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Arbeitszeit: 180 Minuten - Peter Bastgen Erftstadt, Lehrer am ...

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Abituraufgaben aus Bayern<br />

Abiturprüfung 1998<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

PHYSIK<br />

als Grundkursfach<br />

<strong>Arbeitszeit</strong>: <strong>180</strong> <strong>Minuten</strong><br />

Der Fachausschuss wählt z w e i Aufgaben zur Bearbeitung aus.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

1


Abituraufgaben aus Bayern<br />

BE<br />

4<br />

6<br />

5<br />

6<br />

3<br />

6<br />

- 2 -<br />

GPh1<br />

1. In einen zylindrischen Glastrog, der mit einer<br />

wässerigen Salzlösung gefüllt ist, taucht axial<br />

eine stabförmige und <strong>am</strong> Rand eine ringförmige<br />

Elektrode ein. Die Elektroden sind<br />

gemäß nebenstehender Abbildung an eine<br />

Batterie angeschlossen.<br />

a) Fertigen Sie eine Zeichnung in<br />

Draufsicht an, in der Sie die Richtung<br />

des elektrischen Feldes zwischen den<br />

Elektroden und die Richtungen der<br />

Kräfte auf Ionen beiderlei Vorzeichens deutlich machen.<br />

Nun wird die Anordnung in ein homogenes Magnetfeld gebracht, dessen<br />

Feldlinien den Trog von unten nach oben in axialer Richtung durchsetzen.<br />

Man beobachtet das Einsetzen einer zirkularen Strömung in der<br />

Flüssigkeit zwischen den beiden Elektroden.<br />

b) Machen Sie das Zustandekommen der Strömung verständlich, indem<br />

Sie darstellen, welchen Einfluss das Magnetfeld auf die Ionenbewegung<br />

ausübt. Zeichnen Sie in die unter Teilaufgabe 1a begonnene<br />

Skizze die Richtungen der magnetischen Kräfte ein.<br />

2. Eine positiv geladene Wolke in 400 m Höhe bildet zus<strong>am</strong>men mit dem<br />

Erdboden einen Plattenkondensator (Fläche einer „Platte“ 8,0 km 2 ).<br />

Zwischen Wolke und Erde herrscht die Feldstärke E = 1,2 ⋅ 10 5 V/m, die<br />

so hoch ist, dass eine Entladung durch die Luft (Blitz) unmittelbar<br />

bevorsteht.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

a) Wie groß ist die Ladung der Wolke, welche Spannung herrscht<br />

zwischen ihr und dem Boden? [zur Kontrolle: Q = 8,5 C]<br />

b) Welche Ladung müsste ein kugelförmiges Wassertröpfchen mit<br />

2,0 mm Durchmesser haben, wenn es vor Entladung der Wolke<br />

zwischen dieser und der Erde bei Windstille gerade schweben würde?<br />

(Der Auftrieb in Luft ist zu vernachlässigen.)<br />

c) Wie lange würde die Entladung der Wolke dauern, wenn die mittlere<br />

Stromstärke des Blitzes 4,0 kA betragen würde?<br />

d) Noch bevor es zu einer Entladung kommt, drückt ein Fallwind die<br />

Wolke auf eine niedrigere Höhe herab. Die Ladung der Wolke bleibe<br />

dabei konstant.<br />

Wie ändert sich qualitativ die elektrische Feldstärke zwischen Wolke<br />

und Erde? Wird eine Entladung der Wolke dadurch wahrscheinlicher?<br />

Geben Sie eine kurze Begründung.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

2


Abituraufgaben aus Bayern<br />

BE<br />

6<br />

9<br />

5<br />

4<br />

6<br />

60<br />

- 3 -<br />

3. In einem homogenen Magnetfeld mit der Flußdichte B befindet sich eine<br />

2<br />

flache Induktionsspule mit der Querschnittsfläche A 0 = 40 cm und der<br />

Windungszahl N = 500.<br />

Die Drehachse liegt in der Spulenebene und steht<br />

senkrecht auf den Feldlinien des Magnetfelds. Wenn die Induktionsspule<br />

mit konstanter Frequenz f rotiert, wird in ihr eine sinusförmige Wechselspannung<br />

mit dem Scheitelwert U 0 induziert.<br />

Indem f auf verschiedene Werte eingestellt wird, ermittelt man die<br />

folgende Meßreihe:<br />

f in Hz 16 22 28 36<br />

U 0 in V 0,34 0,46 0,59 0,75<br />

a) Zeigen Sie durch graphische Auswertung, dass U 0 zu f direkt<br />

proportional ist und ermitteln Sie den Wert des Proportionalitätsfaktors<br />

k.<br />

b) Bestätigen Sie, ausgehend vom Induktionsgesetz, dass für den<br />

Proportionalitätsfaktor k aus Teilaufgabe 3a gilt: k 2 N A 0 B ⋅ ⋅ ⋅ π =<br />

Berechnen Sie B.<br />

4. Die nebenstehende Abbildung zeigt eine Spule<br />

und den parallel geschalteten ohmschen<br />

Widerstand R 2 = 200 Ω.<br />

Sie sind an eine Batterie mit der Spannung<br />

U = 24 V angeschlossen. Zur Zeit t = 2 s wird<br />

der Schalter S geöffnet.<br />

Die von dem Messgerät angezeigte Stromstärke<br />

I nimmt dann den im Diagr<strong>am</strong>m<br />

dargestellten Verlauf.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

U = 24 V<br />

a) Erklären Sie, weshalb I nicht sofort auf den<br />

Wert 0 abfällt.<br />

b) Berechnen Sie den ohmschen Widerstand R1 der Spule (bei Vernachlässigung des<br />

Innenwiderstands des Messgeräts).<br />

c) Die unmittelbar nach dem Öffnen des Schalters S induzierte<br />

Spannung beträgt 32 V. Bestimmen Sie mit Hilfe des Diagr<strong>am</strong>ms die<br />

dI<br />

zeitliche Änderungsrate unmittelbar nach dem Öffnen des<br />

dt<br />

Schalters und berechnen Sie so einen Näherungswert für die<br />

Induktivität der Spule.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

I<br />

I in mA<br />

Spule<br />

R = 200Ω<br />

2<br />

S<br />

3<br />

t in s


Abituraufgaben aus Bayern<br />

BE<br />

6<br />

7<br />

3<br />

3<br />

3<br />

- 4 -<br />

GPh2<br />

1. Ein Schwingkreis regt einen Dipol der Länge l in der Grundschwingung<br />

mit der Periodendauer T an. Die auftretende Dipolstrahlung hat die<br />

Wellenlänge λ = 70 cm.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

a) Bestimmen Sie die Dipollänge l und berechnen Sie die Frequenz f<br />

des anregenden Schwingkreises sowie dessen Induktivität L, wenn<br />

seine Kapazität C = 1,0 pF beträgt.<br />

b) Veranschaulichen Sie jeweils in einem Bild die Stromstärke- bzw. die<br />

Ladungsverteilung längs des Dipols zu den Zeiten t = 0,<br />

1 1<br />

3 , T und T , wobei zur Zeit t = 0 kein Strom fließt.<br />

4 T 2<br />

4<br />

Nun wird ein Punkt A in der Fernzone des Dipolstrahlungsfelds<br />

betrachtet, der sich in der Ebene befindet, die senkrecht zum Dipol durch<br />

seinen Mittelpunkt verläuft (Äquatorebene).<br />

c) Was lässt sich über die Richtung der elektrischen und magnetischen<br />

Feldlinien im Punkt A aussagen?<br />

d) Wie ist ein Empfangsdipol in A auszurichten, d<strong>am</strong>it der Empfang<br />

optimal ist? Begründen Sie Ihre Antwort.<br />

Die Abstimmung des Empfangsdipols auf die Strahlung erfolgt über die<br />

Länge l′ des Empfangsdipols.<br />

e) Skizzieren Sie qualitativ in einem beschrifteten Diagr<strong>am</strong>m die bei<br />

optimal ausgerichtetem Empfangsdipol gemessene Schwingungs<strong>am</strong>plitude<br />

in Abhängigkeit von l′. Beschränken Sie sich auf das<br />

Verhalten in der näheren Umgebung von l ′ = l.<br />

Parallel zum vorhandenen<br />

Sendedipol wird ein zweiter<br />

Sendedipol gleicher Länge l und<br />

gleicher Äquatorebene im Abstand<br />

b angebracht. Beide werden<br />

zu gleichphasigen Schwingungen<br />

mit gleicher Amplitude angeregt. In<br />

die Äquatorebene wird ein<br />

kartesisches Koordinatensystem<br />

gelegt (vgl. Skizze).<br />

b<br />

2<br />

b<br />

2<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

y<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

x<br />

4


Abituraufgaben aus Bayern<br />

BE<br />

3<br />

5<br />

10<br />

5<br />

6<br />

5<br />

4<br />

60<br />

- 5 -<br />

f) Beschreiben Sie die Lage aller Punkte der Äquatorebene, die zum<br />

Interferenzmaximum 0. Ordnung gehören. Geben Sie eine kurze<br />

Begründung.<br />

g) Wie ist der Abstand b der Dipole zu wählen, d<strong>am</strong>it in großer<br />

Entfernung die Punkte der Äquatorebene mit y = x zum<br />

Interferenzmaximum 1. Ordnung gehören?<br />

2. Zur Untersuchung des Photoeffekts<br />

wird an einer Vakuum-Photozelle<br />

eine Messreihe aufgenommen und<br />

graphisch dargestellt (siehe Abb.).<br />

Dabei ist f die Frequenz des einfallenden<br />

monochromatischen<br />

Lichts und E k die maximale kinetische<br />

Energie der Photoelektronen.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

E in eV<br />

5,5 6,9 8,2<br />

a) Skizzieren Sie einen geeigneten<br />

Versuchsaufbau und beschreiben Sie kurz die Durchführung der<br />

Messungen.<br />

b) Interpretieren Sie das Versuchsergebnis auf der Grundlage des<br />

Photonenmodells.<br />

c) Übertragen Sie die Graphik unter Wahl eines geeigneten Maßstabs<br />

auf Ihr Lösungsblatt und ermitteln Sie dann graphisch die Werte der<br />

beiden für das Kathodenmaterial der Photozelle charakteristischen<br />

Größen.<br />

d) Berechnen Sie die maximale Geschwindigkeit der Elektronen, die von<br />

Photonen der Frequenz f = 6,9 ⋅ 10 14 Hz ausgelöst werden.<br />

e) Nun wird mit einer Photozelle gearbeitet, deren Kathodenmaterial die<br />

Leitungselektronen stärker bindet; tragen Sie in die Abbildung von<br />

Teilaufgabe 2c einen Graphen ein, der zu dieser Messreihe gehören<br />

kann, und begründen Sie Ihre Zeichnung.<br />

1,48<br />

0,93<br />

0,36<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

k<br />

x<br />

x<br />

x<br />

14<br />

f in 10 Hz<br />

5


Abituraufgaben aus Bayern<br />

BE<br />

6<br />

4<br />

4<br />

6<br />

6<br />

- 6 -<br />

GPh3<br />

1. Eine Reihe von grundlegenden Experimenten rückte zu Beginn unseres<br />

Jahrhunderts den Begriff „Atom“ in den Bereich des physikalisch<br />

Erfahrbaren und Erforschbaren. Die moderne Physik setzte an, das Reich<br />

des submikroskopisch Kleinen zu erobern. Zunächst war es dabei wichtig,<br />

eine Vorstellung von Ausdehnung und Abständen zu gewinnen.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

a) Stellen Sie die Grundidee des Ölfleckversuchs dar, so dass deutlich<br />

wird, auf welche Weise hierbei die Abschätzung der Größe eines<br />

Moleküls gelingt.<br />

Grundlegende Aussagen über die innere Struktur eines Atoms lieferten<br />

die Streuversuche von Rutherford. Bei diesenVersuchen wurden dünne<br />

Goldfolien mit α-Teilchen beschossen.<br />

b) Wie dick ist eine Goldfolie, bei der jeder Quadratmeter die Masse<br />

2,0 g hat?<br />

[zur Kontrolle: d = 1,0 ⋅10 -7 m]<br />

c) Berechnen Sie die Masse eines Goldatoms unter Zuhilfenahme des<br />

Periodensystems.<br />

[zur Kontrolle: m Au = 3,3 ⋅10 -25 kg]<br />

d) Beantworten Sie die beiden nachfolgenden Fragen unter der<br />

Annahme, dass die Goldatome Würfelform haben und möglichst dicht<br />

gepackt sind.<br />

Welches Volumen hat ein Goldatom und wie viele solcher<br />

„Goldwürfel“ liegen bei einer Folie der oben berechneten Dicke<br />

hintereinander?<br />

e) Nennen Sie die wesentlichen Beobachtungen, die Rutherford<br />

veranlassten, das nach ihm benannte Atommodell zu konzipieren, und<br />

beschreiben Sie dieses.<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

6


Abituraufgaben aus Bayern<br />

BE<br />

6<br />

8<br />

6<br />

4<br />

5<br />

5<br />

60<br />

- 7 -<br />

2. Ein Hauptmerkmal der Atome besteht darin, dass sie diskrete Energieniveaus<br />

besitzen, die für eine Atomsorte charakteristisch sind. Der<br />

Versuch von Franck und Hertz ist eines der Schlüsselexperimente für die<br />

Anregung zu „Quantensprüngen“.<br />

a) Erläutern Sie in Bezug auf obige Schaltskizze die Wirkungsweise der<br />

drei Schaltungsabschnitte mit den Spannungen U H, U B und U G.<br />

b) Skizzieren und interpretieren Sie das für den Franck-Hertz-Versuch<br />

charakteristische Spannungs-Stromstärke-Diagr<strong>am</strong>m.<br />

c) Die Interpretation des Franck-Hertz-Versuchs wird durch die<br />

Beobachtung bestätigt, dass aus der mit Quecksilberd<strong>am</strong>pf gefüllten<br />

Röhre Strahlung mit der Wellenlänge λ = 254 nm emittiert wird.<br />

Erklären Sie das Zustandekommen dieser Strahlung. Berechnen Sie<br />

dazu auch die der Wellenlänge entsprechende Quantenenergie in eV.<br />

3. Viele Eigenschaften von Atomen höherer Ordnungszahl lassen sich mit<br />

Hilfe des Schalenmodells erklären.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

a) In welcher Weise kommt der Schalenaufbau der Atomhülle im<br />

chemischen Verhalten der Elemente zum Ausdruck?<br />

b) Vergleichen Sie qualitativ die erste Ionisierungsenergie von Helium<br />

und Natrium und begründen Sie Ihre Antwort mit Hilfe des<br />

Schalenmodells.<br />

c) Erklären Sie das Zustandekommen der charakteristischen<br />

Röntgenstrahlung im Zus<strong>am</strong>menhang mit der Schalenstruktur der<br />

Atomhülle. Warum wird diese Strahlung charakteristisch genannt?<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

7


Abituraufgaben aus Bayern<br />

BE<br />

7<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

6<br />

5<br />

4<br />

64<br />

1. Bei Cu<br />

kann man sowohl<br />

- 8 -<br />

GPh4<br />

−<br />

β - als auch<br />

+<br />

β -Zerfall beobachten.<br />

a) Geben Sie die zugehörigen Zerfallsgleichungen an und stellen Sie die<br />

beiden Zerfälle in einem geeigneten Ausschnitt eines Neutronenzahl-<br />

Kernladungszahl-Diagr<strong>am</strong>ms (Nuklidkarte) dar.<br />

b) Beschreiben Sie allgemein die Vorgänge bei einem<br />

+<br />

β -Zerfall im Atomkern.<br />

−<br />

β - und bei einem<br />

c) Erläutern Sie, welcher experimentelle Befund zu der Schlussfolgerung<br />

führte, dass beim β- Zerfall außer dem Tochterkern und dem<br />

β-Teilchen noch ein weiteres Teilchen entsteht.<br />

2. Ein bedeutender Anteil der natürlichen terrestrischen Radioaktivität rührt<br />

von α-Zerfällen des Edelgases Radon her.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

a) Vergleichen Sie die Begriffe Energiedosis und Äquivalentdosis und<br />

grenzen Sie die beiden Größen gegeneinander ab.<br />

b) Vergleichen Sie die biologische Wirks<strong>am</strong>keit von α-, β- und γ-<br />

Strahlung.<br />

Radon dringt aus dem Untergrund durch Risse und Spalten im Fund<strong>am</strong>ent<br />

in Gebäude ein. Ein Durchschnittswert für die Belastung mit<br />

222 Bq<br />

Rn ist 60 . 3<br />

m<br />

c) Erläutern Sie, was diese Angabe bedeutet, und berechnen Sie mit<br />

222<br />

Hilfe der Halbwertszeit, wie viele Rn-Kerne<br />

in einem Kubikmeter<br />

Raumluft durchschnittlich enthalten sind.<br />

Die Lunge eines Erwachsenen hat ein Fassungsvermögen von etwa 6 l<br />

Luft.<br />

222<br />

d) Berechnen Sie die Ges<strong>am</strong>tzahl von Rn-Zerfällen<br />

in 6 l Luft im<br />

Laufe eines Jahres unter der Voraussetzung, daß die angegebene<br />

Bq<br />

Belastung von 60 infolge kontinuierlicher Nachlieferung zeitlich<br />

3<br />

m<br />

konstant ist. [zur Kontrolle: 1 ·10 7 ]<br />

e) Welche Ges<strong>am</strong>tenergie in Joule hinterlassen die α-Teilchen aus dem<br />

222<br />

Rn-Zerfall<br />

im Laufe eines Jahres in der Lunge, wenn die<br />

kinetische Anfangsenergie eines solchen α-Teilchens 5,5 MeV<br />

beträgt?<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

8


Abituraufgaben aus Bayern<br />

BE<br />

4<br />

5<br />

4<br />

5<br />

4<br />

60<br />

- 9 -<br />

235<br />

3. Ein U -Kern kann sich spontan spalten, d. h. von sich aus<br />

auseinanderbrechen; das ist eine Form des natürlichen radioaktiven<br />

235<br />

Zerfalls. In einem Kernreaktor dagegen wird die Spaltung von U<br />

„induziert“, d. h. künstlich eingeleitet.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

235<br />

a) Wodurch werden im Kernreaktor U<br />

-Spaltreaktionen induziert und<br />

wie kommt es zu einer Kettenreaktion?<br />

b) Wie muss prinzip iell in den Ablauf der Kettenreaktion steuernd<br />

eingegriffen werden, d<strong>am</strong>it reguläre Reaktorbetriebsbedingungen<br />

entstehen?<br />

235<br />

Eine induzierte Spaltung eines U -Kerns kann z. B. als Spaltbruch-<br />

89<br />

144<br />

stücke einen Kr - und einen Ba -Kern liefern.<br />

c) Stellen Sie die Reaktionsgleichung auf.<br />

d) Berechnen Sie die bei dieser Spaltreaktion<br />

frei werdende Energie näherungsweise aus<br />

den Werten der mittleren Bindungsenergie<br />

pro Nukleon gemäß nebenstehender<br />

Tabelle.<br />

e) Wie viele solche Spaltreaktionen müssen pro Sekunde stattfinden, um<br />

eine Leistung von 1,0 MW zu erzielen?<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

235<br />

144<br />

89<br />

U 7, 4 MeV<br />

Ba 8, 1MeV<br />

Kr 8, 4 MeV<br />

9


Abituraufgaben aus Bayern<br />

BE<br />

5<br />

5<br />

5<br />

7<br />

9<br />

7<br />

- 10 -<br />

GPh5<br />

1. Der Planet Pluto bewegt sich auf einer elliptischen Bahn um die Sonne,<br />

wobei sein Abstand zur Sonne zwischen 29,0 AE und 50,0 AE schwankt.<br />

a) Berechnen Sie aus diesen Daten die Länge der großen Halbachse a<br />

(in AE) der Bahnellipse und die Umlaufdauer T des Planeten Pluto.<br />

[zur Kontrolle: a = 39,5 AE]<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

b) Zeichnen Sie unter Verwendung der Ergebnisse von Teilaufgabe 1a<br />

die Plutobahn, wenn die kleine Halbachse 38,1 AE beträgt<br />

(1 cm = ∧ 5 AE). Tragen Sie auch den Ort der Sonne ein.<br />

c) Pluto, dessen Bahnebene um 17° gegen die Ekliptik geneigt ist,<br />

erreicht seinen größten Abstand von der Ekliptikebene in der Nähe<br />

seines Aphels.<br />

Berechnen Sie d<strong>am</strong>it einen ungefähren Wert für Plutos größten<br />

Ekliptikabstand in AE.<br />

Im Folgenden soll vereinfacht angenommen werden, dass die Bahnen von<br />

Neptun und Pluto in der Ekliptik liegen und Neptun sich näherungsweise<br />

auf einer Kreisbahn bewegt.<br />

d) Zeichnen Sie unter diesen Annahmen die Neptunbahn in die Skizze<br />

von Teilaufgabe 1b ein.<br />

Ein Teil der Neptunbahn liegt außerhalb der von der Plutobahn<br />

eingeschlossenen Fläche. Schätzen Sie unter Verwendung Ihrer<br />

Zeichnung ab, für wie viele Jahre sich Neptun bei einem Umlauf dort<br />

befindet.<br />

e) Pluto benötigt auf dem kurzen Bahnabschnitt zwischen den Überkreuzungspunkten<br />

weniger Zeit als die in Teilaufgabe 1d für Neptun<br />

gefragte Zeit. Begründen Sie diesen Sachverhalt. Berechnen Sie dazu<br />

das Verhältnis der Perihelgeschwindigkeit von Pluto zu der Bahngeschwindigkeit<br />

von Neptun.<br />

f) Ähnlich wie für die Erde definiert man für Pluto eine Solarkonstante<br />

S Pl. Berechnen Sie diese für den Fall, dass Pluto sich im Perihel<br />

befindet.<br />

Berechnen Sie ferner die Oberflächentemperatur auf Pluto unter den<br />

Annahmen, dass 63 % der einfallenden Strahlungsleistung sofort<br />

reflektiert werden und sich auf der ges<strong>am</strong>ten Planetenoberfläche die<br />

gleiche Temperatur einstellt.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

10


Abituraufgaben aus Bayern<br />

BE<br />

5<br />

6<br />

6<br />

5<br />

60<br />

- 11 -<br />

g) Die siderische Umlaufzeit des Plutomondes Charon beträgt 6,4 d, für<br />

den Bahnradius hat man 2,0 ⋅ 10 4 km ermittelt.<br />

Berechnen Sie d<strong>am</strong>it die Ges<strong>am</strong>tmasse des Pluto-Charon-Systems und<br />

geben Sie diese in Erdmassen an.<br />

h) In Oberflächennähe von Pluto wurden Methangasmoleküle mit einer<br />

mittleren Geschwindigkeit v = 2,6 ⋅ 10 2 ms -1 nachgewiesen. Nach<br />

neueren Messungen hat Pluto eine Masse von 1,4⋅10 22 kg. Zeigen Sie,<br />

dass Pluto diese Moleküle gravitativ halten kann.<br />

2. Die Sonnenatmosphäre enthält außer Wasserstoff und Helium unter<br />

anderem auch geringe Mengen von Natrium.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

a) Das Absorptionsverhalten eines Natriumgases kann experimentell<br />

gezeigt werden. Fertigen Sie für ein solches Experiment eine<br />

beschriftete Skizze an.<br />

b) Durch Energiezufuhr von 2,11 eV lassen sich Elektronen eines<br />

Natriumatoms in ein höheres Energieniveau überführen. Berechnen<br />

Sie die Wellenlänge der zugehörigen Absorptionslinie. Welcher Farbe<br />

ist die berechnete Wellenlänge zuzuordnen?<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

11


Abituraufgaben aus Bayern<br />

BE<br />

2<br />

7<br />

9<br />

5<br />

5<br />

3<br />

5<br />

- 12 -<br />

GPh6<br />

1. Der helle Schulterstern des Orion mit dem N<strong>am</strong>en Beteigeuze, ist von uns<br />

540 Lichtjahre entfernt. Durchmesser und Helligkeit sind zeitlich nicht<br />

konstant. Seine Abstrahlung sei als Schwarzkörperstrahlung<br />

angenommen. Er ist einer der wenigen Sterne, dessen Winkeldurchmesser<br />

direkt (interferometrisch) gemessen werden konnte.<br />

Im Folgenden werde Beteigeuze stets im Zustand des Helligkeitsmaximums<br />

betrachtet, in dem die scheinbare Helligkeit m = 0,4 und der<br />

Winkeldurchmesser 0,054" betragen.<br />

a) Warum versagt bei Beteigeuze die Entfernungsbestimmung nach der<br />

Methode der trigonometrischen Parallaxe mit erdgebundenen Teleskopen?<br />

b) Berechnen Sie für Beteigeuze die absolute Helligkeit und die<br />

Leuchtkraft als Vielfaches der Sonnenleuchtkraft.<br />

[zur Kontrolle: M = -5,7; L = 1,6 ⋅10 4 L � ]<br />

c) Beteigeuze hat eine geringere Oberflächentemperatur als die Sonne.<br />

Dennoch hat Beteigeuze im Vergleich zu ihr eine wesentlich größere<br />

Leuchtkraft. Geben Sie hierfür eine Erklärung und berechnen Sie den<br />

Radius von Beteigeuze als Vielfaches des Sonnenradius. Bis zu<br />

welcher Planetenbahn würde Beteigeuzes Oberfläche fast hinreichen,<br />

wenn dieser Stern statt der Sonne in unserem Planetensystem stünde?<br />

[zur Kontrolle: R = 9,6 ⋅ 10 2 R � ]<br />

d) Berechnen Sie die Oberflächentemperatur von Beteigeuze.<br />

[zur Kontrolle: T = 2,1 ⋅ 10 3 K]<br />

e) Berechnen Sie die Wellenlänge, bei der Beteigeuze das Maximum der<br />

Strahlungsintensität hat. In welchem Spektralbereich liegt dieses<br />

Maximum? In welcher Farbe erscheint Beteigeuze deshalb dem<br />

Beobachter?<br />

2. Beteigeuze ist ein sogenannter Überriese mit einer Masse von etwa 20<br />

Sonnenmassen. Er hat sein Hauptreihenstadium bereits hinter sich.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

a) Geben Sie an, wodurch das Hauptreihenstadium eines Sterns<br />

gekennzeichnet ist.<br />

b) Leiten Sie eine Formel zur Abschätzung der Verweildauer eines<br />

Sterns auf der Hauptreihe (Entwicklungszeit) her. Berechnen Sie<br />

daraus die Zeit, die Beteigeuze auf der Hauptreihe verbracht hat<br />

(Verweildauer der Sonne auf der Hauptreihe : τ = 7 ⋅ 10 9 a).<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

12


Abituraufgaben aus Bayern<br />

BE<br />

5<br />

9<br />

5<br />

5<br />

60<br />

- 13 -<br />

Beteigeuze ist ein potentieller Kandidat für eine Supernovaerscheinung,<br />

die bei einer Entfernung von 540 Lichtjahren praktisch „vor unserer<br />

Haustür“ stattfinden würde. Supernovae haben eine mittlere absolute<br />

Maximalhelligkeit von etwa M = -19.<br />

c) Mit welcher scheinbaren Helligkeit würde man die hypothetische<br />

Supernovaexplosion von Beteigeuze auf der Erde beobachten?<br />

Vergleichen Sie diese mit der scheinbaren Helligkeit des Vollmonds,<br />

die m = -12,5 beträgt.<br />

Bei einer Supernova kann als Sternrest ein Neutronenstern entstehen.<br />

Solche Sterne haben eine große Dichte und rotieren mit hoher Frequenz.<br />

Ein Neutronenstern hat z. B. eine Periode T = 30 ms (Crab-Pulsar). Trotz<br />

dieser schnellen Rotation wird er gravitativ zus<strong>am</strong>mengehalten.<br />

d) Für die Mindestdichte ρ eines Neutronensterns gilt folgende<br />

Abschätzung :<br />

3 π<br />

><br />

G T<br />

2<br />

ρ (G: Gravitationskonstante).<br />

Leiten Sie diese Beziehung her.<br />

Berechnen Sie den Wert für die Mindestdichte des Crab-Pulsars als<br />

Vielfaches der Dichte von Wasser.<br />

3. Eine Galaxie ist 42 MLj von uns entfernt und<br />

ist im Raum so orientiert, dass ihre<br />

Rotationsachse senkrecht auf unserer<br />

Sichtlinie steht. Die H α-Linie des<br />

Wasserstoffs – im Labor eine scharfe<br />

Linie bei λ 0 = 656,297 nm – wird auch in<br />

der Strahlung beobachtet, die von der<br />

ges<strong>am</strong>ten Galaxie st<strong>am</strong>mt. Sie taucht<br />

allerdings im Spektrum verschoben bei<br />

der Wellenlänge λ 1 = 658,003 nm auf und ist verbreitert auf den Wert<br />

b = 0,438 nm (siehe Skizze).<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

a) Nehmen Sie an, dass die Hauptursache der Linienverbreiterung durch<br />

die Rotation der Sterne um das Zentrum der beobachteten Galaxie<br />

hervorgerufen wird.<br />

Welche maximale Rotationsgeschwindigkeit erreichen solche Sterne?<br />

b) Nehmen Sie weiterhin an, dass die Wellenlängenverschiebung von λ 0<br />

nach λ 1 allein durch die Radialbewegung der Galaxie gegenüber<br />

unserem Sonnensystem hervorgerufen wird.<br />

Mit welcher Geschwindigkeit und in welche radiale Richtung bewegt<br />

sich die Galaxie von unserem Sonnensystem aus gesehen?<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

13


Abituraufgaben aus Bayern<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

Abiturprüfung 1999<br />

PHYSIK<br />

als Grundkursfach<br />

<strong>Arbeitszeit</strong>: <strong>180</strong> <strong>Minuten</strong><br />

Der Fachausschuss wählt z w e i Aufgaben zur Bearbeitung aus.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

14


Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 2 –<br />

BE GPh1<br />

4<br />

7<br />

4<br />

8<br />

6<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

1. Elektronen werden durch<br />

die Spannung U 0 beschleunigt<br />

und treten dann<br />

mit der Geschwindigkeit<br />

v 0 = 5,9 · 10 6 m/s in ein zur<br />

Zeichenebene senkrechtes,<br />

homogenes Magnetfeld der<br />

Flussdichte B ein (siehe<br />

Abbildung). Nach Durchlaufen<br />

eines Viertelkreises<br />

mit Radius r = 10 cm treten<br />

die Elektronen in x-<br />

Richtung in einen Kondensator mit dem Plattenabstand d = 8,0 cm ein.<br />

Die Anordnung befindet sich im Vakuum.<br />

a) Berechnen Sie die Beschleunigungsspannung U 0.<br />

b) Bestimmen Sie die Flussdichte B des Magnetfelds und geben Sie seine<br />

Richtung an. [zur Kontrolle: B = 0,34 mT]<br />

c) Begründen Sie kurz, warum die Elektronen beim Eintritt in den Kondensator<br />

den oben angegebenen Geschwindigkeitsbetrag v 0 besitzen.<br />

Die Kondensatorspannung U ist so eingestellt, dass sich die Elektronen<br />

im Kondensator unabgelenkt entlang der x-Achse bewegen.<br />

d) Berechnen Sie U und geben Sie die Richtung des elektrischen Felds<br />

im Kondensator an.<br />

e) Nun wird der Plattenabstand bei konstant gehaltener Spannung U etwas<br />

vergrößert. Erläutern Sie, ob und gegebenenfalls wie sich die<br />

Bewegung der Elektronen im Kondensator ändert.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

15


Abituraufgaben aus Bayern<br />

BE<br />

8<br />

4<br />

10<br />

9<br />

60<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

– 3 –<br />

2. Ein waagrecht angeordneter und auf der rechten Seite offener Drahtrahmen<br />

der Breite l = 10 cm wird von einem homogenen Magnetfeld der<br />

Flussdichte<br />

B = 0,90 T senkrecht<br />

durchsetzt<br />

(siehe Abbildung).<br />

Ein Leiterstück<br />

liegt auf<br />

dem Drahtrahmen<br />

und wird durch<br />

eine äußere Kraft F mit der konstanten Geschwindigkeit v = 25 cm/s<br />

nach rechts bewegt. Der Widerstand im linken Teil des Drahtbügels besitzt<br />

den Wert R = 0,50 Ω, der Widerstand des restlichen Drahtbügels<br />

und des Leiterstücks sowie Kontaktwiderstände sind vernachlässigbar.<br />

a) Bestimmen Sie unter Verwendung des Induktionsgesetzes die Spannung<br />

U i , die zwischen den beiden Auflagepunkten des Leiterstücks<br />

induziert wird, sowie die Stärke I des im geschlossenen Kreis fließenden<br />

Stroms. [zur Kontrolle: I = 45 mA]<br />

b) Berechnen Sie die Kraft F, mit der <strong>am</strong> Leiterstück gezogen werden<br />

muss. Reibungskräfte sollen unberücksichtigt bleiben.<br />

[zur Kontrolle: F = 4,1 mN]<br />

c) Bestimmen Sie die mechanische Arbeit W m , die während der Zeitspanne<br />

Δt = 10 s verrichtet wird, und die im Widerstand R umgesetzte<br />

elektrische Energie ΔW el für diese Zeitspanne unter Verwendung<br />

der Ergebnisse der Teilaufgaben 2a und 2b.<br />

Vergleichen Sie die beiden Werte und interpretieren Sie das Ergebnis.<br />

d) Zeigen Sie, dass für die magnetische Kraft F auf den Leiter gilt:<br />

l<br />

2 2<br />

l<br />

B v<br />

F =<br />

R<br />

Der mit v = 25 cm/s bewegte Leiter wird nun losgelassen. Begründen<br />

Sie, warum die Geschwindigkeit des Leiters zeitlich nicht linear abnimmt<br />

und skizzieren Sie qualitativ das zugehörige t-v-Diagr<strong>am</strong>m.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

16


Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 4 –<br />

BE GPh2<br />

3<br />

4<br />

4<br />

4<br />

5<br />

3<br />

9<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

1. Ein elektromagnetischer Schwingkreis, bestehend aus einer Spule mit<br />

Eisenkern der Induktivität L = 0,25 H und einem Kondensator der Kapazität<br />

C = 0,13 μF, schwingt ungedämpft mit seiner Eigenfrequenz f. Als<br />

Nachweisgerät dient ein Lautsprecher.<br />

a) Berechnen Sie die Frequenz f des vom Lautsprecher abgegebenen<br />

Tons.<br />

b) Erläutern Sie, wie sich die Tonhöhe verhält, wenn man den Eisenkern<br />

nach und nach aus der Spule herauszieht.<br />

Ist der Eisenkern ganz entfernt, beträgt die Tonfrequenz f 0 = 4,2 kHz.<br />

c) Berechnen Sie die Induktivität L 0 der eisenlosen Spule.<br />

d) Der Schwingkreis soll nun mit der Eigenfrequenz 2·f 0 schwingen .<br />

Geben Sie eine Möglichkeit für eine entsprechende Veränderung des<br />

Schwingkreises an. Begründen Sie Ihre Antwort.<br />

2. Ein kleiner Dezimeterwellensender für Experimentierzwecke hat die<br />

Sendefrequenz f = 454 MHz. Erzeugt wird die elektromagnetische<br />

Schwingung mit einer Rückkopplungsschaltung. Die ges<strong>am</strong>te Schwingungsenergie<br />

beträgt im eingeschwungenen Zustand 14 nJ.<br />

a) Die Induktivität des Schwingkreises beträgt L = 0,10 μH. Berechnen<br />

Sie den Scheitelwert des im Schwingkreis oszillierenden Stroms.<br />

b) Welche Länge besitzt die zum Sender gehörige Dipolantenne für die<br />

Grundschwingung?<br />

c) Ohne Elektronenröhre oder Transistor kann die Schwingung des Erregerschwingkreises<br />

nicht aufrechterhalten werden. Nennen Sie neben<br />

der Abstrahlung elektromagnetischer Wellen einen weiteren<br />

Grund dafür. Fertigen Sie eine beschriftete Skizze einer Rückkopplungsschaltung<br />

an. Erläutern Sie, welche Aufgabe die Elektronenröhre<br />

bzw. der Transistor prinzipiell erfüllt.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

17


Abituraufgaben aus Bayern<br />

BE<br />

8<br />

6<br />

4<br />

10<br />

60<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

– 5 –<br />

3. Mit einem Glasprisma wird das Licht einer Quecksilberd<strong>am</strong>pfl<strong>am</strong>pe<br />

spektral zerlegt. Durch das Spektrum wird eine Vakuumfotozelle bewegt,<br />

die mit einem Kondensator verbunden ist (siehe Abbildung)<br />

a) Fällt das Licht einer Quecksilberspektrallinie auf die Fotozelle, so<br />

wird der Kondensator auf eine bestimme Spannung aufgeladen. Erklären<br />

Sie das Zustandekommen der Spannung.<br />

Die Austrittsarbeit des Kathodenmaterials der Fotozelle beträgt 1,68 eV.<br />

Bei einer Spektrallinie des Quecksilberlichts im sichtbaren Bereich wird<br />

<strong>am</strong> Kondensator die Spannung U = 1165 mV gemessen.<br />

b) Berechnen Sie die entsprechende Wellenlänge λ.<br />

Kondensator<br />

c) Berechnen Sie die größte Wellenlänge λ G , die mit dieser Fotozelle<br />

messbar ist. Welche Farbe hat dieses Licht?<br />

d) Beschreiben Sie, wie mit Hilfe eines optischen Gitters nicht-monochromatisches<br />

Licht spektral zerlegt und die Wellenlänge einer<br />

Spektrallinie ohne Fotozelle gemessen werden kann. Ergänzen Sie<br />

Ihre Ausführungen durch eine beschriftete Skizze des Versuchsaufbaus<br />

und geben Sie die für die Wellenlängenbestimmung erforderlichen<br />

Beziehungen an.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

18


Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 6 –<br />

BE GPh3<br />

3<br />

5<br />

4<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

1. Im Jahr 1911 entwickelte Rutherford seine Vorstellungen vom Atom.<br />

Bereits 1913 wurden sie von Bohr weiterentwickelt.<br />

a) Erläutern Sie den wesentlichen Unterschied zwischen dem Rutherford´schen<br />

und dem Bohr´schen Atommodell für das Wasserstoffatom.<br />

Beiden Atommodellen ist gemeins<strong>am</strong>, dass die Coulomb´sche Anziehungskraft<br />

zwischen Elektron und Kern die für die Kreisbewegung des<br />

Elektrons maßgebliche Zentripetalkraft darstellt.<br />

b) Berechnen Sie mit Hilfe eines Kraftansatzes, welche Geschwindigkeit<br />

man dem Elektron im Wasserstoffatom mit dem Durchmesser<br />

1 · 10 –10 m zuordnen kann.<br />

c) Erläutern Sie, warum die Annahme, dass sich das Elektron des Wasserstoffatoms<br />

auf einer Kreisbahn bewegt, mit der klassischen Physik<br />

nicht vereinbar ist.<br />

2. Das Linienspektrum eines Atoms steht in engem Zus<strong>am</strong>menhang mit<br />

dessen Energiestufen-Schema. Abbildung 1 zeigt Emissionslinien einer<br />

bestimmten Serie des Wasserstoff-Spektrums, Abbildung 2 stellt einen<br />

Ausschnitt aus dem Energiestufen-Schema des Wasserstoffatoms dar.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

Abbildung 1<br />

Abbildung 2<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

19


Abituraufgaben aus Bayern<br />

BE<br />

5<br />

3<br />

6<br />

4<br />

7<br />

8<br />

6<br />

4<br />

5<br />

60<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

– 7 –<br />

a) Welcher Übergang im Energiestufen-Schema führt zur Emission der<br />

Linie α mit λ = 1,875 μm?<br />

b) Erklären Sie qualitativ das Zustandekommen der übrigen Linien dieser<br />

Serie.<br />

c) Bestätigen Sie durch Rechnung, dass die Wellenlänge der kurzwelligen<br />

Seriengrenze dieser Serie 0,82 μm beträgt.<br />

Ein H + -Ion fängt ein freies Elektron mit geringer kinetischer Energie<br />

( 0,<br />

1 eV<br />

E kin < ) ein, wobei ein Photon mit λ = 800 nm entsteht.<br />

d) Ermitteln Sie durch Rechnung und Vergleich mit Abbildung 2, auf<br />

welchem Energieniveau sich das Elektron unmittelbar nach dem Einfang<br />

befindet. [zur Kontrolle: n = 3]<br />

e) Berechnen Sie die Geschwindigkeit des Elektrons vor dem Einfang.<br />

3. Elektronen treffen mit einheitlicher Geschwindigkeit senkrecht auf einen<br />

Doppelspalt. Auf einem Schirm dahinter entsteht ein Interferenzmuster,<br />

dessen Maxima 1. Ordnung den Abstand 10 μm voneinander haben.<br />

Der Abstand Doppelspalt–Schirm beträgt a = 0,48 m und der Mittenabstand<br />

der Spaltöffnungen b = 2,5 μm.<br />

a) Berechnen Sie an Hand einer beschrifteten Skizze die Wellenlänge λ,<br />

die den Elektronen in diesem Versuch zugeordnet werden kann.<br />

−11<br />

[zur Kontrolle: λ = 2,<br />

6 ⋅10<br />

m ]<br />

Die verwendeten Elektronen wurden durch die Spannung U = 2,2 kV beschleunigt.<br />

b) Berechnen Sie nicht-relativistisch die de-Broglie-Wellenlänge unter<br />

Verwendung der Beschleunigungsspannung U.<br />

c) Nun wird die Beschleunigungsspannung vergrößert. Geben Sie qualitativ<br />

die Veränderung des Streifenmusters an.<br />

Die Versuchsdurchführung wird so abgeändert, dass sich immer nur ein<br />

Elektron auf dem Weg zwischen Quelle und Schirm befindet.<br />

d) Beschreiben Sie mit Hilfe von Skizzen, wie das Interferenzmuster im<br />

Laufe der Zeit entsteht.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

20


Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 8 –<br />

BE GPh4<br />

3<br />

10<br />

7<br />

6<br />

7<br />

8<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

1. Am 15. Oktober 1997 startete die Raumsonde Cassini zum Saturn. Da<br />

Solarzellen im sonnenfernen Weltraum nicht ausreichen, hat Cassini<br />

Plutonium zur Energieversorgung an Bord. Die α-Strahlung des verwendeten<br />

Isotops 238 Pu dient als Wärmequelle für Thermoelemente, die elektrische<br />

Energie erzeugen. Diese Stromquelle wird im Folgenden kurz<br />

als Isotopengenerator bezeichnet.<br />

a) Geben Sie die Reaktionsgleichung für den α-Zerfall von 238 Pu an.<br />

Beim Start befanden sich 28,8 kg Plutonium ( 238 Pu) an Bord von Cassini.<br />

Zu diesem Zeitpunkt lieferte der Isotopengenerator eine elektrische Leistung<br />

von 888 W. Die Halbwertszeit von 238 Pu beträgt 87,7 Jahre.<br />

b) Bestimmen Sie die Aktivität des mitgeführten Plutoniums beim Start<br />

der Sonde Cassini. [zur Kontrolle: 1,83 · 10 16 Bq]<br />

c) Berechnen Sie den Wirkungsgrad η des Isotopengenerators, wenn<br />

beim α-Zerfall eines 238 Pu-Kerns 5,59 MeV frei werden.<br />

d) Welche elektrische Leistung kann der Isotopengenerator zum Zeitpunkt<br />

der Ankunft der Sonde beim Saturn im Juli 2004 (6,75 Jahre<br />

nach dem Start) noch liefern, wenn der Wirkungsgrad als unverändert<br />

angenommen wird ?<br />

2. Im Jahr 1940 entdeckte G. Seaborg beim Beschuss von 238 U mit Deuterium-Kernen<br />

(Deuteronen) das Isotop 238 Pu. Bei der auftretenden Kernreaktion<br />

werden zwei Neutronen emittiert. Das dabei entstehende Isotop<br />

zerfällt nach kurzer Zeit zu 238 Pu.<br />

a) Stellen Sie die Reaktionsgleichung der Kernreaktion und die des anschließenden<br />

Zerfalls auf.<br />

Das Auslösen der Kernreaktion gelang Seaborg erst, als er Deuteronen<br />

mit einer kinetischen Energie von mindestens 12,8 MeV verwendete.<br />

b) Berechnen Sie die Mindestgeschwindigkeit der Deuteronen in nichtrelativistischer<br />

Näherung und begründen Sie qualitativ, warum die<br />

kinetische Energie der verwendeten Deuteronen einen Schwellenwert<br />

überschreiten muss. [zur Kontrolle: v = 3,5 · 10 7 m/s ]<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

21


Abituraufgaben aus Bayern<br />

BE<br />

4<br />

10<br />

5<br />

60<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

– 9 –<br />

c) Um Deuteronen der erforderlichen kinetischen Energie von<br />

12,8 MeV zu erzeugen, kann z. B. ein Zyklotron verwendet werden.<br />

Mit welcher Scheitelspannung muss ein Zyklotron betrieben werden,<br />

d<strong>am</strong>it die Deuteronen die erforderliche Energie nach 130 Umläufen<br />

erreicht haben?<br />

Bei der eingangs beschriebenen Kernreaktion werden sogenannte<br />

schnelle Neutronen erzeugt, die mit Hilfe eines geeigneten Geiger-<br />

Müller-Zählrohrs nachgewiesen werden sollen.<br />

d) Erklären Sie Aufbau und Funktionsweise eines Geiger-Müller-<br />

Zählrohrs anhand einer beschrifteten Skizze. Begründen Sie, warum<br />

ein solches Zählrohr nicht ohne weiteres zum Nachweis von Neutronen<br />

verwendbar ist.<br />

e) Es gibt Geiger-Müller-Zählrohre mit spezieller Gasfüllung, mit denen<br />

langs<strong>am</strong>e Neutronen nachgewiesen werden können. Erläutern Sie,<br />

wie schnelle Neutronen prinzipiell abgebremst werden können.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

22


Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 10 –<br />

BE GPh5<br />

3<br />

10<br />

6<br />

8<br />

6<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

1. Raumsonde Cassini und Saturn<br />

Am 15. Oktober 1997 startete die Raumsonde Cassini zur Erforschung<br />

des Planeten Saturn. Am 1. Juli 2004 soll sie in eine Umlaufbahn um den<br />

Saturn einschwenken.<br />

a) Die siderische Umlaufzeit des Saturn beträgt 29,5 a. Berechnen Sie<br />

d<strong>am</strong>it die große Halbachse der Saturnbahn.<br />

b) Zur Startzeit von Cassini stand Saturn in Opposition zur Sonne. Fertigen<br />

Sie eine maßstabsgetreue Zeichnung für die Umlaufbahnen von<br />

Erde und Saturn an, die als kreisförmig angenommen werden können<br />

(1 cm =ˆ 2 AE). Zeichnen Sie darin die Stellung von Erde und Saturn<br />

zum Zeitpunkt des Starts ein.<br />

Um welchen Winkel rücken Erde und Saturn während des oben angegebenen<br />

Zeitraums auf ihrer Bahn jeweils vor?<br />

Welche besondere Stellung zeigt Saturn annähernd <strong>am</strong> 1. Juli 2004<br />

für einen Erdbeobachter? Zeichnen Sie die Stellung beider Planeten<br />

an diesem Datum beschriftet ein.<br />

Im Folgenden werde angenommen, dass sich die Raumsonde nach einigen<br />

„Swingby“-Manövern auf einer Hohmannbahn (Bahn mit dem geringstmöglichen<br />

Energieaufwand) bewegt.<br />

c) Zeichnen Sie diejenige Hohmannbahn in die Zeichnung von Aufgabe<br />

1b ein, deren Perihel auf der Erdbahn liegt und deren Aphel mit der<br />

Position des Saturn <strong>am</strong> 1. Juli 2004 übereinstimmt.<br />

Bestimmen Sie die große Halbachse a dieser Hohmannbahn.<br />

[zur Kontrolle: a = 5,3 AE]<br />

d) Berechnen Sie die Perihelgeschwindigkeit der Sonde auf der Hohmannbahn<br />

von Teilaufgabe 1c. Erläutern Sie, weshalb derart hohe<br />

Geschwindigkeiten erreichbar sind, obwohl die zur Zeit verfügbaren<br />

Raketen nur ein Drittel dieser Geschwindigkeit aus eigener Kraft ermöglichen<br />

(ohne Rechnung).<br />

e) Die Raumsonde Cassini erkundet auch den Saturnmond Titan. Dieser<br />

umkreist den Planeten auf einer Bahn mit der großen Halbachse<br />

a = 1,22⋅10 6 km in 15,9 Tagen. Bestimmen Sie daraus die Masse des<br />

Planeten Saturn.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

23


Abituraufgaben aus Bayern<br />

BE<br />

8<br />

5<br />

4<br />

3<br />

7<br />

60<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

2. Sonnenfinsternis<br />

– 11 –<br />

Am 11. August 1999 wird sich eine in Deutschland beobachtbare Sonnenfinsternis<br />

ereignen.<br />

a) Fertigen Sie eine Skizze an, mit der prinzipiell die Positionen der<br />

beteiligten Gestirne und die Bereiche des Halb- bzw. Kernschattens<br />

bei einer Sonnenfinsternis erklärt werden.<br />

Begründen Sie d<strong>am</strong>it, wie die drei wesentlich verschiedenen Erscheinungsformen<br />

von Sonnenfinsternissen zustande kommen.<br />

b) Für einen Beobachter in Stuttgart kommen die Mittelpunkte von<br />

Sonne und Mond <strong>am</strong> 11. August auf seiner Sehlinie zu liegen. Zu<br />

diesem Zeitpunkt ist der Mond 3,73·10 5 km vom Beobachter entfernt;<br />

die Distanz des Beobachters zur Sonne beträgt 1,52⋅10 8 km. Vergleichen<br />

Sie die jeweiligen Sehwinkel und prüfen Sie, welche Art Sonnenfinsternis<br />

für diesen Beobachter eintritt.<br />

c) Für einen Beobachter an einem festen Ort auf der Erde findet eine<br />

totale Sonnenfinsternis wesentlich seltener statt als eine totale Mondfinsternis.<br />

Worauf ist dies zurückzuführen?<br />

Bei einer totalen Sonnenfinsternis lässt sich die Korona gut beobachten.<br />

Die Korona ist eine sehr heiße und weit ausgedehnte Gashülle von extrem<br />

geringer Dichte um die Sonne. Sie reicht mindestens eine Million<br />

Kilometer über die sichtbare Sonnenoberfläche hinaus. Von diesem Bereich<br />

der Korona geht Röntgenstrahlung aus, deren spektrales Intensitätsmaximum<br />

bei der Wellenlänge 1,5 nm liegt.<br />

d) Welche Temperatur hat ein Schwarzer Körper, dessen spektrales Intensitätsmaximum<br />

bei dieser Wellenlänge liegt?<br />

[zur Kontrolle: T = 1,9 · 10 6 K]<br />

e) Zeigen Sie, dass es sich bei der Korona in der angegebenen Ausdehnung<br />

nicht um einen Schwarzen Körper handelt, indem Sie die<br />

Strahlungsleistung einer fiktiven „Koronasonne“ in Sonnenleuchtkräften<br />

abschätzen.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

24


Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 12 –<br />

BE GPh 6<br />

7<br />

4<br />

4<br />

7<br />

6<br />

6<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

1. Die Plejaden<br />

Zu den bekanntesten offenen Sternhaufen gehören die Plejaden im Sternbild<br />

Stier.<br />

Bei Sternhaufen ist es üblich, zur Erstellung<br />

eines Hertzsprung-Russell-<br />

Diagr<strong>am</strong>ms (HRD) statt der absoluten<br />

Helligkeiten M die scheinbaren Helligkeiten<br />

m der Haufensterne gegen ihre Oberflächentemperaturen<br />

T aufzutragen<br />

(siehe nebenstehende Abbildung).<br />

a) Könnte man einen Stern wie unsere<br />

Sonne von der Erde aus mit bloßem<br />

Auge sehen, wenn er in den Plejaden<br />

stünde? Begründen Sie Ihre Antwort<br />

unter Verwendung des Diagr<strong>am</strong>ms.<br />

Bestimmen Sie nun daraus den Abstand<br />

r der Plejaden in Lichtjahren. [zur Kontrolle: r = 4,1 · 10 2 Lj]<br />

b) Erklären Sie, wie man aus dem gegebenen Diagr<strong>am</strong>m ein HRD bekommen<br />

kann, bei dem als Ordinate die absolute Helligkeit angetragen<br />

wird. Zeichnen Sie dazu eine Ordinatenachse mit beiden Skalierungen.<br />

c) Für eine Zufallsauswahl von beliebig über den Himmel verteilten<br />

Sternen erstellt man ein T-M-Diagr<strong>am</strong>m und ein T-m-Diagr<strong>am</strong>m.<br />

Erläutern Sie, warum nur das T-M-Diagr<strong>am</strong>m die übliche grafische<br />

Struktur eines HRD aufweist.<br />

Der hellste Hauptreihen-Stern der Plejaden ist Pleione.<br />

d) Begründen Sie, dass Pleione der massereichste Hauptreihen-Stern der<br />

Plejaden ist. Geben Sie physikalisch plausible Überlegungen dafür<br />

an, dass massereichere Hauptreihensterne eine höhere Leuchtkraft<br />

haben.<br />

e) Pleione hat die scheinbare Helligkeit m = 5,1. Berechnen Sie unter<br />

Verwendung des gegebenen Diagr<strong>am</strong>ms die Leuchtkraft und den Radius<br />

von Pleione in Sonneneinheiten.<br />

[zur Kontrolle: L = 1,2 · 10 2 L � ]<br />

f) Wie kann man mit Hilfe des HRD eines Sternhaufens sein ungefähres<br />

Alter bestimmen? Schätzen Sie nun durch eine Rechnung das Alter<br />

der Plejaden ab. Verwenden Sie als Entwicklungszeit für die Sonne<br />

τ � = 7 · 10 9 a. (Fortsetzung nächste Seite)<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

m<br />

3,0<br />

5,0<br />

7,0<br />

9,0<br />

11,0<br />

13,0<br />

←⎯<br />

⎯ ⎯<br />

T<br />

3<br />

10 K<br />

11 6 4<br />

25


Abituraufgaben aus Bayern<br />

BE<br />

4<br />

6<br />

5<br />

5<br />

6<br />

60<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

2. Aldebaran<br />

– 13 –<br />

Der Hauptstern im Sternbild Stier ist Aldebaran. Seine jährliche trigonometrische<br />

Parallaxe beträgt 0,048''. Das Maximum seiner spektralen<br />

Strahlungsintensität liegt bei der Wellenlänge 730 nm. Seine scheinbare<br />

Helligkeit beträgt m = 0,86.<br />

a) Begründen Sie, dass Aldebaran nicht zu den Plejaden gehört.<br />

b) Berechnen Sie die absolute Helligkeit M A von Aldebaran und schließen<br />

Sie auf seinen Entwicklungszustand (Begründung!).<br />

[zur Kontrolle: M A = – 0,73]<br />

3. Galaxien und Weltalter<br />

Zur Ermittlung der Entfernung von weit entfernten Galaxien benutzt man<br />

gelegentlich die Annahme, dass der Durchmesser ausgewählter Standard-<br />

Galaxien etwa 1,0 · 10 5 Lj beträgt. Dieser Wert des Durchmessers sei mit<br />

einem Fehler von 10 % behaftet. Man untersucht nun eine solche Galaxie<br />

GX.<br />

a) Berechnen Sie die Entfernung von GX, wenn ihr Winkeldurchmesser<br />

zu 1,0 ' bestimmt wurde. Geben Sie hierfür das Intervall für die wahre<br />

Entfernung von GX an. [zur Kontrolle: [95 Mpc; 116 Mpc]]<br />

Unabhängig davon wurde für die Galaxie GX die Fluchtgeschwindigkeit<br />

Δλ<br />

ermittelt. Forscherte<strong>am</strong>s haben hierzu Rotverschiebungen z = im In-<br />

λ<br />

tervall zwischen z1 = 0,018 und z2 = 0,024 gemessen.<br />

b) Berechnen Sie aus den bisherigen Angaben den kleinstmöglichen und<br />

den größtmöglichen Wert für die Hubble-Konstante H 0.<br />

c) Aus H 0 lässt sich das Weltalter bestimmen. Welche vereinfachende<br />

Annahme macht man dabei?<br />

Welcher Bereich ergibt sich für das Weltalter in Jahren, wenn für H0 ⎡ km / s km / s⎤<br />

das Intervall ⎢46<br />

; 76 ⎥ gefunden wurde?<br />

⎣ Mpc Mpc ⎦<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

26


Abituraufgaben aus Bayern<br />

Abiturprüfung 2000<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

PHYSIK<br />

als Grundkursfach<br />

<strong>Arbeitszeit</strong>: <strong>180</strong> <strong>Minuten</strong><br />

Der Fachausschuss wählt z w e i Aufgaben zur Bearbeitung aus.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

27


– 2 –<br />

BE GPh1<br />

4<br />

5<br />

6<br />

6<br />

8<br />

8<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Seit Herbst 1998 verwendet die NASA eine Raumsonde mit Ionenantrieb.<br />

Dabei werden einfach positiv geladene Xenon-Ionen zwischen zwei Gittern<br />

beschleunigt, die wie ein Plattenkondensator wirken. Die über den ganzen<br />

Gitterabstand beschleunigten Ionen mit vernachlässigbarer Anfangsgeschwindigkeit<br />

verlassen die Raumsonde und erzeugen dabei den nötigen<br />

Rückstoß. Die Spannung zwischen den Gittern beträgt 1280 V, ihr Abstand<br />

ist 5,0 cm. Ein Xenon-Ion hat die Masse 2,18·10 -25 kg und die Raumsonde<br />

hat die Masse 486 kg.<br />

a) Mit welcher Geschwindigkeit verlassen die Ionen die Sonde?<br />

b) Berechnen Sie die elektrische Kraft auf die 2,2·10 13 Ionen, die jeweils<br />

gleichzeitig zwischen den Gittern sind! [zur Kontrolle: 90 mN]<br />

c) Wie viele Stunden würde es dauern, um die Raumsonde von 0 auf<br />

100 km/h zu beschleunigen, wenn keine weiteren Kräfte wirken? Der<br />

Masseverlust durch das Austreten der Ionen ist zu vernachlässigen.<br />

2. Ein Protonenstrahl mit kontinuierlicherGeschwindigkeitsverteilung<br />

tritt in das elektrische<br />

Feld eines Plattenkondensators<br />

ein. Der ges<strong>am</strong>te Raum rechts<br />

von der Lochblende L2 wird von<br />

einem homogenen Magnetfeld<br />

der Flussdichte B durchsetzt.<br />

Am anderen Ende des Konden-<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

Protonenquelle<br />

L 1 L 2<br />

L 3<br />

Magnetfeld<br />

Schirm<br />

sators befindet sich ein Auffangschirm mit der Lochblende L3.<br />

a) Erläutern Sie, warum man durch geeignete Wahl der beiden Felder erreichen<br />

kann, dass nur Protonen einer bestimmten Geschwindigkeit den<br />

Kondensator geradlinig passieren und danach nach unten abgelenkt werden.<br />

Geben Sie dazu die Orientierung des magnetischen Feldes und die<br />

Polung des Kondensators an.<br />

b) Die Geschwindigkeit der geradlinig durchfliegenden Protonen beträgt<br />

v = 5,15 · 10 5 m/s, für die Flussdichte gilt B = 75,0 mT. Berechnen Sie<br />

die Feldstärke E im Kondensator. In welcher Entfernung vom Loch der<br />

Blende L3 treffen die Protonen auf dem Schirm auf?<br />

c) Verkleinert man die Kondensatorspannung unter Beibehaltung der magnetischen<br />

Flussdichte, so ändert sich die in Teilaufgabe 2b berechnete<br />

Entfernung des Auftreffpunkts. Begründen Sie dies. Geben Sie insbesondere<br />

an, wie sich die Lage des Auftreffpunkts verändert.<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

28


BE<br />

4<br />

8<br />

5<br />

6<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 3 –<br />

3. In ein homogenes Magnetfeld taucht teilweise ein Leiterrahmen<br />

der Breite b ein, der isoliert an einem auf<br />

null gestellten Kraftmesser hängt.<br />

Wird an die Anschlüsse A1 und A2 eine Gleichspannung<br />

angelegt, so wirkt auf den Leiterrahmen bei geeigneter<br />

Polung eine nach unten gerichtete Kraft F.<br />

a) Geben Sie die Polung an und begründen Sie Ihr Ergebnis.<br />

b) Es werden zwei Messreihen durchgeführt:<br />

– Bei einem Leiterrahmen der Breite b = 80 mm<br />

wird F in Abhängigkeit von der eingestellten<br />

Stromstärke I im Rahmen gemessen:<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

I in A 2,0 4,0 6,0 8,0<br />

F in 10 –4 N 3,4 6,8 10,3 13,7<br />

– Nun wird die Kraft auf Leiterrahmen verschiedener Breiten b gemessen.<br />

Die Stromstärke beträgt dabei im Rahmen jeweils I = 10 A.<br />

b in mm 80 40 20<br />

F in 10 –4 N 17,1 8,6 4,2<br />

A A<br />

1 2<br />

Isolator<br />

Zeigen Sie, dass F direkt proportional zum Produkt aus Leiterstromstärke<br />

I und Rahmenbreite b ist. Ermitteln Sie den Wert des Proportionalitätsfaktors<br />

k.<br />

c) Beschreiben Sie eine geeignete Variation des Experiments, mit der sich<br />

begründen lässt, dass sich die Konstante k der Teilaufgabe 3b zur Beschreibung<br />

der „Stärke“ eines Magnetfeldes eignet.<br />

d) Nach Abtrennung der Gleichspannungsquelle werden die Anschlüsse A1<br />

und A2 über ein Amperemeter verbunden. Es entsteht eine geschlossene<br />

Leiterschleife mit dem ohmschen Ges<strong>am</strong>twiderstand R = 10 Ω. Die vom<br />

Magnetfeld der Flussdichte B = 2,1 mT durchsetzte Teilfläche hat einen<br />

Flächeninhalt von 100 cm 2 . Welche Stromstärke wird gemessen, wenn<br />

das Magnetfeld innerhalb von 1,0 ms gleichmäßig auf null geregelt<br />

wird?<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

b<br />

29<br />

B


– 4 –<br />

BE GPh2<br />

3<br />

4<br />

8<br />

2<br />

8<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Ein Kondensator mit der Kapazität C und eine Spule mit der Induktivität L<br />

bilden einen elektromagnetischen Schwingkreis, der ungedämpft mit der Eigenfrequenz<br />

f0 schwingt. Die Kapazität des Kondensators beträgt C = 22 nF.<br />

Bei der Spule handelt es sich um eine lang gestreckte Spule mit der Querschnittsfläche<br />

A = 31 cm 2 , der Länge = 30 cm und der Windungszahl<br />

N = 20 000.<br />

a) Berechnen Sie die Induktivität der Spule. [zur Kontrolle: L = 5,2 H]<br />

b) Untersuchen Sie, ob sich mit den gegebenen Bauteilen ein Schwingkreis<br />

aufbauen lässt, dessen Eigenfrequenz höchstens um 10 % von 500 Hz<br />

abweichen soll.<br />

c) Berechnen Sie den Maximalwert Im der Stromstärke in diesem Schwingkreis,<br />

wenn der Maximalwert der Spannung Um = 3,8 V beträgt.<br />

2. Auf der x-Achse liegen die Mittelpunkte<br />

eines Sendedipols S und eines<br />

darauf abgestimmten Emp-<br />

Abb. 1<br />

M<br />

fangsdipols E. Sender und Empfänger<br />

sind parallel zueinander und<br />

stehen senkrecht auf der Zeichenebene.<br />

Die ausgesandte elektromagnetische<br />

Strahlung hat die Wellenlänge<br />

λ = 2,75 cm.<br />

S E<br />

x<br />

a) Berechnen Sie die Sendefrequenz f.<br />

Eine Metallplatte M wird in hinreichend großem Abstand vom Sender senkrecht<br />

zur x-Achse angeordnet (Abb. 1). Der Empfänger wird langs<strong>am</strong> in x-<br />

Richtung auf die Metallplatte zubewegt. Die gemessene Intensität wird registriert.<br />

b) Stellen Sie die vom Empfänger E nachgewiesene Intensität I im Bereich<br />

von 5,5 cm bis 0 cm vor der Platte M graphisch dar. Erläutern Sie den<br />

Verlauf von I.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

30


BE<br />

7<br />

8<br />

9<br />

7<br />

4<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 5 –<br />

Nun wird die Metallplatte M parallel<br />

zu Sender und Empfänger in<br />

Abb. 2<br />

hinreichend großem Abstand a von<br />

der x-Achse angeordnet (Abb. 2).<br />

S E<br />

x<br />

Wird der Empfänger E in x-Richtung<br />

verschoben, beobachtet man,<br />

dass die von E nachgewiesene In-<br />

M<br />

a<br />

tensität zwischen minimalen und maximalen Werten variiert.<br />

c) Erklären Sie an Hand einer beschrifteten Skizze (ohne Rechnung) das<br />

Zustandekommen dieser Erscheinung.<br />

Die unter Teilaufgabe 2c beschriebene<br />

Erscheinung würde ähnlich<br />

beobachtet werden, wenn anstelle<br />

der Platte M ein zweiter zu S pa-<br />

Abb. 3<br />

S<br />

b<br />

E<br />

x<br />

ralleler und gleichphasig erregter<br />

Sendedipol S' im Abstand d vor-<br />

d<br />

handen wäre (Abb. 3).<br />

S'<br />

d) Befindet sich der Empfänger E in der Entfernung b = 145 cm vom Sender<br />

S und besitzt SS ' den Wert d = 20 cm, registriert E ein Minimum.<br />

Begründen Sie dies rechnerisch.<br />

3. Aus dem kontinuierlichen Spektrum einer Kohlebogenl<strong>am</strong>pe wird Licht der<br />

Wellenlänge λ ausgefiltert. Dies trifft auf die Cäsium-Kathode einer Vakuumphotozelle<br />

und löst Elektronen aus. Die maximale kinetische Energie Ekin,max<br />

der Photoelektronen soll mit Hilfe einer geeigneten Messanordnung<br />

bestimmt werden.<br />

a) Erstellen Sie eine Schaltskizze und erläutern Sie kurz das Messverfahren.<br />

Das Messergebnis liefert für die Elektronen die maximale kinetische Energie<br />

Ekin,max = 0,33 eV.<br />

b) Bestimmen Sie die Wellenlänge λ.<br />

c) Kann der Abstand der Lichtquelle von der Photozelle so gewählt werden,<br />

dass die kinetische Energie eines Photoelektrons auf die Hälfte<br />

sinkt? Begründen Sie Ihre Antwort.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

31


– 6 –<br />

BE GPh3<br />

5<br />

6<br />

5<br />

8<br />

5<br />

5<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Atomares Wasserstoffgas in einer Glaskapillare wird durch Stöße von Elektronen<br />

mit der kinetischen Energie 13,1 eV angeregt.<br />

a) Erklären Sie zunächst allgemein, was man unter „Anregung eines Atoms“<br />

versteht, und führen Sie dann aus, welche anschauliche Vorstellung<br />

man sich im Rahmen des Bohr'schen Atommodells für das Wasserstoffatom<br />

von diesem Vorgang macht.<br />

b) Berechnen Sie für das Wasserstoffatom die Energiewerte für die fünf<br />

niedrigsten Anregungszustände bezogen auf das Nullniveau bei n = 1 in<br />

der Einheit eV und geben Sie an, welche Anregungszustände durch diese<br />

Stöße aus dem Grundzustand erreichbar sind.<br />

Die Anregung des Gases ruft die Emission elektromagnetischer Strahlung<br />

hervor. Die Linien des Wasserstoffatomspektrums gruppieren sich dabei zu<br />

so genannten Serien.<br />

c) Erklären Sie auf der Grundlage des Atommodells von Bohr die Entstehung<br />

der Linien der Balmer-Serie im Wasserstoffatomspektrum.<br />

d) Ermitteln Sie die Anzahl der Linien aus der Balmer-Serie im eingangs<br />

beschriebenen Versuch. Zeichnen Sie dazu einen geeigneten Ausschnitt<br />

des Energieniveauschemas. Berechnen Sie die kürzeste in diesem Versuch<br />

auftretende Wellenlänge der Balmer-Serie.<br />

Die ges<strong>am</strong>te auftretende Strahlungsleistung im sichtbaren Bereich beträgt<br />

36 mW. Hiervon entfallen 1,9 % auf Licht mit der Wellenlänge 434 nm.<br />

e) Berechnen Sie, wie viele Photonen dieser zugeordneten Wellenlänge pro<br />

Sekunde emittiert werden.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

f) Skizzieren Sie eine Versuchsanordnung, mit der sich die von dem angeregten<br />

Wasserstoffgas ausgesandte Strahlung im sichtbaren Bereich<br />

spektral zerlegen lässt.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

32


BE<br />

5<br />

4<br />

6<br />

5<br />

6<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

2. Die nebenstehende<br />

Abbildung zeigt das<br />

Spektrum der<br />

Strahlung einer<br />

Röntgenröhre. ∆n<br />

ist die Anzahl der<br />

im Zeitintervall ∆t<br />

nachgewiesenen<br />

Röntgenquanten der<br />

Wellenlänge λ.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

– 7 –<br />

λ in pm<br />

a) Skizzieren Sie den prinzipiellen Aufbau und die Beschaltung einer<br />

Röntgenröhre.<br />

b) Erklären Sie kurz, auf welche Weise das kontinuierliche Röntgenspektrum<br />

zustande kommt.<br />

c) Entnehmen Sie der Abbildung die Grenzwellenlänge und berechnen Sie<br />

daraus die Spannung, mit der die Röhre bei der Aufnahme des Spektrums<br />

betrieben wurde.<br />

Im Diagr<strong>am</strong>m sind auch zwei K-Linien des charakteristischen Röntgenspektrums<br />

erkennbar.<br />

d) Erklären Sie allgemein die Entstehung der K-Linien des charakteristischen<br />

Röntgenspektrums.<br />

e) Diejenige Linie im Diagr<strong>am</strong>m mit der niedrigeren Energie ist die<br />

Kα-Linie. Bestimmen Sie mit Hilfe des Moseley-Gesetzes (vergleiche<br />

Formels<strong>am</strong>mlung) das Element, aus dem die Anode der Röntgenröhre<br />

besteht.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

33


– 8 –<br />

BE GPh4<br />

4<br />

5<br />

5<br />

5<br />

5<br />

7<br />

7<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Die β + -Strahlung eines radioaktiven Isotops kann mit einer Nebelk<strong>am</strong>mer<br />

nachgewiesen werden.<br />

a) Beschreiben Sie Aufbau und Wirkungsweise einer Nebelk<strong>am</strong>mer.<br />

b) Erklären Sie, wie man unter Verwendung einer Nebelk<strong>am</strong>mer die β + -<br />

Strahlung nachweisen und von den anderen gängigen Strahlungsarten<br />

unterscheiden kann.<br />

c) Die β + -Strahlung kann als Folge des Zerfalls eines Nukleons gedeutet<br />

werden. Geben Sie die Zerfallsgleichung an und begründen Sie durch<br />

Massenvergleich, warum dieser Zerfall bei freien Nukleonen niemals<br />

auftritt.<br />

2. Stabile Natriumkerne 23 Na werden durch Neutronenbeschuss in das radioaktive<br />

Isotop 24 Na verwandelt. Dieses Isotop ist ein β – -Strahler und zerfällt mit<br />

der Halbwertszeit 15,0 h zu einem angeregten Kern, der über einen weiteren<br />

angeregten Zustand einen stabilen Grundzustand erreicht. Dabei wird sofort<br />

nach dem β – -Zerfall ein G<strong>am</strong>maquant der Energie 2,75 MeV und anschließend<br />

ein zweites G<strong>am</strong>maquant der Energie 1,37 MeV ausgesendet. Diese<br />

Strahlung dient zur Identifikation des Isotops (Neutronenaktivierungsanalyse).<br />

Die Atommasse von 24 Na beträgt 23,990969 u.<br />

a) Geben Sie die Reaktionsgleichung für den Zerfall von 24 Na an.<br />

b) Begründen Sie, warum bei einem β – -Zerfall die emittierten Teilchen verschiedene<br />

kinetische Energien besitzen können, die jedoch eine Grenzenergie<br />

Ekin,max nicht übersteigen.<br />

c) Berechnen Sie die Grenzenergie Ekin,max der β – -Strahlung beim Zerfall<br />

des 24 Na.<br />

Bei der Bestrahlung einer Probe mit Neutronen wird von jeweils 10 7 der<br />

23 24 24<br />

Na-Atome eines in Na verwandelt. Die Aktivität des erzeugten Na dieser<br />

Probe beträgt 50 Bq.<br />

d) Berechnen Sie, wie viele 23 Na-Atome die Probe enthalten hat.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

34


BE<br />

6<br />

4<br />

5<br />

7<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 9 –<br />

3. Ein Kombinationspräparat besteht aus den radioaktiven Elementen 137 Cs,<br />

90 Sr und 241 Am. Das Präparat sendet α-, β- und γ-Strahlung aus.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

a) Vergleichen Sie die biologische Wirks<strong>am</strong>keit der drei Strahlungsarten<br />

sowie die Schutzmöglichkeiten vor diesen Strahlen.<br />

Mit einem Zählrohr wurde die Abhängigkeit der Zählrate bei zunehmender<br />

Entfernung untersucht. Messreihe M1 wurde ohne Abschirmung durchgeführt,<br />

bei Messreihe M2 wurde ein Blatt Papier vor das Präparat gestellt. Für<br />

die Zählraten Z1 und Z2 ergaben sich folgende Werte:<br />

Abstand x in cm 1 2 3 4 5 10 20<br />

M1: Zählrate Z1 in s –1<br />

M2: Zählrate Z2 in s –1<br />

133,1 64,6 38,4 22,2 16,4 5,3 2,4<br />

125,4 57,2 34,9 20,0 16,5 5,2 2,5<br />

Die Nullrate wurde im Versuchsraum zu Z0 = 1,5 s -1 gemessen.<br />

b) Wie viele Impulse pro s sind bei M1 im Abstand 1 cm allein der α-Strahlung<br />

zuzuordnen?<br />

c) Ermitteln Sie, bis zu welchem Abstand sich α-Teilchen bei diesem Versuch<br />

nachweisen lassen. Erläutern Sie Ihr Vorgehen.<br />

d) Prüfen Sie durch Rechnung, ob die Abnahme der Zählrate Z1 für<br />

x ≥ 5 cm der theoretisch erwarteten Entfernungsabhängigkeit für elektromagnetische<br />

Strahlung entspricht.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

35


– 10 –<br />

BE GPh5<br />

4<br />

7<br />

9<br />

5<br />

5<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Jupitermond Europa<br />

Zur Entfernungsbestimmung wurde von der Erde aus ein Radarsignal zum<br />

Jupitermond Europa geschickt. Dort wurde es reflektiert und traf nach einer<br />

Ges<strong>am</strong>tlaufzeit von 69,9 <strong>Minuten</strong> wieder auf der Erde ein.<br />

a) Begründen Sie rechnerisch, dass sich Jupiter mit seinen Monden zu diesem<br />

Zeitpunkt in Opposition befand.<br />

b) Aus dem empfangenen Radarsignal kann man die Bahngeschwindigkeit<br />

von Europa zu v = 13,8 km/s bestimmen.<br />

Berechnen Sie aus dieser Angabe und der Annahme, dass sich Europa<br />

auf einer kreisförmigen Bahn mit Radius r = 6,7⋅10 8 m um Jupiter bewegt,<br />

die Jupitermasse in Vielfachen der Erdmasse.<br />

c) Der Jupitermond Europa, der praktisch keine Atmosphäre hat, reflektiert<br />

64 % der einfallenden Sonnenstrahlung sofort. Schätzen Sie ab, ob sich<br />

auf Grund dieser Einstrahlung auf der „Sonnenseite“ dieses Mondes<br />

flüssiges Wasser bilden kann.<br />

Hinweis: Berechnen Sie dazu die maximal mögliche Oberflächentemperatur<br />

im Strahlungsgleichgewicht.<br />

2. Die Sonne<br />

Entsprechend der geographischen Breite auf der Erde definiert man für die<br />

Sonne die heliographische Breite als Winkelabstand vom Äquator in Richtung<br />

Pol.<br />

Zu bestimmten Zeiten lässt sich die synodische Rotationsdauer der Sonne<br />

für bestimmte heliographische Breiten durch visuelle Beobachtung der Sonne<br />

besonders gut ermitteln.<br />

a) Nennen Sie dieses Verfahren und erläutern Sie, warum hier zwischen der<br />

synodischen und der siderischen Rotationsdauer der Sonne unterschieden<br />

werden muss.<br />

b) Für eine bestimmte heliographische Breite beobachtet man eine synodische<br />

Rotationsdauer Tsyn = 27,2 d. Berechnen Sie die dazu gehörige siderische<br />

Rotationsdauer der Sonne.<br />

Hinweis: Die Orientierung der Sonnenrotation und des Erdumlaufs um<br />

die Sonne sind gleich.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

36


BE<br />

6<br />

5<br />

7<br />

8<br />

4<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

– 11 –<br />

c) Im unten angegebenen Diagr<strong>am</strong>m ist die heliographische Breite sehr<br />

vieler beobachteter Sonnenflecken gegen die Zeit angetragen.<br />

Erläutern Sie kurz drei Gesetzmäßigkeiten für Sonnenflecken, die man<br />

diesem Diagr<strong>am</strong>m entnehmen kann.<br />

Jahr<br />

Bei einer weiteren Methode zur Bestimmung der Rotationsdauer betrachtet<br />

man Spektren, die von verschiedenen Stellen des Sonnenäquators aufgenommen<br />

wurden. Geht man hierbei von einem Sonnenrand zum anderen, so<br />

ändert sich allein auf Grund der Sonnenrotation die Lage der Spektrallinien<br />

kontinuierlich.<br />

d) Beschreiben Sie diese Änderung und geben Sie dafür eine Erklärung.<br />

e) Bei der Magnesium-Linie mit der Laborwellenlänge von λ = 448,1 nm<br />

unterscheiden sich die mit dieser Methode gemessenen Wellenlängen<br />

um maximal 6,0 · 10 –12 m. Schätzen Sie daraus die Rotationsdauer der<br />

Sonne ab.<br />

3. Polarlichter<br />

Elektronen des Sonnenwinds gelangen nach einer Flugdauer von etwa 30<br />

Stunden zur Erde, wo sie Polarlichter hervorrufen können.<br />

a) Vorherrschend bei Polarlichtern sind grüne Leuchterscheinungen, die<br />

durch Anregung der Sauerstofflinie bei λ = 557,7 nm hervorgerufen<br />

werden. Weisen Sie rechnerisch nach, dass die kinetische Energie der<br />

Elektronen des Sonnenwinds ausreicht, den Sauerstoff zur Aussendung<br />

von Licht dieser Wellenlänge anzuregen.<br />

b) Welche Bedeutung hat in diesem Zus<strong>am</strong>menhang das Erdmagnetfeld für<br />

das Leben auf der Erde?<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

37


– 12 –<br />

BE GPh6<br />

5<br />

8<br />

4<br />

8<br />

5<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Supernova 1987 A<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

Im Jahre 1987 wurde eine Supernova (SN 1987 A) beobachtet, die sich in<br />

der Großen Magellan’schen Wolke, einer Begleitgalaxie unserer Milchstraße,<br />

ereignete. Dies war eine hervorragende Gelegenheit zur Bestimmung der<br />

Entfernung dieser Begleitgalaxie. Sanduleak, der Vorläufer-Stern dieser Supernova,<br />

war schon vor seiner Explosion von einem Gasring umgeben. Auf<br />

Grund von Beobachtungen mit dem Hubble-Space-Teleskop weiß man, dass<br />

die elektromagnetische Strahlung der Supernova den Gasring nach 250 Tagen<br />

erreichte. Den Winkeldurchmesser des Gasrings bestimmte man zu 1,7".<br />

a) Berechnen Sie aus den angegebenen Daten die Entfernung r der Großen<br />

Magellan’schen Wolke in Lichtjahren.<br />

[zur Kontrolle: r = 1,7 · 10 5 Lj]<br />

b) Sanduleak hatte vor seiner Explosion die 1,1⋅10 5 -fache Leuchtkraft der<br />

Sonne. Das Intensitätsmaximum der emittierten elektromagnetischen<br />

Strahlung lag bei der Wellenlänge λmax = 181 nm.<br />

In welcher Farbe leuchtete dieser Stern? Begründen Sie Ihre Antwort.<br />

Berechnen Sie den Radius von Sanduleak in Vielfachen des Sonnenradius.<br />

Bei Supernova-Explosionen werden auch gleichmäßig in alle Richtungen<br />

Neutrinos abgestrahlt. Neutrino-Detektoren auf der Erde registrierten von<br />

SN 1987 A insges<strong>am</strong>t 20 Neutrinos, was einer tatsächlichen Einfallsrate von<br />

1⋅10 14 Neutrinos pro m² entsprach.<br />

c) Wie viele Neutrinos sind bei der Supernova insges<strong>am</strong>t entstanden?<br />

[zur Kontrolle: Nges = 3 ⋅ 10 57 ]<br />

d) Für die bei diesem Kollaps freigesetzte Energie werde angenommen,<br />

dass sie zu 90 % von Neutrinos mit der durchschnittlichen Energie<br />

10 MeV abgeführt wird. Wie lange müsste unsere Sonne strahlen, bis sie<br />

die insges<strong>am</strong>t freigesetzte Energiemenge auf Grund ihrer jetzigen<br />

Leuchtkraft abgegeben hat? Vergleichen Sie Ihr Ergebnis mit Ihrer Vorstellung<br />

vom Alter des Universums.<br />

e) Als Überrest einer Supernova-Explosion kann ein Neutronenstern zurückbleiben.<br />

Beschreiben Sie eine Möglichkeit, wie man Neutronensterne<br />

<strong>am</strong> Himmel entdecken kann.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

38


BE<br />

4<br />

6<br />

9<br />

6<br />

5<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 13 –<br />

SN 1987 A gehört zur Gruppe der Supernovae vom Typ II. Daneben gibt es<br />

Supernovae vom Typ I, die sich dadurch auszeichnen, dass ihre maximalen<br />

absoluten Helligkeiten mit einem Wert von Mmax = –19,1 annähernd übereinstimmen.<br />

f) Schildern Sie, wie man solche Supernovae zur Bestimmung der Entfernung<br />

von Galaxien benutzen kann.<br />

g) Zu einer eindeutigen Festlegung des Verlaufs der Lichtkurve einer Supernova<br />

vom Typ I benötigt das Hubble-Space-Teleskop im Maximum<br />

dieser Kurve mindestens die scheinbare Helligkeit m = 24.<br />

Bis zu welcher maximalen Distanz lassen sich Entfernungen von Galaxien,<br />

in denen eine Supernova vom Typ I registriert wird, mit Messwerten<br />

des Hubble-Space-Teleskops bestimmen?<br />

2. Extragalaktische Objekte<br />

a) Für einen Cepheiden in<br />

der Galaxie M 33 wurde<br />

aus Messungen die nebenstehendeHelligkeitskurve<br />

ermittelt.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

Bestimmen Sie d<strong>am</strong>it<br />

die Entfernung der Galaxie<br />

M 33 in Lichtjahren.<br />

19,0 m<br />

19,5<br />

20,0<br />

20,5<br />

0<br />

t in Tagen<br />

3 6 9 12 15 18<br />

b) Bei weit entfernten Galaxien<br />

und Quasaren ist die Cepheiden-Methode nicht mehr anwendbar.<br />

Hier lässt sich die Entfernung bestimmen, indem man die Spektren dieser<br />

Objekte auswertet. Erläutern Sie dieses Verfahren.<br />

c) Die Wasserstoff-Linie Hβ (Laborwert: 486,3 nm) des Quasars 3 C 273<br />

wird bei einer Wellenlänge von 563,2 nm beobachtet. Berechnen Sie<br />

(nichtrelativistisch) die Entfernung dieses Quasars in Lichtjahren.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

39


Abituraufgaben aus Bayern<br />

Abiturprüfung 2001<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

PHYSIK<br />

als Grundkursfach<br />

<strong>Arbeitszeit</strong>: <strong>180</strong> <strong>Minuten</strong><br />

Der Fachausschuss wählt zwei Aufgaben zur Bearbeitung aus.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

40


– 2 –<br />

BE GPh1<br />

4<br />

5<br />

6<br />

5<br />

3<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Entsprechend der nebenstehenden<br />

Abbildung werden kontinuierlich<br />

α-Teilchen eines radioaktiven<br />

Präparates mit der Geschwindigkeit<br />

v = 1,2 · 10 6 m/s in<br />

einen ungeladenen Plattenkondensator (Plattenabstand d = 1,0 cm)<br />

eingeschossen. Die untere Platte dieser Anordnung, die sich im Vakuum<br />

befindet, ist geerdet. Zwischen den Platten besteht ein homogenes Magnetfeld<br />

der Flussdichte B = 40 mT, dessen Feldlinien senkrecht zur Zeichenebene<br />

verlaufen.<br />

a) Erläutern Sie anhand einer Skizze, dass bei geeigneter Orientierung der<br />

Magnetfeldlinien eine Spannung U S zwischen den Platten entstehen kann.<br />

b) Welche Spannung U K müsste <strong>am</strong> Kondensator anliegen, d<strong>am</strong>it ihn die α-<br />

Teilchen geradlinig durchqueren. Warum wird die Spannung U S aus Teilaufgabe<br />

a den Wert U K nicht erreichen?<br />

Im Folgenden sind beide Platten geerdet, so dass kein elektrisches Feld entstehen<br />

kann.<br />

c) Warum bewegen sich die α-Teilchen jetzt im Kondensator auf einem<br />

Kreisbogen? Berechnen Sie den Radius dieser Kreisbahn.<br />

[zur Kontrolle: r = 62 cm]<br />

d) Wie lang müssen die Kondensatorplatten mindestens sein, d<strong>am</strong>it kein<br />

α−Teilchen den Kondensator verlassen kann? Fertigen Sie hierzu eine<br />

Skizze an.<br />

2. In einem Synchrotron bewegen sich Protonen auf einer kreisförmigen Bahn<br />

mit dem Radius r = 100 m in einer evakuierten Röhre. Das Magnetfeld von<br />

Elektromagneten hält die Protonen auf der Bahn. Vereinfachend soll hier angenommen<br />

werden, dass das Magnetfeld über dem ges<strong>am</strong>ten Bereich homogen<br />

ist. Die Einschussgeschwindigkeit wird als vernachlässigbar angesehen.<br />

Elektrische Felder, die bei jeder Umrundung neu durchlaufen werden, beschleunigen<br />

die Protonen, bis sie nahezu Lichtgeschwindigkeit erreichen.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

a) Wie kann man grundsätzlich erreichen, dass die Protonen trotz zunehmender<br />

Geschwindigkeit auf derselben Kreisbahn bleiben?<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

v r<br />

d<br />

2<br />

d<br />

2<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

41


BE<br />

6<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

9<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 3 –<br />

b) Berechnen Sie die Geschwindigkeit v 1 eines Protons, wenn es erstmals<br />

die Beschleunigungsspannung von 1,0 · 10 5 V durchlaufen hat? Warum<br />

ist hier eine relativistische Rechnung nicht notwendig?<br />

Nach einigen Umläufen haben die Protonen die Geschwindigkeit<br />

v 2 = 2,62 · 10 8 m/s erreicht.<br />

c) Berechnen Sie relativistisch die Ges<strong>am</strong>tenergie E der Protonen in GeV.<br />

Um wie viel Prozent hat sich dabei ihre Masse vergrößert?<br />

[zur Kontrolle: E = 1,93 GeV]<br />

d) Bestimmen Sie die Flussdichte, die das Magnetfeld haben muss, d<strong>am</strong>it<br />

die Protonen aus Teilaufgabe 2c auf der Bahn gehalten werden?<br />

3. Das homogene Magnetfeld im Inneren<br />

einer langen Feldspule (Windungszahl<br />

NF = 1200; Länge l = 30 cm) hat die<br />

Flussdichte 5,0 mT. Dort befindet sich<br />

eine drehbar gelagerte Induktionsspule<br />

(Windungszahl Ni = 200; Querschnittsfläche<br />

A = 25 cm 2 ), wobei<br />

NF Ni Drehachse der Induktionsspule und Feldspulenachse zueinander senkrecht<br />

sind (siehe Abbildung).<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

a) Berechnen Sie die Stromstärke in der Feldspule?<br />

b) Beim Einschalten des Feldstroms stehen die Querschnittsflächen der<br />

Spulen senkrecht aufeinander. Ergibt sich hierbei eine Wirkung auf die<br />

Induktionsspule? Geben Sie eine kurze Begründung.<br />

c) Nun soll durch Drehung der Induktionsspule eine sinusförmige Wechselspannung<br />

mit dem Effektivwert U eff = 25 mV erzeugt werden. Wählen Sie<br />

hierzu für die Zeit t = 0 eine geeignete Anfangsstellung der Induktionsspule<br />

und leiten Sie den Term für die induzierte Spannung U i(t) her. Berechnen<br />

Sie d<strong>am</strong>it die Drehfrequenz.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

42


– 4 –<br />

BE GPh2<br />

6<br />

5<br />

3<br />

10<br />

5<br />

4<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Ein UKW-Sender wird mit einem Schwingkreis betrieben, dessen Drehkondensator<br />

im Bereich 4,0 pF bis 6,0 pF eingestellt werden kann und dessen<br />

Induktivität L = 0,55 µH beträgt. Die Abstrahlung der elektromagnetischen<br />

Wellen erfolgt über eine Stabantenne, die senkrecht zur Erdoberfläche steht.<br />

a) Berechnen Sie den Frequenz- und Wellenlängenbereich, in dem die Antenne<br />

sendet.<br />

b) Die Stabantenne hat eine Länge von 1,55 m. Bei welcher Frequenz f 0 ist<br />

die Energieübertragung vom Sendeschwingkreis auf die Antenne optimal?<br />

Auf welchen Wert muss die Kapazität des Kondensators dafür eingestellt<br />

werden? [zur Kontrolle: f 0 = 97 MHz]<br />

Der den Sender speisende Schwingkreis<br />

wird nun auf die Frequenz f 0 = 97 MHz fest<br />

eingestellt. Parallel zur vorhandenen Stabantenne<br />

wird im Abstand b = λ 0 eine zweite<br />

Sendeantenne mit gleicher Länge aufgestellt<br />

(siehe Abbildung; die Stabantennen stehen<br />

senkrecht auf der Erde). Beide Sender<br />

schwingen mit gleicher Phase und Amplitude.<br />

c) Erläutern Sie, warum die Anordnung beider Sender eine Richtwirkung<br />

besitzt.<br />

d) Bestimmen Sie alle Richtungen, in denen das Signal im Fernfeld besonders<br />

gut bzw. besonders schlecht zu empfangen ist. Zeichnen Sie diese in<br />

ein x-y-Koordinatensystem ein, das auch die Orte der Sendeantennen enthält.<br />

2. Der Grundgedanke der Rundfunktechnik besteht darin, akustische Schwingungen<br />

von Sprache oder Musik in elektrische Schwingungen umzuwandeln<br />

und diese durch Modulation einer hochfrequenten elektromagnetischen Trägerwelle<br />

aufzuprägen.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

a) Erläutern Sie <strong>am</strong> Beispiel eines der beiden üblichen Verfahren das Prinzip<br />

der Modulation.<br />

Bei Ultrakurzwellen wird vom Empfänger das ankommende elektrische Feld,<br />

bei Mittel- und Langwellen das magnetische Feld genutzt.<br />

b) Wie muss dementsprechend die Empfangsantenne für Ultrakurzwellen<br />

beziehungsweise für Mittel- und Langwellen gebaut und ausgerichtet sein?<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

b<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

y<br />

x<br />

43


BE<br />

5<br />

7<br />

4<br />

5<br />

6<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 5 –<br />

In einem Empfängerkreis mit L = 0,55 µH und C = 4,9 pF, der als idealer<br />

Schwingkreis mit seiner Eigenfrequenz schwingt, wird mit einem Oszilloskop<br />

der Scheitelwert der Wechselspannung zu U m = 0,60 V gemessen.<br />

c) Berechnen Sie den Scheitelwert I m der Stromstärke.<br />

3. Mikroskopisch kleine Kupferpartikel werden zwischen die horizontal gelagerten<br />

Platten eines Kondensators (Plattenabstand d) eingebracht und mit<br />

hinreichend kurzwelligem UV-Licht bestrahlt. Durch geeignete Einstellung der<br />

Kondensatorspannung U können einzelne Teilchen zum Schweben gebracht<br />

werden.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

a) Warum führt die Bestrahlung mit UV-Licht zu einer Aufladung der Kupferpartikel,<br />

nicht jedoch die Bestrahlung mit rotem Licht? Argumentieren<br />

Sie mit Energiebetrachtungen.<br />

b) Erläutern Sie, wie es zu einem Schwebezustand einzelner Partikel kommen<br />

kann. Warum lässt sich dieser Schwebezustand nur bei einer bestimmten<br />

Polung des Kondensators beobachten?<br />

Im Folgenden soll ein Teilchen der Masse m = 3,2 · 10 –15 kg in einem Kondensator<br />

mit Plattenabstand d = 3,85 mm betrachtet werden. Schon nach<br />

kurzer Beleuchtung mit UV-Strahlung der Wellenlänge λ = 240 nm tritt der<br />

Schwebezustand bei U 1 = 750 V ein. Wird die UV-Beleuchtung jetzt unterbrochen,<br />

bleibt der Schwebezustand des Kupferpartikels längere Zeit erhalten.<br />

c) Zeigen Sie, dass die Ladung Q 1 des Teilchens eine Elementarladung ist.<br />

d) Setzt nun die UV-Bestrahlung des Metallteilchens wieder ein, wird der<br />

Gleichgewichtszustand bald wieder gestört, lässt sich aber durch entsprechende<br />

Veränderung der Kondensatorspannung auf U 2 von Neuem<br />

einstellen. Diese Vorgehensweise wird mehrfach wiederholt (U 3, ...).<br />

Bestimmen Sie die Spannungen U 2 und U 3. Begründen Sie Ihre Angaben.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

44


– 6 –<br />

BE GPh3<br />

10<br />

5<br />

5<br />

5<br />

4<br />

5<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Auf einer empfindlichen Waage steht ein<br />

flaches Schälchen mit einer dünnen Schicht<br />

Ölsäure C 17H 33COOH. Ein feiner Metalldraht<br />

wird darin bis zum Boden eingetaucht,<br />

um die Drahtspitze zu benetzen. Die dem<br />

Draht anhaftende Ölsäure wird anschließend<br />

abgewischt. Dieser Vorgang wird 50 Mal<br />

nacheinander ausgeführt. Weil dabei die<br />

Masse der Flüssigkeit in dem Schälchen insges<strong>am</strong>t<br />

nur um 0,71 mg abnimmt, bleibt die<br />

Eintauchtiefe praktisch konstant. Die Dichte<br />

der Ölsäure beträgt ρ = 0,89 · 10 3 kg/m 3 .<br />

Finger<br />

a) Der Draht wird ein weiteres Mal in die Flüssigkeit eingetaucht, die anhaftende<br />

Ölsäure aber anschließend auf eine mit Bärlappsporen bestäubte<br />

Wasseroberfläche gebracht. Es bildet sich ein kreisförmiger Ölfleck von<br />

15 cm Durchmesser. Berechnen Sie näherungsweise den Durchmesser<br />

eines Ölsäuremoleküls und daraus die Größenordnung des Atomdurchmessers.<br />

Welche Annahmen liegen Ihrer Berechnung zu Grunde?<br />

b) Schätzen Sie ab, wie viele Ölsäuremoleküle sich in dem Fleck befinden.<br />

2. Mit einfachen atomphysikalischen Modellen lässt sich eine Reihe von Experimenten<br />

erklären:<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

a) In die Fl<strong>am</strong>me eines Bunsenbrenners wird Kochsalz gebracht. Warum<br />

färbt sie sich dabei intensiv gelb?<br />

b) Das Licht einer Natriumd<strong>am</strong>pfl<strong>am</strong>pe fällt auf einen Schirm. Bringt man<br />

eine mit Kochsalz beschickte Bunsenbrennerfl<strong>am</strong>me in den Strahlengang,<br />

so erscheint ein deutlich sichtbarer Schatten der Fl<strong>am</strong>me. Erklären Sie<br />

diesen Sachverhalt.<br />

c) Beschreiben Sie, was zu beobachten ist, wenn ein schmales Lichtbündel<br />

einer Natriumd<strong>am</strong>pfl<strong>am</strong>pe auf einen mit heißem Natriumd<strong>am</strong>pf gefüllten<br />

Glaskolben trifft.<br />

d) Nun durchsetzt das Licht einer Kohlenbogenl<strong>am</strong>pe den mit heißem Natriumd<strong>am</strong>pf<br />

gefüllten Glaskolben und wird anschließend mittels eines optischen<br />

Gitters spektral zerlegt. Beschreiben und erklären Sie das entstehende<br />

Spektrum.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

45


– 7 –<br />

BE 3. Elektronen mit einheitlicher Geschwindigkeit v treffen auf einen Doppelspalt.<br />

Dahinter registriert man in genügend großem Abstand auf einem Beobachtungsschirm,<br />

der parallel zur Doppelspaltebene steht, ein äquidistantes Streifenmuster.<br />

7<br />

6<br />

7<br />

6<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

a) Zeigen Sie, dass für den Abstand Δd zweier benachbarter Maxima die<br />

a ⋅λ<br />

Beziehung Δ d = gilt, wenn a den Abstand des<br />

b<br />

Beobachtungsschirms vom Doppelspalt, b den Abstand der beiden<br />

Spaltmitten und λ die De-Broglie-Wellenlänge der Elektronen bezeichnet.<br />

Hinweis: Verwenden Sie die übliche Kleinwinkelnäherung.<br />

b) Welchen Abstand b haben die beiden Spaltmitten des Doppelspalts,<br />

wenn Elektronen mit der Geschwindigkeit v = 2,9 · 10 7 m/s auf dem 0,80<br />

m entfernten Bildschirm ein Interferenzmuster mit Δd = 1,0 · 10 -5 m<br />

erzeugen? (Nichtrelativistische Rechnung genügt.)<br />

4. Bei einem Teilchen der Masse m, das sich nur eindimensional in einem Bereich<br />

der Länge l kräftefrei bewegen kann, beobachtet man eine Quantisierung<br />

der Energie.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

a) Berechnen Sie die möglichen Wellenlängen der zugeordneten de-Broglie-<br />

Wellen und zeigen Sie, dass nur die Energiestufen<br />

2<br />

h 2<br />

En<br />

= ⋅ n<br />

2<br />

8 m l<br />

( n ∈ N)<br />

möglich sind.<br />

Elektromagnetische Strahlung mit einem kontinuierlichen Spektrum trifft auf<br />

Einelektronensysteme der beschriebenen Art. Man beobachtet im Spektrum<br />

des durchgelassenen Lichts Absorptionslinien, deren langwelligste bei<br />

λ = 1,0 · 10 -6 m liegt.<br />

b) Drücken Sie für ein Elektron die Energiedifferenz E 2 – E 1 zwischen dem<br />

ersten angeregten Zustand und dem Grundzustand aus und berechnen Sie<br />

die Länge l.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

46


– 8 –<br />

BE GPh4<br />

4<br />

2<br />

5<br />

5<br />

3<br />

8<br />

4<br />

8<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

212<br />

1. Das Isotop 83Bi<br />

ist instabil und kann durch Emission eines α-Teilchens zerfallen.<br />

a) Geben Sie die Zerfallsgleichung der Reaktion an.<br />

212<br />

b) Welcher natürlichen, radioaktiven Zerfallsreihe gehört 83Bi<br />

an?<br />

c) Aus welcher Zerfallsreihe sind seit Entstehung der Erde vor einigen Milliarden<br />

Jahren sämtliche Zwischenstufen bis zu einem stabilen Endisotop<br />

zerfallen? Begründen Sie Ihre Antwort.<br />

Rutherford untersuchte 1911 den Atomaufbau durch Beschuss von dünnen<br />

Metallfolien mit α - Teilchen.<br />

d) Welche experimentellen Befunde ergaben sich? Welche Schlussfolgerungen<br />

konnte er hinsichtlich des Atomaufbaus ziehen?<br />

e) Erklären Sie ohne Verwendung von Formeln, warum sich die potenzielle<br />

Energie des α-Teilchens erhöht, wenn es sich aus großer Entfernung dem<br />

Goldatomkern nähert.<br />

Die potenzielle Energie des α-Teilchens in der Entfernung r zum Goldatom-<br />

1 Q Q<br />

kern beträgt E<br />

Kern ⋅<br />

pot = ⋅ α ;<br />

4π<br />

εo<br />

r<br />

QKern , Qα? sind die Ladungen des Kerns bzw. des α-Teilchens.<br />

f) Berechnen Sie den kleinsten Abstand, den ein α-Teilchen mit der Geschwindigkeit<br />

1,7 · 10 7 m/s bei zentraler Annäherung aus großer Entfernung<br />

an einen ortsfesten Goldatomkern erreichen kann. Geben Sie diesen<br />

Abstand als Vielfaches des Radius eines Goldatomkerns an.<br />

2. Für die Behandlung bestimmter Gehirntumore werden derzeit Studien zu<br />

Therapiemöglichkeiten mit Neutronen durchgeführt. Dabei wird dem Patienten<br />

ein borhaltiges Medik<strong>am</strong>ent verabreicht, das sich bevorzugt in Tumorzellen<br />

anreichert. Dann wird der Patient kontrolliert der Neutronenstrahlung<br />

eines Forschungsreaktors ausgesetzt. Dabei fängt ein (ruhender) 10 B-Kern mit<br />

großer Wahrscheinlichkeit ein thermisches Neutron ein und zerfällt dann<br />

sofort in einen stabilen Restkern, wobei ein α-Teilchen mit der kinetischen<br />

Energie 1,47 MeV und ein γ-Quant mit der Energie 0,478 MeV emittiert<br />

werden.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

a) Geben Sie die Reaktionsgleichung an.<br />

b) Berechnen Sie die kinetische Energie des entstandenen Restkerns. Die<br />

kinetische Energie des Neutrons kann hierbei vernachlässigt werden.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

47


BE<br />

4<br />

5<br />

4<br />

8<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 9 –<br />

c) Schnelle Neutronen werden nach dem Eintritt in den Körper zunächst<br />

moderiert. Erläutern Sie diesen Vorgang.<br />

Das bei der Reaktion entstandene α-Teilchen verliert auf seinem Weg im<br />

Körper etwa alle 2·10 –10 m durch Wechselwirkung mit Molekülen bzw.<br />

Atomen im Durchschnitt 40 eV seiner kinetischen Energie.<br />

d) Schätzen Sie die Reichweite des α-Teilchens ab. Zeigen Sie d<strong>am</strong>it, dass<br />

die zerstörerische Wirkung des α-Teilchens auf die Tumorzelle beschränkt<br />

bleibt, wenn die Aussendung des α-Teilchens im Zentrum der<br />

Zelle mit dem Durchmesser 2 · 10 –5 m stattfindet.<br />

238<br />

3. 92U<br />

zerfällt im Laufe der Zeit über mehrere Stufen in das stabile Blei- isotop<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

206<br />

82Pb<br />

.<br />

a) Wie groß ist die längste Halbwertszeit eines Folgeprodukts von 238 U?<br />

Warum ist die Annahme gerechtfertigt, dass die Hälfte der 238 U-Kerne in<br />

der Zeit T = 4,5 · 10 9 a in das stabile Endprodukt zerfallen ist?<br />

b) Berechnen Sie die Anzahl der Atome, die in 1,0 g des Isotops 238 U enthalten<br />

sind, und bestimmen Sie die Ges<strong>am</strong>tmasse der 206 Pb-Atome, die<br />

nach 5,0 · 10 8 a aus den 238 U-Atomen entstanden sind.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

48


– 10 –<br />

BE GPh5<br />

6<br />

9<br />

4<br />

5<br />

9<br />

9<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Willi<strong>am</strong> Herschel entdeckte 1781 im Sternbild Stier ein Objekt, das in seinem<br />

Teleskop deutlich größer erschien als ein Fixstern. Weitere Beobachtungen<br />

zeigten, dass sich das Objekt näherungsweise auf einer Kreisbahn um die<br />

Sonne bewegt. Herschel hatte d<strong>am</strong>it <strong>am</strong> 13.3.1781 den Planeten Uranus<br />

entdeckt.<br />

a) Danach konnte man die synodische Umlaufzeit von Uranus zu 369,6 d<br />

bestimmen. Berechnen Sie d<strong>am</strong>it die siderische Umlaufzeit und die große<br />

Halbachse des Planeten Uranus.<br />

b) Am Tag der Entdeckung von Uranus betrug der Winkel ϕ zwischen den<br />

Richtungen Sonne-Erde und Sonne-Uranus 85°. In den folgenden Wochen<br />

wurde der Winkel ϕ täglich um Δϕ größer.<br />

α) Fertigen Sie dazu eine nichtmaßstäbliche Skizze und berechnen Sie<br />

den Wert von Δϕ in Winkelminuten. [zur Kontrolle: Δϕ = 58´]<br />

β) Wie viele Tage vor seiner Entdeckung stand Uranus letztmals in<br />

Opposition zur Sonne?<br />

c) Welche Planeten können in Opposition zur Sonne stehen? Was lässt sich<br />

allgemein über die Beobachtbarkeit von Planeten in Oppositionsstellung<br />

zur Sonne aussagen? Begründen Sie Ihre Antwort.<br />

d) In Oppositionsstellung erschien Uranus in Herschels Teleskop mit einem<br />

Winkeldurchmesser von etwa 3,9“. Welchen Radius konnte man d<strong>am</strong>it<br />

für Uranus abschätzen? (Ergebnis in Vielfachen des Erdradius)<br />

2. a) 1986 entdeckte die Raumsonde Voyager 2 den kleinen Uranusmond<br />

Ophelia. Dieser hat eine annähernd kreisförmige Bahn, deren Abstand<br />

vom Zentrum des Uranus 2,1 Uranusradien beträgt. Die Umlaufdauer von<br />

Ophelia beträgt 9,0 Stunden. Berechnen Sie die Masse und die mittlere<br />

Dichte des Uranus. Welchen Schluss ziehen Sie aus dem Wert für die<br />

mittlere Dichte über die grundsätzliche Beschaffenheit von Uranus?<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

b) Uranus rotiert in etwa 17 Stunden um eine Achse, die nahezu in seiner<br />

Bahnebene liegt. Wie verändert sich <strong>am</strong> Pol des Uranus die Höhe der<br />

Sonne über dem Horizont während einer Umdrehung um die eigene<br />

Achse? Wie ändert sich die Sonnenhöhe an einem Pol des Uranus während<br />

eines Umlaufs um die Sonne? Begründen Sie Ihre Antwort mit einer<br />

beschrifteten Skizze.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

49


BE<br />

9<br />

4<br />

5<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 11 –<br />

c) α) Berechnen Sie die von der Sonne auf den Uranus einfallende Strahlungsleistung.<br />

β) Die Temperatur an der bewegten Wolkenoberfläche des Uranus hat<br />

überall annähernd den Wert 58 K. Welche Strahlungsleistung emittiert<br />

Uranus auf Grund seiner Temperatur?<br />

γ) Wie kann Uranus trotz der unterschiedlichen Werte in den Teilaufgaben<br />

α und β im Strahlungsgleichgewicht sein?<br />

3. a) In der Nähe der Magnetpole des Uranus konnten inzwischen Polarlichter<br />

beobachtet werden. Erläutern Sie die Entstehung dieser Polarlichter.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

b) Bei der Suche nach Polarlichtern des Uranus registrierte ein erdumkreisender<br />

Satellit Spektrallinien. Diese werden von Wasserstoffatomen beim<br />

Übergang vom ersten angeregten Zustand in den Grundzustand emittiert.<br />

Berechnen Sie die Wellenlänge dieser Strahlung und geben Sie den<br />

Bereich des elektromagnetischen Spektrums an, in dem der Satellit<br />

beobachtet hat.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

50


– 12 –<br />

BE GPh6<br />

3<br />

6<br />

8<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Der Planet des Sterns HD209458<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

Im Jahre 1999 konnte durch Beobachtung des Spektrums von HD209458 (im<br />

Folgenden kurz „Stern“ genannt) die Existenz eines planetaren Begleiters<br />

(Exoplanet) nachgewiesen werden. Beide Himmelskörper bewegen sich, wie<br />

in der (nicht maßstabsgetreuen) Abbildung 1 dargestellt, auf Kreisbahnen um<br />

ihren gemeins<strong>am</strong>en Schwerpunkt. Dieser entfernt sich mit der Geschwindigkeit<br />

v sp von uns. Vereinfachend wird angenommen, dass die Bahnebenen von<br />

Exoplanet und Erde übereinstimmen.<br />

Die Radialgeschwindigkeit v r des Sterns gegenüber unserem Sonnensystem,<br />

bereinigt von allen Zusatzeffekten, wurde über mehrere Tage gemessen. Abbildung<br />

2 zeigt die zeitliche Abhängigkeit dieser Radialgeschwindigkeit v r.<br />

Exoplanet<br />

Stern<br />

3<br />

vsp<br />

4 2<br />

Pos. 1<br />

Richtung zum Sonnensystem<br />

100<br />

0<br />

v in m/s<br />

r<br />

Abbildung 1 Abbildung 2<br />

a) Tragen Sie in einer Skizze für die Sternposition 2 die Lage von Stern,<br />

Exoplanet und deren gemeins<strong>am</strong>en Schwerpunkt ein.<br />

b) Ermitteln Sie aus Abbildung 2 für jede der Sternpositionen 1 bis 4 die<br />

Werte der Radialgeschwindigkeiten v r des Sterns. Begründen Sie, dass<br />

der Wert v r = 110 m/s in Position 2 erreicht wird.<br />

c) Die Wellenlänge der H α-Linie im Labor beträgt 656,5 nm. Berechnen Sie<br />

die Wellenlängenänderung Δλ der H α-Linie im Spektrum des Sterns gegenüber<br />

dem Laborwert, wenn sich der Stern in Position 2 befindet. Beschreiben<br />

und erklären Sie die weitere zeitliche Entwicklung der Wellenlängenänderung<br />

der H α-Linie.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

1<br />

t in d<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

51


BE<br />

3<br />

5<br />

7<br />

10<br />

4<br />

6<br />

8<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 13 –<br />

d) Bestimmen Sie die Bahngeschwindigkeit des Massenzentrums des Sterns<br />

um den gemeins<strong>am</strong>en Schwerpunkt des Systems.<br />

[zur Kontrolle: v = 80 m/s]<br />

e) Ermitteln Sie aus Abbildung 2 die Umlaufdauer des Sterns und berechnen<br />

Sie den Abstand r s zwischen Schwerpunkt und Sternzentrum.<br />

[zur Kontrolle: r s = 3,9 ⋅ 10 3 km]<br />

Untersuchungen zeigen, dass der Stern unserer Sonne sehr ähnlich ist. Für<br />

die weiteren Überlegungen können für die Größe, die Masse und die<br />

Leuchtkraft die Werte unserer Sonne verwendet werden.<br />

f) Folgern Sie aus der Bewertung des Ergebnisses von Teilaufgabe 1e, dass<br />

die Masse des Exoplaneten sehr klein gegenüber der Sternmasse ist.<br />

Verwenden Sie, dass der Bahnradius des Exoplaneten größer als der<br />

Sternradius sein muss.<br />

g) Begründen Sie, dass der Bahnradius r P des Exoplaneten um den Stern<br />

wesentlich kleiner ist als 1 AE.<br />

Bestimmen Sie die Bestrahlungsstärke auf dem Exoplaneten für<br />

r P = 0,05 AE und vergleichen Sie diese mit der Solarkonstanten. Welche<br />

Folgerungen können aus dem Ergebnis für die Verhältnisse auf dem<br />

Exoplaneten gezogen werden?<br />

h) Der Stern hat die scheinbare Helligkeit m = 8,2. Berechnen Sie seine<br />

Entfernung von der Erde in Lichtjahren.<br />

2. Cepheiden und Weltalter<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

a) Bei einem typischen δ-Cepheiden liegt die Temperatur im Helligkeitsminimum<br />

bei 6000 K und im Helligkeitsmaximum bei 7500 K. Dabei kann<br />

man davon ausgehen, dass der Stern im Minimum ungefähr denselben<br />

Radius wie im Maximum hat. Berechnen Sie das Verhältnis aus maximaler<br />

und minimaler Leuchtkraft und bestimmen Sie d<strong>am</strong>it den maximalen<br />

Unterschied in der scheinbaren Helligkeit des Cepheiden.<br />

b) Neuere Untersuchungen könnten darauf hindeuten, dass alle Cepheiden in<br />

unserer Milchstraße weiter von uns entfernt sind als man bisher annahm.<br />

Bewerten Sie in diesem Zus<strong>am</strong>menhang die Ergebnisse der früher<br />

durchgeführten Leuchtkraftberechnungen für diese Cepheiden. Begründen<br />

Sie, dass d<strong>am</strong>it auch ferne Galaxien, deren Entfernung man mit Hilfe<br />

der Cepheiden bestimmt hat, weiter von uns weg sind als bisher<br />

angenommen. Welche Bedeutung hat dies für den Wert der Hubblekonstanten<br />

und wie wirkt sich dies auf unsere bisherige Vorstellung vom Alter<br />

des Universums aus? Begründen Sie Ihre Antwort.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

52


Abituraufgaben aus Bayern<br />

Abiturprü fung 2002<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

PHYSIK<br />

als Grundkursfach<br />

<strong>Arbeitszeit</strong>: <strong>180</strong> <strong>Minuten</strong><br />

Der Fachausschuss wä hlt z wei Aufgaben zur Bearbeitung aus.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

53


BE<br />

6<br />

2<br />

7<br />

6<br />

5<br />

6<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Der Kondensator K1 ist über den<br />

Schalter S an eine Spannungsquelle<br />

mit U = 800 V angeschlossen.<br />

Seine kreisförmigen Platten<br />

haben einen Radius von 15 cm und<br />

sind im Abstand von 1,9 cm zueinander<br />

angeordnet. Zwischen den<br />

Platten befindet sich Luft.<br />

– 2 –<br />

GPh1<br />

a) Berechnen Sie die Kapazitä t C1 und die Ladung Q1 des Kondensators.<br />

[zur Kontrolle: C1 = 33 pF]<br />

b) Der Kondensator K1 wird nun von der Spannungsquelle abgetrennt. Beschreiben<br />

Sie ein Experiment, mit dem man feststellen könnte, welche<br />

Platte des Kondensators positiv geladen ist.<br />

Zur Bestimmung der Kapazitä t eines unbekannten Kondensators K2 wird dieser<br />

durch Umlegen des Schalters S an die Platten von K1 angeschlossen. Dabei<br />

sinkt die Spannung zwischen den Platten von K1 von 800 V auf 200 V.<br />

c) Erlä utern Sie, warum es zum Absinken der Spannung kommt, und<br />

bestimmen Sie den Betrag der Ladung, die zu K2 fließ t. Welche Kapazitä t<br />

hat folglich der Kondensator K2?<br />

2. Eine kleine Spule mit quadratischem<br />

Querschnitt, 20 Windungen<br />

und kurzgeschlossenen Spulenenden<br />

besitzt den ohmschen Widerstand<br />

0,50 Ω. Sie bewegt sich mit<br />

der konstanten Geschwindigkeit<br />

v = 2,5 cm/s in x-Richtung auf ein<br />

homogenes, scharf begrenztes<br />

Magnetfeld der Flussdichte 1,2 T<br />

zu.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

5,0 cm<br />

v<br />

X X X X X X<br />

X X X X X BX<br />

X X X X X X<br />

X<br />

X<br />

X X X X X<br />

X X X X X<br />

a) Erklä ren Sie, weshalb ein Induktionsstrom in der Spule nur fließ t, wä hrend<br />

diese in den vom Magnetfeld erfüllten Raum ein- bzw. austritt.<br />

b) Berechnen Sie die Stä rke I des Induktionsstroms.<br />

[zur Kontrolle: I = 60 mA]<br />

c) Begründen Sie, weshalb wä hrend des Ein- bzw. Austritts eine Kraft auf<br />

die Spule wirkt, und geben Sie deren Richtung und Betrag an.<br />

U<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

K 1<br />

S<br />

K 2<br />

54<br />

(Fortsetzung nä chste Seite)<br />

x


– 3 –<br />

BE 3. Bei DESY in H<strong>am</strong>burg wird<br />

derzeit im Rahmen des TES-<br />

LA-Projekts ein „Freier-Elektronen-Laser"<br />

entwickelt, in<br />

Bereich I Bereich II<br />

dem Elektronen in Schlingerbewegungen<br />

versetzt werden;<br />

dabei emittieren die<br />

Elektronen sehr kurze Rönt-<br />

P<br />

30°<br />

Elektronen<br />

Q<br />

x<br />

genimpulse. Stark vereinfacht<br />

kann man sich diese Schlin-<br />

a a<br />

gerbewegungen aus Kreisbögen zus<strong>am</strong>mengesetzt denken, die durch die Ablenkung<br />

der Elektronen in scharf begrenzten homogenen Magnetfeldern verursacht<br />

werden (siehe Abbildung).<br />

6<br />

4<br />

5<br />

6<br />

4<br />

3<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

Im Folgenden werden Elektronen betrachtet, die bei P unter einem Winkel<br />

von 30° gegenüber der x-Achse mit einer Geschwindigkeit von v = 0,99 c<br />

eingeschossen werden und die Anordnung nach dem Durchlaufen zweier<br />

Kreisbögen in den Feldbereichen I und II bei Q wieder verlassen. Die Breite<br />

der beiden Bereiche beträ gt jeweils a = 1,0 cm.<br />

a) Welche Beschleunigungsspannung U müssen Elektronen durchlaufen haben,<br />

d<strong>am</strong>it sie mit der gegebenen Geschwindigkeit in den Bereich I eintreten?<br />

b) Wie müssen die Magnetfelder in den Bereichen I und II orientiert sein?<br />

c) Zeigen Sie anhand einer geeigneten Skizze, dass der Radius der Kreisbögen<br />

in diesem Fall mit der Breite a der Magnetfelder übereinstimmt.<br />

d) Berechnen Sie die Flussdichte B in den Bereichen I und II.<br />

e) Welchen Einfluss haben die beiden Magnetfelder auf die kinetische Energie<br />

der Elektronen, wenn wieder davon ausgegangen wird, dass die Bahn<br />

dort aus Kreisbögen besteht? Begründen Sie Ihre Antwort.<br />

f) In der Realitä t emittieren die schlingernden Elektronen elektromagnetische<br />

Strahlung. Nennen Sie einen Grund hierfür.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

55


BE<br />

4<br />

4<br />

5<br />

4<br />

5<br />

6<br />

4<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Schwingungen<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

– 4 –<br />

GPh2<br />

Die harmonische Schwingung eines Federpendels mit der Masse m und der<br />

Federkonstante D ist ein mechanisches Analogon zur ungedä mpften Schwingung<br />

eines elektromagnetischen Schwingkreises. Dabei wird die (momentane)<br />

Auslenkung x des Federpendels als die zur (momentanen) Ladung Q des<br />

Kondensators analoge Größ e betrachtet.<br />

a) Begründen Sie, dass dann der (momentanen) Geschwindigkeit des Federpendels<br />

die (momentane) Stromstä rke I im Schwingkreis entspricht.<br />

b) Welche Formen elektromagnetischer Energie entsprechen im Rahmen<br />

dieser Analogiebetrachtung der kinetischen Energie bzw. der potentiellen<br />

Energie des Federpendels? Geben Sie eine kurze Begründung an.<br />

c) Charakterisieren Sie die Phasen der elektromagnetischen Schwingung, die<br />

den Phasen maximaler Auslenkung bzw. maximaler Geschwindigkeit des<br />

Federpendels entsprechen.<br />

Qmax sei die maximale Ladung des Kondensators, Imax sei der Scheitelwert der<br />

Stromstä rke in der Spule des Schwingkreises.<br />

d) Erlä utern Sie, warum folgende Gleichung gilt:<br />

1<br />

2<br />

L ⋅ I<br />

2<br />

max<br />

=<br />

1<br />

2<br />

1<br />

C<br />

⋅ Q<br />

2<br />

max<br />

Umax sei der Scheitelwert der Spannung <strong>am</strong> Kondensator des Schwingkreises.<br />

e) Entwickeln Sie (unter Verwendung der bei Teilaufgabe 1d angegebenen<br />

Gleichung) die Beziehung Imax = 2π ⋅ fo · C · Umax, wenn fo die Eigenfrequenz<br />

des Schwingkreises bezeichnet.<br />

In einem ungedä mpft mit der Frequenz fo = 2,0 Hz schwingenden Schwingkreis<br />

S beobachtet man die Scheitelwerte Umax = 15 V und Imax = 7,5 mA.<br />

f) Berechnen Sie Kapazitä t C und Induktivitä t L des Schwingkreises.<br />

Mit dem oben genannten Schwingkreis S wird ein Schwingkreis S' mit gleicher<br />

Kapazitä t C' = C und einer zwischen 4 · L und L verä nderlichen Induktivitä<br />

t L' zu erzwungenen Schwingungen angeregt.<br />

g) Beschreiben Sie qualitativ, wie sich die Frequenz bzw. die Amplitude der<br />

erzwungenen Schwingung des Schwingkreises S' verhä lt, wenn L' allmä<br />

hlich von 4 · L auf L verringert wird.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

(Fortsetzung nä chste Seite)<br />

56


BE<br />

7<br />

5<br />

6<br />

5<br />

5<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

2. Lichtelektrischer Effekt<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

– 5 –<br />

a) Erklä ren Sie, auf welche Weise sich zwischen Kathode und Anode einer<br />

Vakuum-Fotozelle, deren Kathode mit monochromatischem Licht der<br />

Wellenlä nge λ ≤ λG bestrahlt wird, eine bestimmte Spannung U aufbaut.<br />

Gehen Sie dabei auch auf die Bedeutung der Grenzwellenlä nge λG ein.<br />

Im Folgenden wird mit einer Vakuum-Fotozelle mit λG = 551 nm gearbeitet.<br />

b) Berechnen Sie die Austrittsarbeit W0 des Kathodenmaterials. Aus welchem<br />

Material besteht die Kathode?<br />

[zur Kontrolle: W0 = 2,25 eV]<br />

Die Fotozelle befinde sich an Bord eines Satelliten auß erhalb der Erdatmosphä<br />

re und werde mit Sonnenlicht bestrahlt, das vorher ein Quarzprisma<br />

durchlaufen hat. Quarz ist im UV-Bereich nur für λ ≥ 250 nm durchlä ssig.<br />

c) Erklä ren Sie, weshalb unter diesen Bedingungen die Spannung an der<br />

Fotozelle einen gewissen Höchstwert Umax nicht überschreitet.<br />

Die Fotozelle soll dazu dienen, bei Bedarf ein Spannungsnormal reproduzieren<br />

zu können. Zu diesem Zweck wird die Anordnung so eingestellt, dass die<br />

Zelle nur mit Licht der Wellenlä nge λL = 382 nm bestrahlt wird.<br />

d) Berechnen Sie die zu λL gehörende Fotospannung UL.<br />

e) Wie wirkt es sich auf UL aus, wenn die Intensitä t des auf die Fotokathode<br />

treffenden Lichts der Wellenlä nge λL Schwankungen unterliegt?<br />

Begründen Sie Ihre Antwort.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

57


BE<br />

5<br />

5<br />

5<br />

8<br />

7<br />

5<br />

8<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 6 –<br />

GPh3<br />

1. Elektronen mit der kinetischen Energie Ekin = 10,0 eV treffen auf ein Gas aus<br />

Wasserstoffatomen, die sich zum größ eren Teil im Grundzustand, zum kleineren<br />

Teil im ersten angeregten Zustand befinden.<br />

a) Weisen Sie nach, dass die Wasserstoffatome im Grundzustand von den<br />

Elektronen nicht angeregt werden können.<br />

b) Zeigen Sie, dass die Wasserstoffatome im ersten angeregten Zustand von<br />

den Elektronen in jeden beliebigen höheren Zustand angeregt und auch<br />

ionisiert werden können.<br />

c) Geben Sie ein mögliches Verfahren an, um die kinetische Energie der<br />

Elektronen zu messen, nachdem sie durch das Wasserstoffgas geflogen<br />

sind.<br />

d) Erklä ren Sie, wie die drei Werte 10,0 eV, 8,1 eV und 7,5 eV im Energiespektrum<br />

dieser Elektronen zustande kommen.<br />

Ein Wasserstoffatom kann ein zusä tzliches Elektron an sich binden, so dass<br />

ein H – -Ion entsteht. Bei diesem Vorgang wird ein Photon emittiert. Im<br />

Grundzustand des H – -Ions ist das überzä hlige Elektron mit 0,75 eV an das<br />

Wasserstoffatom gebunden.<br />

e) Erklä ren Sie, weshalb das bei der Bildung von H – -Ionen im Grundzustand<br />

auftretende Emissionsspektrum kontinuierlich mit einer langwelligen<br />

Grenze λL ist, und berechnen Sie λL.<br />

Durch Photonenabsorption können die H – -Ionen wieder in Wasserstoffatome<br />

und freie Elektronen zerlegt werden. Dabei zeigt die Absorption elektromagnetischer<br />

Strahlung durch H – bei λ = 850 nm ein Maximum.<br />

f) Berechnen Sie die kinetische Energie des frei gesetzten Elektrons, wenn<br />

ein H – -Ion im Grundzustand elektromagnetische Strahlung der Wellenlä<br />

nge 850 nm absorbiert.<br />

2. In einer evakuierten Röhre trifft ein Strahl von Elektronen, die jeweils die<br />

kinetische Energie Ek = 15 keV besitzen, auf eine dünne polykristalline Kupferfolie.<br />

Auf einem senkrecht zur Richtung des Elektronenstrahls hinter der<br />

Folie angebrachten Fluoreszenzschirm werden konzentrische leuchtende Ringe<br />

beobachtet.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

a) Fertigen Sie eine beschriftete Skizze einer entsprechenden Versuchsanordnung<br />

und erklä ren Sie den Beobachtungsbefund auf der Grundlage der<br />

Hypothese von de Broglie.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

(Fortsetzung nä chste Seite)<br />

58


BE<br />

5<br />

4<br />

8<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

– 7 –<br />

b) Begründen Sie rechnerisch, dass man zur Bestimmung der De-Broglie-<br />

Wellenlä nge dieser 15 keV-Elektronen relativistisch vorgehen müsste.<br />

c) Wie kann man nachweisen, dass die leuchtenden Ringe auf dem Fluoreszenzschirm<br />

nicht von elektromagnetischer Strahlung herrühren?<br />

Bei der Wechselwirkung der Elektronen mit der Kupferfolie entsteht auch<br />

Röntgenstrahlung. Zu deren genauer Kennzeichnung dienen zwei typische<br />

Wellenlä ngen: Zum einen die kurzwellige Grenze λG, die zur maximalen<br />

Energie eines Röntgenquants gehört, zum anderen die charakteristische<br />

Wellenlä nge λK , die im Moseley-Gesetz vorkommt.<br />

α<br />

d) Berechnen Sie die beiden Wellenlä ngen.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

59


BE<br />

4<br />

6<br />

5<br />

6<br />

6<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 8 –<br />

GPh4<br />

1. Ein 209 Po-Prä parat sendet α-Teilchen einheitlicher Energie aus.<br />

a) Beschreiben Sie einen Versuch, mit dem gezeigt werden kann, dass 209 Po<br />

nur α-Teilchen einheitlicher Energie, aber keine β-Strahlen aussendet.<br />

Das 209 Po-Prä parat befindet sich nun<br />

in einer Ionisationsk<strong>am</strong>mer. Der Abstand<br />

der Gegenelektrode vom Prä -<br />

parat wird ausgehend von<br />

d1 = 1,0 cm kontinuierlich bis<br />

d2 = 6,0 cm vergröß ert (siehe Skiz-<br />

ze). Die anliegende Spannung wird jeweils so gewä hlt, dass die Sä ttigungs-<br />

stromstä rke IS gerade erreicht wird.<br />

Für IS ergibt sich idealisiert der im<br />

nebenstehenden Graphen skizzierte<br />

Verlauf.<br />

b) Geben Sie eine qualitative Erklä -<br />

rung, wie es zu diesem Kurvenverlauf<br />

der Sä ttigungsstromstä rke<br />

kommt.<br />

d in cm<br />

c) Ein α-Teilchen erzeugt im<br />

4<br />

Schnitt 4, 0 ⋅ 10 Ionenpaare pro<br />

0 1 2 3 4 5 6<br />

cm. Zur Bildung eines Paares wird im Mittel die Energie 35 eV benötigt.<br />

Berechnen Sie daraus unter Zuhilfenahme des Diagr<strong>am</strong>ms von Teilaufgabe<br />

1b die Energie eines α-Teilchens.<br />

2. Bei β – -Strahlern zerfä llt im Atomkern ein Neutron in ein Proton, ein freies<br />

Elektron und ein Antineutrino.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

a) Neben β-Strahlung registriert man meist auch γ-Strahlung. Erklä ren Sie<br />

deren Ursache und nennen Sie drei Unterschiede zur α- und β-Strahlung.<br />

b) Skizzieren Sie qualitativ das Energiespektrum eines β – -Strahlers. Wie<br />

lä sst sich das β – -Spektrum erklä ren?<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

U<br />

I s<br />

d<br />

(Fortsetzung nä chste Seite)<br />

I<br />

60


– 9 –<br />

BE Ein typischer β – -Strahler emittiert Elektronen mit der maximalen Geschwindigkeit<br />

0,98 c.<br />

7<br />

4<br />

3<br />

7<br />

6<br />

6<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

c) Berechnen Sie die De-Broglie-Wellenlä nge dieser schnellsten Elektronen.<br />

[zur Kontrolle: λ = 0,49 pm]<br />

d) Begründen Sie mit dem Ergebnis von Teilaufgabe 2 c, dass mit Elektronen<br />

eines β – -Strahlers die innere Struktur von Protonen nicht untersucht<br />

werden kann.<br />

3. Das Uranisotop 232 U zerfä llt nicht nur durch α-Zerfall oder spontane Spaltung,<br />

sondern auch durch alleinige Emission eines 24 Ne-Teilchens. Man nennt<br />

diesen Vorgang, der erstmals 1985 in Berkeley beobachtet wurde, „superasymmetrische<br />

Spaltung“ .<br />

Atommmassen:<br />

ma( 24 Ne) = 23,993615 u; ma( 208 Pb) = 207,97667 u; ma( 232 U) = 232,037146 u<br />

a) Geben Sie die Zerfallsgleichung für die „super-asymmetrische Spaltung“<br />

des 232 U-Kerns an.<br />

b) Berechnen Sie die ges<strong>am</strong>te dabei frei werdende Energie Q in MeV.<br />

c)<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

232 U kann sich auch durch α- und β – -Zerfä lle in das gleiche Endprodukt<br />

208 Pb umwandeln. Wie viele α- und wie viele β – -Zerfä lle sind hierzu notwendig?<br />

Erlä utern Sie ohne Berechnung, warum dabei insges<strong>am</strong>t deutlich<br />

weniger Energie frei wird als bei der „super-asymmetrischen Spaltung“ .<br />

d) Die Geschwindigkeit der beiden Zerfallsprodukte eines vorher ruhenden<br />

232 U-Atoms bei der „super-asymmetrischen Spaltung“ soll berechnet werden.<br />

Stellen Sie dazu die entsprechenden Gleichungen auf, führen Sie<br />

aber keine Berechnung durch.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

61


BE<br />

4<br />

9<br />

2<br />

7<br />

5<br />

3<br />

5<br />

3<br />

7<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

Der Planet Mars<br />

– 10 –<br />

GPh5<br />

1. Zunä chst sollen für Erde und Mars Kreisbahnen um die Sonne in einer gemeins<strong>am</strong>en<br />

Ebene angenommen werden.<br />

a) Berechnen Sie für den Planeten Mars, wie viele Tage zwischen zwei aufeinander<br />

folgenden Oppositionen liegen. [zur Kontrolle: 780 d]<br />

b) Fertigen Sie eine maß stabsgetreue Zeichnung für die Bahnen von Erde<br />

und Mars an. Tragen Sie die Positionen von Erde und Mars wä hrend einer<br />

Opposition ein. Zeichnen Sie zusä tzlich die Orte der beiden Himmelskörper<br />

zwei Jahre spä ter und bei der nä chsten Opposition ein.<br />

c) Zeichnen Sie qualitativ für eine Reise von der Erde zum Mars die energetisch<br />

günstigste Bahn, die so genannte Hohmannbahn, ein.<br />

Am 4.12.1996 startete die Sonde der erfolgreichen Marsmission Pathfinder,<br />

die nach 213 Tagen den Mars erreichte.<br />

d) Entscheiden Sie durch Rechnung, ob es sich beim Hinflug der Pathfindersonde<br />

um eine Hohmannbahn handelte.<br />

e) Nach der Landung von Pathfinder wurde das kleine Fahrzeug Rover Sojourner<br />

ausgefahren. Der Energiebedarf für das Fahrzeug wurde aus Solarzellen<br />

mit einer Ges<strong>am</strong>tflä che von 0,19 m 2 und einem Wirkungsgrad<br />

von mindestens 18 % bezogen. Welche Mindestleistung der Solarzellen<br />

konnte man bei senkrechter Sonneneinstrahlung erwarten?<br />

f) Bei der Exkursion des Fahrzeugs auf dem Mars stellte sich eine gefä hrliche<br />

Situation ein, die zur Erde gemeldet wurde. Der Erdabstand betrug<br />

1,9 · 10 8 km. Wann konnte frühestens nach Absenden des Meldesignals<br />

ein korrigierendes Steuersignal beim Rover auf dem Mars eintreffen?<br />

2. Im Folgenden wird die Marsbahn als Ellipse angenommen, die Erdbahn weiterhin<br />

als kreisförmig. Beide Bahnen sollen in einer Ebene liegen.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

a) Bei so genannten Periheloppositionen erreicht der Mars die Oppositionsstellung<br />

im Perihel seiner Bahn. Berechnen Sie den Abstand von Mars<br />

und Erde für eine solche Perihelopposition. [zur Kontrolle: 0,38 AE]<br />

b) Der Mars stand zuletzt <strong>am</strong> 13.6.2001 in Opposition und wird 806 Tage<br />

danach eine Perihelopposition erreichen. Erlä utern Sie die Abweichung<br />

vom Ergebnis aus Teilaufgabe 1a ohne Rechnung.<br />

c) Bei der erdgebundenen Beobachtung des Mars ist die im Fernrohr sichtbare<br />

Flä che entscheidend. Schä tzen Sie ab, um welchen Faktor die Marsflä<br />

che bei Perihelopposition größ er erscheint als bei Aphelopposition.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

(Fortsetzung nä chste Seite) 62


BE Die Sonne<br />

6<br />

3<br />

6<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

3. Für die Abschä tzung der Solarkonstanten<br />

wird ein geschwä<br />

rzter Aluminiumzylinder<br />

(Masse 100 g, Querschnittsflä<br />

che 25 cm 2 ) durch<br />

die einfallende Sonnenstrahlung<br />

erwä rmt (siehe nebenstehende<br />

Abbildung).<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

– 11 –<br />

Sonneneinstrahlung<br />

Isolation<br />

Aluminiumzylinder<br />

Temperaturfühler<br />

a) Bei einer Sonnenhöhe von 30° über dem Horizont wurde innerhalb von<br />

10 <strong>Minuten</strong> eine Temperaturerhöhung von 10,6 K gemessen. Berechnen<br />

Sie daraus einen Wert für die Solarkonstante.<br />

b) Die Messung wurde bei einem wesentlich höheren Sonnenstand wiederholt.<br />

Begründen Sie, warum sich dabei ein größ erer Wert für die Solarkonstante<br />

ergibt.<br />

c) Entnehmen Sie nun der Formels<strong>am</strong>mlung den Wert für die Solarkonstante<br />

und berechnen Sie hiermit die mittlere Temperatur der Sonnenoberflä che.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

63


BE<br />

4<br />

3<br />

5<br />

5<br />

4<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

Ringnebel in der Leier<br />

– 12 –<br />

GPh6<br />

1. Der französische Astronom Charles Messier gab 1784 einen Katalog nebelhaft<br />

erscheinender Himmelsobjekte heraus. Unter ihnen befanden sich vier so<br />

genannte Planetarische Nebel. Nach heutigem Wissen handelt es sich bei einem<br />

solchen Objekt um die ä uß ere Gashülle, die von einem heiß en Zentralstern<br />

abgestoß en wurde und von ihm zum Leuchten angeregt wird.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

a) Durch weitere Beobachtungen konnten den Nebelfleckchen des Messierkataloges<br />

auß er den Planetarischen Nebeln noch andere Typen astronomischer<br />

Objekte zugeordnet werden. Erlä utern Sie für zwei dieser anderen<br />

Typen deren prinzipielle Natur.<br />

Einer der bekanntesten Planetarischen Nebel ist<br />

M57, der Ringnebel im Sternbild Leier (vergleiche<br />

nebenstehende Fotografie). Zeitlich versetzte<br />

Aufnahmen zeigen, dass sich der Ringnebel<br />

gleichmäßig ausdehnt.<br />

b) Der groß e Durchmesser dieses Ringnebels<br />

beträ gt derzeit 77''. Berechnen Sie das Alter<br />

von M57 unter der Annahme, dass der groß e<br />

Durchmesser um 0,70'' pro Jahrhundert zugenommen<br />

hat. [zur Kontrolle: 1,1 · 10 4 a]<br />

c) Erlä utern Sie, wie man prinzipiell aus gemessenen<br />

Dopplerverschiebungen von Spektrallinien Radialgeschwindigkeiten<br />

von Himmelsobjekten ermitteln kann.<br />

d) Mit Hilfe der Dopplerverschiebung hat man die Expansionsgeschwindigkeit<br />

der Gashülle gegenüber dem Zentralstern zu 12 km/s ermittelt.<br />

Bestimmen Sie d<strong>am</strong>it die wahre Ausdehnung des Gasrings und vergleichen<br />

Sie Ihr Ergebnis größ enordnungsmäßig mit den Entfernungen der<br />

uns nä chsten Fixsterne.<br />

[zur Kontrolle: 0,88 Lj]<br />

e) Nehmen Sie in einem stark vereinfachten Modell an, dass die aus einer<br />

Fotografie ermittelte Winkelausdehnung von 77'' die ges<strong>am</strong>te Ausdehnung<br />

des Gasnebels darstellt. Berechnen Sie daraus die Entfernung des<br />

M57 von der Erde in Lichtjahren.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

(Fortsetzung nä chste Seite) 64


– 13 –<br />

BE 2. Für die Entfernung von M57 werde 2,4 ⋅ 10 3 Lj angenommen.<br />

7<br />

8<br />

6<br />

4<br />

8<br />

6<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

a) Der Zentralstern des Ringnebels hat eine scheinbare Helligkeit von<br />

m = 14,7. Berechnen Sie seine absolute Helligkeit und seine Leuchtkraft L<br />

in Vielfachen der Sonnenleuchtkraft. [zur Kontrolle: L = 0,59 L ⁄ ]<br />

b) Das Strahlungsmaximum des Zentralsterns liegt weit im Ultravioletten<br />

bei einer Wellenlä nge von 3,9 · 10 –8 m. Berechnen Sie die Oberflä chentemperatur<br />

T und den Radius R des Zentralsterns.<br />

[zur Kontrolle: T = 7,4 · 10 4 K; R = 3,3 · 10 3 km]<br />

c) Begründen Sie mit den Ergebnissen von Teilaufgabe 2 b, dass es sich<br />

beim Zentralstern von M57 um einen Stern handelt, der sich zu einem<br />

Weiß en Zwerg entwickelt. Was ist die momentane energetische Quelle<br />

seiner Leuchtkraft? Erlä utern Sie, wie sich die Leuchtkraft qualitativ mit<br />

der Zeit ä ndern wird.<br />

d) Weiß e Zwerge haben eine typische Masse von 0,6 Sonnenmassen. Welche<br />

Masse hat daher im Mittel 1 cm 3 der Materie des Zentralsterns unter<br />

der Annahme, dass seine Masse der eines Weiß en Zwerges entspricht?<br />

e) Fertigen Sie ein Hertzsprung-Russell-Diagr<strong>am</strong>m mit den zugehörigen<br />

Achseneinteilungen an. Zeichnen Sie darin die Hauptreihe, den Ort der<br />

Sonne und des Zentralsterns von M57 sowie die Bereiche der Roten Riesen<br />

und der Weiß en Zwerge ein.<br />

f) Der Zentralstern von M57 hat ca. 20 % seiner ursprünglichen Masse an<br />

den Planetarischen Nebel abgegeben. Berechnen Sie die Leuchtkraft, die<br />

er als Hauptreihenstern hatte, als Vielfaches der Sonnenleuchtkraft.<br />

Zeichnen Sie den Ort dieses ursprünglichen Hauptreihensterns in das obige<br />

Hertzsprung-Russell-Diagr<strong>am</strong>m ein. Skizzieren Sie dort auch die Entwicklung<br />

des Zentralsterns von der Hauptreihe bis zum erwarteten Endzustand.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

65


Abituraufgaben aus Bayern<br />

Abiturprü fung 2003<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

PHYSIK<br />

als Grundkursfach<br />

<strong>Arbeitszeit</strong>: <strong>180</strong> <strong>Minuten</strong><br />

Der Fachausschuss wä hlt z wei Aufgaben zur Bearbeitung aus.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

66


BE<br />

5<br />

4<br />

3<br />

6<br />

8<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Plattenkondensator<br />

– 2 –<br />

GPh1<br />

Zwei kreisförmige Metallplatten mit Radius r = 12 cm, die parallel zueinander<br />

im Abstand d = 1,5 mm angeordnet sind, bilden einen Plattenkondensator,<br />

der an die Spannung U = 240 V angeschlossen wird.<br />

a) Berechnen Sie die Kapazitä t dieser Anordnung sowie die gespeicherte<br />

Ladung QK. [zur Kontrolle: QK = 6,4 · 10 –8 As]<br />

b) Berechnen Sie die elektrische Feldstä rke E zwischen den Platten sowie<br />

die im Feld gespeicherte Energie W. [zur Kontrolle: E = 1,6 · 10 5 V/m]<br />

c) Fü r die Anziehungskraft zwischen verschieden geladenen Kondensator-<br />

1<br />

platten gilt die Beziehung F = ⋅ E ⋅ Q.<br />

Bestimmen Sie die Kraft FK, die<br />

2<br />

die Platten dieses Kondensators aufeinander ausü ben.<br />

d) Vergleichen Sie das Ergebnis aus Teilaufgabe 1c mit der Kraft, die zwei<br />

Punktladungen QK und –QK in der Entfernung d aufeinander ausü ben.<br />

Erlä utern Sie, warum sich die beiden Werte erheblich unterscheiden.<br />

2. Zyklotron<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

Ein Zyklotron (siehe Skizze) dient zur<br />

Beschleunigung geladener Teilchen auf<br />

nichtrelativistische Geschwindigkeiten. Es<br />

wird mit einem homogenen Magnetfeld B<br />

und einer Wechselspannung konstanter<br />

Frequenz f betrieben.<br />

a) Leiten Sie an Hand einer geeigneten<br />

Krä ftebetrachtung den Zus<strong>am</strong>menhang<br />

zwischen dem Bahnradius und der Geschwindigkeit der Teilchen<br />

(Ladung q; Masse m) her und zeigen Sie, dass fü r die Frequenz gilt:<br />

q ⋅ B<br />

f =<br />

2π<br />

⋅ m<br />

Erlä utern Sie d<strong>am</strong>it, dass mit diesem Zyklotron Teilchen nicht auf relativistische<br />

Geschwindigkeiten beschleunigt werden können.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

∼ U<br />

(Fortsetzung nä chste Seite)<br />

67


– 3 –<br />

BE Im Folgenden soll ein „low-cost-Zyklotron“ fü r Protonen betrachtet werden,<br />

das mit der Haushaltswechselspannung (Frequenz: 50,0 Hz) betrieben wird.<br />

Die Energiezufuhr findet dabei fü r ein Proton immer dann statt, wenn die<br />

Spannung ihren Scheitelwert 325 V annimmt.<br />

3<br />

3<br />

9<br />

3<br />

5<br />

6<br />

5<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

b) Welchen Zuwachs an kinetischer Energie erhalten die Protonen bei einem<br />

Umlauf?<br />

c) Berechnen Sie die magnetische Flussdichte B, mit der dieses Zyklotron<br />

betrieben werden muss. [zur Kontrolle: B = 3,28 µT]<br />

d) Wie lange dauert es, bis dieses Zyklotron ein anfangs ruhendes Proton auf<br />

1,0 % der Lichtgeschwindigkeit beschleunigt hat?<br />

Berechnen Sie den Radius r der Kreisbahn, die auf 1,0 % der Lichtgeschwindigkeit<br />

beschleunigte Protonen durchlaufen.<br />

e) Halten Sie ein solches „low-cost-Zyklotron“ fü r realisierbar? Begrü nden<br />

Sie Ihre Antwort.<br />

3. Halleffekt<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

Aus einem Goldstreifen mit der Lä nge<br />

a = 8,0 mm, der Breite b = 2,0 mm und<br />

der Dicke d = 0,10 mm soll eine Hallsonde<br />

gefertigt werden (siehe Skizze). In ihr<br />

befinden sich N = 9,5 · 10 19 frei bewegliche<br />

Elektronen. Die Hallsonde wird bei<br />

einer konstanten Stromstä rke von<br />

I = 100 mA betrieben; die magnetische<br />

Flussdichte ist B = 1,0 T.<br />

a) Leiten Sie aus einem geeigneten Kraftansatz die folgende Beziehung fü r<br />

die Hallspannung UH her:<br />

UH = v · b · B<br />

Hierbei ist v die Driftgeschwindigkeit der Elektronen.<br />

b) Die Driftgeschwindigkeit ist nicht direkt messbar, sie lä sst sich jedoch indirekt<br />

ermitteln. Berechnen Sie dazu zunä chst die Hallspannung mit Hilfe<br />

einer weiteren Gesetzmäßigkeit, die Sie z. B. der Formels<strong>am</strong>mlung entnehmen<br />

können.<br />

[zur Kontrolle: UH = 0,11 µV]<br />

c) Bestimmen Sie nun die Driftgeschwindigkeit der Elektronen.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

d<br />

b<br />

a<br />

B<br />

68


BE<br />

5<br />

6<br />

6<br />

4<br />

7<br />

6<br />

6<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 4 –<br />

GPh2<br />

1. Entladung eines Kondensators – gedä mpfte Schwingungen<br />

Ein Kondensator wird mit der Ladung Q0 aufgeladen. Anschließ end wird er<br />

zunä chst ü ber einen ohmschen Widerstand und – nach erneuter vollstä ndiger<br />

Aufladung – ü ber eine Spule vollstä ndig entladen. Der ohmsche Widerstand<br />

der Spule sei klein, aber nicht vernachlä ssigbar.<br />

a) Zeichnen Sie fü r jeden Entladungsvorgang qualitativ das Zeit-Ladungs-<br />

Diagr<strong>am</strong>m.<br />

b) Erklä ren Sie, weshalb es bei der Entladung ü ber die Spule zu einer Umladung<br />

des Kondensators kommt.<br />

2. Erzwungene Schwingungen<br />

Ein ungedä mpfter elektromagnetischer Schwingkreis schwingt mit der konstanten<br />

Frequenz f0 = 1,5 kHz. Er wird induktiv mit einem weiteren elektromagnetischen<br />

Schwingkreis gekoppelt, der aus einer Spule der Induktivitä t<br />

20 mH und einem Drehkondensator besteht, dessen Kapazitä t zwischen<br />

0,31µF und 1,30 µF variiert werden kann.<br />

a) Untersuchen Sie durch geeignete Rechnung, ob hier der Resonanzfall<br />

eintreten kann.<br />

b) Was versteht man in der Physik allgemein unter Resonanz?<br />

3. Spektralanalyse<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

Das Spektrum einer Helium-Spektrall<strong>am</strong>pe soll mit Hilfe eines Beugungsgitters<br />

(100 Spalte pro mm) erzeugt werden. Zur Beobachtung des Spektrums<br />

befindet sich in 1,0 m Entfernung ein Schirm.<br />

a) Erstellen Sie eine beschriftete Skizze eines geeigneten Versuchsaufbaus.<br />

b) Auf dem Schirm ist in 1. Ordnung unter anderem eine gelbe Linie zu sehen,<br />

die vom zentralen Maximum 5,9 cm entfernt ist.<br />

Berechnen Sie die Wellenlä nge dieser Linie.<br />

c) Auf dem Schirm treten auf derselben Seite bezü glich des zentralen Maximums<br />

die Spektrallinien zweiter Ordnung des roten Lichts<br />

(λrot = 667,8 nm) und des violetten Lichts (λviolett = 402,6 nm) auf.<br />

Berechnen Sie den gegenseitigen Abstand dieser Linien.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

(Fortsetzung nä chste Seite)<br />

69


BE 4. Photoeffekt<br />

7<br />

7<br />

6<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

– 5 –<br />

Man bestrahlt die Photokathode einer Vakuumphotozelle nacheinander<br />

mit drei ausgewä hlten Linien des Heliumspektrums (λrot = 667,8 nm,<br />

λgrü n = 492,2 nm, λviolett = 402,6 nm).<br />

a) Erlä utern Sie anhand einer Skizze, wie man mit einem geeigneten Versuch<br />

die maximale kinetische Energie von Photoelektronen bestimmen<br />

kann.<br />

In der folgenden Tabelle ist der Zus<strong>am</strong>menhang zwischen Wellenlä nge bzw.<br />

Frequenz des eingestrahlten Lichts und der gemessenen maximalen kinetischen<br />

Energie der Photoelektronen angegeben:<br />

λ in nm 667,8 492,2 402,6<br />

f in 10 14 Hz 4,49 6,09 7,45<br />

Ekin,max in eV 0,81 1,48 2,03<br />

b) Tragen Sie in einem geeigneten Koordinatensystem die maximale kinetische<br />

Energie der Photoelektronen ü ber der Frequenz f auf.<br />

Bestimmen Sie Steigung und Achsenabschnitt (auf der Ekin,max-Achse) der<br />

Geraden und interpretieren Sie diese Werte physikalisch.<br />

c) Zeigen Sie, dass sich die untersuchte Photozelle zum Nachweis eines<br />

Teils des infraroten Spektralbereichs eignet.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

70


BE<br />

6<br />

5<br />

7<br />

5<br />

5<br />

6<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Streuversuch von Rutherford<br />

– 6 –<br />

GPh3<br />

a) Beschreiben Sie anhand einer beschrifteten Skizze das Prinzip und die<br />

wesentlichen experimentellen Befunde des Streuversuchs von Rutherford.<br />

b) Wie erklä rt man in der klassischen Physik die Aussendung elektromagnetischer<br />

Strahlung? Begrü nden Sie, welches Problem sich daraus ergibt,<br />

wenn ein Atommodell mit kreisförmigen Elektronenbahnen verwendet<br />

wird.<br />

2. Experimente mit Wasserstoff<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

Ein durchsichtiges Gefäß enthä lt heiß en atomaren Wasserstoff, dessen Atome<br />

sich teilweise im ersten angeregten Zustand befinden. Das Gefäß wird in den<br />

Strahlengang einer Glü hl<strong>am</strong>pe gebracht und das durchgehende Licht anschließ<br />

end spektral zerlegt. Bei λ = 656 nm weist das Spektrum eine Lü cke<br />

auf.<br />

Die Energiewerte fü r die ersten fü nf Quantenbahnen des Wasserstoffatoms<br />

betragen:<br />

E1 = 0 eV, E2 = 10,20 eV, E3 = 12,09 eV, E4 = 12,75 eV, E5 = 13,05 eV.<br />

a) Erklä ren Sie das Entstehen der Lü cke im Spektrum. Welchem atomaren<br />

Ü bergang entspricht diese Lü cke? Zu welcher Serie gehört diese Wellenlä<br />

nge?<br />

b) Berechnen Sie die Wellenlä ngen weiterer Lü cken des sichtbaren Lichts<br />

von 400 nm bis 750 nm, die durch Besetzung bis zur Energiestufe E5 auftreten<br />

können.<br />

c) Die Temperatur des atomaren Wasserstoffs wird jetzt erniedrigt, so dass<br />

sich idealisiert alle Atome im Grundzustand befinden. Wie ä ndert sich das<br />

Spektrum des durchgehenden Lichts im Spektralbereich von Teilaufgabe<br />

2b? Begrü nden Sie Ihre Antwort unter der Voraussetzung, dass die Glü hl<strong>am</strong>pe<br />

keine Strahlung im ultravioletten Bereich emittiert.<br />

d) Können Wasserstoffatome im Grundzustand durch Wechselwirkung zum<br />

einen mit Photonen, zum anderen mit Elektronen jeweils der Energie<br />

11 eV zur Emission von Strahlung angeregt werden? Begrü nden Sie Ihre<br />

Antwort und berechnen Sie gegebenenfalls die Wellenlä nge der emittierten<br />

Strahlung.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

(Fortsetzung nä chste Seite)<br />

71


– 7 –<br />

BE 3. Experimente mit bewegten Elektronen<br />

7<br />

6<br />

4<br />

4<br />

5<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

In Anlehnung an den Doppelspaltversuch nach Jönsson soll der Wellencharakter<br />

bewegter Elektronen experimentell nachgewiesen werden. Es steht ein<br />

Doppelspalt zur Verfü gung, dessen Spaltmitten den Abstand 3,5 µm haben.<br />

a) Die Interferenzfigur wird in einer Nachweisebene betrachtet, die 40 cm<br />

vom Doppelspalt entfernt ist. Durch optische Vergröß erung sind die Interferenzstreifen<br />

noch gut erkennbar, wenn das Maximum 2. Ordnung in der<br />

Nachweisebene den Abstand 6,5 µm vom zentralen Maximum hat.<br />

Welche De-Broglie-Wellenlä nge haben in diesem Fall die Elektronen des<br />

verwendeten Elektronenstrahls? [zur Kontrolle: λ = 28 pm]<br />

b) Berechnen Sie die Spannung, mit der die Elektronen demnach beschleunigt<br />

werden mü ssen (nichtrelativistische Rechnung).<br />

[zur Kontrolle: U = 1,9 kV]<br />

In der Bildröhre eines Fernsehgerä tes werden Elektronen mit ca. 25 kV beschleunigt.<br />

c) Der Elektronenstrahl wird durch Lochblenden gebü ndelt, deren Durchmesser<br />

in der Größ enordnung 1 mm liegen.<br />

Erklä ren Sie, warum dabei keine störenden Beugungserscheinungen auftreten.<br />

(Argumentieren Sie ohne Rechnung.)<br />

d) Beim Abbremsen der Elektronen <strong>am</strong> Bildschirm entsteht Röntgenstrahlung.<br />

Warum kann man – im Hinblick auf die jeweils auftretenden Energieumwandlungen<br />

– die Erzeugung der Röntgenbremsstrahlung grob vereinfacht<br />

als „Umkehrung des Photoeffektes“ auffassen?<br />

e) Warum kann man mit einem Strichgitter, wie man es zur spektralen Zerlegung<br />

sichtbaren Lichts verwendet, kein Röntgenspektrum erzeugen?<br />

Wie lä sst sich die Wellennatur von Röntgenstrahlung nachweisen?<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

72


BE<br />

7<br />

7<br />

8<br />

4<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 8 –<br />

GPh4<br />

1. Radioaktiver Zerfall von Americium-241<br />

Americium-241 ist ein α-Strahler mit einer Halbwertszeit von 4,3 · 10 2 a. Die<br />

Energie der α-Strahlung beträ gt 5,48 MeV, die der dabei gleichzeitig emittierten<br />

γ-Strahlung 0,057 MeV.<br />

a) In welche Zerfallsreihe ist Americium-241 einzuordnen? Geben Sie an,<br />

aus welchem Nuklid und durch welche Zerfallsart Americium-241 in dieser<br />

Reihe entsteht. Warum kann man es heute in natü rlicher Umgebung<br />

dennoch nicht nachweisen?<br />

b) Stellen Sie die Reaktionsgleichung des α-Zerfalls von Americium-241<br />

auf und berechnen Sie die dabei frei werdende Energie Q.<br />

[zur Kontrolle: Q = 5,63 MeV]<br />

c) Bestimmen Sie an Hand der gegebenen Energiewerte die kinetische Energie<br />

des neben dem He-Kern entstandenen Teilchens.<br />

Bestä tigen Sie, dass nä herungsweise gilt: Die kinetischen Energien der<br />

beiden Zerfallsprodukte verhalten sich umgekehrt wie ihre Massen.<br />

2. Reichweite von α-Teilchen<br />

In einem Experiment soll die Reichweite der α-Strahlung eines Americium-<br />

241-Prä parats in Luft bestimmt werden. Dazu stellt man ein geeignetes<br />

Nachweisgerä t in verschiedenen Entfernungen r von dem Americium-241-<br />

Prä parat auf und bestimmt jeweils die Zä hlrate Z.<br />

a) Beschreiben Sie den Effekt, der hauptsä chlich zur Schwä chung der<br />

α-Strahlung beiträ gt.<br />

Bei der Durchfü hrung erhä lt man fü r die Zä hlrate Z im Abstand r vom Prä parat<br />

(unter Berü cksichtigung des Nulleffekts) die in der folgenden Tabelle angegebenen<br />

Werte. Um die experimentellen Daten einfacher vergleichen zu<br />

können, wird die gemessene Zä hlrate Z noch mit r 2 multipliziert. Man erhä lt<br />

so die modifizierte Rate Z' =<br />

2<br />

Z ⋅ r .<br />

r in cm 1,0 1,5 2,0 2,5 2,7 2,9 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5<br />

Z in<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

1<br />

s − 2600 1160 650 410 350 300 230 120 70 30 10<br />

Z' in m 2 /s 0,26 0,26 0,26 0,26 0,26 0,25 0,22 0,12 0,076 0,035 0,012<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

(Fortsetzung nä chste Seite)<br />

73


BE<br />

5<br />

6<br />

2<br />

9<br />

8<br />

4<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 9 –<br />

b) Welcher Zus<strong>am</strong>menhang besteht im Vakuum zwischen der Zä hlrate Z<br />

und dem Abstand r? Begrü nden Sie d<strong>am</strong>it, warum die Größ e Z' fü r die<br />

Auswertung besser geeignet ist als Z.<br />

c) Tragen Sie die Tabellenwerte in ein r-Z'-Diagr<strong>am</strong>m ein und entnehmen<br />

Sie diesem die mittlere Reichweite der α-Teilchen in Luft.<br />

d) Die tatsä chliche Reichweite von Americium-α-Teilchen in Luft ist größ er<br />

als der in Teilaufgabe 2c bestimmte Wert.<br />

Begrü nden Sie dies unter Berü cksichtigung der Tatsache, dass bei der<br />

Messung ein Schulprä parat verwendet worden ist, bei dem die radioaktive<br />

Substanz durch eine Schutzschicht gegen Berü hrung gesichert sein muss.<br />

3. Belastungen nach Tschernobyl<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

Beim Reaktorunfall in Tschernobyl 1986 wurde u. a. das Isotop 137 Cs (Halbwertszeit<br />

30 Jahre, ma = 136,9 u) freigesetzt. Beim Zerfall von 137 Cs treten<br />

β − - und γ-Strahlung auf.<br />

a) Am 30. April 1986 wurde in Mü nchen durch einen starken Regen jedem<br />

Quadratmeter Boden 13 kBq Aktivitä t durch 137 Cs zugefü hrt. Zur Bestimmung<br />

dieses Wertes wurde das Regenwasser in S<strong>am</strong>melwannen von<br />

0,60 m 2 Grundflä che aufgefangen.<br />

Bestimmen Sie daraus die Masse von 137 Cs, die an diesem Tag in einer<br />

solchen S<strong>am</strong>melwanne aufgefangen worden ist.<br />

b) In den folgenden Tagen wurde dem Boden so viel 137 Cs zugefü hrt, dass<br />

die ges<strong>am</strong>te 137 Cs-Aktivitä t auf 19 kBq/m 2 anstieg.<br />

Wie lange wird es dauern, bis der ursprü ngliche Wert 3 kBq/m 2 , der vor<br />

dem Unglü ck gemessen wurde, wieder erreicht ist?<br />

(Hinweis: Andere Effekte wie vertikale Ausbreitung im Boden sollen<br />

nicht berü cksichtigt werden.)<br />

c) Erlä utern Sie, wie man sich vor β- bzw. γ-Strahlung schü tzen kann.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

74


BE<br />

4<br />

7<br />

10<br />

9<br />

9<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Eros und NEAR<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

– 10 –<br />

GPh5<br />

Der Planetoid Eros hat eine heliozentrische Bahn mit der numerischen Exzentrizitä<br />

t 0,223; sein Aphelabstand beträ gt 1,78 AE.<br />

a) Planetoiden unterscheiden sich deutlich von Kometen.<br />

Nennen Sie wesentliche Unterscheidungsmerkmale.<br />

b) Zeigen Sie, dass der Perihelabstand von Eros 1,13 AE beträ gt, und berechnen<br />

Sie seine siderische Umlaufzeit.<br />

Im Jahr 1996 startete die NASA mit der Raumsonde NEAR eine Expedition<br />

zum Planetoiden Eros. Im Jahr 2000 bewegte sich NEAR auf einer Umlaufbahn<br />

um Eros mit dem Bahnradius rN = 155 km und der Umlaufzeit<br />

TN = 6,6 d. Im Februar 2001 ist die Sonde erfolgreich auf Eros gelandet.<br />

Eros rotiert um seine Achse und hat die Form einer lä nglichen „Kartoffel“.<br />

Vereinfachend soll er jedoch kugelförmig mit einem Radius von<br />

REros = 8,5 km angenommen werden.<br />

c) Berechnen Sie die Masse von Eros und die Fallbeschleunigung gEros ohne<br />

Berü cksichtigung der Eigenrotation von Eros.<br />

[zur Kontrolle: MEros = 6,8 · 10 15 kg]<br />

d) Die gelandete Sonde soll von Eros aus gestartet werden.<br />

Wie groß ist die Fluchtgeschwindigkeit?<br />

Wo sollte <strong>am</strong> besten der Startplatz gewä hlt werden? Begrü nden Sie Ihre<br />

Aussage.<br />

e) Schä tzen Sie die mittlere Oberflä chentemperatur von Eros im Aphel ab,<br />

wenn man annimmt, dass 23 % der eingestrahlten Sonnenenergie reflektiert<br />

werden und die Rotation von Eros fü r eine gleichmäßige Verteilung<br />

der absorbierten Sonnenenergie sorgt.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

(Fortsetzung nä chste Seite)<br />

75


BE<br />

5<br />

4<br />

6<br />

6<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

2. Sonne<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

– 11 –<br />

a) Skizzieren Sie schematisch den radialen Aufbau der Sonne. Geben Sie die<br />

ungefä hren Ausdehnungen der jeweiligen Bereiche an.<br />

In der Photosphä re der Sonne beobachtet man eine fluktuierende, körnige<br />

Struktur, die man als Granulation bezeichnet. Dabei sind die Granulen heller<br />

als die zwischen ihnen liegenden, vergleichsweise dü nnen Bereiche, in denen<br />

die Strahlungsleistung pro Flä che etwa 20 % geringer ist als im hellen Inneren<br />

der Granulen.<br />

b) Wie groß ist der maximale Durchmesser einer Granule in Kilometern,<br />

wenn sie von der Erde aus unter einem Winkeldurchmesser von 5,0" erscheint?<br />

c) Um wie viel Prozent ist die Temperatur in den Zwischenbereichen geringer<br />

als im hellen Inneren der Granulen?<br />

d) Erklä ren Sie das Zustandekommen der Granulen und erlä utern Sie, wie<br />

sich diese Vorstellung durch spektroskopische Beobachtungen belegen<br />

lä sst.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

76


BE<br />

5<br />

10<br />

5<br />

10<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Die Spiralgalaxie M81<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

– 12 –<br />

GPh6<br />

In der Nä he des Sternbilds „Groß er Wagen“ kann man bereits mit einem kleinen<br />

Teleskop die Spiralgalaxie M81 beobachten. Sie hat die scheinbare Helligkeit<br />

mM81 = 6,9.<br />

a) Der Winkel zwischen M81 und<br />

dem Himmelspol misst etwa 21°.<br />

Ist M81 bei klarem Nachthimmel<br />

in Bayern das ganze Jahr ü ber<br />

beobachtbar? Begrü nden Sie Ihre<br />

Antwort.<br />

b) Das nebenstehende Diagr<strong>am</strong>m<br />

zeigt Messpunkte der Lichtkurve<br />

fü r den Cepheiden C27 in M81.<br />

Berechnen Sie d<strong>am</strong>it die Entfernung<br />

von M81 in Lichtjahren.<br />

Im zweiten Diagr<strong>am</strong>m vergleicht<br />

man zwei Galaxien: M81 und unsere<br />

Milchstraß e. Aufgetragen sind die<br />

Umlaufgeschwindigkeiten v ihrer<br />

Sterne gegen deren Abstand r vom<br />

Zentrum (Rotationskurven). Ab<br />

r ≈ 16 kpc kann man in beiden Ga-<br />

laxien kaum mehr optisch leuchtende<br />

Materie beobachten; hier bestimmt<br />

man Rotationsgeschwindigkeiten<br />

aus Beobachtungen im Radiobereich.<br />

m<br />

21,5<br />

c) Umlä uft ein Himmelskörper ein massereiches Zentrum, dann lä sst sich<br />

aus seiner Bahngeschwindigkeit v und dem Bahnradius r die Zentralmas-<br />

v r<br />

se M bestimmen. Zeigen Sie, dass dafü r die Beziehung M = gilt.<br />

G<br />

d) Zeigen Sie exemplarisch an Hand zweier ausgewä hlter Punkte des Diagr<strong>am</strong>ms,<br />

dass fü r die Rotationskurve von M81 ab r = 10 kpc nä herungs-<br />

1<br />

weise v ~ gilt.<br />

r<br />

Was bedeutet dies fü r die Masseverteilung von M81? Schä tzen Sie die<br />

Masse von M81 innerhalb des Bereichs der leuchtenden Materie in Sonnenmassen<br />

ab.<br />

(Fortsetzung nä chste Seite)<br />

22<br />

22,5<br />

23<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

0 20 40 t / d<br />

v in km/s<br />

M81<br />

Milchstraß e<br />

0<br />

0 5 10 15 20 25 r in kpc<br />

2 ⋅<br />

77


BE<br />

5<br />

3<br />

8<br />

10<br />

4<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 13 –<br />

e) Die Rotationskurven von M81 und der Milchstraß e unterscheiden sich fü r<br />

groß e Radien deutlich.<br />

Beschreiben Sie den Unterschied. Welche Folgerung kann man daraus fü r<br />

die Masseverteilung in unserer Milchstraß e ziehen?<br />

f) Die Wellenlä nge der Hα-Strahlung aus der Mitte des sichtbaren Bereichs<br />

von M81 wird auf der Erde zu λM81 = 656,38 nm gemessen (zum Vergleich:<br />

λLabor = 656,47 nm).<br />

Gehorcht M81 dem Hubblegesetz? Begrü nden Sie Ihre Antwort ohne<br />

Rechnung.<br />

2. Supernova in M81<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

In der Galaxie entdeckte man 1993 eine Supernova (SN1993J). Der Vorlä uferstern<br />

dieser Supernova hatte eine Masse von etwa 15 Sonnenmassen.<br />

a) Wodurch ist das Hauptreihenstadium eines Sterns charakterisiert?<br />

Leiten Sie einen Zus<strong>am</strong>menhang zwischen der Verweildauer τ auf der<br />

Hauptreihe („Entwicklungszeit“) und der Sternmasse M her.<br />

Bestimmen Sie nun den Wert von τ fü r den Vorlä uferstern.<br />

10<br />

(Hinweis: τSonne = 1,<br />

0 ⋅ 10 a )<br />

Vor der Explosion des Vorlä ufersterns fusionierte dieser hauptsä chlich Heli-<br />

um zu Kohlenstoff nach der Reaktionsgleichung 3 ⋅ 2He<br />

⎯⎯→<br />

C.<br />

Bei jedem<br />

solchen Fusionsprozess wird die Energie ΔE = 1,2 · 10 –12 J frei.<br />

Beobachtungen deuten darauf hin, dass dem Vorlä uferstern vor seiner Explosion<br />

fast der ges<strong>am</strong>te Wasserstoff von einem Nachbarstern abgesaugt wurde.<br />

Dabei blieben beim Vorlä uferstern ca. 4 Sonnenmassen zurü ck, im Wesentlichen<br />

in Form von Heliumplasma.<br />

b) Schä tzen Sie ab, wie viele Jahre dieser Reststern Helium fusionieren<br />

konnte, wenn 10 % des Heliums dafü r nutzbar waren und der Stern in<br />

dieser Phase im Mittel mit dem 10 5 -fachen der Sonnenleuchtkraft strahlte.<br />

c) Geben Sie an, welche Endzustä nde fü r den Vorlä uferstern nach der oben<br />

beschriebenen He-Fusion und der folgenden Supernova-Explosion möglich<br />

sind. Begrü nden Sie Ihre Aussagen.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

4<br />

12 6<br />

78


Abituraufgaben aus Bayern<br />

Abiturprüfung 2004<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

PHYSIK<br />

als Grundkursfach<br />

<strong>Arbeitszeit</strong>: <strong>180</strong> <strong>Minuten</strong><br />

Der Fachausschuss wählt z wei Aufgaben zur Bearbeitung aus.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

79


BE<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 2 –<br />

GPh1<br />

1. Hypothetischer Protonenbeschleuniger<br />

In der Quelle Q werden ruhende Protonen<br />

mit Hilfe der Spannung U0 auf<br />

die Geschwindigkeit v0 = 1,4 · 10 5 m/s<br />

beschleunigt.<br />

Anschließend treten sie bei A in den<br />

Protonenbeschleuniger ein. Dort werden<br />

sie durch ein homogenes Magnetfeld<br />

der Stärke B = 5,0 mT auf die<br />

abgebildete Bahn gezwungen. Dabei<br />

sind die beiden Strecken [AB] und<br />

[CD] magnetfeldfrei. Auf diesen beiden<br />

Strecken werden sie durch die<br />

Spannungen UAB bzw. UCD so beschleunigt,<br />

dass sich ihre Geschwindigkeiten<br />

jeweils verdoppeln.<br />

Die Bahnabschnitte BC und DA werden als Kreisbogen mit den Radien r<br />

bzw. R angesehen. Relativistische Effekte sollen bei den Berechnungen unberücksichtigt<br />

bleiben.<br />

3 a) Bestimmen Sie die Beschleunigungsspannung U0.<br />

Zunächst soll die Bewegung der Protonen im ersten Umlauf betrachtet werden.<br />

11 b) Ermitteln Sie die Spannung UAB, den Radius r und die Zeit, die ein Proton<br />

für den Kreisabschnitt BC benötigt. Wie ist das Magnetfeld orientiert?<br />

4 c) Zeigen Sie, dass R = 2 ⋅ r gelten muss, d<strong>am</strong>it sich die Protonen auf der<br />

vorgegebenen Bahn bewegen.<br />

Nach jeweils einem Umlauf der Protonen muss die magnetische Flussdichte<br />

B des Magnetfelds nachreguliert werden, d<strong>am</strong>it sich die Protonen weiter auf<br />

der Sollbahn bewegen.<br />

4 d) Ermitteln Sie den Faktor, um den die magnetische Flussdichte B von<br />

Umlauf zu Umlauf verändert werden muss.<br />

Abschließend soll diskutiert werden, ob dieser Beschleuniger realisierbar ist.<br />

Dazu wird der vierte Umlauf betrachtet.<br />

12 e) Ermitteln Sie die Geschwindigkeiten der Protonen in den Punkten C und<br />

D. Berechnen Sie die dafür notwendige Beschleunigungsspannung UCD.<br />

Interpretieren Sie diese Ergebnisse im Hinblick auf die Realisierbarkeit<br />

dieses Beschleunigers.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

A<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

Q<br />

R<br />

B r N<br />

90°<br />

C<br />

90°<br />

D<br />

M<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

80


BE<br />

2. Induktion<br />

– 3 –<br />

Ein homogenes Magnetfeld mit der<br />

Flussdichte B = 0,80 T steht senk-<br />

R<br />

recht zur Zeichenebene und ist dort<br />

auf ein quadratisches Gebiet der s<br />

Kantenlänge 9,0 cm begrenzt.<br />

Durch dieses wird ein rechteckiger 2 s<br />

Drahtrahmen mit einem Widerstand<br />

R = 4,0 Ω (Abmessungen<br />

9,0 cm<br />

siehe Skizze, s = 3,0 cm) mit der<br />

konstanten Geschwindigkeit v = 1,5 cm/s von links nach rechts gezogen.<br />

Die Zeitmessung beginnt, wenn der rechte Rand des Drahtrahmens den Magnetfeldbereich<br />

berührt. Nach der Zeitspanne 12 s wird der Drahtrahmen in<br />

einer vernachlässigbar kleinen Zeit abgebremst, erneut beschleunigt und wiederum<br />

12 s lang mit v = 1,5 cm/s in die entgegengesetzte Richtung bewegt.<br />

12 a) Berechnen Sie die verschiedenen Induktionsspannungen, die im Zeitintervall<br />

0 ≤ t ≤ 24 s <strong>am</strong> Widerstand R auftreten, und fertigen Sie ein t-U-Diagr<strong>am</strong>m<br />

für diesen Zeitraum an.<br />

7 b) Berechnen Sie die Beträge der Kräfte, die durch die Induktion während<br />

dieses Zeitraums auf den Drahtrahmen wirken, und geben Sie deren Richtungen<br />

mit Begründung an.<br />

Nun wird die Anordnung so aufgestellt, dass der Drahtrahmen<br />

mit dem Widerstand frei durch das Magnetfeld<br />

fallen kann.<br />

7 c) Erläutern Sie qualitativ, wie der Fall des Drahtrahmens<br />

durch das Magnetfeld beeinflusst wird. Die<br />

Magnetfeldlinien sollen dabei die Fläche des Drahtrahmens<br />

senkrecht durchsetzen.<br />

Welchen Einfluss auf die Bewegung hat eine Verdopplung<br />

des Widerstandswerts von R?<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

81


BE<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Schwingkreis<br />

– 4 –<br />

GPh2<br />

Ein idealer Schwingkreis, der aus der Kapazität C = 44 pF und der Induktivität<br />

L = 3,0 µH besteht, schwingt ungedämpft. Zum Zeitpunkt t = 0 ist der<br />

Kondensator vollständig aufgeladen; die Spannung beträgt dann 12 V.<br />

2 a) Berechnen Sie die Schwingungsdauer T.<br />

[zur Kontrolle: T = 7,2 · 10 –8 s]<br />

6 b) Ermitteln Sie den Zeitpunkt, zu dem der Kondensator nach t = 0 erstmals<br />

vollständig entladen ist. Bestimmen Sie die Stromstärke I zu diesem Zeitpunkt.<br />

[zur Kontrolle: I = 46 mA]<br />

6 c) Zeichnen Sie mit Hilfe der Teilaufgaben 1a und 1b den zeitlichen Verlauf<br />

der Spannung und den der Stromstärke innerhalb einer Schwingungsdauer.<br />

6 d) Erläutern Sie allgemein das Prinzip von Schaltungen, die es ermöglichen,<br />

einen realen Schwingkreis zu ungedämpften Schwingungen anzuregen.<br />

2. Spektralanalyse<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

-90°<br />

Mit dem skizzierten Versuchsaufbau soll das Spektrum einer Glühl<strong>am</strong>pe untersucht<br />

werden. Der von der L<strong>am</strong>pe mit Vorsatzlinse hell ausgeleuchtete<br />

Spalt dient als schmale, linienförmige Lichtquelle, die mit dem Objektiv O<br />

scharf auf den zum Halbzylinder gebogenen Schirm S abgebildet wird. Um<br />

das Spektrum der L<strong>am</strong>pe zu untersuchen, wird ein optisches Gitter G mit<br />

570 Strichen pro mm in den Strahlengang gebracht. Die L<strong>am</strong>pe emittiert ein<br />

Kontinuum im Wellenlängenbereich von 400 nm bis 700 nm.<br />

O<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

90°<br />

G<br />

α<br />

S<br />

0°<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

82


BE<br />

– 5 –<br />

11 a) Beschreiben Sie – nach geeigneten Berechnungen – in Abhängigkeit von<br />

α die Beobachtungen auf dem Schirm.<br />

7 b) Zwischen Spalt und Objektiv wird eine durchsichtige K<strong>am</strong>mer mit Natriumd<strong>am</strong>pf<br />

gebracht. Beschreiben und erklären Sie qualitativ die Beobachtung<br />

auf dem Schirm bei idealen Voraussetzungen.<br />

4 c) Beschreiben Sie qualitativ drei Änderungen des Schirmbilds von Teilaufgabe<br />

2a, wenn sowohl die Glühl<strong>am</strong>pe durch eine Gasentladungsröhre als<br />

auch das Gitter durch ein Glasprisma ersetzt werden.<br />

3. Photoeffekt<br />

Der geplante Teilchenbeschleuniger TESLA soll mit gepulsten Elektronenpaketen<br />

arbeiten. Diese werden erzeugt, indem man im Vakuum eine Photokathode<br />

aus Cäsium-Tellurid mit kurzen Laserpulsen bestrahlt. Die Grenzwellenlänge<br />

dieser Photokathode wird mit 260 nm angegeben.<br />

3 a) Berechnen Sie die Mindestenergie, die die Photonen des Laserpulses<br />

haben müssen, um Photoelektronen auslösen zu können.<br />

[zur Kontrolle: 4,77 eV]<br />

6 b) Berechnen Sie die maximale Austrittsgeschwindigkeit der Photoelektronen,<br />

wenn man Strahlung der Wellenlänge 255 nm benutzen würde.<br />

5 c) Um Photoelektronen mit vernachlässigbarer Austrittsgeschwindigkeit zu<br />

erhalten, bestrahlt man die Kathode mit Laserpulsen der Wellenlänge<br />

260 nm. Ein solcher Laserpuls erzeugt dabei ein Elektronenpaket der Ladung<br />

1,0 nAs. Berechnen Sie die Energie eines solchen Laserpulses unter<br />

der Annahme, dass nur 2,0 % der Laserphotonen Elektronen auslösen.<br />

4 d) Alternativ wird ein Laserpuls gleicher Energie wie in Teilaufgabe 3c, aber<br />

kürzerer Wellenlänge verwendet. Der Auslöseanteil wird wieder mit<br />

2,0 % angenommen. Erläutern Sie, wie sich die Zahl der ausgelösten Photoelektronen<br />

ändert.<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

83


BE<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Quantenhafte Anregung von Atomen<br />

– 6 –<br />

GPh3<br />

Atome können durch Absorption von Photonen oder durch Elektronenstöße<br />

angeregt werden.<br />

8 a) Beschreiben Sie einen Versuch, mit dem sich die Anregung von Atomen<br />

durch Photonen demonstrieren lässt. Fertigen Sie dazu eine beschriftete<br />

Skizze an und beschreiben Sie die Durchführung und die Beobachtung.<br />

Im Folgenden soll die Anregung von Neon-Atomen durch Elektronenstöße<br />

betrachtet werden. Hierbei wird bevorzugt die Energie 18,9 eV aus dem<br />

Grundzustand heraus absorbiert.<br />

4 b) Zeigen Sie, dass die Strahlung beim Übergang des so angeregten Neonatoms<br />

in den Grundzustand nicht im sichtbaren Bereich liegt.<br />

4 c) Tatsächlich fällt das angeregte Neonatom zunächst in einen Zwischenzustand,<br />

wobei orangefarbiges Licht der Wellenlänge 585 nm emittiert wird.<br />

Berechnen Sie die Energie dieses Zwischenzustands bezüglich des<br />

Grundzustands.<br />

9 d) Nun durchlaufen zunächst ruhende Elektronen in einer mit Neongas<br />

gefüllten Röhre zwischen zwei Elektroden die Spannung U = 40 V. Man<br />

kann zwei schmale orangefarbig leuchtende Bereiche beobachten. Erklären<br />

Sie das Zustandekommen dieser Bereiche und geben Sie ihre ungefähre<br />

Lage zwischen den Elektroden an. Welchen Einfluss hat eine Erhöhung<br />

der Beschleunigungsspannung? Begründen Sie Ihre Antwort.<br />

2. Rydberg-Atome<br />

Atome, die sich in sehr hoch angeregten Zuständen befinden, werden als<br />

Rydberg-Atome bezeichnet. Durch radioastronomische Beobachtungen wurden<br />

im Weltraum Wasserstoff-Atome ausgemacht, die sich in Zuständen bis<br />

n = 350 befinden.<br />

Rechnen Sie bei den folgenden Teilaufgaben für das H-Atom mit der Ionisierungsenergie<br />

13,60 eV und der Rydbergkonstante 1,097 · 10 7 1<br />

.<br />

m<br />

4 a) Die lineare Ausdehnung des Wasserstoffatoms kann proportional zu n 2<br />

angenommen werden; im Grundzustand beträgt sie 11 · 10 –11 m. Bei welcher<br />

Quantenzahl n hätte das Atom die Ausdehnung eines Haardurchmessers<br />

von 1/30 mm?<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

84


BE<br />

– 7 –<br />

6 b) Berechnen Sie die Wellenlänge λR der Strahlung, die ein H-Atom emittiert,<br />

wenn es von dem Zustand mit n = 100 in das benachbarte Niveau<br />

übergeht. In welchem Verhältnis steht diese Wellenlänge zu jener der<br />

Strahlung, die entsteht, wenn das H-Atom vom 1. angeregten Niveau in<br />

den Grundzustand zurückkehrt?<br />

[zur Kontrolle: λR = 4,490 · 10 –2 m]<br />

5 c) Zu welchen Bereichen des elektromagnetischen Spektrums gehören jeweils<br />

die beiden Wellenlängen von Teilaufgabe 2b?<br />

Geben Sie eine Möglichkeit an, Wellen nachzuweisen, deren Wellenlängen<br />

in der Größenordnung von λR liegen und genügend große Intensität<br />

besitzen.<br />

4 d) Der Nachweis von Rydberg-Atomen erfolgt durch ihre leichte Ionisierbarkeit.<br />

Welche Energie ist noch nötig, um das H-Atom aus dem Zustand<br />

mit n = 10 heraus zu ionisieren?<br />

Im Labor erzeugt man Rydberg-Atome durch Absorption des Lichts zweier<br />

sich kreuzender Laserstrahlen. Dabei wird das Wasserstoffatom im Grundzustand<br />

durch den ersten Laserstrahl zunächst in einen Zwischenzustand angeregt,<br />

der zweite Laser liefert den noch fehlenden Energiebetrag für den Rydberg-Zustand.<br />

8 e) Der erste Laser besitze die feste Photonenenergie 12,09 eV. Weisen Sie<br />

nach, dass sich das H-Atom mit dieser Photonenenergie anregen lässt,<br />

und berechnen Sie, welche Wellenlänge der zweite Laser besitzen muss,<br />

um das H-Atom in den Zustand mit n = 100 anzuheben.<br />

Abweichend vom Bisherigen werden jetzt Atome mit mehr als einem Hüllenelektron<br />

betrachtet.<br />

8 f) Beschreiben Sie die Verteilung der Elektronen auf den Schalen eines Natrium-Atoms.<br />

Begründen Sie anschaulich, warum sich ein Natrium-Atom<br />

in einem Rydberg-Zustand in vielen seiner Eigenschaften wie ein hoch<br />

angeregtes Wasserstoff-Atom verhält.<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

85


BE<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Kernspaltung<br />

– 8 –<br />

GPh4<br />

Eine zentrale energetische Größe der Kernphysik ist die Bindungsenergie.<br />

6 a) Erläutern Sie den Aufbau eines Atomkerns. Welche Bedeutung hat dabei<br />

die Bindungsenergie?<br />

Bei der Kernspaltung von schweren Kernen wird Energie frei, da die Bindungsenergie<br />

pro Nukleon bei den mittelschweren Spaltprodukten höher ist<br />

als beim Ausgangskern.<br />

235<br />

Ein 92 U<br />

-Kern wird durch ein Neutron gespalten. Die beiden Spaltprodukte<br />

sind instabil und gehen nach jeweils drei β − -Zerfällen in die stabilen Kerne<br />

140 94<br />

58 Ce und 40 Zr über. Außerdem entstehen bei der Spaltung freie Neutronen.<br />

6 b) Welche instabilen Kerne entstehen unmittelbar nach der Spaltung und<br />

über welche Zwischenkerne führen diese jeweils zu den stabilen Endprodukten?<br />

6 c) Stellen Sie die Gleichung für die Ges<strong>am</strong>treaktion in die stabilen Endprodukte<br />

auf und berechnen Sie die dabei frei werdende Ges<strong>am</strong>tenergie.<br />

[zur Kontrolle: ΔE = 208,2 MeV]<br />

6 d) Schätzen Sie rechnerisch ab, wie viele Millionen Liter Heizöl man verbrennen<br />

müsste, um den gleichen Energiebetrag zu erhalten, der als Folge<br />

der Spaltung von 1 kg 235 U insges<strong>am</strong>t freigesetzt werden kann.<br />

(Heizwert von Heizöl: 42 MJ/kg, Dichte von Heizöl: 0,85 g/cm³)<br />

6 e) Wie das Unglück in Tschernobyl zeigte, darf das Gefährdungspotential,<br />

das von Kernkraftwerken ausgehen kann, nicht unterschätzt werden. Erklären<br />

Sie kurz, warum Strahlung radioaktiver Stoffe für Menschen gefährlich<br />

sein kann, und erläutern Sie, wie man sich vor ihr schützen sollte.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

86


BE<br />

2. Kernzerfall<br />

– 9 –<br />

Das gasförmige radioaktive 220 Rn entsteht durch zwei aufeinander folgende<br />

Zerfälle aus 228 Th.<br />

2 a) Geben Sie die dabei entstehenden Zerfallsprodukte an.<br />

Der Zerfall von 220 Rn soll nun mit Hilfe einer Ionisationsk<strong>am</strong>mer untersucht<br />

und d<strong>am</strong>it eine Gesetzmäßigkeit des radioaktiven Zerfalls festgestellt werden.<br />

Ein Experiment ergibt die folgende Messtabelle für die Ionisationsstromstärke<br />

in Abhängigkeit von der Zeit:<br />

t in s 0 30 60 120 <strong>180</strong><br />

I(t) in 10 –12 A 30 21 14 6,6 3,0<br />

8 b) Beschreiben Sie anhand einer Schaltskizze den Aufbau und die Funktionsweise<br />

einer Ionisationsk<strong>am</strong>mer als Nachweisgerät für ionisierende<br />

Strahlung.<br />

7 c) Zeichnen Sie zu der Messreihe ein Diagr<strong>am</strong>m, in dem<br />

aufgetragen wird.<br />

I(<br />

t)<br />

ln gegen t<br />

I(<br />

0)<br />

7 d) Die sich in diesem Diagr<strong>am</strong>m ergebende Gerade ist Konsequenz des<br />

t<br />

Zerfallsgesetzes<br />

0 e N ) t ( N<br />

−λ<br />

= ⋅ .<br />

Erläutern Sie, welche Beziehung zwischen der Teilchenzahl N(t) und der<br />

Stromstärke I(t) besteht und welche Bedeutung die Zerfallskonstante λ im<br />

Diagr<strong>am</strong>m besitzt.<br />

Bestimmen Sie aus den Messdaten die Zerfallskonstante λ und die Halb-<br />

T des verwendeten Rn-Isotops.<br />

wertszeit 1/<br />

2<br />

6 e) Das zur Messung der Ionisationsstromstärke benutzte Messgerät zeigt<br />

praktisch keinen Ausschlag mehr an, wenn die Stromstärke unter 1/64 der<br />

Anfangsstromstärke I(0) sinkt. Berechnen Sie d<strong>am</strong>it die bei diesem Experiment<br />

sinnvolle Ges<strong>am</strong>tmessdauer in <strong>Minuten</strong>.<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

87


BE<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Venus<br />

– 10 –<br />

GPh5<br />

6 a) Skizzieren Sie maßstäblich und ohne Berücksichtigung der vorhandenen<br />

Bahnneigung die Bahnen von Venus und Erde um die Sonne als Kreisbahnen.<br />

Tragen Sie bei fester Erdposition die Venus in oberer und unterer<br />

Konjunktion sowie in den maximalen Elongationen ein.<br />

6 b) Am 29. März 2004 stand die Venus in maximaler Elongation. Berechnen<br />

Sie hierfür den Winkelabstand zwischen Venus und Sonne. Entscheiden<br />

Sie, ob die Venus an diesem Tag bei optimalen Bedingungen bei uns um<br />

Mitternacht beobachtet werden konnte. Begründen Sie Ihre Antwort.<br />

Für die Bestimmung der Astronomischen Einheit spielte ab dem 18. Jahrhundert<br />

die Beobachtung der Venusdurchgänge eine bedeutende Rolle. Dabei<br />

wandert für einen Beobachter auf der Erde die Venus über die Sonnenscheibe.<br />

3 c) Warum tritt nicht bei jeder unteren Konjunktion ein Venusdurchgang ein?<br />

7 d) Am 8. Juni 2004 wird der nächste Venusdurchgang stattfinden, der übernächste<br />

<strong>am</strong> 5. Juni 2012.<br />

Berechnen Sie die Zahl der Venusumläufe um die Sonne zwischen diesen<br />

beiden Ereignissen. Begründen Sie mit diesem Ergebnis, dass sich Venusdurchgänge<br />

häufig nach 8 Jahren wiederholen.<br />

4 e) Bestimmen Sie aus der Umlaufzeit der Venus um die Sonne den Abstand<br />

Erde-Venus bei einer unteren Konjunktion in Vielfachen der Astronomischen<br />

Einheit.<br />

[zur Kontrolle: dEV = 0,277 AE]<br />

8 f) Zur Bestimmung der Astronomischen Einheit betrachten wir ein stark<br />

vereinfachtes Modell. Man beobachtet den Venusdurchgang an verschiedenen<br />

Orten A und B auf der Erde, von denen aus die Venus dabei auf der<br />

Sonnenscheibe verschiedene Strecken durchläuft (vgl. nachfolgende,<br />

nicht-maßstäbliche Abbildung).<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

Erde<br />

A<br />

B<br />

ε<br />

Venus<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

beobachtete<br />

Sonnenscheibe<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

88


BE<br />

– 11 –<br />

Die Orte A und B sollen so gewählt werden, dass sie symmetrisch zur<br />

Verbindungslinie Erde - Venus auf demselben Längengrad liegen und ihre<br />

geografischen Breiten sich um 90° unterscheiden.<br />

Zeigen Sie, dass der geradlinige Abstand zwischen A und B 9006 km beträgt.<br />

Berechnen Sie nun mit Hilfe des Ergebnisses von Teilaufgabe 1e<br />

die Astronomische Einheit in Kilometern, wenn der Winkel ε = 45" beträgt.<br />

5 g) Das menschliche Auge kann unter günstigen Umständen noch ein Objekt<br />

erkennen, das unter einem Winkel von zwei Bogenminuten erscheint. Untersuchen<br />

Sie, ob die Venus auf der Sonnenscheibe mit bloßem, aber hinreichend<br />

geschütztem Auge wahrgenommen werden kann.<br />

4 h) Die genaueste Methode zur Bestimmung der Astronomischen Einheit ist<br />

die Laufzeitmessung von Radarsignalen. Ein an der Venus in unterer<br />

Konjunktion reflektiertes Signal wird 4 min 37 s nach der Aussendung<br />

wieder empfangen.<br />

Berechnen Sie daraus die Astronomische Einheit.<br />

Die Venus ähnelt während eines Venusdurchgangs bei flüchtiger Betrachtung<br />

einem großen Sonnenfleck. Die Temperatur der Venusatmosphäre beträgt<br />

743 K, die eines Sonnenflecks ca. 4000 K.<br />

7 i) Erläutern Sie, warum sich die beiden Erscheinungen für einen Beobachter<br />

an einem Fernrohr ähneln. Zeigen Sie dennoch vorhandene, deutliche Unterschiede<br />

unter Einbeziehung von Abschätzungen zur Strahlungsintensität<br />

auf.<br />

2. Sonne<br />

4 a) Worin stimmen das Sonnenspektrum und das Spektrum einer Glühl<strong>am</strong>pe<br />

überein und worin unterscheiden sie sich?<br />

6 b) Im Folgenden werden Beobachtungen im Wellenlängenbereich der Hα-<br />

Linie behandelt. Wasserstoffwolken über der Photosphäre kann man seitlich<br />

über den Sonnenrand hinaus als helle Protuberanzen erkennen. Vor<br />

der Sonnenscheibe erscheinen solche Protuberanzen hingegen als dunkle<br />

Strukturen.<br />

Erklären Sie, wie die Leuchterscheinungen entstehen und warum das<br />

gleiche Phänomen so unterschiedlich erscheint.<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

89


BE<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Kugelsternhaufen der Galaxis<br />

– 12 –<br />

GPh6<br />

6 a) Zeichnen Sie eine schematische Seitenansicht unserer Galaxie mit Angabe<br />

von Größenordnungen. Tragen Sie den ungefähren Ort der Sonne ein<br />

und bezeichnen Sie die charakteristischen Bereiche. In welchen von diesen<br />

befinden sich vornehmlich die Kugelsternhaufen?<br />

Einer der eindrucksvollsten Kugelsternhaufen ist Omega-Centauri (ω Cen)<br />

mit einem Winkeldurchmesser von 36 Bogenminuten. Der Beobachter sieht<br />

den 5,2 kpc entfernten Kugelsternhaufen ω Cen mit der scheinbaren Helligkeit<br />

m = 3,4.<br />

9 b) Nehmen Sie vereinfachend an, dass alle Sterne von ω Cen sonnenähnliche<br />

Sterne sind und einen Beitrag zur Ges<strong>am</strong>thelligkeit leisten. Schätzen Sie<br />

d<strong>am</strong>it die Zahl der Sterne dieses Kugelsternhaufens ab.<br />

Warum ist der so berechnete Wert kleiner als der Literaturwert von etwa<br />

5 · 10 6 Einzelsternen?<br />

10 c) Skizzieren Sie ein Hertzsprung-Russell-Diagr<strong>am</strong>m für einen typischen<br />

Kugelsternhaufen und begründen Sie, wie man daraus die Erkenntnis gewinnt,<br />

dass die Kugelsternhaufen zu den ältesten Objekten im Universum<br />

gehören.<br />

2. Sternentstehungsgebiete der Galaxis<br />

Im Scheibengebiet unserer Galaxie liegt der Lagunen-Nebel M8. Er besteht<br />

im Wesentlichen aus ionisiertem Wasserstoff.<br />

6 a) Die Ionisation des Wasserstoffs (Ionisationsenergie 13,6 eV) wird durch<br />

die Strahlung naher, heißer Sterne bewirkt. Wie groß kann die Wellenlänge<br />

der ionisierenden Strahlung höchstens sein? In welchem Spektralbereich<br />

liegt diese Grenzwellenlänge?<br />

[zur Kontrolle: λgrenz = 91,2 nm]<br />

6 b) Schätzen Sie ab, welche Oberflächentemperatur die den Lagunen-Nebel<br />

beleuchtenden Sterne mindestens haben müssen. Machen Sie d<strong>am</strong>it plausibel,<br />

dass es sich bei M8 um ein Sternentstehungsgebiet handelt.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

90


BE<br />

3. Galaktisches Zentrum<br />

– 13 –<br />

Das Zentrum der Galaxis liegt im Sternbild Schütze (Sgr). Anfang der 70er<br />

Jahre konnte die kompakte Radioquelle SgrA* als Zentrum identifiziert werden.<br />

Man vermutete dort ein Schwarzes Loch.<br />

2 a) Warum kann man das Zentrum der Galaxis nicht im optischen Bereich,<br />

wohl aber im Infrarot- und Radiobereich beobachten?<br />

9 b) Ende der 70er Jahre ergaben Untersuchungen des Spektrums einer Gaswolke,<br />

die sich in einer Entfernung von 1,0 Lj um das galaktische Zentrum<br />

bewegt, eine Verschiebung der Ne + -Linie (Laborwellenlänge 12 µm)<br />

um bis zu 10 nm.<br />

Berechnen Sie hieraus die Umlaufgeschwindigkeit des Gases. Schätzen<br />

Sie d<strong>am</strong>it die Masse des Zentralkörpers ab, um den sich die Gase bewegen.<br />

[zur Kontrolle: 8,8 · 10 36 kg]<br />

Da der Abstand der Wolke von SgrA* sehr groß ist, erlaubte die Untersuchung<br />

dieser Gaswolke noch nicht den sicheren Schluss auf die Existenz eines<br />

Schwarzen Lochs im Zentrum der Galaxis. Größere Sicherheit brachten<br />

in jüngster Vergangenheit neuere Beobachtungsdaten der Europäischen Südsternwarte<br />

in Chile.<br />

Vermessungen der Bahn des zentrumsnahen Sterns S2 um das galaktische<br />

Zentrum ergaben eine lang gestreckte Ellipse mit einer großen Halbachse von<br />

9,5 · 10 2 AE, einen minimalen Abstand zum Zentrum von 1,2 · 10 2 AE und<br />

eine Umlaufdauer von 15,2 Jahren.<br />

6 c) Schätzen Sie die Masse ab, die sich innerhalb dieser Bahn des Sterns S2<br />

befinden muss.<br />

[zur Kontrolle: 7,4 · 10 36 kg]<br />

6 d) Welche Erkenntnisse über die Massenverteilung gewinnt man aus dem<br />

Vergleich der Ergebnisse der Teilaufgaben 3b und 3c?<br />

Bestimmen Sie ergänzend auch das Verhältnis der Kugelvolumina, in denen<br />

sich die ermittelten Massen befinden müssen.<br />

Begründen Sie, dass die ermittelte Massenverteilung ein Indiz für ein<br />

Schwarzes Loch im Zentrum der Galaxis ist.<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

Abschließender Hinweis: Zusätzliche Überlegungen haben inzwischen gezeigt,<br />

dass sich im Zentrum unserer Galaxie tatsächlich ein Schwarzes Loch<br />

befindet.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

91


Abituraufgaben aus Bayern<br />

Abiturprüfung 2005<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

PHYSIK<br />

als Grundkursfach<br />

<strong>Arbeitszeit</strong>: <strong>180</strong> <strong>Minuten</strong><br />

Der Fachausschuss wählt z wei Aufgaben zur Bearbeitung aus.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

92


BE<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Millikanversuch<br />

– 2 –<br />

GPh 1<br />

Bei einem Versuch nach Millikan schwebt ein zweifach negativ geladenes<br />

Öltröpfchen in einem Kondensator (Plattenabstand d = 5,0 mm) bei einer angelegten<br />

Spannung von U = 255 V.<br />

5 a) Skizzieren Sie den Kondensator (Polung!) und die Kräfte, die auf das<br />

Tröpfchen wirken.<br />

7 b) Leiten Sie für den Schwebefall die Beziehung zwischen Spannung und<br />

Masse des Tröpfchens her; die Auftriebskraft soll dabei vernachlässigt<br />

werden. Berechnen Sie die Masse des Öltröpfchens.<br />

[zur Kontrolle: 1,7 · 10 –15 kg]<br />

4 c) Zeigen Sie, dass man die Auftriebskraft tatsächlich vernachlässigen kann,<br />

indem Sie das Verhältnis von Gewichtskraft und Auftriebskraft berechnen<br />

(Dichte von Öl: 0,90 kg/dm 3 ; Dichte von Luft: 1,3 g/dm 3 ).<br />

5 d) Das Öltröpfchen wird mit UV-Licht bestrahlt und verliert dadurch ein<br />

Elektron. Was beobachtet man? Begründen Sie Ihre Antwort mit Hilfe der<br />

wirkenden Kräfte. Eine rechnerische Behandlung ist nicht erforderlich.<br />

2. Bestimmung der elektrischen Feldkonstante<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

Zur Bestimmung der elektrischen Feldkonstante<br />

ε0 wird ein Kondensator benutzt.<br />

Dieser besteht aus zwei kreisförmigen<br />

Platten vom Radius 15 cm, die<br />

getrennt durch kleine Abstandshalter der<br />

Dicke 2,0 mm genau übereinander liegen.<br />

Der Kondensator wird auf verschiedene<br />

Spannungen aufgeladen und dann<br />

jeweils über ein Ladungsmessgerät entladen.<br />

Es ergeben sich die folgenden<br />

Messwerte:<br />

U in V 100 150 200 250 300 350<br />

Q in nC 35 56 69 90 110 124<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

Q<br />

U<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

93


BE<br />

– 3 –<br />

8 a) Tragen Sie die Messwerte in ein Koordinatensystem – Ladung in Abhängigkeit<br />

von der Spannung – ein. Zeichnen Sie eine Ausgleichsgerade<br />

und begründen Sie, warum sie durch den Koordinatenursprung enthalten<br />

muss. Welche Bedeutung hat die Steigung der Geraden? Bestimmen Sie<br />

ihren Wert.<br />

4 b) Berechnen Sie mit Ihrem Ergebnis aus Teilaufgabe 2a die elektrische<br />

Feldkonstante und geben Sie die prozentuale Abweichung vom Literaturwert<br />

an.<br />

Die obere Kondensatorplatte wird nun etwas in horizontaler Richtung verschoben<br />

und der Versuch dann bei gleichen Spannungswerten wiederholt.<br />

4 c) Zeichnen Sie in das Diagr<strong>am</strong>m von Teilaufgabe 2a den Graphen einer<br />

möglichen Messreihe ein und begründen Sie seinen Verlauf.<br />

3 d) Welche Änderung ergäbe sich im Graphen, wenn nun zusätzlich noch<br />

höhere Abstandshalter verwendet würden?<br />

3. Relativistische Elektronen<br />

Im Punkt P treten Elektronen in ein<br />

begrenztes homogenes Magnetfeld<br />

mit der Geschwindigkeit v = 0,98 c<br />

ein. In der Skizze ist die halbkreisförmige<br />

Bahn der Elektronen im<br />

Magnetfeld dargestellt.<br />

4 a) Übertragen Sie die nebenstehende<br />

Skizze auf Ihr Blatt. Ergänzen Sie<br />

sie durch eine beschriftete schematische<br />

Darstellung einer Anordnung<br />

zur Erzeugung und Beschleunigung<br />

der Elektronen und<br />

zeichnen Sie die Orientierung des<br />

Magnetfeldes ein.<br />

9 b) Berechnen Sie die Masse der Elektronen in Vielfachen der Ruhemasse<br />

und bestimmen Sie d<strong>am</strong>it die notwendige Beschleunigungsspannung Ub.<br />

[zur Kontrolle: m = 5,03 m0]<br />

7 c) Die Flussdichte B des Magnetfelds beträgt 500 mT. Berechnen Sie den<br />

Bahnradius und die Flugdauer von P nach Q.<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

P<br />

B<br />

Q<br />

94


BE<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 4 –<br />

GPh 2<br />

1. Ein Mittelwellenempfänger soll Radiosignale in dem Frequenzbereich zwischen<br />

530 kHz und 1600 kHz empfangen.<br />

5 a) Begründen Sie durch eine Rechnung, dass selbst bei der kürzesten in<br />

Frage kommenden Wellenlänge die benötigten Empfangsdipole auf<br />

Grund ihrer Länge in der Praxis nicht geeignet sind, sofern sie in Resonanz<br />

angeregt werden.<br />

Statt eines Empfangsdipols verwendet man im Mittelwellenbereich so genannte<br />

Ferritantennen. Das sind im Wesentlichen Spulen mit Ferritkern, welche<br />

mit einem Kondensator einen Schwingkreis bilden. Der Schwingkreis<br />

wird in Resonanz mit der zu empfangenden elektromagnetischen Welle abgestimmt.<br />

Die im Empfänger benutzte Ferritantenne hat eine Induktivität von<br />

0,22 mH. Die Kapazität in Form eines Drehkondensators ist variabel.<br />

5 b) Über welche Kapazitätswerte muss der Drehkondensator variiert werden<br />

können, so dass über den ges<strong>am</strong>ten oben genannten Frequenzbereich Resonanz<br />

möglich ist?<br />

Im Gegensatz zum Empfang werden bei der Erzeugung von Mittelwellen<br />

durchaus Dipole eingesetzt.<br />

4 c) Begründen Sie, warum die Dipolschwingungen stets gedämpft sind.<br />

4 d) Die Aufschrift AM bei der Wahltaste für den Mittelwellenempfang bei<br />

einem Radiogerät bedeutet Amplitudenmodulation. Als Signal soll ein<br />

Ton mit bestimmter Frequenz übertragen werden. Zeichnen Sie qualitativ<br />

in einem geeigneten Diagr<strong>am</strong>m die <strong>am</strong>plitudenmodulierte Trägerschwingung<br />

und kennzeichnen Sie die Schwingungsdauern von Träger- und Signalschwingung.<br />

2. Bei einem Doppelspalt für optische Versuche ist die Beschriftung nicht mehr<br />

erkennbar. Der Spaltabstand b soll nun experimentell mit Hilfe eines Lasers<br />

(Herstellerangabe: λ = 633 nm ± 0,5 nm) durch einen Schüler ermittelt werden.<br />

Der Abstand l zwischen Schirm und Doppelspalt kann auf einer optischen<br />

Bank sehr genau eingestellt werden und ist 1700 mm ± 0,5 mm. Der<br />

Schüler kann <strong>am</strong> Schirm auf beiden Seiten des 0. Maximums jeweils 4 weitere<br />

Maxima beobachten. Den Abstand d der beiden äußersten Maxima zueinander<br />

misst er zu 26 mm ± 0,5 mm.<br />

8 a) Skizzieren Sie den Versuchsaufbau mit den relevanten geometrischen<br />

Größen und stellen Sie unter Verwendung der Kleinwinkelnäherung die<br />

8⋅<br />

λ ⋅ l<br />

Beziehung b = zur Berechnung des Spaltabstandes auf.<br />

d<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

95


BE<br />

– 5 –<br />

4 b) Berechnen Sie den kleinstmöglichen Wert sowie den größtmöglichen<br />

Wert für den Spaltabstand.<br />

Der Schüler bildet aus den Werten von Teilaufgabe 2b den Mittelwert für den<br />

Spaltabstand und will den Doppelspalt mit dem Wert 331,5 µm beschriften.<br />

3 c) Begründen Sie, warum diese Aufschrift eine falsche Genauigkeit vortäuschen<br />

würde.<br />

3. Eine Vakuumphotozelle wird mit monochromatischem Licht der Wellenlänge<br />

436 nm bestrahlt. In Abhängigkeit von einer zwischen der Kathode und der<br />

Ringanode liegenden Spannung U wird der Photostrom I gemessen. Dabei<br />

wird die folgende U-I-Kennlinie aufgenommen.<br />

60<br />

40<br />

20<br />

I in nA<br />

I0<br />

Kennlinie einer Vakuum-Photozelle<br />

2 4 6 8 U in V<br />

6 a) Erstellen Sie eine beschriftete Skizze einer Versuchsanordnung, mit der<br />

die U-I-Kennlinie einer Vakuumphotozelle aufgenommen werden kann.<br />

6 b) Erklären Sie, warum auch bei der Spannung U = 0 V schon eine Stromstärke<br />

I0 gemessen wird. Erläutern Sie, warum der Strom die so genannte<br />

Sättigungsstromstärke IS (im Diagr<strong>am</strong>m IS = 70 nA) trotz zunehmender<br />

Spannung nicht übersteigt.<br />

6 c) Um jeglichen Stromfluss zu unterdrücken, ist eine Gegenspannung<br />

Ug = – 0,90 V gerade ausreichend. Bestimmen Sie die Austrittsarbeit für<br />

die Elektronen und geben Sie das kathodenmaterial an.<br />

Die ges<strong>am</strong>te auf die Photozelle fallende Lichtleistung beträgt 1,0 W.<br />

4 d) Berechnen Sie die Anzahl der pro Sekunde auf die Photozelle fallenden<br />

Photonen. [zur Kontrolle: 2,2 · 10 18 ⋅ 1/s]<br />

5 e) Nicht jedes Photon aus Teilaufgabe 3d kann ein Elektron auslösen.<br />

Ermitteln Sie mit dem Wert für die Sättigungsstromstärke IS die Anzahl<br />

der ausgelösten Elektronen pro Sekunde und geben Sie an, welcher Anteil<br />

der einfallenden Photonen Photoelektronen auslöst.<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

96


BE<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Fraunhoferlinien<br />

– 6 –<br />

GPh 3<br />

Josef von Fraunhofer katalogisierte 1815 mehr als 500 dunkle Linien, die im<br />

Spektrum der Sonne auftreten. Mittlerweile sind etwa 25000 solcher „Fraunhofer-Linien“<br />

bekannt.<br />

5 a) Erläutern Sie, wie diese Linien entstehen und wieso sie Auskunft über die<br />

Zus<strong>am</strong>mensetzung der äußeren Schichten der Sonnenatmosphäre geben.<br />

5 b) Unter anderem findet man hier auch dunkle Linien, deren Wellenlängen<br />

mit denen der Balmerserie im Wasserstoff-Emissionsspektrum übereinstimmen.<br />

Unter welcher Voraussetzung können dunkle Balmerlinien auftreten?<br />

Begründen Sie Ihre Antwort.<br />

2. Spektren von He und He +<br />

Das Edelgas Helium wurde 1868 durch seine Fraunhofer-Linien im Sonnenspektrum<br />

entdeckt und erst 1895 in Erdgasquellen auf der Erde gefunden.<br />

3 a) Zum Spektrum von atomarem Helium (He) gehört u.a. eine Linie mit der<br />

Wellenlänge 588 nm. Berechnen Sie die zugehörige Photonenenergie.<br />

Daneben lassen sich aber auch Linien nachweisen, die von einfach ionisiertem<br />

Helium (He + -Ionen) st<strong>am</strong>men. He + ist ein Einelektronensystem wie das<br />

H-Atom. Der Wert der Bindungsenergie des Elektrons auf der n-ten Energie-<br />

stufe berechnet sich durch:<br />

Z die Ordnungszahl).<br />

E<br />

n<br />

2<br />

Z ⋅ R ⋅ h ⋅ c<br />

= −<br />

(R ist die Rydbergkonstante,<br />

2<br />

n<br />

Gehen Sie zunächst davon aus, dass die Rydbergkonstanten des Wasserstoffatoms<br />

und des He + -Ions gleich groß sind.<br />

4 b) Berechnen Sie die Ionisierungsenergie von He + , das sich im Grundzustand<br />

befindet. [zur Kontrolle: 54,4 eV]<br />

6 c) Zeigen Sie, dass die 2., 4. und 6. Energiestufe des He + -Ions mit den ersten<br />

drei Stufen des H-Atoms übereinstimmen.<br />

4 d) Die Hα-Linie hat die größte Wellenlänge in der Balmerserie des Wasserstoffatoms.<br />

Welcher Übergang im He + -Ion führt zur Emission einer Strahlung<br />

mit dieser Wellenlänge? Begründen Sie Ihre Antwort.<br />

4 e) Tatsächlich ist die Rydbergkonstante des He + -Ions geringfügig größer als<br />

die des H-Atoms. Was folgt daraus für die Wellenlänge der He + -Linie aus<br />

Teilaufgabe 2d im Vergleich zur Hα-Linie?<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

97


BE<br />

3. Röntgenspektren<br />

– 7 –<br />

5 a) Skizzieren Sie qualitativ das typische Emissionsspektrum einer Röntgenröhre.<br />

Tragen Sie dazu die Intensität der Strahlung in Abhängigkeit von<br />

der Wellenlänge auf. Die Betriebsspannung UB der Röhre sei so groß,<br />

dass auch die charakteristische Strahlung des Anodenmaterials auftritt.<br />

6 b) Aus der Wellenlänge der kurzwelligen Grenze λG des kontinuierlichen<br />

Spektrums und der Beschleunigungsspannung UB lässt sich die<br />

Planck’sche Konstante h bestimmen.<br />

Erklären Sie zunächst, welcher Prozess zur Entstehung von Röntgenquanten<br />

mit der Wellenlänge λG führt. Welcher Wert für h ergibt sich aus den<br />

Messwerten UB = 40 kV und λG = 31 pm?<br />

4 c) Erklären Sie allgemein die Entstehung der Kα-Linie im Röntgenspektrum.<br />

5 d) Welchen Einfluss hat eine Erhöhung der Beschleunigungsspannung UB<br />

auf die Werte von λG und λKα?<br />

Begründen Sie Ihre Antwort.<br />

9 e) In Teilaufgabe 3b wurde unter Verwendung von Röntgenstrahlung eine<br />

Möglichkeit zur Bestimmung der Planckschen Konstante h betrachtet. Erläutern<br />

Sie eine weitere experimentelle Methode zur Bestimmung von h<br />

unter Verwendung eines anderen Bereichs des elektromagnetischen Spektrums<br />

(Messverfahren, Auswertung, Berechnung von h).<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

98


BE<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 8 –<br />

GPh 4<br />

1. Altersbestimmung mit der 14 C-Methode<br />

Unter dem Einfluss der kosmischen Strahlung entstehen in der Atmosphäre<br />

schnelle Neutronen. Trifft ein solches Neutron auf einen Stickstoffkern 14 N,<br />

so kommt es gelegentlich zur Kernumwandlung in das Kohlenstoffisotop 14 C.<br />

3 a) Geben Sie die Reaktionsgleichung an.<br />

14 C ist radioaktiv. Es zerfällt unter Aussendung eines βˉ-Teilchens mit einer<br />

Halbwertszeit von 5,7 · 10 3 Jahren.<br />

7 b) Erläutern Sie die Entstehung des βˉ-Teilchens und geben Sie die Zerfallsgleichung<br />

beim 14 C-Zerfall an. Die entstandenen βˉ-Teilchen besitzen<br />

keine einheitliche Energie. Skizzieren Sie das Energiespektrum der<br />

βˉ-Teilchen und erklären Sie sein Zustandekommen.<br />

In der Atmosphäre stellt sich zwischen dem radioaktiven und dem stabilen<br />

Kohlenstoff ein Gleichgewicht ein, so dass pro Gr<strong>am</strong>m Kohlenstoff 15,3 Zerfälle<br />

pro Minute stattfinden. In diesem Gleichgewichtsverhältnis findet man<br />

den radioaktiven Kohlenstoff auch in lebenden Organismen. Beim Absterben<br />

des Organismus hört jegliche Aufnahme von Kohlenstoff auf und die Aktivität<br />

nimmt im Lauf der Zeit ab.<br />

9 c) In einem alten Holzstück ist Kohlenstoff der Masse 50 g enthalten. Darin<br />

beträgt der 14 C-Anteil 4,4 · 10 –12 g. Berechnen Sie die Anzahl der darin<br />

enthaltenen 14 C-Atome und d<strong>am</strong>it die Aktivität pro 1 g Masse dieser Probe.<br />

[zur Kontrolle: A/m = 0,015 Bq/g]<br />

5 d) Schätzen Sie mit Hilfe der Halbwertszeit ab, ob die Probe älter als 20 000<br />

Jahre sein kann.<br />

2. Der Forschungsreaktor Garching II<br />

Der Reaktor FRM-II in Garching stellt eine effiziente Neutronenquelle dar.<br />

Die Neutronen werden gewonnen, indem 235 U durch thermische Neutronen<br />

gespalten wird.<br />

4 a) Wie erhält man aus den bei den Kernzerfällen entstandenen schnellen<br />

Neutronen die benötigten thermischen Neutronen?<br />

4 b) Bei einem möglichen Spaltprozess von 235 U entstehen als Spaltprodukte<br />

u. a. 94 Rb und zwei Neutronen. Geben Sie die Reaktionsgleichung an.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

Bekanntlich sind freie Neutronen instabil. Der Reaktor in Garching erlaubt<br />

die genauere Untersuchung des Neutronenzerfalls.<br />

Die Reaktionsgleichung für diesen lautet: n → p + − e + ν<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

1<br />

0<br />

1<br />

1<br />

0 1<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

99


BE<br />

– 9 –<br />

Berechnet man die Differenz der Ges<strong>am</strong>tmasse vor dem Zerfall und der Ges<strong>am</strong>tmasse<br />

nach dem Zerfall, so erhält man Δm = 8,4 · 10 –4 u.<br />

8 c) Berechnen Sie die entsprechende Massendifferenz für einen angenomme-<br />

1<br />

1<br />

1 0<br />

→ 0 + 1<br />

nen Protonenzerfall: p n + e + ν<br />

Erläutern Sie, warum das Proton im Gegensatz zum Neutron als stabil<br />

betrachtet wird.<br />

Protonen und Neutronen bestehen<br />

nach dem Quarkmodell jeweils aus<br />

drei Quarks der Sorten u (up) und d<br />

(down). Ein up-Quark besitzt die La-<br />

dung e<br />

3<br />

2 ⋅ , ein down-Quark − 1 ⋅ e .<br />

Der Neutronenzerfall kann durch nebenstehendes<br />

Diagr<strong>am</strong>m beschrieben werden.<br />

3<br />

6 d) Aus welchen drei Quarks müssen Proton und Neutron jeweils bestehen.<br />

Erläutern Sie Ihre Antwort und erklären Sie in diesem Modell den Neutronenzerfall.<br />

Bei vielen Experimenten entsteht begleitend<br />

γ-Strahlung, die prinzipiell<br />

durch Bleiplatten abgeschirmt werden<br />

kann. Das nebenstehende Diagr<strong>am</strong>m<br />

stellt das Absorptionsverhalten von Blei<br />

dar. Hierbei sind Z die Zählrate, Z0 die<br />

Zählrate ohne Abschirmung und x die<br />

Dicke der Bleiplatte.<br />

9 e) Entnehmen Sie der Graphik die<br />

Halbwertsdicke D1/2 und ermitteln<br />

Sie, wie dick die Platten sein müssen,<br />

d<strong>am</strong>it 75 % der γ-Strahlung absorbiert<br />

werden.<br />

Im Gegensatz zur Absorption von γ-Strahlung ist Blei zur Absorption von<br />

Neutronen ungeeignet. Deshalb müssen bei einer Neutronenquelle zusätzlich<br />

zu einem Bleimantel noch andere Abschirmmaßnahmen getroffen werden.<br />

5 f) Begründen Sie, warum Blei zur Abschirmung von Neutronenstrahlung<br />

schlecht geeignet ist. Welche wesentlichen Eigenschaften sollte ein Material<br />

besitzen, um Neutronen effektiv abschirmen zu können?<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

u<br />

d<br />

?<br />

n p<br />

u<br />

e –<br />

ν<br />

ln (Z/Z0)<br />

1 2 3 4<br />

0<br />

- 0,4<br />

- 0,8<br />

- 1,2<br />

- 1,4<br />

d<br />

?<br />

x/cm<br />

100


BE<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Mond<br />

– 10 –<br />

GPh 5<br />

Zwischen zwei Vollmondphasen liegt ein Zeitraum von 29,5 Tagen. Gehen<br />

Sie für die Teilaufgaben 1a – 1d davon aus, dass sich Erde und Mond auf<br />

Kreisbahnen bewegen.<br />

4 a) Erläutern Sie die Begriffe „siderischer Monat“ und „synodischer Monat“.<br />

4 b) Fertigen Sie eine Skizze der Konstellation Sonne, Erde und Mond zu zwei<br />

aufeinander folgenden Vollmondphasen.<br />

4 c) Berechnen Sie den Winkel ϕ, um den sich Verbindungslinie Erde-Sonne<br />

zwischen zwei Vollmondphasen bewegt hat. [zur Kontrolle: ϕ = 29,1 °]<br />

5 d) Berechnen Sie mit Hilfe von Teilaufgabe 1b die Länge eines siderischen<br />

Monats.<br />

Vom Mond wird eine Serie von photographischen Aufnahmen gemacht. Befindet<br />

sich der Mond im erdnächsten Punkt<br />

seiner Bahn, so ergibt sich ein Durchmes-<br />

ser des Mondbildes von Bn = 17,2 mm, im<br />

erdfernsten Punkt von Bf = 15,4 mm. Die<br />

Brennweite des abbildenden optischen<br />

Systems ist f = <strong>180</strong>0 mm. Entnehmen Sie<br />

die geometrischen Zus<strong>am</strong>menhänge bei der optischen Abbildung der nebenstehenden<br />

Skizze.<br />

5 e) Berechnen Sie aus diesen Angaben und dem Mondradius von 1738 km<br />

den minimalen und maximalen Abstand des Mondes zum Beobachter.<br />

4 f) Auf dem Mond erkennt man wesentlich mehr Krater als auf der Erde.<br />

Erläutern Sie zwei Gründe für diese Tatsache.<br />

5 g) Betrachten Sie einen Quadratmeter Mondoberfläche, der senkrecht von<br />

der Sonne beleuchtet wird und 93 % der einfallenden Sonnenstrahlung<br />

absorbiert. Berechnen Sie unter der Annahme eines Strahlungsgleichgewichts<br />

die sich einstellende Temperatur.<br />

Erklären Sie, warum ein Ort auf der Mondoberfläche wesentlich größere<br />

Temperaturschwankungen erfährt als ein Ort auf der Erdoberfläche.<br />

2. Weltraummissionen<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

G B<br />

Bei den Apollo-Missionen zum Mond wurde die Raumkapsel zunächst in eine<br />

kreisförmige Erdumlaufbahn (Parkbahn) gebracht und anschließend durch<br />

kurzzeitiges Zünden des Haupttriebwerks auf den Weg zum Mond beschleunigt.<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

f<br />

101


BE<br />

– 11 –<br />

8 a) Zwischen Erde und Mond gibt es einen Punkt, in dem sich die Gravitationskräfte<br />

von Erde und Mond aufheben. Berechnen Sie den Abstand r0<br />

dieses Punktes vom Erdmittelpunkt. Verwenden Sie für den Abstand von<br />

der Erde zum Mond 3,84 ⋅ 10 5 km. [zur Kontrolle: r0 = 3,46 · 10 5 km]<br />

6 b) Berechnen Sie die Geschwindigkeit v * , auf die ein Satellit von der Parkbahn<br />

(190 km über der Erdoberfläche) beschleunigt werden müsste, um<br />

anschließend antriebslos den Abstand r0 zu erreichen. Der Einfluss des<br />

Mondes soll dabei nicht berücksichtigt werden.<br />

2 c) Bei der Apollo-Mission genügte für den Mondflug eine Geschwindigkeit<br />

v < v * . Begründen Sie diese Tatsache.<br />

3. Sonne<br />

Die Abbildung zeigt die spektrale Intensitätsverteilung eines schwarzen<br />

Strahlers von Sonnengröße bei Sonnentemperatur (I) und der Sonnenstrahlung<br />

an der Erdoberfläche (II).<br />

5 a) Skizzieren Sie in ein Diagr<strong>am</strong>m die spektrale Verteilung der Strahlungsleistung<br />

von drei gleichen schwarzen Strahlern mit unterschiedlichen<br />

Temperaturen.<br />

4 b) Berechnen Sie mithilfe des Graphen (I) näherungsweise die Oberflächentemperatur<br />

der Sonne.<br />

4 c) Geben Sie wesentliche Unterschiede der Spektren (I) und (II) an und<br />

erläutern Sie diese.<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

Intensität<br />

(I)<br />

(II)<br />

0 0,4 0,8 1,2 1,6 2,0 Wellenlänge in μm<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

102


BE<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

Der Kugelsternhaufen M13<br />

– 12 –<br />

GPh 6<br />

Kugelsternhaufen sind kugelförmige Sternhaufen mit sehr vielen Sternen auf<br />

engem Raum, deren Sterndichte zum Zentrum hin stark zunimmt. Der hellste<br />

<strong>am</strong> Nordhimmel sichtbare Kugelsternhaufen ist M13 im Sternbild Herkules.<br />

Für M13 erhält man experimentell das folgende Hertzsprung-Russel-Diagr<strong>am</strong>m<br />

(HRD). Die gestrichelte Hilfslinie kennzeichnet den ungefähren Verlauf<br />

der Hauptreihe.<br />

scheinbare Helligkeit m<br />

13<br />

15<br />

17<br />

19<br />

21<br />

15 10 8 7 6 5 4<br />

Temperatur in 10 3 K<br />

8 1. a) Im HRD von M13 findet man u. a. Hauptreihensterne und Rote Riesen.<br />

Erläutern Sie die wesentlichen Unterschiede im Aufbau von Hauptreihensternen<br />

und Roten Riesen anhand der Veränderungen, die bei der Entwicklung<br />

auftreten.<br />

6 b) Entnehmen Sie dem Diagr<strong>am</strong>m die scheinbare Helligkeit eines Sterns,<br />

den Sie für sonnentypisch halten. Berechnen Sie d<strong>am</strong>it einen Wert für die<br />

Entfernung von M13 zu unserem Sonnensystem.<br />

5 c) Es gibt in M13 auch Weiße Zwerge. Geben Sie an, wo sich in diesem<br />

HRD die Weißen Zwerge befinden müssten. Begründen Sie Ihre Aussage<br />

mit den Eigenschaften Weißer Zwerge.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

103


BE<br />

– 13 –<br />

2. In M13 wird der Cepheidenstern V2 beobachtet. Aus seiner Lichtkurve wird<br />

eine Periodendauer von 5,1 Tagen bei einer mittleren scheinbaren Helligkeit<br />

von 13,1 bestimmt. Der Cepheide V2 gehört zur Population II, und leuchtet<br />

um genau 2 Größenklassen weniger hell als klassische Cepheiden gleicher<br />

Periodendauer.<br />

8 a) Berechnen Sie die absolute Helligkeit des Cepheiden V2 und daraus die<br />

Entfernung von M13.<br />

[zur Kontrolle: r = 8,2 kpc]<br />

4 b) Auf dem Weg von M13 zu uns wird das Sternenlicht durch Streuung an<br />

interstellarer Materie leicht abgeschwächt (Extinktion). Ist daher der in<br />

Teilaufgabe 2a berechnete Wert für die Entfernung von M13 zu klein<br />

oder zu groß? Begründen Sie ihre Aussage.<br />

10 c) Lesen Sie aus dem HRD die scheinbare Helligkeit des massereichsten<br />

Hauptreihensterns ab und berechnen Sie seine Leuchtkraft in Sonnenleuchtkräften.<br />

Bestimmen Sie außerdem mit Hilfe des HRD seinen Radius<br />

in Sonnenradien.<br />

[zur Kontrolle: L = 3,5 L 8 ]<br />

8 d) Schätzen Sie mit Hilfe des Ergebnisses von Teilaufgabe 2c das Alter von<br />

M13 ab. Welche vereinfachende Annahme macht man dabei? Verwenden<br />

Sie für die Entwicklungszeit der Sonne: τ 8 = 10 Mrd. Jahre.<br />

3. Anlässlich der Einweihung des modernisierten leistungsstarken Arecibo-<br />

Radioteleskops auf Puerto Rico im Jahr 1974 wurde eine 3,0 <strong>Minuten</strong> lange<br />

Nachricht an hypothetische außerirdische intelligente Zivilisationen in M13<br />

gesandt.<br />

4 a) Ermitteln Sie unter Berücksichtigung des Ergebnisses von Teilaufgabe 2a,<br />

wie viele Jahre vergehen müssen, bis wir auf der Erde ein mögliches<br />

Antwortsignal von dort empfangen könnten.<br />

3 b) Das Signal hatte eine Trägerfrequenz von 2,38 GHz. Berechnen Sie die<br />

dazu gehörige Wellenlänge.<br />

4 c) Für diese Außerirdischen sind die Strahlungsquellen Sonne und Erde<br />

nicht einzeln auflösbar. Dennoch könnten sie bei Nutzung optimaler<br />

Technik irdische Radiosignale erkennen. Begründen Sie dies. Vergleichen<br />

Sie dazu qualitativ die Intensitäten der Sonnenstrahlung im optischen Bereich<br />

und im Radiobereich.<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

104


Abituraufgaben aus Bayern<br />

Abiturprüfung 2006<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

PHYSIK<br />

als Grundkursfach<br />

<strong>Arbeitszeit</strong>: <strong>180</strong> <strong>Minuten</strong><br />

Der Fachausschuss wählt z w e i Aufgaben zur Bearbeitung aus.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

105


BE<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 2 –<br />

GPh1<br />

1. Quantelung der Ladung – Millikanversuch<br />

Im Millikanversuch werden kleine geladene Öltröpfchen in das homogene<br />

Feld eines Plattenkondensators (Abstand der horizontal liegenden Platten:<br />

d = 2,0 cm) gebracht und durch ein Mikroskop beobachtet.<br />

6 a) Ein ausgewähltes Öltröpfchen (Masse m = 4,70 · 10 −16 kg) schwebt<br />

gerade bei einer Kondensatorspannung von 25 Volt. Berechnen Sie den<br />

Betrag der Ladung dieses Öltröpfchens.<br />

4 b) Nennen Sie zwei Gründe dafür, dass eine genaue Ladungsbestimmung<br />

mit Hilfe der Schwebemethode kaum möglich ist.<br />

8 c) Im Labor verwendet man deshalb eine andere Variante des Millikanversuchs.<br />

Dabei ergeben sich Häufungen der Messwerte bei folgenden Ladungen<br />

der Öltröpfchen:<br />

6,4 ⋅ 10 −19 C 9,6 ⋅ 10 −19 C 16,0 ⋅ 10 −19 C<br />

Auf welchen größtmöglichen Wert für die Elementarladung würde ein<br />

Experimentator auf Grund dieser Messergebnisse schließen? Geben Sie<br />

eine Begründung für Ihr Ergebnis an.<br />

Welche anderen Werte für die Elementarladung sind mit diesen Messergebnissen<br />

vereinbar?<br />

5 d) Kann ein Öltröpfchen auch dann im Schwebezustand (v = 0) gehalten<br />

werden, wenn statt des elektrischen Feldes ein homogenes Magnetfeld<br />

verwendet wird? Begründen Sie Ihre Antwort.<br />

2. Ein Synchrotron ist ein Beschleuniger, in dem<br />

geladene Teilchen eine geschlossene Bahn<br />

durchlaufen, auf die sie mit Hilfe von Ablenkmagneten<br />

gezwungen werden. Nähe-<br />

r<br />

rungsweise besteht die Bahn aus vier Viertelkreisen<br />

mit Radius r und geraden Verbindungsstücken.<br />

Auf den vier Geraden werden<br />

die Teilchen durch sogenannte Resonatoren<br />

beschleunigt. Da die Energie der Teilchen<br />

ständig zunimmt, der Kreisradius r dagegen<br />

unverändert bleibt, müssen die Magnetfelder<br />

angepasst (synchronisiert) werden.<br />

Ein Synchrotron kann erst ab einer bestimmten Teilchenenergie arbeiten;<br />

deshalb werden die Teilchen auf die nötige Geschwindigkeit vorbeschleunigt<br />

und erst dann in das Synchrotron injiziert.<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

106


BE<br />

– 3 –<br />

5 a) 1992 wurde in H<strong>am</strong>burg das Synchrotron Hera in Betrieb genommen. In<br />

das Synchrotron werden Protonen mit der Geschwindigkeit v = 0,99973 c<br />

injiziert. Berechnen Sie das Verhältnis der Masse des Protons zu seiner<br />

Ruhemasse im Moment der Injektion.<br />

Das Synchrotron Hera hat einen Umfang von 6,30 km. Die Protonen werden<br />

mit einer Ges<strong>am</strong>tenergie von E1 = 40,0 GeV injiziert und erreichen eine maximale<br />

Ges<strong>am</strong>tenergie von E2 = 920 GeV. Pro Umlauf wird den Protonen in<br />

jedem der vier Resonatoren durchschnittlich die Energie ∆E = 7,80 keV zugeführt.<br />

(Energieverluste in Form von Synchrotronstrahlung sind hierin schon<br />

berücksichtigt.)<br />

5 b) Berechnen Sie, wie viele Umläufe des Protons von der Injektion bis zum<br />

Erreichen der maximalen Ges<strong>am</strong>tenergie nötig sind.<br />

[zur Kontrolle: n = 2,82 · 10 7 ]<br />

3 c) Welchem Vielfachen des Erdumfangs entspricht die dabei von den<br />

Protonen zurückgelegte Strecke?<br />

5 d) Schätzen Sie ab, wie lange der Vorgang von Teilaufgabe 2b dauert.<br />

[zur Kontrolle: t = 593 s]<br />

Berücksichtigt man, dass sich die Protonen nahezu mit Lichtgeschwindigkeit<br />

bewegen (v ≈ c), erhält man folgenden Zus<strong>am</strong>menhang zwischen der Ges<strong>am</strong>tenergie<br />

E der Protonen und der Flussdichte B des Magnetfelds, das die<br />

Protonen auf eine Kreisbahn zwingt:<br />

E = r · e · c · B<br />

7 e) Leiten Sie ausgehend von einem Kraftansatz für die Kreisbewegung diese<br />

Gleichung her.<br />

6 f) Zwischen welchen Werten muss die magnetische Flussdichte B synchronisiert<br />

werden, wenn der Radius r der Kreisbahn in den Magnetfeldern<br />

800 m beträgt? [zur Kontrolle: B1 = 0,167 T; B2 = 3,84 T]<br />

6 g) Im Synchrotron erzeugen supraleitende Spulen der Querschnittsfläche<br />

A = 1,80 m 2 das Magnetfeld, das die Protonen ablenkt. Der Anstieg des<br />

Magnetfelds induziert in jeder der Spulen eine Gegenspannung. Berechnen<br />

Sie mit Hilfe der bisherigen Ergebnisse den mittleren Wert dieser<br />

Gegenspannung für eine Spule mit 80 Windungen.<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

107


BE<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 4 –<br />

GPh 2<br />

1. Resonanz<br />

Aus einer Spule (Länge 25,0 mm, Durchmesser 6,0 mm, 160 Windungen)<br />

und einem Kondensator der Kapazität 4,2 nF wird ein Schwingkreis aufgebaut.<br />

7 a) Durch einen Resonanzversuch soll die<br />

Eigenfrequenz des Schwingkreises bestimmt<br />

werden. Es steht ein Frequenzgenerator sowie<br />

ein Oszilloskop zur Verfügung.<br />

Skizzieren Sie einen geeigneten Versuchsaufbau<br />

und beschreiben Sie, wie die Eigenfrequenz<br />

<strong>am</strong> Oszilloskop bestimmt werden kann.<br />

5 b) Berechnen Sie die Frequenz, für die Resonanz zu erwarten ist.<br />

2 c) Die tatsächlich gemessene Resonanzfrequenz stimmt mit dem Ergebnis<br />

von Teilaufgabe 1b nicht genau überein. Geben Sie eine kurze Begründung<br />

dafür an.<br />

2. Versuche mit Mikrowellen<br />

Mit einem Mikrowellensender wird ein Doppelspaltversuch durchgeführt.<br />

Dazu stellt man in 30 cm Abstand vor dem Sender drei Aluminiumbleche so<br />

auf, dass sich zwei senkrechte Spalte mit jeweils 2,0 cm Breite ergeben. Dabei<br />

hat das mittlere Blech eine Breite von 12 cm. Der Sender steht auf der<br />

Symmetrieachse dieses Doppelspalts. 30 cm hinter den Blechen wird der<br />

Empfangsdipol – ebenfalls auf der Symmetrieachse – aufgestellt.<br />

4 a) Skizzieren Sie die Versuchsanordnung im Maßstab 1 : 5.<br />

5 b) Obwohl das mittlere Blech den direkten Weg vom Sender zum Empfänger<br />

versperrt, kann kräftiger Empfang nachgewiesen werden. Erklären Sie<br />

diese Beobachtung.<br />

8 c) Verschiebt man den Empfänger senkrecht von der Symmetrieachse weg,<br />

so wird der Empfang zuerst schwächer, dann wieder stärker. 10 cm von<br />

der Achse entfernt ist er wieder maximal.<br />

Zeichnen Sie diese Position des Empfängers in die Skizze von Teilaufgabe<br />

2a ein und erklären Sie das Phänomen. Berechnen Sie die Wellenlänge<br />

der benutzten Mikrowellenstrahlung.<br />

4 d) Mit Hilfe der Skizze zu Teilaufgabe 2c kann die Wellenlänge auch<br />

zeichnerisch ermittelt werden. Führen Sie dies durch und erläutern Sie<br />

kurz Ihr Vorgehen.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

108


BE<br />

3. Photoeffekt<br />

– 5 –<br />

4 a) Beschreiben Sie einen einfachen Versuch mit einem Elektroskop als<br />

Nachweisgerät, mit dem sich der Photoeffekt beobachten lässt.<br />

8 b) Geben Sie zwei Beobachtungen beim Photoeffekt an, die im Widerspruch<br />

zur klassischen Lichtwellentheorie stehen. Erklären Sie die von Ihnen genannten<br />

Beobachtungen unter Verwendung der Einstein'schen Deutung<br />

des Photoeffektes.<br />

Vakuumphotozellen basieren auf dem Photoeffekt. Bei Bestrahlung mit geeignetem<br />

monochromatischem Licht ist eine Vakuumphotozelle eine Spannungsquelle.<br />

3 c) Geben Sie die Beziehung für den Zus<strong>am</strong>menhang zwischen der Spannung<br />

der Photozelle und der Frequenz des eingestrahlten Lichts an.<br />

3 d) Grünes Licht der Frequenz f = 5,38 · 10 14 Hz soll durch eine Vakuumphotozelle<br />

nachgewiesen werden. Zur Verfügung stehen Photozellen mit folgenden<br />

Kathodenmaterialien: Cäsium, Gold, Kalium, Platin und Rubidium.<br />

Welche dieser Photozellen sind geeignet? Begründen Sie Ihre Antwort.<br />

7 e) Bei Verwendung von speziellen Legierungen erreicht man bei Photozellen<br />

Ablösearbeiten von 1,0 eV.<br />

In welchem Bereich liegen die Geschwindigkeiten von Photoelektronen,<br />

die durch sichtbares Licht (400 nm bis 800 nm) in solchen Photozellen<br />

ausgelöst werden?<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

109


BE<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Franck-Hertz-Versuch<br />

– 6 –<br />

GPh 3<br />

Im Jahr 1925 wurden die deutschen Physiker J<strong>am</strong>es Franck und Gustav Hertz<br />

für ihre experimentellen Forschungen auf dem Gebiet der Atomphysik mit<br />

dem Nobelpreis ausgezeichnet.<br />

8 a) Skizzieren Sie den Versuchsaufbau (inkl. Messgeräte) zum Elektronenstoß-Versuch<br />

im Franck-Hertz-Rohr, beschriften Sie die wesentlichen<br />

Teile und beschreiben Sie knapp die Versuchsdurchführung.<br />

7 b) Fertigen Sie eine Skizze des charakteristischen U-I-Diagr<strong>am</strong>ms an.<br />

Zeichnen Sie darin auch den ungefähren Verlauf der Kennlinie ein, die<br />

man erwarten würde, wenn zwischen Elektronen und Quecksilberatomen<br />

nur elastische Stöße auftreten könnten.<br />

Begründen Sie den unterschiedlichen Kurvenverlauf.<br />

2 c) Bei Zimmertemperatur ist in der Röhre Quecksilber in flüssigem Zustand<br />

zu sehen. Erklären Sie kurz, warum zur Aufnahme der Messkurve die<br />

Röhre beheizt werden muss.<br />

4 d) Nach Anregung der Quecksilberatome auf ein Niveau von 4,9 eV über<br />

dem Grundzustand geht die Mehrzahl direkt wieder in den Grundzustand<br />

über. Berechnen Sie die Wellenlänge der d<strong>am</strong>it verbundenen Strahlung.<br />

Wie heißt der dazugehörige Wellenlängenbereich?<br />

2. Linienspektren des Wasserstoffatoms<br />

Die Serienformel für das Wasserstoff-Spektrum lautet:<br />

1 ⎛<br />

⎜<br />

1 1<br />

= R H ⋅ −<br />

λ ⎜ 2<br />

⎝ n1<br />

n<br />

atom ist.<br />

2<br />

2<br />

⎞<br />

⎟ , wobei RH die Rydbergkonstante für das Wasserstoff-<br />

⎟<br />

⎠<br />

5 a) Berechnen Sie die Frequenz des Lichts, das in H-Atomen beim Übergang<br />

des Elektrons aus der L- in die K-Schale entsteht.<br />

5 b) Ermitteln Sie mit Hilfe der Serienformel die Ionisationsenergie für ein<br />

H-Atom, das sich im ersten angeregten Zustand befindet.<br />

5 c) Fertigen Sie eine maßstabsgetreue Zeichnung der fünf niedrigsten Stufen<br />

im Energieniveauschema von Wasserstoff an.<br />

6 d) Für welchen Wert von n1 liegen mehrere Spektrallinien im sichtbaren<br />

Bereich? Wie heißt diese Serie? Berechnen Sie für diese die Wellenlängen<br />

derjenigen zwei Übergänge, die zu den kleinsten Energiedifferenzen<br />

gehören.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

110


BE<br />

3. Materiewellen bei Fullerenen<br />

– 7 –<br />

Fullerene sind Moleküle, die in<br />

ihrer Struktur einem Fußball gleichen<br />

und aus jeweils 60 Kohlenstoffatomen<br />

bestehen. Durch das<br />

Erhitzen einer Fullerenprobe wird<br />

ein Fullerenstrahl erzeugt, der<br />

Moleküle unterschiedlicher Geschwindigkeiten<br />

enthält (vgl.<br />

Abb. 1 mit idealisierter Messkurve).<br />

6 a) Berechnen Sie näherungsweise die de-Broglie-Wellenlänge eines<br />

Fullerens, welches die Geschwindigkeit besitzt, die <strong>am</strong> häufigsten auftritt.<br />

(Nehmen Sie an, dass es sich ausschließlich um 12 C-Atome handelt.)<br />

[zur Kontrolle: λ ≈ 2,6 pm]<br />

Ein gebündelter Strahl aus Fullerenen<br />

trifft auf ein Gitter mit dem Spaltmittenabstand<br />

b = 100 nm. In einer Entfernung<br />

von a = 1,25 m hinter dem<br />

Gitter befindet sich ein Detektor, der<br />

die auftreffenden Moleküle registriert.<br />

Dabei ergibt sich näherungsweise<br />

der nebenstehende Kurvenverlauf<br />

für die Zählrate in Abhängigkeit<br />

vom Ort (siehe Abb. 2).<br />

9 b) Erläutern Sie die Graphik.<br />

Berechnen Sie mit ihrer Hilfe die Wellenlänge der Materiewelle und zeigen<br />

Sie, dass deren Größenordnung mit der Theorie von de Broglie übereinstimmt.<br />

3 c) Geben Sie aufgrund der experimentellen Gegebenheiten eine Begründung<br />

dafür an, dass die registrierte Zählrate bei den Minima nicht Null beträgt.<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

111


BE<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Strahleneinsatz in der Medizin<br />

– 8 –<br />

GPh 4<br />

Bei der Behandlung von Tumoren im Körperinneren werden in der modernen<br />

Medizin u. a. hochenergetische Protonen zur Bestrahlung eingesetzt. Dabei<br />

wird die ionisierende Wirkung der Protonen zur Zerstörung der Krebszellen<br />

verwendet.<br />

8 a) Erläutern Sie auch anhand einer beschrifteten Skizze den Aufbau und die<br />

Funktionsweise eines Zyklotrons, mit dem Protonen beschleunigt werden<br />

können.<br />

6 b) In der nebenstehenden<br />

Abbildung ist ein Maß für<br />

die Gewebeschädigung<br />

durch einen Protonen- bzw.<br />

einen Röntgenstrahl in Abhängigkeit<br />

von der Eindringtiefe<br />

in das Körpergewebe<br />

dargestellt.<br />

Ein Tumor, der sich ca.<br />

12 cm im Körperinneren<br />

befindet, soll zerstört werden.<br />

Erläutern Sie auf der<br />

Grundlage des nebenstehenden Diagr<strong>am</strong>ms, worin hierbei der entscheidende<br />

Vorteil bei der Verwendung von Protonen im Vergleich zu der in<br />

der konventionellen Strahlentherapie verwendeten Röntgenstrahlung<br />

liegt.<br />

Ein anderes Verfahren der Nuklearmedizin ist die Positron-Emissions-<br />

Tomographie (PET). Zur Krebsdiagnostik wird dabei z. B. der kurzlebige<br />

β + -Strahler 11 C in den Körper eingeschleust. Aus seiner Verteilung im Körpergewebe<br />

kann man Rückschlüsse auf den Tumor ziehen.<br />

7 c) Zur Herstellung des Nuklids 11 C werden 14 N-Kerne mit Protonen der<br />

kinetischen Energie 18 MeV beschossen. Geben Sie die Reaktionsgleichung<br />

an. Berechnen Sie die für diese Reaktion notwendige Energie und<br />

vergleichen Sie diese mit der kinetischen Energie der Protonen.<br />

5 d) Geben Sie die Zerfallsgleichung für den β + -Zerfall von 11 C an und<br />

erläutern Sie, warum das Energiespektrum des β + -Strahlers kontinuierlich<br />

ist.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

112


BE<br />

– 9 –<br />

4 e) Der β + -Zerfall kann als Umwandlung eines Kern-Protons (udu) in ein<br />

Kern-Neutron (udd) beschrieben werden. Deuten Sie diese Umwandlung<br />

im Quarkmodell.<br />

7 f) Bei der PET trifft ein Positron schon kurz nach der Emission auf ein<br />

Elektron und zerstrahlt mit diesem in zwei γ-Quanten. Bei einer Untersuchung<br />

werden dem Patienten 1,0 · 10 −11 g des 11 C injiziert. Berechnen Sie<br />

die Zahl der γ-Quanten, die nach der Injektion innerhalb von zwei Halbwertszeiten<br />

erzeugt werden.<br />

2. Strahlenbelastung durch Radon<br />

Radon ist ein unsichtbares und geruchloses Edelgas, das sich im Inneren von<br />

Häusern konzentriert und zur natürlichen Strahlenbelastung des Menschen<br />

beiträgt. Entscheidend ist dabei das Radonisotop 222 Rn, das mit der Halbwertszeit<br />

T = 3,8 d zerfällt.<br />

4 a) Geben Sie an, welcher Zerfallsreihe 222 Rn angehört, und bestimmen Sie,<br />

nach wie vielen α- und β-Zerfällen 222 Rn in das entsprechende stabile<br />

Bleiisotop übergegangen ist.<br />

7 b) 222 Rn geht selbst durch einen α-Zerfall aus einem Mutterkern hervor.<br />

Stellen Sie die Zerfallsgleichung für die Entstehung von 222 Rn auf und berechnen<br />

Sie den Rückstoßimpuls, den 222 Rn bei dieser Kernreaktion erhält,<br />

wenn das dabei emittierte α-Teilchen eine kinetische Energie von<br />

4,78 MeV hat.<br />

6 c) In einer Wohnung ergibt sich pro Kubikmeter Raumluft aufgrund der<br />

222<br />

Rn-Konzentration eine Aktivität von 50 Bq. Berechnen Sie, wie viele<br />

222<br />

Rn-Atome sich in einem Kubikmeter Raumluft befinden.<br />

6 d) Stellen Sie dar, wie die erhöhte Radonkonzentration in Räumen, vor<br />

allem in Kellerräumen, zustande kommt und erläutern Sie kurz, warum<br />

die Strahlenbelastung durch Radon für den Menschen besonders gefährlich<br />

ist. Geben Sie eine einfache Maßnahme an, wie man diese Strahlenbelastung<br />

verringern kann.<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

113


BE<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 10 –<br />

GPh 5<br />

1. Raumsonde Huygens landet auf Titan<br />

Am 14. Januar 2005 landete die ESA-Sonde Huygens auf dem größten Saturn-Mond<br />

Titan, den Christian Huygens im Jahr 1655 entdeckt hatte. Mehr<br />

als sieben Jahre hatte der gemeins<strong>am</strong>e Flug der Sonde und ihres Mutterschiffes<br />

Cassini gedauert.<br />

6 a) Zwischen zwei Saturnoppositionen liegen ein Jahr und 12,8 Tage.<br />

Berechnen Sie aus diesem Wert die siderische Umlaufzeit des Planeten<br />

und die Länge der großen Halbachse der Bahnellipse.<br />

Die energetisch günstigste Bahn für einen interplanetaren Flug ist die so genannte<br />

Hohmann-Bahn.<br />

7 b) Skizzieren Sie für einen Flug von der Erde zum Saturn die Hohmann-<br />

Bahn und bestimmen Sie deren große Halbachse sowie die zugehörige<br />

Reisezeit von der Erde zum Saturn. [zur Kontrolle: aHohmann = 5,28 AE]<br />

4 c) Bestimmen Sie für die Bahn von Teilaufgabe 1b die Geschwindigkeit im<br />

Perihel.<br />

4 d) Mit der heutigen Raketentechnik ist eine Beschleunigung auf die in<br />

Teilaufgabe 1c berechnete Geschwindigkeit nicht möglich. Nennen Sie<br />

zwei Gegebenheiten im Sonnensystem, die man geschickt nutzen kann,<br />

um dennoch derartige Geschwindigkeiten zu erreichen.<br />

Während des Landeanflugs auf Titan entfernte sich Huygens vom Mutterschiff<br />

mit einer Geschwindigkeit von 6,0 km/s. Bei diesem Manöver sendete<br />

Huygens seine Daten mit der Trägerfrequenz 2098 MHz an Cassini.<br />

4 e) Bestimmen Sie die Frequenzverschiebung, mit der die „Huygensdaten“<br />

beim Mutterschiff Cassini ank<strong>am</strong>en.<br />

Titan hat einen Radius von 2575 km und eine Masse von 1,35 ⋅ 10 23 kg. D<strong>am</strong>it<br />

ist er der zweitgrößte Mond unseres Sonnensystems. Er bewegt sich in<br />

15,9 Tagen in gebundener Rotation auf einer nahezu kreisförmigen Bahn mit<br />

Radius 1,22 · 10 6 km um den Saturn.<br />

6 f) Berechnen Sie die Masse des Saturn.<br />

5 g) Erläutern Sie den Begriff „gebundene Rotation“.<br />

Geben Sie den zeitlichen Abstand zweier Sonnenaufgänge an einem Ort<br />

auf Titan an. Begründen Sie kurz Ihre Antwort.<br />

6 h) Bestimmen Sie die Fallbeschleunigung auf Titan.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

114


BE<br />

– 11 –<br />

Für die Energieversorgung der Doppelsonde nutzte man Kernenergie von<br />

Plutonium. Eine Alternative könnten Solarzellen sein.<br />

5 i) Bestimmen Sie die Fläche einer Solarzelle, die notwendig ist, um bei<br />

einem Wirkungsgrad von 20 % in Saturnnähe eine elektrische Leistung<br />

von 750 W zu erzeugen.<br />

2. Sonnenspektrum<br />

Wichtige Informationen über Zustandsgrößen der Sonne erhält man aus der<br />

Untersuchung ihres Spektrums.<br />

4 a) Gefahrlos kann man die Sonne durch eine Projektion beobachten. Dabei<br />

erscheint ihr Bild mit einem scharfen Rand. Erläutern Sie dies.<br />

5 b) Beschreiben Sie das Zustandekommen der Absorptionslinien im<br />

Sonnenspektrum und erläutern Sie, wie man aus ihnen Rückschlüsse auf<br />

die chemische Zus<strong>am</strong>mensetzung der Photosphäre ziehen kann.<br />

4 c) Eine auffällige Linie im Sonnenspektrum ist die Hα-Linie des Wasserstoffs.<br />

Inwiefern spielt die Temperatur der Photosphäre eine wichtige<br />

Rolle bei der Entstehung dieser Linie?<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

115


BE<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 12 –<br />

GPh 6<br />

1. Ein Planet des Sterns 47 Ursae Majoris<br />

Der Stern 47UMa gehört zum Sternbild Großer Bär. Aus spektroskopischen<br />

Untersuchungen erhält man für diesen Stern die im folgenden Diagr<strong>am</strong>m dargestellte<br />

periodische Veränderung seiner Radialgeschwindigkeit.<br />

Die einzige mit den Beobachtungen verträgliche Erklärung für die periodisch<br />

veränderte Radialgeschwindigkeit ist, dass 47UMa einen Planeten als Begleiter<br />

hat und beide um einen gemeins<strong>am</strong>en Schwerpunkt kreisen. Für die folgenden<br />

Überlegungen wird angenommen, dass die Beobachtungsrichtung in<br />

der Umlaufebene von Stern und Planet liegt.<br />

5 a) Erläutern Sie unter Angabe der erforderlichen Formel, wie man mit Hilfe<br />

von spektroskopischen Untersuchungen die Radialgeschwindigkeit von<br />

47UMa bestimmen kann.<br />

3 b) Begründen Sie an Hand des Diagr<strong>am</strong>ms, dass sich der Schwerpunkt des<br />

Systems vom Beobachter weg bewegt. Bestimmen Sie die Geschwindigkeit<br />

dieser Bewegung.<br />

8 c) Erläutern Sie unter Verwendung einer Skizze den im Diagr<strong>am</strong>m<br />

dargestellten zeitlichen Verlauf der Radialgeschwindigkeit.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

116


BE<br />

2. Das Sternbild Pegasus<br />

– 13 –<br />

Ein <strong>am</strong> Herbsthimmel auffälliges<br />

Sternviereck (das sogenannte Herbstviereck)<br />

wird im Wesentlichen von<br />

Sternen des Sternbilds Pegasus (siehe<br />

Abbildung) gebildet. Der Sage nach<br />

ist Pegasus ein geflügeltes Pferd.<br />

Die „Nase“ des Pferdekopfes wird<br />

durch den Stern Enif (ε Peg) markiert.<br />

Von diesem Stern sind folgende Daten bekannt:<br />

Mittlere scheinbare Helligkeit: 2,4<br />

Mittlere absolute Helligkeit: – 4,2<br />

Oberflächentemperatur: 5,0 · 10 3 K<br />

4 a) Berechnen Sie die Entfernung des Sterns Enif in Lichtjahren.<br />

7 b) Berechnen Sie die Leuchtkraft und den Radius von Enif jeweils im<br />

Vergleich zur Sonne.<br />

[zur Kontrolle: LEnif = 4,0 · 10 3 L � ; REnif = 85 R � ]<br />

10 c) Zeichnen Sie in ein Hertzsprung-Russell-Diagr<strong>am</strong>m die Hauptreihe sowie<br />

die Positionen der Sonne und des Sterns Enif ein. In welchem Entwicklungsstadium<br />

befindet sich Enif? Wodurch unterscheidet sich der Aufbau<br />

von Enif von dem der Sonne?<br />

Es wird erwartet, dass die Entwicklung von Enif in den nächsten Millionen<br />

Jahren zu einer Supernova führt.<br />

5 d) Erläutern Sie kurz den Verlauf einer Supernova.<br />

4 e) Nennen Sie mögliche Endstadien von Enif. Unter welcher grundlegenden<br />

Bedingung stellt sich das jeweilige Endstadium ein?<br />

In der Nähe von Enif findet man den Kugelsternhaufen M15, der 40 · 10 3 Lj<br />

von der Erde entfernt ist.<br />

6 f) Eine Methode zur Entfernungsbestimmung astronomischer Objekte<br />

verwendet die trigonometrische Parallaxe. Erläutern Sie diese Methode<br />

und begründen Sie, warum sie für den Kugelsternhaufen M15 nicht anwendbar<br />

ist.<br />

8 g) M15 besteht aus etwa 200000 Sonnen. Kann man den Kugelsternhaufen<br />

von der Erde aus bei guten Sichtbedingungen auch mit bloßem Auge erkennen?<br />

Schätzen Sie dazu die scheinbare Helligkeit von M15 ab.<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

M15<br />

Enif<br />

117


Abituraufgaben aus Bayern<br />

Abiturprüfung 1998<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

PHYSIK<br />

als Leistungskursfach<br />

<strong>Arbeitszeit</strong>: 240 <strong>Minuten</strong><br />

Der Fachausschuss wählt z w e i Aufgaben zur Bearbeitung aus.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

118


Abituraufgaben aus Bayern<br />

BE<br />

9<br />

6<br />

3<br />

6<br />

6<br />

1. Coulombfelder<br />

- 2 -<br />

LPh1<br />

In zwei gegenüberliegenden Ecken eines Quadrats<br />

der Seitenlänge a = 10 cm sitzen die Punktladungen<br />

Q 1 = +2,0 · 10 -8 As bzw. Q 2 = +4,0 · 10 -8 As. M ist<br />

der Diagonalenschnittpunkt des Quadrats; die<br />

ladungsfreien Ecken heißen A und B (siehe Skizze).<br />

a) Geben Sie Betrag und Richtung der elektrischen Feldstärke im<br />

Punkt M an. Berechnen Sie das Potential im Punkt M, wenn das Potential<br />

im Unendlichen 0 V beträgt. [zur Kontrolle: ϕ<br />

M = 7,6 kV]<br />

b) Verschiebt man eine Probeladung q von M nach B, so muss dabei die<br />

Arbeit W MB = 4,5 keV gegen die Feldkraft verrichtet werden.<br />

Berechnen Sie die Probeladung q.<br />

c) Welche Arbeit W BA ist erforderlich, um die Probeladung q von B<br />

nach A zu verschieben? (Begründung)<br />

d) Wie könnte man die elektrische Flussdichte (Verschiebungsdichte) im<br />

Punkt M direkt messen? Geben Sie Schwierigkeiten an, die bei der<br />

Versuchsdurchführung auftreten.<br />

e) Im Punkt M soll nun eine Ladung Q 3 so angebracht werden, dass der<br />

Punkt B das Potential ϕ B = 0 V besitzt, wenn das Potential im Unendlichen<br />

ebenfalls 0 V beträgt. Berechnen Sie die Ladung Q 3.<br />

2. Beschleuniger für schwere Ionen<br />

Ionenquelle<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

U 0<br />

Q a B<br />

A Q<br />

Umladefolie Magnetfeld<br />

Eine Ionenquelle liefert einfach negativ geladene 16 O - -Ionen mit zu<br />

vernachlässigender Anfangsgeschwindigkeit, die in einem hochevakuierten<br />

Ker<strong>am</strong>ikrohr beschleunigt werden. Die Beschleunigung<br />

erfolgt über kreisförmige Ringelektroden, die an mehrere gleiche Widerstände<br />

einer Spannungsteilerschaltung angeschlossen sind.<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

1<br />

r<br />

M<br />

r<br />

Nachbeschleuniger<br />

119<br />

a<br />

2


Abituraufgaben aus Bayern<br />

BE<br />

3<br />

4<br />

8<br />

9<br />

6<br />

60<br />

- 3 -<br />

Die Ionenquelle und die letzte Ringelektrode besitzen Erdpotential;<br />

zwischen der mittleren Ringelektrode und der Erde liegt die Spannung<br />

U 0 = +13 MV.<br />

In der mittleren Ringelektrode befindet sich eine dünne Umladefolie aus<br />

Graphit, welche die beschleunigten 16 O - -Ionen ohne nennenswerten<br />

Energieverlust durchdringen können. Dabei werden aus der Elektronenhülle<br />

der 16 O - -Ionen meist einige Elektronen abgestreift.<br />

a) Die 16 O - -Ionen passieren die Umladefolie mit der Geschwindigkeit v m.<br />

Begründen Sie, dass bei sonst gleichen Daten Anzahl und Abstände<br />

der Ringelektroden keinen Einfluss auf v m haben.<br />

b) Berechnen Sie die Geschwindigkeit v m (nichtrelativistische<br />

Rechnung).<br />

Nach Verlassen des Beschleunigers durchlaufen die Ionen ein homogenes<br />

Magnetfeld. Durch zwei Blenden ist festgelegt, dass nur die Ionen das<br />

Magnetfeld verlassen können, die sich auf einem 90 o -Bogen mit dem<br />

Radius r = 1,2 m bewegen.<br />

c) Geben Sie die Richtung des Magnetfelds an und berechnen Sie die<br />

magnetische Flussdichte, wenn nur zweifach positiv geladene<br />

16 O ++ -Ionen die Blenden des Bogens ungehindert passieren sollen<br />

(nichtrelativistische Rechnung).<br />

Verlieren die 16 O - -Ionen an der Umladefolie alle Hüllenelektronen, so<br />

entstehen 16 O-Kerne. Diese können nach geeigneter Änderung des<br />

Magnetfelds B den Umlenkbogen ungehindert passieren und gelangen in<br />

einen Nachbeschleuniger, in dem ihre kinetische Energie um 160 MeV<br />

erhöht wird.<br />

d) Berechnen Sie unter Berücksichtigung der relativistischen Massenzunahme<br />

die Endgeschwindigkeit dieser Kerne.<br />

e)<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

16 O-Kerne der kinetischen Energie 0,28 GeV werden auf eine Goldfolie<br />

geschossen. Entscheiden Sie durch eine Rechnung, ob die<br />

16 O-Kerne sich bis zur gegenseitigen Berührung einem ortsfesten<br />

197 Au-Kern nähern können.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

120


Abituraufgaben aus Bayern<br />

BE<br />

4<br />

7<br />

10<br />

1. Wechselstromkreis<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

- 4 -<br />

LPh2<br />

Ein Kondensator bzw. eine Spule mit<br />

vernachlässigbarem ohmschem<br />

A<br />

Widerstand werden einzeln zwischen<br />

den Punkten A und B der nebenstehenden<br />

Schaltung an einen<br />

Sinusgenerator mit der Spannung<br />

U(t)<br />

B<br />

R<br />

Kanal 2<br />

U(t) = Um ⋅ sin(ωt) angeschlossen.<br />

Masse<br />

Ein Zweikanal-Oszilloskop zeigt jeweils die folgenden Darstellungen der<br />

Spannung U(t) und der sich einstellenden Stromstärke I(t). Die Stromstärke<br />

wird dabei mit Hilfe des ohmschen Widerstands R = 1,0 Ω in ein<br />

Spannungssignal umgewandelt; der Einfluss von R auf die Anzeige des<br />

Kanals 1 soll vernachlässigt werden.<br />

2<br />

1<br />

In beiden Fällen gilt: Horizontalablenkung:<br />

Vertikalablenkung:<br />

V<br />

2 , 0 (Kanal 1)<br />

cm<br />

mV<br />

10 (Kanal 2)<br />

cm<br />

ms<br />

1,<br />

0<br />

cm<br />

a) Ordnen Sie jedes Oszilloskopbild dem richtigen Schaltelement<br />

(Kondensator oder Spule) zu. Begründen Sie kurz Ihre Aussage.<br />

b) Leiten Sie allgemein die Formel für den Wechselstromwiderstand X C<br />

eines Kondensators her. Hinweis: Verwenden Sie dabei z. B. die<br />

Definition der Kapazität.<br />

c) Bestimmen Sie anhand der Oszilloskopbilder die Kapazität C des<br />

Kondensators sowie die Induktivität L der Spule.<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

2<br />

1<br />

Kanal 1<br />

121


Abituraufgaben aus Bayern<br />

BE<br />

5<br />

5<br />

5<br />

4<br />

7<br />

7<br />

6<br />

60<br />

- 5 -<br />

d) Kondensator und Spule werden nun parallel zueinander zwischen die<br />

Punkte A und B geschaltet. Erläutern Sie, wie man aus den Abbildungen<br />

1 und 2 den Scheitelwert der Stromstärke im Widerstand R<br />

erhält, und bestimmen Sie diesen.<br />

2. Dezimeterwellen<br />

Ein Dipol wird an einen Schwingkreis mit der Schwingungsdauer T<br />

angekoppelt und zur ersten Oberschwingung angeregt. Der Zeitnullpunkt<br />

wird so festgesetzt, dass in diesem Augenblick jeder Punkt des Dipols<br />

gleiches elektrisches Potential aufweist.<br />

a) Skizzieren Sie die Strom- und die Ladungsverteilung längs des Dipols<br />

zu den Zeitpunkten 0, T/4 und T/2.<br />

b) Wie lassen sich charakteristische Stellen der Strom- sowie der Ladungsverteilung<br />

experimentell nachweisen?<br />

c) Die vom Dipol ausgehende Strahlung trifft senkrecht auf eine<br />

Metallwand. Davor bildet sich eine stehende Welle aus. Welche<br />

Länge hat der Dipol, wenn die Entfernung zweier benachbarter<br />

Knoten 24 cm beträgt?<br />

3. Beugungsgitter<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

Mit Hilfe eines Gitters wird das Spektrum der sichtbaren Strahlung einer<br />

Quecksilberd<strong>am</strong>pfl<strong>am</strong>pe auf einem in großer Entfernung stehenden<br />

Schirm abgebildet. Gitter und Schirm stehen senkrecht auf der Richtung<br />

des einfallenden Lichts.<br />

a) Skizzieren Sie eine geeignete Anordnung und erläutern Sie die<br />

Funktion der außer dem Gitter nötigen Bauteile.<br />

Nun wird ein Gitter mit der Gitterkonstanten b verwendet, das vom<br />

Schirm den Abstand a hat. Die Kleinwinkelnäherung soll nicht angewandt<br />

werden.<br />

b) Auf dem Schirm soll eine Wellenlängenskala angebracht werden.<br />

Stellen Sie zu diesem Zweck die Wellenlänge λ einer Spektrallinie<br />

1. Ordnung als Funktion von d, a und b dar. Dabei sei d der Abstand<br />

der Spektrallinie vom Hauptmaximum 0. Ordnung.<br />

tan α<br />

(Verwenden Sie: sin α = ) 2<br />

1+<br />

(tan α)<br />

1 c) Nun sei b = 600 mm. Untersuchen Sie, ob sich die sichtbaren Spektren<br />

1. und 2. Ordnung der Quecksilberd<strong>am</strong>pfl<strong>am</strong>pe überschneiden.<br />

Entnehmen Sie die benötigten Wellenlängen der Formels<strong>am</strong>mlung.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

122


Abituraufgaben aus Bayern<br />

BE<br />

6<br />

6<br />

5<br />

6<br />

7<br />

6<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

1. Photonenimpuls<br />

- 6 -<br />

LPh3<br />

Eine Platte der Fläche A= 4,0 cm 2 wird von einer praktisch punktför-<br />

−7<br />

migen Lichtquelle bestrahlt, die Licht der Wellenlänge λ = 5,<br />

9⋅10<br />

m<br />

emittiert und die sich im Abstand a = l,0 m vor der Platte befindet. Die<br />

isotrop in den Raum abgestrahlte Leistung beträgt P = 20 W. Es darf<br />

angenommen werden, dass die Lichtstrahlen senkrecht auf die Platte<br />

auftreffen, wobei 80 % der auftreffenden Strahlung reflektiert und 20%<br />

absorbiert werden.<br />

a) Wie viele Photonen treffen pro Sekunde auf die Platte?<br />

[zur Kontrolle: n = 1,9 · 10 15 ]<br />

b) Wie groß ist die vom Licht auf die Platte ausgeübte Kraft?<br />

c) Begründen Sie ohne erneute Rechnung, in welchem Maße sich die<br />

ausgeübte Kraft ändert, wenn das Absorptionsverhalten der Platte<br />

und die Leistung der Lichtquelle gleich bleiben, aber<br />

α) der Abstand a von 1,0 m auf 3,0 m erhöht wird bzw.<br />

β) die Wellenlänge des verwendeten Lichts halbiert wird.<br />

2. Röntgenspektrum<br />

Die Abbildung zeigt die bei einer bestimmten<br />

Betriebsspannung gemessene spektrale Intensitätsverteilung<br />

der Strahlung einer Röntgenröhre.<br />

a) Ermitteln Sie die zugehörige Betriebsspannung<br />

und stellen Sie fest, aus<br />

welchem Element die Anode der<br />

Röntgenröhre besteht.<br />

[zur Kontrolle: Molybdän]<br />

Diese Röntgenröhre werde nun mit einer Spannung von 18 kV<br />

betrieben.<br />

b) Entscheiden Sie, ob bei dieser Beschleunigungsspannung im<br />

Emissionsspektrum die K α−Linie des Anodenmaterials auftritt, und<br />

geben Sie eine Begründung.<br />

c) Berechnen Sie relativistisch die Geschwindigkeit der Elektronen<br />

beim Auftreffen auf die Anode.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

123


Abituraufgaben aus Bayern<br />

BE<br />

5<br />

5<br />

7<br />

7<br />

60<br />

- 7 -<br />

3. Quantenhafte Emission und Absorption von Energie<br />

Durchstrahlt man Na-D<strong>am</strong>pf, dessen Atome sich im Grundzustand<br />

befinden, mit Glühlicht, so stellt man im Spektrum des durchgehenden<br />

Lichtes eine dunkle Linie fest. Die zugehörige Wellenlänge ergibt sich<br />

−7<br />

zu λ = 5,<br />

9⋅10<br />

m.<br />

a) Erklären Sie das Zustandekommen dieser dunklen Linie und zeigen<br />

Sie, dass die zugehörige Anregungsenergie 2,1 eV beträgt.<br />

Die Anregung der Na-Atome, die stets vom Grundzustand aus erfolgt,<br />

werde nun durch Beschuss mit Elektronen durchgeführt. Erreicht die<br />

maximale kinetische Energie der Elektronen 3,2 eV, so treten im<br />

zugehörigen Emissionsspektrum neben der Linie mit der Wellenlänge<br />

−7<br />

λ = 5,<br />

9⋅10<br />

m erstmals weitere Linien auf.<br />

b) Zeichnen Sie auf der Grundlage der bisherigen Informationen ein<br />

Energieniveauschema und berechnen Sie die größte im Emissionsspektrum<br />

zu erwartende Wellenlänge.<br />

4. Gitterspektren<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

Paralleles Licht aus einer Wasserstoff-Gasentladung, das durch einen<br />

engen Spalt begrenzt wird, fällt senkrecht auf ein Strichgitter mit<br />

1000 Strichen auf 1,20 mm.<br />

a) In welchem Winkelbereich sind alle Linien der Balmer-Serie im<br />

Spektrum 1. Ordnung zu finden?<br />

Eine mit Kalium beschichtete Platte wird isoliert im Vakuum parallel<br />

zum Gitter so angeordnet, dass die Linien der Balmer-Serie die Kaliumschicht<br />

treffen.<br />

b) Erläutern Sie, warum sich die Platte auf ein bestimmtes Potential<br />

gegen Erde auflädt, und berechnen Sie dessen Wert.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

124


Abituraufgaben aus Bayern<br />

BE<br />

3<br />

6<br />

6<br />

12<br />

4<br />

1. Kernreaktionen mit Neutronen<br />

- 8 -<br />

LPh4<br />

Die Neutronenmasse lässt sich mit großer Präzision aus der Beobachtung<br />

des Einfangs thermischer Neutronen durch Wasserstoff bestimmen. Die<br />

1 2<br />

Reaktionsgleichung lautet: n + 1H<br />

→ 1H<br />

+ γ<br />

Die kinetischen Energien und Impulse der Ausgangsteilchen sind zu<br />

vernachlässigen. Die Energie des emittierten Photons wird zu<br />

2,2231 MeV gemessen.<br />

a) Begründen Sie, weshalb der Einfang langs<strong>am</strong>er Neutronen durch<br />

Atomkerne stets von der Emission energiereicher G<strong>am</strong>mastrahlung<br />

begleitet wird.<br />

b) Bestimmen Sie mit Hilfe des Impulserhaltungssatzes die<br />

Rückstoßenergie E R des Deuteriumatoms (nichtrelativistischer<br />

Ansatz). [zur Kontrolle: E R = 1,3 keV]<br />

c) Berechnen Sie nun die Neutronenmasse, die sich aus der Beobachtung<br />

der oben angegebenen Einfangreaktion ergibt.<br />

2. Elektronenstreuung<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

1953 leitete R. Hofstadter<br />

die Untersuchung<br />

der Kernstruktur durch<br />

Experimente zur<br />

Streuung sehr schneller<br />

Elektronen an Bleikernen<br />

ein. Ein Target aus 207 Detektor<br />

δ<br />

Target<br />

Pb wird mit Elektronen von 600 MeV<br />

kinetischer Energie bestrahlt (siehe Skizze). Die Intensität der gestreuten<br />

Elektronen wird in Abhängigkeit des Streuwinkels δ gemessen.<br />

a) Bei der Streuung von Elektronen mit der de-Broglie-Wellenlänge λ<br />

an einem kugelförmigen, undurchlässigen Hindernis mit Radius r gilt<br />

für den Winkel δ 1, unter dem das 1. Beugungsminimum auftritt:<br />

r ⋅ sinδ 1 = 0,61 λ<br />

Berechnen Sie relativistisch die de-Broglie-Wellenlänge λ der<br />

einfallenden Elektronen und daraus den Winkel δ 1.<br />

[zur Kontrolle: λ = 2,06 ⋅10 -15 m ; δ 1= 8,7°]<br />

b) Tatsächlich beobachtet man in der Umgebung des Winkels δ 1 ein<br />

anderes Beugungsmuster. Hofstadter führte die Abweichungen auf<br />

Strukturen im Atomkern zurück. Weisen Sie nach, dass dieses Muster<br />

nicht auf Interferenzen <strong>am</strong> Kristallgitter des Targets (Netzebenenabstand<br />

ca. 10 -10 m) zurückgeführt werden kann.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

125


BE<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

6<br />

6<br />

7<br />

10<br />

60<br />

3. Radioaktiver Zerfall<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

Das Isotop 57 Co zerfällt mit<br />

einer Halbwertszeit von 272 d<br />

durch K-Einfang und nachfolgende<br />

Emission von<br />

G<strong>am</strong>mastrahlung in das stabile<br />

Isotop 57 Fe. Die möglichen<br />

Zerfallswege und ihre relativen<br />

Häufigkeiten sind im nebenstehenden<br />

Termschema<br />

vereinfacht dargestellt. Die<br />

Wellenlängen der emittierten<br />

- 9 -<br />

Photonen γ 1 und γ 2 sind λ 1 = 9,12 ⋅10 -12 m bzw. λ 2 = 1,02 ⋅10 -11 m.<br />

a) Berechnen Sie die beiden Anregungsenergien<br />

* *<br />

1 2<br />

57<br />

Fe-Kerns und die Wellenlänge λ3 des dritten Photons γ3. E und<br />

E des<br />

b) Stellen Sie die Gleichung des Zerfalls von 57 Co auf. Beschreiben Sie<br />

qualitativ die Vorgänge, die sich im Kern und in der Atomhülle<br />

abspielen.<br />

*<br />

2<br />

*<br />

1<br />

c) Berechnen Sie die ges<strong>am</strong>te freiwerdende Energie (Q-Wert) bei einem<br />

Zerfallsereignis. Auf welche drei Strahlungsarten verteilt sich diese<br />

Energie?<br />

d) Ein 480 Tage altes 57 Co-Präparat wird mit einem G<strong>am</strong>madetektor<br />

untersucht. Dieser registriert je Minute 5,3 ⋅10 5 Quanten der<br />

Wellenlänge λ 1 , wobei nur 0,27 % der vom Präparat bei dieser<br />

Wellenlänge emittierten Photonen nachgewiesen werden. Die Nullrate<br />

ist vernachlässigbar. Berechnen Sie die Aktivität des Präparats zum<br />

Zeitpunkt der Messung sowie die ges<strong>am</strong>te Masse an 57 Co, die das<br />

Präparat bei der Herstellung enthielt.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

10% 90%<br />

γ<br />

1<br />

57<br />

γ<br />

2<br />

γ 3<br />

K<br />

57<br />

126


Abituraufgaben aus Bayern<br />

BE<br />

3<br />

4<br />

3<br />

7<br />

4<br />

- 10 -<br />

LPh5<br />

1. Ablenkung von β - -Strahlung im Magnetfeld<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

Aus der Strahlung eines<br />

β - -Präparats wird ein feiner<br />

Strahl ausgeblendet. Er tritt in<br />

das homogene Magnetfeld<br />

zwischen zwei Magneten<br />

senkrecht zu den Feldlinien<br />

ein. Die β - -Teilchen, die das<br />

Magnetfeld verlassen, können<br />

mit einem Zählrohr registriert<br />

werden (siehe Skizze).<br />

a) Warum muss das Zählrohr zur Aufnahme des β - -Spektrums drehbar<br />

angeordnet sein?<br />

Die Position des Zählrohrs soll mit einem Drehpotentiometer erfasst<br />

werden, dessen Widerstand proportional zum Drehwinkel ist. Das<br />

Potentiometer hat einen Drehwinkelbereich von 0 bis 270°.<br />

b) Skizzieren Sie schematisch eine Beschaltung des Potentiometers, mit<br />

deren Hilfe sich der Ablenkwinkel α in eine Spannung U wandeln<br />

lässt. Geben Sie eine Gleichung für den Zus<strong>am</strong>menhang von U und α<br />

an.<br />

Nehmen Sie an, dass die β - -Teilchen das homogene<br />

Magnetfeld mit kreisförmigem Querschnitt<br />

(Radius r - siehe Skizze) durchlaufen.<br />

c) Begründen Sie, warum deren Impulsbetrag p<br />

konstant bleibt.<br />

d) Zeigen Sie, dass zwischen der Flussdichte B,<br />

dem Radius r, dem Impulsbetrag p und dem<br />

Ablenkwinkel α folgender Zus<strong>am</strong>menhang<br />

besteht:<br />

e B r<br />

p =<br />

α<br />

20<br />

tan<br />

Mit der oben beschriebenen Messanordnung<br />

ergibt sich für B = 42 mT und<br />

r = 1,7 cm das nebenstehende Diagr<strong>am</strong>m.<br />

e) Erläutern Sie, warum beim β - -Zerfall<br />

die Impulsbeträge der Elektronen<br />

kontinuierlich verteilt sind.<br />

2<br />

-<br />

β - Präparat<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

Magnete<br />

Drehpotentiometer<br />

mit 3 Anschlüssen<br />

15<br />

10<br />

5<br />

Zählrohr<br />

α<br />

Impulse / 10 s<br />

0<br />

0 20 40 60 80<br />

α in Grad<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

127


Abituraufgaben aus Bayern<br />

BE<br />

10<br />

4<br />

6<br />

7<br />

6<br />

6<br />

60<br />

- 11 -<br />

f) Ermitteln Sie aus dem Diagr<strong>am</strong>m den Impulsbetrag der schnellsten<br />

β - -Teilchen.<br />

Berechnen Sie deren Ges<strong>am</strong>tenergie und Geschwindigkeit (relativistische<br />

Rechnung erforderlich).<br />

g) Die Messwerte sind mit Fehlern behaftet. Berechnen Sie für α = 20°<br />

die durch die Messungenauigkeiten bedingte obere Schranke für den<br />

Impulsbetrag, wenn gilt α = 20° ± 2,5° ; r =1,7 cm ± 1 mm;<br />

Β = 42 mT ± 3 mT.<br />

2. Atomofen<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

In einer Heizk<strong>am</strong>mer mit dem Volumen 2,0 Liter befindet sich ein als<br />

ideal angenommenes Gasgemisch von 10,0 g Natriumatomen und<br />

1,0 g Heliumatomen bei einem Druck von 3,5⋅10 6 Pa.<br />

a) Zeigen Sie, dass die Temperatur des Gasgemisches 1,2⋅10 3 K beträgt.<br />

b) Begründen Sie rechnerisch, dass die mittlere kinetische Energie der<br />

Atome zur Erzeugung der in der Formels<strong>am</strong>mlung aufgeführten<br />

Emissionslinien nicht ausreicht. Warum treten diese Emissionslinien<br />

dennoch auf?<br />

Aus einer engen Öffnung der Heizk<strong>am</strong>mer tritt ein feiner Atomstrahl aus.<br />

Im Folgenden ist davon auszugehen, dass alle Atome eine einheitliche<br />

kinetische Energie von 0,16 eV haben.<br />

Diese Atome treffen senkrecht auf die<br />

Oberfläche eines NaCl-Kristalls. Die<br />

regelmäßige Anordnung der Atome an<br />

der Oberfläche des Kristalls wirkt wie<br />

ein Reflexionsgitter mit der Gitterkonstanten<br />

d = 2,82⋅10 -10 m. Ein Teil<br />

der Atome wird senkrecht reflektiert,<br />

einige werden diffus gestreut.<br />

Außerdem kann man unter bestimmten Winkeln gegen das Lot auf die<br />

Kristalloberfläche lokale Intensitätsmaxima registrieren.<br />

c) Erklären Sie anhand einer beschrifteten Skizze das Zustandekommen<br />

der Maxima. Zeigen Sie, dass für den Zus<strong>am</strong>menhang zwischen dem<br />

Impulsbetrag p der Atome und dem Winkel ϕ eines Maximums<br />

h<br />

1. Ordnung gilt: p =<br />

d ⋅sin<br />

ϕ<br />

d) Unter dem Winkel ϕ =7,3° ergibt sich das Maximum 1. Ordnung für<br />

eine der beiden Atomsorten. Bestätigen Sie durch Rechnung, dass<br />

dieses Maximum vom Heliumstrahl herrührt.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

ϕ<br />

d<br />

128


Abituraufgaben aus Bayern<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

Abiturprüfung 1999<br />

PHYSIK<br />

als Leistungskursfach<br />

<strong>Arbeitszeit</strong>: 240 <strong>Minuten</strong><br />

Der Fachausschuss wählt z w e i Aufgaben zur Bearbeitung aus.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

129


Abituraufgaben aus Bayern<br />

- 2 -<br />

BE LPh1<br />

5<br />

4<br />

5<br />

4<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

1. Ladungsträger in Metallen<br />

R. C. Tolman konzipierte 1916 ein Experiment zur Untersuchung der<br />

Natur der Ladungsträger in metallischen Leitern: Ein Metalldraht der<br />

Länge l wird mit konstanter Beschleunigung a in Drahtrichtung bewegt.<br />

Da die Ladungsträger im Metall praktisch frei beweglich sind, stellt sich<br />

zwischen den beiden Drahtenden während der Beschleunigung eine konstante<br />

Spannung U ein.<br />

a) Erklären Sie das Auftreten dieser Spannung und erläutern Sie, welche<br />

Polarität die Enden des Drahts aufweisen, wenn man annimmt,<br />

dass die Ladungsträger negativ sind.<br />

b) Zeigen Sie, dass für den Betrag der Spannung U im Gleichgewichts-<br />

⋅ m ⋅a<br />

fall U =<br />

q<br />

l<br />

gilt. Dabei ist m die Masse und q die Ladung eines<br />

Ladungsträgers.<br />

c) Im Experiment misst man statt der Spannung U den Spannungsstoß<br />

−9<br />

U ⋅ Δt<br />

= 0,<br />

50 ⋅10<br />

Vs.<br />

Dabei betragen die Leiterlänge l = 1,0 m und<br />

die Geschwindigkeitsänderung Δv = 90 m/s.<br />

Zeigen Sie durch Berechnung der spezifischen Ladung q/m, dass das<br />

Experiment die Vorstellung von Elektronen als Ladungsträger in<br />

Metallen unterstützt.<br />

2. Ablenkung im Magnetfeld<br />

Aus einer Quelle gelangen negativ geladene<br />

Teilchen mit vernachlässigbarer Geschwindigkeit<br />

durch die Eingangsblende des Kondensators<br />

K in dessen homogenes Feld und werden durch<br />

die Spannung U auf die Geschwindigkeit v beschleunigt.<br />

Bei A treten die Teilchen in ein homogenes,<br />

senkrecht zur Zeichenebene gerichtetes Magnetfeld<br />

der Flussdichte B = 1,2 T und der Breite b =<br />

5,0 cm ein. Die ges<strong>am</strong>te Anordnung befindet<br />

sich im Vakuum.<br />

Quelle<br />

a) Wie muss das Magnetfeld gerichtet sein, d<strong>am</strong>it die Teilchen bei A<br />

nach unten abgelenkt werden? Erläutern Sie, ob und gegebenenfalls<br />

wie ihre kinetische Energie durch das Magnetfeld beeinflusst wird.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

K<br />

− +<br />

U<br />

A<br />

r<br />

B<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

b<br />

130


Abituraufgaben aus Bayern<br />

BE<br />

10<br />

7<br />

10<br />

6<br />

4<br />

60<br />

5<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

- 3 -<br />

b) Die Quelle liefert einfach negativ geladene 16 O - -Ionen. Berechnen<br />

Sie nicht-relativistisch die Grenzspannung U G, ab der ein solches<br />

Teilchen den Magnetfeldbereich nach rechts durchqueren kann.<br />

Skizzieren Sie die Bahnen je eines Teilchens für U 1 < U G bzw.<br />

U 2 > U G.<br />

Eine andere Quelle liefert nun Elektronen der einheitlichen kinetischen<br />

Energie 30 keV. Diese Elektronen gelangen in den Kondensator K, an<br />

dem die Spannung U = 1,7·10 5 V anliegt.<br />

c) Berechnen Sie relativistisch die Geschwindigkeit der Elektronen<br />

nach dem Verlassen des Kondensators. [zur Kontrolle: v = 0,70 c]<br />

d) Entscheiden Sie durch Rechnung, ob die Elektronen den Magnetfeldbereich<br />

nach rechts durchqueren können.<br />

3. Schwingende Spule im Magnetfeld<br />

Eine Spule mit quadratischem Querschnitt der Kantenlänge<br />

a = 5,0 cm besitzt die Windungszahl<br />

N = 10. Sie hängt an einer Feder und taucht zur<br />

Hälfte in ein nur nach oben begrenztes homogenes<br />

Magnetfeld der Flussdichte B = 0,10 T ein (s. Skizze).<br />

Befindet sich dieses Federpendel in der Ruhelage,<br />

so verläuft die Obergrenze des Magnetfeldbereichs<br />

durch die Spulenmitte. Die Feldlinien des<br />

Magnetfelds stehen senkrecht auf der Zeichenebene,<br />

die Spulenachse ist immer parallel zu den Feldlinien.<br />

a) Die Spule wird um 2,5 cm angehoben und zum<br />

Zeitpunkt t = 0 losgelassen. Sie vollführt danach annähernd eine ungedämpfte<br />

harmonische Schwingung mit der Periodendauer T = 0,62<br />

s. Geben Sie die zugehörige Zeit-Ort-Funktion y(t) der Spulenmitte<br />

an und berechnen Sie den maximalen Geschwindigkeitsbetrag v max .<br />

Bestimmen Sie den zeitlichen Verlauf der Induktionsspannung U(t)<br />

zwischen den Enden der Spule und geben Sie den maximalen Spannungswert<br />

an.<br />

b) Die Spule wird zu Beginn um mehr als 2,5 cm angehoben; sie<br />

schwingt deshalb mit einer Amplitude A > 2,5 cm. Skizzieren Sie<br />

qualitativ den zeitlichen Verlauf der Induktionsspannung für<br />

t ∈ [0; T].<br />

c) Die Enden der Spule werden nun kurzgeschlossen und es wird das<br />

gleiche Experiment wie in Teilaufgabe 3a durchgeführt. Beschreiben<br />

Sie die Bewegung der Spule und begründen Sie Ihre Antwort qualitativ.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

r<br />

B<br />

y<br />

y = 0<br />

131


Abituraufgaben aus Bayern<br />

- 4 -<br />

BE LPh2<br />

6<br />

6<br />

5<br />

10<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

1. Kondensator<br />

Ein geladener Kondensator wird in einem ersten Versuch mit einem<br />

ohmschen Widerstand, in einem zweiten Versuch mit einer idealen Spule<br />

verbunden: Der Entladungsvorgang beginnt jeweils zur Zeit t = 0.<br />

a) Skizzieren Sie qualitativ für jeden Versuch das Zeit-Stromstärke-<br />

Diagr<strong>am</strong>m. Geben Sie jeweils die vorkommenden Energieumwandlungen<br />

an.<br />

b) Ermitteln Sie für beide Versuche jeweils die maximale Stromstärke,<br />

wenn gilt:<br />

- Kapazität des Kondensators: 10 μF,<br />

- Spannung <strong>am</strong> voll geladenen Kondensator: 20 V,<br />

- Widerstand im ersten Versuch: 1,0 kΩ,<br />

- Induktivität im zweiten Versuch: 100 mH.<br />

c) Erläutern Sie für beide Versuche, wie man die maximale Ladung Q0 des Kondensators aus den Zeit-Stromstärke-Diagr<strong>am</strong>men ermitteln<br />

kann.<br />

2. Schwingkreis<br />

I<br />

Bei einem realen Schwingkreis,<br />

der aus einem Kondensator<br />

der Kapazität<br />

I0<br />

I m (t)<br />

C = 0,10 μF, einer Spule der<br />

t<br />

Induktivität L = 200 mH und<br />

einem im ges<strong>am</strong>ten Stromkreis<br />

wirks<strong>am</strong>en ohmschen<br />

I(t)<br />

Widerstand R = 20 Ω besteht, ergibt sich für I(t) der abgebildete Graph.<br />

Die Dämpfung ist so schwach, dass sie sich nicht merklich auf die Periodendauer<br />

auswirkt. Dabei ist I0 = 10 mA.<br />

a) Berechnen Sie die mittlere Verlustleistung im Schwingkreis während<br />

der ersten Periode unter Verwendung der Effektivstromstärke. Nehmen<br />

Sie dabei vereinfachend an, dass die Stromstärke<strong>am</strong>plitude<br />

I m = 10 mA während dieser Zeit gleich bleibt. Welcher Bruchteil der<br />

Schwingungsenergie wird nach dieser Rechnung während der ersten<br />

Periode in Wärme umgewandelt?<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

132


Abituraufgaben aus Bayern<br />

BE<br />

6<br />

5<br />

4<br />

4<br />

5<br />

3<br />

6<br />

60<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

- 5 -<br />

b) Tatsächlich nimmt die Stromstärke<strong>am</strong>plitude gemäß der im Dia-<br />

gr<strong>am</strong>m eingezeichneten Kurve I m(t) ab:<br />

I<br />

m<br />

( t)<br />

= I<br />

0<br />

⋅ e<br />

−<br />

R<br />

⋅t<br />

2 L<br />

Welcher Bruchteil der zu Beginn vorhandenen Schwingungsenergie<br />

ist demnach <strong>am</strong> Ende der ersten Periode noch vorhanden?<br />

Bei einem ungedämpften Schwingkreis wird die Kapazität verdreifacht<br />

und die Spule durch eine andere mit gleichen Abmessungen, aber halber<br />

Windungszahl ersetzt. Beide Spulen dürfen dabei wie langgestreckte<br />

Spulen behandelt werden.<br />

c) Um wie viel Prozent ändert sich dabei die Eigenfrequenz des<br />

Schwingkreises?<br />

3. Gitter<br />

Ein Gitter mit 500 Strichen pro Zentimeter wird senkrecht mit dem Licht<br />

eines Lasers der Wellenlänge 632 nm beleuchtet.<br />

a) Wie viele Hauptmaxima der Intensität sind höchstens zu erwarten?<br />

b) Das Interferenzbild wird auf einem 4,00 m vom Gitter entfernten,<br />

senkrecht zur Hauptrichtung aufgestellten Schirm aufgefangen. Berechnen<br />

Sie die Entfernung zwischen dem Hauptmaximum nullter<br />

Ordnung und dem zweiter Ordnung.<br />

4. Polarisation<br />

a) Ein Strahl unpolarisierten Lichts trifft so auf eine Glasplatte mit der<br />

Brechzahl n, dass der gebrochene und der reflektierte Strahl aufeinander<br />

senkrecht stehen. Der reflektierte Strahl ist dann vollständig<br />

polarisiert. Leiten Sie für diesen speziellen Fall an Hand einer Zeichnung<br />

die Beziehung tanε = n zwischen dem Einfallswinkel ε und der<br />

Brechzahl n her.<br />

b) Ein Lichtbündel tritt durch zwei Polarisationsfilter, deren Polarisationsrichtungen<br />

um 60° gegeneinander verdreht sind. Die Amplitude<br />

des elektrischen Feldvektors nach Durchgang durch das erste Filter<br />

ist A 1, die Amplitude nach Durchgang durch das zweite Filter A 2.<br />

Berechnen Sie das Verhältnis A 2 : A 1.<br />

c) Stellt man zwischen die beiden Filter der Teilaufgabe 4b ein drittes<br />

Polarisationsfilter, so kann man dadurch die Amplitude des insges<strong>am</strong>t<br />

durchgelassenen Lichts erhöhen. Geben Sie eine geeignete<br />

Stellung des dritten Filters an und weisen Sie die Erhöhung der<br />

Amplitude durch Rechnung unter Verwendung einer geeigneten<br />

Zeichnung nach.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

133


Abituraufgaben aus Bayern<br />

- 6 -<br />

BE LPh3<br />

4<br />

7<br />

6<br />

6<br />

5<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

1. Absorption von Röntgenstrahlung<br />

Eine Röntgenröhre wird mit der Beschleunigungsspannung 35 kV betrieben.<br />

a) Geben Sie die relativistische Massenzunahme der beschleunigten Elektronen<br />

in Prozent an.<br />

b) Berechnen Sie die Wellenlänge der kurzwelligsten dabei auftretenden<br />

Röntgenstrahlung und erklären Sie, welche Modellvorstellung Ihrer<br />

Berechnung zugrunde liegt.<br />

Bei der zerstörungsfreien Werkstoffprüfung<br />

werden Schweißnähte mit Röntgenstrahlung<br />

durchleuchtet, um eventuelle Lufteinschlüsse<br />

in der Naht zu finden. Die Skizze zeigt eine<br />

„Modellschweißnaht“ der Dicke d N = 7,0 mm.<br />

Der Absorptionskoeffizient μ des durchstrahlten<br />

Stahls beträgt 1,5⋅10 3 m -1 .<br />

Auf dem benutzten Röntgenfilm ist ein Luft-<br />

dN einschluss als schwärzere Stelle erkennbar, falls die entsprechende Röntgenintensität<br />

um mindestens 10% höher ist als in der Umgebung.<br />

c) Berechnen Sie die Mindestdicke d L, die ein Luftspalt haben muss, um<br />

auf dem Film erkennbar zu sein.<br />

d) Charakterisieren Sie kurz zwei atomare Prozesse, die bei der Absorption<br />

der verwendeten Röntgenstrahlung in Materie auftreten<br />

können.<br />

2. Ionisierende Wirkung der Röntgenstrahlung<br />

Richtet man die Röntgenstrahlung einer<br />

35-kV-Röntgenröhre zwischen die Platten<br />

eines luftgefüllten Kondensators, an dem<br />

die Spannung U liegt, so erhält man den<br />

skizzierten Zus<strong>am</strong>menhang zwischen U<br />

und dem Kondensatorstrom I.<br />

a) Erläutern Sie, warum die Kurve ab einer<br />

bestimmten Spannung nahezu horizontal<br />

verläuft. Wie viele Elektron-Ion-<br />

Paare werden zwischen den Kondensatorplatten<br />

pro Sekunde erzeugt?<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

3<br />

1<br />

I in nA<br />

d L<br />

100 300<br />

Film<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

U<br />

I<br />

U in V<br />

134


Abituraufgaben aus Bayern<br />

BE<br />

5<br />

8<br />

4<br />

4<br />

7<br />

4<br />

60<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

- 7 -<br />

b) Übertragen Sie das U-I-Diagr<strong>am</strong>m qualitativ auf Ihr Blatt und fügen<br />

Sie qualitativ die Kennlinie bei einer höheren Heizspannung der<br />

Röntgenröhre ein. Kennzeichnen Sie die Linien und begründen Sie<br />

den unterschiedlichen Verlauf bei hohen Spannungswerten.<br />

3. Wellennatur der Röntgenstrahlung<br />

Bragg gab eine einfache Möglichkeit zur Messung von Netzebenenabständen<br />

in Kristallen an.<br />

a) Skizzieren und beschriften Sie eine<br />

Braggsche Anordnung, mit der sich<br />

ein Diagr<strong>am</strong>m wie das nebenstehende<br />

ermitteln lässt. Erläutern Sie die Versuchsdurchführung.<br />

Benutzt man als Braggkristall NaCl, so<br />

ergibt sich bei einer Röntgenstrahlung mit<br />

λ = 7,15⋅10 -11 Impulsrate<br />

m das dargestellte Diagr<strong>am</strong>m.<br />

0°<br />

14,7° Winkel<br />

b) Berechnen Sie den Netzebenenabstand d von NaCl.<br />

4. Röntgenstrahlung und Periodensystem<br />

Mit Hilfe der Röntgenspektroskopie konnte Moseley eine einfache Methode<br />

zur Bestimmung der Kernladungszahl von Elementen einführen.<br />

Dazu untersuchte er die Frequenz f der K α-Linie in Abhängigkeit von der<br />

Ordnungszahl Z.<br />

a) Erläutern Sie, wie die K α-Linie zustande kommt.<br />

b) Zeichnen Sie mit Hilfe der folgenden Werte ein Z- f -Diagr<strong>am</strong>m<br />

(Maßstab: Z-Achse: Einheit 0,5 cm; f -Achse: 1·10 8 Hz =ˆ 0,5 cm;<br />

Querformat):<br />

Z 13 20 30<br />

f in 10 16 Hz 35,9 89,1 207<br />

Bestimmen Sie d<strong>am</strong>it die Ordnungszahl eines Elements, dessen<br />

K α-Linie die Wellenlänge 155 pm hat.<br />

c) Erläutern Sie, wo der Graph in Teilaufgabe 4b nach dem Gesetz von<br />

Moseley die Z-Achse schneiden muss.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

135


Abituraufgaben aus Bayern<br />

BE<br />

6<br />

8<br />

7<br />

5<br />

5<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

1. Kernreaktionen<br />

- 8 -<br />

LPh4<br />

In einer Nebelk<strong>am</strong>mer werden ruhende 19 F-Atome mit Protonen beschossen.<br />

Bei der Absorption eines Protons durch einen 19 F-Atomkern wird<br />

ein α-Teilchen emittiert.<br />

a) Geben Sie die Reaktionsgleichung an und berechnen Sie die bei der<br />

Reaktion frei werdende Energie Q. [zur Kontrolle: Q = 8,115 MeV]<br />

Bei einer dieser Reaktionen beobachtet man einen rechten Winkel zwischen<br />

der Bahn des einfallenden Protons und der des emittierten α-Teilchens.<br />

Aus der Reichweite des α-Teilchens kann man dabei auf eine kinetische<br />

Energie E α = 8,5 MeV schließen. Die kinetische Energie E p des<br />

einfallenden Protons ist zunächst unbekannt.<br />

b) Stellen Sie qualitativ die bei dieser Reaktion auftretenden Impulse<br />

vektoriell dar und zeigen Sie unter Verwendung des nicht-relativistischen<br />

Energie-Impuls-Zus<strong>am</strong>menhangs, dass für die kinetische<br />

E p mp<br />

+ E α mα<br />

Energie ER des Restkerns gilt: E R =<br />

m<br />

m p, m α und m R bedeuten die Massen von Proton, α-Teilchen und<br />

Restkern.<br />

c) Formulieren Sie den Zus<strong>am</strong>menhang zwischen den kinetischen Energien<br />

vor und nach der Reaktion und berechnen Sie den Wert von E p.<br />

[zur Kontrolle: E p = 2,7 MeV]<br />

d) Berechnen Sie den Winkel δ zwischen der Richtung des einfallenden<br />

Protons und der Bahn des Restkerns nach der Reaktion.<br />

2. Medizinische Anwendung von Positronenstrahlern<br />

Stoffwechselvorgänge im menschlichen Körper lassen sich unter anderem<br />

dadurch beobachten, dass man eine der beteiligten Substanzen mit<br />

einem ß + -Strahler, z. B. dem Fluorisotop 18 F, markiert. In einer radiologischen<br />

Praxis wird einem Patienten eine 18 F-haltige Zuckerlösung verabreicht.<br />

Daten von 18 F: Atommasse m a = 18,0009366 u<br />

Kernmasse m k = 17,996001 u<br />

Halbwertszeit T ½ = 109,7 min<br />

a) Wie viel Zeit bleibt für die Untersuchung, wenn die ß + -Aktivität des<br />

18 F dabei um höchstens 15 % abnehmen darf?<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

R<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

136


Abituraufgaben aus Bayern<br />

BE<br />

8<br />

4<br />

4<br />

4<br />

9<br />

60<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

- 9 -<br />

b) Geben Sie die Gleichung für den β + -Zerfall von 18 F an. Wie groß ist<br />

die maximale kinetische Energie für die bei diesem Zerfall entstehenden<br />

Positronen? Warum erhalten die meisten Positronen eine geringere<br />

kinetische Energie?<br />

Ein im Körpergewebe freigesetztes Positron ist nach wenigen Millimetern<br />

Wegstrecke abgebremst und reagiert dann mit einem ruhenden Elektron<br />

durch Paarvernichtung. Nehmen Sie im Folgenden an, dass dabei<br />

genau zwei G<strong>am</strong>maquanten entstehen.<br />

c) Begründen Sie, dass die zwei Photonen sich in entgegengesetzte<br />

Richtungen ausbreiten und die gleiche Energie von 511 keV besitzen.<br />

Bei der Untersuchung wird der<br />

Patient in eine waagrechte Röhre<br />

gelegt, an deren Innenwand viele<br />

G<strong>am</strong>madetektoren angebracht<br />

sind. Wenn zwei Detektoren<br />

(z. B. D1 und D3 in der Abbildung)<br />

annähernd gleichzeitig ansprechen<br />

und die beiden G<strong>am</strong>maquanten<br />

nicht abgelenkt wurden, muss der „Geburtsort “ B auf der<br />

Verbindungsstrecke dieser beiden Detektoren liegen. Mit einem angeschlossenen<br />

Computer lässt sich durch Auswertung vieler Zerfallsereignisse<br />

die Verteilung der 18 D1<br />

Gewebe<br />

D4<br />

B<br />

D2<br />

D3<br />

F-markierten Zuckerlösung grafisch darstellen.<br />

Um zu den Detektoren zu gelangen, müssen die beiden Photonen zunächst<br />

das Körpergewebe durchdringen. Dabei kann z. B. eines der<br />

Photonen Comptonstreuung erfahren.<br />

d) Nennen Sie die beiden weiteren Effekte, die zur Absorption von<br />

G<strong>am</strong>mastrahlung beitragen können. Begründen Sie, warum einer dieser<br />

Effekte hier keine Rolle spielt.<br />

e) Begründen Sie an Hand einer Skizze, weshalb der Punkt B nicht<br />

mehr auf der Verbindungsstrecke der beiden gleichzeitig ansprechenden<br />

Detektoren liegt, wenn eines der Photonen Comptonstreuung<br />

erfahren hat.<br />

f) Ein gestreutes G<strong>am</strong>maquant unterscheidet sich von einem ungestreuten<br />

durch seine geringere Energie. Mit den verwendeten Detektoren<br />

lassen sich Energieunterschiede ab 2,0 % nachweisen. Um welchen<br />

Winkel ϑ muss ein G<strong>am</strong>maquant hier mindestens gestreut werden,<br />

d<strong>am</strong>it es sich energetisch von einem ungestreuten unterscheiden<br />

lässt?<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

137


Abituraufgaben aus Bayern<br />

- 10 -<br />

BE LPh5<br />

7<br />

3<br />

4<br />

8<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

1. Franck-Hertz-Versuch<br />

Im Jahr 1913 führten J. Franck und<br />

G. Hertz Elektronenstoßversuche<br />

durch. Ihrer Veröffentlichung fügten<br />

sie die nebenstehende Skizze bei; dazu<br />

heißt es im Text:<br />

„[...] D ist ein Platindraht, dessen<br />

mittleres Stück dünner ist und durch<br />

elektrischen Strom zum Glühen gebracht<br />

werden kann. N ist ein feines<br />

Platindrahtnetz, welches den Draht D<br />

im Abstand von vier Zentimetern zylindrisch umgibt, und G eine zylindrische<br />

Platinfolie, welche von N einen Abstand von 1 bis 2 mm hatte. [...]<br />

Die meisten Ansätze laufen darauf hinaus, daß die Frequenz einer bestimmten<br />

Eigenschwingung eines Elektrons multipliziert mit der Konstanten<br />

h gleich der zur Ionisation benötigten Energie gesetzt wird.<br />

[...]“.<br />

a) Skizzieren Sie die Schaltung des Franck-Hertz-Versuchs, wie er<br />

heute im Unterricht z. B. mit Quecksilberd<strong>am</strong>pf durchgeführt wird.<br />

Beschriften Sie alle wesentlichen Teile und zeichnen Sie auch die<br />

benötigten Messgeräte ein. Welchen Teilen Ihrer Schaltskizze entsprechen<br />

die Teile D, N und G der Originalveröffentlichung?<br />

b) Schreiben Sie den letzten Satz des Zitats als physikalische Gleichung.<br />

Wie deutet man heute die angesprochene Frequenz? Wird die<br />

genannte Energie tatsächlich zur Ionisation aufgewendet? Erläutern<br />

Sie Ihre Antwort.<br />

Im Versuch strahlen angeregte Quecksilberatome Licht einer Wellenlänge<br />

von 2,53⋅10 –7 m aus.<br />

c) Welche Beschleunigungsspannung der Elektronen ist dafür mindestens<br />

nötig? Wie lässt sich Licht aus diesem Wellenlängenbereich<br />

qualitativ nachweisen?<br />

d) Zeichnen Sie in einem Spannung-Strom-Diagr<strong>am</strong>m eine für den Versuch<br />

charakteristische Messkurve. Die Beschleunigungsspannung<br />

beträgt dabei maximal 13 V; eventuelle Kontaktspannungen bleiben<br />

außer Acht. Erläutern Sie kurz das Zustandekommen der einzelnen<br />

Bereiche der Messkurve und erklären Sie, warum die Stromstärke bei<br />

steigender Spannung nicht mehr auf Null zurückgeht.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

138


Abituraufgaben aus Bayern<br />

BE<br />

4<br />

6<br />

5<br />

5<br />

4<br />

6<br />

5<br />

3<br />

60<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

2. Gitterspektrum<br />

- 11 -<br />

Mit der skizzierten Anordnung soll mit dem Licht einer Quecksilberd<strong>am</strong>pfl<strong>am</strong>pe<br />

ein Gitterspektrum erzeugt werden.<br />

a) Erklären Sie kurz die Funktion der Linsen und des Spalts.<br />

Die L<strong>am</strong>pe erzeugt intensive, sichtbare Spektrallinien im Wellenlängenbereich<br />

von 405 nm bis 579 nm. Der Abstand L des Schirms vom Gitter<br />

beträgt 2,00 m. Das Gitter hat 100 Spalte pro Millimeter.<br />

b) Wie breit muss der Schirm mindestens sein, d<strong>am</strong>it er die beiden<br />

sichtbaren Spektren 1. Ordnung vollständig erfasst?<br />

c) Zeigen Sie, dass es zu einer Überlappung der sichtbaren Gitterspektren<br />

der 3. und 4. Ordnung kommt. Untersuchen Sie, ob man die Überlappung<br />

durch Verwendung eines feineren Gitters beseitigen<br />

kann.<br />

3. Alter des „Ötzis“<br />

Linse 1 Spalt Linse 2 Gitter Schirm<br />

1991 wurde im Gletschereis der Ötztaler Alpen eine mumifizierte Leiche<br />

gefunden, für die die Presse den N<strong>am</strong>en „Ötzi“ prägte. Zur Altersbestimmung<br />

wurden Gewebeproben nach der 14 C-Methode untersucht.<br />

a) Das Isotop 14 C entsteht aus einem Stickstoffatom 14 N der Luft durch<br />

Beschuss mit Neutronen. Geben Sie die Gleichung der Kernreaktion<br />

an. Untersuchen Sie, ob eine exotherme Reaktion vorliegt. (Atommasse<br />

m a( 14 C) = 14,0032420 u)<br />

b) 14 C ist ein ß – -Strahler. Geben Sie dafür eine Begründung an und<br />

schreiben Sie die Zerfallsgleichung auf.<br />

c) Erklären Sie kurz die 14 C-Methode zur Altersbestimmung.<br />

Die Aktivität einer Probe des „Ötzi“ betrug 58 % der Aktivität einer Probe,<br />

die heute einem lebenden Organismus entnommen wurde und die<br />

gleiche Menge 12 C enthält. Die Halbwertszeit von 14 C beträgt 5730 Jahre.<br />

d) Berechnen Sie, vor wie vielen Jahren „Ötzi“ gestorben ist.<br />

e) Zusätzliche wissenschaftliche Untersuchungen ergeben ein wahrscheinlicheres<br />

Alter von etwa 5300 Jahren. Mit welcher Annahme<br />

lässt sich erklären, dass die Berechnung in Teilaufgabe 3d ein geringeres<br />

Alter liefert?<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

L<br />

139


Abituraufgaben aus Bayern<br />

Abiturprüfung 2000<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

PHYSIK<br />

als Leistungskursfach<br />

<strong>Arbeitszeit</strong>: 240 <strong>Minuten</strong><br />

Der Fachausschuss wählt z w e i Aufgaben zur Bearbeitung aus.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

140


– 2 –<br />

BE LPh1<br />

4<br />

10<br />

4<br />

5<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Massenspektrograph<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

Ein Gemisch aus einfach positiv<br />

geladenen Kohlenstoffionen 12 C +<br />

und 14 C + tritt durch eine Lochblende<br />

L1 in einen Plattenkondensator<br />

mit dem Plattenabstand<br />

d = 2,0 cm und der Länge<br />

= 4,0 cm ein. Die ges<strong>am</strong>te Anordnung<br />

befindet sich im Vakuum.<br />

Das Magnetfeld mit der<br />

Flussdichte B1 ist zunächst abge-<br />

Ionen<br />

schaltet; an den Platten liegt die Spannung U.<br />

Schiene<br />

D 1<br />

∆y<br />

D<br />

L L<br />

1 2<br />

a) Skizzieren Sie die Bahnen zweier Ionen unterschiedlicher Masse, aber<br />

gleicher Geschwindigkeit zwischen L1 und L2. Begründen Sie, welche<br />

Bahn welchem Isotop zuzuordnen ist.<br />

b) Die Ionen treten nun mit einer Mindestgeschwindigkeit 1,5·10 5 m/s in<br />

den Kondensator ein. Wie groß darf die Spannung <strong>am</strong> Kondensator<br />

höchstens sein, d<strong>am</strong>it die Ionen nicht auf die Kondensatorplatten treffen?<br />

Berechnen Sie auch die dabei maximal auftretende Erhöhung der<br />

kinetischen Energie (in eV).<br />

Am Kondensator liegt nun die Spannung U = 700 V. Die Flussdichte B1<br />

soll so eingestellt werden, dass alle Ionen mit der Geschwindigkeit<br />

v0 = 2,5 · 10 5 m/s den Kondensator unabgelenkt durchqueren.<br />

c) Berechnen Sie B1 und begründen Sie, dass Ionen beider Kohlenstoffisotope<br />

den Kondensator durch die Blende L2 verlassen.<br />

Das Magnetfeld rechts von L2 hat die Flussdichte B2 = 0,14 T. Die Teilchen,<br />

die den Kondensator verlassen, durchlaufen zwei Halbkreise.<br />

d) Zeigen Sie, dass für den Abstand ∆ y der beiden Punkte, an denen die<br />

2 ⋅ ( m C14<br />

− m C12<br />

) ⋅ v0<br />

Ionen das Magnetfeld wieder verlassen, gilt: ∆ y =<br />

.<br />

e ⋅ B<br />

Die Flussdichte B2 wird nun variiert, alle anderen Größen bleiben unverändert.<br />

Die Ionen sollen durch zwei verschiebbare Detektoren D1 und D2<br />

registriert werden, die einen Mindestabstand von 1,5 cm haben. Die äußerste<br />

Position von D1 ist 60 cm von der x-Achse entfernt.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

d<br />

2<br />

d<br />

2<br />

B1<br />

2<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

2<br />

B 2<br />

x<br />

141


BE<br />

6<br />

8<br />

9<br />

5<br />

5<br />

4<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 3 –<br />

e) Berechnen Sie, zwischen welchen Werten die Flussdichte B2 liegen<br />

muss, d<strong>am</strong>it beide Isotope gleichzeitig gezählt werden können.<br />

2. Induktion<br />

Eine Leiterschleife OPQ hat die Form eines<br />

Kreissektors mit dem Mittelpunktswinkel<br />

90 o und dem Radius r. Sie rotiert<br />

mit der konstanten Winkelgeschwindigkeit<br />

ω im Uhrzeigersinn um den Punkt O. Unterhalb<br />

der x-Achse befindet sich ein homogenes<br />

Magnetfeld mit der magnetischen<br />

Flussdichte B H . Zur Zeit t = 0 ist φ = 0, die<br />

Umlaufsdauer ist T.<br />

a) Zeigen Sie, dass der magnetische Fluss durch die Leiterschleife <strong>am</strong><br />

1 2<br />

Anfang nach der Gleichung Φ ( t)<br />

= 2 Br<br />

ωt<br />

zunimmt.<br />

Stellen Sie in einem Diagr<strong>am</strong>m den magnetischen Fluss durch die<br />

Leiterschleife im Zeitintervall [0;T] qualitativ dar.<br />

Es seien nun B = 0,50 T, r = 10 cm , T = 20 ms und der elektrische Widerstand<br />

R der Leiterschleife 5,0 Ω.<br />

b) Stellen Sie die Stromstärke des in der Leiterschleife induzierten<br />

Stroms im Zeitintervall [0;T] in einem Diagr<strong>am</strong>m quantitativ dar.<br />

3. Induktivitätsbestimmung<br />

Mit der nebenstehenden Schaltung ist es<br />

I<br />

S Y<br />

Diode<br />

X<br />

möglich, die Induktivität L einer Spule zu<br />

bestimmen. Bei geschlossenem Schalter S<br />

+<br />

− L<br />

C<br />

U<br />

fließt der konstante Strom I = 7,6 mA.<br />

Durch die Diode kann der Strom von X<br />

Z<br />

nach Y fließen, jedoch nicht von Y nach X. Wegen der Polung der Batterie<br />

verhindert die Diode, dass der Kondensator (C = 40 µF) bei geschlossenem<br />

Schalter aufgeladen wird. Kurz nach dem Öffnen des Schalters<br />

misst man <strong>am</strong> Kondensator die konstante Spannung U = 30 V.<br />

a) Erläutern Sie, warum der Kondensator nach dem Öffnen des Schalters<br />

aufgeladen wird. Welche Polaritäten ergeben sich bei X und Z?<br />

b) Bestimmen Sie L unter der Annahme, dass die ges<strong>am</strong>te magnetische<br />

Energie in elektrische Feldenergie umgewandelt wird.<br />

π<br />

c) Begründen Sie, dass sich mit Hilfe tA = ⋅<br />

2<br />

Kondensators abschätzen lässt.<br />

L ⋅ C die Aufladezeit des<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

y<br />

O<br />

r<br />

ϕ<br />

B<br />

P<br />

ω<br />

Q<br />

x<br />

142


– 4 –<br />

BE LPh2<br />

4<br />

6<br />

5<br />

7<br />

3<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Parallelresonanzkreis<br />

Die skizzierte Schaltung enthält einen<br />

Kondensator, dessen Kapazität zwischen<br />

50 pF und 500 pF verändert<br />

werden kann. Die Spule hat die Induktivität<br />

45 µH, ihr ohmscher Widerstand ∼<br />

ist vernachlässigbar. Die Spannungs-<br />

I<br />

quelle liefert die Wechselspannung<br />

U (t) = U0 · sin ωt mit dem Scheitelwert<br />

U0 = 6,0 V und der Frequenz f = 1,5 MHz.<br />

Der Schalter ist zunächst geöffnet, der Kondensator auf kleinste Kapazität<br />

eingestellt.<br />

a) Welchen Effektivwert zeigt das Amperemeter an?<br />

[zur Kontrolle: 2,0 mA]<br />

b) Zeichnen Sie den zeitlichen Verlauf der Stromstärke I (t) und der<br />

Spannung U (t) in ein gemeins<strong>am</strong>es Koordinatensystem.<br />

Nun wird der Schalter geschlossen.<br />

c) Berechnen Sie den Effektivwert der Stromstärke in der Spule. Welche<br />

Phasenbeziehung besteht zwischen den Stromstärken in der Spule und<br />

im Kondensator? Welchen Wert zeigt das Amperemeter jetzt an?<br />

d) Die Kapazität des Kondensators wird nun kontinuierlich vergrößert.<br />

Begründen Sie, dass dabei die vom Amperemeter angezeigte Stromstärke<br />

zunächst abnimmt, ein Minimum erreicht und dann wieder ansteigt.<br />

Bei welcher Kapazität zeigt das Amperemeter die kleinste<br />

Stromstärke an?<br />

2. Dipolstrahlung<br />

Die Antennenanlage eines UKW-Senders besteht aus zwei gleich langen,<br />

vertikalen Dipolen D1 und D2; die Verbindungsgerade ihrer Mittelpunkte<br />

verläuft horizontal. Die Dipole schwingen gleichphasig mit der Frequenz<br />

100 MHz, ihr Abstand beträgt 3,75 m.<br />

a) Wie lang muss jeder Sendedipol sein, d<strong>am</strong>it er mit maximaler Amplitude<br />

schwingt? Geben Sie zwei möglichst kurze Dipollängen an.<br />

Das Sendesignal soll von einem Schiff empfangen werden, das einen Kurs<br />

parallel zur Verbindungsgeraden im Abstand 2,00 km hält (siehe Skizze<br />

auf der nächsten Seite).<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

143


BE<br />

5<br />

2<br />

5<br />

5<br />

7<br />

5<br />

6<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 5 –<br />

Vom Empfangsmaximum 0. Ordnung P aus fährt das Schiff in der eingezeichneten<br />

Richtung weiter.<br />

b) In welcher Entfernung von Sender D2 P tritt erstmals minimaler<br />

D 1<br />

Empfang auf?<br />

c) Begründen Sie, warum die<br />

Empfangsleistung gegen<br />

null geht, wenn sich das<br />

P<br />

Schiff weit genug von P<br />

entfernt.<br />

d) Wie viele Stellen mit minimaler Empfangsleistung durchfährt das<br />

Schiff von P aus insges<strong>am</strong>t? Begründen Sie Ihr Ergebnis.<br />

3. Beugung und Interferenz von Licht<br />

Das Licht einer Kohlebogenl<strong>am</strong>pe soll unter Verwendung eines Beugungsgitters<br />

untersucht werden. Dabei beobachtet man auf einem Schirm<br />

eine zentrale weiße Linie und auf beiden Seiten daneben farbige Spektren.<br />

a) Fertigen Sie eine beschriftete Skizze der Versuchsanordnung an und<br />

beschreiben Sie den Zweck der einzelnen Komponenten des Aufbaus.<br />

b) Das sichtbare Spektrum 1. Ordnung (Wellenlängenbereich von<br />

380 nm bis 750 nm) hat auf dem 4,60 m vom Gitter entfernten Schirm<br />

eine Breite von 25,5 cm. Berechnen Sie die Anzahl der Gitterstriche<br />

pro Millimeter. (Verwenden Sie dabei die Kleinwinkelnäherung.)<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

4. Röntgenstrahlung<br />

Eine Röntgenröhre wird mit der Spannung 20,0 kV betrieben. Der Röntgenstrahl<br />

trifft nach der Reflexion an einem Kristall (Netzebenenabstand<br />

222 pm) auf einen Detektor.<br />

a) Welche Glanzwinkel ϑ können bei der Wellenlänge 200 pm auftreten?<br />

b) Die Messanordnung wird nun auf den Glanzwinkel ϑ = 26,8° eingestellt.<br />

Welche Wellenlängen aus dem kontinuierlichem Spektrum der<br />

Röntgenstrahlung treten in der vom Detektor registrierten Strahlung<br />

auf?<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

144


– 6 –<br />

BE LPh3<br />

7<br />

5<br />

4<br />

7<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Laserbremsung eines Atomstrahls<br />

In einem Atomofen befindet sich Cäsium-Gas der Temperatur T. Die<br />

mittlere Geschwindigkeit der Teilchen beträgt v = 300 m/s. Durch ein<br />

kleines Loch in der Ofenwand tritt ein Strahl von Atomen in einen evakuierten<br />

Raum ein.<br />

a) Skizzieren und erläutern Sie eine Versuchsanordnung, mit der die Geschwindigkeit<br />

der Cäsium-Atome nach Verlassen des Ofens bestimmt<br />

werden kann.<br />

b) Welche Temperatur ergibt sich für den Ofen?<br />

Die Atome sollen nun durch Resonanzabsorption von Photonen abgebremst<br />

werden. Dabei geht ein Atom in einen angeregten Zustand über<br />

und übernimmt gleichzeitig<br />

den Photonenimpuls.<br />

Zur Abbremsung<br />

wird der Atomstrahl entgegen<br />

seiner Bewegungsrichtung<br />

mit einem gebündelten<br />

Laserstrahl der<br />

Wellenlänge λ = 852 nm<br />

beleuchtet (siehe Zeichnung).<br />

c) Welche Geschwindigkeitsänderung ∆v erfährt ein Cäsium-Atom bei<br />

der Absorption eines Photons?<br />

[zur Kontrolle: |∆v| = 3,5 mm/s]<br />

Gehen Sie im Folgenden davon aus, dass die Cäsium-Atome den Ofen mit<br />

der einheitlichen Geschwindigkeit v = 300 m/s verlassen. Die Teilchen<br />

werden innerhalb der Strecke s = 100 cm auf die Endgeschwindigkeit<br />

v ' = 50 m/s abgebremst. Der Einfluss der Gravitation ist zu vernachlässigen.<br />

Nach einer mittleren Lebensdauer von τ = 30 ns geht ein angeregtes<br />

Cäsium-Atom unter Aussendung eines Photons wieder in den Grundzustand<br />

über und kann erneut ein Photon absorbieren.<br />

d) Erklären Sie, warum trotz des dabei auftretenden Rückstoßes nach<br />

Mittelung über viele Absorptions- und Emissionszyklen eine Abbremsung<br />

des Atoms erfolgt. Wie viele Photonen werden für die Abbremsung<br />

eines Atoms benötigt? [zur Kontrolle: N = 7,1 · 10 4 s<br />

Bremszone<br />

Licht des<br />

Bremslasers<br />

Cäsium-Atomofen<br />

]<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

145


BE<br />

6<br />

6<br />

6<br />

7<br />

5<br />

7<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 7 –<br />

e) Berechnen Sie die mittlere Beschleunigung und die Zeit für die Abbremsung<br />

eines Atoms längs der Strecke s auf die Geschwindigkeit<br />

v' = 50 m/s. [zur Kontrolle: ∆t = 5,7 ms]<br />

f) Mit einem Bremslaser der Leistung 10 mW (λ = 852 nm) werden<br />

10 7 Atome (praktisch gleichzeitig) abgebremst. Berechnen Sie, welcher<br />

Prozentsatz der vom Laser in der Bremszeit ausgesandten Photonen<br />

von den Atomen absorbiert wird.<br />

g) Ermitteln Sie unter Berücksichtigung der mittleren Lebensdauer=τ des<br />

angeregten Zustands, ob man mit entsprechend intensiverer Laserstrahlung<br />

bei gleich bleibender Wellenlänge die Cäsium-Atome schon<br />

innerhalb der Strecke s' = 10 cm abbremsen könnte. Begründen Sie<br />

Ihre Antwort.<br />

2. Eindimensionaler Potentialtopf<br />

In dem organischen Molekül β-Carotin können sich 22 Elektronen praktisch<br />

frei entlang einer Kohlenwasserstoffkette bewegen, das Molekül aber<br />

nicht verlassen. Das Verhalten dieser Elektronen kann näherungsweise<br />

durch das quantenmechanische Modell des eindimensionalen Potentialtopfs<br />

der Länge a beschrieben werden.<br />

a) Leiten Sie einen Ausdruck für die möglichen Energien eines Elektrons<br />

in einem solchen Potentialtopf her und erklären Sie den Begriff Nullpunktsenergie.<br />

[zur Kontrolle: E = h2<br />

2<br />

n ]<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

n<br />

8 me<br />

a<br />

b) Beschreiben Sie mit einer Skizze den Verlauf der Aufenthaltswahrscheinlichkeit<br />

eines Elektrons im Zustand n = 2.<br />

c) Im Grundzustand sind die tiefsten der in Teilaufgabe 2a berechneten<br />

Energieniveaus mit jeweils 2 Elektronen besetzt. Im Absorptionsspektrum<br />

von β-Carotin findet man eine Linie mit der Wellenlänge<br />

λ = 451 nm. Diese Linie entspricht dem Übergang vom Grundzustand<br />

des Moleküls in den ersten angeregten Zustand. Berechnen Sie die<br />

Länge der Kohlenwasserstoffkette.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

2<br />

146


– 8 –<br />

BE LPh4<br />

5<br />

4<br />

9<br />

7<br />

5<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Alphazerfall von 238 Pu<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

Das Nuklid 238 Pu ist ein α-Strahler. Die Kerne des Tochternuklids entstehen<br />

im Grundzustand oder im ersten angeregten Zustand (Anregungsenergie<br />

43 keV), der anschließend durch Emission eines G<strong>am</strong>maquants in<br />

den Grundzustand übergeht.<br />

a) Geben Sie die Gleichung des Zerfalls von 238 Pu an und berechnen Sie<br />

die ges<strong>am</strong>te bei einem Zerfall frei werdende Energie Q. Die benötigten<br />

Atommassen sind der Formels<strong>am</strong>mlung zu entnehmen.<br />

[zur Kontrolle: Q = 5,59 MeV]<br />

b) Skizzieren Sie das Energieniveauschema für den Zerfall von 238 Pu und<br />

berechnen Sie die Wellenlänge der emittierten γ-Strahlung.<br />

c) Erstellen Sie die beschriftete Skizze einer Versuchsanordnung, mit der<br />

man das Energiespektrum der α-Teilchen mit Hilfe eines Magnetfeldes<br />

experimentell bestimmen kann. Leiten Sie (nichtrelativistisch) eine<br />

Beziehung für die kinetische Energie der α-Teilchen in Abhängigkeit<br />

von Messgrößen und Naturkonstanten her.<br />

d) Die Messung ergibt, dass die maximale kinetische Energie der α-<br />

Teilchen 5,50 MeV beträgt. Dieser Wert unterscheidet sich deutlich<br />

vom Q-Wert aus Teilaufgabe 1a. Zeigen Sie durch eine nichtrelativistische<br />

Rechnung, dass der Rückstoß des Zerfallsproduktes für diese<br />

Energiedifferenz verantwortlich ist.<br />

e) Auch das Tochternuklid des 238 Pu und mehrere Zerfallsprodukte des<br />

Tochternuklids sind instabil. Welches Nuklid ist das stabile Endprodukt?<br />

Wie viele α-Zerfälle und wie viele β-Zerfälle erfolgen insges<strong>am</strong>t?<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

147


BE<br />

7<br />

7<br />

8<br />

8<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 9 –<br />

2. Modellvorstellung zum Alphazerfall von 238 Pu<br />

Zunächst soll das folgende „klassische“ Modell<br />

für den Zerfall von 238 Pu betrachtet<br />

Restkern<br />

werden: Das α-Teilchen beginnt gerade sich<br />

vom Restkern zu lösen (v ≈ 0). Beide Teil-<br />

α<br />

chen werden als kugelförmig angenommen.<br />

a) Berechnen Sie die Kernradien und<br />

schätzen Sie die beim Auseinanderflie-<br />

r1 r2<br />

gen der Bruchstücke auf Grund der elektrischen Abstoßung entstehende<br />

kinetische Energie Ekin ab. [zur Kontrolle: Ekin ≈ 24 MeV]<br />

Das Ergebnis von Teilaufgabe 2a widerspricht dem in Teilaufgabe 1a berechneten<br />

Q-Wert. Der Widerspruch kann mit einer quantenmechanischen<br />

Modellvorstellung erklärt werden.<br />

b) Erläutern Sie diese Modellvorstellung. Skizzieren Sie dazu den Potentialtopf<br />

des Restkerns für α-Teilchen und machen Sie in der Skizze<br />

deutlich, wo die beiden berechneten Energiewerte erscheinen (Maßstab<br />

für die Ordinate: 5 MeV =ˆ 1 cm).<br />

3. Altersbestimmung mit der Kalium-Argon-Methode<br />

Bei Altersbestimmungen in der Geologie spielt die Kalium-Argon-<br />

Methode eine große Rolle. Das Nuklid 40 K zerfällt mit einer Halbwertszeit<br />

TH = 1,3 · 10 9 Jahre. 11% der Zerfälle führen zu stabilem 40 Ar, der<br />

Rest zu stabilem Calcium. Aus geschmolzenem Gestein entweicht das Edelgas<br />

Argon durch Diffusion, so dass eine heute untersuchte Probe nur<br />

das seit der Erstarrung entstandene 40 Ar enthält. Über das Mutter-Tochter-<br />

Isotopenverhältnis lässt sich die verstrichene Zeit t seit der Erstarrung<br />

bestimmen.<br />

TH<br />

� N Ar �<br />

a) Leiten Sie für diese Zeit t die Gleichung t = ⋅ ln�<br />

�1<br />

+<br />

ln 2 � 0,<br />

11⋅<br />

N K<br />

her. Dabei ist NAr die Zahl der (nach Erstarrung) gebildeten 40 Ar-Atome<br />

und NK die Zahl der noch vorhandenen 40 K-Atome in der Probe.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

b) Aus dem Nördlinger Ries wird eine Gesteinsprobe genommen. Die<br />

Masse des 40 Ar in der Probe wird zu mAr = 2,8 · 10 –5 g bestimmt. Die<br />

Messung der Aktivität des enthaltenen 40 K ergibt 7,7 kBq. Berechnen<br />

Sie NAr und NK in der Probe. Vor wie vielen Jahren erstarrte das Gestein?<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

148


– 10 –<br />

BE LPh5<br />

3<br />

5<br />

6<br />

10<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Kondensatoren<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

Ein „Goldcap“ ist ein Kondensator mit sehr hoher Kapazität, der sich im<br />

Vergleich zu Folienkondensatoren durch eine sehr kleine Baugröße auszeichnet.<br />

Für einen bestimmten Typ gelten folgende Daten: Kapazität<br />

1,0 F; Größe des zylinderförmigen Gehäuses: Durchmesser 21 mm, Höhe<br />

10 mm.<br />

a) Wie groß müsste die Plattenfläche A eines Plattenkondensators sein,<br />

der bei einem Plattenabstand von 50 µm die Kapazität 1,0 F aufweist?<br />

Rechnen Sie mit der Dielektrizitätskonstanten von Vakuum.<br />

[zur Kontrolle: A = 5,6 km 2 ]<br />

b) Wie groß ist das Verhältnis der Volumina des angegebenen Goldcaps<br />

und des Plattenkondensators aus Teilaufgabe 1a, wenn das Eigenvolumen<br />

der Platten außer Acht gelassen wird? Wie verändert sich dieses<br />

Verhältnis, wenn es unter Beibehaltung der Kapazität gelingt, den<br />

Abstand der Platten beim Plattenkondensator zu halbieren?<br />

Nach dem Aufladen beträgt die Spannung<br />

<strong>am</strong> Goldcap U0 = 4,5 V. Die Entladung erfolgt<br />

über einen äußeren Widerstand<br />

Ra = 60 Ω. Dabei wird folgende Messreihe<br />

ermittelt:<br />

t in s 0 10 30 50 70 90<br />

I in mA 38,0 34,9 29,4 24,9 21,1 17,8<br />

c) Zeichnen Sie das zugehörige t-I-Diagr<strong>am</strong>m und zeigen Sie, dass der<br />

Innenwiderstand des Goldcaps Ri = 58 Ω beträgt. Der Innenwiderstand<br />

des Amperemeters kann vernachlässigt werden.<br />

I<br />

d) Fertigen Sie das zugehörige t-ln<br />

-Diagr<strong>am</strong>m an. Begründen Sie, wie<br />

I0<br />

−k<br />

t<br />

mit diesem Diagr<strong>am</strong>m die Gesetzmäßigkeit I( t)<br />

= I0<br />

⋅e<br />

überprüft<br />

werden kann. Bestätigen Sie mit den verwendeten Daten den Zus<strong>am</strong>-<br />

1<br />

menhang k = .<br />

R + R ⋅<br />

( ) C<br />

i<br />

a<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

Ra<br />

Ri<br />

Goldcap<br />

A<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

149


BE<br />

6<br />

7<br />

7<br />

4<br />

8<br />

4<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 11 –<br />

Das Goldcap mit der Kapazität 1,0 F wird zur „Pufferung“ eines elektronischen<br />

Datenspeichers bei Stromausfall verwendet. Die Anfangsspannung<br />

beträgt 5,0 V, der Widerstand R des Datenspeichers 4,8 MΩ.<br />

e) Berechnen Sie unter Verwendung der Angaben aus Teilaufgabe 1d,<br />

nach wie vielen Tagen die Spannung an einem Datenspeicher nach einem<br />

Stromausfall auf 3,5 V absinkt. Der Innenwiderstand des Goldcaps<br />

kann dabei vernachlässigt werden.<br />

2. Eigenschaften des Elektrons<br />

Millikan gelang im Jahr 1916 die Bestimmung der Elektronenladung.<br />

a) Beschreiben und skizzieren Sie den Versuchsaufbau des Öltröpfchen-<br />

Versuchs. Erläutern Sie die Vorgehensweise für den Fall, dass ein Öltröpfchen<br />

mit bekanntem Radius r und der Dichte ρ im Plattenkondensator<br />

schwebt. Leiten Sie eine Formel für die Ladung q des Tröpfchens<br />

in Abhängigkeit von r, ρ und den Messgrößen her. Der Auftrieb<br />

in Luft soll vernachlässigt werden.<br />

b) Nennen Sie Gründe, warum die direkte mikroskopische Bestimmung<br />

des Tröpfchenradius nicht möglich ist. Erläutern Sie ein Verfahren,<br />

mit dem man Tröpfchenladung und -radius zugleich bestimmen kann,<br />

und stellen Sie die nötigen Kräftegleichungen (ohne Auftrieb) in Abhängigkeit<br />

von r und q auf. Das Auflösen nach r und q ist nicht erforderlich.<br />

Im Jahr 1960 gelang es Jönsson zu zeigen, dass sich ein intensiver Elektronenstrahl<br />

an einem geeigneten Doppelspalt analog zu einem Lichtstrahl<br />

verhält. Die Elektronen hatten eine kinetische Energie von 50 keV.<br />

c) Erläutern Sie kurz, warum die Versuchsergebnisse der Teilchenvorstellung<br />

widersprechen.<br />

d) Berechnen Sie relativistisch die Geschwindigkeit v und die<br />

de-Broglie-Wellenlänge λ der verwendeten Elektronen.<br />

[zur Kontrolle: λ = 5,4 pm]<br />

e) Beim Jönsson-Versuch war es extrem schwierig, einen geeigneten<br />

Doppelspalt zu realisieren. Berechnen Sie den Spaltabstand, wenn das<br />

nullte Maximum und das erste Minimum einen Winkel von 0,30“<br />

(Winkelsekunden) einschließen.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

150


Abituraufgaben aus Bayern<br />

Abiturprüfung 2001<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

PHYSIK<br />

als Leistungskursfach<br />

<strong>Arbeitszeit</strong>: 240 <strong>Minuten</strong><br />

Der Fachausschuss wählt zwei Aufgaben zur Bearbeitung aus.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

151


– 2 –<br />

BE LPh1<br />

6<br />

6<br />

7<br />

7<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Protonen im elektrischen Feld<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

treten Protonen mit vernachlässigbarerAnfangsgeschwindigkeit<br />

durch eine<br />

Lochblende L in eine<br />

Anordnung aus drei Plattenkondensatoren<br />

ein. Die<br />

Kondensatoren, deren<br />

homogene Felder jeweils<br />

auf den Raum zwischen den Platten beschränkt sind, befinden sich im<br />

Vakuum. Die Protonen bewegen sich in den ersten beiden Kondensatoren<br />

parallel zu den Feldlinien. Der Plattenabstand dieser Kondensatoren beträgt<br />

jeweils d 1 = d 2 = 2,5cm, die Feldstärke im ersten Kondensator ist<br />

E 1 = 4,0 ·10 4 V/m, die im zweiten E 2 = 6,0 ·10 4 V/m. Alle Rechnungen<br />

sind nicht-relativistisch durchzuführen.<br />

a) Berechnen Sie die Geschwindigkeit v 2 eines Protons beim Verlassen<br />

des zweiten Kondensators. [zur Kontrolle: v 2 = 6,9 ·10 5 m/s]<br />

b) Welche Zeit t 2 braucht ein Proton zum Durchfliegen des 2. Kondensators?<br />

Die Protonen treten nun mit der Geschwindigkeit v 2 parallel zu den Platten<br />

in das Feld des dritten Kondensators ein, den sie mit einer Ablenkung<br />

um den Winkel α aus der ursprünglichen Flugrichtung wieder verlassen.<br />

Der Plattenabstand dieses Kondensators ist d 3 = 6,0 cm und die Plattenlänge<br />

l 3 = 10 cm. Zwischen den Platten liegt die Spannung U 3 an, wobei<br />

die Kondensatormitte auf Erdpotential liegt.<br />

c) Zeigen Sie, dass zwischen dem Winkel α und der Spannung U3 der<br />

folgende Zus<strong>am</strong>menhang besteht (mp = Protonenmasse):<br />

e ⋅l<br />

tan α = 3 ⋅ U<br />

2<br />

3<br />

v ⋅ m ⋅d<br />

2<br />

p<br />

3<br />

d) Die Spannung U 3 wird nun so eingestellt, dass die Protonen den Kondensator<br />

unter einem möglichst großen Ablenkwinkel α max verlassen.<br />

Berechnen Sie U 3 und α max.<br />

1. Kondensator<br />

L<br />

+ - + -<br />

2. Kondensator<br />

U 1<br />

U<br />

2<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

+<br />

-<br />

3. Kondensator<br />

α<br />

d 3<br />

2<br />

d 3<br />

2<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

152


BE 2. Versuch von Bucherer<br />

5<br />

6<br />

8<br />

5<br />

4<br />

6<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 3 –<br />

Im Jahre 1909 konnte Bucherer<br />

die Abhängigkeit der<br />

Elektronenmasse von der<br />

Geschwindigkeit mit nebenstehender<br />

Anordnung<br />

nachweisen. Als Elektronenquelle<br />

diente ein<br />

β - x x x x<br />

x x x x x x x x<br />

x x x x x x x x<br />

x B x x x<br />

x x x x<br />

s<br />

-Strahler, der Elektronen mit unterschiedlicher Geschwindigkeit aussendet.<br />

a) Erläutern Sie, wie die eingezeichnete Bahn zustande kommt. Wie<br />

muss der Kondensator gepolt sein?<br />

b) Berechnen Sie die Masse der Elektronen in Abhängigkeit von der<br />

elektrischen Feldstärke E im Kondensator, der magnetischen Flussdichte<br />

B, dem Abstand s und der Ablenkung d. Verwenden Sie bei der<br />

Rechnung ohne Nachweis die Näherung s 2 ≈ 2 r d, wobei r der Radius<br />

der Kreisbahn im Magnetfeld ist.<br />

Für E = 8,0 · 10 5 ⎡<br />

e B<br />

2<br />

s<br />

2 ⎤<br />

⎢zur<br />

Kontrolle : m = ⎥<br />

⎢⎣<br />

2 E d ⎥⎦<br />

V/m, B = 4,0 mT und s = 5,0 cm ergibt sich eine Ablenkung<br />

d = 3,3 mm.<br />

c) Zeigen Sie, dass die Messung die Massenzunahme nach der speziellen<br />

Relativitätstheorie bestätigt. Um wie viel Prozent vom wirklichen<br />

Messwert d würde die Ablenkung abweichen, wenn die Masse geschwindigkeitsunabhängig<br />

wäre?<br />

3. Hall-Effekt<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

Quelle Blenden Schirm<br />

Bei einem Versuch zum Hall-Effekt verwendet man eine quadratische<br />

Kupferfolie mit den Abmessungen 25 mm in x- bzw. y-Richtung und der<br />

Dicke 18 µm in z-Richtung. Die Folie wird von einem Strom der Stärke<br />

15 A in x-Richtung durchflossen. Die magnetischen Feldlinien eines homogenen<br />

Magnetfeldes durchsetzen die Folie in z-Richtung. Man misst<br />

die Hallspannung 8,8 µV, wenn die Flussdichte 0,20 T beträgt.<br />

a) Erklären Sie anhand einer Skizze, wie es zum Auftreten der Hall-<br />

Spannung kommt.<br />

b) Berechnen Sie aus den oben angegebenen Daten die Ladungsträgerkonzentration<br />

n von Kupfer. [Ergebnis: n = 1,2 · 10 29 m -3 ]<br />

c) Berechnen Sie, wie viele freie Elektronen im Mittel auf ein Cu-Atom<br />

kommen.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

d<br />

153


– 4 –<br />

BE LPh2<br />

5<br />

9<br />

7<br />

3<br />

5<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Elektromagnetischer Schwingkreis<br />

Im idealen elektromagnetischen Schwingkreis haben die Spule und alle<br />

leitenden Verbindungen keinen ohmschen Widerstand.<br />

a) Leiten Sie für die Ladung Q(t) auf dem Kondensator die Differential-<br />

1<br />

gleichung L ⋅ Q(<br />

t)<br />

+ ⋅Q<br />

( t)<br />

= 0<br />

C<br />

& der ungedämpften Schwingung her.<br />

b) Leiten Sie her, welcher Zus<strong>am</strong>menhang zwischen den Größen L, C<br />

und ω bestehen muss, d<strong>am</strong>it Q(t) = Q 0·cos ωt eine Lösung der Differentialgleichung<br />

ist.<br />

Stellen Sie mit dieser Lösung die elektrische und die magnetische<br />

Energie jeweils als Funktion der Zeit dar und überprüfen Sie die<br />

Gültigkeit des Energieerhaltungssatzes.<br />

c) Aus einem Kondensator der Kapazität 60 µF und einer Spule der Induktivität<br />

250 mH wird ein Schwingkreis gebaut, dessen Schwingungen<br />

als ungedämpft betrachtet werden sollen. Am Anfang liegt die<br />

maximale Spannung 90 V <strong>am</strong> Kondensator.<br />

Nach welcher Zeit ist die Kondensatorspannung zum ersten Mal auf<br />

30 V gesunken? Wie groß ist dann die Stromstärke im Schwingkreis?<br />

2. Dezimeterwellen<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

Ein vertikaler Sendedipol S ist 50 cm entfernt<br />

vor einer ebenfalls vertikalen Metallwand W<br />

aufgestellt. Die Frequenz der abgestrahlten<br />

Welle beträgt 2,0 GHz.<br />

Beachten Sie den Phasensprung π bei der Reflexion<br />

an der Metallwand.<br />

a) Welche Wellenlänge hat die vom Sendedipol abgestrahlte Welle und<br />

was ist die kürzeste Länge für einen optimal abgestimmten Empfangsdipol?<br />

Zunächst wird ein vertikaler Empfangsdipol auf der Lotstrecke l bewegt.<br />

b) Erklären Sie, weshalb der Empfangsdipol eine von Ort zu Ort veränderliche<br />

Intensität registriert. Skizzieren Sie den Verlauf der Intensität<br />

beim Empfangsdipol in Abhängigkeit vom Wandabstand x im Bereich<br />

0 ≤ x ≤ 20 cm.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

S<br />

.<br />

W<br />

l<br />

.<br />

.<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

p<br />

154


– 5 –<br />

BE c) Der Empfangsdipol wird nun an einem Ort auf l mit maximalem<br />

Empfang aufgestellt. Zwischen Sender und Empfänger wird ein Gitter<br />

4<br />

aus parallelen Metalldrähten senkrecht zu l gehalten. Erklären Sie,<br />

welchen Einfluss das Gitter auf die vom Empfänger registrierte Intensität<br />

hat, wenn die Gitterstäbe<br />

- parallel zu den Dipolen,<br />

- senkrecht zu den Dipolen gehalten werden.<br />

8<br />

4<br />

6<br />

5<br />

4<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

d) Nach Entfernung des Gitters bewegt man den Empfangsdipol auf<br />

der Halbgeraden p aus sehr großer Entfernung auf den Sendedipol zu<br />

(siehe Skizze). In welcher Entfernung vom Sendedipol ist das erste<br />

Maximum zu erwarten?<br />

3. Optisches Gitter<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

Ein Kollegiat untersucht im Praktikum das Spektrum einer Quecksilberd<strong>am</strong>pfl<strong>am</strong>pe<br />

mit Hilfe verschiedener optischer Gitter. Im sichtbaren Bereich<br />

stellt er auf einem Beobachtungsschirm drei intensive Linien fest,<br />

eine gelbe mit der Wellenlänge 578 nm, eine grüne mit 492 nm und eine<br />

blaue mit 436 nm.<br />

a) Erklären Sie, weshalb eine Quecksilberd<strong>am</strong>pfl<strong>am</strong>pe ein Linienspektrum<br />

emittieren kann.<br />

Bei Verwendung eines Gitters mit 400 Spalten pro Zentimeter beobachtet<br />

der Kollegiat, dass die drei sichtbaren Linien des Spektrums 2. Ordnung<br />

nicht mit denen des Spektrums 3. Ordnung überlappen.<br />

b) Zeigen Sie, dass dies unabhängig von der Gitterkonstanten gilt.<br />

c) Der Kollegiat ersetzt den Beobachtungsschirm durch seinen weißen<br />

Hemdsärmel und bemerkt nun eine neue blau erscheinende Linie, die<br />

mit der gelben Linie im Spektrum 2. Ordnung zus<strong>am</strong>menfällt. Welche<br />

Wellenlänge hat die neue Linie, wenn man annimmt, dass diese Linie<br />

in 3. Ordnung erscheint? Erklären sie das Auftreten der neuen Linie.<br />

d) Laut Formels<strong>am</strong>mlung besteht die beobachtete gelbe Linie aus zwei<br />

nahe beieinander liegenden Einzellinien. Kann der Kollegiat diese<br />

beiden Linien im Spektrum 2. Ordnung getrennt beobachten, wenn er<br />

das feinste Gitter benützt, das ihm zur Verfügung steht? Dieses Gitter<br />

hat die Breite 5,0 mm und die Gitterkonstante 3,5 μm.<br />

[Hinweis: Für das Auflösungsvermögen eines optischen Gitters gilt<br />

λ<br />

= k ⋅ N . Dabei bedeuten k die Ordnung des Spektrums, N die An-<br />

Δλ<br />

zahl der beleuchteten Gitterspalte und Δλ den kleinsten beobachtbaren<br />

Wellenlängenunterschied.]<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

155


– 6 –<br />

BE LPh3<br />

4<br />

7<br />

5<br />

7<br />

6<br />

3<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Emissionsspektren von Gasen<br />

Durch ein Fenster F treten Elektronen in den mit<br />

einem verdünntem Gas gefüllten Innenraum eines<br />

geladenen Plattenkondensators (siehe Skizze).<br />

Vom Fenster F bis zu einem Punkt P kann<br />

eine Leuchterscheinung längs des Elektronenstrahls<br />

auftreten, die restliche Wegstrecke bleibt<br />

unsichtbar.<br />

a) Erklären Sie, warum nur ein Teil der Elektronenstrahlbahn sichtbar<br />

ist. Unter welcher Bedingung ist Strahlung mit genau eine Wellenlänge<br />

zu erwarten?<br />

Nun wird durch eine geeignete Vorrichtung erreicht, dass sich zwischen<br />

den Platten atomarer Wasserstoff befindet, dessen Atome anfänglich alle<br />

im Grundzustand sind. Die Spannung <strong>am</strong> Kondensator wird auf 5,00 V<br />

eingestellt und der Plattenabstand beträgt 2,00 cm. Die bei F eintretenden<br />

Elektronen besitzen eine kinetische Energie von 12,5 eV.<br />

b) Welche Wellenlängen sind für die Emissionen der H-Atome unmittelbar<br />

nach dem Fenster zu erwarten? Welche dieser Wellenlängen liegen<br />

im sichtbaren Bereich?<br />

c) Ab welcher Entfernung vom Fenster tritt keine Emission von Photonen<br />

mehr auf?<br />

2. Teilchenstrahlinterferenz<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

In einer evakuierten Röhre trifft ein fein gebündelter Strahl von Elektronen<br />

der kinetischen Energie 150 keV senkrecht auf eine dünne Schicht<br />

aus polykristallinem Wolfr<strong>am</strong>. Auf einem im Abstand 20,0 cm dahinter<br />

stehenden Schirm beobachtet man einen zentralen Leuchtpunkt und als<br />

Beugungsfiguren mehrere Kreise. Der Durchmesser des innersten Kreises<br />

beträgt 5,3 mm.<br />

a) Berechnen Sie relativistisch die den Elektronen zugeordnete de-<br />

Broglie-Wellenlänge λ. [zur Kontrolle: λ = 2,96 pm]<br />

b) Berechnen Sie den Netzebenenabstand, der aus den gegebenen Daten<br />

resultiert.<br />

c) Auf dem Leuchtschirm entstehen auch Kreise, die sich nicht als Beugungsfiguren<br />

höherer Ordnung deuten lassen. Erklären Sie deren Zustandekommen.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

P<br />

F<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

_<br />

U<br />

+<br />

156


BE 3. Rutherford’scher Streuversuch<br />

5<br />

6<br />

4<br />

7<br />

6<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

– 7 –<br />

Aufgrund der Ergebnisse seiner Streuexperimente stellte Rutherford 1911<br />

ein neues Atommodell vor und leitete auf dieser Grundlage eine Streuformel<br />

her.<br />

a) Erläutern Sie anhand einer beschrifteten Skizze Aufbau und Durchführung<br />

des Rutherford’schen Streuexperiments.<br />

b) Beschreiben Sie die wesentlichen Ergebnisse des Streuexperiments<br />

und erläutern Sie, welche Folgerungen Rutherford für den Atombau<br />

ziehen konnte.<br />

Bei seiner Herleitung betrachtete<br />

Rutherford die Ablenkung<br />

eines gestreuten<br />

Teilchens B im Coulombfeld<br />

des ortsfesten Teilchens A<br />

(siehe Skizze). Für den Zus<strong>am</strong>menhang<br />

zwischen dem<br />

Streuwinkel ϑ und dem Stoß- b B<br />

par<strong>am</strong>eter b ergibt sich:<br />

⎛ ϑ⎞<br />

a<br />

tan ⎜ ⎟ =<br />

⎝ 2 ⎠ 2b<br />

A<br />

Dabei ist a der von der kinetischen Energie des einfallenden Teilchens abhängige<br />

minimale Abstand zwischen B und A bei einem geraden zentralen<br />

Stoß (b = 0).<br />

c) Übertragen Sie die Abbildung auf Ihr Blatt und zeichnen Sie zusätzlich<br />

qualitativ die Bahnen und die Streuwinkel von Teilchen mit gleicher<br />

Anfangsgeschwindigkeit v aber größerem bzw. kleinerem Stoßpar<strong>am</strong>eter<br />

b 1 > b bzw. b 2 < b ein.<br />

Ein α-Teilchen der kinetischen Energie 5,49 MeV wird an einem 107 Ag-<br />

Kern gestreut. Der Rückstoß des Silberkerns soll vernachlässigt werden.<br />

d) Für welchen Wert des Stoßpar<strong>am</strong>eters b beträgt der Streuwinkel<br />

ϑ = 60°?<br />

e) Bei großen Streuwinkeln ergeben sich Abweichungen von der Streuformel,<br />

wenn die kinetische Energie der einfallenden Teilchen einen<br />

Wert E m überschreitet. Erklären Sie diese Abweichungen und berechnen<br />

Sie E m in MeV für die Rückstreuung (ϑ = <strong>180</strong>°) von α-Teilchen<br />

an 107 Ag-Kernen.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

157


– 8 –<br />

BE LPh4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

7<br />

3<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Mittlere Bindungsenergie pro Nukleon<br />

Eine wichtige Größe bei Überlegungen zur Energiegewinnung durch Fusions-<br />

bzw. Spaltprozesse ist die mittlere Bindungsenergie pro Nukleon.<br />

EB a) Berechnen Sie die mittlere Bindungsenergie pro Nukleon für das<br />

A<br />

Isotop 56 Fe.<br />

b) Stellen Sie in einem Diagr<strong>am</strong>m den Verlauf der mittleren Bindungsenergie<br />

pro Nukleon in Abhängigkeit von der Massenzahl A qualitativ<br />

dar (0 < A < 250). Erklären Sie d<strong>am</strong>it den scheinbaren Widerspruch,<br />

dass es sowohl durch Kernspaltung als auch durch Kernfusion möglich<br />

ist, Energie freizusetzen.<br />

2. Kernfusion im Sonneninneren<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

Die von der Sonne abgestrahlte Energie st<strong>am</strong>mt aus verschiedenen Kernfusionszyklen,<br />

die im Plasma des Sonneninneren ablaufen. Der wichtigste<br />

dieser Zyklen, der sog. „Proton-Proton-Zyklus“, wird durch folgende Reaktionsgleichungen<br />

beschrieben:<br />

1 + 1 +<br />

H + H → 2 H + + e + + ν (1)<br />

1 + 1 +<br />

H + H →<br />

2 + +<br />

H + e + ν (1´)<br />

e + + e – → 2 γ<br />

e + + e – → 2 γ<br />

2 + 1 +<br />

H + H →<br />

3 ++<br />

He + γ (2)<br />

2 + 1 +<br />

H + H →<br />

3 ++<br />

He + γ (2´)<br />

3 ++ 3 ++<br />

He + He →<br />

4 ++ 1 +<br />

He + 2 H (3)<br />

a) Stellen Sie eine Bilanzgleichung des Proton-Proton-Zyklus auf. Berechnen<br />

Sie die bei der Bildung eines 4 He-Atoms insges<strong>am</strong>t freigesetzte<br />

Energie in MeV.<br />

b) Die Reaktion (3) kann in klassischer Sicht nur stattfinden, wenn sich<br />

die beiden Reaktionspartner bis zur Berührung annähern. Welche kinetische<br />

Energie E kin muss ein 3 He-Kern mindestens haben, um den<br />

Coulombwall eines zweiten, ihm mit gleicher Geschwindigkeit entgegen<br />

fliegenden 3 He-Kerns zu überwinden?<br />

[zur Kontrolle: E kin = 0,71 MeV]<br />

c) Bei welcher Temperatur T eines Plasmas wäre die mittlere kinetische<br />

Energie von 3 He-Kernen gleich der Energie E kin aus Teilaufgabe 2b,<br />

wenn man das Plasma vereinfacht wie ein ideales Gas behandelt.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

158


– 9 –<br />

BE d) In der Sonne herrschen Temperaturen bis etwa 1,5 · 10 7 K. Geben Sie<br />

zwei mögliche Gründe dafür an, dass die in Gleichung (3) beschriebene<br />

Fusion auftritt, obwohl die in Teilaufgabe 2c berechnete Temperatur<br />

erheblich höher als 1,5 · 10 7 6<br />

K ist. Erläutern Sie Ihre Antwort.<br />

9<br />

4<br />

6<br />

7<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

3. Kernspaltung<br />

Sowohl bei 238 U als auch bei 235 U können Neutronen Kernspaltungen<br />

auslösen. Dabei werden zunächst die angeregten Zwischenkerne 239 U *<br />

bzw. 236 U * gebildet:<br />

238 U + n → 239 U * 235 U + n → 236 U *<br />

D<strong>am</strong>it jeweils im zweiten Schritt die Spaltung des angeregten Zwischenkerns<br />

tatsächlich auftreten kann, muss dessen Anregungsenergie<br />

bei 239 U * mindestens 6,3 MeV bzw. bei 236 U * mindestens 5,8 MeV<br />

betragen.<br />

a) Bestimmen Sie jeweils, welche Bedingung die kinetische Energie des<br />

auslösenden Neutrons erfüllen muss, d<strong>am</strong>it der Spaltprozess ablaufen<br />

kann.<br />

Interpretieren Sie Ihre Ergebnisse in Bezug auf die Spaltbarkeit der<br />

betrachteten U-Isotope durch thermische Neutronen.<br />

b) Fängt ein 238 U-Kern ein Neutron ein, das eine kleinere als die in Teilaufgabe<br />

3a berechnete kinetische Energie besitzt, so tritt keine Spaltung<br />

auf. In diesem Fall kann aber aus dem entstandenen 239 U ein<br />

Plutoniumisotop entstehen. Geben Sie die zugehörigen Zerfallsgleichungen<br />

an.<br />

c) In einem Kernkraftwerk wird die Spaltung von 235 U zur Energiegewinnung<br />

herangezogen. Pro Spaltung werden im Mittel etwa<br />

200 MeV frei, die zu 33 % in elektrische Nutzenergie umgewandelt<br />

werden können. Berechnen Sie aus diesen Daten, welche Masse an<br />

235 U gespalten wird, wenn der Kernreaktor im Dauerbetrieb 11 Monate<br />

lang durchgehend arbeitet und die elektrische Nettoleistung des<br />

Kraftwerks 1,3 GW betragen soll.<br />

d) Bei der Uranspaltung entsteht unter anderem das radioaktive Edelgas<br />

133 Xe, das mit einer Halbwertszeit von 5,3 d zerfällt. Um die Aktivität<br />

der in der Reaktorabluft vorhandenen radioaktiven Gase abzusenken,<br />

wird die Abluft durch ein Filter aus Aktivkohle geleitet. Wie lange<br />

muss dieser Filter das eingeleitete Gas festhalten, d<strong>am</strong>it 99,5 % der<br />

ursprünglichen 133 Xe-Aktivität aus der Abluft beseitigt werden?<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

159


– 10 –<br />

BE LPh5<br />

6<br />

3<br />

5<br />

7<br />

4<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Fotoeffekt<br />

Eine Vakuumfotozelle ist mit einem Amperemeter<br />

und einer Stromquelle mit variabler<br />

Gleichspannung in Reihe geschaltet<br />

(siehe nebenstehende Skizze).<br />

Die Fotozelle wird mit Licht der Wellenlänge λ = 520 nm beleuchtet und<br />

die Fotostromstärke I F in Abhängigkeit von der Spannung U gemessen.<br />

Man erhält folgendes Ergebnis:<br />

U / V 0,0 1,2 2,4 3,6 4,8 6,0 7,2<br />

I F / nA 0,03 0,41 1,03 1,52 1,84 1,93 1,95<br />

a) Zeichnen Sie das U-I F-Diagr<strong>am</strong>m und erläutern Sie den Kurvenverlauf.<br />

Die Lichtquelle wird nun näher an die Fotozelle gerückt und es wird erneut<br />

eine Messreihe aufgenommen.<br />

b) Zeichnen Sie qualitativ die neue U-I F-Kurve in das Diagr<strong>am</strong>m von<br />

Teilaufgabe 1a ein und begründen Sie die Veränderungen.<br />

Polt man um und erhöht von 0 V ausgehend den Spannungsbetrag, so ist<br />

bei beiden Versuchsreihen ab 0,45 V kein Fotostrom mehr messbar.<br />

c) Erklären Sie diesen Sachverhalt.<br />

d) Berechnen Sie die Austrittsarbeit W A und die Grenzfrequenz f G für<br />

das verwendete Kathodenmaterial. Um welches Material könnte es<br />

sich demnach handeln?<br />

2. Radonbelastung<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

monochromatische<br />

Lichtquelle<br />

Das radioaktive Edelgas Radon findet sich fast überall im Erdboden als<br />

Zerfallsprodukt von natürlich vorhandenem Uran bzw. Thorium. Es dringt<br />

durch tiefreichende Brüche im Bodengestein an die Oberfläche und<br />

s<strong>am</strong>melt sich in Höhlen und Kellerräumen. In Deutschland trägt Radon<br />

mit durchschnittlich 1,4 mSv pro Jahr <strong>am</strong> stärksten zur natürlichen Strahlenbelastung<br />

von 2,4 mSv pro Jahr bei.<br />

a) Nennen Sie zwei Maßnahmen zur Reduzierung der Radonbelastung in<br />

Gebäuden. Nennen Sie zwei weitere Ursachen der natürlichen Strahlenbelastung.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

I F<br />

U<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

160


BE<br />

5<br />

4<br />

7<br />

6<br />

6<br />

7<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

– 11 –<br />

Die Radonisotope 219 Rn (Halbwertszeit T 1/2 = 4,0 s), 220 Rn (T 1/2 = 56 s)<br />

und 222 Rn (T 1/2 = 3,8 d) kommen in drei verschiedenen natürlichen Zerfallsreihen<br />

vor.<br />

b) Geben Sie für das Radonisotop 222 Rn das Mutter- und das Tochternuklid<br />

sowie die Zerfallsarten an. Warum kann ein beliebiges Isotop<br />

nicht zwei Zerfallsreihen zugleich angehören?<br />

c) Berechnen Sie die Ges<strong>am</strong>tenergie, die beim α-Zerfall eines 222 Rn-<br />

Atoms frei wird.<br />

d) In einer abgeschlossenen Luftmenge befindet sich ein Gasgemisch aus<br />

220 Rn und 222 Rn. Anfangs sei die Aktivität der 220 Rn-Atome 100-mal<br />

so groß wie die der 222 Rn-Atome. Berechnen Sie die Zeit, nach der die<br />

Aktivität der verbliebenen 222 Rn-Atome 1000-mal so groß ist wie die<br />

der verbliebenen 220 Rn-Atome.<br />

In einigen Kurorten werden schwach dosierte Radon-Behandlungen angeboten,<br />

die Linderung bei Gelenkentzündungen (Rheuma) und eine Stärkung<br />

des Immunsystems bewirken sollen. Im Kurort Bad Gastein z. B.<br />

setzen sich Patienten bei einer „Stollenkur“ während eines Zeitraums von<br />

insges<strong>am</strong>t 20 Stunden einer zusätzlichen Äquivalentdosis von 2,3 mSv<br />

aus.<br />

e) Schätzen Sie für diese Stollenkur die mittlere Zahl von α-Zerfällen<br />

pro Sekunde im Körper eines 75 kg schweren Patienten ab. Gehen Sie<br />

dabei von einer einheitlichen α-Energie von 5,5 MeV und einem Bewertungsfaktor<br />

q = 20 aus.<br />

f) Erläutern Sie kurz anhand von zwei Beispielen, in welchen Formen<br />

sich die schädigende Wirkung von radioaktiver Strahlung auf lebende<br />

Zellen zeigen kann. Warum sind α-Strahlen besonders schädlich,<br />

γ-Strahlen gleicher Energie vergleichsweise weniger schädlich?<br />

g) Zwei wichtige Vorsichtsmaßnahmen beim Umgang mit radioaktiven<br />

Stoffen lauten: „Abstand halten“ und „Abschirmen“. Erläutern Sie,<br />

inwiefern diese Vorsichtsmaßnahme vor α-Strahlung und vor γ-<br />

Strahlung schützen.<br />

Warum ist speziell der Umgang mit gasförmigen α-Strahlern gefährlich?<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

161


Abituraufgaben aus Bayern<br />

Abiturprü fung 2002<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

PHYSIK<br />

als Leistungskursfach<br />

<strong>Arbeitszeit</strong>: 240 <strong>Minuten</strong><br />

Der Fachausschuss wä hlt z wei Aufgaben zur Bearbeitung aus.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

162


BE<br />

3<br />

4<br />

9<br />

5<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 2 –<br />

LPh1<br />

1. Elektronen im elektrischen und magnetischen Feld<br />

Elektronen treten mit der Geschwindigkeit<br />

v0 = 2,0 · 10 7 m/s bei P senkrecht<br />

in ein homogenes Magnetfeld<br />

ein und durchlaufen einen Kreisbogen<br />

mit dem Radius r = 24 cm und<br />

dem Mittelpunktswinkel α = 30°.<br />

Bei Q verlassen sie das Magnetfeld<br />

und treten senkrecht in das homogene<br />

elektrische Feld eines Plattenkondensators<br />

mit der Plattenlä nge l = 28 cm ein. Die Felder sollen als scharf begrenzt<br />

angenommen werden.<br />

a) Bestimmen Sie die Flugzeit eines Elektrons auf der Bahn von P nach Q.<br />

b) Berechnen Sie die magnetische Flussdichte B des Magnetfeldes.<br />

Der Abstand d des Plattenkondensators und der Betrag der Feldstä rke E werden<br />

im Folgenden so eingestellt, dass der aus dem E-Feld austretende Elektronenstrahl<br />

parallel zu 0 vr verlä uft.<br />

c) Berechnen Sie die elektrische Feldstä rke E.<br />

[zur Kontrolle: E = 4,7 · 10 3 V/m]<br />

d) Welchen Plattenabstand dmin muss der Kondensator mindestens haben?<br />

2. Ionentriebwerk<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

Der 1998 gestartete Forschungssatellit<br />

DS1 (deep space 1) wurde<br />

mit einem Ionentriebwerk ausgestattet.<br />

Bei einem Antrieb dieser Art<br />

strömt das Edelgas Xenon in eine<br />

Vork<strong>am</strong>mer. Hier wird es durch<br />

Stöß e mit Elektronen, die aus der<br />

Kathode K1 austreten und durch die<br />

Spannung U1 beschleunigt werden, Xe<br />

einfach ionisiert. Die Ionisierungsenergie<br />

der Xenonatome beträ gt dabei 12,1 eV.<br />

Vork<strong>am</strong>mer<br />

U1 U2<br />

Xe + Xe +<br />

Die Xe + -Ionen passieren eine gitterförmige Elektrode G1 und gelangen in das<br />

durch die Spannung U2 = 1280 V verursachte elektrische Feld, wo sie beschleunigt<br />

werden. Durch eine zweite gitterförmige Elektrode G2 treten die<br />

Xe + -Ionen ins Freie.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

K1<br />

– + –<br />

G1 G2<br />

(Fortsetzung nä chste Seite) 163


BE<br />

3<br />

7<br />

6<br />

6<br />

3<br />

14<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 3 –<br />

a) Erlä utern Sie, wie groß die Spannung U1 mindestens gewä hlt werden<br />

muss, d<strong>am</strong>it das Ionentriebwerk erfolgreich betrieben werden kann.<br />

b) Zeigen Sie, dass die Xe + -Ionen das Triebwerk mit der Geschwindigkeit<br />

43 km/s verlassen, wenn U1 < < U2 ist.<br />

Welche Temperatur mü sste ein Ofen haben, in dem Xe-Atome eine solche<br />

mittlere Geschwindigkeit besitzen?<br />

Der Satellit DS1 fü hrt 81 kg Xenon als Treibstoff fü r das Ionentriebwerk mit.<br />

Das Xenon wird ü ber 1,2 Jahre gleichmäßig ausgestoß en.<br />

c) Erlä utern Sie, wie die Schubkraft zustande kommt, und berechnen Sie ih-<br />

Δm<br />

−6<br />

kg<br />

ren Betrag. [zur Kontrolle: = 2,<br />

1⋅10<br />

]<br />

Δt<br />

s<br />

d) Berechnen Sie die elektrische Leistung, die von den Sonnenpanels des<br />

Satelliten mindestens erbracht werden muss, d<strong>am</strong>it das Ionentriebwerk<br />

betrieben werden kann.<br />

Eine zweite Kathode K2 ist auß en <strong>am</strong> Triebwerk angebracht. Sie emittiert<br />

Elektronen in das Weltall.<br />

e) Erlä utern Sie, warum diese Kathode fü r den Betrieb des Ionentriebwerks<br />

unverzichtbar ist.<br />

3. Spuleninduktivitä t<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

0<br />

U1 in V<br />

4 8 12 16<br />

t in ms<br />

Um die Induktivitä t L und den ohmschen Widerstand R einer realen Spule zu<br />

bestimmen, wird die abgebildete Versuchsanordnung mit U0 = 6,3 V und<br />

R1 = 1,0 Ω verwendet.<br />

Nach dem Schließ en des Schalters S erscheint auf dem Schirm des Speicheroszilloskops<br />

obiges Diagr<strong>am</strong>m, das den zeitlichen Verlauf der Spannung an<br />

R1 zeigt.<br />

Bestimmen Sie mit Hilfe des Diagr<strong>am</strong>ms und der anderen Angaben die Spulengröß<br />

en R und L und erlä utern Sie, wie das Diagr<strong>am</strong>m hierfü r verwendet<br />

wurde.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

164


BE<br />

7<br />

3<br />

5<br />

6<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 4 –<br />

LPh2<br />

1. Schwingkreis verä nderlicher Frequenz<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

Eine lang gestreckte Spule ohne Eisenkern besitzt N Windungen, die gleichmäßig<br />

auf einen zylindrischen Spulenkörper mit dem Radius r und der Lä nge l<br />

gewickelt sind. Ihr ohmscher Widerstand ist vernachlä ssigbar.<br />

Durch einen Schleifkontakt ist es möglich, beliebige Teillä ngen x der Spule<br />

abzugreifen. Der abgegriffene Teil der Spule bildet zus<strong>am</strong>men mit einem parallel<br />

geschalteten Kondensator der Kapazitä t C einen ungedä mpften elektromagnetischen<br />

Schwingkreis.<br />

a) Leiten Sie allgemein mit Hilfe des Energieerhaltungssatzes die Thomson-<br />

Gleichung fü r die Schwingungsdauer T0 eines ungedä mpften Schwingkreises<br />

her.<br />

b) Zeigen Sie, dass in einem Schwingkreis, der mit seiner Eigenfrequenz<br />

schwingt, die ideale Spule und der Kondensator den gleichen Wechselstromwiderstand<br />

haben.<br />

c) Fü r verschiedene Teillä ngen x der Spule wird jeweils die Eigenfrequenz<br />

f0(x) des Schwingkreises gemessen:<br />

x in cm 25,0 20,0 15,0 10,0<br />

f0(x) in kHz 25,3 28,3 32,7 40,0<br />

Zeigen Sie, dass diese Wertepaare im Rahmen der Messgenauigkeit die<br />

2 1<br />

Gleichung [ f0<br />

( x)<br />

] = k⋅<br />

erfü llen, und berechnen Sie den Faktor k in der<br />

x<br />

Einheit m/s 2 .<br />

d) Leiten Sie mit Hilfe der Thomson-Gleichung her, dass [ ] 2<br />

( x)<br />

proportional zur Teillä nge x der Spule ist.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

f indirekt<br />

0<br />

(Fortsetzung nä chste Seite)<br />

165


BE<br />

8<br />

4<br />

4<br />

5<br />

6<br />

5<br />

7<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 5 –<br />

2. Doppelspaltversuch mit Mikrowellen<br />

In einem Doppelspaltversuch soll die Wellenlä nge von Mikrowellenstrahlung<br />

gemessen werden.<br />

a) Erstellen Sie eine beschriftete Skizze der Versuchsanordnung. Beschreiben<br />

Sie die Durchfü hrung sowie die dabei gemachten Beobachtungen.<br />

Erklä ren Sie die Beobachtungen anhand einer weiteren Skizze.<br />

Im Versuch haben die Spaltmitten 12 cm Abstand. Die Maxima werden in<br />

sehr groß em Abstand vom Doppelspalt beobachtet.<br />

b) Das Maximum zweiter Ordnung erscheint unter dem Winkel 29° gegenü<br />

ber dem Maximum nullter Ordnung. Berechnen Sie die Wellenlä nge λ<br />

und die Frequenz der Mikrowellenstrahlung.<br />

[zur Kontrolle: λ = 2,9 cm]<br />

c) Berechnen Sie, wie viele Richtungen maximaler Intensitä t man registrieren<br />

kann.<br />

d) Beschreiben Sie einen anderen Versuch, mit dem man ebenfalls die Wellenlä<br />

nge der Mikrowellen ermitteln kann, der jedoch nicht auf Beugung<br />

beruht. Geben Sie an, welche Größ en dabei gemessen werden mü ssen und<br />

wie man aus den Messdaten die Wellenlä nge errechnet.<br />

3. Röntgenstrahlung<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

a) Skizzieren Sie den Aufbau einer Röntgenröhre und erlä utern Sie die Vorgä<br />

nge bei der Entstehung von Röntgenstrahlung.<br />

b) Berechnen Sie die Wellenlä nge der Kα-Linie von Kupfer und zeigen Sie,<br />

dass die zugehörigen Quanten die Energie 8,0 keV haben.<br />

c) Bei einer Röntgenröhre mit Kupferanode tritt die Kα-Linie erst bei Anodenspannungen<br />

ab 9,0 kV auf.<br />

Begrü nden Sie, dass dies keinen Widerspruch zu Teilaufgabe 3 b darstellt.<br />

Verwenden Sie dazu ein Energieniveauschema des Kupferatoms,<br />

das zu den angegebenen Daten passt.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

166


BE<br />

6<br />

7<br />

7<br />

6<br />

8<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 6 –<br />

LPh3<br />

1. Röntgenstrahlung und Compton-Effekt<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

a) Je nach Entstehung unterscheidet man bei<br />

Röntgenstrahlung u. a. zwischen Bremsstrahlung,<br />

charakteristischer Strahlung und<br />

Synchrotronstrahlung. Erklä ren Sie kurz<br />

die Entstehungsmechanismen.<br />

Zur Untersuchung des Compton-Effekts wird<br />

die Strahlung einer Röntgenröhre verwendet,<br />

die das abgebildete Spektrum besitzt.<br />

b) Berechnen Sie die angelegte Röhrenspannung<br />

und bestimmen Sie das<br />

Anodenmaterial.<br />

Intensitä t<br />

30 50 70 λ in pm<br />

Aus der Strahlung dieser Röntgenröhre<br />

wird durch ein geeignetes Filter ein<br />

Röntgenstrahl R der Wellenlä nge R<br />

S<br />

ϕ<br />

Z’<br />

λ = 70,9 pm ausgesondert. Dieser Strahl<br />

trifft auf den Streukörper S aus Graphitfolie.<br />

Die spektrale Verteilung der unter<br />

dem Winkel ϑ = 133,6° gestreuten<br />

A<br />

α<br />

ϑ<br />

Photonen wird nach dem Drehkristallverfahren<br />

mit dem Analysatorkristall A<br />

α<br />

und dem Zä hler Z gemessen. A ist ein<br />

Kochsalz-Einkristall mit der Gitterkon-<br />

Z<br />

stanten d = 0,282 nm. α ist der <strong>am</strong> Analysatorkristall eingestellte Glanzwinkel.<br />

c) Berechnen Sie den kleinsten Glanzwinkel αC fü r die Compton-gestreuten<br />

Photonen. [zur Kontrolle: λ' = 75,0 pm]<br />

d) Auß er bei αC wird vom Analysator auch beim Glanzwinkel αB = 7,22°<br />

ein Intensitä tsmaximum registriert. Erklä ren Sie sein Zustandekommen.<br />

e) Das beim Compton-Effekt gleichzeitig auftretende Streuelektron kann<br />

unter dem Winkel ϕ (siehe Skizze) mit dem Zä hler Z´ nachgewiesen werden.<br />

Energieverluste dieses Elektrons im Streukörper sollen auß er Betracht<br />

bleiben. Berechnen Sie nicht-relativistisch die kinetische Energie E<br />

dieses Elektrons in eV und den Winkel ϕ.<br />

[zur Kontrolle: E = 956 eV]<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

(Fortsetzung nä chste Seite)<br />

167


BE<br />

5<br />

5<br />

6<br />

5<br />

5<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 7 –<br />

f) In welchem Abstand von der Probe S muss sich Z´ befinden, d<strong>am</strong>it Photon<br />

und Elektron gleichzeitig registriert werden, wenn das Photon von S<br />

nach Z einen Weg von 2,00 m zurü cklegt?<br />

g) Ä ndern sich die Winkel αC und αB, unter denen Intensitä tsmaxima auftreten,<br />

wenn der Streuwinkel ϑ verkleinert wird bzw. wenn als Streumaterial<br />

Kupfer statt Graphit verwendet wird?<br />

Geben Sie gegebenenfalls auch an, ob sich die Winkel vergröß ern oder<br />

verkleinern. Begrü nden Sie jeweils Ihre Antwort.<br />

2. Helium-Neon-Laser<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

Bei einem He-Ne-Laser werden<br />

Helium- und Neon-Atome in einem<br />

Gasentladungsrohr angeregt.<br />

Dieses ist zwischen zwei Spiegeln<br />

(S, AS) im Abstand L = 500 mm<br />

angeordnet, so dass sich stehende<br />

Lichtwellen ausbilden können.<br />

S AS<br />

Der Reflexionsgrad R des Auskoppelspiegels (AS) ist nur geringfü gig kleiner<br />

als 100 %.<br />

a) Begrü nden Sie, dass im Laserlicht nur diskrete Frequenzen auftreten können.<br />

Berechnen Sie den kleinstmöglichen Frequenzunterschied Δf.<br />

[zur Kontrolle: Δf = 300 MHz]<br />

Das Laserlicht wird von den Neon-<br />

Atomen emittiert. Die Abbildung zeigt<br />

einen Ausschnitt aus dem Energieniveauschema<br />

von Neon.<br />

b) Berechnen Sie die zu den drei eingezeichneten<br />

Ü bergä ngen gehörenden<br />

Wellenlä ngen und geben Sie den jeweiligen<br />

Spektralbereich an.<br />

E in eV<br />

20,66<br />

19,78<br />

20,30<br />

18,70<br />

Im Folgenden soll nur der Ü bergang „2“<br />

Grundzustand<br />

betrachtet werden. Die dabei emittierten<br />

Photonen haben allerdings nicht alle exakt die gleiche Frequenz, da die beteiligten<br />

Energieniveaus mit Unschä rfen behaftet sind.<br />

c) Im Experiment stellt man fest, dass insges<strong>am</strong>t sechs benachbarte Frequenzen<br />

im emittierten Laserlicht enthalten sind. Schä tzen Sie die Energieunschä<br />

rfe der beiden <strong>am</strong> Ü bergang „2“ beteiligten Ne-Energieniveaus<br />

ab.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

3<br />

1<br />

2<br />

168


BE<br />

4<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

7<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Radioaktiver Zerfall von 60 Co<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

– 8 –<br />

LPh4<br />

Das Kobaltisotop 60 Co wird durch Neutronenabsorption kü nstlich hergestellt.<br />

60 Co-Kerne zerfallen mit einer Halbwertszeit von 5,3 Jahren unter Emission<br />

von β – -Strahlung. Die β – -Ü bergä nge fü hren zunä chst zu sehr kurzlebigen Anregungszustä<br />

nden 60 Ni * der Tochterkerne; anschließ end finden Ü bergä nge in<br />

den stabilen Grundzustand 60 Ni statt.<br />

Atommassen: ma( 60 Co) = 59,933814 u; ma( 60 Ni) = 59,930782 u<br />

a) Berechnen Sie die ges<strong>am</strong>te bei einem Zerfall von 60 Co frei werdende<br />

Energie Q. [zur Kontrolle: Q = 2,824 MeV]<br />

Die β – -Strahlung von 60 Co besteht aus drei Komponenten mit den kinetischen<br />

Maximalenergien 318 keV, 665 keV sowie 1491 keV. Rü ckstoß energien sollen<br />

im Folgenden nicht berü cksichtigt werden.<br />

b) Berechnen Sie die Anregungsenergien der Niveaus in 60 Ni, die fü r die genannten<br />

Zerfä lle von Bedeutung sind, und skizzieren Sie das zugehörige<br />

Zerfallsschema. Alle γ-Energien, die nach diesem Zerfallsschema energetisch<br />

möglich sind, treten beim Zerfall von 60 Co auch tatsä chlich auf.<br />

Zeichnen Sie diese Ü bergä nge in das Zerfallsschema ein. Welche maximale<br />

Wellenlä nge hat demnach die von einem 60 Co-Prä parat ausgehende<br />

γ-Strahlung?<br />

c) Berechnen Sie die Geschwindigkeit der schnellsten von 60 Co emittierten<br />

Elektronen.<br />

In der Humanmedizin kann 60 Co zur ä uß erlichen Bestrahlung von Tumoren<br />

eingesetzt werden.<br />

d) Eine Tumorzelle wird durch Ionisation bestimmter Molekü le abgetötet.<br />

Erlä utern Sie kurz zwei mögliche Prozesse, ü ber die γ-Quanten im Körpergewebe<br />

Ionisation hervorrufen können.<br />

Bei einer Strahlentherapie soll ein tumorbefallenes Organ der Masse 0,90 kg<br />

durch eine 15-minü tige Bestrahlung die Energiedosis 2,0 Gy erhalten. Weil<br />

die Bestrahlung von auß en erfolgt, werden im Mittel nur 0,50 % der frei werdenden<br />

Energie eines 60 Co-Strahlers in dem Organ absorbiert.<br />

e) Wie viele β – -Zerfä lle mü ssen wä hrend der Bestrahlungszeit in der Strahlungsquelle<br />

auftreten? [zur Kontrolle: 8,0 · 10 14 Zerfä lle]<br />

f) Wie viele mg 60 Co muss die verwendete Strahlungsquelle enthalten?<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

(Fortsetzung nä chste Seite)<br />

169


– 9 –<br />

BE 2. Zerfall und Halbwertszeit freier Neutronen<br />

6<br />

5<br />

5<br />

7<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

Freie Neutronen zerfallen in ein Proton, ein Elektron und ein Antineutrino<br />

(β – -Zerfall). Hierbei tritt keine γ-Strahlung auf.<br />

a) Berechnen Sie die maximale kinetische Energie Eβ,max der emittierten<br />

β – -Elektronen; kinetische Energien der Nukleonen können dabei<br />

vernachlä ssigt werden. Erlä utern Sie, wie das kontinuierliche<br />

Energiespektrum der auftretenden Elektronen erklä rt werden kann.<br />

Bei den in Forschungsreaktoren<br />

möglichen hohen Neutronenflü<br />

ssen kann der β – -Zerfall freier<br />

Neutronen nachgewiesen und<br />

deren Halbwertszeit bestimmt<br />

werden. Dabei lä uft ein Neutronenstrahl<br />

durch ein Rohr, das<br />

auf einer Lä nge L = 10 cm unterbrochen<br />

ist, so dass die in<br />

diesem Bereich emittierten<br />

Elektronen von einem Detektor<br />

registriert werden können. Die<br />

Neutronen-<br />

strahl<br />

Flä che F<br />

Elektronen-<br />

Detektor<br />

L<br />

Rohr Rohr<br />

ges<strong>am</strong>te Anordnung befindet sich im Vakuum. Die Eintrittsflä che des Detektors<br />

beträ gt F = 20 cm 2 ; 85 % der auftreffenden Elektronen lösen einen<br />

Zä hlimpuls aus.<br />

b) Berechnen Sie, welcher Bruchteil ε der auf der Strecke L emittierten β – -<br />

Teilchen vom Detektor registriert wird. Gehen Sie bei der Rechnung davon<br />

aus, dass alle registrierten Elektronen vom Mittelpunkt der nicht abgeschirmten<br />

„Flugstrecke“ in einer Entfernung r = 30 cm vom Detektor<br />

emittiert werden und dass die Abstrahlung der Elektronen trotz der Bewegung<br />

der Neutronen gleichmäßig in alle Raumrichtungen erfolgt.<br />

[zur Kontrolle: ε = 0,15 %]<br />

Bei einem Versuch treten in jeder Sekunde 1,0 · 10 9 Neutronen mit der Geschwindigkeit<br />

2,2 · 10 3 m/s in das Strahlrohr ein. Die Halbwertszeit der Neutronen<br />

ist sehr viel größ er als ihre Flugzeit durch das Strahlrohr. Im Experiment<br />

wird eine durchschnittliche Rate von 276 Impulsen pro Stunde gemessen.<br />

c) Bestimmen Sie die Anzahl N der Neutronen, die sich jeweils auf der Strecke<br />

L befinden. [zur Kontrolle: N = 4,5 · 10 4 ]<br />

d) Berechnen Sie die Halbwertszeit fü r den Zerfall des freien Neutrons aus<br />

den angegebenen Messwerten.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

170


BE<br />

5<br />

7<br />

4<br />

7<br />

6<br />

5<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Millikan-Versuch<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

– 10 –<br />

LPh5<br />

In der rechts skizzierten Versuchsanordnung<br />

gelangen elektrisch geladene Ö ltröpfchen<br />

durch eine Bohrung in einen Plattenkondensator<br />

mit Plattenabstand d = 3,00 mm, an<br />

dem eine variable Spannung U anliegt. Der<br />

Wert der Ö ldichte ρ = 880 kg/m 3 enthä lt bereits<br />

eine Korrektur fü r den Auftrieb in Luft.<br />

a) Wie können die kleinen Ö ltröpfchen erzeugt werden? Wodurch werden<br />

sie elektrisch geladen? Wie können die Tröpfchen gut beobachtet werden?<br />

b) Um ein Ö ltröpfchen im Kondensator zum Schweben zu bringen, muss eine<br />

bestimmte Spannung U eingestellt werden. In welchem Bereich muss<br />

diese Spannung gewä hlt werden, wenn von einem größ tmöglichen Ö ltröpfchenradius<br />

von 0,5 µm ausgegangen werden kann?<br />

c) Erlä utern Sie, warum alleine mit der Schwebemethode die Ladung eines<br />

Ö ltröpfchens nicht prä zise bestimmt werden kann.<br />

d) Nachdem ein Ö ltröpfchen bei U = 42 V zum Schweben gebracht wurde,<br />

wird der Kondensator vollstä ndig entladen. Nach sehr kurzer Zeit beobachtet<br />

man, dass das Tröpfchen mit der konstanten Geschwindigkeit<br />

v0 = 2,6 · 10 –5 m/s sinkt. Berechnen Sie den Radius und die Ladung des<br />

Ö ltröpfchens (Viskositä t η von Luft: 1,83 · 10 -5 Ns/m 2 ).<br />

Eine prä zisere Bestimmung der Ladung kann mit der „Steig- und Sinkmethode“<br />

erfolgen: Man wä hlt eine feste Spannung und beobachtet ein einzelnes<br />

Ö ltröpfchen, das im Kondensator mit der konstanten Geschwindigkeit v1<br />

steigt. Nach Erreichen des oberen Endes einer Messstrecke wird umgepolt<br />

und die konstante Sinkgeschwindigkeit v2 gemessen.<br />

e) Stellen Sie in je einer Skizze die angreifenden Krä fte beim Steigen und<br />

beim Sinken dar und geben Sie fü r beide Fä lle das Krä ftegleichgewicht in<br />

Form je einer Gleichung an, die den Tröpfchenradius r, die Tröpfchenladung<br />

q sowie weitere Messgröß en und Konstanten enthä lt.<br />

Löst man diese Gleichungen nach q und r auf, so erhä lt man bei einer Kondensatorspannung<br />

von 70,0 V die folgenden Formeln:<br />

2 3 −3<br />

( v − v )( v + v ) s ⋅ m<br />

Bohrung<br />

Ö ltröpfchen<br />

−13<br />

q = 5,<br />

1⋅10<br />

C 2 1 1 2 und<br />

−5<br />

r = 6,<br />

9 ⋅10<br />

m<br />

−1<br />

( v2<br />

− v1)<br />

⋅ s ⋅ m .<br />

f) Berechnen Sie r und q, wenn ü ber eine Strecke von 1,00 mm eine Steigzeit<br />

von 18,1 s und eine Sinkzeit von 12,8 s gemessen wurden.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

U<br />

171<br />

(Fortsetzung nä chste Seite)<br />

d


– 11 –<br />

BE In analoger Weise wurden die Daten fü r 10 Ö ltröpfchen ermittelt.<br />

7<br />

5<br />

6<br />

8<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

r in 10 –7 m 4,2 5,0 3,3 4,1 3,8 3,9 4,6 3,0 3,6 3,2<br />

q in 10 –19 As 1,5 5,0 3,3 4,7 6,3 3,3 3,4 1,8 3,0 4,9<br />

g) Stellen Sie die Wertepaare der Tabelle ü bersichtlich in einem r-q-Diagr<strong>am</strong>m<br />

dar. Erlä utern Sie, inwiefern das Diagr<strong>am</strong>m die These bestä tigt,<br />

dass die elektrische Ladung der Ö ltröpfchen gequantelt ist.<br />

h) Berechnen Sie mit den Tabellenwerten durch eine geeignete Mittelwertbildung<br />

den Wert der Elementarladung.<br />

2. Kernzerfall<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

In einem Zeitungsartikel wird von einem „exotischen“ Kernzerfall berichtet:<br />

„Wie Wissenschaftler [...] in Tennessee berichteten, haben sie einen ungewö<br />

hnlichen Kernzerfall mit Hilfe von radioaktivem Fluor-17 entdeckt. Sie beschleunigten<br />

Ionen dieses Nuklids auf Energien von einigen Dutzend Megaelektronenvolt<br />

und ließen sie auf eine hauchdünne Plastikfolie prallen. Dabei<br />

fingen einige der Fluorkerne jeweils ein Proton aus der protonenreichen Folie<br />

ein und wandelten sich in Kerne des ebenfalls radioaktiven Neon-18 um.<br />

Diese wiederum konnten in Kerne des normalen Sauerstoff-16 zerfallen, indem<br />

sie zwei Protonen abgaben.“<br />

a) Es wä re denkbar, dass die beiden Protonen nacheinander abgegeben werden.<br />

Stellen Sie die zugehörigen Zerfallsgleichungen auf. Zeigen Sie, dass<br />

beide Zerfä lle unmöglich sind, wenn die Ausgangsatome nicht angeregt<br />

sind. [Atommassen: ma( 17 F) = 17,002095 u , ma( 18 Ne) = 18,00571 u]<br />

b) Es besteht auch die „exotische“ Möglichkeit, dass beide Protonen das angeregte<br />

Atom 18 Ne gleichzeitig, aber in verschiedene Richtungen verlassen.<br />

Entscheiden Sie, bei welchen der Abbildungen I-IV es sich nicht um<br />

Skizzen von realen Nebelk<strong>am</strong>meraufnahmen dieses Zerfalls handeln<br />

kann, und begrü nden Sie Ihre Antwort stichhaltig. Gehen Sie dabei davon<br />

aus, dass alle beteiligten Teilchen positiv geladen sind und dass senkrecht<br />

zur Zeichenebene ein Magnetfeld orientiert ist. Das 17 F-Ion tritt jeweils<br />

von links in den Bildbereich ein.<br />

I.<br />

Folie<br />

17 F<br />

II.<br />

Folie<br />

17 F<br />

III.<br />

Folie<br />

17 F<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

IV.<br />

Folie<br />

17 F<br />

172


Abituraufgaben aus Bayern<br />

Abiturprü fung 2003<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

PHYSIK<br />

als Leistungskursfach<br />

<strong>Arbeitszeit</strong>: 240 <strong>Minuten</strong><br />

Der Fachausschuss wä hlt z wei Aufgaben zur Bearbeitung aus.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

173


BE<br />

2<br />

6<br />

6<br />

5<br />

8<br />

4<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Kreisbeschleuniger<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

– 2 –<br />

LPh1<br />

In einem so genannten Mikrotron werden<br />

Elektronen in einem an eine<br />

hochfrequente Wechselspannung angeschlossenen<br />

Kondensator beschleunigt<br />

und durch ein homogenes magnetisches<br />

Feld mit B = 0,40 T auf Kreisbahnen<br />

geführt. Die Energiezufuhr findet dabei<br />

für ein Elektron immer dann statt, wenn<br />

die Spannung ihren Scheitelwert<br />

U0 = 511 kV annimmt. Die kinetische<br />

Energie beim ersten Eintritt in den Kondensator<br />

kann vernachlä ssigt werden.<br />

a) Zeigen Sie, dass die kinetische Energie der Elektronen bei jedem Umlauf<br />

jeweils um ihre Ruheenergie zunimmt.<br />

b) Berechnen Sie die prozentuale Abweichung der Elektronengeschwindigkeit<br />

von der Lichtgeschwindigkeit nach zehnmaligem Durchlaufen des<br />

Kondensators.<br />

c) Geben Sie die Umlaufrichtung der Elektronen an und zeigen Sie, dass für<br />

die Umlaufdauer eines Elektrons, das den Kondensator n-mal durchlaufen<br />

2 ⋅m<br />

hat, gilt: T 0<br />

n = ⋅ ( n + 1)<br />

e⋅<br />

B<br />

π<br />

, wobei m0 die Ruhemasse des Elektrons<br />

ist.<br />

d) Erlä utern Sie, warum die Frequenz der Wechselspannung des Mikrotrons<br />

konstant gewä hlt werden kann, obwohl sich die Umlaufdauer der Elektronen<br />

immer mehr vergröß ert (siehe Teilaufgabe 1c).<br />

Berechnen Sie den kleinst möglichen Wert für die Frequenz der Wechselspannung.<br />

e) Leiten Sie eine Formel für den Radius rn der Elektronenbahn nach<br />

n-maligem Durchlaufen des Kondensators K her und schä tzen Sie den<br />

Durchmesser einer Apparatur ab, die Elektronen auf eine kinetische Energie<br />

von 20 MeV beschleunigt.<br />

[zur Kontrolle:<br />

r<br />

n<br />

m0<br />

⋅ c ⋅ n + 2n<br />

= ]<br />

e ⋅ B<br />

f) Warum kann das Mikrotron grundsä tzlich nicht mit Gleichspannung betrieben<br />

werden?<br />

(Fortsetzung nä chste Seite)<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

B<br />

K<br />

2<br />

174<br />

U ~


BE<br />

8<br />

5<br />

6<br />

4<br />

6<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 3 –<br />

Auch in einem Zyklotron, das mit konstanter Frequenz betrieben wird, können<br />

geladene Teilchen beschleunigt werden.<br />

g) Erklä ren Sie an Hand einer Skizze die Funktionsweise eines Zyklotrons.<br />

h) Begründen Sie, warum man mit einem derartigen Zyklotron Protonen,<br />

nicht aber Elektronen auf eine kinetische Energie von mehreren MeV beschleunigen<br />

kann.<br />

2. Induktion<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

Eine flache quadratische Spule mit 100<br />

Windungen und einer Diagonalenlä nge<br />

von 8,0 cm wird mit der konstanten<br />

D<br />

Geschwindigkeit v = 0,50 cm/s senkrecht<br />

zu den Feldlinien in ein rä umlich<br />

begrenztes homogenes Magnetfeld der<br />

Flussdichte B = 0,40 T geschoben<br />

(siehe Skizze). Die Seite DC schließ t<br />

E<br />

A<br />

45°<br />

C<br />

mit der linken Begrenzung des Magnetfeldes<br />

einen Winkel von 45° ein. Die<br />

B<br />

B<br />

Ausdehnung des Magnetfeldes nach<br />

rechts ist 10 cm. Die Enden A und E<br />

10 cm<br />

des Spulendrahtes sind Anschlüsse für ein empfindliches Spannungsmessgerä<br />

t. Zum Zeitpunkt t = 0 taucht die Spitze C der Spule in das Magnetfeld ein.<br />

a) Zeigen Sie, dass der magnetische Fluss durch die Spule im Zeitintervall<br />

[0; 8 s] durch die Gleichung Φ(t) = B · v 2 · t 2 beschrieben wird.<br />

b) Berechnen Sie den Betrag der zum Zeitpunkt t = 8,0 s induzierten Spannung.<br />

[zur Kontrolle: 16 mV]<br />

c) Zeichnen Sie das Zeit-Spannungs-Diagr<strong>am</strong>m der <strong>am</strong> Messgerä t angezeigten<br />

Induktionsspannung für das Zeitintervall [0; 40 s].<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

175


BE<br />

6<br />

8<br />

6<br />

7<br />

3<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Elektromagnetischer Schwingkreis<br />

– 4 –<br />

LPh2<br />

Eine ideale Spule mit der Induktivitä t L0 und<br />

ein Kondensator mit der Kapazitä t C sind parallel<br />

geschaltet und an einen Sinusgenerator<br />

mit der Effektivspannung Ueff = 200 V und<br />

der Frequenz f = 50 Hz angeschlossen. Der<br />

ohmsche Widerstand des ges<strong>am</strong>ten Kreises<br />

sei vernachlä ssigbar klein.<br />

a) Zeigen Sie allgemein: Sind die Effektivstromstä rken in der Spule und in<br />

den Zuleitungen des Kondensators gleich groß , schwingt der Kreis mit<br />

seiner Eigenfrequenz.<br />

b) Die Messgerä te für IL und IC zeigen jeweils die Effektivstromstä rke<br />

0,20 A.<br />

Berechnen Sie die Induktivitä t L0 und die Kapazitä t C. Bestimmen Sie mit<br />

kurzer Begründung die Stromstä rke Ig in der Zuleitung.<br />

c) In die Spule wird nun ein Eisenkern geschoben.<br />

Erlä utern Sie, wie sich dadurch die Stromstä rken in den Messgerä ten und<br />

die Eigenfrequenz f0 des Schwingkreises ä ndern.<br />

2. Dipolstrahlung<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

U~<br />

Ein Sportplatz ist einseitig von einem Zaun aus hohen vertikalen Metallstä ben<br />

begrenzt. In größ erer Entfernung senkrecht zum Zaun befindet sich der Sendedipol<br />

eines UKW-Rundfunksenders.<br />

Auf jeder Seite des Zaunes lä uft ein Sportler mit einem tragbaren Radio in<br />

einem bestimmten Abstand vom Zaun. Beide können das übertragene Progr<strong>am</strong>m<br />

erst wieder hören, wenn sie <strong>am</strong> Zaun vorbei sind.<br />

a) Erlä utern Sie, warum keiner der beiden Sportler wä hrend des Vorbeilaufens<br />

<strong>am</strong> Zaun das Progr<strong>am</strong>m empfangen kann.<br />

b) Welcher der beiden Sportler kann durch geringfügige Verä nderung des<br />

Abstands vom Zaun seine Empfangssituation verbessern und warum?<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

IL<br />

L0<br />

Ig<br />

IC<br />

C<br />

C<br />

(Fortsetzung nä chste Seite)<br />

176


BE<br />

8<br />

2<br />

7<br />

5<br />

8<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 5 –<br />

c) Im Metallzaun sind zwei Türen. Wenn<br />

sie beide offen sind, hat man hinter<br />

dem Zaun auf den skizzierten 8 Linien<br />

praktisch keinen Empfang. Der Abstand<br />

der Türmitten wird durch Abschreiten<br />

zu 12 m gemessen.<br />

Berechnen Sie daraus die Frequenz f<br />

des Senders.<br />

[zur Kontrolle: f = 87 MHz]<br />

d) Welche Mindestlä nge besitzt der auf<br />

Resonanz abgestimmte Sendedipol?<br />

3. Röntgenspektroskopie<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

Das Spektrum einer Röntgenröhre, die eine Kupfer-Anode hat und zunä chst<br />

mit der vollen Beschleunigungsspannung 25 kV betrieben wird, soll durch<br />

Beugung an einem Kristallgitter aufgenommen werden. Der Netzebenenabstand<br />

des verwendeten Einkristalls beträ gt 201 pm. Aus technischen Gründen<br />

können nur Glanzwinkel bis 45 ° erfasst werden.<br />

a) Zeigen Sie, dass bei diesem Versuch der Wellenlä ngenbereich zwischen<br />

0,050 nm und 0,28 nm erfasst wird.<br />

b) Berechnen Sie die höchste Ordnung für Bragg-Reflexionen, die mit dieser<br />

Anordnung beobachtet werden kann.<br />

c) Skizzieren Sie in einem gemeins<strong>am</strong>en Diagr<strong>am</strong>m über einer maß stabsgerechten<br />

λ-Achse die Röntgenspektren sowohl für die volle als auch für die<br />

halbe Beschleunigungsspannung. Berücksichtigen Sie auch die in beiden<br />

Spektren vorkommende Kα-Linie.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

Tür<br />

Tür<br />

Zaun<br />

8<br />

1<br />

7<br />

2<br />

6<br />

3<br />

5<br />

4<br />

177


BE<br />

8<br />

4<br />

7<br />

9<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Planck-Konstante h<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

– 6 –<br />

LPh3<br />

a) Die Planck-Konstante kann mit Hilfe einer Vakuumphotozelle<br />

bestimmt werden („Photoeffekt“ ).<br />

Skizzieren Sie einen dazu geeigneten Versuchsaufbau<br />

und beschreiben Sie die Durchführung<br />

des Versuchs (keine Auswertung).<br />

Eine andere Methode zur Bestimmung der Planck-<br />

Konstante verwendet Leuchtdioden verschiedener<br />

Farben. Die Skizze zeigt die experimentell ermittelte<br />

U-I-Kennlinie einer gelben Leuchtdiode. Man stellt<br />

fest, dass erst ab einer „Schwellenspannung“ U0 eine<br />

nennenswerte Stromstä rke auftritt.<br />

b) Begründen Sie, warum Lichtemission der Leuchtdiode ebenfalls erst ab<br />

der Schwellenspannung U0 beobachtet werden kann.<br />

Nach einer vereinfachten Modellvorstellung<br />

gehen bei der Lichtemission<br />

Elektronen des Diodenmaterials von<br />

einem höheren Energieniveau in ein<br />

tieferes über und geben dabei die Energie<br />

e · U0 jeweils in Form eines<br />

Photons ab. Die Schwellenspannung<br />

U0 und die Wellenlä nge λ des weitgehend<br />

monochromatischen Diodenlichts<br />

hä ngen vom Diodenmaterial<br />

ab. Die Wellenlä nge λ wird mit der<br />

skizzierten Versuchsanordnung bestimmt.<br />

c) Erklä ren Sie kurz die Messmethode und berechnen Sie λ aus den gegebenen<br />

Messgröß en d = 19,0 cm und L = 50,0 cm. Das verwendete Gitter<br />

weist 600 Linien pro mm auf.<br />

d) Eine Messreihe mit vier verschiedenfarbigen Leuchtdioden ergibt folgende<br />

Werte:<br />

U0 in V 2,58 2,21 2,10 1,89<br />

λ in nm 480 560 592 655<br />

Farbe blau grün gelb rot<br />

Zeichnen Sie mit diesen Messwerten ein Frequenz-Energie-Diagr<strong>am</strong>m<br />

und ermitteln Sie die Planck-Konstante h aus der Steigung der entstandenen<br />

Geraden. (Fortsetzung nä chste Seite)<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

Gitter<br />

I<br />

10 mA<br />

α<br />

L<br />

U0 = 2,10 V<br />

Leuchtdiode<br />

1. Maximum<br />

U<br />

178<br />

d


BE<br />

5<br />

6<br />

7<br />

7<br />

3<br />

4<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 7 –<br />

e) Vergleichen Sie die Energieumwandlungen beim Photoeffekt mit denen,<br />

die bei der Lichtemission in Leuchtdioden auftreten.<br />

2. Elektronenstoß<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

Eine Quelle Q emittiert einen Strahl von Elektronen.<br />

Diese treten mit der einheitlichen Geschwindigkeit<br />

v0 = 3,75 · 10 6 m/s in einen Behä lter ein, wo sie mit<br />

stark verdünntem Helium-Gas wechselwirken können.<br />

Mit Hilfe eines Geschwindigkeitsfilters G und<br />

eines Detektors D wird das Geschwindigkeitsspektrum<br />

der Elektronen untersucht, die unten aus dem<br />

Behä lter austreten.<br />

Heliumgas,<br />

stark verdünnt<br />

a) Erklä ren Sie anhand einer beschrifteten Skizze<br />

G<br />

die Wirkungsweise eines Geschwindigkeitsfilters<br />

D<br />

(z. B. eines Wien’schen Filters). Leiten Sie eine<br />

Beziehung her, mit der aus Messgröß en die Geschwindigkeit der Elektronen<br />

bestimmt werden kann, die den Filter passieren.<br />

Das Geschwindigkeitsspektrum weist bei folgenden Geschwindigkeiten diskrete<br />

Maxima auf: v0 = 3,75 · 10 6 m/s, v1 = 2,58 · 10 6 m/s, v2 = 2,46 · 10 6 m/s,<br />

v3 = 2,40 · 10 6 m/s. Für v < v4 = 2,33 · 10 6 m/s erscheint ein Kontinuum.<br />

b) Erklä ren Sie, wie unterschiedliche Wechselwirkungen der Elektronen mit<br />

dem Heliumgas zu den angegebenen Geschwindigkeiten führen.<br />

c) Berechnen Sie die aus den Messergebnissen folgenden Energiestufen eines<br />

Heliumatoms in Elektronenvolt und zeichnen Sie dazu ein quantitatives<br />

Energieschema.<br />

d) Das Heliumgas sendet Licht aus, unter anderem eine diskrete Linie mit<br />

der Wellenlä nge 492 nm.<br />

Welchem Ü bergang entspricht diese Linie im Energieschema von Teilaufgabe<br />

2c?<br />

e) Warum ist es sehr unwahrscheinlich, dass bei diesem Versuch ein<br />

Elektron mehrere inelastische Stöß e durchführt?<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

179<br />

Q


BE<br />

9<br />

3<br />

4<br />

7<br />

5<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Altersbestimmung mit Tritium<br />

– 8 –<br />

LPh4<br />

Bei Bohrungen in Gletscher- bzw. Grönlandeis werden Eisproben aus<br />

Schichten verschiedener Tiefe entnommen. Ihr Alter lä sst sich mit Hilfe ihres<br />

Tritiumgehalts bestimmen.<br />

Das Nuklid Tritium 3 H ist in der Atmosphä re auf Grund fehlender natürlicher<br />

Erzeugungsprozesse fast nicht vorhanden. In den 60-er Jahren wurde es<br />

jedoch durch Kernwaffentests in höherem Maß e freigesetzt. 3 H ist radioaktiv<br />

(T1/2 = 12,3 a) und geht durch β – -Zerfall in das stabile Edelgasisotop 3 He<br />

über.<br />

Das Zerfallsprodukt kann das Eis nicht verlassen und reichert sich darin an.<br />

Daher kann zur Altersbestimmung der Proben das Anzahlverhä ltnis von<br />

Mutter- und Tochterkernen des Tritiumzerfalls verwendet werden.<br />

a) Gehen Sie zunä chst davon aus, dass zum Zeitpunkt des Tritiumeinschlusses<br />

kein 3 He im Eis vorhanden war.<br />

Weisen Sie nach, dass dann für das Anzahlverhä ltnis k von Mutter- zu<br />

1<br />

Tochterkernen k gilt, wobei λ die Zerfallskonstante für Tritium<br />

=<br />

λ t<br />

e −<br />

1<br />

ist.<br />

Welches Alter ergibt sich für eine Eisprobe, bei der k = 0,14 gemessen<br />

wird?<br />

b) Ist das tatsä chliche Alter der Probe größ er oder kleiner als der berechnete<br />

Wert, wenn die zum Zeitpunkt der Entstehung der Probe bestehende 3 He-<br />

Konzentration nicht vernachlä ssigbar ist? Begründen Sie Ihre Antwort.<br />

c) Nennen Sie zwei Gründe, warum die Tritiummethode zur Altersbestimmung<br />

von Eisschichten, die deutlich ä lter als 40 Jahre sind, nicht geeignet<br />

ist.<br />

2. Neutronenaktivierung von Eisen<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

Bestrahlt man nichtradioaktives Material mit thermischen Neutronen, so wird<br />

es im Allgemeinen radioaktiv. Die hä ufigste Ursache dafür ist der Einfang<br />

von Neutronen durch Atomkerne in der Probe.<br />

a) Erlä utern Sie an jeweils einem Beispiel, wie man Neutronen freisetzen<br />

kann und wie man daraus thermische Neutronen erhä lt.<br />

Warum sind thermische Neutronen besonders gut zur Auslösung von<br />

Kernreaktionen geeignet?<br />

b) Berechnen Sie die mittlere Geschwindigkeit thermischer Neutronen in einer<br />

Umgebung der Temperatur 35° C.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

(Fortsetzung nä chste Seite)<br />

<strong>180</strong>


– 9 –<br />

BE Bei der Bestrahlung einer Probe aus Stahl mit thermischen Neutronen entstehen<br />

aus den stabilen Eisen-Isotopen 54 Fe und 58 Fe die radioaktiven Isotope<br />

55 Fe und 59 Fe.<br />

Atommassen: ma( 55 Fe) = 54,93830 u; ma( 55 Mn) = 54,93805 u<br />

9<br />

10<br />

5<br />

8<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

c)<br />

55 Fe zerfä llt zu 55 Mn. Zeigen Sie durch Rechnung, dass dieser Zerfall aus<br />

energetischen Gründen nicht durch die Emission von β + -Strahlung zu<br />

Stande kommen kann. Geben Sie in einer Gleichung an, wie sich das<br />

Nuklid 55 Fe tatsä chlich in 55 Mn umwandelt, und zeigen Sie, dass diese<br />

Umwandlung energetisch möglich ist. Welche Strahlung ist beim 55 Fe-<br />

Zerfall beobachtbar?<br />

Das durch Neutronenaktivierung von Stahl ebenfalls entstandene 59 Fe zerfä llt<br />

mit einer Halbwertszeit T1/2 = 44,5 d. D<strong>am</strong>it lä sst sich z. B. der Materialabrieb<br />

von Maschinenteilen untersuchen.<br />

d) Ein stä hlerner Kolbenring der Masse 30 g wird mit thermischen Neutronen<br />

bestrahlt, bis seine 59 Fe-Aktivitä t 4,0 · 10 8 Bq beträ gt. Anschließ end<br />

wird er in einen Versuchsmotor eingebaut und einem Testlauf unterzogen,<br />

bei dem sich der Abrieb des Kolbenrings im Motorenöl s<strong>am</strong>melt. 12 Tage<br />

nach der Bestrahlung wird im Motorenöl eine 59 Fe-Aktivitä t von<br />

31 kBq gemessen.<br />

Berechnen Sie die Masse des Stahls, die vom Kolben abgerieben wurde.<br />

3. Quarks und das „Standard-Modell“<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

Murray Gell-Mann beschrieb 1964, wie man sich die Nukleonen und viele<br />

weitere d<strong>am</strong>als bekannte „Elementarteilchen“ aus noch kleineren, elementaren<br />

Bausteinen, den sog. Quarks, aufgebaut denken kann. Eine Grundannahme<br />

war, dass Quarks Drittel der Elementarladung tragen. Heute kennt man<br />

sechs verschiedene Quarks; in gewöhnlicher Materie kommen jedoch nur<br />

2<br />

1<br />

u-Quarks mit der Ladung + e und d-Quarks mit − e vor.<br />

3<br />

3<br />

Es ist eine besondere Eigenschaft der starken Wechselwirkung, dass Quarks<br />

nur in Dreiergruppen auftreten. Antiteilchen bleiben hier unberücksichtigt.<br />

a) Geben Sie alle möglichen Dreiergruppen an, die man aus u- und d-Quarks<br />

bilden kann. Zeigen Sie, dass sich Proton und Neutron jeweils eindeutig<br />

einer solchen Dreiergruppe zuordnen lassen.<br />

b) Die Existenz von Quarks in Nukleonen (Durchmesser etwa 3 · 10 –15 m)<br />

wurde u. a. durch Streuexperimente mit Elektronen an Hochenergiebeschleunigern<br />

nachgewiesen. Zeigen Sie, dass sich Informationen über den<br />

inneren Aufbau von Nukleonen mit Elektronen nur gewinnen lassen,<br />

wenn deren kinetische Energie etwa 0,4 GeV übersteigt.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

181


BE<br />

7<br />

8<br />

3<br />

2<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Fadenstrahlrohr<br />

– 10 –<br />

LPh5<br />

Die spezifische Ladung von Elektronen wird mit einem Fadenstrahlrohr experimentell<br />

bestimmt. Im Helmholtz-Spulenpaar der Versuchsanordnung wird<br />

mit einer Hall-Sonde jeweils der Betrag der magnetischen Flussdichte gemessen.<br />

Ein Versuch mit einer Anodenspannung von U = <strong>180</strong> V ergibt folgende<br />

Werte:<br />

magnetische Flussdichte B in mT 0,86 1,10 1,40<br />

Elektronenbahndurchmesser d in cm 10,6 7,9 6,4<br />

a) Zeichnen Sie eine beschriftete Skizze der Versuchsanordnung.<br />

b) Leiten Sie eine Formel zur Berechnung der spezifischen Ladung eines<br />

Elektrons her, die nur messbare Größ en der Versuchsanordnung enthä lt.<br />

Ermitteln Sie aus der Messreihe den Mittelwert für die spezifische Ladung<br />

und berechnen Sie dessen prozentuale Abweichung von dem Wert,<br />

e 8⋅<br />

U<br />

der in der Formels<strong>am</strong>mlung angegeben ist. [zur Kontrolle: = ]<br />

m 2 2<br />

d ⋅ B<br />

2. Eigenbau-Laser<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

In nebenstehender Skizze<br />

Spiegel<br />

ist der Aufbau eines<br />

Luftstickstoff-Lasers dar- +<br />

R<br />

L<br />

Z<br />

gestellt. Die beiden gleich<br />

groß en Aluminiumplatten<br />

U 0<br />

− P1 P2<br />

P1 und P2 sind mit einer<br />

D<br />

zylindrischen Spule L<br />

(ohmscher Widerstand<br />

Laserstrahl<br />

M<br />

vernachlä ssigbar, ohne Eisenkern) verbunden. Sie bilden mit der geerdeten<br />

metallischen Grundplatte M und der dazwischen liegenden isolierenden<br />

Folie D einen Kondensator mit der Kapazitä t 5,4 nF.<br />

a) Die Spule L besteht aus 38 Windungen eines isolierten Drahtes und weist<br />

einen Durchmesser von 6,0 mm sowie eine Lä nge von 55 mm auf.<br />

Berechnen Sie die Induktivitä t der Spule. [zur Kontrolle: L = 0,93 µH]<br />

P1 und P2 werden gemeins<strong>am</strong> von einer Stromquelle mit U0 = 6,0 kV über<br />

den Widerstand R = 5,2 MΩ geladen, bis an der Funkenstrecke Z bei der<br />

Spannung UZ = 5,0 kV ein Entladungsfunke auftritt.<br />

b) Berechnen Sie die Ges<strong>am</strong>tladung des Kondensators zum Zeitpunkt des<br />

Zündens. [zur Kontrolle: Qges = 27 µC]<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

(Fortsetzung nä chste Seite)<br />

182


BE<br />

7<br />

6<br />

8<br />

7<br />

5<br />

7<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

– 11 –<br />

c) Wie lange dauert der Anstieg der Kondensatorspannung von 0 kV auf<br />

UZ = 5,0 kV (vgl. Formels<strong>am</strong>mlung)? Die Verzögerung durch die Induktivitä<br />

t L kann hierbei vernachlä ssigt werden. [zur Kontrolle: 50 ms]<br />

Die beiden Platten P1 und P2 sind mit Schneiden versehen, die den Abstand<br />

1,5 mm haben und den einseitig durch einen Spiegel S abgeschlossenen „Laserkanal“<br />

bilden.<br />

Durch den Funken wird die Funkenstrecke Z schlagartig leitend und d<strong>am</strong>it<br />

die Platte P2 geerdet. Daraufhin entlä dt sich P1 innerhalb von etwa 10 ns über<br />

die Schneiden nach P2.<br />

d) Welche mittlere Stromstä rke I fließ t bei einer kompletten Entladung von<br />

P1 nach P2 im „Laserkanal“ ? [zur Kontrolle: I = 1,4 kA]<br />

e) Erklä ren Sie, warum der Ladungsausgleich von P1 nach P2 über die<br />

Spule L praktisch keine Rolle spielt. Berechnen Sie hierzu in Ampere pro<br />

Nanosekunde den Anstieg des Spulenstromes unmittelbar nach der Zündung.<br />

Durch die Entladung zwischen den beiden Schneiden („Laserkanal“ ) werden<br />

gleichzeitig sehr viele Stickstoffmoleküle in den Anregungszustand C mit einer<br />

Energie von 11,00 eV über dem Grundzustand versetzt; vom Anregungszustand<br />

C gehen sie nach einer mittleren Verweildauer von τC = 40 ns durch<br />

Emission eines Photons in den Anregungszustand B (7,32 eV über dem<br />

Grundzustand) über. Der anschließ ende Ü bergang in den Grundzustand erfolgt<br />

nach einer mittleren Verweildauer von τB = 10 ms.<br />

f) Zeichnen Sie ein vereinfachtes Termschema des Stickstoff-Moleküls; tragen<br />

Sie die beschriebenen Ü bergä nge ein und berechnen Sie die größ te<br />

Wellenlä nge der emittierten Strahlung.<br />

Wenn der Zustand C hinreichend besetzt ist, tritt der typische Lasereffekt der<br />

stimulierten Emission ein und sorgt dafür, dass sich entlang des Laserkanals<br />

sehr viele Photonen mit der gleichen Wellenlä nge λ bewegen.<br />

g) Geben Sie einen Grund an, warum dieser Laser nur Strahlung in Form<br />

von Pulsen aussenden kann. In welchem zeitlichen Abstand erfolgen die<br />

Pulse?<br />

h) Mit Hilfe eines Gitters mit 300 Linien pro Millimeter soll die emittierte<br />

Laserwellenlä nge λ = 337 nm gemessen werden. In welchem Abstand a<br />

vom Gitter muss ein UV-Fluoreszenzschirm der Breite s = 30 cm positioniert<br />

werden, d<strong>am</strong>it gerade noch beide Maxima 3. Ordnung darauf erscheinen?<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

183


Abituraufgaben aus Bayern<br />

Abiturprüfung 2004<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

PHYSIK<br />

als Leistungskursfach<br />

<strong>Arbeitszeit</strong>: 240 <strong>Minuten</strong><br />

Der Fachausschuss wählt z wei Aufgaben zur Bearbeitung aus.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

184


BE<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 2 –<br />

LPh1<br />

1. Kondensatormikrofon<br />

Über einer festen Metallplatte<br />

M1 ist auf zwei elastischen, isolierenden<br />

Puffern P eine bewegliche,<br />

leitende Membran M2 befestigt.<br />

Der aus M1 und M2 gebildete<br />

Kondensator ist über einen<br />

Widerstand R = 10 kΩ an<br />

eine Gleichspannungsquelle mit<br />

U = 40 V angeschlossen. Der Flächeninhalt der Kondensatorplatten beträgt<br />

A = 100 cm 2 1 2<br />

P<br />

M2<br />

P<br />

R<br />

U<br />

M1<br />

, der Plattenabstand d = 0,20 mm.<br />

3 a) Berechnen Sie die Ladung Q0 des Kondensators.<br />

[zur Kontrolle: Q0 = 18 nC]<br />

5 b) Die Membran wird um Δx < < d nach unten bewegt. Zeigen Sie, dass da-<br />

Q0<br />

durch die zusätzliche Ladung Δ Q ≈ ⋅ Δx<br />

auf den Kondensator fließt.<br />

d<br />

4 c) In einem Zeitraum Δt = 2,5 · 10 –4 s wird M2 um Δx = 10 µm nach unten<br />

bewegt. Berechnen Sie mit Hilfe von Teilaufgabe 1b die mittlere Stärke<br />

des Ladestroms während der Zeit Δt und die mittlere Spannung U12 zwischen<br />

den Anschlusspunkten 1 und 2.<br />

5 d) Begründen Sie, warum die Anordnung als Mikrofon benutzt werden kann.<br />

4 e) Für den Einsatz in einem Handy müssten das beschriebene Kondensatormikrofon<br />

und die Betriebsspannung U modifiziert werden. Erläutern Sie<br />

die notwendigen Änderungen sowie deren Auswirkungen auf die "Mikrofon-Spannung"<br />

U12.<br />

2. Undulator<br />

Im Forschungszentrum DESY in H<strong>am</strong>burg arbeitet man zur Zeit <strong>am</strong> TESLA-<br />

Projekt, dessen Ziel u. a. die Entwicklung eines Röntgenlasers ist. In einer<br />

Testanlage werden Elektronen, die in einem Linearbeschleuniger die kinetische<br />

Energie 1,0 GeV erhalten haben, durch eine Anordnung von Magneten,<br />

den sog. "Undulator", in Schlingerbewegungen versetzt.<br />

4 a) Zwischen den Driftröhren des Linearbeschleunigers herrscht eine mittlere<br />

elektrische Feldstärke von 20 MV/m. Berechnen Sie die dort auf ein Elektron<br />

wirkende mittlere Kraft. Warum erfährt das Elektron keine konstante<br />

Beschleunigung, auch wenn man die Feldstärke als konstant annimmt?<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

185


BE<br />

– 3 –<br />

9 b) Berechnen Sie das Verhältnis der Masse eines Elektrons zu seiner Ruhemasse<br />

nach Durchlaufen des Linearbeschleunigers. Zeigen Sie, dass die<br />

Endgeschwindigkeit um lediglich 1,3 · 10 –5 % von der Lichtgeschwindigkeit<br />

abweicht.<br />

Die nachfolgende Abbildung zeigt das vereinfachte Modell des Undulators<br />

mit vier scharf begrenzten, homogenen Magnetfeldern der Breite a = 1,5 cm.<br />

Die Flussdichte beträgt in jedem Abschnitt 0,50 T. Der Einschusswinkel α<br />

der Elektronen ist so gewählt, dass ihre Bahnkurve in der Zeichenebene liegt<br />

und durch die Punkte P1 bis P5 verläuft. Die beim Durchlaufen der Bahnkurve<br />

emittierte Röntgenstrahlung soll zunächst unberücksichtigt bleiben.<br />

α a<br />

5 c) Die Elektronen durchlaufen in den Abschnitten I bis IV jeweils einen<br />

Kreisbogen. Begründen Sie diese Bahnform und skizzieren Sie qualitativ<br />

die Ges<strong>am</strong>tbahn von P1 bis P5. Wie ist das Magnetfeld in den vier Abschnitten<br />

jeweils gerichtet?<br />

9 d) Zeigen Sie, dass für die Bahnradien die Näherung<br />

I<br />

P1<br />

a<br />

E<br />

r = kin gilt.<br />

e⋅<br />

c⋅<br />

B<br />

8 e) Berechnen Sie nun für die gegebenen Daten den Winkel α und den<br />

maximalen Abstand der Elektronenbahn von der x-Achse.<br />

Berechnen Sie ferner die Laufzeit eines Elektrons im Undulator.<br />

P2<br />

4 f) Die bisher vernachlässigte Energieabstrahlung der Elektronen im Undulator<br />

soll nun betrachtet werden.<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

II<br />

a<br />

Erklären Sie kurz, wodurch sie entsteht. Geben Sie ein weiteres Beispiel<br />

an, bei dem Elektronen elektromagnetische Energie abstrahlen.<br />

III<br />

P3<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

a<br />

IV<br />

P4<br />

a<br />

P5 x<br />

186


BE<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Dualband-Handy<br />

Nebenstehende Schaltung soll die<br />

Funktionsweise eines Dualband-<br />

Handys für das D-Netz (900 MHz)<br />

und das E-Netz (1,80 GHz) simulieren.<br />

Der Kondensator hat die Plattenfläche<br />

AC = 30,0 mm 2 und den<br />

Plattenabstand d; die Spule besitzt<br />

die Windungszahl N1 = 8, die Länge<br />

l1 = 8,0 mm und die Quer-<br />

– 4 –<br />

LPh2<br />

schnittsfläche AL = 4,0 mm 2 . Zunächst werden der Kondensator als ideal sowie<br />

die Spule als langgestreckt und ohne Eisenkern betrachtet.<br />

9 a) Begründen Sie, dass die Schaltung prinzipiell für die Erzeugung der beiden<br />

Frequenzen geeignet ist und dass die Schalterstellung S1 für das<br />

D-Netz gilt. Berechnen Sie den Plattenabstand d des Kondensators.<br />

8 b) Berechnen Sie die Länge l2 und die Windungszahl N2 der oberen Teilspule<br />

für den E-Netz-Betrieb.<br />

4 c) Die Induktivität der verwendeten realen Spule beträgt bei den gegebenen<br />

Abmessungen nur 80 % des für die langgestreckte Spule berechneten<br />

Wertes. Beschreiben Sie qualitativ zwei Möglichkeiten, wie der Schwingkreis<br />

geändert werden kann, d<strong>am</strong>it die Frequenz in der Realität tatsächlich<br />

f1 = 900 MHz beträgt.<br />

Mit einem Dipol werden die elektromagnetischen Wellen beider Netze abgestrahlt.<br />

6 d) Verdeutlichen Sie an Hand von Skizzen die zeitliche Abfolge der Stromstärkeverteilungen<br />

für die Grundschwingung sowie für die 1. und 2. Oberschwingung<br />

auf einem hertzschen Dipol.<br />

Wie kann das Dualband-Handy mit einer einzigen Antenne auskommen?<br />

Berechnen Sie ihre kleinste mögliche Länge. Warum darf die induktive<br />

Anregung nicht in der Mitte des Dipols erfolgen, wenn die Antenne für<br />

beide Frequenzen verwendbar sein soll?<br />

Die Welle eines weit entfernten D-Netz-Senders trifft auf eine ebene Metalloberfläche.<br />

Die reflektierte Welle verlässt die Metallfläche mit einem Phasensprung<br />

von π.<br />

5 e) Die Welle treffe senkrecht auf die Metallfläche. Geben Sie an, in welchen<br />

Abständen von der Metallfläche optimaler bzw. kein Empfang im D-Netz<br />

zu erwarten ist. Erläutern Sie dies anhand einer beschrifteten Skizze.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

AC<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

d<br />

S2<br />

S1<br />

l2<br />

AL<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

187<br />

l1


BE<br />

– 5 –<br />

7 f) Nun treffe die Welle – abweichend von Teilaufgabe 1e –<br />

unter einem Winkel von 30° gegen die Metallfläche auf.<br />

Untersuchen Sie für das D-Netz den Empfang im Punkt P<br />

(siehe Skizze).<br />

3<br />

2. Laser-Licht<br />

a) Laser werden im Physikunterricht sehr häufig eingesetzt.<br />

67 cm<br />

Nennen Sie Eigenschaften des Lasers, die ihn bei Interferenzversuchen<br />

gegenüber herkömmlichen Lichtquellen auszeichnen.<br />

Um das Licht eines He-Ne-Lasers teilweise linear zu polarisieren, wird die<br />

Laserröhre mit einem so genannten Brewsterfenster abgeschlossen.<br />

6 b) Erklären Sie an Hand einer Skizze und mit Hilfe einer einfachen<br />

Modellvorstellung, warum der unter dem Brewsterwinkel reflektierte<br />

Strahl vollständig linear polarisiert ist, während der gebrochene Strahl nur<br />

teilweise polarisiert ist.<br />

6 c) Leiten Sie aus dem Brechungsgesetz eine Formel zur Berechnung des<br />

Brewsterwinkels her. Berechnen Sie den Brewsterwinkel für das verwendete<br />

Zinkselenid-Glas mit der Brechzahl 2,40.<br />

6 d) Mit einem Laser der Wellenlänge λ = 633 nm wird die Interferenzfigur<br />

eines Gitters ausgemessen; benachbarte Maxima zweiter und dritter Ordnung<br />

haben auf dem 220 cm entfernten Schirm einen Abstand von<br />

8,0 cm. Berechnen Sie unter Anwendung der Kleinwinkelnäherung die<br />

Gitterkonstante.<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

30°<br />

188<br />

P


BE<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Photoeffekt<br />

– 6 –<br />

LPh3<br />

1888 bestrahlte W. Hallwachs eine geladene, auf einem Elektroskop sitzende<br />

Metallplatte mit UV-Licht.<br />

3 a) Aus welchen Beobachtungen konnte Hallwachs folgern, dass bei Lichteinstrahlung<br />

nur negative Ladungsträger aus Metallen austreten?<br />

Bei der skizzierten Vakuumphotozelle zeigt das extrem hochohmige Voltmeter<br />

nach dem Einschalten der Beleuchtung die im Diagr<strong>am</strong>m dargestellte zeitabhängige<br />

Spannung.<br />

U<br />

Metallplatte<br />

6 b) Erklären Sie, wie der dargestellte Spannungsverlauf zustande kommt.<br />

4 c) Wie verändern sich U0 und die Anfangssteigung der t-U-Kurve, wenn<br />

man im Versuch bei gleich bleibender Wellenlänge die Intensität der Bestrahlung<br />

erhöht? Begründen Sie kurz Ihre Antwort.<br />

4 d) Berechnen Sie U0 für eine Kupferplatte, die mit monochromatischem UV-<br />

Licht der Wellenlänge λ = 40,0 nm bestrahlt wird.<br />

[Zur Kontrolle: U0 = 26,2 V ]<br />

Zur Untersuchung der beim Photoeffekt<br />

freigesetzten Elektronen kann man die<br />

UV<br />

r<br />

nebenstehend skizzierte Lenard-Röhre<br />

verwenden. Dabei legt man zwischen<br />

K Bl<br />

die mit UV-Licht bestrahlte Kathode<br />

A<br />

2<br />

I<br />

Bl<br />

K und die mit einer Lochblende ver-<br />

1<br />

U<br />

sehene Anode A eine variable Spannung<br />

U < 1 kV. Nach einer weiteren Blende Bl1 gelangen die Elektronen in ein homogenes<br />

Magnetfeld der Flussdichte B senkrecht zur Zeichenebene. Nur die<br />

Elektronen, deren Kreisbahn durch die eingezeichneten Blenden führt, gelangen<br />

in einen Metallbecher, der über ein empfindliches Strommessgerät geerdet<br />

ist.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

UV-Licht<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

U0<br />

U<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

t<br />

189


BE<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 7 –<br />

5 e) Zeigen Sie, dass nur solche Elektronen in den Metallbecher gelangen, die<br />

beim Eintritt in das Magnetfeld die kinetische Energie<br />

2<br />

1 e 2 2<br />

Ekin, A = ⋅ ⋅ r ⋅ B besitzen.<br />

2 me<br />

Wie in Teilaufgabe 1d sei die Kathode K aus Kupfer und werde mit monochromatischem<br />

UV-Licht der Wellenlänge λ = 40,0 nm bestrahlt. Der durch<br />

die Versuchsanordnung festgelegte Bahnradius r beträgt 250 mm, die Flussdichte<br />

135 μT.<br />

7 f) Zwischen welchen Grenzen Umin und Umax muss die Spannung U liegen,<br />

d<strong>am</strong>it das Strommessgerät einen von Null verschiedenen Wert anzeigt?<br />

Wie ändert sich der Wert von Umin bzw. Umax, wenn die Kathode mit Licht<br />

kürzerer Wellenlänge bestrahlt wird?<br />

2. Röntgenstrahlung und Schalenbau<br />

Emissions- und Absorptionsspektren von Röntgenstrahlung geben Informationen<br />

über die Energieverhältnisse im Innern von schweren Metallatomen. Bei<br />

der Absorption von Röntgenstrahlung treten Photo- und Comptoneffekt auf.<br />

5 a) Beschreiben und vergleichen Sie die Wechselwirkungsprozesse bei beiden<br />

Effekten.<br />

8 b) Photonen der Wellenlänge λ = 50,0 pm treffen auf eine Silberfolie.<br />

Berechnen Sie den maximalen Impuls und die maximale kinetische Energie<br />

der dabei auftretenden Comptonelektronen.<br />

Schickt man Röntgenstrahlung durch<br />

eine Silberfolie, wird sie je nach Wellenlänge<br />

unterschiedlich stark absorbiert.<br />

Vereinfacht dargestellt ergibt<br />

sich nebenstehendes Diagr<strong>am</strong>m.<br />

Absorptions-<br />

koeffizient<br />

K-Kante<br />

5 c) Erklären Sie, weshalb sich der<br />

Absorptionskoeffizient bei einer<br />

bestimmten Wellenlänge λ1 auf λ1= 48,6 pm<br />

Grund des Photoeffekts sprunghaft ändert.<br />

8 d) Bei Bestrahlung der Silberfolie mit Photonen der Wellenlänge λ ≤ λ1<br />

kann man die Emission von charakteristischer Röntgenstrahlung beobachten.<br />

Erklären Sie die Entstehung dieser Strahlung. Berechnen Sie die Wellenlänge<br />

und die Energie eines Röntgenquants der Kα-Linie.<br />

[zur Kontrolle: λα = 57,4 pm]<br />

5 e) Welcher Wert ergibt sich für die Bindungsenergie eines K- bzw. L-Elektrons<br />

in einem Silber-Atom?<br />

60<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

190<br />

λ


BE<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. 203 Hg als G<strong>am</strong>mastrahlenquelle<br />

– 8 –<br />

LPh4<br />

Das Element 203 Hg zerfällt unter Aussendung von β − -Teilchen in 203 Tl. Der<br />

Tochterkern entsteht im angeregten Zustand und geht dann unter Emission<br />

eines G<strong>am</strong>maquants der Energie Eγ = 279 keV in den stabilen Grundzustand<br />

über.<br />

3 a) Berechnen Sie die bei einem Zerfallsereignis frei werdende Energie.<br />

Atommassen: ma( 203 Hg) = 202,972864 u; ma( 203 Tl) = 202,972336 u<br />

[zur Kontrolle: Q = 492 keV]<br />

7 b) Erläutern Sie, warum bei diesem Zerfall ein kontinuierliches Geschwindigkeitsspektrum<br />

der emittierten Elektronen entsteht. Berechnen Sie deren<br />

maximale Geschwindigkeit unter Vernachlässigung der Rückstoßenergie<br />

des Tochterkerns.<br />

Ein starkes 203 Hg-Präparat, dessen β − -Strahlung durch eine geeignete Umhüllung<br />

absorbiert wird, dient als punktförmige Strahlenquelle, die pro Sekunde<br />

3,0 · 10 10 γ-Quanten der Energie 279 keV aussendet. Nulleffekt und Absorption<br />

der γ-Strahlung in Luft sind vernachlässigbar.<br />

7 c) Skizzieren Sie den Aufbau eines Geiger-Müller-Zählrohrs mit äußerer<br />

Beschaltung. Wie könnte man die Absorptions- und d<strong>am</strong>it die Nachweiswahrscheinlichkeit<br />

für γ-Strahlung bei einem solchen Zählrohr erhöhen?<br />

4 d) Die γ-Strahlung eines 2,0 m entfernten Präparats erzeugt in einem<br />

Zählrohr eine Zählrate von 250 Impulsen pro Sekunde. Das Zählrohr kann<br />

höchstens 2000 Impulse pro Sekunde verarbeiten. Bis zu welchem<br />

kleinstmöglichen Abstand vom Präparat ist das Zählrohr verwendbar?<br />

Die intensive Strahlung in der unmittelbaren Umgebung dieses Präparats lässt<br />

sich über die geringe Erwärmung eines geeigneten Absorbers erfassen (kalorimetrischer<br />

Detektor). Hierzu wird ein Bleiplättchen mit 1,0 cm 2 Fläche in<br />

10 cm Abstand von der Strahlungsquelle so aufgestellt, dass die Strahlung<br />

senkrecht auftrifft. Die Dicke des Plättchens beträgt 2,2 mm.<br />

8 e) Berechnen Sie die im Bleiplättchen absorbierte Strahlungsleistung, wenn<br />

angenommen werden kann, dass die absorbierten Quanten ihre ges<strong>am</strong>te<br />

Energie an das Plättchen abgeben. Die Halbwertsdicke von Blei für die<br />

betreffende γ-Strahlung beträgt 1,3 mm.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

[zur Kontrolle: P = 0,74 µW]<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

191


BE<br />

– 9 –<br />

6 f) Berechnen Sie die Temperaturzunahme des Bleiplättchens nach<br />

10 <strong>Minuten</strong>, wenn ein Wärmeaustausch mit der Umgebung verhindert<br />

wird.<br />

Entnehmen Sie benötigte Tabellenwerte der Formels<strong>am</strong>mlung.<br />

2. Elemententstehung durch Kernfusion in Sternen<br />

Auf dem Lebensweg von Sternen können durch die Gravitation und die Kernfusion<br />

Bedingungen entstehen, bei denen aus Wasserstoff nicht nur das Element<br />

Helium, sondern im Anschluss daran als Folgeprodukte auch schwerere<br />

Nuklide wie 12 C erzeugt werden. Mit 12 C wiederum ist bei geeigneten Druck-<br />

und Temperaturbedingungen die Fusion von 20 Ne durch folgende Reaktion<br />

möglich: 12 C + 12 C → 20 Ne + 4 He.<br />

4 a) Zeigen Sie, dass die angegebene Fusionsreaktion exotherm erfolgt.<br />

[zur Kontrolle: Q = 4,62 MeV]<br />

7 b) Zwei 12 C-Kerne bewegen sich mit einer kinetischen Energie von jeweils<br />

4,1 MeV zentral aufeinander zu. Zeigen Sie, dass sich die Kerne – aus<br />

klassischer Sicht – berühren können und somit die oben genannte Reaktion<br />

stattfinden kann.<br />

Verwenden Sie als Radius der 12 C-Kerne den Wert rC = 3,2 · 10 –15 m.<br />

3 c) Bei welcher Temperatur hätten 12 C-Kerne eine mittlere kinetische Energie<br />

von 4,1 MeV?<br />

4 d) Tatsächlich tritt die genannte Kernfusion schon bei viel geringeren<br />

Temperaturen als bei dem in Teilaufgabe 2c berechneten Wert auf. Erläutern<br />

Sie kurz zwei Gründe dafür.<br />

7 e) Bei einem Fusionsprozess 12 C + 12 C → 20 Ne + 4 He stoßen zwei 12 C-Kerne<br />

zentral mit kinetischen Energien von je 6,0 MeV aufeinander, wobei vor<br />

der Reaktion der Ges<strong>am</strong>timpuls null war. Welche kinetische Energie hat<br />

dann das Reaktionsprodukt 20 Ne, wenn man annimmt, dass nach der Reaktion<br />

die ges<strong>am</strong>te freigesetzte Energie als kinetische Energie vorliegt?<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

192


BE<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Elektrische Feldkonstante<br />

– 10 –<br />

LPh5<br />

In einem Praktikumsversuch wird ein Plattenkondensator (Kapazität C) mit<br />

kreisförmigen Platten (Durchmesser 26,0 cm) durch Anlegen der Spannung<br />

U = 100 V aufgeladen, anschließend von der Spannungsquelle getrennt und<br />

über einen Messverstärker entladen.<br />

6 a) Bei einem Plattenabstand d = 4,00 mm beträgt die abfließende Ladung<br />

Q = 13,5 nAs. Berechnen Sie mit Hilfe dieser Messwerte die elektrische<br />

Feldkonstante ε0 und bestimmen Sie die prozentuale Abweichung vom<br />

Literaturwert.<br />

Zur Erklärung der Abweichung wird eine Messreihe aufgenommen. Bei sonst<br />

gleichen Bedingungen ergibt sich<br />

für den Zus<strong>am</strong>menhang von d und d/mm 2,00 4,00 6,00 8,00 10,0<br />

Q die nebenstehende Messtabelle. Q/nAs 25,5 13,5 9,80 7,80 6,70<br />

1<br />

7 b) Zeichnen Sie ein -C-Diagr<strong>am</strong>m aus den Messwerten. Erläutern Sie,<br />

d<br />

welche Kurve bei einem idealen Plattenkondensator zu erwarten wäre.<br />

7 c) Das Diagr<strong>am</strong>m lässt den Schluss zu, dass die Messpunkte annähernd auf<br />

einer Geraden liegen, die nicht durch den Koordinatenursprung geht. Begründen<br />

Sie, dass dieser Kurvenverlauf durch Annahme einer parallel geschalteten,<br />

konstanten Kapazität erklärt werden kann. Bestimmen Sie den<br />

unter dieser Annahme aus den Messwerten resultierenden Wert für ε0.<br />

2. "Lichtgitter"<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

Die Beugung von Photonen beim Durchgang durch Materiegitter wurde im<br />

letzten Jahrhundert genau untersucht. Erst im Jahr 2001 gelang der Nachweis<br />

des umgekehrten Phänomens, der Beugung von Elektronen an einem "Lichtgitter",<br />

das durch gepulste Laser erzeugt wird.<br />

Im skizzierten Versuchsaufbau<br />

erzeugen zwei sich überlagernde,<br />

gegenläufige Laserstrahlen<br />

(λ = 532 nm) ein<br />

"Lichtgitter" mit hoher Photonendichte.<br />

Ein Strahl von<br />

Elektronen mit der kinetischen<br />

Energie E = 380 eV<br />

trifft senkrecht auf die Laserstrahlen.<br />

Laser<br />

"Elektronen-<br />

Kanone" beweglicher<br />

a Elektronen-<br />

Detektor mit<br />

Blende<br />

Blende<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

Laser<br />

gegenläufige<br />

Laserstrahlen<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

193


BE<br />

– 11 –<br />

Mit einem beweglichen Elektronendetektor<br />

im Abstand a = 24 cm kann das<br />

entstehende Interferenzmuster abgetastet<br />

werden. Dabei erhält man nebenstehendes<br />

Diagr<strong>am</strong>m.<br />

10 a) Berechnen Sie die de-Broglie-Wellenlänge<br />

λe der Elektronen und<br />

bestimmen Sie mit Hilfe des Diagr<strong>am</strong>ms<br />

die Gitterkonstante des<br />

"Lichtgitters".<br />

5 b) Erläutern Sie unter Berücksichtigung der Laserwellenlänge, wie man sich<br />

die Entstehung des "Lichtgitters" vorstellen kann.<br />

10 c) Während der Pulsdauer Δt = 10 ns beträgt die von jedem der beiden Laser<br />

abgestrahlte Leistung 3,1 MW. Die Laserstrahlen überlagern sich in einem<br />

zylindrischen Raumbereich mit Durchmesser d = 125 μm. Berechnen<br />

Sie, wie viele Photonen von einem der Laser während der Pulsdauer emittiert<br />

werden, und ermitteln Sie hiermit die mittlere Photonendichte, die<br />

von den beiden Lasern bei der Überlagerung erzeugt wird.<br />

3. Vielfachreflexionen<br />

Von zwei ebenen Glasplatten P1 und P2 wird eine planparallele Luftschicht<br />

eingeschlossen. Die Breite d des Luftspalts lässt sich mechanisch präzise einstellen.<br />

Die den Luftspalt begrenzenden Oberflächen<br />

sind teildurchlässig verspiegelt, so dass<br />

P1 P2<br />

ein senkrecht zu den Glasplatten eintreffender<br />

Lichtstrahl L im Luftspalt sehr oft hin und her<br />

L<br />

L'<br />

reflektiert wird. Der resultierende Lichtstrahl L'<br />

ergibt sich durch Interferenz aller austretenden<br />

Strahlenteile.<br />

d<br />

d<br />

λ k = 2 ⋅ (k ∈ IN)<br />

k<br />

optimal durchgelassen wird. Warum haben die Phasensprünge bei der Reflexion<br />

keinen Einfluss auf das Ergebnis?<br />

6 a) Begründen Sie, dass Licht mit den Wellenlängen<br />

9 b) Geben Sie die zwei kleinsten Werte von d ( d ≠ 0)<br />

an, bei denen die Anordnung<br />

für die Wellenlänge λ0 = 589 nm optimal durchlässig ist, und untersuchen<br />

Sie für diese beiden d-Werte, ob es neben λ0 noch weitere Wellenlängen<br />

im sichtbaren Bereich (380 nm bis 750 nm) mit optimaler<br />

Durchlässigkeit gibt.<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

-110 -55 0 55 110<br />

Detektorposition in μm<br />

194


Abituraufgaben aus Bayern<br />

Abiturprüfung 2005<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

PHYSIK<br />

als Leistungskursfach<br />

<strong>Arbeitszeit</strong>: 240 <strong>Minuten</strong><br />

Der Fachausschuss wählt z wei Aufgaben zur Bearbeitung aus.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

195


BE<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Prinzip eines Tintenstrahldruckers<br />

Bei einer Variante des Tintenstrahldruckverfahrens<br />

erzeugt<br />

ein Tröpfchengenerator mit einem<br />

Piezoelement kugelförmige<br />

Tintentröpfchen mit der Dichte<br />

ρ = 1,1 · 10 3 kg/m 3 , dem Radius<br />

r = 20 µm und der Geschwindigkeit<br />

v0 = 17 m/s. Zwischen<br />

– 2 –<br />

LPh 1<br />

Tinte<br />

Düse und Ringelektrode liegt die Spannung UL = 200 V. Beim Ablösen von<br />

der Düse erhalten die elektrisch leitenden Tröpfchen die positive Ladung<br />

q = 4,5 · 10 –13 As.<br />

4 a) Erklären Sie anhand einer Skizze, warum die Tröpfchenladung von UL<br />

abhängt.<br />

5 b) Zeigen Sie, dass sich die kinetische Energie der Tröpfchen durch die Beschleunigung<br />

zwischen Düse und Ringelektrode nur unwesentlich ändert.<br />

Berechnen Sie hierzu die relative Änderung der kinetischen Energie.<br />

Nach der Ringelektrode treten die Tröpfchen in das homogene Querfeld eines<br />

Ablenkkondensators (Plattenabstand d = 8,0 mm, Länge s = 2,0 cm) ein, an<br />

dessen Platten eine zwischen 0 und 3,0 kV einstellbare Spannung UA liegt.<br />

Für die Flugbahnbestimmung wird ein Koordinatensystem eingeführt: Die<br />

x-Achse zeige in Richtung der unabgelenkten Tröpfchen, die y-Achse vertikal<br />

nach oben, der Ursprung liege beim Eintritt in das Ablenkfeld des Kondensators.<br />

Vereinfachend soll dessen Feld als homogen und auf den Innenraum<br />

beschränkt angesehen werden.<br />

4 c) Berechnen Sie zunächst die maximale Querbeschleunigung ay für ein Tintentröpfchen<br />

im Ablenkkondensator. [zur Kontrolle: ay = 4,6 ⋅ 10 3 m/s 2 ]<br />

12 d) Beschreiben und skizzieren Sie qualitativ die Bahn der Tröpfchen vom<br />

Koordinatenursprung bis zum Auftreffpunkt P auf dem Papier und zeigen<br />

a y ⋅ s ⎛ s ⎞<br />

Sie, dass für die y-Koordinate von P gilt: yP<br />

= ⋅ ⎜ + l⎟<br />

.<br />

2<br />

v ⎝ 2 ⎠<br />

3 e) Wie groß muss der Abstand l des Ablenkkondensators vom Papier sein,<br />

d<strong>am</strong>it die maximale Buchstabengröße 9,0 mm beträgt?<br />

4 f) Berechnen Sie die vertikale Ablenkung der Tröpfchen durch Gravitation<br />

bei einer waagrechten Flugweite von 6,0 cm. Erläutern Sie, ob oder gegebenenfalls<br />

wie sich diese Ablenkung auf die Schriftqualität auswirkt.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

Piezo-<br />

kristall<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

UL<br />

_<br />

+<br />

Düse<br />

Ring-<br />

elektrode<br />

0<br />

UA<br />

s<br />

_<br />

+<br />

d<br />

Papier<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

l<br />

196


BE<br />

2. Magnetischer Sturm<br />

– 3 –<br />

Als „magnetischen Sturm“ bezeichnet man Schwankungen des die Erde umgebenden<br />

Magnetfeldes. Diese werden durch ionisiertes Gas hervorgerufen,<br />

das nach einer heftigen Sonneneruption die Erde erreicht.<br />

18350<br />

18300<br />

18250<br />

18200<br />

Bh in nT<br />

18150<br />

0 10 20 30<br />

t in s<br />

45200<br />

45190<br />

45<strong>180</strong><br />

45170<br />

45160<br />

Bv in nT<br />

45150<br />

0 10 20 30 t in s<br />

Die beiden abgebildeten Graphen zeigen den Verlauf der Beträge der vertikalen<br />

(Bv) und der horizontalen (Bh) Komponente der Flussdichte des Erdmagnetfeldes<br />

an einem bestimmten Messpunkt auf der Erdoberfläche. Die Messwerte<br />

wurden bei einem gewaltigen magnetischen Sturm im Herbst 2003<br />

während eines Beobachtungszeitraums von 40 s erfasst.<br />

3 a) Zeigen Sie, dass sich die Richtung der magnetischen Flussdichte<br />

innerhalb des 40 s langen Messzeitraums geändert hat.<br />

Es werde nun eine auf Masten verlegte Freileitung betrachtet, die einen geschlossenen<br />

Kreis mit 100 km Radius bildet. Gehen Sie dabei davon aus, dass<br />

sich das Erdmagnetfeld im ges<strong>am</strong>ten Bereich der Freileitung gemäß den Diagr<strong>am</strong>men<br />

verändert. Als Leiter wird ein Aluminiumkabel verwendet, das pro<br />

Kilometer einen Widerstand von 0,036 Ω besitzt.<br />

12 b) Erläutern Sie, warum während des Magnetsturms in der Leitung ein<br />

elektrischer Strom fließt und bestimmen Sie seinen Wert zum Zeitpunkt<br />

t = 20 s nach Messbeginn.<br />

Die Flussdichte des Erdmagnetfeldes kann man mit Hilfe einer rotierenden<br />

Spule messen.<br />

4 c) Wie muss die Rotationsachse orientiert sein, um nur die vertikale<br />

Komponente Bv zu messen?<br />

9 d) Entscheiden Sie durch Rechnung, ob eine mit 6000 Umdrehungen pro<br />

Minute rotierende Spule mit der Fläche A0 = 1,0 dm 2 und 1000 Windungen<br />

sowie ein Wechselspannungsvoltmeter mit dem Messbereich<br />

0...1,0 V zur Messung von Bv = 45 µT geeignet sind.<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

197


BE<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Erzwungene Schwingung<br />

– 4 –<br />

LPh 2<br />

Ein elektromagnetischer Schwingkreis wird durch induktive Kopplung mit<br />

Hilfe eines Frequenzgenerators zu sinusförmigen Schwingungen angeregt.<br />

5 a) Skizzieren Sie den zugehörigen Versuchsaufbau und erläutern Sie das<br />

Prinzip der induktiven Kopplung.<br />

5 b) Beschreiben Sie, wie man mit dem Versuchsaufbau von Teilaufgabe 1a<br />

und geeigneten Messgeräten experimentell die Eigenfrequenz des<br />

Schwingkreises ermitteln kann.<br />

6 c) Nun wird der Frequenzgenerator so eingestellt, dass der Schwingkreis mit<br />

seiner Eigenfrequenz f0 = 0,33 kHz schwingt. Als Effektivwert der Kondensatorspannung<br />

misst man dann 32 V und die effektive Stromstärke in<br />

der Schwingkreisspule beträgt 0,67 A. Welche Induktivität und welche<br />

Kapazität hat der Schwingkreis? Der ohmsche Widerstand des Schwingkreises<br />

kann vernachlässigt werden.<br />

2. UKW-Sender<br />

Die Sendeanlage eines UKW-Senders besteht aus einem vertikal stehenden<br />

Mast, an dem zwei zueinander parallele, horizontal liegende Dipole S1 und S2<br />

übereinander angeordnet sind. Beide strahlen mit gleicher Phase und Amplitude<br />

elektromagnetische Wellen der Frequenz 100 MHz ab. Der Einfluss des<br />

Mastes und die Reflexion an der Erdoberfläche sollen im Folgenden vernachlässigt<br />

werden.<br />

4 a) Berechnen Sie die Länge der Dipole, die auf die Sendefrequenz abgestimmt<br />

sind und in der Grundschwingung angeregt werden.<br />

7 b) Der Sendedipol S2 befindet sich in einem<br />

veränderlichen Abstand b über S1 (vergleiche<br />

Skizze). Ein Empfangsdipol E ist<br />

parallel zu den Sendedipolen in gleicher<br />

Höhe wie der untere Sendedipol S1 im<br />

Abstand a = 10,0 m angeordnet.<br />

Bestimmen Sie den kleinsten Abstand b,<br />

für den sich der Empfangsdipol in einem<br />

Interferenzminimum befindet.<br />

Mast<br />

7 c) Wie bei vielen Sendeanlagen üblich, sollen nun die beiden Sendedipole<br />

im Abstand b = λ/2 übereinander angeordnet sein. Begründen Sie, weshalb<br />

diese Anordnung als Richtstrahler wirkt. Ermitteln Sie dazu, in welchen<br />

Richtungen in der Zeichenebene man maximale bzw. minimale Intensität<br />

der Abstrahlung beobachtet.<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

b<br />

• S2<br />

• S1<br />

a<br />

198<br />

• E


BE<br />

– 5 –<br />

7 d) Die beiden Sendedipole sind nun so <strong>am</strong> Mast befestigt, dass S1 sich 200 m<br />

über der Erdoberfläche befindet; S2 ist wieder um λ/2 über S1 montiert.<br />

Der Empfänger befindet sich in 5,00 km Entfernung auf derselben Höhe<br />

wie der Fuß des Mastes. D<strong>am</strong>it <strong>am</strong> Ort des Empfängers die Empfangsintensität<br />

möglichst groß wird, lässt man die Dipole mit etwas verschobener<br />

Phase senden, d. h. ein Sender eilt dem anderen mit seiner Schwingung<br />

voraus.<br />

Berechnen Sie eine geeignete Zeitdifferenz zwischen den Signalen der<br />

Sender.<br />

3. Farben dünner Schichten<br />

Dünne Ölschichten auf Wasser schimmern bei Tageslicht in verschiedenen<br />

Farben. Zur Erklärung wird Licht betrachtet, das unter dem Einfallswinkel α<br />

auf eine Ölschicht der Dicke d fällt.<br />

5 a) Erläutern Sie mit Hilfe der nebenstehenden<br />

Zeichnung das Zustandekommen<br />

der Interferenz bei<br />

der Reflexion.<br />

Geben Sie den optischen Gangunterschied<br />

Δs der parallelen<br />

Strahlen 1 und 2 mit den Bezeichnungen<br />

aus der Zeichnung an.<br />

Benutzen Sie dabei, dass Wasser<br />

optisch dichter ist als Öl und dass<br />

die optische Weglänge gleich<br />

dem Produkt aus geometrischer Weglänge und der Brechzahl ist.<br />

Die mathematische Auswertung des in Teilaufgabe 3a verlangten Ansatzes<br />

liefert ( ) 2<br />

2<br />

s = 2d<br />

⋅ n − sin α<br />

Δ . (Herleitung nicht erforderlich.)<br />

5 b) Erklären Sie, weshalb die Ölschicht bei Tageslicht farbig schimmert.<br />

9 c) Auf einer Wasserpfütze hat sich Öl mit der Brechzahl n = 1,20 in einer<br />

560 nm dicken Schicht ausgebreitet.<br />

Für welche Einfallswinkel wird grünes Licht der Wellenlänge 510 nm unterdrückt?<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

1<br />

α<br />

D<br />

2<br />

Luft<br />

A C<br />

B<br />

3 4<br />

Öl<br />

Wasser<br />

199


BE<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Mars-Roboter<br />

– 6 –<br />

LPh 3<br />

Der im Januar 2004 auf dem Mars gelandete<br />

Roboter „Spirit“ ist mit einem APXS-<br />

System ausgestattet, das Bodenproben analysieren<br />

soll. In einem Gehäuse von der<br />

Größe einer Getränkedose befinden sich<br />

eine Strahlungsquelle, mit der die Probe<br />

zur Emission charakteristischer Röntgenstrahlung<br />

angeregt wird, und ein energieauflösender<br />

Röntgendetektor. Die Strahlungsquelle<br />

emittiert u. a. Röntgenstrahlung<br />

der einheitlichen Energie 14,3 keV,<br />

die zur Anregung von chemischen Elementen<br />

mit mittlerer Ordnungszahl dient.<br />

Schematischer Aufbau<br />

des APXS-Systems:<br />

Elektronik<br />

Probenoberfläche<br />

5 a) Erklären Sie das Zustandekommen der charakteristischen Röntgenstrahlung<br />

beim Beschuss einer Probe mit Photonen hinreichender Energie<br />

(Röntgenfluoreszenz).<br />

4 b) Welches Element liegt in einer Probe vor, wenn im APXS-Detektor Röntgenquanten<br />

der Energie 6,9 keV nachgewiesen werden?<br />

Hinweis: Gehen Sie davon aus, dass diese Quanten zu einer Kα-Linie<br />

gehören.<br />

Ein Teil der von der Strahlungsquelle emittierten Röntgenquanten wird von<br />

der Probe durch Comptoneffekt zurückgestreut und gelangt in den Detektor.<br />

5 c) Erklären Sie den Compton-Effekt mit einer Modellvorstellung.<br />

Röntgen-<br />

detektor<br />

Strahlungs-<br />

quelle<br />

8 d) Gehen Sie von einem Streuwinkel von 160° aus und berechnen Sie die<br />

Energie E´ der zurückgestreuten Quanten.<br />

Die 14,3 keV-Quanten dringen im Mittel einige Millimeter in das Probenmaterial<br />

ein. Die mittlere Reichweite von Röntgenquanten im Probenmaterial<br />

nimmt mit abnehmender Energie sehr stark ab.<br />

6 e) Begründen Sie, warum die im Inneren der Probe durch Röntgenfluoreszenz<br />

an Elementen mit niedriger Ordnungszahl entstehende Strahlung<br />

nicht mehr zum Detektor gelangt.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

200


BE<br />

2. Anregungsenergien von Neon<br />

– 7 –<br />

Zur experimentellen Bestimmung der Energiestufen<br />

von Neon wird ein Franck-Hertz-<br />

Rohr mit Neongas verwendet. Zum Nachweis<br />

der aus dem Stoßraum kommenden<br />

Strahlung dient eine gemäß der Gegenfeldmethode<br />

geschaltete Vakuumphotozelle.<br />

Die Beschleunigungsspannung Ub <strong>am</strong><br />

Franck-Hertz-Rohr wird, von 0 V begin-<br />

Ub 1,5 V<br />

nend, langs<strong>am</strong> erhöht, wobei die Gegenspannung an der Photozelle zunächst<br />

Ug = 0 V beträgt. Erst bei Ub = 16,6 V setzt abrupt ein Photostrom IPh ein. Bei<br />

diesem Wert von Ub wird durch Hochregeln der Gegenspannung an der Vakuumphotozelle<br />

auf Ug = 10,9 V erreicht, dass der Photostrom gerade Null<br />

wird.<br />

7 a) Welche Energie haben die aus dem Stoßraum austretenden Photonen?<br />

Bestimmen Sie das Material, aus dem die Kathode der Photozelle besteht<br />

und begründen Sie Ihr Vorgehen.<br />

Im Folgenden bleibt Ug = 10,9 V unverändert. Steigert man nun die Beschleunigungsspannung<br />

Ub weiter, so ist zunächst kein Photostrom zu registrieren.<br />

Erst ab Ub = 18,5 V setzt der Photostrom plötzlich wieder ein.<br />

Gleichzeitig ist ein rötliches Leuchten des Neongases unmittelbar vor dem<br />

Gitter zu beobachten.<br />

9 b) Erklären Sie den Zus<strong>am</strong>menhang zwischen dem Einsetzen des Photostroms<br />

bei Ub = 18,5 V und dem Auftreten des roten Leuchtens. Zeichnen<br />

Sie hierfür mit den bisherigen Daten ein Energieschema für Neon, tragen<br />

Sie die relevanten Übergänge ein und berechnen Sie die Wellenlänge des<br />

roten Neonlichts.<br />

6 c) Erhöht man Ub weiter, so verschiebt sich die rote Leuchtschicht in<br />

Richtung Kathode K. Bei Ub = 35,1 V entsteht unmittelbar vor dem Gitter<br />

eine weitere Leuchtschicht gleicher Farbe. Erklären Sie das Zustandekommen<br />

dieser zweiten Leuchtschicht, wenn davon ausgegangen wird,<br />

dass Anregungen von Neonatomen nur aus dem Grundzustand erfolgen<br />

und das Gas hinreichend stark verdünnt ist.<br />

Außer durch Elektronen können Atome durch Photonen oder durch thermische<br />

Zus<strong>am</strong>menstöße angeregt werden.<br />

5 d) Welcher grundsätzliche Unterschied besteht zwischen der Anregung<br />

durch Elektronen und der Anregung durch Photonen?<br />

5 e) Bei welcher Temperatur wäre die mittlere kinetische Energie der Neonatome<br />

genauso groß wie ihre erste Anregungsenergie?<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

IPh<br />

Ug<br />

K A<br />

G<br />

IA<br />

201


BE<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 8 –<br />

LPh 4<br />

1. Anwendung des Positronenstrahlers 11 C in der Medizin<br />

Ein diagnostisches Verfahren der Nuklearmedizin ist die sogenannte Positronen-Emissions-Tomographie<br />

(PET). Hierfür benötigt man künstlich erzeugte<br />

β + -Strahler mit nicht zu langer Halbwertszeit, die leicht in geeignete Trägersubstanzen<br />

(„Tracer“) eingebaut werden können. Diese Eigenschaften besitzt<br />

das Kohlenstoff-Isotop 11 C, dessen Atommasse 11,011433 u beträgt.<br />

11 C lässt sich durch Bestrahlung von ruhenden 14 N-Atomen mit Protonen der<br />

Geschwindigkeit vp = 2,8 · 10 7 m/s erzeugen. Für die beiden folgenden Teilaufgaben<br />

genügt eine nicht-relativistische Rechnung.<br />

6 a) Stellen Sie die Gleichung dieser Kernreaktion auf und begründen Sie<br />

durch eine Energiebetrachtung, dass Protonen mit der Geschwindigkeit vp<br />

für die Erzeugung von 11 C aus 14 N geeignet sind.<br />

6 b) Die Protonen zur Produktion von 11 C sollen in einem Zyklotron auf die<br />

Geschwindigkeit vP beschleunigt werden. Die magnetische Flussdichte im<br />

Zyklotron beträgt 1,0 T. Berechnen Sie die Umlauffrequenz der Protonen<br />

im Zyklotron und den maximalen Bahnradius.<br />

Das erzeugte 11 C wird chemisch aufbereitet und dem zu untersuchenden Patienten<br />

verabreicht. Bei den meisten Zerfällen von 11 C entstehen Positronen,<br />

die innerhalb einer Strecke von wenigen Millimeter abgebremst werden.<br />

6 c) Geben Sie die Zerfallsgleichung für den β + -Zerfall von 11 C an und zeigen<br />

Sie, dass dieser Zerfall energetisch möglich ist.<br />

5 d) Das abgebremste Positron reagiert mit einem Elektron aus der Umgebung,<br />

wobei die Teilchen in zwei Photonen zerstrahlen. Berechnen Sie<br />

deren Wellenlänge und begründen Sie, warum der Zerfall in ein einziges<br />

Photon ausgeschlossen ist.<br />

5 e) In der nebenstehenden Anordnung<br />

treffen die beiden Photonen aus der<br />

Vernichtung eines Elektron-Positron-<br />

Paares auf zwei geeignete Detektoren<br />

im Abstand 60 cm (siehe Skizze). Detektor<br />

1 spricht um 0,80 ns später an<br />

als Detektor 2. Bestimmen Sie den<br />

Zerfallsort und geben Sie ihn eindeutig<br />

an. Begründen Sie kurz Ihr Vorgehen.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

Det. 1<br />

60 cm<br />

Patient<br />

Zeitdifferenz-<br />

messung<br />

Det. 2<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

202


BE<br />

– 9 –<br />

6 f) Welche andere Umwandlung eines 11 C-Atoms in 11 B ist neben dem β + -<br />

Zerfall noch möglich? Beschreiben Sie diese Umwandlung und geben Sie<br />

die zugehörige Reaktionsgleichung an. Welche ionisierende Strahlung<br />

tritt dabei auf?<br />

2. Der Radioisotopen-Generator der Raumsonde Cassini<br />

Am 15.10.1997 wurde die Raumsonde Cassini gestartet, die <strong>am</strong> 1.7.2004 den<br />

Planeten Saturn erreicht hat. Weil bei so großer Sonnendistanz die Stromversorgung<br />

durch Solarzellen versagt, hat Cassini einen Radioisotopen-Generator<br />

an Bord. In ihm wird Wärme, die als Folge von radioaktivem Zerfall<br />

auftritt, in elektrische Energie umgewandelt.<br />

Der Radioisotopen-Generator von Cassini enthielt beim Start eine größere<br />

Menge des Alphastrahlers 238 Pu in Form von Plutoniumdioxid (PuO2), dessen<br />

Halbwertszeit 87,7 Jahre beträgt. Zum Zeitpunkt des Starts lieferte der Generator<br />

eine elektrische Leistung von 870 W.<br />

5 a) Stellen Sie die Gleichung des 238 Pu-Zerfalls auf. Zu welcher Zerfallsreihe<br />

gehört der Tochterkern? Warum spielen der Zerfall dieses Tochterkerns<br />

und nachfolgende Zerfälle für die Stromversorgung von Cassini praktisch<br />

keine Rolle?<br />

5 b) Die elektrische Leistung des Generators ist ungefähr proportional zur<br />

238 Pu-Aktivität. Um welchen Prozentsatz sank die Leistung im Verlauf<br />

des Flugs zum Saturn?<br />

71 % der α-Zerfälle von 238 Pu führen direkt zum Grundzustand des Tochterkerns,<br />

wobei jeweils ein α-Teilchen mit einer kinetischen Energie von<br />

5,499 MeV emittiert wird. 29 % der Zerfälle führen zum ersten angeregten<br />

Zustand des Tochterkerns. Dabei beträgt die kinetische Energie des emittierten<br />

α-Teilchens 5,456 MeV und es wird anschließend ein γ-Quant mit der<br />

Energie 43,5 keV ausgesandt.<br />

9 c) Skizzieren Sie auf Grund dieser Angaben das Energieniveauschema für<br />

den α-Zerfall von 238 Pu. Zeigen Sie durch Rechnung, dass in beiden Fällen<br />

eine Ges<strong>am</strong>tenergie von 5,593 MeV freigesetzt wird.<br />

Beachten Sie: Im Gegensatz zum Rückstoß bei der α-Emission ist der<br />

Rückstoß bei der γ-Emission vernachlässigbar.<br />

7 d) Der Wirkungsgrad für die Umsetzung von Wärme in elektrische Energie<br />

beträgt rund 5,3 %. Berechnen Sie die erforderliche Masse an PuO2 zum<br />

Zeitpunkt des Starts.<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

203


BE<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Kapazitätsmessung<br />

– 10 –<br />

LPh 5<br />

Ein Kondensator der Kapazität C wird über einen Widerstand R entladen. Für<br />

den zeitlichen Verlauf der Stromstärke gilt dabei: I( t)<br />

= I0<br />

⋅ e<br />

4 a) Erläutern Sie durch eine allgemeine Rechnung, dass bei der logarithmischen<br />

Auftragung von I(t)/I0 über t eine Gerade resultiert.<br />

Bei einem Kondensator mit unbekannter Kapazität wurden für R = 10 MΩ<br />

folgende Messwerte aufgenommen:<br />

t/s 0 45 80 115 155<br />

I/µA 9,5 3,9 2,0 1,0 0,5<br />

9 b) Zeichnen Sie das zugehörige t-ln(I/I0)-Diagr<strong>am</strong>m und ermitteln Sie mit<br />

Hilfe der Steigung der Ausgleichsgeraden die Kondensatorkapazität C.<br />

2. Ölfleckversuch<br />

In einer zylindrischen Schale mit 18 cm Radius und waagrechtem ebenen Boden<br />

befinden sich genau 45 g Ölsäure (C17H33COOH, ρ = 0,90 g/cm 3 ). Jeder<br />

der 15 Teilnehmer eines Physikkurses taucht eine Nadel 50-mal senkrecht zur<br />

Oberfläche bis zum Grund der Schale. Nach jedem Eintauchen wird die Ölsäure<br />

vollständig von der Nadel abgewischt. Insges<strong>am</strong>t verringert sich die<br />

Masse der Ölsäure in der Schale um 9 mg.<br />

3 a) Zeigen Sie durch eine kurze Rechnung, dass der Ölsäurestand in der<br />

Schale insges<strong>am</strong>t nur um einen vernachlässigbar kleinen Betrag abgenommen<br />

hat.<br />

Jeder Teilnehmer hat eine mit Wasser gefüllte Wanne, taucht nun die Nadel<br />

noch einmal wie vorher ein und berührt mit ihrer Spitze die Oberfläche des<br />

Wassers in seiner Wanne. Dabei gehen im Mittel 95 % der Ölsäure auf das<br />

Wasser über und bilden einen kreisrunden Ölsäurefleck mit einem durchschnittlichen<br />

Durchmesser von 20 cm.<br />

10 b) Berechnen Sie aus den vorliegenden Daten die durchschnittliche Dicke d<br />

der Ölsäureflecken und schätzen Sie d<strong>am</strong>it die mittlere Größe eines<br />

Atoms im Ölsäuremolekül ab. Nennen Sie die bei der Rechnung verwendeten<br />

vereinfachenden Annahmen.<br />

3. Rasterelektronenmikroskop<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

Die folgende Abbildung zeigt stark vereinfacht den Aufbau eines Rasterelektronenmikroskops.<br />

In der Elektronenquelle werden Elektronen durch die<br />

Spannung U auf die Geschwindigkeit v0 = 7,5 · 10 7 m/s beschleunigt.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

−<br />

t<br />

R C<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

204


BE<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 11 –<br />

Danach passieren sie eine kreisförmige Lochblende<br />

mit Radius r = 0,80 mm. Die Stromstärke<br />

des Elektronenstrahls beträgt danach I = 1,0 nA.<br />

Mit Hilfe des Ablenkkondensators K1 wird der<br />

Elektronenstrahl über die Oberfläche einer Probe<br />

geführt.<br />

7 a) Berechnen Sie relativistisch die Masse eines<br />

austretenden Elektrons und die Beschleunigungsspannung<br />

U.<br />

[zur Kontrolle: m = 9,4 · 10 –31 kg; U = 17 kV]<br />

5 b) Wie viele Elektronen befinden sich im Mittel<br />

im Ablenkkondensator K1 mit der Länge<br />

l = 10 cm?<br />

10 c) Die Auflösung des Rasterelektronenmikroskops wird durch Beugungseffekte<br />

an der Lochblende begrenzt. Fassen Sie die Lochblende als Einfachspalt<br />

der Breite 2·r auf und schätzen Sie die Aufweitung des Elektronenstrahls<br />

auf der 30 cm von der Blende entfernten Probenoberfläche ab.<br />

Der fast senkrecht auf die Probe treffende Primärstrahl löst dort abhängig von<br />

der Oberflächenbeschaffenheit eine größere oder kleinere Zahl von Sekundärelektronen<br />

aus. In der nebenstehenden Abbildung sind schematisch die<br />

Bahnkurven von Primär- und Sekundärelektronen<br />

skizziert. Sie resultieren aus<br />

der Einwirkung des elektrischen Feldes<br />

des Kondensators K2 und eines überlagerten<br />

homogenen Magnetfeldes. Die<br />

Sekundärelektronen werden nach dem<br />

Durchgang durch die gelochte Kondensatorplatte<br />

von einem Detektor registriert.<br />

Lochblende<br />

8 d) Wie müssen die elektrische Feldstärke<br />

E2 r und die magnetische Flussdichte B r Probe<br />

orientiert sein, d<strong>am</strong>it die Primärelektronen<br />

den Kondensator K2 unabgelenkt durchlaufen und die Sekundärelektronen<br />

zum Detektor hin abgelenkt werden? Begründen Sie Ihre<br />

Antwort mit Hilfe geeigneter Skizzen, in denen jeweils die auftretenden<br />

Kräfte eingezeichnet sind. Geben Sie das erforderliche Verhältnis E2/B<br />

an.<br />

4 e) Die auf die Probe treffenden Primärelektronen erzeugen neben den Sekundärelektronen<br />

auch elektromagnetische Strahlung. Berechnen Sie die<br />

Grenzwellenlänge der entstehenden Röntgenstrahlung.<br />

60<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

l<br />

E2 B<br />

Primär-<br />

elektronen<br />

Elektronenquelle<br />

K1<br />

K2 Detektor<br />

205<br />

Probe


Abituraufgaben aus Bayern<br />

Abiturprüfung 2006<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

PHYSIK<br />

als Leistungskursfach<br />

<strong>Arbeitszeit</strong>: 240 <strong>Minuten</strong><br />

Der Fachausschuss wählt z w e i Aufgaben zur Bearbeitung aus.<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

206


BE<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Flugzeit-Massenspektrometer<br />

In einem Flugzeit-<br />

Massenspektrometer<br />

werden mit einem gepulsten<br />

Laser Ionen der<br />

Ladung q durch Beschuss<br />

einer Probe P auf<br />

der so genannten Repellerplatte<br />

erzeugt. Die<br />

Anfangsgeschwindigkeit<br />

der Ionen kann vernachlässigt<br />

werden. Nach der<br />

Beschleunigung in ei-<br />

Repellerplatte<br />

P<br />

– 2 –<br />

LPh 1<br />

Ub<br />

b<br />

Beschleunigungsstrecke<br />

geerdete<br />

Platte<br />

B<br />

Laserstrahl<br />

d<br />

feldfreie Driftstrecke<br />

Detektor<br />

nem homogenen elektrischen Feld zwischen der Repellerplatte und einer geerdeten<br />

Platte passieren sie die Bohrung B und durchlaufen anschließend eine<br />

feldfreie Driftstrecke d mit konstanter Geschwindigkeit. Danach werden sie<br />

mit einem Detektor registriert (siehe Skizze). Die ges<strong>am</strong>te Anordnung befindet<br />

sich in einem weitgehend evakuierten Gefäß.<br />

9 a) Berechnen Sie allgemein und nichtrelativistisch die Beschleunigungszeit<br />

tb der Ionen für das Durchlaufen der Spannung Ub sowie die Flugzeit td<br />

auf der Driftstrecke bis zum Auftreffen auf den Detektor.<br />

Zeigen Sie, dass für die ges<strong>am</strong>te Flugzeit gilt:<br />

t<br />

ges<br />

=<br />

2 m<br />

q U<br />

b<br />

⎛<br />

⋅ ⎜b<br />

+<br />

⎝<br />

Erläutern Sie kurz, wie die Anordnung mit dem gepulsten Laser als<br />

Massenspektrometer bei bekannter Teilchenladung dienen kann.<br />

4 b) Bei einer Messung benötigen N2 + -Ionen, die durch eine Spannung von<br />

1450 V beschleunigt werden, für die ges<strong>am</strong>te Flugstrecke mit b = 9,00 mm<br />

und d = 2,350 m eine Flugzeit von 23,69 µs.<br />

Berechnen Sie daraus die Masse der N2 + -Ionen.<br />

4 c) Nehmen Sie an, dass auch in einem gewissen Abstand von der Repellerplatte<br />

N2 + -Ionen mit vernachlässigbarer Anfangsgeschwindigkeit gebildet<br />

werden (z. B. aus dem Restgas).<br />

Vergleichen Sie qualitativ die Flugzeiten dieser Ionen mit den Flugzeiten<br />

von Ionen, die unmittelbar an der Repellerplatte gestartet sind. Beachten<br />

Sie, dass d > > b.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

d ⎞<br />

⎟<br />

2 ⎠<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

207


– 3 –<br />

BE 2. Fadenstrahlrohr<br />

Mit dem abgebildeten Fadenstrahlrohr kann die<br />

spezifische Ladung des Elektrons experimentell<br />

bestimmt werden.<br />

4 a) Wodurch wird der Elektronenstrahl sichtbar?<br />

e<br />

Die Elektronen bewegen sich senkrecht zu einem<br />

homogenen Magnetfeld der Flussdichte B.<br />

U d<br />

4 b) Wie muss die technische Stromrichtung in den<br />

Feldspulen gewählt werden, d<strong>am</strong>it sich die Elektronen<br />

auf der eingezeichneten Bahn bewegen?<br />

Begründen Sie Ihre Antwort.<br />

6,3 V<br />

8 c) Erläutern Sie, welche Größen bei der Versuchsdurchführung<br />

gemessen werden müssen. Leiten Sie die Beziehung<br />

e 8 U<br />

= für die spezifische Ladung her.<br />

m 2 2<br />

B d<br />

-<br />

Feldspule<br />

7 d) Bei niedrigen Beschleunigungsspannungen U ergibt sich ein nahezu<br />

konstanter Wert für e/m. Erklären Sie, warum e/m für hohe Spannungen<br />

von diesem Wert abweicht. Berechnen Sie die Spannung, ab der eine<br />

Abweichung von 1 % auftritt.<br />

Das Fadenstrahlrohr wird nun mit U = 200 V betrieben.<br />

5 e) Bei welcher magnetischen Flussdichte beträgt der Durchmesser der<br />

Elektronenbahn 10,0 cm? Nennen Sie eine Möglichkeit, wie der Bahndurchmesser<br />

verkleinert werden könnte. [zur Kontrolle: B = 0,954 mT]<br />

7 f) Manche Stromquellen, die für das Spulenpaar verwendet werden können,<br />

liefern leider einen schlecht geglätteten Gleichstrom, d. h. dem Gleichstrom<br />

ist ein Wechselstrom mit der Frequenz 100 Hz überlagert.<br />

Zeigen Sie durch geeignete Rechnungen, dass sich dadurch für die<br />

Elektronenbewegung kein merkliches Schlingern auf einer Kreisbahn ergibt,<br />

sondern sich der Kreisbahnradius allmählich verändert.<br />

Nun soll mit dem Fadenstrahlrohr der Betrag BH der Horizontalkomponente<br />

des Erdmagnetfeldes bestimmt werden. Die Feldspulen sind zunächst so ausgerichtet,<br />

dass deren magnetische Feldlinien parallel zur Horizontalkomponente<br />

verlaufen. Bei U = 200 V misst man wie in Teilaufgabe 2e den Bahndurchmesser<br />

des Elektronenstrahls d1 = 10,0 cm. Dreht man nun die ges<strong>am</strong>te<br />

Anordnung um <strong>180</strong>° (vertikale Achse), so erhält man d2 = 10,6 cm.<br />

8 g) Bestimmen Sie aus diesen Angaben den Betrag B der Flussdichte des<br />

Helmholtzspulenpaares sowie den Betrag BH der Horizontalkomponente<br />

des Erdmagnetfeldes.<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

208


BE<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 4 –<br />

LPh 2<br />

1. Schwingkreis<br />

Ein Kondensator der Kapazität 12,5 µF wird durch eine Batterie mit der<br />

Spannung 12 V aufgeladen. Dann wird die Batterie abgeklemmt und der<br />

Kondensator über eine Spule, deren Induktivität 0,80 H beträgt, entladen. Der<br />

ohmsche Widerstand ist nicht zu berücksichtigen. Die Zeitmessung beginnt<br />

mit dem Anschließen des geladenen Kondensators an die Spule.<br />

3 a) Begründen Sie kurz, warum sich der Kondensator nach dem Entladen<br />

wieder auflädt.<br />

7 b) Welche Spannung liegt 2,0 ms nach Beginn der Zeitmessung <strong>am</strong><br />

Kondensator an? Wie groß ist zu diesem Zeitpunkt die im Magnetfeld der<br />

Spule gespeicherte Energie?<br />

10 c) Der zeitliche Verlauf der Kondensatorspannung und der der Stromstärke<br />

sollen gleichzeitig mit einem Zweikanal-Oszillographen dargestellt werden.<br />

Der Bildschirm ist 80 mm breit.<br />

Berechnen Sie die Schwingungsdauer T und zeichnen Sie ein mögliches<br />

Schirmbild, wenn für die Horizontalablenkung 5,0 ms/cm eingestellt wurde<br />

und die Vertikalablenkung so kalibriert wurde, dass 1 cm der Spannung<br />

4,0 V bzw. der Stromstärke 20 mA entspricht. [zur Kontrolle: T = 20 ms]<br />

4 d) In älteren Radioapparaten findet man einen Schwingkreis mit einem<br />

Drehkondensator, bei dem die effektive Fläche der Kondensatorplatten<br />

durch Drehen eines Knopfes verändert werden kann.<br />

Erklären Sie, warum dadurch der Empfang auf verschiedene Sender eingestellt<br />

werden kann.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

209


– 5 –<br />

BE 2. Dipolstrahlung<br />

Ein UKW-Sender hat die Frequenz 100 MHz und gibt seine Strahlung über<br />

einen vertikalen Dipol D ab. D steht 18,0 m vor einer ebenfalls vertikalen<br />

Metallwand W, die zwei spaltförmige Öffnungen S1 und S2 hat, welche<br />

parallel zum Dipol im gegenseitigen<br />

Abstand 13,5 m verlaufen.<br />

Längs der durch DS1 senkrecht zu<br />

W gelegten x-Achse lässt sich ein<br />

vertikaler Empfangsdipol E verschieben<br />

(vergleiche Skizze, Sicht<br />

von oben).<br />

5 a) Zeigen Sie, dass für den Raum<br />

rechts von der Wand S1 und S2<br />

als gegenphasig schwingende<br />

Sender aufgefasst werden können.<br />

Der Empfangsdipol E wird zu-<br />

4<br />

nächst in einer Entfernung von 18,0 m hinter der Wand aufgestellt.<br />

b) Ermitteln Sie, ob ein Empfangsmaximum oder -minimum vorliegt.<br />

10 c) Nun wird E langs<strong>am</strong> auf die Wand zubewegt. Bestimmen Sie, wie viele<br />

Empfangsminima während dieser Bewegung theoretisch auftreten und wo<br />

sie liegen.<br />

3. Röntgenstrukturanalyse<br />

7 a) Skizzieren Sie zunächst ein typisches Wellenlängenspektrum einer<br />

Röntgenröhre.<br />

Erläutern Sie, warum es eine kurzwellige Grenze haben muss und berechnen<br />

Sie diese Grenzwellenlänge für die Beschleunigungsspannung 40 kV.<br />

Der Netzebenenabstand d von Kochsalz (NaCl) soll mit Hilfe des Debye-<br />

Scherrer-Verfahrens bestimmt werden. Die Wellenlänge der verwendeten<br />

Röntgenstrahlung beträgt 74 pm. Auf der ebenen Fotoplatte, die senkrecht zur<br />

Strahlrichtung in 20 cm Abstand von der polykristallinen Probe steht, registriert<br />

man ein Interferenzmuster aus konzentrischen Kreisen.<br />

5 b) Der Ring auf der Fotoplatte, der zum Maximum erster Ordnung gehört,<br />

hat einen Durchmesser von 10,8 cm.<br />

Berechnen Sie daraus den Netzebenenabstand d der kubischen Kochsalzkristalle.<br />

[zur Kontrolle: d = 2,8 · 10 –10 W<br />

Sicht von oben<br />

S2<br />

13,5 m<br />

18,0 m<br />

D S1<br />

E x<br />

m ]<br />

5 c) Wie viele Ringe zum Netzebenenabstand d kann man theoretisch auf der<br />

Fotoplatte beobachten?<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

210


BE<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 6 –<br />

LPh 3<br />

1. Rutherford-Streuung<br />

Zur Untersuchung der Atomstruktur hat Rutherford eine Goldfolie mit<br />

α-Teilchen beschossen.<br />

9 a) Skizzieren Sie den prinzipiellen Versuchsaufbau Rutherfords und<br />

beschreiben Sie knapp die Durchführung. Nennen Sie die wesentlichen<br />

Aussagen des rutherfordschen Atommodells und erläutern Sie, aus welchen<br />

experimentellen Beobachtungen sie abgeleitet wurden.<br />

5 b) Die Geschwindigkeit der α-Teilchen soll mit Hilfe eines Geschwindigkeitsfilters<br />

(Wien-Filter) bestimmt werden. Beschreiben und skizzieren<br />

Sie eine geeignete Anordnung und geben Sie eine Möglichkeit für die<br />

Ausrichtung der Felder an. Leiten Sie einen Zus<strong>am</strong>menhang zwischen der<br />

Geschwindigkeit und den Messgrößen her.<br />

Eine Goldfolie der Fläche AF = 0,26 cm 2 besitzt die Dicke d = 4,0 · 10 –7 m.<br />

Der Kernradius eines Goldatoms beträgt r = 8,1 · 10 –15 m.<br />

7 c) Berechnen Sie die Anzahl N der in der Folie enthaltenen Goldatome.<br />

Berechnen Sie nun die Ges<strong>am</strong>tquerschnittsfläche Ages aller Goldkerne der<br />

Folie und begründen Sie, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass ein<br />

α-Teilchen mehrmals um große Winkel abgelenkt wird.<br />

2. Argon-Ionen-Laser<br />

Angeregte Zustände von Argon-Ionen lassen sich zur Erzeugung von Laserlicht<br />

verwenden. Der Argon-Ionen-Laser findet Verwendung bei der Holographie,<br />

in Laserdruckern und in der Laserchirurgie.<br />

4 a) Welche Geschwindigkeit müssen Elektronen mindestens haben, um ein<br />

Argon-Atom zu ionisieren, wenn dafür eine Energie von 16,0 eV notwendig<br />

ist?<br />

Das Laserlicht entsteht beim Übergang der Argon-Ionen vom Zustand 4p in<br />

den Zustand 4s (siehe Abb. 1). Um das obere Laserniveau 4p zu erreichen, ist<br />

zusätzlich zur Ionisierung noch eine Anregung des Ions durch einen Elektronenstoß<br />

erforderlich.<br />

5 b) Ein Elektron der Geschwindigkeit 4,2 · 10 6 m/s verliert bei der Ionisation<br />

von Argon-Atomen 30 % seiner Geschwindigkeit. Untersuchen Sie durch<br />

Rechnung, ob dieses Elektron anschließend noch in der Lage ist, ein Argon-Ion<br />

in das obere Laserniveau 4p anzuregen.<br />

3 c) Berechnen Sie die Wellenlänge des Laserlichts.<br />

[zur Kontrolle: λ = 496 nm]<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

211


BE<br />

– 7 –<br />

3 d) Vom unteren Laserniveau 4s fallen die<br />

angeregten Argon-Ionen in kürzester<br />

Zeit wieder in den Grundzustand Ar +<br />

zurück. Hierbei wird ungenutzte Energie<br />

frei. Welcher Wirkungsgrad ergibt<br />

sich hiermit höchstens für den Laser?<br />

Die anfängliche Ionisierungsarbeit soll<br />

unberücksichtigt bleiben.<br />

3 e) Geben Sie eine mögliche Begründung<br />

dafür an, dass der Wirkungsgrad in<br />

Wirklichkeit unter dem in Teilaufgabe<br />

d errechneten Wert liegt.<br />

Ein Argon-Ionen-Laser erreicht eine Emissionsleistung von 40 W. Ein Puls<br />

dieses Lasers trifft im Vakuum senkrecht auf ein Aluminiumplättchen der<br />

Fläche A = 3,1 mm 2 und der Dicke d = 0,50 mm, das an einem Faden der<br />

Länge l = 10 cm aufgehängt ist (siehe<br />

Abb. 2). Die Bestrahlungsdauer beträgt<br />

50 ms. Dabei werden 30 % der Strahlungs-<br />

ϕ<br />

leistung absorbiert, der Rest wird reflektiert.<br />

8 f) Berechnen Sie die Temperaturerhöhung<br />

des Aluminiumplättchens.<br />

Laser-<br />

kJ<br />

(Hinweis: cAL = 0,896 ) puls<br />

kg ⋅K<br />

10 g) Ermitteln Sie den Pendelausschlag ϕ ,<br />

der als Folge dieses Laserpulses zu Abb. 2<br />

erwarten ist.<br />

3 h) Entscheiden Sie mit Begründung, ob sich die Beobachtungen bei den<br />

Teilaufgaben 2f und 2g ändern, wenn statt des Argon-Ionen-Lasers ein<br />

Helium-Neon-Laser gleicher Leistung, aber größerer Wellenlänge verwendet<br />

wird.<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

36,0 eV<br />

33,5 eV<br />

16,0 eV<br />

0 eV<br />

Abb. 1<br />

Ar<br />

Ar +<br />

212<br />

4p<br />

4s<br />

∆h


BE<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

1. Zerfall des Radionuklids 40 K<br />

– 8 –<br />

LPh 4<br />

Das in natürlichem Kalium vorkommende<br />

40 K zerfällt mit einer<br />

Halbwertszeit von 1,28 ⋅ 10 9 a. Der<br />

Zerfall erfolgt mit einer Wahrscheinlichkeit<br />

von 89,5 % durch<br />

β – -Zerfall in das stabile 40 Ca und mit<br />

einer Wahrscheinlichkeit von 10,5 %<br />

durch K-Einfang in 40 Ar (siehe Zerfallsdiagr<strong>am</strong>m).<br />

Die Atommasse von<br />

40 K ist 39,963999 u.<br />

5 a) Geben Sie für den β – -Zerfall die Zerfallsgleichung an und berechnen Sie<br />

die Zerfallsenergie Q. [zur Kontrolle: Q = 1,312 MeV]<br />

Der beim K-Einfang zunächst entstehende angeregte Kern geht durch Emission<br />

eines γ-Quants mit einer Energie von 1,461 MeV in den Grundzustand<br />

über. Neben der γ-Strahlung beobachtet man beim K-Einfang zusätzlich<br />

Röntgenstrahlung im Energiebereich von wenigen keV.<br />

5 b) Beschreiben Sie die beim K-Einfang im Atomkern und in der Atomhülle<br />

ablaufenden Vorgänge.<br />

5 c) Bestimmen Sie Wellenlänge und Energie der Kα-Linie der begleitenden<br />

Röntgenstrahlung. [zur Kontrolle: EKα = 2,95 keV]<br />

8 d) Zeigen Sie, dass das emittierte γ-Quant und das Röntgenphoton zus<strong>am</strong>men<br />

97,3 % der beim K-Einfang insges<strong>am</strong>t freigesetzten Energie repräsentieren.<br />

Wie wird die restliche Energie abgegeben?<br />

Kalium ist für die Muskel- und Nerventätigkeit lebensnotwendig; deshalb<br />

sind im menschlichen Körper 2,0 g Kalium pro kg Körpermasse vorhanden.<br />

Natürliches Kalium besteht vorwiegend aus den stabilen Nukliden 39 K und<br />

41<br />

K. Obwohl nur 0,0117 % der Atome dieses chemischen Elementes dem radioaktiven<br />

40 K zuzuordnen sind, trägt das Nuklid wesentlich zur natürlichen<br />

inneren Strahlenbelastung eines Menschen bei.<br />

5 e) Welcher durchschnittliche Energiebetrag wird als Folge der bei einem<br />

40 K-Zerfall auftretenden Strahlung im Körpergewebe absorbiert? Gehen<br />

Sie davon aus, dass die mittlere kinetische Energie der beim β – -Zerfall<br />

emittierten Elektronen nur etwa 40 % des Maximalwertes beträgt und<br />

dass die Energie der als Folge des K-Einfangs emittierten Photonen etwa<br />

zur Hälfte aus dem Organismus entweicht. [zur Kontrolle: E = 0,55 MeV]<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

40 Ar*<br />

40 Ar<br />

γ<br />

K<br />

40 K<br />

β −<br />

40 Ca<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

213


BE<br />

– 9 –<br />

10 f) Berechnen Sie für einen Menschen der Masse m = 70 kg die Aktivität des<br />

im Körper enthaltenen 40 K und d<strong>am</strong>it die jährliche Äquivalentdosis (in<br />

mSv), die von 40 K im menschlichen Körper verursacht wird. (Der Bewertungsfaktor<br />

für die biologische Wirkung der beteiligten Strahlenarten hat<br />

den Wert 1.)<br />

2. Erzeugung überschwerer Kerne – das Element Roentgenium<br />

Im Jahr 1994 wurden bei der Gesellschaft für Schwerionenforschung in<br />

Darmstadt durch eine Kernreaktion erstmals Atome mit der Ordnungszahl<br />

111 und der Massenzahl 272 künstlich erzeugt und nachgewiesen. Im Jahr<br />

2004 erhielt das so neu entdeckte Element von der Internationalen Chemikervereinigung<br />

den N<strong>am</strong>en Roentgenium (Rg).<br />

Zur Produktion von 272 Rg wurden zweifach positiv geladene 64 Ni-Ionen mit<br />

Hilfe eines Teilchenbeschleunigers auf eine Geschwindigkeit von<br />

3,0 · 10 7 m/s gebracht und auf ein Target aus Wismut (Bi) geschossen.<br />

4 a) Berechnen Sie die Spannung, die durchlaufen werden muss, d<strong>am</strong>it die<br />

64<br />

Ni-Ionen auf die angegebene Geschwindigkeit beschleunigt werden<br />

(nichtrelativistische Rechnung).<br />

4 b) Spannungen über 20 MV lassen sich kaum handhaben. Erklären Sie kurz<br />

eine Möglichkeit, wie man die Ni-Ionen trotzdem auf die angegebene Geschwindigkeit<br />

bringen kann.<br />

272 64 209<br />

Rg wird bei der Kollision eines Ni- Kerns mit einem Bi- Kern hergestellt,<br />

wobei unmittelbar bei der Entstehung noch ein Neutron freigesetzt<br />

wird.<br />

3 c) Stellen Sie die Reaktionsgleichung für die Erzeugung von 272 Rg auf.<br />

5 d) Die Atommasse von 272 Rg ist 272,15347 u. Berechnen Sie die ges<strong>am</strong>te<br />

Bindungsenergie Eb eines solchen Atoms. Welchen Wert hat demzufolge<br />

die Bindungsenergie pro Nukleon Eb/A?<br />

6 e) Für den Radius r eines Atomkerns der Massenzahl A gilt näherungsweise:<br />

3<br />

r = r0<br />

⋅ A mit r0 = 1,4 · 10 –15 m. Schätzen Sie d<strong>am</strong>it die kinetische Energie<br />

in GeV ab, die ein 64 Ni-Kern haben muss, um sich aus großer Entfernung<br />

einem ortsfest angenommenen 209 Bi-Kern bis zur Berührung annähern<br />

zu können.<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

214


BE<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

– 10 –<br />

LPh 5<br />

1. Coulomb-Gesetz<br />

Mit dem abgebildeten Versuchsaufbau<br />

soll die Gültigkeit des Coulomb-Gesetzes<br />

im Schulversuch<br />

+ -<br />

I<br />

r<br />

bestätigt werden.<br />

Eine an einem Isolierstab angebrachte<br />

massive Aluminiumkugel<br />

K1 (Durchmesser d = 38 mm) befindet<br />

sich zunächst in großer Ent-<br />

S<br />

K2 I<br />

fernung von einer identischen Kugel K2, die über einen Isolierstab an einem<br />

Kraftsensor S befestigt ist. Die beiden anfangs elektrisch neutralen Kugeln<br />

werden nun mit Hilfe einer Hochspannungsquelle (U = 16 kV) gleich stark<br />

positiv aufgeladen (Minuspol der Hochspannungsquelle geerdet). Bei Annäherung<br />

von K1 an K2 wird die auf K2 wirkende Kraft F in Abhängigkeit vom<br />

Mittelpunktsabstand r gemessen. Die Messergebnisse sind in folgender Tabelle<br />

zus<strong>am</strong>mengefasst:<br />

r in cm 4,0 5,0 6,0 8,0 10 15 20 25<br />

F in mN 3,4 2,8 2,2 1,3 0,85 0,41 0,20 0,11<br />

1<br />

7 a) Tragen Sie die Messwerte in ein -F-Diagr<strong>am</strong>m ein. Begründen Sie,<br />

2<br />

r<br />

dass man mit dieser Darstellung leicht prüfen kann, ob sich die Kraft zwischen<br />

den Kugeln durch das Coulomb-Gesetz beschreiben lässt.<br />

4 b) Bei kleinen Abständen ergeben sich kleinere Kräfte, als nach dem<br />

Coulomb-Gesetz zu erwarten sind. Geben Sie hierfür eine Erklärung an.<br />

5 c) Welcher Wert ergibt sich aus der Auswertung der Messreihe für die<br />

Ladung Q einer Kugel?<br />

5 d) Berechnen Sie unter Anwendung des Coulomb-Potentials die Ladung Q'<br />

einer Kugel, die sich aus der beim Ladevorgang angelegten Spannung von<br />

16 kV rechnerisch ergeben müsste. Hierbei ist von idealen Bedingungen<br />

auszugehen, d. h. der Kugelradius ist deutlich kleiner als alle auftretenden<br />

Abstände.<br />

[zur Kontrolle: Q' = 34 nAs]<br />

6 e) Bestimmen Sie den Anteil der Elektronen der massiven Aluminiumkugel,<br />

der beim Ladevorgang (Ladung Q') abfließt.<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

K 1<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

215


BE<br />

– 11 –<br />

2. Praktikumsversuche mit Licht<br />

Im Rahmen des Experimental-Praktikums soll das Emissionsspektrum einer<br />

Quecksilberd<strong>am</strong>pfl<strong>am</strong>pe untersucht werden.<br />

4 a) Skizzieren Sie einen geeigneten Versuchsaufbau. Womit können<br />

Spektrallinien im nahen UV-Bereich visuell nachgewiesen werden?<br />

4 b) Die folgende Abbildung zeigt schematisch das mit einem Prisma erzeugte<br />

Spektrum einer Quecksilberd<strong>am</strong>pfl<strong>am</strong>pe. Ordnen Sie den Spektrallinien<br />

die Farben blau, blaugrün, gelb, grün oder violett zu, bzw. geben Sie an,<br />

ob sie dem UV-Bereich angehören.<br />

200 300 400 500 600<br />

5 c) Erzeugt man das in Teilaufgabe 2b skizzierte Spektrum nicht mit einem<br />

Prisma, sondern mit einem optischen Gitter, so ist eine weitere Linie in<br />

der Nähe von 510 nm nachweisbar, die jedoch nicht die bei dieser Wellenlänge<br />

zu erwartende Farbe hat. Erklären Sie diesen Sachverhalt und<br />

geben Sie an, aus welchem Spektralbereich die Linie st<strong>am</strong>mt.<br />

5 d) Mit einem optischen Gitter wird das Spektrum einer Quecksilberd<strong>am</strong>pfl<strong>am</strong>pe<br />

erzeugt und auf einem zum Gitter parallelen Leuchtschirm (Abstand<br />

a = 0,50 m) sichtbar gemacht. Die 577 nm-Linie der 1. Ordnung ist<br />

in einer Entfernung von d = 7,2 cm vom Maximum 0. Ordnung zu finden.<br />

Bestimmen Sie die Gitterkonstante b.<br />

Das Licht einer Quecksilberd<strong>am</strong>pfl<strong>am</strong>pe wird nun auf eine Kalium-Photozelle<br />

gerichtet. Hierdurch entsteht ein Photostrom.<br />

4 e) Welche der im Spektrum aus Teilaufgabe 2b enthaltenen Linien tragen<br />

hier nicht zum Photostrom bei? Begründen Sie Ihre Antwort.<br />

Jemand möchte mit einem Foto-Blitzgerät (Leistung 12 kW, Blitzdauer<br />

0,1 ms) demonstrieren, dass der Impuls von Photonen „hörbar“ gemacht werden<br />

kann. Er richtet dazu das Blitzgerät auf den Boden einer Blechdose. Tatsächlich<br />

hört man bei jedem Einschalten des Blitzes ein leises Klopfgeräusch.<br />

In der Lautstärke ist es vergleichbar mit dem Klopfen, das ein aus 10 cm Höhe<br />

auf das Blech fallender Wassertropfen (Masse m = 0,05 g) erzeugt.<br />

5 f) Berechnen Sie den Ges<strong>am</strong>timpuls der Photonen eines Blitzes. Sie können<br />

bei Ihrem Rechenansatz von der vereinfachenden Annahme ausgehen,<br />

dass Photonen nur einer Wellenlänge auftreten.<br />

6 g) Berechnen Sie zum Vergleich den Impuls des auftreffenden Wassertropfens<br />

und nehmen Sie zu der Hypothese Stellung, dass in dem Versuch der<br />

Photonenimpuls „hörbar“ gemacht worden sei.<br />

60<br />

Abituraufgaben aus Bayern<br />

Quelle<br />

ISB München<br />

<strong>Bastgen</strong><br />

Gymnasium Lechenich<br />

λ in nm<br />

216

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