Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
9 2020 www.epp-online.de<br />
IM INTERVIEW<br />
Dirk Seiler, Sedotec<br />
Disruption ist für uns nichts<br />
Neues.<br />
TITELTHEMA<br />
Shopfloor-Lenker in<br />
der smarten Fabrik<br />
AUS DEM INHALT<br />
News + Highlights<br />
Nachhaltige Fertigung<br />
durch Recycling<br />
Messen + Veranstaltungen<br />
Materialmanagement<br />
meets SMT<br />
Baugruppenfertigung<br />
Vermeidung von<br />
Lotbrücken<br />
Test + Qualitätssicherung<br />
EMS-Dienstleister<br />
investiert in 3D AOI<br />
<strong>EPP</strong> September 2020 1
Veranstalter:<br />
Praxiskongress<br />
Recht<br />
<br />
Hotel Chester Convention Center<br />
Heidelberg<br />
Foto: © zolnierek, fotolia.com<br />
<br />
<br />
3. Praxiskongress<br />
Recht<br />
Erfahren Sie, was Sie über Haftung und Verantwortung im Arbeitsschutz wissen müssen.<br />
Aktuelle Rechtsprechung, gut verständliche rechtliche Erklärungen, auch zu neuen Entwicklungen<br />
in der Arbeitswelt sowie ein Brückenschlag in die betriebliche Praxis: Das ist das Rezept,<br />
auf das der „Praxiskongress Recht“ setzt.<br />
395,00 Euro netto<br />
345,00 Euro netto<br />
In der Teilnahmegebühr ist ein Catering (Imbiss, Kaffeepausen) enthalten.<br />
Weitere<br />
Informationen und<br />
Online-Anmeldeformular:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
2 <strong>EPP</strong> September 2020
EDITORIAL<br />
Materialmanagement meets SMT<br />
Die Optimierung des Produktionsprozesses sowie die<br />
Prozessautomatisierung sind heute einer der Schwerpunkte<br />
im Umfeld einer Elektronikproduktion. Denn die<br />
Gestaltung einer effizienten Logistik in Form von durchgängigen<br />
Prozessketten sowie optimalen Abläufen bietet<br />
hier noch immenses Potenzial. Zu unserem Event erwarten<br />
Sie interessante und informative Vorträge in Verbindung<br />
mit einer Ausstellung unserer Partner im virtuellen<br />
Raum. Dabei sein ist alles. Sichern auch Sie sich<br />
Ihre Wettbewerbs fähigkeit als Elektronikhersteller.<br />
Mehr Information erhalten Sie ab Seite 16.<br />
Virtuelles Fachforum: 29.09. — 01.10.2020<br />
GLOBAL.<br />
AHEAD.<br />
SUSTAINABLE.<br />
Logistisches Gesamtbild in der Fertigung<br />
In unserer Titelstory (ab Seite 30) liegt der Fokus auf der Entdeckung<br />
sowie Beseitigung logistischer Schwachstellen heutiger Produktionskonzepte.<br />
Bei diesem Vorgehen ist es bedeutend, sich bereits im Vorfeld<br />
Betrachtungen über die Optimierungskritierien der Fertigung im<br />
allgemeinen sowie der Logistik im besonderen, Klarheit zu verschaffen.<br />
Mittels einer ganzheitlichen Betrachtungsweise ist es realisierbar, ein<br />
Gesamtoptimum der Prozesse voranzutreiben.<br />
Maximaler Output durch dynamische Prozesse.<br />
3D AOI steigert Produktqualität<br />
In dieser Ausgabe ab Seite 56 erfahren Sie mehr darüber,<br />
wie Elektronikhersteller durch ständige Überwachung ihrer<br />
Produktion Qualität auf konstant hohem Niveau halten.<br />
Denn gute Qualität heißt zu 100 % das umzusetzen, was der<br />
Kunde wünscht. Unerheblich ob große Stückzahlen oder ab<br />
Losgröße 1, fortschrittliche Qualitätslösungen im Bereich<br />
der automatisierten Bildverarbeitungs-Inspektionssysteme<br />
zeigen hierbei den richtigen Weg.<br />
Null-Fehler-Strategie von EMS-Dienstleister.<br />
TECHNOLOGIEFORUM.<br />
DRIVEN BY KURTZ ERSA.<br />
Einladung zum Technologieforum<br />
mit Hausmesse<br />
29. und 30. September 2020<br />
Ganztägig interessante Technologievorträge<br />
LIVE-Ausstellung der kompletten Ersa-<br />
Produktpalette<br />
Automatisierungslösungen und modernstes<br />
Fertigungs-Equipment unserer Partner<br />
Werksführung durch die Ersa Smart Factory<br />
Einhaltung aller Hygienevorschriften<br />
Unsere Partner beim Technologieforum mit Hausmesse<br />
Foto: Tom Oettle<br />
Doris Jetter<br />
Chefredakteurin <strong>EPP</strong><br />
Information & Anmeldung<br />
Ersa GmbH | Katharina Fertig<br />
97877 Wertheim | Tel: +49(9342)800-141<br />
ersa-technologieforum@kurtzersa.de<br />
<strong>EPP</strong> September 2020 3<br />
www.kurtzersa.de/ersa-technologieforum
Inhalt 9 2020<br />
Fachzeitschrift für<br />
Fertigungs- und Prüftechnik<br />
in der Elektronik<br />
TITELTHEMA<br />
Shopfloor-Lenker in der<br />
smarten Fabrik<br />
Fabriken heute sind nicht nur flexibel und klar strukturiert, sondern<br />
auch kosteneffizient aufgebaut. Zwingend notwendig dazu sind neben<br />
geringen Taktzeiten auch Rückverfolgbarkeit sowie Flexibilität<br />
an der Linie. Transparenz in Materialfluss und Lagerverwaltung<br />
garantieren zudem eine nachhaltige Produktionssteigerung.<br />
Automate, Digitalize & Connect<br />
Foto: Indium<br />
Foto: ViTrox<br />
Foto: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
16<br />
Virtuelles Fachforum: Materialmanagement<br />
meets SMT am 29. September bis 1. Oktober 2020.<br />
46<br />
Herausforderungen beim Lotpastendruck von feinen Strukturen<br />
für SiP-Applikationen.<br />
56<br />
EMS-Dienstleister investiert in 3D AOI für kompromisslose<br />
Qualität bei steigendem Durchsatz.<br />
News + Highlights<br />
6 Disruption ist für uns nichts Neues<br />
Im Gespräch mit Dirk Seiler, Sedotec<br />
9 AT&S geht Partnerschaft mit IMST ein<br />
Lösungen für Hochfrequenztechnologien<br />
10 Nachhaltige Fertigung durch Recycling<br />
Wiederaufbereitung von Kontaktstiften (MTM)<br />
12 Selbsterzeugter Stickstoff für‘s Löten<br />
Zusammenarbeit von Eutect und Inmatec<br />
12 Koordinator für den Vertriebsinnendienst<br />
ATN und Musashi bauen Vertriebsaktivitäten aus<br />
13 Rund um Leiterplatten-Prototypenherstellung<br />
Hilpert wird Vertriebspartner von LPKF<br />
14 Durchblick mit leistungsstarkem System<br />
Factronix mit Sonderaktion beim Röntgen<br />
15 Customer Care Teams für intensive Kundenbetreuung<br />
Viscom organisiert europäische Kundenschnittstelle neu<br />
Messen + Veranstaltungen<br />
16 Fachforum: Materialmanagement meets SMT<br />
Programm und weiterführende Informationen<br />
Baugruppenfertigung<br />
36 Schablonendruck mit 0201 Bauteilen (Teil 2)<br />
Mikro-Bauteile erfordern synchronisierte Prozesse (ITW EAE)<br />
40 Wettbewerbsfähige Fertigung von Elektronik<br />
Wichtig ist die Fertigungsmethode und nicht der Ort (Aegis)<br />
42 Neue Chancen für kleinere EMS<br />
Ständiges Update durch Plattformen (Kraus)<br />
44 Einfaches Handling von Backups<br />
Stets einsatzbereite Automatisierungstechnik (Auvesy)<br />
46 Lotpastendruck von feinen Strukturen<br />
Vermeidung von Lotbrücken (Indium)<br />
50 Mehrwert durch Prozessautomatisierung<br />
Scara-Roboter steigern Zuverlässigkeit (Yamaha)<br />
52 Produkt-News Baugruppenfertigung<br />
4 <strong>EPP</strong> September 2020
Industrie<br />
Virtuelles Fachforum<br />
Materialmanagement<br />
meets SMT<br />
Test + Qualitätssicherung<br />
56 Hohe Qualität bei steigendem Durchsatz<br />
Dienstleister investiert in 3D AOI (ViTrox)<br />
30<br />
58 AOI-Prüfung ab Losgröße 1<br />
Gesicherte High-Mix-Low-Volume-Fertigung (SmartRep)<br />
60 Messung im Nanometerbereich<br />
Strukturdetails durch Mikroskop (Polytec)<br />
61 Prozessvisualisierung leicht gemacht<br />
Qualitätssicherung in der manuellen Montage (Deprag)<br />
63 Produkt-News Test + Qualitätssicherung<br />
Rubriken<br />
3 Editorial<br />
4 Inhalt<br />
66 Impressum/Firmenindex<br />
Foto: Asys<br />
Praxislösungen für<br />
ein optimiertes SMT-<br />
Materialmanagement<br />
LIVE<br />
Webkonferenz<br />
29.-30- September 2020<br />
Die Messe ist geöffnet vom<br />
29. September bis 1. Oktober 2020<br />
Plattform für Information und<br />
Networking<br />
• Vernetzte & integrierte Lagersysteme<br />
• Anlagenoptimierung, Robotik,<br />
Handling, Assistenzsysteme<br />
• Software (Prozessanalyse, optimiertes<br />
Linienlayout,…)<br />
• Test, Überwachung, Kennzeichnung,<br />
Traceability<br />
Webinar-Einladung<br />
Flying Probe Test in der Elektronikfertigung<br />
Am 23.September 2020, 10.00 Uhr, vermittelt Ihnen<br />
Systech Europe GmbH die Vorteile und Möglichkeiten<br />
der Flying Probe Technologie, durch praxisnahe Beispiele<br />
ergänzt.<br />
Weiterführende Informationen und Anmeldung hier:<br />
www.epp-online.de/webinare<br />
Jetzt<br />
anmelden!<br />
Unsere<br />
Partner<br />
Stand 02.07.2020<br />
Profitieren Sie von:<br />
• Spannenden LIVE-Vorträgen in der<br />
Webkonferenz<br />
• Hochwertigen Fachinformationen<br />
durch kompetente Sprecher und<br />
Keynoter<br />
• 1:1 Live Chat direkt am Messestand<br />
führender Partner mit<br />
kompetenten Ansprechpartnern<br />
Jetzt anmelden unter:<br />
epp-online.de/<br />
materialmanagement-meets-smt/<br />
<strong>EPP</strong> September 2020 5
NEWS + HIGHLIGHTS<br />
INTERVIEW<br />
Disruption ist für uns nichts Neues<br />
Als Quereinsteiger und Querdenker wirbelt Dirk Seiler mit Sedotec<br />
seit über 15 Jahren die Branche und den Markt durcheinander.<br />
Mit frischen Ideen und cleveren technischen Lösungen hat<br />
sich das Unternehmen aus Ladenburg mit Kunden in aller Welt einen<br />
festen Platz unter den Top-Anbietern erobert. Wir sprachen mit<br />
dem Geschäftsführer und Gesellschafter über Erreichtes, Kommendes<br />
und die Herausforderungen der Zukunft – nicht nur für Schaltanlagenbauer<br />
und Elektroinstallateure.<br />
Herr Seiler, Sie haben zum Gespräch das neue<br />
Sedotec-Logo mitgebracht. Was hat es damit auf<br />
sich?<br />
Das Logo ist Teil unseres neuen Corporate Design Auftritts. Nach 15<br />
Jahren war es an der Zeit, unser Erscheinungsbild zu modernisieren.<br />
Dabei handelt es sich jedoch keinesfalls nur um ein neues Design.<br />
Die Veränderung verdeutlicht, wie sich Sedotec seit seiner<br />
Gründung 2004 verändert hat. Damals haben wir die Blech- und<br />
Kupferfertigung von ABB übernommen. Was wir damals als reine<br />
Auftragsfertigung begonnen haben, ist inzwischen zu einem Systempartner<br />
der Elektroindustrie im Bereich der Energieverteilung<br />
geworden.<br />
„Unsere Mitarbeiter sind<br />
das Wertvollste in unserem<br />
Unternehmen.“ Dirk Seiler<br />
Dirk Seiler: „Ich arbeite gern und mit viel Leidenschaft daran unser mittelständisches<br />
Unternehmen Sedotec mit dem Eigenprodukt Vamocon zu<br />
einem dauerhaften Erfolg zu machen. Dabei will ich die Arbeit für alle<br />
sinnstiftend gestalten und mit dem Ergebnis die Energieverteilung besser<br />
und sicherer machen.“<br />
Foto: Sedotec<br />
Was heißt Sedotec eigentlich?<br />
Das bedeutet Seiler und Döring Technology, denn zusammen mit<br />
meinem Geschäftspartner Alexander Döring haben wir damals die<br />
Firma gegründet. Von Anfang an war uns klar, dass wir als reiner<br />
Auftragsfertiger mit nur wenigen Kunden tatsächlich nicht würden<br />
überleben können. Deshalb haben wir ja mit unserem System Vamocon<br />
2008 ein eigens entwickeltes Produkt auf den Markt gebracht.<br />
Und wir hatten auch den unbedingten Willen, dieses Produkt<br />
selbst zu fertigen – und zwar in Deutschland. Denn wir sind vom<br />
Fertigungsstandort Deutschland überzeugt. Dennoch war der Erfolg,<br />
den wir damals anstrebten und bis heute tatsächlich erreicht<br />
haben, keineswegs selbstverständlich. Denn wir kamen ja auf einen<br />
Markt, der seit langem verteilt war. Keiner hat auf uns gewartet.<br />
Uns war klar, dass niemand uns Nobodys ohne Branchenerfahrung<br />
wirklich ernst nimmt. Aber wir haben durch neues Denken, Innovationen<br />
und clevere Lösungen überzeugt. Das bedeutet, dass wir<br />
uns damals alle am Markt befindlichen Lösungen angeschaut haben<br />
mit dem Anspruch, viele Details deutlich besser zu machen.<br />
Klingt das nicht nach disruptivem Vorgehen?<br />
Wenn Sie wollen, war das schon damals ein disruptiver Prozess, indem<br />
wir alles infrage gestellt haben und auch funktionierende Lösungen<br />
quasi zerstört und neu erfunden haben. Das Revolutionärste<br />
daran war wohl, dass wir das Blech für eine Schaltanlage unabhängig<br />
von der Marke des Schalters liefern wollten. Das haben wir auch<br />
mit viel Kraft und einem entsprechenden Markenauftritt kommuniziert.<br />
Nach zwölf Jahren Vamocon ist die Situation deutlich anders.<br />
Wir haben viele Schaltanlagenbauer, Ingenieurbüros und Planer<br />
überzeugt und als Kunden und Partner gewonnen. Unser Konzept<br />
ist komplett aufgegangen, wir haben unseren Platz unter den<br />
Schwergewichten im Markt erobert und werden nun nicht mehr belächelt,<br />
sondern respektiert und als innovativer und starker Wettbewerber<br />
ernst genommen. Für unseren Markenauftritt bedeutet dies<br />
nun, dass er deutlich moderner und zukunftsorientierter sein kann.<br />
Das haben wir nun mit dem neuen Corporate Design umgesetzt.<br />
Und zugleich wollen wir nun die Menschen – unsere Mitarbeiter –<br />
mehr in den Vordergrund stellen. Denn sie sind das Wertvollste in<br />
unserem Unternehmen.<br />
Was waren denn aus Ihrer Sicht die Meilensteine<br />
dieser Entwicklung von Sedotec?<br />
Basis ist, dass wir ein inhabergeführtes Unternehmen mit aktiven<br />
Gesellschaftern sind, die langfristig und nachhaltig wirtschaften sowie<br />
schnell und verantwortungsbewusst handeln. Dabei hat unser<br />
Ursprung in der Auftragsfertigung unsere Vorstellung von Professionalität<br />
und Qualität geprägt. Dieser Anspruch ist Maßstab für unseren<br />
Wandel zum Systemhersteller.<br />
Die Meilensteine unserer Arbeit der letzten zwölf Jahre sind fraglos<br />
die Innovationen. Wir haben die Schalterfreiheit, Steckmodule und<br />
schlankere Kupplungen als neuartige Lösungen platziert. Wir haben<br />
den ersten Online-Konfigurator mit 3D Ausgabe entwickelt. Und wir<br />
gehen bei der Sicherheit von Mensch und Anlage mit neuen Entwicklungen<br />
voraus. Das belegen die Integration von Störlichtbogenschutzsystemen,<br />
die Formunterteilung und der Berührungsschutz in<br />
unseren Anlagen.<br />
><br />
6 <strong>EPP</strong> September 2020
<strong>EPP</strong> September 2020 7
NEWS + HIGHLIGHTS<br />
INTERVIEW<br />
Diese Innovationen kommen aber nicht von ungefähr. Grundlage dafür<br />
ist, dass wir gut vernetzt sind und somit hören, wo den Schaltanlagenbauern,<br />
Geräteherstellern und Betreibern der Niederspannungsschaltanlagen<br />
der Schuh drückt. Wir arbeiten in deutschen Verbänden<br />
und Normungsgremien an der Zukunft der Energieverteilung<br />
mit, indem wir unser jahrzehntelanges Wissen einbringen. So<br />
werden alle unsere Lösungen entsprechend der aktuellen Normungslage<br />
entwickelt und im Prüflabor geprüft. Darüber hinaus<br />
denken wir digital, das sichert uns den Weg in die Zukunft. Und<br />
dann wollen wir von allem nur das Beste für unsere Kunden.<br />
Die Mitarbeiter bei<br />
Sedotec fühlen sich<br />
nicht nur fachlich,<br />
sondern auch menschlich<br />
eingebunden.<br />
tem- und Technologiepartner: Wir wollen Hersteller des von uns erfundenen<br />
Kit-Systems bleiben und weder zum Hersteller von anschlussfertigen<br />
Schaltgerätekombinationen noch zum Schaltanlagenbauer<br />
werden. Ferner haben wir unseren Erfolgsfaktor Service weiter<br />
ausgebaut. Wir bieten über unseren Vertrieb echte Kundenbetreuung<br />
vor Ort und bei Bedarf Problemlösung rund um die Uhr.<br />
Was wird sich technologisch verändern?<br />
Technologisch ist die Herausforderung, dass alles immer kleiner,<br />
schneller und kostengünstiger werden soll. Die Schaltgeräte werden<br />
in der Zukunft immer weiter ausgereizt werden bis an die Grenzen<br />
der Physik. Durch den engen Kontakt zu unseren Partnern spüren wir,<br />
dass die Anforderungen an Schaltanlagen steigen. Die Digitalisierung<br />
kommt mit Macht und Tempo, und das hat zur Folge, dass sich Schaltanlagenbauer<br />
und Elektroinstallateure um neue Herausforderungen<br />
kümmern müssen. Da bleibt immer weniger Zeit für die klassischen<br />
Aufgaben. Hier wollen wir noch bessere Lösungen und Services bieten,<br />
die unseren Partnern und Kunden diese Aufgaben abnehmen<br />
Foto: Sedotec<br />
„Darüber hinaus denken wir digital, das sichert uns den Weg in die Zukunft.<br />
Und dann wollen wir von allem nur das Beste für unsere Kunden.“<br />
Der Markt respektiert Sedotec, die Abhängigkeiten<br />
eines Auftragsfertigers sind durch das Eigenprodukt<br />
Vamocon deutlich reduziert, Ihre Partner und Kunden<br />
schätzen Sie. Ziel erreicht, könnte man sagen –<br />
Was fasziniert Sie an Ihrem Job?<br />
(lacht) Zum Zurücklehnen bin ich nicht geboren und es gibt keinen<br />
Grund, sich auszuruhen. Ich arbeite gern und mit viel Leidenschaft<br />
daran, unser mittelständisches Unternehmen Sedotec mit dem Eigenprodukt<br />
Vamocon zu einem dauerhaften Erfolg zu machen. Dabei<br />
will ich die Arbeit für alle sinnstiftend gestalten, mit dem Ziel, die<br />
Energieverteilung besser und sicherer zu machen.<br />
Der Markt hat täglich neue Herausforderungen für uns und unsere<br />
Kunden und Partner. Es gibt viel zu tun, um auch in Zukunft erfolgreich<br />
zu sein. Da ist vor allem unsere klare Positionierung als Sysoder<br />
erleichtern. Ein Indiz für diese Entwicklung ist für uns, dass immer<br />
mehr Schaltanlagenbauer auch das vormontierte Kupfer bei uns<br />
bestellen, um die Gesamtlieferzeit der Schaltanlage zu verkürzen.<br />
Das haben sich früher die wenigsten aus der Hand nehmen lassen.<br />
Getriggert wird dieses Verhalten zusätzlich noch durch den Fachkräftemangel.<br />
Ein gutes Stichwort, Herr Seiler: Wie begegnen Sie<br />
dem Fachkräftemangel?<br />
Wir haben uns in der Personalarbeit seit ein paar Jahren sehr professionell<br />
aufgestellt und betreiben aktives Personalmanagement.<br />
Neben den finanziellen Leistungen und Absicherungen kümmern<br />
wir uns um unsere Mitarbeiter und schaffen ein Umfeld, in dem sie<br />
sich wohlfühlen, wahrgenommen werden und unsere Wertschätzung<br />
genießen. Dazu geben wir ihnen auf allen Ebenen Verantwortung<br />
und Freiräume für Entscheidungen. So balancieren wir die Unsicherheiten<br />
aufgrund ständiger Veränderung aus und gewinnen<br />
selbstbewusste Menschen, die von innen heraus motiviert sind und<br />
sich gerne im Unternehmen einbringen. Hinzu kommt, dass die Arbeiten<br />
sinnstiftend angelegt sind. In der Entwicklung von neuen<br />
Produkten oder Dienstleistungen führen wir gerade mit dem „design<br />
thinking“ eine neue Methode ein, die freies Denken fordert<br />
und fördert. Das alles sind Dinge, die vor allem junge Menschen unheimlich<br />
schätzen. Und das scheint sich auch rumzusprechen, denn<br />
wir bekommen regelmäßig viele Bewerbungen, ohne dass wir Stellen<br />
ausschreiben.<br />
Dem Fachkräftemangel bei unseren Partnern und Kunden begegnen<br />
wir mit unserem Kit-System, das wir stetig verbessern, indem wir<br />
die funktionellen Einheiten einfacher und modularer gestalten, anstatt<br />
die Leute mit Overengineering zu überfordern. Unsere Montageanleitungen<br />
sind digital animiert und somit leicht verständlich. Darüber<br />
hinaus liefern wir vormontiert und termingerecht direkt zum<br />
Kunden. Unsere Kunden schätzen dieses zuverlässige Rundumsorglos-Paket.<br />
Wie schaffen Sie das eigentlich<br />
fertigungstechnisch?<br />
Dahinter steckt eine Fertigung, die wir schon vor Jahren konsequent<br />
auf LEAN umgestellt haben und so wie in der Automobilindustrie<br />
in einem Fließprozess unterschiedliche Produkte in verschiedenen<br />
Stückzahlen auf Bestellung produzieren können. In Verbindung<br />
mit unserem Online-Konfigurator mit 3D Ausgabe können unsere<br />
Kunden die benötigte Schaltanlage nach Bedarf konfigurieren,<br />
so wie sie es von ihrer Autobestellung gewohnt sind. Damit sehen<br />
wir uns für die Zukunft schon ganz gut aufgestellt.<br />
www.sedotec.de<br />
Foto: Sedotec<br />
8 <strong>EPP</strong> September 2020
NEWS + HIGHLIGHTS<br />
AT&S geht Partnerschaft mit Designunternehmen IMST ein<br />
Mit dem Ziel, gemeinsam Lösungen im Bereich<br />
der Hochfrequenztechnologie zu entwickeln,<br />
hat AT&S eine strategische Kooperationsvereinbarung<br />
mit der IMST GmbH in<br />
Kamp-Lintfort, Deutschland, abgeschlossen,<br />
einem Design- und Entwicklungszentrum für<br />
Radar, Funkmodule, Kommunikationssysteme,<br />
Chip-Design, Antennen und regulatorische<br />
Zertifizierungen. Das Unternehmen verfügt<br />
über ein eigenes akkreditiertes Testzentrum<br />
und bietet sowohl Standardprodukte<br />
wie Funkmodule mit Hardware / Software als<br />
auch komplette System- und Produktentwicklungen<br />
an.<br />
„Mit dieser Partnerschaft erweitern wir unser<br />
Serviceangebot und können zukünftig<br />
technische Lösungen für die Herausforderungen<br />
unserer Kunden im Verbindungsbereich<br />
anbieten“, sagt Andreas Gerstenmayer, CEO<br />
von AT&S. „Mit einem kompetenten Partner<br />
wie IMST können wir Synergien nutzen, um<br />
spezifisches Know-how im Bereich der Elektronikentwicklung<br />
aufzubauen und damit unsere<br />
Entwicklungsprojekte voranzutreiben<br />
und die Innovationen rascher marktreif zu<br />
machen.“<br />
Ziel ist es, gemeinsam entwickelte Lösungen<br />
für externe Partner anzubieten und so einen<br />
Zusatznutzen für die Kunden zu schaffen.<br />
„Unsere Kunden haben in Zukunft den Vorteil,<br />
dass wir ihnen nicht nur Leiterplatten zur<br />
Verfügung stellen können. AT&S wird ein<br />
Sparringspartner sein, der das Design und<br />
die Architektur der Lösung bewertet und dabei<br />
hilft, die Entwicklungs- und die Markteinführungszeiten<br />
erheblich zu verkürzen. Das<br />
passt perfekt in unsere „More than<br />
AT&S“-Strategie, da wir uns mittlerweile als<br />
Solution-Provider sehen“, so Gerstenmayer.<br />
„Als globaler Technologieführer im High-Tech-<br />
Leiterplattensektor ist das Unternehmen ein<br />
perfekter Partner für uns“, sagt IMST-Gründer<br />
und CEO Peter Waldow. „Da wir die Stärken<br />
des anderen nutzen und eng zusammenarbeiten,<br />
können wir dem Markt in Zukunft noch<br />
bessere Lösungen anbieten. Wir profitieren<br />
vom Know-how im Bereich Hightech-Leiterplatten<br />
und Substrate während AT&S auf unsere<br />
Die strategische Kooperationsvereinbarung von<br />
AT&S (im Bild Standort Leoben) und IMST hat<br />
zum Ziel, gemeinsam Lösungen im Bereich der<br />
Hochfrequenztechnologie zu entwickeln.<br />
Designkompetenz im Bereich Hochfrequenz<br />
zurückgreifen kann.“<br />
Eines der ersten Projekte der neuen Kooperation<br />
ist eine Simulation zur Bewertung der<br />
Abstrahlungsunterschiede zwischen einer<br />
Standardlösung und einer Embedded-Version.<br />
Das Unternehmen verfügt bereits über<br />
spezifisches Know-how in diesem Bereich,<br />
möchte diese Ressourcen jedoch mithilfe<br />
des neuen Kooperationspartners erweitern.<br />
www.ats.net<br />
Foto: AT&S<br />
<br />
<br />
‹ 3D-Messfähigkeit auf dem<br />
höchsten Stand der Technik<br />
‹ Erweiterte Messfähigkeit<br />
durch 3D-Seitenkameras<br />
‹ Programmierung und<br />
Optimierung auf Basis<br />
künstlicher Intelligenz<br />
Koh Young Europe GmbH<br />
Industriegebiet Süd E4<br />
63755 Alzenau<br />
Tel. 06188 9935663<br />
E-Mail: europe@kohyoung.com<br />
www.kohyoung.com<br />
<strong>EPP</strong> September 2020 9
NEWS + HIGHLIGHTS<br />
Foto: MTM Ruhrzinn<br />
Umweltschonendes Goldrecycling<br />
Nachhaltige Elektronikfertigung<br />
durch Recycling von Kontaktstiften<br />
Gold ist in der gesamten Menschheitsgeschichte schon immer eines der begehrtesten Edelmetalle gewesen.<br />
Ob die Pharaonen im alten Ägypten, Mayas, Inkas und Azteken in Mittelamerika oder Päpste und Kaiser in<br />
Europa – alle drückten ihre Macht und ihren Reichtum durch Gold aus. Für und wegen Gold wurden Kriege<br />
geführt und Hochkulturen ausgelöscht. Auch heute wird Gold für seinen unvergänglichen Wert geschätzt<br />
und immer wieder aufgearbeitet, weshalb man davon ausgeht, dass weniger als 2 % des jemals gewonnen<br />
Goldes verloren gegangen sind.<br />
Neben Schmuck, Münzen und Goldbarren findet sich das Edelmetall<br />
in technischen Geräten, Computern, Smartphones –<br />
und Kontaktstiften.<br />
Kontaktstifte werden zum Testen von diversen elektrischen und<br />
elektronischen Komponenten eingesetzt. Das optimale Verhalten<br />
während der verschiedensten Kontaktierungsaufgaben ist stark von<br />
den verwendeten Werkstoffen für Kolben, Mantel und Feder abhängig.<br />
Als Grund- oder Trägermaterial für Kolben wird meist Kupfer<br />
oder Stahl genutzt, für den Mantel Neusilber, Bronze, Messing und<br />
Nickel. Ob als Oberflächenveredelung nun Nickel, Silber oder Gold<br />
genutzt wird, ist davon abhängig, für welche Anwendung der Kontaktstift<br />
gedacht ist und ob eher ein hoher Härtegrad und somit Widerstandsfähigkeit<br />
gegen Abnutzung, eine Korrosionsschicht oder<br />
verbesserte elektrische Leiteigenschaften das Ziel sind. Speziell<br />
aber die Oberflächenveredelung aus Gold ist es, die Kontaktstifte<br />
später auch für das Recycling interessant machen. Warum?<br />
Gold-Recycling als umweltschonende und nachhaltige<br />
Rohstoffquelle<br />
Etwa 200.000 Tonnen Gold in der Größe eines Würfels mit einer<br />
Kantenlänge von etwa 22 Metern hat die Menschheit bereits zutage<br />
gefördert. Dabei ist es erschreckend, welch hohe Umweltbelastung<br />
bereits die Förderung von einer Kleinstmenge Gold bedeutet. Um<br />
nur 10 Gramm Gold zu gewinnen, müssen riesige Förderanlagen bis<br />
zu 5 Tonnen Erz bewegen. Wo Goldvorkommen erschlossen sind,<br />
werden Flüsse gestaut, Wälder gerodet, Berge abgetragen.<br />
10 <strong>EPP</strong> September 2020
NEWS + HIGHLIGHTS<br />
Foto: MTM Ruhrzinn<br />
Bei dem aufwändigen Maschineneinsatz werden zuhauf Dieselabgase<br />
in die Atmosphäre ausgestoßen. Auch der Einsatz von Chemikalien<br />
wie Quecksilber und Cyanid machen das Goldschürfen zur<br />
enormen Umweltbelastung und -zerstörung.<br />
Die Nachfrage nach Gold steigt dabei stetig und hat 2018 weltweit<br />
bei rund 1.800 Tonnen im Investmentbereich und 2.600 Tonnen für<br />
Schmuck sowie technischen Gütern gelegen. Das trotz der technischen<br />
Möglichkeiten noch heute mehr als zwei Drittel aus der Primärgewinnung<br />
aus Bergwerken stammt, entspricht nicht mehr unserem<br />
Zeitdenken aus Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft.<br />
Dabei birgt das Recycling von Industrieabfällen, wie z. B. defekter<br />
Kontaktstifte, ein riesiges, nach wie vor noch ungenutztes Potential<br />
denn Experten zufolge, werden gerade mal 15 % des Goldinhaltes<br />
aus Elektronikabfällen recycelt. Recycling-Spezialisten sprechen<br />
darüber hinaus von einem Wert von 3,7 Milliarden Euro, welchen die<br />
verlorenen Edelmetalle erzielen könnten.<br />
Die Öko-Bilanz von Gold-Recycling<br />
Recycling als alternative Rohstoffquelle ist aber nicht nur ökonomisch,<br />
sondern auch ökologisch sinnvoll und notwendig. Zwar ist<br />
die Wiedergewinnung ebenfalls ein industrieller Prozess mit entsprechendem<br />
Energieaufwand, dennoch ist die Umweltbilanz deutlich<br />
besser als bei neu geschürftem Gold aus Minen.<br />
Die Öko-Bilanz kann sich sehen lassen: Während beim Abbau von<br />
einem Kilogramm Gold zwischen 12 und 16 Tonnen des Treibhausgases<br />
Kohlendioxid (CO2) freigesetzt wird, wird bei der Herstellung eines<br />
Kilobarren, das zu 100 Prozent aus wiederaufbereitetem Altgold<br />
besteht, lediglich 53 Kilogramm CO2 freigesetzt. Die Belastung<br />
sinkt im Vergleich zur Minenproduktion um rund das 300-Fache.<br />
Die Recyclingverfahren<br />
Zur Rückgewinnung von edelmetallhaltigen Oberflächen, wie bei<br />
Kontaktstiften, kommen unterschiedliche Nasschemische- oder Aufschlussverfahren<br />
infrage.<br />
Eine Möglichkeit liegt darin, die Kontaktstifte mit einer Salz- und Salpetersäuremischung<br />
zu behandeln, welche sowohl Grund- und Trägermaterial<br />
als auch die Beschichtung, vollständig auflöst. Durch<br />
Beigabe diverser Chemikalien können die einzelnen Elemente dann<br />
gefällt, raffiniert und final wieder eingeschmolzen werden. Diese<br />
Salz- und Salpetersäuremischung wird auch Königswasser (lat. aqua<br />
regis) genannt und leitet sich von der Fähigkeit dieser Mischung ab,<br />
die „königlichen“ Edelmetalle, u. a. Gold, zu lösen.<br />
Nachhaltigkeitsgrafik.<br />
Eine weitere Möglichkeit ist das sogenannte „Strippen“. Dieses physikalische<br />
Trennverfahren ist sozusagen die Umkehrung der Galvanisierung.<br />
Auch hier findet der Prozess wieder in einer flüssigen Lösung<br />
statt. Hier muss zwischen elektrolytischen und chemischen Strippen<br />
differenziert werden. In beiden Fällen bleibt das Trägermaterial ganz<br />
oder weitestgehend erhalten. Bei dem elektrolytischen Verfahren<br />
wird die abgestrippte Oberfläche an der Kathode abgelagert. Je nach<br />
Stripper löst sich lediglich die Veredelung, sodass das Edelmetall in<br />
reinster Form erhalten bleibt, während aggressivere Stripper das<br />
Edelmetall durch Trägermaterial verunreinigt, sodass es anschließend<br />
weiteren Raffinationsprozessen zugeführt werden muss.<br />
In allen Fällen liegt final Gold in reinster Form vor, welches dann<br />
wieder ohne Qualitätsverlust in den Rohstoffkreislauf zurückgeführt<br />
werden kann.<br />
Zur Rückgewinnung von edelmetallhaltigen Oberflächen, wie bei Kontaktstiften,<br />
kommen unterschiedliche Nasschemische- oder Aufschlussverfahren infrage.<br />
Gezieltes Abfallmanagement<br />
In den letzten Jahrzehnten hat man sich bei der Betrachtung von Lieferketten<br />
stark auf das Thema Menschenrechte, Stichwort „Konfliktrohstoffe“,<br />
konzentriert. Was bisher weniger im Fokus stand, ist die<br />
Frage nach der Nachhaltigkeit sowie den Auswirkungen auf Natur und<br />
Klima. Dabei ist die Gewinnung von Edelmetallen aus Sekundärmaterial<br />
der nachhaltigste und ökologischste Weg zur Ressourcenschonung,<br />
um Edelmetalle im Kreislauf wieder nutzbar zu machen.<br />
Mit dem passenden Know-how für Abfallstoffe und Aufbereitungsmöglichkeiten<br />
ist genau dies der Fokus von MTM Ruhrzinn GmbH.<br />
„Seit 2014 konzentrieren wir uns darauf, die Elektronikfertigung<br />
durch gezieltes Stoffstrommanagement von Produktionsabfällen,<br />
nachhaltiger zu gestalten“ – so Dan Mutschler, Geschäftsführer<br />
MTM Ruhrzinn GmbH. „Ein wichtiger Ansatz im Recycling ist die<br />
korrekte Bewertung und Bestimmung von Abfällen. Hier spielen genaue<br />
Probenahmen und Analysen eine fundamentale Rolle. Nur so<br />
können die Raffinationsschritte definiert werden, die notwendig<br />
sind, um aus Abfall wieder einen Wertstoff zu produzieren, bei<br />
höchstmöglicher Ausbeute an Elementen. Dabei ist es mindestens<br />
genauso wichtig, unnötige Raffinationsprozesse zu eliminieren, um<br />
nicht nur aus ökonomischer, sondern auch aus ökologischer Hinsicht<br />
nachhaltig und umweltfreundlich zu handeln.“ Aus dieser Perspektive<br />
beginnt für Elektronikfertiger Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung<br />
und Umweltschutz da, wo die Baugruppenfertigung aufhört:<br />
Mit den Produktionsabfällen nach dem Fertigungsprozess.<br />
Das Unternehmen bietet die Rücknahme von Kontaktstiften und<br />
Kontaktsteckhülsen, sowie ganzen Adaptern an und vergütet diese.<br />
Diese werden umweltgerecht und nachhaltig recycelt und die Werkstoffe<br />
wieder dem Rohstoffkreislauf zugeführt.<br />
www.ruhrzinn.com<br />
Foto: MTM Ruhrzinn<br />
<strong>EPP</strong> September 2020 11
NEWS + HIGHLIGHTS<br />
Selbsterzeugter Stickstoff für’s<br />
Löten<br />
Der Selektivlötspezialist Eutect GmbH und<br />
der internationale Hersteller von Stickstoffund<br />
Sauerstoffgeneratoren Inmatec GmbH<br />
bauen ihre Zusammenarbeit weiter aus.<br />
Nachdem Eutect in den letzten Jahren die<br />
Produkte von Inmatec in Kundenprojekten integriert<br />
hat, wird Inmatec nun auch offizieller<br />
Technologie-Partner des Selektivlötspezialist.<br />
„Nicht in jedem Projekt wird das Löten unter<br />
Stickstoff von unseren Kunden verlangt. Es<br />
kommt dabei immer auf die Produktion und<br />
die Vorgaben an, aber in den Fällen, wo diese<br />
Lösung nachgefragt wird, haben und werden<br />
wir die Systeme zum Selbsterzeugen von<br />
Stickstoff der Inmatec integrieren“, erklärt<br />
Matthias Fehrenbach, Geschäftsführer der<br />
Eutect. Im Rahmen der vielen unterschiedlichen<br />
Lötverfahren, wird Schutzgas eingesetzt,<br />
um Oxide zu vermeiden und qualitativ<br />
hochwertige Lötverbindungen zu gewährleisten.<br />
Dadurch lassen sich aufwendige und<br />
kostenintensive Nacharbeiten und Reparaturen<br />
reduzieren. Des Weiteren wird die Krätzebildung<br />
vermieden. „Durch diese Maßnahmen<br />
erzeugen wir nicht nur verbesserte Lötverbindungen,<br />
eine erhöhte Sauberkeit der<br />
Baugruppen und eine höhere Benetzungsgeschwindigkeit,<br />
sondern reduzieren auch die<br />
Kosten, die durch mögliche Nacharbeiten<br />
entstehen können,“ führt Fehrenbach weiter<br />
aus. Des Weiteren lässt sich der Lot- und<br />
Flussmittelverbrauch reduzieren und ermöglicht<br />
dadurch auch zusätzliche, signifikante<br />
Einsparungen.<br />
Foto: ATN<br />
Neuer Koordinator im Vertriebsinnendienst<br />
Inmatec ist internationaler Hersteller von<br />
Stickstoff- und Sauerstoffgeneratoren. Das<br />
Unternehmen mit Sitz in Herrsching am Ammersee<br />
in der Nähe von München steht seit<br />
über 25 Jahren für innovative Technologie<br />
„Made in Germany“. Mit der Erfahrung und<br />
dem Know-how aus über 8.000 installierten<br />
Anlagen in aller Welt entwickelt und produziert<br />
das Unternehmen moderne, energieeffiziente<br />
und zukunftsträchtige Lösungen zur<br />
Eigenerzeugung von Stickstoff direkt vor Ort.<br />
Auf Basis jahrelanger Erfahrung in der Elektronik-Industrie<br />
hat das Unternehmen auch<br />
verschiedene Produkte speziell für die Elektronikfertigung<br />
entwickelt, die Stickstoff in<br />
hoher Reinheit zu extrem geringen Kosten<br />
bereits ab kleinen Mengen liefern, darunter<br />
eine einfach zu bedienende, wartungsarme<br />
Plug & Play Lösung.<br />
Der mit Hilfe von Generatoren erzeugte Stickstoff<br />
entspricht den Anforderungen für verschiedenste<br />
Lötverfahren wie Selektiv-, Wellen,<br />
oder Reflow-Löten. Eine innovative und äußerst<br />
effiziente Technologie zur Gewinnung von<br />
Stickstoff aus der Umgebungsluft hilft dabei<br />
Kosten für die unterbrechungsfreie N2-Versorgung<br />
in erheblichem Umfang einzusparen. Die<br />
Mit Dipl. Kfm. Thomas Czeskleba als Koordinator im<br />
Vertriebsinnendienst baut ATN als Musahsi-Vertriebspartner<br />
sein Geschäftsfeld Dosiertechnik weiter aus.<br />
Thomas Czeskleba hat jahrelange Erfahrung im technischen<br />
Vertrieb von Geräten, Maschinen und Anlagen.<br />
ATN hat ein eigenes Applikationslabor mit ShotMaster-<br />
350PC, AeroJet, SuperSigma sowie einer Reihe von<br />
weiteren Dosiersystemen. Darüber hinaus wurde ein<br />
Thomas Czeskleba Zwischenlager für Verbrauchsmaterialien eingerichtet,<br />
um die Kundenbedürfnisse schneller umsetzen zu können.<br />
Thomas Czeskleba ist auch der direkte Ansprechpartner für Anfragen zu<br />
Dosiersystemen für Deutschland-Ost und Nord-Ost. In Nord-Deutschland<br />
wird er von Rüdiger Martini unterstützt. Hubert Heusner ist der Ansprechpartner<br />
West Deutschland. Im Süd Westen ist Reiner Farr aktiv und im Süd<br />
Osten ist Heinrich Biebl unmittelbarer Ansprechpartner, eine genaue Aufteilung<br />
der Regionen siehe hier.<br />
www.atn-berlin.de<br />
Foto: Eutect<br />
Der Hersteller von Stickstoffund<br />
Sauerstoffgeneratoren<br />
Inmatec ist nun offizieller<br />
Technologie-Partner des<br />
Selektivlötspezialist Eutect.<br />
Generatoren arbeiten mit Hilfe der Drucklastwechseltechnologie.<br />
Dazu wird Umgebungsluft<br />
über einen Druckluftkompressor mit dem<br />
benötigten Druck in einen Ventilblock geleitet.<br />
Dieser sorgt automatisch dafür, dass die Druckluft<br />
abwechselnd in zwei mit einem Kohlenstoff-Molekularsieb<br />
gefüllte Adsorptionsbehälter<br />
geleitet wird. Diese schalten alternierend<br />
vom Filtermodus in den Regenerationsmodus.<br />
So werden in einem Behälter Sauerstoff- sowie<br />
Kohlendioxidmoleküle aus der Umgebungsluft<br />
im Sieb adsorbiert, während das Sieb im zweiten<br />
Behälter unter Druckluftentlastung regeneriert.<br />
Der so gewonnene Stickstoff wird in einen<br />
Produktbehälter geleitet.<br />
Durch die Nutzung eines speziellen Wasserstoff-Katalysators<br />
kann die Effizienz der Stickstofferzeugung<br />
vor Ort nochmals drastisch<br />
gesteigert werden. Der NKat sorgt dafür,<br />
dass generierter Stickstoff mit einer Qualität<br />
von 2.5 bis 3.0 mit Kleinstmengen von Wasserstoff,<br />
die mit dem Restsauerstoff reagieren,<br />
angereichert wird. Dadurch wird der<br />
Stickstoff auf eine Qualität von 5.0 oder sogar<br />
6.0 aufgereinigt. Die technische Erneuerung<br />
ermöglicht es, eine größere Menge<br />
hochreinen Stickstoff, insbesondere für die<br />
THT-Fertigung, mit kleineren, energiesparenderen<br />
Druckluftkompressoren mit einem<br />
Luftfaktor ab 2,9 zu produzieren.<br />
Bei der Integration der Systeme in die Anlagen<br />
des Lötspezialisten wird die Steuerung<br />
über eine Schnittstelle von der Eutect-Systemsteuerung<br />
EMI übernommen. „Dadurch<br />
kann der Bediener den Herstellungsprozess<br />
des Stickstoffs sowie die Selektivlötprozesse<br />
über einen Monitor und eine Software steuern<br />
und kontrollieren. Die Schulung dazu erfolgt<br />
während der Inbetriebnahme und Übergabe<br />
an den Kunden. Das Gesamtsystem zur<br />
Stickstofferzeugung wird im Rahmen des<br />
Projektes mit den Fachspezialisten von Inmatec<br />
zusammen erarbeitet und dem Kunden<br />
vorgestellt. Er bekommt also den kompletten<br />
Service von zwei Partnern aus einer Hand“,<br />
hebt Fehrenbach hervor. Des Weiteren werden<br />
die nationalen und internationalen Kunden<br />
im Wartungs- und Servicefall auch von<br />
Inmatec rund um die Uhr betreut.<br />
www.eutect.de; www.inmatec.de<br />
12 <strong>EPP</strong> September 2020
NEWS + HIGHLIGHTS<br />
Hilpert wird Vertriebspartner für LPKFs Fertigungsportfolio<br />
Nachdem die Hilpert AG sein Produktportfolio<br />
in den letzten Monaten deutlich erweitert<br />
und optimiert hat, kann der führende Schweizer<br />
Vertriebspartner für die Elektronikfertigung<br />
nun einen weiteren Hochkaräter als Lieferant<br />
begrüßen: ab sofort vertreibt das Unternehmen<br />
die Anlagen zur Inhouse-Fertigung<br />
von Leiterplattenprototypen aus dem<br />
Hause LPKF.<br />
„Bei der Entwicklung neuer Produkte müssen<br />
immer wieder neue Entwicklungsschritte<br />
gemacht werden, bei denen Anpassungen<br />
beim Layout immer wieder nötig werden.<br />
Die Lösungen von LPKF Laser & Electronics<br />
rund um die interne Fertigung von Prototypen<br />
und Kleinserien eröffnen unseren Kunden<br />
alle Möglichkeiten flexibel auf neue Entwicklungsschritte<br />
zu reagieren“, so Raphael<br />
Burkart, Geschäftsführer der Hilpert electronics<br />
AG. Durch die Zusammenarbeit mit<br />
LPKF vertreibt Hilpert ab sofort alle Systeme,<br />
die zur Herstellung von Leiterplatten notwendig<br />
sind. Dies beinhaltet das Strukturieren,<br />
Bohren, Durchkontaktieren, Trennen sowie<br />
Hilpert vertreibt künftig die Anlagen<br />
zur Inhouse- Fertigung von Leiterplattenprototypen<br />
aus dem Hause LPKF.<br />
das Auftragen von Lötstopplack. Multi-Layer-<br />
Leiterplatten können ebenso mit den Anlagen<br />
von LPKF gefertigt werden. „Je nach Anwendungstiefe<br />
und Budget können wir Interessierten<br />
die richtige Anlage zur Verfügung<br />
stellen. Dazu bieten wir auch die richtigen<br />
Verbrauchsmaterialien sowie die notwendigen<br />
Werkzeuge etc. an, wodurch der Kunde<br />
alles aus einer Hand für sein Labor erhält,<br />
was er für die Leiterplattenherstellung benötigt“,<br />
führt Stephan Krause, Sales Director bei<br />
LPKF, aus.<br />
Gerade bei der Prototypenherstellung oder in<br />
der Forschung haben die LPKF-Systeme Vorteile<br />
gegenüber dem externen Leiterplattendienstleister.<br />
Durch den internen Herstellungsprozess<br />
kann Zeit und Geld eingespart<br />
werden, da in einem viel kürzeren Zeitraum<br />
die neuen Leiterplatten mit neuem Layout<br />
zur Verfügung steht. Das interne Prototyping<br />
hat aber auch noch weitere Vorteile, wie den<br />
Freiraum zum schnellen und kostengünstigen<br />
Entwickeln und Experimentieren, Überarbeiten,<br />
Korrigieren, Einpassen und Verbessern<br />
vorhandener Leiterplatten. Dadurch verkürzt<br />
sich die F&E-Dauer und damit der gesamte<br />
Markteinführungsprozess. Des Weiteren<br />
verbleiben vertrauliche Designdaten im<br />
Haus. „LPKF ist in diesem Bereich der Elektronikfertigung<br />
technologisch absolut führend<br />
und wir freuen uns, dass wir nun den<br />
gesamten Bereich des Prototypings und der<br />
Kleinserienfertigung, inklusive Bestückung<br />
aus einer Hand unseren Kunden anbieten<br />
können“, so Burkart.<br />
www.hilpert.ch<br />
Foto: LPKF<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
MUSASHI ENGINEERING EUROPE GmbH<br />
Marcel-Breuer-Str. 15, D-80807 München<br />
Tel: +49(0) 89 321 996 06 E-Mail: sales@musashi-engineering.de<br />
<strong>EPP</strong> September 2020 13
NEWS + HIGHLIGHTS<br />
Factronix mit Messe-Sonderaktion im Bereich Röntgen<br />
Foto: Factronix<br />
Systempartner Factronix bietet mit seiner<br />
Messe-Sonderaktion für das im Portfolio befindliche<br />
Röntgensystem XTV160 von Nikon<br />
Metrology insbesondere kleinen und mittelständischen<br />
Unternehmen einen Mehrwert.<br />
Die Sonderaktion für das leistungsstarke<br />
Röntgensystem – bis 18. Dezember 2020 –<br />
sieht unter anderem einen Rabatt von 15 %<br />
auf den Nettopreis vor. Enthalten in dem Paket<br />
ist die Analysesoftware Inspect X, auch<br />
erfolgt die Lieferung frei Haus (inkl. Verpackung).<br />
„Da die Corona-Pandemie vielen<br />
Elektronikfertigern sämtliche Produktionsund<br />
damit auch Investitionspläne durcheinander<br />
gewirbelt hat, wollten wir insbesondere<br />
kleinen und mittelständischen Unternehmen<br />
mit unserer Sonderpreisaktion unter die Arme<br />
greifen“, erläutert Vertriebsleiter Stefan<br />
Theil die Motivation zu dieser zeitlich befristeten<br />
Aktion. „Das Röntgensystem XTV160<br />
ermöglicht nicht nur eine hochpräzise Fehlerdetektion<br />
in Echtzeit. Es ist auch vielseitig<br />
einsetzbar, etwa zur Wareneingangsprüfung,<br />
um Leiterplatten zu begutachten und damit<br />
die Qualität der Fertigungsprozesse wie<br />
SMT, THT und Rework & Repair sicherzustellen“,<br />
merkt er weiter an.<br />
Leistungsmerkmale der Premiumklasse<br />
Moderne Röntgeninspektionssysteme zeichnen<br />
sich vor allem durch höchste Auflösung,<br />
Bildschärfe und Messgenauigkeit aus. Das<br />
Röntgeninspektionssystem macht die Echtzeit-Bildgebung<br />
und Analyse von Defekten an<br />
Leiterplatten und elektronischen Baugruppen<br />
deutlich einfacher. Die Fehlerdetektion ohne<br />
subjektive Einflüsse und in Schichtbildtechnik<br />
ermöglicht der äußerst präzise Objektmanipulator,<br />
der optional mit einer Präzisionsachse<br />
für CT-Anwendungen ausgestattet ist. Die<br />
160 kV/20 W starke Nanofokusröntgenröhre<br />
erlaubt eine Merkmalserkennung im Submikrometerbereich.<br />
Die Bildanzeige in Echtzeit<br />
erfolgt mit einem digitalen Varex 1515DX genannten<br />
16-bit-Flachdetektor. Dadurch lassen<br />
sich Fehler in der Durchsteckmontage, Drahtbonden-<br />
und Wafer-Level-Verbindungen genauso<br />
zweifelsfrei erkennen wie mangelhafte<br />
BGA- und QFN-Lötverbindungen sowie<br />
Kurzschlussbildungen.<br />
Eine Besonderheit stellt der<br />
580 mm x 580 mm große Objektträger dar,<br />
der Drehungen bei einer maximalen Neigung<br />
von bis 72 Grad erlaubt. So können große<br />
Leiterplatten, mehrere Komponenten oder<br />
Baugruppen selbst bei einer<br />
bis zu 2.400-fachen geometrischen<br />
Vergrößerung aus jeder<br />
möglichen 3D-Perspektive zu<br />
begutachtet werden. Umgesetzt<br />
wird dies durch einen<br />
Fünf-Achsenmanipulator (X, Y,<br />
Z, Drehen, Neigen), der jene<br />
360-Ansichten aus der Vogelperspektive<br />
gewährt, während<br />
der für den Anwender interessante<br />
Bereich immer in<br />
der Mitte des Sichtfelds fixiert<br />
bleibt. Die Steuerung erfolgt<br />
über die bedienerfreundliche<br />
Software Inspect-X oder einen<br />
Präzisionsjoystick. Die<br />
Software kann den Prozentsatz<br />
von Lunkern im Lötmaterial<br />
automatisch ermitteln, um<br />
sicherzustellen, dass die elektronische<br />
Baugruppe die geforderten<br />
Vorgaben erfüllt.<br />
Satte Leistungsmerkmale und gestochen scharfe<br />
Bilder liefert das hochpräzise Röntgensystem<br />
XTV160 von Nikon Metrology, dass über Factronix<br />
nur für kurze Zeit zum Sonderpreis erhältlich ist.<br />
Foto: Factronix<br />
Foto: Factronix<br />
Die Echtzeit-Bildoptimierung C.Clear passt<br />
sich intelligent an wechselnde Röntgenbedingungen<br />
und Probenpositionen an, regelt automatisch<br />
die Bildsteuerung sowie die Kontrast-<br />
und Helligkeitseinstellungen. Das Ergebnis<br />
sind kristallklare und kontrastreiche<br />
Bilder, die eine Defekterkennung leicht machen<br />
und die Pseudofehlerrate reduzieren.<br />
Lohnröntgen wenn’s schnell gehen muss<br />
Darüber hinaus können Elektronikfertiger<br />
auch vom langjährigen Know-how des Unternehmens<br />
in Sachen Röntgeninspektion profitieren.<br />
Die zerstörungsfreie Röntgenuntersuchung<br />
ermöglicht eine zuverlässige und<br />
schnelle Fehlerdetektion. Zudem erlaubt es<br />
wertvolle Erkenntnisse zur Fehlervermeidung.<br />
„Wir helfen unseren Kunden nicht nur<br />
beim Lokalisieren des Fehlers, sondern beraten<br />
unsere Kunden fachkundig hinsichtlich erforderlicher<br />
Maßnahmen zur Optimierung<br />
der Fertigungsprozesse, um die Fehlerursache<br />
bereits im Vorfeld zu eliminieren“, betont<br />
der CTO Thomas Otto. Damit setzt der Systempartner<br />
verstärkt auf eine fundierte Beratung<br />
seiner Kunden. Der anschließende Prüfbericht<br />
beinhaltet eine umfassende Dokumentation,<br />
worunter Übersichtsbilder und<br />
Detailaufnahmen mit Maschinenparameter<br />
zählen.<br />
www.factronix.com<br />
Stefan Theil, Vertriebsleiter<br />
von Factronix:<br />
„Mit unserer Messe-<br />
Sonderaktion für das<br />
Röntgensystem<br />
XTV160 von Nikon<br />
Metrology wollen wir<br />
gerade kleinen und<br />
mittelständischen<br />
Unternehmen einen<br />
deutlichen Mehrwert<br />
bieten.“<br />
Thomas Otto, CTO von<br />
Factronix: „Wir helfen<br />
unseren Kunden nicht<br />
nur beim Lokalisieren<br />
des Fehlers, sondern<br />
beraten unsere<br />
Kunden fachkundig<br />
hinsichtlich erforder -<br />
licher Maßnahmen<br />
zur Optimierung der<br />
Fertigungsprozesse.“<br />
14 <strong>EPP</strong> September 2020
NEWS + HIGHLIGHTS<br />
Viscom organisiert Schnittstelle zu europäische Kunden neu<br />
Die Viscom AG hat die Schnittstellen zu den<br />
europäischen Kunden neu organisiert, um die<br />
Weichen für noch stärkere Kundennähe und<br />
bessere Serviceerreichbarkeit zu stellen. Diese<br />
Aspekte werden im Wesentlichen durch<br />
die Gründung von Customer Care Teams für<br />
jeden Produktbereich sichergestellt. Die<br />
Teams unterstützen und betreuen die europäischen<br />
Kunden bei der Wahl richtiger Inspektionslösung,<br />
der Beschaffung, Inbetriebnahme,<br />
Schulung und Instandhaltung, um Bearbeitungszeiten<br />
zu verkürzen und kundenspezifische<br />
Anforderungen umfassend und bedarfsgerecht<br />
umzusetzten.<br />
Spezialisten aus den Produktbereichen AOI,<br />
AXI, MXI, Bondinspektion/IBV, SPI, CCI und aus<br />
den verschiedenen Anwendungsbereichen wie<br />
Batterieprüfung, 5G, E-Mobilität und Consumer<br />
Electronics bilden die neuen Customer Care<br />
Teams. Die Teams decken dabei den Fachvertrieb,<br />
das Projektmanagement, Applikation sowie<br />
den Service und die Hotline ab, um die<br />
Kunden über den gesamten Produktlebenszyklus<br />
kompetent und zielgerichtet zu betreuen.<br />
An Stelle der Unternehmensbereiche SP und<br />
NP treten nun die Customer Care Teams für eine<br />
schlanke, serviceorientierte und nachhaltig<br />
erfolgreiche Organisation. Die zentrale Vertriebsorganisation<br />
beinhaltet noch den Direktvertrieb,<br />
das Key Account Management sowie die regionale<br />
Zusammenarbeit mit den europäischen Vertriebsrepräsentanten,<br />
die weiterhin zentrale Ansprechpartner<br />
für die Kunden bleiben. Die Customer<br />
Care Teams werden bei der fachlichen Kundenunterstützung<br />
auch auf die Expertise der<br />
Fachleute im Zentralservice sowie der Produktentwicklung<br />
zurückgreifen.<br />
„Die Neuausrichtung erfolgte als zweiter<br />
Foto: Viscom<br />
Die Viscom AG hat die<br />
Kundenbetreuung zum<br />
01.07.2020 für Europa<br />
reorganisiert und neue<br />
Customer Care Teams<br />
gegründet.<br />
Schritt auf die vorangegangene erfolgreiche<br />
Umgestaltung unserer Produkt- und Softwareentwicklung,<br />
die mit voller Kraft an verschiedenen<br />
Innovationen arbeiten, damit Viscom<br />
auch zukünftig mit fortschrittlichen Inspektionslösungen<br />
auf höchstem Qualitätsniveau<br />
begeistert. Wir sorgen mit dieser Weichenstellung<br />
für ein starkes und kompetentes Zusammenspiel<br />
auf allen Ebenen.“, so Carsten<br />
Salewski, Vorstand Vertrieb, Marketing und internationales<br />
Geschäft.<br />
www.viscom.de<br />
<br />
<br />
Lösungen<br />
‹ Prozessüberwachung durch<br />
zentrales KY Real-Time Monitoring<br />
‹ Benutzerfreundlicher<br />
Library Manager für<br />
<br />
globale Datenbank<br />
Koh Young Europe GmbH<br />
Industriegebiet Süd E4<br />
63755 Alzenau<br />
Tel. 06188 9935663<br />
E-Mail: europe@kohyoung.com<br />
www.kohyoung.com<br />
‹ Verbesserung der<br />
Prozesse durch
MESSEN + VERANSTALTUNGEN<br />
Virtuelles Fachforum: Materialmanagement meets SMT<br />
Flexibler Materialfluss in<br />
der Elektronikfertigung<br />
Produzierende Unternehmen in der Elektronikfertigung müssen heute in der Lage sein, sich flexibel<br />
an aktuelle Gegebenheiten des Marktes anzupassen. Im Klartext heißt dies, dass besonders die<br />
Fertigung auf eine Vielzahl an Produktvarianten bzw. neue Produkte möglichst schnell reagieren,<br />
und die kleinen Stückzahlen handeln muss. Hierfür ist hohe Flexibilität in der Produktion erforderlich,<br />
um schnell auf sich ändernde Kundenanforderungen reagieren zu können. Als weitere Stellschraube<br />
und in Vergangenheit stiefmütterlich behandelt, steht das ganzheitliche Materialmanagement<br />
zunehmend im Fokus. Denn hier liegt verborgenes Potenzial.<br />
Gerade in der Elektronikherstellung sind heute die Optimierung<br />
des Fertigungsprozesses und die Prozessautomatisierung ein<br />
wichtiges Thema. Um die SMD-Linien wirtschaftlich zu betreiben,<br />
sind hohe Maschinenlaufzeiten notwendig, trotz kleiner Bestellmengen<br />
und Losgrößen bei hoher Variantenvielfalt. Nachdem mittlerweile<br />
die technischen Optimierungen an ihre Leistungsgrenzen<br />
kommen, ist es erforderlich, weiteres Optimierungspotenzial aufzutun.<br />
Die ganzheitliche Betrachtung der kompletten Wertschöpfungskette<br />
einer Baugruppenfertigung bzw. des Produktionszyklus – von<br />
der Produktidee bis zur Bereitstellung beim Kunden – könnte hier<br />
massiv dem Kostendruck entgegenwirken.<br />
Materialfluss, automatisiert und flexibel<br />
Kundennähe spiegelt sich vordergründig in der organisatorischen<br />
Beweglichkeit und damit auf der logistischen Ebene wider. Eine<br />
optimierte Logistik realisiert einerseits eine Reduzierung des<br />
Kostenfaktors durch Vermeidung hoher Lager- und Kapitalbindungskosten<br />
sowie verbesserter Transparenz. Andererseits steigert die<br />
Automatisierung des Materialflusses ebenso die Leistungsfähigkeit<br />
des Systems. Gemeinsam mit der Integration des Informationsflusses<br />
setzt dies eine zusätzliche Verringerung von Durchlaufzeit<br />
sowie Bestand um.<br />
Ein optimierter Materialfluss für bessere Prozesszeiten beim Schablonendruck.<br />
Ein flexibles Materialmanagement sollte besonders beim eigentlichen<br />
Fertigungsprozess durch eine eingliedernde Verknüpfung von<br />
Produktionslogistik und -ablauf supportet werden. Zur Erschließung<br />
des logistischen Potenzials ist es erforderlich, die Fertigungsumgebung<br />
in der Elektronikfertigung zu untersuchen sowie die logistischen<br />
Anforderungen zu charakterisieren.<br />
Foto: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
Foto: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
Einer der Schwerpunkte<br />
des virteullen Events<br />
sind Anlagenoptimierung,<br />
Robotik, Handling<br />
sowie Assistenzsysteme.<br />
Materialmanagement meets SMT<br />
Unser 1. virtuelles Fachforum „Materialmanagement meets SMT“<br />
präsentiert Ihnen Live Webkonferenzen am 29. bis 30. September<br />
2020 inklusive Besuch unserer virtuellen Ausstellung, am 30. September<br />
und 01. Oktober 2020 können Sie sich zudem in Ruhe aus<br />
der „Konserve“ bedienen und alles nochmals Revue passieren lassen.<br />
Diskutiert werden Lösungen und Möglichkeiten für ein optimales<br />
Materialmanagement innerhalb einer SMD-Produktion. Ein Prozess<br />
entlang der Wertschöpfungskette einer SMT-Fertigung als zentral<br />
organisierter Aufgabenbereich: Materialgebundene Workflows<br />
sorgen für eine genaue Steuerung und Planung von Warenströmen<br />
innerhalb einer Elektronikfertigung. Transparenz im Materialfluss<br />
und Lagerverwaltung realisieren eine nachhaltige Produktionssteigerung<br />
und Kostensenkung. Mittels Automatisierung wird eine zeitoptimierte<br />
Bereitstellung zur Baugruppenfertigung inklusive Auslieferung<br />
zum Kunden sichergestellt. Ein Wettbewerbsvorteil für hohe<br />
Qualität und Kundenzufriedenheit durch die stets erforderliche Menge<br />
an Material zur rechten Zeit am rechten Ort. (dj)<br />
www.epp-online.de/materialmanagement-meets-smt/<br />
16 <strong>EPP</strong> September 2020
PROGRAMM 1. Virtuelles FachForum Material-Management 2020<br />
Dienstag, 29. September 2020<br />
Mittwoch, 30. September 2020<br />
09:45 – 09:50 Uhr<br />
Begrüßung: Doris Jetter, Chefredakteurin<br />
<strong>EPP</strong> / <strong>EPP</strong> Europe<br />
09:55 – 10:00 Uhr<br />
Begrüßung: Doris Jetter, Chefredakteurin<br />
<strong>EPP</strong> / <strong>EPP</strong> Europe<br />
09:50 – 10:20 Uhr<br />
Keynote: Wettbewerbsvorteil durch Künstliche<br />
Intelligenz (KI) im Herstellungsprozess<br />
Harald Lukosz, Advanced Engineering Joining<br />
Technologies, Bosch Rexroth AG<br />
10:00 – 10:20 Uhr<br />
Limtronik und der Verein Smart Electronic<br />
Factory e.V. – Warum ist die Digitalisierung ein<br />
wichtiger Baustein für die Zukunft?<br />
Gerd Ohl, Geschäftsführender Gesellschafter,<br />
Limtronik GmbH<br />
10:30 – 10:50 Uhr<br />
Intralogistik heute – technische Entwicklungen<br />
helfen uns den Änderungen der<br />
Kundenanforderungen zu begegnen<br />
Detlef Spee, Abteilungsleiter Intralogistik<br />
und IT Planung, Fraunhofer IML<br />
10:30 – 10:50 Uhr<br />
In-Sequence Produktionssystem in der SMT-<br />
Fertigung mit Panasonic – Kanban war vorgestern<br />
Andreas Prusak, Senior Product Manager & François-<br />
Xavier „FX“ Beorchia, International Business Development<br />
Manager, Panasonic Industry Europe GmbH<br />
11:00 – 11:20 Uhr<br />
Effizientes Lagermanagement<br />
auf kleinster Fläche<br />
Sascha Wedel, Produktmanager,<br />
ANS answer elektronik GmbH<br />
11:00 – 11:20 Uhr<br />
Automatisierung in der Warenwirtschaft –<br />
Potential bei den Elektronikern<br />
Olaf Römer, Geschäftsführer,<br />
ATEcare Service GmbH & Co.KG<br />
11:30 – 11:50 Uhr<br />
Optimiertes Materialmanagement:<br />
Der Geheimtipp für die Smart Factory<br />
Haithem Jeridi, Solutions Marketing Manager,<br />
ASM Assembly Systems GmbH & Co. KG<br />
11:30 – 11:50 Uhr<br />
Digitalisierung für die Elektronik- und<br />
Halbleiterbranche<br />
N.N., Siemens Industry Software GmbH<br />
12:00 – 13:00 Uhr<br />
Pause<br />
12:00 – 13:00 Uhr<br />
Pause<br />
13:00 – 13:20 Uhr<br />
Automatisierung der Automatisierung für<br />
o ptimiertes SMT-Materialmanagement<br />
Dr. Werner Kraus, Abteilungsleiter Roboterund<br />
Assistenzsysteme, Fraunhofer IPA<br />
13:00 – 13:20 Uhr<br />
Industry 4.0 Platform: MES, IIOT, Analytics oder<br />
doch besser Alles zusammen?<br />
Tom Bednarz, Geschäftsführer,<br />
Critical Manufacturing Deutschland GmbH<br />
13:30 – 13:50 Uhr<br />
Smarte Embedded-Lösungen für die<br />
Anlagenoptimierung<br />
Stefan Schenkel, Market Manager profichip,<br />
Yaskawa Europe GmbH<br />
13:30 – 13:50 Uhr<br />
Driving Productivity Excellence<br />
(Vortragssprache englisch)<br />
Sagi Reuven, Business Development Manager,<br />
Electronics Manufacturing, Valor Division,<br />
Mentor a Siemens Business<br />
14:00 – 14:20 Uhr<br />
Modular skalierbare Lösungen in der<br />
ganzheitlichen Materiallogistik<br />
Fabian Autenrieth, Product Manager<br />
Material Logistics, Asys GmbH<br />
14:00 – 14:20 Uhr<br />
Improve your Purchasing Strategy & Metrics<br />
(Vortragssprache englisch)<br />
Chintan Sutaria, Founder & President, CalcuQuote<br />
14:30 – 15:00 Uhr<br />
Pause<br />
14:30 – 15:00 Uhr<br />
Pause<br />
15:00 – 15:20 Uhr<br />
Integrierte Lager- Management Lösung,<br />
der zukünftige Produktionstrend ist<br />
eine große Chance für Europa<br />
Jürg Schüpbach, Director of Sales, Essemtec AG<br />
15:00 – 15:20 Uhr<br />
Traceability ist die Basis zur erfolgreichen<br />
Umsetzung der digitalen Transformation<br />
Alois Mahr, Senior Vice President Global Engineering<br />
(GE), Zollner Elektronik AG<br />
15:30 – 15:50 Uhr<br />
Durchgängige Material- und Prozess-<br />
Transparenz in der Smart Factory von VACOM<br />
Roland Speck, Abteilungsleiter Logistikberatung &<br />
Simon Kallinger, Vertrieb Softwarelösungen,<br />
viastore Systems & Software GmbH<br />
15:30 – 15:50 Uhr<br />
Da geht noch was – Optimiertes<br />
Materialmanagement als integrierter<br />
Prozess in der SMD-Produktion<br />
Andreas Kerl, Project Manager & Technical Sales<br />
Manager ISM, JUKI Automation Systems GmbH<br />
16:00 – 16:30 Uhr<br />
Podium mit Fazit und Verabschiedung<br />
16:00 – 16:20 Uhr<br />
Unterstützung des Fertigungspersonal durch<br />
Automatisierung – Wie eine smarte<br />
Mensch-Maschine-Zusammenarbeit ihre<br />
Mitarbeiter wertvoller denn je macht!<br />
Wolfgang Heinecke, Sales Director D-A-CH,<br />
Mycronic GmbH<br />
16:30 – 17:00 Uhr<br />
Podium mit Fazit und Verabschiedung
Fehlerfreies und lückenloses Lagermanagement<br />
Effizientes Lager management<br />
auf kleinster Fläche<br />
Prozesssichere Kommissionierung und hundertprozentige Bestands -<br />
überwachung vom Wareneingang bis zum Warenausgang, inklusive einer<br />
lückenlosen Traceability, sind die Anforderungen einer modernen Fertigung.<br />
ANS hat hierzu mit seinen Partnern Otto Künnecke und Scienscope die<br />
optimalen Lösungen.<br />
ANS answer elektronik hat im Zuge<br />
weiterer Vertriebs-Kooperationen<br />
Adas Produktportfolio im Bereich<br />
des Lagermanagements erweitert.<br />
In der Vergangenheit war der everes Trace<br />
Desk, die Eigenentwicklung aus dem Hause<br />
ANS, das Hauptaugenmerk im Prozessschritt<br />
des Wareneingangs und der Lagerung.<br />
Er wird als Wareneingangstisch zum<br />
Abgleichen der bestellten und gelieferten<br />
Ware genutzt, sowie zum Labeln einer<br />
Unique ID auf die Bauteilrollen in der vorbereitenden<br />
Lagerlogistik. Der Trace Desk<br />
ermöglicht die Verwendung von geprüften<br />
und korrekt gelabelten Rollen, was Rüstfehler<br />
in der SMD-Linie verhindert und<br />
Prozesssicherheit gewährleistet. Auch erfolgt<br />
ein Abgleich mit dem kundeneigenen<br />
ERP-System. Hierzu werden mittels OCR<br />
die Lieferscheine digitalisiert. Die erstellten<br />
Bilder der Rollen sowie die der Lieferscheine<br />
können für die Traceability gespeichert<br />
werden. Da in der SMD-Fertigung<br />
eine ganzheitliche Traceability die unabdingbare<br />
Vorgabe innerhalb der Pro duk -<br />
tions ab läufe ist, wird der everes Trace<br />
Desk zur optimalen Schnittstelle zwischen<br />
dem Waren ein gang und dem Lagermanagement.<br />
Neu im Produktportfolio sind nun automatisierte<br />
Bauteilrollenzähler mittels Röntgentechnik.<br />
Durch diese Systeme werden<br />
die Bestandserfassung und das Zählen<br />
der Bauteile auf den Rollen schneller, genauer<br />
und einfacher als je zuvor.<br />
Bei der „Stand Alone“ Variante, können<br />
bis zu vier Bauteilrollen zeitgleich in das<br />
System gelegt werden. In einem Prüf -<br />
vorgang mit vier 7“ Rollen, benötigt die<br />
„AXC-800 III“ ca. 23 Sekunden, und übermittelt<br />
die Mengen via Unique-ID an das<br />
führende Lagermanagementsystem. Zudem<br />
ist mit der „AXC-800 III-plus“ das<br />
auto matische Erfassen der Rollen sowie<br />
das Labeln der Etiketten optional möglich.<br />
Ein weiteres Model ist die Inline Variante<br />
„AXI-5100C II“, welches durch Ihre einzig -<br />
artige Konzeptionierung das fortschrittlichste,<br />
derartige System auf der Welt ist.<br />
Beim „AXI-5100C II“ werden die Bauteilrollen<br />
automatisch über ein Transportsystem<br />
geladen. Durch dieses hochautomatische<br />
Verfahren wird nicht nur die Prozesssicherheit<br />
in der gesamten Produktionsversorgung<br />
gewährleistet, sondern auch<br />
die Effizienz sowie die Lagerlogistik gesteigert.<br />
Ein fehlendes Bauteil, welches den Produktionsfluss<br />
negativ beeinträchtigt gehört<br />
somit der Vergangenheit an.<br />
Einen großen Schritt in Richtung Industrie<br />
4.0, sowie für eine sichere, automatisierte<br />
und transparente Verwaltung von<br />
Bauteilen, gehen wir gemeinsam mit unserem<br />
neuen Kooperationspartner Otto<br />
Künnecke und dem „Magic Cube“.<br />
Der X-Ray Bauteilzähler „AXI-5100c II“ von Scienscope<br />
Das Lager- und Kommissionierungssystem „Magic Cube“ von Otto Künnecke<br />
18 <strong>EPP</strong> September 2020
Advertorial<br />
Zeitpunkt in gewünschter Größe. Dadurch<br />
lässt sich der Magic Cube dezentral, wie<br />
auch zentral einsetzen.<br />
Der Wareneingangstisch „everes Trace Desk“ von<br />
ANS answer elektronik<br />
Dieser ermöglicht durch seine Architektur<br />
ein wirtschaftliches, flexibles und auto -<br />
matisches Lagermanagement für SMD<br />
Rollen, ebenso wie für KLT Behälter und<br />
Boxen mit THT elektronischen Bauteilen.<br />
Verantwortlich dafür ist ein innovatives<br />
Greiferwechsel-System; dieses ermöglicht<br />
dem Magic Cube im Plug & Play Verfahren,<br />
von der standardmäßigen Kommissionierung<br />
einer SMD Rolle, zur Kommissionierung<br />
von KLT Behältern und Boxen,<br />
innerhalb eines einzigen Kommissionier-<br />
Vorgangs vollautomatisch zu wechseln.<br />
Dieses Plug & Play Verfahren gewährleistet<br />
damit die vollständige und sichere<br />
Kommissionierung aller benötigten Bauteile,<br />
die von der Bestückungsautomation<br />
angefordert werden. Dabei arbeitet das<br />
System nach dem First-in-First-out Prinzip.<br />
Die Produkte werden sortiert, gruppiert<br />
und ausgelagert. Dadurch wird die<br />
Bestückung der Automaten enorm ver -<br />
einfacht und Fehler werden minimiert.<br />
Der Lagerbereich kann unterschiedliche<br />
Höhen und Volumen haben; eine aufrechte,<br />
stehende Lagerung der SMD Rollen<br />
opti miert den Prozess. Zusätzliche Lager -<br />
module ermöglichen die Erweiterung der<br />
Lagerkapazität, auch zu einem späteren<br />
Die vorgelagerte, wie auch die nachgelagerte<br />
Peripherie um das Lagersystem wird<br />
individuell auf Kundenwunsch gefertigt.<br />
Unumgänglich ist die sichere und präzise<br />
Registrierung aller Produkte, die in das<br />
Lager aufgenommen werden. SMD Rollen<br />
werden durch Lesung (Scanner, Kameras<br />
oder auch RFID Chips) erfasst und vom<br />
System registriert. KLT Behälter und THT<br />
Boxen werden gelesen und zusätzlich gewogen,<br />
um eine exakte Anzahl der Einzelprodukte<br />
in der Box zu erfassen. In der<br />
nachgelagerten Peripherie erfolgt erneut<br />
eine Erfassung der kommissionierten Produkte.<br />
So ist ein genauer Ist-Zustand des<br />
Systems zu jeder Zeit möglich und eine<br />
kontinuierliche Kommissionierung gewährleistet.<br />
Ein Stillstand der Produktion<br />
durch fehlendes Material ist ausgeschlossen.<br />
Zudem kann der Magic Cube sämt -<br />
liche Begleitdokumente drucken und den<br />
kommissionierten Produkten beilegen. Volumen<br />
oder Stückzahlen der rückgeführten<br />
SMD Rollen, KLT Behälter und THT Boxen<br />
werden erfasst und die Produkte werden<br />
erneut in den Magic Cube eingelagert.<br />
Hier können Röntgen-Bauteilrollenzähler<br />
eingesetzt werden, ebenso wie Wiegesysteme.<br />
Die Differenz wird durch das System<br />
ermittelt und kann automatisch Bestel -<br />
lungen auslösen. Das Magic Cube System<br />
verfügt über Schnittstellen zu gängigen<br />
ERP-Systemen.<br />
Diese Eigenschaften machen den Magic<br />
Cube zu einem zuverlässigen, multifunktionalen<br />
und einzigartigen Kommissioniersystem<br />
für die Bestückung von Leiter -<br />
platten in Großserie oder Kleinauflage.<br />
Die Intelligenz des Systems in Verbindung<br />
mit ihrer Flexibilität ermöglicht es, be -<br />
stehende Produktionsabläufe wirtschaftlich<br />
zu optimieren und zukunftsweisende<br />
Wege in der Leiterplattenbestückung zu<br />
gehen.<br />
PROFIL<br />
In der Bestückungsautomation zählt ANS<br />
seit über 25 Jahren zu den Full- Range-<br />
Suppliern von Beratung, Verkauf, In stal la -<br />
tion, Schulung und Service. ANS bietet<br />
Lösungen aus einer Hand, welche von der<br />
SMD Bestückungsautomation angefangen,<br />
über 3D Inspektion, Inline-Schablonendruck<br />
und Boardhandling, bis hin zum Lötsystem<br />
alles umfassen. Mit hochautomatisierten<br />
Lager- und Wareneingangslösungen,<br />
sowie speziell zugeschnittenen Softwareanpassungen<br />
wird das Leistungsspektrum<br />
abgerundet.<br />
Langjährige Kunden wissen es zu schätzen,<br />
dass man bei ANS neben modernster<br />
Technik zu fairen Preisen, ebenso einen<br />
lösungs orientierten Partner für alle<br />
Leistungs klassen geboten bekommt.<br />
Direkte Kommunikationswege, sowie überdurchschnittliche<br />
Flexibilität und Einsatz -<br />
bereitschaft führen zu einem zuverlässigen<br />
und kompetenten Service, der das Rundum-Sorglos-Paket<br />
für Kunden komplettiert.<br />
Die Erfolgsgeschichte wurde durch den<br />
Umzug in den neuen, modernen Firmensitz<br />
fortgesetzt. Mit seinem großzügigen<br />
Applikations center auf über 400 m², bietet<br />
der Neubau ausreichend Platz für Vor -<br />
führungen, Bench-Mark-Tests und Kunden<br />
Applikationen. Alle im Produktportfolio<br />
befind lichen Systeme, inklusive einer komplett<br />
ausgestatteten SMD-Fertigungslinie<br />
stehen zur Verfügung.<br />
REFERENT<br />
Herr Sascha Wedel<br />
Produktmanager bei ANS answer elektronik GmbH<br />
seit 07/2019<br />
Servicetechniker bei ANS answer elektronik GmbH<br />
seit 01/2015<br />
Fachinformatiker seit 1998<br />
ANS answer elektronik<br />
GmbH<br />
Heegwaldring 25<br />
63694 Limeshain<br />
Deutschland<br />
<strong>EPP</strong> September 2020 19
Automatisierung in der<br />
Warenwirtschaft – Potential bei<br />
den Elektronikern<br />
Jeder Apotheker hat seine Warenwirtschaft automatisiert – in der Elektronik fertigung gibt es aber noch genug<br />
Potential, auch hier den Automatisierungs grad zu erhöhen. Großfirmen sind zu diesen Themen schon länger<br />
unterwegs – es gibt nun viele Möglichkeiten, das auch der Mittelstand und Kleinfirmen nachziehen.<br />
Es geht um die Produktion in unseren<br />
Heimatländern, es geht um Arbeitsplätze<br />
und Zukunftssicherung. Un -<br />
sere Elektronikproduktion wächst nicht<br />
durch die Decke aber hält sich bislang gut<br />
und kontinuierlich und das nunmehr über<br />
einen langen konstanten Zeitraum.<br />
Doch gute Marktbeobachter warnen – es<br />
bleibt nicht von allein so wie es ist und<br />
andere schlafen nicht. Schon deshalb ist<br />
das Thema also mehr als wichtig.<br />
Wir bemerken, dass wichtige Marktsegmente<br />
von außen angegriffen werden.<br />
Wir stellen fest, dass unsere Marktbe -<br />
gleiter in osteuropäischen Staaten nicht<br />
schlafen und wir unterschätzen massiv<br />
die Kräfte aus Fernost. Ja es gibt eine<br />
nahe zu geräuschlose Übernahme in unseren<br />
Ländern – entweder aus dem Ausland<br />
oder über Investoren. Viele EMSler verschmelzen.<br />
Wir haben Vergaben gesehen, die früher<br />
IMMER über deutsche NPI Werke gebenchmarkt<br />
und entschieden worden<br />
sind, die plötzlich von gut ausgebildeten<br />
Teams, die effizient und unbürokratisch<br />
evaluieren, bedarfsgerecht entschieden<br />
werden – nur nicht bei uns. Ist das dann<br />
so, begibt man sich in Lethargie und<br />
zweifelt im Voraus. Die Massen produktion<br />
ist schon weg – verschwindet auch die<br />
Kompetenz?<br />
Wer war in den letzten 2 Jahren mal in<br />
China – da ist nach wie vor noch viel<br />
„aufzuholen“, aber es gibt schon ganze<br />
Segmente, da sind uns die Chinesen davongeeilt.<br />
Da sind neue Märkte entstanden<br />
– ohne uns. Da sind Entscheidungen<br />
getroffen und umgesetzt worden – so<br />
schnell, dass wir nicht in der Lage sind,<br />
es zu begreifen oder nachzuvollziehen.<br />
Wir können so weiter machen mit unseren<br />
Tugenden (die wirklich nicht schlecht<br />
waren) – Wenn wir etwas für unsere<br />
Kinder tun wollen, müssen wir jetzt und<br />
heute handeln. Nur durch konsequente<br />
Umsetzung der oft schon überdrüssigen<br />
Themen (I 4.0, Digitalisierung, Smartfactory,<br />
etc.) haben wir überhaupt eine<br />
Chance, auch in 10–15 Jahren mitspielen<br />
zu können – wir müssen wett bewerbs -<br />
fähig bleiben!<br />
Und dabei ist der deutsche Markt gesegnet.<br />
Nahezu ein Drittel aller EMS Firmen<br />
in Europa sitzen in DACH – das hat einen<br />
guten Grund. Das muss zwangsläufig<br />
nicht so bleiben.<br />
20170908 – „moderne automatisierte Lagerlösungen für Rollen, Kästen und Magazine“<br />
Automatisieren Sie auch ihre<br />
Warenwirtschaft!<br />
Und was hat nun ein Test- und Inspektionsexperte,<br />
wie ATEcare damit zu tun?<br />
Seit Anbeginn müssen wir die CAD-Konstruktionsunterlagen<br />
handhaben können,<br />
um in der Lage zu sein, elektrische Prüfungen<br />
(ICT, FKT, Flying Prober) anbieten zu<br />
können bzw. Werkzeuge zu beschreiben,<br />
die für ein gutes Design for Testability<br />
(DFT) taugen.<br />
Bei nahezu jeden Inspektionsprojekt (SPI,<br />
AOI, AXI, Röntgen) erweitern sich die<br />
Aufgaben, ERP- bzw. MES-Systeme anzuzapfen,<br />
um die Freigaben von Programmen<br />
handhaben zu können, die QS mit Daten<br />
zu versorgen bzw. das allgegenwärtige<br />
20 <strong>EPP</strong> September 2020
Advertorial<br />
SH6 – „Wareneingangsscanner“ mit Schnittstellen<br />
zum Materialmanagement<br />
Thema Traceability zu füttern oder Handling<br />
beizusteuern.<br />
Finale Inspektionen, wie z. B. abschließende<br />
Inspektion des Produktes vor der<br />
Ver packung kann ebenfalls schon automatisiert<br />
gehandhabt werden.<br />
Daher brauchen wir immer die Schnitt -<br />
stellen links und rechts unserer Systeme<br />
und wir verfolgen den Warenfluss in der<br />
Produktion ohnehin. SMEMA oder auch<br />
HERMES können das so allein nicht<br />
leisten.<br />
Beraten wir dann einen Kunden zu diesen<br />
Themen, sind wir ganz schnell bei diesen<br />
Schnittstellen, bei Close Loops zu anderem<br />
Produktionsequipment, an ERP- und MES-<br />
Systemen oder dann auch im Wareneingang,<br />
bei der Kommissionierung.<br />
Software und Schnittstellen haben wir<br />
also schon jahrelang dazu gehandhabt<br />
und dann ist es auch nur noch ein kleiner<br />
Schritt, die notwendige Hardware, die<br />
– SMD Box DCS – „Lagertower für Pasten, Gebinde,<br />
Rollen, Kästen, etc.“<br />
entweder schon bei den Kunden vor -<br />
handen ist oder moderner am Markt neu<br />
zu haben sind, mit anzubieten oder selbst<br />
zu entwickeln – Stichwörter: Waren ein -<br />
gangs scanner, Bauteilzähler, Lager-Tower,<br />
Transport, automatisierte Lagerhäuser,<br />
etc.<br />
Wir erweitern also unser Portfolio mit<br />
dieser Hardware aber wir sind davon<br />
überzeugt, dass dies nur mit den not -<br />
wendigen Schnittsstellen aber insbesondere<br />
mit system relevanter Software funktionieren<br />
kann. Es geht um Themen wie<br />
Kommis sionierung, Bestandserfassung,<br />
automa tisierte Inventur, Lagerarten und<br />
-Orte, MSD-Überwachung und Konditionierung,<br />
Fehlteile-Management, Material-<br />
Nachversorgung, Auslagerungsaufträge,<br />
etc.<br />
Ein automatisiertes Warenhaus ist nicht<br />
nur für Großunternehmen denkbar – das<br />
passt individuell in Kombinationen von<br />
modernen Lager-Tower-Systemen oder in<br />
kundenspezifische Spezial-Aufbauten auch<br />
in kleine Räume. Von dort ist es nur noch<br />
ein kleiner Schritt, auch den Warenfluss/<br />
Transport zu engagieren.<br />
Und es entstehen kleine Zusatz mög lich -<br />
keiten, die sich aus der Handhabe der<br />
Daten ergeben – z. B. eine PRINT CONTROL<br />
Manage ment, wo von der Bestellung, bis<br />
zu fertig angerührten Pasten für die Produktion<br />
in Verbindung mit den Schablonen,<br />
an alles gedacht wird.<br />
ATEcare ist hier nicht über sich hinaus -<br />
gewachsen – wir haben solche Dinge<br />
schon immer in enger Zusammenarbeit<br />
mit Partnerfirmen unseren Kunden ver -<br />
mittelt. Diese Partnerschaften haben wir<br />
nun ins Boot geholt und unsere Möglichkeiten<br />
gebündelt um das Thema gesamtheitlich<br />
angehen zu können.<br />
Zum Referat:<br />
Im Referat werden wir neue Möglich -<br />
keiten von Software-Verkettungen vom<br />
CAD System bis zum Bestellwesen und<br />
der Fertigungs planung vorstellen. Moderne<br />
Soft ware schnittstellen, die leicht<br />
an vorhandene Lösungen anzubinden ist,<br />
sind unser Thema.<br />
Natürlich gehören auch weiter- oder<br />
neuentwickelte Hardwarestrukturen zum<br />
Referat.<br />
Und letztendlich geht es noch um den<br />
Waren fluss – die modernen Möglichkeiten<br />
des automatischen Transports können aus<br />
der Betrachtung der Erfahrung dargestellt<br />
werden.<br />
ZUM REFERENT<br />
Olaf Römer ist nunmehr über 30 Jahre in<br />
der Test- und Inspektionswelt unterwegs.<br />
Der ausgebildete Labor-Ingenieur arbeitet<br />
bei Firmen mit Prüf- und Inspektions port -<br />
folio, wie GenRad und Teradyne, bevor er<br />
2003 die ATEcare gründete. Ziel war von<br />
Anfang an, die vorhanden Qualitätsmittel<br />
übergreifend zu verstehen und einer Prüfplanung<br />
zu unterstellen. Herr Römer ist<br />
heute Geschäftsführer der ATEcare und<br />
auch bekannt durch vielzählige Veranstaltungen<br />
in der Branche und bei Beratungen.<br />
ÜBER ATECARE<br />
Unser Unternehmen ist ein Urgestein bei<br />
Inspektions- und Testlösungen und natürlich<br />
kommen auch wir, historisch gesehen,<br />
aus der elektrischen Testwelt. Eine Menge<br />
an Erfahrung und lange Zusammenarbeit<br />
mit über 600 Kunden bietet uns auch die<br />
Möglichkeit, hier Ausblicke zu geben und<br />
Ideen an den Markt zu bringen. Auch wir<br />
haben unser Portfolio über die Jahre den<br />
Markttrends angepasst, sind aber als<br />
Komplett-Anbieter dem Gesamt- Test -<br />
konzept treu geblieben – und davon gibt es<br />
nicht sehr viele am Markt.<br />
Wir bieten und erstellen Inspektions- und<br />
Testlösungen von der unbestückten Leiterplatte<br />
bis in das Gehäuse und erweitern in<br />
Richtung anzubindende Materialwirtschaft<br />
um weitere Automatisierungen, die für den<br />
Standort sehr wichtig sind, voranzutreiben.<br />
ATEcare Service GmbH & Co.KG<br />
Kirchbergstrasse 21<br />
86551 Aichach<br />
Phone +49 8131 318 575-0<br />
www.ATEcare.de<br />
<strong>EPP</strong> September 2020 21
Operator-Pools und automatisierter Materialfluss<br />
Effizienzmotor<br />
Material -<br />
management<br />
Der Reifegrad bei Digitalisierung und Materialmanagement<br />
in der SMT-Fertigung streut breit. Nur wer alle Bereiche<br />
und materialgebundenen Prozesse transparent integriert,<br />
kann schnell von AIV-gestützten Materialflüssen und<br />
flexiblen Bediener-Pools profitieren.<br />
ASM Material Manager liest über intelligente Feeder<br />
den Materialverbrauch an den Maschinen aus<br />
Papiergebundene Picklisten, zeitraubende<br />
Suchen nach Bauteilen, ab -<br />
gebrochene Rüstwechsel wegen fehlerhafter<br />
Materialverfügbarkeitsprüfungen<br />
– die Einführung SMT-spezifischer Materialmanagementlösungen<br />
befreit Elektronik -<br />
fertiger von diesen Sorgen. Doch moderne<br />
Materialmanagementlösungen leisten<br />
mehr als die Verwaltung von Beständen. Sie<br />
bilden den kompletten Materialfluss ab –<br />
von Bestellung und Wareneingang bis zum<br />
Dateninput für die Traceability-Lösung. Vernetzte<br />
Lösungen unterstützen und integrieren<br />
alle materialgebundenen Prozesse.<br />
ASM Material Manager beispielsweise liest<br />
über intelligente Feeder den Materialverbrauch<br />
an den Maschinen aus, kennt die bevorstehenden<br />
Rüstwechsel und Auftragsgrößen<br />
aus den übergeordneten Planungsund<br />
ERP-Systemen – und koordiniert so<br />
auto matisch alle Prozesse vom fristgerechten<br />
Ausfassen der Bauteile im Materiallager<br />
inklusive Steuerung der Automatiklager<br />
über die Vorrüstung bis hin zum Materialnachschub<br />
zu den Linien. Zeitlich priorisiert<br />
erhalten die Mitarbeitenden alle Informationen,<br />
um die Elektronikfertigung über eine<br />
prozesssynchrone Materiallogistik am Laufen<br />
zu halten. Verlässliche, belastbare Echtzeitinformationen<br />
von Materialverbrauch<br />
und -bedarfen führen dazu, dass „Angstbestände“<br />
eliminiert werden und zugleich<br />
deutlich flexibler gefertigt werden kann. So<br />
werden Bauteile über den ASM Material<br />
Set up Assistant nicht jedes Mal im Materiallager<br />
ein- und ausgebucht, sondern im Vorrüstbereich<br />
auf Feedern montiert „geparkt“,<br />
falls sie in einer der nächsten Rüstungen erneut<br />
zum Einsatz kommen. Das reduziert<br />
Prozessaufwände. Linienverfügbarkeit und<br />
Flexibilität erhöhen sich. Die Liefertreue verbessert<br />
sich.<br />
Vergleichbare Reifegrade dürften in Europa<br />
inzwischen viele Elektronikfertigungen erreicht<br />
haben. Andere Unternehmen arbeiten<br />
intensiv daran, diesen Vorsprung der<br />
Wettbewerber aufzuholen. Die Zeit drängt,<br />
denn eine integrierte Materiallogistik ist<br />
das Sprungbrett zu weiteren Effizienz -<br />
potenzialen.<br />
Operator-Pools und Automatisierung<br />
Zwei Begriffe markieren die kommenden<br />
Effizienzpotenziale: Smart Operator-Pools<br />
und die AIV (Autonomous Intelligent<br />
Vehicles)-gestützte Materiallogistik.<br />
Bislang werden Bedienern starr Linien zugeordnet.<br />
Der Anfall an Arbeiten beim<br />
Nachschub/Splicen, bei Rüstwechseln und<br />
durch kleine Störungen an den Linien ist<br />
aber zeitlich und örtlich sehr unterschiedlich<br />
verteilt. Die Folge: Während an einer<br />
Linie große Hektik herrscht, deren Bediener<br />
kurzzeitig überlastet sind und dies zu Fehlern<br />
und Linienstopps führt, warten Kollegen<br />
an anderen Linien in Bereitschaft – für<br />
den Fall, dass hier Eingriffe erforderlich<br />
werden. Mit ASM Command Center steht<br />
jetzt eine Lösung bereit, die die vernetzte<br />
Fertigung und Materiallogistik für eine völlig<br />
neue Form der Organisation nutzt. Weil<br />
die vernetzten Systeme über die Informationen<br />
verfügen, wann welche Rüstungen<br />
und wann zusätzliche Bauteilrollen an die<br />
Linien müssen, kann das Personal in einem<br />
flexiblen Pool organisiert und von der Software<br />
rechtzeitig über erforderliche Einsätze<br />
informiert werden – fertigungsweit und unabhängig<br />
von Linienzuordnungen. Liegt<br />
beispielsweise an einer Linie ein Rüstwechsel<br />
an, so werden hierfür mehrere Kollegen<br />
gerufen und von Linien abgezogen, an denen<br />
aktuell keine Eingriffe erforderlich sind.<br />
Die Software berücksichtigt dabei auch die<br />
hinterlegten Eignungen und Kompetenzen<br />
des Linienpersonals und ruft beispielsweise<br />
bei Störungen gezielt den mit der Maschine<br />
vertrauten Bediener oder Techniker.<br />
Ihre Aufgaben bekommen die Bediener<br />
über Tablets oder Smart Watches elektronisch<br />
zugestellt. Viele Einstellungen oder<br />
Freigaben lassen sich auch direkt am Gerät,<br />
komplett remote und ohne den langen Weg<br />
an Linie und Maschinen erledigen. Das<br />
Ergebnis: Die logistischen und technischen<br />
Einsätze an und im Umfeld (Vorrüstbereich,<br />
Lager) der Linien werden über Smart<br />
Operator Pools deutlich verlässlicher und<br />
effizienter organisiert. Verfügbarkeit und<br />
Produktivität der Linien steigen.<br />
Fertigungsweit vernetzte Systeme sind somit<br />
in der Lage, Ressourcen wie Personal<br />
und Material prozessgerecht zu synchronisieren.<br />
Der nächste Schritt ist, die Aufwände<br />
für Transporte zu minimieren. Hierzu nutzen<br />
moderne Lösungen mobile und autonom<br />
navigierende Roboter, sogenannte AIVs<br />
(Autonomous Intelligent Vehicles). Aktuell<br />
22 <strong>EPP</strong> September 2020
Advertorial<br />
AIV-gestützte Materialentnahme aus dem Automatik -<br />
lager ASM Material Tower entlastet die Bediener auf<br />
dem Shopfloor<br />
ASM Command Center – Die Software für Smart Operator Pools<br />
übernehmen AIVs bereits zuverlässig die<br />
Materialentnahme aus Automatiklagern<br />
und den Transport von Materialien auf dem<br />
Shopfloor. Dank des vernetzten Materialmanagements,<br />
der Anbindung an MES-<br />
Systeme und Lösungen wie ASM Command<br />
Center ist es heute möglich, dass Mitarbeiter<br />
aus den Smart Operator Pools zum<br />
Rüstwechsel zur Linie gerufen werden –<br />
wohin gleichzeitig bereits die AIVs mit den<br />
Bauteilewagen oder den Materialien fah-<br />
ren. Mittelfristiges Ziel der Entwicklung ist,<br />
dass die AIVs auch Rüstwechsel inklusive<br />
Wechsel von Bauteilewagen vollautomatisch<br />
übernehmen. ASM hat dies bereits auf<br />
der Productronica 2019 erfolgreich zeigen<br />
können.<br />
Flexible Automatisierung statt nur<br />
Transparenz<br />
Materialmanagement meint heute nicht<br />
mehr nur Transparenz über Bestände und<br />
Lagerorte. Moderne Materialmanagementlösungen<br />
müssen alle materialgebundenen<br />
Prozesse integrieren und mit der Fertigung<br />
synchronisieren. Ist diese Vernetzung gelungen,<br />
lassen sich mit Smart Operator<br />
Pools und AIV-gestützter Transportautomatisierung<br />
logistische Prozesse nochmals<br />
deutlich effizienter organisieren. Dabei sparen<br />
die Elektronikfertiger nicht nur Kosten,<br />
sondern können zugleich deutlich flexibler<br />
und zuverlässiger fertigen.<br />
ANSPRECHPARTNER – HAITHEM JERIDI<br />
Nach seinem Universitätsabschluss in Mechatronik & Automatisierungstechnik<br />
begann Haithem Jeridi 2015 seine Karriere bei ASM als Systemtestingenieur in der<br />
ASM R&D-Abteilung. Im Jahr 2017 nahm er die Position des Factory Solution<br />
Managers im Produktmarketing-Team an. Haithem Jeridi ist eng vertraut mit den<br />
tief greifenden Aspekten der Elektronikfertigung, den Lösungen von ASM sowie<br />
deren Einsatz und Effekt in realen Elektronikfertigungen. In seiner Position besucht<br />
und berät er häufig Elektronik hersteller und unterstützt zahlreiche Implementierungsprojekte<br />
mit deren typischen Herausforderungen.<br />
DAS GESCHÄFTSSEGMENT SMT SOLUTIONS DER ASM PACIFIC TECHNOLOGY<br />
ASM Lösungen wie die SIPLACE Placement Systems und die DEK Printing Solutions unter -<br />
stützen auf Linien- und Fabrikebene mit Hardware, Software und Services die Vernetzung,<br />
Optimierung und Automatisierung von zentralen Workflows und erlauben Elektronik -<br />
fertigern den schrittweisen Übergang zur Smart SMT Factory mit drama tischen<br />
Verbesserungen bei Kennzahlen/KPIs für Produktivität, Flexibilität und Qualität.<br />
Zentrales Strategieelement bei ASM ist die enge Zusammenarbeit mit Kunden und<br />
Partnern. So initiierte ASM das SMT Smart Network als globales Kompetenznetzwerk<br />
für den aktiven Erfahrungsaustausch von Smart Champions. ASM ist Mitgründer<br />
des Joint Venture ADAMOS zur Entwicklung einer IIoT-Plattform für produzierende<br />
Unter nehmen und etabliert gemeinsam mit anderen SMT-Herstellern den offenen Standard<br />
IPC-HERMES-9852 als SMEMA-Nachfolger für die M2M-Kommunikation in SMT-Linien.<br />
ASM Assembly Systems<br />
GmbH & Co. KG<br />
Tel. + (49) 89 20800-27819<br />
E-Mail: smt-solutions.de<br />
@asmpt.com<br />
<strong>EPP</strong> September 2020 23
Material-Management goes Industry 4.0<br />
Lagermanagement<br />
als Wettbewerbsvorteil<br />
Auf SMD-Unternehmen lastet ein enormer Kostendruck. Das Material-<br />
Handling kann hier eine Stellschraube sein, um die Kostenentwicklung positiv<br />
zu beeinflussen. Möglichkeiten bieten sich im Rahmen der integrierten<br />
Bestandsführung, flexibler Modularität und kompletter Traceability.<br />
Foto: JUKI Automation Systems GmbH<br />
Die Herausforderungen in der herkömmlichen<br />
SMT-Produktion sind<br />
vielfältig. Das richtige Material in<br />
der richtigen Menge zur richtigen Zeit in<br />
der Produktion zu haben, ist eine Grundvoraussetzung<br />
geworden. Die Kunden -<br />
anforderungen an das zu verwendende<br />
Material und Engpässe auf dem Materialmarkt<br />
sind oft die erste Hürde.<br />
Die Aufwände für die interne Lagerhaltung,<br />
d. h. der Zeitbedarf für Beschaffung,<br />
die Lagerführung und Bestandsführung<br />
Vollautomatischer Storage Tower UltraFlex 3600<br />
sind an diese Stelle noch nicht berücksichtigt.<br />
Weiter muss die Überwachung der<br />
MSL Floor Life, die Zeit, innerhalb der eine<br />
gefahrlose Verarbeitung der Bauteile ohne<br />
weitere Trocknungsvorgänge möglich ist,<br />
berücksichtigt werden.<br />
Die immerwährende „Unschärfe“ im Materialbestand<br />
zwischen Produktion (Lager)<br />
und Verwaltung (Einkauf, ERP) ist und<br />
bleibt ein Unsicherheitsfaktor. Oft wird mit<br />
Material für die Produktion geplant, das<br />
im Lager nicht auffindbar ist.<br />
Dieser organisatorische Aufwand „nur<br />
für das Material“ ist für den kleinen<br />
bis mittelständischen EMS-Dienstleister<br />
kaum mehr leistbar. Sie binden Man -<br />
power und damit Geldmittel, die an anderer<br />
Stelle besser und dringender benötigt<br />
werden. Das sukzessiv steigende An -<br />
forderungsniveau an das Lager manage -<br />
ment zwingt Unternehmen zum Handeln.<br />
Prozesse überarbeiten und weiter -<br />
entwickeln<br />
Einzelne Prozesse im Lagermanagement<br />
müssen überarbeitet und den neuen Anforderungen<br />
angepasst werden, d. h. steigende<br />
Anforderungen müssen mit geringeren<br />
Aufwänden erfüllt werden.<br />
Dank intelligenter Lagersysteme können<br />
z. B. eine Mindermengenwarnung und die<br />
Überwachung der MSL Floor Life automatisch<br />
erfolgen. Benötigte Gebinde können<br />
schnell und bedienerlos bereitgestellt werden<br />
– automatische Auslagerung als Stapel<br />
(mehrere unterschiedliche Bauteile<br />
gleichzeitig). Ein immer wichtiger werdender<br />
Punkt ist die Material-Traceability.<br />
Trace ability ist die Rückverfolgung von<br />
Ware entlang der logistischen Kette vom<br />
Hersteller (oder Zulieferer) bis zum Kunden.<br />
In der SMT-Produktion bedeutet das<br />
die Nachverfolgbarkeit der Bauteil- und<br />
Produktionsdaten für die gefertigte Leiterplatte.<br />
Durch die Vernetzung der Maschinen-,<br />
Werkzeug-, Leiterplatten- und Bauteildaten<br />
und deren zusammengeführte<br />
Speicherung kann diese Nachverfolgbarkeit<br />
hergestellt werden.<br />
Bei Betrachtung der Material-Schiene<br />
empfiehlt es sich, die Materialdaten bereits<br />
beim Wareneingang mit minimalem<br />
Aufwand zu erfassen, in die Produktionsund<br />
Beschaffungssysteme einzubuchen,<br />
um eine durchgängige Transparenz zu erzeugen.<br />
Mittels Wareneingangstisch wird<br />
jedes Gebinde nach einem festgelegten<br />
Prozess in das Lagersystem eingebucht.<br />
Die Fotoaufnahme des Bauteils/Rolle und<br />
die Vergabe einer Unique-ID sind wesent -<br />
liche Bestandteile dieses Prozesses. Anhand<br />
dieser eindeutigen Kennzeichnung<br />
kann ein Gebinde durchgängig identifiziert<br />
werden. Mittels der Unique-ID wird das<br />
Gebinde automatisch sowohl beim Einund<br />
Auslagern vom Lager gebucht als<br />
auch per PDA-Scan einfach und schnell<br />
dem Feeder/Bestücker fest zugeordnet.<br />
Weiter kann eingehendes Material mit<br />
dem Lieferschein aus dem ERP abgeglichen<br />
und der Beschaffungsvorgang optimiert<br />
werden.<br />
24 <strong>EPP</strong> September 2020
Advertorial<br />
Das intelligente Lagersystem verwaltet<br />
das eingelagerte Material. Das Material<br />
kann für die anstehenden Aufträge eingeplant<br />
bzw. beschafft werden. Anstehende<br />
Aufträge werden abgerufen und das Material<br />
wird entsprechend auftragsgemäß<br />
ausgelagert. Mit der Verwendung von automatisierten<br />
Bauteillagern werden Zeitaufwände<br />
für das Ein- und Auslagern von<br />
Material drastisch reduziert.<br />
Nebenfunktionen, wie die MSL-Überwachung,<br />
eine Mindermengen-Warnung und<br />
ähnliches werden „nebenbei“ erledigt. Die<br />
Bediener werden hierdurch weiter stark<br />
entlastet. Um Schwachstellen und Optimierungspotenzial<br />
im Lagermanagement<br />
aufzudecken, empfiehlt sich eine fach -<br />
männische Lageranalyse in Verbindung<br />
mit einer ROI-Kalkulation.<br />
Einzug von Industrie 4.0<br />
Die für die SMT-Produktion wichtigen<br />
Industrie 4.0-Prinzipien sind die Vernetzung<br />
von Maschinen, Geräten, Sensoren<br />
und Menschen. Die Vernetzung über ein<br />
MES (Manufacturing Execution System)<br />
findet hierbei sowohl zwischen Produktionsmaschinen,<br />
wie Bestückern, Druckern<br />
und Öfen, samt Werkzeugen (Rakel, Greifer,<br />
Zuführer mit den zu geordneten Materialgebinden,<br />
etc.) als auch zwischen<br />
den produktionsunter stützenden Softwaresystemen,<br />
statt.<br />
Eine ideale Software in diesem Zusammenhang<br />
optimiert die Rüstung und<br />
Schnelle vollautomatische Ein- und Auslagerung der Cases<br />
sammelt während der Produktion die<br />
Trace ability- Daten und ruft automatisch<br />
Material aus dem automatisierten Lager<br />
ab. Eine vollständige Traceability-Konfiguration<br />
speichert alle Daten inklusive<br />
Bauteile, PWBs, Maschinen und Werk -<br />
zeuge.<br />
Weiterhin sollte eine Anbindung an das<br />
ERP realisiert werden, um nach Möglichkeit<br />
in Echtzeit den Materialverbrauch<br />
und -bestand und den sich daraus er ge -<br />
be nen Materialbedarf zu erkennen.<br />
Durch diese Anbindung der Produktionssoftware<br />
an das ERP wird eine Informa -<br />
tionstransparenz zwischen den Systemen<br />
hergestellt, die die Beschaffungsprozesse<br />
erkennbar vereinfachen kann. Durch die<br />
zusätzliche Einführung einer Produktions-<br />
Analyse-Software wird es möglich, sowohl<br />
die Auslastungssteuerung der Produktionslinien<br />
zu steuern als auch früh -<br />
zeitig eventuelle Performance-Einbußen in<br />
der einzelnen Linie zu erkennen und die<br />
Ursachen zu erforschen.<br />
Foto: JUKI Automation Systems GmbH<br />
REFERENT ANDREAS KERL<br />
Andreas Kerl ist Technical Sales Manager für Intelligent Storage Management.<br />
Er berät und unterstützt Kunden bei der Um- und Neugestaltung Ihrer Materiallager.<br />
Schwerpunkte sind dabei die Lager- und Materialflussanalyse sowie die Integration<br />
eines automatisierten Lagers in die bestehende IT-Landschaft des Kunden.<br />
Darüber hinaus koordiniert Andreas Kerl als Projektleiter zahlreiche Kundenprojekte<br />
im Rahmen des gesamten Produktportfolios von JUKI.<br />
PROFIL<br />
JUKI Automation Systems rüstet weltweit EMS-Provider und Hersteller von Automotive-, Industriesowie<br />
Consumer-Elektronik mit Hard- und Software für die SMD-Fertigung aus. 1987<br />
brachte JUKI den ersten Bestückungsautomaten auf den Markt und gilt als Pionier der<br />
modernen, modularen Bestückung und der Fertigung in großen Linienkonzepten.<br />
JUKI Automation Systems gehört zur JUKI Corporation. Der börsennotierte, japanische<br />
Konzern beschäftigt mehr als 6.000 Mitarbeiter in den Geschäftsbereichen Sewing<br />
Machinery und Electronic Assembly Systems.<br />
Der europäische Hauptsitz der JUKI Automation Systems GmbH in Nürnberg bildet das<br />
zentrale Logistikzentrum und beliefert Elektronikfertiger im EMEA-Wirtschaftsraum.<br />
Umfassenden Kundenservice gewährleisten die technische 24-Stunden-Hotline sowie die<br />
bekannte 3-Jahres-Garantie auf JUKI Systeme.<br />
JUKI Automation<br />
Systems GmbH<br />
Neuburger Str. 41<br />
90451 Nürnberg<br />
www.juki-smt.com<br />
Tel. 0911/936266–0<br />
<strong>EPP</strong> September 2020 25
Siemens Industry Software GmbH<br />
Digitalisierung für die Elektronikund<br />
Halbleiterbranche<br />
Unsere Digital Enterprise Platform basiert auf einer offenen, skalierbaren,<br />
sicheren und zukunftssicheren Architektur. Unsere Lösungen helfen Unter -<br />
nehmen der Unterhaltungs- und Industrieelektronik dabei, einen echten<br />
Geschäftswert zu erzielen, indem sie ihnen helfen, Produkte schneller auf den<br />
Markt zu bringen, die Kosten zu senken und gleichzeitig Qualität und<br />
Marktposition zu verbessern.<br />
Elektronik- und Halbleiterfirmen benötigen<br />
vorkonfigurierte Softwarelösungen,<br />
die auf branchenspezifischen<br />
Best Practices basieren, um die reibungslose<br />
Entwicklung und Einführung neuer<br />
Produkte zu ermöglichen. Durch kürzere<br />
Innovations- und Entwicklungszeiten, lieferkettenübergreifender<br />
Zusammenarbeit<br />
und einer intelligenten und integrierten<br />
Fertigungsumgebung bieten unsere Branchenlösungen<br />
für die im Elektronik- und<br />
Halbleiterbereich tätigen Unternehmen<br />
viele Optionen, wie die fachbereichsübergreifende<br />
Nutzung von Daten. Dadurch<br />
lassen sich Qualität und Rentabilität<br />
steigern und gleichzeitig Markteinführungszeiten<br />
und Kosten reduzieren.<br />
Unternehmen, die Dienstleistungen im Bereich<br />
der Elektronikfertigung (Electronics<br />
Manufacturing Services, EMS) anbieten,<br />
müssen sich mit dem zunehmenden<br />
Druck der Konkurrenz, Rentabilitätseinbußen<br />
und der Notwendigkeit, pünktlich<br />
zu liefern, auseinan dersetzen. EMS-<br />
Kunden verlangen ein Höchstmaß an<br />
Leistung, Qualität und Zuver lässigkeit<br />
und auch neue Produkte müssen gründ -<br />
liche Qualitätsprüfungen bestehen, um<br />
teure Rückrufaktionen zu vermeiden.<br />
Engineering- Teams müssen bedeutende<br />
Design-Herausforderungen innerhalb der<br />
Lieferkette lösen.<br />
Unsere digitale Innovationsplattform versetzt<br />
elektromechanische Designteams in<br />
die Lage, die Nachfrage mit qualitativ<br />
hochwertigen Produkten zu erfüllen, die<br />
schneller auf den Markt kommen. Wir<br />
kennen die hohen Anforderungen bei der<br />
Einführung neuer elektromechanischer<br />
Konstruktionen. Daher bieten wir eine<br />
äußerst leistungsfähige Entwicklungs -<br />
lösung, mit der Unternehmen für Unterhaltungs-<br />
und Industrieelektronik die<br />
richtigen Produkte schneller auf den<br />
Markt bringen und die Erwartungen der<br />
Kunden übertreffen können.<br />
Unsere Branchenlösungen bieten kürzere Innovations- und Entwicklungszeiten, lieferkettenübergreifende<br />
Zusammen arbeit und eine intelligente und integrierte Fertigungsumgebung.<br />
Heutige elektronische Geräte sind eine<br />
Synthese aus mehreren Bereichen:<br />
Mechanik, Elektrik, Elektronik, eingebettete<br />
Software und Anwendungs soft ware.<br />
Darüber hinaus bleiben aufgrund der<br />
raschen Entwicklung viele Funktionen<br />
der Hardware ungenutzt und unzu -<br />
reichend verwaltet, was zu einer sub -<br />
optimalen Inte gra tion zwischen Hardware<br />
und Software führt. Die Nachteile<br />
des Betriebs in verschiedenen Einzel -<br />
disziplin-Plattformen und die zunehmende<br />
Rolle globaler Anbieter in frühen<br />
Entwicklungs stadien veranlassen Inge-<br />
26 <strong>EPP</strong> September 2020
Advertorial<br />
nieurbüros, in Multi-Domain-Integrationsstrategien<br />
zu investieren, um sicherzustellen,<br />
dass das System einwandfrei<br />
funktioniert.<br />
Siemens Digital Industries Software bietet<br />
einen multidisziplinären Ansatz für<br />
das Engineering Lifecycle Management,<br />
der ein integriertes Anforderungsmanagement,<br />
eine sichere Zusammenarbeit<br />
mit Zulieferern und eine einheit liche, harmonisierte<br />
Design-, Verifikations- und<br />
Testumgebung über mehrere Engineering-Plattformen<br />
hinweg bietet. Es ermöglicht<br />
Ihnen, Pro bleme so früh wie<br />
möglich im Design- Lebenszyklus des<br />
Systems zu finden und bietet gleichzeitig<br />
eine branchen führende Leistung und<br />
Plattform-Skalierbarkeit.<br />
Stellen Sie sicher, dass Qualität und Effizienz in den Fertigungsprozess integriert und und systematisch umgesetzt<br />
werden.<br />
Digitalisieren Sie die Fertigung, um den Prozess der Teilefertigung und -montage in Produkte umzuwandeln, die<br />
Ihre Kunden benötigen.<br />
PROFIL<br />
Siemens Digital Industries Software fördert die Transformation von<br />
Unternehmen auf ihrem Weg in Richtung „Digital Enterprise“, in dem<br />
Engineering, Fertigung und Elektronik design bereits heute den<br />
Anforderungen der Zukunft entsprechen. Das Xcelerator Portfolio<br />
hilft Unternehmen jeder Größe bei der Entwicklung und Nutzung digitaler<br />
Zwillinge, die ihnen neue Einblicke, Möglichkeiten und Automatisierungs -<br />
grade bieten, um Innovationen voranzutreiben.<br />
Siemens Digital Industries Software – Where today meets tomorrow.<br />
KONTAKT<br />
Siemens Industry Software GmbH<br />
Franz-Geuer Straße 10<br />
50823 Köln<br />
Tel.: +49 221 20802–0<br />
Fax: +49 221 248928<br />
E-Mail: info.de.plm@siemens.com<br />
www.sw.siemens.com<br />
<strong>EPP</strong> September 2020 27
Smarte Materialwirtschaft erlaubt neue Fertigungsansätze<br />
Deutliche Fertigungsvorteile<br />
durch Just-in-sequence-Produktion<br />
Mit einer fokussierten Materialwirtschaft und insbesondere<br />
durch die Verfügbarkeit von Materialien an den Produktions -<br />
linien lässt sich die Effizienz heutiger Elektronikfertigungen<br />
erhöhen. Intelligente und teilweise auch branchenfremde<br />
Lösungen erzielen erhebliche Produktivitätssteigerungen.<br />
Daraus resultieren positive Effekte auf weitere<br />
Unternehmensbereiche.<br />
Digitale Planungswerkzeuge und ein<br />
zuverlässiges Datenmanagement<br />
gewinnen für eine effizientere Elektronikfertigung<br />
immer mehr an Bedeutung.<br />
Das betrifft nicht nur einzelne Systeme,<br />
sondern vielmehr ganze Produktionslinien,<br />
wobei die Daten jeder einzelnen<br />
Maschine in die Analyse einzubeziehen<br />
sind. Für die Entwicklung spezifischer Planungswerkzeuge<br />
greift Panasonic auf Erfahrung<br />
zurück, die das Unternehmen mit<br />
seinen mehr als 200 eigenen Fertigungsstätten<br />
sowie der tausender Kunden weltweit<br />
gesammelt hat.<br />
Digitale Planungswerkzeuge und ein zuverlässiges<br />
Datenmanagement gewinnen für<br />
eine effizientere Elektronikfertigung immer<br />
mehr an Bedeutung. Das betrifft nicht nur<br />
einzelne Systeme, sondern vielmehr ganze<br />
Produktionslinien, wobei die Daten jeder<br />
einzelnen Maschine in die Analyse einzubeziehen<br />
sind. Für die Entwicklung spezifischer<br />
Planungswerkzeuge greift Panasonic<br />
auf Erfahrung zurück, die das Unternehmen<br />
mit seinen mehr als 200 eigenen<br />
Fertigungsstätten sowie der tausender<br />
Kunden weltweit gesammelt hat.<br />
Aber auch Erkenntnisse, die in anderen<br />
Branchen gewonnen werden konnten, werden<br />
einbezogen, um neue und effizienzsteigernde<br />
Lösungen für die Elektronik -<br />
fertigung zu entwickeln. Dabei spielt es<br />
keine Rolle, ob es sich um High Mix/Low<br />
Volume- oder um Low Mix/High Volume-<br />
Produktionen handelt.<br />
Just-in-sequence-Produktion<br />
Die Just-in-time-Produktion ist in der<br />
Auto mobil branche allgemein hinlänglich<br />
bekannt. Ein weiterer Ansatz, der in der<br />
Automobilbranche Einzug gehalten hat, ist<br />
die Just-in-sequence-Produktion (Reihen -<br />
folge synchronität). Hierbei handelt es sich<br />
um ein Fertigungskonzept, das für die<br />
bestandslose Beschaffungslogistik sowie<br />
Produktionsplanung und -steuerung in<br />
der Automobilindustrie entwickelt wurde.<br />
Schließlich werden heutige Fahrzeuge<br />
sehr individuell konfiguriert, weshalb eine<br />
erhebliche Produktdifferenzierung unabdingbar<br />
ist. Es ist daher erforderlich, eine<br />
Vielzahl unterschiedlicher Bauteile, Baugruppen<br />
und Systeme vorzuhalten und<br />
diese fahrzeugbezogen und im Rahmen<br />
der Montagereihenfolge rechtzeitig am<br />
richtigen Ort der Fertigung zur Verfügung<br />
zu stellen. Dies geht mit einem erheb -<br />
lichen Logistikaufwand einher, der sich<br />
nur mit einem übergeordnetem Planungssystem<br />
bewältigen lässt. Dieses Konzept<br />
hat Panasonic Industry auf die Elektronikfertigung<br />
übertragen.<br />
Viele Elektronikfertiger arbeiten in ihrer<br />
Produktion nach dem Kanban-Prinzip, wobei<br />
die Teileentnahme aus einem mit dem<br />
am Herstellungsort benötigten Material<br />
bestückten Pufferlager erfolgt. Somit halten<br />
Pufferlager insbesondere bei einer<br />
umfangreichen Anzahl an Fertigungslinien<br />
eine große Menge an Bauteilen vor, wobei<br />
ein erhebliches Kapital gebunden<br />
sein kann. Mit dem Konzept der Just- insequence-<br />
Produktion reduziert Panasonic<br />
das Material an der Fertigungslinie auf<br />
den erforderlichen Bestand. Mit diesem<br />
Planungssystem lässt sich abgleichen,<br />
welche Bauteile sich aktuell auf den Be -<br />
stückungsmaschinen befinden, welche<br />
Bauteile für bestimmte Aufträge tatsächlich<br />
benötigt werden und welches Delta an<br />
Bauteilen nachzuliefern und aus dem<br />
Material lager zu entnehmen sind. Dem<br />
Maschinenbediener wird damit eine rein<br />
auftragsbezogene Menge an Bauteilen zur<br />
Verfügung gestellt. Nicht mehr auftragsbezogene<br />
Bauteile werden nach Abwicklung<br />
in das Materiallager zurückgeführt.<br />
Pufferlager an der Fertigungslinie mit einem<br />
umfassenden Bestand an Bauteilen<br />
sind damit nicht erforderlich. Weil sich die<br />
Anzahl an Bauteilen in der Fertigungsumgebung<br />
somit minimiert, ist dieses Konzept<br />
insbesondere bei hohen Produktionsvolumina<br />
interessant.<br />
Die Bauteile werden nach dem FiFo-<br />
Prinzip aus dem Materiallager ausgegeben,<br />
wobei sich die Lagerzeiten und die<br />
Verfallsdaten der Bauteile berücksichtigen<br />
und einzelne Komponenten entsprechend<br />
dieser Daten bevorzugt verarbeiten lassen.<br />
Weil sich die Panasonic Planungsumgebung<br />
in jedes Materiallager der Elektronik-Fertiger<br />
integrieren lässt, ist das Justin-sequence-Produktionskonzept<br />
auch für<br />
High Mix/Low Volume-Fertiger interessant,<br />
die nicht selten Maschinen unter-<br />
28 <strong>EPP</strong> September 2020
Advertorial<br />
Neben den eigenen Produktionsmaschinen können auch Panasonic-fremde Systeme über PanaCIM-EE Gen2 in das<br />
Linie- und Planungsmanagement integriert werden.<br />
DER REFERENT<br />
Andreas Prusak. Senior Product Manager<br />
bei Panasonic Factory Solutions Europe,<br />
ist verantwortlich für das SMT Produkt -<br />
portfolio sowie für maßgeschneiderte technische<br />
Lösungen und kennt die Anforderung<br />
und die Herausforderung im Produktions -<br />
bereich von Low-Cost- bis High-Cost-Standorten<br />
sowie von Low-Volume-Ultrahigh-Mix<br />
bis zur High-Volume-High-Mix Fertigung.<br />
Inner halb seiner Tätigkeiten im Product<br />
und Technical Account Managements im<br />
Unternehmen und seiner Erfahrung hat er<br />
den Trend zu „Smart Factory“ begleitet<br />
und berichtet über die Kunden- und Trend -<br />
anforderung sowie die diese erfüllenden<br />
Lösungen von Panasonic Industry Europe.<br />
schiedlicher Hersteller nutzen. Insbesondere<br />
hier lagern oftmals hohe Mengen<br />
unter schiedlicher Bauelemente neben einer<br />
Fertigungslinie, die aufgrund häufiger<br />
Produktionswechsel benötigt werden. Ferner<br />
werden hier auch Bauteile oft auf Bestückungsautomaten<br />
für spätere Aufträge<br />
unnötig lange zwischengeparkt, die sich<br />
eventuell auf einer anderen Fertigungs -<br />
linie nutzen lassen. Ebenso wie bei der<br />
Low Mix/High Volume-Produktion verfolgt<br />
Panasonic auch bei der High Mix/Low<br />
Volume-Produktion das Ziel, die Bauteilmengen<br />
an den Fertigungslinien maximal<br />
zu reduzieren. Wie in der Auto mobil -<br />
industrie werden Fertigungslinien lediglich<br />
mit den für einen Auftrag erforder -<br />
lichen Bauteilen aus dem Materiallager<br />
beliefert. Sind Einzelaufträge abgearbeitet,<br />
geht nicht mehr benötigtes Material<br />
zurück in das Lager, wo zwischenzeitlich<br />
bereits neue Aufträge materialtechnisch<br />
vorbereitet wurden.<br />
PanaCIM-EE Gen2 und weitere<br />
Möglichkeiten der Automatisierung und<br />
Effizienzsteigerung<br />
Möglich wird diese Form der Produktionsplanung<br />
durch eine intelligente Materialkontrolle<br />
in Kombination mit der Software<br />
PanaCIM-EE Gen2. PanaCIM-EE Gen2 verbindet<br />
die Fertigung mit dem Managementsystem<br />
und ermöglicht so eine umfassende,<br />
präzise Bestandsverwaltung sowie<br />
eine auf die Produktionsaufträge<br />
abgestimmte Materialvorbereitung. Die<br />
Softwarelösung erlaubt eine maximale<br />
Produktionsleistung. Sie bildet die Grundlage<br />
für eine kontinuierliche, maximal<br />
effiziente Auslastung der Fertigungskapazitäten<br />
und ermöglicht die vollständige<br />
Rückverfolgbarkeit, Echtzeitüberwachung<br />
und -optimierung sowie die exakte Materialversorgung.<br />
Damit lassen sich Stillstandzeiten<br />
minimieren und Produktionswechsel<br />
verkürzen, woraus wiederum<br />
eine höhere Produktivität resultiert. Weil<br />
sich gleichzeitig das Einkaufsvolumen je<br />
Bauteil verringert, ist es möglich, Kostenersparnisse<br />
und eine geringere Kapitalbindungsquote<br />
zu erzielen. Mit vollautomatischen<br />
Transportlösungen ATVs oder<br />
Pick- to- Light- Systemen erweitert, erzielt<br />
das Fertigungskonzept einen hohen Automatisierungsgrad.<br />
ÜBER PANASONIC INDUSTRY EUROPE<br />
Panasonic ist seit über 100 Jahren welt -<br />
weiter Marktführer bei der Entwicklung von<br />
innovativen Technologien und Lösungen für<br />
die Elektronikbranche. Im globalen Maßstab<br />
schließt das Portfolio das wachsende B2B-<br />
Geschäft mit Lösungen für die Bereiche<br />
Heimautomatisierung, Mobilität, Industrie<br />
und Unterhaltungselektronik ein. Die Pana -<br />
sonic Group unterhält inzwischen 528 Tochtergesellschaften<br />
und 72 Beteiligungs unter -<br />
nehmen weltweit und erzielte im abgelaufenen<br />
Geschäftsjahr (Ende 31. März 2020)<br />
einen konsolidierten Netto-Umsatz von<br />
61,9 Milliarden Euro. Als Teil der Group bietet<br />
die Panasonic Industry Europe GmbH den<br />
Kunden in Europa in einer Vielzahl von Branchen<br />
wichtige elektronische Bauteile, Geräte<br />
und Module bis hin zu Komplettlösungen und<br />
Produktionsausrüstung für Fertigungs -<br />
straßen. Mehr: http://industry.panasonic.eu<br />
Panasonic Industry<br />
Europe GmbH<br />
Caroline-Herschel-Strasse 100<br />
85521 Ottobrunn<br />
Phone: +49 89 453541000<br />
info.pieu@eu.panasonic.com<br />
http://industry.panasonic.eu<br />
<strong>EPP</strong> September 2020 29
TITEL<br />
Dynamische Fertigungsprozesse für maximalen Output<br />
Die Shopfloor-Lenker in<br />
der smarten Fabrik<br />
In Sachen smarte Fabrik hat die ASYS Group mit ihrem breiten Produktportfolio die Nase vorn.<br />
Die Unternehmensgruppe deckt mit ihrem Produktspektrum über zwei Drittel des Equipments<br />
einer SMT-Fertigungslinie ab und ist starker Partner in Prozess- und Handlingsfragen.<br />
Abgerundet wird das Portfolio durch Softwarelösungen, die Material- und Datenflüsse in der<br />
Fertigung steuern. Außerdem hat sich das Unternehmen in Sachen Materiallogistik in den<br />
letzten zwei Jahren ein starkes Standbein aufgebaut. Komprimiert wird dieses umfassende<br />
Unternehmensbild in der kommunizierten Mission „Automate, Digitalize & Connect“. Der Kern<br />
des Unternehmens – die Automatisierung – wird um zwei weitere Dimensionen ergänzt.<br />
Foto: Asys<br />
Modulare Materiallogistik-<br />
Lösungen für unterschiedliche<br />
Automatisierungsgrade ermöglichen<br />
den Einstieg in die Smart Factory,<br />
um bereits heute den ersten Schritt<br />
in Richtung Fertigung der Zukunft<br />
zu starten.<br />
30 <strong>EPP</strong> September 2020
ngef<br />
efan<br />
gen bei der Auto<br />
toma<br />
mati<br />
si<br />
erun<br />
g von Einz<br />
nzel<br />
elpr<br />
proz<br />
ozes<br />
esse<br />
sen,<br />
ging<br />
es üb<br />
er<br />
zur<br />
Ges<br />
esta<br />
talt<br />
ltun<br />
ung von Gesa<br />
samt<br />
mtli<br />
lini<br />
nien<br />
enpr<br />
proz<br />
ozes<br />
esse<br />
sen<br />
un<br />
d reic<br />
icht<br />
heu<br />
te bis<br />
zur<br />
kom<br />
ompl<br />
plet<br />
ten Plan<br />
anun<br />
ung von Fabr<br />
brik<br />
ikpr<br />
proz<br />
ozes<br />
es-<br />
sen.<br />
Fa<br />
brik<br />
heu<br />
eute<br />
und<br />
mor<br />
gen<br />
Inzwisch<br />
chen<br />
hat<br />
ASY<br />
SYS die Lück<br />
cke zur Mate<br />
teriallo<br />
logi<br />
gist<br />
stik<br />
ges<br />
esch<br />
chlo<br />
los-<br />
se<br />
n und somi<br />
mit sein<br />
inen<br />
Akt<br />
ktio<br />
ions<br />
nsra<br />
rahm<br />
hmen<br />
über die Pr<br />
oduk<br />
ukti<br />
tion<br />
onsl<br />
sli-<br />
nie hi<br />
naus<br />
erw<br />
rwei<br />
eite<br />
tert<br />
rt. Mith<br />
thil<br />
ilfe<br />
von<br />
auton<br />
omen<br />
Tra<br />
rans<br />
nspo<br />
port<br />
rtro<br />
robo<br />
bo-<br />
tern, ma<br />
ßges<br />
esch<br />
chne<br />
neider<br />
ten Lage<br />
gers<br />
rsys<br />
ysteme<br />
men für alle<br />
le Mat<br />
ater<br />
eria<br />
iali<br />
lien<br />
auf dem Sh<br />
opfl<br />
floo<br />
oor und ab<br />
gest<br />
stimmt<br />
mten<br />
Sof<br />
twar<br />
arem<br />
emod<br />
odul<br />
ulen<br />
ze<br />
ichn<br />
hnet<br />
das<br />
Unt<br />
nter<br />
ernehm<br />
hmen<br />
ein<br />
Ges<br />
esam<br />
amtb<br />
tbil<br />
ild in der<br />
Fer<br />
erti<br />
tigu<br />
gung<br />
ng,<br />
das In<br />
dust<br />
stri<br />
rie 4.<br />
0 als zent<br />
ntra<br />
rale<br />
les Elem<br />
emen<br />
ent etab<br />
abli<br />
lier<br />
ert.<br />
Heu<br />
euti<br />
ge Fa-<br />
brik<br />
iken<br />
sind fl<br />
exib<br />
ibel<br />
el, kl<br />
ar str<br />
truk<br />
uktu<br />
turi<br />
rier<br />
ert und kost<br />
sten<br />
enef<br />
effi<br />
fizi<br />
ent aufg<br />
fge-<br />
ba<br />
ut. Sc<br />
hlüs<br />
üsse<br />
sela<br />
lanf<br />
nfor<br />
orde<br />
deru<br />
ngen<br />
sin<br />
ind neben geri<br />
ring<br />
ngen<br />
Tak<br />
aktz<br />
tzei<br />
eite<br />
ten<br />
auch<br />
Tra<br />
race<br />
ceab<br />
abil<br />
ity und Flex<br />
exib<br />
ibil<br />
ilit<br />
ität<br />
an der Lini<br />
nie.<br />
Die<br />
Fer<br />
erti<br />
tigu<br />
gung<br />
von Losg<br />
sgrö<br />
röße<br />
1 und<br />
Wan<br />
ande<br />
delbar<br />
arke<br />
keit<br />
ste<br />
ht imm<br />
mmer<br />
meh<br />
ehr im Fo-<br />
kus.<br />
Das<br />
hat<br />
Mat<br />
ater<br />
eria<br />
ialp<br />
lpuf<br />
fer für WIP (Wor<br />
k in Pro<br />
roce<br />
cess<br />
ss) zwi-<br />
sc<br />
hen den Fert<br />
rtig<br />
igun<br />
ungs<br />
gs-S<br />
-Sch<br />
ri<br />
tten<br />
zur<br />
Fol<br />
ge<br />
, um<br />
dyn<br />
ynam<br />
amis<br />
isch<br />
auf<br />
Prod<br />
oduk<br />
tums<br />
mste<br />
tell<br />
llun<br />
gen reag<br />
agiere<br />
ren zu<br />
kön<br />
önne<br />
nen.<br />
n.<br />
Aufg<br />
fgru<br />
rund<br />
ste<br />
teig<br />
igen<br />
ende<br />
der Trac<br />
aceabi<br />
bility<br />
ty- und Verifi<br />
fika<br />
kati<br />
tion<br />
onsa<br />
sanf<br />
nfor<br />
orde<br />
deru<br />
run-<br />
gen komm<br />
mmen<br />
neu<br />
eue Elem<br />
emente hin<br />
inzu<br />
zu, di<br />
e Shop<br />
opfl<br />
oorr-La<br />
Layo<br />
yout<br />
uts<br />
werd<br />
en<br />
kom<br />
ompl<br />
plex<br />
exer<br />
er<br />
und<br />
som<br />
omit auc<br />
uch die Anfo<br />
ford<br />
rder<br />
erun<br />
unge<br />
gen an die<br />
Bedi<br />
ener<br />
er. Das wied<br />
eder<br />
erum<br />
bed<br />
edingt<br />
WIP<br />
IP-Z<br />
-Zon<br />
onen<br />
en, um die<br />
Lin<br />
inie<br />
ien-<br />
vers<br />
orgung<br />
auf<br />
kür<br />
ürze<br />
zest<br />
stem<br />
Weg<br />
umz<br />
mzus<br />
uset<br />
etze<br />
zen.<br />
Ein<br />
ine sink<br />
nken<br />
ende<br />
Leis<br />
istu<br />
ng pro<br />
Qua<br />
uadr<br />
drat<br />
atme<br />
mete<br />
ter in der<br />
Produ<br />
dukt<br />
ktio<br />
ion ist dabe<br />
bei ein un-<br />
erwü<br />
wüns<br />
chter Nebe<br />
bene<br />
neff<br />
ffek<br />
t, sol<br />
ollt<br />
lten<br />
kei<br />
ne neu<br />
euen<br />
en Lös<br />
unge<br />
gen be-<br />
rück<br />
cksi<br />
sich<br />
chtigt<br />
wer<br />
erde<br />
den.<br />
Das<br />
Unt<br />
nter<br />
erne<br />
nehm<br />
en set<br />
etzt<br />
hie<br />
ier mit sein<br />
iner<br />
Gesa<br />
samt<br />
mt-S<br />
hopflo<br />
loor<br />
or-L<br />
-Lös<br />
ösun<br />
ung an, die im Ber<br />
erei<br />
eich<br />
Mat<br />
ater<br />
eria<br />
ial Lo<br />
gis-<br />
tics<br />
ver<br />
anke<br />
kert<br />
ist.
TITEL<br />
Foto: Asys<br />
Systeme des Wareneingangs im Überblick.<br />
Ganzheitliche Factory Konzepte<br />
Die Stärke des Unternehmens im Bereich Material Logistics liegt in<br />
der ganzheitlichen Herangehensweise an den Produktionsprozess.<br />
In den ersten Beratungsterminen betrachten die Automatisierungsexperten<br />
jegliche Prozessverkettungen in der Fabrik, um diese abgestimmt<br />
und autonom gestalten zu können. Individuelle, skalierbare<br />
Konzepte stehen auf der Tagesordnung. Der Automatisierungsexperte<br />
setzt auf ein modulares Konzept, um Materiallogistik-Lösungen<br />
in verschiedenen Automatisierungsgraden zu realisieren. So<br />
können bestehende Fabriken Schritt für Schritt an die gewünschten<br />
Anforderungen angepasst werden.<br />
Die Produktion ab Wareneingang im Blick<br />
Das Unternehmen bietet eine Wareneingangslösung an, die dank<br />
einer integrierten, vollautomatischen Scan&Label Station eine Rückverfolgung<br />
von allen Materialien, wie z. B. Verbrauchsmaterial, Rohleiterplatten<br />
oder Bauteilrollen von Anfang an ermöglicht. Das Wareneingangs-Szenario<br />
für Bauteilrollen des Unternehmens schließt<br />
eine Counting Station ein, die die vorhandenen Bauteile auf einer<br />
Rolle zählt und exakte Werte in jegliche Bestandsdatenbank einspeist.<br />
Ein Einschleusen abgerüsteter Bauteilrollen ist hierbei ebenso möglich.<br />
Somit wird ein valider und abgestimmter Prozess sichergestellt,<br />
der die händische Inventur der Bauteilrollen erübrigt. In den<br />
Lagerlösungen von ASYS/Totech werden die Bauteilrollen bei unter<br />
5 % relativer Feuchte vollautomatisch eingelagert – optimale Bedingungen<br />
für sensible MSL-Bauteile.<br />
Um autonome Prozessabläufe zu realisieren werden fahrerlose<br />
Transportsysteme eingesetzt. Mit diesen AIVs (Autonomous Intelligent<br />
Vehicles) werden die einzelnen Stationen in der Fertigung untereinander<br />
und mit den Lagersystemen vernetzt. Sie transportieren<br />
neben Bauteilrollencontainer auch Magazine, KLT (Kleinlastträger)<br />
oder Trays. Die Fahrzeuge erzeugen ihre Routen selbstständig<br />
und abgestimmt, und erzielen somit eine just-in-time Versorgung.<br />
Hier kommen die Softwarelösungen des Unternehmens ins Spiel.<br />
Zu den Technologie-Tagen des Unternehmens im November wird<br />
ein neues Softwarepaket vorgestellt, das alle bisherigen, neue und<br />
weiterentwickelten Softwarelösungen der Unternehmensgruppe in<br />
einer Suite vereint: „Pulse Pro“. Alle Anwendungen im gleichem<br />
Look and Feel, um Orientierung zu geben – alle Applikationen zusammengefasst,<br />
um es für den Produktionsverantwortlichen von<br />
seinem Cockpit aus, maximal benutzerfreundlich zu gestalten.<br />
Die Fabrik autonom lenken<br />
Bildet das Assistenzsystem Pulse die Mensch-Maschine-Kommunikation<br />
ab, so wird die neue Software Suite „Pulse Pro“ einen Überblick<br />
über das gesamte Geschehen in der Fertigung geben.<br />
Es geht darum, automatisierte Materialflüsse im gesamten Shopfloor<br />
zu steuern und zu visualisieren, um eine Just-in-time Versorgung<br />
für jeden Fertigungsschritt zu erreichen.<br />
32 <strong>EPP</strong> September 2020
Foto: Asys<br />
Asys Material Logistics Lösungen für den gesamten Shopfloor.<br />
Das Unternehmen setzt hier auf „Dynamic Routing“. Das bedeutet,<br />
Materialflüsse werden dynamisch, auf Basis einer Matrix gesteuert.<br />
Die Software steuert nicht mehr anhand einer erstellten Planung,<br />
sondern reagiert situativ. Orientierung bietet allein der Arbeitsplan,<br />
alles Weitere wird so koordiniert, dass monetäre, zeitliche, operative<br />
Ressourcen optimal ausgelastet und genutzt werden. Der nächste<br />
Prozessschritt der zu bearbeiten ist, wird sofort mit den vorhandenen<br />
Kapazitäten besetzt. Also: Best Performance in der smarten<br />
Fabrik.<br />
Durch die vollständige Vernetzung und die Echtzeit-Kalkulation wird<br />
der Materialnachbezug an die Produktionslinien bedarfsgerecht, in<br />
kontinuierlicher Abstimmung mit dem Fertigungstakt, angeliefert.<br />
Durch die erhöhte Umschlagshäufigkeit werden Materialbestände<br />
an der Linie drastisch reduziert. Gleichzeitig erhöht sich die Materialverfügbarkeit<br />
in der Produktion, Kosten werden effektiv reduziert.<br />
Das Monitoring ist ein weiterer Aspekt der neuen Software Suite.<br />
Wurden bisher Zustände einzelner Maschinen betrachtet, werden<br />
diese Daten zukünftig in Relation gesetzt. Nach standardisierten Vorgaben<br />
werden die Informationen verdichtet zusammengefasst. Das<br />
Tool bildet die Performance des gesamten Shopfloors ab. Zusammenhänge<br />
werden klarer, Bottlenecks und Ausfälle werden übersichtlich<br />
visualisiert und können so effektiv angegangen oder sogar<br />
vorausschauend vermieden werden. Weitere Punkte, wie die Harmonisierung<br />
der Offline-Programming Tools für alle Prozessanlagen,<br />
sind in der Umsetzung, um das Maschinennetzwerk in der Fertigung<br />
noch weniger mit NPI-Zeiten (New Product Introduction) zu<br />
belegen.<br />
Smarte Fabrik? Smarte Maschine!<br />
Bereits letztes Jahr auf der productronica stellte das Unternehmen<br />
sein neuartiges Konzept der smarten Maschine vor. Unter den Begriffen<br />
Access 360°, 24/7/365 und Care0 (=Care „Zero“) werden<br />
Funktionen eingeordnet, die zusammengefasst das Bild der neuen<br />
Maschinengeneration ergeben: die Generation Smart. Im ersten<br />
Schritt wurde der Nutzentrenner Divisio 5100 als smarte Maschine<br />
der neuen Generation vorgestellt. Sie punktet mit Funktionen wie<br />
Closed-Loop für die Schnittkontrolle. Die Abweichung von Schnitt<br />
zur Vorfräsung wird laufend kontrolliert und mit vorgegebenen<br />
Grenzwerten abgeglichen. Die Anlage prüft selbst, ob die Toleranzen<br />
überschritten wurden und steuert, wenn erforderlich, aktiv entgegen.<br />
Eine weitere smarte Funktion: die Predictive Setup Control. Eine<br />
Kamera prüft, welche Greifer gerüstet sind und gleicht sie mit<br />
dem laufenden Auftrag ab. Passen die eingesetzten Komponenten<br />
nicht, beziehungsweise sind diese nicht vollständig, ist die Maschine<br />
in der Lage, ihr Equipment selbstständig zu bestellen. Sukzessive<br />
wird das gesamte Portfolio der Unternehmensgruppe den drei<br />
Leitgedanken folgend auf smart umgestellt. Bereits auf den Technologie-Tagen<br />
im November wird das nächste Mitglied der Generation<br />
Smart aus dem Bereich Drucken gezeigt.<br />
<strong>EPP</strong> September 2020 33
TITEL<br />
Komplettlösungen aus einer Hand<br />
Kundenspezifische Automatisierung von Endmontageprojekten realisiert<br />
das Unternehmen in dem Produktbereich „Inventus“. Aktuelle<br />
Trends in der Automobilbranche, wie beispielsweise autonomes<br />
Fahren, E-Mobility oder Connected Cars fordern flexible, intelligente<br />
und zugleich hocheffiziente Fertigungslösungen. Das Unternehmen<br />
ist Gesamtlösungsanbieter und blickt auf über 25-jährige Erfahrung<br />
im Maschinenbau zurück. Die Montageexperten des Unternehmens<br />
unterstützen bei der Prozessentwicklung und dem Produktdesign<br />
komplexer Fertigungsverfahren. Modulare, standardisierte Montageplattformen<br />
sind hier der Schlüssel zu individuellen Prozesslösungen.<br />
Dabei stehen höchste Produktqualität und eine sichere und<br />
störungsfreie Produktion im Vordergrund. Die Montagelösungen<br />
zeichnen sich durch ihr platzsparendes Design aus: komplexe Prozessschritte<br />
werden verknüpft und parallelisiert. Dabei wird stets<br />
Flexibilität gewahrt, sodass nachträglich weitere Prozesse ergänzt<br />
werden können. Das Unternehmen fungiert auch als Prozessintegrator,<br />
bei Bedarf werden Lösungen von Drittanbietern in die Montagelinie<br />
eingebunden – Komplettlösungen aus einer Hand.<br />
Foto: Asys<br />
Die neue Software Suite „Pulse Pro“<br />
gibt einen Überblick über das gesamte<br />
Geschehen in der Fertigung.<br />
Interfaces des Shopfloors.<br />
Shopfloor mit Beschreibung der einzelnen Stationen.<br />
Foto: Asys<br />
Foto: Asys<br />
34 <strong>EPP</strong> September 2020
Das umfassende Unternehmensbild<br />
komprimiert in der kommunizierten Mission<br />
„Automate, Digitalize & Connect“.<br />
Chancen neuer Technologien nutzen<br />
Flexibel, intelligent, hocheffizient – auf diese Punkte kommt es bei<br />
Maschinen-, Linien- und Fabriklösungen der Zukunft an. Dafür müssen<br />
neue Technologien, wie beispielsweise der neue Mobilfunkstandard<br />
5G, einbezogen und genutzt werden. Das Potenzial, das<br />
diese Technologie für den Shopfloor verspricht, ist sehr hoch. Datenverbindungen<br />
innerhalb der Fertigung können vollständig durch 5G<br />
Technologie abgebildet werden. Damit bekommt das Thema „Big<br />
Data“ noch einmal ein anderes Gewicht. Alle Komponenten können<br />
untereinander in Echtzeit kommunizieren, von Maschinen, über Verbrauchsmaterialien<br />
zu Sensoren in einer Anlage.<br />
Neue Technologien verhelfen zu unternehmerischer Stabilität. Die Unternehmensgruppe<br />
setzt schon immer auf mehrere Standbeine in ihrer<br />
strategischen Ausrichtung. Neben dem Hauptgeschäftsfeld Electronics<br />
werden auch Lösungen für Life Science und Energy angeboten.<br />
Foto: Asys<br />
So erfährt die Gruppe beispielsweise im Bereich Medical Electronics<br />
gerade einen starken Aufschwung. Auch Technologien im Energiebereich,<br />
wie Brennstoffzellen- oder Solaranwendungen, werden<br />
verstärkt fokussiert. In beiden Industrien profitiert das Unternehmen<br />
von Synergien und kann umfassende Lösungen anbieten.<br />
www.asys-group.com<br />
Technologie-Tage<br />
Vom 11. –12. November 2020 finden die ASYS Group Technology Days<br />
am Standort Dornstadt statt. Jetzt anmelden unter:<br />
www.asys-group.com/de-de/landingpages/event/anmeldung/<br />
In Technologien wie z. B. Brennstoffzellen anwendungen profitiert das<br />
Unternehmen von Synergien und kann umfassende Lösungen anbieten.<br />
Foto: Asys<br />
Foto: Asys<br />
Kundenspezifische Automatisierung von Endmontageprojekten<br />
wurden im Produktbereich „Inventus“ umgesetzt.<br />
kurz & bündig<br />
Die Smart Factory, bestehend aus den<br />
Hauptprozessen Material eingang, Lagerung,<br />
Linienbereitstellung sowie -unterstützung<br />
und Transport, ist der erste Schritt in<br />
Richtung Fertigung der Zukunft. Vorgestellt<br />
werden schlüsselfertige Materiallogistik-<br />
Lösungen für unterschiedliche Automatisierungsgrade,<br />
die individuell auf die<br />
jeweiligen Anforderungen zugeschnitten<br />
werden können.<br />
<strong>EPP</strong> September 2020 35
BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Erfolgreicher Schablonendruckprozess mit 0201 Bauteilen (Teil 2)<br />
Mikro-Bauteile erfordern<br />
synchronisierte Prozesse<br />
Teil 2 beschreibt einen Versuchsplan (Design of Experiment, DOE), der auf den in Teil 1<br />
(Ausgabe 7–8) besprochenen Maschinen, Systemen und Materialien basiert. Nicht zu<br />
vergessen die Einrichtung von Drucker und Lotpasteninspektion inklusive den jeweils<br />
angewendeten Maschinenparametern. Die Ergebnisse dieses Versuchsplans werden<br />
im Anschluss genau geprüft.<br />
Edward C. Nauss und Michael Butler, ITW EAE, Hopkinton, MA (USA)<br />
Dieser Artikel behandelt die Änderungen, die für das Bedrucken<br />
kleiner Schablonenöffnungen erforderlich sind, im Besonderen<br />
für 0201 mm Bauteile, sowie die Ergebnisse eines Versuchsplans<br />
bei gleichzeitigem Einsatz bewährter Verfahrensmethoden. Mit den<br />
0201 mm Widerständen und Kondensatoren hat die nächste Phase<br />
in der Gehäusetechnik Einzug gehalten. Diese Bauteile sind ungefähr<br />
so groß wie ein Sandkorn, was zu besonderen Herausforderungen<br />
für den Lotpastendruckprozess führt. Um diese Herausforderungen<br />
anzugehen und um den Erfordernissen der entsprechenden<br />
Mikro-Schablonenöffnungen gerecht zu werden, muss jeder Bereich<br />
des Druckprozesses untersucht und angepasst werden. Dazu<br />
gehören essenzielle Maschinenparameter sowie die korrekten Rakelblätter,<br />
Substratunterstützungen und Kalibrierprozeduren. Besprochen<br />
wird auch die richtige Materialwahl mit Schwerpunkt auf<br />
Schablone und Substrat sowie Lotpaste und Reinigungsanforderungen.<br />
Versuchsplan zum 0201 mm (008004”) Drucktest<br />
Zweck des Tests ist die Untersuchung der Druckfähigkeit von Mikro-<br />
Bauteilen mit Hilfe eines neuen SMTA Miniaturisierung Prüfmusters.<br />
Anhand der bewährten, oben beschriebenen Verfahren werden<br />
die Ergebnisse untersucht, um die Cp-, CpK-, Pp- und PpK-Werte zu<br />
bestimmen. Das Ziel ist es, eine Prozessfähigkeit, Cp, zu erzielen,<br />
die gleich oder größer 2,0 ist, und einen CpK-Wert größer als 2,0,<br />
was zeigt, dass der Prozess innerhalb des Sechs-Sigma Qualitätsniveaus<br />
liegt.<br />
Die Gesamtfähigkeit des Prozesses, ausgedrückt in Pp- und PpK-<br />
Werten wird untersucht, um zu erfassen, wie zentriert der Prozess<br />
ist, mit dem Ziel Werte gleich oder größer 1,667 zu erreichen. Der<br />
Test wird auf der Edison Plattform in Standardkonfiguration durchgeführt.<br />
Im Folgenden werden der Versuchsplan, die Maschinendetails<br />
und die verwendeten Materialien und Prozesse sowie eine Untersuchung<br />
der Ergebnisse beschrieben.<br />
Für den Test wurden insgesamt 24 Leiterplatten bedruckt. Die ersten<br />
vier Leiterplatten wurden zum Kneten und Konditionieren der<br />
Lotpaste verwendet, um den Prozess einzufahren und die Lotpaste<br />
auf Betriebsviskosität zu bringen. Nach jedem Druck wurde ein Reinigungshub<br />
ausgeführt, um jegliches Rauschen aus den ermittelten<br />
Daten zu entfernen. Die restlichen zwanzig Leiterplatten wurden mit<br />
einem Parmi SPI inspiziert, die ermittelten Daten mit einem integrierten<br />
SPC Paket ausgewertet. Im Folgenden wurden die Daten<br />
der Volumina und Pastenhöhe der 0201 mm Bauteile ermittelt und<br />
untersucht, um die Prozessfähigkeit der Geometrien für dieses Bauteil<br />
zu bestimmen. Alle für den Test verwendeten Maschinen und<br />
Systeme wurden vor Durchführung des Tests zertifiziert.<br />
Zum Experiment ein -<br />
gesetzte neue SMTA<br />
Miniaturisierung<br />
Prüfmuster.<br />
Foto: ITW EAE<br />
Foto: ITW EAE<br />
Das zum Druckt est<br />
verwendete System:<br />
MPM Edison<br />
Schablonendrucker.<br />
36 <strong>EPP</strong> September 2020
Materialien<br />
Leiterplatten (LP): Die Leiterplatte, die für das Experiment verwendet<br />
wurde, ist das neue SMTA Miniaturisierung Prüfmuster. Leiterplattenmaße:<br />
203 mm in X und 139,7 mm in Y und eine Dicke von<br />
1,57 mm. Auf der Leiterplatte befinden sich etwa 400 Pads, wovon<br />
200 auf 0 Grad und 200 auf 90 Grad liegen. Die Pads der 0201 mm<br />
Bauteile sind (125 x 150) μm groß mit einer Lücke zwischen den<br />
Pads von 120 μm und einem Bauteilraster von 32 μm.<br />
Schablone: (736 x 736) mm Rahmengröße, hochgespannt, lasergeschnitten<br />
mit Nanobeschichtung. Schablonenöffnungen eins zu eins<br />
passend zu (125 x 150) μm Padgröße.<br />
Rakelblätter: 220 mm Edelstahlrakelblätter, Anstellwinkel 55 Grad<br />
Lotpaste: Typ 6 – SAC305 No-Clean Flussmittel<br />
Unterstützung: Werkstückträger mit Vakuumansaugung – kundenspezifische<br />
Anfertigung für SMTA LP.<br />
Drucker: Für diesen Test wurde die Edison Plattform verwendet. Der<br />
Edison Drucker ist speziell für das Drucken von kleinen bis mittelgroßen<br />
Leiterplatten mit Mikro-Bauteilen ausgelegt. Ausrichtewiederholbarkeit:<br />
±8 μm, CP-Wert ≥2,0 @ 6 Sigma und einer Nassdruck-<br />
Wiederholgenauigkeit von ±15 μm, CP-Wert ≥2,0 @ 6 Sigma. Durch<br />
das schlanke Design der Kamera muss die Z-Achse zum Anheben<br />
der Leiterplatte an die Schablone nicht weit verfahren. Das System<br />
verwendet eine X/Y/Y-Ausrichtung, bei der die Ausrichtemotoren<br />
möglichst weit voneinander entfernt montiert wurden, um die Auflösung<br />
zu erhöhen. Die Z-Achsenposition ist auf den Mittelpunkt der<br />
Leiterplatte abgestimmt. Wenn die Z-Achse nach oben gefahren ist,<br />
ist die gesamte Transporteinheit vom Tisch entkoppelt, um jegliche<br />
Störeinflüsse zu vermeiden. Damit werden eine gute Abdichtung<br />
und eine saubere Auslösung der Lotpaste aus der Schablone sichergestellt.<br />
Der stationäre Reiniger ist vorne in der Maschine angeordnet,<br />
die Schablone wird über einen Shuttle zum Reinigungssystem<br />
gefahren, wodurch ausgeschlossen ist, dass die Druckkammer kontaminiert<br />
werden kann. Der Druckkopf verwendet eine einzelne<br />
Druckmessdose für beide Rakel, um mögliche Abweichungen in<br />
Druckrichtung zu unterbinden.<br />
Lotpasteninspektion: Für die Lotpasteninspektion wurde das Parmi<br />
Sigma X System benutzt, das mit dem neuen hochauflösenden Inspektionskopf<br />
ausgerüstet wurde. Standardmäßige Lotpasteninspektionssysteme<br />
verfügen nicht über die erforderliche Auflösung,<br />
um Lotpastendepots für Mikro-Bauteilen zu vermessen. Die Scan-<br />
Geschwindigkeit wurde dafür von 100 cm/s auf 60 cm/s reduziert.<br />
Das System arbeitet mit einer optischen Doppel-Laser Triangulation<br />
bei einer spezifizierter Höhengenauigkeit von 2 μm und einer Höhen-<br />
und Volumenwiederholgenauigkeit von 1 %. Eine Gage R+R<br />
Messsystemanalyse wurde vor Ausführung der Tests durchgeführt.<br />
Maschinenparameter: Rakelkraft: 7 kg<br />
Rakelgeschwindigkeit: 40 mm/s<br />
Abstand/Geschwindigkeit Langsame Trennung: Abstand = 2,5 mm,<br />
Geschwindigkeit = 2,5 mm/s<br />
Reinigungsfrequenz: jede LP<br />
Reinigungsabfolge: Vakuum/Vakuum/Trocken<br />
Leiterplattenklemmung: Vakuum und Seitenklemmung<br />
Ergebnisse des Drucktests<br />
Pastenvolumen und -höhe für 0 Grad Pads zur Volumenmessungen<br />
und zur Höhenmessung. Die Grenzvolumina waren auf 50 % bis<br />
170 % eingestellt. Die Verteilungskurve ist zentriert und zeigt ein<br />
durchschnittliches Pastenvolumen von 114,05 %.<br />
Volumenergebnisse 0 Grad 0201 sowie ...<br />
... Höhenergebnisse 0 Grad 0201.<br />
Links im Bild die Volumenergebnisse 90 Grad 0201 mm...<br />
... rechts die Höhenergebnisse 90 Grad 0201 mm.<br />
Foto: ITW EAE<br />
Foto: ITW EAE<br />
Foto: ITW EAE<br />
Foto: ITW EAE<br />
><br />
<strong>EPP</strong> September 2020 37
BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Überblick der<br />
Pastenaufträge<br />
0201 mm.<br />
Foto: ITW EAE<br />
Der untere Bereich liegt bei 88,74 % und der obere bei 139,37 %.<br />
Die Berechnung des Cp-Wertes ergab 2,37, für CpK wurde 2,21 ermittelt.<br />
Der Pp-Wert lag bei 2,37, der PpK-Wert bei 2,21.<br />
Für die Lotpastenhöhe waren das obere Limit auf 50 % und das untere<br />
Limit auf 150 % eingestellt. Die Verteilungskurve ist zum höheren<br />
Bereich hin verschoben mit einer durchschnittlichen Höhe von<br />
114 % bei einem unteren Bereich von 99 % und einem oberen von<br />
129 %. Der protokollierte Cp-Wert liegt bei 3,2 bei einem CpK-Wert<br />
von 2,32. Der berechnete Pp-Wert beträgt 3,28, der PpK-Wert 2,32.<br />
Die Ergebnisse zeigen, dass das Volumen leicht erhöht, aber konstant<br />
war. Die Schichtdicke war höher als gewünscht, dafür aber die<br />
Verteilungskurve enger, was im höheren Cp-Wert abzulesen ist.<br />
Pastenvolumen und -höhe für 90 Grad Pads zur Volumenmessungen<br />
und zur Höhenmessung. Die Grenzvolumina waren auf 50 % bis<br />
170 % eingestellt. Die Verteilungskurve ist zentriert und zeigt ein<br />
durchschnittliches Pastenvolumen von 108,71 %, der untere Bereich<br />
liegt bei 82,31 % und der obere bei 135,11 %. Der berechnete Cp-<br />
Wert beträgt 2,27, der CpK-Wert 2,24. Der Pp-Wert lag bei 2,27, der<br />
PpK-Wert 2,28.<br />
Für Höhe waren das obere Limit auf 50 % und das untere Limit auf<br />
150 % eingestellt. Die Verteilungskurve ist zentriert mit einer durchschnittlichen<br />
Höhe von 105,84 % bei einem unteren Bereich von<br />
94 % und einem oberen von 117 %. Der protokollierte Cp-Wert war<br />
4,22 mit einem CpK-Wert von 3,81. Der berechnete Pp-Wert war<br />
4,31 und der PpK-Wert 3,82.<br />
Zusammenfassung<br />
der Testergebnisse<br />
im Überblick.<br />
Bei 90 Grad zeigen die Ergebnisse eine engere, zentriertere Kurve,<br />
sowohl für Volumen als auch für die Höhe. Volumen ist leicht zum<br />
Mittelpunkt hin verschoben, was näher an der gewünschten Position<br />
ist. Die Höhenverteilung zeigt bei 90 Grad Bauteilen eine sehr<br />
enge Kurve mit einem Cp-Wert von 4,22, was die gravierendste Verbesserung<br />
gegenüber der 0 Grad Bauteile ist und näher an der bevorzugten<br />
Position liegt.<br />
Schlussbemerkung zum Versuchsplan<br />
Die Ergebnisse des Drucktests zeigen, dass 0201 mm Geometrien<br />
wiederholgenau gedruckt und verarbeitet werden können, wenn<br />
das Prozessfenster zwei Mal so groß ist wie die Prozessfähigkeit.<br />
Die Ergebnisse zeigen auch, dass um 90 Grad gedrehte Bauteile die<br />
besten Ergebnisse aufweisen, wobei 0 Grad Bauteile auch innerhalb<br />
der Spezifikationen liegen.<br />
Mikro-Bauteile können erfolgreich gedruckt werden, wenn alle Elemente<br />
des Prozesses so gewählt wurden, dass Maschine, Material<br />
und Prozess optimal aufeinander abgestimmt sind. Kein einzelner<br />
Aspekt überwiegt einen anderen, alle Stellschrauben des Prozesses<br />
müssen synchronisiert sein, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen.<br />
Zukunftsüberlegungen: Weitere Untersuchungen zu den Auswirkungen<br />
anderer Korngrößen auf das Druckergebnis für 0201 mm Bauteile<br />
sollten durchgeführt werden, auch um die entsprechenden Kosten<br />
versus Prozessfähigkeit, im Vergleich zu Typ 6 Lotpaste zu verstehen.<br />
Bei einem weiteren Test könnte der Druck mit einem geschlossenen<br />
Druckkopf (Enclosed Flow) dem Druck mit Rakelblättern<br />
gegenübergestellt werden, um herauszufinden, ob eines der<br />
beiden Verfahren Vorteile gegenüber dem anderen aufweist.<br />
www.itweae.com<br />
Foto: ITW EAE<br />
kurz & bündig<br />
Teil 2 diskutiert die Ergebnisse eines Versuchsplan<br />
für einen Schabloendrucktest bei gleichzeitigem<br />
Einsatz bewährter Verfahrensmethoden. Teil 1 in der<br />
Ausgabe 7-8 behandelte die Änderungen, die für<br />
das Bedrucken kleiner Schablonenöffnungen von<br />
0201 mm Bauteilen erforderlich sind.<br />
38 <strong>EPP</strong> September 2020
Absaug- und Filtersysteme<br />
sorgen für reine Luft<br />
Die ULT AG, Anbieter von Absauganlagen zur<br />
industriellen Luftreinhaltung, hat ihr Leistungsportfolio<br />
rund um die Baureihen ULT<br />
1500/2000/2500 für Laserrauch, Stäube aller<br />
Art und Schweißrauch erweitert.<br />
Von der Planung über die Installation bis zur<br />
Inbetriebnahme – das Unternehmen berät<br />
und begleitet die Anwender ihrer Absaugund<br />
Filtersysteme umfänglich. Diese Dienstleistungen<br />
– alle von zentraler Stelle koordiniert<br />
– wurden nun ausgebaut: Zum einen<br />
durch die Erweiterung der Service-Leistungen,<br />
und zum anderen durch spezielle Systemkonfigurationsmöglichkeiten.<br />
Im Bereich<br />
Service bietet das Unternehmen drei Leistungspakete<br />
unterschiedlicher Stufen an. Anwender<br />
können dabei selbst den Leistungsumfang<br />
und die Laufzeiten, etwa beim Thema<br />
Wartung oder Notfallassistenz, bestimmen.<br />
Unter anderem ist eine somit eine Gewährleistungsverlängerung<br />
möglich. Zudem<br />
ist eine Notfall-Hotline 24/7 verfügbar.<br />
Unterschiedliche Materialbearbeitungs-Prozesse<br />
generieren unterschiedliche Luftschadstoffe.<br />
Diese unterscheiden sich beispielsweise in<br />
Größe, Zusammensetzung und physikalischen<br />
wie chemischen Eigenschaften. Für diese Fälle<br />
hat das Unternehmen ein eigenes, qualifiziertes<br />
Format entwickelt. So kann bei Bedarf eine<br />
Zudosiereinheit hinzugeschaltet werden, um<br />
die Standzeit der Filter zu erhöhen. Das pulverförmige<br />
Filterhilfsmittel erzeugt eine Schutzschicht<br />
auf der Oberfläche der Filterpatronen<br />
und bindet die Staubpartikel zu einem gut abreinigungsfähigen<br />
Filterkuchen.<br />
Zur Beseitigung entstehender Dämpfe oder<br />
Gerüche besteht zudem die Möglichkeit, Nachfilterboxen<br />
bzw. eine weitere Filteranlage<br />
nachzuschalten. Größe und Systemkonfiguration<br />
ergeben sich aus der Anwendung selbst,<br />
d.h. das Unternehmen berät Kunden bei der<br />
Foto: ULT<br />
Absauganlagen der Serien ULT<br />
1500/2000/2500 zur Laserrauch -<br />
absaugung bzw. Entstaubung.<br />
PRODUKT NEWS<br />
Lösungsauswahl hinsichtlich des Prozesses.<br />
Die Absauganlagen der Baureihen ULT<br />
1500/2000/2500 mit Luftvolumen zwischen<br />
1.000 und 3.000 m³/h basieren auf einem optimal<br />
konfigurierten, modularen Geräte- und<br />
Filterkonzept, das hohe Schadstoff-Abscheideraten,<br />
ein vereinfachtes Filterhandling und<br />
hohe Filterstandzeiten garantiert. Anwender<br />
profitieren neben Kosten- und Zeiteinsparungen<br />
auch von individuellen Lösungen für jegliche<br />
Aufstellsituation.<br />
Die Anlagen werden bei Bedarf mit Sicherheitstechnik<br />
zur Absaugung brennbarer bzw. explosionsfähiger<br />
Stoffe ausgestattet. Sie punkten<br />
mit weiteren Vorteilen wie dem Einsatz von Absperrschiebertechniken,<br />
hochwertigen Filtermaterialien,<br />
der Zugänglichkeit zum System<br />
von vorn oder einem abgesetzten Schaltschrank<br />
mit Steuer- und Bedienelementen.<br />
Komplettiert wird das Leistungsportfolio<br />
durch ein konfigurierbares Absaugarm-Programm<br />
der Marke Flextractor. Damit können<br />
Emissionen unterschiedlichster Zusammensetzungen<br />
sicher erfasst werden – inkl. aggressiver<br />
oder explosionsfähiger Stoffe.<br />
www.ult.de<br />
Jetzt in unserem Democenter überzeugen<br />
Live in Kelsterbach<br />
Die digitale Revolution<br />
zum Anfassen<br />
Sprechen Sie unsere Vertriebsmitarbeiter<br />
an und vereinbaren Sie einen Termin.<br />
FUJI EUROPE CORPORATION GmbH<br />
+49 (0)6107 / 68 42 - 0<br />
fec_info@fuji-euro.de<br />
www.fuji-euro.de <strong>EPP</strong> September 2020 39
BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Was zählt ist die Fertigungsmethode und nicht der Ort<br />
Wettbewerbsfähige<br />
Fertigung von Elektronik<br />
Bei einem lokalen SMTA Chapter Meeting in den Vereinigten Staaten hat vor ein paar Jahren ein relativ kleiner<br />
EMS-Anbieter verkündet, dass sein Geschäftsmodell beschränkt sei und ein Wachstum aufgrund der Lage<br />
seines Standorts nahezu auszuschließen wäre. Er würde lediglich die Prototypenfertigung vor dem Beginn der<br />
Serienfertigung durchführen, die dann, nach seiner festen Überzeugung, in anderen Staaten ausgeführt würden.<br />
Aus einer ganzen Reihe von Gründen haben sich jedoch das Bewusstsein der Gesellschaft und auch die globalen<br />
Zusammenhänge im Laufe der Zeit gewandelt. Selbst größere Unternehmen freunden sich heute immer mehr<br />
mit der Idee einer lokalen Fertigung an. Die Frage stellt sich jedoch, welche infrastrukturellen Gegebenheiten<br />
vorhanden sein müssen, damit diese Idee erfolgsversprechend ist und keine Risiken birgt.<br />
Michael Ford, Sr. Director Emerging Industry Strategy, Aegis Software<br />
Die sogenannten Fixkosten waren schon immer das wichtigste Maß<br />
für die Lebensfähigkeit eines produzierenden Unternehmens. Die<br />
Arbeitskosten machen davon einen Großteil aus, und eine Unternehmensleistung<br />
wirkt dann vertrauenswürdig, wenn diese Arbeitskosten<br />
unter dem Durchschnitt liegen. Der Wettbewerb in diesen Bereichen ist<br />
sehr groß, was leicht daran erkennbar ist, dass Fertigungsdienstleistungen<br />
immer wieder an andere Orte verlagert werden, um wettbewerbsfähigere<br />
Preise nutzen zu können. Die Tatsache, dass große Produktionsstätten<br />
errichtet und dann verlagert werden, verdeutlicht das immense<br />
Geschäftsvolumen, welches angesichts der angeblich so geringen<br />
Margen durchgeführt wird. Der Verbrauch elektronischer Komponenten<br />
und Baugruppen war noch nie so hoch wie heute.<br />
kurz & bündig<br />
Die Elektronikbranche befindet sich im Wandel, nicht nur was die<br />
Fertigung im Hinblick auf zunehmende Automatisierung und Industrie<br />
4.0 anbelangt, sondern auch was die Standortwahl eines Unternehmens<br />
anbelangt. Der Artikel bespricht die Voraussetzungen und Gegebenheiten,<br />
um wettbewerbsfähig Elektronik herstellen zu können.<br />
Durch Einführung von neuen Technologien sind Maschinen und Roboter heute<br />
immer mehr in der Lage, Aufgaben mit wesentlich höherer Flexibilität zu erledigen,<br />
die einst manuell durchzuführen waren.<br />
Im Wandel der Zeit<br />
Tatsache ist, dass sich die Branche an einem echten Wendepunkt<br />
befindet. Die Einführung von neuen Technologien hat das Spielfeld<br />
nivelliert. Auf Seite der Hardware sind Maschinen und Roboter heute<br />
immer mehr in der Lage, Aufgaben zu erledigen, die einst manuell<br />
durchzuführen waren, und dies mit wesentlich höherer Flexibilität.<br />
In der Arbeitsvorbereitung müssen immer kleinere Produkte<br />
entwickelt, und kleinere Komponenten in höherer Dichte verbaut,<br />
werden. Daher kann der Mensch kaum mehr Montagearbeiten ausführen.<br />
Die Situation in der Elektronikfertigung verändert sich dahingehend,<br />
dass der Mensch als Arbeitskraft zwar niemals vollständig<br />
ersetzt werden kann, sich allerdings seine Rolle zunehmend ändert<br />
und weiterentwickelt. Er wird vielmehr zu einer hochflexiblen, mobilen<br />
oder zellbasierten Ressource und viel weniger Bestandteil einer<br />
Produktionslinie. In dieser neuen Aufgabe wird er von Technologien<br />
wie z. B. der Erweiterten Realität (AR=Augmented Realtiy) unterstützt.<br />
Technologien, die den Bediener durch völlig unterschiedliche<br />
Aufgabenbereiche innerhalb einer Fabrik leitet und so die Möglichkeit<br />
schafft, diese vollständig auszulasten.<br />
Auf der Softwareseite bietet sich ein ähnliches Bild. Der wahre Motor<br />
für die Übernahme einer automatisierten Software, die mit der<br />
Montage-Hardware mithalten kann, liegt in der Verknüpfung von<br />
Hard- und Software, die inzwischen nahtlos möglich ist. Dies ist im<br />
Wesentlichen dem Connected Factory Exchange Standard (CFX)<br />
des IPC zu verdanken, der sämtliche Hemmnisse in Bezug auf technische<br />
Fragen, Kosten und Risiken beseitigt hat, die vormals eine<br />
aktive Verbindung zwischen IIoT MES-basierter digitaler Zwillinge<br />
mit ihrem physischen Gegenüber verhindert hat. Diese Verschmelzung<br />
von Soft- und Hardware bei allen Montagevorgängen liefert<br />
wesentliche Informationen, die zuvor in diesem Umfang schlicht<br />
nicht möglich gewesen waren. Über viele Jahre hinweg ist die Fertigungsleistung<br />
dahingehend bemessen worden, dass unterschiedliche<br />
Daten herangezogen wurden, was ausschlaggebend bedeutete,<br />
dass unterschiedliche Elemente benutzt oder nicht benutzt oder<br />
so kategorisiert wurden, dass die Daten aus einer bestimmten Perspektive<br />
heraus betrachtet, eine Bedeutung erhalten haben. Es ist<br />
nur allzu gut verständlich, dass die Betreiber einer Produktionslinie<br />
beispielsweise nicht an Dingen gemessen werden möchten, die außerhalb<br />
ihrer Kontrolle liegen, wie etwa einem Auftragsrückgang<br />
Foto: AdobeStock_31488143 / Aegis<br />
40 <strong>EPP</strong> September 2020
Angesichts der Verfügbarkeit vieler<br />
Daten aus Montageprozessen, die<br />
in ein IIoT-basiertes MES-System<br />
eingespeist werden, um Kontext<br />
zu gewinnen und anschließend in<br />
einem Data-Warehouse zur Analyseverarbeitung<br />
zur Verfügung zu<br />
stehen, ist die Art und Weise der<br />
Funktion von Enterprise-Reporting<br />
im Vergleich zu früheren Berichtsoptionen<br />
nun revolutionär.<br />
oder einem schlecht optimierten Terminplan. Daher hat jeder einen<br />
eigenen Anspruch auf eine bestimmte Art von Metrik.<br />
Angesichts der Verfügbarkeit so vieler Daten aus Montageprozessen,<br />
die in ein IIoT-basiertes MES-System eingespeist werden, um<br />
Kontext zu gewinnen und anschließend in einem Data-Warehouse<br />
zur Analyseverarbeitung zur Verfügung zu stehen, ist die Art und<br />
Weise der Funktion von Enterprise-Reporting im Vergleich zu früheren<br />
Berichtsoptionen nun revolutionär. Es stellt sich dann die Frage,<br />
ob und wie die vielen unterschiedlichen Perspektiven auf die Datendarstellung<br />
beibehalten werden, oder ob die Fabrikleistung als solche,<br />
die ja nun vollkommen transparent ist, der entscheidende Faktor<br />
sein wird, wenn Geschäftsentscheidungen zu treffen sind.<br />
Selbstverständlich letzteres.<br />
Standortgerechte Produktion<br />
Unabhängig davon, ob Produktionsstätten sich nur an einem Standort<br />
befinden oder weltweite Standorte vorhanden sind, Gewinn und<br />
Verlust sind die wichtigsten Aspekte. Geschäftsanalytik, die auf diesen<br />
neuen Datenverbindungen basiert, legt offen, was bereits bekannt<br />
ist, worüber aber bisher kaum jemand zu sprechen wagte. Für<br />
ein EMS-Unternehmen, das ein ganzheitliches Fabrikmodell anstrebt,<br />
beinhaltet das bis dato nicht erfasste Überlegungen, beispielsweise<br />
Rüstzeiten der Kundenlinien, Rüstwechsel an den Produktionslinien,<br />
Prozessgeschwindigkeiten, die nicht mit den Lieferplänen<br />
der Kunden übereinstimmen, die Kosten für Pufferlager, Zeitverluste<br />
durch unnötige Wartung oder Stillstände der Linien, Wartezeiten<br />
für Materialien, Einrichtung von Maschinen und Prozessen,<br />
Suche nach geeigneten Mitarbeitern, Ressourcen und Werkzeugen<br />
und den Kosten bei schlechter Qualität. Wenn man nun, wie bei einer<br />
standortbasierten Analyse üblich, diese Faktoren summiert,<br />
wird deutlich, dass die relativen Arbeitskosten zwischen den Regionen<br />
mit zunehmender Automatisierung immer unbedeutender werden.<br />
Viele Standorte geben offen zu, dass ihr Produktivitätsniveau<br />
ganzheitlich nur bei 10 % bis 20 % liegt, basierend auf dem hohen<br />
Produktmix, den sie unterstützen müssen. Inzwischen ist es wichtiger<br />
wie produziert, als wo produziert wird. Daher bedeutet zunehmende<br />
lokale Fertigung einen signifikanten Schritt nach vorne, was<br />
die Rentabilität der Massenproduktion, die Kundennähe sowie geringere<br />
Fertigwarenbestände betrifft.<br />
In vielen Fällen sichern sich<br />
lokale EMS-Unternehmen in<br />
den Vereinigten Staaten und<br />
in Europa neue Geschäftsmöglichkeiten,<br />
die sich durch<br />
eine höhere Flexibilität und<br />
erweiterte Fähigkeiten auszeichnen<br />
sowie auf dem Einsatz<br />
der neuesten Maschinen<br />
und Softwaretechnologien<br />
basieren. Investitionen werden<br />
von diesen Unternehmen<br />
mindestens so selbstbewusst<br />
vorgenommen, wie<br />
von denjenigen Unternehmen,<br />
die sich an abgelegenen Standorten bekriegen. Interessanterweise<br />
muss gar keine Fabrik errichtet werden oder jahrelanges Expertenwissen<br />
vorliegen, um das wichtige vom unwichtigen zu unterscheiden.<br />
Der Einsatz von Analysen und Geschäftsanalytik ist nicht<br />
nur dazu da, bemerkenswerte Grafiken und Tabellen zu zeigen, mit<br />
denen der Chef beeindruckt werden kann. Sie dienen vielmehr dazu,<br />
das aktuelle ganzheitliche Fertigungsgeschäftsmodell vollumfänglich<br />
zu verstehen, welches aus kompletten, detaillierten, genauen<br />
und zeitnahen Daten aus der Live-Produktion besteht. Anhand<br />
dieser Daten können Verbesserungsmöglichkeiten abgeleitet, dieses<br />
Vorgehen auch in anderen Situationen anwendet und sowohl lokale<br />
als auch globale Alternativen miteinander verglichen werden.<br />
Die Kosten und Risiken hierfür sind trivial, verglichen mit einer Investition<br />
in ein Unternehmen, das Gewinne oder Verluste einfahren<br />
kann. Benötigt werden lediglich das IIoT-basierte MES-System und<br />
eine Business-Intelligence Suite von der Stange. Die Kosten dafür<br />
liegen, verglichen mit den Gesamtbetriebskosten, grundsätzlich bei<br />
null, da die Vorteile, die aus diesen Systemen resultieren, einen ROI<br />
innerhalb weniger Monate (nicht Jahre) aus der normalen betrieblichen<br />
Nutzung ergeben. Daraus resultierend wird die Geschäftsstrategie<br />
der Hersteller auf eine ganz neue Sicherheitsebene gehoben,<br />
was in unserer heutigen Welt schätzenswert ist.<br />
Über Aegis<br />
Foto: AdobeStock_159060205 / Aegis<br />
Seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 1997 bietet Aegis Software<br />
eine umfassende und flexible End-to-End Manufacturing Execution<br />
System (MES) Plattform, die Herstellern die benötigte Geschwindigkeit,<br />
Kontrolle und Transparenz bringt. Das Unternehmen verfügt über Büros<br />
und Mitarbeiter in Deutschland, Großbritannien und China und es bestehen<br />
Partnerschaften zu 37 Maschinenherstellern. Das Unternehmen hat<br />
bereits über 2.000 Herstellern aus den Bereichen Elektronik, Medizin,<br />
Automobil, Militär sowie der Luft- und Raumfahrtindustrie mit höchster<br />
Qualität bei der Umsetzung schneller und beständiger Innovationen<br />
geholfen, bei gleichzeitiger Senkung der Betriebskosten.<br />
www.aiscorp.com<br />
<strong>EPP</strong> September 2020 41
BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Plattformen – neue Chancen für kleinere EMS<br />
Ständiges Update zum Erhalt<br />
der Wettbewerbsfähigkeit<br />
Die reine Bestückung von Leiterplatten mit elektronischen Bauteilen durch EMS Dienstleister entwickelt sich zu einer<br />
Standardaufgabe. Und auch die Arbeitskosten sind bei einem kapitalintensiven Maschinenpark für den Mittelstand<br />
kein Vorteil mehr. Für kleinere mittelständische Unternehmen bedeutet das neue Chancen im Wettbewerb mit Großunternehmen,<br />
anspruchsvolle Aufgabenstellungen wie auch Material-Compliance zu nutzen.<br />
Karl-Uwe Siegler, Freier Fachredakteur für Kraus Hardware GmbH<br />
Kraus nutzt bereits eit einigen Jahren Plattformen für Informationen.<br />
Ein hohes Informationsniveau der „Großen“ durch genauere<br />
Marktkenntnisse und/ oder spezifische Informationen über Hersteller<br />
oder Distributoren, können heute von KMU durch die Nutzung<br />
modernster Plattform- und Schnittstellen-Technologien häufig<br />
verbessert werden, um dann beispielsweise auch wieder die persönlicheren<br />
Kontakte mit dem Kunden zu suchen.<br />
Mit diesen umfangreichen Möglichkeiten können sich die „Kleineren“<br />
auf ein ähnlich hohes Kompetenzniveau wie Großunternehmen<br />
weiterentwickeln. Dafür müssen die verschiedenen Plattform- und<br />
Schnittstellen-Technologien, Dienstleistern mit den unterschiedlichsten<br />
Informationsangeboten bekannt sein und genutzt werden wie<br />
zum Beispiel: Octopart, Silicon Expert, Bay-Soft, Datasheet, Find<br />
Chips, OEM Secrets, Source ESB oder Online Components. Erwähnenswert<br />
auch die wichtige Schnittstelle API, die es dem Anwender<br />
ermöglicht, die verschiedenen Quellen selbst anzuzapfen oder auch<br />
die Geschäfts- und Informations-Plattform IHS als mehr spezifische<br />
Schnittstelle zu Forschungseinheiten. Bei manchen Anbietern sind<br />
dabei unter Umständen Anspruch und Leistung flexibel.<br />
Foto: Kraus<br />
Plattformen & Schnittstellen im Vergleich<br />
Die Plattform Silicon Expert liefert die relevanten Daten und Erkenntnisse,<br />
die zur Beseitigung von Risiken in der Lieferkette erforderlich<br />
sind. Dazu gibt es umfassende Informationen zum Produkt<br />
und bestimmte Marktdaten.<br />
Die Plattform Bay-Soft ist wohl eher nur eine Anwendung, die die<br />
verschiedenen Quellen weltweit operierender Distributoren hinsichtlich<br />
Preisstaffel, Verfügbarkeit, technische Merkmale, End of Life,<br />
RoHs usw. automatisch zuordnet.<br />
Die Suchmaschine Octopart liefert – nach eigener Aussage über 15<br />
Millionen Bauteile Daten zu Preis, Lagerbestand, Datenblättern,<br />
Musteranfragen, Designreferenzen von verschiedenen Herstellern<br />
und Distributoren. Sie soll monatlich tausende Mal über Google angeklickt<br />
worden sein.<br />
Die Suchmaschine Alldatasheet liefert Informationen für elektronische<br />
Bauteile z.B. für 50 Millionen Halbleiter-Datenblätter.<br />
Find Chips behauptet von sich die schnellste Original-Suchmaschine<br />
für elektronische Bauteile zu sein. Sie durchkämmt für elektronische<br />
Komponenten die Angebote von 20 führenden Anbietern, um den<br />
„Anfrager“ unmittelbar mit den Bestands- und Preisniveaus weltweit<br />
zu versorgen.<br />
OEMSecrets wurde 2010 während der electronica in München präsentiert<br />
und positiv aufgenommen. Sie sucht Komponenten die auf<br />
Lager zur Verfügung stehen.<br />
SourceESB startete als Printversion aber heute überwiegen die<br />
Google Onlineanfragen mit 103.300 monatlich.<br />
OnlineComponents ist ein autorisierter Online-Distributor für elektronische<br />
Komponenten für ausschließlichen Einkauf über Internet.<br />
Man sieht sich als sehr konkurrenzfähig wenn nicht gar Best-Preis-<br />
Anbieter.<br />
Datasheets bezeichnet sich als die weltweit umfassendste Quelle<br />
für Informationen über elektronische Komponenten (Datasheets) in<br />
50 Millionen Halbleiter Datasheets. Angegeben werden monatlich<br />
insgesamt 60.000 Datasheet Aktualisierungen.<br />
kurz & bündig<br />
Durch richtige Nutzung kleiner und mittlerer EMS-Dienstleister von<br />
Informations-Plattformen, unter Berücksichtigung, dass die Daten<br />
aus den unterschiedlichsten Quellen zu einem Gesamten zusammengefasst<br />
werden müssen, können präzise Schlussfolgerungen gezogen<br />
werden und diese zum Vorteil vewendet werden.<br />
42 <strong>EPP</strong> September 2020
Die Abkürzung API (Application Programming Interface) bezeichnet<br />
eine Schnittstelle zweier Programme. Sie ist eine frei zugängliche,<br />
System übergreifende Schnittstelle, über die direkt auf viele Händler<br />
und Portal zugegriffen wird. Die Informationen werden dabei in<br />
Echtzeit übertragen.<br />
Eine wichtige Geschäfts- und Informations-Plattform ist die IHS. Sie<br />
liefert ähnlich Silicon Expert-Analysen über Märkte und veröffentlicht<br />
Trendeinschätzungen von weltweit renommierten Experten.<br />
Traceability zur lückenlosen Rückverfolgbarkeit.<br />
Foto: Kraus<br />
KMU Ausrichtungen auf die Zukunft<br />
Über Plattformen oder direktem Zugriff mit API lassen sich bei<br />
Händlern und Herstellern automatisiert, schnell und sicher Abfragen<br />
erstellen, vergleichbar einem Abgleich von Lieferschein gegen Bestellung<br />
bzw. gegen Ware. Mit entsprechend umfassenderen Informationen<br />
sind Abkündigungen, Produktänderungen, technische<br />
Eckdaten, Verarbeitungstechnologien und Datenblätter automatisiert<br />
schnell zu verarbeiten. Das vorhandene Lager kann leichter in<br />
den Angebots- und Beschaffungsprozess eingebunden werden.<br />
Auch lassen sich CAD-Daten und Simulationsmodelle oder auch alternative<br />
Komponenten mit vergleichbaren technischen Daten herunterladen.<br />
Der Aufwand beim Einstieg für KMUs durch Schulung,<br />
Programmierung sowie Datenarchivierung vermindert sich bald und<br />
zahlt sich dann durch erhöhte Kompetenz in den Gesprächen mit<br />
den Kunden schnell aus – der günstigste Preis verliert an Bedeutung.<br />
Aber eine die glatte, einfache Nutzung dieser neuen Möglichkeiten<br />
gibt es natürlich nicht. Denn auch hier sind der Komplexität keine<br />
Grenzen gesetzt. Aber der engagierte Fachmann lernt schnellt.<br />
Die Kraus Hardware nutzt seit 2017 Plattformen immer intensiver<br />
und weist darauf hin, dass die Daten aus den unterschiedlichsten<br />
Quellen zu einem Gesamten zusammengefasst werden müssen,<br />
um präzise Schlussfolgerungen zu ziehen. Zum einen für das „neu“<br />
zu beschaffende Material sowie auch die Daten und Veränderungen<br />
zu dem Bestandsmaterial, das sich zum Teil über einen längeren<br />
Zeitraum im Lager befindet. Das Unternehmen fasst das für sich als<br />
versionierten Lagerbestand zusammen „Man hat nicht eine Information<br />
für die Artikelnummer im gesamten Auftrag, sondern unter<br />
Umständen für jedes Gebinde einzeln.“<br />
Traceability gehört im Unternehmen zu einem der digitalisierten<br />
Standardprozessen.<br />
Für viele kleine und mittlere EMS-Dienstleister bietet es sich also an,<br />
diese Plattform-Mehrwert-Angebote zukünftig in ihr Geschäftsmodell<br />
einfließen zu lassen – verbunden mit ihren originären Vorteilen: Flexibilität,<br />
persönliche Kontakte und gleiche Ansprechpartner über den<br />
gesamten Auftrag hin. Der erfolgreiche EMS Dienstleister wird zukünftig<br />
also als anerkannter Gesprächspartner für das Management<br />
seines Auftraggebers in Produktion und Einkauf über die reine Auftragsabwicklung<br />
hinausdenken. Er wird sich über die aktuelle Situation<br />
in der Elektronik und die nahe Zukunft ständig informieren.<br />
www.kraus-hw.de<br />
Foto: Kraus<br />
Inline-Vakuumanlagen<br />
der VP7000 Serie<br />
Dampfphasenlöten made by ASSCON<br />
• Einfachster Lötprozess<br />
• Hervorragende Lötqualität<br />
• Multi Vacuum - Reduzierung der Void-Raten unter 1%<br />
• Ideal für 3D-MID, Hybrid- und Powermodulfertigung<br />
dampfphasen-loeten-inline.de<br />
ASSCON Systemtechnik-Elektronik GmbH<br />
Messerschmittring 35 · 86343 Königsbrunn · Germany<br />
info@asscon.de<br />
@<br />
<strong>EPP</strong> September 2020 43
BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Recovery-Bootstick macht die Automatisierungstechnik schnell wieder einsatzbereit<br />
Backups zuverlässig erstellen<br />
und einfach aufspielen<br />
Wurde ein defekter PC oder IPC als Ursache für einen Anlagenstillstand ermittelt, gilt es schnell zu handeln.<br />
Jetzt zählt ein aktuelles Image der entsprechenden Installation sowie dieses auch möglichst unkompliziert<br />
aufspielen zu können. Überhaupt, damit Images im Alltagsbetrieb sinnvoll genutzt werden können, müssen<br />
sie zahlreiche Anforderungen erfüllen. Vieles spricht dafür, den Prozess von der Image-Erstellung bis hin<br />
zum Wiederaufspielen regelmäßig unter die Lupe zu nehmen und kontinuierlich an die Nutzer-Bedürfnisse<br />
anzupassen.<br />
Wie wichtig Datensicherung und die Erstellung von Software-<br />
Images ist, kam zwar in der operativen Ebene der Automatisierungsbranche<br />
später an als in IT-Bereichen, ist hier aber unbestritten<br />
mindestens ebenso wichtig. Gerade in größeren Produktionsanlagen<br />
sind sehr viele Rechner eingebunden, manchmal sind es mehrere<br />
Hundert oder gar Tausend. Bei diesen Größenordnungen wird<br />
schnell deutlich, dass sich die Wartung dieser PCs und ihre Datensicherung<br />
manuell nicht zuverlässig und wirtschaftlich verwalten<br />
lässt. Zum Glück gibt es heute auf industrielle Anwendungen zugeschnittene<br />
Lösungen, die Anwender bei der Versionsverwaltung von<br />
Software und Sicherung unterstützen.<br />
Den gesamten Image-Prozess im Blick<br />
Die Landauer Auvesy GmbH bietet bereits seit vielen Jahren zuverlässige<br />
Datenmanagementlösungen, die Anwender der Automatisierungsbranche<br />
dabei unterstützen, automatische Backups zu erstellen,<br />
sowie eine Versionsverwaltung, um Softwarestände von<br />
Steuerungsprogrammen sauber zu dokumentieren. Weil das Erstellen<br />
von Images und die zuverlässige Verwaltung aktueller Stände<br />
sehr aufwändig ist, wurde die Software versiondog um einen automatisierten<br />
Service für diese Aufgabe erweitert. Mit dem Image<br />
Service lassen sich Images komfortabel erstellen. Der Schwerpunkt<br />
galt dabei auch großen Anlagen, wo mehrere Hundert Image-Jobs<br />
angelegt werden müssen. Mit dem Tool ist das nun zeitsparend<br />
möglich. Um es konkret zu machen: Die Zeit zum Anlegen von 500<br />
Jobs lässt sich damit schätzungsweise von drei Manntagen auf<br />
knapp eine Stunde reduzieren. Die Fehler, die bei der langwierigen,<br />
stupiden Arbeit im Vergleich zur automatisierten Lösung entstehen<br />
würden, sind dabei noch nicht einmal berücksichtigt.<br />
Die Autoren sind Jochen Lang, Produkt- & Projektmanager<br />
für die Evaluierung, Planung & Steuerung neuer Software-Projekte,<br />
Auvesy (Jochen.lang@auvesy.de) und<br />
Dipl.-Ing. (FH) Nora Crocoll, Redaktionsbüro Stutensee<br />
(http://www.rbsonline.de)<br />
Meist sind in der Produktion noch PCs mit älteren Betriebssystemen<br />
und Festplatten, die eine Installation einer großen Image-Lösung<br />
verhindern. Daher wurde bei dem Image Service nicht nur auf<br />
die Kompatibilität zu älteren Betriebssystemen geachtet, sondern<br />
auch auf die Größe der nötigen Client-Installation, um die Rechner<br />
remote sichern zu können. Die Client-Installation benötigt unter<br />
50 MB und lässt sich meist problemlos auch auf kleinen Rechnern<br />
installieren, ohne die Festplattenkapazität zu erweitern zu müssen.<br />
Wenn jede Minute zählt …<br />
Spannend wird es, wenn ein Image tatsächlich benötigt wird. Dann<br />
ist es wichtig, eines zu haben und zu wissen, wo das aktuelle gespeichert<br />
ist. Deshalb sind Strategien zur systematischen Verwaltung<br />
ebenso wichtig wie das Erstellen selbst. So sollten auch die<br />
Images von Rechnern, die nicht ans Firmennetzwerk angeschlossen<br />
sind, an zentraler Stelle archiviert und verwaltet werden.<br />
Entscheidender Punkt in der gesamten Kette ist das Aufspielen des<br />
Images. Ab versiondog 8.0 wird ein Recovery-Bootstick angeboten.<br />
Damit kann man innerhalb kürzester Zeit von einem komplett „leeren“<br />
System zu einer lauffähigen Lösung gelangen. Der Bootstick beinhaltet<br />
ein kleines Betriebssystem und alle benötigten Anwendungen für ein<br />
schnelles und einfaches Recovery. Alternativ ist es auch möglich, diese<br />
auf einen mit Betriebssystem vorinstallierten PC remote aufzuspielen.<br />
Angeboten wird nun auch die Möglichkeit, Images an mehreren Speicherorten<br />
abzulegen. In jedem Fall wird die Zeit deutlich reduziert, die<br />
es braucht, bis der neue PC wieder lauffähig ist.<br />
Wenn der Anwender mitentwickelt<br />
Vereinfacht haben sich neben der Systemrecovery aber auch andere<br />
Dinge. Dazu wurde nun ein Webinstaller entwickelt, der die Installation<br />
deutlich erleichtert. Über eine lokale Webseite kann damit auf<br />
dem PC vor Ort nun das Installationspaket erzeugt und vom Stick<br />
heruntergeladen und installiert werden. Alternativ lassen sich auch<br />
an einem zentralen Rechner für mehrere PCs Setup-Pakete zur Installation<br />
vorbereiten (inklusive Sicherheitszertifikat, das mit der jeweiligen<br />
IP-Adresse verknüpft ist) und dann am jeweiligen PC zur Installation<br />
starten.<br />
Das Zusammenspiel zwischen versiondog und Image Service wurde<br />
ebenso wie die intuitive Nutzbarkeit deutlich verbessert. Maß-<br />
44 <strong>EPP</strong> September 2020
kurz & bündig<br />
In industriellen Anwendungen<br />
sind Datensicherung sowie das<br />
Erstellen von Images inklusive der<br />
zuverlässigen Verwaltung aktueller<br />
Stände eine sehr aufwändige<br />
Aufgabe. Wenn jedoch eine<br />
Maschine aus diesem Grund stillsteht,<br />
zählt jede Minute. Hier verspricht<br />
eine Softwarelösung abhilfe.<br />
Mit dem Image-Service gelingt die Image-Erzeugung in vier einfachen Schritten.<br />
Foto: Auvesy<br />
Foto: Auvesy<br />
geblich dazu beigetragen hat das Feedback vieler Nutzer sowie das<br />
strukturierte Vorgehen bei den Projektverantwortlichen und Entwicklern<br />
des Unternehmens, das dafür sorgt, dass Rückmeldungen<br />
auch dorthin gelangen, wo sie sich in Weiterentwicklungen niederschlagen.<br />
Eine dieser Änderungen nach Kundenwunsch ist z. B.<br />
auch, dass die Anzahl der temporären Verzeichnisse angepasst wurde,<br />
sodass nun für jeden Job und damit für jedes Subnetz ein eigenes<br />
temporäres Verzeichnis zur Verfügung steht. Damit ist jetzt die<br />
Netzwerkverfügbarkeit mit mehreren Subnetzen umsetzbar.<br />
Generell gehen die Landauer bei ihrer Softwareentwicklung nach einem<br />
agilen Konzept vor. Dabei wird bei Projektstart nicht die gesamte<br />
Lösung festgelegt, sondern sie planen verschiedene Elemente ein,<br />
die sie stufenweise und nach Anwenderbedarf priorisiert umsetzen.<br />
Von Release zu Release wird wieder neu priorisiert. So entsteht insgesamt<br />
schneller eine nutzbare Lösung und es ist sichergestellt, dass<br />
nur die Elemente entwickelt werden, die Anwender auch wirklich<br />
brauchen; also eine Win-win-Situation für Nutzer und Entwickler. Diese<br />
Art der Entwicklung erfordert aber ein sehr diszipliniertes Vorgehen<br />
und ein genaues Hinsehen, um den wirklichen Problemursachen<br />
hinter manchen Workarounds auf den Grund zu gehen.<br />
Auvesy GmbH<br />
Das 2007 gegründete Unternehmen (www.auvesy.com) ist weltweiter<br />
Anbieter von Datenmanagement-Software für automatisierte Produktionsanlagen<br />
und Fertigungsprozesse. Mit seinem spezialisierten Softwaresystem<br />
„versiondog“ bietet das Unternehmen ein Produkt, das<br />
Industrieunternehmen eine einheitliche zentrale Datenablage, voll -<br />
automatische Datensicherung, Versionsverwaltung mit detaillierter<br />
Änderungserkennung und übersichtlicher Dokumentation bei gleich -<br />
zeitig hoher Benutzerfreundlichkeit ermöglicht und zugleich auf die<br />
Automatisierungssysteme unterschiedlicher Hersteller (darunter z. B.<br />
Siemens, ABB, Kuka, Rockwell und Mitsubishi) abgestimmt ist. Die<br />
Software ist weltweit bereits in mehr als 40 Ländern in einer Vielzahl<br />
unterschiedlicher Branchen erfolgreich im Einsatz. Das in Landau in<br />
der Pfalz ansässige Unternehmen beschäftigt ca. 90 Mitarbeiter.<br />
www.auvesy.com<br />
Optionale Speicherstrategie durch konfigurierbaren Speicherort.<br />
Auch die Dokumentation zur Software wurde nach Kundenfeedback<br />
angepasst. Eine neue Struktur stellt sicher, dass Nutzer nicht mit zu<br />
vielen unnötigen Informationen überfrachtet werden, aber dennoch<br />
alles Notwendige vorhanden ist.<br />
Gute Zukunftsaussichten<br />
Die Version 8.0 steht seit Juli 2020 zur Verfügung. Aber schon jetzt<br />
starten die Landauer mit Weiterentwicklungen für die Version 8.5.<br />
Dazu gehören beispielsweise eine FTP-Integration, um Alternativen<br />
zum Datentransfer neben den bislang genutzten Windows-Freigaben<br />
zu schaffen, sowie eine Möglichkeit zum Erstellen differentieller<br />
Images. Um den zuverlässigen Anlagenbetrieb zu gewährleisten, ist<br />
vorbeugende Instandhaltung ein Thema, das in der Industrie immer<br />
wichtiger wird und auch vor der Datensicherung nicht Halt macht.<br />
Deshalb wird in der nächsten Version dieser Bereich ein wesentliches<br />
Thema sein. Dazu zählen die aktive Überwachung z.B. von der<br />
Bios-Batterie oder vom Zustand der Festplatte, die gesichert wird,<br />
also deren Kapazität, defekte Sektoren, Veränderungen der Hardware-Konfiguration<br />
usw. Auch Unterschiede bei Software-Versionen<br />
sollen überwacht und als Listenansicht übersichtlich dargestellt werden.<br />
Zudem lassen sich damit viele nützliche Lösungen generieren.<br />
Mit einem mobilen Image Client schließlich sollen neben Windows<br />
auch weitere Betriebssysteme unterstützt werden. Es wird also<br />
deutlich, dass der Image Service permanent weiter an den Bedarf<br />
der Nutzer angepasst werden oder anders ausgedrückt: Nach dem<br />
Release ist vor dem Release.<br />
<strong>EPP</strong> September 2020 45
BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Herausforderungen beim Lotpastendruck von feinen Strukturen für SiP-Applikationen<br />
Prozess zur Vermeidung<br />
von Lotbrücken<br />
System-in-Package (SiP) Bauteile mit ihrer heterogen Integration ermöglichen einen deutlich erweiterten<br />
Funktionsumfang in einem einzigen Baustein. Es handelt sich um eine weit verbreitete Packaginglösung, die<br />
Kriterien wie schnellere Markteinführung sowie niedrigere Kosten bei der steigenden Nachfrage nach IoT-<br />
Anwendungen (Wearables) erfüllt. Geringere Abmessungen der Komponenten auf den kleineren Boards mit<br />
eingebetteten Passiven heben die Miniaturisierung auf eine weitere Stufe der Komplexität.<br />
Sze Pei Lim, Kenneth Thum, und Dr. Andy C. Mackie, Indium Corporation<br />
richtigen Lotpaste, Lotpartikelrgröße, Schablonendesign/Öffnungsgröße,<br />
Schablonendicke und Druckparameter äußerst wichtig. All diese<br />
Einflussgrößen werden in diesem Bericht eingehend erörtert.<br />
Erreichung von konstant hoher Druckleistung bei Applikationen<br />
mit feinen Strukturen.<br />
Derzeit ist die Verwendung von 01005-Passiven bei diversen SiP-<br />
Applikationen in der Industrie als „Standard“ weit verbreitete,<br />
doch die Bauteil- und Packagingindustrie schaut bereits auf den baldigen<br />
Einsatz von 008004-Passiven (die nur etwa halb so groß sind<br />
wie 01005-Bauteile).<br />
Zusätzlich zur Anwendung der kleineren passiven Bauteile schrumpft<br />
auch der Abstand zwischen benachbarten Pads, um mehr Komponenten<br />
in einem SiP-Baustein zu realisieren. Dieser Abstand kann sich bis<br />
auf nur noch 50 μm reduzieren. Daher ist es sehr wichtig, in einem gut<br />
kontrollierten und konsistenten Druckprozess die Lotpaste bestmöglich<br />
aufzubringen, um gute Fertigungsausbeuten zu erzielen. Zur Bewältigung<br />
dieser anspruchsvollen Anforderung wird die Auswahl der<br />
Partikelgröße des Lotpulvers<br />
Für die meisten aktuellen Anwendungen in der Baugruppenfertigung<br />
werden Lotpasten mit den Pulverfraktionen Typ 3 und Typ 4 eingesetzt.<br />
Da die Miniaturisierung zu immer geringeren Schablonenöffnungen<br />
führt, werden immer häufiger feinere Pulvervarieanten vom<br />
Typ 5 und 6 verwendet. Gegenwärtig benutzen einige Firmen bereits<br />
Pulverfraktionen vom Typ 6 für SiP mit 01005-Komponenten,<br />
und für Bausteine der nächsten Generation mit 008004 werden sowohl<br />
Pulvergrößen vom Typ 6 als auch Typ 7 in Betracht gezogen.<br />
Eine allgemein gültige Industrierichtlinie besagt, dass es zur Erzielung<br />
einer konstanten Druckleistung mit der passenden Lotpaste<br />
wichtig ist, die Pulvergröße so zu wählen, dass für die Bildung des<br />
Depots mindestens 5 bis 6 Lotpartikel (man nimmt das größte Partikelsphere<br />
aus diesem Bereich) quer über die Schablonenöffnung<br />
(Aperture) realisierbar sein müssen.<br />
Area-Ratio der Schablone<br />
Neben der Bestimmung des richtigen Partikeltypes für jede Anwendung<br />
ist eine weitere wesentliche Voraussetzung das korrekte Area-<br />
Ratio der Schablonenöffnung. Die Berechnung des Area-Ratio und<br />
die Festlegung der richtigen Pulvertypes unterstützt ein gutes Auslösen<br />
der Lotpaste aus der Schablone. Beim Area-Ratio handelt es<br />
sich um das Verhältnis von der Fläche der Schablonenöffnung zur<br />
Fläche der Schablonenwände. Generell ist ein Flächenverhältnis von<br />
≥0,66 für alle Schablonenöffnungen empfohlen.<br />
SEM-Aufnahmen von Pulverfraktionen Typ 5, Typ 6<br />
und Typ 7<br />
Foto: Indium<br />
Typ6,<br />
Foto: Indium<br />
und Typ7.<br />
Foto: Indium<br />
46 <strong>EPP</strong> September 2020
Überblick über die<br />
verschiedenen in der<br />
Industrie verwendeten<br />
Lotpulvergrößen.<br />
Berechnung<br />
von Area-Ratio.<br />
Überblick einiger<br />
Abmessungen<br />
von passiven Bauteilen<br />
am Beispiel<br />
Kondensator.<br />
Foto: Indium<br />
Foto: Indium<br />
Foto: Indium<br />
Rheologie der Lotpaste<br />
Die im Schablonendruck eingesetzten Lotpasten sind thixotrope<br />
Materialien , mit niedriger Fließspannung, welche durch Scherbeanspruchung<br />
ihre Viskosität verreingern. Die Rheologie wird sowohl<br />
durch das Flussmittel als auch durch das Lotpulver bestimmt wird.<br />
Der Metallgehalt der Paste liegt typischerweise bei etwa 50 Volumenprozent<br />
– ist der Wert, bei dem die Partikel-Partikel-Wechselwirkungen<br />
beginnen die Rheologie der Lotpaste erheblich beeinflussen.<br />
Dies ist insofern nützlich, als ein höherer Metallanteil ein Auslaufen<br />
(Spread) des Lotmaterials verhindert, (manchmal verursacht<br />
durch das Absacken/Slumping) der Lotpaste, und dies kann somit<br />
die Void-Bildung im Reflowprozess reduzieren. Allerdings wird dadurch<br />
die Paste auch sehr anfällig für den Verlust von Lösungsmitteln<br />
durch Verdampfen, was zu Schwankungen beim Drucken führt.<br />
Beachten Sie, dass der Begriff „Slump“ eine durch die Schwerkraft<br />
verursachte Ausdehnung des Lotpastendeposits in X- und Y-Richtung<br />
ist. Die Fließspannung in der Paste kann das Absacken verhindern.<br />
Eine zu hohe Metallbelastung kann der Paste jedoch eine sehr<br />
hohe Fließspannung verleihen und verhindern, dass die Paste die<br />
Öffnungen gut füllt und und nicht einfach aus den Schablonenöffnungen<br />
auslöst. Daher ist die Optimierung des Metallanteils für den<br />
Druckprozess wichtig; sie wird von mehreren Faktoren bestimmt.<br />
Die Pastenrheologie beeinflusst drei grundlegende Faktoren im<br />
Druckprozess:<br />
• Füllung der Öffnungen<br />
• Schablonenablösung<br />
• Spread (Auslaufen)<br />
Einschlägige Arbeiten über den Druck von Lotpaste bei ultrafeinem<br />
Abstand haben gezeigt, dass eine der primären Fehlerarten für das<br />
Auslaufen der Paste das Flussmittelaustritt unter der Schablone<br />
während des Druckvorgangs ist. Die Schablone kann keine absolut<br />
perfekte Dichtung mit dem darunter liegenden Substrat herstellen<br />
und somit fließt ein Anteil des Flussmittels aus der Paste unter die<br />
Schablone. Löst sich die Paste aus der Schablone, kann das Flux<br />
auch Lotpartikel mit sich führen, was ebenfalls zum Spreading der<br />
Paste beiträgt.<br />
Die Auslösung der Lotpaste aus einer Schablone findet innerhalb<br />
der Pastengrenzschicht nahe der Wand der Öffnung statt. Die Situation<br />
in Beispiel B ist am häufigsten zu sehen, aber für Öffnungen<br />
mit feineren Abständen wird A notwendiger, was normalerweise<br />
durch eine Paste mit hohem Metallanteil erreicht wird. In A weist<br />
die Paste eine ausreichende „Klebrigkeit“ (normale Haftung zum<br />
Substrat) auf, so dass die Paste beim Auslösen aus der Schablone<br />
auf einem Flussmittelfilm herausgleiten kann (wobei der hohe Metallanteil<br />
die Partikel zusammenhält), anstatt sich in der Pastenmasse<br />
zu entmischen (wie in B). Die höhere Metallbeladung begrenzt<br />
auch den Flussmittelverlust, so dass nicht nur ein vollständiges Pastendepot<br />
gebildet wird, sondern auch kein Auslaufen stattfindet.<br />
NEUE GENERATION REFLOW<br />
SMD-Reflowlöten<br />
Vakuumlöten<br />
Maschinen für thermische Prozesse<br />
von –50 °C bis +450 °C<br />
www.smt-wertheim.de<br />
Technologietagung<br />
am 29./30.<strong>09.2020</strong><br />
Temperieren<br />
Individuelle Lösungen<br />
><br />
<strong>EPP</strong> September 2020 47
BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Foto: Indium<br />
Foto: Indium<br />
Die Tabelle fasst einige der Area-Ratios für typische Schablonenöffnungen zusammen, die für<br />
passive Komponenten 01005 und 008004 eingesetzt werden. Wie aus der Tabelle hervorgeht,<br />
ist die Auswahl der Schablonendicke und Öffnungsgröße wichtig, um für eine gute Druckqualität<br />
ein praktikables Area-Ratio (Flächenverhältnis) zu erreichen.<br />
Lotpasten-Muster.<br />
Lotpaste Flussmittel Metallanteil<br />
Paste A Wasserlöslich A 89,00%<br />
Paste B Wasserlöslich B 89,00%<br />
Paste C No-Clean C 89,50%<br />
Paste D No-Clean D 91,00%.<br />
Die wichtigsten Phasen beim Drucken von Lotpaste.<br />
Foto: Indium<br />
Foto: Indium<br />
SiP-Versuchsträger.<br />
Einfluss der Rheologie auf Form und Größe<br />
des Pastendeposit.<br />
Foto: Indium<br />
Beachten Sie, dass im Laufe der Zeit etwas Lösungsmittel aus dem<br />
Flussmittel verdampft, so dass eine Erhöhung des Metallanteils auch<br />
die Geschwindigkeit beschleunigen kann, mit der die nachlassende<br />
Druckqualität von A nach C fortschreitet (geringe oder keine Auslösung).<br />
Dies bedeutet, dass auch die Flussmittelformulierung eine<br />
wichtige Rolle für die Lebensdauer der Paste auf der Schablone spielt.<br />
Lotpastendruck-Experiment - Versuche mit<br />
unterschiedlichen Pastenformulierungen<br />
er Drucktest erfolgte mit vier verschiedenen Lotpasten vom Type<br />
T6SG-L. Zwei der Pasten wurden mit No-Clean-Flussmittel hergestellt,<br />
einschließlich einer Formulierung mit extrem niedrigen Rückständen,<br />
die für SiP-Anwendungen ausgelegt ist, während die beiden<br />
anderen eine wasserlösliche Flussmittelchemi enthielten. Die<br />
Lotpastenproben weisen unterschiedliche Metallgehalte auf, weil<br />
die Flussmittel durch unterschiedliche rheologische Eigenschaften<br />
charakterisiert sind.<br />
kurz & bündig<br />
Der Artikel geht auf die Herausforderungen<br />
beim Erreichen einer konstant hohen Druck -<br />
leistung bei Applikationen mit feinen Strukturen<br />
unter Verwendung von Lotpaste der Partikelgruppe<br />
Typ 6 (5–15 μm) ein. Ergebnisse aus<br />
Testreihen mit verschiedenen Schablonen -<br />
designs, Druckparametern und unterschiedlichen<br />
Lotpasten werden im Detail besprochen.<br />
Test-Versuchsträger<br />
Ein Versuchsträger wurde speziell konzipiert zur Nachbildung einer<br />
typischen Substratgröße: 237 mm Länge, 62 mm Breite und 0,5 mm<br />
dick. Er besteht aus zwei Reihen von Druckmustern. Jedes Array<br />
weist fünf Spalten von Druckmustern mit unterschiedlichen Abständen<br />
zwischen den Komponenten auf sowie drei Reihen mit unterschiedlichen<br />
Öffnungsgrößen. Die Pads sind in horizontaler und vertikaler<br />
Position so angeordnet, dass verschiedene Druckrichtungen<br />
des Rakels simuliert werden können. Die Oberflächen der Pads waren<br />
in NiAu (ENIG) ausgeführt und sind nicht per Lötmaske definiert<br />
(NSMD). Der Versuchsträger enthält auch noch 01005-Pads, diese<br />
stehen hier aber nicht im Mittelpunkt dieser Studie.<br />
Für diesen Test wurden mehrere unterschiedliche Aperturgrößen<br />
ausgewählt, um das Druckvolumen im Vergleich zu verschiedenen<br />
Flächenverhältnissen zu untersuchen: 125 μm x 150 μm,<br />
112,5 μm x 150 μm und 100 μm x 150 μm. In diesem Test wurde eine<br />
lasergeschnittene Schablone mit einer Dicke von 50 μm verwendet,<br />
wodurch sich Area-Ratios von 0,68, 0,64 und 0,60 für verschiedene<br />
Öffnungsgrößen ergaben. Es wird erwartet, dass das Pad mit einem<br />
Area-Ratio von 0,68 besser drucken kann als andere kleinere<br />
Pads mit einem Verhältnis von 0,64 und 0,60.<br />
Die Testmethodik<br />
Die lasergeschnittene Schablone weist im Vergleich zu elektrogeformten<br />
(galvanisch bearbeiteten) Ausführungen eine relativ rauere Wandstruktur<br />
der Öffnungen auf. In diesem Test wurde ein 60°/12-Zoll-Rakel<br />
eingesetzt. Die Versuchsträger wurden auf einen Rahmen geladen,<br />
um die nötige Stabilität während des Drucks zu gewährleisten. Bei dieser<br />
Drucksimulation wurden für jede Lotpaste insgesamt 10 Teststreifen<br />
unter Berücksichtigung der jeweils optimierten Druckerparameter<br />
verwendet. Jede Lotpaste erforderte unterschiedliche Einstellungen<br />
von Druckgeschwindigkeit und Anpressdruck, um einen sauberen<br />
48 <strong>EPP</strong> September 2020
Array der Druckmuster.<br />
„D“ bezeichnet den Abstand zwischen den Komponenten.<br />
Es sind unterschiedliche Abstände<br />
zwischen den Komponenten dargestellt. Die<br />
Strukturabstände im Test betrugen 50 μm, 80 μm,<br />
100 μm, 130 μm und 150 μm.<br />
Foto: Indium<br />
Foto: Indium<br />
Boxplot des Verhältnisses Volumen versus Aspekt-Ratio versus Lotpaste.<br />
Foto: Indium<br />
Die Werte von Cpk und Ppk der Paste D mit kalkulierten<br />
Spezifikationen von 40 % Minimum und 150 % Maximum.<br />
Pad-Dimension Area-Ratio Cpk Ppk<br />
125 x 150 μm 0,68 3,70 1,64<br />
112,5 x 150 μm 0,64 3,51 1,78<br />
100 x 150 μm 0,60 3,30 1,72.<br />
Foto: Indium<br />
Boxplot der Paste D mit Volumenprozent<br />
versus Abstand.<br />
Foto: Indium<br />
Das Ergebnis anhand eines Vergleichs zwischen<br />
91 % und 90,5 % Metallanteil in der Flussmittelchemie<br />
D dargestellt.<br />
Foto: Indium<br />
Druckvorgang auf der Schablonenoberfläche zu erreichen. Das Lotpastenvolumen<br />
der 10 bedruckten Teststreifen wurde dann mit Hilfe eines<br />
SPI-Systems inspiziert und ausgewertet.<br />
Ergebnisse der Drucktests und Diskussion<br />
Die Paste D innerhalb der vier Lotpastenkandidaten hebt sich deutlich<br />
ab. Der Druck mit einem Area-Ratio bis hinunter zu 0,60 ist bei<br />
Beachtung der passenden Rheologie auch mit einer lasergeschnittenen<br />
Schablone möglich. Paste D zeigt eine enge Streuung bis herab<br />
zur Aperturgröße 100 μm x 150 μm (0,60AR). Paste A weist eine<br />
wasserlösliche Formulierung auf und schneidet in dieser Studie<br />
ebenfalls relativ gut ab.<br />
Alle Lotpasten zeigten bei einem Pad-Abstand von 50 μm Brückenbildung.<br />
Jedoch erreichten wir bei einem Abstand von 80 μm sehr<br />
ermutigende Ergebnisse ohne Lotbrücken, obwohl das Tooling für<br />
den Druckprozess nicht perfekt war. Eine elektrogeformte Schablone<br />
könnte möglicherweise den Druck bei Abständen von 50 μm verbessern;<br />
dies würde allerdings erst in einer künftigen Studien untersucht<br />
werden.<br />
Am Beispiel von Paste D wurde auch beobachtet, dass mit zunehmendem<br />
Abstand zwischen den Pads auch das Pastenvolumen zunahm.<br />
Alle Lotpasten zeigten ein ähnliches Verhalten. Dies könnte<br />
darauf zurückzuführen sein, dass das Lotvolumen quasi „verhungert“,<br />
wenn die Lotpaste über den Bereich mit engen Pad-Lücken<br />
abrollt. Diese dichteren Pad-Bereiche beanspruchen mehr Materialvolumen,<br />
doch die Paste kann an diesen Stellen das Volumen nicht<br />
mehr rechtzeitig ergänzen, wenn sie über die Schablone rollt. Zu beachten<br />
ist auch, dass bei einem größeren Abstand der Pads die<br />
Schablonenfolie zwischen den Öffnungen dicker und steifer ist. Dies<br />
könnte auch den Mechanismus der Pastenauslösung beeinflussen.<br />
Um weiter zu untersuchen, wie sich Viskosität und Rheologie auf die<br />
Druckleistung auswirken, wurde ein Lotpasten-Muster mit dem<br />
Flussmittel D mit 0,5 % geringerem Metallanteil (ML) verwendet. Eine<br />
geringere Metallbeladung hat eine niedrigere Viskosität zur Folge.<br />
Es wurde ein T-Test mit zwei Mustern durchgeführt. Dabei zeigte<br />
sich, dass diese geringfügige Änderung der Metallbeladung zu statistisch<br />
signifikanten Unterschieden in der Druckleistung führt. Der<br />
Druck des Musters mit 90,5 % Anteil (ML) zeigt ein höheres mittleres<br />
Volumen und eine engere Verteilung im Vergleich zur Probe mit 91 %.<br />
Schlussfolgerung<br />
Um für SiP-Applikationen mit feinen Strukturen eine gleichbleibend<br />
gute Druckleistung zu erzielen, sind viele Parameter von großer Bedeutung<br />
und müssen entsprechend angepasst werden. Lotpaste<br />
mit geeigneter Rheologie, gemischt mit der richtigen Paktikelgröße<br />
und dem passenden Flussmittel sind zu bewerten und entsprechend<br />
auszuwählen. Schablonenöffnungen mit dem optimalen<br />
Area-Ratio, die die Effizienz der Lotpastenauslösung von der Schablone<br />
auf das Substrat maximieren, müssen ebenfalls berücksichtigt<br />
werden. In naher Zukunft werden wir weitere Drucktests durchführen,<br />
um lasergeschnittene Schablonen mit galvanisch geformten<br />
Schablonen, unterschiedlichen Schablonendicken sowie Aperturdesigns<br />
zu vergleichen. Für mehr Information kontaktieren Sie<br />
Andreas Karch, akarch@indium.com.<br />
www.indium.com<br />
Danksagung<br />
Besonderer Dank geht an das Team des Suzhou Simulation<br />
Lab der Indium Corporation – Ms. Wisdom Qu, Dr. Fiona Chen<br />
und Leon Rao – für ihre Hilfe und Unterstützung bei der Durchführung<br />
der Lotpastendrucktests in ihrem Labor.<br />
<strong>EPP</strong> September 2020 49
BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Scara-Roboter steigern Leistung und Zuverlässigkeit<br />
Mehrwert durch<br />
Prozessautomatisierung<br />
Scara-Roboter können Pick&Place- und kleine Montageprozesse wie den Transfer<br />
von Werkstücken zwischen einzelnen Prozessen sowie das Schrauben und Dosieren<br />
automatisieren und beschleunigen. Auch sind sie in der Lage, Funktionstests wie<br />
beispielsweise das Betätigen von Tasten durchführen.<br />
Foto: Yamaha<br />
Wie jede andere Prozessautomatisierungstechnologie müssen<br />
Roboter einen Mehrwert schaffen, indem sie die Produktivität<br />
steigern und die Kosten für ihre Besitzer senken. Bei jedem Industrieprojekt<br />
muss der Projektmanager ein wachsames Auge auf<br />
Geschwindigkeit und Taktzeit sowie auf Genauigkeit, Wiederholbarkeit<br />
und Zuverlässigkeit haben, um einen zufriedenstellenden Return-on-Investment<br />
zu gewährleisten.<br />
Gleichzeitig entwickeln sich die Funktionen und die Leistung der<br />
Scara-Roboter weiter. Neue Designs ermöglichen es kleineren<br />
Robotern, größere Aufträge zu bewältigen und hohe Auslenkungsgeschwindigkeiten<br />
zu erreichen, um die Taktzeit gering zu halten.<br />
Bildverarbeitungssysteme haben sich zu Plug&Play-Systemen<br />
entwickelt, die die Integration vereinfachen und eine einfachere<br />
Programmierung ermöglichen. Darüber hinaus werden neue Funktionen<br />
eingeführt, die den mechanischen Verschleiß reduzieren und<br />
die Wartung vereinfachen. Diese Entwicklungen lassen sich durch<br />
einen Blick unter die Haube der heutigen Scara-Roboter genauer<br />
untersuchen.<br />
Bewegung und Masseverteilung<br />
Innovationen zur Verbesserung der Bewegungsregelung des Roboterkopfs<br />
tragen dazu bei, sowohl die Geschwindigkeit als auch die<br />
Positionsgenauigkeit zu erhöhen. Pick&Place-Prozesse erfordern<br />
perfekt geregelte Z-Achsen (Hub) und R-Achsen (Rotation).<br />
Üblicherweise wird die Bewegung der Z-Achse über eine Gewindespindel<br />
realisiert, die vom Vertikal-Spindelmotor angetrieben wird,<br />
während die R-Achse über einen Riemen vom Drehwellenmotor gesteuert<br />
wird.<br />
Vollständig riemen -<br />
lose Antriebe<br />
erhöhen Präzision<br />
und Langlebigkeit.<br />
Beide Riemenantriebe können durch Direktantriebe ersetzt werden,<br />
die Alterung und die Gefahr von Bruch oder Dehnung der Riemen<br />
ausschließen, was zu einer höheren Langzeitgenauigkeit und reduzierter<br />
Wartung führt. Yamaha entwickelte einen direkten Kugelspindelantrieb<br />
für die riemenlose Z-Achsenregelung und nutzte dabei<br />
seine Erfahrung mit Einachsrobotern sowie ein kombiniertes System<br />
aus Hohlwellenmotor und koaxialem Untersetzungsgetriebe,<br />
das mehrere Vorteile für die R-Achsenbewegungssteuerung bietet.<br />
Neben dem präzisen und langlebigen riemenlosen Antrieb ermöglichen<br />
der Hohlwellenmotor und das Untersetzungsgetriebe höhere<br />
Drehzahlen der R-Achse bei hohen Nutzlasten mit großem Versatz.<br />
Im Gegensatz zu einer herkömmlichen riemengetriebenen R-Achse,<br />
die beim Positionieren von Lasten mit großem Trägheitsmoment<br />
verzögern muss, kann der riemenlose Antrieb ein höheres Trägheitsmoment<br />
tolerieren, da die Roboterkopf-Drehachse direkt koaxial<br />
zum Untersetzungsgetriebe ist.<br />
Darüber hinaus trägt die Optimierung der Antriebsübersetzungen<br />
dazu bei, die schnellstmögliche Drehzahl und x-y-Bewegung im gesamten<br />
Arbeitsbereich der Maschine zu erreichen, was zu kürzeren<br />
Zykluszeiten führt. Dies ist besonders wichtig für Prozesse, bei denen<br />
Objekte über große Entfernungen bewegt werden.<br />
Die aktuelle Palette an Scara-Roboter mit riemenlosem Antrieb decken<br />
Größen bis ca. 1200 mm Armlänge und ca. 50 kg maximaler<br />
Nutzlast ab. Kleinere Modelle bis herab zu ca. 120 mm und 1 kg maximaler<br />
Nutzlast ermöglichen es dem Anwender, hochleistungsfähige,<br />
platzsparende Montagezellen zu konfigurieren, die nur eine geringe<br />
Aufstellfläche beanspruchen.<br />
Bei besonders beengten Platzverhältnissen können deckenmontierte<br />
Scara-Roboter jede beliebige Stelle innerhalb des Arbeitsbereichs<br />
erreichen, was den Platzbedarf des Prozesses minimiert.<br />
Bei (deckenmontierten) Orbital-Scara-Robotern ist die optimale Gewichtsverteilung<br />
der Schlüssel zu hohen Verfahrgeschwindigkeiten<br />
bei hoher Nutzlastfähigkeit. Yamaha verwendet leichte Materialien<br />
und nutzt sein Hohlwellen-Motor- und Getriebe-Know-how in Verbindung<br />
mit einer optimierten internen Motorpositionierung, um eine<br />
Standardzykluszeit für das Bewegen einer 1 kg Last (300 mm horizontal<br />
und 25 mm auf/ab) von nur 0,29 Sekunden zu erreichen, was<br />
etwa 36 % schneller ist als bei Vorgängermodellen. Die maximale<br />
Nutzlast liegt bei 5 kg.<br />
Ein weiterer Vorteil, der sich aus einer besseren Balance und einer<br />
geringeren Trägheit ergibt, ist die Reduzierung der Belastung des<br />
Montagerahmens, der zur Aufnahme des Roboters installiert werden<br />
muss. Dies ermöglicht ein leichtes, schlankes Design, das Kosten<br />
spart und die Installation im Werk erleichtert.<br />
50 <strong>EPP</strong> September 2020
Optimal ausbalancierte,<br />
deckenmontierte Scara-<br />
Roboter verbinden hohe<br />
Geschwindigkeit mit<br />
Platzersparnis.<br />
Foto: Yamaha<br />
herabfallende Partikel wie Staub oder Feuchtigkeit verhindert, die<br />
sich auf der Oberfläche des Roboters angesammelt haben könnten.<br />
Scara-Roboter sind auch als Reinraumroboter erhältlich, die von einem<br />
riemenlosen Betrieb profitieren, der Verunreinigungen durch<br />
Abrieb eliminiert, und mit einer integrierten Absaugung an der Rückseite<br />
der Maschine zur Vermeidung von Staubemissionen beiträgt.<br />
Das Design der Scara-Roboter wird kontinuierlich auf viele subtile<br />
Arten verbessert – vom Rotationskopf bis zur Steuerungsschnittstelle<br />
– um Leistung, Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit zu erhöhen<br />
und so eine höhere Produktivität sowie einen schnelleren<br />
Return-on-Investment zu ermöglichen.<br />
www.yamaha-motor-im.eu<br />
Innovationen optimieren Anlagenverfügbarkeit<br />
Die langfristige Positioniergenauigkeit und Beständigkeit gegen<br />
Umwelteinflüsse wie Feuchtigkeit, Staub und Fett kann durch den<br />
Ersatz optischer Drehgeber durch Magnetresolver zur Positionserfassung<br />
verbessert werden. Magnetresolver sind von Natur aus immun<br />
gegen Erschütterungen und elektrische Störungen, die optische<br />
Drehgeber beeinträchtigen können. Der Magnetresolver profitiert<br />
von einer einfachen Konstruktion mit nur wenigen elektronischen<br />
Bauteilen, die für mehr Zuverlässigkeit und Hochtemperaturbeständigkeit<br />
sorgt.<br />
Darüber hinaus kann die konsequente Vereinfachung der Wartung<br />
einen wertvollen Beitrag zur Erhöhung der Anlagenverfügbarkeit<br />
leisten. Die Gestaltung der Abdeckungen hinsichtlich einfacher Demontage,<br />
ohne dass Kabel oder Rohrleitungen gelöst werden müssen,<br />
ermöglicht es, notwendige Wartungen oder Reparaturen<br />
schnell durchzuführen. Darüber hinaus entfallen durch die neuesten<br />
Langzeitformulierungen der Schmierfette zeitaufwändige Demontagen<br />
und Schmierungen während der gesamten Lebensdauer des<br />
Geräts.<br />
Plug&Play-Visionsystem<br />
Ein optionales Visionsystem erweitert den Funktionsumfang des Roboters<br />
um die Suche nach Werkstücken und die Korrektur von Positionsabweichungen.<br />
In der Vergangenheit wurde die Bildverarbeitung<br />
getrennt vom Roboter gesteuert, was spezielle Bildverarbeitungskenntnisse<br />
erforderte, um das Bildverarbeitungssystem zu programmieren<br />
und die Ergebnisse für Roboteranweisungen zu nutzen. Die<br />
neuesten Bildverarbeitungssysteme beseitigen diese Hürde und lassen<br />
sich in das Roboterprogramm integrieren, um einen Plug&Play-<br />
Betrieb und eine deutlich kürzere Inbetriebnahmezeit zu ermöglichen.<br />
Kommunikationsverzögerungen zwischen dem Bildverarbeitungs-<br />
und dem Robotersystem werden ebenfalls eliminiert.<br />
Das iVY2 Vision-System und die RCX340-Steuerung von Yamaha verbessern<br />
die Leistung weiter mit Innovationen wie dem neuen<br />
Ctmove-Befehl, der einen kompletten Förderband-Trackingzyklus<br />
von der Startposition bis zur Komponentenaufnahme ausführt und<br />
dabei drei separate Anweisungen ersetzt, um die Aufnahme und<br />
Platzierung von bis zu 100 Teilen pro Minute zu ermöglichen.<br />
Spezielle Anforderungen<br />
Schließlich können neue Konfigurationen in Betracht gezogen werden,<br />
um speziellen Anforderungen gerecht zu werden. Die Scara-<br />
Roboter für Invers-Wandmontage sind speziell dafür ausgelegt, das<br />
Werkstück von unten anzuheben, was eine Kontamination durch<br />
kurz & bündig<br />
Scara-Roboter können Pick&Place- und kleine Montageprozesse wie<br />
den Transfer von Werkstücken zwischen einzelnen Prozessen sowie<br />
das Schrauben sowie Dosieren automatisieren und beschleunigen.<br />
Besprochen wird der durch Verwendung solch Roboter geschaffene<br />
Mehrwert.<br />
PRECISION<br />
WITHOUT<br />
LIMITS<br />
Contact solutions<br />
from finest pitches<br />
to highest currents.<br />
<strong>EPP</strong> September 2020 51
BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Hohe Zuverlässigkeit von teilwasserbasierten Flussmitteln<br />
Baugruppen ohne Funktionsausfall<br />
Als Konsequenz des steigenden Bedarfs an Desinfektionsmittel, um das Ausbreiten von SARS-CoV-2<br />
einzudämmen, werden Lösemittel wie Isopropanol (IPA) oder Ethanol knapp und die Lieferketten sind<br />
zum Teil gestört. Nicht zuletzt deswegen gewinnen alkoholfreie und teilwasserbasierte Flussmittel bei<br />
der Produktion von elektronischen Baugruppen immer mehr an Bedeutung.<br />
Seit den frühen neunziger Jahren sind wasserbasierte Flussmittel<br />
in der Elektronikindustrie in Gebrauch. Dabei stellt das Verdampfen<br />
des Wassers als Lösemittel besondere Anforderungen an<br />
die Maschinenkonfiguration und den gesamten Prozess. Aus Sicht<br />
der Zuverlässigkeit der elektronischen Baugruppe muss sichergestellt<br />
werden, dass etwaige Rückstände auf der Leiterplatte chemisch<br />
neutral sind und nicht zum Ausfall der Funktion führen. Harze<br />
sollen nach dem Lötprozess polymerisieren und somit als Schutzabdeckung<br />
dienen, um etwaige Restaktivatoren zu verkapseln. Da sich<br />
Harze nicht ohne weitere in Wasser lösen lassen ist man auf organische,<br />
wasserlösliche und somit hygroskopische Aktivatoren angewiesen.<br />
Das kann das Korrosionsrisiko auf der elektronischen Baugruppe<br />
erhöhen.<br />
Aus diesen Gründen hat Cobar, Teil der Balver Zinn Gruppe, im Jahr<br />
1996 teilwasserbasierte (sogenannte Low-VOC) Flussmittel im<br />
Markt etabliert. Somit hat man die größten Vorteile beider Welten<br />
vereint und eine Möglichkeit geschaffen die meisten alkoholbasierten<br />
Flussmittel ohne eine Anpassung der Prozessparameter mit<br />
gleichbleibender Sicherheit ersetzen zu können. Somit ist Cobar der<br />
Erfinder der teilwasserbasierten Flussmittel und stellt der Elektronikindustrie<br />
das umfassendste Sortiment an emissionsreduzierenden,<br />
sicheren Low-VOC Flussmitteln zur Verfügung. Die teilwasserbasierte<br />
Flussmitteltechnologie auf Harzbasis bietet eine ähnlich hohe<br />
Zuverlässigkeit wie die alkoholbasierten Systeme und ist seit<br />
Jahrzehnten in der Automobilindustrie etabliert. Die höhere Oberflächenspannung<br />
von Gemischen aus Alkohol und Wasser reduziert<br />
die Ausbreitung der aufgebrachten Flussmittelmenge. Dadurch<br />
bleibt das Flussmittel dort, wo es für die Lötanwendung benötigt<br />
wird. Daher ist diese Flussmitteltechnologie besonders gut für den<br />
Selektivlötprozess geeignet.<br />
Flussmittelauswahl für das Wellenlöten<br />
High End Industrieelektronik und Automotive mit 33 – 40 % Wasseranteil<br />
Das 95-RXZ-M und später das 95-RXN-M wurden speziell entwickelt<br />
um gute Löteigenschaften unter Stickstoff zu erzielen, insbesondere<br />
im Hinblick auf die Beseitigung von Lötbrücken. Die Anti –<br />
Lotperlen – Flussmittel zeigt geringe Verunreinigungen auf Oberseite<br />
der Leiterplatte. Beide Flussmittel zeigen geringe Rückstände bei<br />
sehr guter Benetzung der Durchkontaktierungen und einem perfekten<br />
Schaumvermögen.<br />
Das 95-DRX-M+ ist ein Low-VOC Flussmittel für industrielle Anwendungen.<br />
Die hervorragenden Löteigenschaften erlauben es, das<br />
Produkt auch ohne Stickstoff zu verwenden. Das Produkt ist sehr<br />
leistungsstark um besonders Brückenbildungen zu minimieren und<br />
funktioniert auf allen lötbaren Oberflächen bei gleichzeitig sehr sauberen,<br />
geringen Rückständen hervorragend.<br />
Industrieelektronik mit 96 % Wasseranteil<br />
Das 396-DRX-M+ ist ein wasserbasiertes, organisches Flussmittel<br />
zum Wellenlöten mit und ohne Stickstoff. Der Alleskönner, aus einer<br />
Produktfamilie mit verschiedenen Feststoffanteilen, bietet hervorragenden<br />
Durchstieg bei kaum sichtbaren Rückständen unter Stickstoff<br />
und ist als 396-DRX+ mit weniger Feststoff sogar in der Solarindustrie<br />
im Einsatz.<br />
Flussmittelauswahl für das Selektivlöten<br />
High End Industrieelektronik und Automotive mit 20 – 40 % Wasseranteil<br />
Das 94-SEL ist ein Selektivlötflussmittel, das nicht so stark verläuft<br />
und bei hervorragenden Löteigenschaften mit sicheren, den Automotivstandards<br />
entsprechenden Rückständen aufwartet. Darüber<br />
hinaus ist das Flussmittel bekannt für die Vermeidung von Lotperlen.<br />
Die wenigen, schlecht sichtbaren Rückstände sind trocken und<br />
glänzend.<br />
Das 95-SEL ist ein Selektivlötflussmittel, mit synthetischen Harzen<br />
und einem Wasseranteil von 40 %. Das Flussmittel basiert auf dem<br />
95-RXZ-M und hilft daher Lotperlen zu reduzieren. Es hinterlässt geringe,<br />
harzartige Rückstände bei ausgeglichenen Löteigenschaften.<br />
www.balverzinn.de<br />
Foto: Balver Zinn<br />
High End Industrieelektronik mit 58 % Wasseranteil<br />
Das 396-BS verfügt, um die Emissionen im Rahmen des Möglichen<br />
zu reduzieren, über 60 % Wasser bei extrem geringen Rückständen.<br />
Obwohl das Flussmittel als REL1 gemäß IPC J-STD-004 klassifiziert<br />
ist, ist es ein sehr sicheres und zuverlässiges Flussmittelsystem.<br />
Industrieelektronik mit 40 % Wasseranteil<br />
52 <strong>EPP</strong> September 2020
PRODUKT NEWS<br />
Foto: Elatec<br />
Identifikationslösung mit hoher<br />
Flexibilität<br />
Für Anbieter von Identifikationslösungen, die<br />
Multifrequenz- und Multistandard-RFID-Reader<br />
von Elatec verwenden, steht ab sofort<br />
mit DevPack 4.01 ein sehr komfortables Development<br />
Kit bereit. Sicherheit und Konfigurierbarkeit<br />
der TWN4-RFID-Lesegeräte sind<br />
nochmals deutlich verbessert.<br />
Herzstück des Software-Development-Kits<br />
ist das Konfigurationsmodul AppBlaster Tool.<br />
Dieses erlaubt jetzt die Lesegeräte für ein<br />
englisches, französisches und deutsches Tastaturlayout<br />
zu konfigurieren. In der zentralen<br />
Konsole werden zum Ein- und Auslesen von<br />
Karten die Ausgabeformate (dezimal/hexadezimal)<br />
und Ausgabeprotokolle festgelegt.<br />
Hier erfolgt die Auswahl der unterstützten<br />
Transponder, die Verwaltung des Transponder-Speichers<br />
und der Feedback-Signale für<br />
Benutzer (visuell und/oder akustisch).<br />
Erhöhte Sicherheit<br />
Die Sicherheitsarchitektur wurde von den<br />
RFID-Spezialisten um eine weitere Sicherheitsebene<br />
erweitert. Firmware-Images kön-<br />
Konfigurationsmodul AppBlaster Tool.<br />
nen jetzt mit selbst gewählten Schlüsseln<br />
kryptografisch vor unbefugten Änderungen<br />
geschützt werden. Die Freischaltung von Leseroptionen<br />
ist per Fern-Upgrade möglich.<br />
Schnelle Firmware-Updates<br />
Die große Stärke der RFID-Reader ist ihre<br />
Flexibilität. So können Gerätehersteller die<br />
vom Anwender genutzten Transponder und<br />
Standards offenlassen. Wechsel auf andere<br />
Ausweise für Zugriffs- und Zutrittslösungen<br />
in bestehenden Installationen sind jederzeit<br />
problemlos möglich. Anpassungen im Feld<br />
lassen sich extrem einfach durchführen. Mit<br />
der Funktion Mirror Image kann an den Reader<br />
der Reihen TWN4 Palon und TWN4 Slim<br />
während des normalen Betriebs ein Firmware-Update<br />
über fast jede Geräteschnittstelle<br />
(USB, RS232, RS485 z. B. OSDP, NFC, BLE)<br />
durchgeführt werden. Mit den MultiBIX-Firmware-Images<br />
muss nicht mehr zwischen Core-,<br />
Mini- und Nano-basierten Lesegeräten<br />
unterschieden werden. In der Programmierung<br />
der Apps für die TWN4-Reader können<br />
Interrupts verwendet werden, um Kommunikation<br />
im Hintergrund und schnelle Zustandswechsel<br />
zu ermöglichen.<br />
Mobiltelefonanwendungen<br />
Das Unternehmen unterstützt mit Version<br />
4.01 ihres Development Kits die Transact-<br />
NFC-Berechtigungsnachweise sowohl für<br />
Android- als auch für iOS-Mobilgeräte. Ebenfalls<br />
unterstützt werden Apple-VAS-Pässe<br />
von Drittanbietern. Dies ermöglicht die Verwendung<br />
von NFC-fähigen Apple-Wallet-Karten,<br />
einschließlich der Unterstützung von benutzerdefinierten<br />
Schlüsseln. DevPack 4.01<br />
steht ab sofort hier zum Download bereit.<br />
www.elatec.com<br />
Kompaktes Gerät zur Identifikation und<br />
Inspektion in der Produktion<br />
Der Trend hin zu Losgröße 1 treibt Entwicklungen im Bereich der<br />
Automatisierung von Fertigungsprozessen. Um trotz individueller<br />
Produkte kurze Durchlaufzeiten zu sichern und wettbewerbsfähig zu<br />
produzieren, liefert Sick passende Sensorlösungen, wie den neuen<br />
Lector61x. Der kleinste kamerabasierte Codeleser misst gerade einmal<br />
30 mm x 40 mm x 50 mm und ergänzt die Lector-Serie für das<br />
Erfassen von 1D-, 2D- und Stapelcodes. Diese werden neben der<br />
Logistik- und Automobilbranche für die Rückverfolgung von Bauteilen<br />
vor allem in der sensiblen und miniaturisierten Elektronik- und Solarindustrie<br />
bei der Elektronik-Komponenten-, Geräte- und Leiterplatten-<br />
Identifikation eingesetzt sowie für die Datumcode-Inspektion, Serialisierung<br />
und Packungsinhaltskontrolle in der Konsumgüterindustrie<br />
eingesetzt. Dank kompaktem Gehäuse mit geleiteter Steckereinheit<br />
lässt er sich in Produktionslinien mit begrenztem Raum ideal einbauen.<br />
Der Lector61x zeichnet sich durch herausragende Leseeigenschaften<br />
bei sehr kleinen Codes, schlechter Qualität und kurzen Leseabständen<br />
aus. Selbst für das menschliche Auge nicht mehr erkennbare<br />
Codes kann der Lector61x noch lesen. Sein leistungsstarker<br />
DPM-Decoder liest mittels intelligenter Decodier-Algorithmen auch<br />
gelaserte oder genadelte Codes fehlerfrei – sogar bei schwachen<br />
Kontrasten, Verschmutzung oder geringer Codequalität. Das flexible<br />
Beleuchtungskonzept mit acht LEDs und zwei<br />
Farben ist steuerbar und ermöglicht eine zuverlässige<br />
Codeidentifikation, unabhängig von<br />
Oberfläche oder Codefarbe. Die neue stufenlose<br />
Fokuseinstellung mit Abstand-LEDs und<br />
LED-Zielhilfe ermöglichen schnelle und ein -<br />
fache Inbetriebnahme.<br />
SMD-Schablonen<br />
info@photocad.de<br />
Foto: Sick<br />
www.sick.com<br />
Der Lector61x liest selbst für<br />
das menschliche Auge<br />
nicht mehr erkennbare Codes.<br />
<strong>EPP</strong> September 2020 53
BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
PRODUKT NEWS<br />
Durchgängiges Material-Management für Industrie 4.0<br />
In der Elektronikfertigung haben sich optische<br />
Systeme zur Gebindedatenerfassung zwischenzeitlich<br />
etabliert und sind bereits vielfach<br />
im Einsatz. Was sind die Gründe, dennoch ein<br />
komplett neues System und Konzept dafür auf<br />
den Markt zu bringen? Im Zeitalter der Anforderungen<br />
von Industrie 4.0 ist die Erfassung<br />
der Material- und Chargendaten des angelieferten<br />
Materials ein wichtiger Faktor für ein<br />
durchgängiges Material-Management.<br />
Hinzu kommen vielfältige Anforderungen hinsichtlich<br />
Rückverfolgbarkeit von Chargen- und<br />
Werkstoffdaten in Bezug auf eine Vielzahl von<br />
rechtlichen Vorschriften und Bestimmungen.<br />
Zudem werden im Hinblick auf die Materialverfügbarkeit,<br />
die Nachbeschaffungszeiten und<br />
die internen Materialbedarfe die planungsspezifischen<br />
Anforderungen immer komplexer<br />
und die Verfügbarkeitsfragen immer relevanter<br />
für die Einhaltung von Fertigungszeiten und<br />
Lieferterminen. Die bislang verfügbaren Systeme<br />
können hier eine interessante Hilfe leisten,<br />
aber bieten dennoch bei weitem nicht die Leistungsmerkmale,<br />
die heute eine moderne Industrie<br />
4.0 Infrastruktur erfordern.<br />
Wareneingangssystem Gigaflex FlyScan WE<br />
12P von abp Automationssysteme setzt neue<br />
Maßstäbe:<br />
• Gigaflex FlyScan WE 12P besteht aus einer<br />
hochleistungsfähigen Scaneinheit, welche<br />
im Gigabitbereich Bildaufnahmen analysiert<br />
und eine sehr schnelle und sehr sichere Lesequalität<br />
liefert.<br />
Foto: abp<br />
Mit dem Einsatz der<br />
Gigaflex Software ist<br />
eine komplette Industrie<br />
4.0 Lösung<br />
Realität geworden.<br />
• Es werden alle derzeit bekannten Code-<br />
Systeme gelesen und erkannt.<br />
• Es werden (optional) auch OCR-Lesungen<br />
ausgewertet.<br />
• Das Lesesystem kommt ohne bewegte Teile<br />
aus und ist komplett wartungsfrei.<br />
• Das System ist sehr einfach und ohne zusätzliche<br />
Einstellungen kundenseitig zu<br />
handhaben.<br />
• Die Vereinnnahmungszeiten für Gebinde<br />
verringern sich – insbesondere auch durch<br />
die neue FlyScan-Technologie: Die Gebinde<br />
werden einfach unter der Kamera in einem<br />
Scan durchgezogen. Die Intelligenz der verwendeten<br />
Gigaflex FlyScan-Systemsoftware<br />
verkürzt die Bearbeitung im täglichen<br />
Betrieb um mehr als 40 %.<br />
• Das bisher notwendige Einlernen von Etiketten<br />
bzw. Etikettenstrukturen entfällt vollständig.<br />
Das bringt viele zeitliche und damit<br />
wirtschaftliche Vorteile. Die der Neuentwicklung<br />
zugrunde liegende Software wurde/wird<br />
schon in Verbindung mit anderen<br />
Lesesystemen erfolgreich im Markt eingesetzt<br />
und ist nun für das neue Lesesystem<br />
deutlich erweitert. Die Software behält<br />
aber weiterhin auch die Möglichkeit, mit<br />
den bekannten Scan-Systemen der Marktbegleiter<br />
eingesetzt zu werden. So können<br />
auch Kunden von den zusätzlichen Leistungsmerkmalen<br />
profitieren, die bereits ein<br />
eigenes System im Hause verwenden.<br />
Was macht das neue System nun<br />
besonders interessant?<br />
• Mit dem System werden grundsätzlich alle<br />
Codes eines Gebindes erfasst und in einer<br />
Datenbank dokumentiert. Die verschiedenen<br />
Parameter werden automatisch zugeordnet,<br />
ohne dass große Anlernprozesse erforderlich<br />
sind. Sie arbeiten in einem Programm und<br />
müssen nicht erst in eine andere Anwendung<br />
wechseln, damit unbekannte Parameter<br />
zugewiesen werden können. Dies geht<br />
hier sehr schnell – einmalig – mit einem einfachen<br />
Drag-and-Drop-Verfahren in einem<br />
Bruchteil der sonst erforderlichen Zeit.<br />
• Die Software ist einfach und intuitiv aufgebaut<br />
und bietet trotzdem eine Vielzahl an<br />
zusätzlichen Leistungsmerkmalen. Diese<br />
sind nicht nur speziell für EMS-Anwender<br />
interessant sondern auch generell für die<br />
Materialsteuerung im Workflow. Sie dienen<br />
einer störungsfreien Materialversorgung<br />
und Nachversorgung für die Produktion.<br />
• Die Lösung ist zudem nicht auf die Vereinnahmung<br />
von SMD-Material begrenzt. Mit<br />
FlyScan WE 12P können alle Anlieferungen,<br />
Das Wareneingangssystem Gigaflex FlyScan WE 12P<br />
setzt neue Maßstäbe.<br />
wie z. B. Bauteile, Betriebsstoffe, Leiterplatten,<br />
Werkzeuge und vieles mehr, über<br />
ein System vereinnahmt werden.<br />
• Zudem gibt es standardisierte Schnittstellen<br />
zur Kommunikation mit ERP Systemen<br />
sowie zur Datenanmeldung zum Beispiel<br />
an Lagersysteme und Bestückungsanlagen<br />
und zur Fehlteile-Nachversorgung.<br />
Seine volle Leistungsfähigkeit kann das System<br />
umsetzen, wenn es im Verbund mit einer<br />
nachfolgenden Material-Management-Lösung,<br />
die alle weiteren Material-Handlingsvorgänge<br />
verwalten und managen kann, eingesetzt<br />
wird. Hier empfiehlt sich insbesondere<br />
der Einsatz der Gigaflex-Material Management-Software<br />
MMS 4.0. Diese verfügt über<br />
umfassende Material-Überwachungsfunktionen<br />
sowie die Kommissionierung, Materialversorgung,<br />
Materialnachversorgung und berücksichtigt<br />
die Behandlung von MSD-Material.<br />
Die Gigaflex-Material-Management-Software<br />
MMS 4.0 kommuniziert mit allen Lagersystemen,<br />
SMD-Anlagen und weiteren Systemen<br />
und Arbeitsplätzen, zu denen Materialbedarfe<br />
entstehen können. Zudem werden<br />
alle in der Fertigung erforderlichen technologischen<br />
Prozesse integriert unterstützt.<br />
Mit dem Einsatz von Gigaflex FlyScan WE<br />
12P und Gigaflex-Material-Management-Software<br />
MMS 4.0 steht erstmals ein komplett<br />
durchgängiges Gesamt-Material-Management-Konzept<br />
zur Verfügung, welches über<br />
standardisierte Schnittstellen (bei Bedarf individuell<br />
anpassbar) verfügt und alle Anforderungen<br />
einer durchgängigen Gesamtlösung<br />
in einem System zusammenfasst und dabei<br />
zusätzlich eine umfassende Vernetzung zwischen<br />
Wareneingang, Produktion und Materialwirtschaft<br />
realisiert. Mit dem Einsatz der Gigaflex<br />
Software ist eine komplette Industrie<br />
4.0 Lösung Realität geworden.<br />
www.abp-systems.com; www.ATEcare.de<br />
Foto: abp<br />
54 <strong>EPP</strong> September 2020
Der Test von elektronischen Flachbaugruppen<br />
braucht bezahlbare Adaptionen<br />
Geräte zur Filterung von Lötrauch<br />
schützen die Anwender<br />
In Corona-Zeiten erhalten alle Themen rund um die Gesundheit<br />
der Mitarbeiter in den Unternehmen eine höhere Aufmerksamkeit<br />
– und das ist gut so, denn die Mitarbeiter bleiben<br />
das wichtigste Kapital der Firmen. Die Medien berichten<br />
über die Forschung der TU-Berlin zur Verbreitung von Aerosolen<br />
in geschlossenen Räumen und die mögliche Ansteckungsgefahr.<br />
Gute, auch technische Belüftung hilft, die Risiken<br />
zu minimieren. Masken am Löt-Arbeitsplatz sind unangenehm<br />
zu tragen und verhindern die Ausbreitung von feinsten<br />
Aerosolen, wie sie bereits beim Sprechen oder Atmen<br />
entstehen nur bedingt. In geschlossenen Räumen und bei<br />
vielen anwesenden Personen ist es vor allem eine technische<br />
Belüftung, die hohe Luftwechselraten ermöglicht und<br />
damit möglicherweise virusbelastete Aerosole „verdünnt“.<br />
In das Konzept „Lüften, Lüften, Lüften“ fügen sich auch Anlagen<br />
zur Filterung der Prozessluft ein. Mit Ihren hochwirksamen<br />
Filtern nehmen sie die Luft im unmittelbaren Arbeitsbereich<br />
des Mitarbeiters auf und reinigen sie von schädlichen<br />
Partikeln.<br />
Prüfadapter Typ 82C AAE-CNC 2<br />
manuelle und pneumatische Adapter aus eigener Entwicklung<br />
alle Adapter mit kostengünstigem, austauschbarem Nadelbett<br />
Einhandbedienung für Rechts- und Linkshänder<br />
4Säulenführung, hohe Parallelität, bis zu 1000 gefederte Kontaktstifte<br />
beidseitige Kontaktierung und Probes für Polaritäts- und Lötfehlertest<br />
viel Raum für Zusatzelektronik<br />
Öffnen des Adapters auch im kontaktierten Zustand<br />
langlebig und geringe Folgekosten<br />
Adaptererstellungssystem AAE-CNC: automatisches Bohren, Fräsen,<br />
Einpressen der gefederten Kontaktstifte – Adaption in typisch ½ Tag<br />
Software zur Adaptionskonstruktion<br />
REINHARDT<br />
System- und Messelectronic GmbH<br />
Bergstr. 33 D-86911 Diessen Tel. 08196 934100 Fax 08196 7005<br />
E-Mail: info@reinhardt-testsystem.de http://www.reinhardt-testsystem.de<br />
Wir stellen aus: Electronica 2020<br />
Höhere Fertigungseffizienz für EMS-Dienstleister<br />
Die Ersa Easy ARM Lötrauchabsaugungen verfügen über einen<br />
dreistufigen Filter zur Reinigung der Prozessluft und schützen so<br />
vor lungengängigen Partikeln (
TEST + QUALITÄTSSICHERUNG<br />
Kompromisslose Qualität bei steigendem Durchsatz<br />
Full Service Dienstleister für<br />
EMS investiert in 3D AOI<br />
LEDtronix ist ein professioneller Dienstleister für Electronic Manufacturing Services mit Sitz in Holzkirchen bei<br />
München und wurde 2016 als Geschäftsbereich der LEDoptix GmbH – einem Dienstleister für LED-Beleuchtung<br />
und Hersteller von LED-Beleuchtungssystemen – ins Leben gerufen. Die Gründer und Geschäftsführer des<br />
Unternehmens bringen gemeinsam über 30 Jahre Erfahrung aus der Elektronikfertigung und Entwicklung mit.<br />
Foto: LEDoptix<br />
Foto: LEDoptix<br />
Zum Leistungsumfang des innovativen, jungen Unternehmens<br />
gehören SMD- und THT-Bestückung in Serie, Prototypenfertigung,<br />
die komplette Prüfung und Montage von Baugruppen sowie<br />
das selektive bzw. vollständige Schutzbeschichten von elektronischen<br />
Baugruppen. Zusätzlich übernimmt das Unternehmen Entwicklungsdienstleistungen<br />
wie das Optimieren von Layouts nach<br />
Fertigungsgesichtspunkten, die EMV-Optimierung sowie das Design<br />
von elektronischen Schaltungen.<br />
Beliefert werden Kunden mit unterschiedlichsten Anforderungen.<br />
Die Bandbreite der Fertigung umfasst elektronische Baugruppen für<br />
Industriecomputer, Leistungselektronik für das Batteriemanagement,<br />
Boards für die Satellitenkommunikation und Sensorik wie beispielsweise<br />
für einen der größten Kunden Brunata Metrona, einem<br />
Dienstleister für Heiz- und Wasserkostenabrechnung sowie Energiedatenmanagement<br />
in der Immobilienwirtschaft.<br />
LEDtronix entwickelt und fertigt im Kundenauftrag hochwertige, elektronische<br />
Baugruppen.<br />
3D AOI zur Verbesserung der Produktqualiät<br />
Das ViTrox V510i Optimus Advanced 3D AOI wurde entwickelt, um<br />
leistungsstarke 3D-Inspektionsmöglichkeiten für die Leiterplattenbestückung<br />
(PCBA) und die Halbleiterindustrie zu offerieren. Das 3D<br />
AOI bietet viele Vorteile, wie z. B. eine automatische Konvertierung<br />
von 2D und 3D-Algorithmen mit nur einem Klick, geringem Programmaufwand,<br />
High-Speed-Inspektion, hohem First-Pass-Yield<br />
und eine Programmierung, unterstützt durch künstliche Intelligenz<br />
(KI). Dank dieser innovativen Funktionen gewährleistet das automatische<br />
3D-Inspektionssystem die optimale Qualität für Anwender,<br />
um nicht nur die Produktionseffizienz, sondern auch das Ergebnis<br />
der Qualitätsprüfung zu maximieren.<br />
So liefert die strukturierte Beleuchtung mit mehrfarbigen LEDs<br />
reichhaltige Bildoptionen. Die automatisierte Programmiertechnologie<br />
des Unternehmens mit künstlicher Intelligenz (KI) ermöglicht<br />
den Anwendern die Entwicklung eines Inspektionsprogramms in<br />
sehr kurzer Zeit. Unterstützt durch die eigens entwickelten Streifenprojektoren<br />
mit hervorragender Bildfrequenz bietet das Inspektionssystem<br />
maximalen Durchsatz, der gleichzeitig eine bestmögliche<br />
Qualitätsprüfung garantiert.<br />
LEDoptix hat in seinem Auswahl- und Evaluierungsprozess mehrere<br />
namhafte, internationale Anbieter von 3D AOI-Systemen verglichen.<br />
Nach umfassender Bewertung und Prüfung konnte sich die Lösung<br />
von ViTrox durchsetzen. Die Wirtschaftlichkeit in Verbindung mit der<br />
Geschwindigkeit, die mechanische Robustheit sowie die Gesamtleistung<br />
der Maschine haben überzeugt. Nicht zuletzt war aber auch<br />
die kompetente und persönliche Beratung ein entscheidendes Kriterium<br />
des Dienstleisters für die Auswahl des 3D AOI-Systems. Nicht<br />
zu vergessen die Zusammenarbeit mit dem Inspektionssystemhersteller,<br />
um gemeinsam den nächsten logischen Schritt im eigenen<br />
Qualitätsmanagement zu bestreiten.<br />
Weitere entscheidende Pluspunkte für die Wahl des Herstellers waren<br />
der hervorragende Sales- und After-Sales-Service sowie die kompetente,<br />
technische Unterstützung. Auf der Suche nach dem geeigneten Sys-<br />
kurz & bündig<br />
EMS-Dienstleister investiert in ein 3D AOI mit dem Ziel, den Produktionsdurchsatz<br />
signifikant zu steigern ohne Kompromisse bei der Qualität<br />
einzugehen, und so den steigenden Anforderungen gerecht zu werden.<br />
Das Team von LEDtronix mit Dieter Lang (rechts im<br />
Bild) von der ViTrox Deutschland GmbH.<br />
56 <strong>EPP</strong> September 2020
Über ViTrox<br />
Das V510i Optimus<br />
3D AOI-System ist eine<br />
Lösung der nächsten<br />
Generation für die<br />
SMT-Linie und bietet<br />
leistungsstarke 3D-Inspektionsfunktionen.<br />
tem, stellte Dieter Lang, Regional Business Development Director der<br />
ViTrox Technologies GmbH mit Sitz in Deutschland, den Geschäftsführern<br />
des Dienstleisters Hendrik Ohm und Jörg Urso sowie ihren Mitarbeitern<br />
das Inspektionssystem während der productronica 2019 in München<br />
vor. Bei diesem ersten Treffen auf der Messe demonstrierten die<br />
Vertriebsingenieure des Herstellers vor Ort die 3D AOI-Fähigkeiten und<br />
auch die KI-Programmierung des Systems.<br />
Foto: ViTrox<br />
ViTrox hat seinen Hauptsitz in Penang, Malaysia, und verfügt über<br />
Niederlassungen in Asien, Deutschland und den Vereinigten Staaten.<br />
ViTrox ist ein weltweiter Anbieter von automatisierten Inspektions -<br />
lösungen und verfügt über eine große Anzahl installierter Systeme<br />
auf der ganzen Welt sowie Vertriebs- und Support-Niederlassungen<br />
in mehr als 40 Ländern. Das Unternehmen bietet eine umfangreiche<br />
Palette an automatisierten 3D-Vision-Inspektionslösungen, einschließlich<br />
Back-End-Halbleiterbildinspektion, Inspektion von Leiterplattenbaugruppen<br />
(PCBA), elektronische Kommunikationssysteme, intelligente<br />
Advanced Robotic Vision Systeme, eigene Elektronikentwicklungen<br />
und Industry 4.0 Smart Solutions. Der Anbieter von Inspektionslösungen<br />
betreut mehr als 500 Kunden in über 40 Ländern mit mehr als 20.000<br />
installierten Vision-Systemen und über 2.500 Inspektionsmaschinen.<br />
Bis heute erhielt das Unternehmen über 70 nationale und internationale<br />
Anerkennungen und Auszeichnungen für herausragenden Leistungen in der<br />
Produkt-, Unternehmens- sowie Personalentwicklung. Darüber hinaus<br />
wurde das Unternehmen von Forbes Asia in den Jahren 2011, 2015,<br />
2017 und 2019 viermal in Folge als eines der 200 besten Unternehmen<br />
unter einer Milliarde von Forbes Asia ausgezeichnet.<br />
Enge Zusammenarbeit ermöglicht Installation<br />
Trotz der weltweiten Corona-Pandemie wurde das Inspektionssystem<br />
3D AOI V510i Optimus durch die enge Zusammenarbeit mit<br />
dem Service und Support Engineering Team des Herstellers erfolgreich<br />
in der Produktionslinie der LEDoptix GmbH installiert. Darüber<br />
hinaus führte das Team des Inspektionssystemherstellers auch seine<br />
erste, erfolgreiche virtuelle Online-Schulung gemeinsam mit<br />
dem Dienstleister durch. Dadurch konnte erstmals auf die Anreise<br />
eines Support-Ingenieurs aus Malaysia verzichtet werden.<br />
Mit dem 3D AOI-System plant der Dienstleister seinen Produktionsdurchsatz<br />
signifikant zu steigern, ohne Kompromisse bei der Qualität<br />
einzugehen. Mit der hervorragenden Inspektionsqualität des<br />
Systems sollen Fertigungsfehler vermieden, und die Qualitätsprozesse<br />
auch zukünftig für anspruchsvollste Kunden gesichert werden.<br />
„Es erfüllt uns mit Freude, LEDoptix mit unserer 3D AOI-Lösung zu<br />
bedienen und zu unterstützen“, sagte Wee Kah Khim, Executive Vice<br />
President von ViTrox Technologies. „Als ein weltweit führender Anbieter<br />
sind wir bekannt für unsere innovativen, fortschrittlichen und kosteneffektiven<br />
Qualitätslösungen im Bereich der automatisierten Bildverarbeitungs-Inspektionssysteme<br />
für die Halbleiter- und Elektronikindustrie.<br />
Es ist unser Anspruch, uns an die Spitze der Technologieentwicklung<br />
zu setzen und Lösungen zu präsentieren, die der Branche<br />
einen Mehrwert bieten. Wir fühlen uns geehrt, von LEDoptix<br />
ausgewählt worden zu sein, um ihre Anforderungen zu unterstützen.“<br />
www.vitrox.com; www.ledtronix.de; www.ledoptix.de<br />
<strong>EPP</strong> September 2020 57
TEST + QUALITÄTSSICHERUNG<br />
AOI-Prüfung ab Losgröße 1<br />
EMS-Dienstleister sichert<br />
Qualität mit 3D AOI<br />
Die Minel AG ist ein EMS-Dienstleister, wie er im Bilderbuch steht: ein seit 1971 familiengeführtes<br />
KMU (kleine und mittlere Unternehmen), dessen Alltagsgeschäft High-Mix Low-Volume ist.<br />
Bei Prototypenfertigung und Kleinserien muss täglich flexibel reagiert werden. Qualität ab<br />
Losgröße 1 ist dabei die oberste Priorität. Deshalb investiert das Unternehmen nun in ein 3D AOI<br />
von Koh Young.<br />
Mit der Einführung eines neuen 3D AOI-Systems von Koh Young<br />
können wir unseren Kunden eine garantierte AOI-Prüfung ohne<br />
Mehrkosten und ab Losgröße 1 bieten“, freut sich Florian Bischof,<br />
Geschäftsführer des Unternehmens. Der Schweizer EMS-Dienstleister<br />
aus Buttikon investiert in ein 3D AOI-System, welches als Insel<br />
genutzt wird, für Erststückkontrolle, Serienproduktion und Endkontrolle.<br />
Zusätzlich sollen auch THT-Baugruppen geprüft werden.<br />
Dank der kurzen Taktzeiten des Inspektionssystems ist es kein Problem,<br />
eine 100-%-ige 3D-Prüfabdeckung für alle beim Dienstleister<br />
gefertigten Produkte zu realisieren.<br />
Von der Investition verspricht sich Florian Bischof neben einer höheren<br />
Qualität in Verbindung mit vollständiger Traceability, dass die<br />
Prüfzeit im Vergleich zur Vergangenheit lediglich noch einen Bruchteil<br />
derer benötigt. „Prototypen und Kleinserien bis 100 Stück sind<br />
unser Tagesgeschäft“, sagt der Geschäftsführer und kann, dank der<br />
einfachen und kurzen Programmierzeit des neuen 3D AOI-Systems,<br />
die Qualität auch bei Prototypen auf ein Top Niveau steigern.<br />
Flexibilität und eine schnelle, einfache<br />
Programmierung<br />
Bisher arbeitete der Dienstleister aus der Schweiz mit einem 2D<br />
AOI-System, bei dem die Programmierung sehr langwierig war und<br />
inklusive Debugging zum Teil bis zu 30 Stunden benötigte. Bei jährlich<br />
mehr als 100 neuen Baugruppen war dies ein beachtungswerter<br />
Kostenfaktor. Deswegen achtete Florian Bischof bei der Auswahl<br />
des neuen AOI-Systems vor allem auf Flexibilität und eine schnelle,<br />
einfache Programmierung. „Da wir als Dienstleister wenig Einfluss<br />
auf die Produkte nehmen können ist es uns wichtig, dass das 3D<br />
AOI auch große Leiterplatten und sämtliche Bauteilvarianten abdecken<br />
kann. Von 01005 bis hin zu großen BGAs haben wir alles“, erzählt<br />
Bischof und fügt hinzu: „Deswegen muss die Datenaufbereitung<br />
ohne großen Aufwand erfolgen. Und als Dienstleister kann<br />
man nicht immer von perfekten Daten ausgehen.“<br />
Foto: Koh Young<br />
Das 3D AOI-System Zenith vermisst<br />
Bauteile und Lötstellen exakt in der<br />
dritten Dimension und ermöglicht so<br />
eine Inspektion nach IPC-A-610.<br />
kurz & bündig<br />
Ein Schweizer EMS-Dienstleister garantiert<br />
mit der Investition in ein 3D AOI-System<br />
hohe Qualität für seine Kunden ab Losgröße 1<br />
und sichert sich dadurch seine Wettbewerbsfähigkeit.<br />
58 <strong>EPP</strong> September 2020
Die Minel AG investiert in ein<br />
Koh Young 3D AOI. SmartRep-<br />
Geschäftsführer Andreas Keller (li.)<br />
mit Florian Bischof, dem Geschäftsführer<br />
von Minel (re.).<br />
Foto: Koh Young<br />
Kompetenter Support in der D-A-CH Region<br />
Neben diesen technischen Voraussetzungen war es Florian Bischof<br />
aber auch wichtig, einen kompetenten Ansprechpartner in der<br />
D-A-CH Region zu haben: Mit SmartRep, dem Distributor für den<br />
Hersteller der Inspektionssysteme, hat er einen optimalen Partner<br />
an seine Seite geholt, der über das größte Koh Young Applikationsteam<br />
in ganz Europa verfügt. Seit über 10 Jahren ist der Distributor<br />
für Installation, Wartung, Instandhaltung und Service der Inspektionssysteme<br />
in Deutschland, Österreich sowie der Schweiz zuständig<br />
und hat Applikationszentren in Hanau bei Frankfurt sowie im<br />
schwäbischen Günzburg aufgebaut. Durch eine Service-Hotline und<br />
schnelle Reaktionszeit ist somit ein kompetenter Support sichergestellt.<br />
Ob telefonische Auskunft, Aufschaltung auf installierte Systeme,<br />
Schulung von neuen Mitarbeitern oder Einsätze vor Ort, SmartRep<br />
versteht sich nicht nur als Lieferant, sondern als Partner, der<br />
seine Kunden im Fertigungsalltag praxisnah unterstützt.<br />
Das Koh Young-System bietet ein stabiles Messverfahren. Keine Vergleiche<br />
von Graustufen, sondern der Ist-Zustand wird in 3D gemessen,<br />
aufgezeichnet und für Traceability sowie Auswertung gespeichert.<br />
So kann der Schweizer Dienstleister durch das neue System<br />
eine höhere Prüfdichte bereits ab Losgröße 1 realisieren und erhält<br />
weitere Prozessverbesserungen: „Wir erlangen durch das 3D AOI<br />
eine zeitnahe Prüfung der Produkte, um Fehler rechtzeitig beheben<br />
zu können, damit die restliche Produktion optimiert wird und fehlerfrei<br />
laufen kann.“ Die höhere Produktionsqualität wird sich direkt in<br />
der Auslieferqualität widerspiegeln, ist sich Florian Bischof sicher.<br />
„Der EMS-Dienstleister verschafft sich durch diese Investition einen<br />
großen Wettbewerbsvorteil, denn hohe Qualität sichert langfristig<br />
zufriedene Kunden. Mit dem 3D AOI des Technologieführers und<br />
seinem Distributor als Partner für Service und Support ist die Minel<br />
AG da sehr gut dabei“, bestätigt Andreas Keller, Geschäftsführer der<br />
SmartRep GmbH.<br />
www.smartrep.de<br />
Minel AG<br />
Als reiner Dienstleister produziert die Minel AG überwiegend Industrieelektronik,<br />
ist aber auch in den Bereichen Hausautomation, Messtechnik,<br />
Regelungstechnik, medizinische Anwendungen, Luft- und<br />
Raumfahrt tätig. Mit rund 12 Mitarbeitern läuft die Fertigung im<br />
Einschichtbetrieb, hat mehr als 1.000 aktive Baugruppen auf dem<br />
Prüfplan und produziert jährlich ca. 100 neue Baugruppen, überwiegend<br />
in kleinen Stückzahlen. Das Unternehmen wurde 1971 gegründet<br />
und ist seither im Familienbesitz. Sie erwartet durch diese Investition<br />
ihre geplante Wachstumsstrategie erfolgreich forcieren zu können.<br />
Sie sieht sich für die kommenden Herausforderungen gerüstet und<br />
freut sich auf weitere spannende Projekte mit ihren Kunden sowie<br />
auch mit der SmartRep GmbH als Partner für Produktionslösungen.<br />
www.minel.ch<br />
<strong>EPP</strong> September 2020 59
TEST + QUALITÄTSSICHERUNG<br />
Messung von Strukturdetails im Nanometerbereich<br />
Weißlichtinterferometer mit<br />
hoher lateraler Auflösung<br />
Die Miniaturisierung steigert die Nachfrage nach Messungen von Strukturdetails. Polytec hat deshalb<br />
das Angebot an Weißlichtinterferometern um zwei mikroskopbasierte Ausführungen erweitert, die das<br />
vorhandene Mikroskopsystem TopMap μ.Lab ablösen. Sie bieten eine deutlich höhere Anzahl an<br />
Messpunkten in x- und y-Richtung und das dank spezieller Scanning-Technologie (Continous Scanning<br />
Technology) über den gesamten vertikalen Messbereich von 100 mm, statt nur über 250 μm.<br />
So sind nun noch detailliertere Messungen möglich, z. B. um Mikro-Strukturen<br />
auf Waferoberflächen und bei Druckverfahren zu<br />
detektieren oder um Oberflächenrauheiten optischer Komponenten<br />
zu bestimmen. Die zusätzlich zur Höhenmessung gelieferte Farbinformation<br />
(RGB) über das Messobjekt vereinfacht dabei die Fehlerzuordnung<br />
und Dokumentation. In rauer Fertigungsumgebung kompensiert<br />
die optionale EC-Technologie (Environmental Compensation<br />
Technologie) Umwelteinflüsse automatisch.<br />
Zwei Varianten, viele Möglichkeiten<br />
Die beiden Mikroskopsysteme decken die in der Praxis oft breit gefächerten<br />
Anwenderwünsche ab: Die Standardversion TopMap Micro.View<br />
ist als Einstiegsmodell konzipiert, das sich als Stand-alone-<br />
Lösung schnell und unkompliziert überall einsetzen lässt, z. B. in<br />
kleineren Prüflabors oder Forschungsinstituten. Bei der Advanced-<br />
Version TopMap Micro.View+ mit motorisierten x-, y- und z-Achsen<br />
und 200 x 200 x 100 mm³ Verfahrbereich sowie einen ebenfalls motorisierten<br />
Objektiv-Revolver können Prüfabläufe automatisiert nach<br />
bestimmtem “Rezepten“ ablaufen, die Probenhöhe kann bis auf<br />
370 mm gemessen werden und der Messkopf ist auch separat direkt<br />
in der Fertigungslinie integrierbar. Dank Autofokus-Funktion und<br />
automatischem Fokus-Tracker hat das Messsystem Objekt oder<br />
Probe immer im Blick.<br />
Die 3D-Messdaten der Weißlichtinterferometer können mit jeder<br />
geeigneten Auswertesoftware bearbeitet werden. Besonders einfach<br />
und praxisgerecht wird der Umgang mit der speziell für diese<br />
Polytec-Topografie-Messsysteme entwickelten Software TMS, die<br />
zahlreichen Möglichkeiten bietet, um die Messergebnisse zügig und<br />
ISO-konform auszuwerten. Das spart besonders im Produktionsumfeld<br />
Zeit, vermeidet Bedienfehler und auch Nicht-Fachleute können<br />
mit den Messsystemen arbeiten.<br />
Über Polytec<br />
Als Lasertechnologie-Pionier bietet Polytec bereits seit 1967 optische<br />
Messtechnik-Lösungen für Forschung und Industrie. Nach den<br />
Anfangsjahren als Distributor machte sich das Hochtechnologie-<br />
Unternehmen mit Sitz in Waldbronn bei Karlsruhe schon in den<br />
70er Jahren einen Namen als Entwickler eigener laserbasierter<br />
Messgeräte – und ist heute Weltmarktführer im Bereich der berührungslosen<br />
Schwingungsmesstechnik mit Laservibrometern. Systeme<br />
für die Längen- und Geschwindigkeitsmessung, Oberflächencharakterisierung,<br />
Analytik sowie die Prozessautomation gehören ebenfalls zur<br />
breiten Palette an Eigenentwicklungen. Eine weitere Kernkompetenz<br />
ist die Distribution von Bildverarbeitungskomponenten und optischen<br />
Systemen.<br />
www.polytec.com/microview<br />
Foto: Polytec<br />
Detaillierte Messungen mit hoher lateraler Auflösung, z. B. um Mikro-Strukturen<br />
auf Waferoberflächen zu detektieren.<br />
kurz & bündig<br />
Die Miniaturisierung bringt immer mehr Leistung auf<br />
kleinerem Raum. Dadurch steigen die Anforderungen in<br />
der Produktion, denn stetig kleinere Strukturen müssen<br />
präzise vermessen werden, wozu sich ein Weißlicht-<br />
Interferometer mit höherer Auflösung bestens eignet.<br />
Neue Mikroskopsysteme mit hoher lateraler Auflösung im gesamten<br />
Messbereich bis 100 mm, links im Bild das TopMap Micro.View, rechts<br />
die Advanced-Version TopMap Micro.View+.<br />
Foto: Polytec<br />
60 <strong>EPP</strong> September 2020
TEST + QUALITÄTSSICHERUNG<br />
Werkerführung und Qualitätssicherung in der manuellen Montage<br />
Prozessvisualisierung<br />
leicht gemacht<br />
Fast überall, wo produziert wird, gibt es kleine, unscheinbare Fehlerquellen.<br />
Jeder Hersteller fürchtet diese Fehler in seiner Montage, denn die Auswirkungen<br />
können groß werden. Kommt es gar zu Rückrufaktionen, können immense Kosten<br />
und ein erheblicher Imageschaden entstehen. Um die Prozesssicherheit im<br />
Fertigungsverfahren zu gewährleisten, spielt neben der Wahl des optimalen<br />
Montagewerkzeuges, der Verwendung hochwertiger Materialien und der<br />
Festlegung der Prozessparameter die fehlerfreie Montage eine entscheidende<br />
Rolle. Zugleich wird höchste Flexibilität in der Montage vorausgesetzt.<br />
Unternehmen müssen schnell auf Änderungen der Stückzahlen,<br />
Varianten oder im Automatisierungsgrad reagieren. Auch wenn<br />
die Anlagen in kurzer Zeit funktionsfähig zur Verfügung stehen,<br />
müssen die neuen Abläufe erst sicher im Fertigungsprozess implementiert<br />
und Mitarbeiter neu geschult werden. Dabei kommt es<br />
nicht selten zu Montagefehlern – unter anderem durch unzureichende<br />
oder falsch verstandene Montageanleitungen – oder Unachtsamkeit.<br />
Auch wenn Mitarbeiter bereits sehr routiniert sind, können Änderungen<br />
im Arbeitsablauf schnell übersehen werden.<br />
Mit der neuen Software Deprag Operator Guidance bringt der Automatisierungsexperte<br />
Deprag Schulz GmbH u. Co. die optimale Lösung<br />
auf den Markt, um viele Mängel im Produktionsprozess wirkungsvoll<br />
zu vermeiden. Die Software unterstützt den Mitarbeiter bei<br />
der Montage – leicht verständlich und sicher. Vor allem beugt sie<br />
menschlichen Fehlern vor. Während bisher jeder Werker über ein umfassendes<br />
Know-how verfügen musste, um einen reibungslosen<br />
Montageablauf zu garantieren, können nun komplexe Abläufe einfach<br />
vermittelt werden. Die App führt den Werker Schritt für Schritt durch<br />
den Montageprozess – selbst neue Mitarbeiter ohne entsprechende<br />
Vorkenntnisse können in kürzester Zeit eingearbeitet werden.<br />
Intuitiv anleiten – schnell und prozesssicher<br />
montieren<br />
Die Software ermöglicht die Erstellung von beliebig vielen digitalen<br />
Montageanleitungen und wird auf einer geeigneten Hardware mit<br />
einem Betriebssystem (ab Windows 7) installiert. Des Weiteren<br />
sind das Programm PowerPoint sowie ein Anzeigegerät am Handarbeitsplatz<br />
nötig. Pro Bauteil wird zunächst mittels PowerPoint eine<br />
Arbeitsanweisung mit den einzelnen Montageschritten erstellt.<br />
Durch die Flexibilität von PowerPoint ergeben sich vielseitige Visualisierungsmöglichkeiten<br />
– Texte, Bilder, Videos oder Audiodateien<br />
können unkompliziert eingebunden werden. „Unsere Kunden können<br />
beliebig viele Bauteile und Produktgruppen selbst konfigurieren<br />
und das ohne Programmierkenntnisse“, freut sich Daniel Guttenberger,<br />
Produktmanager für den Bereich Schraubtechnik des Unternehmens.<br />
Zeitaufwändige Absprachen zwischen Hersteller und Kunden<br />
entfallen. „Bei Bedarf kann der Kunde seine Arbeitsanweisungen<br />
natürlich jederzeit anpassen oder erweitern. Dabei kann er innerbetriebliche<br />
Abläufe und Richtlinien, die einzuhalten sind, einfach berücksichtigen“,<br />
so Guttenberger weiter.<br />
Durch Software wird manuelle Montage<br />
sicher und mit hoher Qualität.<br />
Im Bauteilkonfigurator der Software werden die selbst erstellten Arbeitsanweisungen<br />
einfach mit den verschiedenen Schraubprogrammen<br />
und Regeln verknüpft – ohne übergeordnete SPS. Für jede einzelne<br />
Schraubstelle wird ein eigenes Schraubprogramm hinterlegt.<br />
Sobald im Prozess die Schraubstelle erreicht wird, wird das korrespondierende<br />
Schraubprogramm in der Ablaufsteuerung aktiviert.<br />
Dabei erfolgt die Übertragung zwischen Schraubsteuerung und PC<br />
über eine direkte Kabelverbindung oder indirekt über das normale<br />
Ethernet-Netzwerk des Kunden. Durch die automatische Überwachung<br />
jeder Schraubstelle, wird festgestellt, ob ein IO oder NIO Ergebnis<br />
vorliegt. Je nach Schraubergebnis und konfigurierter Regel<br />
wird dem Werker ein anderer Arbeitsschritt angezeigt. Die ausgezeichnete<br />
Werkerführung ermöglicht eine schnelle, fehlerfreie Montage<br />
und höchste Prozesssicherheit.<br />
Noch mehr Prozesssicherheit schafft die Kombination mit dem Positionskontrollstativ<br />
(PKS), das standardmäßig verfügbar ist. Positionskontrollsysteme<br />
koordinieren und optimieren dabei den gesamten<br />
Fertigungsablauf und stellen sicher, dass zur richtigen Zeit, am<br />
richtigen Ort, das richtige Verbindungselement mit dem richtigen<br />
Foto: Deprag<br />
<strong>EPP</strong> September 2020 61
TEST + QUALITÄTSSICHERUNG<br />
Drehmoment verschraubt wird. Bei der Verschraubung von mehreren<br />
Schrauben an einem Bauteil spielt bisweilen die Reihenfolge<br />
des Anzugs der einzelnen Schrauben eine wichtige Rolle für die Prozesssicherheit.<br />
Positionskontrollsysteme steuern diesen Ablauf: Die<br />
Schraube lässt sich nur dann anziehen, wenn vom Werker die richtige<br />
Reihenfolge eingehalten wurde.<br />
Die Software ist aber nicht nur für die einfache Bedienerführung und<br />
eine schnelle Einarbeitung neuer Mitarbeiter geeignet, sondern ermöglicht<br />
auch eine automatische Prozessdatendokumentation.<br />
Komplexe Abläufe<br />
können einfach<br />
vermittelt werden,<br />
so dass selbst neue<br />
Mitarbeiter ohne<br />
entsprechende<br />
Vorkenntnisse in<br />
kürzester Zeit<br />
eingearbeitet<br />
werden können.<br />
Die Software<br />
unterstützt den<br />
Mitarbeiter bei<br />
der Montage –<br />
leicht verständlich<br />
und sicher.<br />
Prozessdaten automatisiert archivieren<br />
und dokumentieren<br />
Die lückenlose Dokumentation der Produktionsdaten wird immer<br />
wichtiger. Mit der Software können die Prozessdaten zu jedem<br />
Bauteil zentral abgelegt und gespeichert werden: auf einem Laufwerk<br />
oder im Cockpit. Manuelles Einsammeln der Daten entfällt.<br />
Die Prozessdaten und Schraubergebnisse werden automatisch mit<br />
der Seriennummer des Bauteils verheiratet. Zu jeder Seriennummer<br />
werden die Schraubpositionen mit den jeweiligen Endwerten<br />
abgespeichert. Dies erlaubt eine lückenlose Nachvollziehbarkeit<br />
und Transparenz.<br />
Die Software ermöglicht außerdem die Integration von kundenspezifischen<br />
Erweiterungen (sogenannten Plugins). Der Kunde kann zu<br />
definierten Ereignissen (z. B. Bauteil erfolgreich verschraubt,<br />
Schraubstelle erfolgreich verschraubt) eigene Abläufe und Programme<br />
integrieren. Denkbar sind z. B. die Kommunikation mit dem kundenindividuellen<br />
MES System, der Transfer der Endwerte, die Anzeige<br />
weiterer Arbeitsanweisungen oder Ähnliches.<br />
Foto: Deprag<br />
Foto: Deprag<br />
Ausgezeichnete und kostengünstige Lösung<br />
für die Praxis<br />
Gerade bei einfachen Handarbeitsplätzen ohne SPS ist die Software<br />
die ideale Lösung, um die Prozesssicherheit eindrucksvoll zu erhöhen.<br />
Des Weiteren ist der Einsatz bei Reparaturarbeitsplätzen denkbar. Der<br />
Werker wählt beispielsweise auf einem Produktbild aus, welche<br />
Schraubstelle repariert werden muss. Die Software erkennt automatisch<br />
das richtige Schraubprogramm. Neben der Verschraubung sind<br />
auch andere Montageprozesse z. B. Kleben, Pressen, etc. möglich.<br />
Möchte ein Kunden einen neuen Montageprozess implementieren,<br />
so müssen zunächst alle Anforderungen definiert werden, wie etwa<br />
folgende: Die richtige Schraubreihenfolge muss eingehalten werden,<br />
für die einzelnen Schraubpositionen werden verschiedene<br />
Drehmomente benötigt und selbstverständlich muss sichergestellt<br />
sein, dass keine Schraube vergessen wird. Zugleich sollen alle Prozessdaten<br />
wie z. B. Drehmoment, Drehwinkel, Status, Schraubposition<br />
und Seriennummer dem jeweiligen Bauteil zugeordnet und automatisch<br />
abgespeichert werden.<br />
Dank der Software ist eine rasche und preiswerte Lösung gefunden.<br />
Zunächst erstellt der Kunde alle Arbeitsschritte und die zugehörigen<br />
Prozessparameter. Einmal konfiguriert, führt die Software den<br />
Werker Schritt für Schritt durch den Montageprozess. Am Handarbeitsplatz<br />
werden dem Werker alle Anweisungen anschaulich auf einem<br />
Bildschirm gezeigt. Der Werker muss zunächst die Seriennummer<br />
des zu verarbeitenden Bauteils scannen oder manuell eingeben,<br />
um von Anfang an die Prozessdaten mit dem Bauteil zu verheiraten.<br />
Je nach Bauteil liefert die Software augenblicklich automatisch<br />
die zugehörige digitale Arbeitsanweisung und zeigt dem Werker<br />
den nächsten Montageschritt an. Zur weiteren Unterstützung<br />
wird dem Mitarbeiter mit Bild, Text oder kurzen Videos z. B. genau<br />
angezeigt, welchem Fach die jeweils benötigten Komponenten zu<br />
entnehmen sind. Nach einer vorgegebenen Reihenfolge verschraubt<br />
dieser nun jede Schraubposition. Dabei wird automatisch<br />
überwacht, ob ein IO oder NIO Ergebnis vorliegt. Je nach Schraubergebnis<br />
und konfigurierter Regel wird dem Werker der nächste Arbeitsschritt<br />
angezeigt. Sobald einzelne Arbeitsschritte versehentlich<br />
nicht oder falsch ausgeführt werden, blockiert das System neue Arbeitsschritte,<br />
bis die vorherigen korrekt durchgeführt wurden. Manche<br />
Meldungen muss der Bediener zusätzlich quittieren – ein weiteres<br />
Sicherheitsfeature. Knifflige Arbeitsschritte können z. B. auch<br />
über ein detailliertes Video veranschaulicht werden.<br />
„Fertigungsunternehmen möchten ihre Qualität mit möglichst geringem<br />
Aufwand und kostengünstig sichern. Werden die Fehler<br />
schon während der Produktion vermieden oder erkannt und korrigiert,<br />
lässt sich aufwändige Nacharbeit und Ausschuss vermeiden.<br />
Unsere neue Software Deprag Operator Guidance ist ideal geeignet,<br />
um in der automatisierten Fertigung oder auch in der industriellen<br />
Nacharbeit, die Produktqualität zu verbessern und die Produktivität<br />
zu steigern“, verdeutlicht Produktmanager Guttenberger.<br />
www.deprag.de<br />
kurz & bündig<br />
Um Prozesssicherheit im Fertigungsverfahren zu garantieren, spielt<br />
neben der Wahl des optimalen Montagewerkzeugs, der Verwendung<br />
hochwertiger Materialien und der FEstelgung der Prozessparameter<br />
die fehlerfreie Montage eine entscheidende Rolle. Zugleich wird<br />
höchste Flexibilität in der Montage vorausgesetzt.<br />
62 <strong>EPP</strong> September 2020
PRODUKT NEWS<br />
Optimierung der Prüfprogramme spart Kosten<br />
Mit dem Ziel der Optimierung von Fertigungsprozessen<br />
hat Göpel electronic in Zusammenarbeit mit anderen<br />
namhaften Herstellern von Inspektionssystemen<br />
ein einheitliches Austauschformat entwickelt.<br />
Universal Verify lohnt sich dabei schon ab dem 2. Inspektionssystem,<br />
wobei es keine Rolle spielt, ob es<br />
sich dabei um SPI-, AOI- oder AXI-Systeme handelt.<br />
Ein großer Vorteil des neuen Austauschformates ist,<br />
dass Daten nicht nur gelesen, sondern die Verifikationsdaten<br />
an die Inspektionssysteme der einzelnen<br />
Hersteller wieder zurückgesendet werden können.<br />
Dies ist insbesondere für die Optimierung der Prüfprogramme<br />
notwendig und trägt somit maßgeblich zur<br />
Zeit- und Kosteneinsparung im Fertigungsprozess bei.<br />
Das einheitliche Datenformat kann zum Beispiel<br />
von der hauseigenen Software Pilot SuperVisor verarbeitet<br />
werden. Die Lösung ist ein Modul der Datenmanagement-Software<br />
Pilot Connect und reiht<br />
sich lückenlos in die übergeordnete, zentrale Verwaltung<br />
sämtlicher im Inspektionsprozess benötigter<br />
bzw. anfallender Information und Ergebnissen<br />
ein. Dabei werden CAD-Daten, Nutzerdaten, Systemstammdaten<br />
und Inspektionsergebnisse einheitlich<br />
in einem Datenbanksystem abgelegt und<br />
Pilot Supervisor – Zentrale Verifikation von Prüfergebnissen<br />
mehrerer Systeme.<br />
verwaltet. Dies kann wahlweise durch MySQL<br />
oder MS-SQL erfolgen. Ein großer Vorteil ist hierbei<br />
die zentrale Verifikation sowie statistische Auswertung<br />
der Daten. Zusätzlich ist mit Pilot Connect eine<br />
einheitliche MES-Anbindung im Hinblick auf Industrie<br />
4.0 möglich. Je nach eingesetztem fertigungsspezifischem<br />
System stehen dabei unterschiedliche<br />
Kommunikationsmöglichkeiten mit Pilot<br />
Connect zur Verfügung.<br />
www.goepel.com<br />
Foto: Göpel electronic<br />
Industrie<br />
EINFACH,<br />
SCHNELL UND<br />
FÜR NUR<br />
199€<br />
Preis zzgl. MwSt<br />
fachjobs24.de – hier finden Arbeitgeber<br />
qualifizierte Fach- und Führungskräfte<br />
Sprechen Sie Nutzer von Branchen-<br />
Fachmedien an: die Interessierten und<br />
Engagierten ihres Fachs<br />
Erreichen Sie die Wechselwilligen,<br />
schon bevor sie zu aktiven Suchern<br />
werden<br />
Für optimales Personalmarketing:<br />
Präsentieren Sie sich als attraktiver<br />
Arbeitgeber der Branche<br />
Einzigartiges Netzwerk zielgruppenspezifischer Branchen-Channels<br />
Augenoptik<br />
Handwerk<br />
Architektur<br />
Arbeitswelt<br />
Wissen<br />
34 Online-Partner<br />
28 Print-Partner<br />
Das Stellenportal <strong>EPP</strong> September für 2020 Ihren 63 Erfolg!
TEST + QUALITÄTSSICHERUNG<br />
PRODUKT NEWS<br />
Inspektion mit hoher Prüfgenauigkeit und<br />
Bedienkomfort<br />
E.D.&A. NV gehört zu den fortschrittlichsten Elektronikherstellern<br />
Belgiens und ist stets auf der Suche nach Innovationen, die<br />
es in seinen Fertigungsprozess integrieren kann. Nun wurde<br />
das automatische optische Inspektionssystem S3016 ultra von<br />
Viscom für die THT-Prüfung mit 3D-Technologie erworben.<br />
Der Elektronikhersteller verfügt über ein multidisziplinäres Ingenieursteam<br />
und bietet Hardware sowie integrierte Software-Lösungen<br />
für Maschinen- und Gerätehersteller verschiedener Branchen.<br />
Für die Produktion wird auf eine hypermoderne automatisierte<br />
Fertigungsstraßen gesetzt. Wenn es um Qualität, Flexibilität,<br />
Effizienz und Durchlaufzeiten geht, ist das Unternehmen<br />
dank seiner Automatisierung Spitzenreiter. Um der Nachfrage<br />
seiner Kunden weiterhin gerecht werden zu können, werden<br />
große Pläne verfolgt: der Bau einer neuen Produktionshalle und<br />
die Steigerung der Produktionskapazität.<br />
Für die 3D-Inspektion der THT-Linie hat der Elektronikhersteller<br />
eine umfangreiche Marktanalyse sowie viele Tests und Messungen<br />
durchgeführt, um zu ermitteln, welches System die Bedürf-<br />
Foto: E.D.&A.<br />
E.D.&A. NV (Kalmthout)<br />
hat das automatische<br />
optische<br />
Inspektionssystem<br />
S3016 ultra von Viscom<br />
für die THT-Prüfung<br />
mit 3D-Technologie<br />
erworben.<br />
nisse und Anforderungen am besten erfüllt. Die Entscheidung<br />
fiel auf das Viscom System S3016 ultra, das eine exzellente Prüfgenauigkeit<br />
mit hohem Bedienkomfort vereint. Das fortschrittliche<br />
3D-AOI-System prüft die Unterseite von Leiterplatten auch<br />
bei hohen Taktzeitanforderungen präzise. Das neue 3D-AOI-System<br />
eignet sich bei Selektiv-Lötstellen, SMD-, Press-Fit- und THT-<br />
Bauteilen perfekt für die Inspektion von unten in 3D.<br />
Etablierte Prüfalgorithmen ermöglichen neben der Pinvermessung<br />
u. a. auch eine schnelle Erkennung von offenen Lötstellen,<br />
Lotbrücken oder fehlenden Pins. Einzigartig sind die acht geneigten<br />
Kameras, die abschattungsfreie Bildergebnisse liefern.<br />
Die klaren Farbbilder werden dem Bediener aus allen neun Perspektiven<br />
angezeigt und ermöglichen so eine einwandfreie<br />
Qualitätsprüfung und eindeutige Fehlerklassifizierung.<br />
„Als Factory of the Future reicht es nicht aus, auf dem neuesten<br />
Stand zu sein. Die Maxime lautet: immer in die Zukunft blicken.<br />
Daher ist es unerlässlich, dass wir uns immer wieder neu<br />
definieren und neue Entwicklungen fest im Blick haben. Insbesondere<br />
wenn bisher Sicheres plötzlich unsicher wird, ist es<br />
von höchster Wichtigkeit, dass wir nach vorne schauen, nach<br />
vorne denken und vorne bleiben – wie E.D.&A. und Viscom”, so<br />
Tom Van Tongelen von Smd-Tec, Viscom Vertriebspartner für die<br />
Benelux-Länder.<br />
www.edna.eu; www.smd-tec.be; www.viscom.com<br />
Foto: Vision Engineering<br />
Foto: Löhnert<br />
Baugruppen<br />
Der Run-in-Controller von Löhnert<br />
Elektronik wurde speziell für<br />
den Automotive-Sektor entwickelt<br />
und dient der Prüfung von<br />
elektronischen Steuergeräten<br />
(ECUs) unter simulierten Umweltbedingungen.<br />
Der Controller<br />
im 19 Zoll Format ist vorrangig<br />
als Kommunikationsinterface<br />
konzipiert. Messergebnisse von<br />
ECUs werden über CAN-Bus<br />
ausgelesen und mittels Ethernet-<br />
Schnittstelle an einen übergeordneten<br />
Rechner weitergeleitet.<br />
Ein Ether-CAT-Interface dient als<br />
Steuerungsschnittstelle für den<br />
automatisierten Prüfablauf. Mit-<br />
Der Run-in-Controller<br />
wurde speziell für den<br />
Automotive-Sektor entwickelt<br />
und dient der Prüfung von elektronischen<br />
Steuergeräten (ECUs) unter<br />
simulierten Umweltbedingungen.<br />
Run-in und Überwachung von elektronischen<br />
tels CAN-UDS-Protokoll über 3<br />
Schnittstellen ist die Kommunikation<br />
mit bis zu drei ECUs<br />
gleichzeitig möglich. Die Anschaltung<br />
der Standard-Automotive-<br />
Klemmen KI30, KI15 und KI31<br />
übernimmt der Controller ebenfalls.<br />
Damit verbunden sind die<br />
Stromüberwachung der ECUs<br />
und die Sicherheitsabschaltung<br />
in Echtzeit. Simultan können je<br />
bis zu 10 A Laststrom geliefert<br />
werden. Für eine Fehlerdiagnose<br />
ist eine RS232-Schnittstelle vorhanden.<br />
www.Loehnert-Elektronik.de<br />
Okularlose Technologie mit Vorteilen bei der<br />
Inspektion<br />
Der Schutz der Anwender vor Infizierung mit Covid-19 beim gemeinsamen<br />
Arbeiten am System ist der Schlüssel zur Aufrechterhaltung der Gesundheit<br />
der Mitarbeiter. Das okularlose Design der Vision Engineering<br />
Systeme DRV-Z1, Lynx EVO und Mantis gewährleistet, dass Nutzer der<br />
Mikroskope sicherer arbeiten können, da ihre Augen nicht dem Risiko<br />
ausgesetzt sind, direkt mit potenziell infizierten Okularen in Kontakt zu<br />
kommen, wie dies bei binokularen Mikroskopen der Fall sein kann.<br />
Ein weiterer Vorteil der okularlosen Technologie besteht darin, dass<br />
der Anwender eine Schutzbrille/Sehhilfe oder ein Visier tragen kann,<br />
ohne dass die Sichtleistung beeinträchtigt oder das Sichtfeld eingeschränkt<br />
wird. Dies ermöglicht, sichere Arbeitspraktiken aufrechtzuerhalten,<br />
ohne die Qualität der Leistung zu beeinträchtigen.<br />
Ein zusätzlicher Faktor, der zur Sicherheit der Anwender beiträgt, ist<br />
das Produktdesign von DRV-Z1, Lynx EVO, EVO Cam II und Mantis,<br />
welches das einfache Arbeiten mit Schutzkleidung problemlos zulässt.<br />
So können diese Systeme unkompliziert und sicher auch mit Handschuhen<br />
verwendet werden, wodurch das Risiko einer Infektionsausbreitung<br />
verringert wird, besonders im gemeinsamen Arbeitsumfeld.<br />
Konnektivität ist ein entscheidender Vorteil für den Informationsaustausch,<br />
die Zusammenarbeit und die Verbesserung der Produktivität<br />
über verschiedene Standorte. Viele der optischen und digitalen Systeme<br />
des Herstellers ermöglichen<br />
Bilder digital zu erfassen<br />
und transferieren.<br />
www.visioneng.de<br />
Die okularlose Technologie<br />
vieler Produkte von Vision<br />
Engineering bietet höchste<br />
technische Standards und<br />
schützt vor potentiellen<br />
Gefahren durch den großen<br />
Abstand zum System.<br />
64 <strong>EPP</strong> September 2020
<strong>EPP</strong> präsentiert Ihnen<br />
„Partner für Elektronikfertigung“.<br />
Wer hat die Lösung, die der Elektronikfertiger sucht? Produkt-Visitenkarten helfen schnell, passende<br />
Produkte/Lösungen oder Informationen zu Unternehmen zu finden.<br />
Bestücken Selektiv/Conformal Coating<br />
EMS/Contract Manufacturing<br />
Fertigungsautomatisierung<br />
Kabelbearbeitung Nutzentrennen<br />
Reinigungstechnik Sieb-/Pastendruck<br />
Traceability/Logistik<br />
Rework<br />
3D-Systemintegration<br />
Löten<br />
Die-/Drahtbonden<br />
Hybrid-/Multichipmodulfertigung Dispensen/Dosieren<br />
Arbeitsplatzeinrichtung Optische-/Röntgeninspektion<br />
Elektrischer Baugruppentest<br />
Zuverlässigkeitstest<br />
Weitere Fakten zu Unternehmen, Details zum Angebots- und Leistungsspektrum finden Sie im<br />
Firmenverzeichnis auf www.epp-online.de.<br />
Unter folgendem Link gelangen Sie zur Übersicht aller Online-Firmenprofile.<br />
Bookmark!<br />
www.epp-online.de/firmenverzeichnis<br />
LÖTEN<br />
WISSEN<br />
Fakten zu Unternehmen, Details zu<br />
Angebot- und Leistungsspektrum finden<br />
Sie im Firmenverzeichnis auf epp-online.de.<br />
Unter folgendem Link gelangen Sie zur<br />
Übersicht aller Online-Firmenprofile.<br />
Bookmark!<br />
www.epp-online.de/firmenverzeichnis<br />
Rehm Thermal Systems GmbH<br />
www.rehm-group.com<br />
Gegründet 1990 ist Rehm Thermal Systems heute<br />
Technologie- und Innovationsführer für die moderne<br />
und wirtschaftliche Elektronik-Baugruppen-Fertigung.<br />
Als global agierender Hersteller von Löt- und<br />
Trocknungs systemen für die Elektronik- und Photovoltaik<br />
industrie sind wir in allen relevanten<br />
Wachstums märkten vertreten und realisieren als<br />
Partner für unsere Kunden, Fertigungslösungen, die<br />
Standards setzen.<br />
<strong>EPP</strong> Elektronik Produktion & Prüftechnik<br />
Ernst-Mey-Straße 8<br />
70771 Leinfelden-Echterdingen<br />
Phone +49 711 7594-5850<br />
Fax +49 711 7594-15850<br />
ute.kraemer@konradin.de<br />
www.direktabo.de<br />
<strong>EPP</strong> ist die führende Fachzeitschrift für den deutschsprachigen<br />
Markt im Bereich Elektronikproduktion<br />
und Test. Vorteile als Abonnent: Bequeme, pünktliche<br />
Zustellung; Sie verpassen keine Ausgabe; Preisgarantie<br />
für den bezahlten Zeitraum.<br />
Tolle Angebote unter: www.direktabo.de<br />
<strong>EPP</strong> September 2020 65
FIRMENINDEX<br />
Anzeige / Redaktion<br />
abp Automationssysteme 54<br />
Aegis Software 40<br />
ANS answer elektronik Service 18/19<br />
ASM Assembly Systems 22/23<br />
ASSCON 43<br />
ASYS Group 1, 30<br />
ATEcare 20/21<br />
AT&S 9<br />
ATN 12<br />
Auvesy 44<br />
BJZ 68<br />
Cobar 52<br />
Deprag Schulz 61<br />
E.D.&A. 64<br />
Elatec 53<br />
Ersa 3, 55<br />
Eutect 12<br />
Factronix 14<br />
FEINMETALL 51<br />
FUJI EUROPE 39<br />
Göpel electronic 63<br />
Hilpert 13<br />
IMST 9<br />
Indium 46<br />
Inmatec 12<br />
ITW EAE 36<br />
JUKI Automation Systems 24/25<br />
Koh Young Europe 9, 15, 58<br />
Kraus Hardware 42<br />
LEDoptix 56<br />
Löhnert Elektronik 57, 64<br />
LPKF 13<br />
Mentor Graphics 26/27<br />
Minel 58<br />
MTM Ruhrzinn 10<br />
Musashi Engineering Europe 13<br />
Panasonic Industry Europe 28/29<br />
Parmi Europe 7<br />
PHOTOCAD 53, 55<br />
Polytec 60<br />
Rehm Thermal Systems 65<br />
Reinhardt 55<br />
Sedotec 6<br />
Sick 53<br />
SmartRep 58<br />
SMT 47<br />
ULT 39<br />
Viscom 15, 64<br />
Vision Engineering 64<br />
ViTrox 56<br />
Yamaha 50<br />
ISSN 0943–0962<br />
Fachzeitschrift für alle Bereiche der Fertigung<br />
in der Elektronik-Industrie, Produktionsmittel –<br />
Prüftechnik – Werkstoffe<br />
Herausgeberin:<br />
Katja Kohlhammer<br />
Verlag:<br />
Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />
Ernst-Mey-Straße 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen,<br />
Germany<br />
Geschäftsführer: Peter Dilger<br />
Verlagsleiter: Peter Dilger<br />
Chefredakteurin:<br />
Doris Jetter, Phone +49 7021 53 609<br />
E-Mail: doris.jetter@konradin.de<br />
Online-Redakteurin:<br />
Charlene Hesse, Phone +49 (0)711 7594–428<br />
E-Mail: charlene.hesse@konradin.de<br />
Redaktionsassistenz: Birgit Niebel,<br />
Phone +49 711 7594 -349, Fax –1349,<br />
E-Mail: birgit.niebel@konradin.de<br />
Layout: Susanne Kramer-Bartsch,<br />
Phone +49 711 7594 -295<br />
Gesamtanzeigenleitung: Andreas Hugel,<br />
Phone +49 711 7594 - 472,<br />
E-Mail: andreas.hugel@konradin.de<br />
Auftragsmanagement: Josephine Linseisen,<br />
Phone +49 711 7594 -315<br />
E-Mail: josephine.linseisen@konradin.de<br />
Zurzeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 43<br />
vom 1.10.2019.<br />
Leserservice:<br />
Phone +49 711 7252–209,<br />
E-Mail: konradinversand@zenit-presse.de<br />
<strong>EPP</strong> und <strong>EPP</strong> Europe erscheinen neunmal jährlich und<br />
werden kostenlos nur an qualifizierte Emp fänger geliefert.<br />
Bezugspreise: Inland 85,40 € inkl. Versandkosten<br />
und MwSt.; Ausland 85,40 € inkl. Versandkosten.<br />
Einzelverkaufspreis: 12,50 € inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten.<br />
Sofern das Abonnement nicht für einen bestimmten<br />
Zeitraum ausdrücklich bestellt war, läuft das<br />
Abonnement bis auf Widerruf.<br />
Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals vier<br />
Wochen zum Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt<br />
werden. Nach Ablauf des ersten Jahres gilt eine Kündigungsfrist<br />
von jeweils vier Wochen zum Quartalsende.<br />
Auslandsvertretungen: Großbritannien: Jens Smith<br />
Partnership, The Court, Long Sutton, Hook, Hamp shire<br />
RG29 1TA, Phone 01256 862589, Fax 01256 862182,<br />
E-Mail: jsp@trademedia.info;<br />
Japan: Mediahouse, Kudankita 2-Chome Building,<br />
2–3–6, Kudankita, Chiyoda-ku, Tokyo 102, Phone 03<br />
3234–2161, Fax 03 3234–1140;<br />
USA, Kanada: D.A. Fox Advertising Sales, Inc., Detlef<br />
Fox, 5 Penn Plaza, 19th Floor, New York, NY 10001,<br />
Phone +1 212 8963881, Fax +1 212 6293988, E-Mail:<br />
detleffox@comcast.net<br />
Bank: Baden-Württembergische Bank Stuttgart,<br />
Konto 26 23 887, BLZ 600 501 01; Postbank Stuttgart,<br />
Konto 44 689–706, BLZ 600 100 70.<br />
Vorschau auf die nächste <strong>EPP</strong><br />
In der nächsten Ausgabe der <strong>EPP</strong> erhalten Sie wieder einige Informationen aus der<br />
Elektronikbranche. In unserer Coverstory erfahren Sie mehr über das 30-jährige<br />
Firmenbestehen eines Lötsystemeherstellers, wie Sie eine zuverlässige und<br />
schnelle Schutzlackinspektion für mehr Sicherheit herstellen können oder wie<br />
eine PC-basierte Steuerungstechnik als Grundlage für eine Smart Factory aussieht.<br />
Zudem erhalten Sie weiterführende Informationen für das Ende Oktober<br />
stattfindende InnovationsForum 2020.<br />
Die Ausgabe 10/2020 erscheint am 06.10.2020.<br />
Gekennzeichnete Artikel stellen die Meinung des<br />
Autors, nicht unbedingt die der Redaktion dar. Für unverlangt<br />
eingesandte Berichte keine Gewähr. Alle in<br />
<strong>EPP</strong> erscheinenden Beiträge sind urheberrechtlich<br />
geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen, vorbehalten.<br />
Reproduktionen, gleich welcher Art, nur mit<br />
schriftlicher Genehmigung des Verlages. Erfüllungsort<br />
und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />
Druck:<br />
Konradin Druck GmbH, Leinfelden-Echterdingen<br />
Printed in Germany<br />
© 2020 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />
Leinfelden-Echterdingen<br />
66 <strong>EPP</strong> September 2020
Industrie<br />
Das Kompetenznetzwerk der Industrie<br />
Jetzt anmelden:<br />
epp-online.de/materialmanagement-meets-smt/<br />
Praxislösungen für ein optimiertes<br />
SMT-Materialmanagement<br />
LIVE Webkonferenz<br />
29.-30. September 2020<br />
Die Messe ist geöffnet vom<br />
29. September bis 1. Oktober 2020<br />
Plattform für Information und Networking<br />
• Vernetzte und integrierte Lagersysteme<br />
• Anlagenoptimierung, Robotik, Handling, Assistenzsysteme<br />
• Software (Prozessanalyse, optimiertes Linienlayout,…)<br />
• Test, Überwachung, Kennzeichnung, Traceability<br />
Jetzt<br />
anmelden!<br />
Profitieren Sie von:<br />
• Spannenden LIVE-Vorträgen in der Webkonferenz<br />
• Hochwertige Fachinformationen durch kompetente Sprecher<br />
und Keynoter<br />
• 1:1 Live Chat direkt am Messestand führender Partner mit<br />
kompetenten Ansprechpartnern<br />
Unsere Partner<br />
Stand 23.07.2020<br />
<strong>EPP</strong> September 2020 67
68 <strong>EPP</strong> September 2020