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EPP 09.2020

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9 2020 www.epp-online.de<br />

IM INTERVIEW<br />

Dirk Seiler, Sedotec<br />

Disruption ist für uns nichts<br />

Neues.<br />

TITELTHEMA<br />

Shopfloor-Lenker in<br />

der smarten Fabrik<br />

AUS DEM INHALT<br />

News + Highlights<br />

Nachhaltige Fertigung<br />

durch Recycling<br />

Messen + Veranstaltungen<br />

Materialmanagement<br />

meets SMT<br />

Baugruppenfertigung<br />

Vermeidung von<br />

Lotbrücken<br />

Test + Qualitätssicherung<br />

EMS-Dienstleister<br />

investiert in 3D AOI<br />

<strong>EPP</strong> September 2020 1


Veranstalter:<br />

Praxiskongress<br />

Recht<br />

<br />

Hotel Chester Convention Center<br />

Heidelberg<br />

Foto: © zolnierek, fotolia.com<br />

<br />

<br />

3. Praxiskongress<br />

Recht<br />

Erfahren Sie, was Sie über Haftung und Verantwortung im Arbeitsschutz wissen müssen.<br />

Aktuelle Rechtsprechung, gut verständliche rechtliche Erklärungen, auch zu neuen Entwicklungen<br />

in der Arbeitswelt sowie ein Brückenschlag in die betriebliche Praxis: Das ist das Rezept,<br />

auf das der „Praxiskongress Recht“ setzt.<br />

395,00 Euro netto<br />

345,00 Euro netto<br />

In der Teilnahmegebühr ist ein Catering (Imbiss, Kaffeepausen) enthalten.<br />

Weitere<br />

Informationen und<br />

Online-Anmeldeformular:<br />

<br />

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<br />

<br />

2 <strong>EPP</strong> September 2020


EDITORIAL<br />

Materialmanagement meets SMT<br />

Die Optimierung des Produktionsprozesses sowie die<br />

Prozessautomatisierung sind heute einer der Schwerpunkte<br />

im Umfeld einer Elektronikproduktion. Denn die<br />

Gestaltung einer effizienten Logistik in Form von durchgängigen<br />

Prozessketten sowie optimalen Abläufen bietet<br />

hier noch immenses Potenzial. Zu unserem Event erwarten<br />

Sie interessante und informative Vorträge in Verbindung<br />

mit einer Ausstellung unserer Partner im virtuellen<br />

Raum. Dabei sein ist alles. Sichern auch Sie sich<br />

Ihre Wettbewerbs fähigkeit als Elektronikhersteller.<br />

Mehr Information erhalten Sie ab Seite 16.<br />

Virtuelles Fachforum: 29.09. — 01.10.2020<br />

GLOBAL.<br />

AHEAD.<br />

SUSTAINABLE.<br />

Logistisches Gesamtbild in der Fertigung<br />

In unserer Titelstory (ab Seite 30) liegt der Fokus auf der Entdeckung<br />

sowie Beseitigung logistischer Schwachstellen heutiger Produktionskonzepte.<br />

Bei diesem Vorgehen ist es bedeutend, sich bereits im Vorfeld<br />

Betrachtungen über die Optimierungskritierien der Fertigung im<br />

allgemeinen sowie der Logistik im besonderen, Klarheit zu verschaffen.<br />

Mittels einer ganzheitlichen Betrachtungsweise ist es realisierbar, ein<br />

Gesamtoptimum der Prozesse voranzutreiben.<br />

Maximaler Output durch dynamische Prozesse.<br />

3D AOI steigert Produktqualität<br />

In dieser Ausgabe ab Seite 56 erfahren Sie mehr darüber,<br />

wie Elektronikhersteller durch ständige Überwachung ihrer<br />

Produktion Qualität auf konstant hohem Niveau halten.<br />

Denn gute Qualität heißt zu 100 % das umzusetzen, was der<br />

Kunde wünscht. Unerheblich ob große Stückzahlen oder ab<br />

Losgröße 1, fortschrittliche Qualitätslösungen im Bereich<br />

der automatisierten Bildverarbeitungs-Inspektionssysteme<br />

zeigen hierbei den richtigen Weg.<br />

Null-Fehler-Strategie von EMS-Dienstleister.<br />

TECHNOLOGIEFORUM.<br />

DRIVEN BY KURTZ ERSA.<br />

Einladung zum Technologieforum<br />

mit Hausmesse<br />

29. und 30. September 2020<br />

Ganztägig interessante Technologievorträge<br />

LIVE-Ausstellung der kompletten Ersa-<br />

Produktpalette<br />

Automatisierungslösungen und modernstes<br />

Fertigungs-Equipment unserer Partner<br />

Werksführung durch die Ersa Smart Factory<br />

Einhaltung aller Hygienevorschriften<br />

Unsere Partner beim Technologieforum mit Hausmesse<br />

Foto: Tom Oettle<br />

Doris Jetter<br />

Chefredakteurin <strong>EPP</strong><br />

Information & Anmeldung<br />

Ersa GmbH | Katharina Fertig<br />

97877 Wertheim | Tel: +49(9342)800-141<br />

ersa-technologieforum@kurtzersa.de<br />

<strong>EPP</strong> September 2020 3<br />

www.kurtzersa.de/ersa-technologieforum


Inhalt 9 2020<br />

Fachzeitschrift für<br />

Fertigungs- und Prüftechnik<br />

in der Elektronik<br />

TITELTHEMA<br />

Shopfloor-Lenker in der<br />

smarten Fabrik<br />

Fabriken heute sind nicht nur flexibel und klar strukturiert, sondern<br />

auch kosteneffizient aufgebaut. Zwingend notwendig dazu sind neben<br />

geringen Taktzeiten auch Rückverfolgbarkeit sowie Flexibilität<br />

an der Linie. Transparenz in Materialfluss und Lagerverwaltung<br />

garantieren zudem eine nachhaltige Produktionssteigerung.<br />

Automate, Digitalize & Connect<br />

Foto: Indium<br />

Foto: ViTrox<br />

Foto: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />

16<br />

Virtuelles Fachforum: Materialmanagement<br />

meets SMT am 29. September bis 1. Oktober 2020.<br />

46<br />

Herausforderungen beim Lotpastendruck von feinen Strukturen<br />

für SiP-Applikationen.<br />

56<br />

EMS-Dienstleister investiert in 3D AOI für kompromisslose<br />

Qualität bei steigendem Durchsatz.<br />

News + Highlights<br />

6 Disruption ist für uns nichts Neues<br />

Im Gespräch mit Dirk Seiler, Sedotec<br />

9 AT&S geht Partnerschaft mit IMST ein<br />

Lösungen für Hochfrequenztechnologien<br />

10 Nachhaltige Fertigung durch Recycling<br />

Wiederaufbereitung von Kontaktstiften (MTM)<br />

12 Selbsterzeugter Stickstoff für‘s Löten<br />

Zusammenarbeit von Eutect und Inmatec<br />

12 Koordinator für den Vertriebsinnendienst<br />

ATN und Musashi bauen Vertriebsaktivitäten aus<br />

13 Rund um Leiterplatten-Prototypenherstellung<br />

Hilpert wird Vertriebspartner von LPKF<br />

14 Durchblick mit leistungsstarkem System<br />

Factronix mit Sonderaktion beim Röntgen<br />

15 Customer Care Teams für intensive Kundenbetreuung<br />

Viscom organisiert europäische Kundenschnittstelle neu<br />

Messen + Veranstaltungen<br />

16 Fachforum: Materialmanagement meets SMT<br />

Programm und weiterführende Informationen<br />

Baugruppenfertigung<br />

36 Schablonendruck mit 0201 Bauteilen (Teil 2)<br />

Mikro-Bauteile erfordern synchronisierte Prozesse (ITW EAE)<br />

40 Wettbewerbsfähige Fertigung von Elektronik<br />

Wichtig ist die Fertigungsmethode und nicht der Ort (Aegis)<br />

42 Neue Chancen für kleinere EMS<br />

Ständiges Update durch Plattformen (Kraus)<br />

44 Einfaches Handling von Backups<br />

Stets einsatzbereite Automatisierungstechnik (Auvesy)<br />

46 Lotpastendruck von feinen Strukturen<br />

Vermeidung von Lotbrücken (Indium)<br />

50 Mehrwert durch Prozessautomatisierung<br />

Scara-Roboter steigern Zuverlässigkeit (Yamaha)<br />

52 Produkt-News Baugruppenfertigung<br />

4 <strong>EPP</strong> September 2020


Industrie<br />

Virtuelles Fachforum<br />

Materialmanagement<br />

meets SMT<br />

Test + Qualitätssicherung<br />

56 Hohe Qualität bei steigendem Durchsatz<br />

Dienstleister investiert in 3D AOI (ViTrox)<br />

30<br />

58 AOI-Prüfung ab Losgröße 1<br />

Gesicherte High-Mix-Low-Volume-Fertigung (SmartRep)<br />

60 Messung im Nanometerbereich<br />

Strukturdetails durch Mikroskop (Polytec)<br />

61 Prozessvisualisierung leicht gemacht<br />

Qualitätssicherung in der manuellen Montage (Deprag)<br />

63 Produkt-News Test + Qualitätssicherung<br />

Rubriken<br />

3 Editorial<br />

4 Inhalt<br />

66 Impressum/Firmenindex<br />

Foto: Asys<br />

Praxislösungen für<br />

ein optimiertes SMT-<br />

Materialmanagement<br />

LIVE<br />

Webkonferenz<br />

29.-30- September 2020<br />

Die Messe ist geöffnet vom<br />

29. September bis 1. Oktober 2020<br />

Plattform für Information und<br />

Networking<br />

• Vernetzte & integrierte Lagersysteme<br />

• Anlagenoptimierung, Robotik,<br />

Handling, Assistenzsysteme<br />

• Software (Prozessanalyse, optimiertes<br />

Linienlayout,…)<br />

• Test, Überwachung, Kennzeichnung,<br />

Traceability<br />

Webinar-Einladung<br />

Flying Probe Test in der Elektronikfertigung<br />

Am 23.September 2020, 10.00 Uhr, vermittelt Ihnen<br />

Systech Europe GmbH die Vorteile und Möglichkeiten<br />

der Flying Probe Technologie, durch praxisnahe Beispiele<br />

ergänzt.<br />

Weiterführende Informationen und Anmeldung hier:<br />

www.epp-online.de/webinare<br />

Jetzt<br />

anmelden!<br />

Unsere<br />

Partner<br />

Stand 02.07.2020<br />

Profitieren Sie von:<br />

• Spannenden LIVE-Vorträgen in der<br />

Webkonferenz<br />

• Hochwertigen Fachinformationen<br />

durch kompetente Sprecher und<br />

Keynoter<br />

• 1:1 Live Chat direkt am Messestand<br />

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<strong>EPP</strong> September 2020 5


NEWS + HIGHLIGHTS<br />

INTERVIEW<br />

Disruption ist für uns nichts Neues<br />

Als Quereinsteiger und Querdenker wirbelt Dirk Seiler mit Sedotec<br />

seit über 15 Jahren die Branche und den Markt durcheinander.<br />

Mit frischen Ideen und cleveren technischen Lösungen hat<br />

sich das Unternehmen aus Ladenburg mit Kunden in aller Welt einen<br />

festen Platz unter den Top-Anbietern erobert. Wir sprachen mit<br />

dem Geschäftsführer und Gesellschafter über Erreichtes, Kommendes<br />

und die Herausforderungen der Zukunft – nicht nur für Schaltanlagenbauer<br />

und Elektroinstallateure.<br />

Herr Seiler, Sie haben zum Gespräch das neue<br />

Sedotec-Logo mitgebracht. Was hat es damit auf<br />

sich?<br />

Das Logo ist Teil unseres neuen Corporate Design Auftritts. Nach 15<br />

Jahren war es an der Zeit, unser Erscheinungsbild zu modernisieren.<br />

Dabei handelt es sich jedoch keinesfalls nur um ein neues Design.<br />

Die Veränderung verdeutlicht, wie sich Sedotec seit seiner<br />

Gründung 2004 verändert hat. Damals haben wir die Blech- und<br />

Kupferfertigung von ABB übernommen. Was wir damals als reine<br />

Auftragsfertigung begonnen haben, ist inzwischen zu einem Systempartner<br />

der Elektroindustrie im Bereich der Energieverteilung<br />

geworden.<br />

„Unsere Mitarbeiter sind<br />

das Wertvollste in unserem<br />

Unternehmen.“ Dirk Seiler<br />

Dirk Seiler: „Ich arbeite gern und mit viel Leidenschaft daran unser mittelständisches<br />

Unternehmen Sedotec mit dem Eigenprodukt Vamocon zu<br />

einem dauerhaften Erfolg zu machen. Dabei will ich die Arbeit für alle<br />

sinnstiftend gestalten und mit dem Ergebnis die Energieverteilung besser<br />

und sicherer machen.“<br />

Foto: Sedotec<br />

Was heißt Sedotec eigentlich?<br />

Das bedeutet Seiler und Döring Technology, denn zusammen mit<br />

meinem Geschäftspartner Alexander Döring haben wir damals die<br />

Firma gegründet. Von Anfang an war uns klar, dass wir als reiner<br />

Auftragsfertiger mit nur wenigen Kunden tatsächlich nicht würden<br />

überleben können. Deshalb haben wir ja mit unserem System Vamocon<br />

2008 ein eigens entwickeltes Produkt auf den Markt gebracht.<br />

Und wir hatten auch den unbedingten Willen, dieses Produkt<br />

selbst zu fertigen – und zwar in Deutschland. Denn wir sind vom<br />

Fertigungsstandort Deutschland überzeugt. Dennoch war der Erfolg,<br />

den wir damals anstrebten und bis heute tatsächlich erreicht<br />

haben, keineswegs selbstverständlich. Denn wir kamen ja auf einen<br />

Markt, der seit langem verteilt war. Keiner hat auf uns gewartet.<br />

Uns war klar, dass niemand uns Nobodys ohne Branchenerfahrung<br />

wirklich ernst nimmt. Aber wir haben durch neues Denken, Innovationen<br />

und clevere Lösungen überzeugt. Das bedeutet, dass wir<br />

uns damals alle am Markt befindlichen Lösungen angeschaut haben<br />

mit dem Anspruch, viele Details deutlich besser zu machen.<br />

Klingt das nicht nach disruptivem Vorgehen?<br />

Wenn Sie wollen, war das schon damals ein disruptiver Prozess, indem<br />

wir alles infrage gestellt haben und auch funktionierende Lösungen<br />

quasi zerstört und neu erfunden haben. Das Revolutionärste<br />

daran war wohl, dass wir das Blech für eine Schaltanlage unabhängig<br />

von der Marke des Schalters liefern wollten. Das haben wir auch<br />

mit viel Kraft und einem entsprechenden Markenauftritt kommuniziert.<br />

Nach zwölf Jahren Vamocon ist die Situation deutlich anders.<br />

Wir haben viele Schaltanlagenbauer, Ingenieurbüros und Planer<br />

überzeugt und als Kunden und Partner gewonnen. Unser Konzept<br />

ist komplett aufgegangen, wir haben unseren Platz unter den<br />

Schwergewichten im Markt erobert und werden nun nicht mehr belächelt,<br />

sondern respektiert und als innovativer und starker Wettbewerber<br />

ernst genommen. Für unseren Markenauftritt bedeutet dies<br />

nun, dass er deutlich moderner und zukunftsorientierter sein kann.<br />

Das haben wir nun mit dem neuen Corporate Design umgesetzt.<br />

Und zugleich wollen wir nun die Menschen – unsere Mitarbeiter –<br />

mehr in den Vordergrund stellen. Denn sie sind das Wertvollste in<br />

unserem Unternehmen.<br />

Was waren denn aus Ihrer Sicht die Meilensteine<br />

dieser Entwicklung von Sedotec?<br />

Basis ist, dass wir ein inhabergeführtes Unternehmen mit aktiven<br />

Gesellschaftern sind, die langfristig und nachhaltig wirtschaften sowie<br />

schnell und verantwortungsbewusst handeln. Dabei hat unser<br />

Ursprung in der Auftragsfertigung unsere Vorstellung von Professionalität<br />

und Qualität geprägt. Dieser Anspruch ist Maßstab für unseren<br />

Wandel zum Systemhersteller.<br />

Die Meilensteine unserer Arbeit der letzten zwölf Jahre sind fraglos<br />

die Innovationen. Wir haben die Schalterfreiheit, Steckmodule und<br />

schlankere Kupplungen als neuartige Lösungen platziert. Wir haben<br />

den ersten Online-Konfigurator mit 3D Ausgabe entwickelt. Und wir<br />

gehen bei der Sicherheit von Mensch und Anlage mit neuen Entwicklungen<br />

voraus. Das belegen die Integration von Störlichtbogenschutzsystemen,<br />

die Formunterteilung und der Berührungsschutz in<br />

unseren Anlagen.<br />

><br />

6 <strong>EPP</strong> September 2020


<strong>EPP</strong> September 2020 7


NEWS + HIGHLIGHTS<br />

INTERVIEW<br />

Diese Innovationen kommen aber nicht von ungefähr. Grundlage dafür<br />

ist, dass wir gut vernetzt sind und somit hören, wo den Schaltanlagenbauern,<br />

Geräteherstellern und Betreibern der Niederspannungsschaltanlagen<br />

der Schuh drückt. Wir arbeiten in deutschen Verbänden<br />

und Normungsgremien an der Zukunft der Energieverteilung<br />

mit, indem wir unser jahrzehntelanges Wissen einbringen. So<br />

werden alle unsere Lösungen entsprechend der aktuellen Normungslage<br />

entwickelt und im Prüflabor geprüft. Darüber hinaus<br />

denken wir digital, das sichert uns den Weg in die Zukunft. Und<br />

dann wollen wir von allem nur das Beste für unsere Kunden.<br />

Die Mitarbeiter bei<br />

Sedotec fühlen sich<br />

nicht nur fachlich,<br />

sondern auch menschlich<br />

eingebunden.<br />

tem- und Technologiepartner: Wir wollen Hersteller des von uns erfundenen<br />

Kit-Systems bleiben und weder zum Hersteller von anschlussfertigen<br />

Schaltgerätekombinationen noch zum Schaltanlagenbauer<br />

werden. Ferner haben wir unseren Erfolgsfaktor Service weiter<br />

ausgebaut. Wir bieten über unseren Vertrieb echte Kundenbetreuung<br />

vor Ort und bei Bedarf Problemlösung rund um die Uhr.<br />

Was wird sich technologisch verändern?<br />

Technologisch ist die Herausforderung, dass alles immer kleiner,<br />

schneller und kostengünstiger werden soll. Die Schaltgeräte werden<br />

in der Zukunft immer weiter ausgereizt werden bis an die Grenzen<br />

der Physik. Durch den engen Kontakt zu unseren Partnern spüren wir,<br />

dass die Anforderungen an Schaltanlagen steigen. Die Digitalisierung<br />

kommt mit Macht und Tempo, und das hat zur Folge, dass sich Schaltanlagenbauer<br />

und Elektroinstallateure um neue Herausforderungen<br />

kümmern müssen. Da bleibt immer weniger Zeit für die klassischen<br />

Aufgaben. Hier wollen wir noch bessere Lösungen und Services bieten,<br />

die unseren Partnern und Kunden diese Aufgaben abnehmen<br />

Foto: Sedotec<br />

„Darüber hinaus denken wir digital, das sichert uns den Weg in die Zukunft.<br />

Und dann wollen wir von allem nur das Beste für unsere Kunden.“<br />

Der Markt respektiert Sedotec, die Abhängigkeiten<br />

eines Auftragsfertigers sind durch das Eigenprodukt<br />

Vamocon deutlich reduziert, Ihre Partner und Kunden<br />

schätzen Sie. Ziel erreicht, könnte man sagen –<br />

Was fasziniert Sie an Ihrem Job?<br />

(lacht) Zum Zurücklehnen bin ich nicht geboren und es gibt keinen<br />

Grund, sich auszuruhen. Ich arbeite gern und mit viel Leidenschaft<br />

daran, unser mittelständisches Unternehmen Sedotec mit dem Eigenprodukt<br />

Vamocon zu einem dauerhaften Erfolg zu machen. Dabei<br />

will ich die Arbeit für alle sinnstiftend gestalten, mit dem Ziel, die<br />

Energieverteilung besser und sicherer zu machen.<br />

Der Markt hat täglich neue Herausforderungen für uns und unsere<br />

Kunden und Partner. Es gibt viel zu tun, um auch in Zukunft erfolgreich<br />

zu sein. Da ist vor allem unsere klare Positionierung als Sysoder<br />

erleichtern. Ein Indiz für diese Entwicklung ist für uns, dass immer<br />

mehr Schaltanlagenbauer auch das vormontierte Kupfer bei uns<br />

bestellen, um die Gesamtlieferzeit der Schaltanlage zu verkürzen.<br />

Das haben sich früher die wenigsten aus der Hand nehmen lassen.<br />

Getriggert wird dieses Verhalten zusätzlich noch durch den Fachkräftemangel.<br />

Ein gutes Stichwort, Herr Seiler: Wie begegnen Sie<br />

dem Fachkräftemangel?<br />

Wir haben uns in der Personalarbeit seit ein paar Jahren sehr professionell<br />

aufgestellt und betreiben aktives Personalmanagement.<br />

Neben den finanziellen Leistungen und Absicherungen kümmern<br />

wir uns um unsere Mitarbeiter und schaffen ein Umfeld, in dem sie<br />

sich wohlfühlen, wahrgenommen werden und unsere Wertschätzung<br />

genießen. Dazu geben wir ihnen auf allen Ebenen Verantwortung<br />

und Freiräume für Entscheidungen. So balancieren wir die Unsicherheiten<br />

aufgrund ständiger Veränderung aus und gewinnen<br />

selbstbewusste Menschen, die von innen heraus motiviert sind und<br />

sich gerne im Unternehmen einbringen. Hinzu kommt, dass die Arbeiten<br />

sinnstiftend angelegt sind. In der Entwicklung von neuen<br />

Produkten oder Dienstleistungen führen wir gerade mit dem „design<br />

thinking“ eine neue Methode ein, die freies Denken fordert<br />

und fördert. Das alles sind Dinge, die vor allem junge Menschen unheimlich<br />

schätzen. Und das scheint sich auch rumzusprechen, denn<br />

wir bekommen regelmäßig viele Bewerbungen, ohne dass wir Stellen<br />

ausschreiben.<br />

Dem Fachkräftemangel bei unseren Partnern und Kunden begegnen<br />

wir mit unserem Kit-System, das wir stetig verbessern, indem wir<br />

die funktionellen Einheiten einfacher und modularer gestalten, anstatt<br />

die Leute mit Overengineering zu überfordern. Unsere Montageanleitungen<br />

sind digital animiert und somit leicht verständlich. Darüber<br />

hinaus liefern wir vormontiert und termingerecht direkt zum<br />

Kunden. Unsere Kunden schätzen dieses zuverlässige Rundumsorglos-Paket.<br />

Wie schaffen Sie das eigentlich<br />

fertigungstechnisch?<br />

Dahinter steckt eine Fertigung, die wir schon vor Jahren konsequent<br />

auf LEAN umgestellt haben und so wie in der Automobilindustrie<br />

in einem Fließprozess unterschiedliche Produkte in verschiedenen<br />

Stückzahlen auf Bestellung produzieren können. In Verbindung<br />

mit unserem Online-Konfigurator mit 3D Ausgabe können unsere<br />

Kunden die benötigte Schaltanlage nach Bedarf konfigurieren,<br />

so wie sie es von ihrer Autobestellung gewohnt sind. Damit sehen<br />

wir uns für die Zukunft schon ganz gut aufgestellt.<br />

www.sedotec.de<br />

Foto: Sedotec<br />

8 <strong>EPP</strong> September 2020


NEWS + HIGHLIGHTS<br />

AT&S geht Partnerschaft mit Designunternehmen IMST ein<br />

Mit dem Ziel, gemeinsam Lösungen im Bereich<br />

der Hochfrequenztechnologie zu entwickeln,<br />

hat AT&S eine strategische Kooperationsvereinbarung<br />

mit der IMST GmbH in<br />

Kamp-Lintfort, Deutschland, abgeschlossen,<br />

einem Design- und Entwicklungszentrum für<br />

Radar, Funkmodule, Kommunikationssysteme,<br />

Chip-Design, Antennen und regulatorische<br />

Zertifizierungen. Das Unternehmen verfügt<br />

über ein eigenes akkreditiertes Testzentrum<br />

und bietet sowohl Standardprodukte<br />

wie Funkmodule mit Hardware / Software als<br />

auch komplette System- und Produktentwicklungen<br />

an.<br />

„Mit dieser Partnerschaft erweitern wir unser<br />

Serviceangebot und können zukünftig<br />

technische Lösungen für die Herausforderungen<br />

unserer Kunden im Verbindungsbereich<br />

anbieten“, sagt Andreas Gerstenmayer, CEO<br />

von AT&S. „Mit einem kompetenten Partner<br />

wie IMST können wir Synergien nutzen, um<br />

spezifisches Know-how im Bereich der Elektronikentwicklung<br />

aufzubauen und damit unsere<br />

Entwicklungsprojekte voranzutreiben<br />

und die Innovationen rascher marktreif zu<br />

machen.“<br />

Ziel ist es, gemeinsam entwickelte Lösungen<br />

für externe Partner anzubieten und so einen<br />

Zusatznutzen für die Kunden zu schaffen.<br />

„Unsere Kunden haben in Zukunft den Vorteil,<br />

dass wir ihnen nicht nur Leiterplatten zur<br />

Verfügung stellen können. AT&S wird ein<br />

Sparringspartner sein, der das Design und<br />

die Architektur der Lösung bewertet und dabei<br />

hilft, die Entwicklungs- und die Markteinführungszeiten<br />

erheblich zu verkürzen. Das<br />

passt perfekt in unsere „More than<br />

AT&S“-Strategie, da wir uns mittlerweile als<br />

Solution-Provider sehen“, so Gerstenmayer.<br />

„Als globaler Technologieführer im High-Tech-<br />

Leiterplattensektor ist das Unternehmen ein<br />

perfekter Partner für uns“, sagt IMST-Gründer<br />

und CEO Peter Waldow. „Da wir die Stärken<br />

des anderen nutzen und eng zusammenarbeiten,<br />

können wir dem Markt in Zukunft noch<br />

bessere Lösungen anbieten. Wir profitieren<br />

vom Know-how im Bereich Hightech-Leiterplatten<br />

und Substrate während AT&S auf unsere<br />

Die strategische Kooperationsvereinbarung von<br />

AT&S (im Bild Standort Leoben) und IMST hat<br />

zum Ziel, gemeinsam Lösungen im Bereich der<br />

Hochfrequenztechnologie zu entwickeln.<br />

Designkompetenz im Bereich Hochfrequenz<br />

zurückgreifen kann.“<br />

Eines der ersten Projekte der neuen Kooperation<br />

ist eine Simulation zur Bewertung der<br />

Abstrahlungsunterschiede zwischen einer<br />

Standardlösung und einer Embedded-Version.<br />

Das Unternehmen verfügt bereits über<br />

spezifisches Know-how in diesem Bereich,<br />

möchte diese Ressourcen jedoch mithilfe<br />

des neuen Kooperationspartners erweitern.<br />

www.ats.net<br />

Foto: AT&S<br />

<br />

<br />

‹ 3D-Messfähigkeit auf dem<br />

höchsten Stand der Technik<br />

‹ Erweiterte Messfähigkeit<br />

durch 3D-Seitenkameras<br />

‹ Programmierung und<br />

Optimierung auf Basis<br />

künstlicher Intelligenz<br />

Koh Young Europe GmbH<br />

Industriegebiet Süd E4<br />

63755 Alzenau<br />

Tel. 06188 9935663<br />

E-Mail: europe@kohyoung.com<br />

www.kohyoung.com<br />

<strong>EPP</strong> September 2020 9


NEWS + HIGHLIGHTS<br />

Foto: MTM Ruhrzinn<br />

Umweltschonendes Goldrecycling<br />

Nachhaltige Elektronikfertigung<br />

durch Recycling von Kontaktstiften<br />

Gold ist in der gesamten Menschheitsgeschichte schon immer eines der begehrtesten Edelmetalle gewesen.<br />

Ob die Pharaonen im alten Ägypten, Mayas, Inkas und Azteken in Mittelamerika oder Päpste und Kaiser in<br />

Europa – alle drückten ihre Macht und ihren Reichtum durch Gold aus. Für und wegen Gold wurden Kriege<br />

geführt und Hochkulturen ausgelöscht. Auch heute wird Gold für seinen unvergänglichen Wert geschätzt<br />

und immer wieder aufgearbeitet, weshalb man davon ausgeht, dass weniger als 2 % des jemals gewonnen<br />

Goldes verloren gegangen sind.<br />

Neben Schmuck, Münzen und Goldbarren findet sich das Edelmetall<br />

in technischen Geräten, Computern, Smartphones –<br />

und Kontaktstiften.<br />

Kontaktstifte werden zum Testen von diversen elektrischen und<br />

elektronischen Komponenten eingesetzt. Das optimale Verhalten<br />

während der verschiedensten Kontaktierungsaufgaben ist stark von<br />

den verwendeten Werkstoffen für Kolben, Mantel und Feder abhängig.<br />

Als Grund- oder Trägermaterial für Kolben wird meist Kupfer<br />

oder Stahl genutzt, für den Mantel Neusilber, Bronze, Messing und<br />

Nickel. Ob als Oberflächenveredelung nun Nickel, Silber oder Gold<br />

genutzt wird, ist davon abhängig, für welche Anwendung der Kontaktstift<br />

gedacht ist und ob eher ein hoher Härtegrad und somit Widerstandsfähigkeit<br />

gegen Abnutzung, eine Korrosionsschicht oder<br />

verbesserte elektrische Leiteigenschaften das Ziel sind. Speziell<br />

aber die Oberflächenveredelung aus Gold ist es, die Kontaktstifte<br />

später auch für das Recycling interessant machen. Warum?<br />

Gold-Recycling als umweltschonende und nachhaltige<br />

Rohstoffquelle<br />

Etwa 200.000 Tonnen Gold in der Größe eines Würfels mit einer<br />

Kantenlänge von etwa 22 Metern hat die Menschheit bereits zutage<br />

gefördert. Dabei ist es erschreckend, welch hohe Umweltbelastung<br />

bereits die Förderung von einer Kleinstmenge Gold bedeutet. Um<br />

nur 10 Gramm Gold zu gewinnen, müssen riesige Förderanlagen bis<br />

zu 5 Tonnen Erz bewegen. Wo Goldvorkommen erschlossen sind,<br />

werden Flüsse gestaut, Wälder gerodet, Berge abgetragen.<br />

10 <strong>EPP</strong> September 2020


NEWS + HIGHLIGHTS<br />

Foto: MTM Ruhrzinn<br />

Bei dem aufwändigen Maschineneinsatz werden zuhauf Dieselabgase<br />

in die Atmosphäre ausgestoßen. Auch der Einsatz von Chemikalien<br />

wie Quecksilber und Cyanid machen das Goldschürfen zur<br />

enormen Umweltbelastung und -zerstörung.<br />

Die Nachfrage nach Gold steigt dabei stetig und hat 2018 weltweit<br />

bei rund 1.800 Tonnen im Investmentbereich und 2.600 Tonnen für<br />

Schmuck sowie technischen Gütern gelegen. Das trotz der technischen<br />

Möglichkeiten noch heute mehr als zwei Drittel aus der Primärgewinnung<br />

aus Bergwerken stammt, entspricht nicht mehr unserem<br />

Zeitdenken aus Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft.<br />

Dabei birgt das Recycling von Industrieabfällen, wie z. B. defekter<br />

Kontaktstifte, ein riesiges, nach wie vor noch ungenutztes Potential<br />

denn Experten zufolge, werden gerade mal 15 % des Goldinhaltes<br />

aus Elektronikabfällen recycelt. Recycling-Spezialisten sprechen<br />

darüber hinaus von einem Wert von 3,7 Milliarden Euro, welchen die<br />

verlorenen Edelmetalle erzielen könnten.<br />

Die Öko-Bilanz von Gold-Recycling<br />

Recycling als alternative Rohstoffquelle ist aber nicht nur ökonomisch,<br />

sondern auch ökologisch sinnvoll und notwendig. Zwar ist<br />

die Wiedergewinnung ebenfalls ein industrieller Prozess mit entsprechendem<br />

Energieaufwand, dennoch ist die Umweltbilanz deutlich<br />

besser als bei neu geschürftem Gold aus Minen.<br />

Die Öko-Bilanz kann sich sehen lassen: Während beim Abbau von<br />

einem Kilogramm Gold zwischen 12 und 16 Tonnen des Treibhausgases<br />

Kohlendioxid (CO2) freigesetzt wird, wird bei der Herstellung eines<br />

Kilobarren, das zu 100 Prozent aus wiederaufbereitetem Altgold<br />

besteht, lediglich 53 Kilogramm CO2 freigesetzt. Die Belastung<br />

sinkt im Vergleich zur Minenproduktion um rund das 300-Fache.<br />

Die Recyclingverfahren<br />

Zur Rückgewinnung von edelmetallhaltigen Oberflächen, wie bei<br />

Kontaktstiften, kommen unterschiedliche Nasschemische- oder Aufschlussverfahren<br />

infrage.<br />

Eine Möglichkeit liegt darin, die Kontaktstifte mit einer Salz- und Salpetersäuremischung<br />

zu behandeln, welche sowohl Grund- und Trägermaterial<br />

als auch die Beschichtung, vollständig auflöst. Durch<br />

Beigabe diverser Chemikalien können die einzelnen Elemente dann<br />

gefällt, raffiniert und final wieder eingeschmolzen werden. Diese<br />

Salz- und Salpetersäuremischung wird auch Königswasser (lat. aqua<br />

regis) genannt und leitet sich von der Fähigkeit dieser Mischung ab,<br />

die „königlichen“ Edelmetalle, u. a. Gold, zu lösen.<br />

Nachhaltigkeitsgrafik.<br />

Eine weitere Möglichkeit ist das sogenannte „Strippen“. Dieses physikalische<br />

Trennverfahren ist sozusagen die Umkehrung der Galvanisierung.<br />

Auch hier findet der Prozess wieder in einer flüssigen Lösung<br />

statt. Hier muss zwischen elektrolytischen und chemischen Strippen<br />

differenziert werden. In beiden Fällen bleibt das Trägermaterial ganz<br />

oder weitestgehend erhalten. Bei dem elektrolytischen Verfahren<br />

wird die abgestrippte Oberfläche an der Kathode abgelagert. Je nach<br />

Stripper löst sich lediglich die Veredelung, sodass das Edelmetall in<br />

reinster Form erhalten bleibt, während aggressivere Stripper das<br />

Edelmetall durch Trägermaterial verunreinigt, sodass es anschließend<br />

weiteren Raffinationsprozessen zugeführt werden muss.<br />

In allen Fällen liegt final Gold in reinster Form vor, welches dann<br />

wieder ohne Qualitätsverlust in den Rohstoffkreislauf zurückgeführt<br />

werden kann.<br />

Zur Rückgewinnung von edelmetallhaltigen Oberflächen, wie bei Kontaktstiften,<br />

kommen unterschiedliche Nasschemische- oder Aufschlussverfahren infrage.<br />

Gezieltes Abfallmanagement<br />

In den letzten Jahrzehnten hat man sich bei der Betrachtung von Lieferketten<br />

stark auf das Thema Menschenrechte, Stichwort „Konfliktrohstoffe“,<br />

konzentriert. Was bisher weniger im Fokus stand, ist die<br />

Frage nach der Nachhaltigkeit sowie den Auswirkungen auf Natur und<br />

Klima. Dabei ist die Gewinnung von Edelmetallen aus Sekundärmaterial<br />

der nachhaltigste und ökologischste Weg zur Ressourcenschonung,<br />

um Edelmetalle im Kreislauf wieder nutzbar zu machen.<br />

Mit dem passenden Know-how für Abfallstoffe und Aufbereitungsmöglichkeiten<br />

ist genau dies der Fokus von MTM Ruhrzinn GmbH.<br />

„Seit 2014 konzentrieren wir uns darauf, die Elektronikfertigung<br />

durch gezieltes Stoffstrommanagement von Produktionsabfällen,<br />

nachhaltiger zu gestalten“ – so Dan Mutschler, Geschäftsführer<br />

MTM Ruhrzinn GmbH. „Ein wichtiger Ansatz im Recycling ist die<br />

korrekte Bewertung und Bestimmung von Abfällen. Hier spielen genaue<br />

Probenahmen und Analysen eine fundamentale Rolle. Nur so<br />

können die Raffinationsschritte definiert werden, die notwendig<br />

sind, um aus Abfall wieder einen Wertstoff zu produzieren, bei<br />

höchstmöglicher Ausbeute an Elementen. Dabei ist es mindestens<br />

genauso wichtig, unnötige Raffinationsprozesse zu eliminieren, um<br />

nicht nur aus ökonomischer, sondern auch aus ökologischer Hinsicht<br />

nachhaltig und umweltfreundlich zu handeln.“ Aus dieser Perspektive<br />

beginnt für Elektronikfertiger Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung<br />

und Umweltschutz da, wo die Baugruppenfertigung aufhört:<br />

Mit den Produktionsabfällen nach dem Fertigungsprozess.<br />

Das Unternehmen bietet die Rücknahme von Kontaktstiften und<br />

Kontaktsteckhülsen, sowie ganzen Adaptern an und vergütet diese.<br />

Diese werden umweltgerecht und nachhaltig recycelt und die Werkstoffe<br />

wieder dem Rohstoffkreislauf zugeführt.<br />

www.ruhrzinn.com<br />

Foto: MTM Ruhrzinn<br />

<strong>EPP</strong> September 2020 11


NEWS + HIGHLIGHTS<br />

Selbsterzeugter Stickstoff für’s<br />

Löten<br />

Der Selektivlötspezialist Eutect GmbH und<br />

der internationale Hersteller von Stickstoffund<br />

Sauerstoffgeneratoren Inmatec GmbH<br />

bauen ihre Zusammenarbeit weiter aus.<br />

Nachdem Eutect in den letzten Jahren die<br />

Produkte von Inmatec in Kundenprojekten integriert<br />

hat, wird Inmatec nun auch offizieller<br />

Technologie-Partner des Selektivlötspezialist.<br />

„Nicht in jedem Projekt wird das Löten unter<br />

Stickstoff von unseren Kunden verlangt. Es<br />

kommt dabei immer auf die Produktion und<br />

die Vorgaben an, aber in den Fällen, wo diese<br />

Lösung nachgefragt wird, haben und werden<br />

wir die Systeme zum Selbsterzeugen von<br />

Stickstoff der Inmatec integrieren“, erklärt<br />

Matthias Fehrenbach, Geschäftsführer der<br />

Eutect. Im Rahmen der vielen unterschiedlichen<br />

Lötverfahren, wird Schutzgas eingesetzt,<br />

um Oxide zu vermeiden und qualitativ<br />

hochwertige Lötverbindungen zu gewährleisten.<br />

Dadurch lassen sich aufwendige und<br />

kostenintensive Nacharbeiten und Reparaturen<br />

reduzieren. Des Weiteren wird die Krätzebildung<br />

vermieden. „Durch diese Maßnahmen<br />

erzeugen wir nicht nur verbesserte Lötverbindungen,<br />

eine erhöhte Sauberkeit der<br />

Baugruppen und eine höhere Benetzungsgeschwindigkeit,<br />

sondern reduzieren auch die<br />

Kosten, die durch mögliche Nacharbeiten<br />

entstehen können,“ führt Fehrenbach weiter<br />

aus. Des Weiteren lässt sich der Lot- und<br />

Flussmittelverbrauch reduzieren und ermöglicht<br />

dadurch auch zusätzliche, signifikante<br />

Einsparungen.<br />

Foto: ATN<br />

Neuer Koordinator im Vertriebsinnendienst<br />

Inmatec ist internationaler Hersteller von<br />

Stickstoff- und Sauerstoffgeneratoren. Das<br />

Unternehmen mit Sitz in Herrsching am Ammersee<br />

in der Nähe von München steht seit<br />

über 25 Jahren für innovative Technologie<br />

„Made in Germany“. Mit der Erfahrung und<br />

dem Know-how aus über 8.000 installierten<br />

Anlagen in aller Welt entwickelt und produziert<br />

das Unternehmen moderne, energieeffiziente<br />

und zukunftsträchtige Lösungen zur<br />

Eigenerzeugung von Stickstoff direkt vor Ort.<br />

Auf Basis jahrelanger Erfahrung in der Elektronik-Industrie<br />

hat das Unternehmen auch<br />

verschiedene Produkte speziell für die Elektronikfertigung<br />

entwickelt, die Stickstoff in<br />

hoher Reinheit zu extrem geringen Kosten<br />

bereits ab kleinen Mengen liefern, darunter<br />

eine einfach zu bedienende, wartungsarme<br />

Plug & Play Lösung.<br />

Der mit Hilfe von Generatoren erzeugte Stickstoff<br />

entspricht den Anforderungen für verschiedenste<br />

Lötverfahren wie Selektiv-, Wellen,<br />

oder Reflow-Löten. Eine innovative und äußerst<br />

effiziente Technologie zur Gewinnung von<br />

Stickstoff aus der Umgebungsluft hilft dabei<br />

Kosten für die unterbrechungsfreie N2-Versorgung<br />

in erheblichem Umfang einzusparen. Die<br />

Mit Dipl. Kfm. Thomas Czeskleba als Koordinator im<br />

Vertriebsinnendienst baut ATN als Musahsi-Vertriebspartner<br />

sein Geschäftsfeld Dosiertechnik weiter aus.<br />

Thomas Czeskleba hat jahrelange Erfahrung im technischen<br />

Vertrieb von Geräten, Maschinen und Anlagen.<br />

ATN hat ein eigenes Applikationslabor mit ShotMaster-<br />

350PC, AeroJet, SuperSigma sowie einer Reihe von<br />

weiteren Dosiersystemen. Darüber hinaus wurde ein<br />

Thomas Czeskleba Zwischenlager für Verbrauchsmaterialien eingerichtet,<br />

um die Kundenbedürfnisse schneller umsetzen zu können.<br />

Thomas Czeskleba ist auch der direkte Ansprechpartner für Anfragen zu<br />

Dosiersystemen für Deutschland-Ost und Nord-Ost. In Nord-Deutschland<br />

wird er von Rüdiger Martini unterstützt. Hubert Heusner ist der Ansprechpartner<br />

West Deutschland. Im Süd Westen ist Reiner Farr aktiv und im Süd<br />

Osten ist Heinrich Biebl unmittelbarer Ansprechpartner, eine genaue Aufteilung<br />

der Regionen siehe hier.<br />

www.atn-berlin.de<br />

Foto: Eutect<br />

Der Hersteller von Stickstoffund<br />

Sauerstoffgeneratoren<br />

Inmatec ist nun offizieller<br />

Technologie-Partner des<br />

Selektivlötspezialist Eutect.<br />

Generatoren arbeiten mit Hilfe der Drucklastwechseltechnologie.<br />

Dazu wird Umgebungsluft<br />

über einen Druckluftkompressor mit dem<br />

benötigten Druck in einen Ventilblock geleitet.<br />

Dieser sorgt automatisch dafür, dass die Druckluft<br />

abwechselnd in zwei mit einem Kohlenstoff-Molekularsieb<br />

gefüllte Adsorptionsbehälter<br />

geleitet wird. Diese schalten alternierend<br />

vom Filtermodus in den Regenerationsmodus.<br />

So werden in einem Behälter Sauerstoff- sowie<br />

Kohlendioxidmoleküle aus der Umgebungsluft<br />

im Sieb adsorbiert, während das Sieb im zweiten<br />

Behälter unter Druckluftentlastung regeneriert.<br />

Der so gewonnene Stickstoff wird in einen<br />

Produktbehälter geleitet.<br />

Durch die Nutzung eines speziellen Wasserstoff-Katalysators<br />

kann die Effizienz der Stickstofferzeugung<br />

vor Ort nochmals drastisch<br />

gesteigert werden. Der NKat sorgt dafür,<br />

dass generierter Stickstoff mit einer Qualität<br />

von 2.5 bis 3.0 mit Kleinstmengen von Wasserstoff,<br />

die mit dem Restsauerstoff reagieren,<br />

angereichert wird. Dadurch wird der<br />

Stickstoff auf eine Qualität von 5.0 oder sogar<br />

6.0 aufgereinigt. Die technische Erneuerung<br />

ermöglicht es, eine größere Menge<br />

hochreinen Stickstoff, insbesondere für die<br />

THT-Fertigung, mit kleineren, energiesparenderen<br />

Druckluftkompressoren mit einem<br />

Luftfaktor ab 2,9 zu produzieren.<br />

Bei der Integration der Systeme in die Anlagen<br />

des Lötspezialisten wird die Steuerung<br />

über eine Schnittstelle von der Eutect-Systemsteuerung<br />

EMI übernommen. „Dadurch<br />

kann der Bediener den Herstellungsprozess<br />

des Stickstoffs sowie die Selektivlötprozesse<br />

über einen Monitor und eine Software steuern<br />

und kontrollieren. Die Schulung dazu erfolgt<br />

während der Inbetriebnahme und Übergabe<br />

an den Kunden. Das Gesamtsystem zur<br />

Stickstofferzeugung wird im Rahmen des<br />

Projektes mit den Fachspezialisten von Inmatec<br />

zusammen erarbeitet und dem Kunden<br />

vorgestellt. Er bekommt also den kompletten<br />

Service von zwei Partnern aus einer Hand“,<br />

hebt Fehrenbach hervor. Des Weiteren werden<br />

die nationalen und internationalen Kunden<br />

im Wartungs- und Servicefall auch von<br />

Inmatec rund um die Uhr betreut.<br />

www.eutect.de; www.inmatec.de<br />

12 <strong>EPP</strong> September 2020


NEWS + HIGHLIGHTS<br />

Hilpert wird Vertriebspartner für LPKFs Fertigungsportfolio<br />

Nachdem die Hilpert AG sein Produktportfolio<br />

in den letzten Monaten deutlich erweitert<br />

und optimiert hat, kann der führende Schweizer<br />

Vertriebspartner für die Elektronikfertigung<br />

nun einen weiteren Hochkaräter als Lieferant<br />

begrüßen: ab sofort vertreibt das Unternehmen<br />

die Anlagen zur Inhouse-Fertigung<br />

von Leiterplattenprototypen aus dem<br />

Hause LPKF.<br />

„Bei der Entwicklung neuer Produkte müssen<br />

immer wieder neue Entwicklungsschritte<br />

gemacht werden, bei denen Anpassungen<br />

beim Layout immer wieder nötig werden.<br />

Die Lösungen von LPKF Laser & Electronics<br />

rund um die interne Fertigung von Prototypen<br />

und Kleinserien eröffnen unseren Kunden<br />

alle Möglichkeiten flexibel auf neue Entwicklungsschritte<br />

zu reagieren“, so Raphael<br />

Burkart, Geschäftsführer der Hilpert electronics<br />

AG. Durch die Zusammenarbeit mit<br />

LPKF vertreibt Hilpert ab sofort alle Systeme,<br />

die zur Herstellung von Leiterplatten notwendig<br />

sind. Dies beinhaltet das Strukturieren,<br />

Bohren, Durchkontaktieren, Trennen sowie<br />

Hilpert vertreibt künftig die Anlagen<br />

zur Inhouse- Fertigung von Leiterplattenprototypen<br />

aus dem Hause LPKF.<br />

das Auftragen von Lötstopplack. Multi-Layer-<br />

Leiterplatten können ebenso mit den Anlagen<br />

von LPKF gefertigt werden. „Je nach Anwendungstiefe<br />

und Budget können wir Interessierten<br />

die richtige Anlage zur Verfügung<br />

stellen. Dazu bieten wir auch die richtigen<br />

Verbrauchsmaterialien sowie die notwendigen<br />

Werkzeuge etc. an, wodurch der Kunde<br />

alles aus einer Hand für sein Labor erhält,<br />

was er für die Leiterplattenherstellung benötigt“,<br />

führt Stephan Krause, Sales Director bei<br />

LPKF, aus.<br />

Gerade bei der Prototypenherstellung oder in<br />

der Forschung haben die LPKF-Systeme Vorteile<br />

gegenüber dem externen Leiterplattendienstleister.<br />

Durch den internen Herstellungsprozess<br />

kann Zeit und Geld eingespart<br />

werden, da in einem viel kürzeren Zeitraum<br />

die neuen Leiterplatten mit neuem Layout<br />

zur Verfügung steht. Das interne Prototyping<br />

hat aber auch noch weitere Vorteile, wie den<br />

Freiraum zum schnellen und kostengünstigen<br />

Entwickeln und Experimentieren, Überarbeiten,<br />

Korrigieren, Einpassen und Verbessern<br />

vorhandener Leiterplatten. Dadurch verkürzt<br />

sich die F&E-Dauer und damit der gesamte<br />

Markteinführungsprozess. Des Weiteren<br />

verbleiben vertrauliche Designdaten im<br />

Haus. „LPKF ist in diesem Bereich der Elektronikfertigung<br />

technologisch absolut führend<br />

und wir freuen uns, dass wir nun den<br />

gesamten Bereich des Prototypings und der<br />

Kleinserienfertigung, inklusive Bestückung<br />

aus einer Hand unseren Kunden anbieten<br />

können“, so Burkart.<br />

www.hilpert.ch<br />

Foto: LPKF<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

MUSASHI ENGINEERING EUROPE GmbH<br />

Marcel-Breuer-Str. 15, D-80807 München<br />

Tel: +49(0) 89 321 996 06 E-Mail: sales@musashi-engineering.de<br />

<strong>EPP</strong> September 2020 13


NEWS + HIGHLIGHTS<br />

Factronix mit Messe-Sonderaktion im Bereich Röntgen<br />

Foto: Factronix<br />

Systempartner Factronix bietet mit seiner<br />

Messe-Sonderaktion für das im Portfolio befindliche<br />

Röntgensystem XTV160 von Nikon<br />

Metrology insbesondere kleinen und mittelständischen<br />

Unternehmen einen Mehrwert.<br />

Die Sonderaktion für das leistungsstarke<br />

Röntgensystem – bis 18. Dezember 2020 –<br />

sieht unter anderem einen Rabatt von 15 %<br />

auf den Nettopreis vor. Enthalten in dem Paket<br />

ist die Analysesoftware Inspect X, auch<br />

erfolgt die Lieferung frei Haus (inkl. Verpackung).<br />

„Da die Corona-Pandemie vielen<br />

Elektronikfertigern sämtliche Produktionsund<br />

damit auch Investitionspläne durcheinander<br />

gewirbelt hat, wollten wir insbesondere<br />

kleinen und mittelständischen Unternehmen<br />

mit unserer Sonderpreisaktion unter die Arme<br />

greifen“, erläutert Vertriebsleiter Stefan<br />

Theil die Motivation zu dieser zeitlich befristeten<br />

Aktion. „Das Röntgensystem XTV160<br />

ermöglicht nicht nur eine hochpräzise Fehlerdetektion<br />

in Echtzeit. Es ist auch vielseitig<br />

einsetzbar, etwa zur Wareneingangsprüfung,<br />

um Leiterplatten zu begutachten und damit<br />

die Qualität der Fertigungsprozesse wie<br />

SMT, THT und Rework & Repair sicherzustellen“,<br />

merkt er weiter an.<br />

Leistungsmerkmale der Premiumklasse<br />

Moderne Röntgeninspektionssysteme zeichnen<br />

sich vor allem durch höchste Auflösung,<br />

Bildschärfe und Messgenauigkeit aus. Das<br />

Röntgeninspektionssystem macht die Echtzeit-Bildgebung<br />

und Analyse von Defekten an<br />

Leiterplatten und elektronischen Baugruppen<br />

deutlich einfacher. Die Fehlerdetektion ohne<br />

subjektive Einflüsse und in Schichtbildtechnik<br />

ermöglicht der äußerst präzise Objektmanipulator,<br />

der optional mit einer Präzisionsachse<br />

für CT-Anwendungen ausgestattet ist. Die<br />

160 kV/20 W starke Nanofokusröntgenröhre<br />

erlaubt eine Merkmalserkennung im Submikrometerbereich.<br />

Die Bildanzeige in Echtzeit<br />

erfolgt mit einem digitalen Varex 1515DX genannten<br />

16-bit-Flachdetektor. Dadurch lassen<br />

sich Fehler in der Durchsteckmontage, Drahtbonden-<br />

und Wafer-Level-Verbindungen genauso<br />

zweifelsfrei erkennen wie mangelhafte<br />

BGA- und QFN-Lötverbindungen sowie<br />

Kurzschlussbildungen.<br />

Eine Besonderheit stellt der<br />

580 mm x 580 mm große Objektträger dar,<br />

der Drehungen bei einer maximalen Neigung<br />

von bis 72 Grad erlaubt. So können große<br />

Leiterplatten, mehrere Komponenten oder<br />

Baugruppen selbst bei einer<br />

bis zu 2.400-fachen geometrischen<br />

Vergrößerung aus jeder<br />

möglichen 3D-Perspektive zu<br />

begutachtet werden. Umgesetzt<br />

wird dies durch einen<br />

Fünf-Achsenmanipulator (X, Y,<br />

Z, Drehen, Neigen), der jene<br />

360-Ansichten aus der Vogelperspektive<br />

gewährt, während<br />

der für den Anwender interessante<br />

Bereich immer in<br />

der Mitte des Sichtfelds fixiert<br />

bleibt. Die Steuerung erfolgt<br />

über die bedienerfreundliche<br />

Software Inspect-X oder einen<br />

Präzisionsjoystick. Die<br />

Software kann den Prozentsatz<br />

von Lunkern im Lötmaterial<br />

automatisch ermitteln, um<br />

sicherzustellen, dass die elektronische<br />

Baugruppe die geforderten<br />

Vorgaben erfüllt.<br />

Satte Leistungsmerkmale und gestochen scharfe<br />

Bilder liefert das hochpräzise Röntgensystem<br />

XTV160 von Nikon Metrology, dass über Factronix<br />

nur für kurze Zeit zum Sonderpreis erhältlich ist.<br />

Foto: Factronix<br />

Foto: Factronix<br />

Die Echtzeit-Bildoptimierung C.Clear passt<br />

sich intelligent an wechselnde Röntgenbedingungen<br />

und Probenpositionen an, regelt automatisch<br />

die Bildsteuerung sowie die Kontrast-<br />

und Helligkeitseinstellungen. Das Ergebnis<br />

sind kristallklare und kontrastreiche<br />

Bilder, die eine Defekterkennung leicht machen<br />

und die Pseudofehlerrate reduzieren.<br />

Lohnröntgen wenn’s schnell gehen muss<br />

Darüber hinaus können Elektronikfertiger<br />

auch vom langjährigen Know-how des Unternehmens<br />

in Sachen Röntgeninspektion profitieren.<br />

Die zerstörungsfreie Röntgenuntersuchung<br />

ermöglicht eine zuverlässige und<br />

schnelle Fehlerdetektion. Zudem erlaubt es<br />

wertvolle Erkenntnisse zur Fehlervermeidung.<br />

„Wir helfen unseren Kunden nicht nur<br />

beim Lokalisieren des Fehlers, sondern beraten<br />

unsere Kunden fachkundig hinsichtlich erforderlicher<br />

Maßnahmen zur Optimierung<br />

der Fertigungsprozesse, um die Fehlerursache<br />

bereits im Vorfeld zu eliminieren“, betont<br />

der CTO Thomas Otto. Damit setzt der Systempartner<br />

verstärkt auf eine fundierte Beratung<br />

seiner Kunden. Der anschließende Prüfbericht<br />

beinhaltet eine umfassende Dokumentation,<br />

worunter Übersichtsbilder und<br />

Detailaufnahmen mit Maschinenparameter<br />

zählen.<br />

www.factronix.com<br />

Stefan Theil, Vertriebsleiter<br />

von Factronix:<br />

„Mit unserer Messe-<br />

Sonderaktion für das<br />

Röntgensystem<br />

XTV160 von Nikon<br />

Metrology wollen wir<br />

gerade kleinen und<br />

mittelständischen<br />

Unternehmen einen<br />

deutlichen Mehrwert<br />

bieten.“<br />

Thomas Otto, CTO von<br />

Factronix: „Wir helfen<br />

unseren Kunden nicht<br />

nur beim Lokalisieren<br />

des Fehlers, sondern<br />

beraten unsere<br />

Kunden fachkundig<br />

hinsichtlich erforder -<br />

licher Maßnahmen<br />

zur Optimierung der<br />

Fertigungsprozesse.“<br />

14 <strong>EPP</strong> September 2020


NEWS + HIGHLIGHTS<br />

Viscom organisiert Schnittstelle zu europäische Kunden neu<br />

Die Viscom AG hat die Schnittstellen zu den<br />

europäischen Kunden neu organisiert, um die<br />

Weichen für noch stärkere Kundennähe und<br />

bessere Serviceerreichbarkeit zu stellen. Diese<br />

Aspekte werden im Wesentlichen durch<br />

die Gründung von Customer Care Teams für<br />

jeden Produktbereich sichergestellt. Die<br />

Teams unterstützen und betreuen die europäischen<br />

Kunden bei der Wahl richtiger Inspektionslösung,<br />

der Beschaffung, Inbetriebnahme,<br />

Schulung und Instandhaltung, um Bearbeitungszeiten<br />

zu verkürzen und kundenspezifische<br />

Anforderungen umfassend und bedarfsgerecht<br />

umzusetzten.<br />

Spezialisten aus den Produktbereichen AOI,<br />

AXI, MXI, Bondinspektion/IBV, SPI, CCI und aus<br />

den verschiedenen Anwendungsbereichen wie<br />

Batterieprüfung, 5G, E-Mobilität und Consumer<br />

Electronics bilden die neuen Customer Care<br />

Teams. Die Teams decken dabei den Fachvertrieb,<br />

das Projektmanagement, Applikation sowie<br />

den Service und die Hotline ab, um die<br />

Kunden über den gesamten Produktlebenszyklus<br />

kompetent und zielgerichtet zu betreuen.<br />

An Stelle der Unternehmensbereiche SP und<br />

NP treten nun die Customer Care Teams für eine<br />

schlanke, serviceorientierte und nachhaltig<br />

erfolgreiche Organisation. Die zentrale Vertriebsorganisation<br />

beinhaltet noch den Direktvertrieb,<br />

das Key Account Management sowie die regionale<br />

Zusammenarbeit mit den europäischen Vertriebsrepräsentanten,<br />

die weiterhin zentrale Ansprechpartner<br />

für die Kunden bleiben. Die Customer<br />

Care Teams werden bei der fachlichen Kundenunterstützung<br />

auch auf die Expertise der<br />

Fachleute im Zentralservice sowie der Produktentwicklung<br />

zurückgreifen.<br />

„Die Neuausrichtung erfolgte als zweiter<br />

Foto: Viscom<br />

Die Viscom AG hat die<br />

Kundenbetreuung zum<br />

01.07.2020 für Europa<br />

reorganisiert und neue<br />

Customer Care Teams<br />

gegründet.<br />

Schritt auf die vorangegangene erfolgreiche<br />

Umgestaltung unserer Produkt- und Softwareentwicklung,<br />

die mit voller Kraft an verschiedenen<br />

Innovationen arbeiten, damit Viscom<br />

auch zukünftig mit fortschrittlichen Inspektionslösungen<br />

auf höchstem Qualitätsniveau<br />

begeistert. Wir sorgen mit dieser Weichenstellung<br />

für ein starkes und kompetentes Zusammenspiel<br />

auf allen Ebenen.“, so Carsten<br />

Salewski, Vorstand Vertrieb, Marketing und internationales<br />

Geschäft.<br />

www.viscom.de<br />

<br />

<br />

Lösungen<br />

‹ Prozessüberwachung durch<br />

zentrales KY Real-Time Monitoring<br />

‹ Benutzerfreundlicher<br />

Library Manager für<br />

<br />

globale Datenbank<br />

Koh Young Europe GmbH<br />

Industriegebiet Süd E4<br />

63755 Alzenau<br />

Tel. 06188 9935663<br />

E-Mail: europe@kohyoung.com<br />

www.kohyoung.com<br />

‹ Verbesserung der<br />

Prozesse durch


MESSEN + VERANSTALTUNGEN<br />

Virtuelles Fachforum: Materialmanagement meets SMT<br />

Flexibler Materialfluss in<br />

der Elektronikfertigung<br />

Produzierende Unternehmen in der Elektronikfertigung müssen heute in der Lage sein, sich flexibel<br />

an aktuelle Gegebenheiten des Marktes anzupassen. Im Klartext heißt dies, dass besonders die<br />

Fertigung auf eine Vielzahl an Produktvarianten bzw. neue Produkte möglichst schnell reagieren,<br />

und die kleinen Stückzahlen handeln muss. Hierfür ist hohe Flexibilität in der Produktion erforderlich,<br />

um schnell auf sich ändernde Kundenanforderungen reagieren zu können. Als weitere Stellschraube<br />

und in Vergangenheit stiefmütterlich behandelt, steht das ganzheitliche Materialmanagement<br />

zunehmend im Fokus. Denn hier liegt verborgenes Potenzial.<br />

Gerade in der Elektronikherstellung sind heute die Optimierung<br />

des Fertigungsprozesses und die Prozessautomatisierung ein<br />

wichtiges Thema. Um die SMD-Linien wirtschaftlich zu betreiben,<br />

sind hohe Maschinenlaufzeiten notwendig, trotz kleiner Bestellmengen<br />

und Losgrößen bei hoher Variantenvielfalt. Nachdem mittlerweile<br />

die technischen Optimierungen an ihre Leistungsgrenzen<br />

kommen, ist es erforderlich, weiteres Optimierungspotenzial aufzutun.<br />

Die ganzheitliche Betrachtung der kompletten Wertschöpfungskette<br />

einer Baugruppenfertigung bzw. des Produktionszyklus – von<br />

der Produktidee bis zur Bereitstellung beim Kunden – könnte hier<br />

massiv dem Kostendruck entgegenwirken.<br />

Materialfluss, automatisiert und flexibel<br />

Kundennähe spiegelt sich vordergründig in der organisatorischen<br />

Beweglichkeit und damit auf der logistischen Ebene wider. Eine<br />

optimierte Logistik realisiert einerseits eine Reduzierung des<br />

Kostenfaktors durch Vermeidung hoher Lager- und Kapitalbindungskosten<br />

sowie verbesserter Transparenz. Andererseits steigert die<br />

Automatisierung des Materialflusses ebenso die Leistungsfähigkeit<br />

des Systems. Gemeinsam mit der Integration des Informationsflusses<br />

setzt dies eine zusätzliche Verringerung von Durchlaufzeit<br />

sowie Bestand um.<br />

Ein optimierter Materialfluss für bessere Prozesszeiten beim Schablonendruck.<br />

Ein flexibles Materialmanagement sollte besonders beim eigentlichen<br />

Fertigungsprozess durch eine eingliedernde Verknüpfung von<br />

Produktionslogistik und -ablauf supportet werden. Zur Erschließung<br />

des logistischen Potenzials ist es erforderlich, die Fertigungsumgebung<br />

in der Elektronikfertigung zu untersuchen sowie die logistischen<br />

Anforderungen zu charakterisieren.<br />

Foto: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />

Foto: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />

Einer der Schwerpunkte<br />

des virteullen Events<br />

sind Anlagenoptimierung,<br />

Robotik, Handling<br />

sowie Assistenzsysteme.<br />

Materialmanagement meets SMT<br />

Unser 1. virtuelles Fachforum „Materialmanagement meets SMT“<br />

präsentiert Ihnen Live Webkonferenzen am 29. bis 30. September<br />

2020 inklusive Besuch unserer virtuellen Ausstellung, am 30. September<br />

und 01. Oktober 2020 können Sie sich zudem in Ruhe aus<br />

der „Konserve“ bedienen und alles nochmals Revue passieren lassen.<br />

Diskutiert werden Lösungen und Möglichkeiten für ein optimales<br />

Materialmanagement innerhalb einer SMD-Produktion. Ein Prozess<br />

entlang der Wertschöpfungskette einer SMT-Fertigung als zentral<br />

organisierter Aufgabenbereich: Materialgebundene Workflows<br />

sorgen für eine genaue Steuerung und Planung von Warenströmen<br />

innerhalb einer Elektronikfertigung. Transparenz im Materialfluss<br />

und Lagerverwaltung realisieren eine nachhaltige Produktionssteigerung<br />

und Kostensenkung. Mittels Automatisierung wird eine zeitoptimierte<br />

Bereitstellung zur Baugruppenfertigung inklusive Auslieferung<br />

zum Kunden sichergestellt. Ein Wettbewerbsvorteil für hohe<br />

Qualität und Kundenzufriedenheit durch die stets erforderliche Menge<br />

an Material zur rechten Zeit am rechten Ort. (dj)<br />

www.epp-online.de/materialmanagement-meets-smt/<br />

16 <strong>EPP</strong> September 2020


PROGRAMM 1. Virtuelles FachForum Material-Management 2020<br />

Dienstag, 29. September 2020<br />

Mittwoch, 30. September 2020<br />

09:45 – 09:50 Uhr<br />

Begrüßung: Doris Jetter, Chefredakteurin<br />

<strong>EPP</strong> / <strong>EPP</strong> Europe<br />

09:55 – 10:00 Uhr<br />

Begrüßung: Doris Jetter, Chefredakteurin<br />

<strong>EPP</strong> / <strong>EPP</strong> Europe<br />

09:50 – 10:20 Uhr<br />

Keynote: Wettbewerbsvorteil durch Künstliche<br />

Intelligenz (KI) im Herstellungsprozess<br />

Harald Lukosz, Advanced Engineering Joining<br />

Technologies, Bosch Rexroth AG<br />

10:00 – 10:20 Uhr<br />

Limtronik und der Verein Smart Electronic<br />

Factory e.V. – Warum ist die Digitalisierung ein<br />

wichtiger Baustein für die Zukunft?<br />

Gerd Ohl, Geschäftsführender Gesellschafter,<br />

Limtronik GmbH<br />

10:30 – 10:50 Uhr<br />

Intralogistik heute – technische Entwicklungen<br />

helfen uns den Änderungen der<br />

Kundenanforderungen zu begegnen<br />

Detlef Spee, Abteilungsleiter Intralogistik<br />

und IT Planung, Fraunhofer IML<br />

10:30 – 10:50 Uhr<br />

In-Sequence Produktionssystem in der SMT-<br />

Fertigung mit Panasonic – Kanban war vorgestern<br />

Andreas Prusak, Senior Product Manager & François-<br />

Xavier „FX“ Beorchia, International Business Development<br />

Manager, Panasonic Industry Europe GmbH<br />

11:00 – 11:20 Uhr<br />

Effizientes Lagermanagement<br />

auf kleinster Fläche<br />

Sascha Wedel, Produktmanager,<br />

ANS answer elektronik GmbH<br />

11:00 – 11:20 Uhr<br />

Automatisierung in der Warenwirtschaft –<br />

Potential bei den Elektronikern<br />

Olaf Römer, Geschäftsführer,<br />

ATEcare Service GmbH & Co.KG<br />

11:30 – 11:50 Uhr<br />

Optimiertes Materialmanagement:<br />

Der Geheimtipp für die Smart Factory<br />

Haithem Jeridi, Solutions Marketing Manager,<br />

ASM Assembly Systems GmbH & Co. KG<br />

11:30 – 11:50 Uhr<br />

Digitalisierung für die Elektronik- und<br />

Halbleiterbranche<br />

N.N., Siemens Industry Software GmbH<br />

12:00 – 13:00 Uhr<br />

Pause<br />

12:00 – 13:00 Uhr<br />

Pause<br />

13:00 – 13:20 Uhr<br />

Automatisierung der Automatisierung für<br />

o ptimiertes SMT-Materialmanagement<br />

Dr. Werner Kraus, Abteilungsleiter Roboterund<br />

Assistenzsysteme, Fraunhofer IPA<br />

13:00 – 13:20 Uhr<br />

Industry 4.0 Platform: MES, IIOT, Analytics oder<br />

doch besser Alles zusammen?<br />

Tom Bednarz, Geschäftsführer,<br />

Critical Manufacturing Deutschland GmbH<br />

13:30 – 13:50 Uhr<br />

Smarte Embedded-Lösungen für die<br />

Anlagenoptimierung<br />

Stefan Schenkel, Market Manager profichip,<br />

Yaskawa Europe GmbH<br />

13:30 – 13:50 Uhr<br />

Driving Productivity Excellence<br />

(Vortragssprache englisch)<br />

Sagi Reuven, Business Development Manager,<br />

Electronics Manufacturing, Valor Division,<br />

Mentor a Siemens Business<br />

14:00 – 14:20 Uhr<br />

Modular skalierbare Lösungen in der<br />

ganzheitlichen Materiallogistik<br />

Fabian Autenrieth, Product Manager<br />

Material Logistics, Asys GmbH<br />

14:00 – 14:20 Uhr<br />

Improve your Purchasing Strategy & Metrics<br />

(Vortragssprache englisch)<br />

Chintan Sutaria, Founder & President, CalcuQuote<br />

14:30 – 15:00 Uhr<br />

Pause<br />

14:30 – 15:00 Uhr<br />

Pause<br />

15:00 – 15:20 Uhr<br />

Integrierte Lager- Management Lösung,<br />

der zukünftige Produktionstrend ist<br />

eine große Chance für Europa<br />

Jürg Schüpbach, Director of Sales, Essemtec AG<br />

15:00 – 15:20 Uhr<br />

Traceability ist die Basis zur erfolgreichen<br />

Umsetzung der digitalen Transformation<br />

Alois Mahr, Senior Vice President Global Engineering<br />

(GE), Zollner Elektronik AG<br />

15:30 – 15:50 Uhr<br />

Durchgängige Material- und Prozess-<br />

Transparenz in der Smart Factory von VACOM<br />

Roland Speck, Abteilungsleiter Logistikberatung &<br />

Simon Kallinger, Vertrieb Softwarelösungen,<br />

viastore Systems & Software GmbH<br />

15:30 – 15:50 Uhr<br />

Da geht noch was – Optimiertes<br />

Materialmanagement als integrierter<br />

Prozess in der SMD-Produktion<br />

Andreas Kerl, Project Manager & Technical Sales<br />

Manager ISM, JUKI Automation Systems GmbH<br />

16:00 – 16:30 Uhr<br />

Podium mit Fazit und Verabschiedung<br />

16:00 – 16:20 Uhr<br />

Unterstützung des Fertigungspersonal durch<br />

Automatisierung – Wie eine smarte<br />

Mensch-Maschine-Zusammenarbeit ihre<br />

Mitarbeiter wertvoller denn je macht!<br />

Wolfgang Heinecke, Sales Director D-A-CH,<br />

Mycronic GmbH<br />

16:30 – 17:00 Uhr<br />

Podium mit Fazit und Verabschiedung


Fehlerfreies und lückenloses Lagermanagement<br />

Effizientes Lager management<br />

auf kleinster Fläche<br />

Prozesssichere Kommissionierung und hundertprozentige Bestands -<br />

überwachung vom Wareneingang bis zum Warenausgang, inklusive einer<br />

lückenlosen Traceability, sind die Anforderungen einer modernen Fertigung.<br />

ANS hat hierzu mit seinen Partnern Otto Künnecke und Scienscope die<br />

optimalen Lösungen.<br />

ANS answer elektronik hat im Zuge<br />

weiterer Vertriebs-Kooperationen<br />

Adas Produktportfolio im Bereich<br />

des Lagermanagements erweitert.<br />

In der Vergangenheit war der everes Trace<br />

Desk, die Eigenentwicklung aus dem Hause<br />

ANS, das Hauptaugenmerk im Prozessschritt<br />

des Wareneingangs und der Lagerung.<br />

Er wird als Wareneingangstisch zum<br />

Abgleichen der bestellten und gelieferten<br />

Ware genutzt, sowie zum Labeln einer<br />

Unique ID auf die Bauteilrollen in der vorbereitenden<br />

Lagerlogistik. Der Trace Desk<br />

ermöglicht die Verwendung von geprüften<br />

und korrekt gelabelten Rollen, was Rüstfehler<br />

in der SMD-Linie verhindert und<br />

Prozesssicherheit gewährleistet. Auch erfolgt<br />

ein Abgleich mit dem kundeneigenen<br />

ERP-System. Hierzu werden mittels OCR<br />

die Lieferscheine digitalisiert. Die erstellten<br />

Bilder der Rollen sowie die der Lieferscheine<br />

können für die Traceability gespeichert<br />

werden. Da in der SMD-Fertigung<br />

eine ganzheitliche Traceability die unabdingbare<br />

Vorgabe innerhalb der Pro duk -<br />

tions ab läufe ist, wird der everes Trace<br />

Desk zur optimalen Schnittstelle zwischen<br />

dem Waren ein gang und dem Lagermanagement.<br />

Neu im Produktportfolio sind nun automatisierte<br />

Bauteilrollenzähler mittels Röntgentechnik.<br />

Durch diese Systeme werden<br />

die Bestandserfassung und das Zählen<br />

der Bauteile auf den Rollen schneller, genauer<br />

und einfacher als je zuvor.<br />

Bei der „Stand Alone“ Variante, können<br />

bis zu vier Bauteilrollen zeitgleich in das<br />

System gelegt werden. In einem Prüf -<br />

vorgang mit vier 7“ Rollen, benötigt die<br />

„AXC-800 III“ ca. 23 Sekunden, und übermittelt<br />

die Mengen via Unique-ID an das<br />

führende Lagermanagementsystem. Zudem<br />

ist mit der „AXC-800 III-plus“ das<br />

auto matische Erfassen der Rollen sowie<br />

das Labeln der Etiketten optional möglich.<br />

Ein weiteres Model ist die Inline Variante<br />

„AXI-5100C II“, welches durch Ihre einzig -<br />

artige Konzeptionierung das fortschrittlichste,<br />

derartige System auf der Welt ist.<br />

Beim „AXI-5100C II“ werden die Bauteilrollen<br />

automatisch über ein Transportsystem<br />

geladen. Durch dieses hochautomatische<br />

Verfahren wird nicht nur die Prozesssicherheit<br />

in der gesamten Produktionsversorgung<br />

gewährleistet, sondern auch<br />

die Effizienz sowie die Lagerlogistik gesteigert.<br />

Ein fehlendes Bauteil, welches den Produktionsfluss<br />

negativ beeinträchtigt gehört<br />

somit der Vergangenheit an.<br />

Einen großen Schritt in Richtung Industrie<br />

4.0, sowie für eine sichere, automatisierte<br />

und transparente Verwaltung von<br />

Bauteilen, gehen wir gemeinsam mit unserem<br />

neuen Kooperationspartner Otto<br />

Künnecke und dem „Magic Cube“.<br />

Der X-Ray Bauteilzähler „AXI-5100c II“ von Scienscope<br />

Das Lager- und Kommissionierungssystem „Magic Cube“ von Otto Künnecke<br />

18 <strong>EPP</strong> September 2020


Advertorial<br />

Zeitpunkt in gewünschter Größe. Dadurch<br />

lässt sich der Magic Cube dezentral, wie<br />

auch zentral einsetzen.<br />

Der Wareneingangstisch „everes Trace Desk“ von<br />

ANS answer elektronik<br />

Dieser ermöglicht durch seine Architektur<br />

ein wirtschaftliches, flexibles und auto -<br />

matisches Lagermanagement für SMD<br />

Rollen, ebenso wie für KLT Behälter und<br />

Boxen mit THT elektronischen Bauteilen.<br />

Verantwortlich dafür ist ein innovatives<br />

Greiferwechsel-System; dieses ermöglicht<br />

dem Magic Cube im Plug & Play Verfahren,<br />

von der standardmäßigen Kommissionierung<br />

einer SMD Rolle, zur Kommissionierung<br />

von KLT Behältern und Boxen,<br />

innerhalb eines einzigen Kommissionier-<br />

Vorgangs vollautomatisch zu wechseln.<br />

Dieses Plug & Play Verfahren gewährleistet<br />

damit die vollständige und sichere<br />

Kommissionierung aller benötigten Bauteile,<br />

die von der Bestückungsautomation<br />

angefordert werden. Dabei arbeitet das<br />

System nach dem First-in-First-out Prinzip.<br />

Die Produkte werden sortiert, gruppiert<br />

und ausgelagert. Dadurch wird die<br />

Bestückung der Automaten enorm ver -<br />

einfacht und Fehler werden minimiert.<br />

Der Lagerbereich kann unterschiedliche<br />

Höhen und Volumen haben; eine aufrechte,<br />

stehende Lagerung der SMD Rollen<br />

opti miert den Prozess. Zusätzliche Lager -<br />

module ermöglichen die Erweiterung der<br />

Lagerkapazität, auch zu einem späteren<br />

Die vorgelagerte, wie auch die nachgelagerte<br />

Peripherie um das Lagersystem wird<br />

individuell auf Kundenwunsch gefertigt.<br />

Unumgänglich ist die sichere und präzise<br />

Registrierung aller Produkte, die in das<br />

Lager aufgenommen werden. SMD Rollen<br />

werden durch Lesung (Scanner, Kameras<br />

oder auch RFID Chips) erfasst und vom<br />

System registriert. KLT Behälter und THT<br />

Boxen werden gelesen und zusätzlich gewogen,<br />

um eine exakte Anzahl der Einzelprodukte<br />

in der Box zu erfassen. In der<br />

nachgelagerten Peripherie erfolgt erneut<br />

eine Erfassung der kommissionierten Produkte.<br />

So ist ein genauer Ist-Zustand des<br />

Systems zu jeder Zeit möglich und eine<br />

kontinuierliche Kommissionierung gewährleistet.<br />

Ein Stillstand der Produktion<br />

durch fehlendes Material ist ausgeschlossen.<br />

Zudem kann der Magic Cube sämt -<br />

liche Begleitdokumente drucken und den<br />

kommissionierten Produkten beilegen. Volumen<br />

oder Stückzahlen der rückgeführten<br />

SMD Rollen, KLT Behälter und THT Boxen<br />

werden erfasst und die Produkte werden<br />

erneut in den Magic Cube eingelagert.<br />

Hier können Röntgen-Bauteilrollenzähler<br />

eingesetzt werden, ebenso wie Wiegesysteme.<br />

Die Differenz wird durch das System<br />

ermittelt und kann automatisch Bestel -<br />

lungen auslösen. Das Magic Cube System<br />

verfügt über Schnittstellen zu gängigen<br />

ERP-Systemen.<br />

Diese Eigenschaften machen den Magic<br />

Cube zu einem zuverlässigen, multifunktionalen<br />

und einzigartigen Kommissioniersystem<br />

für die Bestückung von Leiter -<br />

platten in Großserie oder Kleinauflage.<br />

Die Intelligenz des Systems in Verbindung<br />

mit ihrer Flexibilität ermöglicht es, be -<br />

stehende Produktionsabläufe wirtschaftlich<br />

zu optimieren und zukunftsweisende<br />

Wege in der Leiterplattenbestückung zu<br />

gehen.<br />

PROFIL<br />

In der Bestückungsautomation zählt ANS<br />

seit über 25 Jahren zu den Full- Range-<br />

Suppliern von Beratung, Verkauf, In stal la -<br />

tion, Schulung und Service. ANS bietet<br />

Lösungen aus einer Hand, welche von der<br />

SMD Bestückungsautomation angefangen,<br />

über 3D Inspektion, Inline-Schablonendruck<br />

und Boardhandling, bis hin zum Lötsystem<br />

alles umfassen. Mit hochautomatisierten<br />

Lager- und Wareneingangslösungen,<br />

sowie speziell zugeschnittenen Softwareanpassungen<br />

wird das Leistungsspektrum<br />

abgerundet.<br />

Langjährige Kunden wissen es zu schätzen,<br />

dass man bei ANS neben modernster<br />

Technik zu fairen Preisen, ebenso einen<br />

lösungs orientierten Partner für alle<br />

Leistungs klassen geboten bekommt.<br />

Direkte Kommunikationswege, sowie überdurchschnittliche<br />

Flexibilität und Einsatz -<br />

bereitschaft führen zu einem zuverlässigen<br />

und kompetenten Service, der das Rundum-Sorglos-Paket<br />

für Kunden komplettiert.<br />

Die Erfolgsgeschichte wurde durch den<br />

Umzug in den neuen, modernen Firmensitz<br />

fortgesetzt. Mit seinem großzügigen<br />

Applikations center auf über 400 m², bietet<br />

der Neubau ausreichend Platz für Vor -<br />

führungen, Bench-Mark-Tests und Kunden<br />

Applikationen. Alle im Produktportfolio<br />

befind lichen Systeme, inklusive einer komplett<br />

ausgestatteten SMD-Fertigungslinie<br />

stehen zur Verfügung.<br />

REFERENT<br />

Herr Sascha Wedel<br />

Produktmanager bei ANS answer elektronik GmbH<br />

seit 07/2019<br />

Servicetechniker bei ANS answer elektronik GmbH<br />

seit 01/2015<br />

Fachinformatiker seit 1998<br />

ANS answer elektronik<br />

GmbH<br />

Heegwaldring 25<br />

63694 Limeshain<br />

Deutschland<br />

<strong>EPP</strong> September 2020 19


Automatisierung in der<br />

Warenwirtschaft – Potential bei<br />

den Elektronikern<br />

Jeder Apotheker hat seine Warenwirtschaft automatisiert – in der Elektronik fertigung gibt es aber noch genug<br />

Potential, auch hier den Automatisierungs grad zu erhöhen. Großfirmen sind zu diesen Themen schon länger<br />

unterwegs – es gibt nun viele Möglichkeiten, das auch der Mittelstand und Kleinfirmen nachziehen.<br />

Es geht um die Produktion in unseren<br />

Heimatländern, es geht um Arbeitsplätze<br />

und Zukunftssicherung. Un -<br />

sere Elektronikproduktion wächst nicht<br />

durch die Decke aber hält sich bislang gut<br />

und kontinuierlich und das nunmehr über<br />

einen langen konstanten Zeitraum.<br />

Doch gute Marktbeobachter warnen – es<br />

bleibt nicht von allein so wie es ist und<br />

andere schlafen nicht. Schon deshalb ist<br />

das Thema also mehr als wichtig.<br />

Wir bemerken, dass wichtige Marktsegmente<br />

von außen angegriffen werden.<br />

Wir stellen fest, dass unsere Marktbe -<br />

gleiter in osteuropäischen Staaten nicht<br />

schlafen und wir unterschätzen massiv<br />

die Kräfte aus Fernost. Ja es gibt eine<br />

nahe zu geräuschlose Übernahme in unseren<br />

Ländern – entweder aus dem Ausland<br />

oder über Investoren. Viele EMSler verschmelzen.<br />

Wir haben Vergaben gesehen, die früher<br />

IMMER über deutsche NPI Werke gebenchmarkt<br />

und entschieden worden<br />

sind, die plötzlich von gut ausgebildeten<br />

Teams, die effizient und unbürokratisch<br />

evaluieren, bedarfsgerecht entschieden<br />

werden – nur nicht bei uns. Ist das dann<br />

so, begibt man sich in Lethargie und<br />

zweifelt im Voraus. Die Massen produktion<br />

ist schon weg – verschwindet auch die<br />

Kompetenz?<br />

Wer war in den letzten 2 Jahren mal in<br />

China – da ist nach wie vor noch viel<br />

„aufzuholen“, aber es gibt schon ganze<br />

Segmente, da sind uns die Chinesen davongeeilt.<br />

Da sind neue Märkte entstanden<br />

– ohne uns. Da sind Entscheidungen<br />

getroffen und umgesetzt worden – so<br />

schnell, dass wir nicht in der Lage sind,<br />

es zu begreifen oder nachzuvollziehen.<br />

Wir können so weiter machen mit unseren<br />

Tugenden (die wirklich nicht schlecht<br />

waren) – Wenn wir etwas für unsere<br />

Kinder tun wollen, müssen wir jetzt und<br />

heute handeln. Nur durch konsequente<br />

Umsetzung der oft schon überdrüssigen<br />

Themen (I 4.0, Digitalisierung, Smartfactory,<br />

etc.) haben wir überhaupt eine<br />

Chance, auch in 10–15 Jahren mitspielen<br />

zu können – wir müssen wett bewerbs -<br />

fähig bleiben!<br />

Und dabei ist der deutsche Markt gesegnet.<br />

Nahezu ein Drittel aller EMS Firmen<br />

in Europa sitzen in DACH – das hat einen<br />

guten Grund. Das muss zwangsläufig<br />

nicht so bleiben.<br />

20170908 – „moderne automatisierte Lagerlösungen für Rollen, Kästen und Magazine“<br />

Automatisieren Sie auch ihre<br />

Warenwirtschaft!<br />

Und was hat nun ein Test- und Inspektionsexperte,<br />

wie ATEcare damit zu tun?<br />

Seit Anbeginn müssen wir die CAD-Konstruktionsunterlagen<br />

handhaben können,<br />

um in der Lage zu sein, elektrische Prüfungen<br />

(ICT, FKT, Flying Prober) anbieten zu<br />

können bzw. Werkzeuge zu beschreiben,<br />

die für ein gutes Design for Testability<br />

(DFT) taugen.<br />

Bei nahezu jeden Inspektionsprojekt (SPI,<br />

AOI, AXI, Röntgen) erweitern sich die<br />

Aufgaben, ERP- bzw. MES-Systeme anzuzapfen,<br />

um die Freigaben von Programmen<br />

handhaben zu können, die QS mit Daten<br />

zu versorgen bzw. das allgegenwärtige<br />

20 <strong>EPP</strong> September 2020


Advertorial<br />

SH6 – „Wareneingangsscanner“ mit Schnittstellen<br />

zum Materialmanagement<br />

Thema Traceability zu füttern oder Handling<br />

beizusteuern.<br />

Finale Inspektionen, wie z. B. abschließende<br />

Inspektion des Produktes vor der<br />

Ver packung kann ebenfalls schon automatisiert<br />

gehandhabt werden.<br />

Daher brauchen wir immer die Schnitt -<br />

stellen links und rechts unserer Systeme<br />

und wir verfolgen den Warenfluss in der<br />

Produktion ohnehin. SMEMA oder auch<br />

HERMES können das so allein nicht<br />

leisten.<br />

Beraten wir dann einen Kunden zu diesen<br />

Themen, sind wir ganz schnell bei diesen<br />

Schnittstellen, bei Close Loops zu anderem<br />

Produktionsequipment, an ERP- und MES-<br />

Systemen oder dann auch im Wareneingang,<br />

bei der Kommissionierung.<br />

Software und Schnittstellen haben wir<br />

also schon jahrelang dazu gehandhabt<br />

und dann ist es auch nur noch ein kleiner<br />

Schritt, die notwendige Hardware, die<br />

– SMD Box DCS – „Lagertower für Pasten, Gebinde,<br />

Rollen, Kästen, etc.“<br />

entweder schon bei den Kunden vor -<br />

handen ist oder moderner am Markt neu<br />

zu haben sind, mit anzubieten oder selbst<br />

zu entwickeln – Stichwörter: Waren ein -<br />

gangs scanner, Bauteilzähler, Lager-Tower,<br />

Transport, automatisierte Lagerhäuser,<br />

etc.<br />

Wir erweitern also unser Portfolio mit<br />

dieser Hardware aber wir sind davon<br />

überzeugt, dass dies nur mit den not -<br />

wendigen Schnittsstellen aber insbesondere<br />

mit system relevanter Software funktionieren<br />

kann. Es geht um Themen wie<br />

Kommis sionierung, Bestandserfassung,<br />

automa tisierte Inventur, Lagerarten und<br />

-Orte, MSD-Überwachung und Konditionierung,<br />

Fehlteile-Management, Material-<br />

Nachversorgung, Auslagerungsaufträge,<br />

etc.<br />

Ein automatisiertes Warenhaus ist nicht<br />

nur für Großunternehmen denkbar – das<br />

passt individuell in Kombinationen von<br />

modernen Lager-Tower-Systemen oder in<br />

kundenspezifische Spezial-Aufbauten auch<br />

in kleine Räume. Von dort ist es nur noch<br />

ein kleiner Schritt, auch den Warenfluss/<br />

Transport zu engagieren.<br />

Und es entstehen kleine Zusatz mög lich -<br />

keiten, die sich aus der Handhabe der<br />

Daten ergeben – z. B. eine PRINT CONTROL<br />

Manage ment, wo von der Bestellung, bis<br />

zu fertig angerührten Pasten für die Produktion<br />

in Verbindung mit den Schablonen,<br />

an alles gedacht wird.<br />

ATEcare ist hier nicht über sich hinaus -<br />

gewachsen – wir haben solche Dinge<br />

schon immer in enger Zusammenarbeit<br />

mit Partnerfirmen unseren Kunden ver -<br />

mittelt. Diese Partnerschaften haben wir<br />

nun ins Boot geholt und unsere Möglichkeiten<br />

gebündelt um das Thema gesamtheitlich<br />

angehen zu können.<br />

Zum Referat:<br />

Im Referat werden wir neue Möglich -<br />

keiten von Software-Verkettungen vom<br />

CAD System bis zum Bestellwesen und<br />

der Fertigungs planung vorstellen. Moderne<br />

Soft ware schnittstellen, die leicht<br />

an vorhandene Lösungen anzubinden ist,<br />

sind unser Thema.<br />

Natürlich gehören auch weiter- oder<br />

neuentwickelte Hardwarestrukturen zum<br />

Referat.<br />

Und letztendlich geht es noch um den<br />

Waren fluss – die modernen Möglichkeiten<br />

des automatischen Transports können aus<br />

der Betrachtung der Erfahrung dargestellt<br />

werden.<br />

ZUM REFERENT<br />

Olaf Römer ist nunmehr über 30 Jahre in<br />

der Test- und Inspektionswelt unterwegs.<br />

Der ausgebildete Labor-Ingenieur arbeitet<br />

bei Firmen mit Prüf- und Inspektions port -<br />

folio, wie GenRad und Teradyne, bevor er<br />

2003 die ATEcare gründete. Ziel war von<br />

Anfang an, die vorhanden Qualitätsmittel<br />

übergreifend zu verstehen und einer Prüfplanung<br />

zu unterstellen. Herr Römer ist<br />

heute Geschäftsführer der ATEcare und<br />

auch bekannt durch vielzählige Veranstaltungen<br />

in der Branche und bei Beratungen.<br />

ÜBER ATECARE<br />

Unser Unternehmen ist ein Urgestein bei<br />

Inspektions- und Testlösungen und natürlich<br />

kommen auch wir, historisch gesehen,<br />

aus der elektrischen Testwelt. Eine Menge<br />

an Erfahrung und lange Zusammenarbeit<br />

mit über 600 Kunden bietet uns auch die<br />

Möglichkeit, hier Ausblicke zu geben und<br />

Ideen an den Markt zu bringen. Auch wir<br />

haben unser Portfolio über die Jahre den<br />

Markttrends angepasst, sind aber als<br />

Komplett-Anbieter dem Gesamt- Test -<br />

konzept treu geblieben – und davon gibt es<br />

nicht sehr viele am Markt.<br />

Wir bieten und erstellen Inspektions- und<br />

Testlösungen von der unbestückten Leiterplatte<br />

bis in das Gehäuse und erweitern in<br />

Richtung anzubindende Materialwirtschaft<br />

um weitere Automatisierungen, die für den<br />

Standort sehr wichtig sind, voranzutreiben.<br />

ATEcare Service GmbH & Co.KG<br />

Kirchbergstrasse 21<br />

86551 Aichach<br />

Phone +49 8131 318 575-0<br />

www.ATEcare.de<br />

<strong>EPP</strong> September 2020 21


Operator-Pools und automatisierter Materialfluss<br />

Effizienzmotor<br />

Material -<br />

management<br />

Der Reifegrad bei Digitalisierung und Materialmanagement<br />

in der SMT-Fertigung streut breit. Nur wer alle Bereiche<br />

und materialgebundenen Prozesse transparent integriert,<br />

kann schnell von AIV-gestützten Materialflüssen und<br />

flexiblen Bediener-Pools profitieren.<br />

ASM Material Manager liest über intelligente Feeder<br />

den Materialverbrauch an den Maschinen aus<br />

Papiergebundene Picklisten, zeitraubende<br />

Suchen nach Bauteilen, ab -<br />

gebrochene Rüstwechsel wegen fehlerhafter<br />

Materialverfügbarkeitsprüfungen<br />

– die Einführung SMT-spezifischer Materialmanagementlösungen<br />

befreit Elektronik -<br />

fertiger von diesen Sorgen. Doch moderne<br />

Materialmanagementlösungen leisten<br />

mehr als die Verwaltung von Beständen. Sie<br />

bilden den kompletten Materialfluss ab –<br />

von Bestellung und Wareneingang bis zum<br />

Dateninput für die Traceability-Lösung. Vernetzte<br />

Lösungen unterstützen und integrieren<br />

alle materialgebundenen Prozesse.<br />

ASM Material Manager beispielsweise liest<br />

über intelligente Feeder den Materialverbrauch<br />

an den Maschinen aus, kennt die bevorstehenden<br />

Rüstwechsel und Auftragsgrößen<br />

aus den übergeordneten Planungsund<br />

ERP-Systemen – und koordiniert so<br />

auto matisch alle Prozesse vom fristgerechten<br />

Ausfassen der Bauteile im Materiallager<br />

inklusive Steuerung der Automatiklager<br />

über die Vorrüstung bis hin zum Materialnachschub<br />

zu den Linien. Zeitlich priorisiert<br />

erhalten die Mitarbeitenden alle Informationen,<br />

um die Elektronikfertigung über eine<br />

prozesssynchrone Materiallogistik am Laufen<br />

zu halten. Verlässliche, belastbare Echtzeitinformationen<br />

von Materialverbrauch<br />

und -bedarfen führen dazu, dass „Angstbestände“<br />

eliminiert werden und zugleich<br />

deutlich flexibler gefertigt werden kann. So<br />

werden Bauteile über den ASM Material<br />

Set up Assistant nicht jedes Mal im Materiallager<br />

ein- und ausgebucht, sondern im Vorrüstbereich<br />

auf Feedern montiert „geparkt“,<br />

falls sie in einer der nächsten Rüstungen erneut<br />

zum Einsatz kommen. Das reduziert<br />

Prozessaufwände. Linienverfügbarkeit und<br />

Flexibilität erhöhen sich. Die Liefertreue verbessert<br />

sich.<br />

Vergleichbare Reifegrade dürften in Europa<br />

inzwischen viele Elektronikfertigungen erreicht<br />

haben. Andere Unternehmen arbeiten<br />

intensiv daran, diesen Vorsprung der<br />

Wettbewerber aufzuholen. Die Zeit drängt,<br />

denn eine integrierte Materiallogistik ist<br />

das Sprungbrett zu weiteren Effizienz -<br />

potenzialen.<br />

Operator-Pools und Automatisierung<br />

Zwei Begriffe markieren die kommenden<br />

Effizienzpotenziale: Smart Operator-Pools<br />

und die AIV (Autonomous Intelligent<br />

Vehicles)-gestützte Materiallogistik.<br />

Bislang werden Bedienern starr Linien zugeordnet.<br />

Der Anfall an Arbeiten beim<br />

Nachschub/Splicen, bei Rüstwechseln und<br />

durch kleine Störungen an den Linien ist<br />

aber zeitlich und örtlich sehr unterschiedlich<br />

verteilt. Die Folge: Während an einer<br />

Linie große Hektik herrscht, deren Bediener<br />

kurzzeitig überlastet sind und dies zu Fehlern<br />

und Linienstopps führt, warten Kollegen<br />

an anderen Linien in Bereitschaft – für<br />

den Fall, dass hier Eingriffe erforderlich<br />

werden. Mit ASM Command Center steht<br />

jetzt eine Lösung bereit, die die vernetzte<br />

Fertigung und Materiallogistik für eine völlig<br />

neue Form der Organisation nutzt. Weil<br />

die vernetzten Systeme über die Informationen<br />

verfügen, wann welche Rüstungen<br />

und wann zusätzliche Bauteilrollen an die<br />

Linien müssen, kann das Personal in einem<br />

flexiblen Pool organisiert und von der Software<br />

rechtzeitig über erforderliche Einsätze<br />

informiert werden – fertigungsweit und unabhängig<br />

von Linienzuordnungen. Liegt<br />

beispielsweise an einer Linie ein Rüstwechsel<br />

an, so werden hierfür mehrere Kollegen<br />

gerufen und von Linien abgezogen, an denen<br />

aktuell keine Eingriffe erforderlich sind.<br />

Die Software berücksichtigt dabei auch die<br />

hinterlegten Eignungen und Kompetenzen<br />

des Linienpersonals und ruft beispielsweise<br />

bei Störungen gezielt den mit der Maschine<br />

vertrauten Bediener oder Techniker.<br />

Ihre Aufgaben bekommen die Bediener<br />

über Tablets oder Smart Watches elektronisch<br />

zugestellt. Viele Einstellungen oder<br />

Freigaben lassen sich auch direkt am Gerät,<br />

komplett remote und ohne den langen Weg<br />

an Linie und Maschinen erledigen. Das<br />

Ergebnis: Die logistischen und technischen<br />

Einsätze an und im Umfeld (Vorrüstbereich,<br />

Lager) der Linien werden über Smart<br />

Operator Pools deutlich verlässlicher und<br />

effizienter organisiert. Verfügbarkeit und<br />

Produktivität der Linien steigen.<br />

Fertigungsweit vernetzte Systeme sind somit<br />

in der Lage, Ressourcen wie Personal<br />

und Material prozessgerecht zu synchronisieren.<br />

Der nächste Schritt ist, die Aufwände<br />

für Transporte zu minimieren. Hierzu nutzen<br />

moderne Lösungen mobile und autonom<br />

navigierende Roboter, sogenannte AIVs<br />

(Autonomous Intelligent Vehicles). Aktuell<br />

22 <strong>EPP</strong> September 2020


Advertorial<br />

AIV-gestützte Materialentnahme aus dem Automatik -<br />

lager ASM Material Tower entlastet die Bediener auf<br />

dem Shopfloor<br />

ASM Command Center – Die Software für Smart Operator Pools<br />

übernehmen AIVs bereits zuverlässig die<br />

Materialentnahme aus Automatiklagern<br />

und den Transport von Materialien auf dem<br />

Shopfloor. Dank des vernetzten Materialmanagements,<br />

der Anbindung an MES-<br />

Systeme und Lösungen wie ASM Command<br />

Center ist es heute möglich, dass Mitarbeiter<br />

aus den Smart Operator Pools zum<br />

Rüstwechsel zur Linie gerufen werden –<br />

wohin gleichzeitig bereits die AIVs mit den<br />

Bauteilewagen oder den Materialien fah-<br />

ren. Mittelfristiges Ziel der Entwicklung ist,<br />

dass die AIVs auch Rüstwechsel inklusive<br />

Wechsel von Bauteilewagen vollautomatisch<br />

übernehmen. ASM hat dies bereits auf<br />

der Productronica 2019 erfolgreich zeigen<br />

können.<br />

Flexible Automatisierung statt nur<br />

Transparenz<br />

Materialmanagement meint heute nicht<br />

mehr nur Transparenz über Bestände und<br />

Lagerorte. Moderne Materialmanagementlösungen<br />

müssen alle materialgebundenen<br />

Prozesse integrieren und mit der Fertigung<br />

synchronisieren. Ist diese Vernetzung gelungen,<br />

lassen sich mit Smart Operator<br />

Pools und AIV-gestützter Transportautomatisierung<br />

logistische Prozesse nochmals<br />

deutlich effizienter organisieren. Dabei sparen<br />

die Elektronikfertiger nicht nur Kosten,<br />

sondern können zugleich deutlich flexibler<br />

und zuverlässiger fertigen.<br />

ANSPRECHPARTNER – HAITHEM JERIDI<br />

Nach seinem Universitätsabschluss in Mechatronik & Automatisierungstechnik<br />

begann Haithem Jeridi 2015 seine Karriere bei ASM als Systemtestingenieur in der<br />

ASM R&D-Abteilung. Im Jahr 2017 nahm er die Position des Factory Solution<br />

Managers im Produktmarketing-Team an. Haithem Jeridi ist eng vertraut mit den<br />

tief greifenden Aspekten der Elektronikfertigung, den Lösungen von ASM sowie<br />

deren Einsatz und Effekt in realen Elektronikfertigungen. In seiner Position besucht<br />

und berät er häufig Elektronik hersteller und unterstützt zahlreiche Implementierungsprojekte<br />

mit deren typischen Herausforderungen.<br />

DAS GESCHÄFTSSEGMENT SMT SOLUTIONS DER ASM PACIFIC TECHNOLOGY<br />

ASM Lösungen wie die SIPLACE Placement Systems und die DEK Printing Solutions unter -<br />

stützen auf Linien- und Fabrikebene mit Hardware, Software und Services die Vernetzung,<br />

Optimierung und Automatisierung von zentralen Workflows und erlauben Elektronik -<br />

fertigern den schrittweisen Übergang zur Smart SMT Factory mit drama tischen<br />

Verbesserungen bei Kennzahlen/KPIs für Produktivität, Flexibilität und Qualität.<br />

Zentrales Strategieelement bei ASM ist die enge Zusammenarbeit mit Kunden und<br />

Partnern. So initiierte ASM das SMT Smart Network als globales Kompetenznetzwerk<br />

für den aktiven Erfahrungsaustausch von Smart Champions. ASM ist Mitgründer<br />

des Joint Venture ADAMOS zur Entwicklung einer IIoT-Plattform für produzierende<br />

Unter nehmen und etabliert gemeinsam mit anderen SMT-Herstellern den offenen Standard<br />

IPC-HERMES-9852 als SMEMA-Nachfolger für die M2M-Kommunikation in SMT-Linien.<br />

ASM Assembly Systems<br />

GmbH & Co. KG<br />

Tel. + (49) 89 20800-27819<br />

E-Mail: smt-solutions.de<br />

@asmpt.com<br />

<strong>EPP</strong> September 2020 23


Material-Management goes Industry 4.0<br />

Lagermanagement<br />

als Wettbewerbsvorteil<br />

Auf SMD-Unternehmen lastet ein enormer Kostendruck. Das Material-<br />

Handling kann hier eine Stellschraube sein, um die Kostenentwicklung positiv<br />

zu beeinflussen. Möglichkeiten bieten sich im Rahmen der integrierten<br />

Bestandsführung, flexibler Modularität und kompletter Traceability.<br />

Foto: JUKI Automation Systems GmbH<br />

Die Herausforderungen in der herkömmlichen<br />

SMT-Produktion sind<br />

vielfältig. Das richtige Material in<br />

der richtigen Menge zur richtigen Zeit in<br />

der Produktion zu haben, ist eine Grundvoraussetzung<br />

geworden. Die Kunden -<br />

anforderungen an das zu verwendende<br />

Material und Engpässe auf dem Materialmarkt<br />

sind oft die erste Hürde.<br />

Die Aufwände für die interne Lagerhaltung,<br />

d. h. der Zeitbedarf für Beschaffung,<br />

die Lagerführung und Bestandsführung<br />

Vollautomatischer Storage Tower UltraFlex 3600<br />

sind an diese Stelle noch nicht berücksichtigt.<br />

Weiter muss die Überwachung der<br />

MSL Floor Life, die Zeit, innerhalb der eine<br />

gefahrlose Verarbeitung der Bauteile ohne<br />

weitere Trocknungsvorgänge möglich ist,<br />

berücksichtigt werden.<br />

Die immerwährende „Unschärfe“ im Materialbestand<br />

zwischen Produktion (Lager)<br />

und Verwaltung (Einkauf, ERP) ist und<br />

bleibt ein Unsicherheitsfaktor. Oft wird mit<br />

Material für die Produktion geplant, das<br />

im Lager nicht auffindbar ist.<br />

Dieser organisatorische Aufwand „nur<br />

für das Material“ ist für den kleinen<br />

bis mittelständischen EMS-Dienstleister<br />

kaum mehr leistbar. Sie binden Man -<br />

power und damit Geldmittel, die an anderer<br />

Stelle besser und dringender benötigt<br />

werden. Das sukzessiv steigende An -<br />

forderungsniveau an das Lager manage -<br />

ment zwingt Unternehmen zum Handeln.<br />

Prozesse überarbeiten und weiter -<br />

entwickeln<br />

Einzelne Prozesse im Lagermanagement<br />

müssen überarbeitet und den neuen Anforderungen<br />

angepasst werden, d. h. steigende<br />

Anforderungen müssen mit geringeren<br />

Aufwänden erfüllt werden.<br />

Dank intelligenter Lagersysteme können<br />

z. B. eine Mindermengenwarnung und die<br />

Überwachung der MSL Floor Life automatisch<br />

erfolgen. Benötigte Gebinde können<br />

schnell und bedienerlos bereitgestellt werden<br />

– automatische Auslagerung als Stapel<br />

(mehrere unterschiedliche Bauteile<br />

gleichzeitig). Ein immer wichtiger werdender<br />

Punkt ist die Material-Traceability.<br />

Trace ability ist die Rückverfolgung von<br />

Ware entlang der logistischen Kette vom<br />

Hersteller (oder Zulieferer) bis zum Kunden.<br />

In der SMT-Produktion bedeutet das<br />

die Nachverfolgbarkeit der Bauteil- und<br />

Produktionsdaten für die gefertigte Leiterplatte.<br />

Durch die Vernetzung der Maschinen-,<br />

Werkzeug-, Leiterplatten- und Bauteildaten<br />

und deren zusammengeführte<br />

Speicherung kann diese Nachverfolgbarkeit<br />

hergestellt werden.<br />

Bei Betrachtung der Material-Schiene<br />

empfiehlt es sich, die Materialdaten bereits<br />

beim Wareneingang mit minimalem<br />

Aufwand zu erfassen, in die Produktionsund<br />

Beschaffungssysteme einzubuchen,<br />

um eine durchgängige Transparenz zu erzeugen.<br />

Mittels Wareneingangstisch wird<br />

jedes Gebinde nach einem festgelegten<br />

Prozess in das Lagersystem eingebucht.<br />

Die Fotoaufnahme des Bauteils/Rolle und<br />

die Vergabe einer Unique-ID sind wesent -<br />

liche Bestandteile dieses Prozesses. Anhand<br />

dieser eindeutigen Kennzeichnung<br />

kann ein Gebinde durchgängig identifiziert<br />

werden. Mittels der Unique-ID wird das<br />

Gebinde automatisch sowohl beim Einund<br />

Auslagern vom Lager gebucht als<br />

auch per PDA-Scan einfach und schnell<br />

dem Feeder/Bestücker fest zugeordnet.<br />

Weiter kann eingehendes Material mit<br />

dem Lieferschein aus dem ERP abgeglichen<br />

und der Beschaffungsvorgang optimiert<br />

werden.<br />

24 <strong>EPP</strong> September 2020


Advertorial<br />

Das intelligente Lagersystem verwaltet<br />

das eingelagerte Material. Das Material<br />

kann für die anstehenden Aufträge eingeplant<br />

bzw. beschafft werden. Anstehende<br />

Aufträge werden abgerufen und das Material<br />

wird entsprechend auftragsgemäß<br />

ausgelagert. Mit der Verwendung von automatisierten<br />

Bauteillagern werden Zeitaufwände<br />

für das Ein- und Auslagern von<br />

Material drastisch reduziert.<br />

Nebenfunktionen, wie die MSL-Überwachung,<br />

eine Mindermengen-Warnung und<br />

ähnliches werden „nebenbei“ erledigt. Die<br />

Bediener werden hierdurch weiter stark<br />

entlastet. Um Schwachstellen und Optimierungspotenzial<br />

im Lagermanagement<br />

aufzudecken, empfiehlt sich eine fach -<br />

männische Lageranalyse in Verbindung<br />

mit einer ROI-Kalkulation.<br />

Einzug von Industrie 4.0<br />

Die für die SMT-Produktion wichtigen<br />

Industrie 4.0-Prinzipien sind die Vernetzung<br />

von Maschinen, Geräten, Sensoren<br />

und Menschen. Die Vernetzung über ein<br />

MES (Manufacturing Execution System)<br />

findet hierbei sowohl zwischen Produktionsmaschinen,<br />

wie Bestückern, Druckern<br />

und Öfen, samt Werkzeugen (Rakel, Greifer,<br />

Zuführer mit den zu geordneten Materialgebinden,<br />

etc.) als auch zwischen<br />

den produktionsunter stützenden Softwaresystemen,<br />

statt.<br />

Eine ideale Software in diesem Zusammenhang<br />

optimiert die Rüstung und<br />

Schnelle vollautomatische Ein- und Auslagerung der Cases<br />

sammelt während der Produktion die<br />

Trace ability- Daten und ruft automatisch<br />

Material aus dem automatisierten Lager<br />

ab. Eine vollständige Traceability-Konfiguration<br />

speichert alle Daten inklusive<br />

Bauteile, PWBs, Maschinen und Werk -<br />

zeuge.<br />

Weiterhin sollte eine Anbindung an das<br />

ERP realisiert werden, um nach Möglichkeit<br />

in Echtzeit den Materialverbrauch<br />

und -bestand und den sich daraus er ge -<br />

be nen Materialbedarf zu erkennen.<br />

Durch diese Anbindung der Produktionssoftware<br />

an das ERP wird eine Informa -<br />

tionstransparenz zwischen den Systemen<br />

hergestellt, die die Beschaffungsprozesse<br />

erkennbar vereinfachen kann. Durch die<br />

zusätzliche Einführung einer Produktions-<br />

Analyse-Software wird es möglich, sowohl<br />

die Auslastungssteuerung der Produktionslinien<br />

zu steuern als auch früh -<br />

zeitig eventuelle Performance-Einbußen in<br />

der einzelnen Linie zu erkennen und die<br />

Ursachen zu erforschen.<br />

Foto: JUKI Automation Systems GmbH<br />

REFERENT ANDREAS KERL<br />

Andreas Kerl ist Technical Sales Manager für Intelligent Storage Management.<br />

Er berät und unterstützt Kunden bei der Um- und Neugestaltung Ihrer Materiallager.<br />

Schwerpunkte sind dabei die Lager- und Materialflussanalyse sowie die Integration<br />

eines automatisierten Lagers in die bestehende IT-Landschaft des Kunden.<br />

Darüber hinaus koordiniert Andreas Kerl als Projektleiter zahlreiche Kundenprojekte<br />

im Rahmen des gesamten Produktportfolios von JUKI.<br />

PROFIL<br />

JUKI Automation Systems rüstet weltweit EMS-Provider und Hersteller von Automotive-, Industriesowie<br />

Consumer-Elektronik mit Hard- und Software für die SMD-Fertigung aus. 1987<br />

brachte JUKI den ersten Bestückungsautomaten auf den Markt und gilt als Pionier der<br />

modernen, modularen Bestückung und der Fertigung in großen Linienkonzepten.<br />

JUKI Automation Systems gehört zur JUKI Corporation. Der börsennotierte, japanische<br />

Konzern beschäftigt mehr als 6.000 Mitarbeiter in den Geschäftsbereichen Sewing<br />

Machinery und Electronic Assembly Systems.<br />

Der europäische Hauptsitz der JUKI Automation Systems GmbH in Nürnberg bildet das<br />

zentrale Logistikzentrum und beliefert Elektronikfertiger im EMEA-Wirtschaftsraum.<br />

Umfassenden Kundenservice gewährleisten die technische 24-Stunden-Hotline sowie die<br />

bekannte 3-Jahres-Garantie auf JUKI Systeme.<br />

JUKI Automation<br />

Systems GmbH<br />

Neuburger Str. 41<br />

90451 Nürnberg<br />

www.juki-smt.com<br />

Tel. 0911/936266–0<br />

<strong>EPP</strong> September 2020 25


Siemens Industry Software GmbH<br />

Digitalisierung für die Elektronikund<br />

Halbleiterbranche<br />

Unsere Digital Enterprise Platform basiert auf einer offenen, skalierbaren,<br />

sicheren und zukunftssicheren Architektur. Unsere Lösungen helfen Unter -<br />

nehmen der Unterhaltungs- und Industrieelektronik dabei, einen echten<br />

Geschäftswert zu erzielen, indem sie ihnen helfen, Produkte schneller auf den<br />

Markt zu bringen, die Kosten zu senken und gleichzeitig Qualität und<br />

Marktposition zu verbessern.<br />

Elektronik- und Halbleiterfirmen benötigen<br />

vorkonfigurierte Softwarelösungen,<br />

die auf branchenspezifischen<br />

Best Practices basieren, um die reibungslose<br />

Entwicklung und Einführung neuer<br />

Produkte zu ermöglichen. Durch kürzere<br />

Innovations- und Entwicklungszeiten, lieferkettenübergreifender<br />

Zusammenarbeit<br />

und einer intelligenten und integrierten<br />

Fertigungsumgebung bieten unsere Branchenlösungen<br />

für die im Elektronik- und<br />

Halbleiterbereich tätigen Unternehmen<br />

viele Optionen, wie die fachbereichsübergreifende<br />

Nutzung von Daten. Dadurch<br />

lassen sich Qualität und Rentabilität<br />

steigern und gleichzeitig Markteinführungszeiten<br />

und Kosten reduzieren.<br />

Unternehmen, die Dienstleistungen im Bereich<br />

der Elektronikfertigung (Electronics<br />

Manufacturing Services, EMS) anbieten,<br />

müssen sich mit dem zunehmenden<br />

Druck der Konkurrenz, Rentabilitätseinbußen<br />

und der Notwendigkeit, pünktlich<br />

zu liefern, auseinan dersetzen. EMS-<br />

Kunden verlangen ein Höchstmaß an<br />

Leistung, Qualität und Zuver lässigkeit<br />

und auch neue Produkte müssen gründ -<br />

liche Qualitätsprüfungen bestehen, um<br />

teure Rückrufaktionen zu vermeiden.<br />

Engineering- Teams müssen bedeutende<br />

Design-Herausforderungen innerhalb der<br />

Lieferkette lösen.<br />

Unsere digitale Innovationsplattform versetzt<br />

elektromechanische Designteams in<br />

die Lage, die Nachfrage mit qualitativ<br />

hochwertigen Produkten zu erfüllen, die<br />

schneller auf den Markt kommen. Wir<br />

kennen die hohen Anforderungen bei der<br />

Einführung neuer elektromechanischer<br />

Konstruktionen. Daher bieten wir eine<br />

äußerst leistungsfähige Entwicklungs -<br />

lösung, mit der Unternehmen für Unterhaltungs-<br />

und Industrieelektronik die<br />

richtigen Produkte schneller auf den<br />

Markt bringen und die Erwartungen der<br />

Kunden übertreffen können.<br />

Unsere Branchenlösungen bieten kürzere Innovations- und Entwicklungszeiten, lieferkettenübergreifende<br />

Zusammen arbeit und eine intelligente und integrierte Fertigungsumgebung.<br />

Heutige elektronische Geräte sind eine<br />

Synthese aus mehreren Bereichen:<br />

Mechanik, Elektrik, Elektronik, eingebettete<br />

Software und Anwendungs soft ware.<br />

Darüber hinaus bleiben aufgrund der<br />

raschen Entwicklung viele Funktionen<br />

der Hardware ungenutzt und unzu -<br />

reichend verwaltet, was zu einer sub -<br />

optimalen Inte gra tion zwischen Hardware<br />

und Software führt. Die Nachteile<br />

des Betriebs in verschiedenen Einzel -<br />

disziplin-Plattformen und die zunehmende<br />

Rolle globaler Anbieter in frühen<br />

Entwicklungs stadien veranlassen Inge-<br />

26 <strong>EPP</strong> September 2020


Advertorial<br />

nieurbüros, in Multi-Domain-Integrationsstrategien<br />

zu investieren, um sicherzustellen,<br />

dass das System einwandfrei<br />

funktioniert.<br />

Siemens Digital Industries Software bietet<br />

einen multidisziplinären Ansatz für<br />

das Engineering Lifecycle Management,<br />

der ein integriertes Anforderungsmanagement,<br />

eine sichere Zusammenarbeit<br />

mit Zulieferern und eine einheit liche, harmonisierte<br />

Design-, Verifikations- und<br />

Testumgebung über mehrere Engineering-Plattformen<br />

hinweg bietet. Es ermöglicht<br />

Ihnen, Pro bleme so früh wie<br />

möglich im Design- Lebenszyklus des<br />

Systems zu finden und bietet gleichzeitig<br />

eine branchen führende Leistung und<br />

Plattform-Skalierbarkeit.<br />

Stellen Sie sicher, dass Qualität und Effizienz in den Fertigungsprozess integriert und und systematisch umgesetzt<br />

werden.<br />

Digitalisieren Sie die Fertigung, um den Prozess der Teilefertigung und -montage in Produkte umzuwandeln, die<br />

Ihre Kunden benötigen.<br />

PROFIL<br />

Siemens Digital Industries Software fördert die Transformation von<br />

Unternehmen auf ihrem Weg in Richtung „Digital Enterprise“, in dem<br />

Engineering, Fertigung und Elektronik design bereits heute den<br />

Anforderungen der Zukunft entsprechen. Das Xcelerator Portfolio<br />

hilft Unternehmen jeder Größe bei der Entwicklung und Nutzung digitaler<br />

Zwillinge, die ihnen neue Einblicke, Möglichkeiten und Automatisierungs -<br />

grade bieten, um Innovationen voranzutreiben.<br />

Siemens Digital Industries Software – Where today meets tomorrow.<br />

KONTAKT<br />

Siemens Industry Software GmbH<br />

Franz-Geuer Straße 10<br />

50823 Köln<br />

Tel.: +49 221 20802–0<br />

Fax: +49 221 248928<br />

E-Mail: info.de.plm@siemens.com<br />

www.sw.siemens.com<br />

<strong>EPP</strong> September 2020 27


Smarte Materialwirtschaft erlaubt neue Fertigungsansätze<br />

Deutliche Fertigungsvorteile<br />

durch Just-in-sequence-Produktion<br />

Mit einer fokussierten Materialwirtschaft und insbesondere<br />

durch die Verfügbarkeit von Materialien an den Produktions -<br />

linien lässt sich die Effizienz heutiger Elektronikfertigungen<br />

erhöhen. Intelligente und teilweise auch branchenfremde<br />

Lösungen erzielen erhebliche Produktivitätssteigerungen.<br />

Daraus resultieren positive Effekte auf weitere<br />

Unternehmensbereiche.<br />

Digitale Planungswerkzeuge und ein<br />

zuverlässiges Datenmanagement<br />

gewinnen für eine effizientere Elektronikfertigung<br />

immer mehr an Bedeutung.<br />

Das betrifft nicht nur einzelne Systeme,<br />

sondern vielmehr ganze Produktionslinien,<br />

wobei die Daten jeder einzelnen<br />

Maschine in die Analyse einzubeziehen<br />

sind. Für die Entwicklung spezifischer Planungswerkzeuge<br />

greift Panasonic auf Erfahrung<br />

zurück, die das Unternehmen mit<br />

seinen mehr als 200 eigenen Fertigungsstätten<br />

sowie der tausender Kunden weltweit<br />

gesammelt hat.<br />

Digitale Planungswerkzeuge und ein zuverlässiges<br />

Datenmanagement gewinnen für<br />

eine effizientere Elektronikfertigung immer<br />

mehr an Bedeutung. Das betrifft nicht nur<br />

einzelne Systeme, sondern vielmehr ganze<br />

Produktionslinien, wobei die Daten jeder<br />

einzelnen Maschine in die Analyse einzubeziehen<br />

sind. Für die Entwicklung spezifischer<br />

Planungswerkzeuge greift Panasonic<br />

auf Erfahrung zurück, die das Unternehmen<br />

mit seinen mehr als 200 eigenen<br />

Fertigungsstätten sowie der tausender<br />

Kunden weltweit gesammelt hat.<br />

Aber auch Erkenntnisse, die in anderen<br />

Branchen gewonnen werden konnten, werden<br />

einbezogen, um neue und effizienzsteigernde<br />

Lösungen für die Elektronik -<br />

fertigung zu entwickeln. Dabei spielt es<br />

keine Rolle, ob es sich um High Mix/Low<br />

Volume- oder um Low Mix/High Volume-<br />

Produktionen handelt.<br />

Just-in-sequence-Produktion<br />

Die Just-in-time-Produktion ist in der<br />

Auto mobil branche allgemein hinlänglich<br />

bekannt. Ein weiterer Ansatz, der in der<br />

Automobilbranche Einzug gehalten hat, ist<br />

die Just-in-sequence-Produktion (Reihen -<br />

folge synchronität). Hierbei handelt es sich<br />

um ein Fertigungskonzept, das für die<br />

bestandslose Beschaffungslogistik sowie<br />

Produktionsplanung und -steuerung in<br />

der Automobilindustrie entwickelt wurde.<br />

Schließlich werden heutige Fahrzeuge<br />

sehr individuell konfiguriert, weshalb eine<br />

erhebliche Produktdifferenzierung unabdingbar<br />

ist. Es ist daher erforderlich, eine<br />

Vielzahl unterschiedlicher Bauteile, Baugruppen<br />

und Systeme vorzuhalten und<br />

diese fahrzeugbezogen und im Rahmen<br />

der Montagereihenfolge rechtzeitig am<br />

richtigen Ort der Fertigung zur Verfügung<br />

zu stellen. Dies geht mit einem erheb -<br />

lichen Logistikaufwand einher, der sich<br />

nur mit einem übergeordnetem Planungssystem<br />

bewältigen lässt. Dieses Konzept<br />

hat Panasonic Industry auf die Elektronikfertigung<br />

übertragen.<br />

Viele Elektronikfertiger arbeiten in ihrer<br />

Produktion nach dem Kanban-Prinzip, wobei<br />

die Teileentnahme aus einem mit dem<br />

am Herstellungsort benötigten Material<br />

bestückten Pufferlager erfolgt. Somit halten<br />

Pufferlager insbesondere bei einer<br />

umfangreichen Anzahl an Fertigungslinien<br />

eine große Menge an Bauteilen vor, wobei<br />

ein erhebliches Kapital gebunden<br />

sein kann. Mit dem Konzept der Just- insequence-<br />

Produktion reduziert Panasonic<br />

das Material an der Fertigungslinie auf<br />

den erforderlichen Bestand. Mit diesem<br />

Planungssystem lässt sich abgleichen,<br />

welche Bauteile sich aktuell auf den Be -<br />

stückungsmaschinen befinden, welche<br />

Bauteile für bestimmte Aufträge tatsächlich<br />

benötigt werden und welches Delta an<br />

Bauteilen nachzuliefern und aus dem<br />

Material lager zu entnehmen sind. Dem<br />

Maschinenbediener wird damit eine rein<br />

auftragsbezogene Menge an Bauteilen zur<br />

Verfügung gestellt. Nicht mehr auftragsbezogene<br />

Bauteile werden nach Abwicklung<br />

in das Materiallager zurückgeführt.<br />

Pufferlager an der Fertigungslinie mit einem<br />

umfassenden Bestand an Bauteilen<br />

sind damit nicht erforderlich. Weil sich die<br />

Anzahl an Bauteilen in der Fertigungsumgebung<br />

somit minimiert, ist dieses Konzept<br />

insbesondere bei hohen Produktionsvolumina<br />

interessant.<br />

Die Bauteile werden nach dem FiFo-<br />

Prinzip aus dem Materiallager ausgegeben,<br />

wobei sich die Lagerzeiten und die<br />

Verfallsdaten der Bauteile berücksichtigen<br />

und einzelne Komponenten entsprechend<br />

dieser Daten bevorzugt verarbeiten lassen.<br />

Weil sich die Panasonic Planungsumgebung<br />

in jedes Materiallager der Elektronik-Fertiger<br />

integrieren lässt, ist das Justin-sequence-Produktionskonzept<br />

auch für<br />

High Mix/Low Volume-Fertiger interessant,<br />

die nicht selten Maschinen unter-<br />

28 <strong>EPP</strong> September 2020


Advertorial<br />

Neben den eigenen Produktionsmaschinen können auch Panasonic-fremde Systeme über PanaCIM-EE Gen2 in das<br />

Linie- und Planungsmanagement integriert werden.<br />

DER REFERENT<br />

Andreas Prusak. Senior Product Manager<br />

bei Panasonic Factory Solutions Europe,<br />

ist verantwortlich für das SMT Produkt -<br />

portfolio sowie für maßgeschneiderte technische<br />

Lösungen und kennt die Anforderung<br />

und die Herausforderung im Produktions -<br />

bereich von Low-Cost- bis High-Cost-Standorten<br />

sowie von Low-Volume-Ultrahigh-Mix<br />

bis zur High-Volume-High-Mix Fertigung.<br />

Inner halb seiner Tätigkeiten im Product<br />

und Technical Account Managements im<br />

Unternehmen und seiner Erfahrung hat er<br />

den Trend zu „Smart Factory“ begleitet<br />

und berichtet über die Kunden- und Trend -<br />

anforderung sowie die diese erfüllenden<br />

Lösungen von Panasonic Industry Europe.<br />

schiedlicher Hersteller nutzen. Insbesondere<br />

hier lagern oftmals hohe Mengen<br />

unter schiedlicher Bauelemente neben einer<br />

Fertigungslinie, die aufgrund häufiger<br />

Produktionswechsel benötigt werden. Ferner<br />

werden hier auch Bauteile oft auf Bestückungsautomaten<br />

für spätere Aufträge<br />

unnötig lange zwischengeparkt, die sich<br />

eventuell auf einer anderen Fertigungs -<br />

linie nutzen lassen. Ebenso wie bei der<br />

Low Mix/High Volume-Produktion verfolgt<br />

Panasonic auch bei der High Mix/Low<br />

Volume-Produktion das Ziel, die Bauteilmengen<br />

an den Fertigungslinien maximal<br />

zu reduzieren. Wie in der Auto mobil -<br />

industrie werden Fertigungslinien lediglich<br />

mit den für einen Auftrag erforder -<br />

lichen Bauteilen aus dem Materiallager<br />

beliefert. Sind Einzelaufträge abgearbeitet,<br />

geht nicht mehr benötigtes Material<br />

zurück in das Lager, wo zwischenzeitlich<br />

bereits neue Aufträge materialtechnisch<br />

vorbereitet wurden.<br />

PanaCIM-EE Gen2 und weitere<br />

Möglichkeiten der Automatisierung und<br />

Effizienzsteigerung<br />

Möglich wird diese Form der Produktionsplanung<br />

durch eine intelligente Materialkontrolle<br />

in Kombination mit der Software<br />

PanaCIM-EE Gen2. PanaCIM-EE Gen2 verbindet<br />

die Fertigung mit dem Managementsystem<br />

und ermöglicht so eine umfassende,<br />

präzise Bestandsverwaltung sowie<br />

eine auf die Produktionsaufträge<br />

abgestimmte Materialvorbereitung. Die<br />

Softwarelösung erlaubt eine maximale<br />

Produktionsleistung. Sie bildet die Grundlage<br />

für eine kontinuierliche, maximal<br />

effiziente Auslastung der Fertigungskapazitäten<br />

und ermöglicht die vollständige<br />

Rückverfolgbarkeit, Echtzeitüberwachung<br />

und -optimierung sowie die exakte Materialversorgung.<br />

Damit lassen sich Stillstandzeiten<br />

minimieren und Produktionswechsel<br />

verkürzen, woraus wiederum<br />

eine höhere Produktivität resultiert. Weil<br />

sich gleichzeitig das Einkaufsvolumen je<br />

Bauteil verringert, ist es möglich, Kostenersparnisse<br />

und eine geringere Kapitalbindungsquote<br />

zu erzielen. Mit vollautomatischen<br />

Transportlösungen ATVs oder<br />

Pick- to- Light- Systemen erweitert, erzielt<br />

das Fertigungskonzept einen hohen Automatisierungsgrad.<br />

ÜBER PANASONIC INDUSTRY EUROPE<br />

Panasonic ist seit über 100 Jahren welt -<br />

weiter Marktführer bei der Entwicklung von<br />

innovativen Technologien und Lösungen für<br />

die Elektronikbranche. Im globalen Maßstab<br />

schließt das Portfolio das wachsende B2B-<br />

Geschäft mit Lösungen für die Bereiche<br />

Heimautomatisierung, Mobilität, Industrie<br />

und Unterhaltungselektronik ein. Die Pana -<br />

sonic Group unterhält inzwischen 528 Tochtergesellschaften<br />

und 72 Beteiligungs unter -<br />

nehmen weltweit und erzielte im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr (Ende 31. März 2020)<br />

einen konsolidierten Netto-Umsatz von<br />

61,9 Milliarden Euro. Als Teil der Group bietet<br />

die Panasonic Industry Europe GmbH den<br />

Kunden in Europa in einer Vielzahl von Branchen<br />

wichtige elektronische Bauteile, Geräte<br />

und Module bis hin zu Komplettlösungen und<br />

Produktionsausrüstung für Fertigungs -<br />

straßen. Mehr: http://industry.panasonic.eu<br />

Panasonic Industry<br />

Europe GmbH<br />

Caroline-Herschel-Strasse 100<br />

85521 Ottobrunn<br />

Phone: +49 89 453541000<br />

info.pieu@eu.panasonic.com<br />

http://industry.panasonic.eu<br />

<strong>EPP</strong> September 2020 29


TITEL<br />

Dynamische Fertigungsprozesse für maximalen Output<br />

Die Shopfloor-Lenker in<br />

der smarten Fabrik<br />

In Sachen smarte Fabrik hat die ASYS Group mit ihrem breiten Produktportfolio die Nase vorn.<br />

Die Unternehmensgruppe deckt mit ihrem Produktspektrum über zwei Drittel des Equipments<br />

einer SMT-Fertigungslinie ab und ist starker Partner in Prozess- und Handlingsfragen.<br />

Abgerundet wird das Portfolio durch Softwarelösungen, die Material- und Datenflüsse in der<br />

Fertigung steuern. Außerdem hat sich das Unternehmen in Sachen Materiallogistik in den<br />

letzten zwei Jahren ein starkes Standbein aufgebaut. Komprimiert wird dieses umfassende<br />

Unternehmensbild in der kommunizierten Mission „Automate, Digitalize & Connect“. Der Kern<br />

des Unternehmens – die Automatisierung – wird um zwei weitere Dimensionen ergänzt.<br />

Foto: Asys<br />

Modulare Materiallogistik-<br />

Lösungen für unterschiedliche<br />

Automatisierungsgrade ermöglichen<br />

den Einstieg in die Smart Factory,<br />

um bereits heute den ersten Schritt<br />

in Richtung Fertigung der Zukunft<br />

zu starten.<br />

30 <strong>EPP</strong> September 2020


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TITEL<br />

Foto: Asys<br />

Systeme des Wareneingangs im Überblick.<br />

Ganzheitliche Factory Konzepte<br />

Die Stärke des Unternehmens im Bereich Material Logistics liegt in<br />

der ganzheitlichen Herangehensweise an den Produktionsprozess.<br />

In den ersten Beratungsterminen betrachten die Automatisierungsexperten<br />

jegliche Prozessverkettungen in der Fabrik, um diese abgestimmt<br />

und autonom gestalten zu können. Individuelle, skalierbare<br />

Konzepte stehen auf der Tagesordnung. Der Automatisierungsexperte<br />

setzt auf ein modulares Konzept, um Materiallogistik-Lösungen<br />

in verschiedenen Automatisierungsgraden zu realisieren. So<br />

können bestehende Fabriken Schritt für Schritt an die gewünschten<br />

Anforderungen angepasst werden.<br />

Die Produktion ab Wareneingang im Blick<br />

Das Unternehmen bietet eine Wareneingangslösung an, die dank<br />

einer integrierten, vollautomatischen Scan&Label Station eine Rückverfolgung<br />

von allen Materialien, wie z. B. Verbrauchsmaterial, Rohleiterplatten<br />

oder Bauteilrollen von Anfang an ermöglicht. Das Wareneingangs-Szenario<br />

für Bauteilrollen des Unternehmens schließt<br />

eine Counting Station ein, die die vorhandenen Bauteile auf einer<br />

Rolle zählt und exakte Werte in jegliche Bestandsdatenbank einspeist.<br />

Ein Einschleusen abgerüsteter Bauteilrollen ist hierbei ebenso möglich.<br />

Somit wird ein valider und abgestimmter Prozess sichergestellt,<br />

der die händische Inventur der Bauteilrollen erübrigt. In den<br />

Lagerlösungen von ASYS/Totech werden die Bauteilrollen bei unter<br />

5 % relativer Feuchte vollautomatisch eingelagert – optimale Bedingungen<br />

für sensible MSL-Bauteile.<br />

Um autonome Prozessabläufe zu realisieren werden fahrerlose<br />

Transportsysteme eingesetzt. Mit diesen AIVs (Autonomous Intelligent<br />

Vehicles) werden die einzelnen Stationen in der Fertigung untereinander<br />

und mit den Lagersystemen vernetzt. Sie transportieren<br />

neben Bauteilrollencontainer auch Magazine, KLT (Kleinlastträger)<br />

oder Trays. Die Fahrzeuge erzeugen ihre Routen selbstständig<br />

und abgestimmt, und erzielen somit eine just-in-time Versorgung.<br />

Hier kommen die Softwarelösungen des Unternehmens ins Spiel.<br />

Zu den Technologie-Tagen des Unternehmens im November wird<br />

ein neues Softwarepaket vorgestellt, das alle bisherigen, neue und<br />

weiterentwickelten Softwarelösungen der Unternehmensgruppe in<br />

einer Suite vereint: „Pulse Pro“. Alle Anwendungen im gleichem<br />

Look and Feel, um Orientierung zu geben – alle Applikationen zusammengefasst,<br />

um es für den Produktionsverantwortlichen von<br />

seinem Cockpit aus, maximal benutzerfreundlich zu gestalten.<br />

Die Fabrik autonom lenken<br />

Bildet das Assistenzsystem Pulse die Mensch-Maschine-Kommunikation<br />

ab, so wird die neue Software Suite „Pulse Pro“ einen Überblick<br />

über das gesamte Geschehen in der Fertigung geben.<br />

Es geht darum, automatisierte Materialflüsse im gesamten Shopfloor<br />

zu steuern und zu visualisieren, um eine Just-in-time Versorgung<br />

für jeden Fertigungsschritt zu erreichen.<br />

32 <strong>EPP</strong> September 2020


Foto: Asys<br />

Asys Material Logistics Lösungen für den gesamten Shopfloor.<br />

Das Unternehmen setzt hier auf „Dynamic Routing“. Das bedeutet,<br />

Materialflüsse werden dynamisch, auf Basis einer Matrix gesteuert.<br />

Die Software steuert nicht mehr anhand einer erstellten Planung,<br />

sondern reagiert situativ. Orientierung bietet allein der Arbeitsplan,<br />

alles Weitere wird so koordiniert, dass monetäre, zeitliche, operative<br />

Ressourcen optimal ausgelastet und genutzt werden. Der nächste<br />

Prozessschritt der zu bearbeiten ist, wird sofort mit den vorhandenen<br />

Kapazitäten besetzt. Also: Best Performance in der smarten<br />

Fabrik.<br />

Durch die vollständige Vernetzung und die Echtzeit-Kalkulation wird<br />

der Materialnachbezug an die Produktionslinien bedarfsgerecht, in<br />

kontinuierlicher Abstimmung mit dem Fertigungstakt, angeliefert.<br />

Durch die erhöhte Umschlagshäufigkeit werden Materialbestände<br />

an der Linie drastisch reduziert. Gleichzeitig erhöht sich die Materialverfügbarkeit<br />

in der Produktion, Kosten werden effektiv reduziert.<br />

Das Monitoring ist ein weiterer Aspekt der neuen Software Suite.<br />

Wurden bisher Zustände einzelner Maschinen betrachtet, werden<br />

diese Daten zukünftig in Relation gesetzt. Nach standardisierten Vorgaben<br />

werden die Informationen verdichtet zusammengefasst. Das<br />

Tool bildet die Performance des gesamten Shopfloors ab. Zusammenhänge<br />

werden klarer, Bottlenecks und Ausfälle werden übersichtlich<br />

visualisiert und können so effektiv angegangen oder sogar<br />

vorausschauend vermieden werden. Weitere Punkte, wie die Harmonisierung<br />

der Offline-Programming Tools für alle Prozessanlagen,<br />

sind in der Umsetzung, um das Maschinennetzwerk in der Fertigung<br />

noch weniger mit NPI-Zeiten (New Product Introduction) zu<br />

belegen.<br />

Smarte Fabrik? Smarte Maschine!<br />

Bereits letztes Jahr auf der productronica stellte das Unternehmen<br />

sein neuartiges Konzept der smarten Maschine vor. Unter den Begriffen<br />

Access 360°, 24/7/365 und Care0 (=Care „Zero“) werden<br />

Funktionen eingeordnet, die zusammengefasst das Bild der neuen<br />

Maschinengeneration ergeben: die Generation Smart. Im ersten<br />

Schritt wurde der Nutzentrenner Divisio 5100 als smarte Maschine<br />

der neuen Generation vorgestellt. Sie punktet mit Funktionen wie<br />

Closed-Loop für die Schnittkontrolle. Die Abweichung von Schnitt<br />

zur Vorfräsung wird laufend kontrolliert und mit vorgegebenen<br />

Grenzwerten abgeglichen. Die Anlage prüft selbst, ob die Toleranzen<br />

überschritten wurden und steuert, wenn erforderlich, aktiv entgegen.<br />

Eine weitere smarte Funktion: die Predictive Setup Control. Eine<br />

Kamera prüft, welche Greifer gerüstet sind und gleicht sie mit<br />

dem laufenden Auftrag ab. Passen die eingesetzten Komponenten<br />

nicht, beziehungsweise sind diese nicht vollständig, ist die Maschine<br />

in der Lage, ihr Equipment selbstständig zu bestellen. Sukzessive<br />

wird das gesamte Portfolio der Unternehmensgruppe den drei<br />

Leitgedanken folgend auf smart umgestellt. Bereits auf den Technologie-Tagen<br />

im November wird das nächste Mitglied der Generation<br />

Smart aus dem Bereich Drucken gezeigt.<br />

<strong>EPP</strong> September 2020 33


TITEL<br />

Komplettlösungen aus einer Hand<br />

Kundenspezifische Automatisierung von Endmontageprojekten realisiert<br />

das Unternehmen in dem Produktbereich „Inventus“. Aktuelle<br />

Trends in der Automobilbranche, wie beispielsweise autonomes<br />

Fahren, E-Mobility oder Connected Cars fordern flexible, intelligente<br />

und zugleich hocheffiziente Fertigungslösungen. Das Unternehmen<br />

ist Gesamtlösungsanbieter und blickt auf über 25-jährige Erfahrung<br />

im Maschinenbau zurück. Die Montageexperten des Unternehmens<br />

unterstützen bei der Prozessentwicklung und dem Produktdesign<br />

komplexer Fertigungsverfahren. Modulare, standardisierte Montageplattformen<br />

sind hier der Schlüssel zu individuellen Prozesslösungen.<br />

Dabei stehen höchste Produktqualität und eine sichere und<br />

störungsfreie Produktion im Vordergrund. Die Montagelösungen<br />

zeichnen sich durch ihr platzsparendes Design aus: komplexe Prozessschritte<br />

werden verknüpft und parallelisiert. Dabei wird stets<br />

Flexibilität gewahrt, sodass nachträglich weitere Prozesse ergänzt<br />

werden können. Das Unternehmen fungiert auch als Prozessintegrator,<br />

bei Bedarf werden Lösungen von Drittanbietern in die Montagelinie<br />

eingebunden – Komplettlösungen aus einer Hand.<br />

Foto: Asys<br />

Die neue Software Suite „Pulse Pro“<br />

gibt einen Überblick über das gesamte<br />

Geschehen in der Fertigung.<br />

Interfaces des Shopfloors.<br />

Shopfloor mit Beschreibung der einzelnen Stationen.<br />

Foto: Asys<br />

Foto: Asys<br />

34 <strong>EPP</strong> September 2020


Das umfassende Unternehmensbild<br />

komprimiert in der kommunizierten Mission<br />

„Automate, Digitalize & Connect“.<br />

Chancen neuer Technologien nutzen<br />

Flexibel, intelligent, hocheffizient – auf diese Punkte kommt es bei<br />

Maschinen-, Linien- und Fabriklösungen der Zukunft an. Dafür müssen<br />

neue Technologien, wie beispielsweise der neue Mobilfunkstandard<br />

5G, einbezogen und genutzt werden. Das Potenzial, das<br />

diese Technologie für den Shopfloor verspricht, ist sehr hoch. Datenverbindungen<br />

innerhalb der Fertigung können vollständig durch 5G<br />

Technologie abgebildet werden. Damit bekommt das Thema „Big<br />

Data“ noch einmal ein anderes Gewicht. Alle Komponenten können<br />

untereinander in Echtzeit kommunizieren, von Maschinen, über Verbrauchsmaterialien<br />

zu Sensoren in einer Anlage.<br />

Neue Technologien verhelfen zu unternehmerischer Stabilität. Die Unternehmensgruppe<br />

setzt schon immer auf mehrere Standbeine in ihrer<br />

strategischen Ausrichtung. Neben dem Hauptgeschäftsfeld Electronics<br />

werden auch Lösungen für Life Science und Energy angeboten.<br />

Foto: Asys<br />

So erfährt die Gruppe beispielsweise im Bereich Medical Electronics<br />

gerade einen starken Aufschwung. Auch Technologien im Energiebereich,<br />

wie Brennstoffzellen- oder Solaranwendungen, werden<br />

verstärkt fokussiert. In beiden Industrien profitiert das Unternehmen<br />

von Synergien und kann umfassende Lösungen anbieten.<br />

www.asys-group.com<br />

Technologie-Tage<br />

Vom 11. –12. November 2020 finden die ASYS Group Technology Days<br />

am Standort Dornstadt statt. Jetzt anmelden unter:<br />

www.asys-group.com/de-de/landingpages/event/anmeldung/<br />

In Technologien wie z. B. Brennstoffzellen anwendungen profitiert das<br />

Unternehmen von Synergien und kann umfassende Lösungen anbieten.<br />

Foto: Asys<br />

Foto: Asys<br />

Kundenspezifische Automatisierung von Endmontageprojekten<br />

wurden im Produktbereich „Inventus“ umgesetzt.<br />

kurz & bündig<br />

Die Smart Factory, bestehend aus den<br />

Hauptprozessen Material eingang, Lagerung,<br />

Linienbereitstellung sowie -unterstützung<br />

und Transport, ist der erste Schritt in<br />

Richtung Fertigung der Zukunft. Vorgestellt<br />

werden schlüsselfertige Materiallogistik-<br />

Lösungen für unterschiedliche Automatisierungsgrade,<br />

die individuell auf die<br />

jeweiligen Anforderungen zugeschnitten<br />

werden können.<br />

<strong>EPP</strong> September 2020 35


BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

Erfolgreicher Schablonendruckprozess mit 0201 Bauteilen (Teil 2)<br />

Mikro-Bauteile erfordern<br />

synchronisierte Prozesse<br />

Teil 2 beschreibt einen Versuchsplan (Design of Experiment, DOE), der auf den in Teil 1<br />

(Ausgabe 7–8) besprochenen Maschinen, Systemen und Materialien basiert. Nicht zu<br />

vergessen die Einrichtung von Drucker und Lotpasteninspektion inklusive den jeweils<br />

angewendeten Maschinenparametern. Die Ergebnisse dieses Versuchsplans werden<br />

im Anschluss genau geprüft.<br />

Edward C. Nauss und Michael Butler, ITW EAE, Hopkinton, MA (USA)<br />

Dieser Artikel behandelt die Änderungen, die für das Bedrucken<br />

kleiner Schablonenöffnungen erforderlich sind, im Besonderen<br />

für 0201 mm Bauteile, sowie die Ergebnisse eines Versuchsplans<br />

bei gleichzeitigem Einsatz bewährter Verfahrensmethoden. Mit den<br />

0201 mm Widerständen und Kondensatoren hat die nächste Phase<br />

in der Gehäusetechnik Einzug gehalten. Diese Bauteile sind ungefähr<br />

so groß wie ein Sandkorn, was zu besonderen Herausforderungen<br />

für den Lotpastendruckprozess führt. Um diese Herausforderungen<br />

anzugehen und um den Erfordernissen der entsprechenden<br />

Mikro-Schablonenöffnungen gerecht zu werden, muss jeder Bereich<br />

des Druckprozesses untersucht und angepasst werden. Dazu<br />

gehören essenzielle Maschinenparameter sowie die korrekten Rakelblätter,<br />

Substratunterstützungen und Kalibrierprozeduren. Besprochen<br />

wird auch die richtige Materialwahl mit Schwerpunkt auf<br />

Schablone und Substrat sowie Lotpaste und Reinigungsanforderungen.<br />

Versuchsplan zum 0201 mm (008004”) Drucktest<br />

Zweck des Tests ist die Untersuchung der Druckfähigkeit von Mikro-<br />

Bauteilen mit Hilfe eines neuen SMTA Miniaturisierung Prüfmusters.<br />

Anhand der bewährten, oben beschriebenen Verfahren werden<br />

die Ergebnisse untersucht, um die Cp-, CpK-, Pp- und PpK-Werte zu<br />

bestimmen. Das Ziel ist es, eine Prozessfähigkeit, Cp, zu erzielen,<br />

die gleich oder größer 2,0 ist, und einen CpK-Wert größer als 2,0,<br />

was zeigt, dass der Prozess innerhalb des Sechs-Sigma Qualitätsniveaus<br />

liegt.<br />

Die Gesamtfähigkeit des Prozesses, ausgedrückt in Pp- und PpK-<br />

Werten wird untersucht, um zu erfassen, wie zentriert der Prozess<br />

ist, mit dem Ziel Werte gleich oder größer 1,667 zu erreichen. Der<br />

Test wird auf der Edison Plattform in Standardkonfiguration durchgeführt.<br />

Im Folgenden werden der Versuchsplan, die Maschinendetails<br />

und die verwendeten Materialien und Prozesse sowie eine Untersuchung<br />

der Ergebnisse beschrieben.<br />

Für den Test wurden insgesamt 24 Leiterplatten bedruckt. Die ersten<br />

vier Leiterplatten wurden zum Kneten und Konditionieren der<br />

Lotpaste verwendet, um den Prozess einzufahren und die Lotpaste<br />

auf Betriebsviskosität zu bringen. Nach jedem Druck wurde ein Reinigungshub<br />

ausgeführt, um jegliches Rauschen aus den ermittelten<br />

Daten zu entfernen. Die restlichen zwanzig Leiterplatten wurden mit<br />

einem Parmi SPI inspiziert, die ermittelten Daten mit einem integrierten<br />

SPC Paket ausgewertet. Im Folgenden wurden die Daten<br />

der Volumina und Pastenhöhe der 0201 mm Bauteile ermittelt und<br />

untersucht, um die Prozessfähigkeit der Geometrien für dieses Bauteil<br />

zu bestimmen. Alle für den Test verwendeten Maschinen und<br />

Systeme wurden vor Durchführung des Tests zertifiziert.<br />

Zum Experiment ein -<br />

gesetzte neue SMTA<br />

Miniaturisierung<br />

Prüfmuster.<br />

Foto: ITW EAE<br />

Foto: ITW EAE<br />

Das zum Druckt est<br />

verwendete System:<br />

MPM Edison<br />

Schablonendrucker.<br />

36 <strong>EPP</strong> September 2020


Materialien<br />

Leiterplatten (LP): Die Leiterplatte, die für das Experiment verwendet<br />

wurde, ist das neue SMTA Miniaturisierung Prüfmuster. Leiterplattenmaße:<br />

203 mm in X und 139,7 mm in Y und eine Dicke von<br />

1,57 mm. Auf der Leiterplatte befinden sich etwa 400 Pads, wovon<br />

200 auf 0 Grad und 200 auf 90 Grad liegen. Die Pads der 0201 mm<br />

Bauteile sind (125 x 150) μm groß mit einer Lücke zwischen den<br />

Pads von 120 μm und einem Bauteilraster von 32 μm.<br />

Schablone: (736 x 736) mm Rahmengröße, hochgespannt, lasergeschnitten<br />

mit Nanobeschichtung. Schablonenöffnungen eins zu eins<br />

passend zu (125 x 150) μm Padgröße.<br />

Rakelblätter: 220 mm Edelstahlrakelblätter, Anstellwinkel 55 Grad<br />

Lotpaste: Typ 6 – SAC305 No-Clean Flussmittel<br />

Unterstützung: Werkstückträger mit Vakuumansaugung – kundenspezifische<br />

Anfertigung für SMTA LP.<br />

Drucker: Für diesen Test wurde die Edison Plattform verwendet. Der<br />

Edison Drucker ist speziell für das Drucken von kleinen bis mittelgroßen<br />

Leiterplatten mit Mikro-Bauteilen ausgelegt. Ausrichtewiederholbarkeit:<br />

±8 μm, CP-Wert ≥2,0 @ 6 Sigma und einer Nassdruck-<br />

Wiederholgenauigkeit von ±15 μm, CP-Wert ≥2,0 @ 6 Sigma. Durch<br />

das schlanke Design der Kamera muss die Z-Achse zum Anheben<br />

der Leiterplatte an die Schablone nicht weit verfahren. Das System<br />

verwendet eine X/Y/Y-Ausrichtung, bei der die Ausrichtemotoren<br />

möglichst weit voneinander entfernt montiert wurden, um die Auflösung<br />

zu erhöhen. Die Z-Achsenposition ist auf den Mittelpunkt der<br />

Leiterplatte abgestimmt. Wenn die Z-Achse nach oben gefahren ist,<br />

ist die gesamte Transporteinheit vom Tisch entkoppelt, um jegliche<br />

Störeinflüsse zu vermeiden. Damit werden eine gute Abdichtung<br />

und eine saubere Auslösung der Lotpaste aus der Schablone sichergestellt.<br />

Der stationäre Reiniger ist vorne in der Maschine angeordnet,<br />

die Schablone wird über einen Shuttle zum Reinigungssystem<br />

gefahren, wodurch ausgeschlossen ist, dass die Druckkammer kontaminiert<br />

werden kann. Der Druckkopf verwendet eine einzelne<br />

Druckmessdose für beide Rakel, um mögliche Abweichungen in<br />

Druckrichtung zu unterbinden.<br />

Lotpasteninspektion: Für die Lotpasteninspektion wurde das Parmi<br />

Sigma X System benutzt, das mit dem neuen hochauflösenden Inspektionskopf<br />

ausgerüstet wurde. Standardmäßige Lotpasteninspektionssysteme<br />

verfügen nicht über die erforderliche Auflösung,<br />

um Lotpastendepots für Mikro-Bauteilen zu vermessen. Die Scan-<br />

Geschwindigkeit wurde dafür von 100 cm/s auf 60 cm/s reduziert.<br />

Das System arbeitet mit einer optischen Doppel-Laser Triangulation<br />

bei einer spezifizierter Höhengenauigkeit von 2 μm und einer Höhen-<br />

und Volumenwiederholgenauigkeit von 1 %. Eine Gage R+R<br />

Messsystemanalyse wurde vor Ausführung der Tests durchgeführt.<br />

Maschinenparameter: Rakelkraft: 7 kg<br />

Rakelgeschwindigkeit: 40 mm/s<br />

Abstand/Geschwindigkeit Langsame Trennung: Abstand = 2,5 mm,<br />

Geschwindigkeit = 2,5 mm/s<br />

Reinigungsfrequenz: jede LP<br />

Reinigungsabfolge: Vakuum/Vakuum/Trocken<br />

Leiterplattenklemmung: Vakuum und Seitenklemmung<br />

Ergebnisse des Drucktests<br />

Pastenvolumen und -höhe für 0 Grad Pads zur Volumenmessungen<br />

und zur Höhenmessung. Die Grenzvolumina waren auf 50 % bis<br />

170 % eingestellt. Die Verteilungskurve ist zentriert und zeigt ein<br />

durchschnittliches Pastenvolumen von 114,05 %.<br />

Volumenergebnisse 0 Grad 0201 sowie ...<br />

... Höhenergebnisse 0 Grad 0201.<br />

Links im Bild die Volumenergebnisse 90 Grad 0201 mm...<br />

... rechts die Höhenergebnisse 90 Grad 0201 mm.<br />

Foto: ITW EAE<br />

Foto: ITW EAE<br />

Foto: ITW EAE<br />

Foto: ITW EAE<br />

><br />

<strong>EPP</strong> September 2020 37


BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

Überblick der<br />

Pastenaufträge<br />

0201 mm.<br />

Foto: ITW EAE<br />

Der untere Bereich liegt bei 88,74 % und der obere bei 139,37 %.<br />

Die Berechnung des Cp-Wertes ergab 2,37, für CpK wurde 2,21 ermittelt.<br />

Der Pp-Wert lag bei 2,37, der PpK-Wert bei 2,21.<br />

Für die Lotpastenhöhe waren das obere Limit auf 50 % und das untere<br />

Limit auf 150 % eingestellt. Die Verteilungskurve ist zum höheren<br />

Bereich hin verschoben mit einer durchschnittlichen Höhe von<br />

114 % bei einem unteren Bereich von 99 % und einem oberen von<br />

129 %. Der protokollierte Cp-Wert liegt bei 3,2 bei einem CpK-Wert<br />

von 2,32. Der berechnete Pp-Wert beträgt 3,28, der PpK-Wert 2,32.<br />

Die Ergebnisse zeigen, dass das Volumen leicht erhöht, aber konstant<br />

war. Die Schichtdicke war höher als gewünscht, dafür aber die<br />

Verteilungskurve enger, was im höheren Cp-Wert abzulesen ist.<br />

Pastenvolumen und -höhe für 90 Grad Pads zur Volumenmessungen<br />

und zur Höhenmessung. Die Grenzvolumina waren auf 50 % bis<br />

170 % eingestellt. Die Verteilungskurve ist zentriert und zeigt ein<br />

durchschnittliches Pastenvolumen von 108,71 %, der untere Bereich<br />

liegt bei 82,31 % und der obere bei 135,11 %. Der berechnete Cp-<br />

Wert beträgt 2,27, der CpK-Wert 2,24. Der Pp-Wert lag bei 2,27, der<br />

PpK-Wert 2,28.<br />

Für Höhe waren das obere Limit auf 50 % und das untere Limit auf<br />

150 % eingestellt. Die Verteilungskurve ist zentriert mit einer durchschnittlichen<br />

Höhe von 105,84 % bei einem unteren Bereich von<br />

94 % und einem oberen von 117 %. Der protokollierte Cp-Wert war<br />

4,22 mit einem CpK-Wert von 3,81. Der berechnete Pp-Wert war<br />

4,31 und der PpK-Wert 3,82.<br />

Zusammenfassung<br />

der Testergebnisse<br />

im Überblick.<br />

Bei 90 Grad zeigen die Ergebnisse eine engere, zentriertere Kurve,<br />

sowohl für Volumen als auch für die Höhe. Volumen ist leicht zum<br />

Mittelpunkt hin verschoben, was näher an der gewünschten Position<br />

ist. Die Höhenverteilung zeigt bei 90 Grad Bauteilen eine sehr<br />

enge Kurve mit einem Cp-Wert von 4,22, was die gravierendste Verbesserung<br />

gegenüber der 0 Grad Bauteile ist und näher an der bevorzugten<br />

Position liegt.<br />

Schlussbemerkung zum Versuchsplan<br />

Die Ergebnisse des Drucktests zeigen, dass 0201 mm Geometrien<br />

wiederholgenau gedruckt und verarbeitet werden können, wenn<br />

das Prozessfenster zwei Mal so groß ist wie die Prozessfähigkeit.<br />

Die Ergebnisse zeigen auch, dass um 90 Grad gedrehte Bauteile die<br />

besten Ergebnisse aufweisen, wobei 0 Grad Bauteile auch innerhalb<br />

der Spezifikationen liegen.<br />

Mikro-Bauteile können erfolgreich gedruckt werden, wenn alle Elemente<br />

des Prozesses so gewählt wurden, dass Maschine, Material<br />

und Prozess optimal aufeinander abgestimmt sind. Kein einzelner<br />

Aspekt überwiegt einen anderen, alle Stellschrauben des Prozesses<br />

müssen synchronisiert sein, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen.<br />

Zukunftsüberlegungen: Weitere Untersuchungen zu den Auswirkungen<br />

anderer Korngrößen auf das Druckergebnis für 0201 mm Bauteile<br />

sollten durchgeführt werden, auch um die entsprechenden Kosten<br />

versus Prozessfähigkeit, im Vergleich zu Typ 6 Lotpaste zu verstehen.<br />

Bei einem weiteren Test könnte der Druck mit einem geschlossenen<br />

Druckkopf (Enclosed Flow) dem Druck mit Rakelblättern<br />

gegenübergestellt werden, um herauszufinden, ob eines der<br />

beiden Verfahren Vorteile gegenüber dem anderen aufweist.<br />

www.itweae.com<br />

Foto: ITW EAE<br />

kurz & bündig<br />

Teil 2 diskutiert die Ergebnisse eines Versuchsplan<br />

für einen Schabloendrucktest bei gleichzeitigem<br />

Einsatz bewährter Verfahrensmethoden. Teil 1 in der<br />

Ausgabe 7-8 behandelte die Änderungen, die für<br />

das Bedrucken kleiner Schablonenöffnungen von<br />

0201 mm Bauteilen erforderlich sind.<br />

38 <strong>EPP</strong> September 2020


Absaug- und Filtersysteme<br />

sorgen für reine Luft<br />

Die ULT AG, Anbieter von Absauganlagen zur<br />

industriellen Luftreinhaltung, hat ihr Leistungsportfolio<br />

rund um die Baureihen ULT<br />

1500/2000/2500 für Laserrauch, Stäube aller<br />

Art und Schweißrauch erweitert.<br />

Von der Planung über die Installation bis zur<br />

Inbetriebnahme – das Unternehmen berät<br />

und begleitet die Anwender ihrer Absaugund<br />

Filtersysteme umfänglich. Diese Dienstleistungen<br />

– alle von zentraler Stelle koordiniert<br />

– wurden nun ausgebaut: Zum einen<br />

durch die Erweiterung der Service-Leistungen,<br />

und zum anderen durch spezielle Systemkonfigurationsmöglichkeiten.<br />

Im Bereich<br />

Service bietet das Unternehmen drei Leistungspakete<br />

unterschiedlicher Stufen an. Anwender<br />

können dabei selbst den Leistungsumfang<br />

und die Laufzeiten, etwa beim Thema<br />

Wartung oder Notfallassistenz, bestimmen.<br />

Unter anderem ist eine somit eine Gewährleistungsverlängerung<br />

möglich. Zudem<br />

ist eine Notfall-Hotline 24/7 verfügbar.<br />

Unterschiedliche Materialbearbeitungs-Prozesse<br />

generieren unterschiedliche Luftschadstoffe.<br />

Diese unterscheiden sich beispielsweise in<br />

Größe, Zusammensetzung und physikalischen<br />

wie chemischen Eigenschaften. Für diese Fälle<br />

hat das Unternehmen ein eigenes, qualifiziertes<br />

Format entwickelt. So kann bei Bedarf eine<br />

Zudosiereinheit hinzugeschaltet werden, um<br />

die Standzeit der Filter zu erhöhen. Das pulverförmige<br />

Filterhilfsmittel erzeugt eine Schutzschicht<br />

auf der Oberfläche der Filterpatronen<br />

und bindet die Staubpartikel zu einem gut abreinigungsfähigen<br />

Filterkuchen.<br />

Zur Beseitigung entstehender Dämpfe oder<br />

Gerüche besteht zudem die Möglichkeit, Nachfilterboxen<br />

bzw. eine weitere Filteranlage<br />

nachzuschalten. Größe und Systemkonfiguration<br />

ergeben sich aus der Anwendung selbst,<br />

d.h. das Unternehmen berät Kunden bei der<br />

Foto: ULT<br />

Absauganlagen der Serien ULT<br />

1500/2000/2500 zur Laserrauch -<br />

absaugung bzw. Entstaubung.<br />

PRODUKT NEWS<br />

Lösungsauswahl hinsichtlich des Prozesses.<br />

Die Absauganlagen der Baureihen ULT<br />

1500/2000/2500 mit Luftvolumen zwischen<br />

1.000 und 3.000 m³/h basieren auf einem optimal<br />

konfigurierten, modularen Geräte- und<br />

Filterkonzept, das hohe Schadstoff-Abscheideraten,<br />

ein vereinfachtes Filterhandling und<br />

hohe Filterstandzeiten garantiert. Anwender<br />

profitieren neben Kosten- und Zeiteinsparungen<br />

auch von individuellen Lösungen für jegliche<br />

Aufstellsituation.<br />

Die Anlagen werden bei Bedarf mit Sicherheitstechnik<br />

zur Absaugung brennbarer bzw. explosionsfähiger<br />

Stoffe ausgestattet. Sie punkten<br />

mit weiteren Vorteilen wie dem Einsatz von Absperrschiebertechniken,<br />

hochwertigen Filtermaterialien,<br />

der Zugänglichkeit zum System<br />

von vorn oder einem abgesetzten Schaltschrank<br />

mit Steuer- und Bedienelementen.<br />

Komplettiert wird das Leistungsportfolio<br />

durch ein konfigurierbares Absaugarm-Programm<br />

der Marke Flextractor. Damit können<br />

Emissionen unterschiedlichster Zusammensetzungen<br />

sicher erfasst werden – inkl. aggressiver<br />

oder explosionsfähiger Stoffe.<br />

www.ult.de<br />

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www.fuji-euro.de <strong>EPP</strong> September 2020 39


BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

Was zählt ist die Fertigungsmethode und nicht der Ort<br />

Wettbewerbsfähige<br />

Fertigung von Elektronik<br />

Bei einem lokalen SMTA Chapter Meeting in den Vereinigten Staaten hat vor ein paar Jahren ein relativ kleiner<br />

EMS-Anbieter verkündet, dass sein Geschäftsmodell beschränkt sei und ein Wachstum aufgrund der Lage<br />

seines Standorts nahezu auszuschließen wäre. Er würde lediglich die Prototypenfertigung vor dem Beginn der<br />

Serienfertigung durchführen, die dann, nach seiner festen Überzeugung, in anderen Staaten ausgeführt würden.<br />

Aus einer ganzen Reihe von Gründen haben sich jedoch das Bewusstsein der Gesellschaft und auch die globalen<br />

Zusammenhänge im Laufe der Zeit gewandelt. Selbst größere Unternehmen freunden sich heute immer mehr<br />

mit der Idee einer lokalen Fertigung an. Die Frage stellt sich jedoch, welche infrastrukturellen Gegebenheiten<br />

vorhanden sein müssen, damit diese Idee erfolgsversprechend ist und keine Risiken birgt.<br />

Michael Ford, Sr. Director Emerging Industry Strategy, Aegis Software<br />

Die sogenannten Fixkosten waren schon immer das wichtigste Maß<br />

für die Lebensfähigkeit eines produzierenden Unternehmens. Die<br />

Arbeitskosten machen davon einen Großteil aus, und eine Unternehmensleistung<br />

wirkt dann vertrauenswürdig, wenn diese Arbeitskosten<br />

unter dem Durchschnitt liegen. Der Wettbewerb in diesen Bereichen ist<br />

sehr groß, was leicht daran erkennbar ist, dass Fertigungsdienstleistungen<br />

immer wieder an andere Orte verlagert werden, um wettbewerbsfähigere<br />

Preise nutzen zu können. Die Tatsache, dass große Produktionsstätten<br />

errichtet und dann verlagert werden, verdeutlicht das immense<br />

Geschäftsvolumen, welches angesichts der angeblich so geringen<br />

Margen durchgeführt wird. Der Verbrauch elektronischer Komponenten<br />

und Baugruppen war noch nie so hoch wie heute.<br />

kurz & bündig<br />

Die Elektronikbranche befindet sich im Wandel, nicht nur was die<br />

Fertigung im Hinblick auf zunehmende Automatisierung und Industrie<br />

4.0 anbelangt, sondern auch was die Standortwahl eines Unternehmens<br />

anbelangt. Der Artikel bespricht die Voraussetzungen und Gegebenheiten,<br />

um wettbewerbsfähig Elektronik herstellen zu können.<br />

Durch Einführung von neuen Technologien sind Maschinen und Roboter heute<br />

immer mehr in der Lage, Aufgaben mit wesentlich höherer Flexibilität zu erledigen,<br />

die einst manuell durchzuführen waren.<br />

Im Wandel der Zeit<br />

Tatsache ist, dass sich die Branche an einem echten Wendepunkt<br />

befindet. Die Einführung von neuen Technologien hat das Spielfeld<br />

nivelliert. Auf Seite der Hardware sind Maschinen und Roboter heute<br />

immer mehr in der Lage, Aufgaben zu erledigen, die einst manuell<br />

durchzuführen waren, und dies mit wesentlich höherer Flexibilität.<br />

In der Arbeitsvorbereitung müssen immer kleinere Produkte<br />

entwickelt, und kleinere Komponenten in höherer Dichte verbaut,<br />

werden. Daher kann der Mensch kaum mehr Montagearbeiten ausführen.<br />

Die Situation in der Elektronikfertigung verändert sich dahingehend,<br />

dass der Mensch als Arbeitskraft zwar niemals vollständig<br />

ersetzt werden kann, sich allerdings seine Rolle zunehmend ändert<br />

und weiterentwickelt. Er wird vielmehr zu einer hochflexiblen, mobilen<br />

oder zellbasierten Ressource und viel weniger Bestandteil einer<br />

Produktionslinie. In dieser neuen Aufgabe wird er von Technologien<br />

wie z. B. der Erweiterten Realität (AR=Augmented Realtiy) unterstützt.<br />

Technologien, die den Bediener durch völlig unterschiedliche<br />

Aufgabenbereiche innerhalb einer Fabrik leitet und so die Möglichkeit<br />

schafft, diese vollständig auszulasten.<br />

Auf der Softwareseite bietet sich ein ähnliches Bild. Der wahre Motor<br />

für die Übernahme einer automatisierten Software, die mit der<br />

Montage-Hardware mithalten kann, liegt in der Verknüpfung von<br />

Hard- und Software, die inzwischen nahtlos möglich ist. Dies ist im<br />

Wesentlichen dem Connected Factory Exchange Standard (CFX)<br />

des IPC zu verdanken, der sämtliche Hemmnisse in Bezug auf technische<br />

Fragen, Kosten und Risiken beseitigt hat, die vormals eine<br />

aktive Verbindung zwischen IIoT MES-basierter digitaler Zwillinge<br />

mit ihrem physischen Gegenüber verhindert hat. Diese Verschmelzung<br />

von Soft- und Hardware bei allen Montagevorgängen liefert<br />

wesentliche Informationen, die zuvor in diesem Umfang schlicht<br />

nicht möglich gewesen waren. Über viele Jahre hinweg ist die Fertigungsleistung<br />

dahingehend bemessen worden, dass unterschiedliche<br />

Daten herangezogen wurden, was ausschlaggebend bedeutete,<br />

dass unterschiedliche Elemente benutzt oder nicht benutzt oder<br />

so kategorisiert wurden, dass die Daten aus einer bestimmten Perspektive<br />

heraus betrachtet, eine Bedeutung erhalten haben. Es ist<br />

nur allzu gut verständlich, dass die Betreiber einer Produktionslinie<br />

beispielsweise nicht an Dingen gemessen werden möchten, die außerhalb<br />

ihrer Kontrolle liegen, wie etwa einem Auftragsrückgang<br />

Foto: AdobeStock_31488143 / Aegis<br />

40 <strong>EPP</strong> September 2020


Angesichts der Verfügbarkeit vieler<br />

Daten aus Montageprozessen, die<br />

in ein IIoT-basiertes MES-System<br />

eingespeist werden, um Kontext<br />

zu gewinnen und anschließend in<br />

einem Data-Warehouse zur Analyseverarbeitung<br />

zur Verfügung zu<br />

stehen, ist die Art und Weise der<br />

Funktion von Enterprise-Reporting<br />

im Vergleich zu früheren Berichtsoptionen<br />

nun revolutionär.<br />

oder einem schlecht optimierten Terminplan. Daher hat jeder einen<br />

eigenen Anspruch auf eine bestimmte Art von Metrik.<br />

Angesichts der Verfügbarkeit so vieler Daten aus Montageprozessen,<br />

die in ein IIoT-basiertes MES-System eingespeist werden, um<br />

Kontext zu gewinnen und anschließend in einem Data-Warehouse<br />

zur Analyseverarbeitung zur Verfügung zu stehen, ist die Art und<br />

Weise der Funktion von Enterprise-Reporting im Vergleich zu früheren<br />

Berichtsoptionen nun revolutionär. Es stellt sich dann die Frage,<br />

ob und wie die vielen unterschiedlichen Perspektiven auf die Datendarstellung<br />

beibehalten werden, oder ob die Fabrikleistung als solche,<br />

die ja nun vollkommen transparent ist, der entscheidende Faktor<br />

sein wird, wenn Geschäftsentscheidungen zu treffen sind.<br />

Selbstverständlich letzteres.<br />

Standortgerechte Produktion<br />

Unabhängig davon, ob Produktionsstätten sich nur an einem Standort<br />

befinden oder weltweite Standorte vorhanden sind, Gewinn und<br />

Verlust sind die wichtigsten Aspekte. Geschäftsanalytik, die auf diesen<br />

neuen Datenverbindungen basiert, legt offen, was bereits bekannt<br />

ist, worüber aber bisher kaum jemand zu sprechen wagte. Für<br />

ein EMS-Unternehmen, das ein ganzheitliches Fabrikmodell anstrebt,<br />

beinhaltet das bis dato nicht erfasste Überlegungen, beispielsweise<br />

Rüstzeiten der Kundenlinien, Rüstwechsel an den Produktionslinien,<br />

Prozessgeschwindigkeiten, die nicht mit den Lieferplänen<br />

der Kunden übereinstimmen, die Kosten für Pufferlager, Zeitverluste<br />

durch unnötige Wartung oder Stillstände der Linien, Wartezeiten<br />

für Materialien, Einrichtung von Maschinen und Prozessen,<br />

Suche nach geeigneten Mitarbeitern, Ressourcen und Werkzeugen<br />

und den Kosten bei schlechter Qualität. Wenn man nun, wie bei einer<br />

standortbasierten Analyse üblich, diese Faktoren summiert,<br />

wird deutlich, dass die relativen Arbeitskosten zwischen den Regionen<br />

mit zunehmender Automatisierung immer unbedeutender werden.<br />

Viele Standorte geben offen zu, dass ihr Produktivitätsniveau<br />

ganzheitlich nur bei 10 % bis 20 % liegt, basierend auf dem hohen<br />

Produktmix, den sie unterstützen müssen. Inzwischen ist es wichtiger<br />

wie produziert, als wo produziert wird. Daher bedeutet zunehmende<br />

lokale Fertigung einen signifikanten Schritt nach vorne, was<br />

die Rentabilität der Massenproduktion, die Kundennähe sowie geringere<br />

Fertigwarenbestände betrifft.<br />

In vielen Fällen sichern sich<br />

lokale EMS-Unternehmen in<br />

den Vereinigten Staaten und<br />

in Europa neue Geschäftsmöglichkeiten,<br />

die sich durch<br />

eine höhere Flexibilität und<br />

erweiterte Fähigkeiten auszeichnen<br />

sowie auf dem Einsatz<br />

der neuesten Maschinen<br />

und Softwaretechnologien<br />

basieren. Investitionen werden<br />

von diesen Unternehmen<br />

mindestens so selbstbewusst<br />

vorgenommen, wie<br />

von denjenigen Unternehmen,<br />

die sich an abgelegenen Standorten bekriegen. Interessanterweise<br />

muss gar keine Fabrik errichtet werden oder jahrelanges Expertenwissen<br />

vorliegen, um das wichtige vom unwichtigen zu unterscheiden.<br />

Der Einsatz von Analysen und Geschäftsanalytik ist nicht<br />

nur dazu da, bemerkenswerte Grafiken und Tabellen zu zeigen, mit<br />

denen der Chef beeindruckt werden kann. Sie dienen vielmehr dazu,<br />

das aktuelle ganzheitliche Fertigungsgeschäftsmodell vollumfänglich<br />

zu verstehen, welches aus kompletten, detaillierten, genauen<br />

und zeitnahen Daten aus der Live-Produktion besteht. Anhand<br />

dieser Daten können Verbesserungsmöglichkeiten abgeleitet, dieses<br />

Vorgehen auch in anderen Situationen anwendet und sowohl lokale<br />

als auch globale Alternativen miteinander verglichen werden.<br />

Die Kosten und Risiken hierfür sind trivial, verglichen mit einer Investition<br />

in ein Unternehmen, das Gewinne oder Verluste einfahren<br />

kann. Benötigt werden lediglich das IIoT-basierte MES-System und<br />

eine Business-Intelligence Suite von der Stange. Die Kosten dafür<br />

liegen, verglichen mit den Gesamtbetriebskosten, grundsätzlich bei<br />

null, da die Vorteile, die aus diesen Systemen resultieren, einen ROI<br />

innerhalb weniger Monate (nicht Jahre) aus der normalen betrieblichen<br />

Nutzung ergeben. Daraus resultierend wird die Geschäftsstrategie<br />

der Hersteller auf eine ganz neue Sicherheitsebene gehoben,<br />

was in unserer heutigen Welt schätzenswert ist.<br />

Über Aegis<br />

Foto: AdobeStock_159060205 / Aegis<br />

Seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 1997 bietet Aegis Software<br />

eine umfassende und flexible End-to-End Manufacturing Execution<br />

System (MES) Plattform, die Herstellern die benötigte Geschwindigkeit,<br />

Kontrolle und Transparenz bringt. Das Unternehmen verfügt über Büros<br />

und Mitarbeiter in Deutschland, Großbritannien und China und es bestehen<br />

Partnerschaften zu 37 Maschinenherstellern. Das Unternehmen hat<br />

bereits über 2.000 Herstellern aus den Bereichen Elektronik, Medizin,<br />

Automobil, Militär sowie der Luft- und Raumfahrtindustrie mit höchster<br />

Qualität bei der Umsetzung schneller und beständiger Innovationen<br />

geholfen, bei gleichzeitiger Senkung der Betriebskosten.<br />

www.aiscorp.com<br />

<strong>EPP</strong> September 2020 41


BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

Plattformen – neue Chancen für kleinere EMS<br />

Ständiges Update zum Erhalt<br />

der Wettbewerbsfähigkeit<br />

Die reine Bestückung von Leiterplatten mit elektronischen Bauteilen durch EMS Dienstleister entwickelt sich zu einer<br />

Standardaufgabe. Und auch die Arbeitskosten sind bei einem kapitalintensiven Maschinenpark für den Mittelstand<br />

kein Vorteil mehr. Für kleinere mittelständische Unternehmen bedeutet das neue Chancen im Wettbewerb mit Großunternehmen,<br />

anspruchsvolle Aufgabenstellungen wie auch Material-Compliance zu nutzen.<br />

Karl-Uwe Siegler, Freier Fachredakteur für Kraus Hardware GmbH<br />

Kraus nutzt bereits eit einigen Jahren Plattformen für Informationen.<br />

Ein hohes Informationsniveau der „Großen“ durch genauere<br />

Marktkenntnisse und/ oder spezifische Informationen über Hersteller<br />

oder Distributoren, können heute von KMU durch die Nutzung<br />

modernster Plattform- und Schnittstellen-Technologien häufig<br />

verbessert werden, um dann beispielsweise auch wieder die persönlicheren<br />

Kontakte mit dem Kunden zu suchen.<br />

Mit diesen umfangreichen Möglichkeiten können sich die „Kleineren“<br />

auf ein ähnlich hohes Kompetenzniveau wie Großunternehmen<br />

weiterentwickeln. Dafür müssen die verschiedenen Plattform- und<br />

Schnittstellen-Technologien, Dienstleistern mit den unterschiedlichsten<br />

Informationsangeboten bekannt sein und genutzt werden wie<br />

zum Beispiel: Octopart, Silicon Expert, Bay-Soft, Datasheet, Find<br />

Chips, OEM Secrets, Source ESB oder Online Components. Erwähnenswert<br />

auch die wichtige Schnittstelle API, die es dem Anwender<br />

ermöglicht, die verschiedenen Quellen selbst anzuzapfen oder auch<br />

die Geschäfts- und Informations-Plattform IHS als mehr spezifische<br />

Schnittstelle zu Forschungseinheiten. Bei manchen Anbietern sind<br />

dabei unter Umständen Anspruch und Leistung flexibel.<br />

Foto: Kraus<br />

Plattformen & Schnittstellen im Vergleich<br />

Die Plattform Silicon Expert liefert die relevanten Daten und Erkenntnisse,<br />

die zur Beseitigung von Risiken in der Lieferkette erforderlich<br />

sind. Dazu gibt es umfassende Informationen zum Produkt<br />

und bestimmte Marktdaten.<br />

Die Plattform Bay-Soft ist wohl eher nur eine Anwendung, die die<br />

verschiedenen Quellen weltweit operierender Distributoren hinsichtlich<br />

Preisstaffel, Verfügbarkeit, technische Merkmale, End of Life,<br />

RoHs usw. automatisch zuordnet.<br />

Die Suchmaschine Octopart liefert – nach eigener Aussage über 15<br />

Millionen Bauteile Daten zu Preis, Lagerbestand, Datenblättern,<br />

Musteranfragen, Designreferenzen von verschiedenen Herstellern<br />

und Distributoren. Sie soll monatlich tausende Mal über Google angeklickt<br />

worden sein.<br />

Die Suchmaschine Alldatasheet liefert Informationen für elektronische<br />

Bauteile z.B. für 50 Millionen Halbleiter-Datenblätter.<br />

Find Chips behauptet von sich die schnellste Original-Suchmaschine<br />

für elektronische Bauteile zu sein. Sie durchkämmt für elektronische<br />

Komponenten die Angebote von 20 führenden Anbietern, um den<br />

„Anfrager“ unmittelbar mit den Bestands- und Preisniveaus weltweit<br />

zu versorgen.<br />

OEMSecrets wurde 2010 während der electronica in München präsentiert<br />

und positiv aufgenommen. Sie sucht Komponenten die auf<br />

Lager zur Verfügung stehen.<br />

SourceESB startete als Printversion aber heute überwiegen die<br />

Google Onlineanfragen mit 103.300 monatlich.<br />

OnlineComponents ist ein autorisierter Online-Distributor für elektronische<br />

Komponenten für ausschließlichen Einkauf über Internet.<br />

Man sieht sich als sehr konkurrenzfähig wenn nicht gar Best-Preis-<br />

Anbieter.<br />

Datasheets bezeichnet sich als die weltweit umfassendste Quelle<br />

für Informationen über elektronische Komponenten (Datasheets) in<br />

50 Millionen Halbleiter Datasheets. Angegeben werden monatlich<br />

insgesamt 60.000 Datasheet Aktualisierungen.<br />

kurz & bündig<br />

Durch richtige Nutzung kleiner und mittlerer EMS-Dienstleister von<br />

Informations-Plattformen, unter Berücksichtigung, dass die Daten<br />

aus den unterschiedlichsten Quellen zu einem Gesamten zusammengefasst<br />

werden müssen, können präzise Schlussfolgerungen gezogen<br />

werden und diese zum Vorteil vewendet werden.<br />

42 <strong>EPP</strong> September 2020


Die Abkürzung API (Application Programming Interface) bezeichnet<br />

eine Schnittstelle zweier Programme. Sie ist eine frei zugängliche,<br />

System übergreifende Schnittstelle, über die direkt auf viele Händler<br />

und Portal zugegriffen wird. Die Informationen werden dabei in<br />

Echtzeit übertragen.<br />

Eine wichtige Geschäfts- und Informations-Plattform ist die IHS. Sie<br />

liefert ähnlich Silicon Expert-Analysen über Märkte und veröffentlicht<br />

Trendeinschätzungen von weltweit renommierten Experten.<br />

Traceability zur lückenlosen Rückverfolgbarkeit.<br />

Foto: Kraus<br />

KMU Ausrichtungen auf die Zukunft<br />

Über Plattformen oder direktem Zugriff mit API lassen sich bei<br />

Händlern und Herstellern automatisiert, schnell und sicher Abfragen<br />

erstellen, vergleichbar einem Abgleich von Lieferschein gegen Bestellung<br />

bzw. gegen Ware. Mit entsprechend umfassenderen Informationen<br />

sind Abkündigungen, Produktänderungen, technische<br />

Eckdaten, Verarbeitungstechnologien und Datenblätter automatisiert<br />

schnell zu verarbeiten. Das vorhandene Lager kann leichter in<br />

den Angebots- und Beschaffungsprozess eingebunden werden.<br />

Auch lassen sich CAD-Daten und Simulationsmodelle oder auch alternative<br />

Komponenten mit vergleichbaren technischen Daten herunterladen.<br />

Der Aufwand beim Einstieg für KMUs durch Schulung,<br />

Programmierung sowie Datenarchivierung vermindert sich bald und<br />

zahlt sich dann durch erhöhte Kompetenz in den Gesprächen mit<br />

den Kunden schnell aus – der günstigste Preis verliert an Bedeutung.<br />

Aber eine die glatte, einfache Nutzung dieser neuen Möglichkeiten<br />

gibt es natürlich nicht. Denn auch hier sind der Komplexität keine<br />

Grenzen gesetzt. Aber der engagierte Fachmann lernt schnellt.<br />

Die Kraus Hardware nutzt seit 2017 Plattformen immer intensiver<br />

und weist darauf hin, dass die Daten aus den unterschiedlichsten<br />

Quellen zu einem Gesamten zusammengefasst werden müssen,<br />

um präzise Schlussfolgerungen zu ziehen. Zum einen für das „neu“<br />

zu beschaffende Material sowie auch die Daten und Veränderungen<br />

zu dem Bestandsmaterial, das sich zum Teil über einen längeren<br />

Zeitraum im Lager befindet. Das Unternehmen fasst das für sich als<br />

versionierten Lagerbestand zusammen „Man hat nicht eine Information<br />

für die Artikelnummer im gesamten Auftrag, sondern unter<br />

Umständen für jedes Gebinde einzeln.“<br />

Traceability gehört im Unternehmen zu einem der digitalisierten<br />

Standardprozessen.<br />

Für viele kleine und mittlere EMS-Dienstleister bietet es sich also an,<br />

diese Plattform-Mehrwert-Angebote zukünftig in ihr Geschäftsmodell<br />

einfließen zu lassen – verbunden mit ihren originären Vorteilen: Flexibilität,<br />

persönliche Kontakte und gleiche Ansprechpartner über den<br />

gesamten Auftrag hin. Der erfolgreiche EMS Dienstleister wird zukünftig<br />

also als anerkannter Gesprächspartner für das Management<br />

seines Auftraggebers in Produktion und Einkauf über die reine Auftragsabwicklung<br />

hinausdenken. Er wird sich über die aktuelle Situation<br />

in der Elektronik und die nahe Zukunft ständig informieren.<br />

www.kraus-hw.de<br />

Foto: Kraus<br />

Inline-Vakuumanlagen<br />

der VP7000 Serie<br />

Dampfphasenlöten made by ASSCON<br />

• Einfachster Lötprozess<br />

• Hervorragende Lötqualität<br />

• Multi Vacuum - Reduzierung der Void-Raten unter 1%<br />

• Ideal für 3D-MID, Hybrid- und Powermodulfertigung<br />

dampfphasen-loeten-inline.de<br />

ASSCON Systemtechnik-Elektronik GmbH<br />

Messerschmittring 35 · 86343 Königsbrunn · Germany<br />

info@asscon.de<br />

@<br />

<strong>EPP</strong> September 2020 43


BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

Recovery-Bootstick macht die Automatisierungstechnik schnell wieder einsatzbereit<br />

Backups zuverlässig erstellen<br />

und einfach aufspielen<br />

Wurde ein defekter PC oder IPC als Ursache für einen Anlagenstillstand ermittelt, gilt es schnell zu handeln.<br />

Jetzt zählt ein aktuelles Image der entsprechenden Installation sowie dieses auch möglichst unkompliziert<br />

aufspielen zu können. Überhaupt, damit Images im Alltagsbetrieb sinnvoll genutzt werden können, müssen<br />

sie zahlreiche Anforderungen erfüllen. Vieles spricht dafür, den Prozess von der Image-Erstellung bis hin<br />

zum Wiederaufspielen regelmäßig unter die Lupe zu nehmen und kontinuierlich an die Nutzer-Bedürfnisse<br />

anzupassen.<br />

Wie wichtig Datensicherung und die Erstellung von Software-<br />

Images ist, kam zwar in der operativen Ebene der Automatisierungsbranche<br />

später an als in IT-Bereichen, ist hier aber unbestritten<br />

mindestens ebenso wichtig. Gerade in größeren Produktionsanlagen<br />

sind sehr viele Rechner eingebunden, manchmal sind es mehrere<br />

Hundert oder gar Tausend. Bei diesen Größenordnungen wird<br />

schnell deutlich, dass sich die Wartung dieser PCs und ihre Datensicherung<br />

manuell nicht zuverlässig und wirtschaftlich verwalten<br />

lässt. Zum Glück gibt es heute auf industrielle Anwendungen zugeschnittene<br />

Lösungen, die Anwender bei der Versionsverwaltung von<br />

Software und Sicherung unterstützen.<br />

Den gesamten Image-Prozess im Blick<br />

Die Landauer Auvesy GmbH bietet bereits seit vielen Jahren zuverlässige<br />

Datenmanagementlösungen, die Anwender der Automatisierungsbranche<br />

dabei unterstützen, automatische Backups zu erstellen,<br />

sowie eine Versionsverwaltung, um Softwarestände von<br />

Steuerungsprogrammen sauber zu dokumentieren. Weil das Erstellen<br />

von Images und die zuverlässige Verwaltung aktueller Stände<br />

sehr aufwändig ist, wurde die Software versiondog um einen automatisierten<br />

Service für diese Aufgabe erweitert. Mit dem Image<br />

Service lassen sich Images komfortabel erstellen. Der Schwerpunkt<br />

galt dabei auch großen Anlagen, wo mehrere Hundert Image-Jobs<br />

angelegt werden müssen. Mit dem Tool ist das nun zeitsparend<br />

möglich. Um es konkret zu machen: Die Zeit zum Anlegen von 500<br />

Jobs lässt sich damit schätzungsweise von drei Manntagen auf<br />

knapp eine Stunde reduzieren. Die Fehler, die bei der langwierigen,<br />

stupiden Arbeit im Vergleich zur automatisierten Lösung entstehen<br />

würden, sind dabei noch nicht einmal berücksichtigt.<br />

Die Autoren sind Jochen Lang, Produkt- & Projektmanager<br />

für die Evaluierung, Planung & Steuerung neuer Software-Projekte,<br />

Auvesy (Jochen.lang@auvesy.de) und<br />

Dipl.-Ing. (FH) Nora Crocoll, Redaktionsbüro Stutensee<br />

(http://www.rbsonline.de)<br />

Meist sind in der Produktion noch PCs mit älteren Betriebssystemen<br />

und Festplatten, die eine Installation einer großen Image-Lösung<br />

verhindern. Daher wurde bei dem Image Service nicht nur auf<br />

die Kompatibilität zu älteren Betriebssystemen geachtet, sondern<br />

auch auf die Größe der nötigen Client-Installation, um die Rechner<br />

remote sichern zu können. Die Client-Installation benötigt unter<br />

50 MB und lässt sich meist problemlos auch auf kleinen Rechnern<br />

installieren, ohne die Festplattenkapazität zu erweitern zu müssen.<br />

Wenn jede Minute zählt …<br />

Spannend wird es, wenn ein Image tatsächlich benötigt wird. Dann<br />

ist es wichtig, eines zu haben und zu wissen, wo das aktuelle gespeichert<br />

ist. Deshalb sind Strategien zur systematischen Verwaltung<br />

ebenso wichtig wie das Erstellen selbst. So sollten auch die<br />

Images von Rechnern, die nicht ans Firmennetzwerk angeschlossen<br />

sind, an zentraler Stelle archiviert und verwaltet werden.<br />

Entscheidender Punkt in der gesamten Kette ist das Aufspielen des<br />

Images. Ab versiondog 8.0 wird ein Recovery-Bootstick angeboten.<br />

Damit kann man innerhalb kürzester Zeit von einem komplett „leeren“<br />

System zu einer lauffähigen Lösung gelangen. Der Bootstick beinhaltet<br />

ein kleines Betriebssystem und alle benötigten Anwendungen für ein<br />

schnelles und einfaches Recovery. Alternativ ist es auch möglich, diese<br />

auf einen mit Betriebssystem vorinstallierten PC remote aufzuspielen.<br />

Angeboten wird nun auch die Möglichkeit, Images an mehreren Speicherorten<br />

abzulegen. In jedem Fall wird die Zeit deutlich reduziert, die<br />

es braucht, bis der neue PC wieder lauffähig ist.<br />

Wenn der Anwender mitentwickelt<br />

Vereinfacht haben sich neben der Systemrecovery aber auch andere<br />

Dinge. Dazu wurde nun ein Webinstaller entwickelt, der die Installation<br />

deutlich erleichtert. Über eine lokale Webseite kann damit auf<br />

dem PC vor Ort nun das Installationspaket erzeugt und vom Stick<br />

heruntergeladen und installiert werden. Alternativ lassen sich auch<br />

an einem zentralen Rechner für mehrere PCs Setup-Pakete zur Installation<br />

vorbereiten (inklusive Sicherheitszertifikat, das mit der jeweiligen<br />

IP-Adresse verknüpft ist) und dann am jeweiligen PC zur Installation<br />

starten.<br />

Das Zusammenspiel zwischen versiondog und Image Service wurde<br />

ebenso wie die intuitive Nutzbarkeit deutlich verbessert. Maß-<br />

44 <strong>EPP</strong> September 2020


kurz & bündig<br />

In industriellen Anwendungen<br />

sind Datensicherung sowie das<br />

Erstellen von Images inklusive der<br />

zuverlässigen Verwaltung aktueller<br />

Stände eine sehr aufwändige<br />

Aufgabe. Wenn jedoch eine<br />

Maschine aus diesem Grund stillsteht,<br />

zählt jede Minute. Hier verspricht<br />

eine Softwarelösung abhilfe.<br />

Mit dem Image-Service gelingt die Image-Erzeugung in vier einfachen Schritten.<br />

Foto: Auvesy<br />

Foto: Auvesy<br />

geblich dazu beigetragen hat das Feedback vieler Nutzer sowie das<br />

strukturierte Vorgehen bei den Projektverantwortlichen und Entwicklern<br />

des Unternehmens, das dafür sorgt, dass Rückmeldungen<br />

auch dorthin gelangen, wo sie sich in Weiterentwicklungen niederschlagen.<br />

Eine dieser Änderungen nach Kundenwunsch ist z. B.<br />

auch, dass die Anzahl der temporären Verzeichnisse angepasst wurde,<br />

sodass nun für jeden Job und damit für jedes Subnetz ein eigenes<br />

temporäres Verzeichnis zur Verfügung steht. Damit ist jetzt die<br />

Netzwerkverfügbarkeit mit mehreren Subnetzen umsetzbar.<br />

Generell gehen die Landauer bei ihrer Softwareentwicklung nach einem<br />

agilen Konzept vor. Dabei wird bei Projektstart nicht die gesamte<br />

Lösung festgelegt, sondern sie planen verschiedene Elemente ein,<br />

die sie stufenweise und nach Anwenderbedarf priorisiert umsetzen.<br />

Von Release zu Release wird wieder neu priorisiert. So entsteht insgesamt<br />

schneller eine nutzbare Lösung und es ist sichergestellt, dass<br />

nur die Elemente entwickelt werden, die Anwender auch wirklich<br />

brauchen; also eine Win-win-Situation für Nutzer und Entwickler. Diese<br />

Art der Entwicklung erfordert aber ein sehr diszipliniertes Vorgehen<br />

und ein genaues Hinsehen, um den wirklichen Problemursachen<br />

hinter manchen Workarounds auf den Grund zu gehen.<br />

Auvesy GmbH<br />

Das 2007 gegründete Unternehmen (www.auvesy.com) ist weltweiter<br />

Anbieter von Datenmanagement-Software für automatisierte Produktionsanlagen<br />

und Fertigungsprozesse. Mit seinem spezialisierten Softwaresystem<br />

„versiondog“ bietet das Unternehmen ein Produkt, das<br />

Industrieunternehmen eine einheitliche zentrale Datenablage, voll -<br />

automatische Datensicherung, Versionsverwaltung mit detaillierter<br />

Änderungserkennung und übersichtlicher Dokumentation bei gleich -<br />

zeitig hoher Benutzerfreundlichkeit ermöglicht und zugleich auf die<br />

Automatisierungssysteme unterschiedlicher Hersteller (darunter z. B.<br />

Siemens, ABB, Kuka, Rockwell und Mitsubishi) abgestimmt ist. Die<br />

Software ist weltweit bereits in mehr als 40 Ländern in einer Vielzahl<br />

unterschiedlicher Branchen erfolgreich im Einsatz. Das in Landau in<br />

der Pfalz ansässige Unternehmen beschäftigt ca. 90 Mitarbeiter.<br />

www.auvesy.com<br />

Optionale Speicherstrategie durch konfigurierbaren Speicherort.<br />

Auch die Dokumentation zur Software wurde nach Kundenfeedback<br />

angepasst. Eine neue Struktur stellt sicher, dass Nutzer nicht mit zu<br />

vielen unnötigen Informationen überfrachtet werden, aber dennoch<br />

alles Notwendige vorhanden ist.<br />

Gute Zukunftsaussichten<br />

Die Version 8.0 steht seit Juli 2020 zur Verfügung. Aber schon jetzt<br />

starten die Landauer mit Weiterentwicklungen für die Version 8.5.<br />

Dazu gehören beispielsweise eine FTP-Integration, um Alternativen<br />

zum Datentransfer neben den bislang genutzten Windows-Freigaben<br />

zu schaffen, sowie eine Möglichkeit zum Erstellen differentieller<br />

Images. Um den zuverlässigen Anlagenbetrieb zu gewährleisten, ist<br />

vorbeugende Instandhaltung ein Thema, das in der Industrie immer<br />

wichtiger wird und auch vor der Datensicherung nicht Halt macht.<br />

Deshalb wird in der nächsten Version dieser Bereich ein wesentliches<br />

Thema sein. Dazu zählen die aktive Überwachung z.B. von der<br />

Bios-Batterie oder vom Zustand der Festplatte, die gesichert wird,<br />

also deren Kapazität, defekte Sektoren, Veränderungen der Hardware-Konfiguration<br />

usw. Auch Unterschiede bei Software-Versionen<br />

sollen überwacht und als Listenansicht übersichtlich dargestellt werden.<br />

Zudem lassen sich damit viele nützliche Lösungen generieren.<br />

Mit einem mobilen Image Client schließlich sollen neben Windows<br />

auch weitere Betriebssysteme unterstützt werden. Es wird also<br />

deutlich, dass der Image Service permanent weiter an den Bedarf<br />

der Nutzer angepasst werden oder anders ausgedrückt: Nach dem<br />

Release ist vor dem Release.<br />

<strong>EPP</strong> September 2020 45


BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

Herausforderungen beim Lotpastendruck von feinen Strukturen für SiP-Applikationen<br />

Prozess zur Vermeidung<br />

von Lotbrücken<br />

System-in-Package (SiP) Bauteile mit ihrer heterogen Integration ermöglichen einen deutlich erweiterten<br />

Funktionsumfang in einem einzigen Baustein. Es handelt sich um eine weit verbreitete Packaginglösung, die<br />

Kriterien wie schnellere Markteinführung sowie niedrigere Kosten bei der steigenden Nachfrage nach IoT-<br />

Anwendungen (Wearables) erfüllt. Geringere Abmessungen der Komponenten auf den kleineren Boards mit<br />

eingebetteten Passiven heben die Miniaturisierung auf eine weitere Stufe der Komplexität.<br />

Sze Pei Lim, Kenneth Thum, und Dr. Andy C. Mackie, Indium Corporation<br />

richtigen Lotpaste, Lotpartikelrgröße, Schablonendesign/Öffnungsgröße,<br />

Schablonendicke und Druckparameter äußerst wichtig. All diese<br />

Einflussgrößen werden in diesem Bericht eingehend erörtert.<br />

Erreichung von konstant hoher Druckleistung bei Applikationen<br />

mit feinen Strukturen.<br />

Derzeit ist die Verwendung von 01005-Passiven bei diversen SiP-<br />

Applikationen in der Industrie als „Standard“ weit verbreitete,<br />

doch die Bauteil- und Packagingindustrie schaut bereits auf den baldigen<br />

Einsatz von 008004-Passiven (die nur etwa halb so groß sind<br />

wie 01005-Bauteile).<br />

Zusätzlich zur Anwendung der kleineren passiven Bauteile schrumpft<br />

auch der Abstand zwischen benachbarten Pads, um mehr Komponenten<br />

in einem SiP-Baustein zu realisieren. Dieser Abstand kann sich bis<br />

auf nur noch 50 μm reduzieren. Daher ist es sehr wichtig, in einem gut<br />

kontrollierten und konsistenten Druckprozess die Lotpaste bestmöglich<br />

aufzubringen, um gute Fertigungsausbeuten zu erzielen. Zur Bewältigung<br />

dieser anspruchsvollen Anforderung wird die Auswahl der<br />

Partikelgröße des Lotpulvers<br />

Für die meisten aktuellen Anwendungen in der Baugruppenfertigung<br />

werden Lotpasten mit den Pulverfraktionen Typ 3 und Typ 4 eingesetzt.<br />

Da die Miniaturisierung zu immer geringeren Schablonenöffnungen<br />

führt, werden immer häufiger feinere Pulvervarieanten vom<br />

Typ 5 und 6 verwendet. Gegenwärtig benutzen einige Firmen bereits<br />

Pulverfraktionen vom Typ 6 für SiP mit 01005-Komponenten,<br />

und für Bausteine der nächsten Generation mit 008004 werden sowohl<br />

Pulvergrößen vom Typ 6 als auch Typ 7 in Betracht gezogen.<br />

Eine allgemein gültige Industrierichtlinie besagt, dass es zur Erzielung<br />

einer konstanten Druckleistung mit der passenden Lotpaste<br />

wichtig ist, die Pulvergröße so zu wählen, dass für die Bildung des<br />

Depots mindestens 5 bis 6 Lotpartikel (man nimmt das größte Partikelsphere<br />

aus diesem Bereich) quer über die Schablonenöffnung<br />

(Aperture) realisierbar sein müssen.<br />

Area-Ratio der Schablone<br />

Neben der Bestimmung des richtigen Partikeltypes für jede Anwendung<br />

ist eine weitere wesentliche Voraussetzung das korrekte Area-<br />

Ratio der Schablonenöffnung. Die Berechnung des Area-Ratio und<br />

die Festlegung der richtigen Pulvertypes unterstützt ein gutes Auslösen<br />

der Lotpaste aus der Schablone. Beim Area-Ratio handelt es<br />

sich um das Verhältnis von der Fläche der Schablonenöffnung zur<br />

Fläche der Schablonenwände. Generell ist ein Flächenverhältnis von<br />

≥0,66 für alle Schablonenöffnungen empfohlen.<br />

SEM-Aufnahmen von Pulverfraktionen Typ 5, Typ 6<br />

und Typ 7<br />

Foto: Indium<br />

Typ6,<br />

Foto: Indium<br />

und Typ7.<br />

Foto: Indium<br />

46 <strong>EPP</strong> September 2020


Überblick über die<br />

verschiedenen in der<br />

Industrie verwendeten<br />

Lotpulvergrößen.<br />

Berechnung<br />

von Area-Ratio.<br />

Überblick einiger<br />

Abmessungen<br />

von passiven Bauteilen<br />

am Beispiel<br />

Kondensator.<br />

Foto: Indium<br />

Foto: Indium<br />

Foto: Indium<br />

Rheologie der Lotpaste<br />

Die im Schablonendruck eingesetzten Lotpasten sind thixotrope<br />

Materialien , mit niedriger Fließspannung, welche durch Scherbeanspruchung<br />

ihre Viskosität verreingern. Die Rheologie wird sowohl<br />

durch das Flussmittel als auch durch das Lotpulver bestimmt wird.<br />

Der Metallgehalt der Paste liegt typischerweise bei etwa 50 Volumenprozent<br />

– ist der Wert, bei dem die Partikel-Partikel-Wechselwirkungen<br />

beginnen die Rheologie der Lotpaste erheblich beeinflussen.<br />

Dies ist insofern nützlich, als ein höherer Metallanteil ein Auslaufen<br />

(Spread) des Lotmaterials verhindert, (manchmal verursacht<br />

durch das Absacken/Slumping) der Lotpaste, und dies kann somit<br />

die Void-Bildung im Reflowprozess reduzieren. Allerdings wird dadurch<br />

die Paste auch sehr anfällig für den Verlust von Lösungsmitteln<br />

durch Verdampfen, was zu Schwankungen beim Drucken führt.<br />

Beachten Sie, dass der Begriff „Slump“ eine durch die Schwerkraft<br />

verursachte Ausdehnung des Lotpastendeposits in X- und Y-Richtung<br />

ist. Die Fließspannung in der Paste kann das Absacken verhindern.<br />

Eine zu hohe Metallbelastung kann der Paste jedoch eine sehr<br />

hohe Fließspannung verleihen und verhindern, dass die Paste die<br />

Öffnungen gut füllt und und nicht einfach aus den Schablonenöffnungen<br />

auslöst. Daher ist die Optimierung des Metallanteils für den<br />

Druckprozess wichtig; sie wird von mehreren Faktoren bestimmt.<br />

Die Pastenrheologie beeinflusst drei grundlegende Faktoren im<br />

Druckprozess:<br />

• Füllung der Öffnungen<br />

• Schablonenablösung<br />

• Spread (Auslaufen)<br />

Einschlägige Arbeiten über den Druck von Lotpaste bei ultrafeinem<br />

Abstand haben gezeigt, dass eine der primären Fehlerarten für das<br />

Auslaufen der Paste das Flussmittelaustritt unter der Schablone<br />

während des Druckvorgangs ist. Die Schablone kann keine absolut<br />

perfekte Dichtung mit dem darunter liegenden Substrat herstellen<br />

und somit fließt ein Anteil des Flussmittels aus der Paste unter die<br />

Schablone. Löst sich die Paste aus der Schablone, kann das Flux<br />

auch Lotpartikel mit sich führen, was ebenfalls zum Spreading der<br />

Paste beiträgt.<br />

Die Auslösung der Lotpaste aus einer Schablone findet innerhalb<br />

der Pastengrenzschicht nahe der Wand der Öffnung statt. Die Situation<br />

in Beispiel B ist am häufigsten zu sehen, aber für Öffnungen<br />

mit feineren Abständen wird A notwendiger, was normalerweise<br />

durch eine Paste mit hohem Metallanteil erreicht wird. In A weist<br />

die Paste eine ausreichende „Klebrigkeit“ (normale Haftung zum<br />

Substrat) auf, so dass die Paste beim Auslösen aus der Schablone<br />

auf einem Flussmittelfilm herausgleiten kann (wobei der hohe Metallanteil<br />

die Partikel zusammenhält), anstatt sich in der Pastenmasse<br />

zu entmischen (wie in B). Die höhere Metallbeladung begrenzt<br />

auch den Flussmittelverlust, so dass nicht nur ein vollständiges Pastendepot<br />

gebildet wird, sondern auch kein Auslaufen stattfindet.<br />

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Individuelle Lösungen<br />

><br />

<strong>EPP</strong> September 2020 47


BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

Foto: Indium<br />

Foto: Indium<br />

Die Tabelle fasst einige der Area-Ratios für typische Schablonenöffnungen zusammen, die für<br />

passive Komponenten 01005 und 008004 eingesetzt werden. Wie aus der Tabelle hervorgeht,<br />

ist die Auswahl der Schablonendicke und Öffnungsgröße wichtig, um für eine gute Druckqualität<br />

ein praktikables Area-Ratio (Flächenverhältnis) zu erreichen.<br />

Lotpasten-Muster.<br />

Lotpaste Flussmittel Metallanteil<br />

Paste A Wasserlöslich A 89,00%<br />

Paste B Wasserlöslich B 89,00%<br />

Paste C No-Clean C 89,50%<br />

Paste D No-Clean D 91,00%.<br />

Die wichtigsten Phasen beim Drucken von Lotpaste.<br />

Foto: Indium<br />

Foto: Indium<br />

SiP-Versuchsträger.<br />

Einfluss der Rheologie auf Form und Größe<br />

des Pastendeposit.<br />

Foto: Indium<br />

Beachten Sie, dass im Laufe der Zeit etwas Lösungsmittel aus dem<br />

Flussmittel verdampft, so dass eine Erhöhung des Metallanteils auch<br />

die Geschwindigkeit beschleunigen kann, mit der die nachlassende<br />

Druckqualität von A nach C fortschreitet (geringe oder keine Auslösung).<br />

Dies bedeutet, dass auch die Flussmittelformulierung eine<br />

wichtige Rolle für die Lebensdauer der Paste auf der Schablone spielt.<br />

Lotpastendruck-Experiment - Versuche mit<br />

unterschiedlichen Pastenformulierungen<br />

er Drucktest erfolgte mit vier verschiedenen Lotpasten vom Type<br />

T6SG-L. Zwei der Pasten wurden mit No-Clean-Flussmittel hergestellt,<br />

einschließlich einer Formulierung mit extrem niedrigen Rückständen,<br />

die für SiP-Anwendungen ausgelegt ist, während die beiden<br />

anderen eine wasserlösliche Flussmittelchemi enthielten. Die<br />

Lotpastenproben weisen unterschiedliche Metallgehalte auf, weil<br />

die Flussmittel durch unterschiedliche rheologische Eigenschaften<br />

charakterisiert sind.<br />

kurz & bündig<br />

Der Artikel geht auf die Herausforderungen<br />

beim Erreichen einer konstant hohen Druck -<br />

leistung bei Applikationen mit feinen Strukturen<br />

unter Verwendung von Lotpaste der Partikelgruppe<br />

Typ 6 (5–15 μm) ein. Ergebnisse aus<br />

Testreihen mit verschiedenen Schablonen -<br />

designs, Druckparametern und unterschiedlichen<br />

Lotpasten werden im Detail besprochen.<br />

Test-Versuchsträger<br />

Ein Versuchsträger wurde speziell konzipiert zur Nachbildung einer<br />

typischen Substratgröße: 237 mm Länge, 62 mm Breite und 0,5 mm<br />

dick. Er besteht aus zwei Reihen von Druckmustern. Jedes Array<br />

weist fünf Spalten von Druckmustern mit unterschiedlichen Abständen<br />

zwischen den Komponenten auf sowie drei Reihen mit unterschiedlichen<br />

Öffnungsgrößen. Die Pads sind in horizontaler und vertikaler<br />

Position so angeordnet, dass verschiedene Druckrichtungen<br />

des Rakels simuliert werden können. Die Oberflächen der Pads waren<br />

in NiAu (ENIG) ausgeführt und sind nicht per Lötmaske definiert<br />

(NSMD). Der Versuchsträger enthält auch noch 01005-Pads, diese<br />

stehen hier aber nicht im Mittelpunkt dieser Studie.<br />

Für diesen Test wurden mehrere unterschiedliche Aperturgrößen<br />

ausgewählt, um das Druckvolumen im Vergleich zu verschiedenen<br />

Flächenverhältnissen zu untersuchen: 125 μm x 150 μm,<br />

112,5 μm x 150 μm und 100 μm x 150 μm. In diesem Test wurde eine<br />

lasergeschnittene Schablone mit einer Dicke von 50 μm verwendet,<br />

wodurch sich Area-Ratios von 0,68, 0,64 und 0,60 für verschiedene<br />

Öffnungsgrößen ergaben. Es wird erwartet, dass das Pad mit einem<br />

Area-Ratio von 0,68 besser drucken kann als andere kleinere<br />

Pads mit einem Verhältnis von 0,64 und 0,60.<br />

Die Testmethodik<br />

Die lasergeschnittene Schablone weist im Vergleich zu elektrogeformten<br />

(galvanisch bearbeiteten) Ausführungen eine relativ rauere Wandstruktur<br />

der Öffnungen auf. In diesem Test wurde ein 60°/12-Zoll-Rakel<br />

eingesetzt. Die Versuchsträger wurden auf einen Rahmen geladen,<br />

um die nötige Stabilität während des Drucks zu gewährleisten. Bei dieser<br />

Drucksimulation wurden für jede Lotpaste insgesamt 10 Teststreifen<br />

unter Berücksichtigung der jeweils optimierten Druckerparameter<br />

verwendet. Jede Lotpaste erforderte unterschiedliche Einstellungen<br />

von Druckgeschwindigkeit und Anpressdruck, um einen sauberen<br />

48 <strong>EPP</strong> September 2020


Array der Druckmuster.<br />

„D“ bezeichnet den Abstand zwischen den Komponenten.<br />

Es sind unterschiedliche Abstände<br />

zwischen den Komponenten dargestellt. Die<br />

Strukturabstände im Test betrugen 50 μm, 80 μm,<br />

100 μm, 130 μm und 150 μm.<br />

Foto: Indium<br />

Foto: Indium<br />

Boxplot des Verhältnisses Volumen versus Aspekt-Ratio versus Lotpaste.<br />

Foto: Indium<br />

Die Werte von Cpk und Ppk der Paste D mit kalkulierten<br />

Spezifikationen von 40 % Minimum und 150 % Maximum.<br />

Pad-Dimension Area-Ratio Cpk Ppk<br />

125 x 150 μm 0,68 3,70 1,64<br />

112,5 x 150 μm 0,64 3,51 1,78<br />

100 x 150 μm 0,60 3,30 1,72.<br />

Foto: Indium<br />

Boxplot der Paste D mit Volumenprozent<br />

versus Abstand.<br />

Foto: Indium<br />

Das Ergebnis anhand eines Vergleichs zwischen<br />

91 % und 90,5 % Metallanteil in der Flussmittelchemie<br />

D dargestellt.<br />

Foto: Indium<br />

Druckvorgang auf der Schablonenoberfläche zu erreichen. Das Lotpastenvolumen<br />

der 10 bedruckten Teststreifen wurde dann mit Hilfe eines<br />

SPI-Systems inspiziert und ausgewertet.<br />

Ergebnisse der Drucktests und Diskussion<br />

Die Paste D innerhalb der vier Lotpastenkandidaten hebt sich deutlich<br />

ab. Der Druck mit einem Area-Ratio bis hinunter zu 0,60 ist bei<br />

Beachtung der passenden Rheologie auch mit einer lasergeschnittenen<br />

Schablone möglich. Paste D zeigt eine enge Streuung bis herab<br />

zur Aperturgröße 100 μm x 150 μm (0,60AR). Paste A weist eine<br />

wasserlösliche Formulierung auf und schneidet in dieser Studie<br />

ebenfalls relativ gut ab.<br />

Alle Lotpasten zeigten bei einem Pad-Abstand von 50 μm Brückenbildung.<br />

Jedoch erreichten wir bei einem Abstand von 80 μm sehr<br />

ermutigende Ergebnisse ohne Lotbrücken, obwohl das Tooling für<br />

den Druckprozess nicht perfekt war. Eine elektrogeformte Schablone<br />

könnte möglicherweise den Druck bei Abständen von 50 μm verbessern;<br />

dies würde allerdings erst in einer künftigen Studien untersucht<br />

werden.<br />

Am Beispiel von Paste D wurde auch beobachtet, dass mit zunehmendem<br />

Abstand zwischen den Pads auch das Pastenvolumen zunahm.<br />

Alle Lotpasten zeigten ein ähnliches Verhalten. Dies könnte<br />

darauf zurückzuführen sein, dass das Lotvolumen quasi „verhungert“,<br />

wenn die Lotpaste über den Bereich mit engen Pad-Lücken<br />

abrollt. Diese dichteren Pad-Bereiche beanspruchen mehr Materialvolumen,<br />

doch die Paste kann an diesen Stellen das Volumen nicht<br />

mehr rechtzeitig ergänzen, wenn sie über die Schablone rollt. Zu beachten<br />

ist auch, dass bei einem größeren Abstand der Pads die<br />

Schablonenfolie zwischen den Öffnungen dicker und steifer ist. Dies<br />

könnte auch den Mechanismus der Pastenauslösung beeinflussen.<br />

Um weiter zu untersuchen, wie sich Viskosität und Rheologie auf die<br />

Druckleistung auswirken, wurde ein Lotpasten-Muster mit dem<br />

Flussmittel D mit 0,5 % geringerem Metallanteil (ML) verwendet. Eine<br />

geringere Metallbeladung hat eine niedrigere Viskosität zur Folge.<br />

Es wurde ein T-Test mit zwei Mustern durchgeführt. Dabei zeigte<br />

sich, dass diese geringfügige Änderung der Metallbeladung zu statistisch<br />

signifikanten Unterschieden in der Druckleistung führt. Der<br />

Druck des Musters mit 90,5 % Anteil (ML) zeigt ein höheres mittleres<br />

Volumen und eine engere Verteilung im Vergleich zur Probe mit 91 %.<br />

Schlussfolgerung<br />

Um für SiP-Applikationen mit feinen Strukturen eine gleichbleibend<br />

gute Druckleistung zu erzielen, sind viele Parameter von großer Bedeutung<br />

und müssen entsprechend angepasst werden. Lotpaste<br />

mit geeigneter Rheologie, gemischt mit der richtigen Paktikelgröße<br />

und dem passenden Flussmittel sind zu bewerten und entsprechend<br />

auszuwählen. Schablonenöffnungen mit dem optimalen<br />

Area-Ratio, die die Effizienz der Lotpastenauslösung von der Schablone<br />

auf das Substrat maximieren, müssen ebenfalls berücksichtigt<br />

werden. In naher Zukunft werden wir weitere Drucktests durchführen,<br />

um lasergeschnittene Schablonen mit galvanisch geformten<br />

Schablonen, unterschiedlichen Schablonendicken sowie Aperturdesigns<br />

zu vergleichen. Für mehr Information kontaktieren Sie<br />

Andreas Karch, akarch@indium.com.<br />

www.indium.com<br />

Danksagung<br />

Besonderer Dank geht an das Team des Suzhou Simulation<br />

Lab der Indium Corporation – Ms. Wisdom Qu, Dr. Fiona Chen<br />

und Leon Rao – für ihre Hilfe und Unterstützung bei der Durchführung<br />

der Lotpastendrucktests in ihrem Labor.<br />

<strong>EPP</strong> September 2020 49


BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

Scara-Roboter steigern Leistung und Zuverlässigkeit<br />

Mehrwert durch<br />

Prozessautomatisierung<br />

Scara-Roboter können Pick&Place- und kleine Montageprozesse wie den Transfer<br />

von Werkstücken zwischen einzelnen Prozessen sowie das Schrauben und Dosieren<br />

automatisieren und beschleunigen. Auch sind sie in der Lage, Funktionstests wie<br />

beispielsweise das Betätigen von Tasten durchführen.<br />

Foto: Yamaha<br />

Wie jede andere Prozessautomatisierungstechnologie müssen<br />

Roboter einen Mehrwert schaffen, indem sie die Produktivität<br />

steigern und die Kosten für ihre Besitzer senken. Bei jedem Industrieprojekt<br />

muss der Projektmanager ein wachsames Auge auf<br />

Geschwindigkeit und Taktzeit sowie auf Genauigkeit, Wiederholbarkeit<br />

und Zuverlässigkeit haben, um einen zufriedenstellenden Return-on-Investment<br />

zu gewährleisten.<br />

Gleichzeitig entwickeln sich die Funktionen und die Leistung der<br />

Scara-Roboter weiter. Neue Designs ermöglichen es kleineren<br />

Robotern, größere Aufträge zu bewältigen und hohe Auslenkungsgeschwindigkeiten<br />

zu erreichen, um die Taktzeit gering zu halten.<br />

Bildverarbeitungssysteme haben sich zu Plug&Play-Systemen<br />

entwickelt, die die Integration vereinfachen und eine einfachere<br />

Programmierung ermöglichen. Darüber hinaus werden neue Funktionen<br />

eingeführt, die den mechanischen Verschleiß reduzieren und<br />

die Wartung vereinfachen. Diese Entwicklungen lassen sich durch<br />

einen Blick unter die Haube der heutigen Scara-Roboter genauer<br />

untersuchen.<br />

Bewegung und Masseverteilung<br />

Innovationen zur Verbesserung der Bewegungsregelung des Roboterkopfs<br />

tragen dazu bei, sowohl die Geschwindigkeit als auch die<br />

Positionsgenauigkeit zu erhöhen. Pick&Place-Prozesse erfordern<br />

perfekt geregelte Z-Achsen (Hub) und R-Achsen (Rotation).<br />

Üblicherweise wird die Bewegung der Z-Achse über eine Gewindespindel<br />

realisiert, die vom Vertikal-Spindelmotor angetrieben wird,<br />

während die R-Achse über einen Riemen vom Drehwellenmotor gesteuert<br />

wird.<br />

Vollständig riemen -<br />

lose Antriebe<br />

erhöhen Präzision<br />

und Langlebigkeit.<br />

Beide Riemenantriebe können durch Direktantriebe ersetzt werden,<br />

die Alterung und die Gefahr von Bruch oder Dehnung der Riemen<br />

ausschließen, was zu einer höheren Langzeitgenauigkeit und reduzierter<br />

Wartung führt. Yamaha entwickelte einen direkten Kugelspindelantrieb<br />

für die riemenlose Z-Achsenregelung und nutzte dabei<br />

seine Erfahrung mit Einachsrobotern sowie ein kombiniertes System<br />

aus Hohlwellenmotor und koaxialem Untersetzungsgetriebe,<br />

das mehrere Vorteile für die R-Achsenbewegungssteuerung bietet.<br />

Neben dem präzisen und langlebigen riemenlosen Antrieb ermöglichen<br />

der Hohlwellenmotor und das Untersetzungsgetriebe höhere<br />

Drehzahlen der R-Achse bei hohen Nutzlasten mit großem Versatz.<br />

Im Gegensatz zu einer herkömmlichen riemengetriebenen R-Achse,<br />

die beim Positionieren von Lasten mit großem Trägheitsmoment<br />

verzögern muss, kann der riemenlose Antrieb ein höheres Trägheitsmoment<br />

tolerieren, da die Roboterkopf-Drehachse direkt koaxial<br />

zum Untersetzungsgetriebe ist.<br />

Darüber hinaus trägt die Optimierung der Antriebsübersetzungen<br />

dazu bei, die schnellstmögliche Drehzahl und x-y-Bewegung im gesamten<br />

Arbeitsbereich der Maschine zu erreichen, was zu kürzeren<br />

Zykluszeiten führt. Dies ist besonders wichtig für Prozesse, bei denen<br />

Objekte über große Entfernungen bewegt werden.<br />

Die aktuelle Palette an Scara-Roboter mit riemenlosem Antrieb decken<br />

Größen bis ca. 1200 mm Armlänge und ca. 50 kg maximaler<br />

Nutzlast ab. Kleinere Modelle bis herab zu ca. 120 mm und 1 kg maximaler<br />

Nutzlast ermöglichen es dem Anwender, hochleistungsfähige,<br />

platzsparende Montagezellen zu konfigurieren, die nur eine geringe<br />

Aufstellfläche beanspruchen.<br />

Bei besonders beengten Platzverhältnissen können deckenmontierte<br />

Scara-Roboter jede beliebige Stelle innerhalb des Arbeitsbereichs<br />

erreichen, was den Platzbedarf des Prozesses minimiert.<br />

Bei (deckenmontierten) Orbital-Scara-Robotern ist die optimale Gewichtsverteilung<br />

der Schlüssel zu hohen Verfahrgeschwindigkeiten<br />

bei hoher Nutzlastfähigkeit. Yamaha verwendet leichte Materialien<br />

und nutzt sein Hohlwellen-Motor- und Getriebe-Know-how in Verbindung<br />

mit einer optimierten internen Motorpositionierung, um eine<br />

Standardzykluszeit für das Bewegen einer 1 kg Last (300 mm horizontal<br />

und 25 mm auf/ab) von nur 0,29 Sekunden zu erreichen, was<br />

etwa 36 % schneller ist als bei Vorgängermodellen. Die maximale<br />

Nutzlast liegt bei 5 kg.<br />

Ein weiterer Vorteil, der sich aus einer besseren Balance und einer<br />

geringeren Trägheit ergibt, ist die Reduzierung der Belastung des<br />

Montagerahmens, der zur Aufnahme des Roboters installiert werden<br />

muss. Dies ermöglicht ein leichtes, schlankes Design, das Kosten<br />

spart und die Installation im Werk erleichtert.<br />

50 <strong>EPP</strong> September 2020


Optimal ausbalancierte,<br />

deckenmontierte Scara-<br />

Roboter verbinden hohe<br />

Geschwindigkeit mit<br />

Platzersparnis.<br />

Foto: Yamaha<br />

herabfallende Partikel wie Staub oder Feuchtigkeit verhindert, die<br />

sich auf der Oberfläche des Roboters angesammelt haben könnten.<br />

Scara-Roboter sind auch als Reinraumroboter erhältlich, die von einem<br />

riemenlosen Betrieb profitieren, der Verunreinigungen durch<br />

Abrieb eliminiert, und mit einer integrierten Absaugung an der Rückseite<br />

der Maschine zur Vermeidung von Staubemissionen beiträgt.<br />

Das Design der Scara-Roboter wird kontinuierlich auf viele subtile<br />

Arten verbessert – vom Rotationskopf bis zur Steuerungsschnittstelle<br />

– um Leistung, Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit zu erhöhen<br />

und so eine höhere Produktivität sowie einen schnelleren<br />

Return-on-Investment zu ermöglichen.<br />

www.yamaha-motor-im.eu<br />

Innovationen optimieren Anlagenverfügbarkeit<br />

Die langfristige Positioniergenauigkeit und Beständigkeit gegen<br />

Umwelteinflüsse wie Feuchtigkeit, Staub und Fett kann durch den<br />

Ersatz optischer Drehgeber durch Magnetresolver zur Positionserfassung<br />

verbessert werden. Magnetresolver sind von Natur aus immun<br />

gegen Erschütterungen und elektrische Störungen, die optische<br />

Drehgeber beeinträchtigen können. Der Magnetresolver profitiert<br />

von einer einfachen Konstruktion mit nur wenigen elektronischen<br />

Bauteilen, die für mehr Zuverlässigkeit und Hochtemperaturbeständigkeit<br />

sorgt.<br />

Darüber hinaus kann die konsequente Vereinfachung der Wartung<br />

einen wertvollen Beitrag zur Erhöhung der Anlagenverfügbarkeit<br />

leisten. Die Gestaltung der Abdeckungen hinsichtlich einfacher Demontage,<br />

ohne dass Kabel oder Rohrleitungen gelöst werden müssen,<br />

ermöglicht es, notwendige Wartungen oder Reparaturen<br />

schnell durchzuführen. Darüber hinaus entfallen durch die neuesten<br />

Langzeitformulierungen der Schmierfette zeitaufwändige Demontagen<br />

und Schmierungen während der gesamten Lebensdauer des<br />

Geräts.<br />

Plug&Play-Visionsystem<br />

Ein optionales Visionsystem erweitert den Funktionsumfang des Roboters<br />

um die Suche nach Werkstücken und die Korrektur von Positionsabweichungen.<br />

In der Vergangenheit wurde die Bildverarbeitung<br />

getrennt vom Roboter gesteuert, was spezielle Bildverarbeitungskenntnisse<br />

erforderte, um das Bildverarbeitungssystem zu programmieren<br />

und die Ergebnisse für Roboteranweisungen zu nutzen. Die<br />

neuesten Bildverarbeitungssysteme beseitigen diese Hürde und lassen<br />

sich in das Roboterprogramm integrieren, um einen Plug&Play-<br />

Betrieb und eine deutlich kürzere Inbetriebnahmezeit zu ermöglichen.<br />

Kommunikationsverzögerungen zwischen dem Bildverarbeitungs-<br />

und dem Robotersystem werden ebenfalls eliminiert.<br />

Das iVY2 Vision-System und die RCX340-Steuerung von Yamaha verbessern<br />

die Leistung weiter mit Innovationen wie dem neuen<br />

Ctmove-Befehl, der einen kompletten Förderband-Trackingzyklus<br />

von der Startposition bis zur Komponentenaufnahme ausführt und<br />

dabei drei separate Anweisungen ersetzt, um die Aufnahme und<br />

Platzierung von bis zu 100 Teilen pro Minute zu ermöglichen.<br />

Spezielle Anforderungen<br />

Schließlich können neue Konfigurationen in Betracht gezogen werden,<br />

um speziellen Anforderungen gerecht zu werden. Die Scara-<br />

Roboter für Invers-Wandmontage sind speziell dafür ausgelegt, das<br />

Werkstück von unten anzuheben, was eine Kontamination durch<br />

kurz & bündig<br />

Scara-Roboter können Pick&Place- und kleine Montageprozesse wie<br />

den Transfer von Werkstücken zwischen einzelnen Prozessen sowie<br />

das Schrauben sowie Dosieren automatisieren und beschleunigen.<br />

Besprochen wird der durch Verwendung solch Roboter geschaffene<br />

Mehrwert.<br />

PRECISION<br />

WITHOUT<br />

LIMITS<br />

Contact solutions<br />

from finest pitches<br />

to highest currents.<br />

<strong>EPP</strong> September 2020 51


BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

Hohe Zuverlässigkeit von teilwasserbasierten Flussmitteln<br />

Baugruppen ohne Funktionsausfall<br />

Als Konsequenz des steigenden Bedarfs an Desinfektionsmittel, um das Ausbreiten von SARS-CoV-2<br />

einzudämmen, werden Lösemittel wie Isopropanol (IPA) oder Ethanol knapp und die Lieferketten sind<br />

zum Teil gestört. Nicht zuletzt deswegen gewinnen alkoholfreie und teilwasserbasierte Flussmittel bei<br />

der Produktion von elektronischen Baugruppen immer mehr an Bedeutung.<br />

Seit den frühen neunziger Jahren sind wasserbasierte Flussmittel<br />

in der Elektronikindustrie in Gebrauch. Dabei stellt das Verdampfen<br />

des Wassers als Lösemittel besondere Anforderungen an<br />

die Maschinenkonfiguration und den gesamten Prozess. Aus Sicht<br />

der Zuverlässigkeit der elektronischen Baugruppe muss sichergestellt<br />

werden, dass etwaige Rückstände auf der Leiterplatte chemisch<br />

neutral sind und nicht zum Ausfall der Funktion führen. Harze<br />

sollen nach dem Lötprozess polymerisieren und somit als Schutzabdeckung<br />

dienen, um etwaige Restaktivatoren zu verkapseln. Da sich<br />

Harze nicht ohne weitere in Wasser lösen lassen ist man auf organische,<br />

wasserlösliche und somit hygroskopische Aktivatoren angewiesen.<br />

Das kann das Korrosionsrisiko auf der elektronischen Baugruppe<br />

erhöhen.<br />

Aus diesen Gründen hat Cobar, Teil der Balver Zinn Gruppe, im Jahr<br />

1996 teilwasserbasierte (sogenannte Low-VOC) Flussmittel im<br />

Markt etabliert. Somit hat man die größten Vorteile beider Welten<br />

vereint und eine Möglichkeit geschaffen die meisten alkoholbasierten<br />

Flussmittel ohne eine Anpassung der Prozessparameter mit<br />

gleichbleibender Sicherheit ersetzen zu können. Somit ist Cobar der<br />

Erfinder der teilwasserbasierten Flussmittel und stellt der Elektronikindustrie<br />

das umfassendste Sortiment an emissionsreduzierenden,<br />

sicheren Low-VOC Flussmitteln zur Verfügung. Die teilwasserbasierte<br />

Flussmitteltechnologie auf Harzbasis bietet eine ähnlich hohe<br />

Zuverlässigkeit wie die alkoholbasierten Systeme und ist seit<br />

Jahrzehnten in der Automobilindustrie etabliert. Die höhere Oberflächenspannung<br />

von Gemischen aus Alkohol und Wasser reduziert<br />

die Ausbreitung der aufgebrachten Flussmittelmenge. Dadurch<br />

bleibt das Flussmittel dort, wo es für die Lötanwendung benötigt<br />

wird. Daher ist diese Flussmitteltechnologie besonders gut für den<br />

Selektivlötprozess geeignet.<br />

Flussmittelauswahl für das Wellenlöten<br />

High End Industrieelektronik und Automotive mit 33 – 40 % Wasseranteil<br />

Das 95-RXZ-M und später das 95-RXN-M wurden speziell entwickelt<br />

um gute Löteigenschaften unter Stickstoff zu erzielen, insbesondere<br />

im Hinblick auf die Beseitigung von Lötbrücken. Die Anti –<br />

Lotperlen – Flussmittel zeigt geringe Verunreinigungen auf Oberseite<br />

der Leiterplatte. Beide Flussmittel zeigen geringe Rückstände bei<br />

sehr guter Benetzung der Durchkontaktierungen und einem perfekten<br />

Schaumvermögen.<br />

Das 95-DRX-M+ ist ein Low-VOC Flussmittel für industrielle Anwendungen.<br />

Die hervorragenden Löteigenschaften erlauben es, das<br />

Produkt auch ohne Stickstoff zu verwenden. Das Produkt ist sehr<br />

leistungsstark um besonders Brückenbildungen zu minimieren und<br />

funktioniert auf allen lötbaren Oberflächen bei gleichzeitig sehr sauberen,<br />

geringen Rückständen hervorragend.<br />

Industrieelektronik mit 96 % Wasseranteil<br />

Das 396-DRX-M+ ist ein wasserbasiertes, organisches Flussmittel<br />

zum Wellenlöten mit und ohne Stickstoff. Der Alleskönner, aus einer<br />

Produktfamilie mit verschiedenen Feststoffanteilen, bietet hervorragenden<br />

Durchstieg bei kaum sichtbaren Rückständen unter Stickstoff<br />

und ist als 396-DRX+ mit weniger Feststoff sogar in der Solarindustrie<br />

im Einsatz.<br />

Flussmittelauswahl für das Selektivlöten<br />

High End Industrieelektronik und Automotive mit 20 – 40 % Wasseranteil<br />

Das 94-SEL ist ein Selektivlötflussmittel, das nicht so stark verläuft<br />

und bei hervorragenden Löteigenschaften mit sicheren, den Automotivstandards<br />

entsprechenden Rückständen aufwartet. Darüber<br />

hinaus ist das Flussmittel bekannt für die Vermeidung von Lotperlen.<br />

Die wenigen, schlecht sichtbaren Rückstände sind trocken und<br />

glänzend.<br />

Das 95-SEL ist ein Selektivlötflussmittel, mit synthetischen Harzen<br />

und einem Wasseranteil von 40 %. Das Flussmittel basiert auf dem<br />

95-RXZ-M und hilft daher Lotperlen zu reduzieren. Es hinterlässt geringe,<br />

harzartige Rückstände bei ausgeglichenen Löteigenschaften.<br />

www.balverzinn.de<br />

Foto: Balver Zinn<br />

High End Industrieelektronik mit 58 % Wasseranteil<br />

Das 396-BS verfügt, um die Emissionen im Rahmen des Möglichen<br />

zu reduzieren, über 60 % Wasser bei extrem geringen Rückständen.<br />

Obwohl das Flussmittel als REL1 gemäß IPC J-STD-004 klassifiziert<br />

ist, ist es ein sehr sicheres und zuverlässiges Flussmittelsystem.<br />

Industrieelektronik mit 40 % Wasseranteil<br />

52 <strong>EPP</strong> September 2020


PRODUKT NEWS<br />

Foto: Elatec<br />

Identifikationslösung mit hoher<br />

Flexibilität<br />

Für Anbieter von Identifikationslösungen, die<br />

Multifrequenz- und Multistandard-RFID-Reader<br />

von Elatec verwenden, steht ab sofort<br />

mit DevPack 4.01 ein sehr komfortables Development<br />

Kit bereit. Sicherheit und Konfigurierbarkeit<br />

der TWN4-RFID-Lesegeräte sind<br />

nochmals deutlich verbessert.<br />

Herzstück des Software-Development-Kits<br />

ist das Konfigurationsmodul AppBlaster Tool.<br />

Dieses erlaubt jetzt die Lesegeräte für ein<br />

englisches, französisches und deutsches Tastaturlayout<br />

zu konfigurieren. In der zentralen<br />

Konsole werden zum Ein- und Auslesen von<br />

Karten die Ausgabeformate (dezimal/hexadezimal)<br />

und Ausgabeprotokolle festgelegt.<br />

Hier erfolgt die Auswahl der unterstützten<br />

Transponder, die Verwaltung des Transponder-Speichers<br />

und der Feedback-Signale für<br />

Benutzer (visuell und/oder akustisch).<br />

Erhöhte Sicherheit<br />

Die Sicherheitsarchitektur wurde von den<br />

RFID-Spezialisten um eine weitere Sicherheitsebene<br />

erweitert. Firmware-Images kön-<br />

Konfigurationsmodul AppBlaster Tool.<br />

nen jetzt mit selbst gewählten Schlüsseln<br />

kryptografisch vor unbefugten Änderungen<br />

geschützt werden. Die Freischaltung von Leseroptionen<br />

ist per Fern-Upgrade möglich.<br />

Schnelle Firmware-Updates<br />

Die große Stärke der RFID-Reader ist ihre<br />

Flexibilität. So können Gerätehersteller die<br />

vom Anwender genutzten Transponder und<br />

Standards offenlassen. Wechsel auf andere<br />

Ausweise für Zugriffs- und Zutrittslösungen<br />

in bestehenden Installationen sind jederzeit<br />

problemlos möglich. Anpassungen im Feld<br />

lassen sich extrem einfach durchführen. Mit<br />

der Funktion Mirror Image kann an den Reader<br />

der Reihen TWN4 Palon und TWN4 Slim<br />

während des normalen Betriebs ein Firmware-Update<br />

über fast jede Geräteschnittstelle<br />

(USB, RS232, RS485 z. B. OSDP, NFC, BLE)<br />

durchgeführt werden. Mit den MultiBIX-Firmware-Images<br />

muss nicht mehr zwischen Core-,<br />

Mini- und Nano-basierten Lesegeräten<br />

unterschieden werden. In der Programmierung<br />

der Apps für die TWN4-Reader können<br />

Interrupts verwendet werden, um Kommunikation<br />

im Hintergrund und schnelle Zustandswechsel<br />

zu ermöglichen.<br />

Mobiltelefonanwendungen<br />

Das Unternehmen unterstützt mit Version<br />

4.01 ihres Development Kits die Transact-<br />

NFC-Berechtigungsnachweise sowohl für<br />

Android- als auch für iOS-Mobilgeräte. Ebenfalls<br />

unterstützt werden Apple-VAS-Pässe<br />

von Drittanbietern. Dies ermöglicht die Verwendung<br />

von NFC-fähigen Apple-Wallet-Karten,<br />

einschließlich der Unterstützung von benutzerdefinierten<br />

Schlüsseln. DevPack 4.01<br />

steht ab sofort hier zum Download bereit.<br />

www.elatec.com<br />

Kompaktes Gerät zur Identifikation und<br />

Inspektion in der Produktion<br />

Der Trend hin zu Losgröße 1 treibt Entwicklungen im Bereich der<br />

Automatisierung von Fertigungsprozessen. Um trotz individueller<br />

Produkte kurze Durchlaufzeiten zu sichern und wettbewerbsfähig zu<br />

produzieren, liefert Sick passende Sensorlösungen, wie den neuen<br />

Lector61x. Der kleinste kamerabasierte Codeleser misst gerade einmal<br />

30 mm x 40 mm x 50 mm und ergänzt die Lector-Serie für das<br />

Erfassen von 1D-, 2D- und Stapelcodes. Diese werden neben der<br />

Logistik- und Automobilbranche für die Rückverfolgung von Bauteilen<br />

vor allem in der sensiblen und miniaturisierten Elektronik- und Solarindustrie<br />

bei der Elektronik-Komponenten-, Geräte- und Leiterplatten-<br />

Identifikation eingesetzt sowie für die Datumcode-Inspektion, Serialisierung<br />

und Packungsinhaltskontrolle in der Konsumgüterindustrie<br />

eingesetzt. Dank kompaktem Gehäuse mit geleiteter Steckereinheit<br />

lässt er sich in Produktionslinien mit begrenztem Raum ideal einbauen.<br />

Der Lector61x zeichnet sich durch herausragende Leseeigenschaften<br />

bei sehr kleinen Codes, schlechter Qualität und kurzen Leseabständen<br />

aus. Selbst für das menschliche Auge nicht mehr erkennbare<br />

Codes kann der Lector61x noch lesen. Sein leistungsstarker<br />

DPM-Decoder liest mittels intelligenter Decodier-Algorithmen auch<br />

gelaserte oder genadelte Codes fehlerfrei – sogar bei schwachen<br />

Kontrasten, Verschmutzung oder geringer Codequalität. Das flexible<br />

Beleuchtungskonzept mit acht LEDs und zwei<br />

Farben ist steuerbar und ermöglicht eine zuverlässige<br />

Codeidentifikation, unabhängig von<br />

Oberfläche oder Codefarbe. Die neue stufenlose<br />

Fokuseinstellung mit Abstand-LEDs und<br />

LED-Zielhilfe ermöglichen schnelle und ein -<br />

fache Inbetriebnahme.<br />

SMD-Schablonen<br />

info@photocad.de<br />

Foto: Sick<br />

www.sick.com<br />

Der Lector61x liest selbst für<br />

das menschliche Auge<br />

nicht mehr erkennbare Codes.<br />

<strong>EPP</strong> September 2020 53


BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

PRODUKT NEWS<br />

Durchgängiges Material-Management für Industrie 4.0<br />

In der Elektronikfertigung haben sich optische<br />

Systeme zur Gebindedatenerfassung zwischenzeitlich<br />

etabliert und sind bereits vielfach<br />

im Einsatz. Was sind die Gründe, dennoch ein<br />

komplett neues System und Konzept dafür auf<br />

den Markt zu bringen? Im Zeitalter der Anforderungen<br />

von Industrie 4.0 ist die Erfassung<br />

der Material- und Chargendaten des angelieferten<br />

Materials ein wichtiger Faktor für ein<br />

durchgängiges Material-Management.<br />

Hinzu kommen vielfältige Anforderungen hinsichtlich<br />

Rückverfolgbarkeit von Chargen- und<br />

Werkstoffdaten in Bezug auf eine Vielzahl von<br />

rechtlichen Vorschriften und Bestimmungen.<br />

Zudem werden im Hinblick auf die Materialverfügbarkeit,<br />

die Nachbeschaffungszeiten und<br />

die internen Materialbedarfe die planungsspezifischen<br />

Anforderungen immer komplexer<br />

und die Verfügbarkeitsfragen immer relevanter<br />

für die Einhaltung von Fertigungszeiten und<br />

Lieferterminen. Die bislang verfügbaren Systeme<br />

können hier eine interessante Hilfe leisten,<br />

aber bieten dennoch bei weitem nicht die Leistungsmerkmale,<br />

die heute eine moderne Industrie<br />

4.0 Infrastruktur erfordern.<br />

Wareneingangssystem Gigaflex FlyScan WE<br />

12P von abp Automationssysteme setzt neue<br />

Maßstäbe:<br />

• Gigaflex FlyScan WE 12P besteht aus einer<br />

hochleistungsfähigen Scaneinheit, welche<br />

im Gigabitbereich Bildaufnahmen analysiert<br />

und eine sehr schnelle und sehr sichere Lesequalität<br />

liefert.<br />

Foto: abp<br />

Mit dem Einsatz der<br />

Gigaflex Software ist<br />

eine komplette Industrie<br />

4.0 Lösung<br />

Realität geworden.<br />

• Es werden alle derzeit bekannten Code-<br />

Systeme gelesen und erkannt.<br />

• Es werden (optional) auch OCR-Lesungen<br />

ausgewertet.<br />

• Das Lesesystem kommt ohne bewegte Teile<br />

aus und ist komplett wartungsfrei.<br />

• Das System ist sehr einfach und ohne zusätzliche<br />

Einstellungen kundenseitig zu<br />

handhaben.<br />

• Die Vereinnnahmungszeiten für Gebinde<br />

verringern sich – insbesondere auch durch<br />

die neue FlyScan-Technologie: Die Gebinde<br />

werden einfach unter der Kamera in einem<br />

Scan durchgezogen. Die Intelligenz der verwendeten<br />

Gigaflex FlyScan-Systemsoftware<br />

verkürzt die Bearbeitung im täglichen<br />

Betrieb um mehr als 40 %.<br />

• Das bisher notwendige Einlernen von Etiketten<br />

bzw. Etikettenstrukturen entfällt vollständig.<br />

Das bringt viele zeitliche und damit<br />

wirtschaftliche Vorteile. Die der Neuentwicklung<br />

zugrunde liegende Software wurde/wird<br />

schon in Verbindung mit anderen<br />

Lesesystemen erfolgreich im Markt eingesetzt<br />

und ist nun für das neue Lesesystem<br />

deutlich erweitert. Die Software behält<br />

aber weiterhin auch die Möglichkeit, mit<br />

den bekannten Scan-Systemen der Marktbegleiter<br />

eingesetzt zu werden. So können<br />

auch Kunden von den zusätzlichen Leistungsmerkmalen<br />

profitieren, die bereits ein<br />

eigenes System im Hause verwenden.<br />

Was macht das neue System nun<br />

besonders interessant?<br />

• Mit dem System werden grundsätzlich alle<br />

Codes eines Gebindes erfasst und in einer<br />

Datenbank dokumentiert. Die verschiedenen<br />

Parameter werden automatisch zugeordnet,<br />

ohne dass große Anlernprozesse erforderlich<br />

sind. Sie arbeiten in einem Programm und<br />

müssen nicht erst in eine andere Anwendung<br />

wechseln, damit unbekannte Parameter<br />

zugewiesen werden können. Dies geht<br />

hier sehr schnell – einmalig – mit einem einfachen<br />

Drag-and-Drop-Verfahren in einem<br />

Bruchteil der sonst erforderlichen Zeit.<br />

• Die Software ist einfach und intuitiv aufgebaut<br />

und bietet trotzdem eine Vielzahl an<br />

zusätzlichen Leistungsmerkmalen. Diese<br />

sind nicht nur speziell für EMS-Anwender<br />

interessant sondern auch generell für die<br />

Materialsteuerung im Workflow. Sie dienen<br />

einer störungsfreien Materialversorgung<br />

und Nachversorgung für die Produktion.<br />

• Die Lösung ist zudem nicht auf die Vereinnahmung<br />

von SMD-Material begrenzt. Mit<br />

FlyScan WE 12P können alle Anlieferungen,<br />

Das Wareneingangssystem Gigaflex FlyScan WE 12P<br />

setzt neue Maßstäbe.<br />

wie z. B. Bauteile, Betriebsstoffe, Leiterplatten,<br />

Werkzeuge und vieles mehr, über<br />

ein System vereinnahmt werden.<br />

• Zudem gibt es standardisierte Schnittstellen<br />

zur Kommunikation mit ERP Systemen<br />

sowie zur Datenanmeldung zum Beispiel<br />

an Lagersysteme und Bestückungsanlagen<br />

und zur Fehlteile-Nachversorgung.<br />

Seine volle Leistungsfähigkeit kann das System<br />

umsetzen, wenn es im Verbund mit einer<br />

nachfolgenden Material-Management-Lösung,<br />

die alle weiteren Material-Handlingsvorgänge<br />

verwalten und managen kann, eingesetzt<br />

wird. Hier empfiehlt sich insbesondere<br />

der Einsatz der Gigaflex-Material Management-Software<br />

MMS 4.0. Diese verfügt über<br />

umfassende Material-Überwachungsfunktionen<br />

sowie die Kommissionierung, Materialversorgung,<br />

Materialnachversorgung und berücksichtigt<br />

die Behandlung von MSD-Material.<br />

Die Gigaflex-Material-Management-Software<br />

MMS 4.0 kommuniziert mit allen Lagersystemen,<br />

SMD-Anlagen und weiteren Systemen<br />

und Arbeitsplätzen, zu denen Materialbedarfe<br />

entstehen können. Zudem werden<br />

alle in der Fertigung erforderlichen technologischen<br />

Prozesse integriert unterstützt.<br />

Mit dem Einsatz von Gigaflex FlyScan WE<br />

12P und Gigaflex-Material-Management-Software<br />

MMS 4.0 steht erstmals ein komplett<br />

durchgängiges Gesamt-Material-Management-Konzept<br />

zur Verfügung, welches über<br />

standardisierte Schnittstellen (bei Bedarf individuell<br />

anpassbar) verfügt und alle Anforderungen<br />

einer durchgängigen Gesamtlösung<br />

in einem System zusammenfasst und dabei<br />

zusätzlich eine umfassende Vernetzung zwischen<br />

Wareneingang, Produktion und Materialwirtschaft<br />

realisiert. Mit dem Einsatz der Gigaflex<br />

Software ist eine komplette Industrie<br />

4.0 Lösung Realität geworden.<br />

www.abp-systems.com; www.ATEcare.de<br />

Foto: abp<br />

54 <strong>EPP</strong> September 2020


Der Test von elektronischen Flachbaugruppen<br />

braucht bezahlbare Adaptionen<br />

Geräte zur Filterung von Lötrauch<br />

schützen die Anwender<br />

In Corona-Zeiten erhalten alle Themen rund um die Gesundheit<br />

der Mitarbeiter in den Unternehmen eine höhere Aufmerksamkeit<br />

– und das ist gut so, denn die Mitarbeiter bleiben<br />

das wichtigste Kapital der Firmen. Die Medien berichten<br />

über die Forschung der TU-Berlin zur Verbreitung von Aerosolen<br />

in geschlossenen Räumen und die mögliche Ansteckungsgefahr.<br />

Gute, auch technische Belüftung hilft, die Risiken<br />

zu minimieren. Masken am Löt-Arbeitsplatz sind unangenehm<br />

zu tragen und verhindern die Ausbreitung von feinsten<br />

Aerosolen, wie sie bereits beim Sprechen oder Atmen<br />

entstehen nur bedingt. In geschlossenen Räumen und bei<br />

vielen anwesenden Personen ist es vor allem eine technische<br />

Belüftung, die hohe Luftwechselraten ermöglicht und<br />

damit möglicherweise virusbelastete Aerosole „verdünnt“.<br />

In das Konzept „Lüften, Lüften, Lüften“ fügen sich auch Anlagen<br />

zur Filterung der Prozessluft ein. Mit Ihren hochwirksamen<br />

Filtern nehmen sie die Luft im unmittelbaren Arbeitsbereich<br />

des Mitarbeiters auf und reinigen sie von schädlichen<br />

Partikeln.<br />

Prüfadapter Typ 82C AAE-CNC 2<br />

manuelle und pneumatische Adapter aus eigener Entwicklung<br />

alle Adapter mit kostengünstigem, austauschbarem Nadelbett<br />

Einhandbedienung für Rechts- und Linkshänder<br />

4Säulenführung, hohe Parallelität, bis zu 1000 gefederte Kontaktstifte<br />

beidseitige Kontaktierung und Probes für Polaritäts- und Lötfehlertest<br />

viel Raum für Zusatzelektronik<br />

Öffnen des Adapters auch im kontaktierten Zustand<br />

langlebig und geringe Folgekosten<br />

Adaptererstellungssystem AAE-CNC: automatisches Bohren, Fräsen,<br />

Einpressen der gefederten Kontaktstifte – Adaption in typisch ½ Tag<br />

Software zur Adaptionskonstruktion<br />

REINHARDT<br />

System- und Messelectronic GmbH<br />

Bergstr. 33 D-86911 Diessen Tel. 08196 934100 Fax 08196 7005<br />

E-Mail: info@reinhardt-testsystem.de http://www.reinhardt-testsystem.de<br />

Wir stellen aus: Electronica 2020<br />

Höhere Fertigungseffizienz für EMS-Dienstleister<br />

Die Ersa Easy ARM Lötrauchabsaugungen verfügen über einen<br />

dreistufigen Filter zur Reinigung der Prozessluft und schützen so<br />

vor lungengängigen Partikeln (


TEST + QUALITÄTSSICHERUNG<br />

Kompromisslose Qualität bei steigendem Durchsatz<br />

Full Service Dienstleister für<br />

EMS investiert in 3D AOI<br />

LEDtronix ist ein professioneller Dienstleister für Electronic Manufacturing Services mit Sitz in Holzkirchen bei<br />

München und wurde 2016 als Geschäftsbereich der LEDoptix GmbH – einem Dienstleister für LED-Beleuchtung<br />

und Hersteller von LED-Beleuchtungssystemen – ins Leben gerufen. Die Gründer und Geschäftsführer des<br />

Unternehmens bringen gemeinsam über 30 Jahre Erfahrung aus der Elektronikfertigung und Entwicklung mit.<br />

Foto: LEDoptix<br />

Foto: LEDoptix<br />

Zum Leistungsumfang des innovativen, jungen Unternehmens<br />

gehören SMD- und THT-Bestückung in Serie, Prototypenfertigung,<br />

die komplette Prüfung und Montage von Baugruppen sowie<br />

das selektive bzw. vollständige Schutzbeschichten von elektronischen<br />

Baugruppen. Zusätzlich übernimmt das Unternehmen Entwicklungsdienstleistungen<br />

wie das Optimieren von Layouts nach<br />

Fertigungsgesichtspunkten, die EMV-Optimierung sowie das Design<br />

von elektronischen Schaltungen.<br />

Beliefert werden Kunden mit unterschiedlichsten Anforderungen.<br />

Die Bandbreite der Fertigung umfasst elektronische Baugruppen für<br />

Industriecomputer, Leistungselektronik für das Batteriemanagement,<br />

Boards für die Satellitenkommunikation und Sensorik wie beispielsweise<br />

für einen der größten Kunden Brunata Metrona, einem<br />

Dienstleister für Heiz- und Wasserkostenabrechnung sowie Energiedatenmanagement<br />

in der Immobilienwirtschaft.<br />

LEDtronix entwickelt und fertigt im Kundenauftrag hochwertige, elektronische<br />

Baugruppen.<br />

3D AOI zur Verbesserung der Produktqualiät<br />

Das ViTrox V510i Optimus Advanced 3D AOI wurde entwickelt, um<br />

leistungsstarke 3D-Inspektionsmöglichkeiten für die Leiterplattenbestückung<br />

(PCBA) und die Halbleiterindustrie zu offerieren. Das 3D<br />

AOI bietet viele Vorteile, wie z. B. eine automatische Konvertierung<br />

von 2D und 3D-Algorithmen mit nur einem Klick, geringem Programmaufwand,<br />

High-Speed-Inspektion, hohem First-Pass-Yield<br />

und eine Programmierung, unterstützt durch künstliche Intelligenz<br />

(KI). Dank dieser innovativen Funktionen gewährleistet das automatische<br />

3D-Inspektionssystem die optimale Qualität für Anwender,<br />

um nicht nur die Produktionseffizienz, sondern auch das Ergebnis<br />

der Qualitätsprüfung zu maximieren.<br />

So liefert die strukturierte Beleuchtung mit mehrfarbigen LEDs<br />

reichhaltige Bildoptionen. Die automatisierte Programmiertechnologie<br />

des Unternehmens mit künstlicher Intelligenz (KI) ermöglicht<br />

den Anwendern die Entwicklung eines Inspektionsprogramms in<br />

sehr kurzer Zeit. Unterstützt durch die eigens entwickelten Streifenprojektoren<br />

mit hervorragender Bildfrequenz bietet das Inspektionssystem<br />

maximalen Durchsatz, der gleichzeitig eine bestmögliche<br />

Qualitätsprüfung garantiert.<br />

LEDoptix hat in seinem Auswahl- und Evaluierungsprozess mehrere<br />

namhafte, internationale Anbieter von 3D AOI-Systemen verglichen.<br />

Nach umfassender Bewertung und Prüfung konnte sich die Lösung<br />

von ViTrox durchsetzen. Die Wirtschaftlichkeit in Verbindung mit der<br />

Geschwindigkeit, die mechanische Robustheit sowie die Gesamtleistung<br />

der Maschine haben überzeugt. Nicht zuletzt war aber auch<br />

die kompetente und persönliche Beratung ein entscheidendes Kriterium<br />

des Dienstleisters für die Auswahl des 3D AOI-Systems. Nicht<br />

zu vergessen die Zusammenarbeit mit dem Inspektionssystemhersteller,<br />

um gemeinsam den nächsten logischen Schritt im eigenen<br />

Qualitätsmanagement zu bestreiten.<br />

Weitere entscheidende Pluspunkte für die Wahl des Herstellers waren<br />

der hervorragende Sales- und After-Sales-Service sowie die kompetente,<br />

technische Unterstützung. Auf der Suche nach dem geeigneten Sys-<br />

kurz & bündig<br />

EMS-Dienstleister investiert in ein 3D AOI mit dem Ziel, den Produktionsdurchsatz<br />

signifikant zu steigern ohne Kompromisse bei der Qualität<br />

einzugehen, und so den steigenden Anforderungen gerecht zu werden.<br />

Das Team von LEDtronix mit Dieter Lang (rechts im<br />

Bild) von der ViTrox Deutschland GmbH.<br />

56 <strong>EPP</strong> September 2020


Über ViTrox<br />

Das V510i Optimus<br />

3D AOI-System ist eine<br />

Lösung der nächsten<br />

Generation für die<br />

SMT-Linie und bietet<br />

leistungsstarke 3D-Inspektionsfunktionen.<br />

tem, stellte Dieter Lang, Regional Business Development Director der<br />

ViTrox Technologies GmbH mit Sitz in Deutschland, den Geschäftsführern<br />

des Dienstleisters Hendrik Ohm und Jörg Urso sowie ihren Mitarbeitern<br />

das Inspektionssystem während der productronica 2019 in München<br />

vor. Bei diesem ersten Treffen auf der Messe demonstrierten die<br />

Vertriebsingenieure des Herstellers vor Ort die 3D AOI-Fähigkeiten und<br />

auch die KI-Programmierung des Systems.<br />

Foto: ViTrox<br />

ViTrox hat seinen Hauptsitz in Penang, Malaysia, und verfügt über<br />

Niederlassungen in Asien, Deutschland und den Vereinigten Staaten.<br />

ViTrox ist ein weltweiter Anbieter von automatisierten Inspektions -<br />

lösungen und verfügt über eine große Anzahl installierter Systeme<br />

auf der ganzen Welt sowie Vertriebs- und Support-Niederlassungen<br />

in mehr als 40 Ländern. Das Unternehmen bietet eine umfangreiche<br />

Palette an automatisierten 3D-Vision-Inspektionslösungen, einschließlich<br />

Back-End-Halbleiterbildinspektion, Inspektion von Leiterplattenbaugruppen<br />

(PCBA), elektronische Kommunikationssysteme, intelligente<br />

Advanced Robotic Vision Systeme, eigene Elektronikentwicklungen<br />

und Industry 4.0 Smart Solutions. Der Anbieter von Inspektionslösungen<br />

betreut mehr als 500 Kunden in über 40 Ländern mit mehr als 20.000<br />

installierten Vision-Systemen und über 2.500 Inspektionsmaschinen.<br />

Bis heute erhielt das Unternehmen über 70 nationale und internationale<br />

Anerkennungen und Auszeichnungen für herausragenden Leistungen in der<br />

Produkt-, Unternehmens- sowie Personalentwicklung. Darüber hinaus<br />

wurde das Unternehmen von Forbes Asia in den Jahren 2011, 2015,<br />

2017 und 2019 viermal in Folge als eines der 200 besten Unternehmen<br />

unter einer Milliarde von Forbes Asia ausgezeichnet.<br />

Enge Zusammenarbeit ermöglicht Installation<br />

Trotz der weltweiten Corona-Pandemie wurde das Inspektionssystem<br />

3D AOI V510i Optimus durch die enge Zusammenarbeit mit<br />

dem Service und Support Engineering Team des Herstellers erfolgreich<br />

in der Produktionslinie der LEDoptix GmbH installiert. Darüber<br />

hinaus führte das Team des Inspektionssystemherstellers auch seine<br />

erste, erfolgreiche virtuelle Online-Schulung gemeinsam mit<br />

dem Dienstleister durch. Dadurch konnte erstmals auf die Anreise<br />

eines Support-Ingenieurs aus Malaysia verzichtet werden.<br />

Mit dem 3D AOI-System plant der Dienstleister seinen Produktionsdurchsatz<br />

signifikant zu steigern, ohne Kompromisse bei der Qualität<br />

einzugehen. Mit der hervorragenden Inspektionsqualität des<br />

Systems sollen Fertigungsfehler vermieden, und die Qualitätsprozesse<br />

auch zukünftig für anspruchsvollste Kunden gesichert werden.<br />

„Es erfüllt uns mit Freude, LEDoptix mit unserer 3D AOI-Lösung zu<br />

bedienen und zu unterstützen“, sagte Wee Kah Khim, Executive Vice<br />

President von ViTrox Technologies. „Als ein weltweit führender Anbieter<br />

sind wir bekannt für unsere innovativen, fortschrittlichen und kosteneffektiven<br />

Qualitätslösungen im Bereich der automatisierten Bildverarbeitungs-Inspektionssysteme<br />

für die Halbleiter- und Elektronikindustrie.<br />

Es ist unser Anspruch, uns an die Spitze der Technologieentwicklung<br />

zu setzen und Lösungen zu präsentieren, die der Branche<br />

einen Mehrwert bieten. Wir fühlen uns geehrt, von LEDoptix<br />

ausgewählt worden zu sein, um ihre Anforderungen zu unterstützen.“<br />

www.vitrox.com; www.ledtronix.de; www.ledoptix.de<br />

<strong>EPP</strong> September 2020 57


TEST + QUALITÄTSSICHERUNG<br />

AOI-Prüfung ab Losgröße 1<br />

EMS-Dienstleister sichert<br />

Qualität mit 3D AOI<br />

Die Minel AG ist ein EMS-Dienstleister, wie er im Bilderbuch steht: ein seit 1971 familiengeführtes<br />

KMU (kleine und mittlere Unternehmen), dessen Alltagsgeschäft High-Mix Low-Volume ist.<br />

Bei Prototypenfertigung und Kleinserien muss täglich flexibel reagiert werden. Qualität ab<br />

Losgröße 1 ist dabei die oberste Priorität. Deshalb investiert das Unternehmen nun in ein 3D AOI<br />

von Koh Young.<br />

Mit der Einführung eines neuen 3D AOI-Systems von Koh Young<br />

können wir unseren Kunden eine garantierte AOI-Prüfung ohne<br />

Mehrkosten und ab Losgröße 1 bieten“, freut sich Florian Bischof,<br />

Geschäftsführer des Unternehmens. Der Schweizer EMS-Dienstleister<br />

aus Buttikon investiert in ein 3D AOI-System, welches als Insel<br />

genutzt wird, für Erststückkontrolle, Serienproduktion und Endkontrolle.<br />

Zusätzlich sollen auch THT-Baugruppen geprüft werden.<br />

Dank der kurzen Taktzeiten des Inspektionssystems ist es kein Problem,<br />

eine 100-%-ige 3D-Prüfabdeckung für alle beim Dienstleister<br />

gefertigten Produkte zu realisieren.<br />

Von der Investition verspricht sich Florian Bischof neben einer höheren<br />

Qualität in Verbindung mit vollständiger Traceability, dass die<br />

Prüfzeit im Vergleich zur Vergangenheit lediglich noch einen Bruchteil<br />

derer benötigt. „Prototypen und Kleinserien bis 100 Stück sind<br />

unser Tagesgeschäft“, sagt der Geschäftsführer und kann, dank der<br />

einfachen und kurzen Programmierzeit des neuen 3D AOI-Systems,<br />

die Qualität auch bei Prototypen auf ein Top Niveau steigern.<br />

Flexibilität und eine schnelle, einfache<br />

Programmierung<br />

Bisher arbeitete der Dienstleister aus der Schweiz mit einem 2D<br />

AOI-System, bei dem die Programmierung sehr langwierig war und<br />

inklusive Debugging zum Teil bis zu 30 Stunden benötigte. Bei jährlich<br />

mehr als 100 neuen Baugruppen war dies ein beachtungswerter<br />

Kostenfaktor. Deswegen achtete Florian Bischof bei der Auswahl<br />

des neuen AOI-Systems vor allem auf Flexibilität und eine schnelle,<br />

einfache Programmierung. „Da wir als Dienstleister wenig Einfluss<br />

auf die Produkte nehmen können ist es uns wichtig, dass das 3D<br />

AOI auch große Leiterplatten und sämtliche Bauteilvarianten abdecken<br />

kann. Von 01005 bis hin zu großen BGAs haben wir alles“, erzählt<br />

Bischof und fügt hinzu: „Deswegen muss die Datenaufbereitung<br />

ohne großen Aufwand erfolgen. Und als Dienstleister kann<br />

man nicht immer von perfekten Daten ausgehen.“<br />

Foto: Koh Young<br />

Das 3D AOI-System Zenith vermisst<br />

Bauteile und Lötstellen exakt in der<br />

dritten Dimension und ermöglicht so<br />

eine Inspektion nach IPC-A-610.<br />

kurz & bündig<br />

Ein Schweizer EMS-Dienstleister garantiert<br />

mit der Investition in ein 3D AOI-System<br />

hohe Qualität für seine Kunden ab Losgröße 1<br />

und sichert sich dadurch seine Wettbewerbsfähigkeit.<br />

58 <strong>EPP</strong> September 2020


Die Minel AG investiert in ein<br />

Koh Young 3D AOI. SmartRep-<br />

Geschäftsführer Andreas Keller (li.)<br />

mit Florian Bischof, dem Geschäftsführer<br />

von Minel (re.).<br />

Foto: Koh Young<br />

Kompetenter Support in der D-A-CH Region<br />

Neben diesen technischen Voraussetzungen war es Florian Bischof<br />

aber auch wichtig, einen kompetenten Ansprechpartner in der<br />

D-A-CH Region zu haben: Mit SmartRep, dem Distributor für den<br />

Hersteller der Inspektionssysteme, hat er einen optimalen Partner<br />

an seine Seite geholt, der über das größte Koh Young Applikationsteam<br />

in ganz Europa verfügt. Seit über 10 Jahren ist der Distributor<br />

für Installation, Wartung, Instandhaltung und Service der Inspektionssysteme<br />

in Deutschland, Österreich sowie der Schweiz zuständig<br />

und hat Applikationszentren in Hanau bei Frankfurt sowie im<br />

schwäbischen Günzburg aufgebaut. Durch eine Service-Hotline und<br />

schnelle Reaktionszeit ist somit ein kompetenter Support sichergestellt.<br />

Ob telefonische Auskunft, Aufschaltung auf installierte Systeme,<br />

Schulung von neuen Mitarbeitern oder Einsätze vor Ort, SmartRep<br />

versteht sich nicht nur als Lieferant, sondern als Partner, der<br />

seine Kunden im Fertigungsalltag praxisnah unterstützt.<br />

Das Koh Young-System bietet ein stabiles Messverfahren. Keine Vergleiche<br />

von Graustufen, sondern der Ist-Zustand wird in 3D gemessen,<br />

aufgezeichnet und für Traceability sowie Auswertung gespeichert.<br />

So kann der Schweizer Dienstleister durch das neue System<br />

eine höhere Prüfdichte bereits ab Losgröße 1 realisieren und erhält<br />

weitere Prozessverbesserungen: „Wir erlangen durch das 3D AOI<br />

eine zeitnahe Prüfung der Produkte, um Fehler rechtzeitig beheben<br />

zu können, damit die restliche Produktion optimiert wird und fehlerfrei<br />

laufen kann.“ Die höhere Produktionsqualität wird sich direkt in<br />

der Auslieferqualität widerspiegeln, ist sich Florian Bischof sicher.<br />

„Der EMS-Dienstleister verschafft sich durch diese Investition einen<br />

großen Wettbewerbsvorteil, denn hohe Qualität sichert langfristig<br />

zufriedene Kunden. Mit dem 3D AOI des Technologieführers und<br />

seinem Distributor als Partner für Service und Support ist die Minel<br />

AG da sehr gut dabei“, bestätigt Andreas Keller, Geschäftsführer der<br />

SmartRep GmbH.<br />

www.smartrep.de<br />

Minel AG<br />

Als reiner Dienstleister produziert die Minel AG überwiegend Industrieelektronik,<br />

ist aber auch in den Bereichen Hausautomation, Messtechnik,<br />

Regelungstechnik, medizinische Anwendungen, Luft- und<br />

Raumfahrt tätig. Mit rund 12 Mitarbeitern läuft die Fertigung im<br />

Einschichtbetrieb, hat mehr als 1.000 aktive Baugruppen auf dem<br />

Prüfplan und produziert jährlich ca. 100 neue Baugruppen, überwiegend<br />

in kleinen Stückzahlen. Das Unternehmen wurde 1971 gegründet<br />

und ist seither im Familienbesitz. Sie erwartet durch diese Investition<br />

ihre geplante Wachstumsstrategie erfolgreich forcieren zu können.<br />

Sie sieht sich für die kommenden Herausforderungen gerüstet und<br />

freut sich auf weitere spannende Projekte mit ihren Kunden sowie<br />

auch mit der SmartRep GmbH als Partner für Produktionslösungen.<br />

www.minel.ch<br />

<strong>EPP</strong> September 2020 59


TEST + QUALITÄTSSICHERUNG<br />

Messung von Strukturdetails im Nanometerbereich<br />

Weißlichtinterferometer mit<br />

hoher lateraler Auflösung<br />

Die Miniaturisierung steigert die Nachfrage nach Messungen von Strukturdetails. Polytec hat deshalb<br />

das Angebot an Weißlichtinterferometern um zwei mikroskopbasierte Ausführungen erweitert, die das<br />

vorhandene Mikroskopsystem TopMap μ.Lab ablösen. Sie bieten eine deutlich höhere Anzahl an<br />

Messpunkten in x- und y-Richtung und das dank spezieller Scanning-Technologie (Continous Scanning<br />

Technology) über den gesamten vertikalen Messbereich von 100 mm, statt nur über 250 μm.<br />

So sind nun noch detailliertere Messungen möglich, z. B. um Mikro-Strukturen<br />

auf Waferoberflächen und bei Druckverfahren zu<br />

detektieren oder um Oberflächenrauheiten optischer Komponenten<br />

zu bestimmen. Die zusätzlich zur Höhenmessung gelieferte Farbinformation<br />

(RGB) über das Messobjekt vereinfacht dabei die Fehlerzuordnung<br />

und Dokumentation. In rauer Fertigungsumgebung kompensiert<br />

die optionale EC-Technologie (Environmental Compensation<br />

Technologie) Umwelteinflüsse automatisch.<br />

Zwei Varianten, viele Möglichkeiten<br />

Die beiden Mikroskopsysteme decken die in der Praxis oft breit gefächerten<br />

Anwenderwünsche ab: Die Standardversion TopMap Micro.View<br />

ist als Einstiegsmodell konzipiert, das sich als Stand-alone-<br />

Lösung schnell und unkompliziert überall einsetzen lässt, z. B. in<br />

kleineren Prüflabors oder Forschungsinstituten. Bei der Advanced-<br />

Version TopMap Micro.View+ mit motorisierten x-, y- und z-Achsen<br />

und 200 x 200 x 100 mm³ Verfahrbereich sowie einen ebenfalls motorisierten<br />

Objektiv-Revolver können Prüfabläufe automatisiert nach<br />

bestimmtem “Rezepten“ ablaufen, die Probenhöhe kann bis auf<br />

370 mm gemessen werden und der Messkopf ist auch separat direkt<br />

in der Fertigungslinie integrierbar. Dank Autofokus-Funktion und<br />

automatischem Fokus-Tracker hat das Messsystem Objekt oder<br />

Probe immer im Blick.<br />

Die 3D-Messdaten der Weißlichtinterferometer können mit jeder<br />

geeigneten Auswertesoftware bearbeitet werden. Besonders einfach<br />

und praxisgerecht wird der Umgang mit der speziell für diese<br />

Polytec-Topografie-Messsysteme entwickelten Software TMS, die<br />

zahlreichen Möglichkeiten bietet, um die Messergebnisse zügig und<br />

ISO-konform auszuwerten. Das spart besonders im Produktionsumfeld<br />

Zeit, vermeidet Bedienfehler und auch Nicht-Fachleute können<br />

mit den Messsystemen arbeiten.<br />

Über Polytec<br />

Als Lasertechnologie-Pionier bietet Polytec bereits seit 1967 optische<br />

Messtechnik-Lösungen für Forschung und Industrie. Nach den<br />

Anfangsjahren als Distributor machte sich das Hochtechnologie-<br />

Unternehmen mit Sitz in Waldbronn bei Karlsruhe schon in den<br />

70er Jahren einen Namen als Entwickler eigener laserbasierter<br />

Messgeräte – und ist heute Weltmarktführer im Bereich der berührungslosen<br />

Schwingungsmesstechnik mit Laservibrometern. Systeme<br />

für die Längen- und Geschwindigkeitsmessung, Oberflächencharakterisierung,<br />

Analytik sowie die Prozessautomation gehören ebenfalls zur<br />

breiten Palette an Eigenentwicklungen. Eine weitere Kernkompetenz<br />

ist die Distribution von Bildverarbeitungskomponenten und optischen<br />

Systemen.<br />

www.polytec.com/microview<br />

Foto: Polytec<br />

Detaillierte Messungen mit hoher lateraler Auflösung, z. B. um Mikro-Strukturen<br />

auf Waferoberflächen zu detektieren.<br />

kurz & bündig<br />

Die Miniaturisierung bringt immer mehr Leistung auf<br />

kleinerem Raum. Dadurch steigen die Anforderungen in<br />

der Produktion, denn stetig kleinere Strukturen müssen<br />

präzise vermessen werden, wozu sich ein Weißlicht-<br />

Interferometer mit höherer Auflösung bestens eignet.<br />

Neue Mikroskopsysteme mit hoher lateraler Auflösung im gesamten<br />

Messbereich bis 100 mm, links im Bild das TopMap Micro.View, rechts<br />

die Advanced-Version TopMap Micro.View+.<br />

Foto: Polytec<br />

60 <strong>EPP</strong> September 2020


TEST + QUALITÄTSSICHERUNG<br />

Werkerführung und Qualitätssicherung in der manuellen Montage<br />

Prozessvisualisierung<br />

leicht gemacht<br />

Fast überall, wo produziert wird, gibt es kleine, unscheinbare Fehlerquellen.<br />

Jeder Hersteller fürchtet diese Fehler in seiner Montage, denn die Auswirkungen<br />

können groß werden. Kommt es gar zu Rückrufaktionen, können immense Kosten<br />

und ein erheblicher Imageschaden entstehen. Um die Prozesssicherheit im<br />

Fertigungsverfahren zu gewährleisten, spielt neben der Wahl des optimalen<br />

Montagewerkzeuges, der Verwendung hochwertiger Materialien und der<br />

Festlegung der Prozessparameter die fehlerfreie Montage eine entscheidende<br />

Rolle. Zugleich wird höchste Flexibilität in der Montage vorausgesetzt.<br />

Unternehmen müssen schnell auf Änderungen der Stückzahlen,<br />

Varianten oder im Automatisierungsgrad reagieren. Auch wenn<br />

die Anlagen in kurzer Zeit funktionsfähig zur Verfügung stehen,<br />

müssen die neuen Abläufe erst sicher im Fertigungsprozess implementiert<br />

und Mitarbeiter neu geschult werden. Dabei kommt es<br />

nicht selten zu Montagefehlern – unter anderem durch unzureichende<br />

oder falsch verstandene Montageanleitungen – oder Unachtsamkeit.<br />

Auch wenn Mitarbeiter bereits sehr routiniert sind, können Änderungen<br />

im Arbeitsablauf schnell übersehen werden.<br />

Mit der neuen Software Deprag Operator Guidance bringt der Automatisierungsexperte<br />

Deprag Schulz GmbH u. Co. die optimale Lösung<br />

auf den Markt, um viele Mängel im Produktionsprozess wirkungsvoll<br />

zu vermeiden. Die Software unterstützt den Mitarbeiter bei<br />

der Montage – leicht verständlich und sicher. Vor allem beugt sie<br />

menschlichen Fehlern vor. Während bisher jeder Werker über ein umfassendes<br />

Know-how verfügen musste, um einen reibungslosen<br />

Montageablauf zu garantieren, können nun komplexe Abläufe einfach<br />

vermittelt werden. Die App führt den Werker Schritt für Schritt durch<br />

den Montageprozess – selbst neue Mitarbeiter ohne entsprechende<br />

Vorkenntnisse können in kürzester Zeit eingearbeitet werden.<br />

Intuitiv anleiten – schnell und prozesssicher<br />

montieren<br />

Die Software ermöglicht die Erstellung von beliebig vielen digitalen<br />

Montageanleitungen und wird auf einer geeigneten Hardware mit<br />

einem Betriebssystem (ab Windows 7) installiert. Des Weiteren<br />

sind das Programm PowerPoint sowie ein Anzeigegerät am Handarbeitsplatz<br />

nötig. Pro Bauteil wird zunächst mittels PowerPoint eine<br />

Arbeitsanweisung mit den einzelnen Montageschritten erstellt.<br />

Durch die Flexibilität von PowerPoint ergeben sich vielseitige Visualisierungsmöglichkeiten<br />

– Texte, Bilder, Videos oder Audiodateien<br />

können unkompliziert eingebunden werden. „Unsere Kunden können<br />

beliebig viele Bauteile und Produktgruppen selbst konfigurieren<br />

und das ohne Programmierkenntnisse“, freut sich Daniel Guttenberger,<br />

Produktmanager für den Bereich Schraubtechnik des Unternehmens.<br />

Zeitaufwändige Absprachen zwischen Hersteller und Kunden<br />

entfallen. „Bei Bedarf kann der Kunde seine Arbeitsanweisungen<br />

natürlich jederzeit anpassen oder erweitern. Dabei kann er innerbetriebliche<br />

Abläufe und Richtlinien, die einzuhalten sind, einfach berücksichtigen“,<br />

so Guttenberger weiter.<br />

Durch Software wird manuelle Montage<br />

sicher und mit hoher Qualität.<br />

Im Bauteilkonfigurator der Software werden die selbst erstellten Arbeitsanweisungen<br />

einfach mit den verschiedenen Schraubprogrammen<br />

und Regeln verknüpft – ohne übergeordnete SPS. Für jede einzelne<br />

Schraubstelle wird ein eigenes Schraubprogramm hinterlegt.<br />

Sobald im Prozess die Schraubstelle erreicht wird, wird das korrespondierende<br />

Schraubprogramm in der Ablaufsteuerung aktiviert.<br />

Dabei erfolgt die Übertragung zwischen Schraubsteuerung und PC<br />

über eine direkte Kabelverbindung oder indirekt über das normale<br />

Ethernet-Netzwerk des Kunden. Durch die automatische Überwachung<br />

jeder Schraubstelle, wird festgestellt, ob ein IO oder NIO Ergebnis<br />

vorliegt. Je nach Schraubergebnis und konfigurierter Regel<br />

wird dem Werker ein anderer Arbeitsschritt angezeigt. Die ausgezeichnete<br />

Werkerführung ermöglicht eine schnelle, fehlerfreie Montage<br />

und höchste Prozesssicherheit.<br />

Noch mehr Prozesssicherheit schafft die Kombination mit dem Positionskontrollstativ<br />

(PKS), das standardmäßig verfügbar ist. Positionskontrollsysteme<br />

koordinieren und optimieren dabei den gesamten<br />

Fertigungsablauf und stellen sicher, dass zur richtigen Zeit, am<br />

richtigen Ort, das richtige Verbindungselement mit dem richtigen<br />

Foto: Deprag<br />

<strong>EPP</strong> September 2020 61


TEST + QUALITÄTSSICHERUNG<br />

Drehmoment verschraubt wird. Bei der Verschraubung von mehreren<br />

Schrauben an einem Bauteil spielt bisweilen die Reihenfolge<br />

des Anzugs der einzelnen Schrauben eine wichtige Rolle für die Prozesssicherheit.<br />

Positionskontrollsysteme steuern diesen Ablauf: Die<br />

Schraube lässt sich nur dann anziehen, wenn vom Werker die richtige<br />

Reihenfolge eingehalten wurde.<br />

Die Software ist aber nicht nur für die einfache Bedienerführung und<br />

eine schnelle Einarbeitung neuer Mitarbeiter geeignet, sondern ermöglicht<br />

auch eine automatische Prozessdatendokumentation.<br />

Komplexe Abläufe<br />

können einfach<br />

vermittelt werden,<br />

so dass selbst neue<br />

Mitarbeiter ohne<br />

entsprechende<br />

Vorkenntnisse in<br />

kürzester Zeit<br />

eingearbeitet<br />

werden können.<br />

Die Software<br />

unterstützt den<br />

Mitarbeiter bei<br />

der Montage –<br />

leicht verständlich<br />

und sicher.<br />

Prozessdaten automatisiert archivieren<br />

und dokumentieren<br />

Die lückenlose Dokumentation der Produktionsdaten wird immer<br />

wichtiger. Mit der Software können die Prozessdaten zu jedem<br />

Bauteil zentral abgelegt und gespeichert werden: auf einem Laufwerk<br />

oder im Cockpit. Manuelles Einsammeln der Daten entfällt.<br />

Die Prozessdaten und Schraubergebnisse werden automatisch mit<br />

der Seriennummer des Bauteils verheiratet. Zu jeder Seriennummer<br />

werden die Schraubpositionen mit den jeweiligen Endwerten<br />

abgespeichert. Dies erlaubt eine lückenlose Nachvollziehbarkeit<br />

und Transparenz.<br />

Die Software ermöglicht außerdem die Integration von kundenspezifischen<br />

Erweiterungen (sogenannten Plugins). Der Kunde kann zu<br />

definierten Ereignissen (z. B. Bauteil erfolgreich verschraubt,<br />

Schraubstelle erfolgreich verschraubt) eigene Abläufe und Programme<br />

integrieren. Denkbar sind z. B. die Kommunikation mit dem kundenindividuellen<br />

MES System, der Transfer der Endwerte, die Anzeige<br />

weiterer Arbeitsanweisungen oder Ähnliches.<br />

Foto: Deprag<br />

Foto: Deprag<br />

Ausgezeichnete und kostengünstige Lösung<br />

für die Praxis<br />

Gerade bei einfachen Handarbeitsplätzen ohne SPS ist die Software<br />

die ideale Lösung, um die Prozesssicherheit eindrucksvoll zu erhöhen.<br />

Des Weiteren ist der Einsatz bei Reparaturarbeitsplätzen denkbar. Der<br />

Werker wählt beispielsweise auf einem Produktbild aus, welche<br />

Schraubstelle repariert werden muss. Die Software erkennt automatisch<br />

das richtige Schraubprogramm. Neben der Verschraubung sind<br />

auch andere Montageprozesse z. B. Kleben, Pressen, etc. möglich.<br />

Möchte ein Kunden einen neuen Montageprozess implementieren,<br />

so müssen zunächst alle Anforderungen definiert werden, wie etwa<br />

folgende: Die richtige Schraubreihenfolge muss eingehalten werden,<br />

für die einzelnen Schraubpositionen werden verschiedene<br />

Drehmomente benötigt und selbstverständlich muss sichergestellt<br />

sein, dass keine Schraube vergessen wird. Zugleich sollen alle Prozessdaten<br />

wie z. B. Drehmoment, Drehwinkel, Status, Schraubposition<br />

und Seriennummer dem jeweiligen Bauteil zugeordnet und automatisch<br />

abgespeichert werden.<br />

Dank der Software ist eine rasche und preiswerte Lösung gefunden.<br />

Zunächst erstellt der Kunde alle Arbeitsschritte und die zugehörigen<br />

Prozessparameter. Einmal konfiguriert, führt die Software den<br />

Werker Schritt für Schritt durch den Montageprozess. Am Handarbeitsplatz<br />

werden dem Werker alle Anweisungen anschaulich auf einem<br />

Bildschirm gezeigt. Der Werker muss zunächst die Seriennummer<br />

des zu verarbeitenden Bauteils scannen oder manuell eingeben,<br />

um von Anfang an die Prozessdaten mit dem Bauteil zu verheiraten.<br />

Je nach Bauteil liefert die Software augenblicklich automatisch<br />

die zugehörige digitale Arbeitsanweisung und zeigt dem Werker<br />

den nächsten Montageschritt an. Zur weiteren Unterstützung<br />

wird dem Mitarbeiter mit Bild, Text oder kurzen Videos z. B. genau<br />

angezeigt, welchem Fach die jeweils benötigten Komponenten zu<br />

entnehmen sind. Nach einer vorgegebenen Reihenfolge verschraubt<br />

dieser nun jede Schraubposition. Dabei wird automatisch<br />

überwacht, ob ein IO oder NIO Ergebnis vorliegt. Je nach Schraubergebnis<br />

und konfigurierter Regel wird dem Werker der nächste Arbeitsschritt<br />

angezeigt. Sobald einzelne Arbeitsschritte versehentlich<br />

nicht oder falsch ausgeführt werden, blockiert das System neue Arbeitsschritte,<br />

bis die vorherigen korrekt durchgeführt wurden. Manche<br />

Meldungen muss der Bediener zusätzlich quittieren – ein weiteres<br />

Sicherheitsfeature. Knifflige Arbeitsschritte können z. B. auch<br />

über ein detailliertes Video veranschaulicht werden.<br />

„Fertigungsunternehmen möchten ihre Qualität mit möglichst geringem<br />

Aufwand und kostengünstig sichern. Werden die Fehler<br />

schon während der Produktion vermieden oder erkannt und korrigiert,<br />

lässt sich aufwändige Nacharbeit und Ausschuss vermeiden.<br />

Unsere neue Software Deprag Operator Guidance ist ideal geeignet,<br />

um in der automatisierten Fertigung oder auch in der industriellen<br />

Nacharbeit, die Produktqualität zu verbessern und die Produktivität<br />

zu steigern“, verdeutlicht Produktmanager Guttenberger.<br />

www.deprag.de<br />

kurz & bündig<br />

Um Prozesssicherheit im Fertigungsverfahren zu garantieren, spielt<br />

neben der Wahl des optimalen Montagewerkzeugs, der Verwendung<br />

hochwertiger Materialien und der FEstelgung der Prozessparameter<br />

die fehlerfreie Montage eine entscheidende Rolle. Zugleich wird<br />

höchste Flexibilität in der Montage vorausgesetzt.<br />

62 <strong>EPP</strong> September 2020


PRODUKT NEWS<br />

Optimierung der Prüfprogramme spart Kosten<br />

Mit dem Ziel der Optimierung von Fertigungsprozessen<br />

hat Göpel electronic in Zusammenarbeit mit anderen<br />

namhaften Herstellern von Inspektionssystemen<br />

ein einheitliches Austauschformat entwickelt.<br />

Universal Verify lohnt sich dabei schon ab dem 2. Inspektionssystem,<br />

wobei es keine Rolle spielt, ob es<br />

sich dabei um SPI-, AOI- oder AXI-Systeme handelt.<br />

Ein großer Vorteil des neuen Austauschformates ist,<br />

dass Daten nicht nur gelesen, sondern die Verifikationsdaten<br />

an die Inspektionssysteme der einzelnen<br />

Hersteller wieder zurückgesendet werden können.<br />

Dies ist insbesondere für die Optimierung der Prüfprogramme<br />

notwendig und trägt somit maßgeblich zur<br />

Zeit- und Kosteneinsparung im Fertigungsprozess bei.<br />

Das einheitliche Datenformat kann zum Beispiel<br />

von der hauseigenen Software Pilot SuperVisor verarbeitet<br />

werden. Die Lösung ist ein Modul der Datenmanagement-Software<br />

Pilot Connect und reiht<br />

sich lückenlos in die übergeordnete, zentrale Verwaltung<br />

sämtlicher im Inspektionsprozess benötigter<br />

bzw. anfallender Information und Ergebnissen<br />

ein. Dabei werden CAD-Daten, Nutzerdaten, Systemstammdaten<br />

und Inspektionsergebnisse einheitlich<br />

in einem Datenbanksystem abgelegt und<br />

Pilot Supervisor – Zentrale Verifikation von Prüfergebnissen<br />

mehrerer Systeme.<br />

verwaltet. Dies kann wahlweise durch MySQL<br />

oder MS-SQL erfolgen. Ein großer Vorteil ist hierbei<br />

die zentrale Verifikation sowie statistische Auswertung<br />

der Daten. Zusätzlich ist mit Pilot Connect eine<br />

einheitliche MES-Anbindung im Hinblick auf Industrie<br />

4.0 möglich. Je nach eingesetztem fertigungsspezifischem<br />

System stehen dabei unterschiedliche<br />

Kommunikationsmöglichkeiten mit Pilot<br />

Connect zur Verfügung.<br />

www.goepel.com<br />

Foto: Göpel electronic<br />

Industrie<br />

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TEST + QUALITÄTSSICHERUNG<br />

PRODUKT NEWS<br />

Inspektion mit hoher Prüfgenauigkeit und<br />

Bedienkomfort<br />

E.D.&A. NV gehört zu den fortschrittlichsten Elektronikherstellern<br />

Belgiens und ist stets auf der Suche nach Innovationen, die<br />

es in seinen Fertigungsprozess integrieren kann. Nun wurde<br />

das automatische optische Inspektionssystem S3016 ultra von<br />

Viscom für die THT-Prüfung mit 3D-Technologie erworben.<br />

Der Elektronikhersteller verfügt über ein multidisziplinäres Ingenieursteam<br />

und bietet Hardware sowie integrierte Software-Lösungen<br />

für Maschinen- und Gerätehersteller verschiedener Branchen.<br />

Für die Produktion wird auf eine hypermoderne automatisierte<br />

Fertigungsstraßen gesetzt. Wenn es um Qualität, Flexibilität,<br />

Effizienz und Durchlaufzeiten geht, ist das Unternehmen<br />

dank seiner Automatisierung Spitzenreiter. Um der Nachfrage<br />

seiner Kunden weiterhin gerecht werden zu können, werden<br />

große Pläne verfolgt: der Bau einer neuen Produktionshalle und<br />

die Steigerung der Produktionskapazität.<br />

Für die 3D-Inspektion der THT-Linie hat der Elektronikhersteller<br />

eine umfangreiche Marktanalyse sowie viele Tests und Messungen<br />

durchgeführt, um zu ermitteln, welches System die Bedürf-<br />

Foto: E.D.&A.<br />

E.D.&A. NV (Kalmthout)<br />

hat das automatische<br />

optische<br />

Inspektionssystem<br />

S3016 ultra von Viscom<br />

für die THT-Prüfung<br />

mit 3D-Technologie<br />

erworben.<br />

nisse und Anforderungen am besten erfüllt. Die Entscheidung<br />

fiel auf das Viscom System S3016 ultra, das eine exzellente Prüfgenauigkeit<br />

mit hohem Bedienkomfort vereint. Das fortschrittliche<br />

3D-AOI-System prüft die Unterseite von Leiterplatten auch<br />

bei hohen Taktzeitanforderungen präzise. Das neue 3D-AOI-System<br />

eignet sich bei Selektiv-Lötstellen, SMD-, Press-Fit- und THT-<br />

Bauteilen perfekt für die Inspektion von unten in 3D.<br />

Etablierte Prüfalgorithmen ermöglichen neben der Pinvermessung<br />

u. a. auch eine schnelle Erkennung von offenen Lötstellen,<br />

Lotbrücken oder fehlenden Pins. Einzigartig sind die acht geneigten<br />

Kameras, die abschattungsfreie Bildergebnisse liefern.<br />

Die klaren Farbbilder werden dem Bediener aus allen neun Perspektiven<br />

angezeigt und ermöglichen so eine einwandfreie<br />

Qualitätsprüfung und eindeutige Fehlerklassifizierung.<br />

„Als Factory of the Future reicht es nicht aus, auf dem neuesten<br />

Stand zu sein. Die Maxime lautet: immer in die Zukunft blicken.<br />

Daher ist es unerlässlich, dass wir uns immer wieder neu<br />

definieren und neue Entwicklungen fest im Blick haben. Insbesondere<br />

wenn bisher Sicheres plötzlich unsicher wird, ist es<br />

von höchster Wichtigkeit, dass wir nach vorne schauen, nach<br />

vorne denken und vorne bleiben – wie E.D.&A. und Viscom”, so<br />

Tom Van Tongelen von Smd-Tec, Viscom Vertriebspartner für die<br />

Benelux-Länder.<br />

www.edna.eu; www.smd-tec.be; www.viscom.com<br />

Foto: Vision Engineering<br />

Foto: Löhnert<br />

Baugruppen<br />

Der Run-in-Controller von Löhnert<br />

Elektronik wurde speziell für<br />

den Automotive-Sektor entwickelt<br />

und dient der Prüfung von<br />

elektronischen Steuergeräten<br />

(ECUs) unter simulierten Umweltbedingungen.<br />

Der Controller<br />

im 19 Zoll Format ist vorrangig<br />

als Kommunikationsinterface<br />

konzipiert. Messergebnisse von<br />

ECUs werden über CAN-Bus<br />

ausgelesen und mittels Ethernet-<br />

Schnittstelle an einen übergeordneten<br />

Rechner weitergeleitet.<br />

Ein Ether-CAT-Interface dient als<br />

Steuerungsschnittstelle für den<br />

automatisierten Prüfablauf. Mit-<br />

Der Run-in-Controller<br />

wurde speziell für den<br />

Automotive-Sektor entwickelt<br />

und dient der Prüfung von elektronischen<br />

Steuergeräten (ECUs) unter<br />

simulierten Umweltbedingungen.<br />

Run-in und Überwachung von elektronischen<br />

tels CAN-UDS-Protokoll über 3<br />

Schnittstellen ist die Kommunikation<br />

mit bis zu drei ECUs<br />

gleichzeitig möglich. Die Anschaltung<br />

der Standard-Automotive-<br />

Klemmen KI30, KI15 und KI31<br />

übernimmt der Controller ebenfalls.<br />

Damit verbunden sind die<br />

Stromüberwachung der ECUs<br />

und die Sicherheitsabschaltung<br />

in Echtzeit. Simultan können je<br />

bis zu 10 A Laststrom geliefert<br />

werden. Für eine Fehlerdiagnose<br />

ist eine RS232-Schnittstelle vorhanden.<br />

www.Loehnert-Elektronik.de<br />

Okularlose Technologie mit Vorteilen bei der<br />

Inspektion<br />

Der Schutz der Anwender vor Infizierung mit Covid-19 beim gemeinsamen<br />

Arbeiten am System ist der Schlüssel zur Aufrechterhaltung der Gesundheit<br />

der Mitarbeiter. Das okularlose Design der Vision Engineering<br />

Systeme DRV-Z1, Lynx EVO und Mantis gewährleistet, dass Nutzer der<br />

Mikroskope sicherer arbeiten können, da ihre Augen nicht dem Risiko<br />

ausgesetzt sind, direkt mit potenziell infizierten Okularen in Kontakt zu<br />

kommen, wie dies bei binokularen Mikroskopen der Fall sein kann.<br />

Ein weiterer Vorteil der okularlosen Technologie besteht darin, dass<br />

der Anwender eine Schutzbrille/Sehhilfe oder ein Visier tragen kann,<br />

ohne dass die Sichtleistung beeinträchtigt oder das Sichtfeld eingeschränkt<br />

wird. Dies ermöglicht, sichere Arbeitspraktiken aufrechtzuerhalten,<br />

ohne die Qualität der Leistung zu beeinträchtigen.<br />

Ein zusätzlicher Faktor, der zur Sicherheit der Anwender beiträgt, ist<br />

das Produktdesign von DRV-Z1, Lynx EVO, EVO Cam II und Mantis,<br />

welches das einfache Arbeiten mit Schutzkleidung problemlos zulässt.<br />

So können diese Systeme unkompliziert und sicher auch mit Handschuhen<br />

verwendet werden, wodurch das Risiko einer Infektionsausbreitung<br />

verringert wird, besonders im gemeinsamen Arbeitsumfeld.<br />

Konnektivität ist ein entscheidender Vorteil für den Informationsaustausch,<br />

die Zusammenarbeit und die Verbesserung der Produktivität<br />

über verschiedene Standorte. Viele der optischen und digitalen Systeme<br />

des Herstellers ermöglichen<br />

Bilder digital zu erfassen<br />

und transferieren.<br />

www.visioneng.de<br />

Die okularlose Technologie<br />

vieler Produkte von Vision<br />

Engineering bietet höchste<br />

technische Standards und<br />

schützt vor potentiellen<br />

Gefahren durch den großen<br />

Abstand zum System.<br />

64 <strong>EPP</strong> September 2020


<strong>EPP</strong> präsentiert Ihnen<br />

„Partner für Elektronikfertigung“.<br />

Wer hat die Lösung, die der Elektronikfertiger sucht? Produkt-Visitenkarten helfen schnell, passende<br />

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Bestücken Selektiv/Conformal Coating<br />

EMS/Contract Manufacturing<br />

Fertigungsautomatisierung<br />

Kabelbearbeitung Nutzentrennen<br />

Reinigungstechnik Sieb-/Pastendruck<br />

Traceability/Logistik<br />

Rework<br />

3D-Systemintegration<br />

Löten<br />

Die-/Drahtbonden<br />

Hybrid-/Multichipmodulfertigung Dispensen/Dosieren<br />

Arbeitsplatzeinrichtung Optische-/Röntgeninspektion<br />

Elektrischer Baugruppentest<br />

Zuverlässigkeitstest<br />

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Rehm Thermal Systems GmbH<br />

www.rehm-group.com<br />

Gegründet 1990 ist Rehm Thermal Systems heute<br />

Technologie- und Innovationsführer für die moderne<br />

und wirtschaftliche Elektronik-Baugruppen-Fertigung.<br />

Als global agierender Hersteller von Löt- und<br />

Trocknungs systemen für die Elektronik- und Photovoltaik<br />

industrie sind wir in allen relevanten<br />

Wachstums märkten vertreten und realisieren als<br />

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Ernst-Mey-Straße 8<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen<br />

Phone +49 711 7594-5850<br />

Fax +49 711 7594-15850<br />

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<strong>EPP</strong> September 2020 65


FIRMENINDEX<br />

Anzeige / Redaktion<br />

abp Automationssysteme 54<br />

Aegis Software 40<br />

ANS answer elektronik Service 18/19<br />

ASM Assembly Systems 22/23<br />

ASSCON 43<br />

ASYS Group 1, 30<br />

ATEcare 20/21<br />

AT&S 9<br />

ATN 12<br />

Auvesy 44<br />

BJZ 68<br />

Cobar 52<br />

Deprag Schulz 61<br />

E.D.&A. 64<br />

Elatec 53<br />

Ersa 3, 55<br />

Eutect 12<br />

Factronix 14<br />

FEINMETALL 51<br />

FUJI EUROPE 39<br />

Göpel electronic 63<br />

Hilpert 13<br />

IMST 9<br />

Indium 46<br />

Inmatec 12<br />

ITW EAE 36<br />

JUKI Automation Systems 24/25<br />

Koh Young Europe 9, 15, 58<br />

Kraus Hardware 42<br />

LEDoptix 56<br />

Löhnert Elektronik 57, 64<br />

LPKF 13<br />

Mentor Graphics 26/27<br />

Minel 58<br />

MTM Ruhrzinn 10<br />

Musashi Engineering Europe 13<br />

Panasonic Industry Europe 28/29<br />

Parmi Europe 7<br />

PHOTOCAD 53, 55<br />

Polytec 60<br />

Rehm Thermal Systems 65<br />

Reinhardt 55<br />

Sedotec 6<br />

Sick 53<br />

SmartRep 58<br />

SMT 47<br />

ULT 39<br />

Viscom 15, 64<br />

Vision Engineering 64<br />

ViTrox 56<br />

Yamaha 50<br />

ISSN 0943–0962<br />

Fachzeitschrift für alle Bereiche der Fertigung<br />

in der Elektronik-Industrie, Produktionsmittel –<br />

Prüftechnik – Werkstoffe<br />

Herausgeberin:<br />

Katja Kohlhammer<br />

Verlag:<br />

Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />

Ernst-Mey-Straße 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen,<br />

Germany<br />

Geschäftsführer: Peter Dilger<br />

Verlagsleiter: Peter Dilger<br />

Chefredakteurin:<br />

Doris Jetter, Phone +49 7021 53 609<br />

E-Mail: doris.jetter@konradin.de<br />

Online-Redakteurin:<br />

Charlene Hesse, Phone +49 (0)711 7594–428<br />

E-Mail: charlene.hesse@konradin.de<br />

Redaktionsassistenz: Birgit Niebel,<br />

Phone +49 711 7594 -349, Fax –1349,<br />

E-Mail: birgit.niebel@konradin.de<br />

Layout: Susanne Kramer-Bartsch,<br />

Phone +49 711 7594 -295<br />

Gesamtanzeigenleitung: Andreas Hugel,<br />

Phone +49 711 7594 - 472,<br />

E-Mail: andreas.hugel@konradin.de<br />

Auftragsmanagement: Josephine Linseisen,<br />

Phone +49 711 7594 -315<br />

E-Mail: josephine.linseisen@konradin.de<br />

Zurzeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 43<br />

vom 1.10.2019.<br />

Leserservice:<br />

Phone +49 711 7252–209,<br />

E-Mail: konradinversand@zenit-presse.de<br />

<strong>EPP</strong> und <strong>EPP</strong> Europe erscheinen neunmal jährlich und<br />

werden kostenlos nur an qualifizierte Emp fänger geliefert.<br />

Bezugspreise: Inland 85,40 € inkl. Versandkosten<br />

und MwSt.; Ausland 85,40 € inkl. Versandkosten.<br />

Einzelverkaufspreis: 12,50 € inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten.<br />

Sofern das Abonnement nicht für einen bestimmten<br />

Zeitraum ausdrücklich bestellt war, läuft das<br />

Abonnement bis auf Widerruf.<br />

Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals vier<br />

Wochen zum Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt<br />

werden. Nach Ablauf des ersten Jahres gilt eine Kündigungsfrist<br />

von jeweils vier Wochen zum Quartalsende.<br />

Auslandsvertretungen: Großbritannien: Jens Smith<br />

Partnership, The Court, Long Sutton, Hook, Hamp shire<br />

RG29 1TA, Phone 01256 862589, Fax 01256 862182,<br />

E-Mail: jsp@trademedia.info;<br />

Japan: Mediahouse, Kudankita 2-Chome Building,<br />

2–3–6, Kudankita, Chiyoda-ku, Tokyo 102, Phone 03<br />

3234–2161, Fax 03 3234–1140;<br />

USA, Kanada: D.A. Fox Advertising Sales, Inc., Detlef<br />

Fox, 5 Penn Plaza, 19th Floor, New York, NY 10001,<br />

Phone +1 212 8963881, Fax +1 212 6293988, E-Mail:<br />

detleffox@comcast.net<br />

Bank: Baden-Württembergische Bank Stuttgart,<br />

Konto 26 23 887, BLZ 600 501 01; Postbank Stuttgart,<br />

Konto 44 689–706, BLZ 600 100 70.<br />

Vorschau auf die nächste <strong>EPP</strong><br />

In der nächsten Ausgabe der <strong>EPP</strong> erhalten Sie wieder einige Informationen aus der<br />

Elektronikbranche. In unserer Coverstory erfahren Sie mehr über das 30-jährige<br />

Firmenbestehen eines Lötsystemeherstellers, wie Sie eine zuverlässige und<br />

schnelle Schutzlackinspektion für mehr Sicherheit herstellen können oder wie<br />

eine PC-basierte Steuerungstechnik als Grundlage für eine Smart Factory aussieht.<br />

Zudem erhalten Sie weiterführende Informationen für das Ende Oktober<br />

stattfindende InnovationsForum 2020.<br />

Die Ausgabe 10/2020 erscheint am 06.10.2020.<br />

Gekennzeichnete Artikel stellen die Meinung des<br />

Autors, nicht unbedingt die der Redaktion dar. Für unverlangt<br />

eingesandte Berichte keine Gewähr. Alle in<br />

<strong>EPP</strong> erscheinenden Beiträge sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen, vorbehalten.<br />

Reproduktionen, gleich welcher Art, nur mit<br />

schriftlicher Genehmigung des Verlages. Erfüllungsort<br />

und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />

Druck:<br />

Konradin Druck GmbH, Leinfelden-Echterdingen<br />

Printed in Germany<br />

© 2020 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />

Leinfelden-Echterdingen<br />

66 <strong>EPP</strong> September 2020


Industrie<br />

Das Kompetenznetzwerk der Industrie<br />

Jetzt anmelden:<br />

epp-online.de/materialmanagement-meets-smt/<br />

Praxislösungen für ein optimiertes<br />

SMT-Materialmanagement<br />

LIVE Webkonferenz<br />

29.-30. September 2020<br />

Die Messe ist geöffnet vom<br />

29. September bis 1. Oktober 2020<br />

Plattform für Information und Networking<br />

• Vernetzte und integrierte Lagersysteme<br />

• Anlagenoptimierung, Robotik, Handling, Assistenzsysteme<br />

• Software (Prozessanalyse, optimiertes Linienlayout,…)<br />

• Test, Überwachung, Kennzeichnung, Traceability<br />

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anmelden!<br />

Profitieren Sie von:<br />

• Spannenden LIVE-Vorträgen in der Webkonferenz<br />

• Hochwertige Fachinformationen durch kompetente Sprecher<br />

und Keynoter<br />

• 1:1 Live Chat direkt am Messestand führender Partner mit<br />

kompetenten Ansprechpartnern<br />

Unsere Partner<br />

Stand 23.07.2020<br />

<strong>EPP</strong> September 2020 67


68 <strong>EPP</strong> September 2020

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