22.12.2012 Aufrufe

Das Ende der Arbeitsgesellschaft

Das Ende der Arbeitsgesellschaft

Das Ende der Arbeitsgesellschaft

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Das</strong> <strong>Ende</strong> <strong>der</strong> <strong>Arbeitsgesellschaft</strong>? Von wegen.<br />

Wer heute Arbeit hat, schuftet mehr denn je. Wer Arbeit sucht, muss sich auf ständig wechselnde<br />

Jobs einstellen<br />

4.12.2003 - Von Wolfgang Uchatius - Die Zeit - Man muss sich Herrn Ruggaber als einen glücklichen<br />

Menschen vorstellen. Eines Tages am Bodensee zum Beispiel steigt er mit seiner Frau auf einen<br />

Ausflugsdampfer. Um zu zahlen, klappt Ruggaber sein Portemonnaie auf. An <strong>der</strong> Kasse steht <strong>der</strong><br />

Schiffseigner selbst, sein Blick fällt auf Ruggabers Firmenausweis. Ein weißes Stück Plastik, darauf <strong>der</strong><br />

schwarz gedruckte Name eines großen deutschen Konzerns.<br />

„Schaffet Se etwa beim Daimler?“<br />

„Freilich.“<br />

„Ond wo?“<br />

„I mach d’ S-Klass.“<br />

„Subber, gradduliere. I hen selbscht oine. Des isch’s beschte Audo, was es gibbd.“<br />

<strong>Das</strong> mache ihn stolz, sagt Ruggaber: wenn jemand die S-Klasse lobt. Regierungschefs und<br />

Unternehmensvorstände, Amerikaner, Japaner und Schwaben, Reiche und Wichtige aller Län<strong>der</strong> fahren S-<br />

Klasse. Ruggaber nicht. Viel zu teuer. Trotzdem ist die S-Klasse sein Auto. An den Fließbän<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Halle<br />

46 des Daimler-Werks in Sindelfingen sieht er sie jeden Tag vom stählernen Skelett zur glänzenden<br />

Limousine wachsen. Sieht, wie die Kollegen die Sitzschienen und Auspuffanlagen an das Metall<br />

schrauben, an 288 Wagen am Tag. Früher hat Ruggaber mitgeschraubt, dann haben sie ihn beför<strong>der</strong>t, seit<br />

26 Jahren ist er jetzt in <strong>der</strong> Qualitätssicherung. Ruggaber kennt die S-Klasse wie ein Kind seinen Fischer-<br />

Technik-Kasten. Er passt auf, dass sich in den teuren Wagen kein Fehler versteckt. <strong>Das</strong> ist seine Arbeit. Im<br />

blau-grauen Kittel geht er die Bän<strong>der</strong> ab, schaut, prüft, testet. Fühlt sich wohl. Sagt: „Die Identifikation mit<br />

dem Produkt ist enorm.“<br />

52 Jahre alt ist er jetzt, ein kleiner, gedrungener Mann mit Dreiviertelglatze und grauem Bart. Vorname<br />

Hans, aufgewachsen in Mühringen bei Horb am Neckar, 1100 Einwohner. „Zwei davon fahren S-Klasse.“<br />

Da wohnt er noch immer. Sein Vater war <strong>der</strong> Erste im Ort, <strong>der</strong> zu Daimler ging. Heute arbeitet auch einer<br />

von Ruggabers zwei Söhnen dort, 50 Meter vom Vater entfernt.<br />

Rein statistisch kommt es auf ihn nicht an bei Mercedes. Er ist ja nur einer von 40000 Leuten im Werk, das<br />

groß ist wie eine kleine Stadt. Aber je<strong>der</strong> <strong>der</strong> 40000 hat nun einmal seine Aufgabe, wird irgendwo<br />

gebraucht. „Und darauf kommt es doch an im Leben“, sagt Ruggaber. „<strong>Das</strong>s man eine Arbeit hat, dass<br />

man gebraucht wird.“<br />

<strong>Arbeitsgesellschaft</strong>. Diesen Begriff wählen Sozialforscher, um ein Land wie Deutschland mit einem Wort zu<br />

beschreiben. Beson<strong>der</strong>s ein Land wie Deutschland, in dem die Leute ihren Beruf in Todesanzeigen<br />

schreiben und mitunter auf die Grabsteine und in dem sie, sollten sie einan<strong>der</strong> lebend kennen lernen,<br />

spätestens nach dem fünften Satz fragen: „Und, was machen Sie beruflich?“<br />

Nur, was geschieht mit <strong>der</strong> <strong>Arbeitsgesellschaft</strong>, wenn die Menschen keine Arbeit mehr finden?<br />

Anfang <strong>der</strong> siebziger Jahre, als sich Hans Ruggaber bei Daimler bewarb, waren in Deutschland ein paar<br />

hun<strong>der</strong>ttausend Menschen arbeitslos. Mitte <strong>der</strong> Neunziger waren es fast vier Millionen. Bücher und<br />

Aufsätze prophezeiten das <strong>Ende</strong> <strong>der</strong> Arbeit. Wissenschaftler wie <strong>der</strong> Starsoziologe Ulrich Beck erfanden<br />

neue Vorsilben für „Gesellschaft“. Wo massenhaft Arbeitsplätze fehlen, so die Annahme, tauge die<br />

Erwerbsarbeit nicht länger als sinnstiftendes Element. 1997 gaben mit Edmund Stoiber und Kurt<br />

Biedenkopf zwei leibhaftige Ministerpräsidenten eine Erklärung ab, in <strong>der</strong> sie das Naheliegende for<strong>der</strong>ten:<br />

Man müsse Alternativen finden, neue Formen <strong>der</strong> Beschäftigung.<br />

Auf den ersten Blick eine vernünftige Idee. Denn trotz steigen<strong>der</strong> Arbeitslosigkeit wächst das deutsche<br />

Volkseinkommen, allein seit 1991 um 17 Prozent, <strong>der</strong> verteilbare Wohlstand nimmt also zu. So gesehen,<br />

könnte es das Beste sein, die Erwerbslosen hörten auf, nach einem Job als Automechaniker o<strong>der</strong><br />

Bankkaufmann zu suchen. Stattdessen erledigten sie, was Sozialforscher als Bürgerarbeit bezeichnen: Sie<br />

engagieren sich ehrenamtlich und für gute Zwecke, helfen alten Nachbarn beim Einkaufen, trainieren junge<br />

Fußballer. Was sie zum Leben brauchen, gibt ihnen die Allgemeinheit. Deutschland braucht all die Arbeiter<br />

nicht mehr.<br />

Aber die Deutschen brauchen die Arbeit.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Ende</strong> <strong>der</strong> <strong>Arbeitsgesellschaft</strong>? Von Wegen - Von Wolfgang Uchatius - Die Zeit, 4.12.2003


2<br />

Die Republik hat das Konzept einer Nichterwerbsgesellschaft abgestoßen wie ein menschlicher Körper ein<br />

falsch verpflanztes Organ. <strong>Das</strong> Land sehnt sich nach Jobs. „Arbeit, Arbeit, Arbeit“ plakatierte die SPD zu<br />

den Bundestagswahlen. O<strong>der</strong> auch: „Es gibt viele schöne Plätze, die schönsten sind Arbeitsplätze“. Wer<br />

das an<strong>der</strong>s sieht, gerät neuerdings in Schwierigkeiten. Bundesbürgern, die arbeiten können, aber nicht<br />

wollen, wird nach dem Willen von Regierung und Opposition künftig die Unterstützung gekürzt. Zwar soll,<br />

wer nicht arbeitet, auch weiterhin zu essen haben, aber nicht mehr so viel.<br />

<strong>Ende</strong> <strong>der</strong> <strong>Arbeitsgesellschaft</strong>? Von wegen. „Die Erwerbszentrierung ist nicht gesunken, son<strong>der</strong>n<br />

gestiegen“, sagt Gerd Mutz, Leiter des Münchner Instituts für Sozialforschung. Nie strömte ein so großer<br />

Teil <strong>der</strong> Bundesbürger zwischen 25 und 55 auf den Arbeitsmarkt wie heute (siehe Grafik). Nie hatten sie es<br />

so schwer, dort einen Platz zu finden. Umfragen zufolge sieht ein Großteil <strong>der</strong> Deutschen die Arbeit als<br />

Quelle von Zufriedenheit und Stolz. Aber wer heute einen Job bekommen und behalten will, muss<br />

Kompromisse schließen. Die Hoffnung auf Arbeit erzwingt Umzüge, beendet Freundschaften, verhin<strong>der</strong>t<br />

Familiengründungen und bringt Eltern dazu, ihren Kin<strong>der</strong>n das Spielen zu verbieten und das Lernen zu<br />

befehlen.<br />

Der Soziologe Wolfgang Bonß von <strong>der</strong> Universität <strong>der</strong> Bundeswehr in München sagt: „Die<br />

<strong>Arbeitsgesellschaft</strong> geht jetzt erst richtig los.“ Überall in <strong>der</strong> Republik ist das zu besichtigen. Ob in Berlin<br />

o<strong>der</strong> einem Dorf in Bayern, ob in Cottbus, Frankfurt o<strong>der</strong> einem Gewerbegebiet in Chemnitz.<br />

Man muss sich auch Frau Rothe als einen glücklichen Menschen vorstellen. Aber an<strong>der</strong>s als Hans<br />

Ruggaber. Sein Arbeitsleben läuft seit Jahrzehnten störungsfrei wie ein S-Klassen-Motor, ihres geriet<br />

immer wie<strong>der</strong> ins Stocken, starb ab. Jetzt ist es wie<strong>der</strong> angesprungen, endlich. Ihr Glück ist das einer<br />

Davongekommenen.<br />

Auch sie ist Anfang 50, eine kräftige Frau mit kurzen, grauen Haaren, die es nicht stört, wenn Arbeiten<br />

Zupacken bedeutet und einen krummen Rücken. Ursula Rothe: Aufgewachsen ist sie in Thüringen, gleich<br />

an <strong>der</strong> Grenze nach drüben, und gleich nach <strong>der</strong> Wende hat sie den Job verloren. Wie so viele im Osten.<br />

<strong>Das</strong> Arbeitsamt hat Ursula Rothe dann zur Industriemechanikerin umschulen lassen, zwei Jahre lang,<br />

obwohl sie als ausgebildete Elektromonteurin wenig Neues lernte. Weil Anfang 1993 keine Stellen für<br />

Industriemechaniker verfügbar waren, kam sie in einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme (ABM) unter:<br />

Zäune ziehen an einem Wildgatter. Damit die Hirsche nicht abhauen. Mit Industriemechanik hatte das<br />

wenig zu tun, aber sie war nicht unzufrieden. „Arbeit an <strong>der</strong> frischen Luft, das hat Spaß gemacht“, sagt<br />

Ursula Rothe. Außerdem hat sie dabei ihren heutigen Mann getroffen, was nicht untypisch ist. In <strong>der</strong><br />

Arbeitsrepublik Deutschland lernen sich 30 Prozent <strong>der</strong> Paare im Job kennen, und ABM zählen da natürlich<br />

auch dazu.<br />

Nach zwei Jahren war sie wie<strong>der</strong> arbeitslos, dann wie<strong>der</strong> ABM, diesmal Fahrradwege bauen, dann wie<strong>der</strong><br />

arbeitslos, fast drei Jahre lang. Also: Bewerbungen schreiben, fernsehen und täglich die Frage, wofür sie<br />

eigentlich aufsteht. Sie kannte ja die Statistiken, wonach in Deutschland nur rund zehn Prozent <strong>der</strong><br />

Arbeitslosen über 50 noch eine Stelle finden. Doch an einem Frühlingstag 1999 läutete das Telefon, eine<br />

Zeitarbeitsfirma war dran mit einem Angebot für sie, und da ist Ursula Rothe „eine Steinlawine vom Herzen<br />

gefallen“. Die Arbeit gab den Tagen ihre Ordnung wie<strong>der</strong>.<br />

Die Zeitarbeitsfirma hat sie zu Siemens nach Chemnitz geschickt. Dort ist sie heute noch. Sie bestückt<br />

Leiterplatten, steckt Transistoren, Dioden und Wi<strong>der</strong>stände auf grüne Kunststoffplatten, die dann an<strong>der</strong>swo<br />

in Fernseher o<strong>der</strong> Computer eingebaut werden. In diesem Jahr ist sie in die Siemens-Stammbelegschaft<br />

aufgerückt, arbeitet Frühschicht und Spätschicht, im wöchentlichen Wechsel. Genau wie Hans Ruggaber.<br />

Hans Ruggaber und Ursula Rothe: Für die Protokollanten <strong>der</strong> deutschen <strong>Arbeitsgesellschaft</strong> gehören beide<br />

zur selben großen Gruppe <strong>der</strong>er, die im so genannten Normalarbeitsverhältnis stehen. Trotz Minijobs und<br />

Zeitverträgen, steigen<strong>der</strong> Teilzeit- und Selbstständigenquote zählen noch immer 60 Prozent <strong>der</strong> deutschen<br />

Erwerbstätigen zu diesen Normalarbeitern: Sie haben unbefristete Vollzeitverträge. Trotzdem könnte <strong>der</strong><br />

Unterschied zwischen Ruggaber und Rothe kaum größer sein. Der Westdeutsche Hans Ruggaber hat seit<br />

drei Jahrzehnten so einen sicheren Arbeitsplatz, die Ostdeutsche Ursula Rothe erst seit einigen Monaten.<br />

Ruggaber ist sich gewiss, ihn bis zur Rente zu behalten, Rothe ist skeptischer. „Heutzutage kann man nie<br />

wissen.“<br />

<strong>Das</strong> <strong>Ende</strong> <strong>der</strong> <strong>Arbeitsgesellschaft</strong>? Von Wegen - Von Wolfgang Uchatius - Die Zeit, 4.12.2003


3<br />

Als vor gut 14 Jahren die Mauer fiel, galt <strong>der</strong> Westen dem Osten als ökonomisches Vorbild, und in vielen<br />

Dingen, von den Automarken bis zu den properen Einfamilienhäusern an den Stadträn<strong>der</strong>n haben sich die<br />

neuen Bundeslän<strong>der</strong> tatsächlich den alten angeglichen. In <strong>der</strong> Arbeitswelt aber war es eher umgekehrt. Die<br />

gefühlte o<strong>der</strong> echte Ungewissheit, die in den Neunzigern fast alle ostdeutschen Arbeitnehmer beschlich, ist<br />

heute, in <strong>der</strong> wirtschaftlichen Krise, schon beinahe gesamtdeutsche Realität. „Bundesweit ist nur noch ein<br />

Drittel <strong>der</strong> Beschäftigten über einen Zeitraum von fünf Jahren dauerhaft vollzeitbeschäftigt“, sagt <strong>der</strong><br />

Münchner Soziologe Wolfgang Bonß. „Die Mehrheit dagegen pendelt zwischen unbefristeter<br />

Vollzeitbeschäftigung und an<strong>der</strong>en Arbeitsformen o<strong>der</strong> zwischen Beschäftigung, Nichtbeschäftigung und<br />

Wie<strong>der</strong>beschäftigung.“ Die Normalarbeit hat ihre Normalität verloren. Deutschland im 21. Jahrhun<strong>der</strong>t, das<br />

heißt, arbeiten im Stop-and-go.<br />

Einerseits hat sich die Freizeit ausgeweitet. Im Schnitt arbeitet heute ein Bundesbürger 1443 Stunden im<br />

Jahr, weniger als je zuvor. An<strong>der</strong>erseits hat sich wie als Reaktion die Arbeit in die Freizeit gedrängt. Im<br />

Jahr 1970 lag die durchschnittliche jährliche Arbeitszeit noch bei 1956 Stunden. Aber damals hatten fast 85<br />

Prozent <strong>der</strong> Erwerbstätigen einen Normalarbeitsplatz, und damals hieß das noch: eine Anstellung auf<br />

Lebenszeit. Gingen die Normalarbeiter abends nach Hause, mussten sie an die Arbeit kaum noch<br />

Gedanken verschwenden. Gestern und heute waren eins, und auch morgen würden sie ihren Job noch<br />

haben. Die Arbeit war da, und deshalb konnte man sie vergessen. Die <strong>Arbeitsgesellschaft</strong> endete an den<br />

Fabriktoren.<br />

Rund 30 Jahre später, als Ursula Rothe als ABM-Kraft Zäune zog und Fahrradwege baute, da dachte sie in<br />

ihrer Freizeit nicht an Freizeit, son<strong>der</strong>n daran, wie es wohl weitergehe nach dem <strong>Ende</strong> <strong>der</strong> zeitlich<br />

befristeten ABM. Die große Mehrheit <strong>der</strong> Deutschen macht sich ähnliche Sorgen. Nach Angaben <strong>der</strong><br />

Industrielän<strong>der</strong>-Organisation OECD fürchten im Osten rund 95 Prozent und im Westen knapp 70 Prozent<br />

<strong>der</strong> Bundesbürger, sie könnten ihren Job verlieren. Die <strong>Arbeitsgesellschaft</strong> hat die Wohnzimmer erreicht.<br />

Victor Terbers Wohnungen sahen Jahre lang aus „wie die von Sozialhilfeempfängern“. Ein Bett, ein Stuhl,<br />

ein Tisch, ein kaputter Schrank. Am fehlenden Geld lag das nicht. Terber machte schon im ersten<br />

Berufsjahr 269000 Mark. Es lag an Terber selbst, <strong>der</strong> keine Zeit hatte, sich einzurichten, ganz abgesehen<br />

davon, dass es sich nicht lohnte. Er blieb ja nicht lange.<br />

Terber, <strong>der</strong> flexible Mensch. 1987 hatte <strong>der</strong> heute 36-Jährige begonnen, in Freiburg Medizin zu studieren,<br />

dazu Informatik an <strong>der</strong> Fernuni Hagen. Beides hat er nie abgeschlossen. Stattdessen hörte er sich<br />

Vorlesungen aller Fächer an, „außer Theologie“, kandidierte für die FDP vergeblich für den Bundestag und<br />

bastelte an Computern herum. Nach 20 Semestern brach er das Studium ab, warb per Anzeige in <strong>der</strong><br />

Computerwoche für sein Können und war von da an selbstständig. <strong>Das</strong> ist er bis heute. Selbstständig als<br />

was genau? „Gute Frage, auf meine Visitenkarte schreibe ich meistens IT-Consultant.“<br />

Soll heißen: Er programmiert und repariert Software. Vor allem ist er immer beim Kunden. <strong>Das</strong> sind meist<br />

große Unternehmen, und ein Auftrag dauert selten länger als ein Jahr. Also zieht Terber um. Ständig. Von<br />

Freiburg nach Düsseldorf, nach Wiesbaden, nach München. Irgendwann hatte er genug und mietete sich in<br />

Frankfurt „eine anständige Wohnung“. Knapp 100 Quadratmeter für ihn allein.<br />

Viel hat er nicht davon. Im September klingelte sein Handy: Siemens baue in London das mo<strong>der</strong>nste<br />

Postverteilzentrum Europas auf, brauche dringend Software-Experten. Terber nahm an, fünf Tage später<br />

stieg er ins Flugzeug. Jetzt arbeitet er jeden Monat drei Wochen in London, sechs Tage die Woche, zehn<br />

bis zwölf Stunden am Tag. Danach hat er eine Woche frei, dann sieht er seine Wohnung.<br />

Terber sagt, ihm gefalle dieses mo<strong>der</strong>ne <strong>Das</strong>ein. „Man lernt viel Neues kennen.“ Jahrelang hat er es<br />

deshalb ertragen, dass sich die Arbeit in sein Leben drängte, dass wenige Freundschaften die Umzüge<br />

überlebten, dass seine Existenz von immer neuen Aufträgen abhängt, die nach dem Internet-Boom<br />

plötzlich ausblieben. Vier, fünf Monate lang. „Hätte ich eine Familie, wäre ich ins Schwitzen gekommen.“ Er<br />

hat ja keine.<br />

Aber eigentlich will er eine. Deshalb fängt Terber an zu zweifeln. Und muss feststellen, dass so ein<br />

Arbeitsleben manchmal schwer zu lenken ist, selbst wenn <strong>der</strong> Motor wie<strong>der</strong> flüssig läuft.<br />

Vor etwas mehr als einem Jahr hat er eine Frau kennen gelernt, im Internet. Sie lebt in München, arbeitet<br />

bei einer Bio-Tech-Firma. Mit ihr, sagt Terber, könne er sich vorstellen, Kin<strong>der</strong> zu haben. Allerdings<br />

müssen sich die beiden beeilen, auch sie ist 36. Und wie soll das mit <strong>der</strong> Familie überhaupt funktionieren,<br />

<strong>Das</strong> <strong>Ende</strong> <strong>der</strong> <strong>Arbeitsgesellschaft</strong>? Von Wegen - Von Wolfgang Uchatius - Die Zeit, 4.12.2003


4<br />

wenn sie in München arbeitet und er in…, ja wo eigentlich? Der Vertrag mit Siemens in London endet im<br />

Sommer.<br />

Eine Festanstellung gäbe ihm Raum für das eigene Leben, aber selbst wenn Terber es wollte, er fände<br />

schwer einen Job, <strong>der</strong> ihm gefällt. Im strengen Sinn <strong>der</strong> deutschen Arbeitswelt hat er nichts gelernt. Keine<br />

Ausbildung abgeschlossen, kein Studium. Er denkt daran, sein für die Alterssicherung gedachtes Geld zu<br />

nehmen und ein Unternehmen aufzumachen. Eines, bei dem er in München leben kann. „Aber dazu fehlt<br />

mir noch eine tragfähige Geschäftsidee.“<br />

Fragt man Sozialforscher, woran es liegt, dass die Arbeit immer größere Teile des einst privaten Raumes<br />

besetzt, geben sie zwei Antworten.<br />

Erstens: „Die Unternehmen verlangen nach mehr Flexibilität“, sagt Ulrich Walwei vom Nürnberger Institut<br />

für Arbeitsmarkt und Berufsforschung. An<strong>der</strong>s gesagt: Sie wollen ihre Kosten drücken. Deshalb läutete<br />

zum Beispiel bei Frau Rothe das Telefon. <strong>Das</strong> Siemens-Werk in Chemnitz gleicht<br />

Produktionsschwankungen bevorzugt mit Zeitarbeitern aus. Die kann man schnell einstellen, wenn die<br />

Aufträge steigen, und wenn diese sinken, wird man sie leicht wie<strong>der</strong> los. Als Angestellte <strong>der</strong><br />

Zeitarbeitsfirma saß Ursula Rothe zwei Meter neben Siemens-Kolleginnen, die die gleiche Arbeit<br />

erledigten, aber mehr Geld verdienten. Heute, da sie selbst zu Siemens gehört, sitzt sie zwei Meter neben<br />

Zeitarbeiterinnen, <strong>der</strong>en Neid sie spürt, weil sie nicht wissen, wie lange sie den Job noch haben.<br />

Zweitens: „Die Arbeit ist den Menschen wichtiger geworden“, sagt <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>nisierungsforscher Helmut<br />

Klages von <strong>der</strong> Hochschule für Verwaltungswissenschaften in Speyer. Früher galt sie den Deutschen als<br />

notwendige Pflicht, nötig vor allem, um Geld zu verdienen. Über mögliche Berufe machten sie sich wenig<br />

Gedanken, oft gingen sie schlicht dorthin, wohin die Eltern sie schickten. Heute lesen sie dutzendweise<br />

Ratgeber, sitzen in Informationszentren, lassen von Psychologen ihre Talente und Neigungen testen. Die<br />

Arbeit hat sich zum Mittel <strong>der</strong> Selbstverwirklichung entwickelt. Für einen Großteil <strong>der</strong> Bundesbürger ist <strong>der</strong><br />

Beruf heute Teil des individuellen Lebensstils, ein Markenzeichen wie Mode o<strong>der</strong> Musikgeschmack. Noch<br />

vor 20 Jahren hätte einer wie Terber die nächstbeste Festanstellung angenommen. Heute sagt er: „Ich bin<br />

nicht <strong>der</strong> Typ, <strong>der</strong> 30 Jahre an einem Ort arbeitet.“<br />

In den Sechzigern o<strong>der</strong> Siebzigern entsprachen viele Deutsche noch diesem Typ. Weil damals<br />

Vollbeschäftigung herrschte, sind diese Jahre als Hochzeit <strong>der</strong> Arbeit im kollektiven Gedächtnis verhaftet,<br />

als die Zeit des Wirtschaftswun<strong>der</strong>s und <strong>der</strong> Stahlarbeiter. Tatsächlich waren sie, zumindest im Westen,<br />

die Zeit <strong>der</strong> Hausfrauen. 1970 strebten 48 von 100 Frauen im Alter zwischen 25 und 55 auf den<br />

Arbeitsmarkt. Heute sind es 79. <strong>Das</strong> hat auch damit zu tun, dass in den vergangenen Jahren die realen<br />

Nettolöhne kaum gestiegen sind; Haushalte, die sich finanziell verbessern wollen, können es sich nicht<br />

leisten, dass nur einer Geld verdient. Vor allem aber liegt es daran, dass Frauen heute „Anspruch auf ein<br />

Stück eigenes Leben“ erheben, so die Soziologin Elisabeth Beck-Gernsheim. Sie wollen, was ihre Männer<br />

wollen: einen Beruf.<br />

So gesehen, krankt <strong>der</strong> Kapitalismus hierzulande an seinem eigenen Erfolg. Anstatt sich wie anständige<br />

Marxisten ausgebeutet und entfremdet zu fühlen, haben die Deutschen die Arbeit schätzen gelernt.<br />

Weshalb es nicht mehr genug Jobs für alle gibt.<br />

O<strong>der</strong> etwa doch?<br />

An den Wochenenden kommen die Ersten so gegen neun o<strong>der</strong> zehn. Hängt auch vom Wetter ab. Bei<br />

Regen kommen weniger. Aber ein paar schauen immer vorbei, junge Frauen zumeist, Unternehmer- o<strong>der</strong><br />

Anwaltstöchter. In Reitstiefeln, Reithose und mit Reitkappe reden sie auf ihre Pferde ein, striegeln sie,<br />

streicheln sie und führen sie von <strong>der</strong> Koppel für den wöchentlichen Ausritt. Gut, dass Bielecki die drei<br />

Dutzend Pferde morgens schon gefüttert hat.<br />

Er hat sie auch getränkt, ihren Mist in die Schubkarre geladen und weggebracht, und jetzt hievt er mit <strong>der</strong><br />

Mistgabel große Strohballen vom Hänger in die Schubkarre. Dabei flucht er wie<strong>der</strong> einmal innerlich, dass<br />

die Pferde nicht alle in einem großen Stall stehen, son<strong>der</strong>n in fünf kleinen, verstreut über die ganze Koppel.<br />

Deshalb muss er dauernd rennen. Wenigstens regnet es nicht.<br />

Seit bald zwei Jahren läuft er jetzt auf diesem Pferdehof herum. Dariusz Bielecki (Name geän<strong>der</strong>t), Mitte<br />

30, eigentlich ausgebildeter Musiker, aber als Musiker verdient er in Polen nicht viel, außer im Sommer und<br />

an Weihnachten und Ostern, da spielt er auf Hochzeiten und bei Familienfesten. In <strong>der</strong> übrigen Zeit ist er<br />

meist in Deutschland. Offiziell als Tourist, inoffiziell als illegaler Arbeiter, als Knecht bei einem bayerischen<br />

<strong>Das</strong> <strong>Ende</strong> <strong>der</strong> <strong>Arbeitsgesellschaft</strong>? Von Wegen - Von Wolfgang Uchatius - Die Zeit, 4.12.2003


5<br />

Bauern, <strong>der</strong> entdeckt hat, dass er gutes Geld verdienen kann, wenn er auf seinen Wiesen die Pferde<br />

wohlhaben<strong>der</strong> Städter versorgt. O<strong>der</strong> von billigen Polen wie Bielecki versorgen lässt. Die wohnen zu dritt in<br />

zwei Zimmern im alten Bauernhaus, arbeiten zehn Stunden am Tag, am Sonntag fünf, erledigen auch noch<br />

den Neubau des Hauses, und das alles für freies Essen und 200 Euro die Woche, bar auf die Hand. Ein<br />

Deutscher würde sich dafür nie finden.<br />

Nach Schätzung des Ökonomen Friedrich Schnei<strong>der</strong> von <strong>der</strong> Universität Linz sind inzwischen 1,2 Millionen<br />

illegal beschäftigte Auslän<strong>der</strong> Teil <strong>der</strong> deutschen <strong>Arbeitsgesellschaft</strong>. Sie putzen, misten, spülen und<br />

schrubben, erledigen Jobs, für die es in Deutschland zwar eine Nachfrage gibt, aber kein Angebot,<br />

jedenfalls nicht zu diesem Preis. „Sie machen die Arbeit für weniger Geld und weniger Ärger“, so die<br />

Sozialwissenschaftlerin Helma Lutz von <strong>der</strong> Universität Münster, die davon ausgeht, dass acht Prozent <strong>der</strong><br />

deutschen Haushalte ausländische Putz- o<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>frauen beschäftigen.<br />

Theoretisch wäre das große Problem <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Marktwirtschaft also leicht zu lösen. Die Deutschen<br />

müssten sich auf einfache Arbeiten besinnen, längst vergessene Berufe zu neuem Leben erwecken:<br />

Knechte, Mägde, Dienstmädchen, Tellerwäscher.<br />

Kaum einer ist dazu bereit, und das liegt weniger daran, dass die Deutschen fauler wären als die Polen,<br />

son<strong>der</strong>n daran, dass „in <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Gesellschaft Selbstvertrauen und sozialer Status untrennbar mit<br />

unserer Arbeit und unserem Einkommen verbunden sind“, wie es <strong>der</strong> Wirtschaftsnobelpreisträger Robert<br />

Solow schon vor Jahren ausdrückte.<br />

Für Dariusz Bielecki bedeutet die Schufterei auf <strong>der</strong> Pferdekoppel einen Fortschritt, weil er so seiner<br />

Familie in Tschenstochau ein Haus, ein Statussymbol, finanzieren kann. Für die meisten Deutschen wäre<br />

es ein Abstieg und das <strong>Ende</strong> dessen, was <strong>der</strong> Frankfurter Soziologe Sighard Neckel die „zentrale<br />

Erfahrung“ deutscher Nachkriegsgeschichte nennt: „Bisher ist es vielen, fast allen, stetig besser<br />

gegangen.“<br />

Dann fügt er hinzu: „Aber das bricht jetzt zusammen.“<br />

Im Erzgebirge kleben Frauen heute für 4 Euro die Stunde Holzfiguren zusammen, in Berlin arbeiten<br />

Wachmänner nicht selten 60 Stunden in <strong>der</strong> Woche für wenig mehr, in Cottbus kommt Christine Schuller<br />

(Name geän<strong>der</strong>t) netto auf 2,40 Euro pro Stunde. Fürs Waschen, Schneiden, Föhnen.<br />

Friseurin war immer ihr Traumberuf. „Aber zu DDR-Zeiten lief das nur über Beziehungen.“ Damals hat sie<br />

in einem volkseigenen Betrieb Patronenhülsen geschliffen, nach <strong>der</strong> Wende und nach jahrelangem Jobben<br />

aber doch die Chance ergriffen und sich zur Friseurin umschulen lassen. Mitte 30 ist sie jetzt und arbeitet<br />

bei einer großen Friseurkette. Statt eines Festgehalts erhält sie eine kleine Umsatzbeteiligung. So kommt<br />

sie brutto auf etwas über 400 Euro im Monat. Bis vor kurzem musste sie als Alleinerziehende auch noch<br />

ihre 16-jährige Tochter versorgen, was nur klappte, weil <strong>der</strong> Staat Geld zuschoss, damit sie wenigstens<br />

den Sozialhilfesatz erreichte.<br />

Inzwischen ist die Tochter zum Vater gezogen, „finanziell hat sie es da besser“, und Christine Schuller hat<br />

ihren Arbeitgeber verklagt. Er soll ihr wenigstens das Tarifgehalt zahlen. Dann erhielte sie brutto 700 Euro<br />

im Monat. Reich wird sie auch damit nicht, aber sie könnte helfen, ihrer Tochter das Auslandsjahr in<br />

Amerika zu finanzieren. Die geht aufs Gymnasium und will wahrscheinlich studieren. Sie wird es besser<br />

haben, hofft Christine Schuller.<br />

Zwar ist die Zahl <strong>der</strong> arbeitslosen Akademiker in den vergangenen Jahren sprunghaft gestiegen, aber noch<br />

immer ist ein Studium die beste Versicherung gegen einen schlechten Job und viele Unannehmlichkeiten<br />

<strong>der</strong> <strong>Arbeitsgesellschaft</strong>. Nur, dafür muss man erst einmal das Diplom ablegen und das Vordiplom, muss<br />

das Abitur bestehen und die Prüfungen in <strong>der</strong> Grundschule. Nicht je<strong>der</strong> schafft das einfach so.<br />

<strong>Das</strong> weiß auch die steigende Zahl von Eltern, die heute schon Sechsjährige von einer Schule in die an<strong>der</strong>e<br />

schicken, weil sie glauben, dass sie dort besser geför<strong>der</strong>t werden. Die sich, bevor die Kin<strong>der</strong> die dritte<br />

Klasse erreicht haben, nach dem besten Gymnasium erkundigen. Wahrscheinlich wissen es auch die<br />

inzwischen mehreren zehntausend Eltern, die ihren Kin<strong>der</strong>n täglich Psychopharmaka verabreichen, um<br />

Aufmerksamkeit und Konzentration zu stärken. Die <strong>Arbeitsgesellschaft</strong> ist in den Kin<strong>der</strong>zimmern<br />

angekommen.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Ende</strong> <strong>der</strong> <strong>Arbeitsgesellschaft</strong>? Von Wegen - Von Wolfgang Uchatius - Die Zeit, 4.12.2003


6<br />

Kein Wun<strong>der</strong>. Unternehmensverbände, wie kürzlich die Vereinigung <strong>der</strong> Bayerischen Wirtschaft, warnen<br />

regelmäßig, die Fähigkeiten deutscher Schul- und Hochschulabgänger genügten den Anfor<strong>der</strong>ungen des<br />

Arbeitsmarktes nicht mehr. Und was heißt hier Schulen: Jürgen Kluge, Chef <strong>der</strong> Unternehmensberatung<br />

McKinsey, zum Beispiel betont in Talkshows und Interviews stets, die Zukunft beginne nicht in <strong>der</strong><br />

Grundschule, son<strong>der</strong>n im Kin<strong>der</strong>garten. Schon dort würden die Weichen gestellt für die spätere<br />

Leistungsfähigkeit kleiner Menschen.<br />

Malte Freier kann sich zwar kaum an seinen Kin<strong>der</strong>garten erinnern. Trotzdem würden ihm wohl alle<br />

Unternehmensverbände zugestehen, dass er ihre Anfor<strong>der</strong>ungen voll und ganz erfüllt. Auslandsstudium,<br />

Praktika, glänzendes Diplom. Danach fand er sofort den ersten Job, <strong>der</strong> nicht <strong>der</strong> letzte blieb.<br />

Freier war für einen deutschen Konzern in Asien, hat eine Dotcom-Firma selbst gegründet, bei einer<br />

an<strong>der</strong>en als Geschäftsführer gearbeitet und heute, mit Mitte 30, ist er in Berlin bei einer großen<br />

Unternehmensberatung. Allerdings nicht mehr lange, weil er schon mit Kollegen daran bastelt, ein eigenes<br />

Beratungsunternehmen zu gründen. Außer diesen Kollegen darf das niemand wissen, deshalb darf<br />

niemand seinen echten Namen erfahren, im Moment. O<strong>der</strong> eigentlich nie. Denn „<strong>der</strong> Malte“, sagen<br />

Freunde, „<strong>der</strong> sucht dauernd nach Neuem, plant immer den Absprung.“<br />

Klar, so eine Firmengründung könne auch schief gehen, sagt Freier, <strong>der</strong> für einen kleinen Sohn sorgen<br />

muss. Aber na und, seine Frau sei auch Unternehmensberaterin, beide seien sie hervorragend<br />

ausgebildet, einer werde immer einen guten Job finden. „Es gibt tausend Sachen, die man machen kann.“<br />

Während des Studiums war Freier Triathlet. Heute sieht er den Beruf als Sport, den Arbeitgeber als<br />

Sponsor, den man wechselt, wenn das Geld nicht stimmt. „Es ist ein Deal, nichts weiter.“ So gesehen<br />

verbindet ihn nichts mit dem Daimler-Arbeiter Hans Ruggaber, <strong>der</strong> sagt, dass <strong>der</strong> Konzern ihm viel<br />

gegeben habe, und dabei nicht an sein Konto denkt. Dennoch haben sie viel gemein. Beide gehören zu<br />

jenen Deutschen, die sich gut eingerichtet haben in <strong>der</strong> Arbeitswelt, <strong>der</strong> eine in <strong>der</strong> alten, die immer kleiner<br />

wird, <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> neuen.<br />

Man muss sich Malte Freier als einen glücklichen Menschen vorstellen.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Ende</strong> <strong>der</strong> <strong>Arbeitsgesellschaft</strong>? Von Wegen - Von Wolfgang Uchatius - Die Zeit, 4.12.2003

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!