Temporäre Stadt Oberengadin - Berggebiete.ch
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Chronik<br />
1850: Erste touristis<strong>ch</strong>e Bauten im Engadin:<br />
Kurhäuser in Tarasp und St. Moritz<br />
1880: Belle Epoque: Hotel Palace<br />
Empfang unter Spitzbögen: Palace Hotel<br />
Zu Gast im Engadin<br />
Die Engadiner Hotellerie: Traditionen und Herausforderungen<br />
Der «Garten des Inn» zieht seit langem Besu<strong>ch</strong>er an. In der Ho<strong>ch</strong>saison<br />
beherbergt es zehnmal mehr Gäste als es Einwohner<br />
zählt. Die Na<strong>ch</strong>frage na<strong>ch</strong> Hotelzimmern hat jedo<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t im<br />
glei<strong>ch</strong>en Masse zugenommen. Die Engadiner Hotellerie arbeitet<br />
in einem s<strong>ch</strong>wierigen Umfeld und su<strong>ch</strong>t na<strong>ch</strong> neuen Wegen.<br />
Von Chasper S<strong>ch</strong>midlin, Lukas Voellmy und Florian Hug<br />
Das <strong>Oberengadin</strong> pulsiert. Vor allem<br />
um Weihna<strong>ch</strong>ten wird das <strong>Oberengadin</strong><br />
zur gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Bühne,<br />
wie immer s<strong>ch</strong>on seit Mitte des<br />
19. Jahrhunders, als das <strong>Oberengadin</strong><br />
wegen seiner lands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en<br />
S<strong>ch</strong>önheit als touristis<strong>ch</strong>es Erholungsgebiet<br />
der Rei<strong>ch</strong>en und Mä<strong>ch</strong>tigen<br />
entdeckt worden ist. Im Lärm<br />
und der Hektik des si<strong>ch</strong> entfaltenden<br />
Industriezeitalters entspra<strong>ch</strong> die<br />
imposante Bergwelt dem Bedürfnis<br />
na<strong>ch</strong> einem Gegenbild zu den Fabriken<br />
und Mas<strong>ch</strong>inen in den Städten.<br />
Das Bedürfnis ist geblieben.<br />
Trendwende<br />
Werfen wir zunä<strong>ch</strong>st einen Blick zurück<br />
in die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te der Engadiner<br />
Hotellerie. Im 19. Jahrhundert zog der<br />
wa<strong>ch</strong>sende Trend der Erholungsreisen<br />
eine neue Bauaufgabe na<strong>ch</strong> si<strong>ch</strong>:<br />
das Hotel. Die ersten Touristenbauten<br />
im Engadin, wel<strong>ch</strong>e mehr als einfa<strong>ch</strong>e<br />
Gasthäuser waren, entstanden<br />
um 1860 als Kurhäuser in Tarasp und<br />
St. Moritz. Sie gaben den Massstab<br />
und die ar<strong>ch</strong>itektonis<strong>ch</strong>e Stilri<strong>ch</strong>tung<br />
vor, na<strong>ch</strong> denen si<strong>ch</strong> die Bauten<br />
für den Vergnügungstourismus einer<br />
rei<strong>ch</strong> gewordenen ausländis<strong>ch</strong>en<br />
Bürgers<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t fortan ri<strong>ch</strong>teten. Bis zu<br />
diesem Zeitpunkt war ein luxuriöses<br />
Leben das Privileg des Adels gewesen,<br />
nun breitete si<strong>ch</strong> dieser Lebensstil im<br />
zunehmend vermögenderen Bürgertum<br />
aus. Die Folge war, dass si<strong>ch</strong><br />
zwis<strong>ch</strong>en 1880 und 1914 der Zustrom<br />
von Touristen ins Engadin fast explosionsartig<br />
entwickelte. Glei<strong>ch</strong>zeitig<br />
entstanden in dieser als Belle-Epoque<br />
bezei<strong>ch</strong>neten Zeit vor dem Ersten<br />
Weltkrieg die führenden Grand<br />
Hotels wie das Palace in St. Moritz