Leinen los für Kapitän Polleres

12 | Gastronomie
Leinen los für Kapitän Polleres
Ein Strandrestaurant als geschickte saisonale Geschäftserweiterung
Die Weinstadt Rust leistet sich eine kulinarische
Visitenkarte an prominenter Stelle. Das Restaurant
„Katamaran“ am Ufer des Neusiedlersees soll
einen Hauch von Marina-Feeling aufleben lassen.
Die Wirtsleute Anton und Brigitte Polleres treten
mit großen Ambitionen an.
Vor zwei Jahren fiel in den Gremien
der Gemeinde Rust die Entscheidung,
das Strandbad neu zu
gestalten. Es sollte ein völliger
Neubeginn sein, der auch in einem
finanziellen Engagement
von beträchtlichem Ausmaß zum
Ausdruck kommt. Aber nicht
nur das. Für das eingesetzte Geld
sollte auch ein zukunftsträchtiges
Konzept zur Verwirklichung
kommen. Das alte Strandrestaurant
wurde abgerissen und Architekt
Thomas Fichtner entwarf
einen zweigeschoßigen Bau, der
nun als Restaurant Katamaran
eingerahmt vom Wasser des Neusiedlersees
glänzt. Es ist eine
Holzkonstruktion, die auf Betonpfeilern
im Wasser steht. Das
neue Seerestaurant verfügt über
250 Sitzplätze, aufgeteilt auf die
beiden Terrassen im Freien, und
verfügt über 200 Sitzplätze in Inneren
des Lokals.
Vom Zauberberg an den See
Der niederösterreichische Gastronom
Anton Polleres, der seit
1999 das von seinem Vater übernommene
„Liechtenstein-Haus“
HGV PRAXIS 6 . 2011
auf dem Semmering führt, bewarb
sich für dieses Projekt und
erhielt prompt den Zuschlag.
Polleres Credo für die künftigen
Katamaran-Gäste: „Wir sind ein
Lokal für jedermann und ganz
bestimmt keine Schickimicki-
Bude. Von Jung bis Alt sollen
sich alle wohlfühlen und wegen
unserer guten Küche in das Restaurant
kommen.“ Dieses Ansinnen
deckt sich so ziemlich genau
mit den Plänen der Stadtväter.
Möglichst viele Zielgruppen sollen
angesprochen werden. So
wird im Sommer der Bade- und
Ausflugsgast im Mittelpunkt stehen.
Im Frühjahr und Herbst/
Winter bietet der Katamaran mit
dem Restaurant und den Räumlichkeiten
im Obergeschoß Platz
für eine Vielzahl von Veranstaltungen.
Terrasse mit Sandstrand
Die Basis für einen Gastro-Hot-
Spot direkt am See wurde jedenfalls
gelegt. Zu ebener Erde empfängt
den Gast eine schöne, weitläufige
Bar, bevor der Raum ins
Restaurant übergeht. Geradezu
perfekt für Feiern, Veranstaltungen,
Empfänge und Zusammenkünfte
aller Art eignet sich der
erste Stock. Wunderschöner
Rundumblick auf Wasser, Natur
und die vielen Segelboote machen
diesen Platz zu perfekten
Location. Die Terreasse steht
dem um nichts nach: Eine große
Schirmbar lädt genauso zum Verweilen
ein wie ein eigener Sandstrand,
an dem sogar Liegestühle
bereitstehen. Es wurde nichts unversucht
gelassen, es den Gästen
so angenehm wie möglich zu machen.
ROSTFREI als
professioneller Partner
Dieser Premium-Anspruch gilt
auch für die Küche. Anton Polleres
ist sich im Klaren, wenn er
meint: „Jetzt stehen wir vor der
Herausforderung, uns durch unser
Essen einen Namen zu machen.“
Wobei der leidenschaftliche
Koch eine Mischung aus Regionalem
und internationalen
Klassikern anbieten will – und
das mit einer Philosophie, die
strikt „hausgemacht“ heißt. Dafür
bedarf es einer ausgeklügelten
Hardware, die der Unternehmer
bei einem Partner in Auftrag
gab, der schon auf dem Zauberberg
für Zufriedenheit sorgte:
dem Wiener Küchenausstatter
ROSTFREI.
Mit solider Küchentechnik von
MKN verstand es ROSTFREI
auch im Katamaran den hohen
Ansprüchen gerecht zu werden.
Küchenchef Kamillo Knapec
zeigt sich rundweg begeistert.
„Wenn drinnen und draußen alles
voll ist, müssen wir uns voll
und ganz aufs Kochen konzentrieren.
Da müssen die Abläufe
logisch sein und jeder Handgriff
muss sitzen. Ich kann nur sagen,
ROSTFREI hat hier ganze Arbeit
geleistet. Ich wüsste momentan
nichts, was wir besser machen
könnten.“ Viel Lob, das seit der
Eröffnung gleich auf eine harte
Probe gestellt wurde. Anton Polleres:
„Der Zuspruch war enorm,
wir wurden regelrecht überrannt.
Es macht fast den Anschein, als
hätte halb Rust darauf gewartet,
dass wir aufsperren.“ Der hohen
Frequenz folgt die Konsequenz
von mehr Personal, bei bislang
35 Arbeitsplätzen. „So wie es
jetzt aussieht, müssen wir zehn
zusätzliche Mitarbeiter beschäftigen,
sonst lässt sich der Qualitäts-Level
nicht halten. Und das
hat schließlich oberste Priorität“,
so Polleres. Wobei sich Lieferpartner
ROSTFREI auch in allen
Belangen der Schankverbauten
und Kühltechnik als kompetenter
Supporter unter Beweis
stellte.
Unerwarteter Werbeeffekt
Wenige Tage vor der Eröffnung
sorgte ein kleines Missgeschick
für landesweite Schlagzeilen und
somit gleichzeitig für einen gar
nicht so schlechten Werbeeffekt.

Das Restaurant Katamaran
in Rust hat das Zeug zum
heißen Gastro-Hot-Spot.
Die Hightech-Küche
spielt alle Stückerl.
Durch den Einsatz des Funkboniersystems
konnte es passieren,
dass Autos auf dem Parkplatz
sich erst per Fernbedienung im
Autoschlüssel öffnen ließen,
wenn man nahe genug am Wagen
war. Ein ORF-Mitarbeiter
bauschte das zur großen Sache
und stellte die Meldung auf das
News-Portal des Senders – immerhin
eine der meistgelesenen
Websites des Landes. Die zuständigen
Techniker von Orderman
änderten die Funkfrequenz des
Boniersystems, und schon hatte
der Spuk ein Ende und das Ehepaar
Polleres einen Grund zur
Freude – durch den Gratis-Werbeeffekt.
Beide Betriebe – sowohl Rust als
auch das Liechtenstein-Haus –
sind Ganzjahresbetriebe. Wobei
Polleres schon einschränkt: Im
Sommer ist sicher mehr im Katamaran
los, dafür im Winter mehr
am Semmering. Das Ehepaar
nimmt beide Betriebe gleich
wichtig und die 55 Minuten Autofahrt
vom Zauberberg zum See
gerne in Kauf.
Das Projekt kostete insgesamt
zwei Millionen Euro, wovon die
Stadtgemeinde 1,6 Millionen bestreitet
und Gastronom Polleres
400.000 Euro. Der Vertrag ist
vorerst auf zehn Jahre abgeschlossen.
Aber schon jetzt zeigt
sich: Der Katamaran besitzt
sämtliche Tugenden, um zum
Marina-Hot-Spot des Neusiedlersees
zu werden. -sax-
Bilder: Katamaran, Weyrer
Gastronomie | 13
Das Ehepaar Anton und Brigitte Polleres schuf
sich in Rust ein zweites, attraktives Standbein.
Katamaran-Küchenchef: Kamillo Knapec
inmitten seiner neuen Küche von MKN
und Ausstatter ROSTFREI.
HGV PRAXIS 6 . 2011