobachtbar?<br />
Das durch Neutronenaktivierung von Stahl ebenfalls entstandene 59 Fe zerfä llt<br />
mit einer Halbwertszeit T1/2 = 44,5 d. D<strong>am</strong>it lä sst sich z. B. der Materialabrieb<br />
von Maschinenteilen untersuchen.<br />
d) Ein stä hlerner Kolbenring der Masse 30 g wird mit thermischen Neutronen<br />
bestrahlt, bis seine 59 Fe-Aktivitä t 4,0 · 10 8 Bq beträ gt. Anschließ end<br />
wird er in einen Versuchsmotor eingebaut und einem Testlauf unterzogen,<br />
bei dem sich der Abrieb des Kolbenrings im Motorenöl s<strong>am</strong>melt. 12 Tage<br />
nach der Bestrahlung wird im Motorenöl eine 59 Fe-Aktivitä t von<br />
31 kBq gemessen.<br />
Berechnen Sie die Masse des Stahls, die vom Kolben abgerieben wurde.<br />
3. Quarks und das „Standard-Modell“<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
Murray Gell-Mann beschrieb 1964, wie man sich die Nukleonen und viele<br />
weitere d<strong>am</strong>als bekannte „Elementarteilchen“ aus noch kleineren, elementaren<br />
Bausteinen, den sog. Quarks, aufgebaut denken kann. Eine Grundannahme<br />
war, dass Quarks Drittel der Elementarladung tragen. Heute kennt man<br />
sechs verschiedene Quarks; in gewöhnlicher Materie kommen jedoch nur<br />
2<br />
1<br />
u-Quarks mit der Ladung + e und d-Quarks mit − e vor.<br />
3<br />
3<br />
Es ist eine besondere Eigenschaft der starken Wechselwirkung, dass Quarks<br />
nur in Dreiergruppen auftreten. Antiteilchen bleiben hier unberücksichtigt.<br />
a) Geben Sie alle möglichen Dreiergruppen an, die man aus u- und d-Quarks<br />
bilden kann. Zeigen Sie, dass sich Proton und Neutron jeweils eindeutig<br />
einer solchen Dreiergruppe zuordnen lassen.<br />
b) Die Existenz von Quarks in Nukleonen (Durchmesser etwa 3 · 10 –15 m)<br />
wurde u. a. durch Streuexperimente mit Elektronen an Hochenergiebeschleunigern<br />
nachgewiesen. Zeigen Sie, dass sich Informationen über den<br />
inneren Aufbau von Nukleonen mit Elektronen nur gewinnen lassen,<br />
wenn deren kinetische Energie etwa 0,4 GeV übersteigt.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
181
BE<br />
7<br />
8<br />
3<br />
2<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Fadenstrahlrohr<br />
– 10 –<br />
LPh5<br />
Die spezifische Ladung von Elektronen wird mit einem Fadenstrahlrohr experimentell<br />
bestimmt. Im Helmholtz-Spulenpaar der Versuchsanordnung wird<br />
mit einer Hall-Sonde jeweils der Betrag der magnetischen Flussdichte gemessen.<br />
Ein Versuch mit einer Anodenspannung von U = <strong>180</strong> V ergibt folgende<br />
Werte:<br />
magnetische Flussdichte B in mT 0,86 1,10 1,40<br />
Elektronenbahndurchmesser d in cm 10,6 7,9 6,4<br />
a) Zeichnen Sie eine beschriftete Skizze der Versuchsanordnung.<br />
b) Leiten Sie eine Formel zur Berechnung der spezifischen Ladung eines<br />
Elektrons her, die nur messbare Größ en der Versuchsanordnung enthä lt.<br />
Ermitteln Sie aus der Messreihe den Mittelwert für die spezifische Ladung<br />
und berechnen Sie dessen prozentuale Abweichung von dem Wert,<br />
e 8⋅<br />
U<br />
der in der Formels<strong>am</strong>mlung angegeben ist. [zur Kontrolle: = ]<br />
m 2 2<br />
d ⋅ B<br />
2. Eigenbau-Laser<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
In nebenstehender Skizze<br />
Spiegel<br />
ist der Aufbau eines<br />
Luftstickstoff-Lasers dar- +<br />
R<br />
L<br />
Z<br />
gestellt. Die beiden gleich<br />
groß en Aluminiumplatten<br />
U 0<br />
− P1 P2<br />
P1 und P2 sind mit einer<br />
D<br />
zylindrischen Spule L<br />
(ohmscher Widerstand<br />
Laserstrahl<br />
M<br />
vernachlä ssigbar, ohne Eisenkern) verbunden. Sie bilden mit der geerdeten<br />
metallischen Grundplatte M und der dazwischen liegenden isolierenden<br />
Folie D einen Kondensator mit der Kapazitä t 5,4 nF.<br />
a) Die Spule L besteht aus 38 Windungen eines isolierten Drahtes und weist<br />
einen Durchmesser von 6,0 mm sowie eine Lä nge von 55 mm auf.<br />
Berechnen Sie die Induktivitä t der Spule. [zur Kontrolle: L = 0,93 µH]<br />
P1 und P2 werden gemeins<strong>am</strong> von einer Stromquelle mit U0 = 6,0 kV über<br />
den Widerstand R = 5,2 MΩ geladen, bis an der Funkenstrecke Z bei der<br />
Spannung UZ = 5,0 kV ein Entladungsfunke auftritt.<br />
b) Berechnen Sie die Ges<strong>am</strong>tladung des Kondensators zum Zeitpunkt des<br />
Zündens. [zur Kontrolle: Qges = 27 µC]<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
(Fortsetzung nä chste Seite)<br />
182
BE<br />
7<br />
6<br />
8<br />
7<br />
5<br />
7<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
– 11 –<br />
c) Wie lange dauert der Anstieg der Kondensatorspannung von 0 kV auf<br />
UZ = 5,0 kV (vgl. Formels<strong>am</strong>mlung)? Die Verzögerung durch die Induktivitä<br />
t L kann hierbei vernachlä ssigt werden. [zur Kontrolle: 50 ms]<br />
Die beiden Platten P1 und P2 sind mit Schneiden versehen, die den Abstand<br />
1,5 mm haben und den einseitig durch einen Spiegel S abgeschlossenen „Laserkanal“<br />
bilden.<br />
Durch den Funken wird die Funkenstrecke Z schlagartig leitend und d<strong>am</strong>it<br />
die Platte P2 geerdet. Daraufhin entlä dt sich P1 innerhalb von etwa 10 ns über<br />
die Schneiden nach P2.<br />
d) Welche mittlere Stromstä rke I fließ t bei einer kompletten Entladung von<br />
P1 nach P2 im „Laserkanal“ ? [zur Kontrolle: I = 1,4 kA]<br />
e) Erklä ren Sie, warum der Ladungsausgleich von P1 nach P2 über die<br />
Spule L praktisch keine Rolle spielt. Berechnen Sie hierzu in Ampere pro<br />
Nanosekunde den Anstieg des Spulenstromes unmittelbar nach der Zündung.<br />
Durch die Entladung zwischen den beiden Schneiden („Laserkanal“ ) werden<br />
gleichzeitig sehr viele Stickstoffmoleküle in den Anregungszustand C mit einer<br />
Energie von 11,00 eV über dem Grundzustand versetzt; vom Anregungszustand<br />
C gehen sie nach einer mittleren Verweildauer von τC = 40 ns durch<br />
Emission eines Photons in den Anregungszustand B (7,32 eV über dem<br />
Grundzustand) über. Der anschließ ende Ü bergang in den Grundzustand erfolgt<br />
nach einer mittleren Verweildauer von τB = 10 ms.<br />
f) Zeichnen Sie ein vereinfachtes Termschema des Stickstoff-Moleküls; tragen<br />
Sie die beschriebenen Ü bergä nge ein und berechnen Sie die größ te<br />
Wellenlä nge der emittierten Strahlung.<br />
Wenn der Zustand C hinreichend besetzt ist, tritt der typische Lasereffekt der<br />
stimulierten Emission ein und sorgt dafür, dass sich entlang des Laserkanals<br />
sehr viele Photonen mit der gleichen Wellenlä nge λ bewegen.<br />
g) Geben Sie einen Grund an, warum dieser Laser nur Strahlung in Form<br />
von Pulsen aussenden kann. In welchem zeitlichen Abstand erfolgen die<br />
Pulse?<br />
h) Mit Hilfe eines Gitters mit 300 Linien pro Millimeter soll die emittierte<br />
Laserwellenlä nge λ = 337 nm gemessen werden. In welchem Abstand a<br />
vom Gitter muss ein UV-Fluoreszenzschirm der Breite s = 30 cm positioniert<br />
werden, d<strong>am</strong>it gerade noch beide Maxima 3. Ordnung darauf erscheinen?<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
183
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Abiturprüfung 2004<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
PHYSIK<br />
als Leistungskursfach<br />
<strong>Arbeitszeit</strong>: 240 <strong>Minuten</strong><br />
Der Fachausschuss wählt z wei Aufgaben zur Bearbeitung aus.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
184
BE<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 2 –<br />
LPh1<br />
1. Kondensatormikrofon<br />
Über einer festen Metallplatte<br />
M1 ist auf zwei elastischen, isolierenden<br />
Puffern P eine bewegliche,<br />
leitende Membran M2 befestigt.<br />
Der aus M1 und M2 gebildete<br />
Kondensator ist über einen<br />
Widerstand R = 10 kΩ an<br />
eine Gleichspannungsquelle mit<br />
U = 40 V angeschlossen. Der Flächeninhalt der Kondensatorplatten beträgt<br />
A = 100 cm 2 1 2<br />
P<br />
M2<br />
P<br />
R<br />
U<br />
M1<br />
, der Plattenabstand d = 0,20 mm.<br />
3 a) Berechnen Sie die Ladung Q0 des Kondensators.<br />
[zur Kontrolle: Q0 = 18 nC]<br />
5 b) Die Membran wird um Δx < < d nach unten bewegt. Zeigen Sie, dass da-<br />
Q0<br />
durch die zusätzliche Ladung Δ Q ≈ ⋅ Δx<br />
auf den Kondensator fließt.<br />
d<br />
4 c) In einem Zeitraum Δt = 2,5 · 10 –4 s wird M2 um Δx = 10 µm nach unten<br />
bewegt. Berechnen Sie mit Hilfe von Teilaufgabe 1b die mittlere Stärke<br />
des Ladestroms während der Zeit Δt und die mittlere Spannung U12 zwischen<br />
den Anschlusspunkten 1 und 2.<br />
5 d) Begründen Sie, warum die Anordnung als Mikrofon benutzt werden kann.<br />
4 e) Für den Einsatz in einem Handy müssten das beschriebene Kondensatormikrofon<br />
und die Betriebsspannung U modifiziert werden. Erläutern Sie<br />
die notwendigen Änderungen sowie deren Auswirkungen auf die "Mikrofon-Spannung"<br />
U12.<br />
2. Undulator<br />
Im Forschungszentrum DESY in H<strong>am</strong>burg arbeitet man zur Zeit <strong>am</strong> TESLA-<br />
Projekt, dessen Ziel u. a. die Entwicklung eines Röntgenlasers ist. In einer<br />
Testanlage werden Elektronen, die in einem Linearbeschleuniger die kinetische<br />
Energie 1,0 GeV erhalten haben, durch eine Anordnung von Magneten,<br />
den sog. "Undulator", in Schlingerbewegungen versetzt.<br />
4 a) Zwischen den Driftröhren des Linearbeschleunigers herrscht eine mittlere<br />
elektrische Feldstärke von 20 MV/m. Berechnen Sie die dort auf ein Elektron<br />
wirkende mittlere Kraft. Warum erfährt das Elektron keine konstante<br />
Beschleunigung, auch wenn man die Feldstärke als konstant annimmt?<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
185
BE<br />
– 3 –<br />
9 b) Berechnen Sie das Verhältnis der Masse eines Elektrons zu seiner Ruhemasse<br />
nach Durchlaufen des Linearbeschleunigers. Zeigen Sie, dass die<br />
Endgeschwindigkeit um lediglich 1,3 · 10 –5 % von der Lichtgeschwindigkeit<br />
abweicht.<br />
Die nachfolgende Abbildung zeigt das vereinfachte Modell des Undulators<br />
mit vier scharf begrenzten, homogenen Magnetfeldern der Breite a = 1,5 cm.<br />
Die Flussdichte beträgt in jedem Abschnitt 0,50 T. Der Einschusswinkel α<br />
der Elektronen ist so gewählt, dass ihre Bahnkurve in der Zeichenebene liegt<br />
und durch die Punkte P1 bis P5 verläuft. Die beim Durchlaufen der Bahnkurve<br />
emittierte Röntgenstrahlung soll zunächst unberücksichtigt bleiben.<br />
α a<br />
5 c) Die Elektronen durchlaufen in den Abschnitten I bis IV jeweils einen<br />
Kreisbogen. Begründen Sie diese Bahnform und skizzieren Sie qualitativ<br />
die Ges<strong>am</strong>tbahn von P1 bis P5. Wie ist das Magnetfeld in den vier Abschnitten<br />
jeweils gerichtet?<br />
9 d) Zeigen Sie, dass für die Bahnradien die Näherung<br />
I<br />
P1<br />
a<br />
E<br />
r = kin gilt.<br />
e⋅<br />
c⋅<br />
B<br />
8 e) Berechnen Sie nun für die gegebenen Daten den Winkel α und den<br />
maximalen Abstand der Elektronenbahn von der x-Achse.<br />
Berechnen Sie ferner die Laufzeit eines Elektrons im Undulator.<br />
P2<br />
4 f) Die bisher vernachlässigte Energieabstrahlung der Elektronen im Undulator<br />
soll nun betrachtet werden.<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
II<br />
a<br />
Erklären Sie kurz, wodurch sie entsteht. Geben Sie ein weiteres Beispiel<br />
an, bei dem Elektronen elektromagnetische Energie abstrahlen.<br />
III<br />
P3<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
a<br />
IV<br />
P4<br />
a<br />
P5 x<br />
186
BE<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Dualband-Handy<br />
Nebenstehende Schaltung soll die<br />
Funktionsweise eines Dualband-<br />
Handys für das D-Netz (900 MHz)<br />
und das E-Netz (1,80 GHz) simulieren.<br />
Der Kondensator hat die Plattenfläche<br />
AC = 30,0 mm 2 und den<br />
Plattenabstand d; die Spule besitzt<br />
die Windungszahl N1 = 8, die Länge<br />
l1 = 8,0 mm und die Quer-<br />
– 4 –<br />
LPh2<br />
schnittsfläche AL = 4,0 mm 2 . Zunächst werden der Kondensator als ideal sowie<br />
die Spule als langgestreckt und ohne Eisenkern betrachtet.<br />
9 a) Begründen Sie, dass die Schaltung prinzipiell für die Erzeugung der beiden<br />
Frequenzen geeignet ist und dass die Schalterstellung S1 für das<br />
D-Netz gilt. Berechnen Sie den Plattenabstand d des Kondensators.<br />
8 b) Berechnen Sie die Länge l2 und die Windungszahl N2 der oberen Teilspule<br />
für den E-Netz-Betrieb.<br />
4 c) Die Induktivität der verwendeten realen Spule beträgt bei den gegebenen<br />
Abmessungen nur 80 % des für die langgestreckte Spule berechneten<br />
Wertes. Beschreiben Sie qualitativ zwei Möglichkeiten, wie der Schwingkreis<br />
geändert werden kann, d<strong>am</strong>it die Frequenz in der Realität tatsächlich<br />
f1 = 900 MHz beträgt.<br />
Mit einem Dipol werden die elektromagnetischen Wellen beider Netze abgestrahlt.<br />
6 d) Verdeutlichen Sie an Hand von Skizzen die zeitliche Abfolge der Stromstärkeverteilungen<br />
für die Grundschwingung sowie für die 1. und 2. Oberschwingung<br />
auf einem hertzschen Dipol.<br />
Wie kann das Dualband-Handy mit einer einzigen Antenne auskommen?<br />
Berechnen Sie ihre kleinste mögliche Länge. Warum darf die induktive<br />
Anregung nicht in der Mitte des Dipols erfolgen, wenn die Antenne für<br />
beide Frequenzen verwendbar sein soll?<br />
Die Welle eines weit entfernten D-Netz-Senders trifft auf eine ebene Metalloberfläche.<br />
Die reflektierte Welle verlässt die Metallfläche mit einem Phasensprung<br />
von π.<br />
5 e) Die Welle treffe senkrecht auf die Metallfläche. Geben Sie an, in welchen<br />
Abständen von der Metallfläche optimaler bzw. kein Empfang im D-Netz<br />
zu erwarten ist. Erläutern Sie dies anhand einer beschrifteten Skizze.<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
AC<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
d<br />
S2<br />
S1<br />
l2<br />
AL<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
187<br />
l1
BE<br />
– 5 –<br />
7 f) Nun treffe die Welle – abweichend von Teilaufgabe 1e –<br />
unter einem Winkel von 30° gegen die Metallfläche auf.<br />
Untersuchen Sie für das D-Netz den Empfang im Punkt P<br />
(siehe Skizze).<br />
3<br />
2. Laser-Licht<br />
a) Laser werden im Physikunterricht sehr häufig eingesetzt.<br />
67 cm<br />
Nennen Sie Eigenschaften des Lasers, die ihn bei Interferenzversuchen<br />
gegenüber herkömmlichen Lichtquellen auszeichnen.<br />
Um das Licht eines He-Ne-Lasers teilweise linear zu polarisieren, wird die<br />
Laserröhre mit einem so genannten Brewsterfenster abgeschlossen.<br />
6 b) Erklären Sie an Hand einer Skizze und mit Hilfe einer einfachen<br />
Modellvorstellung, warum der unter dem Brewsterwinkel reflektierte<br />
Strahl vollständig linear polarisiert ist, während der gebrochene Strahl nur<br />
teilweise polarisiert ist.<br />
6 c) Leiten Sie aus dem Brechungsgesetz eine Formel zur Berechnung des<br />
Brewsterwinkels her. Berechnen Sie den Brewsterwinkel für das verwendete<br />
Zinkselenid-Glas mit der Brechzahl 2,40.<br />
6 d) Mit einem Laser der Wellenlänge λ = 633 nm wird die Interferenzfigur<br />
eines Gitters ausgemessen; benachbarte Maxima zweiter und dritter Ordnung<br />
haben auf dem 220 cm entfernten Schirm einen Abstand von<br />
8,0 cm. Berechnen Sie unter Anwendung der Kleinwinkelnäherung die<br />
Gitterkonstante.<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
30°<br />
188<br />
P
BE<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Photoeffekt<br />
– 6 –<br />
LPh3<br />
1888 bestrahlte W. Hallwachs eine geladene, auf einem Elektroskop sitzende<br />
Metallplatte mit UV-Licht.<br />
3 a) Aus welchen Beobachtungen konnte Hallwachs folgern, dass bei Lichteinstrahlung<br />
nur negative Ladungsträger aus Metallen austreten?<br />
Bei der skizzierten Vakuumphotozelle zeigt das extrem hochohmige Voltmeter<br />
nach dem Einschalten der Beleuchtung die im Diagr<strong>am</strong>m dargestellte zeitabhängige<br />
Spannung.<br />
U<br />
Metallplatte<br />
6 b) Erklären Sie, wie der dargestellte Spannungsverlauf zustande kommt.<br />
4 c) Wie verändern sich U0 und die Anfangssteigung der t-U-Kurve, wenn<br />
man im Versuch bei gleich bleibender Wellenlänge die Intensität der Bestrahlung<br />
erhöht? Begründen Sie kurz Ihre Antwort.<br />
4 d) Berechnen Sie U0 für eine Kupferplatte, die mit monochromatischem UV-<br />
Licht der Wellenlänge λ = 40,0 nm bestrahlt wird.<br />
[Zur Kontrolle: U0 = 26,2 V ]<br />
Zur Untersuchung der beim Photoeffekt<br />
freigesetzten Elektronen kann man die<br />
UV<br />
r<br />
nebenstehend skizzierte Lenard-Röhre<br />
verwenden. Dabei legt man zwischen<br />
K Bl<br />
die mit UV-Licht bestrahlte Kathode<br />
A<br />
2<br />
I<br />
Bl<br />
K und die mit einer Lochblende ver-<br />
1<br />
U<br />
sehene Anode A eine variable Spannung<br />
U < 1 kV. Nach einer weiteren Blende Bl1 gelangen die Elektronen in ein homogenes<br />
Magnetfeld der Flussdichte B senkrecht zur Zeichenebene. Nur die<br />
Elektronen, deren Kreisbahn durch die eingezeichneten Blenden führt, gelangen<br />
in einen Metallbecher, der über ein empfindliches Strommessgerät geerdet<br />
ist.<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
UV-Licht<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
U0<br />
U<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
t<br />
189
BE<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 7 –<br />
5 e) Zeigen Sie, dass nur solche Elektronen in den Metallbecher gelangen, die<br />
beim Eintritt in das Magnetfeld die kinetische Energie<br />
2<br />
1 e 2 2<br />
Ekin, A = ⋅ ⋅ r ⋅ B besitzen.<br />
2 me<br />
Wie in Teilaufgabe 1d sei die Kathode K aus Kupfer und werde mit monochromatischem<br />
UV-Licht der Wellenlänge λ = 40,0 nm bestrahlt. Der durch<br />
die Versuchsanordnung festgelegte Bahnradius r beträgt 250 mm, die Flussdichte<br />
135 μT.<br />
7 f) Zwischen welchen Grenzen Umin und Umax muss die Spannung U liegen,<br />
d<strong>am</strong>it das Strommessgerät einen von Null verschiedenen Wert anzeigt?<br />
Wie ändert sich der Wert von Umin bzw. Umax, wenn die Kathode mit Licht<br />
kürzerer Wellenlänge bestrahlt wird?<br />
2. Röntgenstrahlung und Schalenbau<br />
Emissions- und Absorptionsspektren von Röntgenstrahlung geben Informationen<br />
über die Energieverhältnisse im Innern von schweren Metallatomen. Bei<br />
der Absorption von Röntgenstrahlung treten Photo- und Comptoneffekt auf.<br />
5 a) Beschreiben und vergleichen Sie die Wechselwirkungsprozesse bei beiden<br />
Effekten.<br />
8 b) Photonen der Wellenlänge λ = 50,0 pm treffen auf eine Silberfolie.<br />
Berechnen Sie den maximalen Impuls und die maximale kinetische Energie<br />
der dabei auftretenden Comptonelektronen.<br />
Schickt man Röntgenstrahlung durch<br />
eine Silberfolie, wird sie je nach Wellenlänge<br />
unterschiedlich stark absorbiert.<br />
Vereinfacht dargestellt ergibt<br />
sich nebenstehendes Diagr<strong>am</strong>m.<br />
Absorptions-<br />
koeffizient<br />
K-Kante<br />
5 c) Erklären Sie, weshalb sich der<br />
Absorptionskoeffizient bei einer<br />
bestimmten Wellenlänge λ1 auf λ1= 48,6 pm<br />
Grund des Photoeffekts sprunghaft ändert.<br />
8 d) Bei Bestrahlung der Silberfolie mit Photonen der Wellenlänge λ ≤ λ1<br />
kann man die Emission von charakteristischer Röntgenstrahlung beobachten.<br />
Erklären Sie die Entstehung dieser Strahlung. Berechnen Sie die Wellenlänge<br />
und die Energie eines Röntgenquants der Kα-Linie.<br />
[zur Kontrolle: λα = 57,4 pm]<br />
5 e) Welcher Wert ergibt sich für die Bindungsenergie eines K- bzw. L-Elektrons<br />
in einem Silber-Atom?<br />
60<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
190<br />
λ
BE<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. 203 Hg als G<strong>am</strong>mastrahlenquelle<br />
– 8 –<br />
LPh4<br />
Das Element 203 Hg zerfällt unter Aussendung von β − -Teilchen in 203 Tl. Der<br />
Tochterkern entsteht im angeregten Zustand und geht dann unter Emission<br />
eines G<strong>am</strong>maquants der Energie Eγ = 279 keV in den stabilen Grundzustand<br />
über.<br />
3 a) Berechnen Sie die bei einem Zerfallsereignis frei werdende Energie.<br />
Atommassen: ma( 203 Hg) = 202,972864 u; ma( 203 Tl) = 202,972336 u<br />
[zur Kontrolle: Q = 492 keV]<br />
7 b) Erläutern Sie, warum bei diesem Zerfall ein kontinuierliches Geschwindigkeitsspektrum<br />
der emittierten Elektronen entsteht. Berechnen Sie deren<br />
maximale Geschwindigkeit unter Vernachlässigung der Rückstoßenergie<br />
des Tochterkerns.<br />
Ein starkes 203 Hg-Präparat, dessen β − -Strahlung durch eine geeignete Umhüllung<br />
absorbiert wird, dient als punktförmige Strahlenquelle, die pro Sekunde<br />
3,0 · 10 10 γ-Quanten der Energie 279 keV aussendet. Nulleffekt und Absorption<br />
der γ-Strahlung in Luft sind vernachlässigbar.<br />
7 c) Skizzieren Sie den Aufbau eines Geiger-Müller-Zählrohrs mit äußerer<br />
Beschaltung. Wie könnte man die Absorptions- und d<strong>am</strong>it die Nachweiswahrscheinlichkeit<br />
für γ-Strahlung bei einem solchen Zählrohr erhöhen?<br />
4 d) Die γ-Strahlung eines 2,0 m entfernten Präparats erzeugt in einem<br />
Zählrohr eine Zählrate von 250 Impulsen pro Sekunde. Das Zählrohr kann<br />
höchstens 2000 Impulse pro Sekunde verarbeiten. Bis zu welchem<br />
kleinstmöglichen Abstand vom Präparat ist das Zählrohr verwendbar?<br />
Die intensive Strahlung in der unmittelbaren Umgebung dieses Präparats lässt<br />
sich über die geringe Erwärmung eines geeigneten Absorbers erfassen (kalorimetrischer<br />
Detektor). Hierzu wird ein Bleiplättchen mit 1,0 cm 2 Fläche in<br />
10 cm Abstand von der Strahlungsquelle so aufgestellt, dass die Strahlung<br />
senkrecht auftrifft. Die Dicke des Plättchens beträgt 2,2 mm.<br />
8 e) Berechnen Sie die im Bleiplättchen absorbierte Strahlungsleistung, wenn<br />
angenommen werden kann, dass die absorbierten Quanten ihre ges<strong>am</strong>te<br />
Energie an das Plättchen abgeben. Die Halbwertsdicke von Blei für die<br />
betreffende γ-Strahlung beträgt 1,3 mm.<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
[zur Kontrolle: P = 0,74 µW]<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
191
BE<br />
– 9 –<br />
6 f) Berechnen Sie die Temperaturzunahme des Bleiplättchens nach<br />
10 <strong>Minuten</strong>, wenn ein Wärmeaustausch mit der Umgebung verhindert<br />
wird.<br />
Entnehmen Sie benötigte Tabellenwerte der Formels<strong>am</strong>mlung.<br />
2. Elemententstehung durch Kernfusion in Sternen<br />
Auf dem Lebensweg von Sternen können durch die Gravitation und die Kernfusion<br />
Bedingungen entstehen, bei denen aus Wasserstoff nicht nur das Element<br />
Helium, sondern im Anschluss daran als Folgeprodukte auch schwerere<br />
Nuklide wie 12 C erzeugt werden. Mit 12 C wiederum ist bei geeigneten Druck-<br />
und Temperaturbedingungen die Fusion von 20 Ne durch folgende Reaktion<br />
möglich: 12 C + 12 C → 20 Ne + 4 He.<br />
4 a) Zeigen Sie, dass die angegebene Fusionsreaktion exotherm erfolgt.<br />
[zur Kontrolle: Q = 4,62 MeV]<br />
7 b) Zwei 12 C-Kerne bewegen sich mit einer kinetischen Energie von jeweils<br />
4,1 MeV zentral aufeinander zu. Zeigen Sie, dass sich die Kerne – aus<br />
klassischer Sicht – berühren können und somit die oben genannte Reaktion<br />
stattfinden kann.<br />
Verwenden Sie als Radius der 12 C-Kerne den Wert rC = 3,2 · 10 –15 m.<br />
3 c) Bei welcher Temperatur hätten 12 C-Kerne eine mittlere kinetische Energie<br />
von 4,1 MeV?<br />
4 d) Tatsächlich tritt die genannte Kernfusion schon bei viel geringeren<br />
Temperaturen als bei dem in Teilaufgabe 2c berechneten Wert auf. Erläutern<br />
Sie kurz zwei Gründe dafür.<br />
7 e) Bei einem Fusionsprozess 12 C + 12 C → 20 Ne + 4 He stoßen zwei 12 C-Kerne<br />
zentral mit kinetischen Energien von je 6,0 MeV aufeinander, wobei vor<br />
der Reaktion der Ges<strong>am</strong>timpuls null war. Welche kinetische Energie hat<br />
dann das Reaktionsprodukt 20 Ne, wenn man annimmt, dass nach der Reaktion<br />
die ges<strong>am</strong>te freigesetzte Energie als kinetische Energie vorliegt?<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
192
BE<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Elektrische Feldkonstante<br />
– 10 –<br />
LPh5<br />
In einem Praktikumsversuch wird ein Plattenkondensator (Kapazität C) mit<br />
kreisförmigen Platten (Durchmesser 26,0 cm) durch Anlegen der Spannung<br />
U = 100 V aufgeladen, anschließend von der Spannungsquelle getrennt und<br />
über einen Messverstärker entladen.<br />
6 a) Bei einem Plattenabstand d = 4,00 mm beträgt die abfließende Ladung<br />
Q = 13,5 nAs. Berechnen Sie mit Hilfe dieser Messwerte die elektrische<br />
Feldkonstante ε0 und bestimmen Sie die prozentuale Abweichung vom<br />
Literaturwert.<br />
Zur Erklärung der Abweichung wird eine Messreihe aufgenommen. Bei sonst<br />
gleichen Bedingungen ergibt sich<br />
für den Zus<strong>am</strong>menhang von d und d/mm 2,00 4,00 6,00 8,00 10,0<br />
Q die nebenstehende Messtabelle. Q/nAs 25,5 13,5 9,80 7,80 6,70<br />
1<br />
7 b) Zeichnen Sie ein -C-Diagr<strong>am</strong>m aus den Messwerten. Erläutern Sie,<br />
d<br />
welche Kurve bei einem idealen Plattenkondensator zu erwarten wäre.<br />
7 c) Das Diagr<strong>am</strong>m lässt den Schluss zu, dass die Messpunkte annähernd auf<br />
einer Geraden liegen, die nicht durch den Koordinatenursprung geht. Begründen<br />
Sie, dass dieser Kurvenverlauf durch Annahme einer parallel geschalteten,<br />
konstanten Kapazität erklärt werden kann. Bestimmen Sie den<br />
unter dieser Annahme aus den Messwerten resultierenden Wert für ε0.<br />
2. "Lichtgitter"<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
Die Beugung von Photonen beim Durchgang durch Materiegitter wurde im<br />
letzten Jahrhundert genau untersucht. Erst im Jahr 2001 gelang der Nachweis<br />
des umgekehrten Phänomens, der Beugung von Elektronen an einem "Lichtgitter",<br />
das durch gepulste Laser erzeugt wird.<br />
Im skizzierten Versuchsaufbau<br />
erzeugen zwei sich überlagernde,<br />
gegenläufige Laserstrahlen<br />
(λ = 532 nm) ein<br />
"Lichtgitter" mit hoher Photonendichte.<br />
Ein Strahl von<br />
Elektronen mit der kinetischen<br />
Energie E = 380 eV<br />
trifft senkrecht auf die Laserstrahlen.<br />
Laser<br />
"Elektronen-<br />
Kanone" beweglicher<br />
a Elektronen-<br />
Detektor mit<br />
Blende<br />
Blende<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
Laser<br />
gegenläufige<br />
Laserstrahlen<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
193
BE<br />
– 11 –<br />
Mit einem beweglichen Elektronendetektor<br />
im Abstand a = 24 cm kann das<br />
entstehende Interferenzmuster abgetastet<br />
werden. Dabei erhält man nebenstehendes<br />
Diagr<strong>am</strong>m.<br />
10 a) Berechnen Sie die de-Broglie-Wellenlänge<br />
λe der Elektronen und<br />
bestimmen Sie mit Hilfe des Diagr<strong>am</strong>ms<br />
die Gitterkonstante des<br />
"Lichtgitters".<br />
5 b) Erläutern Sie unter Berücksichtigung der Laserwellenlänge, wie man sich<br />
die Entstehung des "Lichtgitters" vorstellen kann.<br />
10 c) Während der Pulsdauer Δt = 10 ns beträgt die von jedem der beiden Laser<br />
abgestrahlte Leistung 3,1 MW. Die Laserstrahlen überlagern sich in einem<br />
zylindrischen Raumbereich mit Durchmesser d = 125 μm. Berechnen<br />
Sie, wie viele Photonen von einem der Laser während der Pulsdauer emittiert<br />
werden, und ermitteln Sie hiermit die mittlere Photonendichte, die<br />
von den beiden Lasern bei der Überlagerung erzeugt wird.<br />
3. Vielfachreflexionen<br />
Von zwei ebenen Glasplatten P1 und P2 wird eine planparallele Luftschicht<br />
eingeschlossen. Die Breite d des Luftspalts lässt sich mechanisch präzise einstellen.<br />
Die den Luftspalt begrenzenden Oberflächen<br />
sind teildurchlässig verspiegelt, so dass<br />
P1 P2<br />
ein senkrecht zu den Glasplatten eintreffender<br />
Lichtstrahl L im Luftspalt sehr oft hin und her<br />
L<br />
L'<br />
reflektiert wird. Der resultierende Lichtstrahl L'<br />
ergibt sich durch Interferenz aller austretenden<br />
Strahlenteile.<br />
d<br />
d<br />
λ k = 2 ⋅ (k ∈ IN)<br />
k<br />
optimal durchgelassen wird. Warum haben die Phasensprünge bei der Reflexion<br />
keinen Einfluss auf das Ergebnis?<br />
6 a) Begründen Sie, dass Licht mit den Wellenlängen<br />
9 b) Geben Sie die zwei kleinsten Werte von d ( d ≠ 0)<br />
an, bei denen die Anordnung<br />
für die Wellenlänge λ0 = 589 nm optimal durchlässig ist, und untersuchen<br />
Sie für diese beiden d-Werte, ob es neben λ0 noch weitere Wellenlängen<br />
im sichtbaren Bereich (380 nm bis 750 nm) mit optimaler<br />
Durchlässigkeit gibt.<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
-110 -55 0 55 110<br />
Detektorposition in μm<br />
194
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Abiturprüfung 2005<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
PHYSIK<br />
als Leistungskursfach<br />
<strong>Arbeitszeit</strong>: 240 <strong>Minuten</strong><br />
Der Fachausschuss wählt z wei Aufgaben zur Bearbeitung aus.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
195
BE<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Prinzip eines Tintenstrahldruckers<br />
Bei einer Variante des Tintenstrahldruckverfahrens<br />
erzeugt<br />
ein Tröpfchengenerator mit einem<br />
Piezoelement kugelförmige<br />
Tintentröpfchen mit der Dichte<br />
ρ = 1,1 · 10 3 kg/m 3 , dem Radius<br />
r = 20 µm und der Geschwindigkeit<br />
v0 = 17 m/s. Zwischen<br />
– 2 –<br />
LPh 1<br />
Tinte<br />
Düse und Ringelektrode liegt die Spannung UL = 200 V. Beim Ablösen von<br />
der Düse erhalten die elektrisch leitenden Tröpfchen die positive Ladung<br />
q = 4,5 · 10 –13 As.<br />
4 a) Erklären Sie anhand einer Skizze, warum die Tröpfchenladung von UL<br />
abhängt.<br />
5 b) Zeigen Sie, dass sich die kinetische Energie der Tröpfchen durch die Beschleunigung<br />
zwischen Düse und Ringelektrode nur unwesentlich ändert.<br />
Berechnen Sie hierzu die relative Änderung der kinetischen Energie.<br />
Nach der Ringelektrode treten die Tröpfchen in das homogene Querfeld eines<br />
Ablenkkondensators (Plattenabstand d = 8,0 mm, Länge s = 2,0 cm) ein, an<br />
dessen Platten eine zwischen 0 und 3,0 kV einstellbare Spannung UA liegt.<br />
Für die Flugbahnbestimmung wird ein Koordinatensystem eingeführt: Die<br />
x-Achse zeige in Richtung der unabgelenkten Tröpfchen, die y-Achse vertikal<br />
nach oben, der Ursprung liege beim Eintritt in das Ablenkfeld des Kondensators.<br />
Vereinfachend soll dessen Feld als homogen und auf den Innenraum<br />
beschränkt angesehen werden.<br />
4 c) Berechnen Sie zunächst die maximale Querbeschleunigung ay für ein Tintentröpfchen<br />
im Ablenkkondensator. [zur Kontrolle: ay = 4,6 ⋅ 10 3 m/s 2 ]<br />
12 d) Beschreiben und skizzieren Sie qualitativ die Bahn der Tröpfchen vom<br />
Koordinatenursprung bis zum Auftreffpunkt P auf dem Papier und zeigen<br />
a y ⋅ s ⎛ s ⎞<br />
Sie, dass für die y-Koordinate von P gilt: yP<br />
= ⋅ ⎜ + l⎟<br />
.<br />
2<br />
v ⎝ 2 ⎠<br />
3 e) Wie groß muss der Abstand l des Ablenkkondensators vom Papier sein,<br />
d<strong>am</strong>it die maximale Buchstabengröße 9,0 mm beträgt?<br />
4 f) Berechnen Sie die vertikale Ablenkung der Tröpfchen durch Gravitation<br />
bei einer waagrechten Flugweite von 6,0 cm. Erläutern Sie, ob oder gegebenenfalls<br />
wie sich diese Ablenkung auf die Schriftqualität auswirkt.<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
Piezo-<br />
kristall<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
UL<br />
_<br />
+<br />
Düse<br />
Ring-<br />
elektrode<br />
0<br />
UA<br />
s<br />
_<br />
+<br />
d<br />
Papier<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
l<br />
196
BE<br />
2. Magnetischer Sturm<br />
– 3 –<br />
Als „magnetischen Sturm“ bezeichnet man Schwankungen des die Erde umgebenden<br />
Magnetfeldes. Diese werden durch ionisiertes Gas hervorgerufen,<br />
das nach einer heftigen Sonneneruption die Erde erreicht.<br />
18350<br />
18300<br />
18250<br />
18200<br />
Bh in nT<br />
18150<br />
0 10 20 30<br />
t in s<br />
45200<br />
45190<br />
45<strong>180</strong><br />
45170<br />
45160<br />
Bv in nT<br />
45150<br />
0 10 20 30 t in s<br />
Die beiden abgebildeten Graphen zeigen den Verlauf der Beträge der vertikalen<br />
(Bv) und der horizontalen (Bh) Komponente der Flussdichte des Erdmagnetfeldes<br />
an einem bestimmten Messpunkt auf der Erdoberfläche. Die Messwerte<br />
wurden bei einem gewaltigen magnetischen Sturm im Herbst 2003<br />
während eines Beobachtungszeitraums von 40 s erfasst.<br />
3 a) Zeigen Sie, dass sich die Richtung der magnetischen Flussdichte<br />
innerhalb des 40 s langen Messzeitraums geändert hat.<br />
Es werde nun eine auf Masten verlegte Freileitung betrachtet, die einen geschlossenen<br />
Kreis mit 100 km Radius bildet. Gehen Sie dabei davon aus, dass<br />
sich das Erdmagnetfeld im ges<strong>am</strong>ten Bereich der Freileitung gemäß den Diagr<strong>am</strong>men<br />
verändert. Als Leiter wird ein Aluminiumkabel verwendet, das pro<br />
Kilometer einen Widerstand von 0,036 Ω besitzt.<br />
12 b) Erläutern Sie, warum während des Magnetsturms in der Leitung ein<br />
elektrischer Strom fließt und bestimmen Sie seinen Wert zum Zeitpunkt<br />
t = 20 s nach Messbeginn.<br />
Die Flussdichte des Erdmagnetfeldes kann man mit Hilfe einer rotierenden<br />
Spule messen.<br />
4 c) Wie muss die Rotationsachse orientiert sein, um nur die vertikale<br />
Komponente Bv zu messen?<br />
9 d) Entscheiden Sie durch Rechnung, ob eine mit 6000 Umdrehungen pro<br />
Minute rotierende Spule mit der Fläche A0 = 1,0 dm 2 und 1000 Windungen<br />
sowie ein Wechselspannungsvoltmeter mit dem Messbereich<br />
0...1,0 V zur Messung von Bv = 45 µT geeignet sind.<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
197
BE<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Erzwungene Schwingung<br />
– 4 –<br />
LPh 2<br />
Ein elektromagnetischer Schwingkreis wird durch induktive Kopplung mit<br />
Hilfe eines Frequenzgenerators zu sinusförmigen Schwingungen angeregt.<br />
5 a) Skizzieren Sie den zugehörigen Versuchsaufbau und erläutern Sie das<br />
Prinzip der induktiven Kopplung.<br />
5 b) Beschreiben Sie, wie man mit dem Versuchsaufbau von Teilaufgabe 1a<br />
und geeigneten Messgeräten experimentell die Eigenfrequenz des<br />
Schwingkreises ermitteln kann.<br />
6 c) Nun wird der Frequenzgenerator so eingestellt, dass der Schwingkreis mit<br />
seiner Eigenfrequenz f0 = 0,33 kHz schwingt. Als Effektivwert der Kondensatorspannung<br />
misst man dann 32 V und die effektive Stromstärke in<br />
der Schwingkreisspule beträgt 0,67 A. Welche Induktivität und welche<br />
Kapazität hat der Schwingkreis? Der ohmsche Widerstand des Schwingkreises<br />
kann vernachlässigt werden.<br />
2. UKW-Sender<br />
Die Sendeanlage eines UKW-Senders besteht aus einem vertikal stehenden<br />
Mast, an dem zwei zueinander parallele, horizontal liegende Dipole S1 und S2<br />
übereinander angeordnet sind. Beide strahlen mit gleicher Phase und Amplitude<br />
elektromagnetische Wellen der Frequenz 100 MHz ab. Der Einfluss des<br />
Mastes und die Reflexion an der Erdoberfläche sollen im Folgenden vernachlässigt<br />
werden.<br />
4 a) Berechnen Sie die Länge der Dipole, die auf die Sendefrequenz abgestimmt<br />
sind und in der Grundschwingung angeregt werden.<br />
7 b) Der Sendedipol S2 befindet sich in einem<br />
veränderlichen Abstand b über S1 (vergleiche<br />
Skizze). Ein Empfangsdipol E ist<br />
parallel zu den Sendedipolen in gleicher<br />
Höhe wie der untere Sendedipol S1 im<br />
Abstand a = 10,0 m angeordnet.<br />
Bestimmen Sie den kleinsten Abstand b,<br />
für den sich der Empfangsdipol in einem<br />
Interferenzminimum befindet.<br />
Mast<br />
7 c) Wie bei vielen Sendeanlagen üblich, sollen nun die beiden Sendedipole<br />
im Abstand b = λ/2 übereinander angeordnet sein. Begründen Sie, weshalb<br />
diese Anordnung als Richtstrahler wirkt. Ermitteln Sie dazu, in welchen<br />
Richtungen in der Zeichenebene man maximale bzw. minimale Intensität<br />
der Abstrahlung beobachtet.<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
b<br />
• S2<br />
• S1<br />
a<br />
198<br />
• E
BE<br />
– 5 –<br />
7 d) Die beiden Sendedipole sind nun so <strong>am</strong> Mast befestigt, dass S1 sich 200 m<br />
über der Erdoberfläche befindet; S2 ist wieder um λ/2 über S1 montiert.<br />
Der Empfänger befindet sich in 5,00 km Entfernung auf derselben Höhe<br />
wie der Fuß des Mastes. D<strong>am</strong>it <strong>am</strong> Ort des Empfängers die Empfangsintensität<br />
möglichst groß wird, lässt man die Dipole mit etwas verschobener<br />
Phase senden, d. h. ein Sender eilt dem anderen mit seiner Schwingung<br />
voraus.<br />
Berechnen Sie eine geeignete Zeitdifferenz zwischen den Signalen der<br />
Sender.<br />
3. Farben dünner Schichten<br />
Dünne Ölschichten auf Wasser schimmern bei Tageslicht in verschiedenen<br />
Farben. Zur Erklärung wird Licht betrachtet, das unter dem Einfallswinkel α<br />
auf eine Ölschicht der Dicke d fällt.<br />
5 a) Erläutern Sie mit Hilfe der nebenstehenden<br />
Zeichnung das Zustandekommen<br />
der Interferenz bei<br />
der Reflexion.<br />
Geben Sie den optischen Gangunterschied<br />
Δs der parallelen<br />
Strahlen 1 und 2 mit den Bezeichnungen<br />
aus der Zeichnung an.<br />
Benutzen Sie dabei, dass Wasser<br />
optisch dichter ist als Öl und dass<br />
die optische Weglänge gleich<br />
dem Produkt aus geometrischer Weglänge und der Brechzahl ist.<br />
Die mathematische Auswertung des in Teilaufgabe 3a verlangten Ansatzes<br />
liefert ( ) 2<br />
2<br />
s = 2d<br />
⋅ n − sin α<br />
Δ . (Herleitung nicht erforderlich.)<br />
5 b) Erklären Sie, weshalb die Ölschicht bei Tageslicht farbig schimmert.<br />
9 c) Auf einer Wasserpfütze hat sich Öl mit der Brechzahl n = 1,20 in einer<br />
560 nm dicken Schicht ausgebreitet.<br />
Für welche Einfallswinkel wird grünes Licht der Wellenlänge 510 nm unterdrückt?<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
1<br />
α<br />
D<br />
2<br />
Luft<br />
A C<br />
B<br />
3 4<br />
Öl<br />
Wasser<br />
199
BE<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Mars-Roboter<br />
– 6 –<br />
LPh 3<br />
Der im Januar 2004 auf dem Mars gelandete<br />
Roboter „Spirit“ ist mit einem APXS-<br />
System ausgestattet, das Bodenproben analysieren<br />
soll. In einem Gehäuse von der<br />
Größe einer Getränkedose befinden sich<br />
eine Strahlungsquelle, mit der die Probe<br />
zur Emission charakteristischer Röntgenstrahlung<br />
angeregt wird, und ein energieauflösender<br />
Röntgendetektor. Die Strahlungsquelle<br />
emittiert u. a. Röntgenstrahlung<br />
der einheitlichen Energie 14,3 keV,<br />
die zur Anregung von chemischen Elementen<br />
mit mittlerer Ordnungszahl dient.<br />
Schematischer Aufbau<br />
des APXS-Systems:<br />
Elektronik<br />
Probenoberfläche<br />
5 a) Erklären Sie das Zustandekommen der charakteristischen Röntgenstrahlung<br />
beim Beschuss einer Probe mit Photonen hinreichender Energie<br />
(Röntgenfluoreszenz).<br />
4 b) Welches Element liegt in einer Probe vor, wenn im APXS-Detektor Röntgenquanten<br />
der Energie 6,9 keV nachgewiesen werden?<br />
Hinweis: Gehen Sie davon aus, dass diese Quanten zu einer Kα-Linie<br />
gehören.<br />
Ein Teil der von der Strahlungsquelle emittierten Röntgenquanten wird von<br />
der Probe durch Comptoneffekt zurückgestreut und gelangt in den Detektor.<br />
5 c) Erklären Sie den Compton-Effekt mit einer Modellvorstellung.<br />
Röntgen-<br />
detektor<br />
Strahlungs-<br />
quelle<br />
8 d) Gehen Sie von einem Streuwinkel von 160° aus und berechnen Sie die<br />
Energie E´ der zurückgestreuten Quanten.<br />
Die 14,3 keV-Quanten dringen im Mittel einige Millimeter in das Probenmaterial<br />
ein. Die mittlere Reichweite von Röntgenquanten im Probenmaterial<br />
nimmt mit abnehmender Energie sehr stark ab.<br />
6 e) Begründen Sie, warum die im Inneren der Probe durch Röntgenfluoreszenz<br />
an Elementen mit niedriger Ordnungszahl entstehende Strahlung<br />
nicht mehr zum Detektor gelangt.<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
200
BE<br />
2. Anregungsenergien von Neon<br />
– 7 –<br />
Zur experimentellen Bestimmung der Energiestufen<br />
von Neon wird ein Franck-Hertz-<br />
Rohr mit Neongas verwendet. Zum Nachweis<br />
der aus dem Stoßraum kommenden<br />
Strahlung dient eine gemäß der Gegenfeldmethode<br />
geschaltete Vakuumphotozelle.<br />
Die Beschleunigungsspannung Ub <strong>am</strong><br />
Franck-Hertz-Rohr wird, von 0 V begin-<br />
Ub 1,5 V<br />
nend, langs<strong>am</strong> erhöht, wobei die Gegenspannung an der Photozelle zunächst<br />
Ug = 0 V beträgt. Erst bei Ub = 16,6 V setzt abrupt ein Photostrom IPh ein. Bei<br />
diesem Wert von Ub wird durch Hochregeln der Gegenspannung an der Vakuumphotozelle<br />
auf Ug = 10,9 V erreicht, dass der Photostrom gerade Null<br />
wird.<br />
7 a) Welche Energie haben die aus dem Stoßraum austretenden Photonen?<br />
Bestimmen Sie das Material, aus dem die Kathode der Photozelle besteht<br />
und begründen Sie Ihr Vorgehen.<br />
Im Folgenden bleibt Ug = 10,9 V unverändert. Steigert man nun die Beschleunigungsspannung<br />
Ub weiter, so ist zunächst kein Photostrom zu registrieren.<br />
Erst ab Ub = 18,5 V setzt der Photostrom plötzlich wieder ein.<br />
Gleichzeitig ist ein rötliches Leuchten des Neongases unmittelbar vor dem<br />
Gitter zu beobachten.<br />
9 b) Erklären Sie den Zus<strong>am</strong>menhang zwischen dem Einsetzen des Photostroms<br />
bei Ub = 18,5 V und dem Auftreten des roten Leuchtens. Zeichnen<br />
Sie hierfür mit den bisherigen Daten ein Energieschema für Neon, tragen<br />
Sie die relevanten Übergänge ein und berechnen Sie die Wellenlänge des<br />
roten Neonlichts.<br />
6 c) Erhöht man Ub weiter, so verschiebt sich die rote Leuchtschicht in<br />
Richtung Kathode K. Bei Ub = 35,1 V entsteht unmittelbar vor dem Gitter<br />
eine weitere Leuchtschicht gleicher Farbe. Erklären Sie das Zustandekommen<br />
dieser zweiten Leuchtschicht, wenn davon ausgegangen wird,<br />
dass Anregungen von Neonatomen nur aus dem Grundzustand erfolgen<br />
und das Gas hinreichend stark verdünnt ist.<br />
Außer durch Elektronen können Atome durch Photonen oder durch thermische<br />
Zus<strong>am</strong>menstöße angeregt werden.<br />
5 d) Welcher grundsätzliche Unterschied besteht zwischen der Anregung<br />
durch Elektronen und der Anregung durch Photonen?<br />
5 e) Bei welcher Temperatur wäre die mittlere kinetische Energie der Neonatome<br />
genauso groß wie ihre erste Anregungsenergie?<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
IPh<br />
Ug<br />
K A<br />
G<br />
IA<br />
201
BE<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 8 –<br />
LPh 4<br />
1. Anwendung des Positronenstrahlers 11 C in der Medizin<br />
Ein diagnostisches Verfahren der Nuklearmedizin ist die sogenannte Positronen-Emissions-Tomographie<br />
(PET). Hierfür benötigt man künstlich erzeugte<br />
β + -Strahler mit nicht zu langer Halbwertszeit, die leicht in geeignete Trägersubstanzen<br />
(„Tracer“) eingebaut werden können. Diese Eigenschaften besitzt<br />
das Kohlenstoff-Isotop 11 C, dessen Atommasse 11,011433 u beträgt.<br />
11 C lässt sich durch Bestrahlung von ruhenden 14 N-Atomen mit Protonen der<br />
Geschwindigkeit vp = 2,8 · 10 7 m/s erzeugen. Für die beiden folgenden Teilaufgaben<br />
genügt eine nicht-relativistische Rechnung.<br />
6 a) Stellen Sie die Gleichung dieser Kernreaktion auf und begründen Sie<br />
durch eine Energiebetrachtung, dass Protonen mit der Geschwindigkeit vp<br />
für die Erzeugung von 11 C aus 14 N geeignet sind.<br />
6 b) Die Protonen zur Produktion von 11 C sollen in einem Zyklotron auf die<br />
Geschwindigkeit vP beschleunigt werden. Die magnetische Flussdichte im<br />
Zyklotron beträgt 1,0 T. Berechnen Sie die Umlauffrequenz der Protonen<br />
im Zyklotron und den maximalen Bahnradius.<br />
Das erzeugte 11 C wird chemisch aufbereitet und dem zu untersuchenden Patienten<br />
verabreicht. Bei den meisten Zerfällen von 11 C entstehen Positronen,<br />
die innerhalb einer Strecke von wenigen Millimeter abgebremst werden.<br />
6 c) Geben Sie die Zerfallsgleichung für den β + -Zerfall von 11 C an und zeigen<br />
Sie, dass dieser Zerfall energetisch möglich ist.<br />
5 d) Das abgebremste Positron reagiert mit einem Elektron aus der Umgebung,<br />
wobei die Teilchen in zwei Photonen zerstrahlen. Berechnen Sie<br />
deren Wellenlänge und begründen Sie, warum der Zerfall in ein einziges<br />
Photon ausgeschlossen ist.<br />
5 e) In der nebenstehenden Anordnung<br />
treffen die beiden Photonen aus der<br />
Vernichtung eines Elektron-Positron-<br />
Paares auf zwei geeignete Detektoren<br />
im Abstand 60 cm (siehe Skizze). Detektor<br />
1 spricht um 0,80 ns später an<br />
als Detektor 2. Bestimmen Sie den<br />
Zerfallsort und geben Sie ihn eindeutig<br />
an. Begründen Sie kurz Ihr Vorgehen.<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
Det. 1<br />
60 cm<br />
Patient<br />
Zeitdifferenz-<br />
messung<br />
Det. 2<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
202
BE<br />
– 9 –<br />
6 f) Welche andere Umwandlung eines 11 C-Atoms in 11 B ist neben dem β + -<br />
Zerfall noch möglich? Beschreiben Sie diese Umwandlung und geben Sie<br />
die zugehörige Reaktionsgleichung an. Welche ionisierende Strahlung<br />
tritt dabei auf?<br />
2. Der Radioisotopen-Generator der Raumsonde Cassini<br />
Am 15.10.1997 wurde die Raumsonde Cassini gestartet, die <strong>am</strong> 1.7.2004 den<br />
Planeten Saturn erreicht hat. Weil bei so großer Sonnendistanz die Stromversorgung<br />
durch Solarzellen versagt, hat Cassini einen Radioisotopen-Generator<br />
an Bord. In ihm wird Wärme, die als Folge von radioaktivem Zerfall<br />
auftritt, in elektrische Energie umgewandelt.<br />
Der Radioisotopen-Generator von Cassini enthielt beim Start eine größere<br />
Menge des Alphastrahlers 238 Pu in Form von Plutoniumdioxid (PuO2), dessen<br />
Halbwertszeit 87,7 Jahre beträgt. Zum Zeitpunkt des Starts lieferte der Generator<br />
eine elektrische Leistung von 870 W.<br />
5 a) Stellen Sie die Gleichung des 238 Pu-Zerfalls auf. Zu welcher Zerfallsreihe<br />
gehört der Tochterkern? Warum spielen der Zerfall dieses Tochterkerns<br />
und nachfolgende Zerfälle für die Stromversorgung von Cassini praktisch<br />
keine Rolle?<br />
5 b) Die elektrische Leistung des Generators ist ungefähr proportional zur<br />
238 Pu-Aktivität. Um welchen Prozentsatz sank die Leistung im Verlauf<br />
des Flugs zum Saturn?<br />
71 % der α-Zerfälle von 238 Pu führen direkt zum Grundzustand des Tochterkerns,<br />
wobei jeweils ein α-Teilchen mit einer kinetischen Energie von<br />
5,499 MeV emittiert wird. 29 % der Zerfälle führen zum ersten angeregten<br />
Zustand des Tochterkerns. Dabei beträgt die kinetische Energie des emittierten<br />
α-Teilchens 5,456 MeV und es wird anschließend ein γ-Quant mit der<br />
Energie 43,5 keV ausgesandt.<br />
9 c) Skizzieren Sie auf Grund dieser Angaben das Energieniveauschema für<br />
den α-Zerfall von 238 Pu. Zeigen Sie durch Rechnung, dass in beiden Fällen<br />
eine Ges<strong>am</strong>tenergie von 5,593 MeV freigesetzt wird.<br />
Beachten Sie: Im Gegensatz zum Rückstoß bei der α-Emission ist der<br />
Rückstoß bei der γ-Emission vernachlässigbar.<br />
7 d) Der Wirkungsgrad für die Umsetzung von Wärme in elektrische Energie<br />
beträgt rund 5,3 %. Berechnen Sie die erforderliche Masse an PuO2 zum<br />
Zeitpunkt des Starts.<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
203
BE<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Kapazitätsmessung<br />
– 10 –<br />
LPh 5<br />
Ein Kondensator der Kapazität C wird über einen Widerstand R entladen. Für<br />
den zeitlichen Verlauf der Stromstärke gilt dabei: I( t)<br />
= I0<br />
⋅ e<br />
4 a) Erläutern Sie durch eine allgemeine Rechnung, dass bei der logarithmischen<br />
Auftragung von I(t)/I0 über t eine Gerade resultiert.<br />
Bei einem Kondensator mit unbekannter Kapazität wurden für R = 10 MΩ<br />
folgende Messwerte aufgenommen:<br />
t/s 0 45 80 115 155<br />
I/µA 9,5 3,9 2,0 1,0 0,5<br />
9 b) Zeichnen Sie das zugehörige t-ln(I/I0)-Diagr<strong>am</strong>m und ermitteln Sie mit<br />
Hilfe der Steigung der Ausgleichsgeraden die Kondensatorkapazität C.<br />
2. Ölfleckversuch<br />
In einer zylindrischen Schale mit 18 cm Radius und waagrechtem ebenen Boden<br />
befinden sich genau 45 g Ölsäure (C17H33COOH, ρ = 0,90 g/cm 3 ). Jeder<br />
der 15 Teilnehmer eines Physikkurses taucht eine Nadel 50-mal senkrecht zur<br />
Oberfläche bis zum Grund der Schale. Nach jedem Eintauchen wird die Ölsäure<br />
vollständig von der Nadel abgewischt. Insges<strong>am</strong>t verringert sich die<br />
Masse der Ölsäure in der Schale um 9 mg.<br />
3 a) Zeigen Sie durch eine kurze Rechnung, dass der Ölsäurestand in der<br />
Schale insges<strong>am</strong>t nur um einen vernachlässigbar kleinen Betrag abgenommen<br />
hat.<br />
Jeder Teilnehmer hat eine mit Wasser gefüllte Wanne, taucht nun die Nadel<br />
noch einmal wie vorher ein und berührt mit ihrer Spitze die Oberfläche des<br />
Wassers in seiner Wanne. Dabei gehen im Mittel 95 % der Ölsäure auf das<br />
Wasser über und bilden einen kreisrunden Ölsäurefleck mit einem durchschnittlichen<br />
Durchmesser von 20 cm.<br />
10 b) Berechnen Sie aus den vorliegenden Daten die durchschnittliche Dicke d<br />
der Ölsäureflecken und schätzen Sie d<strong>am</strong>it die mittlere Größe eines<br />
Atoms im Ölsäuremolekül ab. Nennen Sie die bei der Rechnung verwendeten<br />
vereinfachenden Annahmen.<br />
3. Rasterelektronenmikroskop<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
Die folgende Abbildung zeigt stark vereinfacht den Aufbau eines Rasterelektronenmikroskops.<br />
In der Elektronenquelle werden Elektronen durch die<br />
Spannung U auf die Geschwindigkeit v0 = 7,5 · 10 7 m/s beschleunigt.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
−<br />
t<br />
R C<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
204
BE<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 11 –<br />
Danach passieren sie eine kreisförmige Lochblende<br />
mit Radius r = 0,80 mm. Die Stromstärke<br />
des Elektronenstrahls beträgt danach I = 1,0 nA.<br />
Mit Hilfe des Ablenkkondensators K1 wird der<br />
Elektronenstrahl über die Oberfläche einer Probe<br />
geführt.<br />
7 a) Berechnen Sie relativistisch die Masse eines<br />
austretenden Elektrons und die Beschleunigungsspannung<br />
U.<br />
[zur Kontrolle: m = 9,4 · 10 –31 kg; U = 17 kV]<br />
5 b) Wie viele Elektronen befinden sich im Mittel<br />
im Ablenkkondensator K1 mit der Länge<br />
l = 10 cm?<br />
10 c) Die Auflösung des Rasterelektronenmikroskops wird durch Beugungseffekte<br />
an der Lochblende begrenzt. Fassen Sie die Lochblende als Einfachspalt<br />
der Breite 2·r auf und schätzen Sie die Aufweitung des Elektronenstrahls<br />
auf der 30 cm von der Blende entfernten Probenoberfläche ab.<br />
Der fast senkrecht auf die Probe treffende Primärstrahl löst dort abhängig von<br />
der Oberflächenbeschaffenheit eine größere oder kleinere Zahl von Sekundärelektronen<br />
aus. In der nebenstehenden Abbildung sind schematisch die<br />
Bahnkurven von Primär- und Sekundärelektronen<br />
skizziert. Sie resultieren aus<br />
der Einwirkung des elektrischen Feldes<br />
des Kondensators K2 und eines überlagerten<br />
homogenen Magnetfeldes. Die<br />
Sekundärelektronen werden nach dem<br />
Durchgang durch die gelochte Kondensatorplatte<br />
von einem Detektor registriert.<br />
Lochblende<br />
8 d) Wie müssen die elektrische Feldstärke<br />
E2 r und die magnetische Flussdichte B r Probe<br />
orientiert sein, d<strong>am</strong>it die Primärelektronen<br />
den Kondensator K2 unabgelenkt durchlaufen und die Sekundärelektronen<br />
zum Detektor hin abgelenkt werden? Begründen Sie Ihre<br />
Antwort mit Hilfe geeigneter Skizzen, in denen jeweils die auftretenden<br />
Kräfte eingezeichnet sind. Geben Sie das erforderliche Verhältnis E2/B<br />
an.<br />
4 e) Die auf die Probe treffenden Primärelektronen erzeugen neben den Sekundärelektronen<br />
auch elektromagnetische Strahlung. Berechnen Sie die<br />
Grenzwellenlänge der entstehenden Röntgenstrahlung.<br />
60<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
l<br />
E2 B<br />
Primär-<br />
elektronen<br />
Elektronenquelle<br />
K1<br />
K2 Detektor<br />
205<br />
Probe
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Abiturprüfung 2006<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
PHYSIK<br />
als Leistungskursfach<br />
<strong>Arbeitszeit</strong>: 240 <strong>Minuten</strong><br />
Der Fachausschuss wählt z w e i Aufgaben zur Bearbeitung aus.<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
206
BE<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Flugzeit-Massenspektrometer<br />
In einem Flugzeit-<br />
Massenspektrometer<br />
werden mit einem gepulsten<br />
Laser Ionen der<br />
Ladung q durch Beschuss<br />
einer Probe P auf<br />
der so genannten Repellerplatte<br />
erzeugt. Die<br />
Anfangsgeschwindigkeit<br />
der Ionen kann vernachlässigt<br />
werden. Nach der<br />
Beschleunigung in ei-<br />
Repellerplatte<br />
P<br />
– 2 –<br />
LPh 1<br />
Ub<br />
b<br />
Beschleunigungsstrecke<br />
geerdete<br />
Platte<br />
B<br />
Laserstrahl<br />
d<br />
feldfreie Driftstrecke<br />
Detektor<br />
nem homogenen elektrischen Feld zwischen der Repellerplatte und einer geerdeten<br />
Platte passieren sie die Bohrung B und durchlaufen anschließend eine<br />
feldfreie Driftstrecke d mit konstanter Geschwindigkeit. Danach werden sie<br />
mit einem Detektor registriert (siehe Skizze). Die ges<strong>am</strong>te Anordnung befindet<br />
sich in einem weitgehend evakuierten Gefäß.<br />
9 a) Berechnen Sie allgemein und nichtrelativistisch die Beschleunigungszeit<br />
tb der Ionen für das Durchlaufen der Spannung Ub sowie die Flugzeit td<br />
auf der Driftstrecke bis zum Auftreffen auf den Detektor.<br />
Zeigen Sie, dass für die ges<strong>am</strong>te Flugzeit gilt:<br />
t<br />
ges<br />
=<br />
2 m<br />
q U<br />
b<br />
⎛<br />
⋅ ⎜b<br />
+<br />
⎝<br />
Erläutern Sie kurz, wie die Anordnung mit dem gepulsten Laser als<br />
Massenspektrometer bei bekannter Teilchenladung dienen kann.<br />
4 b) Bei einer Messung benötigen N2 + -Ionen, die durch eine Spannung von<br />
1450 V beschleunigt werden, für die ges<strong>am</strong>te Flugstrecke mit b = 9,00 mm<br />
und d = 2,350 m eine Flugzeit von 23,69 µs.<br />
Berechnen Sie daraus die Masse der N2 + -Ionen.<br />
4 c) Nehmen Sie an, dass auch in einem gewissen Abstand von der Repellerplatte<br />
N2 + -Ionen mit vernachlässigbarer Anfangsgeschwindigkeit gebildet<br />
werden (z. B. aus dem Restgas).<br />
Vergleichen Sie qualitativ die Flugzeiten dieser Ionen mit den Flugzeiten<br />
von Ionen, die unmittelbar an der Repellerplatte gestartet sind. Beachten<br />
Sie, dass d > > b.<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
d ⎞<br />
⎟<br />
2 ⎠<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
207
– 3 –<br />
BE 2. Fadenstrahlrohr<br />
Mit dem abgebildeten Fadenstrahlrohr kann die<br />
spezifische Ladung des Elektrons experimentell<br />
bestimmt werden.<br />
4 a) Wodurch wird der Elektronenstrahl sichtbar?<br />
e<br />
Die Elektronen bewegen sich senkrecht zu einem<br />
homogenen Magnetfeld der Flussdichte B.<br />
U d<br />
4 b) Wie muss die technische Stromrichtung in den<br />
Feldspulen gewählt werden, d<strong>am</strong>it sich die Elektronen<br />
auf der eingezeichneten Bahn bewegen?<br />
Begründen Sie Ihre Antwort.<br />
6,3 V<br />
8 c) Erläutern Sie, welche Größen bei der Versuchsdurchführung<br />
gemessen werden müssen. Leiten Sie die Beziehung<br />
e 8 U<br />
= für die spezifische Ladung her.<br />
m 2 2<br />
B d<br />
-<br />
Feldspule<br />
7 d) Bei niedrigen Beschleunigungsspannungen U ergibt sich ein nahezu<br />
konstanter Wert für e/m. Erklären Sie, warum e/m für hohe Spannungen<br />
von diesem Wert abweicht. Berechnen Sie die Spannung, ab der eine<br />
Abweichung von 1 % auftritt.<br />
Das Fadenstrahlrohr wird nun mit U = 200 V betrieben.<br />
5 e) Bei welcher magnetischen Flussdichte beträgt der Durchmesser der<br />
Elektronenbahn 10,0 cm? Nennen Sie eine Möglichkeit, wie der Bahndurchmesser<br />
verkleinert werden könnte. [zur Kontrolle: B = 0,954 mT]<br />
7 f) Manche Stromquellen, die für das Spulenpaar verwendet werden können,<br />
liefern leider einen schlecht geglätteten Gleichstrom, d. h. dem Gleichstrom<br />
ist ein Wechselstrom mit der Frequenz 100 Hz überlagert.<br />
Zeigen Sie durch geeignete Rechnungen, dass sich dadurch für die<br />
Elektronenbewegung kein merkliches Schlingern auf einer Kreisbahn ergibt,<br />
sondern sich der Kreisbahnradius allmählich verändert.<br />
Nun soll mit dem Fadenstrahlrohr der Betrag BH der Horizontalkomponente<br />
des Erdmagnetfeldes bestimmt werden. Die Feldspulen sind zunächst so ausgerichtet,<br />
dass deren magnetische Feldlinien parallel zur Horizontalkomponente<br />
verlaufen. Bei U = 200 V misst man wie in Teilaufgabe 2e den Bahndurchmesser<br />
des Elektronenstrahls d1 = 10,0 cm. Dreht man nun die ges<strong>am</strong>te<br />
Anordnung um <strong>180</strong>° (vertikale Achse), so erhält man d2 = 10,6 cm.<br />
8 g) Bestimmen Sie aus diesen Angaben den Betrag B der Flussdichte des<br />
Helmholtzspulenpaares sowie den Betrag BH der Horizontalkomponente<br />
des Erdmagnetfeldes.<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
208
BE<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 4 –<br />
LPh 2<br />
1. Schwingkreis<br />
Ein Kondensator der Kapazität 12,5 µF wird durch eine Batterie mit der<br />
Spannung 12 V aufgeladen. Dann wird die Batterie abgeklemmt und der<br />
Kondensator über eine Spule, deren Induktivität 0,80 H beträgt, entladen. Der<br />
ohmsche Widerstand ist nicht zu berücksichtigen. Die Zeitmessung beginnt<br />
mit dem Anschließen des geladenen Kondensators an die Spule.<br />
3 a) Begründen Sie kurz, warum sich der Kondensator nach dem Entladen<br />
wieder auflädt.<br />
7 b) Welche Spannung liegt 2,0 ms nach Beginn der Zeitmessung <strong>am</strong><br />
Kondensator an? Wie groß ist zu diesem Zeitpunkt die im Magnetfeld der<br />
Spule gespeicherte Energie?<br />
10 c) Der zeitliche Verlauf der Kondensatorspannung und der der Stromstärke<br />
sollen gleichzeitig mit einem Zweikanal-Oszillographen dargestellt werden.<br />
Der Bildschirm ist 80 mm breit.<br />
Berechnen Sie die Schwingungsdauer T und zeichnen Sie ein mögliches<br />
Schirmbild, wenn für die Horizontalablenkung 5,0 ms/cm eingestellt wurde<br />
und die Vertikalablenkung so kalibriert wurde, dass 1 cm der Spannung<br />
4,0 V bzw. der Stromstärke 20 mA entspricht. [zur Kontrolle: T = 20 ms]<br />
4 d) In älteren Radioapparaten findet man einen Schwingkreis mit einem<br />
Drehkondensator, bei dem die effektive Fläche der Kondensatorplatten<br />
durch Drehen eines Knopfes verändert werden kann.<br />
Erklären Sie, warum dadurch der Empfang auf verschiedene Sender eingestellt<br />
werden kann.<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
209
– 5 –<br />
BE 2. Dipolstrahlung<br />
Ein UKW-Sender hat die Frequenz 100 MHz und gibt seine Strahlung über<br />
einen vertikalen Dipol D ab. D steht 18,0 m vor einer ebenfalls vertikalen<br />
Metallwand W, die zwei spaltförmige Öffnungen S1 und S2 hat, welche<br />
parallel zum Dipol im gegenseitigen<br />
Abstand 13,5 m verlaufen.<br />
Längs der durch DS1 senkrecht zu<br />
W gelegten x-Achse lässt sich ein<br />
vertikaler Empfangsdipol E verschieben<br />
(vergleiche Skizze, Sicht<br />
von oben).<br />
5 a) Zeigen Sie, dass für den Raum<br />
rechts von der Wand S1 und S2<br />
als gegenphasig schwingende<br />
Sender aufgefasst werden können.<br />
Der Empfangsdipol E wird zu-<br />
4<br />
nächst in einer Entfernung von 18,0 m hinter der Wand aufgestellt.<br />
b) Ermitteln Sie, ob ein Empfangsmaximum oder -minimum vorliegt.<br />
10 c) Nun wird E langs<strong>am</strong> auf die Wand zubewegt. Bestimmen Sie, wie viele<br />
Empfangsminima während dieser Bewegung theoretisch auftreten und wo<br />
sie liegen.<br />
3. Röntgenstrukturanalyse<br />
7 a) Skizzieren Sie zunächst ein typisches Wellenlängenspektrum einer<br />
Röntgenröhre.<br />
Erläutern Sie, warum es eine kurzwellige Grenze haben muss und berechnen<br />
Sie diese Grenzwellenlänge für die Beschleunigungsspannung 40 kV.<br />
Der Netzebenenabstand d von Kochsalz (NaCl) soll mit Hilfe des Debye-<br />
Scherrer-Verfahrens bestimmt werden. Die Wellenlänge der verwendeten<br />
Röntgenstrahlung beträgt 74 pm. Auf der ebenen Fotoplatte, die senkrecht zur<br />
Strahlrichtung in 20 cm Abstand von der polykristallinen Probe steht, registriert<br />
man ein Interferenzmuster aus konzentrischen Kreisen.<br />
5 b) Der Ring auf der Fotoplatte, der zum Maximum erster Ordnung gehört,<br />
hat einen Durchmesser von 10,8 cm.<br />
Berechnen Sie daraus den Netzebenenabstand d der kubischen Kochsalzkristalle.<br />
[zur Kontrolle: d = 2,8 · 10 –10 W<br />
Sicht von oben<br />
S2<br />
13,5 m<br />
18,0 m<br />
D S1<br />
E x<br />
m ]<br />
5 c) Wie viele Ringe zum Netzebenenabstand d kann man theoretisch auf der<br />
Fotoplatte beobachten?<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
210
BE<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 6 –<br />
LPh 3<br />
1. Rutherford-Streuung<br />
Zur Untersuchung der Atomstruktur hat Rutherford eine Goldfolie mit<br />
α-Teilchen beschossen.<br />
9 a) Skizzieren Sie den prinzipiellen Versuchsaufbau Rutherfords und<br />
beschreiben Sie knapp die Durchführung. Nennen Sie die wesentlichen<br />
Aussagen des rutherfordschen Atommodells und erläutern Sie, aus welchen<br />
experimentellen Beobachtungen sie abgeleitet wurden.<br />
5 b) Die Geschwindigkeit der α-Teilchen soll mit Hilfe eines Geschwindigkeitsfilters<br />
(Wien-Filter) bestimmt werden. Beschreiben und skizzieren<br />
Sie eine geeignete Anordnung und geben Sie eine Möglichkeit für die<br />
Ausrichtung der Felder an. Leiten Sie einen Zus<strong>am</strong>menhang zwischen der<br />
Geschwindigkeit und den Messgrößen her.<br />
Eine Goldfolie der Fläche AF = 0,26 cm 2 besitzt die Dicke d = 4,0 · 10 –7 m.<br />
Der Kernradius eines Goldatoms beträgt r = 8,1 · 10 –15 m.<br />
7 c) Berechnen Sie die Anzahl N der in der Folie enthaltenen Goldatome.<br />
Berechnen Sie nun die Ges<strong>am</strong>tquerschnittsfläche Ages aller Goldkerne der<br />
Folie und begründen Sie, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass ein<br />
α-Teilchen mehrmals um große Winkel abgelenkt wird.<br />
2. Argon-Ionen-Laser<br />
Angeregte Zustände von Argon-Ionen lassen sich zur Erzeugung von Laserlicht<br />
verwenden. Der Argon-Ionen-Laser findet Verwendung bei der Holographie,<br />
in Laserdruckern und in der Laserchirurgie.<br />
4 a) Welche Geschwindigkeit müssen Elektronen mindestens haben, um ein<br />
Argon-Atom zu ionisieren, wenn dafür eine Energie von 16,0 eV notwendig<br />
ist?<br />
Das Laserlicht entsteht beim Übergang der Argon-Ionen vom Zustand 4p in<br />
den Zustand 4s (siehe Abb. 1). Um das obere Laserniveau 4p zu erreichen, ist<br />
zusätzlich zur Ionisierung noch eine Anregung des Ions durch einen Elektronenstoß<br />
erforderlich.<br />
5 b) Ein Elektron der Geschwindigkeit 4,2 · 10 6 m/s verliert bei der Ionisation<br />
von Argon-Atomen 30 % seiner Geschwindigkeit. Untersuchen Sie durch<br />
Rechnung, ob dieses Elektron anschließend noch in der Lage ist, ein Argon-Ion<br />
in das obere Laserniveau 4p anzuregen.<br />
3 c) Berechnen Sie die Wellenlänge des Laserlichts.<br />
[zur Kontrolle: λ = 496 nm]<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
211
BE<br />
– 7 –<br />
3 d) Vom unteren Laserniveau 4s fallen die<br />
angeregten Argon-Ionen in kürzester<br />
Zeit wieder in den Grundzustand Ar +<br />
zurück. Hierbei wird ungenutzte Energie<br />
frei. Welcher Wirkungsgrad ergibt<br />
sich hiermit höchstens für den Laser?<br />
Die anfängliche Ionisierungsarbeit soll<br />
unberücksichtigt bleiben.<br />
3 e) Geben Sie eine mögliche Begründung<br />
dafür an, dass der Wirkungsgrad in<br />
Wirklichkeit unter dem in Teilaufgabe<br />
d errechneten Wert liegt.<br />
Ein Argon-Ionen-Laser erreicht eine Emissionsleistung von 40 W. Ein Puls<br />
dieses Lasers trifft im Vakuum senkrecht auf ein Aluminiumplättchen der<br />
Fläche A = 3,1 mm 2 und der Dicke d = 0,50 mm, das an einem Faden der<br />
Länge l = 10 cm aufgehängt ist (siehe<br />
Abb. 2). Die Bestrahlungsdauer beträgt<br />
50 ms. Dabei werden 30 % der Strahlungs-<br />
ϕ<br />
leistung absorbiert, der Rest wird reflektiert.<br />
8 f) Berechnen Sie die Temperaturerhöhung<br />
des Aluminiumplättchens.<br />
Laser-<br />
kJ<br />
(Hinweis: cAL = 0,896 ) puls<br />
kg ⋅K<br />
10 g) Ermitteln Sie den Pendelausschlag ϕ ,<br />
der als Folge dieses Laserpulses zu Abb. 2<br />
erwarten ist.<br />
3 h) Entscheiden Sie mit Begründung, ob sich die Beobachtungen bei den<br />
Teilaufgaben 2f und 2g ändern, wenn statt des Argon-Ionen-Lasers ein<br />
Helium-Neon-Laser gleicher Leistung, aber größerer Wellenlänge verwendet<br />
wird.<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
36,0 eV<br />
33,5 eV<br />
16,0 eV<br />
0 eV<br />
Abb. 1<br />
Ar<br />
Ar +<br />
212<br />
4p<br />
4s<br />
∆h
BE<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
1. Zerfall des Radionuklids 40 K<br />
– 8 –<br />
LPh 4<br />
Das in natürlichem Kalium vorkommende<br />
40 K zerfällt mit einer<br />
Halbwertszeit von 1,28 ⋅ 10 9 a. Der<br />
Zerfall erfolgt mit einer Wahrscheinlichkeit<br />
von 89,5 % durch<br />
β – -Zerfall in das stabile 40 Ca und mit<br />
einer Wahrscheinlichkeit von 10,5 %<br />
durch K-Einfang in 40 Ar (siehe Zerfallsdiagr<strong>am</strong>m).<br />
Die Atommasse von<br />
40 K ist 39,963999 u.<br />
5 a) Geben Sie für den β – -Zerfall die Zerfallsgleichung an und berechnen Sie<br />
die Zerfallsenergie Q. [zur Kontrolle: Q = 1,312 MeV]<br />
Der beim K-Einfang zunächst entstehende angeregte Kern geht durch Emission<br />
eines γ-Quants mit einer Energie von 1,461 MeV in den Grundzustand<br />
über. Neben der γ-Strahlung beobachtet man beim K-Einfang zusätzlich<br />
Röntgenstrahlung im Energiebereich von wenigen keV.<br />
5 b) Beschreiben Sie die beim K-Einfang im Atomkern und in der Atomhülle<br />
ablaufenden Vorgänge.<br />
5 c) Bestimmen Sie Wellenlänge und Energie der Kα-Linie der begleitenden<br />
Röntgenstrahlung. [zur Kontrolle: EKα = 2,95 keV]<br />
8 d) Zeigen Sie, dass das emittierte γ-Quant und das Röntgenphoton zus<strong>am</strong>men<br />
97,3 % der beim K-Einfang insges<strong>am</strong>t freigesetzten Energie repräsentieren.<br />
Wie wird die restliche Energie abgegeben?<br />
Kalium ist für die Muskel- und Nerventätigkeit lebensnotwendig; deshalb<br />
sind im menschlichen Körper 2,0 g Kalium pro kg Körpermasse vorhanden.<br />
Natürliches Kalium besteht vorwiegend aus den stabilen Nukliden 39 K und<br />
41<br />
K. Obwohl nur 0,0117 % der Atome dieses chemischen Elementes dem radioaktiven<br />
40 K zuzuordnen sind, trägt das Nuklid wesentlich zur natürlichen<br />
inneren Strahlenbelastung eines Menschen bei.<br />
5 e) Welcher durchschnittliche Energiebetrag wird als Folge der bei einem<br />
40 K-Zerfall auftretenden Strahlung im Körpergewebe absorbiert? Gehen<br />
Sie davon aus, dass die mittlere kinetische Energie der beim β – -Zerfall<br />
emittierten Elektronen nur etwa 40 % des Maximalwertes beträgt und<br />
dass die Energie der als Folge des K-Einfangs emittierten Photonen etwa<br />
zur Hälfte aus dem Organismus entweicht. [zur Kontrolle: E = 0,55 MeV]<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
40 Ar*<br />
40 Ar<br />
γ<br />
K<br />
40 K<br />
β −<br />
40 Ca<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
213
BE<br />
– 9 –<br />
10 f) Berechnen Sie für einen Menschen der Masse m = 70 kg die Aktivität des<br />
im Körper enthaltenen 40 K und d<strong>am</strong>it die jährliche Äquivalentdosis (in<br />
mSv), die von 40 K im menschlichen Körper verursacht wird. (Der Bewertungsfaktor<br />
für die biologische Wirkung der beteiligten Strahlenarten hat<br />
den Wert 1.)<br />
2. Erzeugung überschwerer Kerne – das Element Roentgenium<br />
Im Jahr 1994 wurden bei der Gesellschaft für Schwerionenforschung in<br />
Darmstadt durch eine Kernreaktion erstmals Atome mit der Ordnungszahl<br />
111 und der Massenzahl 272 künstlich erzeugt und nachgewiesen. Im Jahr<br />
2004 erhielt das so neu entdeckte Element von der Internationalen Chemikervereinigung<br />
den N<strong>am</strong>en Roentgenium (Rg).<br />
Zur Produktion von 272 Rg wurden zweifach positiv geladene 64 Ni-Ionen mit<br />
Hilfe eines Teilchenbeschleunigers auf eine Geschwindigkeit von<br />
3,0 · 10 7 m/s gebracht und auf ein Target aus Wismut (Bi) geschossen.<br />
4 a) Berechnen Sie die Spannung, die durchlaufen werden muss, d<strong>am</strong>it die<br />
64<br />
Ni-Ionen auf die angegebene Geschwindigkeit beschleunigt werden<br />
(nichtrelativistische Rechnung).<br />
4 b) Spannungen über 20 MV lassen sich kaum handhaben. Erklären Sie kurz<br />
eine Möglichkeit, wie man die Ni-Ionen trotzdem auf die angegebene Geschwindigkeit<br />
bringen kann.<br />
272 64 209<br />
Rg wird bei der Kollision eines Ni- Kerns mit einem Bi- Kern hergestellt,<br />
wobei unmittelbar bei der Entstehung noch ein Neutron freigesetzt<br />
wird.<br />
3 c) Stellen Sie die Reaktionsgleichung für die Erzeugung von 272 Rg auf.<br />
5 d) Die Atommasse von 272 Rg ist 272,15347 u. Berechnen Sie die ges<strong>am</strong>te<br />
Bindungsenergie Eb eines solchen Atoms. Welchen Wert hat demzufolge<br />
die Bindungsenergie pro Nukleon Eb/A?<br />
6 e) Für den Radius r eines Atomkerns der Massenzahl A gilt näherungsweise:<br />
3<br />
r = r0<br />
⋅ A mit r0 = 1,4 · 10 –15 m. Schätzen Sie d<strong>am</strong>it die kinetische Energie<br />
in GeV ab, die ein 64 Ni-Kern haben muss, um sich aus großer Entfernung<br />
einem ortsfest angenommenen 209 Bi-Kern bis zur Berührung annähern<br />
zu können.<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
214
BE<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
– 10 –<br />
LPh 5<br />
1. Coulomb-Gesetz<br />
Mit dem abgebildeten Versuchsaufbau<br />
soll die Gültigkeit des Coulomb-Gesetzes<br />
im Schulversuch<br />
+ -<br />
I<br />
r<br />
bestätigt werden.<br />
Eine an einem Isolierstab angebrachte<br />
massive Aluminiumkugel<br />
K1 (Durchmesser d = 38 mm) befindet<br />
sich zunächst in großer Ent-<br />
S<br />
K2 I<br />
fernung von einer identischen Kugel K2, die über einen Isolierstab an einem<br />
Kraftsensor S befestigt ist. Die beiden anfangs elektrisch neutralen Kugeln<br />
werden nun mit Hilfe einer Hochspannungsquelle (U = 16 kV) gleich stark<br />
positiv aufgeladen (Minuspol der Hochspannungsquelle geerdet). Bei Annäherung<br />
von K1 an K2 wird die auf K2 wirkende Kraft F in Abhängigkeit vom<br />
Mittelpunktsabstand r gemessen. Die Messergebnisse sind in folgender Tabelle<br />
zus<strong>am</strong>mengefasst:<br />
r in cm 4,0 5,0 6,0 8,0 10 15 20 25<br />
F in mN 3,4 2,8 2,2 1,3 0,85 0,41 0,20 0,11<br />
1<br />
7 a) Tragen Sie die Messwerte in ein -F-Diagr<strong>am</strong>m ein. Begründen Sie,<br />
2<br />
r<br />
dass man mit dieser Darstellung leicht prüfen kann, ob sich die Kraft zwischen<br />
den Kugeln durch das Coulomb-Gesetz beschreiben lässt.<br />
4 b) Bei kleinen Abständen ergeben sich kleinere Kräfte, als nach dem<br />
Coulomb-Gesetz zu erwarten sind. Geben Sie hierfür eine Erklärung an.<br />
5 c) Welcher Wert ergibt sich aus der Auswertung der Messreihe für die<br />
Ladung Q einer Kugel?<br />
5 d) Berechnen Sie unter Anwendung des Coulomb-Potentials die Ladung Q'<br />
einer Kugel, die sich aus der beim Ladevorgang angelegten Spannung von<br />
16 kV rechnerisch ergeben müsste. Hierbei ist von idealen Bedingungen<br />
auszugehen, d. h. der Kugelradius ist deutlich kleiner als alle auftretenden<br />
Abstände.<br />
[zur Kontrolle: Q' = 34 nAs]<br />
6 e) Bestimmen Sie den Anteil der Elektronen der massiven Aluminiumkugel,<br />
der beim Ladevorgang (Ladung Q') abfließt.<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
K 1<br />
(Fortsetzung nächste Seite)<br />
215
BE<br />
– 11 –<br />
2. Praktikumsversuche mit Licht<br />
Im Rahmen des Experimental-Praktikums soll das Emissionsspektrum einer<br />
Quecksilberd<strong>am</strong>pfl<strong>am</strong>pe untersucht werden.<br />
4 a) Skizzieren Sie einen geeigneten Versuchsaufbau. Womit können<br />
Spektrallinien im nahen UV-Bereich visuell nachgewiesen werden?<br />
4 b) Die folgende Abbildung zeigt schematisch das mit einem Prisma erzeugte<br />
Spektrum einer Quecksilberd<strong>am</strong>pfl<strong>am</strong>pe. Ordnen Sie den Spektrallinien<br />
die Farben blau, blaugrün, gelb, grün oder violett zu, bzw. geben Sie an,<br />
ob sie dem UV-Bereich angehören.<br />
200 300 400 500 600<br />
5 c) Erzeugt man das in Teilaufgabe 2b skizzierte Spektrum nicht mit einem<br />
Prisma, sondern mit einem optischen Gitter, so ist eine weitere Linie in<br />
der Nähe von 510 nm nachweisbar, die jedoch nicht die bei dieser Wellenlänge<br />
zu erwartende Farbe hat. Erklären Sie diesen Sachverhalt und<br />
geben Sie an, aus welchem Spektralbereich die Linie st<strong>am</strong>mt.<br />
5 d) Mit einem optischen Gitter wird das Spektrum einer Quecksilberd<strong>am</strong>pfl<strong>am</strong>pe<br />
erzeugt und auf einem zum Gitter parallelen Leuchtschirm (Abstand<br />
a = 0,50 m) sichtbar gemacht. Die 577 nm-Linie der 1. Ordnung ist<br />
in einer Entfernung von d = 7,2 cm vom Maximum 0. Ordnung zu finden.<br />
Bestimmen Sie die Gitterkonstante b.<br />
Das Licht einer Quecksilberd<strong>am</strong>pfl<strong>am</strong>pe wird nun auf eine Kalium-Photozelle<br />
gerichtet. Hierdurch entsteht ein Photostrom.<br />
4 e) Welche der im Spektrum aus Teilaufgabe 2b enthaltenen Linien tragen<br />
hier nicht zum Photostrom bei? Begründen Sie Ihre Antwort.<br />
Jemand möchte mit einem Foto-Blitzgerät (Leistung 12 kW, Blitzdauer<br />
0,1 ms) demonstrieren, dass der Impuls von Photonen „hörbar“ gemacht werden<br />
kann. Er richtet dazu das Blitzgerät auf den Boden einer Blechdose. Tatsächlich<br />
hört man bei jedem Einschalten des Blitzes ein leises Klopfgeräusch.<br />
In der Lautstärke ist es vergleichbar mit dem Klopfen, das ein aus 10 cm Höhe<br />
auf das Blech fallender Wassertropfen (Masse m = 0,05 g) erzeugt.<br />
5 f) Berechnen Sie den Ges<strong>am</strong>timpuls der Photonen eines Blitzes. Sie können<br />
bei Ihrem Rechenansatz von der vereinfachenden Annahme ausgehen,<br />
dass Photonen nur einer Wellenlänge auftreten.<br />
6 g) Berechnen Sie zum Vergleich den Impuls des auftreffenden Wassertropfens<br />
und nehmen Sie zu der Hypothese Stellung, dass in dem Versuch der<br />
Photonenimpuls „hörbar“ gemacht worden sei.<br />
60<br />
Abituraufgaben aus Bayern<br />
Quelle<br />
ISB München<br />
<strong>Bastgen</strong><br />
Gymnasium Lechenich<br />
λ in nm<br />
216