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Winterthur-Hegi Ein Dorf und sein Schloss - Departement Bau ...

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26<br />

NEUES BAUEN IN DER KERNZONE<br />

Von Reto Bieli, Denkmalpflege <strong>Winterthur</strong><br />

Im <strong>Dorf</strong> <strong>Hegi</strong> hat sich in den letzten Jahrzehnten<br />

baulich einiges verändert. <strong>Ein</strong>e Gegenüberstellung<br />

des Zehntenplanes von 1789<br />

mit den Luftaufnahmen von 1923 <strong>und</strong> 200X<br />

macht dies deutlich. Im gewachsenen Ort<br />

<strong>Hegi</strong> hat sich gut sichtbar das Prinzip des<br />

schrittweisen <strong>Bau</strong>ens <strong>und</strong> Veränderns über<br />

Jahrh<strong>und</strong>erte etabliert <strong>und</strong> ist zu einem Charakteristikum<br />

des Ortsbildes geworden. Und<br />

trotz diesen unterschiedlichen <strong>Bau</strong>zeiten der<br />

Gebäude hat der <strong>Dorf</strong>kern eine gut lesbare<br />

<strong>Ein</strong>heitlichkeit bewahrt. <strong>Ein</strong> wichtiger Gr<strong>und</strong><br />

für diese Erscheinung besteht in der Kontinuität<br />

der landwirtschaftlichen Gebäudenutzungen<br />

<strong>und</strong> damit der Konstanz der Anforderungen<br />

an <strong>Bau</strong>ten <strong>und</strong> deren (unmittelbares?)<br />

Umfeld. Zudem haben sich im Verlaufe der<br />

ortsbaulichen Entwicklung einige wenige<br />

<strong>Bau</strong>typen betrieblich, technisch <strong>und</strong> wirtschaftlich<br />

bewährt.<br />

Der von Landwirtschaft geprägten <strong>Ein</strong>heitlichkeit<br />

wirkt heute allerdings entgegen, dass<br />

sich das <strong>Dorf</strong> in der zweiten Hälfte des 20.<br />

Jahrh<strong>und</strong>erts vom landwirtschaftlichen Produktionsort<br />

zu einem Wohn- <strong>und</strong> Gewerbedorf<br />

entwickelt hat. <strong>Bau</strong>lich manifestiert sich<br />

dieser Wandel in einem Gürtel aus Wohnsiedlungen,<br />

Werkhallen <strong>und</strong> <strong>Ein</strong>zelbauten, der die<br />

Kernzone umringt <strong>und</strong> damit den äusseren<br />

Bezugsrahmen des <strong>Dorf</strong>es nachhaltig beeinflusst.<br />

Hatte <strong>Hegi</strong> 1910 vermutlich 500 <strong>Ein</strong>wohner,<br />

so sind es im Jahr 2000 fast 2500.<br />

Diese demographischen <strong>und</strong> wirtschaftlichen<br />

Umwälzungen haben auch im Ortskern selbst<br />

bauliche Konsequenzen <strong>und</strong> führen zur denkmalpflegerischen<br />

Frage, wie sich eine Architektur<br />

der Wohnnutzung mit einem landwirtschaftlichen<br />

<strong>Bau</strong>gepräge vereinigen kann,<br />

ohne dass die Wirkung des Bestandes gestört<br />

wird?<br />

Im Bereich der Gernstrasse <strong>und</strong> der Kehlhofstrasse<br />

wurden in den letzten Jahren sehr<br />

gute, dorfbildverträgliche Neubauten realisiert.<br />

Der Begriff „Neubau“ in der Kernzone<br />

ist bei diesen Objekten nicht im Sinne einer<br />

den Gegensatz suchenden Architektursprache<br />

realisiert, die in „Alt“ <strong>und</strong> „Neu“ zergliedert<br />

<strong>und</strong> die Kontinuität des gebauten Umfeldes<br />

in Frage stellt. Dieser Begriff beinhaltet auch<br />

keine auf maximale Ausnutzung angelegte<br />

Architektur, die als historifizierende Geste<br />

das Quartier dominiert - er beschreibt ganz

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