Digitaler Finanzbericht

Digitaler Finanzbericht
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Digitaler Finanzbericht
Mit dem „Digitalen Finanzbericht“ wird die Übertragung der Jahresabschlüsse
eines Unternehmens an ein Kreditinstitut vereinfacht.
Der Datenaustausch erfolgt rein digital und der heute noch verbreitete
Medienbruch kann äußerst effizient überwunden werden.
Was ist der Digitale Finanzbericht?
Finanzinstitute sind gesetzlich verpflichtet, sich die
wirtschaftlichen Verhältnisse ihrer Kreditnehmer offenlegen
zu lassen. Firmenkunden, die einen Kredit aufnehmen
möchten oder aufgenommen haben, müssen deshalb
ihren Jahresabschluss bei ihrem Finanzinstitut (Bank oder
Sparkasse) einreichen. Dieses analysiert den Abschluss
im Rahmen der Kreditwürdigkeitsprüfung. Die der Bank
übermittelten Kundendaten sollten möglichst aktuell und
vollständig sein, um die Kreditwürdigkeitsprüfung positiv
und damit im Sinne des Kunden zu beeinflussen.
Bisheriges Verfahren
Bislang erfolgt die Einreichung des Jahresabschlusses in
einem stark von manuellen Arbeiten geprägten Verfahren:
Das Unternehmen bzw. ein bevollmächtigter Steuerberater/
Wirtschaftsprüfer erstellen und bearbeiten den Abschluss
IT-gestützt. Dann werden die Jahresabschlussunterlagen
ausgedruckt und in Papierform an das Finanzinstitut versandt,
wo die Daten händisch in das dort verwendete
IT-System eingegeben werden. Das ist umständlich, fehleranfällig
und nicht mehr zeitgemäß.
Neues Verfahren
Der Digitale Finanzbericht ist ein standardisiertes Übermit t -
lungsverfahren zur digitalen Einreichung von Jahresabschlüssen.
Statt weiterhin umfangreiche Dokumente
auf Papier zu übergeben, können diese künftig elektronisch
übermittelt werden.
Seit April 2018 haben viele Banken und Sparkassen auf das
neue, bundesweit einheitliche Standardverfahren „Digitaler
Finanzbericht“ umgestellt. Jahresabschlüsse können nun
an teilnehmende Finanzinstitute auf diesem digitalen Weg
sehr einfach übertragen werden.
Das Verfahren des Digitalen Finanzberichts basiert auf der
bereits von der elektronischen Steuerbilanz („E-Bilanz“)
her bekannten XBRL-Taxonomie 1 . Auch die erforderliche
technische Infrastruktur ist bereits weitgehend vorhanden.
Wie schon bisher werden die Abschlussdaten sowohl beim
Steuerberater bzw. Wirtschaftsprüfer als auch bei den
Finanzinstituten unter Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften
zu Datenschutz und Datensicherheit verarbeitet.
Die medienbruchfreie Abschlussdatenübertragung verringert
bei allen Beteiligten den administrativen Aufwand,
die Prozesskosten und den Zeitaufwand, sie minimiert die
Fehleranfälligkeit und verbessert damit die Datenqualität.
Ein wesentlicher Teil des Kreditprozesses kann beschleunigt
und die Risikobeurteilung verbessert werden.
In Zukunft soll auch die Rückübermittlung von Kreditparametern
(z.B. Zins- und Tilgungspläne) möglich sein und die
Prozesse in den Kanzleien und Unternehmen stärker digital
unterstützen (sogenannter Rückkanal).
1 XBRL steht für extensible Business Reporting Language: ein XML-basierter Standard zur strukturierten
Übermittlung von Finanzinformationen.
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Welchen Nutzen bietet der digitale
Finanzbericht für das Unternehmen?
Wie wird Datensicherheit
gewährleistet?
• Sicherer und dokumentierter elektronischer Übertragungsweg
– die Daten werden vor unberechtigtem
Zugriff (Vertraulichkeit) und Veränderungen (Datenintegrität)
geschützt
• insgesamt weniger administrativer und zeitlicher Aufwand
• geringere Prozesskosten und weniger anfallendes Papier
• der fehleranfällige Medienbruch bei der Übertragung
der Abschlüsse fällt weg
• es gibt nur noch einen elektronischen Verteilungsprozess
für Jahresabschlüsse – diese können an die Finanzinstitute
auf dem gleichen Weg übertragen werden wie
bereits an die Finanzverwaltung und den Bundesanzeiger
Der Digitale Finanzbericht ist damit ein wichtiger Schritt auf
dem Weg zur konsequenten Digitalisierung aller Finanzprozesse
innerhalb des Unternehmens und zum effizienten
Datenaustausch mit Finanzinstituten.
Was ändert sich nicht?
Durch den Digitalen Finanzbericht ändern sich nicht
der Berichtsumfang und die Informationstiefe gegenüber
der bisherigen Abgabe des Jahresabschlusses. Der
Unternehmer berichtet im gleichen Umfang, wie er es
bisher schon getan hat. Der XBRL-Standard betrifft nur die
technische Datenübertragung und schafft keinen neuen
Rechnungslegungsstandard.
Das gesamte Verfahren beruht unverändert auf der individuellen
Geschäftsbeziehung zwischen dem Unternehmer und
seiner Bank. Der Unternehmer entscheidet also weiterhin
selbst, wer seine Daten wann und in welchem Umfang erhält.
Für die berichtenden Unternehmen bleiben Bankgeheimnis
und Datenschutz selbstverständlich im vollen Umfang
gewahrt. Der neue digitale Standard basiert auf im Finanzdienstleistungsbereich
umfangreich erprobten Technologien
zur Authentifizierung und Verschlüsselung. Damit sind die
Abschlussdaten des Unternehmens auf dem Übertragungsweg
zuverlässig geschützt. Ein besonderes Augenmerk wird
auf die verlässliche Identifikation des Übermittlers gelegt,
so dass Abschlüsse nur von autorisierten Nutzern versendet
werden können. Übertragen werden die Abschlüsse dabei
direkt und in verschlüsselter Form.
Wie ist der Ablauf für das
Unternehmen?
Wenn das Finanzinstitut den Unternehmer bittet, für die
gesetzlich geforderte Kreditwürdigkeitsprüfung den Jahresabschluss
als Digitalen Finanzbericht einzureichen, sollte
der Unternehmer zuerst festlegen, wie dieser übertragen
werden soll. Dazu gibt es im Prinzip zwei Möglichkeiten:
• Üblicherweise beauftragt der Unternehmer seinen
Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer, den Jahresabschluss –
nachdem der jeweilige Abschluss rechtsverbindlich
festgestellt wurde – elektronisch zu übermitteln.
• Theoretisch ist es auch möglich, dass der Unternehmer
den Jahresabschluss des Unternehmens selbst als Digitalen
Finanzbericht unter Angabe der Bankleitzahl und
Kundennummer der jeweiligen Bank zusendet.
Nachdem der Unternehmer entschieden hat, auf welchem
Weg der Digitale Finanzbericht versendet werden soll,
Einmalige Initialisierung (papierhaft)
Teilnahme- und Verbindlichkeitserklärung
Regelmäßiger Prozess (digital)
Übertragung mittels DiFin
Unternehmen
Steuerberater
Bank
Sparkasse
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füllt er die Teilnahme- und Verbindlichkeitserklärung aus.
Das Formular befindet sich bei den Unterlagen, die er von
seiner Bank zum Digitalen Finanzbericht erhalten hat (und
als Abdruck auch in dieser Ausgabe). Auf dieser Basis kann
das Finanzinstitut die Authentizität der übermittelten Daten
prüfen und sicherstellen. Die Bank wird nur Digitale Finanzberichte
für ihre Kreditwürdigkeitsprüfung verwenden, die
von dem in der Teilnahmeerklärung genannten Absender
stammen. Seine Teilnahme- und Verbindlichkeitserklärung
kann der Unternehmer selbstverständlich jederzeit ändern
oder widerrufen.
Ob eine Bank oder Sparkasse schon empfangsbereit ist, lässt
sich hier auf der Website des Digitalen Finanzberichts nachsehen:
https://www.digitaler-finanzbericht.de/participants
Weitere Informationen zum Digitalen Finanzbericht und den
teilnehmenden Banken, Sparkassen und IT-Dienstleistern finden
sich auf der Homepage www.digitaler-finanzbericht.de.
Mit dem Digitalen Finanzbericht wird das Potential der
Digitalisierung für die Bank-Kunde-Beziehung weiter ausgeschöpft,
so dass beide Seiten davon profitieren.
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Als Beirat haben Experten die Arbeit an dieser Publikation
mit Ideen und Anregungen unterstützt. Hierfür
danken wir herzlich:
Michael Alber
Geschäftsführer, Bundesverband Großhandel, Außenhandel,
Dienstleistungen
Dr. Alexander Barthel
Leiter der Abteilung Wirtschafts- und Umweltpolitik,
Zentralverband des Deutschen Handwerks
Dr. habil. Christian Fahrholz
Leiter des Referats Unternehmensfinanzierung und Finanzmärkte,
Deutscher Industrie- und Handelskammertag
Stephan Jansen
Geschäftsführer, Verband Deutscher Bürgschaftsbanken
Albrecht von der Hagen
Hauptgeschäftsführer, Die Familienunternehmer
Fabian Wehnert
Abteilungsleiter Mittelstand und Familienunternehmen,
Bundesverband der Deutschen Industrie
Berlin, Januar 2020
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So erreichen Sie den
Bankenverband
Bundesverband deutscher Banken
Postfach 040307
10062 Berlin
+49 30 1663-0
bankenverband@bdb.de
bankenverband.de
Herausgeber:
Bundesverband deutscher
Banken e. V.
Inhaltlich Verantwortlicher:
Oliver Santen
Gestaltung:
ressourcenmangel an der
panke GmbH
Druck:
Buch- und Offsetdruckerei
H. Heenemann GmbH & Co. KG
Berlin, Juli 2020
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