Anwendungstechnische Hinweise - Erl GmbH SCHWEISSEN+ ...
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Lichtbogenlöten<br />
MSG-Löten<br />
A.14<br />
<strong>Anwendungstechnische</strong> <strong>Hinweise</strong><br />
Das MSG-Löten unterscheidet sich vom MIG- bzw. MAG-Schweißen durch die Verwendung von Drahtelektroden auf Kupferbasis als<br />
Zusatzwerkstoff. Dieses Verfahren wird üblicherweise in der Kurz- bzw. Impulslichtbogentechnik in sämtlichen Lötpositionen eingesetzt. Auf eine<br />
besondere Nahtvorbereitung wird meist verzichtet.<br />
Abbildung: Schematische Darstellung MSG-Löten<br />
Kurzlichtbogenprozeß<br />
Der Kurzlichtbogenprozeß erlaubt ein MSG-Löten mit geringem<br />
Wärmeeintrag. Bei geringer Lichtbogenleistung kommt es zum<br />
Tropfenübergang im Kurzschluß (Kurzlichtbogenprozeß).<br />
Impulslichtbogen<br />
Die Impulslichtbogentechnologie erlaubt einen kurzschlußarmen,<br />
gut steuerbaren Werkstoffübergang mit guter Spaltüberbrückbarkeit<br />
beim Löten von Kehlnähten am Überlappstoß. Im allgemeinen führt<br />
der Impulslichtbogenprozeß zu fl acherer Nahtausbildung als der<br />
Kurzlichtbogenprozeß. Da Beschichtungen auch beim MSG-Löten im<br />
Impulslichtbogen zu Prozeßinstabilitäten führen, ist es günstig, einen<br />
möglichst kurzen Lichtbogen einzusetzen. Unter argonreichen Schutzgasen<br />
kann bei optimaler Parameterwahl ein spritzerarmer Lötprozeß eingestellt<br />
werden. Um die Wärmeeinbringung so gering wie möglich zu halten, muß<br />
mit einem niedrigen Grundstrom gearbeitet werden.<br />
Spezielle Anforderungen an die Löteinrichtung<br />
Das MSG-Löten stellt spezielle Anforderungen an die Stromquelle. Damit<br />
bei Dünnblechen die Zinkverdampfung möglichst gering bleibt, wird bei<br />
geringer Leistung gelötet. Deshalb muss die Stromquelle unbedingt<br />
einen weit nach unten reichenden Regelbereich aufweisen. Gleichzeitig<br />
muss der Lichtbogen im unteren Leistungsbereich besonders stabil sein.<br />
Dazu ist eine niedrig eingestellte Grundstromstärke ebenso wichtig wie<br />
eine schnell reagierende Regelung für kurze Lichtbogenlängen.<br />
Beim MIG-Löten ist abhängig von Zusatzwerkstoff und Schutzgas eine<br />
jeweils differenzierte Impulsform erforderlich. Insgesamt gesehen lassen<br />
sich gute Lötergebnisse auf verzinkten Blechen mit den meisten am Markt<br />
befi ndlichen Impulsstromquellen erzielen. Es kann jedoch notwendig<br />
sein, eine entsprechende Kennlinie vom Hersteller zu beziehen.<br />
Da die üblicherweise verwendeten Zusatzwerkstoffe im Vergleich zu Stahlschweißdrähten weicher sind, müssen an die Fördereinheiten höhere<br />
Anforderungen gestellt und ähnlich wie bei Al- oder Fülldraht Antriebe mit Halbrundnutrollen verwendet werden. Der Drahtvorschubmotor soll<br />
zur Sicherstellung konstanter Vorschubgeschwindigkeit drehzahlgeregelt sein. Die Brennerschlauchpakete müssen mit einer Kunststoffseele<br />
ausgestattet sein. Werden Schlauchpakete mit Längen von mehr als 3 m für den manuellen Einsatz bzw. mehr als 1,5 m für den Robotereinsatz<br />
benötigt, ist ein zusätzlicher Drahtvorschubmotor z. B. am Brenner empfehlenswert. Für den automatisierten Betrieb sind wassergekühlte<br />
Schweißbrenner empfehlenswert.<br />
Verfahrenstechnische <strong>Hinweise</strong><br />
Zusätzliche wichtige Einfl ussgrößen für die Nahtqualität beim MIG-Löten<br />
sind die Brenneranstellung und -führung. Bei stechend gelöteten Blechen<br />
wärmt der vorlaufende Lichtbogen die Zinkschicht so weit vor, dass<br />
sie unmittelbar vor dem Ablösen des Zusatzdrahttropfens bis auf eine<br />
Restschicht verdampfen kann. Die Wärmeenergie des schmelzfl üssigen<br />
Zusatztropfens verdampft die verbleibende Restzinkschicht. Da es sich<br />
lediglich um geringe Mengen an Zinkdampf im noch schmelzfl üssigen<br />
Lot handelt, reicht die Entgasungszeit bis zum Erstarren aus, um eine<br />
Porenbildung zu vermeiden.<br />
WIG-Löten<br />
Beim manuellen WIG-Löten wird üblicherweise stabförmiges Lot ähnlich<br />
wie beim autogenen Hartlöten („Flamm löten“) in den Lichtbogen geführt.<br />
Beim automatisierten WIG-(Kaltdraht-)Löten werden drahtförmige<br />
Kupferbasiszusätze mechanisch in den Lichtbogen gefördert. Es wird<br />
überwiegend mit kontinuierlichem Lichtbogen gearbeitet. Wannenlage<br />
und Fallposition sollten anderen Lötpositionen vorgezogen werden.<br />
Spezielle Anforderungen an die Löteinrichtung<br />
Zum Löten eignen sich alle handelsüblichen WIG-Gleichstromquellen.<br />
Impulsstromquellen sind nicht erforderlich. Für die meisten Anwendungen<br />
sind Stromstärken von 20-150 A ausreichend. Zum automatischen Löten<br />
wird ein Kaltdrahtvorschubgerät benötigt.<br />
Abbildung: Schematische Darstellung WIG-Löten