STADTMAGAZIN Bremen September 2020
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MÄRZ <strong>2020</strong><br />
9,80 €<br />
Dem WESER-KURIER wird die Lizenz erteilt (links). Bürgermeister Wilhelm Kaisen (rechts) an einer Setzmaschine sitzend, zu Besuch im Pressehaus am<br />
Vorabend des zwölften Geburtstags des Verlags. <br />
Fotos: WK<br />
managte die kaufmännischen Angelegenheiten<br />
des Verlages. Im <strong>September</strong> 1948<br />
wurde er zum Geschäftsführer mit dem<br />
Aufgabenbereich eines Verlagsdirektors<br />
bestellt. Nachdem Meyer durch die Anteile<br />
von Eckardts zum Mitinhaber geworden<br />
war, überlässt Hackmack ihm weitere Anteile,<br />
sodass sie nun paritätische Anteilseigner<br />
sind. Bis 1960 leiten sie die Geschicke<br />
gemeinsam.<br />
1956 bezieht der WESER-KURIER das<br />
neue Verlags- und Pressehaus an der Martinistraße.<br />
Die nächsten 14 Jahre wird die<br />
Zeitung hier auf einer eigenen Hochdruckmaschine<br />
gedruckt, bis 1970 das Druckhaus<br />
in Woltmershausen fertig ist. Die Zeit des<br />
Hochdrucks ist Anfang der 1980er-Jahre<br />
vorbei. Mit einer modernen Anlage wird<br />
der WESER-KURIER nun im Offsetdruck<br />
hergestellt.<br />
Neue Geschäftsfelder<br />
Über das tägliche Geschäft mit der gedruckten<br />
Tageszeitung hinaus engagiert sich der<br />
Verlag zunehmend auch in anderen Bereichen.<br />
Eine vorausschauende Entscheidung,<br />
denn noch kann niemand ahnen, dass mit<br />
der Erfindung des Internets sich allerlei<br />
ändern wird. So beteiligt sich der Verlag an<br />
den aufkommenden Privatradios, die zunächst<br />
als Todbringer für die gedruckte Zeitung<br />
gelten – es später aber nicht werden.<br />
Beim ersten niedersächsischen Privatsender<br />
ffn steigt der Verlag 1986 ein, bei Radio<br />
Energy 2003 und bei Radio Roland 2018.<br />
Andere Felder entwickeln sich ebenfalls<br />
zu wichtigen Stützen des Geschäfts: Nordwest-Ticket<br />
entsteht 2002 und bietet den<br />
Kunden den Service, Eintrittskarten aller<br />
Art bei ihrer Tageszeitung kaufen zu können.<br />
Und als der Staat den Postmarkt liberalisiert,<br />
dürfen auch andere Anbieter im<br />
Zustellgeschäft mitmischen. Der WESER-<br />
KURIER ist mit der Citipost dabei, die sich<br />
ab 2006 in <strong>Bremen</strong> als regionales Unternehmen<br />
etabliert. Später kommen unter anderem<br />
WKbike mit Leihrädern in der Stadt und<br />
das WKcafé an der Langenstraße dazu.<br />
Aber auch im gesellschaftlichen Leben<br />
muss eine Zeitung mehr mitspielen und<br />
Themen und Meinung setzen, das erwarten<br />
die Lesenden von ihrem Blatt. Und andere<br />
Produkte mit Qualitätsjournalismus. Es<br />
entstehen die Talksendung Weserstrand,<br />
Hochglanzmagazine und Bücher zu regionalen<br />
Themen, hochkarätige Konferenzen<br />
wie AutoDigital und die Grafik- und Textagentur<br />
WK|Manufaktur, die Kunden mit<br />
verschiedenen Dienstleistungen beliefert.<br />
Stadtteilkuriere<br />
Aber auch das Blatt musste sich weiterentwickeln.<br />
Der steigende Bedarf an regionalen<br />
Nachrichten mündet 2002 in der Gründung<br />
der Stadtteilkuriere als Pendant zu<br />
den Regionalausgaben. Während es in <strong>Bremen</strong>-Nord<br />
die Norddeutsche gibt, bekommen<br />
die anderen Stadtteile jetzt zweimal<br />
wöchentlich eine eigene Ausgabe mit ganz<br />
lokalen Informationen und der Möglichkeit<br />
für Anzeigenkunden, auf kleinstem Raum<br />
zu werben. Also zum Beispiel der Schlachter<br />
von nebenan.<br />
Dabei darf auch die gute Sache nicht<br />
fehlen: Seit 1998 sind über die vom Verlag<br />
initiierte Weihnachtshilfe viele Spenden<br />
zusammengekommen, mit denen der Verein<br />
bedürftige Menschen unterstützt. Der<br />
Verlag selbst ergänzt das mit der Förderung<br />
verschiedener kultureller und sozialer Einrichtungen:<br />
Bürgerpark, Focke-Museum,<br />
Philharmoniker, Musikfest, Music-Hall<br />
Worpswede, Domfestspiele Verden und<br />
sehr viel mehr.<br />
Digitalisierung<br />
Mit dem Internet verändert sich dann<br />
auch die tägliche Redaktionsarbeit.<br />
Schon 1998 gründet der Verlag die Seite<br />
www.weser-kurier.de und geht mit den<br />
ersten Nachrichten aller Art auf digitalem<br />
Wege an den Start. Ein richtiger Schritt,<br />
der sich bis heute immer weiterentwickelt<br />
hat und im kommenden Jahr in einen erneut<br />
vollkommen neuen Internetauftritt<br />
mit hochwertigen Inhalten münden wird.<br />
Immer mehr digitale Angebote finden dort<br />
ihre Nutzer, Podcasts, Bewegtbild, Fotostrecken<br />
und so fort. Seit 2005 gibt es die<br />
gedruckte Ausgabe auch als E-Paper, was<br />
sich vor allem mit der Verwendung auf mobilen<br />
Endgeräten als richtige Entscheidung<br />
herausgestellt hat. Das gilt auch für die<br />
Newsapp aus dem Apple-Store und Google<br />
Play, die mit Pushmeldungen die Bremerinnen<br />
und Bremer sofort informiert, wenn in<br />
der Stadt etwas Wichtiges passiert ist. Die<br />
Nutzerzahlen steigen kontinuierlich.<br />
Dazu gesellt sich eine eigene Digitalagentur,<br />
die nicht nur für den WESER-<br />
KURIER, die Nordwest-Zeitung und die<br />
Wilhelmshavener Zeitung alle digitalen<br />
Dinge abwickelt, sondern sich auch am<br />
freien Markt mit der Entwicklung von Webseiten,<br />
digitalen Systemen und Strategien<br />
sowie dazugehörigen Produkten etabliert.<br />
Sie heißt seit 2017 AdNord und hat ihren<br />
Sitz in der Baumwollbörse. Die Sparkasse<br />
<strong>Bremen</strong> ist einer der größten Kunden.<br />
Alles Dinge, von denen Hans Hackmack<br />
und Hermann Rudolf Meyer nichts geahnt<br />
haben. Wie sie es wohl gefunden hätten?<br />
Am 19. <strong>September</strong> veröffentlicht der<br />
WESER-KURIER zu seinem Jubiläum eine<br />
Sonderausgabe. Darin wird der komplette Text<br />
zur Geschichte der Zeitung sowie viele weitere<br />
Berichte, Storys und Zukunftsvisionen zu<br />
finden sein.<br />
75 Jahre WESER-KURIER<br />
. . . sind auch 75 Jahre Presse-<br />
fotografie und Pressefreiheit<br />
in <strong>Bremen</strong> nach dem Zweiten<br />
Welt krieg. Was waren die<br />
Menschen froh, als es am<br />
19. Sep tember 1945 wieder<br />
eine freie Presse gab, die<br />
unzensiert über die Ereignisse<br />
in der Stadt berichten<br />
durfte. Der WESER-KURIER<br />
hat 75 Fotos aus acht Jahrzehnten ausgesucht, die<br />
in dem Sonderheft der Reihe WK|Geschichte zu sehen<br />
sind. Dazu ein Interview mit dem langjährigen<br />
WK-Fotografen Jochen Stoss und ein Gastbeitrag<br />
des Hochschulprofessors Rolf Nobel, dem Gründer<br />
des wohl renommiertesten Studiengangs für Fotojournalismus<br />
in Hannover. Erhältlich im Handel, in<br />
den WK-Zeitungshäusern, telefonisch unter<br />
0421 / 36 71 66 16 auf www.weser-kurier.de/shop.<br />
116 Seiten, 9,80 Euro.<br />
75 JAHRE | WESER-KURIER | PRESSEFREIHEIT | PRESSEFOTOGRAFIE<br />
Geschichte<br />
SONDERHEFT<br />
75 JAHRE WESER-KURIER<br />
PRESSEFREIHEIT<br />
PRESSEFOTOGRAFIE<br />
> Mit der Lizenz zum Drucken<br />
> Plötzlich a les sagen zu dürfen<br />
> Bremer Geschichte in 75 Bildern<br />
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